Erker Jahrgang 30 - November 2018
Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Mit Team Köllensperger in den Landtag ROSSKOPF I Mit Talabfahrt und neuer Telemix-Bahn in den Skiwinter POLITIK I Neuwahlen in der Gemeinde Freienfeld KULTUR I Die „Christbaummutter“
Editorial
8 Landtagswahlen 2018 Die Wahl ist vorbei und hat einige Überraschungen gebracht: Entgegen dem europaweiten Trend gab es keinen Rechtsruck, sondern eine Bewegung in die Mitte. Die neue Partei rund um Paul Köllensperger weckte viele Erwartungen und sammelte die Stimmen jener, die sich eine „moderate“ Veränderung wünschen.
© Südtiroler Landtag
Inhalt Politik
6 Im Blickpunkt: Max Haller über die Brennergrenze 8 Titelgeschichte: Die Landtagswahlen 2018 20 Freienfeld: Neuwahlen im Frühjahr 23 Ratschings: Neue Wohnbauzone für Gasteig
Wirtschaft
24 Roßkopf: Talabfahrt und neue Telemix-Bahn 28 Raumordnung: Pilotprojekt in Ratschings 32 Wirtschaft: Leitner wächst weiter
Gesellschaft
4 Sozialdienst: Christine Engl wird neue Direktorin 26 Umwelt: Das Ewige Eis schwitzt 30 Gesundheit: Neue Hausärzte für das Wipptal 34 Interview: Dr. Herbert Heidegger über die Patientenverfügung 44 Brauchtum: Tuifltog in Sterzing
Kultur 46 49 50 54
Landessingen: Großes Chörefestival in Sterzing Musik: Tun na Kata sagt Goodbye Bühne: Theaterzeit im Wipptal Ehrenbürger: Die „Christbaummutter“
Pagine italiane
58 Elezioni provinciali 59 Misure traffico
61 Medici di famiglia 62 Bilancio stagione estiva
Sport 66 70 73 74
Porträt: Bergläuferin Maria Rabensteiner Lawinen: Gefahr für Gurus, Geher und Genießer Paragleiten: Vize-Italienmeister Peter Siller Jubiläum: 25 Jahre TC Ratschings
Erker-Extra
77 Innovation & Technik 86 Essen & Trinken
Rubriken
4 22 40 92 93 94 96 98 102 104 108 110 110 111
Leserbriefe Laut § Aus der Seelsorgeeinheit Rezept Gesundheit Leute Unterhaltung Jahrestage Veranstaltungen Kleinanzeiger Sumserin Gemeinden Impressum Vor 100 Jahren
Liebe Leserin, lieber Leser, im meteorologischen Spätherbst hat ein politisches Frühjahr begonnen. Südtirols Äcker sind bestellt, das Saatgut für die nächsten fünf Jahre ausgestreut. Der Wille der Wähler ist klar. Sie setzen auf Tradition und Diversität. 15 Edelweiß-Sitze im Landtag, der Rest von links bis rechts bunt gemischt: Köllensperger (6), Lega (4), Grüne (3), Freiheitliche (2), Süd-Tiroler Freiheit (2), Partito Democratico (1), Movimento 5 Stelle (1), L’Alto Adige nel Cuore (1). Wetterkapriolen innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen haben die Nachfrage an Listen und Kandidaten maßgeblich beeinflusst. 19 der 35 Abgeordneten sind neu, weniger Frauen, mehr Italiener, weniger Arbeitnehmer, mehr Bauern und Wirtschaftstreibende. Die Freiheitlichen, vor fünf Jahren noch in sechsfacher Blüte, wurden abgerupft, die BürgerUnion, trotz Einsatz im Impfkampf, entwurzelt. Im Landesgarten der Politik darf nach fünf Jahren wieder ein Wipptaler keimen. Peter Faistnauer, mit 3.002 Vorzugsstimmen auf der Liste Team Köllensperger gewählt, versucht nun in Bozen mehr für unseren Bezirk zu erreichen. Jetzt heißt es für jeden Abgeordneten seinen Platz finden und reichlich Blüten und Früchte für unser Land und seine Leute bilden. Wir wünschen ihnen alles Gute dafür.
Redakteurin
Nächster Redaktionsschluss:
16.11.2018
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Leserbrief
„Bürgermeister lässt Fragen offen” (Erker 10/2018)
Die Antwort von Bürgermeister Franz Kompatscher auf meine Stellungnahme veranlasst mich dazu, folgende Richtigstellung abzugeben, auch um weitere unnütze Polemiken und Missverständnisse zu vermeiden. Die erste Eingabe an Bürgermeister Kompatscher und Karl Polig, Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal, um eine Busverbindung nach Giggelberg erfolgte am 12. Jänner 2017; daraufhin hat auch eine Aussprache mit dem Bürgermeister stattgefunden, bei der sich herausgestellt hat, dass dieser Dienst nur dann in Aussicht gestellt werden kann, wenn das Land einspringt. Landesrat Florian Mussner hat auf unsere Anfrage die Bereitschaft erklärt, bis zu 70 Prozent der Kosten zu übernehmen, also ginge in diesem Fall ein geringer Bruchteil der Spesen zu Lasten der Gemeindeverwaltung. Man hat auch damit gerechnet, dass versuchsweise und zeitbeschränkt ein Abrufdienst eingesetzt werden könnte. Nun, in über zwei Jahren, ist trotz unserer wiederholten Interventionen in diese Richtung nichts passiert, bis man unsere Forderung in Zusammenhang mit der Buslinie zum Brenner gestellt hat, wovon ich über eine Mail-Mitteilung erfahren habe. Das ist der Sachverhalt. Wir zielen auf eine Lösung des Problems und sind an unnützen Polemiken nicht interessiert. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass für den nächsten Winter der Busdienst zustande kommt. Walter Bernardi, Bezirksleiter der Rentnergewerkschaft Agb/Cgil
Erker
online
ZUGRIFFSZAHLEN 1. – 25. Oktober 2018
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Neue Direktorin Nun ist es fix: Christine Engl wird die Nachfolge von Christina Tinkhauser als Direktorin des Sozialdienstes Wipptal antreten. Engl, die bisher in der Vermögensverwaltung der Gemeinde Brixen tätig war, wird die Leitung des Sozialdienstes mit 1. Dezember übernehmen. Engl, 34 Jahre alt, hat das Sozialpädagogische Gymnasium in Brixen besucht und anschließend Rechtswissenschaften studiert. Seit sieben Jahren ist sie in der Gemeinde Brixen tätig. Auf Nachfrage des Erker erklärte Engl, dass die
Suche nach einer neuen Herausforderung mit ein Grund für die Bewerbung war. „Ich habe in der Oberschule den sozialen Weg eingeschlagen, habe ihn allerdings während meines Studiums ein wenig aus den Augen verloren; deswegen reizt mich dieser Posten sehr. Die Freude über die neue Herausforderung und Dankbarkeit für die Chance sind sehr groß“, so Engl. Ein wenig hineingeschnuppert hat die frischgebackene Direktorin bereits, als sie beim Tag der offenen Türen im Sozialzentrum „Fugger“ zu Besuch war.
Gartenanlage für Senioren Der Verwaltungsrat der Stiftung Deutschhaus hat Die Planung der Gartenanlage lag in den Hänvor einiger Zeit beschlossen, an der Südseite des den von Architektin Eleonora Kraus aus SterDeutschhausgebäudes Gärten für Senioren zu er- zing. Errichtet werden die „Deutschhausgärten“ von der Baumschule Putzerrichten. Anfang Oktober wurde mit dem Bau behof aus Natz/Schabs, der Abgonnen. Im Frühjahr soll stellschuppen hingegen von die Gartenanlage fertig der Firma Hasler GmbH aus sein. Freienfeld. Geplant ist die Errichtung Nach Fertigstellung der Anvon zwölf Garteneinheilage im Frühjahr 2019 solten, jeweils nach Art eilen die einzelnen Garteneinnes Barockgartens mit heiten Sterzinger Senioren Buchs eingefasst und um zugewiesen werden. Bis daStiftungspräsident Reinhard Fuchs an der Baustelle einen zentralen Sitzplatz der Deutschhausgärten hin wird der Verwaltungsrat gruppiert. Jede Gartender Stiftung auch ein Regleeinheit verfügt über einen eigenen Wasseran- ment beschließen, mit dem der Vergabemodus schluss. In einem etwas abseits gelegenen Ab- bestimmt werden soll. Auch die Gartenordnung stellschuppen ist für jede Garteneinheit eine Ab- muss noch ausgearbeitet und beschlossen werteilung reserviert. den.
