Erker
Jahrgang 29 - November 2017
Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Ein musikalischer Spaziergang 20 Jahre Tun Na Kata SPORT I Auf heißen Öfen durch die Welt TOURISMUS I Im Gespräch mit Josef Turin WIRTSCHAFT I Eine Schwebebahn hoch über Vallming
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EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser, 20 JAHRE TUN NA KATA I 46
Seit 20 Jahren musiziert die Gruppe Tun Na Kata erfolgreich zusammen. Mit einem Jubiläumskonzert und einer Ausstellung feiert sie demnächst ihr Jubiläum. In seiner Titelgeschichte spürt der Erker dem anhaltenden Erfolg der Gruppe nach.
POLITIK
Rechtsstreitigkeiten in Freienfeld I 10 UMWELT
Hausgemachter Verkehr I 13 WIRTSCHAFT
Eine Schwebebahn hoch über Vallming I 14 TOURISMUS
Im Gespräch mit Josef Turin I 18 150 JAHRE BRENNERBAHN
Die alte Brennerbahn in Bildern I 26 GESELLSCHAFT
Der Bestatter I 34 SPORT
Auf heißen Öfen durch die Welt I 68 SPORT
„Alex Schwazer redet Tacheles“ I 72 WIPPTAL
20 anni di Tun Na Kata I 60 SPORT
Die Ritsche e le fontane I 64
ERKER extra
Innovation & Technik I 76 - 86 Essen & Trinken I 87 - 94
Leserbrief I 4
Unterhaltung I 100
Rechtsfragen I 12
Jahrestage I 102
Unter die Lupe genommen I 22
Kleinanzeiger I 106
Aus der Seelsorgeeinheit I 40
Impressum I 108
Woher stammt der Name? I 50
Sumserin I 109
Rezept I 92
Gemeinden I 110
Leute I 96
Vor 100 Jahren I 111
Veranstaltungen I 98
es ist schon eine Erfolgsgeschichte, auf die der Jugenddienst Wipptal mit seinem Musiktheaterprojekt „Jenseits der Gleise“ zurückblicken darf. Den vielen jungen Talenten aus dem Wipptal bot sich dabei die Gelegenheit, ihre musikalischen Fähigkeiten zu entfalten und einem breiten Publikum vorzustellen, das es mit frenetischem Beifall dankte. Chapeau! Eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte ist auch Tun Na Kata. Seit 20 Jahren musiziert die Gruppe um Jack Paolo Alemanno nun bereits erfolgreich zusammen und feiert große Erfolge. Mit Christian Forer, Schlagzeuger der Deutsch-RockGruppe Frei.Wild, bekam ein Wipptaler sogar den größten deutschen Musikpreis, den Echo, zuerkannt. Und mit Tamira versucht derzeit eine junge aufstrebende Sängerin im Pop-Geschäft durchzustarten. Vergessen wir natürlich nicht die vielen Singgemeinschaften, Chöre und Musikkapellen, die Wipptaler Brassband und das neu gegründete Jugendblasorchester. Sie alle zeugen von einer blühenden musikalischen Landschaft und Bandbreite, die sich sehen lassen kann. Dass nicht nur die „Leit vun der Sunnenseite“, wie es im Volksmund so schön heißt, über großes musikalisches Gespür verfügen, davon zeugen die zahlreichen Rock-, Blues-, Show-, Volksmusik- und Coverbands, welche die Musikszene aufmischen und bereichern. Längst schon kann das Wipptal neben traditionellen Musikgenres auch auf eine lebendige Blues- und Rockszene mit einer mittlerweile über 50-jährigen Tradition zurückblicken. Denken wir nur an die „Incredible Shoutern Blues Band“ oder das Musikfestival „Yesterday – 40 Jahre Rock, Pop und Blues im Wipptal“, das der Erker gemeinsam mit Musikern aus dem Bezirk im Jahr 2004 veranstaltet hat. Eine Neuauflage dieses großen Musik-Revivals, erweitert um inzwischen neu formierte Bands – das wär doch was. An jungen und mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommenen musikalischen Talenten fehlt es hier wahrlich nicht.
Chefredakteur
Nächster Redaktionsschluss:
15.11.2017
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LESERBRIEFE
Zwangsgeimpft Erker 10/17 Um es gelinde auszudrücken, reagiere ich mit Unverständnis auf die Aussage von Ärzten, dass sie in ihrer Tätigkeit bis auf vorrübergehende Reaktionen noch nie einen bleibenden Schaden nach einer Impfung hatten beobachten können. Ohne vorhergehende Untersuchung hat ein Arzt mein Kind 2008 mit einer Dreifach-Impfung geimpft. Am darauffolgenden Tag musste mein Kind mit Lähmungserscheinungen an der Hüfte und den Oberschenkeln (konnte nicht mehr gehen) sowie hohem Fieber ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mein Verdacht, dass diese Symptome eventuell mit dem Impfen zusammenhängen könnten, wurde abgestritten. Mir wurde das Gefühl gegeben, dass mein Kind wehleidig sei und nur simulieren würde. Nach einigen Tagen wurde mein Kind, ohne dass sich eine wesentliche Besserung eingestellt hatte, aus dem Krankenhaus entlassen. Mir wurde gesagt, ich solle nicht zu viel nachdenken und das Ganze ignorieren, denn es würde sich von alleine lösen. In den folgenden drei Jahren hatte mein Kind immer wieder Fieberschübe mit hohem Fieber, Schmerzen an der Hüfte und konnte mit dem rechten und dann wieder mit dem linken Fuß nicht auf dem Boden auftreten. In der Folge war ich
bei vielen Ärzten und mein Kind musste viele Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie …) machen, bis ich schlussendlich zu einem Heilpraktiker kam, der Giftstoffe aus dem Körper meines Kindes ausleitete. Folglich trat endlich eine Besserung ein. Auf meine Nachfrage hin wurde mir gesagt, dass es keine Dokumentation über Impfkomplikationen bei meinem Kind gebe. Name der Redaktion bekannt
Eine kleine Anmerkung zur Aussage, dass Kinder, die eine Masern-Mumps-Rötel Impfung erhalten, „ansteckend“ sind (siehe Beipackzettel M-M-RvaxPro, derzeit im Hygieneamt verfügbarer MMR-Impfstoff): „… 7 bis 28 Tage nach Verabreichung des Impfstoffs kommt es bei der Mehrzahl empfänglicher Geimpfter zur Ausscheidung von geringen Mengen des attenuierten Röteln-Impfvirus aus dem Nasen- oder Rachenraum. Es gibt keinen gesicherten Nachweis, dass auf diesem Weg ausgeschiedene Viren auf empfängliche Personen, die Kontakt mit geimpften Personen haben, übertragen werden. Daher wird eine Übertragung durch engen persönlichen Kontakt zwar als theoretische Möglichkeit, jedoch
TED ERGEBNIS OKTOBER Lassen Sie Ihr Kind impfen? DIE NOVEMBER-FRAGE Befürworten Sie eine Verbindung der Skigebiete Roßkopf-Ladurns?
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nicht als signifikantes Risiko betrachtet. Die Übertragung des Röteln-Impfvirus auf Säuglinge über die Muttermilch ist jedoch dokumentiert, allerdings ohne jegliche Anzeichen einer Erkrankung (siehe Abschnitt 4.6). Es gibt keine Berichte über eine Übertragung des Enders‘ Edmonston-Masern-Virus-Stamms oder des JerylLynn-Mumps-Virus-Stamms von Geimpften auf empfängliche Personen.“ Ähnliche Wortlaute findet man auch in anderen Beipackzetteln von MMR-Impfungen, z. B. Priorix. Dr. Günther Goller, Kinderarzt in Vahrn
Etwas verwundert bin ich doch über unsere Volksvertreter, die anscheinend auf Grundlage von wissenschaftlichen Studien Zwangsimpfungen einführen, ohne dass ein akuter Bedarf besteht. Besonders wenn ich deren Vorgangsweise betrachte, wie der angedrohte Ausschluss aus Kindergarten und Schule, und Aussagen lese, wie beispielsweise „jetzt impfen wir einmal 98 Prozent durch – und um die restlichen zwei Prozent kümmern wir uns danach“, erinnert mich das an die dunkelsten Epochen der Menschheitsgeschichte. Da die Vertreter der Wissenschaft anscheinend nicht ausreichend gesundheitliche Argumente für das Impfen haben, legt dies den Schluss nahe, dass eventuell andere Interessen dahinterstehen, die man durch das Impfen zu erreichen versucht. Bedenklich finde ich, dass mit dieser Impfkampagne bei den Schwächsten der Gesellschaft, also den Kindern begonnen wird, die sich ja nicht wehren bzw. frei entscheiden können. Ich denke, die Natur hat die Kinder bzw. uns Menschen nicht geschaffen, damit wir geimpft werden. Teilwei-
se soll nun auch das Schulpersonal den Impfstatus bekanntgeben. Wenn ich diese Vorgangsweise beobachte, dann bleibt nur mehr die Frage, wann die öffentlichen Angestellten bzw. die gesamte Bevölkerung von dieser Maßnahme betroffen ist. Hans Peter Thaler, Sterzing
Disagi di collegamento casa di riposo – ospedale Vipiteno Sono la sorella di un’ospite (da quasi tre anni) della casa di riposo di Vipiteno e devo spesso accompagnarla all’ospedale per visite mediche. Fino a parecchi mesi fa potevo accompagnarla in pochi minuti attraverso il tunnel casa di riposo–ospedale ora non più, per ragioni che potevano essere, forse?, superate. Devo prenotare o far prenotare l’ambulanza e sopportare talvolta lunghe attese, condurla all’aperto e farla salire con il bello o cattivo tempo! Stessa cosa per il ritorno. Tutto questo non riguarda solo noi ma tutti gli ospiti. A chi spetta risolvere, se possibile questo problema? Liliana Zamboni
Ein Lob dem Krankenhaus Sterzing! Ein herzliches Dankeschön den Ärzten und Krankenschwestern der Abteilung Chirurgie für die liebevolle Betreuung während meines Aufenthaltes. Olga Dell’Antonio, Sterzing
Bei Notfällen: 112
© LPA/Maja Clara
Seit kurzem gilt in ganz Europa die einheitliche Notrufnummer 112 – auch in Südtirol. Nach Monaten der Vorbereitung hat die Einheit-
liche Notrufzentrale ihren Dienst aufgenommen. 15 neue Mitarbeiter nehmen die eingehenden Notrufe entgegen und erfassen gleichzeitig den Standort des Hilfesuchenden. Ihre Schreibtische im Turm des Bevölke-
rungsschutzzentrums in der Drususallee 116 in Bozen sind rund um die Uhr besetzt. Zu den Mehrwerten des neuen Dienstes zählt die Möglichkeit einer Simultanübersetzung in 37 Sprachen. Zudem kann der Notruf 112 auch dann kostenlos getätigt werden, wenn der eigene Betreiber kein Signal hat. Durch die Einführung der Einheitlichen Notrufzentrale 112 wird auch die App „Where are u“ aktiviert. Mit dieser können Notrufe abgesetzt werden, dabei werden die GPS-Koordinaten des Anrufers mitgeschickt. Somit ist in der Einheitlichen Notrufzentrale die exakte Position des Anrufenden bekannt.
Ärger mit dem Netzanbieter? Seit kurzem ist es auch in Sterzing möglich, einen Streit mit dem Netzanbieter beizulegen. Der Landesbeirat für das Kommunikationswesen bietet seinen Beratungsdienst sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und öffentlichen Körperschaften kostenlos an. Ob zu hohe Rechnungen, unliebsame Zusatzdienste, ärgerliche Netzlücken oder rätselhafte Vertragsabschlüsse – das Ausfüllen eines Formulars genügt, um eine Schlichtung mit TIM, Vodafone, Wind, Tre & Co. herbeizufüh-
ren. Geschädigte Kunden können sich am Tag ihres Schlichtungsverfahrens im Amt, das auf dem Einberufungsschreiben genannt ist, einfinden und in einer Telefonkonferenz mit dem Schlichter und der Telefongesellschaft versuchen, eine Einigung zu erzielen. Der Weg nach Bozen wird ihnen somit erspart. Das Pilotprojekt gilt auch für Kunden von Sky. Alle weiteren Informationen gibt es unter www.lbk-bz.org oder unter der Rufnummer 0471 946040.
FUGGERROPPE
„Rechts gschaug!“ weart olleweil salonfähiger.
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AKTUELL
SPRAR im Wipptal
STERZING
Vier der sechs Wipptaler Gemeinden nehmen am SPRAR-Projekt teil
Wo sind die Problemzonen? Mitte Oktober hatten die Sterzinger Bürger in einem Workshop die Gelegenheit, über die städtische Verkehrssituation mitzubestimmen und ihre Ideen einzubringen.
Die Gemeinden Sterzing, Ratschings, Freienfeld und Franzensfeste werden am staatlichen SPRAR-Projekt (Schutzsystem für Asylantragsteller und anerkannte Flüchtlinge) teilnehmen. Die Bezirksgemeinschaft Wipptal wird mit der Umsetzung und Führung beauftragt. Vor kurzem nun wurde die Beauftragung vom Wipptaler Bezirksrat angenommen. „Das Land Südtirol hat den Verteilungsschlüssel von 3,5 Plätzen auf 1.000 Einwohner auf die Bezirke bzw. die Gemeinden vorgesehen. Die Gemeinden des Wipptales müssen demnach mindestens 71 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung stellen“, erklärte Christina Tinkhauser, Direktorin des Sozialdienstes der Bezirksgemeinschaft Wipptal. „Die Gemeinde Pfitsch hat mit dem Haus ‚Lea’ auf ihrem Gemeindegebiet bereits vor einiger Zeit ein außerordentliches Aufnahmezentrum (CAS) eingerichtet. Dort stehen 44 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung. Wie Pfitsch leistet auch die Gemeinde Brenner mit dem Humanitären Hilfsdienst für Menschen auf der Flucht am Brenner bereits einen wichtigen Solidaritätsbeitrag“, so Bezirkspräsident Karl Polig. „Diese beiden Gemeinden werden sich daher nicht an SPRAR beteiligen. Entsprechend der Quote von 3,5 Prozent auf 1.000 Einwohner wird die Gemeinde Sterzing bis zu 24
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Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung stellen, Ratschings 16, Freienfeld acht und Franzensfeste vier.“ Mit der Ausarbeitung des Projekts wurde die Abteilung Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal beauftragt. Laut Plan wird die Bezirksgemeinschaft Wipptal ihr Ansuchen bis zum März 2018 einreichen. Nach der Genehmigung durch das Innenministerium übernimmt der Sozialdienst die Umsetzung und Führung. Die betroffenen Gemeinden beteiligen sich mit fünf Prozent an den Kosten, die restliche Finanzierung erfolgt über das Innenministerium mit Geldmitteln der EU. „Diese Entscheidung der Gemeinden war notwendig und wichtig. Es wird sichtbar, dass diese bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und mit politischer Weitsicht dem Problem der Migration, dem wir uns stellen müssen, eine zu Antwort geben“, betonte Tinkhauser. Südtirolweit weigern sich fünf Gemeinden, Flüchtlinge aufzunehmen, u. a. die Touristenhochburgen Kaltern und Corvara. Im Bild (v. l.) Bürgermeister Sebastian Helfer (Ratschings), Bürgermeister Fritz Karl Messner (Sterzing), Bezirkspräsident Karl Polig, Bürgermeister Peter Faistnauer (Freienfeld); nicht im Bild Bürgermeister Thomas Klapfer (Franzensfeste).
Rund 60 Personen – auch Bürgermeister Fritz Karl Messner und viele Sterzinger Gemeinderäte waren anwesend – nutzten den Workshop, um ihre Ansichten vorzubringen und sich zu den drei Themenbereichen Straßenverkehr, Fußgänger und Radfahrer sowie öffentliche Transportmittel auszutauschen. Hansjörg Jocher vom Ingenieurteam Bergmeister lieferte zu Beginn der Veranstaltung einige Zahlen und Fakten rund um die Verkehrssituation in Sterzing. So gab es im Tagesdurchschnittsverkehr an der Brennerstraße seit 2013 keine wesentlichen Zuwächse, allerdings erreichte der Autoverkehr speziell an Feiertagen Spitzenwerte. Eine stete Zunahme sei bei Radfahrern und dem Zugverkehr zu verzeichnen. So wurde an der Zählstelle bei Sterzing eine Zunahme des Radverkehrs zwischen 2016 und 2017 um 17,4 Prozent gemessen. Auch die Brennerbahnstrecke gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zählte man im Jahr 2007 noch 5,6 Millionen Fahrgäste, waren es im vergangenen Jahr bereits 9,8 Millionen. Unter der Leitung von Moderatoren, die sich die Anmerkungen der Beteiligten notierten und anschließend zu einem Gesamtbild zusammenfassten, wurden in kleinen Gruppen die jeweiligen Problemfälle angesprochen und mögliche Lösungen diskutiert. In den Gesprächen kristallisierte sich bald heraus, dass besonders die Gänsbacher-Straße sowohl für den PKW-Verkehr als auch für die Radfahrer ein gefährliches Pflaster ist. Der Wunsch nach einer Umgestaltung des Untertorplatzes war ebenso ein großes Anliegen. Von vielen
Workshop-Teilnehmern wurde auch die ungenügende Sicherheit für die Kindergarten- und Schulkinder genannt: Für die Kitzbühler- und die Deutschhaus-Straße müssten unbedingt sicherere Lösungen gefunden werden. Zu den Uhrzeiten, an denen eine Vielzahl der Kinder mit dem Auto hingebracht bzw. abge-
holt wird, sei die Situation für die Kinder selbst sowie für Radfahrer und Fußgänger höchst gefährlich. Für einige Straßenabschnitte, wie etwa die Margarethen-Straße, wurden Geschwindigkeitsbeschränkungen gewünscht. Für Touristenbusse, die derzeit noch in der Gänsbacher-Straße halten, sei ein eigener Busparkplatz beim Militärgelände angedacht. In puncto Fahrradnetz stellte sich heraus, dass zwar die Nord-Süd-Verbindungen sehr gut funktionierten, es aber gleichzeitig an einer guten Ost-West-Trasse fehle. Zudem mangle es auch an einer übersichtlichen Beschilderung und an Hinweisen für die Radtouristen. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sei man im Großen und Ganzen zufrieden; seit die Haltestelle am Untertorplatz gestrichen wurde, liegen die verschiedenen Haltestellen jedoch zu weit auseinander. Auch für die Gewerbezone sei nicht nur eine Haltstelle wünschenswert, sondern gleichzeitig eine bessere Abstimmung der Fahrpläne von Zügen und Bussen. Zum Abschluss bedankte sich Ingenieur Jocher für die vielen hilfreichen Hinweise, die in das Verkehrskonzept miteinfließen werden, denn nur so könne man Probleme im Detail erkennen und eine Lösung finden. at
POLITIK
BRENNER
Was kommt nach dem BBT? Als die Gemeinden kürzlich Stellung zum neuen Landesmobilitätsplan beziehen konnten, wünschte sich etwa die Gemeinde Franzensfeste die Beibehaltung ihres Bahnhofes als zentralen Umsteigeknoten für die zukünftigen BBT-Züge, während Sterzing eine Haltestelle für die internationalen Züge der Linie München– Verona einforderte, die nach Fertigstellung des BBT aller Voraussicht nach unterirdisch verkehren werden. Einwand erhebt auch Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner. Wie dieser dem Erker gegenüber betont, spreche sich die Gemeinde strikt gegen die Einstellung des Linienbus-Verkehrs auf den Brenner aus, schließlich könne sie als nördlichste Gemeinde des Wipptales von der Nähe zu Innsbruck pro-
fitieren. Zwar sei eine halbstündige Zugverbindung von Bozen bis nach Sterzing in Planung, aber nicht darüber hinaus bis zum Brenner. „Wir müssen uns vor Augen führen, dass das Wipptal nach Fertigstellung des BBT nur mehr über ein regionales Schienennetz erreichbar sein wird; damit wird die Erreichbarkeit des Wipptales insgesamt deutlich abnehmen.“ Deshalb müsse man Überlegungen anstellen, wie man Touristen von Innsbruck und Franzensfeste bzw. Brixen in das Wipptal hole. Eine bessere Anbindung an Innsbruck und die Vorteile, die der dortige Flughafen bietet, seien für die Gemeinde Brenner deshalb ideal. „Ich bin davon überzeugt, dass das Angebot auch die Nachfrage schaffen wird“, so Kompatscher, der sich verstärkt für eine stündliche bzw. halbstündliche durchgehende Verbindung nach Innsbruck einsetzen möchte.
In rund zehn Jahren werden die Züge durch den BBT fahren. Der Bahnhof Brenner wird aller Voraussicht nach seine heutige Bedeutung verlieren und zu einem Regionalbahnhof herabgestuft werden. „Das gesamte Bahnhofsareal am Brenner wird man in Zukunft nicht mehr brauchen“, ist sich Kompatscher sicher. Wahrscheinlich werden die Gleisanlagen auf maximal drei bis vier Gleisstrecken reduziert und die Infrastrukturen zurückgebaut. Landeshauptmann Arno Kompatscher habe bereits zugesagt, Studien über mögliche Nutzungen des Areals zu unterstützen, wobei auch die BBT-Gesellschaft miteinbezogen werden soll. „Es kommen sehr große Herausforderungen auf uns zu, die nicht nur die Gemeinde Brenner betreffen, sondern das gesamte Wipptal“, so Kompatscher. Eine wirtschaftliche
Nutzung der Gebäude gestalte sich schwierig, da viele unter Denkmalschutz stehen. Und gerade hier setze man auf die Studie, die untersuchen soll, welche Betriebe man als Bindeglied zwischen Nord und Süd ansiedeln könnte. „Was meiner Ansicht nach eine Aufwertung für den Brenner bedeuten würde, wäre eine Verbindung zwischen dem Dorf Brenner und der Autobahn“, so Kompatscher. Man denke hier nicht an eine eigene Autobahnausfahrt, sondern an eine Unterführung, die auch als Parkgelegenheit genutzt werden könnte. Über diese wäre das Einkaufszentrum und das Dorf bequem zu erreichen. „Ich habe hier die Vorstellung von einer lebendigen Raststätte. Allerdings müssen wir uns die Zeit nehmen, die Gegebenheiten gründlich zu untersuchen“, so Kompatscher. at
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IM BLICKPUNKT
Persönlichkeiten als Wahlsieger Wie politische Persönlichkeiten mit (und ohne) Charisma die Nationalratswahl in Österreich entschieden haben
von Max Haller Nur selten konnte man die – von Politikwissenschaftlern häufig bestrittene – These so klar bestätigt sehen, wie bei der jüngsten Nationalratswahl in Österreich, nämlich jene, dass politische Persönlichkeiten einer der wichtigsten Faktoren sind, die Wahlen entscheiden. Eine erfolgreiche politische Persönlichkeit besitzt laut Max Weber Charisma, d. h. „außeralltägliche, nicht jedem zugängliche Kräfte oder Eigenschaften“; ob diese von irgendeinem anderen Standpunkt aus als richtig oder gut zu bewerten sind, ist völlig gleichgültig – Hauptsache ist, dass die Anhänger daran glauben. Es sind also nicht nur die eigenen Merkmale und Verhaltensweisen, die bestimmte Persönlichkeiten zu Wahlsiegern machen, sondern sie müssen auch von ihren Anhängern als potentielle Sieger gesehen werden. Welche Merkmale sind es, die eine solche Persönlichkeit auszeichnen? Hier kann man nennen gutes, möglichst jugendliches Aussehen; rhetorische Begabung; vertrauensbildendes Verhalten; Führungsstärke. All diese Eigenschaften scheint der ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz zu besitzen: ausgewogene, staatsmännisch vorgetragene Äußerungen; akribisch gepflegtes, modisch gestyltes Outfit; exzellente Rhetorik; Führungsstärke. Letzteres Merkmal schien besonders evident: Kurz verlangte – und erreichte – nicht nur, dass ihm in der Partei weitgehende Macht zugestanden wurde; auf seinem Programm steht auch, dass der Bundeskanzler mehr Einfluss bekommen solle. Zu viel Führungsstärke zu zeigen könnte allerdings – auf jeden Fall bei jenen rund 80 Prozent der Österreicher, die ihn nicht gewählt haben (die Nichtwähler muss man hier auch einschließen), auch weniger gut ankommen. So ist bezeichnend, dass Kurz seit
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seinem großen Wahlerfolg nicht nach fast 30 Jahren „Dienst“ vermehr in der Ich-, sondern nur mehr ständlicherweise durch einen Jünin der Wir-Form spricht, wenn es geren ersetzte, verließ und seine um die Umsetzung seiner Ziele in eigene gründete. Schließlich Matden nächsten Jahren geht. Webers thias Strolz: Die Beschreibung auf Begriff des Charismas erklärt auch vollkommen den phänomenalen Aufstieg des politischen Jungstars Kurz: Seit Jahren tourte er ja schon als Wahlkämpfer durch Österreich, immer mehr bestärkt durch den enthusiastischen Zuspruch Tausender von Anhängern und Fans. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die Stuhlbeine seines Sebastian Kurz, ein junger Politiker mit Charisma Vorgängers als Parteiobmann, Reinhold Mitterlehner, seiner Website sagt vieles: „Ich liean- und schließlich abgesägt wur- be Politik. Das hat mich schon als Bub fasziniert – wie wir Menschen den. Die Idee der charismatischen Per- miteinander tun, wie wir uns als sönlichkeit trifft ebenso auf die drei Gemeinschaft organisieren. Und weiteren Spitzenkandidaten, die es hat mir immer schon getaugt, nicht unbedingt als große Sieger, selbst mit anzupacken. Ob als Oraber doch gestärkt aus dieser Wahl ganisator eines Ministrantenlagers, hervorgegangen sind. Man mag Schulsprecher, LandesschulspreHeinz-Christian Strache die intel- cher, ÖH-Vorsitzender und nun lektuelle Geschliffenheit und politi- Abgeordneter und NEOS-Klubobsche Bauernschläue eines Jörg Hai- mann.“ Strolz „brannte“ förmder absprechen; was ihm nicht zu lich bei all seinen Auftritten, seine nehmen ist, ist eine unumstrittene Rhetorik ist unerreicht, seine „BeStellung als „Führer“ seiner Par- wegung“ war praktisch eine Eintei. Eine schöne Analyse von Ste- mann-Partei. fan Verra, einem Experten für Kör- Die zentrale These dieses Beitrags persprache, zeigte kürzlich auch, wird schließlich ebenso schlagend dass er in dieser Hinsicht manchen durch den größten Wahlverlierer, Gegenkandidaten weit voraus ist. die Grünen, bestätigt. Dieser ParEbenso evident ist dieser Sachver- tei fehlte eine charismatische Fühhalt bei Peter Pilz: Dieser vielfach rungspersönlichkeit: Ulrike Lunaals Egoist und „begnadeter Selbst- cek etwa besaß praktisch keine der darsteller“ beschriebene Politiker eingangs genannten Eigenschafist nicht nur äußerst redegewandt ten, was ihr allerdings auch nicht (vor allem nicht nur in dem Sin- vorzuwerfen ist, da sie sich nicht ne, dass es aus ihm herausspru- um die Funktion der Spitzenkandelt, so dass man kaum mehr fol- didatin gerissen hatte. Die Parteigen kann). Er demonstrierte auch obfrau aus Tirol, Ingrid Felipe, trat Führungsstärke, indem er die Par- im Wahlkampf praktisch nicht in tei, die ihn auf der Kandidatenliste Erscheinung und wenn, dann hin-
terließ sie trotz sympathischer persönlicher Ausstrahlung keinen bleibenden Eindruck. Für das Desaster der Grünen muss aber auch die letzte Obfrau, Eva Glawischnig, als eine Hauptverantwortliche genannt werden. Auch bei ihr waren, trotz unbestrittener Intelligenz und Integrität, genau die genannten Eigenschaften zu schwach ausgeprägt; ihre letzte, für eine basisdemokratisch ausgerichtete Partei höchst problematische Entscheidung (Parteiausschluss der „Jungen Grünen“) untergrub ihr Charisma selbst bei den eigenen Anhängern dramatisch. Was lässt sich aus einer Theorie des politischen Charisma für die österreichische Politik der kommenden fünf Jahre (wenn nicht Jahrzehnte) ableiten? Der (bei einem erst 32-jährigen Politiker einigermaßen absurde) Kurz-Wahlslogan „Jetzt oder nie“ ist eindeutig zu seinen Gunsten entschieden worden. Stehen uns angesichts der Popularität und des jugendlichen Alters dieses Wahlsiegers nun Jahrzehnte schwarzer (wenn nicht gar schwarz-blauer) Herrschaft bevor? Dies wäre eine falsche Folgerung. Charisma kann sich, laut Weber, auch sehr schnell verbrauchen und in Nichts auflösen. Es gibt ja ein aktuelles Beispiel dafür. Matteo Renzi, ebenfalls ein junger, dynamischer, massiven Wandel versprechender Politiker hatte seinen Vorgänger, Enrico Letta, in ähnlicher Weise abgehalfert wie Kurz den seinigen. Renzi feierte bei den Europawahlen einen für italienische Verhältnisse als Kanterwahlsieg zu bezeichnenden Erfolg (40 % der Stimmen für seinen Partito Democratico). Nach mehreren Fehlentscheidungen und einer Spaltung seiner Partei findet er sich heute in der Opposition und muss sehen, ob es ihm gelingen wird, wieder an die Macht zu kommen. E
BRENNER
© Gemeinde Brenner
Neue Wege in der Sanierung von Hoferschließungsstraßen
„Es ist immer eine große Herausforderung, eine Straße zu sanieren, wenn gleichzeitig die Höfe, Almen und Schutzhütten erreichbar bleiben sollen und es keine Ausweichmöglichkeiten gibt“, so Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner. „Da muss es schnell gehen, ohne die Qualität der Arbeiten aufs Spiel zu setzen.“ Besonders gelte dies für den Unterbau, weil durch den Klimawandel die Straßen durch Starkregen und Unwetter noch stärker belastet würden als bisher. Deshalb gehe die Gemeinde in dieser Hinsicht nun neue Wege. Bei der Sanierung der Hoferschließungsstraße von St. Anton in Innerpflersch zu den Steinhöfen und den Parkplätzen für die Almen und Schutzhütten wurde erstmals auf Gemeindegebiet auf eine zementgebundene Bodenstabilisierung gesetzt. Es handelt sich dabei um Zementadditive, die auf der Nanotechnologie basieren. Sie verbessern die Trag- und Deckschicht der Straße wesentlich und ermöglichen gleichzeitig eine Wie-
derverwertung des vorhandenen Materials; dadurch ergeben sich auch Einsparungsmöglichkeiten. Das Produkt wurde von NanoTerra entwickelt. „Die Straße war nach nicht einmal zwei Tagen wieder befahrbar. So konnten die Erreichbarkeit des Weilers und die Sanierung des Unterbaus unter einen Hut gebracht werden“, freut sich Bürgermeister Kompatscher. „Als Gemeindeverwaltung erwarten wir uns von der neuen Technologie, dass die Straße jetzt länger hält, liegt sie doch größtenteils auf der Schattenseite des Tales, wo es sehr nass ist und schon früh im Herbst der Frost einsetzt.“ Nach dem Bau der Steinschlaggalerie im Vorjahr sowie der kürzlich erfolgten Bodenstabilisierung und Asphaltierung verfügt der Weiler Stein nun über eine sichere und qualitativ hochwertige Zufahrt. In den nächsten Jahren soll auch die Brücke über den Pflerscherbach saniert werden. Im Bild Bürgermeister Franz Kompatscher mit Vertretern der ausführenden Firmen. Erker 11/17
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POLITIK
FREIENFELD
Servicegebäude nimmt Gestalt an
FREIENFELD
Rechtsstreitigkeiten: Für und Wider Die Diskussion rund um die Frage, in welcher Situation sich die Gemeinde auf Rechtsstreitigkeiten einlassen sollte, zog sich wie ein roter Faden durch die jüngste Gemeinderatssitzung von Freienfeld.
„Der Bau des Servicegebäudes in der Sportzone ist auf einem guten Weg“, so Peter Faistnauer, Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld. Inzwischen wurden die Gelder auf die Arbeiten der verschiedenen Gewerke verteilt, so etwa 900.000 Euro für Baumeister- und Nebenarbeiten, 213.000 Euro für Zimmermann- und Spenglerarbeiten, 145.000 Euro für Schlosserarbeiten, 91.000 Euro für Tischlerarbeiten, 227.000 Euro für Elektroinstallationen, 266.000 Euro für Thermohydraulik; vorgesehen sind insgesamt rund 1,8 Millionen Euro. Wie Bürgermeister Faistnauer erklärte, wurde die Trennung der einzelnen Gewerke deshalb vorgenommen, um auch den hiesigen Betrieben eine Teilnahme an der Ausschreibung zu ermöglichen. Die Kosten sind zwar um rund 160.000 Euro gestiegen, dafür hat sich die Raumfläche von ursprünglich 860 m2 auf rund 1.400 m2 erhöht, da das Gebäude um ein Stockwerk erweitert wurde. „Diese Bauweise ist im Verhältnis deutlich günstiger“, so Faistnauer. Wie auf der letzten Gemeinderatssitzung bekannt wurde, sei u. a. die Errichtung eines unterirdischen Schießstandes angedacht – auch im Hinblick darauf, eine Bezirksstruktur für die Wipptaler Jägerschaft und Sportschützen zu schaffen. Wie der Bürgermeister erklärte, seien diesbezügliche Gespräche mit Sportlandesrätin Martha Stocker positiv verlaufen. „Die Gemeinde kann die Finanzierung jedoch nicht alleine stemmen, sondern gemeinsam mit der Landesregierung müssen auch die anderen Wipptaler Gemeinden hier mithelfen.“ Man sei zurzeit dabei, dieses Vorhaben zu evaluieren. Falls der Schießstand realisiert wird, bedarf es jedoch einer separaten Planung und Ausschreibung. „Auch im Hinblick auf den Barbetrieb im ersten Stock des Service-Gebäudes ist es nur von Vorteil, wenn so viele Vereine wie möglich ihre Tätigkeiten in der Sportzone aufnehmen“, so Faistnauer. So werden u. a. auch eine Kegelbahn und eine Kletterwand errichtet.
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Unter dem sperrigen Titel „Endgültige Genehmigung des 1. Verfahrens von fünf Abänderungen des Bauleitplans“ verbarg sich ein Paket von fünf Abänderungen des Bauleitplanes. Innerhalb eines Zweijahreszeitraumes können eine Gemeinde bzw. Unternehmer Vorschläge für eine Bauleitplanänderung vorlegen und bis zu drei Pakete auf den Weg bringen. In diesem ersten Paket sind fünf Änderungen zusammengefasst, die von der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung mehrheitlich gutgeheißen wurden. RECHTSSTREIT NUMMER 1 Eine teils sehr emotional geführte Diskussion betraf die Erweiterung des Gewerbegebietes mit besonderer Nutzung in der Zone „Gugges“. Diesbezüglich gingen in der Gemeinde Freienfeld mehrere Stellungnahmen ein, u. a. vom HGV und der Bauernbund Ortsgruppe Freienfeld, die sich dagegen aussprachen. Da derzeit auch ein Gerichtsverfahren wegen der Nutzung eines Gebäudes ohne Nutzungserlaubnis läuft, trat die SVP-Fraktion dafür ein, die Bauleitplanänderung nicht zu genehmigen und eine Lösung der Auseinandersetzung vor Gericht zu suchen. Ungeachtet der Kosten, die solche Rechtsstreitigkeiten verursachen, müsse man diesen Weg als öffentliche Institution manchmal gehen, so der Tenor der SVP-Aussagen. Die Mehrheit der FLF-Räte war hingegen der Meinung, dass jahrelange Rechtsstreitigkeiten nichts bringen und dabei nur Steuergeld verschwendet würde. Zudem möchte man nicht das Problem weiter vor sich herschieben, sondern eine Lösung finden. Aber auch innerhalb der FLF herrschte keine Einigkeit. Auf Vorschlag von Anton Salcher (FLF) wurde eine geheime Abstimmung durchgeführt. Das Ergebnis lautete acht Ja- und sieben Nein-Stimmen. Auch zwei Räte der FLF hatten somit mit Nein gestimmt. RECHTSSTREIT NUMMER 2 Im vergangenen Dezember wurde die Ausschreibung für die Dörferbus-Linie vorgenommen, zwei Unternehmen haben sich beworben. Der Zuschlag ging an die SAD Nahverkehr AG, der zweitplatzierte Betrieb Auto Rai-
ner GmbH reichte Rekurs ein und erhielt inhaltlich in allen drei Punkten Recht. Das Verwaltungsgericht Bozen hat daraufhin die Gemeinde Freienfeld dazu verurteilt, einen Teil der Verhandlungskosten zu tragen. Das Urteil wurde angefochten, die Entscheidung liegt nun in zweiter Instanz beim Staatsrat. Das endgültige Urteil wird voraussichtlich Mitte Dezember erwartet. RECHTSSTREIT NUMMER 3 Dieser Rechtsstreit – er läuft mittlerweile seit mehr als zehn Jahren – betrifft ein Grundstück, dessen Besitzer eine höhere Enteignungsentschädigung als die geschätzten 424.000 Euro gefordert hatten. Die enteignete Partei klagte zunächst und forderte den doppelten Betrag. In erster Instanz wurde ihr Recht gegeben und der Betrag von rund 900.000 Euro zugesprochen. Die Gemeinde musste daraufhin sogar ein Darlehen aufnehmen, um diese Forderung abzustottern, während man auf das endgültige Urteil des Kassationsgerichts wartete. Im Zuge eines langwierigen Streites wurde der Gemeinde nun ein Vergleich angeboten. Bei Annahme würden ihr nach Abzug aller Außenstände rund 733.000 Euro bleiben. Wie Martin Rainer Mühlsteiger (SVP) betonte, sei man seinerzeit trotz einiger Kritik bereit gewesen, im Interesse der Öffentlichkeit bis vor das Kassationsgericht zu gehen, um den Anspruch durchzufechten. Nicht ohne Verbitterung reagierte FLF-Rat Salcher auf diesen Geldsegen. „Auf der einen Seite ist dieser Streit für die Gemeinde gut ausgegangen, aber es ist leider auch Fakt, dass der Grundbesitzer dadurch um den Hof gebracht wird“, so Salcher. Es sei fraglich, ob sich solche Streitigkeiten lohnen, wenn die Verlierer anschließend wiederum zu Lasten der Gemeinde versorgt werden müssten. ALLFÄLLIGES Wie Bürgermeister Faistnauer mitteilte, ist die in Trens praktizierende Ärztin Dr. Berta Marcher nun frei wählbar. Zu den Bautätigkeiten rund um den Rathausplatz informierte Salcher, dass im Zuge der Arbeiten neun Parkplätze realisiert werden. Während der Arbeiten wurden jedoch ein Hohlraum und ein kaputtes Abwasserrohr entdeckt. Um einen barrierefreien Zugang in die oberen Stockwerke des Rathauses zu ermöglichen, ist die Installation eines Aufzuges geplant. at
POLITIK
RATSCHINGS
Gemeinderat beschließt Bilanzänderungen Zwei Dringlichkeitsbeschlüsse des Ausschusses zur Bilanzänderung hatte der Gemeinderat von Ratschings auf seiner jüngsten Sitzung zu ratifizieren. Die erste Bilanzänderung betraf Mehreinnahmen von insgesamt 98.450 Euro, die im Wesentlichen aus einem Landesbeitrag in Höhe von 40.000 Euro für Unwetterschäden sowie aus einem Landesbeitrag in Höhe von 35.284 Euro für die Einrichtung der Küche im Kindergarten in Telfes bestanden. Die zweite Haushaltsänderung umfasst Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 82.200 Euro, und zwar 42.000 Euro aus Einbehalten bei Enteignungen und 30.000 aus Rückerstattungen für Baugrund in der Zone „Kofl“ in Gasteig. 7.200 Euro kamen aus ei-
nem Grundstücksverkauf. Weitere Einnahmen in Höhe von 246.000 wurden u. a. für die Erhöhung der laufenden Ausgaben, für Beiträge an die Pfarreien (11.000 Euro zur Neueindeckung der Totenkapelle in Mareit, 44.000 Euro an Pfarrei Ratschings und 36.000 an Pfarrei Ridnaun) verwendet. Mit 14.000 Euro wird im Widum von Jaufental eine Seniorenwohnung eingerichtet. 16.000 Euro kostet die Errichtung einer Elektroladestation in der Sportzone Stange, 51.000 Euro sind für die Errichtung eines Gehsteiges in Runggen in Mareit bestimmt und 17.000 für die Zone „Gande“ in Innerratschngs. Im Zuge der Errichtung der Feuerwehrhalle, des Kindergartens und Dorfparkes in Mareit ergab sich die Notwendigkeit, verschiedene Grundstücksberichtigun-
gen mit der Pfarrei und mit Ba- Jahr ausgesiedelt werden. In Jauron Sternbach durch Kauf bzw. fental wurde der neue WanderGrundstückstausch vorzunehmen. Der Gemeinderat beschloss, die entsprechenden Grundstücke in das Vermögensgut der Gemeinde zu überführen. Aus den Berichten der Referenten und des Bürgermeisters ging hervor, dass für Der Kindergarten in Gasteig muss wegen Sanierungsdie Biathlon-EM die arbeiten für ein Jahr ausgesiedelt werden. Vorbereitungsarbeiten in vollem Gange sind. In Rat- weg „Gurgl“ zur Bergalm, der schings wird das alte Probelokal von der Forstbehörde errichtet der Musikkapelle für einen neu- wurde, eingeweiht. Die Abwasseren Verwendungszweck adaptiert. leitung „Gschwent“ wurde an die In Gasteig muss der Kindergarten Firma Nordbau vergeben. wegen Sanierungsarbeiten für ein ss
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LAUT
§ ...
TRUNKENHEIT AM STEUER – WELCHE STRAFE DROHT? Alkohol führt schon nach geringem Konsum zu Bewusstseinsveränderungen; die Reaktionsfähigkeit wird entscheidend herabgesetzt. Deshalb sieht der Art. 186 der Straßenverkehrsordnung bei Trunkenheit am Steuer folgende Strafen vor: A) Eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 532 bis 2.127 Euro bei einer Blutalkoholkonzentration von 0,50 bis 0,80 Promille; ein Fahrverbot von 3 bis 6 Monaten als zusätzliche Verwaltungsstrafe. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Ordnungswidrigkeit. B) Eine Blutalkoholkonzentration von 0,81 bis 1,50 stellt hingegen eine Straftat dar, die mit einer Geldbuße von 800 bis 3.200 Euro und einer Haftstrafe von bis zu 6 Monaten geahndet wird; hinzu kommt ein Fahrverbot von 6 Monaten bis zu einem Jahr. Über das Strafmaß entscheidet ein Einzelrichter am Landesgericht Bozen. Da es sich um ein Strafverfahren handelt, besteht Anwaltszwang. C) Eine Blutalkoholkonzentration ab 1,51 stellt ebenfalls eine Straftat dar, die mit einer Geldbuße von 1.500 bis 6.000 Euro und einer Haftstrafe von 6 Monaten bis zu einem Jahr geahndet wird; hinzu kommt ein Fahrverbot von ein bis zwei Jahren. Ist der alkoholisierte Lenker auch Eigentümer des Fahrzeuges, wird die endgültige Einziehung desselben verfügt, ohne Möglichkeit auf Rückerhalt. Gehört das Fahrzeug einer anderen Person als dem alkoholisierten Lenker, verdoppelt sich das Fahrverbot von mindestens zwei auf bis zu vier Jahren. Ist der Straftäter in den zwei darauffolgenden Jahren abermals rückfällig geworden, wird der Führerschein endgültig entzogen. Wird die Trunkenheit am Steuer zwischen 22.00 und 7.00 Uhr von den Polizeiorganen festgestellt, erhöht sich die Geldbuße um mindestens ein Drittel bis zur Hälfte.
MANUEL D’ALLURA Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer
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PFITSCH
Fortschritte am Bahnhof Sterzing-Pfitsch Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung von Pfitsch ging es vor allem um bürokratische und finanztechnische Angelegenheiten, die in Rekordzeit abgehandelt waren. Auf der Tagesordnung stand eine Abänderung im Haushaltsvoranschlag 2017 – 2019. 3.600 Euro wurden als Ergänzungsbeitrag für das italienische Schulzentrum und 30.000 Euro für die Projektierung und Sanierung der Totenkapelle in Wiesen vorgesehen. Unter Allfälliges informierte Bürgermeister Stefan Gufler über Fortschritte der Umbaumaßnahmen am Bahnhof Sterzing-Pfitsch. Zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Sterzing soll der normale Betrieb weitestgehend wieder funktionieren. Zudem wird eine digitale Infotafel errichtet. „Derzeit noch problematisch ist der barrierefreie Zugang zu den Gleisen, woran RFI und Land aber mit Hochdruck arbeiten“, so Gufler. Die Flainer Brücke muss im Frühjahr erneut gesperrt werden, da weitere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. Gemeindereferentin Edith Seidner berichtete über
die geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Friedhofsmauer in St. Jakob. Um das Alter der Mauer zu bestimmen, wurden Proben entnommen, die derzeit analysiert werden. Auf deren Basis wird das Denkmalamt die Erlaubnis zum Abriss erteilen oder die Entscheidung treffen, dass die Mauer fachgerecht saniert werden muss. IN KÜRZE Voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2018 wird die Gemeinde Pfitsch die Kraftwerksanteile an der Wiesen Konsortial GmbH von Alperia übernehmen. Im Herbst dieses Jahres wird mit der Anbindung der Gewerbezone an das Glasfasernetz begonnen. Der Pächter der Sportbar in Kematen hat seinen Vertrag gekündigt; demnächst wird die Gemeinde eine Ausschreibung vornehmen. Claudia Raffl (Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch) stellte zur Diskussion, ob bzw. wie man die Bauern in Wiesen dazu animieren könne, ihre Gülle in die Biogasanlage zu liefern, da es zu argen Geruchsbelästigungen kommt. Bürgermeister Gufler sprach sich dafür aus, eine Informationsveranstaltung mit den Betreibern der Anlage zu organisieren. at
PFITSCH
1,4 Millionen Euro für Umweltausgleichsmaßnahmen Die Konzession für das Kraftwerk Pfitsch verfiel bereits im November des vergangenen Jahres und wurde bis dato nur provisorisch verlängert. Bis zur Erneuerung muss der scheidende Konzessionär Alperia Greenpower einen jährlichen Zusatzzins von 38 Euro pro Kilowatt Nennleistung für die Umsetzung von Umweltmaßnahmen an die Gemeinde Pfitsch entrichten. Dieser stehen nun rund 867.000 Euro für die Aufwertung und nachhaltigen Gestaltung des Gemeindegebietes zur Verfügung. Das Land erhält 433.000 Euro und 140.000 Euro behält der Konzessionär für eigene Projekte ein. Alperia Greenpower wird seinen Anteil in Maßnahmen zum Schutz des Gewässerökosystems und des Biotops Riederau investieren. Im Rahmen der Sedimentbewirtschaftung des Staubeckens Ried wird das Geld u. a. für eine mechanische Materialentnahme anstatt
der herkömmlichen Stauraumspülung verwendet. Die Landesverwaltung wird einen Großteil der 433.000 Euro für die Stabilisierung des Pfitscher Baches im Bereich Ölberg oberhalb Pfitsch verwenden. Dadurch soll der Hangrutsch gesichert werden, der sich 2012 durch die Naturkatastrophe aufgetan hatte. Zudem sollen ein Nebenarm des Pfitscher Baches in Burgum revitalisiert, Schutzwaldpflegemaßnahmen getroffen und die Genotypisierung der Wildbestände der Forellen durchgeführt werden. Die Gemeinde Pfitsch wird ihren Anteil von rund 867.000 Euro für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung verwenden; so sollen die Quellfassungen in Kematen und Grube erneuert und die Trinkwasseranlage Schnagge saniert werden. Zudem ist die Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung vorgesehen.
AKTUELL
Hausgemachter Verkehr Die Gemeinde Brenner leidet im Wipptal neben Sterzing und Freienfeld wohl am stärksten unter dem ständig steigenden Verkehrsaufkommen. Bereits seit längerem macht der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Kompatscher, auf die untragbaren Zustände entlang der Staatsstraße und der A22 aufmerksam. Im Gespräch mit dem Erker spricht er über Ursachen und mögliche Lösungen. Erker: Herr Kompatscher, in Deutschland wurde am 3. Oktober der Tag der Einheit gefeiert und das Wipptal versank einmal mehr im Verkehrschaos. Wie lautet Ihr Fazit zur Verkehrssituation im Wipptal? Bürgermeister Franz Kompatscher: Wir stellen im Vergleich zum vergangenen Jahr einen Verkehrszuwachs von rund acht Prozent fest. Auch an Tagen, wo wir in den vergangenen Jahren kaum Probleme hatten, können wir nun immer öfters feststellen, dass es zu Stausituationen kommt. So verzeichnen wir an Sonntagen nicht nur einen verstärkten Ausreise-, sondern auch Einreiseverkehr. Auch hinsichtlich des LKW-Verkehrs müssen wir eine Verschlimmerung der Situation feststellen. Hinzu kommt das fatale Verkehrsmanagement auf österreichischer Seite, das zu Staus von Bozen bis zum Brenner geführt hat. Vom gleichzeitigen Fahrverbot
in Österreich wusste man doch schon vorher. Fehlt es an einer grenzübergreifenden Absprache? Speziell was das Feiertags-Management anbelangt, müssten sich die Autobahngesellschaften und Länder untereinander besser abstimmen und auch entsprechende Koordinierungsmaßnahmen treffen, ansonsten ist das Chaos vorprogrammiert. Aufgrund des derzeitigen Wirtschaftswachstums rechnen wir ebenfalls mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen. Hier ist vor allem die Politik gefragt: Die Länder müssen gemeinsam mit den Autobahngesellschaften nach einer Lösung suchen. Der Präsident der Bozner Handelskammer, Michl Ebner, hat in einer Aussendung eine Auflockerung des Fahrverbots gefordert. Was halten Sie davon? Sicherlich kommt es zu Staus, wenn auf einer Seite zugemacht wird. Das haben wir bereits angemahnt, als noch Verkehrsminister Rudolf Streicher im Amt war. Man verschiebt das Problem eben nur um einige Kilometer – das Problem selbst aber bleibt. Sicher gibt es in einigen österreichischen Gemeinden durch das Nachtfahrver-
bot eine Verminderung der Lärmbelastung. Meines Erachtens wäre eine Auflockerung jedoch die beste Lösung, die aber sicherlich gemeinsam mit allen Betroffenen erarbeitet werden muss. Südtirol ist eine Tourismushochburg: Ist es nicht scheinheilig, über die hohe Gästeanzahl zu jubeln und sich gleichzeitig über die vielen Autos zu beschweren? Wenn man bestimmte Strukturen errichtet, muss man damit rechnen, damit gleichzeitig ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu schaffen. So ist beispielsweise ein Großteil des Verkehrs Richtung Brenner Dorf auf der Staatstraße durch das Outlet hausgemacht. Wenn eine Struktur rund 1,8 Millionen Besucher verzeichnet, die größtenteils mit dem Auto kommen, ist es logisch, dass es auch einen Verkehrszuwachs gibt. Zusätzlich gibt es Probleme mit dem einspurigen Kreisverkehr, durch den eine zügige Durchfahrt erschwert wird. So ist der Verkehr immer Segen und Fluch zugleich. Speziell in Hinsicht auf den Tourismus bin ich davon überzeugt, dass man einen Weg der kleinen Schritte gehen muss. Allein durch
Anreize in Hinsicht auf das Anreisedatum kann man die Reisewellen doch etwas steuern. Hier sind aber vor allem die Tourismuswirtschaft und das Land gefragt. Zudem könnte man jene Gäste honorieren, die mit der Bahn anreisen. Man wird dadurch nicht das gesamte Problem lösen, aber zumindest würde es eine Erleichterung bringen. Gossensaß leidet massiv unter den Verkehrsströmen. Wie ist der Stand der Dinge in Bezug auf die geplante Umfahrung? Das Land ist dabei, die Projektierung auszuschreiben. Es ist aber leider so, dass wir in Gossensaß nicht nur ein Verkehrsproblem haben, sondern in erster Linie ein Sicherheitsproblem. Wir haben Gebäude entlang der Romstraße, die nicht einmal über einen Gehsteig verfügen. Man sollte in einem Dorf die Straße überqueren können, ohne dass man sich Sorgen um die eigene Sicherheit machen muss. Die Umfahrung würde nicht nur dieses Problem lösen, sondern auch neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Romstraße eröffnen. So ein großes Bauvorhaben braucht natürlich seine Zeit, aber wir setzen uns für eine schnellstmögliche Umsetzung ein. Wann sollen die ersten Autos über die Umfahrungsstraße fahren? Ich hoffe, in fünf bis sechs Jahren. Interview: at
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TOURISMUS
Eine Schwebebahn hoch über Vallming Eine Verbindung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns steht seit Jahren im Raum, nun wurde einmal mehr eine Machbarkeitsstudie vorgelegt. Eine gemeinsam getragene Lösung ist vonnöten, um die Zukunft der beiden Gebiete zu sichern.