STERZING
Straße nach Bischof benannt Auf der jüngsten Sitzung des Sterzinger Stadtrates wurde beschlossen, den Abschnitt der Hochstraße zwischen der Kreuzung Deutschhausstraße und der nördlichen Kreuzung Weg in die Vill in „Wilhelm-Egger-Straße“ umzubenennen. Am 16. August jährte sich der Todestag des aus Sterzing stammenden Bischofs zum zehnten Mal, was zum Anlass genommen wurde, die Umbenennung vorzunehmen. Im betreffenden Straßenabschnitt befindet sich an einem Ende das Pfarrhaus und am anderen die Pfarrkirche von Sterzing. Zudem wuchs Bischof Wilhelm Egger in einem der Häuser in dieser Straße auf.
MiWip nimmt Dienst auf Ende Oktober hat am Untertorplatz 3A in Sterzing die Informations- und Beratungsstelle „MiWip – Migration Wipptal/ Migrazione Wipptal“ ihren Dienst aufgenommen.
Dieses Projekt wird vom Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal in Zusammenarbeit mit dem Verein „La Strada – Der Weg“ in Bozen geleitet. Die Anlaufstelle richtet sich an Personen mit Migrationshintergrund sowie an alle Bürger und Einrichtungen sowie Organisationen und Vereine des Bezirks, die Fragen zu Integration, juridischen Angele-
genheiten, Rechten und Pflichten sowie diversen Themen wie Bildung, Sprachkursen oder Suche nach Arbeit haben. Das Konzept sieht vor, dass diese Beratungsstelle grundlegende Auskünfte erteilt und im Netzwerk arbeitet. Es sollen Möglichkeiten des Austauschs und der Aktivierung von Initiativen geschaffen werden. Ziel ist die Beratung, die Weitergabe von Informationen, die Organisation von Weiterbildungsmöglichkeiten und die Förderung der Eigenverantwortung und des Integrationsprozesses. Alle, die Fragen und Anliegen zum Thema Migration im Wipptal haben, sind eingeladen, sich an die Anlaufstelle zu wenden. MiWip ist für den Parteienverkehr jeden Dienstag und Donnerstag von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. In Kürze wird die Rufnummer bekannt gegeben, unter der Termine vereinbart werden können.
Pilotprojekt zur Sprachförderung In Zusammenarbeit mit dem Kindergarten „Maria Regina Pacis“ und dem örtlichen Bildungsaus-
schuss hat der KVW Sterzing ein Pilotprojekt gestartet. Seit Mitte Oktober können Mütter und ihre Kinder spielerisch
und kreativ die deutsche Sprache erlernen. In zehn Einheiten vermittelt Referentin Judith Lang, Grundschullehrerin aus Freienfeld, zweimal wöchentlich Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Der erste Kurs läuft bis 22. November, ein zweiter wird Mitte März starten. Die Teilnahme ist kostenlos und den Kindern des Kindergartens „Maria Regina Pacis“ vorbehalten. Weitere Informationen oder Anmeldungen sind im KVW Sterzing (Tel. 0472 751152) erhältlich.
Im Blickpunkt
Der Brenner: Vom Pass zur Grenze und zurück Von Max Haller Kein Land der Welt ist ohne Grenzen vorstellbar. Grenzen haben eine wichtige gesellschaftliche und politische Funktion: Sie markieren staatliche Territorien, d. h. den Raum, in dem man sich als Staatsbürger sicher und versorgt fühlen kann. Wer innerhalb der Grenzen eines europäischen Staates geboren wird und lebt, kann auf umfassende staatliche Leistungen zählen; ein Leben ist heute ohne kostenlose Schulbildung, umfassende ärztliche Versorgung sowie soziale Absicherung im Falle von Unfällen, Krankheit und Alter nicht mehr vorstellbar. Es erhebt sich die Frage, wie Grenzen entstehen, wie sie befestigt werden und welche Funktionen sie heute, im Zeitalter umfassender Mobilität, noch erfüllen. Die Entstehung von Grenzen hängt engstens zusammen mit der Entstehung von Staaten. Natürliche Gegebenheiten scheinen hierbei eine wichtige Rolle zu spielen: Zahlreiche Staaten der Erde umfassen ganze Inseln oder Halbinseln, d. h. sie werden durch Seen oder Meere abgegrenzt. Auf Kontinenten spielen natürliche Hinder-
Max Haller: „Grenzen sind dann nicht mehr problematisch, wenn sie leicht überschritten werden können.“
nisse – u. a. große Flüsse, Gebirge und Wüsten – eine wichtige Rolle. Rhein und Donau bildeten durch Jahrhunderte die nördliche Grenze des Römischen Reiches; die Alpen grenzen Italien von Deutschland und Frankreich, die Pyrenäen Spanien von Frankreich ab. Aber auch scheinbar „natürliche“ Grenzen dieser Art wurden künstlich, d. h. militärisch und politisch, erst zu solchen gemacht. Um bei den Gebirgen zu bleiben: Für die Römer, aber auch für die deutschen Kaiser des Mittelalters waren die Alpen keine Grenze. Die Alpen bilden selbst einen großen
TED ERGEBNIS OKTOBER Sollten die Geschäfte sonntags geschlossen bleiben?
DIE NOVEMBER-FRAGE Sind Sie mit dem Wahlausgang zufrieden?
Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 6
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Lebensraum und stellen eher eine Verbindung als eine Grenze dar: Die Schweiz greift über die Alpen hinweg ebenso wie das alte Tirol. Laut Wörterbuch ist ein Pass ein schmaler Einschnitt im Gebirge, der als Übergang dient. Grenzen im heutigen Sinne wurden erst im 18. und 19. Jahrhundert „erfunden“. Wer früher durch Europa reiste, hatte zahllose Zollstationen zu passieren (bei denen etwa Kaufleuten hohe Tribute abgeknöpft wurden), aber keine Staatsgrenzen im heutigen Sinne. Sie entstanden erst mit dem Übergang von den mittelalterlichen Feudalstaaten, in denen die Fürstenhäuser oft weit verstreute Territorien besaßen, zu den modernen, geschlossenen Flächenstaaten. Die aufsteigenden absolutistischen Herrscher wollten ihre Territorien auch wirklich kontrollieren, weil sie damit systematisch Steuern eintreiben und junge Männer für den Kriegsdienst rekrutieren konnten (der Tiroler Aufstand von 1809 entstand nicht zuletzt aufgrund des Widerstands gegen die militärische Rekrutierung junger Männer für das bayerische Heer). Deshalb erbten die modernen Na-
tionalstaaten von den alten Herrschern einen Charakterzug: den Wunsch, ein möglichst großes Territorium zu besitzen. Staatliche Großmachtphantasien und Expansionsträume haben bekanntlich auch bei der Etablierung der Brennergrenze die zentrale Rolle gespielt. Der in Rovereto geborene italienische Nationalist (und spätere Faschist) Ettore Tolomei begann schon vor dem Ersten Weltkrieg systematisch die Idee zu propagieren, Südtirol sei bis zum Brenner historisch alt-römisches bzw. italienisches Territorium; dafür übersetzte er alle Südtiroler Ortsnamen ins Italienische und verfertigte entsprechende Landkarten. Damit legte er den Grundstein dafür, dass es ein Kriegsziel Italiens wurde, seine Grenze bis zur Alpen-Wasserscheide auszudehnen. Damit sollte das von Mussolini avisierte neue großitalienische Imperium auch im Norden abgerundet werden (auch das ganze westliche Mittelmeer sollte ja italienisch kontrolliertes Gebiet werden). Da sich die siegreichen Alliierten in Versailles 1919 durch die gefälschten Informationen von Tolomei täuschen ließen, wurde der Brenner von einem den Norden und Süden verbindenden Pass zu einer trennenden Grenze. Aber auch das alte Österreich-Ungarn hätte die Entstehung der Brennergrenze verhindern können, hätte es die naheliegende Idee ernsthaft verfolgt, den völlig sinnlosen Krieg mit Italien zu beenden und ihm die von Italienern bewohnten Territorien, wie das Trentino und Istrien, zu überlassen. Welche Form können Grenzen annehmen? Sie können höchst unterschiedlich ausgeprägt sein: Es gab und gibt weltweit herme-
Im Blickpunkt
tisch abgeriegelte Grenzen, aber auch solche, die praktisch bedeutungslos sind. Der Eiserne Vorhang wurde von den kommunistischen Machthabern in Osteuropa errichtet, um die Flucht der eigenen Bevölkerung zu verhindern. Praktisch genau dieselbe Grenze – mit hohen Betonmauern, Stacheldrahtzäunen, breiten asphaltierten Straßen für motorisierte Polizeipatrouillen – gibt es heute zwischen reichen und armen Ländern, zwischen Mexiko und den USA, um die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla in Nordafrika, ja sogar innerhalb Israels zwischen den jüdischen und arabischen Siedlungsgebieten. Der neue Eiserne Vorhang zwischen Afrika und Europa soll unsere Sicherheit und unseren Wohlstand vor den „schwarzen Wirtschaftsflüchtlingen“ garantieren. Die rechtskonservative österreichische Bundesregierung hat damit gedroht, auch am Brenner einen neuen
Wall zu errichten und Militär zu stationieren, um unerwünschte Migranten (eben vor allem aus Afrika) abzuwehren. Dies wird nicht notwendig werden, da sich die EU ja selbst – auch unter dem Druck der rechtsgerichteten Lega und stark befürwortet auch von der österreichischen Regierung – darum bemüht, ihre Außengrenze im Mittelmeer abzuschotten. Auch offene Grenzen, wie sie der Brenner heute darstellt, gibt es nicht nur seit dem Schengen-Abkommen der EU; schon lange vorher gab es sie etwa zwischen den Benelux-Staaten. Grenzen sind dann nicht mehr problematisch, wenn sie leicht überschritten werden können. Dies ist dann der Fall, wenn auf beiden Seiten demokratische Regierungen an der Macht sind und gute Beziehungen zwischen ihnen bestehen. Dies ist zwischen Österreich und Italien heute ja Gott sei Dank der Fall. Die Südtiroler haben mit ihrer einmaligen
politischen Autonomie alle Möglichkeiten bekommen und auch genutzt, um sich wirtschaftlich exzellent zu entwickeln, ihre österreichisch-deutsche Kultur zu behaupten und dazu noch die Grundlagen einer zweiten, der italienischen, zu erwerben. Ein Drittel der Einwohner Südtirols leben bereits in dritter und vierter Generation in diesem Land. Ich denke daher, man braucht die Existenz dieser Grenze nicht mehr zu dramatisieren (wie es das rechte Schlagwort von der „Unrechtsgrenze“ tut) oder sie implizit immer noch negieren, was u. a. dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Straßen-Wegweiser in Innsbruck nur auf „Brenner“ und „Bozen“ hinweisen, die italienischen Namen aber verschweigen. Fragwürdig ist auch die Auffassung, die Brennergrenze sei etwas ganz Besonderes und daher anders zu behandeln als alle anderen (P. Achammer). Nachtrag: Vor kurzem gab es die
Meldung, dass ab Winter 2019 eine direkte Schnellzugverbindung von Wien nach Südtirol eingerichtet werde, mit Haltestelle auch in Sterzing, Fahrtdauer rund fünfeinhalb Stunden. Sterzing steht dann – hinsichtlich Haltestellen – auf einer Stufe mit Linz, Salzburg und Innsbruck. Zeitlich ist dies ein gewaltiger Fortschritt gegenüber meiner Studienzeit, als man für diese Strecke noch zwölf bis 14 Stunden benötigte. Aber: Die immense Einsparung an Fahrzeit ist nur zum geringsten Teil auf das Wegfallen der Kontrolle am Brenner zurückzuführen, sondern zu 90 Prozent auf den technischen Fortschritt. Wie auch immer: Anscheinend haben die Südtiroler Freiheitlichen diese Idee entwickelt (die Landesregierung hat sie dann aufgegriffen und wird sie finanziell unterstützen) – dafür möchte ich ihnen einmal uneingeschränktes Lob ausspreE chen!
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Landtagswahlen 2018