ALTE PLÄNE Dabei ist das Vorhaben wie weitem nicht neu. Bereits Emil Egartner, von 1965 bis 1977 Bürgermeister der Gemeinde Brenner, hat während seiner Amtszeit die Idee lanciert, eine Verbindung über das Flaner Jöchl nach Gossensaß herzustellen – und stieß damit in Sterzing auf wenig Gegenliebe. Im Jahr 2001 sollten dann allerdings Nägel mit Köpfen gemacht werden. In einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte von Sterzing und Brenner wurde ein Projekt, ausgearbeitet von Martin Leitner, mit großer Mehrheit gutgeheißen. Vorgesehen war darin eine Pendelbahn mit offener Einstiegsfläche auf der Scharte nordöstlich des Stockliftes, die das Vallmingtal überquert, Ausstiegsmöglichkeit auf der Lotterscharte und Endstation bei der Edelweißhütte in Pflersch. Die Kosten für eine Großkabinenbahn hätten sich auf rund 8,9 Milliarden Lire belaufen, eine Bahn mit zwei kleinen Kabinen hätte rund 9,4 Milliarden Lire gekostet. Im Sterzinger Ratssaal herrschte damals beinahe schon euphorische Stimmung; mit möglichen Bezeichnungen wie „Eu-
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Wie viele andere Vorhaben beschäftigt eine mögliche Verbindung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns das Wipptal seit vielen Jahren. Beide Skigebiete dümpeln vor sich hin, sind wirtschaftlich mehr oder weniger nicht rentabel und über kurz oder lang ohne sichere Zukunftsperspektiven. Eine Schwebebahn hoch über dem unberührten Vallmingtal soll die Lösung sein.
ropabahn“ oder „höchste Schwebebahn Europas“ wurde in Gedanken bereits die Werbetrommel gerührt. 32 der 35 Räte sprachen sich für das Projekt aus. Im März 2004 gebot die Landesregierung jedoch den Plänen Einhalt; sie untersagte eine Verbindung der beiden Skigebiete mittels Schwebebahn, da sie das unter Naturschutz gestellte Vallmingtal überqueren würde. Noch im selben Jahr wurde eine Studie der Universität Eichstätt-Ingolstadt in Zusammenarbeit mit der Firma Leitner präsentiert. Im Rahmen dieser Studie wurden u. a. während der Wintersaison 2003/04 mehr als 500 Gäste in den beiden Skigebieten befragt. Dabei standen 80 Prozent der Befragten einer Verbindung positiv gegenüber. Professor Harald Pechlaner betrachtete das Projekt als durchaus sinnvoll und fruchtbringend, „weil sich die beiden Skigebiete
gegenseitig ausgezeichnet ergänzen“, u. a. hinsichtlich Größe und Schwierigkeit der Pisten, nicht zuletzt auch hinsichtlich Sonnenexponiertheit und Schneesicherheit. Auf der Grundlage dieser Studie entschieden sich die beiden Liftgesellschaften, das Projekt weiter voranzutreiben. Gemeinsam mit den Gemeinden Sterzing und Brenner rekurrierten sie – allerdings erfolglos – gegen den negativen Entscheid der Landesregierung. Die Verbindungsbahn wurde nicht in den Skipistenplan aufgenommen. Nächster Anlauf In den Köpfen der Verantwortlichen ist das Projekt allerdings auch in der Folge nicht gestorben. 2013 erfolgte der nächste Anlauf. Gleich drei Szenarien wurden angedacht: eine Skischaukel mit einer Schwebebahn über das Vallmingtal, die Schaffung eines Skikarussells mit der Erschließung von Vallming als
zusätzlichem Skigebiet sowie eine Abfahrt vom Fernsehständer am Roßkopf nach Gossensaß mit Anbindung an den dortigen Zugbahnhof. Sowohl Fritz Karl Messner, Bürgermeister von Sterzing, als auch Franz Kompatscher, Amtskollege in der Gemeinde Brenner, stellten sich dezidiert hinter den Zusammenschluss der beiden Skigebiete. „Wenn wir nichts unternehmen, werden irgendwann die Lichter ausgehen und beide Skigebiete nicht mehr überlebensfähig sein“, brachte Bürgermeister Kompatscher die Situation damals auf den Punkt (Erker 05/2013). „Wir könnten mit nur einer Anlage eine attraktive Verbindung schaffen und mit einer weiteren Anlage als zweitem Schritt das Dorf Gossensaß anbinden“, pflichtete ihm Bürgermeister Messner bei. Recht viel weiter gekommen ist man in der Zwischenzeit allerdings nicht. Vor kurzem wurde eine wei-
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tere Machbarkeitsstudie vorgelegt, die eine Verbindung zwischen Roßkopf und Ladurns zum Inhalt hat. Über sie wird derzeit diskutiert. Der Plan Die Studie, ausgearbeitet vom Ingenieurbüro iPM in Bruneck, sieht eine Pendelbahn vor, die am Roßkopf in der Nähe des „Sterzinger Hauses“ ihren Ausgang nimmt und über eine Mittelstation auf dem Gschleier bis zur „Ladurnerhütte“ in Ladurns führt. Die Station am Roßkopf wird möglichst nahe an den bestehenden Pisten vorgesehen, um eine direkte Anbindung zu ermöglichen. Im Sommer liegt die Station am Kreuzungspunkt zahlreicher Wanderwege, u. a. am Dolomieuweg, der nach Pflersch führt. Die Mittelstation auf dem Gschleier ist direkt im Gipfelbereich vorgesehen. Ein Ausstieg bietet sich dort vor allem im Sommer an, um das Panorama zu
genießen oder eine Panoramawanderung entlang der Gschleierwand bis zur Lotterscharte und weiter nach Ladurns oder nach Vallming zu unternehmen. Die Station in Ladurns bietet eine optimale Anbindung an die bestehenden Pisten; zudem ist dort in nächster Zukunft die Schaffung einer neuen Piste mit Mittelstation geplant (siehe nebenstehender Bericht). Im Sommer kann die Station in Ladurns auch von Familien mit Kinderwagen oder älteren Personen bequem über einen bereits bestehenden Forstweg erreicht werden. „Die Studie sieht eine sehr landschaftsschonende Verbindung vor“, betont der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner; zudem sei die vorgeschlagene Lösung relativ kostengünstig. Die Pendelbahn, die mit Kabinen für je 100 Personen ausgeführt wird, hat bei einer Fahrtzeit von vier bis fünf Minuten bzw. einem
Intervall von acht Minuten eine Transportkapazität von 750 Personen pro Stunde. Die Baukosten liegen bei rund zwölf Millionen Euro; davon entfallen etwa 7,5 Millionen Euro für die elektromechanischen Teile. Letztere werden von der Landesregierung bis zu 75 Prozent gefördert. Die Varianten Alternativ zieht die Studie die Errichtung der Station der Verbindungsbahn an der Bergstation von Ladurns bzw. im Bereich des Speichers in Betracht. Diese Trassenführung sei allerdings „aufgrund der morphologischen Gegebenheiten bzw. des Geländeverlaufs äußerst schwierig und nur begrenzt möglich“, wie es im Bericht zur Studie heißt. Auch die Anbindung im Sommer sei ein wesentlicher Nachteil: Die Gäste müssten entweder mit dem Sessellift „Wastenegg“ bis zur Bergstation transportiert wer-
INVESTITIONSVORHABEN IN LADURNS Neben kurzfristigen Investitionsvorhaben wie dem Ausbau der Beschneiungsanlage sowie der Vergrößerung des Speicherbeckens ist mittelfristig anlässlich der 20-Jahr-Revision der Umlaufbahn Ladurns I ein Austausch der Anlage durch eine moderne Kabinenbahn mit Mittelstation im Gespräch; an dieser wäre die Anbindung mit der Verbindungsbahn möglich. den oder müssten den Höhenunterschied zu Fuß zurücklegen. Eine weitere Variante sieht die Verbindung der beiden Skigebiete mittels Skibussen vor. „Um eine attraktive Lösung zu bieten, müssten die
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„ÜBERZEUGENDE STUDIE“ Erker: Herr Bacher, bekommt das Projekt „Verbindung Roßkopf-Ladurns“ auch vom Tourismusverein Sterzing die nötige Rückendeckung? Luis Bacher: Auf jeden Fall! Die nun vorliegende Machbarkeitsstudie ist sehr überzeugend, da sie alle Aspekte berücksichtigt und eine auch aus wirtschaftlicher Sicht machbare Lösung vorschlägt. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Verbindung ein Skigebiet mit optimalen Bedingungen schaffen können. Der Roßkopf kann mit seiner sonnigen Lage vor allem in den Monaten Dezember und Jänner punkten, Ladurns kann seine Vorzüge mit seiner Schneesicherheit im Februar und März ausspielen. Eine Aufwertung würden durch die Verbindung beide Gebiete auch im Sommer erfahren. Der Tourismusverein Sterzing unterstützt die Talabfahrt vom Roßkopf mit einer Million Euro in zehn Jahren. Ist auch eine finanzielle Unterstützung für die Verbindungsbahn vorgesehen? Der Tourismusverein unterstützt den Bau der Talabfahrt, da wir darin einen wesentlichen Mehrwert sehen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen bringen wir dadurch Wasser auf den Berg, was dort dringend notwendig ist, zum anderen werden dadurch auch die Voraussetzungen für die Errichtung der Verbindungsbahn geschaffen. Sollte der Tourismusverein in Zukunft nicht mehr in der Lage sein, diese Summe zu stemmen, bürgen einige private Gönner des Roßkopfs für deren Sicherung. Für die Realisierung der Verbindungsbahn kann der Tourismusverein keine Finanzierung vorsehen – es ist hier sicherlich notwendig, mit Investoren zusammenzuarbeiten. Wann könnte die Verbindungsbahn in Betrieb gehen? Nachdem die ersten Arbeiten für die Talabfahrt bereits begonnen haben, kann diese voraussichtlich in der Saison 2018/19 ihren Betrieb aufnehmen. Die Verbindungsbahn – sofern sie genehmigt wird – könnte dann 2019/20 gebaut werden. Mit dem anschließenden Bau einer Verbindung mit dem Bahnhof Gossensaß könnte schließlich ein attraktives Ski- und Wandergebiet geschaffen werden, das eine ideale Ergänzung zum bestehenden Angebot darstellt. Dafür müssten meines Erachtens jedoch Grundsatzgespräche mit der Wirtschaft geführt werden. Am Ende dieses Prozesses muss auf jeden Fall die Fusion beider Liftgesellschaften stehen.
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3 Fragen an Luis Bacher, Präsident des Tourismusvereins Sterzing
Die Mittelstation auf dem Gschleier ist direkt im Gipfelbereich vorgesehen.
Busse mindestens im Halbstundentakt verkehren“, heißt es in der Studie. Die Fahrtzeit würde in etwa zehn Minuten betragen. Die Folge wäre allerdings eine wesentliche Zunahme der Verkehrsbelastung. Vor allem in Gossensaß würden dadurch doch pro Tag 36 zusätzliche Busfahrten anfallen. Ein weiterer Nachteil sei die Sommeruntauglichkeit dieser Variante. Dieser Variante kann auch Harald Siller, Präsident des Tourismusvereins Gossensaß, nichts abgewinnen. „Wir können nicht dauernd über den zunehmenden Verkehr schimpfen und dann selbst zusätzlichen Busverkehr einsetzen“, so Siller. Zudem gebe es Negativbeispiele aus anderen Skigebieten, wo ein Busshuttledienst von den Gästen nicht angenommen wurde. Die Machbarkeitsstudie wurde inzwischen sowohl in Sterzing und in Gossensaß sowohl den Tourismusvereinen als auch den Gemeindevertretern vorgestellt.
ter Kompatscher, der darin ebenfalls keine Alternative, jedoch eine notwendige Ergänzung sieht. „Zuerst muss die Verbindung gebaut werden, um die Zukunft der beiden Skigebiete zu sichern“, so Kompatscher. Die Anbindung nach Gossensaß könne dann erst in einem zweiten Schritt erfolgen. „Dann erachte ich sie angesichts der derzeitigen Verkehrslage als absolut notwendig, um auch eine Anreise mit dem Zug zu ermöglichen.“ Die Anbindung würde auf jeden Fall eine wichtige Aufwertung für Gossensaß bedeuten.
Wie geht es weiter? Sowohl die Tourismusvereine von Sterzing und Gossensaß als auch die beiden Gemeinden haben sich bereits für die Verwirklichung der Verbindungsbahn ausgesprochen. Mit der Machbarkeitsstudie wurden nun die Voraussetzungen geschaffen, dass das Projekt in den Fachplan für Aufstiegsanlagen und Skipisten eingetragen wird. Beide Skigebiete gemeinsam würden nach dem Zusammenschluss über eine Pistenfläche von rund 137 ha verfügen, mit einer Gesamtförderleistung von 9.926 Personen pro Stunde. Landeshauptmann Arno Kompatscher Bürgermeister Franz Kompatscher: Bürgermeister Fritz Karl Messner: hat bereits signali„Die Verbindung sichert die Zukunft „Die Studie sieht eine sehr landsiert, dass das Vorder beiden Skigebiete.“ schaftsschonende Verbindung vor.“ haben nur genehVerbindung Gossensaß migt werden könne, wenn Gemeinden und Eine weitere Studie, die eine Anbindung Liftgesellschaften sich einig sind und ein des Skigebiets am Roßkopf an den Bahn- gemeinsames Projekt einreichen. „Die Zeit hof in Gossensaß prüft, ist derzeit noch in drängt“, so Siller. „Wir können es uns aus Ausarbeitung. Diese wurde von der Lift- wirtschaftlicher und touristischer Sicht nicht gesellschaft Roßkopf beim Ingenieurbüro leisten, noch länger zuzuwarten.“ Das ProBergmeister in Vahrn in Auftrag gegeben. jekt sollte nach Möglichkeit noch in diesem „Eine Alternative für die Pendelbahn nach Jahr eingereicht werden. Nun liegt der Ball Ladurns ist das für uns nicht“, so Harald bei den Betreibern der beiden Skigebiete. Siller. „Wenn, dann können wir nur einer Realisierung beider Projekte zustimmen.“ Derselben Meinung ist auch BürgermeisBarbara Felizetti Sorg
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„Sterzing ist eine attraktive Stadt“ Im Gespräch mit Tourismusvereinsdirektor Josef Turin
© Martin Schaller
Erker: Herr Turin, Ende Oktober sind Sie als geschäftsführender Direktor des Tourismusvereins Sterzing in den Ruhestand getreten. Wie schwer fällt nach so langer Zeit der Abschied? JOSEF TURIN: Der Abschied fällt sicher nicht leicht; ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn nach fast 40 Jahren nicht mehr in das Büro des Tourismusvereins zu gehen, ist sicher gewöhnungsbedürftig, war mir doch meine Arbeit gleichzeitig fast immer auch mein Hobby. Sie haben in den vergangenen Jahren die touristischen Geschicke in und um Sterzing maßgeblich gelenkt. Wie kein anderer haben Sie die Entwicklung des Fremdenverkehrs in den vergangenen vier Jahrzehnten in unserem Gebiet mitgestaltet. Vieles hat sich verändert seit Ihren anfänglichen Jahren im Fremdenverkehrsamt Sterzing. Das kann man wohl sagen. Allein die technischen Möglichkeiten waren völlig andere als heute: Einen Computer gab es Ende der 70er Jahre noch nicht, auch kein Fax-Gerät, von E-Mails ganz zu schweigen. Den Gästen bot man Listen mit freien Zimmern an. In den ersten Jahren, in denen ich im Tourismusbüro gearbeitet habe, ging jeder Tourismusverein seine eigenen Wege. Das einzige gebietsübergreifende Gremium war damals das Touristikkomitee Eisacktal; der Tourismusverband Sterzing/ Wipptal wurde erst später gegründet. Damals hieß der Tourismusverein noch Kurverwaltung, später dann Verkehrsamt. 1992 erfolgte schließlich die Privatisierung, bis dahin war es ein öffentliches Amt. Heute sind wir gut aufgestellt. In den vergangenen 25 Jahren haben die Nächtigungen im Bezirk
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um über 500.000 auf 1,3 Millionen im Jahr 2016 zugenommen. Die Auflösung der Tourismusverbände stellt kein Problem dar? Für unser doch recht homogenes Gebiet sicher nicht. Auf andere Talschaften Südtirols mag sich dies freilich anders auswirken. Unter Ihrer Ägide standen mehrere Präsidenten dem Tourismusverein vor. Ich wurde am 1. Juli 1979 von Präsident Vinzenz Stötter eingestellt. Auf ihn folgten Adolf Girtler, Peter Perez, Alois Bacher, Helmut Messner und dann abermals Alois Bacher. Jeder von ihnen war eine ganz eigene Persönlichkeit, die jeweils andere Schwerpunkte setzte. In meiner Amtszeit sah ich auch mehrere Bürgermeister kommen und gehen: Rudolf Pichler, Josef Larch, Luis Graus, Fritz Karl Messner, Thomas Egger und wieder Fritz Karl Messner. Die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung gestaltete sich eigentlich immer sehr fruchtbringend. Wir sind mit unseren Anliegen stets auf offene Ohren gestoßen. Sterzing ist seit jeher, ja sagen wir ruhig ein hektischer Durchzugsort. Wo machen Sie die Stärken der Stadt aus? Sterzing war immer schon offen für vieles und bekannt für sein besonderes Flair. Von vielen Gästen wird der Ort, an dem mehrere Kulturen aufeinandertreffen, als erste Stadt des Südens empfunden, als ein Ort, an dem der Gast bereits einen südländischen Hauch verspürt. Als einer der ersten Orte in Südtirol hat Sterzing eine Fußgängerzone eingeführt. Anfänglich machte sich dagegen starker Widerstand breit. Bis heute ist Sterzing mit seinem einzigartigen Stadtbild eine der schönsten Einkaufsmeilen von ganz Tirol mit ei-
GESPRÄCH
nem ausgewogenen Branchenmix. Natürlich, zu Zeiten der schwachen Lira boomte das Geschäftsleben in der Stadt wie nie zuvor. Da haben manche Geschäfte teilweise bereits um 6.00 Uhr morgens für Gruppen ihre Ladentür geöffnet. Der italienische Gast wünschte und wünscht sich hingegen, dass die Geschäfte bis weit in den Abend hinein offenhalten. „WIR SIND HEUTE GUT AUFGESTELLT. IN DEN VERGANGENEN 25 JAHREN HABEN DIE NÄCHTIGUNGEN IM BEZIRK UM ÜBER 500.000 AUF 1,3 MILLIONEN IM JAHR 2016 ZUGENOMMEN.“ Ohne Zweifel profitierte die Stadt bis zur Einführung der europäischen Einheitswährung maßgeblich von der schwachen Lira. Damit ließen sich in Sterzing gute Geschäfte machen. Das Devisengeschäft war lukrativ. Konnte Sterzing diesen Wegfall in den vergangenen Jahren wettmachen? Für manche Geschäftsleute stellte dies sicher ein großes Problem dar. Bis dahin gingen viele Geschäfte wie von selbst: einräumen, aufsperren, kassieren, Geld zählen, zusperren. Da brauchte man sich nicht lange den Kopf zu zerbrechen. Die Gewerbetreibenden hatten damals nicht nur den erheblichen Vorteil einer schwachen Lira, sondern auch schickerer und billigerer Waren als im benachbarten Ausland. Mittlerweile haben sich die meisten aber auf die neue Situation gut eingestellt. Auch die Höhen und Tiefen eines Sterzinger Sorgenkindes haben Sie über die Jahrzehnte hinweg miterlebt: Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich der Sterzinger Hausberg seine touristische Zukunft erst noch suchen muss. Ja, ich kenne unseren Hausberg. Er ist mein „Liebling“. Ein großes Problem war, dass die Sterzinger viele Jahre lang nicht hinter ihrem Berg gestanden sind, die Ideen über dessen Entwicklung gingen weit auseinander. Unter der Präsidentschaft von Adolf Girtler war ich auch Sekretär
der Roßkopf-Bahnen, den Überlebenskampf gab es immer schon. Im nunmehrigen Bau der Talabfahrt und in der Möglichkeit einer Zusammenführung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns sehe ich eine große Chance. Dabei muss aber sicher vor allem die Firma Leitner mitspielen und dieses Projekt als ihr Aushängeschild sehen. Heute sind dem Tourismusverein Sterzing die Gemeinden Freienfeld und Pfitsch angeschlossen. Hat sich diese Zusammenarbeit bewährt? Davon bin ich überzeugt, denn der Name Sterzing hat Kraft. 1994 erfolgte der Zusammenschluss mit Freienfeld, 1996 jener mit Pfitsch. Wenn das Wipptal jetzt in enger Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen Ratschings und Gossensaß unter dem Namen „Sterzing-Ratschings“ beworben wird, gereicht das sicherlich allen zum Vorteil. Natürlich sollte bei jedem Zusammenschluss beachtet werden, dass den einzelnen Akteuren ihre Eigenständigkeit belassen wird. Letztendlich ist aber jeder seines Glückes Schmied; der Tourismusverein ist kein Bettenfüller. Er kann zwar Initiativen ergreifen und Rahmenbedingungen schaffen. Am Ende ist aber jeder einzelne Wirtschaftstreibende für den Erfolg seines Hauses bzw. Betriebes selbst verantwortlich. Welche touristischen Maßnahmen, Veranstaltungen und Aktionen sind Ihnen rückblickend in besonders guter Erinnerung geblieben? Da gibt es gar manche. Ein absoluter Glanzpunkt waren sicherlich die Giochi della gioventù, die Jugendwinterspiele im Jahr 1984. Aber auch die Trainingsaufenthalte namhafter Fußballclubs wie Milan, Juventus, Cagliari, Brescia, Napoli oder des TSV 1860 München, die Anwesenheit von Startrainer Giovanni Trapattoni (1990) oder Rudi Völler, das Tormanntreffen „Portieri Nr. 1“, die Festwochen, Stadtfeste, das Künstlerfestival oder die Christkindlumzüge mit gut 100 Beteiligten und Christbaumaktionen in deutschen und norditalienischen
Städten sind mir in guter Erinnerung geblieben. Persönlich besonders angetan war ich von den Candlelight-Dinners zwischen 1995 und 2006 sowie dem Walking Day 2008 und 2010 mit Alex Schwazer. Gerne erinnere ich mich auch an den Empfang von Olympiasieger Josef Polig zurück, den Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde mit dem Stern am Zwölferturm, die Harmonika-Weltmeisterschaft, die Feier „100 Jahre Bauernbund“ oder die Austragung von Operetten und Opern auf dem Stadtplatz, die Wipptaler Blasmusiktage oder das Bezirksschützenfest und den Transalp-Stopp. „ES WÄRE WIEDER AN DER ZEIT, IN STERZING EIN GEMEINSAMES FEST ZU ORGANISIEREN.“ Derzeit schaffen wir mit den seit 1996 veranstalteten Laternenpartys, Joghurttagen, dem Roten Teppich, dem Knödelfest und natürlich dem Sterzinger
Weihnachtsmarkt besondere Anziehungspunkte für die Innenstadt. Gut bewährt haben sich auch die Einkaufsgutscheine. Zudem verhalfen zahlreiche Fernsehsendungen unserem Gebiet zu größerer Bekanntheit; auch Leader-Projekte wie der Bauernmarkt oder „Pfitscherjoch grenzenlos“ sollten nicht unerwähnt bleiben. Auch der letzthin stark beworbene Weitwanderweg Tegernsee–Sterzing wird immer öfter begangen und bringt vor allem dem Pfitschtal neue Gäste. Sterzing ist Mitglied der Vereinigungen „Borghi più belli d’Italia“, „Bandiera arancione“, „Die Alte Stadt“. Von diesen kann man viel lernen und profitiert letztendlich auch. Eine ganz besondere Zusammenarbeit gibt es mit den Partnern des Alpen Advents. Gibt es auch Aktionen, die Sie in dieser Form nicht mehr durchführen würden? Etappenziele von großen Radrennen würde ich nicht mehr anstreben; für einen Transalp-Stopp
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GESPRÄCH
fehlen zudem die Kapazitäten. Auch „Piefke-Saga-Geschichten“ sollte man weiterhin vermeiden. Den Einheimischen müssen die Aktionen nämlich genauso gefallen wie dem Gast, sonst wird man damit keinen Erfolg haben. Für Kultur-Veranstaltungen wird es nach meinem Dafürhalten immer schwieriger, Gäste, aber auch Einheimische zu gewinnen. Kostenlose Veranstaltungen im Freien werden hingegen in der Innenstadt stets gut angenommen. Zur Sterzinger Festkultur: Vor Jahren gab es die vorwiegend von Vereinen gestalteten Stadtfeste. Warum hat man von diesen im Gegensatz zu Brixen oder Bruneck eigentlich abgesehen? Die Stadtfeste fanden im Rahmen der Sterzinger Festwochen statt. Im Rahmen der 700-Jahr-Feier wurde 1978 das erste ausgetragen. Dass es nicht mehr zustande kam, lag sicher an den Auflagen, die mit der Zeit für die Vereine unerträglich wurden. An seine Stelle traten die Laternenpartys. Damit wollte man diese Feste auf den gesamten Sommer ausdehnen. Natürlich wäre es wieder höchst an der Zeit, ein gemeinsames Fest zu organisieren. Es fördert vor allem auch den Gemeinschaftssinn. Der Tourismusverein und die Gemeinde können dabei helfen, getragen werden muss ein solches Fest aber von den Vereinen.
„ES GIBT KAUM EINE VERGLEICHBARE FERIENREGION IN DIESER GRÖSSENORDNUNG, DIE EIN SO BREITGEFÄCHERTES ANGEBOT HAT WIE STERZING-RATSCHINGS.“ Wir haben bisher vorwiegend über Stärken des lokalen Tourismus gesprochen. Doch es gibt auch Schwachpunkte: Zu diesen zählt sicherlich eine relativ geringe Anzahl an Gästebetten in Sterzing. So wenig Betten hat Sterzing mit rund 1.400 gar nicht. In der Innenstadt sind Erweiterungen auch nicht so einfach möglich. Äußerst schade ist, dass einige Traditionsgasthäuser in den vergangenen Jahren weggefallen sind. Sterzing profitiert aber auch von der Hotellerie in der Umgebung. Sterzing wird sicher zu Recht als eine der schönsten Einkaufsmeilen Tirols gesehen. Trotzdem: In der Stadt ist bei den Gewerbetreibenden eine starke Fluktuation bemerkbar; gar manches Geschäftslokal steht heute leer. Das mag zum Teil stimmen. Geschäfte öffnen und schließen heute schneller und öfter als früher. Einige alteingesessene Kaufmannsfamilien haben ihr Geschäft aufgegeben. Im Gegenzug haben sich aber viele neue Betriebe angesiedelt. Sterzing ist immer noch eine lebendige, attraktive Stadt
JOSEF TURIN, 63, besuchte die Handelsschule und anschließend die Hotelfachschule in Stresa am Lago Maggiore. Nach eineinhalbjährigem Aufenthalt in England arbeitete er für dreieinhalb Jahre im Reisebüro Eisacktal Reisen in Brixen, bevor er im Juli 1979 im Tourismusverein Sterzing seinen Dienst antrat, wo er anfangs zeitweise allein beschäftigt war. Damals war das Büro während der Umbauarbeiten am Stadtplatz im heutigen Café „Prenn“ untergebracht. Von 1980 bis 1985 saß Turin auch für die SVP im Sterzinger Gemeinderat; eine Zeitlang fungierte er als Stadttheaterpräsident. Er ist seit über 30 Jahren im Ausschuss des Kollegiums der Tourismusdirektoren und war zur Zeit des Tourismusverbandes Sterzing/ Wipptal gleichzeitig auch dessen Geschäftsführer. Nach über 38-jähriger Tätigkeit trat er Ende Oktober in den Ruhestand. Für seine langjährige Arbeitstreue in ein und demselben Betrieb wurde er Mitte Oktober in Bozen mit zahlreichen weiteren Personen mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Seine Nachfolge tritt nun Florian Mair aus Spinges an, der bisher im Tourismusverein Gitschberg Jochtal gearbeitet hat.
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Josef Turin: „Sterzing ist immer noch eine lebendige, attraktive Stadt und als solche in aller Munde.“
und als solche in aller Munde. Der Verkehr, auch dieser teils eine Folge des ständig wachsenden Tourismus, wird für unsere Talschaft zunehmend zum Problem. Die günstige Verkehrslage wird durch beinahe schon zur Gewohnheit gewordene Wochenendstaus mehr und mehr zum Fluch. Ja, die Situation hat sich in den letzten Jahren durch die zunehmend unsichere politische Lage in einigen fernen Urlaubsländern noch verschlechtert. Der Verkehr mag heute eine große Belastung darstellen, doch in anderen Regionen ist es noch viel schlimmer als bei uns. Anders gedacht: Ohne Verkehr ist auch kein Geld zu machen, dann steht die Wirtschaft still. Der Tourismus hat sich zu einem starken Motor für die lokale Wirtschaft entwickelt. Jedes Jahr verzeichnen wir Nächtigungszuwächse. Wann wird hier eine Grenze erreicht sein? Ich denke, wir haben noch Luft nach oben, vor allem in der Nebensaison. In unserer Ferienregion hat man wohl kaum das Gefühl, es sei zu viel. In Kolonnen wandern gibt es bei uns Gott sei dank nicht. Es mag sein, dass dem einen oder anderen zu Sant’Ambrogio die Stadt zu voll ist – aber so oft ist dies ja nicht der Fall. Der Tourismus von morgen: Wie sollte er gestaltet werden, wo-
hin sollte er sich entwickeln? Das wichtigste ist wohl, Qualität zu bieten und dafür auch den richtigen Preis zu verlangen. Es gibt kaum eine vergleichbare Ferienregion in dieser Größenordnung, die ein so breitgefächertes Angebot hat wie Sterzing-Ratschings. Wenn jeder, sei es der Gastwirt wie der Kaufmann, in seinem Betrieb überlegt, was er besser machen kann und dann auch im Rahmen seiner Möglichkeiten investiert, sind wir sicher weiterhin wettbewerbsfähig. Auf der Couch sitzen und warten, dass andere für einen denken, wird nicht funktionieren. Welchen Rat möchten Sie Ihrem Nachfolger gerne mit auf den Weg geben? Ratschläge zu geben ist immer schwierig. In jedem Fall sollte man aber von dem, was man tut, überzeugt sein, auch wenn es vielleicht einmal nicht so erfolgreich ist. Einen Tourismusverein zu leiten ist ein toller Job, man kann gar einiges bewegen. Dabei muss man sich natürlich stets bewusst sein, dass man es nie allen recht machen kann. Durch den Zusammenhalt und die Unterstützung vieler kann so einiges auf die Beine gestellt werden.
Interview: lg
WIRTSCHAFT
Alpenrose statt Cola-Dose
Aktuell ist eine S-Bahn in der gesamten Metropolregion München unterwegs, die mit Motiven aus der Region und humorvollen Reimen beklebt ist. So heißt es etwa „Verweilen statt eilen“ oder „Adrenalin statt Agenda“. Alois Bacher, Präsident des Tourismusvereins Sterzing, äußerte sich positiv über diese Initiative. Er sieht den Erlebnisraum „als doch schon sehr bekannt im bayerischen Raum“ und stellt den Vergleich auf, dass Sterzing-Ratschings aufgrund der guten An-
bindungen schon fast ein „Vorort von München sein könnte“. Die S-Bahn wird von Wolfrats-
chen Verkehrsmitteln“. Der beklebte Zug durch München nahm Anfang September den Lini-
hausen bis Dachau auf die Vielfältigkeit der Region hinweisen und aufzeigen, dass „es sich lohnt, die Ferienregion Sterzing-Ratschings auch außerhalb der Hauptreisezeit zu besuchen und dies vor allem mit öffentli-
endienst auf. „Dieser Starttermin lag uns sehr am Herzen, da wir pünktlich zum Wiesenstart die S-Bahn auf die Schiene bringen wollten. Somit erreichen wir nicht nur die Münchner, sondern auch einen guten Teil der sechs Millionen Oktoberfest-Be-
© RaapSteinert
Die Tourismusvereine Gossensaß, Sterzing und Ratschings starten mit einer Münchner Kommunikations-Agentur eine Werbekampagne für die Südtiroler Urlaubsregion Sterzing-Ratschings.
sucher“, so Norbert Haller, Präsident von Ratschings Tourismus. „Ziel ist es, Sterzing-Ratschings mit der breit angelegten Kampagne ein modernes Erscheinungsbild zu geben, das sich – unter der Dachmarke Südtirol – mit einer eigenen Sprache abhebt“, präzisierte der Präsident des Tourismusverein Gossensaß Harald Siller. „Die Aktion konnten wir nur gemeinsam umsetzen und wir sind der Überzeugung, dass wir unter dem Dach Südtirols weit mehr erreichen als alleine.“ Zusätzlich zur S-Bahn starten die drei Organisationen eine Online-Kampagne, die auf die neu geschaffene Regionsseite www. sterzing-ratschings.it zielt. Die Werbekampagne wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur RaapSteinert Kommunikation GmbH entwickelt.
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UNTER DIE GENOMMEN RUDOLF PICHLER
Baubeginn in Unterackern
Der Wolf
(Eine ernstgemeinte Satire) Schluss, basta, jetzt reicht’s! Die Dauerhetze gegen den Wolf wird unerträglich und muss ein Ende nehmen. Angefangen hat die feindselige Stimmungsmache bei einer Handvoll Bergbauern und ein paar Jägern. Die einen prophezeiten gleich den Untergang ihrer Schafe, Ziegen und Kälber und drohten mit der Auflassung ihrer Almen, die anderen wähnten einen drastischen Rückgang des Wildbestandes. In Wirklichkeit bangten sie um ihre bisherigen Abschüsse und liebäugelten mit einer zusätzlichen Jagd auf den Wolf. Das aufgebauschte Problem wäre, nüchtern besehen, leicht zu lösen: Das Land ersetzt den Bauern die vom Wolf verursachten Schäden an Haus- und Nutztieren, insgesamt eine läppische Summe im Vergleich zu den fetten Alpungsprämien, welche die Landwirte jährlich so nebenbei einstreichen. Und die paar Wölfe, die uns Menschen nachweislich scheuen wie der Teufel das Weihwasser, lässt man ziehen. Doch nichts damit! Die wenigen Bauern und Jäger haben es geschafft, nicht nur ihre Verbände aufzuwiegeln, sondern einen Großteil der Bevölkerung in Panik zu versetzen und die gesamte Landespolitik mit ihren Ausläufern bis nach Brüssel und Rom vor ihren Karren zu spannen. Dabei wird – kulturlos wie wir nun einmal sind – vergessen, dass der Wolf noch vor wenigen Jahrhunderten zur natürlichen Fauna Mitteleuropas gehörte. Er ist kein Symbol unberührter Wildnis. Seine Spuren sind heute noch allgegenwärtig. In vielen unserer Flurbezeichnungen, Hof-, Dorf- und Städtenamen sowie Vor- und Familiennamen steckt das Wort „Wolf“. In der Mythologie, den Sagen und Märchen der Völker spielt der Wolf eine zentrale Rolle. Dabei spiegelt sich die ambivalente Einstellung des Menschen wider. Einerseits verehrt er ihn als starkes, überlegenes, ja heiliges Tier, anderseits verbindet er mit ihm vielseitige Ängste. Rotkäppchen lässt grüßen. Nicht umsonst setzte seit jeher auch seine systematische Verfolgung ein. Als Bürger der Gemeinde Ratschings, die mit Stolz den Wolf in ihrem Wappen führt und obendrein im herrschaftlichen Schloss „Wolfsthurn“ das Südtiroler Jagdmuseum beherbergt, fühle ich mich prädestiniert und herausgefordert, den Mythos des Wolfes in diesen turbulenten Zeiten zu verteidigen und hochzuhalten, nicht zuletzt auch deshalb, weil mein Name Rudolf im Althochdeutschen der „berühmte Wolf“ bedeutet. Hoch lebe also der Wolf, ewig währe sein Ruhm und der Mensch lasse tunlichst die Hände von ihm, solange sich nicht tatsächlich Fälle à la Rotkäppchen ereignen.
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Wie bereits berichtet (Erker 03/2017) wird die Unternehmensgruppe Leitner-Prinoth am Standort Unterackern eine Betriebserweiterung vornehmen. Die Bauarbeiten an der neuen Straße nach Unterackern haben bereits begonnen und werden – nach Einhaltung einer dreimonatigen Winterpause – voraussichtlich im Juli 2018 abgeschlossen sein, wie das Landesamt Direktion Wirtschaft dem Erker gegenüber mitteilte. Die entsprechende Bauleitplanänderung wurde bereits im Juli 2011 beschlossen, im Juni 2013 wurde der Durchführungsplan genehmigt. Nachdem Ende 2016 die Unternehmensgruppe dem Land ihre Pläne für eine Betriebserweiterung mitgeteilt hatte, wurde eine Konvention abgeschlossen. Die Planung und Realisierung der Erschließungsarbeiten wurden an das Unternehmen delegiert, während das Land die Enteignung der notwendigen Flächen für die Infrastrukturen in die Wege leitete. Das Gesamtprojekt umfasst die Verlegung und Neuerrichtung der Zufahrtsstraße und des Radweges, die Errichtung eines neuen Kreisverkehrs und einer neuen Bushaltestelle, verschiedene Anschlüsse an den bestehenden Infrastrukturen und die Arbeiten zur Baureifmachung der Flächen. Die Gesamtkosten, die vom Unternehmen und vom Land getragen werden, belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro. Laut Auskunft der Landesdirektion Wirtschaft
wird der Verkehr voraussichtlich teilweise umgeleitet werden müssen, was aber keine allzu großen Engpässe mit sich bringen sollte. Welche große Bedeutung die Investitionen und die Betriebserweiterung der Leitner-Gruppe für die Landesregierung haben, unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Die Firma Leitner ist eines der Top-Unternehmen Südtirols. Es ist ein wichtiges Signal, wenn Unternehmen, die international tätig und präsent sind, ihre Wurzeln in Südtirol stärken. Ich bin froh, dass wir die Entscheidung des Unternehmens mit einer zügigen Umsetzung erwidern konnten, wofür viele Stellen gut zusammengewirkt haben“, so Kompatscher. Diese Erweiterung stärke den gesamten Wirtschaftsstandort Südtirol und insbesondere das Wipptal. „Gleichzeitig gibt uns die Erweiterung des Gewerbegebietes den Anlass, bestehende Infrastrukturen neu zu gestalten. Das betrifft auch die Bushaltestellen, damit die Anbindung des Gebietes verbessert und die öffentlichen Linien verstärkt in Anspruch genommen werden können.“ Wie das Unternehmen mitteilte, sei die nächste Baustufe für das kommende Jahr geplant. Die Projektierung dafür befinde sich derzeit in vollem Gange, weshalb man noch keine genauen Angaben über die neue Produktionsstätte, zusätzliche Bauten und Aufstockung der Arbeitsplätze machen könne.
WIRTSCHAFT
Zielführende Maßnahmen anstatt sinnloser Verbote Aufgrund des Feiertagsfahrverbotes in Deutschland am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, kam es einmal mehr zu einem Verkehrschaos entlang der Brennerautobahn und einer nicht tragbaren Verkehrssituation in ganz Südtirol. Nordtirol hat erstmals eine bereits länger angedachte LKW-Obergrenze umgesetzt und maximal 300 LKW pro Stunde von Deutschland auf die Inntalautobahn A12 durchgelassen. Ebenso wurde eine Blockabfertigung am Brenner angekündigt. „Verkehrsverbote und Kontingentierung bringen keine Lösung – im Gegenteil“, so SVP-Wirtschaftsvorsitzender Josef Tschöll. Die lobenden Worte von Sven Knoll für die österreichische Kontingentierung zeigten, dass er die Situation völlig verkenne. „Der Weg der Nordtiroler Verkehrspolitik mit umfassenden Fahrverboten an Sonn- und Feiertagen, Nachtfahrverbot, Verteuerung der Fahrten in den Nachtstunden und zusätzlichen LKW-Block-
abfertigungen führen da sicherlich in die falsche Richtung.“ Eine Kontingentierung verursache lediglich eine Verschiebung des Verkehrsproblems von Nordtirol auf die Nachbarregionen und könne nicht akzeptiert werden. Das Wipptal und die Stadt Sterzing seien von diesen negativen Auswirkungen in besonderer Weise betroffen. „Verbote verringern nicht den Verkehr, sondern führen zu Chaos“, ist Tschöll überzeugt. „Die ausufernden Staus nach Feiertagen in Österreich und Deutschland sind voraussehbar, es braucht dafür gut durchdachte und vor allem grenzüberschreitende Konzepte, um die völlige Blockierung der Autobahn und stockenden Verkehr auf den umliegenden Verkehrswegen zu vermeiden.“ Ein Ansatz, um die Straßen besser auslasten und Stoßzeiten insbesondere an solchen Spitzentagen zu verhindern, sei etwa eine bessere Verteilung des Verkehrs innerhalb des Tages und der Nachstunden.
Staatliche Vorgaben für Fernheizwerke Die Aufsichtsbehörde für Strom und Gas (AEEGSI) will die italienischen – und damit auch die Südtiroler – Fernheizwerke regulieren und hat inzwischen weitreichende Vorschläge vorgelegt. „Wenn diese Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden, gefährdet das, auch aufgrund des hohen Verwaltungsaufwands, den Bestand vieler Südtiroler Fernheizwerke“, so Hanspeter Fuchs, Präsident des Südtiroler Energieverbandes (SEV). Mit 77 Anlagen verfügt Südtirol über die höchste Konzentration von Fernheizwerken in Italien. 46 Fernheizwerke gehören dem SEV an, der deren Interessen gegenüber der AEEGSI vertritt.
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WIRTSCHAFT
Top Ranking Die umsatzstärksten Betriebe des Wipptales
Vor kurzem erschien in einem Sonderheft aus dem Verlag ff ein Beitrag zu den 300 führenden Unternehmen Südtirols. Das Redaktionsteam verglich dafür rund 1.000 Bilanzen und erfasste nicht nur die Verkaufserträge der Unternehmen, sondern auch die Gesamtleistung des Umsatzes, d. h. es wurden sich in Ausführung befindende Arbeiten berücksichtigt.
gangenen Jahr steht auch heuer wieder die Aspiag Service GmbH mit Sitz in Bozen an der Spitze der umsatzstärksten Unternehmen. Mit rund 1.831,9 und 23,8 Millionen Euro Gewinn überholt sie zwar das zweitplatzierte Unternehmen Alperia AG in puncto Gesamtleistung – immerhin 1.224,1 Millionen Euro – muss sich aber in der Gewinnsparte geschlagen geben. Alperia hat hier mit 30,9 Millionen Euro Gewinn klar die Nase vorn. Das umsatzstärkste Wipptaler Unterneh-
– behauptet den dritten Platz im Top Ranking der besten 300 und den ersten Rang unter den Wipptaler Betrieben. Während es bei den gewinnstärksten Unternehmen auf Platz neun gelistet ist und als einer der größten Arbeitsgeber auf Platz zwei rangiert, wird es in puncto Steuerabgaben auf Platz eins geführt. Immerhin satte 16,6 Millionen Euro hat die Unternehmensgruppe Leitner im vergangenen Jahr an den Fiskus abgeführt. Betrachtet man die wirtschaftliche EntwickIn der Wipptaler Liste der Top 300 rangiert die Wolf System GmbH heuer auf lung Südtirols in den vergangeRang zwei und hat das Unternen Jahren, kann festgestellt werden, dass sich die wichtigsten Wirtnehmen Auto-Plose Sadobre GmbH, das von Platz 50 auf schaftssektoren von der Krise deut92 abgerutscht ist, deutlich lich erholt haben. Das Geschäftsvoüberholt. Bereits das zweite lumen steigt nicht nur auf dem loJahr in Folge konnte die Makalen Markt, sondern auch international werden Waren aus Südtirol der GmbH mit Sitz in Sterzing immer beliebter. Die Stimmung sei einen deutlichen Zuwachs derzeit so gut, dass Michl Ebner, verzeichnen und erwirtschafPräsident der Handelskammer Botete eine Gesamtleistung von 26,6 Millionen Euro. zen, sogar eine Börsennotierung Bei den Genossenschaften, Südtiroler Unternehmen ins Spiel die in einer eigenen Liste gebringt. Dies habe deutlich Vorteile gegenüber den traditionellen führt werden, befindet sich Bankkrediten, so Ebner. der Milchhof Sterzing wieIn Zahlen ausgedrückt haben die der unter den Top Ten. Als eiTop-300-Unternehmen im verganner der größten Milch verarIn der Wipptaler Liste der Top 300 rangiert die Wolf System GmbH genen Jahr einen Gesamtumsatz beitenden Betriebe nimmt er heuer auf Rang zwei. von rund 18,22 Milliarden Euro erden siebten Platz mit einer wirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das men – die Seetech Global Industries AG (Leit- Gesamtleistung von 89,7 Millionen Euro ein. at ein Plus von 432 Millionen Euro. Wie im ver- ner-Gruppe), die ihren Firmensitz in Bozen hat
DIE WIPPTALER UNTER DEN TOP 300 Platzierung
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Ranking Top 300
Vorjahr
Unternehmen
Gesamtleistungszuwachs 2015/16
Gewinn in Mio. Euro
Gesamtleistungsrendite
Personalkosten in Mio. Euro
Personalkostenquote
Eigenkapital in Mio. Euro
Brutto-Cashflow Mio. Euro
1.
3.
834,2
7,3 %
12,8
1,5 %
189,0
22,7 %
401,5
53,3
2.
49.
59. Wolf System GmbH, Freienfeld
67,7
12,8 %
0,3
0,4 %
14,2
21 %
5,8
1,3
3.
92.
50. Auto-Plose Sadobre GmbH, Freienfeld
38,0
-43,7 %
0,1
0,3 %
0,3
0,8 %
0,4
0,3
4.
133.
118. Wipptaler Bau AG, Brenner
27,3
-13,2 %
0,7
2,4 %
6,4
23,4 %
28,5
2,4
5.
137.
171. Mader GmbH, Sterzing
26,6
22,9 %
0,2
0,6 %
5,6
21,2 %
3,2
0,8
6.
148.
152. Troyer AG, Sterzing
24,4
-5,6 %
0,2
0,7 %
8,5
34,7 %
7,7
1,2
7.
185.
198. Ossanna GmbH, Pfitsch
19,1
2,6 %
0,4
1,9 %
3,0
15,9 %
2,8
0,7
8.
238.
267. Pfiff Toys GmbH, Pfitsch
14,7
16,3 %
0,5
3,7 %
1,8
12,4 %
1,3
0,8
Erker 11/17
3. Seetech Global Industries AG, Bozen
Gesamtleistung in Mio. Euro
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150 JAHRE BRENNERBAHN
DIE ALTE BRENNERBAHN Fotografische Spurensuche entlang der ehemaligen k.k. Südbahn Die rund 34 Kilometer lange Bahnstrecke der ehemaligen k.k. Privilegierten Südbahn Gesellschaft im südlichen Wipptal zwischen Brenner und Franzensfeste ist ein technisch wie landschaftlich besonders reizvoller Abschnitt, auf dem man heute noch Spuren längst vergangener
Der ursprünglich kleine Bahnhof Brenner wurde 1924 von Angiolo Mazzoni umgestaltet. Spuren der Sprengarbeiten
Zeiten begegnen kann. Allerdings fristen viele dieser überaus kostbaren altösterreichischen Baurelikte ein teilweise sehr kümmerliches Dasein. Lange Zeit wurde ihr historischer Wert nicht erkannt. Deshalb waren viele dieser Kulturdenkmäler dem Verfall preisgegeben und sind der
Kunstvoll gestaltete Wand mit überlappenden Schindeln in Biberschwanzform
Nachwelt für immer verloren gegangen, andere wurden mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt. Der Erker hat sie bei einer Begehung der Bahnstrecke im Sommer 2007 festgehalten. Zum 150-jährigen Bestehen der Brennerbahn führen wir sie unseren Lesern noch einmal vor Augen.
Bahnhof Brenner: Büste des Erbauers der k.k. Südbahn Carl von Etzel
Alter Markstein Bis vor kurzem bewohnt: Bahnwärterhäuschen in Pontigl
Die aufgelassene Bahnstrecke bei Pontigl dient heute als Radweg. Original erhaltene Wasserstation von 1867 am Brenner
Holzkonstruktion von 1867
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Erker 11/17
Wasserpumpstation für Dampflokomotiven aus der Gründerzeit
150 JAHRE BRENNERBAHN
Begonnen hatten wir unsere Fotodokumentation am Bahnhof Brenner, einer von ehemals elf Haltestellen im südlichen Wipptal, von denen mittlerweile sechs – Brennerbad, Schelleberg, Ast, Mauls, Grasstein und Mittewald – aufgelassen worden sind. Für die stillgelegten historischen Bahnhöfe gibt es bis heute zumeist keine neue Nutzung und sie sind dem Verfall preisgegeben, wenn sie nicht als „einzigartige Dokumente technischer Bauwerke von europäischem Rang“, wie Andreas Gottlieb Hempel in einer Studie für das Kuratorium technischer Kulturgüter schreibt, unter Schutz gestellt werden.
Die Bauten sind sich selbst überlassen: aufgelassener Haltepunkt in Schelleberg.
Alter Mauerbogen Spielwiese für Fledermäuse: Der alte Kehrtunnel in Ast wächst langsam zu.