Auf der Suche nach der neuen Mitte Großer Sieger: Team Köllensperger/ Franz Kompatscher verpasst Einzug in den Landtag/ Rechte Parteien verlieren Eine spannende Wahl liegt hinter uns. Die größte Überraschung dabei ist wohl das unerwartet gute Abschneiden der neuen Partei rund um Paul Köllensperger: Gleich sechs Sitze schaffte „Kölle“ auf Anhieb – mit dabei auch zwei Wipptaler Kandidaten: Peter Faistnauer, Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld, und der aus Lajen stammende Dr. Franz Ploner, Primar am Krankenhaus Sterzing. Die SVP muss Stimmeneinbußen hinnehmen, kann die Spitzenposition mit 41,9 Prozet aber verteidigen (-5,2 %). Im Vergleich zur Landtagswahl 2013 fahren die rechten deutschen Parteien einen herben Verlust ein: Die Freiheitlichen verlieren gleich vier Sitze im Landtag, die Süd-Tiroler Freiheit einen Sitz. Entgegen der Tendenz zunehmender Rechtslastigkeit einiger westlicher Demokratien, wie etwa in Deutschland mit der AfD, hat sich Südtirol für einen anderen Weg entschieden: Nicht Populis-
mus, sondern der moderate Weg wurde gewählt. Die Grünen können ihr Ergebnis halten und verteidigen ihre drei Sitze. Anders in der italienischen Parteienlandschaft: Hier wird die Lega mit vier Sitzen drittstärkste Kraft – wohl auch mit Hilfe von deutschsprachigen Wählern. Wipptaler im Landtag Peter Faistnauer – ein „wasch-
echter Wipptaler“ – schaffte den Einzug in den Landtag für das Team Köllensperger als Sechstgereihter mit 3.002 Stimmen, der aus Lajen stammende Dr. Franz Ploner kam mit 4.563 Stimmen auf Platz drei. Interessant dabei dürfte vor allem sein, dass beide Kandidaten auswärts stark punkten konnten. Auch für zukünftige Landtagswahlen bedeutet das, dass Wipptaler Kandidaten einen größeren Bekannt-
heitsgrad außerhalb des Bezirks bzw. ein landesweites Netzwerk aufbauen müssen, wollen sie den Einzug in den Landtag schaffen. Im Wipptal erreichte Faistnauer 1.760 Stimmen, Dr. Ploner 1.650. Allein mit den Stimmen aus dem Bezirk wäre beiden Kandidaten der Einzug nicht gelungen. Bemerkenswert ebenfalls, dass das Team Köllensperger im Wipptal im Vergleich zu den anderen Bezirken mit Abstand
Wipptal
ERGEBNISSE IM VERGLEICH
2018
2018
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2013
2018
2013
2018
2013
BürgerUnion 2018
2013
Movimento 5 Stelle 2018
2013
118
3,9 %
107
1,8 %
922
717 6,5%
163
4,3 %
429
9,8 %
188
6,0 %
458
6,2 % 1,5 %*
1.087
6,7 % 18,8 %
* 2013 Bündnis aus Forza Alto Adige – Lega Nord – Team Autonomie
8
2018
Partito Democratico
Grüne
2.083
2013
668
28,3 %
2018
716
41,9 % 47,1 %
2013
Süd-Tiroler Freiheit
Lega
637
5.212
Die Freiheitlichen
167
2013
Team Köllensperger
3.026
2018
4.483
SVP
1,5 % 8,3 %**
1,0 %
1,1 %
** 2013 Bündnis aus BürgerUnion – Ladins Dolomites – Wir Südtiroler
Landtagswahlen 2018
Die Ergebnisse der Wipptaler Kandidaten Kandidaten
Sterzing
Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings
Team Köllensperger Peter Faistnauer 430 109 Dr. Franz Ploner 446 94 Süd-Tiroler Freiheit Helena Gufler Frei 33 13 Die Freiheitlichen Heidi Sparber 86 10 SVP Franz Kompatscher 764 563 Grüne Stefan Perini 77 9 Benjamin Stötter 42 7 Vereinte Linke – Sinistra Unita Monika Hofmann 4 1 M5S Bruno Carrato 4 0 PD Silvano Schiavo 28 5 Lega –Salvini Premier Roberto Giordani 28 4 L’Alto Adige nel Cuore Fratelli d’Italia uniti Giuseppe Sabatelli 4 24
am besten abgeschnitten hat (28,3 %). Innerhalb der Wipptaler Gemeinden sind wesentliche Unterschiede erkennbar: In der ehemaligen SVP-Hochburg Ratschings erhielt die Liste Köllensperger das zweitbeste Ergebnis (32,4 %) hinter der Gemeinde Freienfeld (36,3 %). Erwartungsgemäß schnitt Köllenspergers Partei in der Gemeinde Brenner – Franz Kompatschers Revier – schlechter ab (17,3 %). Nur in der Gemeinde Franzensfeste war das Ergebnis mit 16,1 Prozent noch niedriger. Fest steht, dass die Wähler große Erwartungen in die neue Partei setzen – Paul Köllensperger und sein Team werden sich in den kommenden fünf Jahren beweisen müssen. Auch dieses Mal schafft es kein SVP-Vertreter in den Wipptaler Landtag. Franz Kompatscher (3.240 Vorzugsstimmen im Wipptal, 4.655 landesweit) erzielte zwar im Vergleich zu Stefan Hofer, der vor fünf Jahren für die Volkspartei antrat, ein besseres Er-
Wipptal
Südtirol
21 26
368 311
289 269
543 504
1.760 1.650
3.002 4.563
2
33
15
40
136
245
5
33
62
78
274
478
64
471
524
854
3.240
4.655
2 1
18 12
23 21
18 16
147 99
1.144 411
0
1
0
2
8
103
1
0
3
1
9
31
1
2
8
1
45
71
2
3
4
2
43
56
0
0
0
0
28
35
gebnis (+555 Stimmen), trotzdem fehlen auf Magdalena Amhof, die als 15. noch in den Landtag einziehen wird, 2.125 Stimmen. Die SVP büßte zwar Stimmen ein, aber – vor dem Hintergrund der Schließung der Geburtenstation – hielten sich die Verluste in Grenzen. In der Gemeinde Brenner mit Kompatscher als Bürgermeister gab es sogar einen Zuwachs von 9,4 Prozent. Den höchsten Stimmenverlust gab es in der Gemeinde Ratschings mit einem Minus von zehn Prozent, Verluste gab es auch in Sterzing (-6,5 %), Freienfeld (-6,3 %), Pfitsch (-5,4 %) und Franzensfeste (-3,2 %). Die rechten Parteien mussten eine schmerzliche Niederlage ein-
stecken: Die Freiheitlichen, ehemals zweitstärkste Kraft im Landtag mit sechs Sitzen, demontierten sich in der Vorwahlkampfzeit selbst, büßten vier Sitze ein und schafften landesweit nur mehr 17.620 Stimmen (-11,8 %) – bei der Landtagswahl 2013 erreichte die Partei mit Pius Leitner als Zugpferd noch 51.505 Stimmen. Im Wipptal stürzten die Blauen von 2.083 im Jahr 2013 (18,8 %) auf 716 Stimmen (6,7 %) ab und fuhren in jeder Gemeinde satte Verluste ein. Ein regelrechtes Debakel gab es in der Gemeinde Freienfeld (-20,6 %). Auch die Wipptaler Kandidatin Heidi Sparber konnte daran nichts ändern. Die Süd-Tiroler Freiheit konnte sich
ebenfalls nicht als Alternative präsentieren. Die Themen Doppelpass und Verkehrsbelastung waren wohl zu wenig, um Stimmen von der Konkurrenz abzuziehen. Im Landtag verlieren sie einen Sitz, von ehemals 20.740 Stimmen fallen sie auf 16.927 (-1,2 %) zurück. Helena Gufler Frei errang 245 Stimmen landesweit, im Bezirk 136. Somit ging die Rechnung der Süd-Tiroler Freiheit, mit einer eigenen Wipptaler Kandidatin (geboren in Stuls, Passeiertal, wohnhaft in der Gemeinde Freienfeld) anzutreten, nicht auf. Die Grünen können ihre drei Landtagssitze halten, waren aber nicht in der Lage, den „Bayern-Effekt“ zu nutzen und ihren Stimmenanteil zu erhöhen – im Gegenteil: Landesweit war ein leichter Stimmenrückgang zu verzeichnen (-1,9 %), ebenso im Wipptal (-2,2 %). Die BürgerUnion, bei der letzten Landtagswahl noch im Bündnis mit Thomas Eggers „Wir Südtiroler“-Partei, legte eine Bruchlandung hin – 3.644 Stimmen waren für Andreas Pöder zu wenig, um sein Mandat zu halten. Bei den italienischen Parteien konnte die Lega – Premier Salvini, die mit dem italienischen Innenminister Matteo Salvini als Zugpferd in den Wahlkampf zog, überraschend stark punkten. Im Bezirk verzeichnete die Partei ein Plus von 4,7 Prozent, in Franzensfeste sogar von 18,1 Prozent. STERZING Team Köllensperger knapp hinter SVP Die SVP (1.094 Stimmen, -6,5 %) kann in Sterzing zwar immer noch ihre Vormachtstellung be-
Wipptal: Wahlbeteiligung Wahlberechtigte abgegebene Stimmzettel Wahlbeteiligung gültig weiß ungültig
Sterzing Brenner Franzensfeste 4.918 1.467 584 3.267 1.155 421 66,4 % 78,7 % 72,1 % 3.183 1.128 409 33 13 4 51 14 8
Freienfeld 2.002 1.667 83,3 % 1.605 31 31
Pfitsch Ratschings Wipptal 2.198 3.415 14.584 1.708 2.815 11.033 77,7 % 82,4 % 75,7 % 1.650 2.733 10.708 25 45 151 33 37 174 Erker 11/18
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Landtagswahlen 2018
DER NEUE SÜDTIROLER LANDTAG - VORZUGSSTIMMEN IM WIPPTAL Kandidaten
Sterzing
Brenner
Franzensfeste
Freienfeld Pfitsch Ratschings Wipptal 2018
±2013
Südtirol 2018
±2013
SVP 1 Arno Kompatscher 2 Philipp Achammer 3 Arnold Schuler 4 Waltraud Deeg 5 Daniel Alfreider 6 Franz Thomas Locher 7 Thomas Widmann 8 Josef Noggler 9 Maria Hochgruber Kuenzer 10 Gerhard Lanz 11 Helmuth Renzler 12 Manfred Vallazza 13 Helmut Tauber 14 Jasmin Ladurner 15 Magdalena Amhof
543 249 77 164 65 45 84 18 48 38 59 19 92 35 51
252 99 59 60 20 69 34 33 28 10 43 10 42 24 23
64 36 5 13 13 3 11 1 3 9 6 1 14 3 13
427 182 119 104 38 105 62 20 51 38 42 12 67 31 57
374 180 88 80 28 67 67 23 34 36 31 24 68 35 21
624 375 151 127 43 152 109 41 137 67 90 41 175 83 83
2.284 1.121 499 548 207 441 367 136 301 198 271 107 458 211 248
-1.411 +238 -322 +90 -+120 -431 -45 -163 --27 ----233
68.210 33.288 19.799 16.760 12.114 11.205 10.589 10.078 9.456 9.164 8.513 8.021 7.082 6.825 6.780
-12.907 +18.810 -11.529 +4.532 -+4.801 -3.616 -2.617 -903 --420 ----2.139
619 190 504 40 17 543
2.026 552 1.650 125 46 1.760
+1.986 ------
29.530 5.952 4.563 3.496 3.064 3.002
+28.196 ------
24 0 3 0
257 5 52 3
-----
4.398 2.999 2.381 2.381
-----
35 14 13
176 101 62
-98 -164 --
6.997 4.515 3.364
-2.273 -3.916 --
110 64
355 182
-803 --
9.030 5.031
-22.145 --
134 41
415 156
-279 +57
9.118 3.403
-3.124 +1.908
0
23
+20
2.562
+1.415
2
11
+11
516
+466
43
-30
2.189
-1.303
Team Köllensperger 1 Paul Köllensperger 2 Alex Ploner 3 Dr. Franz Ploner 4 Josef Unterholzner 5 Maria Elisabeth Rieder 6 Peter Faistnauer
522 126 446 26 16 430
144 41 94 6 1 109
37 15 26 7 1 21
372 80 311 29 7 368
332 100 269 17 4 289
Lega – Salvini Premier 1 Massimo Bessone 2 Giuliano Vettorato 3 Rita Mattei 4 Carlo Vettori
136 1 22 1
18 2 10 0
43 0 9 0
16 2 8 2
20 0 0 0 Grüne
1 Brigitte Foppa 2 Riccardo Dello Sbarba 3 Hanspeter Staffler
66 38 22
19 16 6
9 6 2
21 14 11
26 13 8
Die Freiheitlichen 1 Ulli Mair 2 Andreas Leiter Reber
116 46
29 15
17 10
43 20
40 27
Süd-Tiroler Freiheit 1 Sven Knoll 2 Myriam Atz Tammerle
99 41
42 15
9 2
95 38
36 19 PD
1 Sandro Repetto
13
1
7
1
1 M5S
1 Diego Nicolini
5
0
3
0
1
L’Alto Adige nel Cuore Fratelli d’Italia uniti 1 Alessandro Urzì
10
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22
10
8
0
2
1
Landtagswahlen 2018
SITZVERTEILUNG IM NEUEN SÜDTIROLER LANDTAG M5S 1 Sitz (2,4 %)
STF 2 Sitze (6,0 %)
PD 1 Sitz (3,8 %)
L’Alto Adige nel Cuore Fratelli d’Italia uniti 1 Sitz (1,7 %)
Die Freiheitlichen 2 Sitze (6,2 %)
SVP 15 Sitze (41,9 %)
Grüne 3 Sitze (6,8 %)
Lega 4 Sitze (11,1 %) Team Köllensperger 6 Sitze (15,2 %)
haupten, das Team Köllensperger (808 Stimmen) folgt ihr aber dicht auf dem Fuß. Im Vergleich zur letzten Landtagswahl hat die SVP damit deutlich eingebüßt: 2013 waren es noch 1.377 Stimmen. Die Lega Nord schaffte es auf den dritten Platz mit 351 Stimmen (+6 %). Die Freiheitlichen erhielten 213 Stimmen (-8,6 %) und mussten damit eine deutliche Niederlage hinnehmen. Vor fünf Jahren erhielten sie noch 515 Stimmen. Stimmen eingebüßt haben auch die Süd-Tiroler Freiheit (-4 %) und der PD (-2,7 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 75 Prozent und ist damit im Vergleich zu 2013 deutlich gesunken (-8,6 %). Von den 3.267 abgegebenen Stimmen waren 51 ungültig, 33
So haben die Wipptaler gewählt (Listen, Anteil in Prozent, +/- 2013) Liste SVP Team Köllensperger Lega* Die Freiheitlichen Grüne Süd-Tiroler Freiheit PD L’Alto Adige nel Cuore Fratelli d’Italia uniti M5S BürgerUnion** Noi per L’Alto Adige Forza Italia* Vereinte Linke Casapound
Sterzing 34,4 % -6,5 % 25,4 % -11 % +8,1 % 6,7 % -8,6 % 6,7 % -1,6 % 4,7 % -4% 3,3 % -3,7 %
Brenner 57,8 % - +9,4 % 17,3 % -4,8 % +3,0 % 4,1 % -12,1 % 3,3 % -3,9 % 5%5,5 % 1,6 % -3,1 %
Franzensfeste 30,6 % -3,2 % 16,1 % -21,5 % +18,1 % 6,9 % -13,2 % 4,2 % -3,7 % 3,4 % -1,3 % 8,1 % -3,2 %
Freienfeld 41,6 % -6,3 % 36,3 % -2,4 % +1,8 % 5,7 % -20,6 % 2,7 % -2,1 % 7,6 % -3,3 % 0,5 % -0,8 %
Pfitsch 43,6 % -4,4 % 29,7 % -5% +3,9 % 7,3 % -11,2 % 4,4 % -3,1 % 4,9 % -5,2 % 1% -1,7 %
Ratschings 44,8 % -10,3 % 32,4 % -2% +1,8 % 7,9 % -11,7 % 2,8 % -1,4 % 7,8 % -3,2% 0,3 % -0,5 %
1,6 % -0,8 %
2,4 % +1,6 %
2,7 % -1,8 %
0,1 % -0,4 %
0,2 % -0,8 %
0,1 % 0,0 %
1,6 % -0,2 % 1,4 % -8,9 % 1,4 % -1,1 %
0,6 % -1,0 % 1,2 % -4,4 % 0,7 % -0,5 %
3,4 % +0,8 % 1% -1,6 % 1% -0,7 %
0,4 % +0,1 % 2,2 % -4,9 % 0,0 % -0,1 %
1,2 % +0,5 % 1,6 % -7,3 % 0,7 % -0,1 %
0,4 % -0,1 % 1,4 % -7 % 0,0 % -0,0 %
-1,8 %
-1,3 %
-2,7 %
-0,5 %
-1,0 %
-0,2 %
0,5 % -0,2 % --
0,2 % -0,6 % --
0,2 % -0,2 % --
0,2 % -0,3 --
0,2 % -0,1 % --
0,2 % -0,0 % --
* 2013 Bündnis aus Forza Alto Adige – Lega Nord – Team Autonomie
** 2013 Bündnis aus BürgerUnion – Ladins Dolomites – Wir Südtiroler
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Landtagswahlen 2018
noch knapp vor der Süd-Tiroler Freiheit mit 80 Stimmen (4,9 %). Die Grünen errangen 73 Stimmen (4,4 %). Die Wahlbeteiligung ist leicht gesunken (-4,3 %) und lag bei 77,7 %. Von den 1.708 abgegebenen Stimmen waren 1.650 gültig, 33 ungültig und 25 wurden weiß abgegeben.