Am Bahnhof Brenner begegnet uns unter den Arkaden die Büste des Württemberger Ingenieurs Carl von Etzel, dem Erbauer der Brennerbahn, der die Jungfernfahrt der Brennerbahn im August 1867 nach nur dreieinhalbjähriger Bauzeit nicht mehr erleben sollte. Am 17. August 1867 wurde die Strecke für den Güterbetrieb, am 24. August für den Personenverkehr geöffnet; damit war die Verbindung zwischen München und Verona vollendet. Bereits 1838 schlug der Bürgermeister von Innsbruck erstmals eine Bahnlinie als Pferdebahn von München nach Verona vor. Die Eröffnung der Bahnstrecke im Jahre 1867 – die zweite alpenquerende Bahn nach der Semmeringbahn zehn Jahre zuvor – stellte eine verkehrstechnische Revolution dar und verhalf Tirol im nun auch inneralpin beginnenden Industriezeitalter zu enormem wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand. Die von Architekt Wilhelm von Flattich für die k. k. Südbahn entworfenen Bahnhöfe samt Lokschuppen, Magazinen, Stellwerken, Wasserstationen, Brunnen und Werkstätten wurden 1919 von der italienischen Staatsbahn FS übernommen. 1922 wurde am Brenner der „Stern“ zum Wenden der Lokomotiven errichtet und seit 1923 kann die gesamte Strecke bis zum Brenner zweigleisig befahren werden. Ab 1924 wurden die Bahnhöfe Brenner und Franzensfeste vom römischen Architekten Angiolo Mazzoni einfühlsam umgestaltet und nach seinen Plänen entlang der Bahnstrecke auch neue Wohngebäude für das Eisenbahnpersonal errichtet. 1937 wurde am Brenner ein weiteres Stationsgebäude von Mazzoni fertiggestellt. So vergrößerte sich der zunächst als kleine Station gedachte Bahnhof rasch. Vom 1978 stillgelegten Haltepunkt Brennerbad – in diesem Höhenkurort gab sich einst die Hautevolee der Donaumonarchie ein Stelldichein – ist so gut wie nichts erhalten geblieben. Die Gebäude wurden im Zuge des Tunnelneubaus geschliffen.
Beim Tunnelbau geschliffene Haltestelle Pflersch
Heute wird die Ende 1999 aufgelassene und durch einen neuen Tunnel ersetzte alte Eisenbahntrasse ins Pflerschtal als Radwanderweg genutzt. Im November 2004 hat die Südtiroler Landesregierung die Gründe der alten Trasse mit 65 Hektar Fläche von der staatlichen italienischen Eisenbahngesellschaft für 2,28 Millionen Euro gekauft. Der Haltepunkt Schelleberg erscheint als einmaliges Juwel einer ehemaligen k. k. Haltestelle – die Grundsubstanz der Erker 11/17
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150 JAHRE BRENNERBAHN
Gebäude aus der altösterreichischen Zeit ist noch gut ersichtlich – besonders erhaltenswert. In Zukunft könnte er als Ausschank und Haltepunkt für Radfahrer dienen. Von der letzten aus der Gründerzeit stammenden Wasserpumpstation für die Dampfloks – wir haben sie 2007 noch fotografisch festgehalten – ist heute nichts mehr zu sehen. Sie wurde beim Bau des Radweges abgetragen. Die Holzkonstruktion des ehemaligen Haltepunktes Ast wurde im Zuge des Tunnelneubaus geschliffen. Heute erinnert nur noch ein altes Foto im Bahnhof Sterzing daran. Der alte Kehrtunnel in Pflersch mit seiner rund 760 Meter langen unterirdischen 180°-Kurve, zum Zeitpunkt seiner Erbauung eine architektonische Meisterleistung, ist in Vergessenheit geraten und von Fledermäusen in Besitz genommen worden. Auch die meisten der entlang der ehemaligen Eisenbahn einsam gelegenen Bahnwärter-Häuschen befinden sich inzwischen in einem äußerst desolaten Zustand; nur einige wenige scheinen dem Zahn der Zeit zu trotzen, so auch das Streckenwärterhäuschen in Pontigl, das bis vor kurzem als eines der letzten noch bewohnt war.
Ein architektonisches Juwel: der von Wilhelm von Flattich geplante Bahnhof Gossensaß
Bahnwärterhäuschen in Ried ...
Sämtliche Wärterhäuschen weisen im Giebelbereich einen in Granit gehauenen Stern auf, der bis 1919 das k. k. Wappen und die laufenden Nummern der Wärterhäuschen enthielt. Die italienischen Staatsbahnen brachten an den Wärterhäusern Entfernungsangaben an, die heute noch zu sehen sind. An einem Wärterhäuschen zwischen Ast und Schelleberg wurde der Granit-Stern vermutlich von einem „Trophäenjäger“ herausgemeißelt. Dagegen zählen die Bahnhöfe von Gossensaß und Sterzing, aber auch der kleine, wie viele andere in Grassteiner Granit gebaute Bahnhof Freienfeld heute noch zu wahren architektonischen Perlen und sind in ihrem einstigen Charakter relativ gut erhalten. Mit der 1994 erfolgten Stilllegung des Haltepunktes Mauls wurde auch das hölzerne Stationsgebäude abgebrochen. Erhalten geblieben ist das Wärterhaus aus dem Jahr 1867, das 1928 vom römischen Architekten Angiolo Mazzoni errichtete Eisenbahnerwohnhaus sowie eine Fußgängerbrücke, die zur einstigen Haltestelle führt.
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Markstein der k. k. Südbahn
Wasserstation in Sterzing
... und Pflersch: Der Granitstein im Giebel wurde von einem „Trophäenjäger“ gewaltsam entfernt.
Güterschuppen am Bahnhof Sterzing
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Alte Fußgängerbrücke zur Haltestelle Mauls
An den Granitsternen war bis 1919 das k. k. Wappen und die fortlaufende Nummer der Wärterhäuschen angebracht.
Jalousienhalterung und kunstvoll gestaltete Fensterpartie
Alte Bahngeleise in der Moorlandschaft bei Sprechenstein
Detail der Wasserstation am Bahnhof Grasstein Erker 11/17
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Öde und verlassen: Geradezu gespenstisch mutet das aufgelassene Bahnhofsgelände in Grasstein an. Alte Waage in Grasstein
Schmiedeeisernes Detail am Bahnhof Franzensfeste Zaun aus Bahnschwellern
BAHNHÖFE UND HALTEPUNKTE IM WIPPTAL Bahnhof Brenner Haltepunkt Brennerbad (1980 stillgelegt) Haltepunkt Schelleberg (1990 stillgelegt) Haltepunkt Pflersch (1980 stillgelegt) Bahnhof Gossensaß Bahnhof Sterzing Bahnhof Freienfeld Haltepunkt Mauls (1994 stillgelegt) Bahnhof Grasstein (1971 stillgelegt) Haltepunkt Mittewald (1994 stillgelegt) Bahnhof Franzensfeste
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Bäume suchen sich ihren Lebensraum im kargen Boden.
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In Mittewald steht heute eine der letzten innen noch original erhaltenen Haltestellenbauten.
Architektonische Details der Holzkonstruktionen in Franzensfeste
Franzensfeste, der wohl schönste noch erhaltene hölzerne Bahnhof entlang der Brennerstrecke
Geradezu gespenstisch mutet das in seiner Gesamtheit überaus gut erhaltene, von einer Kamera überwachte Bahnhofsensemble in Grasstein an. Der kleine Ort erhielt wegen der Granitsteinbrüche – der Granit wurde für den Bau der Bahnhöfe verwendet – bereits während des Bahnbaues einen relativ großen Bahnhof. Betritt man den schmucken, von Bäumen umrahmten und mit Lilien gezierten Bahnhofsplatz, glaubt man, eine Reise in die Vergangenheit anzutreten. Noch heute ertönt bei der Einfahrt eines Zuges in das Bahnhofsgelände wie in alten Zeiten ein Glöckchen, doch längst schon schenkt ihm niemand mehr Gehör. Das weite Gelände mit seinen vielen Geleisen, zwischen denen heute kleinwüchsige Fichten gedeihen, enthält neben Stationsgebäude, Holzschupfen, Wärterhaus, hölzernen Magazingebäuden mit seiner ursprünglichen braungelben Farbgebung, Wasserturm und Wohngebäude auch noch eine nahezu intakte Waage, die ebenfalls lange schon ausgedient hat. Von den sechs stillgelegten Haltestellen im Wipptal ist der Bahnhof Grasstein sicherlich am besten erhalten. Nach der bereits 1965 erfolgten Umwandlung des Bahnhofs in eine unbesetzte Haltestelle wurde er 1971 als erster Haltepunkt zur Gänze aufgelassen. Ein in den vergangenen Jahren im Zuge des BBT-Baus geplanter neuer Verladebahnhof ist nie zustande gekommen und mittlerweile auch kein Thema mehr. Gut erhalten ist auch der viel kleinere, erst 1898 errichtete und Mitte der 1990er Jahre stillgelegte Bahnhof Mittewald, der heute eine der letzten innen noch original erhaltenen Haltestellenbauten darstellt und als solche besonders schützenswert erscheint. Auch das nach 1867 mehrmals erweiterte Bahnhofsgelände des einstmals bedeutenden Eisenbahnknotenpunktes Franzensfeste mit seinem großen hölzernen Aufnahmegebäude aus dem Jahre 1871, laut Andreas Hempel einem „der schönsten und historisch wichtigsten Holzbauten Südtirols“, ist reich an geschichtlich wertvollen Gebäuden. Die Lokomotiven-Remise aus den 1920er Jahren, die im Zuge des BBT-Baus geschliffen werden sollte, konnte geretten werden. Durch den Abbau der innereuropäischen Zollgrenzen hat der erst im Zuge des Bahnbaus entstandene Ort seine einstige Bedeutung beinahe gänzlich verloren; große Teile des Bahnhofs liegen seitdem ungenutzt brach da. Seit der Begehung der Strecke vor zehn Jahren hat sich manches getan: Viele Bauten wurden als architektonisch wertvolle Ensembles ausgewiesen, unter Schutz gestellt und konnten so erhalten werden. Zum 150-jährigen Jubiläum der Brennerstrecke, die heute ein historisches Dokument der frühen inneralpinen Verkehrstechnik darstellt, sollte man sich einmal mehr ihres bauhistorischen Wertes bewusst werden. Denn viele Gebäude bedürfen einer dringenden Sanierung, will man sie auch für die Zukunft retten und vor einem weiteren Verfall bewahren. TEXT: Ludwig Grasl FOTOS: Wolfram Girtler, Ludwig Grasl
Architektonisches Juwel: die Lokomotiven-Remise in Franzensfeste
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PORTRÄT
Zu Besuch bei der Jule in Gospeneid Jule Wild Graus aus Gospeneid erzählt Episoden aus ihrem langen Leben, in dem sie viele Höhen und Tiefen erlebt hat. An einem verregneten Juli-Morgen machte ich mich, ausgerüstet mit Schreibzeug und Fotoapparat, auf den Weg nach Gospeneid, um der Wild Graus Jule einen Besuch abzustatten. Die Jule öffnete mir bereitwillig die Tür und erzählte gleich, dass sie tags zuvor über die Stufe vor der Haustür gestürzt sei. Gott sei Dank hat sie sich dabei nicht verletzt. Wir setzen uns an den Küchentisch und Jule beginnt, aus ihrem ereignisreichen Leben zu erzählen. Schon ihre Geburt am 1. November 1927 klingt – besonders für heutige Verhältnisse – sehr abenteuerlich. Als bei ihrer Mutter nämlich die Wehen einsetzten, wurde diese von ihrem Mann zu Fuß nach Sterzing begleitet. Da eine Mure den Weg versperrt hatte, mussten die beiden zu Fuß über ein Feld bis zur Penser-Joch-Brücke marschieren. Der Bach hatte jedoch die Brücke fortgerissen, und so stapften sie – das Wasser stand ihnen bis zu den Knien – weiter bis nach Thumburg. Als sie endlich nach Ster-
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zing kamen, wollte Jule nicht länger warten. Auf dem Boden eines Hauses am Untertorplatz kam sie zur Welt. Vier Tage lang durften Mutter und Kind dort beim Perntner-Bäcker bleiben, dann kamen sie zur Mutter bzw. Großmutter, die am Eisack wohnte, um sich für einige Tage zu erholen.
Jules Eltern wurden weitere elf Kinder geschenkt: Karl (†), Josef, Josefa, Franz, Sophia, Frieda, Luise, Konrad, Albert (†) und Hedwig. Acht der insgesamt zwölf Geschwister sind heute über 80 Jahre alt. Das Leben auf dem auf 1.500 m hoch gelegenen Hof in Gospe-
neid war hart. Die Eltern sowie drei ledige Geschwister des Vaters lebten im Haus. Der Vater arbeitete im Sägewerk und half bei Holzarbeiten, um ein wenig Geld zu verdienen. Alle Kinder mussten früh arbeiten – wie es früher eben überall war. Die Jule kam im Alter von elf Jahren zum Pretzhof in Tulfer. Mist und Erde tragen, Weizen dreschen und Maschinen treiben gehörte zu ihren Aufgaben, nebenbei besuchte sie die Schule. Beim Seiterhof musste sie steile Wiesen mähen, beim Kasserhof in Jaufental, wo der Bauer im Krieg war, musste sie ebenfalls anpacken. Auch am Sennerhof hat sie hart „gebuggelt“. Schließlich wurde sie schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. Mit dem Kleinkind arbeitete die Jule beim Mente in Rust ein Jahr lang als Wirtschafterin. Danach ging sie als Dirn zum Holzmann in Raminges, später kam sie auf den Volggerhof in Pardaun. Mit 42 Jahren hat die Jule geheiratet. Ihr Mann war Josef Graus, bekannt als Perl Seppl. Dem Paar wurde ein Sohn geschenkt. Als Zehnjähriger kam dieser auf die Alm des Mairhofes („Pago“) in Gospeneid. Einmal – der Bauer brachte gerade Butter ins Tal – war das Bübl allein auf der Alm, als ein Gewitter mit Hagel und Schneefall aufzog. Voller Angst trieb das Kind die Kühe in den Stall. Leider verstarb Jules Sohn an einer unheilbaren Krankheit
im Alter von 52 Jahren. Als junges Mädchen war die Jule für einige Wochen in Gröden. Wie viele andere machte sie dort eine Ausbildung über das richtige Verhalten bei einem Flugzeugabsturz und wie man den Verletzten hilft. Noch heute kann sie sich an alle Namen der Teilnehmer aus Ratschings, Jaufental, Mareit, Telfes, Raminges, Pflersch und Brennerbad erinnern. Bei Fliegeralarm mussten alle sofort in den Luftschutzkeller. Zudem gab es gutes Essen – alles in allem ein unvergessliches Erlebnis. Genauso wie die Geburt ihrer Tochter Cilli. Bis spät abends hat die Jule noch gearbeitet, dann wurde sie von ihrem Mann in der Dunkelheit nach St. Anton im Jaufental begleitet. Beim Schulhaus klopften sie an ein beleuchtetes Fenster. Der Mann der Schuldienerin Regina brachte die beiden schließlich nach Sterzing ins Spital, wo die Hebamme Rosa Hasler gerade Dienst hatte. „Wenn du ganz brav bist, dann hast du bis zum Morgen das Kind“, hat die Hebamme zur Jule gesagt. Kurz danach kam ihre Tochter Cilli zur Welt. Es war der 12. Jänner 1972. Mit 34 Jahren verstarb Cilli jedoch ganz plötzlich – für ihre Mutter ein harter Schlag. Ihr Mann Josef war bereits drei Jahre vorher gestorben. Doch wie so oft in ihrem Leben hat sich die Jule wieder aufgerappelt. Mit ihren 90 Jahren ist sie heute bemerkenswert fit und ist auch noch in der Stadt anzutreffen, wo sie ihre Besorgungen macht. Bis vor kurzem hat sie auch noch die steilen Stufen in die Erker-Redaktion bewältigt. Liebe Jule, bleibe noch lange bei guter Gesundheit! Frieda Seeber
AKTUELL
Kita Freienfeld öffnet ihre Tore Im Dachgeschoss des Kindergartens von Trens hat die Gemeinde Freienfeld ideale Räumlichkeiten für die neue Kita Freienfeld gefunden. Die gemütlich und freundlich ausgestatteten Räume bieten Platz für 20 Kinder; dabei kann nicht nur die Küche des Kindergartens, sondern auch der große Garten mitbenützt werden. In Rekordzeit von lediglich vier Wochen haben die mit den Arbeiten betrauten Freienfelder Betriebe alle notwendigen Umbaumaßnahmen
durchgeführt, so dass die Kita pünktlich zum festgesetzten Termin Anfang Oktober eröffnet werden konnte. „Die zügige Abwicklung dieses Projekts und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist die beste Werbung für die Freienfelder Wirtschaft“, ist Wirtschaftsreferent Anton Salcher überzeugt. Mitte August wurden die Arbeiten in zwei Gewerken ausgeschrieben und bereits zehn Tage später wurde der Firma Hasler für die Zimmermannsarbeiten der Zuschlag
erteilt. Für die Sanitärarbeiten wurde die Firma Mader und für die Elektroarbeiten die Firma EMP mit ins Boot geholt. Zusätzlich zu den bereits abgeschlossenen Bauarbeiten soll bis Herbst 2018 ein Aufzug installiert werden, um der Kita und der Mensa einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Die Kita wird von der Bezirksgemeinschaft Wipptal geführt und von der Sozialgenossenschaft „Casa bimbo“ betreut.
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GESELLSCHAFT
Der Bestatter von Renate Breitenberger
Seit zehn Jahren begleitet Thomas Kofler (29) Verstorbene auf ihrem letzten Weg zur ewigen Ruhe. Über die Trauer, das Abschiednehmen und das, was die Vergänglichkeit ihn täglich lehrt: den Augenblick leben. „Alles im Leben hat seine Zeit. Jedes Ding seine Stunde. Für das Geborenwerden gibt es eine Zeit und eine Zeit für das Sterben.“ Kohelets Spruch liest sich so leicht. Und ist umso schwieriger zu akzeptieren, wenn die Zeit des Abschieds gekommen ist. Freunde, Kinder, Eltern, Partner oder sich selbst loszulassen gehört zu den größten Hürden, die ein Mensch im Leben überwinden muss. Der Trauer entkommt niemand. Dem Tod auch nicht. Thomas Kofler vom Bestattungsunternehmen Kofler in Sterzing hat tagtäglich mit Trauernden zu tun. Rund 140 Familien hilft er jedes Jahr, würdevoll von ihren Liebsten Abschied zu nehmen. 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr sind er und seine Eltern in Bereitschaft. Oft wird Thomas mitten in der Nacht aus dem Bett geholt. Viele sind überfordert, wenn ihr Familienangehöriger stirbt, wissen nicht, was sie als nächstes tun sollen: ärztlichen Notdienst oder Hausarzt kontaktieren, die Sterbeurkunde beim Standesamt beantragen, Freunde über den Trauerfall informieren, Bestattungsart und -ort, Sarg, Urne oder Bestattungswäsche wählen, Trauerfeier, Redner, Musik, Datum, Trauerkarten, Grabschmuck. Thomas unterstützt sie bei allen Formalitäten, und davon gibt es reichlich. Oft dauert ein Gespräch drei Stunden lang. Trauernde stehen unter Schock, weinen sich bei ihm aus.
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Mit 19 Jahren hat Thomas Kofler das Bestattungsinstitut seiner Eltern übernommen: „Mir gefällt es, Menschen auf ihrem letzten Weg beizustehen.“
Manchen tut eine Umarmung gut, andere verdrängen, suchen Distanz. Jeder hat seine Art, mit dem Verlust fertig zu werden. Da braucht es viel Verständnis und Feingefühl. Mit Menschen herzlich umzugehen, sich ihr Leid aber nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Das fällt manchmal auch einem Bestatter schwer. Manche Bilder haben sich für immer in seinen Kopf gebrannt. Obwohl es keine leichte Aufgabe ist, gefällt es Thomas, Menschen auf ihrem letzten Weg beizustehen. Als 19-Jähriger hat er das Unternehmen übernommen, das sein Großvater, ein Sargtischler, 1962 gegründet und sein Vater zwischen 1995 und 2001 geführt hat. Zu seinen Aufgaben zählt, die Verstorbenen zu waschen, sie zu schminken und sie einzukleiden, wie es die Angehörigen wünschen – elegant im
Anzug oder im Lieblingsgewand. Den meisten ist es wichtig, sich vom Verstorbenen so zu verabschieden, wie er zum Zeitpunkt des Todes war. Manche legen Schmuck bei, Kinder ein selbstgemaltes Bild oder ein Herz. Auf dem Regal im Bestattungsinstitut stehen Urnen aus Zirbenholz, rund, eckig, in Herzform, kleine Holzfußbälle, in denen ein paar Teelöffel Asche Platz haben. Viele Angehörige bewahren eine kleine Urne zuhause auf und stellen eine größere auf den Friedhof. Im Wipptal ist mittlerweile fast jede zweite Bestattung eine Urnenbestattung. Noch bis 1962 war sie in Südtirol verboten. Eine Einäscherung stand im Widerspruch zur leiblichen Auferstehung Jesu im Grab. Auch im Wipptal seien einige Priester nicht begeistert gewesen, erzählt Thomas. Mittlerweile sei die Feuerbestattung überall akzeptiert.
Bestattungen sind generell im Wandel. Früher gab es einen einzigen Vordruck für den „Partezettel“: schwarzes Kreuz, schwarzer Rahmen, schwarzweißes Bild. Heute wünschen viele Farbfotos, vom Verstorbenen, einem Gipfel oder einem Kreuz, das ihm wichtig war. Auch die Begräbnisfeier ist farbenfroher geworden. Wurden früher schwarze Tücher über den Sarg gelegt, wird eher rot oder hellgrau gewählt. Thomas erzählt, erst kürzlich habe ein Pfarrer Trauernde ermutigt, helle statt schwarze Kleidung zu tragen, trotz Trauer Freude zu zeigen, der Tod sei doch etwas Schönes. Unvergessen soll der Verstorbene bleiben, auch im Internet. Dort können mittlerweile Partezettel und Andenkenbilder hochgeladen werden, die Trauerfeier als Audiodatei, Fotos vom Trauerzug und Danksagungen. Gedenk-
in Bozen einäschern lassen und ihr danach die Urne per Post zuschicken. Kein Bedarf, den Verstorbenen vor der Einäscherung zu identifizieren, sich zu verabschieden, ihn mit Weihwasser zu besprengen. Auch das gibt es. Andersgläubige können mittlerweile auch auf dem Friedhof in Sterzing bestattet werden. Dort ist ein eigener Bereich ausgewiesen. Auf einem Fleck Wiese darf auch die Asche von Verstorbenen verstreut werden. Dass irgendwann Asche auf einem Berg im Wipptal verstreut werden darf, findet Thomas nicht abwegig. Auch Seebestattungen sind im Kommen: Urnen werden im Meer versenkt oder die Asche auf hoThomas Kofler: „Jeden Tag im Hier und her See verstreut. Jetzt leben“ „Das schönste Denkmas, „redet man heute offener.“ mal, das ein Mensch bekommen Auch Kinder werden miteinbezo- kann, steht in den Herzen seigen. ner Mitmenschen.“ Das ist ThoViele Formalitäten braucht es, um mas Lieblingsspruch. Machen sich eine Bestattung zu organisieren. auch Bestatter Gedanken über Noch mehr, um einen Verstorbe- den Tod? „Klar“, sagt Thomas. nen in ein anderes Land zu über- Niemand weiß, wann und wie ihn führen. Vor einigen Wochen ist der Tod treffen wird. Heute? Morim Wipptal ein Mann aus Pakis- gen? Nächste Woche oder in 50 tan gestorben. Wie es die Fami- Jahren? Ein Unfall? Eine Kranklie wünschte, erledigte Thomas heit? Ein plötzlicher Herzstilldas Bürokratische, kontaktier- stand? Wenn sich Thomas seinen te das Konsulat in Mailand, um Tod aussuchen könnte, möchte den Leichnam in das Geburtsland er in Frieden sterben, am Abend zu überführen, buchte den Flug, zu Bett gehen, die Augen schliefuhr den Sarg zum Flughafen, in ßen, einschlafen für immer. JahrAnwesenheit der Familienmitglie- zehntelang im Krankenhaus oder der, die den Verstorbenen keine im Altersheim dahinvegetieren ist Sekunde aus den Augen ließen. für ihn eine schlimme Vorstellung. Zwei Stunden lang hatten sie ihn „Ein Tier kann man vom Schmerz gewaschen, einbalsamiert, in ein befreien. Ein Mensch muss ihn erLeintuch gewickelt. Thomas ist tragen bis zum Schluss.“ Der tägliChrist. Die muslimische Religion che Umgang mit dem Tod lehrt ihn verbietet es ihm, den Verstorbe- jeden Tag aufs neue, im Hier und Jetzt zu leben, jeden Moment zu nen anzufassen. Manchmal geht eine Überführung genießen. Es gelingt ihm nicht imschneller über die Bühne. Einmal mer, aber manchmal. „Die Gegenrief ihn eine Familie aus Deutsch- wart ist die einzige Zeit, die wir beland an, er solle doch bitte einen wusst wahrnehmen können. Wir im Wipptal verunglückten Herrn sollen es öfters tun.“ E kerzen werden entzündet, Kondolenzen und Lebensläufe veröffentlicht. Einige regeln bereits zu Lebzeiten, wie ihre eigene Bestattung ablaufen soll. Das kann Angehörigen emotionale Diskussionen ersparen. „Über den Tod“, sagt Tho-
GESELLSCHAFT
„Der Tod ist emotional bedrohlich geworden“ Der Gedanke ans Sterben macht vielen Menschen Angst. Was hilft? „Glauben, philosophieren und so ungezwungen wie möglich über den Tod reden“, sagen Psychologe Dr. Roland Keim und Kinderpsychotherapeutin Dr. Katrin Lanzendörfer.
Erker: Herr Keim, das Sterben gehört zum Leben dazu. Warum ist es in unserer Gesellschaft teilweise immer noch ein Tabuthema? Dr. Roland Keim: Eigentlich waren Tod und Sterben vor Jahrzehnten deutlich weniger Tabuthema als heute. Insofern ist die Verdrängung dieses Themas eine relativ neue Entwicklung. Wie ist es dazu gekommen? Heute leben wir um viele Jahre länger und sind entspre-
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chend seltener mit der Bewältigung eines Trauerfalls konfron-
tiert. Müssen wir uns dann doch damit auseinandersetzen, delegieren wir große Bereiche an Institutionen. Die allermeisten sterben in Krankenhäusern und Heimen, für die Beerdigung und alles, was damit zusammenhängt, beauftragen wir professionelle Dienste. Zudem gehörte der Tod zum Alltag wie das Amen zum Gebet. In Großfamilien ist häufig jemand gestorben, nicht immer gab es eine emotional enge Bindung zur verstorbenen Person. In unserer sehr individualisierten Gesellschaft trauern wir meist um ein emotional sehr nahes Familienmitglied, dessen Verlust gravierende Lebensveränderungen nach sich zieht.
soluten, unantastbaren und einzigartigen Stellenwert von heute. Nicht zuletzt hatte die religiöse Gläubigkeit dem Tod viel vom Schrecken genommen. Mit anderen Worten: Wir werden seltener mit diesem Thema konfrontiert, wobei der Tod gleichzeitig
Fehlt uns also die Übung im Umgang mit dem Tod? Wenn man es so ausdrücken will, ja. Die vergleichsweise seltenen, aber umso dramatischeren Todesfälle von uns sehr nahestehenden Menschen bestätigen uns die Bedrohlichkeit des Sterbens. Es gibt noch weitere Gründe: Das fremde, aber auch das eigene Leben hatte früher auf breiter Ebene nicht diesen ab-
Wie lässt sich die Furcht vor dem Tod nehmen? Ich glaube, diese Entwicklung setzt sich in unserem Kulturkreis fort, und folglich nimmt auch die Angst vor dem Sterben weiter zu. Trotzdem werden die meisten damit gut leben können und einen Weg finden, damit umzugehen. Der Sterbe- und Trauerprozess wird vermutlich für die Sterbenden, aber auch für die
emotional bedrohlicher wurde. Das führt – wie alles sehr Unangenehme – zur Tabuisierung.
Angehörigen im Allgemeinen komplizierter. Im Umgang damit gibt es kein einfaches Patentrezept. Manchen hilft die Religion, den Atheisten und Agnostikern vielleicht die Philosophie oder die Naturwissenschaft. Andere verbannen diese Frage aus dem Alltag und hoffen auf einen raschen Tod. Für einen Sterbenden selbst kann eine gute palliative Versorgung viel körperliches und psychisches Leid vermeiden. Über die persönlichen Ängste und Sorgen zum Thema Tod mit Angehörigen oder Freunden zu reden kann hilfreich sein. Aber für die meisten von uns, und da schließe ich mich mit ein, verursacht der Gedanke ans eigene Sterben oder an den Tod eines nahestehenden Menschen Traurigkeit, oft auch Angst. Da gibt es nichts schönzureden, wir dürfen ehrlich sein. Frau Dr. Lanzendörfer, wie können Erwachsene den Kindern Tod und Trauer erklären? Dr. Katrin Lanzendörfer: Kinder haben grundsätzlich einen anderen Zugang zu Tod und Trauer als wir Erwachsene; die Vorstellungen ändern sich dann
mit zunehmendem Alter. So sind jüngere Kinder noch nicht in der Lage, die Komplexität des Todes zu verstehen, und irritieren nicht selten mit ihren Reaktionen Erwachsene; es entsteht dann manchmal der Eindruck, als würden sie nicht trauern, wie das folgende Beispiel zeigt: Ein kleines Mädchen, das am Grab der Großmutter steht, fängt an
zu lachen und streckt den Anwesenden die Zunge heraus. Auch Fragen wie „Omi ist gestorben und wann darf ich mit ihr auf den Spielplatz?“ machen deutlich, dass Kinder, meist unter sechs Jahren, die Irreversibilität des Todes – der Tod ist nicht mehr rückgängig zu machen – nicht erfassen können. Mit fortschreitendem Alter entstehen auch mehr Ängste im Zusammenhang mit Tod, da sich Kinder bewusst werden, dass Omi nie mehr zurückkommt und dass alle Menschen jederzeit und somit auch Mami sterben könnte. Wie können Erwachsene Kindern beistehen? Der eigene Umgang mit Tod und Sterben färbt sich massiv auf das Erleben von Kindern ab. Leider neigen wir Erwachsene zu einem Verdrängen dieses Themas, das einmal im Jahr, meist zu Allerheiligen, präsenter wird. Je ungezwungener und natürlicher ich über „Sterben“ sprechen kann, desto einfacher wird es für Kinder sein, Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die es beruhigen. Die „nonverbalen“ Signale der Bezugspersonen sind dabei ebenso bedeutsam wie die „verbalen“: Kinder besitzen feine Antennen und spüren sofort das Unbehagen der Erwachsenen, über dieses Thema zu sprechen. Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang Ehrlichkeit: Wir können ruhig zugeben, dass wir keine Erklärung haben oder warum diese bestimmte Erklärung für uns oder andere Menschen hilfreich ist. Ich selbst durfte öfters die Erfahrung machen, dass die Diskussion mit Kindern über das Sterben sehr beeindruckend und spannend sein kann. Ich wünsche mir für Kinder Erwachsene, die sich offen und behutsam zeigen, viele Fragen stellen und wenige Antworten geben. Interview: rb Erker 11/17
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GESELLSCHAFT
Parkanlage in Buenos Aires
Auf den Spuren von Schwester Marigoretti Volgger Eine Pilgerreise nach Argentinien von Anna Sorg Vor kurzem bot das Pilgerbüro der Diözese Bozen-Brixen, das von Pfarrer Thomas Stürz geleitet wird, eine Reise nach Argentinien an. Die Pilgergruppe aus Südtirol, der auch einige Ridnauner angehörten, landete am 3. Oktober nach fast 14 Stunden Flugzeit in Buenos Aires, wo sie von Reisebegleiter Hannes in Empfang genommen wurde. Nach einem deftigen Mittagessen mit gutem Malbec-Wein starten wir zu einer Stadtrundfahrt, zuerst durch die Alvear-Straße, die breiteste Straße der Welt, dann zum Porto Madeiro und zum Künstlerviertel La Boca. In der Kathedrale Nuestra Senora Madre de los Emigrantes stellt uns Pfarrer Lusia-
no die vielen Muttergottesstatuen vor, die zahlreiche Migranten hierhergebracht haben. Dort feiern wir auch den ersten Gottesdienst auf unserer zehntägigen Reise. Eindrucksvoll die Plaza de Mayo im Herzen der Stadt, die im Laufe der Geschichte oft von Demonstranten besetzt und vom Militär geräumt wurde; nicht ohne Grund versammeln sich hier jeden Donnerstag Frauen und Mütter, um über ihre verschwundenen Männer und Söhne Auskunft zu erhalten. Mit einem deftigen Abendessen und gutem Malbec-Wein wird der erste Tag beschlossen. Am nächsten Tag steht ein Besuch des Friedhofes von Recoleta auf dem Programm, wo sich auch das Grab der legendären Evita Peron befindet. Der Turm der nahegelegenen Basilika Nuestra Senora del Pilar war lange Zeit Orientierungs-
punkt für die im Hafen ankommenden Schiffe, als es in Buenos Aires noch keine mehrstöckigen Gebäude gab. Weiter geht es zum Geburtshaus von Papst Franziskus im Stadtteil Flores, zu seiner Volksschule, dann zur Basilika de San Jose de Flores, wo der Papst seine Berufung erfahren hat, schließlich in die aristokratischen Viertel Recoleta und Palermo. Ein besonders beeindruckendes Erlebnis ist der Besuch des Convento de la Santissima Trinidad, wo Schwester Marigoretti Volgger aus Ridnaun über Jahrzehnte gewirkt hat (siehe untenstehender Bericht) – berührend auch deshalb, weil ihre Schwester Martha auf dieser Reise erstmals die Wirkungsstätte besucht. Beim gemeinsamen Gebet und einem Heimatlied an ihrem Grab bleibt kaum ein Auge trocken. Heute ist das Kloster Bil-
SCHWESTER MARIGORETTI VOLGGER Maria Volgger wurde am 4. August 1931 in Ridnaun geboren. Am 21. November 1949 trat sie im Kloster Reinegg in der Mahr bei Brixen in die Kongregation der „Dienerinnen des Heiligen Geistes“ ein, die unter dem Namen „Steyler Missionsschwestern“ bekannt ist. Sie erhielt den Ordensnamen Sr. Marigoretti. Ihre Einkleidung erfolgte am 8. Dezember 1950. Der Herzenswunsch von Schwester Marigoretti ging im Jahr 1953 in Erfüllung, als sie als Missionarin nach Argentinien geschickt wurde. Dort schloss sie auch das Studium der Philosophie und Pädagogik mit dem Doktorat ab. Neben den vielfältigen sozialen Aufgaben lag ihre Haupttätigkeit im schulischen Bereich. Sie war in mehreren Provinzen rund um die Hauptstadt Buenos Aires tätig. Als Verwaltungsdirektorin leitete Sr. Marigoretti Volgger sechs Schulen. Völlig unerwartet verstarb sie am 1. Dezember 2001 in Rafael Calazada. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Begräbnisstätte der Steyler Missionsschwestern im Convento de la Santissima Trinidad. Ihr Wirken wird durch einen Vers auf ihrem Sterbebild treffend beschrieben: „Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht und Wahrheit in der Welt war, hat sein Leben einen Sinn gehabt.“ Liebe, Güte, Licht und Wahrheit hat Sr. Marigoretti in den beinahe 50 Jahren ihres Wirkens in Argentinien in Übermaß in die Armenviertel der Metropole Buenos Aires gebracht. Paul Felizetti
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dungsstätte für 1.300 Schüler. Beim anschließenden Kaffeekränzchen erzählen die Schwestern mit Freude über das Wirken von Marigoretti. In der Kapelle hängt sogar noch ein Holzkreuz, das sie aus der Heimat mitgebracht hat. Kein Besuch in Argentinien ohne Tango. Bei einem ausgelassenen Tanzabend klingt der Tag aus. Nach Lujan, den größten Wallfahrtsort des Landes, geht es tags darauf. Jeden ersten Sonntag im Oktober pilgern rund 1,5 Millionen Menschen dorthin. In der Krypta zelebrieren Thomas Stürz und Josef Torggler eine Messe. Am nächsten Tag führt die Reise durch die Pampa, durch endlose Weiten mit riesigen Weizenund Sojafeldern und Herden von Angus-Rindern, so weit das Auge reicht. Die Fahrt wird kurz unterbrochen für die Besichtigung des Denkmals für die Gefallenen der Malvinas-Inseln, das jedoch zurzeit restauriert wird. Das Wasser des Rio Parana scheint hier stark verschmutzt, ist aber auf die eisenhaltige Erde zurückzuführen. Einen Zwischenstopp gibt es auch auf einem Bauernhof in Los Surgentes. Die Urahnen des Besitzers waren im Jahr 1830 aus dem Veneto hierher gezogen. Seine Felder umfassen etwa 2.000 Hektar, auf denen Weizen, Hafer und Mais angebaut werden. Seit vier Jahren wartete die Familie auf einen Priester, der ihre Häuser, Felder und Maschinen segnet. Pfarrer Stürz hat diese Aufgabe gerne übernommen. Die Universitätsstadt Cordoba darf sich mit ihren 80.000 Studenten zu
Recht die Stadt der Gelehrten nennen. Zu erwähnen sind aber auch die 180.000 Spontansiedler, die am Stadtrand dahinvegetieren. Im Zuge einer Stadtbesichtigung geht es zur Plaza San Martin, dem Nationalhelden Argentiniens, im offenen Bus weiter zu weiteren Sehenswürdigkeiten, wie die Kirche Santa Teresa, Torre Angela und Plaza Italia. Ein gemeinsamer Gottesdienst muss wegen einer Erstkommunionfeier allerdings von der Catedral de Cordoba in die Dominikanerkirche verlegt werden. Diese betreten wir durch eine Seitentür, weil gerade ein großer Umzug der evangelischen Christen stattfindet.
gentinien und reisen nach Chile. Die Fahrt führt durch trockenes und felsiges Gebiet, immer mit Blick auf die Anden. Ab und zu weiden noch einzelne Schafe und Rinder. In der Luft werden wir von Falken und Geiern begleitet, sogar El Condor zieht über unseren Köpfen seine Kreise. Der Pass Los Liberdadores auf 3.250 m Meereshöhe begrüßt uns mit Schneefall; der Grenzübertritt nimmt ganze drei Stunden in Anspruch. Gleich hinter der Grenze machen wir im Skigebiet Portillo, wo Nationalteams aus der ganzen Welt trainieren, kurz Halt. Wir erreichen Santiago de Chile, die Haupt-
Grabstätte von Schwester Marigoretti mit einem Gruß aus der Heimat von ihrer Schwester Martha
Weiter geht die Fahrt nach Mendoza, einem Land mit 58 aktiven Vulkanen. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist italienischer Abstammung. Weingüter, Olivenbäume und Knoblauchfelder beherrschen die Landschaft. Hier liegt auch der höchste Berg Argentiniens, der Aconcagua (6.960 m). Nach einer Besichtigungstour geht es zu einem Kochkurs für typische argentinische Spezialitäten, u. a. Empanadas, und einem Besuch auf dem Weingut Bodega Santa Julia, wo jährlich rund 35 Millionen Flaschen Wein produziert werden. Am nächsten Tag verlassen wir Ar-
stadt, modern und gepflegt. Hier staunen wir über den mit 300 m höchsten Wolkenkratzer Lateinamerikas. Beim letzten gemeinsamen Abendessen erleben wir beim Spiel Chile gegen Brasilien, das auf einem riesigen Bildschirm übertragen wird, die südamerikanische Begeisterung für Fußball. Die Pause wird mit chilenischer Folklore aufgelockert. Nach zehn Tagen treten wir die Heimreise an, mit unzähligen neuen Eindrücken, vielen netten Begegnungen und einem besonderen Dank an Pfarrer Thomas Stürz E für die unvergessliche Reise. Erker 11/17
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Aus der Seelsorgeeinheit
GEDANKEN ZUM PASTORALEN PROGRAMM DER SEELSORGEEINHEIT WIPPTAL In nächster Zeit werden Sie eine Broschüre mit dem pastoralen Programm der Seelsorgeeinheit Wipptal erhalten, erstellt vom Pfarreienrat – zum Lesen, nicht zum Weglegen. Es ist das Arbeitsprogramm für die laufende Arbeitsperiode (2016 – 2021) und enthält eine breite Palette an Initiativen in den Bereichen Liturgie, Sakramentenkatechese, Caritas, Aus- und Weiterbildung sowie Öffentlichkeitsarbeit. Auch glaubensvertiefende Veranstaltungen werden ins Programm aufgenommen, um die vielen Handlungsfelder der Diözesansynode aufzugreifen. In den kommenden fünf Jahren soll jeweils ein Themenschwerpunkt in den Mittelpunkt der pastoralen Arbeit in der Seelsorgeeinheit und in den jeweiligen Pfarreien gestellt werden: 2017/18: Christlicher Lebensstil 2018/19: Berufung und pastorale Orte 2019/20: Bildung und Kommunikation 2020/21: Partnerschaft, Ehe und Familie Als Pfarreienrat wollen wir versuchen, jedes Jahr mit einer gemeinsamen Initiative das Jahresthema in den Pfarreien unserer SE ins Gespräch zu bringen und die Gläubigen dafür zu sensibilisieren. Das Arbeitsprogramm der Seelsorgeeinheit kann auf der geleisteten Arbeit der vergangenen Jahre aufbauen. Neuerungen werden hinzukommen. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass immer mehr Laien wichtige Dienste versehen, etwa bei der Übernahme der Pfarrverantwortlichkeit, beim Caritas-Infopoint, bei der Begleitung und Hinführung zu den Initiationssakramenten, bei den Taufnachmittagen, bei der Pfarrverwaltung, bei der Vorbereitung und Gestaltung von Eucharistie- und Wortgottesfeiern, bei Andachten oder beim Trauercafè. In all diesen Bereichen ist die Aus- und Weiterbildung voranzutreiben. Für die Umsetzung des Programmes braucht es aber vor allem Mitarbeiter. Der Priestermangel wird in den nächsten Jahren spürbarer werden. In 15 Jahren werden wir in unserer SE voraussichtlich nur mehr ein bis zwei Priester haben. Dieses Vakuum gilt es zu füllen. Wenn uns der Glaube und die Caritas, die Verkündigung und die Gottesdienstfeier wirklich etwas bedeuten, dann heißt es Ärmel hochkrempeln, die Seelsorger unterstützen und mitgestalten, wo wir nur können.
JOSEF PLANK, Vorsitzender des Pfarreienrates
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Auf den Spuren der seligen Adelindis nach Jerusalem Seit August dieses Jahres ist der 66-jährige Jens Scheiner aus Bad Buchau in Oberschwaben zu Fuß auf dem Weg nach Jerusalem – wie im 9. nachchristlichen Jahrhundert die Äbtissin Adelindis aus dem Kloster Buchau. Zwei Schlaganfälle mit Halbseitenlähmung und Sprachverlust, ein Rückgratbruch sowie die Todeserklärung seiner Person haben ihn zu einem vertieften Nachdenken über sein eigenes Leben, das Woher und Wohin, geführt. In Jerusalem, der Stadt des Glaubens, möchte er nun Dank sagen für die beginnende Heilung. Mit einem Leiterwagen, den er sich umbauen ließ, um Zelt, Isomatte, Kleidung, Landkarten und etwas zum Lesen unterzubringen, machte er sich von Bad Buchau am Bodensee über Friedrichshafen, Lindau, Bregenz, Dornbirn, Bludenz und weiter über den Arlberg nach Landeck und über den Reschenpass in den Vinschgau auf den
Weg. Diese Strecke legten bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch die „Schwabenkinder“ zurück. Von dort führte ihn sein Pilgerweg über Meran und Bozen nach Sterzing, wo er sich vom 23. bis zum 26. September aufhielt und bei Bekannten in Flains Unterkunft fand. Auf seiner Pilgerwanderung übernachtete er in Klöstern, Pensionen und privaten Quartieren. In Sterzing gefiel es ihm besonders gut, zumal er hier das Wappen der Stadt mit der Figur des Pilgers mit Krücke, dem Sterzl, kennenlernte. Von Sterzing aus führte ihn der Weg nach Trient, durch die Valsugana in die Poebene und weiter nach Triest. Entlang der Küste Kroatiens und Albaniens geht sein Pilgerweg dann nach Griechenland. Von Piräus aus wird ihn die Fähre nach Haifa in Israel bringen. Zu Weihnachten hofft Jens Scheiner in Jerusalem zu sein, wo er zuerst die Erlöser- und die Grabeskirche besuchen wird. Er ist zuversichtlich, dass er die 2.800 km schaffen wird.
JAUFENTAL
Weganlage Gurgl eingeweiht Vor kurzem wurde die neue Weganlage, die den Wasserfall Gurgl in Jaufental erschließt, feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Der Präsident von Ratschings Tourismus, Norbert Haller, zeigte sich in seiner Begrüßung über die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste erfreut. Dies zeige, welche Wichtigkeit solche Wegeprojekte haben. Sein Dank ging vor allem an den Grundeigentümer für sein wohlwollendes Entgegenkommen. Forstinspektor Franz Sigmund ging in seiner Ansprache auf die von seinem Amt durchgeführten Arbeiten ein. Bei der anschließenden Segnung betonte Dekan Josef Knapp, dass die Weganlage einen Ausgleich zu unserer heutigen hektischen Zeit darstelle. „Die Menschen können hier Ruhe finden und eine kleine Auszeit nehmen“, so Dekan Knapp. Die Feier klang
bei einem gemeinsamen Mittagessen in der nahegelegenen Bergalm aus. Mit den Arbeiten zum Ausbau der Weganlage wurde im Herbst des Vorjahres begonnen; im heurigen Frühjahr wurden sie fertig-
gestellt. Der etwa 400 m lange Steig verläuft zum Teil auf Brücken und ist naturnah in die Landschaft eingebettet. Ausgegangen war die Idee zu diesem Projekt von Hans Rainer aus Jaufental. Die Finanzierung wurde zur Gänze von Ratschings Tourismus übernommen.
GESELLSCHAFT
Bezirks-Feuerwehr-Großübung ANWIPP Die Großübung ANWIPP findet in der Regel alle zwei Jahre auf Bezirksebene statt und wird jedes Mal von einem anderen Feuerwehrabschnitt ausgerichtet. Die Abschnitte überschneiden sich im
Wipptal mit den Gemeindegebieten. Heuer traf es den Abschnitt Sterzing, die Übung in Zusammenarbeit mit dem Bezirksfeuerwehrverband zu organisieren. Sammelplatz der Einsatzgruppen war das große Areal der Firma „Grünig“ an der Jaufenstraße. 14 der 15 Feuerwehren des Bezirkes waren anwesend, auch die restlichen Blaulichtorganisationen traten zur Übung an. ANWIPP steht übrigens für „Anton Wipptal“, wobei Anton der Funkname des Bezirks-Feuerwehrinspektors ist, der für die Veranstaltung verantwortlich ist. 20 verschiedene Einsatz-Szenarien umfasste die breite Palette der Einsatzmöglichkeiten, wie man sie aus Erfahrung kennt: vom einfachen Brandeinsatz mit Innenangriff und Personenbergung, Verkehrsunfall mit Bergung von Toten und
Verletzten über Unfälle mit landwirtschaftlichen und Industrie-Maschinen, Suchaktionen, Bergung von Tieren und Wasserrettung bis hin zur spektakulären Bergung einer Person aus dem oberen Bereich des Zwölferturmes. Diese verschiedenen Szenarien sind von den Einsatztrupps insgesamt 31 Mal durchgeübt worden. Die Beobachter konnten sich ein durchwegs positives Bild von der professionellen Durchführung der Übungseinsätze machen. An der Großübung nahmen insgesamt 116 Wehrleute, zehn Mitglieder des Bezirks-Feuerwehr-Ausschusses und zwei Disponenten teil. Von den anderen Blaulichtorganisationen waren 27 Mitglieder der Bergrettung (BRD, CNSAS, Soccorso Alpino), fünf Helfer des Weißen Kreuzes mit zwei Notärzten und acht Mitglieder des Hilfszuges, der für die anschließende Verköstigung der Teilnehmer zuständig war, dabei. Eingesetzt wurden 36 Feuerwehr-Fahrzeuge, fünf Fahrzeuge der Bergrettung, zwei Fahrzeuge des Weißen Kreuzes und zwei Fahrzeuge samt Feldküche des Hilfszuges. np
Vorstand der Bäckerinnung ernannt Im Rahmen der diesjährigen Bezirksversammlung der Bäckerinnung im hds wurde vor kurzem Stefanie Alberti aus Brixen als Vorsitzende für den Bezirk Eisacktal/ Wipptal für die nächsten vier Jahre bestätigt. Ihre zwei Stellvertreter sind Andreas Fleckinger aus Sterzing und Siegfried Gasser aus Lüsen. Dem Vorstand gehört auch Marius Kerschbaumer aus Vintl als Schriftführer an. Im Bezirk Eisacktal/ Wipptal sind 15 Bäckereibetriebe mit zahlreichen Filialen tätig. „Diese garan-
tieren in vielen Orten des Bezirks die so wichtige Nahversorgung für
die heimische Bevölkerung und die vielen Gäste“, betonen die Vertreter der Bezirksinnung. Im Bild (v. l.) Siegfried Gasser, Stefanie Alberti und Andreas Fleckinger.
Auf Lehrfahrt Kürzlich organisierten die lvh-Frauen im Wipptal eine zweitägige Lehrfahrt an den Lago Maggiore, wo u. a. die Insel Bella, der Palazzo Borromeo und dessen Gärten sowie die Insel dei Pescatori besichtigt wurde. Petra Holzer, welche die Reise organisiert hatte, ist mehr als zufrieden: „Es war eine tolle Möglichkeit, so viele Frauen aus unserem Bezirk zusammenzubringen und uns als Gruppe stärker zusammenwachsen zu lassen.“ Begleitet wurden die Frauen von der Imagekampagne des Südtiroler Handwerks, mit der die Be-
triebe auf die Werte des lokalen Handwerks aufmerksam machen wollen. Dieses ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt
und genießt hohes Ansehen. Auch die Wipptaler Handwerkerfrauen machen auf die neue Kommunikationsoffensive aufmerksam: „Wir sind stolz, Teil des Südtiroler Handwerks zu sein.“
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GESELLSCHAFT
Bun di, latha math, diwrnod da, bra dag, Witéjże, Hallo! Am Oberschulzentrum Sterzing fand im September das dritte Treffen des von der EU geförderten Projekts Colam („Champions of Languages and Minorities“) statt. Jeweils vier Schüler aus dem Schwedisch sprechenden Teil Finnlands, dem Kaschubisch sprechenden Teil Polens, dem Rätoromanisch sprechenden Teil der Schweiz sowie aus Schottland und Wales, die außer Englisch auch die Sprache ihrer Vorfahren (Gälisch und Wallisisch) als Zweitsprache sprechen und deren Lehrpersonen trafen sich im September in Sterzing, um das Thema Minderheiten gemeinsam zu vertiefen. Die Gäs-
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te wurden bei den Familien der zwölf Teilnehmer des Oberschulzentrums Sterzing und deren Lehrern untergebracht. „Motivation für diesen länder-
leuchten, die Realitäten vor Ort zu untersuchen und sich mit den Gegebenheiten in den einzelnen europäischen Regionen auseinanderzusetzen“, betont Projektleite-
übergreifenden Austausch von Jugendlichen ist vor allem die Sensibilisierung für kulturelle und sprachliche Minderheiten, deren historische Hintergründe zu be-
rin Andrea Mayr, Englischlehrerin am Realgymnasium Sterzing. Vor dem Treffen in Sterzing gab es bereits Zusammenkünfte in Finnland und Polen. Das vierte und letzte Treffen wird im Frühjahr in Wales stattfinden. In Sterzing stand das Thema „Präsenz der Minderheit in verschiedenen Medien“ auf der Tagesordnung. Die Gruppen hatten im Vorfeld intensiv recherchiert und Präsentationen vorbereitet. In Workshops wurden die Ergebnisse in Form von Podcasts aufgenommen. In gemischten Gruppen wurden Kurzfilme gedreht, in denen Situationen gezeigt wurden, bei denen die Schüler ungerecht behandelt wurden, da sie einer Minderheit angehören. Außerdem wurden Interviews mit Kulturschaffenden und Politikern aus allen Teilnehmerländern analysiert. Besonders geschätzt wurden auch die sozialen Aktivitäten außerhalb der Schule: Rafting auf dem Eisack, ein Törggeleabend und ein Ausflug in die Landeshauptstadt Bozen standen auf dem Programm. Zudem wanderte die Gruppe zum Köpfl auf dem Roßkopf und hielt anschließend einen Workshop auf der Sternhütte ab. Zum Abschluss fand im Schulgarten ein Grillfest statt. Das Projekttreffen war ein voller
Erfolg. Jugendliche aus ganz Europa konnten die eigene Situation reflektieren und sich ihrer sprachlichen Identität bewusster werden. Der Erfahrungsaustausch rückte die Bedeutung, Teil einer sprachlichen Minderheit zu sein, in ein völlig neues Licht. Die Schüler erkannten, wie sehr sie von ihrer eigenen Kultur geprägt sind und wie wichtig es ist, diese zu schätzen und zu schützen. Das Schlagwort „Minderheitenschutz“ hat für die Sterzinger Teilnehmer konkrete Inhalte bekommen und sie haben erkannt, in einer Region zu leben, wo Sprache und Kultur einen besonderen Schutzstatus haben. „Die intensive Arbeit an der Schule wurde auch durch die Eltern der Teilnehmer tatkräftig unterstützt. Der Erfolg des Projektes, mit dem u. a. auch die Mehrsprachigkeit an der Schule gefördert werden soll, beruht auch darauf“, betont Dorothea Messner, Projektbegleiterin von Colam.