© LPA
RATSCHINGS SVP sackt ab
Stimmzettel wurden weiß abgegeben. FREIENFELD 36,3 Prozent für „Kölle“ 2013 wählte noch mehr als jeder Fünfte die Freiheitlichen. Bei diesen Landtagswahlen wurde die
blaue Partei heftig abgewatscht und verlor 20,8 Prozent der Stimmen. Damit bleiben ihr nur noch 5,7 Prozent der Wähler treu. Stimmen abgeben musste auch die SVP (-6,3 %), die noch 41,6 Prozent halten kann. Die Süd-Tiroler Freiheit kam auf 7,6 Prozent (-3,3 %), die Grünen schafften 2,7 Pro-
FUGGERROPPE
zent (-2,1 %), die BürgerUnion für Südtirol hält 2,2 Prozent (-4,9 %). Die Lega Nord verzeichnete mit 2,4 Prozent der Stimmen ein leichtes Plus (+1,8 %). Absoluter Gewinner: das Team Köllensperger. Mit 36,3 Prozent wurde die Liste wie landesweit auch hier die zweitstärkste Kraft. 83,3 Prozent der 1.605 Wahlberechtigten sind in Freienfeld zu den Urnen geschritten, knapp drei Prozent weniger als bei den vorigen Landtagswahlen. 1,9 Prozent der Stimmzettel wurden weiß abgegeben, weitere 1,9 Prozent waren ungültig. PFITSCH Freiheitliche verlieren mehr als die Hälfte
Wohlgschenkler hot’s lei bloaß gebn, und i honse eingsommlt: an roatn Schurz, a Schneibrett, Kinderbiechler, Tatoos, a Liaderbiachl, a Toschnlompe, an Honig, Schneiztiachler, an Kulli, an Wattkortnstander, Gummibäriler ...; des vun der SVP Putztiachler fier die Brille, Jutetaschn, a Kochbuach und Senfkernler, a Jo-Jo-Spiel vun die Grianen an Kochlöffl, Latexhandscher, Gewürzsackler, an Labello, blaue Erepfl und ’s Wirschtl vun die Freiheitlichen Pflaschterler vun der Süd-Tiroler Freiheit a Jutetasche vom Team Köllensperger Wos tian mir mit oll den Zuig?
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Die SVP verliert in der Gemeinde Pfitsch 4,4 Prozent, kann aber mit 43,6 Prozent die Spitzenposition behaupten. 720 Stimmen wurden für die SVP ausgezählt. An zweiter Position liegt das Team Köllensperger mit 490 Stimmen (29,7 %). Eine deutliche Niederlage (121 Stimmen, 7,3 %) mussten die Freiheitlichen einstecken: Sie haben im Vergleich zu 2013 mehr als die Hälfte der Stimmen verloren (-11,2 %). Die Lega Nord platzierte sich mit 82 Stimmen (5,0 %)
Die SVP verliert auch in der traditionellen SVP-Hochburg Ratschings deutlich und sackt von 55,1 Prozent auf 44,8 Prozent ab; sie erhält 1.225 Stimmen (-10,3 %). Auf dem zweiten Platz folgt das Team Köllensperger mit 884 Stimmen (32,4 %). Die Freiheitlichen auf dem dritten Platz erhalten 217 Stimmen (7,9 %), was im Vergleich zu 2013 einem Minus von 11,7 % entspricht. Verluste erleidet auch die Süd-Tiroler Freiheit mit 214 Stimmen (7,8 %), was einem Rückgang von 3,2 % entspricht. Die Grünen erhalten 76 Stimmen (2,8 %), die Lega Nord 54 Stimmen (2,0 %), die BürgerUnion 39 Stimmen (1,4 %), Movimento 5 Stelle erhält zehn Stimmen (0,4 %). Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 82,4 Prozent und ist im Vergleich zu 2013 leicht rückläufig (-5,2 %). Von 2.815 abgegebenen Stimmzetteln waren 2.733 gültig. 45 Stimmzettel waren weiß, 37 waren ungültig. BRENNER SVP gewinnt fast zehn Prozent In der Gemeinde Brenner konnte die SVP ihre Spitzenposition behaupten und legte im Vergleich zu 2013 gar um 9,4 Prozent zu. Zurückzuführen ist dieser Erfolg wohl auf die Kandidatur von Bürgermeister Franz Kompatscher. Die SVP erhielt 652 Stim-
Landtagswahlen 2018
men und liegt bei einem Stimmenanteil von 57,8 Prozent. An zweiter Stelle liegt das Team Köllensperger mit 195 Stimmen (17,3 %). Dahinter folgt die Süd-Tiroler Freiheit mit 56 Stimmen (5,0 %), was ein Minus von 5,5 Prozent bedeutet. Knapp dahinter die Lega Nord mit 54 Stimmen (4,8 %). Eine herbe Niederlage mussten die Freiheitlichen auch in der Gemeinde Brenner einstecken: Sie erhielten 46 Stimmen (4,1 %); im Vergleich zu 2013 haben sie 131 Stimmen verloren, was einem Minus von 12,1 Prozent entspricht. Auch der Stimmenanteil der Grünen wurde mehr als halbiert: Sie erhielten 37 Stimmen (4,4 %). L’Alto Adige nel Cuore erhielt 27 Stimmen (2,4 %), der Partito Democratico 18 Stimmen (1,6 %), die BürgerUnion 13 Stimmen (1,2 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 78,7 Prozent und damit leicht höher als 2013 (+0,6 %). Von 1.155 abgegebenen Stimmzetteln waren 1.128 Stimmen gültig. 13 Stimmzettel waren weiß, 14 ungültig. FRANZENSFESTE Jeder Fünfte wählt Lega Nord In Franzensfeste erhielt die SVP 30,6 Prozent (-3,2 %) der Lis-
tenstimmen, gefolgt von der Lega Nord, die 21,5 Prozent (+ 18,1%) erreichen konnte. Das Team Köllensperger schaffte auf Anhieb 16,1 Prozent. Abgestraft wurden hingegen die Freiheitlichen, die 2013 noch 20,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnten und bei dieser Wahl nur noch auf 6,9 Prozent kamen. Der Partito Democratico hält 8,1 Prozent (-3,2 %), die Grünen 4,2 Prozent (-3,7 %), die Südtiroler Freiheit 3,4 Prozent (-1,3 %), Movimento 5 Stelle 3,4 Prozent (+0,8 %). An der Wahl haben 421 Bürger aus Franzensfeste teilgenommen. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,1 Prozent (-5,9 %); vier Stimmzettel waren weiß, acht waren ungültig. Die Ergebnisse der Wipptaler Kandidaten Die beiden Vertreter im Team Köllensperger, Dr. Franz Ploner und Peter Faistnauer, haben den Sprung in den Landtag geschafft; sie haben sowohl im Wipptal als auch landesweit gepunktet. Primar Dr. Ploner – zwar kein „waschechter“ Wipptaler, doch im Bezirk als Primar am Krankenhaus Sterzing doch stark verankert – erhielt im Wipptal 1.760 Stimmen (2. Listenplatz) und kam landesweit auf 4.563 Stimmen (3.),
während Peter Faistnauer im Bezirk auf 1.650 Stimmen (3.) kam und landesweit auf 3.002 (6.). Franz Kompatscher, der für die SVP ins Rennen ging, konnte im Wipptal 3.240 Stimmen für sich verbuchen und führte dort auch die Liste an; außerhalb des Bezirks gaben ihm jedoch lediglich 1.415 Wähler das Vertrauen, was ihm insgesamt 4.655 Stimmen einbrachte. Damit kam er auf den 21. Platz auf der SVP-Liste. Heidi Sparber von den Freiheitlichen erhielt im Wipptal 274 Stimmen (2.), landesweit gingen 478 Stimmen (12.) auf ihr Konto. Auf der Liste der Grünen kam Stefan Perini, ein gebürtiger Sterzinger, mit 1.144 Stimmen auf den 8. Platz; im Wipptal erhielt er 147 Stimmen (2.). Benjamin Stötter kam auf 411 Stimmen und landete damit parteiintern auf Platz 18; im Bezirk waren es 99 Wähler, die sich für ihn entschieden (4.). Helena Gufler Frei von der Süd-Tiroler Freiheit erhielt im Wipptal 136 Stimmen (3.), landesweit brachte sie es auf 245 Stimmen (25.). Monika Hofmann von der Vereinten Linken – Sinistra Unita erhielt im Wipptal acht Stimmen (2.), landesweit gingen 103 Stimmen an sie (3.). at, bar, rb
ARNO UND ARNOLD VERLIEREN DEUTLICH – PHILIPP GEWINNT In einem Fernsehinterview erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher den herben Stimmenverlust von 12.907 mit der Namensgleichheit zu Franz Kompatscher. Ein Stimmzettel nur mit dem Nachnamen „Kompatscher“ musste als ungültige Vorzugsstimme gewertet werden, da sie keinem der beiden Kandidaten zuordenbar ist. Die tatsächliche Anzahl der ungültigen Stimmzettel landesweit betrug allerdings 5.325 und ist im Vergleich zur letzten Landtagswahl sogar leicht gesunken (-0,8 %). Was den Stimmenverlust anbelangt, steht Arnold Schuler seinem Parteikollegen in nichts nach: Satte 11.529 Stimmen weniger hat der Landesrat für Landwirtschaft im Vergleich zur letzten Landtagswahl erhalten. Ein SVP-Gewinner steht allerdings fest: Philipp Achammer, der 18.810 Vorzugsstimmen mehr erhielt als bei der letzten Wahl.