Lina aus der Schweiz über das Projekt „Der Aufenthalt in Sterzing war sehr schön und wir fühlten uns willkommen. Die Gastfamilien, die uns herzlich aufnahmen, waren sehr zuvorkommend. … Dass Deutsch die Minderheitensprache ist, ist mir persönlich nicht aufgefallen, da in anderen Ländern ganz andere Konditionen vorherrschen. Alles in allem war es eine sehr interessante Woche, in welcher ich Einiges lernen durfte.“
© Martin Schaller
Wipptaler Gemeinden feiern ihre Volljährigen
Mitte Oktober fand in Stilfes die vom Jugenddienst Wipptal organisierte bezirksweite Volljährigkeitsfeier des Jahrgangs 1999 statt. Die Jugendlichen wurden zunächst von den Gemeindeverantwortlichen in den jeweiligen Rathäusern begrüßt und anschließend mit Shuttlebussen nach Stilfes gebracht. In der Pfarrkirche sprachen Don Giorgio Carli und Pfarrer Paul Valentini besinnliche Worte und spendeten jedem einzelnen den Segen. Gemeinsam begaben sich alle in das Vereinshaus Stilfes, wo nach einer kurzen Kabaretteinlage von Dietmar Gamper Rechtsanwäl-
tin Sybil Martin über die Rechte und Pflichten, welche die Volljährigkeit mit sich bringt, referierte. Zwei Beamte der Straßenpolizei Sterzing waren mit einem Alkomaten anwesend. Viele Jugendliche nutzen die Gelegenheit, diesen auszuprobieren. Die Feier stand auch heuer wieder unter dem Motto „Wir erfüllen dir deinen Traum“. Unter den Anwesenden wurden drei Gutscheine im Wert von je 199 Euro verlost. Die glücklichen Gewinner waren Florian Silgener, Andreas Salcher und Heidi Siller. Zum Abschluss überreichten die Gemeindevertreter allen Volljährigen ein kleines Erinnerungsgeschenk.
„Arbeit. Macht. Sinn“ Zur Wipptaler KVW Gebietstagung konnte Helga Mutschlechner Holzer zahlreiche Ehrengäste, Ortsgruppen und Hauptamtliche begrüßen. Nach einer Einstimmung durch Dekan Josef Knapp dankte Stefan Gufler, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, dem KVW für seine wertvollen Dienstleistungen. Landesvorsitzender Werner Steiner verwies in seinem Referat auf die EU-weite Wichtigkeit des diesjährigen KVW-Jahresthemas „Arbeit.Macht. Sinn“. Dem KVW sei es nach wie vor ein Anliegen, dass in diesem Zusammenhang die christliche Soziallehre umgesetzt wird. „Arbeit gehört zum Menschsein, sie ist Teil und Sinn unseres Lebens“, so Steiner. „Das Ehrenamt im KVW vor Ort muss für uns ebenfalls einen Sinn haben, damit wir uns mit Begeisterung und Überzeugung für unsere Mitmenschen einsetzen.“ Zum Abschluss dankte Mutschlechner Holzer sowohl den hauptamtlichen als auch den ehrenamtlichen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit. Erker 11/17
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GESELLSCHAFT
ADVENT IM WIPPTAL WEIHACHTSMARKT IM „FUGGER“ Die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Wipptal organisieren auch heuer wieder einen Weihnachtsmarkt. Er findet am 21. November von 9.00 bis 16.00 Uhr im Sozialzentrum Wipptal „Fugger“ statt. Zum Verkauf werden selbstgebastelte Adventskränze und andere kunsthandwerkliche Produkte aus den Geschützten Werkstätten angeboten. WEIHNACHTSMARKT AUF DEM STADTPLATZ Am 23. November öffnet der Weihnachtsmarkt Sterzing wieder seine Luken. Um 17.00 Uhr findet die feierliche Eröffnung in der Heiliggeist-Kirche mit musikalischer Umrahmung durch die Musikschule Sterzing statt. Die Stände sind bis zum 6. Jänner geöffnet. RODEL-WEIHNACHT Am 1. Dezember wird am Start der Roßkopf-Rodelbahn der Weihnachtsmarkt eröffnet. Spaßfaktor im Schnee plus Leckerbissen und Sterzinger Handwerkskunst stehen im Vordergrund, abgerundet wird das Weihnachtserlebnis mit besinnlichen Weisen.
ADVENTSMARKT IN STILFES Bereits zum dritten Mal findet am 3. Dezember der Stilfer Adventsmarkt statt. Von 9.30 bis 17.00 Uhr werden im örtlichen Vereinshaus in großer Auswahl Handarbeiten, Adventskränze, Gebäck und auch einige Überraschungen angeboten, die von freiwilligen Helfern gefertigt worden sind. Bereits am Vortag kann
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der Markt von 18.00 bis 20.00 Uhr besichtigt werden. Der Erlös geht an die Aktion „Südtirol hilft“ und kommt damit Südtiroler Familien in Not zugute. GROSSER NIKOLAUSUMZUG IN STERZING
Wie jedes Jahr ziehen auch heuer Nikolaus, Knecht Ruprecht, Mohren und eine Engelsschar sowie der Höllenwagen mit seinen Furcht erregenden Krampussen am 5. Dezember um 18.00 Uhr durch die Sterzinger Alt- und Neustadt. Auch in Gossensaß findet am gleichen Tag ein Krampusumzug statt, Beginn ist um 17.00 Uhr. PREMIERE VON „HEXE LILLI“ Im Vereinshaus von Wiesen findet am 8. Dezember die Premiere des Weihnachtsfilms „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ statt. Vor rund einem Jahr wurden Teile des Films auf dem Sterzinger Weihnachtsmarkt gedreht. KALENDER-AKTION DER FF STERZING Die Freiwillige Feuerwehr Sterzing führt auch heuer wieder ihre Kalender-Aktion durch – wie viele andere Feuerwehren auch. Wehrmänner werden ab Mitte November gegen eine Spende die Wandkalender verteilen.
FRANZENSFESTE
Ein rundes Jubiläum Zum 60-jährigen Priesterjubiläum wurde Anfang Oktober für den Altpfarrer von Franzensfeste und Mittewald, Alfons Habicher, ein großes Fest veranstaltet. Mit einem feierlichen Einzug vom Widum in die Pfarrkirche von Franzensfeste feierten die Dorfgemeinschaften von Mittewald und Franzensfeste das ehrwürdige Jubiläum, das vom Chor musikalisch gestaltet wurde. Hochwürden Habicher, der im November seinen 85. Geburtstag feiert, ist schon seit einiger Zeit in Pension, hilft aber immer noch gerne bei Messfeiern in den Pfar-
reien von Franzensfeste und Mittewald aus. Als Dank für seine
langjährige Tätigkeit wurde ihm am Schluss der Messfeier von der Gemeinde Franzensfeste eine Dankesurkunde überreicht. Im Mehrzwecksaal von Franzensfeste klang die Feier bei einem Aperitif aus.
90-Jährige der Pfarrei Sterzing feiern Vor kurzem trafen sich die 90-Jährigen der Pfarrei Sterzing, um ihren Geburtstag zu feiern. Bei einer Messfeier, zelebriert von Pater Meinrad, dankten sie Gott für ihr langes Leben, verbunden mit Höhen und Tiefen. Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier vom Frauenchor Laudamus, der zum Schluss noch mit einem Geburtstagsständchen aufwartete. Bei einer kleinen Stärkung im Hotel „Mondschein“ wurde aus alten Zeiten erzählt, die Jubilare genossen sichtlich das gemütliche Beisammensein. Sie waren sich alle einig: „Wir können nur dankbar zurückschauen und hoffen und bitten, dass wir in Gesundheit den 95. Geburtstag feiern dürfen.“
Kreativ und solidarisch Unter dem Motto „Kreativ und solidarisch“ trafen sich in den Sommermonaten acht Frauen aus allen Landesteilen Südtirols im Haus der Solidarität in Brixen, um gemeinsam ihre Ideen umzusetzen. Sie bastelten verschiedene Dekorationsund Gebrauchsgegenstände, wie Kerzen, Schürzen, Kinderkleider, Kräutersalze, Salben, Sitzkissen, Windlichter und Fotoalben, und verkauften sie in Sterzing an Wochentagen in der Stadt und an Sonntagen nach den Hauptgottesdiensten. Der Erlös kam dem Haus der Solidarität und verschiedenen Caritas-Projekten zugute.
GESELLSCHAFT
August Alpögger 60 Jahre Mesner Vor kurzem beging August Alpögger, 77, sein 60-jähriges Jubiläum als Pfarrmesner in der Pfarrkirche in Innerpflersch. Zu diesem Anlass zelebrierte Pfarrer Corneliù Berea
einen Dankesgottesdienst, die der Pfarrchor unter der Leitung von Christoph Teissl gestaltete. Gekommen war auch eine Fahnenabordnung der diözesanen Mesnervereinigung mit Martin Unterfrauner und Josef Gottardi. Pfarrer Corneliù gratulierte August Alpögger zu seinem Jubiläum.
Nach dem Gottesdienst überreichte er ihm eine Dankesurkunde. Pfarrgemeinderatspräsidentin Monika Unterkircher skizzierte kurz die Dienstjahre des Jubilars. Mit 17 Jahren habe dieser unter Pfarrer Johann Mantinger im Jahr 1957 seine Tätigkeit begonnen. Die ganzen Jahre über versah er gewissenhaft seinen Dienst. Beim Kirchenputz halfen in früheren Jahren seine Eltern; Schwägerin Liesl war beim Altarschmücken oft dabei. „Auf August ist stets Verlass“, schloss Unterkircher ihre Ausführungen und dankte allen, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben. Dankesworte wurden vom Vorsitzenden der Mesnergemeinschaft Richard Peer gesprochen. Mit Beifall dankten die Gläubigen ihrem Mesner zu seinem Jubiläum. rr
WIESEN
Herbstausflug in die Wildschönau
Jugendmesse in Mauls Ende September fand in der Pfarrkirche Mauls eine Jugendmesse zum Thema „Na, i will net“ statt. Zelebriert wurde der Gottesdienst von dem aus Mauls stammenden Priester Andreas Seehauser, derzeit Dekan in Innichen. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr und die Ministrantengruppe gestalteten den Gottesdienst mit pfiffigen rhythmischen Liedern, die von Chorleiter Wolfgang Girtler einstudiert worden waren. Die passenden Texte brachten Mitglieder der beiden Gruppen vor. Die begeisterten Messbesucher bedankten sich mit großem Applaus. MAREIT
Neues Wegkreuz gesegnet Ende September wurde beim Stadlerhof auf der Mareiter Sonnenseite ein neues Wegkreuz gesegnet. Kunstvoll angefertigt wurde es von Valentin Inderst aus Ridnaun, während Sepp Baier aus Stange den Herrgott des alten Kreuzes liebevoll restauriert hat. Die Segnung nahm Pfarrseelsorger Thomas Stürz vor. Das Kreuz lädt nun wieder die vielen Wanderer am unteren Ridnauner Höhenweg zu einer kurzen Rast ein.
Der Herbstausflug der KVW-Ortsgruppe und des Seniorenclubs Wiesen führte vor kurzem 66 Senioren nach Oberau. Nach einer Messfeier in der Pfarrkirche mit Seelsorger Alois Ortner und einer Kirchenführung wurde gemeinsam das Mittagessen eingenommen. Der Nachmittag wurde für ein Karterle, eine Dorfbesichtigung oder eine Begehung des Franziskusweges nach Niederau genutzt. Nach der Marende nahm KVW-Ortvorsitzender Karl Kerer Ehrungen vor und dankte allen Gönnern und Helfern. Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag von Veronika auf der Harfe und Rudl auf der Ziehharmonika.
Jugendwallfahrt nach Ridnaun Ende September machten sich rund 100 Jugendliche und Erwachsene auf den Weg von Sterzing nach Maiern in Ridnaun. „Komm mit“ lautete das Motto der 13. Jugendwallfahrt. Gestartet wurde um 8.00 Uhr morgens in der Pfarrkirche von Sterzing. Über Thuins ging es nach Obertelfes, wo Dekan Josef Knapp den Teilnehmern den Pilgersegen gab. Heuer führte der Weg erstmals von Telfes an den sonnenseitig gelegenen Höfen entlang nach Ridnaun. An allen Wegkreuzen wurde ein besinnlicher Impuls gegeben. Nach der Mittagspause auf dem Sportplatz in Ridnaun ging es weiter in die St. Laurentiuskirche. Der abschließende Jugendgottesdienst wurde mit Pfarrer Thomas Stürz gefeiert. Erker 11/17
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KULTUR
Astrid Wild: „Tun Na Kata bedeutet für mich Harmonie und Familie.“ Tun Na KataLieblingslied: Pehpeh und Mizzi
Ingrid Braunhofer: „Die wunderschöne Atmosphäre und der Zusammenhalt sind phantastisch.“ Lieblingslied: Herbst - Passeggiata in un sogno
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20 Jahre Tun Na Kata Mit einer Ausstellung in der Sterzinger Galerie „Lilie“, einem neuen Kalender und dem traditionellen Adventkonzert mit mehreren Überraschungsgästen, das zur Gänze von der Fernsehanstalt RAI aufgezeichnet und vom Radiosender Freier Fall übertragen wird, feiert die Gruppe Tun Na Kata heuer ihr 20-jähriges Jubiläum.
Daniela Perini: „Grazie papà e grazie mamma a nome di tutti e grazie Tun Na Kata.“ Canzone preferita: Televrin
Arnield Hinteregger: „Ich mag gerne, wenn wir zusammen spielen.“ Lieblingslied: Tun Drum Drum
Ein musikalischer Spaziergang
1997, vor nunmehr 20 Jahren, gründete der Schlagzeuger und Musikpädagoge Paolo Jack Alemanno aus Sterzing auf Initiative von Franco und Uschi Perini im Wipptal die Musikband Tun Na Kata für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Er war von deren Idee von Beginn an dermaßen begeistert, dass er die Musikgruppe auch nach 20 Jahren noch immer mit derselben Leidenschaft leitet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Alemanno eine Gruppe geformt, deren musikalische Funken bei jedem Konzert aufs Neue auf das Publikum überspringen und es in ihren Bann ziehen. Die Geschichte von Tun Na Kata nennt Jack Alemanno heute einen Spaziergang. Begonnen hat dieser bei einem herbstlichen Ausflug für eine Videoaufnahme auf Burg Reifenstein. „Beeindruckt von den herbstlichen Farben habe ich seither immer wieder Musikstücke geschaffen, die stark von der Natur und jedem einzelnen Mitglied unserer Gruppe beeinflusst wurden. Sämtliche Melodien, Harmonien und Rhythmen sind im Sozialzentrum Fugger entstanden, wo ich seit 20 Jahren arbeite. Die Art der Begegnung, die Aufmerksamkeit
für die kleinen Dinge, das Lächeln bei jedem morgendlichen Gruß, die Freude der Band-Mitglieder über wohlwollende Bestätigung, das Wechselspiel der Gefühle, all das ist in den Me-
lodien von Tun Na Kata präsent. Und genau dorthin wollte ich mit der Gruppe kommen: Es sollte eine Musik entstehen, wenn auch nicht perfekt und komplett, welche die Lebenswelt der Mitglieder unverfälscht und authentisch widerspiegelt. Hört man aufmerksam in unsere CDs hinein, kann man das auch spüren.“ Tun Na Kata hat bisher vier Tonträger veröffentlicht; mit „Spaziergang in einem Traum“ ist 2014 ihr
KULTUR
bislang letzter erschienen. Einen tiefen Einschnitt stellte für die Gruppe der Tod von Franco Perini im Jahr 2014 dar, der von Beginn an treibende Kraft war und sich unermüdlich für die Gruppe eingesetzt hat. Große Unterstützung wurde der Gruppe in all den Jahren auch von Uschi Perini, Bob Alemanno und Werner Haifisch Heidegger zuteil. Bis heute hat Tun Na Kata nichts von ihrem Temperament, ihrer Freude und Begeisterung für die Musik verloren. Das Ensemble wurde geradezu zu einem Synonym für ein farbenfrohes und heiteres Musikprojekt voller Frohsinn, Feuer und Harmonie. „Der Minimalismus“, so Jack Alemanno „und die bewusst schlichten Melodien im Worldmusic-Stil sind dabei zu einem Markenzeichen der Gruppe geworden.“ In den Zuhörern rufen die Instrumentalstücke ein inniges Gefühl des Miteinanders und der Ruhe hervor, inspiriert von den zahllosen Elementen, welche die Natur bietet. Dabei stehen
die vier Jahreszeiten für Emotionen (Herbst), Frieden (Sommer), Neubeginn (Frühling) und Gelassenheit (Winter). Die Botschaft hinter der Musik ist so einfach wie tiefgründig: Wie all die Farben gleichen auch wir uns, aber erst die unzähligen Nuancen und Farbtupfer machen den Unterschied aus und jeden von uns einzigartig. Heute blickt die Band auf weit über 100 Kon-
zerte zurück, bei denen sie auch mit zahlreichen namhaften Gastmusikern aufgetreten ist. Nach anfänglichen Konzerten mit Burning Mind waren dies u. a. der Pianist und Kabarettist Markus Linder, Lisa Schaumberger, Gianni Ghirardini, Irmi Amhof oder Reinhilde Gamper, aber auch die Spolpo Blues Band oder die heimische Formation JEMM. Heute gehören Tun Na Kata acht Mitglieder an; sieben sind von Beginn an mit dabei: Ingrid Braunhofer (Crash-Spiralbecken, Gong, Regenrohr, Wassertrommel), Arnield Hinteregger (Conga, Rohrtrommel, Bambuswindspiel), Markus Hofer (Rototom, Windspiele, Guiro, Wassertrommel), Manfred Klotz (Pauke, Floor Tom, Rototom, Bambuswindspiel), Daniela Perini (Woodblock, Templesblock, Tamburin, Shaker, Cabala), Verena Turin (Glockenspiel, Windspiele, Belltree, Klavier, Keyboard) und Astrid Wild (Shaker, Tamburin, Windspiele, Wassertrommel, Winterbells). Dietmar Hofer (Rototom, Congas, Woodblock, Wassertrommel, Logdrum ) trat an die Stelle von Mattia Peretto. Beim Jubiläumskonzert am 3. Dezember im Stadttheater Sterzing – Beginn ist um 16.30 Uhr – wird die Gruppe zusammen mit Werner Heidegger (Bass), dem Violinisten Mattia Martorano aus Padua, der Pianistin Roberta Baviera aus Bologna und weiteren Überraschungsgästen zu hören sein. Das Konzert wird von der Fernsehanstalt RAI und dem Radiosender Freier Fall aufgezeichnet. Im Rahmen des Konzertes wird auch der neue Kalender mit Bildern von Martin Schaller vorgestellt. Bereits eine Woche vorher, am 25. November, öffnet in der Sterzinger Galerie „Lilie“ eine 14-tägige Ausstellung, in der auf 20 Jahre Tun Na Kata zurückgeblickt wird. Die Vernissage, musikalisch umrahmt von der Band Watermelon, beginnt um 17.00 Uhr. Der Spaziergang dauert fort. lg
Verena Turin: „Ich freue mich immer, wenn bei den Konzerten verschiedene Gastmusiker und viele Menschen kommen.“ Lieblingslied: Tun Na Mix - Aria
Dietmar Hofer: „Ich mag alle Lieder von Tun Na Kata und übe oft zuhause.“ Lieblingslied: Spaziergang in einem Traum
Manfred Klotz: „Gemeinsam spielen macht viel Spaß und ich habe das Trommelspielen gelernt.“ Lieblingslied: Frühling
Markus Hofer: „Das Zusammengehören der Gruppe und der Spaß sind schon toll.“ Lieblingslied: Abendland Morgenland Erker 11/17
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KULTUR
Frei.Wild rocken wieder die Bühne
Schlagzeuger Christian Forer aus Thuins
Nach über einem Jahr selbst auferlegter Bühnenabstinenz meldet sich die Deutschrock-Band Frei.Wild nun zurück. Im nächsten Jahr geht die 2001 gegründete Rockband mit ihrem neuen Album „Rivalen und Rebellen“ wieder auf große Deutschland-Tournee. Die Doppel-CD, die im März erscheinen wird, enthält 26 Songs. Erneut verwahrte sich die Band, die fortan mit dem Konzertveranstalter Global Concerts Touring GmbH zusammenarbeitet, gegen Vorwürfe rechtsextremer Tendenzen. Bei einer Pressekonferenz Mitte September in München stellte Frontman Philipp Burger, dem seine rechtslastige Jugendzeit und Zugehörigkeit zur rechten Skinhad-Band Kaiserjäger wie ein schwerer Klotz bis heute anlastet, klar: „Ich bin ein konservativ denkender Mensch, ich bin so aufgewachsen, für Sie ist das wahrscheinlich schon ganz weit rechts, für mich ist das absolut neutral in der Mitte.“ Die Band hat sich auf ihrer Website 2015 klar gegen Fremdenhass ausgesprochen. Doch die Vorbehalte sind nur schwer auszuräumen.
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„Tamira“ veröffentlicht ihren ersten Song Die junge talentierte Sängerin Tamara Rieder, Künstlername „Tamira“, steht mit ihrem Song „Zu dir hin“ kurz vor ihrem größten Erfolg. Tamara Rieder, gebürtig aus Freienfeld, war schon von klein auf musikbegeistert. Bereits in der Grundschule schrieb sie ihre ersten eigenen Songtexte. Zusätzlich spielt sie Klavier und Saxophon. Nach der Oberschule studierte Tamara Musikerziehung in Innsbruck und arbeitet derzeit als Musiklehrerin in Brixen. Im Umgang mit Kindern und Jugendlichen schafft es die engagierte Lehrerein mit Bravour, diese für die Welt der Mu© Samuel Heuberger sik zu begeistern. Ihre größten Erfolge feierte sie bislang mit den Bands „Soundlite“ und „Torpedos New Generation“. Jetzt, so meint sie, sei es jedoch an der Zeit, mit ihren eigenen Songs Fuß zu fassen und voll durchzustarten. Am 17. November wird ihr erster Song „Zu dir hin“ samt Musikvideo erscheinen. Als Songwriterin hat „Tamira“ den Text natürlich selbst geschrieben, die Produktion erfolgt in Zusammenarbeit mit
Chris Kaufmann, einem der renommiertesten Produzenten Südtirols. Ihm ist Tamara zu besonderem Dank verpflichtet, da er ihr mit seinem Gespür für die Pop-Musik sowie vielen Tipps, Ideen und Ratschlägen zur Seite steht. Als Kulisse für ihr erstes Musikvideo entschied sie sich für Sterzing und bekam dafür, wie sie betont, von der ganzen Stadt volle Unterstützung, besonders von Bürgermeister Fritz Karl Messner, der Gemeinde und dem Tourismusverein. Tamara lebt wahrlich für die Musik. Ihr größtes Ziel ist es, mit ihren Songs Geschichten zu erzählen und Menschen zu berühren. Als weiteren Schritt strebt sie einen Live-Auftritt an, bei dem sie ihren neuen Song erstmals performt. Bei vielen Südtiroler Medien findet sie bereits großen Zuspruch, im Radiosender „Südtirol 1“ wird ihr Song schon bald zu hören sein, das Video ab 17. November u. a. auch auf www.dererker.it. Auf das Echo darf man bereits jetzt gespannt sein. Ramona Fichter
Weltberühmte DJs in Ratschings Am 1. und 2. Dezember ist es wieder soweit: Das Ski- Acts wie Kungs, Bussjackers, DJ Antoine oder DJ Ötzi gebiet Ratschings eröffnet die Skisaison 2017/2018 die Bühne des Winter-Openings gerockt. und bietet allen Besuchern neben dem Skivergnügen Zum fünfjährigen Jubiläum haben sich die Orgaauf den Pisten auch nisatoren noch eineinen unvergesslichen mal selbst übertrofStart mit einem Feufen und keine Mühen und Kosten gescheut, erwerk an internatioum den Besuchern die nalen Top-DJs in die besten internationaneue Saison. Bereits zum fünften len Star-DJs zu bieten: Mal wird dieses FesDer weltberühmte britival zum Saisonstart tisch-norwegische DJ organisiert. Es begeisAlan Walker wird am 1. Dezember in Rattert Jung und Alt jedes Mal aufs Neue schings die Tanzfläche und hat sich inzwibeben lassen und lässt DJ Alan Walker DJ Nicky Romero bereits jetzt die Vorschen landesweit einen Namen gemacht. Schon in den vergangenen freude steigen. Am 2. Dezember ist der holländische Jahren war vielen Jugendlichen aus weiten Teilen des Top-DJ Nicky Romero zu Gast und wird den BesuLandes und dem Ausland kein Weg zu weit, um beim chern bei seinem Auftritt ordentlich einheizen. Festival in Ratschings so richtig abzutanzen. Bereits bei den letzten Saison-Openings haben Top Ramona Fichter
KULTUR
STERZING
Junge Talente begeistern Publikum Es ist schon eine glanzvolle Leistung, die der Jugenddienst Wipptal um Erwin Fassnauer und Franz Ploner mit dem Musiktheaterprojekt „Jenseits der Gleise – beyond the railway“ Anfang Oktober auf die Bühne gezaubert hat. Gut ein Jahr lang dauerten die Vorbereitungsarbeiten für das aufwendige musikalische Schauspiel, bei dem rund 30 jugendliche Schauspieler, Sänger und Musiker aus dem Wipptal ihre Gäste anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Brennerbahn mit auf eine Zugfahrt durch die Jahre nahmen, gespickt mit poppigen, rockigen und bluesigen Songs.
David Thaler aus Völs am Schlern, der das Stück in Szene gesetzt hat und auch für die Choreographie und den Gesang verantwortlich zeichnete, hat den Text selbst geschrieben. Eingebettet in die vertrackte und mit Komik gespickte Liebesgeschichte um Fritz und Rosa mit happy-endender Familienzusammenführung und BBT-eröffnender Tecno-Party entwickelte sich ein musikalisch hinreißendes und farbenfrohes Spektakel, bei dem die vielen jungen Talente gesanglich, tänzerisch und schauspielerisch zeigen konnten, was in ihnen steckt. Die Hit-Liste rauf und runter zippend bestach das Stück allem vo-
ran durch eine gefällige Auswahl und beeindruckend vorgetragene Songs, die zu Beifallsstürmen hinrissen, ein wuchtiges Bühnenbild und eine effektvolle Lichtshow von Christian Weilharter. Der Jugenddienst hat mit dieser Produktion den Jugendlichen eine fürwahr große Bühne geboten, eine Bühne, auf der sich jeder einzelne entfalten und zeigen konnte, was in ihm steckt: Katja Wieser, Annalena Festini, Katharina Steiger, Hanna Saxl, Stefanie Plattner, Andrea Braunhofer, Katharina Mangger, Natalie Ploner, Dagmar Frei, Mira Schorr, Lara Schorr, Sonja Holzer, Mara Fichter, Michaela Festini, Adrian
Wild, Sara Mader, Verena Röck, Katharina Lang, Julia Ploner, Jasmin Penz (Saxophon), Anna Plank (Querflöte) und Alexander Oberhofer (Gitarre) haben sie erfolgreich bespielt. Für den stimmigen Sound sorgten Thomas Steindl (Gitarre), Bob Alemanno (Gitarre), Werner „Haifisch“ Heidegger (Bass), Jack Alemanno (Schlagzeug) und Andreas Benedikter (Keyboard). Als Gesangssolisten unterstützten Wolfgang Schmid und Mirjam Gruber die Jugendlichen. Mit rund 2.000 Zuschauern ist die Produktion auf überaus große Resonanz und Begeisterung gestoßen. lg
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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...
KULTUR TRENS
Sack?
„Der Grillclub mitn roaten Auto“ TELFES
Schimmerndes & Schillerndes
von Harald Kofler
Der Weiler Sack liegt etwas südöstlich von Grasstein auf der orographisch linken Seite des Eisacks am Eingang zur Sachsenklemme, gehört zur Katastralgemeinde Mittewald und ist zusammen mit der Fraktion Grasstein verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Franzensfeste. Die Ansiedlung wird erstmals zu Beginn des 14. Jahrhunderts, also in spätmittelalterlicher Zeit, als „in dem Sakke“ gelegen genannt. Die Anfänge der eigentlichen Besiedelung lassen sich historisch zwar nicht nachweisen, doch dürfte die Gegend aufgrund ihrer geographischen und strategischen Lage bereits in frühesten Zeiten eine gewisse Bedeutung erlangt haben. Die kleine Kapelle St. Anna im Sack wurde am Beginn des 16. Jahrhunderts im gotischen Stil errichtet und beherbergt mehrere Wandgemälde. Diese zeigen das Jüngste Gericht, Maria mit Jesuskind und die Krönung der Gottesmutter. Im 15. und 16. Jahrhundert tauchen in den schriftlichen Aufzeichnungen immer öfter die Bezeichnungen „Sack“ bzw. „Sackh“ auf und es scheint, als habe sich der Siedlungsname in seiner noch heute gebräuchlichen Form wohl bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts weitgehend gefestigt. Die etymologische Deutung gilt mittlerweile historisch als weitgehend gesichert. Der Siedlungsname „Sack“ ist eine Kurzform von Eisack (d. h. „kräftiger, reißender Fluss“) und greift damit die Flussbezeichnung auf.
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Bei einer Erzählstunde für Familien mit Kindern ab sieben Jahren am 10. Dezember im Vereinshaus von Telfes mit Heike Vigl, der musizierenden Erzählerin oder erzählenden Musikerin, ist durchaus Verzauberungsgefahr gegeben. Da stellen sich unheimliche Gäste ein, der Frost schlägt zu, die Baba Jaga fehlen auch nicht und möglicherweise werden merkwürdige Freundschaften geschlossen. Griffig und einprägsam erzählt Vigl Geschichten, Märchen und Sagen und verwebt sie mit den Klängen ihrer Flöte und ab und an auch mit der Harfe zu einem Gesamtkunstwerk. Beginn ist um 17.00 Uhr.
Im November zeigt die Theatergruppe Trens im örtlichen Vereinshaus das Lustspiel „Der Grillclub mitn roaten Auto“ von Carsten Lögering, das für so manche Lachträne sorgen wird.
In der Komödie geht es um die freiwillige Ortsfeuerwehr, die nach dem Tod ihres Kommandanten nur noch aus drei Mitgliedern. „Scheißegal“ ist die Haltung der Männer, denn jeder einzelne ist stolz auf die Wehr. Dass
die drei, außer Bier trinken und grillen, nichts zustande bekommen, juckt niemanden. Erst als sich der Bezirkspräsident des Lotterlebens annimmt, hat der Spaß ein Ende. Er ernennt eine bis dahin unbekannte Frau zur Ortskommandantin. Eine Frau! Ausgerechnet eine Frau ... Ein Kulturschock für die Männer. Weitere Frauen treten der Feuerwehr bei. Zwischen den neuen und alten Kameraden beginnt ein ungleicher Geschlechterkampf, der für die Männer zur ernsten Zerreißprobe wird. Premiere feiert das Stück am 3. November um 20.00 Uhr im Vereinshaus Trens.
BUCHTIPP
Südtirolerisch gsogg Vor kurzem ist in der Edition Raetia der ultimative Sprachführer „Südtirolerisch gsogg“ von Hanspeter Demetz erschienen, der von Witz, Bauernschläue und politischer Unkorrektheit nur so strotzt. Demetz, als Karikaturist des Wochenmagazins FF, Schriftsteller und Architekt eine wahre Südtiroler Institution, legt mit dieser Neuerscheinung eine kompakte Übersicht zu den Feinheiten der Südtiroler Mundart vor. Der Autor des Bestsellers „Lexikon Südtirolerisch-Deutsch“ bringt dabei unzählige praxisnahe Beispiele aus Alltag, Berufsleben und Urlaub.
Mir spieln am ...
PREMIERE: Freitag, 3. November 20.00 Uhr Sonntag, 5. November 18.00 Uhr Mittwoch, 8. November 20.00 Uhr Samstag, 11. November 20.00 Uhr Sonntag, 12. November 18.00 Uhr Dienstag, 14. November 20.00 Uhr EINTRITT: Erwachsene 10 E, Kinder 5 E
Wo konn i reserviern? Tel.: 331 4235660 17.00 – 20.00 Uhr E-Mail: info@theatergruppe.it
Wo isch des?
Im Vereinshaus Trens Direkt iber dor Fuierwehrhalle
KULTUR STERZING
JAUFENTAL
Ein Märchen, das es in sich hat
„Jetzt nicht, Liebling“
Sie ist wohl eine der bekanntesten Weihnachtsgeschichten der Welt: Der verbitterte Geizhals Scrooge begibt sich mit drei Geistern auf eine gleichsam emotiona-
Man nehme eine Handvoll heißblütiger Figuren, eine Prise Leidenschaft, eine große Portion an Witz und fertig ist eine lustig verworrene Komödie voller gesellschaftlicher Klischees. Das Lust-
le wie humorvolle Zeitreise durch sein Leben, die seine festgefahrenen Ansichten komplett über den Haufen wirft. In einer Inszenierung von Alexandra Hofer zeigt die Stadtbühne Sterzing im November das Märchen „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Di-
ckens. Es gibt für Jung und Alt wohl kaum eine bessere Einstimmung auf die Weihnachtszeit. Da geht es um alte Bekannte, um Liebe, Familie, Erinnerung, aber auch um die Zukunft und darum, dass es nie zu spät ist für einen Neubeginn. Mit kraftvoller Musik, Gesang und Lichteffekten in Szene gesetzt, werden kleine und große Zuschauer gleichermaßen mitgerissen: in eine Welt voller Spannung, Gefühl und Humor. Premiere feiert das Stück im Stadttheater am 14. November. Alle Termine im Veranstaltungskalender.
spiel „Not now, Darling“ von Ray Cooney, einem der erfolgreichsten Komödienautoren unserer Zeit, und John Chapman wird von der Volksbühne Jaufental im November auf die Bühne gebracht. Der schüchterne Kürschner Arnold Krautsch (Peter Wieser) wird von seinem Geschäftspartner Gilbert
Bogner (Walter Volgger) in ein Beziehungsgeflecht verwickelt, aus dem er sich nicht mehr befreien kann. Dieser möchte seiner Angebeteten Jenny (Julia Heidegger) einen Pelzmantel kaufen, um die Abwesenheit seiner eigenen Ehefrau (Andrea Gander) zu feiern. Damit Jennys Ehemann (Matthias Siller) keinen Verdacht schöpfen kann, schmieden sie einen Plan. In weiteren Rollen sind Sabrina Kofler, Magdalena Bodner, Andrea Payrer, Benjamin Heel und Gabi Siller zu sehen. Regie führt erstmals Obfrau Evi Heidegger, die zuvor selbst jahrelang auf der Bühne stand. „Jetzt nicht, Liebling“ feiert am 10. November um 20.00 Uhr im Vereinshaus Jaufental Premiere. sk
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KULTUR
Blasmusik vereint – über die Grenzen
Anfang Oktober trafen sich die Funktionäre des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM) und des Blasmusikverbandes Tirol (BVT) in Sterzing, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Weichen für die Zukunft zu stellen. Gastgeber des Treffens war in diesem Jahr der VSM-Bezirk Sterzing um Bezirksobmann Meinhard Oberhauser. In der gemeinsamen Arbeitssitzung der einzelnen Fachgruppen (Obmänner, Kapellmeister, Jugendleiter, Stabführer) wurden die Tätigkeiten vorgestellt, Gemeinsamkeiten besprochen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutiert. Ein Schwerpunkt lag auf der Aus- und Weiterbildung der Führungskräfte in den Musikkapellen sowie der Dirigenten. Künftig sollten Synergien besser genutzt, Doppelgleisigkeiten gebündelt und die Ausbildung gegenseitig anerkannt werden. Angestrebt wird auch eine Zusammenarbeit im Bereich der Dirigentenwettbewerbe und der Dirigentenausbildung. Intensivieren möchte man die Zusammenarbeit auch im Bereich der Jugendarbeit und Stabführer. Grundsätzlich sollen der Informationsaustausch und die Kommunikation zwischen den beiden Verbänden verstärkt werden. Nach der Tagung gab es für alle Teilnehmer eine Stadtbesichtigung und einen offiziellen Empfang durch Bürgermeister Fritz Karl Messner (im Bild).
STERZING
Instant Acts Für rund 200 Schüler der Mittel- und Oberschule aus dem Wipptal gab es Mitte Oktober einen spannenden Projekttag. Trommeln, Beatboxen, Breakdance, Freestyle-Fußball, Hula Hopp, Singen und Capoeira standen auf dem Programm. Gemeinsam mit internationalen Künstlern setzten sich die Schüler auf kreative und spielerische Art und Weise mit anderen Kulturen auseinander. Am Vormittag erhielten die Jugendlichen die Möglichkeit, in Workshops mit den jungen Artisten zu zu arbeiten. Dabei lernten sie die verschiedenen Kunstformen kennen, übten und experimentierten mit der eigenen Kreativität und den eigenen Fähigkeiten – auch ohne Sprache. Am Nachmittag führten die Künstler ein Spektakel mit Theater, Tanz, Akrobatik und Musik zum Thema „Gewalt und Rassismus“ auf, zu dem neben den Schülern auch andere Jugendliche und Erwachsene eingeladen waren.
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Kirchenkonzert in Mareit
Am 2. Dezember gibt die Musikkapelle Mareit zusammen mit dem Vokalensemble „Die Gilfenklangs“ in der Pfarrkirche von Mareit ein Kirchenkonzert. Dabei treffen mächtige Blechbläsersätze auf sanfte Frauenstimmen, träumerische Instrumentalmelodien auf rhythmische Gospelsongs, bravourös vorgetragene Solostellen auf imposante Tuttipas-
sagen. Das Publikum darf sich auf einen farbenfrohen Melodiereigen freuen, der abwechselnd von den beiden Klangkörpern um Chorleiterin Renate Seeber und Kapellmeister Jürgen Salzburger vorgetragen wird. Der Konzertabend beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei. Der Reinerlös der freiwilligen Spende wird für einen guten Zweck gespendet.
PFLERSCH
Cäcilienkonzert der Musikkapelle Am 25. November gibt die Musikkapelle Pflersch im örtlichen Vereinshaus ihr traditionelles Cäcilienkonzert. Nach einleitenden Stücken der Jugendkapelle „Brennerwind“, dirigiert von Marianne Mair, bietet die Musikkapelle unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Florian Penz ein abwechslungsreiches Programm. Es erklingen u. a. Werke wie „Verwehte Blumen“ von Florian Pranger, die Overtüre zur Oper „Trancredi“ von Gioacchino Rossini, das Solostück für drei Posaunen „Happy Trombones“ und bekannte Hits der deutschen Popmusikerin Nena. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr. PFLERSCH
Erlebnisreiches Probenwochenende Ende September gab es für die gemeinsame Jugendkapelle „Brennerwind“ der Musikkapellen Pflersch und Gossensaß auf der Ladurnerhütte intensive Probentage. Die jungen Musikanten übten dabei eifrig für ihre bevorstehenden Auftritte. Auch Marschierproben wurden abgehalten. Wie bereits in den vergangenen Jahren standen neben den Proben auch heuer wieder Spiel und Spaß im Vordergrund.
KULTUR
STERZING
GOSSENSASS/ RIDNAUN
Das Leben ist ein Wunschkonzert
Gemeinsam singen und musizieren
Angelehnt an die Sendung „Mei liebste Weis“, die Jahr für Jahr mit Franz Posch an unterschiedlichen Orten gedreht wird, präsentiert die Bürgerkapelle Sterzing am 8. Dezember im Stadttheater Sterzing den Musikabend „Das Leben ist ein Wunschkonzert“. Nach zweijähriger Vorarbeit ist es nun soweit: Derzeit proben neun Gruppen in den unterschiedlichsten Besetzungen für den Musikabend: Flöten, Klarinetten, Saxophone, Hör-
ner und eine Schlagzeuggruppe, eine moderne Combo, ein klassisches Quintett, eine Tanzlmusig sowie ein Bläserquartett. Jeder Musikant der Bürgerkapelle ist an mindestens einer der Gruppen beteiligt. „In den Gruppen kann und muss jeder seine
Stimme allein bewältigen. Als Kapellmeister habe ich dabei mehr Zeit, mich mit den einzelnen Instrumentalisten zu beschäftigen als während einer Gesamtprobe“, so Roland Fidler. Und wie gestaltet sich das Wunschkonzert? Beim Konzertabend darf das Publikum das Programm selbst bestimmen. Ob typisch weihnachtlich oder traditionell, klassisch oder modern – da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Liste mit den zur Auswahl stehenden Musikstücken wird auf den Tischen aufliegen; die Konzertbesucher können daraus auswählen. Die Formation, die das Musikstück eingelernt hat, wird es daraufhin vortragen. Moderiert wird der Musikabend von Simon Plank und Verena Ninz. Neben dem Ohrenschmaus ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Seinen Ausklang findet der Abend mit bezaubernden und heimeligen Klängen der „Maschlmusig“ der Geschwister Mader aus Pflersch. Das Konzert beginnt um 19.00 Uhr. Tischreservierungen sind ab dem 20. November im Tourismusverein Sterzing unter der Rufnummer 765325 erbeten.
Die Vereinskapelle Gossensaß unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Klaus Sailer gibt heuer gemeinsam mit dem Pfarrchor Gossensaß, dem Kirchenchor Ridnaun und der Singgemeinschaft Telfes zwei besondere Gemeinschaftskonzerte. 40 Musikanten und knapp 90 Sänger führen am 18. November in der Pfarrkirche zum hl. Josef in Ridnaun um 19.30 Uhr die Messe „Missa Brevis“ von Jacob de Haan auf. Am 19. November erklingt die Messe mit den Sätzen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus in der Pfarrkirche Maria Unbefleckte Empfängnis in Gossensaß. Beginn ist um 18.00 Uhr. Die Messe wurde für Chor und Blasorchester geschrieben und entstand im Auftrag des Kulturzentrums von Guebwiller (Frankreich) anlässlich des tausendjährigen Jubiläums der Geburt von Papst Leo IX. in Éguisheim.
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AKTUELL
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Der Industrielle Ernst Leitner sen. (1892 – 1969) Ehrenbürger von Sterzing Ernst Leitner sen.
von Karl-Heinz Sparber
WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1892: Geboren am 12. September in Sterzing 1925: Ernst Leitner übernimmt nach dem Tod seines Vaters Gabriel die Firma Leitner. 1961: Am 27. April beschließt der Gemeinderat, Ernst Leitner sen. die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. 1969: Am 11. Februar verstirbt er in Sterzing. Die Familie Leitner stammt ursprünglich aus der Steiermark. Der spätere Firmengründer Gabriel Leitner wird am 5. Juli 1857 als Sohn des Fischers und Pächters der ehemaligen Gastwirtschaft „Deutschhaus“ geboren. Schon als Knabe ist Gabriel fasziniert von Technik, Maschinen und Konstruktionen. Im Deutschhaus sind Ingenieure und Geometer einquartiert, die am Bau der Brennerbahn beteiligt sind und seine Neigung fördern. Bereits mit 17 Jahren fertigt er mit denkbar primitiven Mitteln und Werkzeugen seine erste Dreschmaschine an (Meraner Zeitung vom 2. Jänner 1926). Seine Militärzeit verbringt er vorerst in Innsbruck und später im k. k. Waffenarsenal von Wien, wo er sich in gewerblichen Fortbildungsschulen und Privatkursen gediegene Fachkenntnisse aneignet. Wieder heimgekehrt, eröffnet er eine Büchsenmacherei und arbeitet gleichzeitig als Maschinenmeister und Werksmechaniker bei den damals in ihrer Blütezeit stehenden Sterzinger Marmorwerken. Seine durch vorzügliche Arbeit ausgezeichneten Gewehre, vor allem seine Scheibenbüchsen, werden rege nachgefragt. Dabei ist er selbst auch ein guter Schütze: Beim kaiserlichen Festund Freischießen 1882 in Hall erzielt Gabriel Leitner am Schlecker naher Distanz (200 Schritte) bei der Prämienbesten den 3. Platz. Beim Eröffnungsschießen in Meran 1883 ge-
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winnt er am Weitstand (400 Schritte) die Hauptbeste. Anlässlich des Bundesschießens 1885 in Bozen ist er unter den zahlreichen Bechergewinnern und siegt beim Standscheibenschießen auf 200 Schritte. Im Fischerhaus richtet Gabriel Leitner eine mechanische Werkstätte ein. Er
Der Firmengründer Gabriel Leitner
entwickelt und baut landwirtschaftliche Maschinen, Mühlen, Sägewerkseinrichtungen und Wasserturbinen. Entlang der heutigen Brennerstraße kann er schließlich im Jahr 1888 seinen Traum einer eigenen Firma verwirklichen: Am Mühlkanal im Fischerweg entstehen Wohnhaus und Werkstätte mit anfänglich zehn Arbeitern. Die Büchsenmacherei muss in den 1890er Jahren der mechanischen Werkstätte weichen, seine Turbinen und landwirtschaftlichen Maschinen finden regen Absatz, es werden aber auch schon erste Materialseilbahnen gebaut. Schritt für Schritt geht es aufwärts.