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Landtagswahlen 2018
„Konnte es anfangs kaum glauben“ Peter Faistnauer, Bürgermeister von Freienfeld, hat bei den Landtagswahlen 3.002 Vorzugsstimmen erhalten, 1.670 davon im Wipptal. Der Kandidat für das Team Köllensperger erhält damit den sechsten Sitz im Südtiroler Landtag. Erker: Herr Faistnauer, überrascht von Ihrem Resultat? Peter Faistnauer: Ja. Anfangs konnte ich es kaum glauben. Ich habe meine Chancen 50 zu 50 eingeschätzt: nicht ganz schlecht, aber auch nicht ganz gut. Mir war bewusst, dass es schwierig werden wird, in den Landtag gewählt zu werden. Welche Gemeinden haben Sie überrascht? In der Gemeinde Ratschings habe ich 543 Stimmen, im Pustertal rund 350 Stimmen bekommen, einige Stimmen erhielt ich auch aus dem Raum Brixen. Das hat mir gezeigt, dass ich außerhalb des Bezirks nicht unbekannt bin. In meiner Heimatgemeinde hingegen hat mich mein mageres Stimmenergebnis nicht überrascht. Viele Bürger haben mir vor der Wahl gesagt, dass sie mich lieber in der Gemeinde arbeiten sehen und deshalb mich bei dieser Kandidatur nicht unterstützen können. Dies deshalb, da wir mit unserer den Bürger einbindenden Arbeitsweise die Leute ernst genommen haben und die verschiedenen Blickwinkel auf ein Projekt ermöglicht haben. Jeder Bürger konnte mich jederzeit anrufen, da meine Nummer offiziell an meiner Bürotür aufgeschlagen war. Zudem meldeten viele zurück, dass in den letzten zweieinhalb Jahren endlich viele Arbeiten umgesetzt wurden, die vorher jahrelang nicht angepackt wurden. Da für uns Infrastrukturprojekte wie die Erneuerung der Trinkwasserleitungen, Straßensanierungen und die Er-
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richtung des neuen Servicegebäudes in der Sportzone Freienfeld prioritär waren, wurden andere Projekte wie die Geowelt Mauls in der Prioritätenliste weiter hinten gereiht. Wohnraum schaffen und die essentiellen Infrastrukturen zu erneuern ist meiner Meinung nach primäre Aufgabe der Gemeindepolitik. Zudem freut es mich, dass mit 1. Jänner 2019 endlich wieder ein
Peter Faistnauer: „Was die Freie Liste Freienfeld auf Gemeindeebene lebt, übernehme ich nun 1:1 auf Landesebene.“
Vollzeitgemeindesekretär in Freienfeld seine Arbeit aufnimmt. Für eine gute Zukunft in Freienfeld sind somit sämtliche Weichen gestellt. Hätten Sie auch für Movimento 5 Stelle kandidiert? Nein, sicher nicht. Das Team Köllensperger war die richtige Entscheidung, vor allem für das Wipptal. Das Team hat mich mit ihrem „neuen Wie“ überzeugt. Das, was die Freie Liste Freienfeld auf Gemeindeebene lebt, übernehme ich nun 1:1 auf Landesebene. Wie ich erwartet hatte, schaffte unser Team 15 Prozent, obwohl Paul Köllensperger immer von moderaten fünf bis maximal acht Prozent ausgegangen war. Steigt durch Ihren Einzug in
den Landtag die Chance, in Sachen Verkehr und Sanität mehr für das Wipptal bewegen zu können? Auf jeden Fall. Das hat die Hausarzt-Problematik gezeigt. Ich habe mit Dr. Barbara Faltner eine einheimische Ärztin gewonnen, die den Standort Freienfeld aus eigener Überzeugung gewählt hat und für die nächsten Jahrzehnte bleiben möchte. In der Sanität müssen generell die Rahmenbedingungen geändert und transparenter gemacht werden. Jeder junge Südtiroler Arzt, der im Ausland studiert, muss wissen, ob er bei seiner Rückkehr reelle Arbeitschancen hat. Vor allem hat unser Team mit Primar Dr. Franz Ploner einen absoluten Fachmann zu bieten, der das System in- und auswendig kennt. Was den Verkehr betrifft: Ich habe vor den Wahlen bewusst keine Pressekonferenz abgehalten, weil man mir sonst Wahltaktik unterstellt hätte. In diesem Bereich gibt es großen Handlungsbedarf, etwa die Errichtung von Lärmschutzwänden an der A22, die Erneuerung maroder Brücken (Stilfer Brücke) und bezüglich Umwegverkehr auf der Landesstraße. Wie haben Sie diesen Wahlkampf empfunden? Ich habe knapp 1.000 Euro für Werbung ausgegeben. Viel Unterstützung erhielt ich von meinen Schwiegereltern, meiner Frau und meiner Familie. Ich danke ihnen und jedem einzelnen Wähler, der mein sachliches Arbeiten honoriert hat. Sich gegenseitig schlecht machen oder sich selber ins Rampenlicht stellen kommt bei den Leuten nie gut an. Ich gebe mich, wie ich bin. In den letzten Wochen habe ich den Wahlkampf als fair empfunden. Anders war es vor einem Jahr. Vor allem die SVP in Freienfeld hat mich als Bürgermeister immer wieder angegriffen, u. a.