Im Jahr 1898 beteiligt er sich an der Brixner Gewerbeausstellung und erzielt mit seinen mechanischen „Erfindungen“ auf Anhieb die bronzene Staatsmedaille: Prämiert werden seine „schöne, leichtgehende Bandsäge mit Fußbetrieb, eine praktische Mühle, eine Dreschmaschine, eine Buttermaschine etc.“ (Tiroler Volksblatt vom 31. August 1898) 1908 wirkt das Unternehmen am Bau der ersten Luftseilbahn Mitteleuropas für den Personentransport von Bozen nach Kohlern mit. Im selben Jahr gelingt dem Mechaniker und Elektrotechniker Gabriel Leitner ein ganz besonderer Clou. In der Sterzinger Dampfmolkerei, die 1884 mit einem Kostenaufwand von rund 27.000 Gulden erbaut worden ist, ersetzt er den bisherigen Dampfbetrieb (etwa 5 PS) durch einen neuen elektrischen Motor mit sechs Pferdestärken, der am 7. April 1908 erstmals die Anlage antreibt. Diese größte Molkerei mit Dampfbetrieb in Tirol verarbeitet täglich 2.000 bis 3.000 Liter Milch. „Obwohl diese Betriebsänderung in jeder Hinsicht nur zu begrüßen ist, war es doch fraglich, ob die Mitglieder mit diesem Vorschlag so schnell einverstanden sein werden, nachdem ja, wie bekannt, unsere Bauern gegen jede Neuerung verschiedene Ansichten und Vorurteile hegen und gerade von dieser Einführung des elektrischen Betriebes manche nichts wissen wollten, ja deren Rentabilität sogar in Frage stellten“ (Sterzinger Bezirksanzei-
ger vom 12. April 1908). Durch die große Kohlenersparnis lässt es sich nun billiger und auch besser arbeiten. Zudem kostet die Anschaffung des Motors, einer neuen Pumpe einschließlich aller Bedarfsartikel und Arbeitsleistungen Leitners nur 1.700 Kronen. Die alte Dampfkesselanlage wird an Ort und Stelle belassen und kann im Notfall sofort wieder in Betrieb gesetzt werden. Der Motor steht in einem Nebengebäude und ist mit einem Transmissionsrad mit der großen Zentrifuge verbunden. Der Gang der Maschinen ist jetzt viel regelmäßiger, was durch den Dampfantrieb nie genau reguliert werden konnte. Der Bezirksanzeiger resümiert: „Unstreitig ist durch diese Einrichtung ein großer Schritt nach vorwärts getan, der geeignet ist, das Renommee und den Ruf der Dampfmolkerei zu vergrößern und den Mitgliedern nur Vorteile bringen kann.“ Sein nächstes geniales Werk ist die Errichtung einer Drahtseilbahn von Telfes über den weiten Talkessel nach Stange. Dadurch können zwölf Telfer Milchproduzenten für die neue Sennereigenossenschaft Stange gewonnen werden und ihre Milch täglich ins Tal bringen. Mechaniker Gabriel Leitner arbeitet das Projekt aus, das zudem ein Elektrizitätswerk (mit 30 PS) im Unterdorf in Telfes und eine Wasserturbine (mit 5 bis 8 PS) in Stange vorsieht. Mit dem Strom-Überschuss werden die Dörfer Ober- und Untertelfes und auch der Weiler Stange mit elektrischem
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Licht versorgt. Das Drahtseil ist zirka 1.400 m lang und besteht aus Gussstahldraht. Ein Motor (mit 5 PS) führt die Lastenbeförderung mit bis zu 500 kg in sechs bis acht Minuten durch. Die Gesamtkosten betragen rund 14.000 Kronen. Für die abgelegene Berggemeinde Telfes ist diese Materialbahn eine große Erleichterung, zumal nur ein schlechter Karrenweg hinauf führt (Brixener Chronik vom 22. April 1913). Gleichzeitig errichtet die Firma Leitner ein Wasserkraftwerk für den Gastwirt Josef Ralser in Tschöfs, das einige Höfe mit Licht und Kraftstrom für den Betrieb von Mühle und landwirtschaftlichen Maschinen liefert. Gabriel Leitner leidet in seinen letzten Lebensjahren an einer Herzkrankheit und stirbt nach einem arbeitsreichen Leben am 21. Dezember 1925 in Sterzing. Er ist der Begründer der bedeutendsten Maschinenfabrik und Eisengießerei in Südtirol. Sein florierendes Unternehmen beschäftigt an die 40 Arbeitskräfte. Mit seinem Sohn Ernst Leitner hat er einen würdigen Nachfolger. Im Nachruf wird betont, dass er „allen, die den Verstorbenen kannten, ein gütiger Mensch war, der auch in seiner Tüchtigkeit und in seinem Können vorbildlich war. Er war ein Mann voll von Tatkraft, andauernder Schaffensfreude, ein wahrer Pionier der Arbeit“ (Meraner Zeitung vom 2. Jänner 1926). Die Stadtgemeinde Sterzing hat ihm zu Ehren in der Industriezone Unterackern eine Straße nach ihm benannt. ERNST LEITNER BAUT DEN BETRIEB AUS Gabriels Frau Anna Hochrainer (1864 – 1942) schenkt ihm fünf Kinder: Josef, Ernst (1892), Maria, Anna und Paul. Der älteste Sohn Josef studiert in Bozen, Innsbruck und Teplitz Elektrotechnik und gründet am 1. Jänner 1909 gemeinsam mit seinem Vater die offene Handelsgesellschaft „G. Leitner & Sohn“. 1910 zählt der Betrieb bereits zwölf Beschäftigte, nach dem Ersten Weltkrieg steigt die Zahl der Arbeiter auf 20. Es folgt 1920 die Errichtung einer großen Eisengießerei, die bestehenden Werkstätten werden erweitert. Josef Leitner eröffnet alsbald eine elektrotechnische Abteilung
und macht sich später selbstständig. Inzwischen beendet Ernst Leitner sein Maschinenbau-Studium in Pilsen (heute Tschechien) und arbeitet tatkräftig im elterlichen Betrieb mit. Auch er ist durch und durch Techniker. Zudem ist er sehr musikalisch; in Pilsen erlernte er das Cello-Spiel. Er
strukteure, Automechaniker, 1935: Maschinenschlosser). Am 23. September 1926 bricht im Trockenraum der Eisengießerei ein Feuer aus. Die Witwe Anna Hochrainer geht nach Mitternacht am Trockenraum vorbei, merkt aber noch nichts von einem Brand. Erst um
Die Firma G. Leitner & Sohn an der Brennerstraße
ist aktives Mitglied beim Männer-Gesangverein Sterzing 1860. Auch die Freude am Schießen scheint er vom Vater bekommen zu haben: Mit 15 Jahren ist er Jungschützenbester beim Gams- und Widderschießen am Sterzinger Bezirksschießstand. Im Sterzinger Bezirksanzeiger vom 19. April 1908 wird er beim Gnadengabenschießen erneut als Jungschützenbester geführt und als 5. beim Dreizentimeter-Nummer-Schießen auf 200 Schritte. Auch am 11. September 1910 ist er erster Jungschützenbester beim Gnadengabenschießen. Beim Eröffnungsschießen am 24. April 1912 gewinnt Ernst Leitner als Zweiter 6 Kronen Preisgeld. Am 5. Oktober 1913 wird er von 15 Schützen Fünfter beim Schlecker-Tiefschuss. Nach dem Tod des Seniorchefs Gabriel muss Ernst versuchen, den gut eingeführten Betrieb weiterzubringen, was keine leichte Aufgabe ist. Ernst setzt weiterhin auf die Serienproduktion von landwirtschaftlichen Maschinen. Die Firma Leitner sucht in Zeitungsinseraten immer wieder nach spezialisierten Fachkräften (1926: Dreher, Maschinenschlosser, Former für Guss, 1927: Werkmeister, 1928: Dreher, Werkzeugmacher, Zeugschmiede, 1929: Zeichner, Kon-
3.00 Uhr hört eine Nachbarin das Prasseln und sieht am First Flammen emporlodern. In der Nähe einquartierte Alpini-Soldaten eilen herbei und schreiten sofort zum Löschen. „Dann kamen Zivil, Karabinieri, Feuerwehr und Finanzieri, welchen bei der günstigen Situation – genügend Wasser in nächster Nähe, freie Lage der Werksanlagen, das Dach der Gießerei mit Betonplatten gedeckt
Dach kann schnell wieder eingedeckt werden, so dass die Arbeiter in der Werkstätte am gleichen Tag wieder tätig werden können. 1928 darf Ernst Leitner für spätere Betriebserweiterungen neue Baugründe kaufen. Er erwirbt im Jänner 1929 die Wasserrechts-Konzession aus dem Eisack in Ried für die Dauer von 30 Jahren um den jährlichen Zins von 840 Lire. Er darf Wasser ableiten, um elektrische Energie (70 PS) für Gewerbe- und Beleuchtungszwecke zu gewinnen. Damit legt er den Grundstock für das große E-Werk mit angeschlossener Säge in Lurx bei Sterzing, wo Holz für den Eigenbedarf geschnitten wird. Zudem versorgt es die Werkstätten in Sterzing mit elektrischer Energie. Schmiede, Schlosserei, Tischlerei und Gießerei werden erneut erweitert. Die Produktpalette der Firma Leitner wird ständig erweitert. Am 19. November 1932 kommt der Unterstaatssekretär im Land- und Forstwirtschaftsministerium Arturo Marescalchi nach Sterzing. Er besichtigt die Fabrik und zeigt dabei großes Interesse für die dortige Produktionsweise. Podestá, Stadtbehörden und Stadtbevölkerung bereiten ihm eine „spontane und begeisterte Huldigungskundgebung“ (Alpenzeitung vom 20. November 1932). Immerhin ist die Firma Leitner u. Sohn mittlerweile die einzige und größte Eisengießerei in der Provinz.
Die Produktpalette der Firma Leitner reicht von Turbinen über landwirtschaftliche Maschinen bis hin zu Sägewerken.
– das Löschen des Feuers sofort gelang“ (Der Burggräfler vom 24. September 1926). Ein großes Loch im
Anlässlich der Landwirtschaftsausstellung in Bozen im Oktober 1933 präsentiert Leitner seine ErzeugErker 11/17
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STERZINGER EHRENBÜRGER
Eine Dreschmaschine der Firma Leitner
Leitner stellt 1947 den ersten Sessellift in Italien auf: „Col Alto“ in Corvara
nisse: Dresch- und Saatmaschinen, die Bahn noch mit Restposten und Putzmühlen, Windfegen, Schrot- Überbleibseln aus den Kriegsjahren und Traubenmühlen, Jauchepum- zusammengeschustert. Wenige Jahpen, Hand- und Kreissägen, Turbi- re später ersetzt Leitner die Holznen, Futter- und Häckselschneide- stützen der Bahn durch neue Exemmaschinen. Für die Besucher „mag plare. 1957 entsteht in Kooperaties eine Überraschung sein, daß Ma- on mit der Firma Hölzl in Zirog am schinen von so vollendet moderner Brenner der erste Schlepplift der FirAusführung und zu solchen Kon- mengeschichte. kurrenzpreisen in unDie Sterzinger Firma Leitserer Provinz hergener startet schon kurze Zeit nach dem Prototyp stellt werden“ (Alpenmit den ersten Einerseszeitung vom 27. Oktober 1933). selbahnen mit den tyDie Firma Leitner unpischen Vierkantstütterhält auf dem Bezen, die über lange Jahtriebsgelände ein so re ein charakteristisches genanntes „BetriebsMerkmal der Firmenbaudopolavoro“, das verten bleiben sollten. Neschiedene Veranstalben den Sesselbahnen tungen für die Beleg- Amalia Sprenger, die Gattin beginnt die Firma bald auch mit dem Bau von schaft des Werks an- von Ernst Leitner sen. den vom Prinzip her ähnbietet. Sehr beliebt sind die Rodelrennen auf der Jau- lich aufgebauten Korbliften und fixen fenstraße von Kalch nach Gasteig Kabinenbahnen. Diese entwickeln (7 km) oder die Radrennen (10 km). sich in Italien zum Vorzeigeobjekt. Am Rodelrennen im Februar 1938 Ebenso erfolgreich ist Leitner seit beteiligen sich 45 der insgesamt 70 Beginn der 1960er Jahre im Bau Mitglieder des Dopolavoro. Später von Schleppliften. Diese verbreiten folgen Belegschafts-Skirennen, Ke- sich schnell im gesamten Land und gelturniere und die alljährliche Törg- auch nach Österreich und Deutschgele-Fahrt für die ganze Firma. land. Charakteristisch sind vor allem Während des Zweiten Weltkrieges die grün gestrichenen Portalstützen, wird der Betrieb zwar etwas einge- aber auch die klassische Aufteilung schränkt, doch dann erfolgt ein er- in Antriebsstation im Tal und Geneuter Ausbau. Hatte Gabriel Leit- wichtsabspannung am Berg. Abgener mit ersten Materialbahnen und sehen vom Engagement im Seilbahnder Kohlerer-Seilbahn erste Ver- bau steigt Leitner zu dieser Zeit auch suche gestartet, so steigt nun sein in den Bau von Pistenraupen ein. Sohn Ernst voll und ganz in die Pro- Inzwischen ist die Belegschaft auf duktion von Seilbahnen ein. Zu dem über 100 Arbeitskräfte angestiegen. Zweck werden wieder neue Maschi- Ernst Leitner sen. ist ein weitum benen montiert und die Fabriksfläche kannter Firmenchef und Arbeitgeausgedehnt. ber. Für den Fortbestand der Firma Von 1946 bis 1947 entsteht am Col ist gesorgt. Mit seiner Frau Amalia Alto in Corvara in Zusammenarbeit Sprenger (1899 – 1987) aus Feldmit dem Meraner Konstrukteur Karl kirch in Vorarlberg hat er fünf KinHölzl eine Einersesselbahn. Diese der: Ella, Ernst jun., Werner, Kurt zählt neben einer Anlage von Trojer und Dieter. Seine drei ältesten Söhne in Algund zu den ersten Sesselbah- Ernst jun. (geboren am 23. Septemnen Italiens. Aufgrund der Materi- ber 1925), Werner (21. Mai 1929) alknappheit nach dem Krieg wird und Kurt (19. September 1936) ar-
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Die Ehrenbürger-Feier findet zum 69. Geburtstag von Ernst Leitner statt (r. Bürgermeister Hans Saxl)
beiten bereits im Betrieb mit. Am 27. April 1961 beschließt der Gemeinderat von Sterzing eigentlich eher unerwartet, den Firmenleiter Ernst Leitner sen. „in Anerken-
gestaltete Urkunde überreicht. Ganz unerwartet ist dieser Akt aber doch nicht, es gibt eine kleine Vorgeschichte dazu. Die Gemeinde Sterzing hat zwar die größte Eisengießerei der Provinz vor der Haustür, kauft aber die gusseisernen Kanaldeckel nicht bei der Firma Leitner, sondern auswärts bei einer Bozner Firma. Als dies bekannt wird, geht ein Sturm der Entrüstung durch die Belegschaft. Die Leitner-Arbeiter ziehen protestierend durch die Stadt und drohen damit, die Sterzinger Geschäfte zu boykottieren. Der langjährige BürgermeisEintrag im Goldenen Ehrenbuch der Stadt Sterzing ter von Sterzing Hans Saxl (1947 – 1962) ist unter Zugzwang, er muss versuchen, die Wogen zu glätten und ein Zeichen zu setzen. Somit kann man die Ehrenbürger-Ernennung gleichzeitig als eine Versöhnungsfeier ansehen, was jedoch die großen Verdienste Ernst Leitners nicht im Geringsten schmälert. Ernst Leitner sen. verstirbt am 11. Februar 1969 in Sterzing. Er hinDer Urkundentext wird umrahmt mit farbigen Maschinenbau-Motiven: Schlosser, Gießer, Zahnräder, Kabiterlässt die Witwe Amanenbahn (zur Verfügung gestellt von Adelheid Leitner lia und fünf erwachsene geb. Egger) Kinder. Bei der Beerdinung seiner besonderen Verdienste gung in Sterzing wirkt die Sterzinauf dem Gebiete der Wirtschaft, der ger Bürgerkapelle feierlich mit, um Industrie und der sozialen Belange“ den prominenten Sterzinger noch (Ehrenbuch) zum Ehrenbürger zu er- einmal zu ehren. Ernst jun., Werner nennen. Die Ehrenurkunde ergänzt und Kurt führen das Vorzeigeunter„in dankbarer Würdigung um den nehmen mit nunmehr 180 BelegAufbau einer bedeutenden heimi- schaftsmitgliedern in die dritte GeE schen Industrie, seiner langjährigen neration. überaus wertvollen Tätigkeit im öffentlichen Leben und im VereinsweLesen Sie in der nächsten sen der Stadt“. Am 11. September Ausgabe des Erker: 1961 wird ihm bei einer Feier zum HISTORIKER UND 69. Geburtstag im Rathaus die schön VOLKSKUNDLER DR. JOSEF RAMPOLD
FRANZENSFESTE
Römische Straßen in Südtirol
Überreste der Römerstraße bei Franzensfeste
Seit Ende Oktober ist in der Festung Franzensfeste die Ausstellung „Brücke zwischen Nord und Süd: Römische Straßen in Südtirol“ zu sehen. In der Römerzeit verband ein ausgedehntes Straßennetz alle Provinzen des römischen Reichs. So wird auch Südtirol von drei wichtigen römischen Straßen durchquert: Die Via Claudia Augusta verband den oberitalienischen Raum durch den Vinschgau führend mit Augsburg, der damaligen Provinzhauptstadt. Weitere Straßen verliefen durch das Eisack- und Wipptal sowie das
Pustertal. Franzensfeste liegt an diesem Kreuzungspunkt. Ein freigelegtes Straßenstück ist heute noch Zeugnis dieser wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Die Ausstellung informiert über die Besonderheiten und die Bedeutung der römischen Straßen und zeigt wichtige Fundstücke, die entlang dieser Straßen ans Tageslicht gekommen sind: Meilensteine, Kopf der Aphrodite, Münzen, Amphoren, Öllämpchen, feines Tafelgeschirr (Terra Sigillata) oder Gläser. Die Ausstellung kann bis Anfang Juni 2018 besichtigt werden.
STERZING
Globale Ökonomie heute In der Reihe „quer.denken. – Impulse für den Wandel“ hält Josef Nussbaumer am 22. November einen Vortrag zum Thema „Globale Ökonomie heute – Leidenswege und Hoffnungstropfen“. Die neoliberale Weltordnung hat unseren Planeten an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Die glückspielhafte Finanzwirtschaft, ein räuberischer Ressourcenverbrauch und ein Welthandel nach dem Maß der Starken führen zu einer immer drastischeren Verteilungsungerechtigkeit mit gefährlichen Folgen. Veranstaltet wird der Vortrag – er beginnt um 20.00 Uhr im Stadttheater – von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing. Erker 11/17
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© Stefano Orsini
FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
IL PAPARAZZO DELLA WIPPTAL Stefano Orsini
Intervista: Chiara Martorelli
Orsini Stefano nato a Vipiteno il 3 dicembre 1980. Vive a Vipiteno e da dieci anni si diletta con la fotografia. Signor Orsini da quanto tempo si dedica alla fotografia? Mi dedico alla fotografia da circa dieci anni. Quali soggetti predilige? Prediligo il foto-giornalismo ovvero raccontare gli eventi che accadono quotidianamente, poi pratico il ritratto. Insomma non ho un genere tutto mio a parte il foto-giornalismo, mi ritengo un fotografo che prova tutto ovvero “impara l’arte e mettila da parte” . Come definirebbe il suo stile? Il mio stile si può definire fotografia che fotografa il tempo che passa e cattura eventi da tramandare alle future generazioni. Quali sono le particolarità di una foto? (per considerarla
valida) La foto per essere valida deve cogliere lo spirito del determinato evento, per esempio se una una persona non ha potuto assistere ad un evento at-
o ai tempi d’oggi l’ha colpita di più? Una foto in particolare non esiste, ma ammiro i pionieri fotografi che dal campo di battaglia rischiavano la vita per raccon-
ma di foto-ritocco al pc” Quali sono stati i suoi lavori più significativi? Ogni lavoro che porto a compimento lo reputo significativo perché con il foto-giornalismo
traverso le mie fotografie deve avere l’impressione di essere stata presente. Lei ha una foto preferita? Non ho una foto preferita, lo sono tutte o una gran parte, io in genere rivivo i colori, la musica e la magia dell’evento fotografato. Qual è la foto che nella storia
tare fatti da tramandare ai posteri. Utilizza programmi per ritoccare foto? Si uso programmi per il foto-ritocco per correggere minimamente la foto, ma poi la foto (anche se siamo al digitale) deve essere scattata bene invece di dire “ tanto poi vi è il program-
non si fotografa solo ma si parla, si conoscono persone, luoghi, culture e tradizioni. Quali consigli può dare ad aspiranti fotografi? Il consiglio che posso dare ad aspiranti fotografi è leggere, leggere molto i libri di altri fotografi per trarre ispirazione per un proprio stile.
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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO
Tun Na Kata
Una passeggiata iniziata ben 20 anni fa Che il gruppo Tun Na Kata sia uno dei pi conosciuti nella Wipptal è poco ma sicuro, ciò che non tutti sanno è che hanno iniziato il loro meraviglioso percorso ben 20 anni fa. Sono trascorsi ormai vent’anni fa da quando, dopo vari incontri preliminari con Franco e Ushi Perini, nascevano i Tun Na Kata. Quasi da non credere, 20 anni senza pause, senza perdere energie, idee, entusiasmo, coraggio e soprattutto pubblico che, anno dopo anno, è cresciuto sempre di più.
dirittura sciogliersi ma, non so ancora come, ci siamo stretti intorno a Uschi e Daniela e siamo ripartiti per la nostra Passeggiata – così Jack Alemanno. Il maestro Jack definisce la storia dei Tun Na Kata una passeggiata, questo nasce da uno dei suoi più bei ricordi con il gruppo, durante una passeggiata autunnale, per un servizio fotografico e per girare un video nei pressi dello splendido Castel Tasso. Gli speciali musicisti in questa occasione erano talmente rapiti dai colori autunnali che ripetettero l’esperienza cambiando solo luogo,
Questi 20 anni sono stati accompagnati da momenti di gioia ma anche da momenti tristi e senza ombra di dubbio quello più triste è stata la scomparsa di Franco Perini. Dentro di noi si è formato un grandissimo vuoto e sembrava scontato che il gruppo potesse fermarsi o ad-
andando a Ridanna. Proprio alla natura e i suoi colori sono dedicati diversi dei brani del gruppo, l’impareggiabile maestro Jack ci ha confessato di aver lavorato con molto impegno per creare musiche ispirate sia alla natura sia al mondo degli speciali componenti del gruppo
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e non solo. Il maestro Jack da 20 anni lavora presso il centro sociale Fugger, dove sono nate le melodie, le armonie e i ritmi di tutti i brani dei Tun Na Kata. Le melodie riprendono i loro comportamenti, le attenzioni sulle piccole cose, il sorriso nel primo saluto del mattino, la gioia nel ricevere una carezza e tanto altro ancora. La musica dei Tun Na Kata, anche se non perfetta e completa, rispecchia il mondo dei singoli componenti nelle loro particolarità. Durante la loro passeggiata, in questi vent’anni i Tun Na Kata sono stati accompagnati da persone speciali, che hanno dato un gran contributo. Bob Alemanno ha curato immagini, video, manifesti, volantini e conserva un incredibile archivio di documenti riguardanti il gruppo. “Haifish” Werner Heidegger ha messo a disposizione il suo studio, la sua esperienza e tutta la sua simpatia per realizzare i primi cd oltre che a suonare con i ragazzi. Tutti i musicisti ospiti, i genitori e gli amici collaboratori, troppi per essere citati tutti. Quest’anno il concerto tradizionale d’avvento si terrà domenica 3 dicembre presso il Teatro Comunale di Vipiteno alle ore 16,30 e come ospiti ci saranno “Haifish”, Mattia Martorano eccellente violinista di Padova, più volte ospite ai concerti dei Tun na Kata, Roberta Baviera bravissima pianista diplomata al conservatorio C.Pollini di Padova (originaria di Bologna) e altri ospiti a sorpresa. Il concerto verrà registrato interamente e trasmesso dalla Rai, trasmissione radiofonica Freier Fall, condotta dagli amici dei Tun Na Kata Reinhold Giovanett e Roland Leitner. La tecnica del concerto è affidata al bravissimo Armin Rainer e inoltre verrà presentato il nuovo calendario con splendide nuovissime foto scattate da Martin Schaller. Prima del concerto d’avvento a partire dal 25 novembre a domenica 10 dicembre, nella galleria Della Vedova – Lilie ci sarà una ricchissima esposizione di foto, manifesti e diversi materiali che ricordano questi 20 anni di storia dei Tun Na Kata. L’inaugurazione della mostra sarà il 25 novembre alle ore 17 con live music della Watermelon Band, ospiti i Tun Na Kata. I ragazzi sono molto entusiasti del loro percorso e con entusiasmo continueranno la loro passeggiata. cm
NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO
CON UNA CABINOVIA LEITNER ROPEWAYS SI RAGGIUNGE L’HOTEL PIÙ GRANDE DEL MONDO Grande successo per il nuovo impianto a fune LEITNER ropeways in Malesia: in soli otto mesi già più di 3,5 milioni di passeggeri. Ancora prima dell’apertura del parco tematico 20th Century Fox World, la nuova grande attrazione, una prima mondiale, che entrerà in funzione entro il 2018 all’interno del Resorts World Genting in Malesia, la cabinovia Awana Skyway di LEITNER ropeways, una commessa da 19 milioni di euro, ha già superato ogni aspettativa: nei suoi primi otto mesi di attività ha già trasportato più di 3,5 milioni di passeggeri. Le cabine che raggiungono uno dei luoghi d’intrattenimento più amati del paese e l’hotel più grande del mondo entusiasmano le folle! Situato a 58 chilometri da Kuala Lumpur, il Resorts World Genting dista appena un’ora d’auto dal trambusto della capitale. Per chi vuole fermarsi a pernottare, il vasto parco di intrattenimento offre il First World Hotel, che con i suoi oltre 7000 posti letto è l’hotel più grande del mondo, e altri cinque alberghi. Nel complesso alberghiero, che conta in totale più di 10.000 posti letto, si registrano ogni giorno fino a 6000 check- in e check-out. Il resort sorge a 1800 metri sul livello del mare e ospita ogni anno circa 20 milioni di visitatori. Con una temperatura media annua inferiore ai 21 gradi, circondato da una foresta pluviale di 130 milioni di anni, il complesso si estende su una superficie di 46.000 m2
e offre un’ampia varietà di attrazioni, tra cui un centro commerciale, ristoranti, parchi tematici, cinema, teatro e una sala per concerti. Vanta inoltre il parco indoor sulla neve più grande del paese e l’unico casinò della Malaysia, con quasi quattro milioni di visitatori all’anno. Quella tra il resort malesiano e LEITNER ropeways è una collaborazione che procede già da tempo. Il nuovo impianto a fune Awana Skyway, che sostituisce una vecchia funivia va e vieni, è infatti ormai il terzo progetto realizzato da LEITNER ropeways a Genting. La collaborazione è iniziata negli anni ’90 con un piccolo sistema funiviario. Nel 1996 il Genting Highlands Resort si è nuovamente affidato a LEITNER ropeways per realizzare l’impianto a fune più lungo e più veloce del sud-est asiatico, che da allora è stato utilizzato da oltre 100 milioni di passeggeri. Il nuovo impianto a fune Awana Skyway dispone invece di 99 cabine, dieci delle quali con il pavimento in vetro. Ogni cabina è inoltre dotata di un doppio tetto per l’isolamento termico e di uno speciale sistema di ventilazione. Il tragitto, che tocca complessivamente quattro stazioni, dura circa dieci minuti. L’orario d’esercizio, tutti i giorni dalle 7.30 a mezzanotte, permette di raggiungere il resort facilmente e in assoluta tranquillità.
Pronto lo studio di fattibilità per il collegamento delle zone sciistiche di Monte Cavallo e Ladurns Il Comune di Brennero e il Comune di Vipiteno hanno da poco reso pubblico lo studio di fattibilità per il collegamento delle zone sciistiche di Monte cavallo e Ladurns al fine di realizzare un unico comprensorio sciistico. Il progetto di realizzazione è da anni fonte di discussione. Lo studio di fattibilità, elaborato dallo studio di ingegneria Ipm di Brunico è ora concluso e prevede un collegamento che rispetti fortemente l’aspetto paesaggistico. La soluzione proposta prevede costi di investimento e di gestione relativamente bassi. A conti fatti la linea di collegamento, che sarebbe realizzata attraverso due funi portanti e una fune traente, necessita solamente da uno a due piloni sul versante verso Ladurns. La seconda stazione dovrebbe essere realizzata in prossimità della stazione a monte della seggiovia di Ladurns di fronte alla baita “Pfeifer Huisele”. In questo caso si tratta solo di un collegamento tra impianti a fune e non sono previste ulteriori piste per lo sci e impianti d’innevamento. Grazie a questo progetto gli ospiti di Vipiteno potrebbero arrivare con gli sci fino alla stazione a valle di Ladurns-Fleres, mentre quelli provenienti dalla Val di Fleres fino alla zona sciistica di Monte Cavallo. Il collegamento, così realizzato, comporterebbe anche una forte riduzione del traffico veicolare tra Vipiteno e Ladurns, come anche da Fleres verso Vipiteno. La richiesta sarà ora inoltrata alla provincia che prenderà in analisi lo studio di fattibilità per poi deciderne l’approvazione. cm
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VIPITENO
Nuovo concetto traffico a Vipiteno Mercoledì 11 ottobre 2017 presso la sala Vigil Raber di Vipiteno si è svolta una serata informativa sul tema «Nuovo concetto di traffico Vipiteno». Hanno partecipato alla serata ca. 60 cittadini, il sindaco e diversi consiglieri comunali. I temi principali che sono stati presi in considerazione sono stati la situazione traffico, la questione dei pedoni e delle biciclette. L’ingegner Hansjörg Jocher dello studio Bergmeister ha illustrato, a inizio serata, una serie di numeri e fatti riguardanti la situazione traffico a Vipiteno. È emerso che negli ultimi anni c’è stato un notevole incremento del traffico, soprattutto nei fine settimana e nei periodi di vacanza. Sono aumentati anche il traffico su due ruote +17,4% rispetto al 2016 e il traffico su rotaia, che nel 2007 registrava 5,6 milioni di viaggiatori contro i 9,8 milioni registrati lo scorso anno. Dopo aver discusso e rilevato le problematiche principali, durante la serata gli intervenuti hanno discusso in piccoli gruppi, guidati da moderatori e sono state presentate eventuali soluzioni. È emersa la grande pericolosità della via Gänsbacher non solo per gli automobilisti ma anche per i ciclisti. Tra le altre cose è emerso il desiderio della riorganizzazione di Piazza Fuori Porta. Gli intervenuti hanno fatto presente anche la pericolosità della via Kitzbühel e della via della Commenda per i bambini che frequentano la scuola dell’infanzia e la scuola primaria. Per alcune strade come per esempio la via Santa Margherita, è stata chiesta l’introduzione di un limite di velocità. Tra gli altri punti è stato richiesto anche di trovare una soluzione definitiva per il parcheggio dei bus turistici. cm
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Cambio della guardia all’Associazione Turistica Vipiteno Il direttore Josef Turin lascia il suo incarico dopo quasi quarant’anni Proprio alla vigilia del suo pensionamento Josef Turin il 9 ottobre è stato insignito a Bolzano, dal presidente della Camera di Commercio Michl Ebner, della medaglia d’oro per fedeltà al lavoro (almeno 36 anni nella stessa azienda): “I collaboratori che si identificano con l’azienda la rendono più forte”.
to frequentata, per la sua favorevole posizione geografica e per le sue bellezze naturali e artistiche. Certo i fattori di sviluppo sono cambiati nel tempo. Al tempo del cambio favorevole della lira con le altre monete non occorreva inventarsi chissà cosa per richiamare i visitatori: i negozi di abbigliamento, vino, generi alimentari erano lette-
Erker: Direttore Turin, il 31 ottobre lei lascerà il suo incarico presso l’Associazione Turistica. Emozionato? Josef Turin: Non posso nascondere un momento di commozione, nel ripensare ai 37 anni di servizio prestati sempre allo stesso ufficio. Ci racconta qualcosa di lei? Sono nato a Vipiteno nel 1954. Dopo le Commerciali ho frequentato per due anni la Scuola Alberghiera di Stresa. Dopo un anno e mezzo in Inghilterra, ho svolto il mio primo lavoro nell’Ufficio Viaggi Eisacktal Reisen di Bressanone per tre anni e mezzo. Con il primo luglio 1979 ho iniziato il mio servizio a Vipiteno alla Kurverwaltung/ Azienda di Soggiorno, un ente pubblico, poi Verkehrsamt. In tanti anni ha visto cambiare molte cose? In effetti sì. Numerosi presidenti si sono succeduti nel tempo, mentre io sono rimasto al mio posto, prima come impiegato poi come direttore. Per diverso tempo sono stato l’unico operatore dell’ufficio. All’inizio non c’erano computer e persino la macchina da scrivere era piuttosto “primitiva”; fotocopiatrici e fax erano di là da venire. Ho visto l’ufficio trasformarsi quando nel 1992 l’Azienda di Soggiorno viene privatizzata e diventa Tourismusverein Sterzing/Associazione Turistica Vipiteno. Nel 1994 vi fu la fusione con Campo di Trens e nel 1996 con Prati/Val di Vizze. Come spiegare il notevole sviluppo turistico di Vipiteno negli ultimi decenni? La nostra città è sempre stata mol-
ralmente presi d’assalto da frotte di visitatori austriaci e tedeschi, che qui trovavano prodotti più eleganti e di migliore qualità. Ricordo che anche l’istituzione dell’isola pedonale, oltre a valorizzare le bellezze artistiche del centro storico, ha ulteriormente incrementato gli affari anche se, inizialmente, i negozianti erano poco favorevoli, temendo una contrazione delle vendite. Con l’introduzione della moneta unica europea le cose sono cambiate? Certo. E abbiamo dovuto ovviare in altro modo. Bisogna però premettere che Vipiteno è sempre stata una cittadina aperta e con un’atmosfera particolare: qui per la prima volta il turista proveniente da nord avverte l’aria del sud. Certo abbiamo dovuto darci da fare, con numerose e varie iniziative dell’Associazione Turistica in collaborazione con negozianti, albergatori e associazioni varie: valga per tutte il Mercatino di Natale. Tutto questo ci ha fatti apparire più volte in televisione, con un grande ricaduta pubblicitaria.
Quali le manifestazioni di maggior risonanza nazionale? Ne ricordo più d’una: i “Giochi invernali della gioventù” nel 1984, con gare di sci, di salto, di biathlon e di hockey nello stadio del ghiaccio; ma anche il soggiorno per allenamenti estivi di squadre di calcio come la Juventus, il Milan, la Roma; e poi le settimane festose organizzate dalle varie associazioni con la festa della città, i cortei di Gesù Bambino in varie città italiane e tedesche, anche con 100 partecipanti. Tutti appuntamenti che hanno portato alla ribalta il nome della nostra città. Oggi Vipiteno fa parte di associazioni di prestigio, come “I borghi più belli d’Italia”, “Bandiera arancione”, “Die alte Stadt”. Eppure si vedono molte vetrine chiuse, alberghi rinomati non più in attività. È vero che oggi parecchi negozi aprono e chiudono in un breve arco di tempo, mentre alcuni vecchi esercizi commerciali e alberghieri sono scomparsi; ma ve ne sono altri che si sono ingranditi e riqualificati ad alto livello, per la qualità delle merci e per l’eccellenza della ricezione alberghiera. Inoltre la fusione con le Associazioni Turistiche di Vizze e di Trens si è rivelata molto proficua. Se riusciremo a estendere la nostra collaborazione a Racines e Colle Isarco, penso che da noi non ci dovrebbero essere problemi di mercato turistico. A maggior ragione se si riuscirà, finalmente, a realizzare la pista di discesa a valle da Monte Cavallo ed il collegamento con Ladurns. Un consiglio per il suo successore? A Florian Mair, di Spinga, che da più di 10 anni ha lavorato nel Tourismusverein di Gitschberg, Jochtal, vorrei solo ricordare che per organizzare qualsiasi manifestazione occorre molta pazienza e molta perseveranza. Ed essere consapevoli che non sempre tutto ciò che si fa è giusto. ap
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Sara Pergher
Una scenorafa vipitenese: quando il lavoro diventa passione
Sara Pergher è nata a Vipiteno ma la sua formazione l’ha portata a vivere per parecchi anni lontana da casa. All’età di 14 anni ha iniziato a frequentare l’Istituto d’arte “A Vittoria” di Trento. Dopo essersi diplomata in Virtual Design ha scelto da subito di iniziare a studiare all’Accademia delle Belle Arti “Cignaroli” di Verona. L’esperienza accademica l’ha conclusa a Torino, indirizzandosi in scenografia per il cinema. L’esperienza torinese l’ha accresciuta molto, sia a livello personale che professionale. Subito dopo la laurea in scenografia all’Accademia Albertina (TO) un incontro casuale ha fatto in modo che prendesse contatti con la BLS (attuale IDM), così Sara ha iniziato a lavorare sul set della sua prima serie TV “Grand Hotel” di Luca Ribuoli. Questa esperienza le ha fatto scoprire un lavoro entusiasmate. Sara infatti, ha iniziato a lavorare sul set da attrezzista di preparazione e di scena, costruendo e prendendosi cura degli ambienti e tutti gli elementi scenografici che compongono un’inquadratura. Dopo le riprese ad Anterselva e al Wolfsthurn di Mareta, è partita per Roma dove ha girato nei teatri di posa. “Lo scenografo e l’arredatrice avevano progettato l’interno del Grand Hotel, che doveva riprodurre l'ambiente del 1905, nell’impero Austro ungarico. Io mi sentivo di vivere in un sogno. Ogni volta che entravo nelle camere da letto così ben arredate oppure nel salone con un immenso lampadario di cristallo posizionato al centro della sala mi si illuminavano gli occhi. Dopo l’esperienza romana ho iniziato “Die Einsiedler” di Ronny Trocker, girato a Lasa. In preparazione abbiamo dovuto costruire una teleferica funzionante, abbiamo reso abi-
tabile il maso dove abitava la famiglia del protagonista, struttura che ormai era dismessa da molti anni. Un’esperienza che mi ha stimolato anche quando abbiamo dovuto costruire una mangiatoia e spalare chili di letame perché, nella stalla dove si doveva girare, le mucche non riuscivano neanche ad entrare. Ma quando durante le riprese le ho accompagnare all'interno ho provano una grande soddisfazione. Il film è stato presentato l’anno scorso alla 73esima Mostra del Cinema di Venezia e in seguito a Zurigo, Amburgo e Vienna, vincendo diversi premi” – così Sara. Sara ci ha raccontato che anche il film che ha girato a Dobbiaco ha già vinto diversi premi. È il caso de “I figli della notte”, un’opera prima di Andrea De Sica. Come si può immaginare dal titolo, le riprese di giorno non erano chissà quante, quindi per un mese e mezzo vivevamo praticamente di notte; ma quando Andrea De Sica ha vinto il nastro d’argento come miglior regista esordiente, quelle notti erano soltanto un bel ricordo. Subito dopo questo progetto Sara ha iniziato “Amelie rennt” di Tobias Wieman. Anche questo ha vinto diversi premi, tra cui il Goldener Spatz 2017. “Amelie rennt è il mio primo film per il cinema che mi ha messo davvero alla prova. Mentre la troupe era a Berlino per la prima parte delle riprese io ero a Siusi ad arredare delle stanze di un vecchio hotel, che avrebbero poi fatto parte di una clinica per bambini specializzata nella cura dell’asma. Oltre ad occuparmi della progettazione degli spazi, facendo costruire agli attrezzisti porte dove non c’erano, dovevo trovare gli elementi d’arredo che servivano a completare questi spazi. La richiesta da parte della regia era di creare un ambiente moderno e confortevole, la difficoltà stava nel trovare un mobilio adatto
a queste esigenze. Ma una settimana di ricerche non è bastata perché in Alto Adige purtroppo non è ancora così semplice trovare fornitori che hanno la possibilità di noleggiare un certo tipo di arredo. Ho deciso quindi di partire e farmi tre ore di viaggio per trovare un fornitore che avesse quello che stavo cercando. Ho organizzato un camion pieno di mobili e accessori che due settimane dopo mi ha portato tutto l’occorrente per iniziare finalmente ad arredare le stanze. L’arredatrice è un lavoro che fa parte del reparto di scenografia e che a me piace particolarmente” così Sara. In “Die Pfefferkörner und der Fluch der Schwarzen Königs” Sara ha avuto la responsabilità di arredare le location a San Vigilio di Marebbe. “L’arredatrice tiene sempre conto del volere dello scenografo, che a sua volta è legato al de-
siderio del regista e quest’ultimo deve tener conto sia dell’impostazione dello sceneggiatore che della disponibilità economica del produttore. Trovo che il film sia come un ingranaggio, ogni settore deve essere organizzato. Se anche un solo reparto non funziona, il film perde di qualità”. Sara ci ha spiegato che fortunatamente questa è una cosa che ha percepito subito e proprio per questo le piace il suo lavoro. Un aspetto interessante del suo lavoro è che ci si aiuta, ci si sostiene e in più si conoscono tantissime persone da diverse parti d’Europa e del mondo. “A maggio avevo il volo per Kath-
mandu per il nuovo film documentario di Reinhold Messner “Der Heilige Berg”. Sono partita da Bolzano con la mia C1 verde completamente carica. Avevo 6 grandi casse di alluminio completamente colme di materiali per la scenografia e costumi. In tutto stavo trasportando 100 kg. Un’esperienza unica nel suo genere. Era la prima volta che, oltre alla scenografia, dovevo occuparmi anche dei costumi ma senza troppe preoccupazioni grazie ai consigli delle mie colleghe costumiste sono partita. Il film si svolgeva in tre periodi diversi e raccontava le imprese di una serie di escursionisti intenti a scalare una montagna sacra nepalese, l’Ama Dablam. Per questo motivo dovevamo usare il giusto l’abbigliamento e le giuste attrezzature da arrampicata che si usavano nei diversi anni”. Girare questo film non è stata una passeggiata, ma Sara si sentiva talmente motivata che anche le otto ore di cammino per raggiungere delle location o gli alberghi dove si pernottava, ovviamente con l’aiuto fondamentale degli sherpa e degli yak erano un piacere. Anche l’altitudine non era una sofferenza cosa che non tutti purtroppo hanno sopportato. Girare in determinate condizioni non è sempre così semplice ma quando di giorno in giorno vedevamo le parti del girato, rimanevo allibita oltre che per la qualità del film anche per il paesaggio meraviglioso che ci circondava. Tornata dal Nepal, così come si conclude ogni film, ho dovuto gestire le riconsegne, quindi spedire tutto il materiale che ci era stato sponsorizzato o che avevamo affittato. Sara ha appena finito un altro film da scenografa a Ortisei per una produzione romana, sta aspettando di iniziare il prossimo progetto come arredatrice per un lungometraggio per la televisione. cm Erker 11/17
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STERZING
Die Ritsche e le fontane
Due strutture caratteristiche che per secoli hanno improntato il volto della città – Un po’ di storia
PARTE SECONDA Nella prima parte di questa ricerca è stata presa in esame la storia della Ritsche, il canale che scorreva nella via centrale della città di Sterzing. In questa seconda parte l’attenzione è rivolta ad un’altra caratteristica della città, alle fontane pubbliche, ma anche all’acquedotto e alla scomparsa della Ritsche sotto la pavimentazione stradale. LE FONTANE Come ricorda H. M. Völkl (Die Stadtritsche von Sterzing, Der Schlern, 1984), negli ordinamenti della città di Bolzano del 1486 era severamente vietato usare le fontane come lavatoi. A Sterzing invece, per favorire le casalinghe e le lavandaie, furono costruite delle Waschhütten, dei lavatoi con copertura di legno (Conrad Fischnaler, Sterzing am Ausgang des Mittelalters, Innsbruck 1925, disegno di A. Burger-Gsies, ill. n. 1), ben riconoscibili anche nel disegno del 1608 conservato nel Museo Civico (vedi ill. nella parte prima). Margareth Radl, nella sua tesi di laurea, conseguita ad Innsbruck nel 1988 (Die Stadtgemeinde Sterzing nach den Sitzungsprotokollen des Bürgerausschusses 1870-1899), riporta che nella seconda metà dell’Ottocento si cerca di regolamentare l’uso delle vasche per il bucato. La vasca in piazza fu più volte riparata e l’amministrazione civica pensava di spostarla (1895); ma siccome non si trovava posto migliore per il bucato, questa vasca fu sempre in funzione. Nel 1880 furono censite nell’ambito della città in totale 25 fontane, 6 in Città Vecchia, 8 in Città Nuova, 5 nell’odierna Via Geizkofler e 6 in Via Frundsberg. A queste si aggiungevano anche alcune fontane private, che solo i cittadini più abbienti potevano permettersi. Vi erano poi abbeveratoi per le bestie.
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1 LA CONDOTTA DELL’ACQUA POTABILE Certo nei secoli passati la rete di canalizzazioni per acqua potabile e di scolo, di pozzi e di fontane, doveva essere più complessa di quello che ricaviamo dalle fonti. Del se-
te di questa ricerca. Nel 2005, nel corso di scavi nella Via Frundsberg davanti alla chiesa di S. Margherita, è venuta alla luce la bocca di un pozzo (ill. n. 2) di un 1,2 m di diametro, circa 50 cm sotto l’attuale piano di calpestio. Secondo gli ar-
2 condo e successivo tratto di Ritsche lungo la Via Geizkofler e la Via Ralser si è già detto nella prima par-
cheologi il pozzo potrebbe risalire al XVI o XVII secolo e potrebbe essere stato ancora in uso nel XIX se-
colo o agli inizi del XX (Der Erker, maggio 2005). Fischnaler (cit.) parla della continua ricerca di nuove sorgenti nella zona di Kühberg, alle basse pendici di Monte Cavallo, già nel XVI secolo. Anche Hans Kramer (Beiträge zu einer Chronik von Sterzing und Umgebung 1814 bis 1914, Innsbruck 1951) scrive che nel 1886 si cerca di captare le sorgenti a Kühberg, perché le tubature di legno dell’acquedotto sono marce; esse vengono però sostituite da una nuova condotta solo nel 1909. Sempre da M. Radl (cit.) abbiano notizia che tali ricerche proseguono, almeno a partire dal 1870, accompagnate da lavori di miglioramento e di manutenzione. Nel 1879, in occasione della costruzione della nuova Ritsche, fu messa in opera anche la Brunnenleitung (condotta di acqua per le fontane), dalla Spitalkirche (chiesa di S. Spirito) attraverso il portone della torre fino alla Ralserbrunnen [una fontana nell’odierna Via Ralser? ivi portata dalla condotta nella Città Nuova attraverso il Vicolo del Comune?]. Un esempio delle vecchie tubature ci viene da due tubi in legno di larice venuti alla luce nel 2005 durante lavori nel cortile della Casa dell’Ordine Teutonico, lunghi
3 rispettivamente m 4,24 e m 2,60, diametro esterno 18/22 cm, diametro del foro c. 10 cm (Der Erker,
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4 agosto 2005). Essi furono trapanati a mano dai “Rohrbohrer” (trapanatori di tubi), attivi sicuramente almeno sino alla fine dell’Ottocento, come afferma lo storico vipitenese Dieter Thaler (ill. n. 3). LA COPERTURA DELLA STADTRITSCHE E LA NUOVA PAVIMENTAZIONE DELLE STRADE Quando la nuova canalizzazione fu definitivamente nascosta alla vista con la pavimentazione stradale? Hans Kramer (cit.), riferisce che la vecchia Rit-
mai mancavano i soldi per pagare la manodopera. Comunque negli anni Novanta del XIX secolo ebbe inizio un vasto miglioramento del rivestimento delle strade. In occasione della costruzione della nuova Ritsche nel 1879, si decise di pavimentare la strada principale [ma la Ritsche rimaneva in vista?]. Il giornale “Tiroler Bothe” (1895) ricorda la posa in opera di cordoli di granito in diversi vicoli della città. Anche lo storico KarlHeinz Sparber, che ringrazio per
6 sche, incanalata entro sponde di vecchie tavole, era ormai inutilizzabile e che nel 1879 fu sostituita da una in pietra e cemento, ricoperta da grandi lastre di pietra [in vista?]. M. Radl (cit.) ricorda che l’inghiaiatura delle strade comunali si rendeva necessaria più volte all’anno. Il materiale certo non mancava, portato dal rio Valler e dall’Isarco! Se
il prezioso aiuto fornitomi, e che cura tra l’altro per l’Erker la rubrica “Vor hundert Jahren”, nel numero di novembre 2013 riporta dal giornale “Brixener Chronik” (11.11.1913) la notizia della pavimentazione in cubetti di pietra della Reichstraße, dalla Torre delle Dodici alla Piazza Città e attraverso la Città Vecchia fino all’angolo
“più sopra” del birrificio [Seeber, presso l’Hotel Krone]. Lavoro apprezzato dagli abitanti, che non dovevano più camminare tra il fango stradale; e nei giorni di bel tempo era eliminato il polverone sollevato dalle automobili. Nel 1883 era stato lastricato il vicolo del palazzo comunale fino alla Porta Vizze. Dalle fonti non si evince se la nuova pavimentazione della via centrale (1879) aveva definitivamente nascosto alla vista la Ritsche. Qualche interessante informazione la ricaviamo dalle testimonianze figurate. In un disegno fornitomi da Sparber (tratto dalla rivista Allgemeine Bauzeitung 1912, Pläne 70) compare la torre prima dell’incendio del 1867 e pare che la roggia sia ancora ricoperta da tavole di legno (ill. 4). In un altro disegno del 1897 (ill. 5) la strada appare priva di roggia in vista; e così è anche in una fotografia (ill. 6). Essa non è datata, ma mostra, ancora in fase di esecuzione, la copertura della torre con i frontoni a gradoni, che fu realizzata dopo l’incendio della guglia in scandole di legno avvenuto nel 1867. Lavoro che fu terminato e solennemente festeggiato il 25 ottobre 1868 (Kramer, cit.). Dopo di allora la pavimentazione della strada, e la conseguente copertura del canale di scolo, furono decise in considerazione dell’avvento del traffico motorizzato attraverso il corso. Ciò impose anche l’arretramento della statua di Nepomuk e la rimozione della vi-
cina fontana e il suo trasferimento a Prati di Vizze (Ruth Mairhofer, Johannes Nepomuk - Ein Heiliger im Zentrum von Sterzing, Der Erker, Nov. 1995).
7 In occasione della successiva pavimentazione della via centrale con blocchetti di granito nel 1994 la statua e la fontana furono ricollocate al loro posto e fu realizzata una breve canaletta, diretta verso la statua (ill. 7) proprio per ricordare die Ritsche, che per secoli ha attraversato la città. Ripensando alla cura con cui i cittadini e l’amministrazione tenevano pulita la loro Ritsche, forse sarebbe il caso di coprire con vetro la nostra attuale canaletta, nella quale purtroppo la gente getta di tutto. ap Erker 11/17
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FORTEZZA
FORTE DI FORTEZZA
Strade romane in Alto Adige Sabato 21 ottobre è stata inaugurata la mostra “Ponte tra Nord e Sud: strade romane in Alto Adige”. Al tempo dei Romani l’attuale Alto Adige era attraversato da tre importanti strade: una era la Via Claudia Augusta, le altre due passavano per la Valle Isarco e la Val Pusteria. A Fortezza, che si trova all’incrocio di due di queste direttrici, ancora oggi è visibile un pezzo di strada a testimonianza di questo importante collegamento tra nord e sud. Le specificità e il significato di tali strade sono al centro della mostra temporanea “Ponte tra Nord e Sud: strade romane in Alto Adige”.
Alex Schwazer: si confessa
“È successo un miracolo” - così ha esordito Alex Schwazer alla serata „Alex Schwazer redet Tacheles“ svoltasi il 16 ottobre presso il Teatro Comunale di Vipiteno. Durante la serata, moderata da Eberhard Daum, Schwazer ha ripercorso le vicende doping che lo hanno reso protagonista, sottolineando che, a quanto pare, finalmente dopo mesi di stallo, potrebbe arrivare già prima di Natale la soluzione, per quanto concerne l’aspetto biologico, del presunto secondo caso doping che lo ha travolto. La Corte d’Appello di Colonia, infatti, ha in parte modificato la propria decisione collegiale del 13 luglio scorso (prevedeva l’invio alle autorità italiane di solo dieci millilitri di urina della provetta A) consentendo un ulteriore invio di sei millilitri della provetta B, quella che viene utilizzata in sede di controanalisi. Le due provette saranno trasportate al laboratorio di biologia del reparto di Parma del Raggruppamento Carabinieri Investigazioni Scientifiche, reparto d’elite in materia su scala mondiale. Un piccolo colpo di scena a favore dell’ex marciatore che si trova nello status di squalifica fino all’agosto 2024 come da sentenza del Tas di Losanna per recidiva. La decisione della Corte d’Appello di Colonia, che ha accolto l’istanza del Gip bolzanino, è stata accolta positivamente dai legali di Schwazer, Gerhard Brandstätter e Thomas Tiefenbrunner. Schwazer è soddisfatto del fatto che si sia fatto un passo avanti anche se il suo obbiettivo e quello dei suoi legali era quello di ricevere tutto il materiale, compresi i tappi dei contenitori. La Corte di Colonia ha ammesso che durante il prelievo e il trasporto, affidato all’agenzia mondiale antidoping, sia presente di un incaricato del Gip di Bolzano. Ora non resta che attendere le sentenze definitive affinchè il marciatore possa definitivamente ricominciare un nuovo cammino dimenticando questa brutta vicenda. cm
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“Concerto per Ilario” Un pomeriggio di triste allegria quello del 23 settembre scorso a Fortezza, dove si è svolto il concerto, la rassegna corale che, dopo quarant’anni in cui si è ripetuta con il più generico titolo di “Rassegna di cori della montagna” questa volta ha assunto un carattere più personale ed intimo, più nostalgico pur senza lasciare grandi spazi alle espressioni di esternata commozione. Anche la data è stata diversa: un tempo cadeva come una “festa comandata” in ottobre. Quest’anno è stata anticipata e titolata “Concerto per Ilario”, per ricordare Ilario Del Piccolo, il maestro creatore del coro di Fortezza, che ha diretto con competenza e con una affezione quasi religiosa, sacrificandosi con stoica presenza anche quando le sue condizioni fisiche dimostravano quanto fosse provato. Ma aveva resistito traendo dalla sua volontà quel carattere “furlan”, friulano, che ha fatto della sua gente d’origine l’emblema della caparbietà, del “mai mollare”. Il “Concerto per Ilario”, che ha visto partecipare, applauditissimi, i cori “Cima Bianca” di Vipiteno e il “Plose” di Bressanone, ha assunto nel corso del pomeriggio accenti piacevoli e quasi allegri. Lo si è dovuto a Luciano “Lopez” Del Piccolo, figlio di Ilario, suo braccio destro nella direzione del “Coro Amici della Montagna” per gli oltre quattro decenni che la compagine ha nella sua storia, che ha saputo moderare la serata raccontando amene vicende di vita della compagine canora, tali da stemperare la commozione che rischiava di far passare l’evento in secondo piano. Il pomeriggio si è aperto con una messa in ricordo del maestro scomparso, durante la quale il “Signore delle cime” il classico alpino di Bepi De Marzi, forse (insieme a “La Montanara”) il pezzo più cantato in assoluto dai cori, è stato cantato a braccio, senza direzione, come se Ilario fosse lì. Poi la rassegna, aperta dal coro di casa, ormai da tempo bisognoso di una buona cura ricostituente per ciò che riguarda il numero di coristi e coriste. Ad ogni pausa una storia, come quella di tempi passati quando la squadra di calcio dell’Inter ven-
ne in ritiro a Vipiteno e il Coro Amici della Montagna fu chiamato a rallegrare una serata in onore dei calciatori organizzata dal vipitenese, sfegatato interista e presidente dell’Inter-club Raffaele Coppola. Il coro imparò “l’orrendo” inno della squadra che Ilario però, sfegatato juventino, non volle dirigere, lasciando al figlio allora giovanissimo, Luciano (interista) l’ingrato compito.
Un esempio, forse già allora un segnale di un destino. Applauditissimi i tre cori da una sala gremita di gente, accorsa, come da tradizione, all’evento. Molte le simbologie: un lumino, ardeva a fianco del palco, il maestro (nuovo) di Fortezza che dopo aver intonato i pezzi si spostava di fianco quasi a voler lasciare lo spazio centrale a chi fisicamente, non c’era più. Ora il destino di una associazione, come quella del Coro Amici della Montagna è a un bivio. I rappresentanti provinciali, vicepresidente della giunta Christian Tommasini in testa, invitano a non demordere. Lo stesso ha fatto la presidente della Federazione Cori Alto Adige Tamara Paternoster Mantovani, a cui ha fatto eco il vicesindaco di Fortezza Richard Amort. Ma le difficoltà sono tante e vanno dal “materiale umano” che scarseggia come non mai, ai molti fedeli coristi che per ragioni diverse si sono trasferiti altrove (a partire dal nuovo maestro Luciano del Piccolo che vive e lavora a Padova). Insomma saranno i mesi a venire quelli che decreteranno il futuro di questa ormai radicata tradizione in paese e se questa sia stata l’ultima “rassegna corale” o se sia la prima di un nuovo ciclo, forse con modalità diverse e comunque adattate alla contingenza. dm
NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO
Teatro Stabile Bolzano 04.12.17: “Questa sera si recita a soggetto”, di Luigi Pirandello. Regia di Marco Bernardi, con Patrizia Milani e Carlo Simoni. Vipiteno, Teatro Comunale, ore 20.30.
TEATRO A VIPITENO
Qui e ora Questo il titolo della stagione 2017/18 del Teatro Stabile di Bolzano Cinque spettacoli in abbonamento a Vipiteno Il 28 settembre scorso, nella sala del Bar Teatro, presenti l’assessore comunale per la cultura Fabio Cola ed i rappresentanti delle associazioni culturali locali, il direttore Walter Zambaldi ha presentato la nuova stagione del TSB per gli appassionati di Vipiteno. Visto l’aumento di abbonamenti registrato nelle ultime stagioni, quest’anno lo Stabile ha portato a cinque gli spettacoli a Vipiteno, mentre due sono gli spettacoli a Bolzano, con trasferte pomeridiane con il pullman gratuito per gli abbonati. Questo oneroso impegno del TSB è reso possibile anche dalla collaborazione dell’associazione ARCI (e dal personale impegno del suo presidente Davide Fiorotto, che acquista abbonamenti per i propri soci) e di altre associazioni. “Non solo il Teatro Stabile di Bolzano conferma la sua presenza a Vipiteno con grandi nomi e opere di livello assoluto, ma in questa stagione sarà anche ampliata l’offerta di alcuni spettacoli per bambini, una bella novità. Mi auguro che la comunità risponda in modo importante”: così l’assessore comunale per la Cultura Fabio Cola. La nuova stagione 2017/18 del Teatro Stabile di Bolzano prosegue la ricognizione dell’ampio spettro dei codici teatrali, dal registro comico a quello drammatico, dal surreale al grottesco. In scena i nomi più significativi del teatro italiano. Gli spettacoli a Vipiteno, Teatro Comunale (ore 20.30) Si comincia martedì 4 dicembre con il capolavoro di Luigi Pirandello, Questa sera si recita a soggetto. L’equilibrio funambolico del teatro nel teatro è uno dei temi che hanno caratterizzato le ultime stagioni dello Stabile. Questo capolavoro del caos organizzato, testo antico e moderno nello stesso tempo è interpretato da una compagnia capitanata da patrizia Milani e Carlo Simoni, con la direzione di Marco Bernardi. Il successivo appuntamento vipitenese, mercoledì 13 dicembre, è con Il senso della vita di Emma, un testo nuovo di Fausto Paravidino per lo Stabile, un inedito romanzo teatrale da lui diretto e interpretato, un affresco di quattro decenni di vita italiana. In scena con lui otto interpreti della Compagnia Regionale 2017. Il terzo appuntamento a Vipiteno, che andrà in scena martedì 30 gennaio 2018, è Toni Sartana e le streghe di Bagdàd, di cui è autore e interprete Natalino Balasso, che porterà in scena la sua verve e il suo corrosivo sarcasmo. Toni Sartana è un personaggio surreale, è un antieroe caustico e senza remore, che sguazza nel mondo per raggiungere il suo unico scopo, “gli schei”. Nel quarto spettacolo a Vipiteno, martedì 17 aprile, Il Comunale di Vipiteno ospiterà per il terzo anno
CALENDARIETTO
consecutivo un appuntamento con la danza, dedicato a Carmen/Bolero, grandi titoli del repertorio musicale nell’interpretazione di due coreografi italiani, Emanuele Soavi e Michele Merola per la MM Contemporary Dance Company. Quinto ed ultimo spettacolo a Vipiteno il 23 maggio con Wordbox Arena – Lo spettacolo che hai deciso tu, fase conclusiva di un progetto assolutamente inedito: in varie serate del mese di ottobre un numero ristretto di spettatori (172) ha assistito a Bolzano alla lettura in forma ridotta dei testi di tre autori di tre epoche differenti: I cavalieri, di Aristofane, Don Chisciotte, di Cervantes e J.T.B. del giovane autore Lorenzo Garozzo. Il testo che avrà ottenuto più voti dagli spettatori diventerà uno spettacolo diretto da Roberto Cavosi, che concluderà la stagione dello Stabile di Bolzano. Gli spettacoli al Teatro Comunale di Bolzano (domenicali pomeridiani, ore 16.00, con servizio pullman gratuito) Domenica 14 gennaio 2018 è la volta del primo dei due spettacoli visibili a Bolzano, Il nome della rosa, di Umberto Eco, prima versione teatrale di uno dei più importanti romanzi del Novecento, ad opera di Stefano Massini, con la regia di Leo Muscato; una produzione dei Teatri Stabili di Torino, di Genova, del Veneto.
Alessandro Haber e Lucrezia Lante della Rovere in “Il padre”, in scena a Bolzano in marzo
Il secondo spettacolo in visione a Bolzano domenica 4 marzo è Il padre, di Florian Zeller, uno dei più brillanti commediografi contemporanei. Si tratta di una pièce che ci conferma come spesso l’ironia sia l’unica chiave di lettura possibile per salvarsi dal dolore della vita e ci racconta con sorriso e ironia, delicatezza e intelligenza, lo spaesamento di un uomo malato di Alzheimer. Interpreti d’eccezione Alessandro Haber e Lucrezia Lante della Rovere. I prezzi per l’abbonamento a sette spettacoli della stagione 2016/17 sono rimasti invariati (abbonamento intero euro 55, ridotto euro 45; per i giovani under 26 euro 30, per gli under 20 euro 20). Con l’abbonamento si possono vedere gli altri spettacoli di tutte le altre stagioni del TSB al costo di 6 euro. ap
CAI Vipiteno Giovanile 05.11.17: Escursione lungo il sentiero delle castagne di Villandro. 11.11.17: San Martino. Scorpacciata di castagne e serata didattica sulla vita di montagna. Incontri sociali 19.11.17: Pranzo sociale. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 21.11.17: Virgo Fidelis (patrona dell’Arma) cerimonia con S. Messa. A.N.S.I. Vipiteno 11.11.17: Santa Messa nella chiesa di S. Spirito in onore di S. Martino, ore 18.30.
03.12.17: Pranzo con pomeriggio danzante e scambio di auguri per le festività natalizie. Hotel Mezzaluna, Vipiteno, ore 12.30. UPAD Vipiteno Incontri: Oratorio M. Schutz, 15.30. 08.11.17: Apertura anno accademico – Presentazione del programma. Le grandi sfide dell’età moderna: 150 anni della ferrovia del Brennero. Rel.: prof.ssa Marina Mascher. 15.11.17: Ghana. Riti e tradizioni. Reportage di viaggio con commento dell’atore. Rel.: Riccardo Santoni. 22.11.17: 30 anni di UPAD a Vipiteno. Un evento eccezionale, documentato da foto e filmati. A cura della locale sezione UPAD. 29.11.17: Suoni d’America: George Gershwin, l’iniziatore del musical americano, ritmo e musica nel sangue. Rel.: prof. Giacomo Fornari. Teatro comunale Vipiteno, ore 16 18.11.17: Alto Adige 1925-1961. Una storia attraverso i filmati dell’Istituto Luce. In collaborazione con il CAB. Introduzione storico-didattica di Beppe Mora. 21.11.17: Gita turistico-culturale a Bassano del Grappa (pullman ore 6.30). Soccorso alpino – Bergrettung – Aiüt Alpin 17.11.17: “...E se succedesse proprio a me?” – Autosoccorso in valanga. Serata informativa. Relatori: Maurizio Lutzenbegerger, Guida alpina istruttore; dr. Alex Hofer, medico anestesista Ospedale di S. Candido, Elisoccorso; Hubert Moroder, guida alpina istruttore e verricellista Aiut Alpin Dolomites. Vipiteno, Sala “Vigil Raber”, ore 21.00.
Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 24 novembre 2017 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98 Erker 11/17
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PORTRÄT
Vier auf einen Streich ... von Barbara Felizetti Sorg
... werden in dieser Ausgabe des Erker porträtiert. Vier Freunde aus Ridnaun vereint ein gemeinsames Hobby: Auf ihren Motorrädern bereisen sie die Welt. Im Jahr 2003 nahm alles seinen Lauf. Vier Freunde aus Ridnaun machten sich zum ersten Mal zu einer gemeinsamen Motorradtour auf. Ziel: die Wüste Algeriens. Martin Parigger beendete damit seine zehnjährige Motorradabstinenz; Peter Braunhofer war sozusagen auf seiner Vespa großgeworden; Paul Strickner hatte ebenfalls so seine motorisierten Erfahrungen hinter sich („Mit zwölf Jahren habe ich dem Staudn Heinrich seine Lambretta abgekauft“, so Paul). Nur Christian Parigger betrat damals Neuland und spulte bei seiner ersten Tour gleich 1.000 km herunter und wandte sich dann mehr dem Mountainbiken zu. Seinen Platz nahm im Jahr darauf Heinrich Kruselburger ein. Algerien war beeindruckend: karge Felsen, endlose Wüste, riesige Dünen, trockene Salzbänke. Die Bilder haben sich unauslöschlich in die Erinnerung eingebrannt. Eine Woche lang bereisten sie Algerien, in den folgenden Jahren tourten sie noch einmal durch Algerien, durch den Senegal, Mali und Burkina Faso, durch Myanmar (Burma), Kroatien und Slowenien, Italien und Korsika, Spanien und Tunesien, lernten Land und Leute kennen, staunten über fremde Lebensweisen und die herzliche Gastfreundschaft, die ihnen vielerorts entgegengebracht wurde. „Einmal wollten wir in Afrika in der Nähe eines Dorfes campieren“, erinnert sich Martin. Nachdem der Stammeshäuptling wohl-
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In Tunesien: Martin Parigger
wollend seine Erlaubnis dazu gegeben hatte, zog er mit seinem Gefolge und einem Geschenk – einer Dose Thunfisch – wieder ins Dorf. Wenig später kam er jedoch mit einem Zicklein im Arm wieder zurück. „Das war unser Gastgeschenk, das wir auf der Stelle schlachten und verspeisen sollten“, lacht er. Nur mit viel diplomatischem Geschick sei es gelungen, das Geschenk abzulehnen, ohne den Gastgebern zu nahe zu treten. „Wir haben eigentlich auf allen unseren Touren nette Leute kennengelernt“, pflichtet ihm auch Paul bei. Das sei ihnen bei ihren Touren auch besonders wichtig: Kameradschaft erleben, die lokale Küche ausprobieren, die Landschaft genießen. „Das geht natürlich dort am besten, wo man im Gelände unterwegs sein darf“, betonen beide unisono, und sprechen damit einen Vorwurf an, mit dem Enduro-Fahrer häufig konfrontiert werden. „Wir halten uns an die Regeln. Man muss aber
schon dazusagen: Wir sind immer gemütlich unterwegs, fahren nicht mit hoher Geschwindigkeit und machen keine Wege kaputt, schließlich ist uns als AVS-Mitgliedern auch der Schutz der Umwelt ein Anliegen.“ Paul und Peter sind zudem im Bergrettungsdienst tätig. Nur einmal in Spanien habe ein Bauer mit einem Beil „gewachtelt“, ansonsten seien
In Kroatien: Paul Strickner und Peter Braunhofer
sie nirgends angefeindet worden. Auch deshalb bevorzugen sie für ihre Touren meist wenig besiedelte Gebiete, wo die Straßen nicht geteert sind. Heinrich und Peter nehmen auch gerne an Motorrad-Rallyes teil, wie etwa in Griechenland oder auf Zypern, wo es naturgemäß dynamischer zugeht. Viel haben sie in all den Jahren miteinander erlebt, viele Stürze ha-
Die erste Tour 2004: Felsmalereien in Algerien
Freundliche Aufnahme in Mali
In der Sahara Algeriens: Peter Braunhofer und Heinrich Kruselburger
ben sie hinter sich, ernsthaft verletzt haben sie sich dabei kaum. „Oft sind es gerade die Kleinigkeiten, die einem besonders in Erinnerung bleiben“, sinniert Paul. Eine Nacht im Schlafsack am Meer oder auf einer Düne unter endlosem Sternenhimmel, ein schönes Kreuz auf einer Anhöhe, ein besonderer Ausblick. Für bleibende Erinnerungen sorgt Martin – der erfahrenste der Gruppe und als Bergsteiger und Bergführer auch zu Fuß in der ganzen Welt unterwegs – auch mit seinem Fotoapparat, er ist auf Reisen zudem für die richtige Orientierung zuständig. Am beeindruckendsten – da sind sie sich einig – waren ihre Touren durch Afrika, vielleicht „weil uns die dortige Lebensweise so fremd ist“. Zimperlich sein darf man auf jeden Fall nicht, besonders Wüstentouren können einem schon alles abverlangen. Hitze über 40° C, Sand und Schweiß am ganzen
Körper, stundenlanges Warten bei Grenzübertritten. Und es gab auch weniger schöne Erlebnisse und Begegnungen: Minenwarntafeln und zerbombte Häuser in Kroatien etwa, die hohe Militärpräsenz in Algerien und die bittere Armut in vielen Ländern. In Afrika hielt ein Mann ein kleines Mädchen im Arm; auf die Frage, ob es seine Tochter sei, antwortete er: „Nein, meine Frau.“ Das gebe schon zu denken. „Und doch“, meint Martin nachdenklich, und auch da sind sie sich einig, „missen möchte ich keine einzige Fahrt. Ganz im Gegenteil: In Gedanken sind sie schon wieder fleißig am Planen. Im kommenden Jahr steht sogar ein kleines Jubiläum an – 15 Jahre sind sie dann schon gemeinsam unterwegs. Sardinien, Rumänien, Marokko ... Einige Traumziele haben sie auch schon definiert. Viele Enduro-Kilometer und unvergessliche Erlebnisse sind ihnen auf jeden Fall gewiss. E Erker 11/17
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SPORT
MOTORSPORT
KTM Alpencup in Pfitsch zu Gast
Nicht weniger als 376 Racer brachten Ende September im sonst so idyllischen Pfitschtal ihre Maschinen zum Dröhnen und boten den zahlreichen Zuschauern großes KTM-Kino. Bereits am ersten Renntag verlangte die sandige Naturstrecke mit Steilhang und anschließender Abfahrt, vom ASV Pfitscher Eisbär bestens präpariert, den Fahrern alles ab. Zu Tagessiegern wurden Elias Kowald (50 ccm), Andreas Hölzl (65 ccm), Max Ratschiller (MX2 Jugend), Martin Bechter (Pro Senior), Christoph Gatscher (Master Pro), Florian Kolland (MX2 Hobby) und
Luca Borz (MX2 Sport) gekürt. Am zweiten Renntag bestimmten Johannes Wibmer (85 ccm), Christian Graber (Hobby AAA), Laurin Schwetz (Hobby BBB), Sepp Messner (Hobby CCC), Hubert Schöft (Interclass) und Luca Borz (Superclass) das Renngeschehen. Der KTM Alpencup ist als lizenzfreie, international offene MX-Meisterschaft ausgeschrieben mit Rennveranstaltungen in Tirol, Vorarlberg, Bayern und Südtirol. Ziel der Serie ist es, die Ausübung des MX-Sportes unter möglichst professionellen Bedingungen zu ermöglichen.
Sieger des Wipptaler Berglaufcups prämiert
Mitte Oktober wurden in der Raiffeisenkasse Wipptal die diesjährigen Sieger des Wipptaler Berglaufcups prämiert. Maria Rabensteiner aus Wiesen und Christian Moser aus Freienfeld konnten aus den Händen von Direktorin Christina Pupp und Präsident Günther Seidner die Siegertrophäen entgegennehmen, die Bildhauer Günther Plattner geschaffen hatte. Der Wipptaler Berglaufcup umfasst mit dem Kirchsteiglauf in Stilfes, dem Gilfenklammsprint in Stange, der Mareiterstein Trophy in Mareit und dem Wasserfalleralm-Lauf vier Bergläufe. In diesem Jahr wurde er zum zweiten Mal ausgetragen, die Teil-
nehmerzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Andreas Brunner vom ASV Ratschings zeigte sich nach einem Kurzfilm über das Finale in Ratschings über die rege Teilnahme erfreut und sprach stellvertretend für die Organisatoren allen Teilnehmern sowie Gönnern und Sponsoren seinen Dank aus. „Innerhalb von zwei Jahren ist es uns gelungen, den Wipptaler Berglaufcup zu etablieren“, so Brunner. Besonders schätze er die rege Teilnahme einheimischer Athleten, die rund zwei Drittel des Teilnehmerfeldes ausmachen. Zahlreiche Bergläufer haben sogar an allen vier Läufen teilgenommen.
KANU
Gebrüder Ulpmer mischen vorne mit
LEICHTATHLETIK
Wipptaler bei Amsterdam-Marathon
Die Kanuten Manuel und Matthias Ulpmer aus Mauls erreichten Anfang Oktober bei einem internationalen Alpe-Adria-Kanu-Slalom in Klagenfurt sehr gute Platzierungen. Während der 19-jährige Manuel in der Eliteklasse K1 Senior auf den hervorragenden 5. Platz fuhr,
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belegte sein Bruder Matthias, 13 Jahre (im Bild), in der U16 den 7. Platz. Der Wettkampf war eine große technische Herausforderung, da die Gurk einen hohen Wasserstand führte. Rund 120 Athleten, u. a. aus Österreich, Italien, Deutschland, Slowenien und Kroatien, nahmen daran teil.
Mitte Oktober lief Markus Ploner vom ASV Sterzing beim Amsterdam-Marathon in einem absoluten Weltklassefeld – 15 Afrikaner blieben unter 2:10 Stunden – in 2:29.13 Stunden auf Platz 33. Trotzdem war er mit seiner Zeit nicht ganz zufrieden, da er die zweite Hälfte des Rennens nach Problemen nur mehr locker zu Ende laufen konnte. Sieger wurde der Kenianer Lawrence Cherono mit Kursrekord
in 2:05.09 Stunden. Birgit Klammer (im Bild) aus Sterzing, die in Gröden wohnt, blieb in 3:05.41 Stunden nur knapp über drei Stunden und wurde 35. Die Italienerin Giovanna Epis, die in Sterzing unter der Leitung von Ruggero Grassi mit Silvia Weissteiner trainiert hatte, lief in starken 2:32.39 Stunden auf den 9. Platz. Frauensiegerin Tadelech Bekele aus Äthiopien stoppte bei 2:21.53 Stunden.
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Aaron March baut auf einen starken Partner Für Aaron March kann die Olympia-Saison kommen! Zum einen fühlt sich der 31-Jährige nach den ersten Trainingseinheiten auf Schnee gerüstet für den Winter 2017/18, der in den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang in Südkorea seinen Höhepunkt hat. Zum anderen darf er seit kurzem auf die finanzielle Unterstützung eines Südtiroler Vorzeigeunternehmens bauen: Der Milchhof Sterzing steht March heuer als Premium-Partner zur Seite. „Die Gespräche mit den Verantwortlichen des Milchhofs Sterzing waren von großem Interesse geprägt und verliefen extrem unkompliziert. Das Logo des Milchhofs Sterzing wird künftig sowohl auf meinem Helm zu sehen sein als auch auf dem Snowboard. Ich habe in Sterzing die Sportschule besucht und war danach noch lange in der Fuggerstadt wohnhaft. Deshalb
freut es mich umso mehr, dass mir heuer ein lokaler Vorzeige-Betrieb wie der Milchhof Sterzing unter die Arme greifen wird“, betont March. Umgekehrt freut sich die 1884 gegründete Genossenschaft, die heute 600 Mitglieder zählt und mit 160 Mitarbeitern täglich bis zu 150.000 Liter Milch veredelt, auf die Zusammenarbeit mit dem Snowboard-Champion. Der Milchhof Sterzing setzt damit ein Zeichen, dass Sport und gesunde Ernährung einfach zusammengehören und in der heutigen Gesellschaft eine wesentliche Rolle einnehmen. Dazu zählt u. a. die Sterzinger Heumilch, die für eine naturnahe Fütterung der Kühe im Jahreslauf steht. „Aaron March ist ein Vorzeigesportler, dem heuer eine sehr wichtige Saison bevorsteht. Wir wünschen ihm, dass er – auch durch unsere Unterstützung – seine Ziele erreichen wird“, so Obmann Adalbert Braunhofer.
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SPORT
„Ich will Gerechtigkeit“ von Barbara Felizetti Sorg
„Ein Wunder ist passiert.“ Mit diesen Worten eröffnete Alex Schwazer Mitte Oktober eine Diskussion im Sterzinger Stadttheater unter dem vielsagenden Titel „Alex Schwazer redet Tacheles“, vortrefflich moderiert von Eberhard Daum. Damit spricht er die erst vor kurzem erfolgte Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln an, nicht nur einen Teil der A-Probe, sondern auch 6 ml der B-Probe nach Parma zu überführen, wo die Probe einer DNA-Analyse unterzogen werden soll. Auf die Frage von Moderator Eberhard Daum, ob es hinter dem ominösen Fall Schwazer so etwas wie ein Strickmuster gebe, ließ der Olympiasieger von 2008 den Ablauf der Ereignisse noch einmal Revue passieren. Am 16. Dezember 2015 wird die Dopingprobe in Auftrag gegeben – kurz nachdem Schwazer in Bozen vor Gericht gegen den Arzt Giuseppe Fischetto, Anti-Doping-Beauftragter des Internationalen Leichtathletikverbandes (IAAF), ausgesagt hatte, am 1. Jänner 2016 wird sie in seinem Elternhaus in Kalch durchgeführt – an einem Tag, an dem das Labor in Köln geschlossen hat. Die Probe wird noch am selben Tag um 15.00 Uhr bei Global Quality Sports (GQS) in Stuttgart abgegeben, tags darauf wird sie um 6.00 Uhr morgens von Dennis Jenkel, der die Dopingkontrolle durchgeführt hat, an Geschäftsführer Michael Jablonski „by hand“ (wie es im Protokoll heißt) übergeben, der sie gegen 10.15 Uhr am Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln abliefert. Bei ihrer Zeugenaussage
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Alex Schwazer: „Die Ereignisse der letzten Monate waren der Wahnsinn.“
in Rio, wo Schwazer bekanntlich während der Olympischen Spiele 2016 vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) für acht Jahre gesperrt wurde, wollten sich die beiden allerdings nicht daran erinnern, sich an diesem Tag gesehen zu haben. Damit nimmt eine Reihe von weiteren Ungereimtheiten ihren Lauf. Die A-Probe fällt negativ aus, alle Werte befinden sich in der Norm, lediglich der Epitestosteron-Wert ist erhöht, übersteigt aber nicht den zulässigen Grenzwert. Die Ergebnisse werden auf einer Plattform der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) veröffentlicht. „Ich war immer ein gewissenhafter Athlet“, beteuert Alex. „Zu gewissen Anlässen, wie u. a. auch zu Silvester, habe ich aber gerne auch Alkohol getrunken, was den erhöhten Wert erklärt.“ Nach drei Monaten – am 31. März 2016 – sollte die Probe zerstört werden. Drei Tage vor Ablauf der Frist ordnet jedoch Thomas Capdevielle, Anti-Doping-Manager
des IAAF, eine erneute Untersuchung der Probe an. Es folgen Analysen am 14. und 26. April. Über den positiven Befund auf synthetisches Testosteron wurde Schwazer jedoch erst am Abend des 21. Juni in Kenntnis gesetzt. Inzwischen hatte er sich sowohl über 50 als auch über 20 km für Olympia qualifiziert. Der Termin war denkbar schlecht, Olympia stand kurz bevor. Öffnung der B-Probe am 5. Juli, Bestätigung des Ergebnisses am 8. Juli, Anhörung in Rio am 4. August, am 11. August wird Alex Schwazer für acht Jahre gesperrt – die Spiele sind bereits voll im Gang. Damit wird allerdings kein Schlussstrich unter dem Fall gezogen. Im Gegenteil. „Ich habe das sportrechtliche Urteil des CAS akzeptiert“, so Schwazer. „Aus strafrechtlicher Sicht will ich jedoch Antworten auf meine Fragen bekommen. Es ist nun abzuwarten, zu welchen Ergebnissen die DNA-Analyse in Parma kommt.“
Sein Anwalt Gerhard Brandstätter war übrigens bei der Diskussion nicht zugegen, da er am selben Tag mit seiner Frau den Hochzeitstag feierte. „Was kommt in Parma heraus?“, will Moderator Eberhard Daum wissen. „Dass es sich mit Sicherheit um meinen Urin handelt – wir wissen ja, dass die Werte übereinstimmen“, antwortet Schwazer. „Ich bin aber davon überzeugt, dass er nicht zu hundert Prozent von mir stammt, sondern gepanscht wurde.“ Sorge bereite ihm allerdings die Tatsache, dass die Probe mittlerweile mehr als anderthalb Jahre alt sei; eine aussagekräftige Analyse werde zunehmend schwieriger. Ob es sich dabei um eine Strafe für seine klaren Worte nach der Dopingbeichte handle? „Natürlich: Ein Dopingsünder, der aussagt, wird immer mit einer anderen Gangart bestraft“, so Schwazer. Er sei jedoch davon überzeugt, lediglich Mittel zum Zweck zu sein – diskre-
ditiert solle vor allem sein Trainer Sandro Donati werden, der sich den Kampf gegen Doping seit Jahrzehnten auf die Fahnen geschrieben hat. Müssten IAAF und WADA nicht Interesse an einem sauberen Sport haben? „In erster Linie muss das Geschäft laufen“, so Schwazer. „Ich habe immer versucht, meinen Fall als gewöhnlichen Fall zu sehen“, betont er, der sich nach wie vor nicht als Einzelfall sieht. „Die Ereignisse der letzten Monate waren jedoch der Wahnsinn.“ Dass sich die Sportjustiz über die institutionelle Justiz stellt, habe es in dieser Form wohl noch nie gegeben. Kopfzerbrechen bereiteten hinge-
gen sowohl dem Moderator als auch dem Publikum – rund 150 Zuhörer lauschten den Ausführungen – einige Aussagen Schwazers zu seinem ersten Dopingvergehen; unvergessen seine tränenreiche öffentliche Beichte im Sommer 2012, als er des Dopings mit Epo überführt wurde. Nach seinem Olympia-Sieg 2008 in Peking habe er Bestätigung gesucht, wollte sich ständig verbessern. „Ich habe gewusst, dass meine Kontrahenten dopen, und fühlte mich gepflanzt.“ Daum fragt: „Warum dopt jemand, der ganz oben steht? Ich kapier’s nicht.“ „Damals dachte ich mir: Entweder ich lasse es oder ich greife auch
zu Doping. Lieber Dritter mit Doping als Erster ohne Doping. Wenigstens starten wir vom gleichen Niveau aus.“ Ein Raunen geht durch den Saal. „Diese Zeit war zermürbend, ich habe wochenlang Konflikte mit mir selber ausgetragen. Doch was ich mir in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich auch stur durch.“ Darauf Daum: „Interessant, aber verstehen tu ich’s nicht.“ Ob es ein Comeback gebe? „Comeback nein, Rehabilitation ja – wenn meine Unschuld bewiesen wird.“ Für wen er kämpfe? „Für mich selber. Mir wurde viel genommen, aber ich sehe nicht ein, warum ich für etwas geradeste-
hen muss, was ich nicht getan habe. Der Sport war mein Leben. Ich kämpfe aber auch für alle, die mich unterstützt haben.“ Ob er auch für den Sport kämpfe? „Für den Sport? Das weiß ich nicht, da kriegt man nur auf die Haube.“ Nach kurzen Ausführungen zur aktuellen Dopingsituation im Profi- und Amateursport, einigen Seitenhieben auf die Presse sowie kurzen Einblicken in sein Privatleben („Meine Tochter Ida zeigt mir, wie eingeschränkt so ein Sportlerleben doch ist.“) und seine berufliche Tätigkeit als Personal Trainer steckt Alex Schwazer zum Abschluss sein Ziel noch einmal deutlich ab: „Ich will Gerechtigkeit.“ E
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SPORT
FUSSBALL
Special-Kickers Friends Cup ein voller Erfolg
Ende September fand in der Sportzone von Wiesen der 2. Special-Kickers Friends Cup statt. Als Ausrichter fungierte wiederum der ASV Sport & Friends Südtirol mit der tatkräftigen Unterstützung der Trainer Christian Schölzhorn und Willy Hofer. Teilgenommen haben am Turnier die Teams Special-Kickers I und II, Lebenshilfe Bozen, Seeburg Brixen und Yankees Bozen. Im Finale standen sich heuer Vorjahressieger Lebenshilfe Bozen und die Mannschaft der Yankees Bozen gegenüber, die nach einem spannenden Elfmeterschießen schließlich als Sieger hervorgingen.
Getreu dem Motto der Veranstaltung „Ein Tag mit und unter Freunden“ konnten sich die Fußballer mit besonderen Bedürfnissen nach Herzenslust austoben, neue Kontakte knüpfen und alte Freundschaften vertiefen. Auch die vielen Zuschauer, Eltern, Betreuer und Trainer konnten den Tag in vollen Zügen genießen. Die Anwesenheit von Landeshauptmann Arno Kompatscher und zahlreicher Ehrengäste, die Präsidentin Luise Huebser begrüßen konnte, wertete das Turnier in besonderem Maße auf. Der Tag klang bei einem gemeinsamen Pizzaessen aus, bei dem schon neue Pläne für das kommende Jahr geschmiedet wurden.
TENNIS
Clubturnier des TC Ratschings Anfang September wurden beim traditionellen Clubturnier des TC Ratschings in den verschiedenen Kategorien die Meister gekürt. Rund 40 Spieler beteiligten sich am Turnier, die bei einer gemeinsamen Grillparty Ende September prämiert wurden.
Clubmeister der Herrenklasse Einzel wurde Noel Rainer vor Armin Graus, Daniel Oberhofer und Klaus Kruselburger. In der Damenklasse Einzel siegte Hannah Pircher vor Christina Strickner, Karin
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Klotz und Vera Schölzhorn. Armin Graus/ Philipp Forer dominierten die Herrenklasse Doppel vor Noel Rainer/ Oliver Mayr, Klaus Kruselburger/ Farizi Selim und Francesco Zenzale/ Günther Mattedi. Die Kinder wurden in vier verschiedene Kategorien für Mädchen und Buben eingeteilt, wobei die Kleinsten in gemischten Gruppen gespielt haben. Die Sieger hießen bei den Buben Hannes Leitner vor Niklas Minzoni, Samuel Hofer und Benjamin Hofer, bei den Mädchen Leonie Nusser vor Lena Oberprantacher und Lea Klotz. Im Bild alle Sieger des Clubturniers.
Ridnaun präsentiert Biathlon-EM beim Forum Nordicum Mitte Oktober ging es für das Ridnauner Biathlon-OK auf große Werbetour nach Sachsen. Präsident Hans Widmann und Wettkampfleiter Manuel Volgger nutzten die große Bühne des Forum Nordicum, um die Biathlon-EM 2018 vorzustellen, die vom 22. bis zum 28. Jänner in Ridnaun stattfinden wird. Seit 1980 trifft sich einmal im Jahr vor Saisonbeginn die Vereinigung der nordischen Skijournalisten im Rahmen des Forum Nordicum. In diesem Jahr fand die Fachtagung im Vogtland in Sachsen statt. 75 Medienvertreter aus zwölf verschiedenen Nationen wurden über Neuerungen im nordischen Skisport informiert, diskutierten kontrovers über verschiedenste Themen wie zum Beispiel die generelle Entwicklung des (Sport)-Journalismus und blickten auf die Höhepunkte der anstehenden Saison, die in den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeonchang ihren Höhenpunkt haben wird. Manuel Volgger, Generalsekretär des Ridnauner Organisationskomitees, präsentierte beim Fo-
rum Nordicum den anwesenden Journalisten die Gastgeber-Region Südtirol und besonders den Veranstaltungsort Ridnaun mit Um-
gebung, stellte das Wettkampfund Rahmenprogramm bei den Europameisterschaften vor und sprach natürlich auch über die traditionsreiche Ridnauner Biathlongeschichte. Volgger lud die Medienvertreter ein, ins Ridnauntal zu kommen, um sich die kontinentalen Titelkämpfe vor Ort anzuschauen und direkt aus Südtirol darüber zu berichten. Schließlich findet die EM gleich im Anschluss an den Weltcup in Antholz statt, wo traditionsgemäß sehr viele Medienvertreter anwesend sind. Im Bild OK-Generalsekretär Manuel Volgger und Präsident Hans Widmann.
Tirol sagt Nein zu Olympia Am 15. Oktober wurde in Tirol – gleichzeitig mit der Nationalratswahl – auch die Volksbefragung über eine Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2026 abgehalten. Das Ergebnis ist eindeutig: 53,35 Prozent sprachen sich mit ihrem Nein gegen eine Kandidatur aus, 46,65 Prozent waren dafür. Es war nach 1993 und 1997 bereits die dritte negative Olympiabefragung in Tirol. Für den Tiroler Landeshaupt-
mann Günther Platter wären „redimensionierte Spiele eine Chance für Tirol“ gewesen, am Ergebnis werde aber nicht gerüttelt. Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer ist in ihrer Reaktion noch deutlicher: „Das Thema Olympia ist in Tirol für die nächsten 30 bis 50 Jahre erledigt.“ In der Tiroler Olympiaplanung war auch die Eiswelle in Bozen als Austragungsort für Eishockeyspiele im Gespräch.
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Innovation & Technik INNOVATION, DEVELOPMENT UND MARKETING Kürzlich stellte Hansi Pichler, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsdienstleisters IDM, seine Ziele für den Wirtschaftsstandort Südtirol vor. Auf Einladung der SVP-Wirtschaftsausschüsse des Eisack- und Wipptales war der IDM-Chef ins Wipptal gekommen und ging beim Treffen in der Firma Wolf System auf die besonderen Service-Leistungen ein, die IDM für die Südtiroler Unternehmen erbringt. Stellvertretend für die Wirtschaftstreibenden forderten die Vorsitzenden der beiden Wirtschaftsausschüsse, Josef Tschöll und Heinrich Ferretti, dass „Forschung und Entwicklung auch in den Betrieben vor Ort stattfinden müsse“. In Südtirols Peripherie brauche es eine starke Unterstützung und Förderung der Unternehmen. Für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Eisack- und Wipptales brauche es zudem dringend qualifizierte Ausbildungsplätze. In einer angeregten Diskussion erörterten die Wirtschaftstreibenden die Bedürfnisse der Betriebe im Eisack- und Wipptal, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, und
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wie die Zusammenarbeit mit IDM funktionieren kann. Das Kürzel IDM steht für Innovation, Development und Marketing. Während der letzten Jahre hat sich der Dienstleister zum Vorzeigeunternehmen entwickelt, wenn es um die
Präsentation heimischer Betriebe im Ausland geht. Vor allem in den Bereichen Export, Innovation, Tourismus- und Agrarmarketing bietet IDM seine Dienste an. Im Rahmen des Tref-
fens klärte Pichler die anwesenden Unternehmer auch über den vielgepriesenen NOI Techpark und seine Vorzüge auf. „Im NOI Techpark vernetzt IDM als Betreiber Universität, Forschungseinrichtungen und Unternehmen und bietet eine Palette von Innovationsservices an wie Gründen, Ansiedeln, Entwickeln und Forschen. Zudem wird IDM im Technologiepark eines der modernsten Gründerzentren Europas leiten“, betonte IDM-Präsident Pichler. „IDM fungiert als Brücke für Unternehmen zum NOI Techpark, der künftig der Kristallisationspunkt für Innovation sowie Forschung und Entwicklung in Südtirol sein wird – ein Ort, wo relevante Forschung in Südtirols Schlüsselbranchen betrieben wird, der einen Motor für die Innovation darstellt und deshalb internationale Strahlkraft hat.“
Innovation & Technik
NOI TECHPARK Vor kurzem wurde in Bozen Süd mit dem NOI Techpark das Herzstück der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung Südtirols feierlich eröffnet. NOI steht für „Nature of Innovation“, wobei sich die Namensgeber die Innovationsfähigkeit der Natur zum Vorbild genommen haben. Auf dem rund 12 ha großen Areal einer ehemaligen Aluminiumfabrik soll unter Miteinbeziehung der lokalen Unternehmen vor allem Forschung betrieben werden. Das
Land Südtirol verfolgt dabei große Ziele: lokale Unternehmen in
Forschung und Entwicklung fördern, Südtirols Wirtschaft stärker
international vernetzen, attraktive Arbeitsplätze schaffen und hoch qualifizierte Fachkräfte anziehen. Der NOI Techpark wird als Innovationszentrum heimische Unternehmen, Startups und die verschiedenen Forschungsinstitute miteinander vernetzen. In den voll ausgestatteten Laboren und Werkstätten können die Unternehmen gemeinsam mit Forschern und Studierenden an neuen Innovationsstrategien tüfteln. Den Unternehmen, die sich daran beteiligen, sollen vor allem vom
Know-how und Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft profitieren.
VITO ZINGERLE AN DER SPITZE DER ABTEILUNG INNOVATION Mitte Oktober hat die Landesregierung den Posten des Leiters der Landesabteilung Innovation und Forschung neu besetzt. Der Gadertaler Vito Zingerle, bisher Direktor des Naturmuseums in Bozen, wird die Nachfolge von Maurizio Bergamini antreten, der seit September in Ruhestand ist.
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AudioVita – Das Beste fürs Gehör Wir sind dreimal in der Woche am Untertorplatz für Sie da. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag können Sie jederzeit gerne einen Termin vereinbaren und sich einem kostenlosen Hörtest unterziehen. Es ist sehr wichtig in der heutigen Zeit, gut zu hören. Unser Alltag wird von Menschen bereichert, mit denen wir kommunizieren können. Sobald Kommunikation aufgrund von schlechtem Hören nicht mehr möglich ist, zieht sich der Betroffene immer mehr zurück. Das muss heutzutage aber nicht sein!
AudioVita:
WIR HÖREN ZU!
Mit den neuesten Hörgeräten von AudioVita geschieht Kommunikation wieder selbstverständlich. Wie zu den Zeiten, als Sie noch gut gehört haben. Kommen Sie bei uns vorbei oder vereinbaren Sie noch heute einen Termin für einen kostenlosen Hörtest oder eine kostenlose Hörgeräte-Probe! Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 0472 764866.
Mit dem neuen „AudioVita“-Hörzentrum in Sterzing sorgen wir dafür, dass Menschen mit Hörverlust das Leben wieder in vollen Zügen genießen können.
www.audiovita.it Erker 11/17
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Immer innovativ. Immer nachhaltig.
Rundum gelungene Veranstaltung über Energieeffizienz im Unternehmen Was bedeutet es, nachhaltig in der Produktion zu sein? Für Finstral war klar: Es reicht nicht, Fenster, Türen und Wintergärten herzustellen, die zu Energieeinsparungen beitragen. Bereits die Herstellung dieser Produkte muss nachhaltig sein. Darüber und über weitere Themen rund um die Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion gab es kürzlich Vorträge im Finstral Hauptsitz in Unterinn am Ritten anlässlich der Vergabe der KlimaFactory-Plakette von KlimaHaus. Rund 40 Teilnehmer waren der Einladung von Finstral in Zusammenarbeit mit IDM Südtirol, FIRE (Federazione Italiana per l’uso razionale dell’Energia) und KlimaHaus gefolgt. Anlass war die Überreichung der KlimaFactory-Plakette. „Mit KlimaFactory soll es auch kleinen und mittleren Betrieben ermöglicht werden, wichtige Schritte zur Verbesserung der Klimaeffizienz zu setzen“, so Ulrich Santa, Generaldirektor der Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus. Finstral ist das erste Unternehmen, das diese Plakette erhält. „Das Thema Nachhaltigkeit und Ener- Ulrich Santa (Generaldirektor Agentur für Energie Südgieeffizienz liegt uns sehr am Her- tirol), Florian Oberrauch, (Mitglied im Verwaltungsrat der Finstral AG) und Ivan Girardo (Leiter Arbeitssicherzen. Das fängt bei der Produktent- heit Umwelt und Energiemanagement bei Finstral) bei wicklung an (keine aufgeschäum- der Übergabe der KlimaFactory-Plakette als Auszeichten Profile, bleifreie PVC-Mi- nung für eine energieeffiziente Produktion. schung), geht über die Produktion (Recycling der Profil-Verschnitte) und endet beim energiesparenden Endprodukt, mit dem Sie 20 Prozent Heizenergie sparen können“, erklärt Finstral Vizepräsident Luis Oberrauch. Die ISO 50001-Zertifizierung war ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz. Finstral war eines der ersten Unternehmen Südtirols, das 2014 die Energiemanagement-Zertifizierung nach ISO 50001 für alle 14 Standorte erhielt. „Wenn man wie Finstral viele Produktionswerke hat, zahlt es sich aus, Einsparpotentiale zu identifizieren. Ob Druckluft, Pumpen, IT und Beleuchtung, Heizung und Klimaanlage: Zwischen 2012 und 2016 haben wir kleine und große Verbesserungen in diesen Bereichen erzielt und damit Energieeinsparungen von 22 Prozent in der Produktion erreicht“, so Florian Oberrauch, Leiter der Produktionswerke und der Logistik bei Finstral. Besonders die Umstellung der Beleuchtung auf LED in einigen Werken hatte daran großen Anteil. Im Anschluss an die Vorträge gab es eine geführte Tour durch das Finstral Kunststoffprofil-Extrusionswerk Weber im Moos am Ritten. Das Fazit von Luis Oberrauch: „Es hat sich gezeigt, dass das Interesse an Umweltthemen in den Bertrieben Südtirols immer stärker wird. Deshalb sind wir stolz, als nachhaltiges Unternehmen anderen Betrieben eine mögliche Hilfestellung zum Thema Energieeffizienz in der Produktion geben zu können.“ Finstral ist ein europaweit agierender Fenster-, Türen- und Wintergartenhersteller mit 1.400 Mitarbeitern und 1.000 Fachhandelspartnern in 14 Ländern. Der Hauptsitz des Familienunternehmens liegt in Südtirol, darüber hinaus gibt es europaweit zahlreiche weitere Niederlassungen. Finstral baut seit 50 Jahren Fenster mit Kunststoffkern. Als einer der wenigen Anbieter im Markt macht Finstral dabei alles aus einer Hand: von der Entwicklung der Rahmenprofile über die Herstellung von Isolierglas bis zur Vorgabe ift-geprüfter Montage-Standards. Finstral ist der meistzertifizierte Fensterbauer Europas. Mehr unter www.finstral.com.
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NACHHALTIGE BIO-LAMPEN Vor nunmehr fünf Jahren hat der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister die Online-Plattform Open Innovation Südtirol ins Leben gerufen. Ziel war es, bei Produktentwicklungen und Innovationsschritten Kunden, Anwender und Lieferanten von Anfang an in den Entstehungsprozess mit einzubinden. Mit der Crowdfunding Plattform wurde zudem ein modernes Instrument geschaffen, um abseits der normalen Bankkreditvergaben an Finanzmittel zu gelangen. Inzwischen sind bereits einige dieser Projekte verwirklicht worden, so etwa Filmprojekte oder die Errichtung eines EU-zertifizierten Verarbeitungsraums für Fleisch. Die neueste Kampagne wurde von der jungen Brixner Designerin Jasmin Castagnaro ins Leben gerufen. Sie stellt Hängelampen aus Laub her und sammelt dafür im Herbst die am Boden liegenden Blätter ein. Dabei benutzt sie biologisches Harz und wiederverwendbare Gussformen aus Holz. Jede
Lampe ist ein Einzelstück. Die Besonderheit der Lampen ist, dass sie teilweise lichtdurchlässig sind und deshalb eine besondere Raumatmosphäre schaffen. LAAB, so der Name des Projekts, ist ein in-
novatives und nachhaltiges Produkt, da nur natürliche und bestehende Ressourcen verarbeitet werden. Castagnaro beschreibt die Philosophie hinter ihren Kreationen so: „Ich will Produkte schaffen, die nicht nur schön sind, sondern einen Sinn haben, ganz nach dem Motto zurück zu Handwerk, Qualität und Naturbewusstsein.“ Derzeit stellt sie mit Hilfe von drei Gussformen drei verschiedene Lampenmodelle her. Auf der Plattform www.crowdfunding-suedtirol.it sind alle derzeitig laufenden Projekte einsehbar.
SHOPPEN UND SPENDEN Mit dem Online-Shop halbehalbe.it startete vor kurzem ein neues Wirtschaftsmodell in Südtirol: Käufer werden gleichzeitig zu Spendern. Dabei kommt die Hälfte des Kaufbetrages Non-Profit-Organisationen zugute. Eine Win-Win-Situation für Konsumenten, Unternehmer und Hilfsorganisationen. Hinter dieser innovativen Shopping-Plattform steht Matthias Keitsch von der Genossenschaft Ex Libris, der namhafte Südtiroler Unternehmen für seine Idee gewinnen konnte. Diese betreiben auf dem Portal aber nicht nur Imagepflege, sondern profitieren auch von Marketingsynergien zwischen den beteiligten Akteuren und können außerdem neue Märkte und Kunden erschließen.
Die Hälfte des Kaufpreises bekommt der Verkäufer, also ein Unternehmen aus Südtirol. Die andere Hälfte bekommt eine vom Käufer individuell ausgewählte Non-Profit-Organisation. „Somit können gemeinnützige Organisationen und Vereine aus Südtirol einen Teil ihrer Tätigkeit finanzieren“, so Keitsch. Alle Non-Profit-Organisationen auf halbehalbe.it tragen das Siegel „Sicher spenden“, Käufer können die getätigte Spende von der Steuer abschreiben. Das Projekt wurde mit Unterstützung des Amtes für Innovation, Forschung und Entwicklung der Autonomen Provinz Bozen sowie des Mutualitätsfonds des Raiffeisenverbandes Südtirol verwirklicht.
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Turbo-Boost auf dem Datenhighway südtirolnet übernimmt die Pole-Position bei High-Speed-Internet Schnelle Internetzugänge sind künftig eines der wichtigsten Erfolgskriterien jedes Unternehmens. Nach einem ungeschriebenen Gesetz wächst der Bandbreitenbedarf jedes Jahr um rund 50 Prozent. Die in Kürze erforderlichen Übertragungsgeschwindigkeiten sind nur mehr über Glasfaserkabel erzielbar. Gemeinden wie etwa Sterzing, Ratschings oder Freienfeld sind daher mit Unterstützung der Provinz bereits intensiv dabei, ihre Glasfasernetze auszubauen. Betrieben werden diese von so genannten Internet-Service-Providern wie dem Brixner Unternehmen südtirolnet. Die Anforderungen der Wirtschaft sind hoch, mehr und mehr bandbreitenhungrige Anwendungen drängen vom Feld der Innovation in die tägliche unternehmerische Praxis. Hotels ohne ultraschnelles Gäste-WLAN geraten rasch ins Hintertreffen, Unternehmensstandorte müssen unter dem
Schlagwort „Industrie 4.0“ zuverlässig miteinander vernetzt werden. Neue Aufgabenfelder wie Augmented Reality, Automatisierung von Ablaufprozessen und das Internet
der Dinge erfordern die sichere und schnelle Übertragung enormer Datenmengen. Aber auch private Haushalte entwickeln mehr und mehr Datenhunger. Smart-Home, moderne Sicherheitssysteme, hochauflösen-
des Video-Streaming oder innovative Online-Spiele benötigen künftig Datenraten im Gigabit-Bereich. südtirolnet hat nun auf diese Anforderungen reagiert und die bereitgestellten Bandbreiten bei gleichbleibenden Preisen drastisch erhöht. So schlagen zum Beispiel 100 Mbit/s im Download und 30 Mbit/s im Upload für Unternehmen mit nur 39 Euro pro Monat zu Buche. südtirolnet nimmt nach Aussage von CEO Dr. Helmut Erspamer für sich in Anspruch, das schnellste Internet in Südtirol anzubieten. Gleichzeitig wird höchster Wert darauf gelegt, die erforderliche Sicherheit zu gewährleisten und dabei die Kosten für die Kunden so gering wie möglich zu halten. Die Zukunft des Internet in Südtirol hat begonnen.
www.suedtirolnet.it
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Glasfaser-Internet, das Netz der Zukunft Südtirolnet GmbH mit Sitz in Brixen bedient Privat- sowie Geschäftskunden mit modernen, innovativen und ultraschnellen Internet- und Telefonie-Services inklusive Zusatzdiensten, speziell auch in ländlichen Gebieten. Wir bieten leistungsstarkes Internet zu fairen Konditionen, gepaart mit herausragendem Service. Unsere Vorort-Partner kümmern sich stets um Ihr Anliegen und sind persönlich für Sie erreichbar.
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Für die Herstellung des Anschlusses fallen für Neukunden Einmalkosten von 120 € inkl. MwSt. an. Sämtliche private Tarife werden mit dynamischer IP-Adresse angeboten und sind daher nicht für etwaige VPN-Lösungen u. ä. geeignet.
Im Businessbereich bieten wir auch individuelle Internetlösungen an. Für die Herstellung des Anschlusses fallen für Neukunden Einmalkosten von 190 € excl. MwSt. an. Sämtliche Business-Tarife werden mit statischer IP-Adresse angeboten und sind daher für etwaige VPN-Lösungen u. ä. geeignet.
WIR FREUEN UNS AUF IHRE ANFRAGE: Tel. 0472 801894 E-Mail: office@suedtirolnet.it Erker 11/17
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SICHERE COMPUTERNETZWERKE
Die Verbreitung von Schadsoftware, Cyberkriminalität sowie Sicherheitslücken in Netzwerken bedrohen immer öfter Unternehmensexistenzen. Um ihre Netzwerke in Sachen IT-Sicherheit auf dem neuesten Stand zu halten, wenden sich Unternehmen bevorzugt an IT-Experten – ein solcher ist die Konzept GmbH. Immer öfter mehren sich Meldungen zu Fällen von Cyberkriminalität, die von Datendiebstahl über digitale Erpressung bis hin zu Computersabotage reichen. Aber auch Schadsoftware aus dem Internet sowie Sicherheitslücken in vermeintlich geschlossenen Netzwerken bedrohen Computernetzwerke in zunehmendem Maße – wie ganz aktuell die WPA2-Lücke, mit der sich nahezu alle WLAN-Verbindungen knacken lassen und die nur durch ein entsprechendes Sicherheitsupdate der Hersteller beseitigt werden kann. Das Thema IT-Sicherheit ist für Unternehmen daher von existenzieller Bedeutung. Sicherheitsvorkehrungen dienen dazu, Computernetzwerke vor Ausfällen, Datenmissbrauch oder -verlust sowie vor unerlaubtem Zugriff zu schützen. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, doch gibt es Abwehrstrategien, die das Risiko auf ein Minimum reduzieren. Solche Abwehrwehrstrategien berücksichtigen sowohl Sicherheitsvorkehrungen auf technischer als auch auf organisatorischer Ebene. Zu den technischen Maßnahmen zählen vor allem der Einsatz einer modernen Firewall, einer aktuellen Antivirus-Software, einer regelmäßigen Datensicherung sowie der schnellen Ausführung von empfohlenen Sicherheitsupdates. Die Firewall ist ein Sicherungssystem, das ein Computernetzwerk oder auch einzelne Computer vor unerwünschten Netzwerkzugriffen schützt. Firewalls der neuesten Generation schützen dabei nicht nur vor unberechtigtem Zugriff von außen, sondern scan-
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Die Konzept GmbH mit Standorten in Brixen, Sterzing, Innsbruck und Wien ist ein kompetenter Ansprechpartner in allen IT-Belangen.
nen auch den Datenverkehr auf mögliche Schadsoftware. Zusätzlich kann ein Filter den Aufruf gefährlicher Webseiten blockieren. Neben dem Einsatz einer Firewall bedarf es auch einer ständig aktuell gehaltenen Antivirus-Software. Die Antivirus-Software verhindert, identifiziert und beseitigt eine Infizierung durch Schadsoftware, auch Malware genannt; hierzu zählen beispielsweise Computerviren, Würmer, Trojaner, Spyware sowie CryptoLocker – eine Verschlüsselungssoftware, der in den vergangenen Jah-
ren auch in Südtirol zahlreiche Unternehmen mit einhergehender Erpressung zum Opfer fielen. WAS TUN GEGEN DATENVERLUSTE? Für eine umfassende Datensicherheit bedarf es neben Maßnahmen zum Schutz vor unberechtigtem Zugriff auch Maßnahmen zum Schutz vor Datenverlust. Zu letzterem gehört insbesondere eine regelmäßige und verlässliche Datensicherung, das sogenannte Backup. Die Backup-Dateien sollten
dazu außerhalb des eigenen Unternehmensnetzwerkes gespeichert werden. Sie können zum Beispiel auf externen Datenträgern außer Haus geschafft und irgendwo sicher gelagert werden. Alternativ kann man die regelmäßige Datensicherung auch an externe Dienstleister ausgeben, die diesen Dienst übernehmen und die Daten in einem externen Rechenzentrum lagern. Wichtig hierbei ist, dass auf die ausgelagerten Daten jederzeit zugegriffen werden kann und diese bei Bedarf schnell wieder verfüg-
STECKBRIEF Firmenname: Konzept GmbH Firmen-Standorte: Sterzing, Wiesen - Am Moosfeld 4 Brixen, Karel-Havlicek-Straße 7/A Innsbruck, Grabenweg 68 Wien, Kirchenplatz 6 Kontakt: www.konzept.it support@konzept.it +39 0472 765656
Geschäftsfelder: IT-Infrastruktur Datenschutz und Datensicherheit IT-Outsourcing IP-Telefonie Standortvernetzung Hochverfügbare Speicherlösungen Betreuung und Wartungsverträge 24/7-Support 365 Tage im Jahr Firmenentwicklung: Firmengründung im Jahr 2001 Seit 2006 „Microsoft Gold
Partner“ 2009 Eröffnung der Filiale in Innsbruck 2010 Eröffnung der Filiale in Brixen 2011 Erweiterung der Filiale in Sterzing 2012 Eröffnung der Filiale in Wien Geschäftsführer: Thomas und Michael Rainer Anzahl Mitarbeiter: 12
Innovation & Technik
bar sind. Auch sollten Softwareanwendungen aktuell gehalten werden. Ebenso müssen von Geräteund Softwareherstellern empfohlene Sicherheitsupdates unverzüglich vorgenommen werden. All diese technischen Maßnahmen müssen von organisatorischen Maßnahmen flankiert werden. Auf der organisatorischen Ebene sind dies vor allem die Verwendung von Zugangs- und Passwortschutz sowie die Vergabe von Benutzerrechten, die sicherstellen, dass nur berechtigte Personen und diese ausschließlich auf die von ihnen benötigten Ressourcen Zugang erhalten. Unbefugter Zugang sowie Fehler durch unsachgemäßen Umgang werden so weitgehend vermieden; im Schadensfall sind nur begrenzte Bereiche betroffen. Eine weitere organisatorische Maßnahme stellt die Schulung der Mitarbeiter zu sicherheitsrelevanten Themen dar, mit der die Mitarbeiter sensibilisiert und zur korrekten IT-Bedienung befähigt werden.
Hierzu gehört vor allem der richtige Umgang mit E-Mails und Internet. So sollten im Internet nur vertrauenswürdige Webseiten aufgerufen und in geschützten Seiten stets auf das Vorhandensein der Angabe des Browser-Sicherheitsprotokolls „https“ geachtet werden. E-Mails sollten ebenfalls nur von vertrauenswürdigen Absendern geöffnet und gelesen werden. Ein aktiver Spamfilter sorgt im Vorfeld dafür, dass möglichst nur E-Mail-Adressen und Domänennamen sicherer Absender im Posteingang landen. Doch selbst das beste Schutzsystem arbeitet nicht zu hundert Prozent einwandfrei. So kann es durchaus vorkommen, dass eine gefälschte Nachricht den Empfänger dennoch erreicht. Daher ist es wichtig, dass Mitarbeiter im Zweifelsfall keine Links anklicken oder zweifelhafte Anhänge öffnen, da dadurch Schadsoftware ins Unternehmensnetzwerk eingeschleust werden könnte.
DER BESTE SCHUTZ: SICH AN IT-EXPERTEN WENDEN. Während große Unternehmen zumeist eine eigene IT-Abteilung betreiben, entscheiden sich kleine und mittlere, zunehmend auch einige größere weltweit führende Unternehmen dafür, ihre IT auszulagern. So profitieren sie von einer reibungslosen IT-Infrastruktur mit Rundumbetreuung und können sich ganz auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Der Grad der Auslagerung beziehungsweise des Outsourcings kann bedarfsgerecht bestimmt werden. Je nach Wunsch kann das Outsourcing von reinen Wartungsverträgen bis hin zum kompletten Leasing der gesamten Infrastruktur reichen. Die Vorteile des Outsourcings liegen auf der Hand: Die Kosten sind überschaubar, um die laufende Wartung muss man sich nicht kümmern, auch nicht um Softwareaktualisierungen und erforderliche Sicherheitsvorkehrungen. Der IT-Be-
FRAGEBOGEN AN DAS UNTERNEHMEN Herr Rainer, es häufen sich Meldungen zu Cyberkriminalität und IT-Risiken. Welche Ratschläge können Sie dazu geben? MICHAEL RAINER: Es stimmt, die Anzahl der kriminellen Aktionen gegen IT-Systeme sind im Steigen begriffen. Nachdem zuletzt weltweit Cyberattacken mit Lösegelderpressung gemeldet wurden, wurde jüngst eine Nachricht zu einer Sicherheitslücke in WLAN-Netzwerken verbreitet. Grundsätzlich empfehle ich, alle wichtigen Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen. Dazu gehören der EinMICHAEL RAINER, Geschäftsführer satz einer Firewall und einer aktiven Antivirus-Software, regelmäßige Datensicherung und die Durchführung aller empfohlenen Sicherheitsupdates. Darüber hinaus sollten auch alle organisatorischen Maßnahmen wie Passwortschutz und Rechtevergabe für Benutzer sowie ein sachgemäßer Umgang mit IT, E-Mails und Internet sichergestellt werden. Sie bieten ein umfassendes IT-Leistungsprogramm für Firmen und Private. Welches sind die neuesten Dienste für Firmen? Seit kurzem bieten wir auch Hosted Exchange im ei-
genen Rechenzentrum. Exchange ist ein Groupware-Server von Microsoft, der Funktionen wie E-Mail, Aufgaben, Kalender, Adressbücher und viele weitere praktische Funktionalitäten der Zusammenarbeit für eine Vielzahl von Client-Anwendern bereitstellt und auf allen angeschlossenen Endgeräten Termine, Aufgaben, E-Mails und Adressbücher immer synchron und auf dem aktuellsten Stand hält. Damit wird jegliche manuelle Synchronisation von Smartphones mit dem Computer oder Laptop hinfällig. Ein Hosted Exchange bietet alle Vorteile des Exchange-Servers, jedoch ohne Anschaffungskosten und administrative Wartung. Diesen Aufwand übernimmt der Dienstanbieter, in unserem Fall also wir, ebenso wie alle Sicherheitsvorkehrungen wie Virenschutz, Spamfilter und Aktualisierungen der Software. Unsere Kunden profitieren so von den Vorzügen einer ständig synchronen Kommunikation und Zusammenarbeit auf allen angeschlossenen Endgeräten, ohne dass sie in einen eigenen Exchange-Server investieren müssen. Gibt es auch Neuheiten für Private? Ja, so bieten wir in vielen Gemeinden im Eisacktal und Wipptal in Zusammenarbeit mit Südtirolnet den Glasfaser-Internetanschluss für Unternehmen, Institutionen und private Haushalte mit Bandbreiten bis zu 100 Megabit je Sekunde ab 29,90 Euro zzgl. MwSt. im Monat.
trieb ist ausfallsfrei gewährleistet, das IT Risiko weitgehend reduziert. Die eigenen Personalkosten werden auf ein Minimum gehalten, die Anschaffung, Installation und Administration an den externen Fachmann ausgelagert, ebenso die notwendige Weiterbildung im IT-Bereich sowie die Information zu wichtigen IT-Themen delegiert. EIN IT-ANSPRECHPARTNER FÜR FIRMEN UND PRIVATE Das Unternehmen Konzept GmbH ist ein Spezialist für alle IT-Belange. Mit Firmensitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen, Innsbruck und Wien betreut das IT-Unternehmen Firmenkunden in Südtirol und Österreich, darüber hinaus auch private Computeranwender. Das Leistungsspektrum für Firmenkunden reicht von der Realisierung von Netzwerken, Serveranlagen und Speicherlösungen über die Umsetzung von Sicherheitskonzepten, IT-Outsourcing, Standortvernetzung, Integration von IP-Telefonanlagen, E-Mail-Services und Hosting bis hin zur Wartung mit 24/365-Erreichbarkeit. Die Konzept GmbH orientiert sich bei ihren Leistungen ganz an den Bedürfnissen ihrer Kunden und strebt bedarfsgerechte Lösungen an, die diese in ihrem Betriebsalltag bestmöglich unterstützen. Auf dem neuesten Stand hält sie sich, indem sie in die Weiterbildung ihres Teams investiert und seit jeher eng mit weltweiten Technologieführern aus dem Hard- und Softwarebereich zusammenarbeitet. So zählt die Konzept GmbH auch zu einem der ersten zertifizierten Microsoft-Gold-Partner sowie zu einem der wenigen Fujitsu SelectExpert-Partner in Südtirol. Neben der Betreuung von Firmenkunden steht die Konzept GmbH auch Privatanwendern zur Verfügung. Diese können sich zu Geschäftszeiten an jeden beliebigen Standort des IT-Spezialisten wenden, wo sie von hochqualifizierten Mitarbeitern mit kompetenter Beratung, Verkauf von Hardware und Software, Installation und Wartung sowie IT-Reparaturleistungen jeglicher Art betreut werden. Erker 11/17
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DIE VORTEILE EINER WÄRMEPUMPE Eine Wärmepumpe ist eine Maschine, die Wärme aus der Umgebung aufnimmt und in ein anderes Medium überträgt. Sie kann der Außenluft also Wärme entnehmen und in das Wasser des Heizkreises abgeben und unser Haus heizen. Eine Wärmepumpe funktioniert ähnlich einem Kühlschrank: Dem Inneren des Kühlschranks wird Wärme entzogen und an die Umgebung abgegeben. Mit elektrischer Energie wird der Kreislauf betrieben. Die Wärmepumpe ist auch eine jener Technologien, die eine Kostenverringerung und eine Verringerung der CO2-Emissionen ermöglichen. Durch sie wird sowohl das Generieren von Wärme zu Heizzwecken als auch eine Klimatisierung in den
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Sommermonaten ermöglicht. Auch wenn diese Maschinen durch Strom betrieben werden, verwenden sie erneuerbare Energie, da sie die Wärme aus einer äußeren Quelle („kalte Quelle“) in einen „warmen Brunnen“ übertragen. Dieser kann u. a. die zu klimatisierende Umgebung oder Wasser aus dem Heizkreislauf sein, wie auf folgendem Funktionsschaubild dargestellt ist:
FUNKTIONSPRINZIP EINER WÄRMEPUMPE VERDAMPFEN Kältemittel verdampft in einem Wärmetauscher, die Wärmeenergie der Umweltwärme wird dabei vom Kältemittel aufgenommen. VERDICHTEN Im Kompressor wird das Kältemittel verdichtet und dabei erhöht sich die Temperatur des Kältemittels. VERFLÜSSIGEN Im Wärmetauscher gibt das warme Kälte-
mittel die aufgenommene Wärme an das Heizungssystem ab; durch die Wärmeabgabe verflüssigt sich das gasförmige Kältemittel. ENTSPANNEN Das Kältemittel wird an einem Ventil entspannt, bis es wieder normale Temperatur und normalen Druck hat; in der Folge strömt es wieder in den Verdampfer und der Kreislauf beginnt erneut. Vor allem die Luft-Luft-Pumpe sowie die Luft-Wasser-Pumpe führen aus der externen Luft Wärme ab, während die Wasser-Wasser-Pumpe und die Boden-Wasser-Pumpe mittels einer geothermischen Sonde Wärme
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aus dem Wasser (Erdschicht, See, Fluss oder Meer) oder dem Boden abführen. Der heutige technologische Stand ermöglicht es, Luft/Wasser-Wärmepumpen auf den Markt zu bringen, die einen Wirkungsgradkoeffizienten von COP > 4 aufweisen. Dies bedeutet, dass die Wärmepumpe pro kWh verbrauchten Stroms 4 kWh Wärme produziert. Diese Technologie weist den Nachteil auf, an Wirkungsgrad zu verlieren, wenn die externen Temperaturen unter die Nullgradgrenze sinken. Bei Temperaturen von unter -10° C/ -15° C funktioniert sie insgesamt schwerfällig. Falls diese
Technologie in Gegenden mit kalten Wintern installiert werden soll, ist es notwendig, ein Notfallsystem vorzusehen, das die Wärmepumpe zu Zeiten niedriger Temperaturen unterstützt, oder man installiert eine Luft/Wasser-Wärmepumpe im Inneren, etwa im Keller oder in der Garage. Die CO2-Ausstöße einer Wärmepumpe entsprechen den Ausstößen, die bei der Stromproduktion während des Wärmepumpenbetriebs generiert werden. Diese liegen im Falle einer Wärmepumpe, die mit Strom aus nachhaltigen Energieträgern betrieben wird, bei Null. Derzeit gibt es viele Förderungen
für Wärmepumpen, u. a. sehen die Landesförderungen der Provinz (Beschluss Nr. 168 vom 14 Februar 2017) einen Beitrag bis zu 50 Prozent für Wärmepumpen vor. Dieser Beitrag ist an Kriterien gebunden: Das zu versorgende Gebäude muss aufgrund einer Baukonzession errichtet sein, die vor dem 12. Jänner 2005 ausgestellt wurde. Innerhalb einer Versorgungszone einer Fernheizanlage sind Beiträge für Wärmepumpen ausgeschlossen. Es gibt aber auch Förderungen des GSE (conto termico) in Höhe von bis zu 65 Prozent. Sollten Sie noch über einen Boiler zur Warmwasseraufberei-
tung verfügen, tauschen Sie diesen umgehend mit einer Wärmepumpe aus: Sie sparen damit Strom und Geld.
ALEXANDER MÜHLSTEIGER, Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Sterzing
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Versichert? Felsenfest versichert! Nicht alle Gefahrensituationen sind vorhersehbar, einige sogar kaum vorstellbar. Nehmen wir als Beispiel den Fall von Jakob (12), der beim Spielen im Garten mit seiner neuen Drohne diese zum Absturz gebracht hat. Leider ist das Fluggerät genau in die Geburtstagstorte des Nachbarn gestürzt. Aus diesem Grund denkt die TIROLER voraus und versichert auch Gefahren, an die man oft gar nicht denkt. Gegen welche Risiken sollte ich mich versichern? • Große Risiken: z. B. Feuerschäden oder Schäden an einer dritten Person (Haftpflichtversicherung). Diese sollte man auf jeden Fall versichern. • Mittlere Risiken: z. B. durch Einbruchdiebstahl, Leitungswasser oder Sturm. Auch diese sichert man am besten ab. • Kleine Risiken: z. B. Schäden durch Glasbruch. Diese kann man, muss man aber nicht versichern.
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MAULS
ZAPFSÄULE FÜR E-AUTOS Auf dem öffentlichen Parkplatz in Mauls steht seit diesem Sommer eine Ladesäule für E-Autos. Ende August hat die Energiegenossenschaft Mauls im Rahmen einer Feier ihr angekauftes E-Auto eingeweiht, das in erster Linie Genossenschaftsmitgliedern zur Verfügung steht. Zu den üblichen CarSharing-Konditionen können sich auch alle anderen Gemeindebürger das Auto ausleihen.
#greenmobilitybz Die Südtiroler Landesregierung hat ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, um die Verkehrsflüsse auf Südtirols Straßen in innovative und zukunftsorientierte Bahnen zu lenken. Verkehr soll vermieden, verlagert und verbessert werden, so das Ziel der Landesregierung. Der Startschuss der Kampagne erfolgt nun mit der Verteilung der neuen Infoblätter zu den Förderungen von E-Fahrzeugen für Private und Betriebe, die druckfrisch vorliegen. Wer nämlich ein Elektrofahrzeug kauft, egal ob für den Betrieb oder für den Privatgebrauch, bekommt einen Preisnachlass von 4.000 Euro, und zwar 2.000 Euro als Landesbeitrag plus 2.000 Euro als Preisnachlass des Händlers. „Mit dieser Prämie regen wir eine zukunftsweisende
Kaufentscheidung für nachhaltige alpine Mobilität, mehr Lebensqualität und eine saubere Umwelt an“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Alles Wissenswerte über die Ankaufsprämie für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride für Private, öffent-
liche Einrichtungen und Betriebe gibt es übersichtlich und kompakt auf zwei handlichen Infoblättern erklärt. Zudem gibt es darin Informationen über Förderungen für entsprechende Ladestationen. Weitere Infos dazu auf www.greenmobility.bz.it
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INFRAROT-HEIZSYSTEME VON DESIGN & HEATING Infrarotheizungen übertragen die Wärmeenergie direkt durch Strahlungswärme. Die Infrarotstrahlen treffen auf Gegenstände oder Körper und werden sofort in Wärme umgewandelt. Das bedeutet, dass nicht die Raumluft (wie bei gängigen Heizsystemen) erwärmt wird, sondern direkt Dinge und Objekte. Es findet also keine Luftzirkulation statt und die Wärme sammelt sich nicht unter der Decke, sondern verteilt sich gleichmäßig im Raum. Die gefühlte Raumtemperatur wird um 2 bis 3° C höher empfunden. Das macht das Heizen mit Infrarottechnik so effizient. Die Vorteile: geringe Anschaffungs- und Installationskosten; keine Nebenkosten (Schornsteinfeger, Brennstofflagerung); wartungsfrei, lautlos, geruchlos und platzsparend; keine Staubaufwirbelungen (Allergiker); wirksam gegen Schimmelbildung; umweltfreundlich; individuell gestalt- und dekorierbar. Informationen unter: 0472 766610.
RISCALDAMENTO A INFRAROSSI DESIGN & HEATING Il riscaldamento a infrarossi trasmette l’energia termica attraverso calore radiante. I raggi infrarossi incontrano oggetti o corpi e vengono immediatamente trasformati in calore. Ciò significa che non è l’aria a riscaldarsi (come nei sistemi di riscaldamento convenzionali), ma direttamente gli oggetti e le cose. Non avviene quindi nessuna circolazione d’aria e il calore non si raccoglie sotto il soffitto, ma è uniformemente distribuito nelle stanze. La temperatura ambiente percepita è superiore di 2-3°C. Ciò rende il riscaldamento ad infrarossi così efficiente. I vantaggi: costi d’acquisto e installazione bassi; nessuna spesa aggiuntiva (spazzacamino, deposito carburante); zero manutenzione; non fa rumore, é inodore e non occupa spazio; nessuna circolazione di polvere (allergie); efficace contro la muffa; ecologico; configurabile e individualmente decorabile. Per informazioni: 0472 766610.
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Rundum-Service mit EMP – seit über 35 Jahren Die EMP GmbH in der Freienfelder Handwerkerzone bietet seit über 35 Jahren einen Rundum-Service in Sachen Elektroplanung und Elektrotechnik. EMP zählt in der Branche zu den führenden Unternehmen im Raum Wipptal und darüber hinaus und bietet zukunftssichere Arbeitsplätze. EMP bietet seinen Kunden einen Rundum-Service mit Leidenschaft und ein breites Leistungsspektrum von Elektroinstallationen und Gebäudesystemtechnik über Energieeinspeisung bis hin zu Service und Wartung. „Moderne Elektroinstallationen und leistungsorientierte Photovoltaik sind und bleiben unsere Leidenschaft“, so Geschäftsführer und Inhaber Jürgen Mair.
ELEKTRO-AUTOS RÜCKEN NÄHER Geschäftsführer Jürgen Mair bestätigt, dass es sich um den ersten elektrisch angetriebenen Lieferwagen im Unternehmen handelt und die Anschaffung von weiteren E-Fahrzeugen geplant ist. Ebenso wurde eine E-Ladesäule angekauft und auf dem Betriebsgelände in Freienfeld installiert. Dadurch kann Interessenten aus eigener Erfahrung berichtet werden, wel-
STECKBRIEF Firma: Elektro Mair Peter GmbH (EMP GmbH) Handwerkerzone 12, Freienfeld Tel. 0472 647217 info@emp-elektro.it I www.emp-elektro.it Leistungsspektrum: Elektroinstallationen Gebäudesystemtechnik Energieeinsparung Service & Wartung Märkte: Südtirol (vorwiegend Wipptal), Norditalien, Deutschland, Österreich Gründungsjahr: 1980
Citroen Berlingo mit einem 67 PS starken E-Motor und 170 km Reichweite
ELEKTRISCH IN DIE ZUKUNFT – EMP FÄHRT MIT STROM Vor kurzem hat sich die EMP GmbH ein Elektro-Fahrzeug der Marke Citroen angekauft. Damit rüstet sich EMP vorzeitig für die Zukunft, weil es sich beim Thema E-Autos nicht mehr nur um Studien und Ankündigungen handelt.
che Vor- und Nachteile die Installation einer eigenen E-Ladesäule mit sich bringt. Hierüber hat sich die Firma EMP in den vergangenen Jahren bereits ein fundiertes Wissen angeeignet und im Wipptal mehrere Ladesäulen installiert. Der E-Citroen Berlingo kann dank seines Ladevolumens von über 3.000 l als vollwertiger Lieferwagen verwendet werden und unterstützt das EMP Team bei technischen Einsätzen im und außerhalb des Wipptales.
Firmenentwicklung: 1980: Gründung durch Peter Mair mit Firmensitz in Stilfes 1989: Aufnahme erster Geselle 1995: Eröffnung Geschäftssitz Freienfeld Handwerkerzone 1998: Umwandlung in OHG 2009: Umwandlung in GmbH 2011: Betriebsübernahme durch Jürgen Mair 2015: Firmenjubiläum 35 Jahre Geschäftsführer: Jürgen Mair Anzahl Mitarbeiter: 25
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SCHNEEMANAGEMENT IN SKIGEBIETEN Rund sieben Millionen Kubikmeter Wasser haben Schneekanonen im Jahr 2015 in Form von Schnee auf die Südtiroler Skipisten gepustet. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Wasserverbrauch von 35.000 Familien. Infolge des Klimawandels werden schneearme Winter weiter zunehmen. Wissenschaftler des Südtiroler Forschungszentrums Eurac Research entwickeln derzeit in einem international zusammengesetzten Team Methoden, welche die so genannte technische Beschneiung und das Schneemanagement durch gezielte Wetterprognosen optimieren sollen. So könnte beispielsweise der Wasserverbrauch und die damit verbundenen Kosten reduziert werden. Meist entscheiden die Betreiber sehr kurzfristig, ob sie ihre Pisten beschneien oder nicht. Ausschlaggebend dafür sind die aktuelle Wetterlage und die kurz-
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fristige Wetterprognose. Das ist sowohl wirtschaftlich wie auch ökologisch nicht optimal. Wissenschaftlich aufbereitete Satelli-
gebiete. Dank dieser technischen Unterstützung erhalten die Skipistenbetreiber meteorologische Daten, in die auch die aktuelle
tendaten können den Einsatz von Kunstschnee effizienter machen, sind die Experten von Eurac Research überzeugt. Sie arbeiten mit zwölf europäischen Partnern an einem Informationsdienst für Ski-
Schneemenge und -qualität einfließen. Sie können die Beschneiung so bereits einige Wochen im Voraus planen – die Beschneiungsanlagen kommen nur dann zum Einsatz, wenn die meteoro-
logischen Bedingungen günstig sind und die Pistenverhältnisse es verlangen. Damit die Wettervorhersage nicht zu kurz greift und auch mittelfristig zuverlässig ist, arbeiten die Forscher mit vielen unterschiedlichen Daten: von den Schneekanonen gemessene Wetterdaten, aktuelle Schneehöhe und Satellitenbilder der Schneelage im Skigebiet. Nachdem die Forscher die gesamten Daten zusammengefügt und ausgewertet haben, können die Skipistenbetreiber sie direkt auf einer Online-Plattform abrufen und so die Beschneiung langfristig und nachhaltig planen. Das von Météo-France koordinierte Projekt ist diesen September gestartet und wird im Rahmen von Horizon 2020 für eine nachhaltige Wirtschaft von der Europäischen Kommission finanziert.
Essen & Trinken
Essen & Trinken GEHEN? BLEIBEN? – DER SANFTE WEG ZUM GUTEN LEBEN „Change the future of migration. Invest in food security and rural development“ war das Leitmotiv der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zum diesjährigen Welternährungstag am 16. Oktober. Auch in Südtirol wurde mit verschiedenen Aktionen auf dieses Datum aufmerksam gemacht. So wurde in Meran der erste Südtiroler Ernährungsrat der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu diesem Anlass wurde eine Broschüre ausgearbeitet, die sich vordergründig mit der Frage auseinandersetzt, wie sich Ernährungspolitik und Stärkung des ländlichen Raumes auf die Migration auswirken.
Die Beiträge gehen aber auch auf ein anderes Thema ein: Migration ergibt sich aus der Suche nach einem besseren bzw. einem guten Leben. Die Vorstellungen von diesem guten Leben sind aber kulturbedingt und dabei letztlich stark von dem geprägt, was über die Medien und die Konsumindustrie in die Köpfe kommt. Braucht es also neben einer zukunftsfähigen food policy auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Leitbildern zum guten Leben? Beiträge aus Asien, Afrika, Südamerika und Südtirol gehen auf diese Fragen ein.
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OH DU FRÖHLICHE WEIHNACHTSBÄCKEREI! Man mag es kaum glauben, aber ein Jahr ist schon wieder fast vorüber und die schönste Zeit des Jahres steht vor der Tür. Und was wäre Weihnachten ohne den Duft von Zimt, Nelken, Keksen und anderen süßen Naschereien? Hier einige der beliebtesten Rezepte zum Nachbacken.
ken (gemahlen), 1/2 TL Kardamom (gemahlen), 1 Prise Salz, 50 g Mandeln (gemahlen), 225 g Mehl
SPEKULATIUS
Zutaten: 100 g Butter, 125 g Zucker (braun), 1 Pkg. Vanillezucker, 2 Eier, 2 TL Zimt, 1/2 TL Gewürznel-
PR
Es weihnachtet sehr! Bei Pro Natura, Bioshop & Natural Beauty Salon in Brixen ist schon alles bereit für die schönste Zeit des Jahres. Denn natürlich gibt es auch zu Weihnachten viele regionale Leckereien zum Selber-Genießen oder Verschenken. Am besten schmecken weihnachtliche Köstlichkeiten, wenn man weiß, dass die Zutaten aus der Region stammen. So bietet das Bio-Fachgeschäft eine reiche Auswahl an Südtiroler Panettone, Weihnachtskeksen und auch gluten- und laktosefreien Süßigkeiten. All jene, die sich selbst in die Weihnachtsbäckerei stürzen wollen, finden die passenden Backzutaten – und auf der Pro Natura-Website Inspirationen und Rezeptideen. Leckere Bratäpfel lassen sich aus Bio-Äpfeln zaubern, um die besinnliche Zeit vor dem Kamin etwas zu versüßen. Dazu gibt es Qualitätsweine aus Südtirol für die Großen sowie naturreine Säfte und Kräutertees für den heißen Kinderpunsch der Kleinen. Das Team von Pro Natura wünscht allen frohe Weihnachten – und nicht vergessen, die alljährliche Lotterie startet mit dem ersten Türchen vom Adventskalender.
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(glatt), 1/2 Pkg. Backpulver Zubereitung: Butter, Zucker, Vanillezucker, Eier, Mehl, Gewürze, Salz, Mandeln und Backpulver rasch verkneten. Anschließend etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Das Backrohr auf 180° C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig nicht zu dünn ausrollen. Mit speziellen Spekulatius-Stempeln die Kekse ausstechen oder mit einem Teigroller Rechtecke ausschneiden. Backzeit: ca. 10 – 15 min.
VANILLEKIPFERL Zutaten: 70 g Staubzucker, 160 g Butter (kalt), 200 g Mehl, 70 g ge-
riebene Mandeln (oder Haselnüsse), 2 Pkg. Vanillezucker
Essen & Trinken PR
Stubenadvent in Gossensass Stille und Ruhe abseits vom hektischen Weihnachtstrubel
Zubereitung: Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und mit einer Packung Vanillezucker und dem Staubzucker verkneten. Die geriebenen Mandeln und das Mehl mit dem Butter-Zucker-Gemisch rasch zu einem Teig verkneten. Den Teig anschließend für etwa 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen. Den Teig fingerdick ausrollen und davon kleine Stücke abreißen. Diese zu kleinen Kipferln formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im auf 180° C vorgeheizten Backofen etwa 12 Minuten backen. Die noch warmen Vanillekipferl vorsichtig in Vanillezucker wälzen oder mit Vanillezucker bestreuen.
SCHOKO-KEKSE
Zutaten: 250 g Butter, 150 g Staubzucker, 1 Pkg. Vanillezucker, 1 Prise Salz, 2 Eier, 1 Eigelb, 250 g Mehl, 40 g Kakao, 1 TL Backpulver, 200 g Kuvertüre nach Geschmack (Bitter- oder Vollmilchkuvertüre).
Zubereitung: Butter, Staubzucker, Vanillezucker und Salz vermengen, anschließend Eier und Eidotter unterrühren. Nach und nach Mehl, Backpulver und Kakao hinzufügen und alles verrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Den Teig in einen Spritz-
sack mit großer Sterntülle füllen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech Kekse dressieren. Das Backblech in den vorgeheizten Backofen (ca. 180° C) schieben und die Kekse rund 15 Minuten backen. Kuvertüre in einem heißen Wasserbad schmelzen, die ausgekühlten Kekse darin eintunken und auf einem Bogen Backpapier trocknen lassen.
Der Bauern- und Handwerksmarkt mit Spezialitäten und weihnachtlich dekorierten Ständen lädt auch heuer wieder zum Kosten, Genießen, Verweilen und Besinnen ein. Die Aussteller sind einheimische Handwerker und Produzenten, Bauern und Bäuerinnen aus Gossensass und Pflersch. Sie bieten dem Besucher Schafwoll-Produkte, Holzkunstwerke, Drechslerarbeiten und Krippen sowie leckere Spezialitäten wie hausgemachte Krapfen, verschiedene Suppen, selbstgebackene Kekse, Zelten und selbstgemachten Himbeerpunsch an. Auf dem Stubenadvent genießt der Besucher mit allen Sinnen eine wunderschöne adventliche Stimmung abseits vom hektischen Einkaufstrubel. Besonderes Highlight: die feierliche Eröffnung am 9. Dezember um 17.00 Uhr mit einem Advent-Konzert des Gospelchores „The White Lily Gospel Singers“ aus Mühlbach EIN TOLLES RAHMENPROGRAMM BIETET BESTE UNTERHALTUNG FÜR GROSS UND KLEIN: • Advent-Kasperl-Theater vom Elki in der Bibliothek Gossensass am Samstag, den 9. Dezember um 15.00 Uhr; • Weihnachts-Basteln in der Bibliothek an den Samstagnachmittagen ab 15.00 Uhr; • an den Sonntagvormittagen dürfen die Kinder in der Kinderbackstube nach Herzenslust kneten, formen, flechten und verzieren; • Kindermalwettbewerb zum Thema Weihnachten am Sonntag, den 10. Dezember ab 15.00 Uhr; • Adventkonzert der Pflerer Gitschn am Sonntag, den 10. Dezember um 17.00 Uhr und der Gruppe Buchbar am Samstag, den 16. Dezember um 17.00 Uhr. Weitere Infos unter www.gossensass.org oder der Rufnummer 0472 632372
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ESSEN, WAS GUT TUT INTERVIEW: MARIA LOBIS Essen ist mehr als satt werden. Lebensmittel sind Mittel zum Leben. Das Wissen über Vielfalt und Nachhaltigkeit gerät in Vergessenheit. Am 16. Oktober fand der Welternährungstag statt. Die oew-Organisation für Eine solidarische Welt bittet an den Tisch: Produzenten von biologischem Obst, Gemüse und Fleisch tauschen sich mit Einkäufern und Abnehmern aus der Gastronomie aus. Ein Gespräch über Durchhaltevermögen, Genuss und Hoffnung.
mann der Genossenschaft Wippland. Auf dem Hochwiedenhof in Gossensaß hält er 50 Schafe nach biologischen Kriterien.
VERONIKA STÖTTER, Jahrgang 1982, betreibt seit Juni 2010 mit ihrem Partner Daniel Planer in Sterzing die Vinothek mit kleiner Küche „Vinzenz – zum feinen Wein“. Das Paar legt Wert auf biologische und vollwertige Produkte.
THOMAS ZÖSSMAYR, Jahrgang 1971, gelernter Koch, baut auf dem Biohof Waldförster in Mareit auf zwei Hektar Grund Gemüse nach Bioland-Kriterien an.
ALEXANDER PLATTNER, Jahrgang 1966, ist Lehrer und Ob-
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Erker: Herr Zössmayr, seit 2004 ist der Waldförster-Hof nach Bioland-Kriterien zertifiziert. Was hat Sie dazu bewogen? Thomas Zössmayr: Unser Hof ist schon vorher ohne Chemie ausgekommen, er war ab 1990 verpachtet. Ende der 90er Jahre konnte ich meine Eltern dafür gewinnen, Gemüse anzubauen. Wir haben überlegt, was wir tun können, um von dem zu leben, was wir anbauen. Wenn man kein Fleisch produziert, wird man oft nicht als vollwertiger Bauer betrachtet. Begonnen haben wir mit Radieschen, die wir im Bund an Gastbetriebe und Geschäfte verkauft haben. Heute bauen wir rund 50 Gemüsesorten an. Dank der Vielfalt schließen wir Verluste aus, die vor allem witterungsbedingt eintreten können. Bei uns wachsen Salat, Zucchini, Steckrüben, Kohlrabi, Süßkartoffeln, Artischocken, Spargeln, To-
maten, Sauerkleerüben, Knollenziest oder Gewürze wie Thymian, Petersilie und mehr. Herr Plattner, Sie halten auf dem Hochwieden-Hof 50 Schafe. Warum? Alexander Plattner: Ich arbeite gerne mit Tieren. Die Flächen, die ich bearbeite, sind eher aufwendig zu bewirtschaften. Schafe haben sich einfach angeboten. Hauptberuflich bin ich Lehrer. Die Arbeit mit den Schafen lässt sich damit gut verbinden und einteilen. Im Frühjahr und Herbst sind die Schafe auf der Wiese, ab 10. Juni auf der Alm und ab Allerheiligen im Stall. Das Füttern war von Anfang an ein großes Thema bei uns – auf dem Hof und in der Genossenschaft Wippland. Wir halten Juraschafe. Das ist eine Schweizer Bergschafrasse, die Muttertiere gebären das ganze Jahr über. Sie bekommen Gras, Heu und eine Getreidemischung. Im Dezember entferne ich den Widder, so dass die Mutterschafe im Sommer auf der Alm nicht durch Fuchs oder Adler ihre Lämmer verlieren. Die Frühlings-Jungtiere kommen mit auf die Alm. Die Gastronomie und unsere Endkunden verlangen nicht nur bei der Milch, sondern auch beim Fleisch Kontinuität. Da braucht es Abstimmung und Vielfalt. Wann werden die Tiere geschlachtet? Plattner: Wir schlachten die Tiere im Alter zwischen vier und acht Monaten, dann wiegen sie zwischen 18 und 20 Kilogramm. Als Genossenschaft Wippland ist es uns ein Anliegen, dass die Bauern ihre Schafe selbst zum Schlachthof nach Brixen bringen. Die Schlachtung bedeutet für das Tier einen enormen Stress. Besser wäre es, wenn die Tötung auf
Essen & Trinken
dem Feld oder im Stall stattfände, wo das Tier auch ausbluten kann. Es macht wenig Sinn, gut auf das Tier zu schauen, es aber im letzten Lebensabschnitt schwer zu belasten. Wir möchten als Genossenschaft ein mobiles Schlachtauto ankaufen. Das wäre ökonomisch sinnvoll und für die Tiere wünschenswert. Letztendlich wirkt sich das auch auf die Qualität und den Geschmack des Fleisches aus. Frau Stötter, Sie haben 2010 mit einer Weinbar mitten in Sterzing begonnen. Später ist die Küche dazugekommen. Warum ist Ihnen der biologische Aspekt so wichtig? Veronika Stötter: Meinem Partner Daniel und mir war von Vornherein klar: Unsere Ernährung ist das Wichtigste und unser Gast soll so hochwertig essen wie wir. Bei Gemüse, Fleisch und Wein sind wir ständig auf der Suche nach neuen Lieferanten – aus unserer und aus anderen Regionen. Voraussetzung ist, dass sie nach unseren Kriterien arbeiten. Wir verzichten bei den Getränken auf künstliche Farbstoffe, nehmen kein Ei aus der Hühnerindustrie. Beim Fleisch kennen wir unsere Produzenten, Zwischenhändler vermeiden wir möglichst. Beim Gemüse kommt Saisonales auf die
Teller, wir haben selbst einen großen Garten, und falls das im Sommer nicht ausreicht, kaufen wir vom Biohof Waldförster oder von Händlern unseres Vertrauens. Bei Mehl, Nudeln, Reis und Olivenöl wählen wir stets kleine Betriebe, die nach ökologischen Kriterien arbeiten. Wir hören uns ständig um, reden mit anderen Betrieben, sind hellhörig für Tipps. Es gibt in Italien viele Hersteller, die seit Generationen natürlich produzieren. Unser Küchenteam künstelt nicht bei der Verarbeitung. Ausschlaggebend sind die Grundprodukte. Wir führen eine kleine Karte mit fünf, sechs Gerichten. Es ginge auch einfacher. Warum tun Sie sich diesen Aufwand an? Stötter: Wir bieten hochwertige Produkte an, fragen uns aber ständig: Gibt es noch bessere? Wir nehmen auch längere Fahrtwege in Kauf, um das Bessere zu bekommen. Verlangen die Kunden nach Vielfalt? Stötter: In den vergangenen fünf Jahren hat sich viel getan. Die Kunden fragen verstärkt nach, woher die Lebensmittel kommen. So ist zum Beispiel die Vielfalt bei Rüben oder Rohnen spannend
für meine Gästeschicht und geschmacklich gewollt. Plattner: Getreide hat bei uns beispielsweise Tradition. Leider ist es kaum mehr präsent, auch die alte Tiroler Imperialgerste wäre interessant. Zum Glück ist manches wieder im Kommen. Zössmayr: Die so genannten Saubohnen oder Puffbohnen kennt man heute nicht mehr. Es ist vieles verlorengegangen, so viele Farben und Sorten. Stötter: Wir machen Püree aus Bohnen, Ronen, Hülsenfrüchten oder Platterbsen. Wenn wir ein gutes Grundprodukt haben, auch beim Lamm, dann müssen die Köche nicht zaubern. Wir brauchen keine gekünstelten Minibohnen oder Minikarotten, die schmecken nicht und sind zudem extrem teuer. Zössmayr: In den vergangenen Jahrzehnten sind Südtirols Küchen beim Gemüse sehr reduziert gefahren. Ich bin selbst Koch und Feinschmecker und merke gleich, wenn Geschmacksverstärker dabei sind oder der Kartoffelsalat aus der Dose kommt. Solche haben in einem Salat nichts zu suchen. Was sollte sich ändern? Stötter: Manche Leute kochen lieblos, haben nie kochen gelernt,
kaufen aus Bequemlichkeit oder aufgrund von Sparmaßnahmen nur Teile der Tiere wie das Kotelett oder bereits verarbeitete Produkte. Wenn Köche es verstehen, das ganze Tier zu zerlegen, zu verarbeiten und zu verwerten, können sie tolle Speisen zubereiten. Zössmayr: Manche Leute haben Angst vor dem Kochen. Eine Cremesuppe mit frischem Gemüse und guter Qualität braucht nicht mehr Zeit als eine Suppe aus dem Päckchen. Bei der Qualität gibt es keinen Vergleich. Plattner: Leider soll alles nichts mehr kosten. Auch Hennen brauchen länger, wenn sie tiergerecht und im Freien aufwachsen. Das ist teurer. Es geht um einen fairen Preis. Stötter: Wir sollten uns überlegen, was wir in uns aufnehmen. Viele haben Geld für Zigaretten oder Rubellose und zahlen anstandslos drei Euro für eine Cola, aber das Essen kostet zu viel. Wir brauchen mehr Sensibilität und kritisches Denken. Plattner: Auch die Farbe des Fleisches wird bemängelt. Beim konventionellen Fleisch wird mit Farbe gerötet. Unser Schinken ist gräulicher, manche meinen, er sei vergart oder nicht mehr frisch. Lebensmittelfarbe macht nicht frisch. Die Kunden brauchen In-
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formation. Das ist langwierig und aufwendig. Zum Glück sind die Menschen im Wipptal inzwischen sensibler und den Weg des naturnahen Denkens mitgegangen. Haben die Menschen den Bezug zum gesunden Lebensmittel verloren? Stötter: Qualität ist Erziehungssache. Und es ist wichtig, regelmäßig zu essen. Im Laufe eines Tages nehmen wir eine ganze Menge Lebensmittel zu uns. Der Körper hat einiges zu verarbeiten. Wenn ich mich gesund ernähre, spüre ich den Mehrwert des Lebensmittels, wenn ich Vollkornbrot esse, habe ich mehr als vom industriellen Weißbrot. Ich esse nur selten Fleisch. Wenn ich eines esse, dann ist es hochwertig. Zössmayr: Bio kostet nicht mehr.
Ich benutze und verarbeite alles und schmeiße nichts weg, weil mir die Lebensmittel wertvoll sind. Viele Krankheiten kommen vom minderen Essen. Das Wort sagt es: Lebensmittel halten uns am Leben. Ordentliche Ernährung ist Prävention. Manche Menschen geben inzwischen mehr für Medikamente aus als für Lebensmittel. Außerdem kann es doch nicht sein, dass Milch nur knapp mehr als Wasser kostet. Plattner: Vielfalt ist auf allen Ebenen gefragt. Es gilt u. a. zu lernen, das ganze Tier zu verarbeiten. Wo muss angesetzt werden? Zössmayr: Selbst wir Bauern wissen oft nicht, was Qualität ist. Das hängt u. a. vom Saatgut ab. Bauern müssen Spaß an dem haben, was sie tun. Ich esse zum Beispiel kein
REZEPT PIKANTE KÜRBISSCHNITZEL Zutaten für 4 Pers.: 800 g Kürbis (Hokkaido oder Muskatkürbis), Salz, nach Belieben Pfeffer aus der Mühle und Muskatnuss frisch gerieben, 200 – 300 g Bergkäse, 3 Eier, 4 EL gehackte gemischte Kräuter, Weizenmehl zum Wenden, 4 EL Butterschmalz, kleiner Schnittsalat (Rucola), 4 EL Essig, 4 EL Olivenöl, 2 EL getrocknete Kräuter. Zubereitung: Den Kürbis schälen (bei Hokkaido-Kürbis nicht nötig), entkernen und in ½ cm dicke Scheiben schneiden. Mit Salz, nach Belieben auch mit Pfeffer und Muskatnuss würzen und auf ein Küchenblech legen. Die Eier mit dem geriebenen Bergkäse und frischen Kräutern verquirlen. Die Kürbisscheiben zuerst in Mehl und dann in der Eier-Käse-Kräuter-Mischung wenden. In einer Pfanne das Butterschmalz leicht erhitzen und die Kürbisscheiben von beiden Seiten 3 – 4 Minuten goldgelb anbraten. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und die fertigen Kürbisschnitzel im Backrohr bei etwa 80 – 100° C warmhalten. Den kleinen Schnittsalat waschen und aus Essig, Salz, getrockneten Kräutern und mildem Olivenöl ein Vinaigrette herstellen. Den Salat auf dem Teller anrichten, mit der Vinaigrette beträufeln und mit den Kürbisschnitzeln servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer.
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Hühnchen mehr, von dem ich nicht weiß, woher es kommt. Heuer im Sommer habe ich zweimal eines in der Genossenschaft gekauft. Stötter: Wir sollten die Menschen für die Preise und den Wert der Lebensmittel sensibilisieren. Plattner: Bio hat mit Werten zu tun. Die Frage des Wertes müssen auch wir Bauern uns stellen: Wie gehe ich mit Tier und Boden um? Geht es nur um Gewinnoptimierung? Kümmere ich mich auch um die Auswirkungen? Und die öffentliche Hand sollte sich fragen: Was ist förderungswürdig? Das muss auch von oben gesteuert werden. Wir dürfen die Sensibilität nicht nur vom Konsumenten erwarten. Zössmayr: Und wir Bauern müssen lernen, auf unser Produkt und auf das, was wir tun, stolz zu sein. Früher waren manche Bauern vielleicht zu stolz. Das ist ins Gegenteil umgeschlagen, heute müssen wir wieder um unseren Wert kämpfen. Plattner. Die Wertigkeiten haben sich verschoben. Die Zeit hat es mit sich gebracht, dass „normale“ Arbeiter einen höheren Lebensstandard hatten als Bauern, ein geregeltes Einkommen und geregelte Zeiten. Was wünschen Sie den Anbauern und Abnehmern? Zössmayr: Ich wünsche jedem Bauer, dass er auch mal Urlaub nehmen oder gut essen gehen kann. Es kann nicht sein, dass Bauern, welche die Basis für das Essen liefern, hauptsächlich billig sein sollen. Stötter: Wir sollten das, was wir tun, mit Liebe tun. Oft fragen mich Leute, warum ich täglich 15 bis 16 Stunden arbeite. Mir macht es Spaß, mit guten und gesunden Produkten zu arbeiten. Wenn man einen Sinn in dem findet, was man tut, dann hat man auch Erfolg: egal, ob ich Käse produziere oder Gemüse anbaue. Es war für uns
nicht immer leicht, unsere Linie durchzuziehen. Wir bieten kein Wiener Schnitzel und keinen Veneziano an. Mein Partner telefoniert täglich stundenlang mit Produzenten und Winzern. Wir wollen beste Qualität und sind ständig auf der Suche nach Neuem. In unserem Keller lagern Flaschen mit 700 verschiedenen Etiketten, 60 Prozent davon sind biologische Weine. Wir haben viele Gäste, die von weit her kommen, weil sie gesicherte Qualität haben wollen. Was brauchen biologische Anbauer? Zössmayr: Es braucht Überzeugung, um biologisch zu produzieren. Wir arbeiten täglich viele Stunden. Ich stehe nie mit dem Gedanken auf, schon wieder arbeiten gehen zu müssen. Ich tue das gerne und erachte es als sinnvoll. Plattner: Bei uns im Geschäft der Genossenschaft gibt es keine fixen Grundprodukte. Der Kunde lässt sich von dem anregen, was da ist, und probiert Neues aus. Das ist eine Frage der Einstellung und des Vertrauens. Qualität ist wertvoll und gesund, das kostet auch etwas. Wir fördern kleine Kreisläufe und die Vielfalt, das ist befriedigend. Es geht darum, kreativ zu sein und nicht unter Druck zu kommen. Wenn ich immer größer werde oder Schulden habe, komme ich in eine Tretmühle, aus der ich nicht mehr herauskann. Stötter: Es gilt, ehrlich und authentisch mit sich und den anderen zu sein. Alles kommt zu mir zurück: Positives und Negatives. Ich habe gelernt, meine Linie durchzuziehen und mir nichts aufquatschen zu lassen. Zössmayr: Ich spüre eine Kehrtwende in der Gesellschaft. Die Leute verlangen nach gesunden Produkten und schätzen alte Sorten. Ich freue mich, wenn alte Bauern zu uns auf den Hof kommen und alte Krautsorten wiederE erkennen.
Essen & Trinken
STERZING
GESUND UND NACHHALTIG ABNEHMEN Low Carb, Trennkost, Paleo, Metallic Balance, Brigitte-Diät – die Gewichtswunder versprechende Liste ist lang. Viele von uns haben schon verschiedenste Diäten aus-
probiert und sind beim Abnehmen immer wieder an ihre Grenzen gestoßen oder gescheitert. Welche der gängigen Diäten sind
alltagstauglich und bringen langfristigen Erfolg, welche sind abzulehnen? In ihrem Vortrag im Stadttheater Sterzing am 20. November liefert Apothekerin Dr. Susanne Reiffenstuhl Baumgartner fundierte Informationen und Tipps, die über das Kalorienzählen hinausgehen und die Ernährungspsychologie miteinbeziehen. Der Vortrag, veranstaltet von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit dem Stadttheater Sterzing, beginnt um 19.30 Uhr; der Eintritt ist frei.
KRÄUTER AUS UNSEREM GARTEN Ein Projekt, das bereits im Frühling dieses Jahres gestartet wurde, hatte die Kräuterwelt in unseren Gärten zum Thema. Organisiert vom Bildungsausschuss Jaufental und in Zusammenarbeit mit dem Kräuterexperten Bernhard Auckenthaler wurde in Jaufental ein spezieller Kräutergarten mit rund 60 verschiedenen Kräutern angelegt. Während des Sommers fand ein vertiefendes Gespräch rund um Anbauweise und Pflege statt, im Herbst schritt die Kräutergärtnerin Christine Reichsigl zur Ernte. Im Vortrag „Die Kräuter aus unserem Garten“, der Anfang Oktober von Auckenthaler im Ver-
einshaus von Jaufental gehalten wurde, wurden die geernteten Kräuter den interessierten Zuhörern vorgestellt und dabei auch die vielfältigen Verwendungszwecke besprochen. Neben der Zusammenstellung von klassischen Teemischungen wurde auch die Zubereitung von exotischen Kräutern, Kräutersalzen, Smoothies und Räuchermischungen vorgestellt. Nicht nur altbekannte Kräuter wie Thymian, Minze und Goldmelisse wurden behandelt, sondern auch wunderbare Exoten wie die Rosenmonarde, Lemonysop, türkische Melisse oder die argentinische Minzverbene.
DIE GESCHICHTE VON DER GLÜCKLICHEN KUH AUF DEM MILCHPACKERL Dem Südtiroler Regisseur Andreas Pichler ist mit seinem neuesten Film ein aufrüttelndes Dokument zum Thema Milchindustrie gelungen. In seinem Film „Das System Milch“, der zurzeit in den Kinos läuft, wirft Pichler einen Blick hinter die Kulissen. Landwirte, Industrielle, Wissenschaftler und andere Experten kommen zu Wort und erklären, welche Folgen die derzeitige Milchverarbeitung auf die Umwelt, die Tiere und uns selbst hat.
GESUND ÜBER DEN WINTER In Gossensaß fand Anfang Oktober ein vielbesuchter Vortrag von Gottfried Hochgruber statt. Rund 160 Personen waren erschienen, um dem bekannten Pusterer
Kräuterexperten und Wanderführer Gottfried Hochgruber bei seinen Ausführungen über natürliche Heilmethoden mit Kräutern, Wurzeln und Beeren zuzuhören. Erker 11/17
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Baguette, Roggenbrot, Ciabatta – Brot gehört zu unseren Grundnahrungsmitteln und ist aus unserer Esskultur nicht wegzudenken. Inzwischen liegt Brot selber backen wieder voll im Trend und mit ein paar guten Tipps gelingt es fast wie von selbst.
lässt man die Tür während des gesamten Backvorgangs geschlossen. Soll die Kruste hart sein, lässt man den Dampf nach etwa zehn Minuten entweichen. Nach ungefähr derselben Zeit wird die Anfangstemperatur auf 230° C heruntergefahren und verbleibt bis zum Ende auf dieser Stufe.
Voraussetzung für die Herstellung gelungener Brote ist ein Backofen mit mindestens 250°C Ober-/Unterhitze. Auch wenn man früher meistens mit „Augenmaß“ den Teig hergestellt hat, ist es besonders bei Brot wichtig, sich an die genauen Mengenangaben zu halten. Vor allem Salz, Wasser und Hefe sollten genau abgewogen werden. Wichtig bei Hefeteigen ist zudem, dass man die Ruhephasen einhält und dem Teig die nötige Gehzeit lässt.
Und zum Schluss noch ein leckeres Rezept zum Ausprobieren:
Brot gelingt am besten, wenn man drei wichtige Dinge beachtet: viel Anfangshitze, viel Unterhitze und Dampf. Der Ofen sollte mindestens 45 Minuten auf 250° C vorgeheizt werde. Zudem sollte man ein Backblech mit in den Ofen schieben (unteres Drittel), das dann beim Backen selbst die nötige Unterhitze liefert. Damit die Teigoberfläche elastisch bleibt und die Gärgase entweichen können, braucht es Wasserdampf. Meistens gibt man dafür eine Schale mit Wasser in den Backofen. Der Dampf überzieht den Teig wie ein Kondensfilm. Möchte man eine weiche Kruste haben,
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BAUERNBROT 1 kg dunkles Weizenmehl (oder 500 g Weizenmehl und 500 g Roggenmehl), 42 g Hefe, 1 TL Zucker, 600 ml lauwarmes Wassser, 2 EL Pflanzenöl Für das Dampfl die Hefe mit 2 EL lauwarmem Wasser und einem TL Zucker mischen. In das Mehl eine kleine Mulde drücken und das Hefe-Zucker-Gemisch hineingeben, etwas mit Mehl bestäuben und etwa 15 Minuten rasten lassen. Das Dampfl anschließend mit Mehl, Öl, Wasser und Salz zu einem glatten Teig verkneten. An einem warmen Ort stehen lassen, bis sich der Teig sichtbar vergrößert hat. Anschließend noch einmal gut durchkneten und aus dem Teig zwei Leibe formen. Diese wieder ruhen lassen, bis sie sich auf das doppelte Volumen vergrößert haben. Teig in den vorgeheizten Backofen schieben. Backzeit: ca. 1 Stunde.
GUTES BROT VON EINHEIMISCHEM KORN
© Alois Heidegger
BROT SELBER BACKEN
Nach dem Motto „Gsund durchs Jahr“ bietet der Bildungsausschuss von Jaufental viele interessante Veranstaltungen rund um die Themen gesunde Lebensführung und Ernährung an. Ende September stand eine ganz besondere Feier auf dem Programm: die Einweihung der Mühle vom Maurerhof in Obertal/ Jaufental. Viele Neugierige waren zum Mühlenfestl gekommen, um selbst einmal die alte Tradition des Mehlmahlens und Brotbackens mitzuerleben. Der Besitzer Peter Mair erzählte eingangs, wie es zum Bau der Mühle und des Backofens – die übrigens von Grund auf neu errichtet wurden – kam. In einer Feier, die vom Männerchor Stilfes musikalisch umrahmt wurde, wurden die Bauwerke anschließend von Pater Meinrad gesegnet. Während der Backofen auf die
nötige Temperatur gebracht wurde, erklärte Referent Andreas Baldauf, wie man aus gutem Mehl einen Teig rührt. Baldauf, der sich bereits seit Jahren dem Getreideanbau widmet, benutzte übrigens für seinen Teig Jaufentaler Roggenmehl. Das Saatgut, das von Baldaufs Köfelehof stammt, gedieh auf den Jaufentaler Feldern so prächtig, dass sogar das Versuchszentrum Laimburg über die hohe Qualität des Getreides staunte. Das Backen selbst, das bis vor 50 Jahren auf den Wipptaler Bauernhöfen noch alltäglich war, war für alle ein Erlebnis und der Duft des frischen Brotes wehte bald über den ganzen Maurerhof. Für den süßen Genuss sorgten die Jaufentaler Bäuerinnen, die Krapfen und Tirtlan beigesteuert haben. Auch die Mitglieder der Feuerwehr halfen tatkräftig bei der Organisation mit. Musikalisch wurden die Gäste von Sepp Messner Windschnur unterhalten.
GESUNDHEIT
Leben in Balance –
eine Möglichkeit, zu dir zu finden „Leben in Balance“ ist zwar in aller Munde, doch was bedeutet es für dich wirklich? Ist deine Balance hergestellt durch hastiges Bergaufrennen, viele Trainingseinheiten pro Woche, jede einzele Kalorie bei deinen Mahlzeiten abzuchecken und möglichst viel Geld irgendwo zu bunkern? Ist Balance bei der Arbeit ein Gesicht und bei deiner Familie ein anderes Gesicht zu zeigen? Sind es selbst erstellte soziale Masken und ein Rollenverhalten, das du dir im Laufe der Zeit „angelebt“ hast? Um balanciert und zufrieden und das für immer zu leben, bedarf es zuerst der inneren Einkehr. Klär doch mal für dich bewusst, wie es in deiner Außenwelt ausschaut. Gleichzeitig spüre in deine Innenwelt: Wie reagierst du in bestimmten Situationen, was magst du daran nicht? Dann frag dich mal, um wen es dabei geht, und schließlich um was es dabei überhaupt geht. Oft wirst du merken, dass alle anderen über dein Schicksaal bestimmen und du fast keine andere Möglichkeit hast so zu sein, wie du wirklich bist. Jetzt frag dich, ob das für dich so in Ordnung ist. Vielleicht ist da ja das eine oder andere, was dir gar nicht wirklich passt, du findest aber keinen Ausweg zur Veränderung oder Verbesserung der Situation. Hierfür kann es manchmal hilfreich sein, Stift und Papier zur Hand zu nehmen und die Nachteile auf einer Seite sowie die Vorteile auf der anderen Seite zu notieren. Nimm dir Zeit dafür, schreibe jeden auch noch so kleinen Teil auf. Schnell zeigt sich, wie balanciert du selbst zu diesem Thema stehst, und ein transparentes Bild entsteht. Nun liegt es an dir, wie du damit umgehen möchtest. Neh-
men wir an, du willst eine Situation, die dich berührt, nachhaltig verändern: Setze dir ein realistisches Ziel! Aber wisse eines: Das geht nicht in kurzer Zeit, die Situation, die dich beunruhigt und in dir nagt, ist ja auch nicht von gestern auf heute entstanden. Daher bedarf es bei deiner Zielbestimmng einiger wichtiger Punkte: Dein Ziel muss ganz klar und spezifisch von dir beschrieben werden. Dein Ziel muss für dich messbar sein – setzte dir kleine und leicht zu schaffende Zwischenziele. Dein Ziel soll für dich selbst attraktiv sein. Dein Ziel muss realistisch sein (und hier gilt: Alles, was du dir wirklich wünschst und woran du hart arbeitest, ist machbar). Und der letzte und wichtigste Punkt: Setze dir für deine große Zielerreichung ein Datum, bis wann du es erreicht haben möchtest. Anfangs wirst du vielleicht den einen oder anderen Rückschlag erleben, aber wenn du dran bleibst, schaffst du es bestimmt. Und noch besser wirst du vorankom-
men, wenn du dein Ziel mit einer dir sehr wichtigen Person oder gar einem Coach teilst. Gemeinsam geht’s meistens besser. Wie Ana Blom schon sagte: „Du wirst es nie schaffen, einen Menschen, der in seiner Welt des Leidens gefangen ist, herauszuholen, solange er selbst nicht nach dem Ausgang zu suchen beginnt.“
HARALD MARKART Präsident der Genossenschaft Lebenskompass
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Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am
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Iatz in November isch’s soweit, schaugitn enk un, liabe Leit. Es kennt ihn guat, weil Gschichtn gib’s genua vi den schneidign Untrackerer Bua. No kuan graus Hoor und foscht kuane Foltn, für de Johr hosch di gor awia guat gholtn. Jagern und fischn sein deine Leidenschoft und ban Skitournrennen brauchsch a jede Menge Kroft. Deswegn wünschn mir dir viel Glück, viel Freid, an guatn Anblick, für deine Hobbys jede Menge Zeit. Bleib gsund und bleib frisch, bleib uanfoch so, wia du bisch ...
Olls, olls Guate zin 40er! Deine Melcherfamily
Liebe Mamme! Zu deinem 90. Geburtstag möchten wir dir ganz herzlich gratulieren! Wir wünschen dir noch weitere glückliche Jahre mit viel Humor und vor allem viel Gesundheit! Es ist schön, dass wir dich noch haben, und wir möchten dir für alles DANKE sagen. Die besten Glückwünsche von deinen Kindern und Ziehkindern mit Familien
80 Jahre sind es wert, dass man dich besonders ehrt. Es ist schön, dass wir dich haben. Wir möchten dir für alles Danke sagen! Lieber Franz, lieber Opa, wir wünschen Dir zu Deinem 80. Geburtstag viel Glück, alles Beste und besonders Gesundheit! Deine Familie
Lieber Paul, seit 25 Jahren leistest du einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Firma. Einen herzlichen Dank für deine Betriebstreue und deinen unermüdlichen Einsatz. Jürgen mit EMP-Team 96
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50-Jährige aus Ratschings in Feierlaune Am 14. Oktober beging der Jahrgang 1967 der Gemeinde Ratschings gemeinsam sein rundes Ge-
burtstagsjubiläum. 38 Teilnehmer sind der Einladung gefolgt und ver-
RAINER & Co. OHG Schlosserei & Metallbau - Sterzing
Freienfelder 40er in der Ritterkuchl Ihr Jahrgangstreffen am 23. September haben die 40-Jährigen
Wir bedanken uns für
50 Jahre
wertvolle Firmentreue und wünschen unserem Sepp noch viel Gesundheit und Freude an der Arbeit. Familie Rainer
brachten bei traumhaftem Wetter einen erlebnisreichen Tag auf dem Roßkopf. Nach einer Rundwanderung auf dem Wasser-Erlebnisweg und einer kurzen Gedenkfeier wurde das Sterzingerhaus angesteuert, wo bei gutem Essen und ausgelassener Stimmung gemeinsam gefeiert wurde. Einige ließen den Tag sogar mit einem wunderbaren Sonnenaufgang auf dem Köpfl ausklingen.
der Gemeinde Freienfeld mit einem Wortgottesdienst in Stilfes begonnen. Im Vital Imbiss in Frei-
enfeld wurde auf den runden Geburtstag angestoßen, anschließend begaben sich die 27 Teilnehmer trotz Endlosstau nach Innsbruck zum Bowling. Der gemeinsame Tag wurde in der Ritterkuchl in Hall in Tirol mit einem wahrlich ritterlichen Essen abgeschlossen.
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ÄRZTEKALENDER
VERANSTALTUNGEN
APOTHEKEN
01.11. – 03.11.: Stadtapotheke Tel. 765397 04.11. – 10.11.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 11.11. – 17.11.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 18.11. – 24.11.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 25.11. – 01.12.: Stadtapotheke
Bis 19.1. AUSSTELLUNG „Poesie der Lichtblasen“, Samantha Schneider, Lajen, Rathaus, 8.00 – 12.00 Uhr, 16.00 – 18.30 Uhr. Bis 3.6.2018
PRAKTISCHE ÄRZTE
01.11.: 04.11.: 05.11.: 11.11.: 12.11.: 18.11.: 19.11.: 25.11.: 26.11.:
Dr. Berta Marcher Tel. 327 8107444 Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 Dr. Esther Niederwieser Tel. 0472 756786, 335 6072480 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480
Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE
dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE
04./05.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 11./12.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 18./19.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 25./26.11.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 02./03.12 .: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST
Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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AUSSTELLUNG „Römische Straßen in Südtirol“, Festung Franzensfeste. 3.11. THEATER „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza, Festung Franzensfeste, 20.00 Uhr. Weitere Termine: 4.11. (20.00 Uhr) und 5.11. (18.00 Uhr). THEATER „Der Grillclub mit dem roten Auto“, Lustspiel von Carsten Lögering, Theatergruppe Trens, Trens, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Weitere Termine: 8., 11. und 14.11. (20.00 Uhr), 5. und 12.11. (18.00 Uhr). Reservierung unter Tel. 331 4235660 (17.00 – 20.00 Uhr) oder info@theatergruppe.it. 4.11. BUCHPRÄSENTATION „Pfitscha Gschichtn“ von Johann Mair, Kematen/Pfitsch, Grundschule, 19.30 Uhr. 5.11. SPORT Seniorenwanderung im Tiersertal, AVS Sterzing. UNTERHALTUNG Preiswatten der Dorfbühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 14.00 Uhr. 6.11. SPORT AVS-Turnen in Wiesen, AVS Pfitsch. 7.11. VORTRAG „Was der Haut im Winter gut tut“ von Dr. Susanne Reiffenstuhl Baumgartner, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. VERSCHIEDENES Treffen der Bürgerwerkstatt Sterzing, Sterzing, Kolpingsaal, 20.00 Uhr. Offen für alle Interessierte. 10.11. THEATER „Jetzt nicht, Liebling“ von Ray
Cooney, Theaterbühne Jaufental, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Weitere Termine: 12., 16., 18., 23. und 24. 11. (20.00 Uhr). Reservierung unter Tel. 347 2478322 (12.30 – 13.30 Uhr, 18.00 – 20.00 Uhr) oder SMS/WhatsApp; E-Mail: volksbuehne.jaufental@gmail.com. 12.11. UNTERHALTUNG Preiswatten des Kirchenchores Mareit mit Glückstopf, Mareit, Vereinshaus, 13.30 Uhr. 14.11. THEATER „Ein Weihnachtslied oder der Geizhals“, Märchen von Charles Dickens, Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Weitere Termine: 24.11. (20.00 Uhr), 18., 19. und 26.11. (18.00 Uhr). Reservierung unter Tel. 344 0311239 (14.00 – 18.00 Uhr) oder www. stadtbuehne-sterzing.com. 17.11. BUCHVORSTELLUNG „Back dich glücklich“ mit Wally Tschurtschenthaler, Stilfes, Bibliothek, 15.00 Uhr. VORTRAG Informationsveranstaltung zu Lawinengefahren mit Maurizio Lutzenberger, Dr. Alex Hofer und Hubert Moroder, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 19.30 Uhr. 18.11. VERSCHIEDENES Workshop „Wohltuendes und Heilendes aus dem Bienenstock“ (Kerzen, Wachswickel, Salben & Tinkturen) mit Imkern der Ortsgruppe Brenner. Anmeldung: Andreas Röck, Tel. 331 2389315. MUSIK „Missa Brevis“ von Jakob de Haan, Ridnaun, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. 19.11. MUSIK „Missa Brevis“ von Jakob de Haan, Gossensaß, Pfarrkirche, 18.00 Uhr. SPORT Fotoschau der Mehrtagefahrt, AVS Sterzing. 20.11. VORTRAG „Gesund und nachhaltig abneh-
men“ von Dr. Susanne Reiffenstuhl Baumgartner, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. VERSCHIEDENES Infotreff für Senioren der Rentnergewerkschaft im AGB/CGIL, Sterzing, Gasthof „Goldenes Kreuz“, 14.30 Uhr. 22.11. VORTRAG „quer.denken. – Impulse für den Wandel“ von Josef Nussbaumer, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 24.11. UNTERHALTUNG Nachtpreiswatten des ASV Mareit, Mareit, Vereinshaus, 19.00 Uhr. 25.11. MUSIK Cäcilienkonzert der Musikkapelle Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 30.11. UNTERHALTUNG „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller, Freies Theater Bozen, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Reservierung unter Tel. 347 6819754 oder E-Mail: info@ftb.bz.it. 1. und 2.12. UNTERHALTUNG Festival zum Saisonstart in Ratschings mit DJ Alan Walker und DJ Nicky Romero. 2.12. MUSIK Kirchenkonzert der Musikkapelle Mareit mit dem Vokalensemble „Die Gilfenklangs“, Mareit, Pfarrkirche, 20.00 Uhr. 3.12. SPORT Wanderung bei Hall in Tirol, AVS Sterzing. MUSIK Adventkonzert „Tun Na Kata“, Sterzing, Stadttheater, 16.30 Uhr. Eintritt: freiwillige Spende. 5.12. UNTERHALTUNG Nikolaus- und Krampusumzug, Sterzing, 18.00 Uhr. UNTERHALTUNG Krampusumzug, Gossensaß, 17.00 Uhr.
VERANSTALTUNGEN
8.12. MUSIK Konzert der Bürgerkapelle Sterzing, Stadttheater, Sterzing, 19.00 Uhr. Reservierung: TV Sterzing, Tel. 0472 765325 (ab 20.11.). MUSIK „Bald ist wieder Weihnachten“, gemeinsames Adventsingen des Männerchores Neustift und der Musikgruppe Luz Amoi aus Bayern, Bozner Dom, 20.30 Uhr. Kartenverkauf an der Abendkasse. Weitere Termine: 9.12., Millander Pfarrkirche, 19.00 Uhr, Kartenverkauf an der Abendkasse; 10.12., Kulturzentrum Grand Hotel, Gustav Mahler Konzertsaal, Toblach, 17.00 Uhr, Kartenverkauf über das Kulturzentrum Grand Hotel. 10.12. LESUNG Erzählstunde für Familien mit Kindern ab 7 Jahren, Telfes, Vereinshaus, 17.00 Uhr. Kurse 24. & 25.11.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. Tel. 0472 774621. 25. – 26.11.: Workshop „Heilsame Klänge“ (Teil 2), Gasteig, Jaufenstraße 3, 9.00 – 17.30 Uhr. Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853. Sprechstunden
Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 24. November 2017 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155. VERBRAUCHERZENTRALE Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. AMT FÜR AUSBILDUNGS- UND BERUFSBERATUNG Beratung jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, 9.00 – 11.00 Uhr. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Beratung in Sterzing jeden ersten
Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. SPRACHENCAFÉ STERZING Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- UND BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE UND ELTERN Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. TRAUERCAFÉ Sterzing, Margarethenhaus, 7. November (16.00 – 18.00 Uhr). FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung DI und DO, 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, luisgruber@virgilio.it.
Vereine und Verbände ELKI 12.11.: Martinsfeier und Laternenumzug, Messe in der Pfarrkirche, 16.30 Uhr. 25.11: Kasperle-Theater, 15.00 und 16.00 Uhr. 29.11.: Adventskranz binden mit Wilma, 20.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. KOLPINGFAMILIE 29. und 30.11.: Gemeinsames Adventskränze binden. 1.12.: Adventskränze verkaufen. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. JUGENDTREFF Margarethenhaus von DI – FR, 14.30 – 17.30 Uhr. SENIORENGEMEINDERAT STERZING Jeden Freitag: Fit bleiben – gemeinsam unterwegs, Start: Stadttheater Sterzing, 16.00 – 17.00 Uhr (ohne Anmeldung).
FILMCLUB 3.11.: Monsieur Pierre geht online, FR/DE/BE 2017, 16.00 Uhr. 10.11.: Das System Milch, DE/IT 2017, 20.00 Uhr. 17.11.: Alp-Con Cinema Tour 2017, 20.00 Uhr. 24.11.: The Party, GB 2017, 20.00 Uhr. 1.12.: Hampstead Park, GB 2017, 16.00 Uhr. Märkte 4., 20.11. und 5.12.: Krämermarkt, Brenner. 10.11.: Monatsmarkt, Sterzing. 21.11.: Weihnachtsmarkt des Sozialdienstes, Sozialzentrum Wipptal „Fugger“, 9.00 – 16.00 Uhr. ab 23.11.: Weihnachtsmarkt, Sterzing, Stadtplatz. 1.12.: Weihnachtsmarkt, Start Rodelbahn Roßkopf, Sterzing. 3.12.: Adventsmarkt in Stilfes, Vereinshaus Stilfes. 9., 10., 16. und 17.12.: Bauern- und Handwerksmarkt beim Stubenadvent in Gossensaß, Festplatz.
Anwendung positiv
9.11.: Vortrag zum Thema „KINDERLIEBE – BEDINGUNGSLOS UND DOCH NICHT GRENZENLOS. STARKE GEFÜHLE UND EMOTIONEN VERSTEHEN UND BEGLEITEN” von Sabine Brunner, freiberufliche Hebamme und Fachberaterin für Emotionelle Erste Hilfe, Vereinshaus Gasteig, 19.30 Uhr. 17.11.: „LEBENSRETTENDE MASSNAHMEN“, Erste-Hilfe-Kurs für Erwachsene mit NOTMED GmbH, Vereinshaus Gasteig, 18.30 Uhr. INFOS: gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505 Erker 11/17
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UNTERHALTUNG
Pfiffikus
Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= herausziehbares Schubfach).
L
E
H S
U
U S D A D B C
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
Pfiffikus sucht einen historischen, durchschnittenen Mauerrest im Wipptal. Wer den genauen Standort oder den Namen der Mauer kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. November. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
H
B
D B
B C
L
L
S
S
S H U A C A
C
B C
D
E
H
L
S
Kannst Du die 5 Fehler finden?
Auflösung des Vormonats: Die Brunnenkapelle gegenüber der St. Antoniuskapelle in Außertal im Jaufental ist bekannt dafür, dass man zwischen den beiden Kapellen hindurchfahren muss, durchgehen passiert eher selten. Beide Kapellen stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Am 13. Juni 2017 konnte die umfangreiche Restaurierung der Kapellen im Rahmen des alljährlichen Kreuzganges der Jaufentaler Bevölkerung von Mittertal nach Außertal gefeiert werden. Möglich wurde die kostspielige Sanierung durch großzügige Sponsoren. Die Brunnenkapelle von Jaufental scheint die letzte im Wipptal zu sein, die als wasserspeiendes Denkmal noch/wieder funktioniert, zumal die Brunnenkapelle nördlich von Gossensaß im heurigen Sommer den Hangsicherungen weichen musste. Im Jaufental denkt man daran, die Kapellen durch eine großräumige Umfahrungsstraße abzusichern und damit der Nachwelt zu erhalten.
Das Los bestimmte
MARTIN MARKART
aus Jaufental zum Pfiffikus des Monats Oktober.
Wir gratulieren! 100
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•U•S•A•N•A•A•SI• ENZENBERGGARTEN• •TELFERWEISSEN•E GEN••RB•ROTE•FHD •ROMA•HIM•ON•TEE ATKINSON•UR•BEXN •EISKAFFEE•ERNA• •LRS•D•AL•KV•BES •FCKW•ANCONA•EDI WEHRGASTHAUS•REG •SLE•SCE•UT•MGR• P•EDITOR•••AA••D OBIIT•NIEDERRIED •TNT•GAENSBACHER
Lösungswort: WOCHENTAG
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: NEUESASTERIX
Der Gewinner erhält einen Gutschein für eine Massage nach Wahl bei
U
Auflösung in der nächsten Nummer
UNTERHALTUNG
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JAHRESTAGE 11. Jahrestag
11. Jahrestag
Elisabeth Hofer geb. Rainer
Josef Leitner Bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen denken wir ganz besonders an ihn.
Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 12. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Die schönsten Momente im Leben sind die, bei denen man lächeln muss, wenn man sich zurückerinnert. Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren. Das Leben ist begrenzt, doch die Erinnerung unendlich ...
Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Familie
Wenn der Nebel am frühen Morgen den Wald umhüllt und die bunten Blätter fallen, ist es Abschied. Doch schöne Erinnerungen leben weiter.
Michael Siller „Rahmer“
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. November um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens.
Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
In Liebe deine Familie
1. Jahrestag Anna Salzburger geb. Thaler
8. Jahrestag
Irgendwann sehen wir uns wieder.
Danke allen, die daran teilnehmen und an seinem Grab und Marterle innehalten.
Alles von dir fehlt: dein Lächeln, deine Wärme und deine Stimme – wir vermissen dich.
Allen, die daran teilnehmen, dich in lieber Erinnerung behalten und dein Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
1. Jahrestag
Hubert Wieser
Du siehst den Garten nicht mehr grünen, in dem du einst so froh geschafft. Siehst deine Blumen nicht mehr blühen, weil der Tod nahm deine Kraft. Was du aus Liebe uns gegeben, dafür ist jeder Dank zu klein. Was wir an dir verloren haben, das wissen wir nur ganz allein.
Franz Josef Mair * 09.05.1974 † 01.12.2015
Wir denken ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Samstag, den 2. Dezember um 19.00 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens.
„Kaiser“, du fahlsch ins olm und überoll!
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* 27.08.1948 † 30.09.2017
In Liebe deine Familie
2. Jahrestag
Und immer wieder ... hören wir dein Lachen, ... spüren wir deine Nähe, ... erfasst uns tiefe Traurigkeit. Und immer ... bist du mitten unter uns!
Georg Sparber
Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 19. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und insern Kaiser in liebevoller Erinnerung behalten. Deine Lieben
DANKE Unmöglich, jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Weg ein herzliches Vergelt’s Gott aussprechen. Danke für die zahlreichen Gebete, danke der Kolping-Abordnung mit Fahnenträgern. Danke für jede Umarmung und jedes tröstende Wort, für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden. Danke an alle, die unseren lieben Tata auf seinem letzten Weg begleitet haben, für die würdevolle Trauerfeier und allen, die ihn in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie
JAHRESTAGE
Dopo 25 anni il tuo ricordo, sorridente e affettuoso, ci accompagna ogni giorno.
Ciao Gegia!
9. Jahrestag Christine Rainer geb. Prechtl Zum 9. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in Liebe gedenken wir deiner ganz besonders am Sonntag, den 19. November um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. In Liebe deine Familie
5. Jahrestag
7. Jahrestag
Robert Dellago
JOSEF HOFER
† 20.11.2012
In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich ganz besonders am Sonntag, den 19. November um 10.30 Uhr bei der hl. Messe in der Wallfahrtskirche von Maria Trens.
Solange ihr an mich denkt, ihr von mir erzählt, ihr mich in euren Herzen tragt, solange bin ich bei euch.
Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.
Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.
In Dankbarkeit und Liebe sehen wir zurück, danken Gott für die Zeit, die du bei uns gewesen bist, und denken ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen und ihn in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
3. Jahrestag Es ist so schwer ... einen Menschen loszulassen. Wir hätten unseren Tate so gern noch bei uns behalten. Sein Bild ist in unseren Herzen, seine Worte begleiten uns. Die Liebe, die uns verbunden hat, wird immer bleiben.
Wir vermissen dich!
Anton Bacher * 08.04.1947 † 04.11.2014
Dankbar für die schöne Zeit mit dir, lieber Tate, gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. November um 9.30 Uhr in der St. Veitkirche in Obertelfes. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, immer wieder sein Grab besuchen und Toni in Erinnerung behalten. Deine Familie
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JAHRESTAGE
Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte und für ewig in unserem Herzen. Du, liebste Mama, bist unser Herz, lebst in uns weiter jeden Tag.
Liebe und Erinnerung ist das, was bleibt, lässt viele Bilder vorüberziehen und dankbar zurückschauen auf die gemeinsam verbrachte Zeit.
14. Jahrestag
Martin Wild
* 27.04.1980 † 21.11.2003 Lieber Martin, dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in inniger Liebe gedenken wir deiner ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Cäciliensonntag, den 26. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. All jenen, die daran teilnehmen und unseren Martin in lieber Erinnerung bewahren, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. In unvergesslicher Liebe Mami, Vati und Matthias
4. Jahrestag
Klara Gschnitzer geb. Girtler * 12.08.1925 † 12.11.2013 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 12. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen.
In Liebe deine Familie
1. Jahrestag Ein Vater liebt ohne viel Worte. Ein Vater hilft ohne viel Worte. Ein Vater versteht ohne viel Worte. Ein Vater geht ohne viel Worte und hinterlässt eine Leere, die in Worten keiner auszudrücken vermag.
Josef Bussola † 19.11.2016 In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 19. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Allen, die daran teilnehmen, danken wir von Herzen. Deine Familie
4. Jahrestag Die Zeit ist schnell vergangen, doch unsere Trauer nicht. Du bist von uns gegangen, aber aus unseren Herzen nicht. Was wir mit dir verloren, versteht so mancher nicht, nur die, die wirklich lieben, wissen, wovon man spricht.
Josefa Mühlsteiger geb. Frick In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 5. November um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
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JAHRESTAGE
9. Jahrestag Zäzilia Kofler Wwe. Kofler In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Du bist immer in unseren Herzen, egal wo wir sind und was wir tun. Du bist immer in unseren Herzen, in Sicherheit und in stiller Ruh!
Allen, die daran teilnehmen und für dich beten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Kinder mit Familien
5. Jahrestag
Marianne Larch In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkiche von Ridnaun. Wenn ein geliebter Mensch von dieser Erde geht, bleibt er noch an so vielen Orten immer bei uns, in unserer Erinnerung, in unseren Gedanken und in unserem Herzen.
Schlafen dürfen, wenn man müde ist, hinter sich lassen, wenn man getragen hat, mit Vertrauen und Mut. Es ist gut! Monika Minder
Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Mamme im Herzen behalten. Deine Familie
Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren.
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjeniger, die an ihn denken.
Ferdinand Sparber „Kundl Ferdl“ * 31.03.1952 † 14.09.2017
WIR SAGEN DANKE! Wir sind berührt von der großen Anteilnahme so vieler Menschen, die Ferdinand gekannt und geschätzt haben. Wir sagen Vergelt’s Gott allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten für die Zuwendungen und Zeichen, für die konkrete Unterstützung und Mithilfe bei der Organisation der Beerdigungsfeier sowie für die Blumen, Kerzen, Spenden, Messen und Gebete.
19. Jahrestag Zum 19. Mal jährt sich der traurige Tag, der unser Leben so sehr verändert hat. In Liebe gedenken wir deiner, liebe
Heike
Unser Dank gilt auch Pfarrer P. Paul Valentini, Dekan Josef Wieser, P. Gebhard Gatterer, P. Meinrad Gasser und Hochwürden Anton Leitner, dem Stilfer Kirchenchor und den Pflerer Gitschn für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier sowie den zahlreichen Feuerwehrmännern aus nah und fern, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben.
am Sonntag, den 12. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Ein Vergelt’s Gott allen, die Ferdinand in wertschätzender Erinnerung behalten.
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Deine Familie
Deine Lieben Erker 11/17
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KLEINANZEIGER
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KLEINANZEIGER
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Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St.
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Musikalisch bin i schun gonz kluender giwesn. Hott mein Mueter olm gsogg. A wenn i Zandler gimocht oder Bauchile weah ghobb hon, hon i scheinbor nie fest gschriern, lei awie gireart, und sell gor in Dreiviertltakt. Und noar awie greaßer hon i olm in Takt af olls draugschlogn, wos mer grod unterkemmin isch. Wie i noar amol di Fotznhoubl va mein Brueder derwuschn hun, hon i gschwind amol a poor zommhängate Töne außerbrocht. Ban Singen in der Schuele honn i olm an Zehner kriagg, weil i mir den a verdient hon. Iatz zin Chour hon i als junge Gitsche woll nit giwellt gien. Do war i die uenzige Junge unter an Hocker olte Betschwestern giwesn. Des hon i mier nit giwellt untien. Ober an Inschtrument learn hatt i gearn gitun. Ober wos hatt mir denn sell ginutzt? In die Musikkapelln sein zi meinder Zeit olm lei Buebm und Mander zuekemmin, weil in Gitschn und Weiber hot man frieger jo frisch gor nicht zuagitraut. Und sou hon i holt gemießt mein Ghear und meine Talente unginutzt ba Boch ochnrinnin lossn. Do warn heint di Schonzn gonz ondert. Mi freidits olm, wenn i konn a Plotzkonzert vin a doiger Musikapelle unlousn. Und do sein heint massnhoft Gitschn ban Blosn und Trummbln derbei. Jo nit lei, heint sein gor junge Weiber frisch a nou Kapellmeischterin. Und nit letz hon i gschtaunt, wie i ’s earschte Mol in Sterzinger Manderxonxverein gsechn hon: Do hot a Frau ‘s Kommando. Und a ba sella moderne Musign stelln Gitschn ihrn Monn, wenn man sou sogn derf. Olls in olln isch musikalisch ba ins do viel lous. Und sell isch guet sou! Erker 11/17
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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN GEBURTEN Freienfeld: Isabell Pfattner (03.09.2017, Brixen). Pfitsch: Vera Fontana (12.09.2017, Brixen). Marc Robert Ploner (13.09.2017, Innsbruck). Ella Ralser (14.09.2017, Brixen). Francesco Iuliano (20.09.2017, Brixen). Ratschings: Aron Larch (16.09.2017, Meran). Simon Brunner (29.09.2017, Brixen). Sterzing: Philipp Graf (01.09.2017, Brixen). Johannes Fuchs (08.09.2017, Brixen). Muhammad Qasim Chaudhary (13.09.2017, Brixen). Charlotta Hirber (26.09.2017, Brixen). Isabel Pecoraro (29.09.2017, Brixen). Rei Dedej (30.09.2017, Brixen). TODESFÄLLE Brenner: Maria Holzer, 87 (23.09.2017, Sterzing). Freienfeld: Ferdinand Sparber, 65 (14.09.2017, Brixen). Pfitsch: Paula Spreng, 96 (08.09.2017, Sterzing). Hermann Leitner, 84 (12.09.2017, Sterzing). Paula Graus, 83 (18.09.2017, Sterzing). Rosa Holzer, 86 (23.09.2017, Pfitsch). Anna Rainer, 90 (28.09.2017, Sterzing). Teodora Lochmann, 89 (24.09.2017, Sterzing). Rudolf Stötter, 71 (28.09.2017, Sterzing). Ratschings: Burkhard Johannes Josef Freisleben, 57 (05.09.2017, Ratschings). Frida Inderst, 73 (15.09.2017, Sterzing). Marianna Siller, 78 (19.09.2017, Innsbruck). Franz Rudolf Mair, 68 (21.09.2017, Neustift im Stubaital). Sterzing: Josef Egger, 83 (04.09.2017, Sterzing). Giuseppina Widmann, 98 (18.09.2017, Sterzing). Wilhelmine Schölzhorn, 92 (29.09.2017, Sterzing). Ricciarda Pezzo, 94 (29.09.2017, Sterzing). Georg Sparber, 69 (30.09.2017, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN Brenner: Serenella Caggiula und Stefano Olivieri (04.09.2017, Melissano). Freienfeld: Margit Steiner und Rios Gerardo Perez, (01.09.2017, Freienfeld). Barbara Stafler und Damiano Rigon (02.09.2017, Trens). Elisabeth Hofer und Manuel Alexander Engl (29.09.2017, Freienfeld). Pfitsch: Helena Taddei und Armando Feniello (26.08.2017, Valva). Michaela Mair und Egon Nagele (09.09.2017, Wiesen). Ratschings: Illona Flecchi und Florian Kaufmann (27.09.2017, Ratschings). Sterzing: Silvia Folie und Günther Alois Gufler (01.09.2017, Sterzing). Brigitte Mayr und Erwin Hasler (02.09.2017, Gsies). Elisabeth Maurer und Marco Minzoni (02.09.2017, Sterzing). Raffaella Schiavo und Roberto Panini (09.09.2017, Modena). Iolanda Sacco und Giacomo Padalino (09.09.2017, Torremaggiore). Maria Sparber und Reinhard Lechner (16.09.2017, Sterzing). Dagmar Oberhauser und Daniel Raffl (16.09.2017, Sterzing). Silvia Pergher und Manuel Horak (16.09.2017, Sterzing). Birgit Turin und Michael Gasteiger (23.09.2017, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Erika Gogl, Gossensaß, Gänsbichl
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12: Wiederaufbau des Stadels, Bp.285, K.G. Brenner. Vistamonte GmbH, Gossensaß, Gänsbichl 9: Neubau Wohnhaus, Bp.102, Gp.369/1, K.G. Gossensaß. Albert Außerhofer, Brennerbad: Abbruch und Wiederaufbau des Stadels, Bp.142, K.G. Gossensaß. Enotria OHG, St. Valentinstr.9: Errichtung Türöffnungen, Bp.221, K.G. Brenner. Tanja Nicolussi Rossi, Gossensaß, Gänsbichl 25: Errichtung von Motorrad- und Fahrradstellplätzen, Bp.340, K.G. Gossensaß. Franz Rainer, Pflersch 55: Errichtung eines Stadels, Bp.411, Gp.262/1, K.G. Pflersch. Karl Aukenthaler, Pflersch 109: Errichtung eines Wintergartens, Bp.87, K.G. Pflersch. Bernhard Auckenthaler, Pflersch 118: Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes, Gp.717/3, K.G. Pflersch. Rete Ferroviaria Italiana AG, Brennerpass: Errichtung Tankstelle am Bahnhof Brenner, Gp.131/11, K.G. Brenner. Paul Röck, Pflersch: Errichtung eines Traktorweges, Gp.873 und 875/1, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Othmar Ganterer, Sackweg 2B: Anbringung eines Werbeschildes, Bp.273, Gp.143/19, K.G. Mittewald. Gemeinde Franzensfeste: Erneuerung Mühlstraße Mittewald, Verlegung von Trinkwasserleitung, Regenwassersammlung und Glasfasernetz, Bp.13, 149, 16, 4 und 5, versch. Gp., K.G. Mittewald. Freienfeld: Sadobre AG, Gewerbezone Reifenstein 7: Umbau des Gebäudes „Top Stop“, Bp.443, K.G. Stilfes. Alfred Sparber, Mirjam Sparber, Stilfes 5G: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.395, K.G. Stilfes. Josef Kofler, Egg 1: Sanierung und Erweiterung, Bp.554, K.G. Stilfes. Selsystem Srl, Gewerbezone Reifenstein 13: Sanierung des Gebäudes „Reifenstein“, Bp.667, K.G. Stilfes. Herbert Hofer, Elzenbaum: Auffüllung einer Feldfläche, Gp.1040/15, 1040/16 und 1040/17, K.G. Stilfes. Helene Benedikter, Trens: Ausbau Dachgeschoss Gasthof Post, Bp.19, K.G. Trens. Christoph Hilber, Stilfes 61: Instandhaltungsarbeiten am Wohnhaus, Bp.30, K.G. Stilfes. Ulrike Mayr, Trens, Obkirchweg 11: Sanierung und Erweiterung Wohnhaus, Bp.357 und 403, K.G. Trens. Pfitsch: Alperia Greenpower GmbH, Bozen: Sanierung des Steges in Ried, Gp.2122/1, K.G. Pfitsch. Edyna GmbH, Bozen: Austausch der Umzäunung sowie Errichtung eines Fundaments mit Überdachung im Umspannwerk Wiesen, Bp.485, K.G. Wiesen. Ratschings: Robert Kauf, Gasteig, Jaufenstraße 29: Abbruch und Wiederaufbau mit Erweiterung des Gebäudes, Bp.29/1, K.G. Jaufental. Natalie und Philipp Haller, Ridnaun, Obere Gasse: Umwidmung von Wohnkubatur in lw. Kubatur, Errichtung eines Wohnhauses und einer Garage, Bp.485 und 71, Gp.511, 512/1 und 514/1, K.G. Mareit. Daniel Braunhofer, Jaufental, Obertal 5: Errichtung einer Wohneinheit im Dachgeschoss, Bp.379, K.G. Jaufental. Josef Inderst, Ridnaun, Gesille: Bau eines Heustadels, Gp.320, K.G. Ridnaun. Irmgard Klotz, Pardaun: Sanierung und Erweiterung der Grenzmauer, Bp.452, K.G. Ratschings. Martina Maria Amrain, Werner Amrain,
Helga Rainer, Ridnaun, Braunhofe 4A: Interne Umstrukturierungsarbeiten, Bp.251, K.G. Ridnaun. Manfred Bacher, Pardaun: Erweiterung des Heulagerraumes, Bp.109, K.G. Ratschings. Josef Wurzer, Obertelfes: Abbruch von 2 Ställen und Städeln und Wiederaufbau eines Stalles und Stadels, Gp.1000 und 999, K.G. Telfes. Christian Wurzer, Ridnaun, Geraine 4: Erweiterung des Wirtschaftstraktes, Bp.338, K.G. Ridnaun. Manfred Bacher, Pardaun: Bodenangleichungsarbeiten, Gp.807 und 808, K.G. Ratschings. Sterzing: Franco Bressan, Maria Luise Troyer, Lahnstr.20: Anbringung einer Sonnenmarkise, Bp.317, K.G. Sterzing. Irmgard und Walter Holzer, Steckholz: Errichtung eines lw. Lagerraumes, Gp.253/2, K.G. Tschöfs. Südtiroler Sparkasse AG, Neustadt 19: Sanierungsarbeiten in der Filiale, Bp.64 und 65, K.G. Sterzing. Christian Ferrentino, Giovanna Parisi, Pfarranger 2: Errichtung eines Kamins, Bp.527, K.G. Sterzing. Hans Peter Thaler, Andreas Winklmeier, Johann-Kofler-Str.3: Abbruch einer Grenzmauer und Schaffung eines Zuganges, Gp.336/15 und 336/16, K.G. Sterzing. Ried KG, Ried 20: Errichtung eines Schwimmbeckens, Gp.20/2 und 20/4, K.G. Ried. Walter Bresciani, Geizkoflerstr.1: Änderung der Zweckbestimmung von Geschäft in Wohnung und Sanierung derselben, Bp.38/1, K.G. Sterzing. Roman Salcher, Tschöfs 18: Errichtung Wasserfassung, Hochbehälter, Beregnungsanlage und Löschwasserleitung, Bp.22, versch. Gp., K.G. Tschöfs. Gemeinde Sterzing: Errichtung eines Gehweges von der Adolph-Kolping-Straße bis zur St. Margarethenstraße, Bp.279 und 370/4, versch. Gp., K.G. Sterzing. Pardeller Brot Manufaktur GmbH, Brennerstr. 17: Errichtung einer Umzäunung und einer Plattform, Bp.1103, Gp.317/2, K.G. Sterzing. Robert Bonecher, Marconistr.3: Sanierung, bauliche Umgestaltung mit Erweiterung und Errichtung von Parkplätzen, Bp.301, Gp.263/7, K.G. Sterzing. Thomas Egger, Ralsergasse: Errichtung von Parkplätzen, Gp.50, K.G. Sterzing. Telecom Italia AG: Verlegung von Leitungen und Anbringung von Schaltkästen in der Neustadt, Bp.99, K.G. Sterzing. Andreas und Johannes Kahn, Kahn KG, Jaufengasse 4: Sanierung und bauliche Umgestaltung des Gebäudes, Bp.110/3 und 110/4, K.G. Sterzing. Hotel Mondschein GmbH, Johann-Kofler-Straße: Errichtung einer Terrasse für den Imbissstand, Gp.317/1, K.G. Sterzing. Martin Heidegger, Tschöfs 30: Errichtung eines lw. Maschinenraumes, Bp.66, K.G. Tschöfs. Hofer Real Estate GmbH, Weg in die Vill 43: Abbruch und Errichtung eines Mehrfamilienhauses, Bp.151, Gp.639/6, K.G. Thuins. Birgit und Claudia Brüne, Thuins 52: Instandhaltungsarbeiten am Wohnhaus und Bau einer Garage, Bp.246, K.G. Thuins. Raimund Aukenthaler: Errichtung eines Waldweges, Gp.353/1 und 357/3, K.G. Ried. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it
1917 AKTUELL
Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
01.11.1917
Die Opfertage 40 Star Kartoffel entwendet Aus Stilfes wird berichtet: Die Opfertage haben einiges Ergebnis an Geld und Wäsche gezeitigt. Sehr viel war es zwar nicht. Wäsche ist wohl überhaupt bei den Bauern keine mehr zu haben, da diesbezüglicher Reichtum bekanntlich nie vorhanden war und andererseits alles verfügbare schon längst abgegeben ist. Im übrigen konnte man aus den Reden mancher Leute entnehmen, daß man am Herschenken nach den bisher gemachten schlimmen Erfahrungen betreffs des Schicksales solcher Sammelprodukte herzlich wenig Freude mehr hat. Wann wird endlich einmal anders gewirtschaftet und mit den Wucherern aufgeräumt werden? - Aus Sterzing wird berichtet: Dem Koflbauer Markart bei Sterzing sind im Ganzen ungefähr 40 Star Kartoffel durch gewisse Langfinger aus dem Acker entwendet worden. Der Tiroler 09.11.1917
Neue Bezirksgrenzen zwischen Bozen – Brixen – Sterzing Nachstehend geben wir einer Zuschrift Raum, deren Inhalt bisher in der Oeffentlichkeit wenig oder gar nicht erörtert wurde. Mag auch die Entscheidung der Angelegenheit noch ziemlich ferne sein, um so besser ist es, die interessierten Kreise heute schon darauf aufmerksam zu machen, damit sie, nicht vor vollendete Tatsachen gestellt, ihrer Meinung Geltung verschaffen können. Das lautet: Es ist eine bekannte Tatsache, daß man in Sterzing schon lange bestrebt ist, eine eigene Bezirkshauptmannschaft zu erhalten. Der Gründe dafür hat man viele und, wie es scheint, auch triftige, denn es wird behauptet, daß die Regierung Geneigtheit zeige, oder wenigstens gezeigt habe, diesen Wünschen entgegenzukommen. Des ferneren wünscht man in Sterzing, daß das k. k. BergHüttenamt Klausen dahin verlegt werde, da dieses in Klausen effektiv nichts mehr zu verwalten hat, seit sowohl die Schmelzhütte, wie das dortige sogenannte Pfunderer-Bergwerk aufgelassen sind, wogegen das Bergwerk am Schneeberg, welches nach Sterzing verfrachtet, noch in voller Blüte steht. (…) Es ist nämlich eine unbestrittene Tatsache, daß
die Bezirkshauptmannschaft Bozen überlastet ist. Für Brixen wäre der Tausch zwischen Sterzing und Klausen nicht unvorteilhaft, da der Gerichtsbezirk Klausen zu den bestsituierten und kaufkräftigsten gehört. Die Entlastung der Bezirkshauptmannschaft Bozen ist sicher so notwendig, ja fast unabweisbar, wie bei der Schaffung einer Bezirkshauptmannschaft in Sterzing eine Schadloshaltung von Brixen ein Gebot der Billigkeit ist. Von diesem unantastbaren Standpunkt aus seien vorliegende Darlegungen der Beachtung empfohlen.
100 Kilo, Gemeinde Milland-Sarns 70 Kilo, Mühlbach 22,42 Kilo, Gossensaß 28 Kilo, Vahrn 15 Kilo, Gebietswirtschaftsamt Franzensfeste 190,86 Kilo, Postamt Franzensfeste 6 Kilo, Trainfelddepot 4 Kilo. Allgemeiner Tiroler Anzeiger
Der Tiroler 14.11.1917
Verschiedenes Entgleiste Lastenwaggons. Am 8. des Monats ereignete sich in Gossensaß ein Bahnunglück. Es entgleisten zwei Wagen eines Lastenzuges. Der Bahnwächter Fidelis Kobald, Vater von mehreren Kindern, der, wie es heißt, in einem Rollwagen auf der Strecke fuhr, stieß an den Zug an und fiel herunter. Es wurde ihm ein Fuß abgefahren. Außerdem erlitt Kobald schwere Verletzungen in der Brust. Er wurde in das Spital nach Brixen überführt. Wäschesammlung. Aus Egg bei Stilfes wird berichtet: Unter der Mithilfe der Schulkinder brachte die Schulleitung von Egg bei der Wäschesammlung 40 Kilo zusammen. Wem gehört das Schaf? Aus Niederflans bei Trens am Eisack wird berichtet: Beim Schwitzerbauer in Niederflans befindet sich ein fremdes Schaf (ein Gstraun), das sich seinerzeit in Sengis zur Herde des genannten Bauern gesellte. Wem gehört es also? Silberne Hochzeit. Am 10. des Monats feierte in aller Stille im Wallfahrtsorte in Trens Meßner Josef Mayr von Gossensaß mit seiner Frau Martina Seidner das Fest der silbernen Hochzeit. Josef Mayr hatte vor einigen Jahren die Meßnerei infolge seines Alters (80 Jahre alt) aufgegeben. Im Kriege leistet er aber wieder Aushilfe. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 14.11.1917
Butterausbringung im Bezirke Brixen An Butter wurden in der Zeit vom 16. bis 31. Oktober im politischen Bezirk 1.483,83 Kilo aufgebracht. Verteilt wurden: Stadtgemeinde Brixen 816,55 Kilo, Sterzing 231 Kilo, Bozen
Kronen Zeitung, 16.11.1917, Freienfeld, Maschinengewehrkurs 16.11.1917
Ein Waldfriedhof in Gossensaß Am 9. November wurde in Gossensaß der Waldfriedhof, welchen die Gemeinde den für das Vaterland verstorbenen Soldaten errichtet hat, vom Ortspfarrer Alois Lechner eingeweiht. Der Feier wohnten Stationskommandant Hauptmann Zellner und der Spitalskommandant Regimentsarzt Dr. Obler, Bürgermeister Konrad Mayr mit mehreren Gemeinderäten, Schulleiter Detter als derzeitiger Kurvorsteher und eine Abordnung Soldaten und Gefangener bei. Um das Zustandekommen des Waldfriedhofes hat sich in besonderer Weise Herr Bürgermeister Konrad Mayr und Hauptmann Zellner verdient gemacht. Der Tiroler Erker 11/17
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