wegen meiner Bautätigkeit. Ich hätte niemals kandidiert, wenn ich keine weiße Weste hätte. In Freienfeld muss das Amt des Bürgermeisters nachbesetzt werden. Haben Sie einen Wunschkandidaten oder eine Wunschkandidatin? Es gibt mehrere ideale Kandidaten aus den Reihen der FLF, etwa die amtierende Vizebürgermeisterin Verena Überegger. Die Bevölkerung ist mit der Arbeit der Freien Liste überaus zufrieden. Will sie, dass die Gemeinde wie in den vergangenen zwei Jahren weitergeführt wird, muss sie weiterhin stark hinter uns stehen und kann bei den Neuwahlen ein starkes Signal senden. Ich sichere der Freien Liste und ihren Kandidaten jedenfalls meine volle Unterstützung zu. Im Landtag und in der Gemeinde vertreten zu sein, ist eine Potenzierung für Freienfeld. Wir haben viele Projekte realisieren können wie die Unterführung beim Kreisverkehr in Trens, die KiTa in Trens. Die Planung der Umfahrung für Mauls, um deren Realisierung ich im Landtag weiterkämpfen werde, ist uns ein besonderes Anliegen. Zurzeit hapert es an der Koordinierung in der Landesregierung selbst. Sie hätte den Beschluss schon im April genehmigen können, scheiterte aber daran, die finanziellen Mittel von rund einer Million Euro aufzutreiben. Die Umfahrung mit gleichzeitiger Verlegung der Hochspannungsleitung ist ein langfristiges Projekt mit großem Potential. Auch mit den Grundstückseigentümern sind wir noch im Gespräch. Ich gebe zu, es ist ein wichtiges Projekt. Aber wer sich keine hohen Ziele setzt, kann auch keine hohen Ziele erreichen. Das hat nicht zuletzt meine Landtagskandidatur gezeigt. Interview: rb
„Ich will das Mandat annehmen“ Dr. Franz Ploner, gebürtiger Lajener, schaffte nicht nur auf Anhieb den Sprung in den Landtag, sondern fuhr für das Team Köllensperger sogar das drittbeste Ergebnis ein. Erker: Herr Dr. Ploner, Sie haben es geschafft und werden für das Team Köllensperger im Landtag sitzen. Haben Sie das erwartet? Dr. Franz Ploner: Das Ergebnis kommt für mich vollkommen überraschend. Ich hätte nie damit gerechnet und bedanke mich bei allen Wählern mit einem herzlichen Vergelt’s Gott. Ich möchte sie nicht enttäuschen. Es sind kurz nach den Wahlen Gerüchte aufgetaucht, dass Sie unter Umständen auf Ihr Mandat verzichten wollen. Können Sie uns Näheres dazu sagen? Ich habe von diesem Gerücht anfangs selbst nichts gewusst und es ist möglicherweise deshalb entstanden, weil ich nicht bei der Pressekonferenz meiner Partei anwesend war. Erstens hatte ich es nicht erwartet, dass ich tatsächlich in den Landtag einziehe, und zweitens hatte ich Patiententermine, die ich nicht absagen wollte. Ich will das Mandat aber annehmen. Sie haben die dritthöchste Stimmenanzahl (4.563 Stimmen landesweit) Ihrer Partei erhalten und außerhalb des Wipptales stark gepunktet. Ich habe einen starken Bezug zum Eisacktal, bin dort geboren, wohne auch dort und kenne auch sehr viele, auch durch meine Arbeit. Weiters habe ich zum Thema Krankenhaus in der Vergangenheit einige Statements abgegeben, die man ebenso im Vinschgau registriert hat. Das Ergebnis habe ich ohne großes Zutun erreicht, weil ich in dem Sinn keine große Wahlwerbung gemacht habe. Ich habe vor der Wahl einige Plakate aufge-
hängt, das war alles. Das Team Köllensperger wird landesweit zweitstärkste Partei mit einem Anteil von 15,2 Prozent. Worauf führen Sie das Ergebnis zurück? Das Entscheidende ist, dass wir authentisch sind. Ich möchte auf die Menschen zugehen und nicht etwas „kaufen“. Dafür bin ich nicht der Mensch. Ich denke, die Bürger wählen jemanden aus Überzeugung, weil ihnen der Mensch gefällt. Genau das zeichnet auch eine Demokratie aus, dass die Menschen frei von sich aus entscheiden können. Haben Sie schon eine Vorstellung, was auf Sie zukommt? Noch überhaupt keine! Das Team Köllensperger ist mit dem Anspruch „mitregieren“ zur Wahl angetreten. Eine Koalition mit der SVP scheint möglich – können Sie sich auch einen Gesundheitslandesrat Dr. Ploner vorstellen? Daran will ich noch nicht einmal denken! Die SVP muss jetzt einen Partner finden, der das Land und die Bevölkerung gut vertritt. Man sollte in dieser Hinsicht vielleicht auch Animositäten vergessen: Wir arbeiten ja für das Volk und nicht für jemand anderen. Deshalb muss man auch einmal über den Schatten springen und nicht parteipolitische Kalküle in den Vordergrund stellen, die nicht sinnvoll sind. Was gedenken Sie im Landtag umzusetzen? Ich hatte bereits einige Vorschläge ausgearbeitet, ansonsten hätte ich gar nicht kandidiert. Diese hätten im Omnibusgesetz eigentlich enthalten sein sollen, und zwar, dass in allen Krankenhäusern der ärztliche Leiter und in den Krankenhäusern der Grundversorgung die Primariate der Abteilungen und Dienste garantiert werden müssen. Das muss umgesetzt werden und das ist auch eines meiner primären Ziele. Interview: at Erker 11/18
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Landtagswahlen 2018
„Bin zufrieden“ 245 Wähler, davon 136 im Wipptal, haben Helena Gufler Frei (Süd-Tiroler Freiheit) südtirolweit ihre Stimme gegeben. Erker: Frau Frei, was sagen Sie zu Ihrem Wahlergebnis? Helena Gufler Frei: Mit meinem persönlichen Ergebnis bin ich zufrieden. Ich hatte mir um die 180 Vorzugsstimmen erhofft. Dass es 65 mehr geworden sind, freut mich. Allen ein großes Vergelt’s Gott. Mir war bewusst, dass mich nicht alle meine Bekannten und Verwandten wählen werden. Jeder hat seine Partei, mit der er sich am meisten identifiziert. Die Süd-Tiroler Freiheit hat ein Mandat und 3.800 Wähler verloren. Ich habe mir die Ergebnisse noch nicht im Detail angeschaut. Natürlich ist es ein Verlust, aber wir sind nicht die einzige deutschsprachige
Partei, die Stimmen verloren hat. Sicher hat auch uns die Kandidatur der Köllensperger-Liste Stimmen gekostet. Bedenklich finde ich den Zuwachs der Lega. Der Süd-Tiroler Freiheit werden Sie weiterhin treu bleiben? Die Süd-Tiroler Freiheit ist und bleibt für mich die einzig wählbare Partei. Sie steht für den Heimatschutz, genau das vermisse ich bei der SVP. Welche Erkenntnisse haben Sie durch Ihre Kandidatur gewonnen? Ich finde es interessant, wie die Leute über Politik denken. Ich habe viele anregende Gespräche geführt. Enttäuscht bin ich von jenen Südtirolern, die überhaupt nicht mehr wählen gehen. Ich habe immer ehrlich meine Meinung gesagt und stehe nach wie vor dazu, auch wenn das nicht bei jedem gut ankommt. Kritik macht mir keine Angst. Interview: rb PR
Naturnahe Kinderbetreuung im Wipptal Familien- und Berufsleben gewinnen beide, wenn Kinder verlässlich und kompetent betreut und umsorgt sind, während ihre Eltern zur Arbeit gehen. Ein wertvolles Angebot bietet die Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernen – wachsen – leben“ mit ihrer naturnahen Kinderbetreuung. Nicht nur das Interesse der Kinder an der Natur wird geweckt, sondern es werden auch Grenzen aufgezeigt und verantwortliches Handeln beigebracht. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, sich zu bewegen und Neues zu entdecken. Beim Umgang mit der Natur und den Tieren lernen die Kinder, diese zu respektieren. Im Wipptal bieten Agathe Oberstaller und Petra Thaler bereits seit einigen Jahren den Dienst als Tagesmutter an. Mit September 2018 ist auch Monika Thaler als neue Tagesmutter hinzugekommen. Alle Kinder werden immer in einer kleinen Gruppe in einer familiären und liebevollen Atmosphäre bei der Tagesmutter betreut. Die Tagesmutter geht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein, denn jedes Kind ist einmalig und wird ganz nach seinem eigenen Rhythmus begleitet. Es gibt noch freie Betreuungsplätze. Bei Interesse melden Sie sich bei der Koordinatorin der Sozialgenossenschaft Maria Egger (Tel. 366 6763681). Die Tarife für den Tagesmutterdienst betragen je nach Einkommen zwischen 0,90 Euro/Stunde und 3,65 Euro/Stunde. Die Kosten für den Dienst sind von der Steuer im Ausmaß von 19 % auf maximal 632 Euro absetzbar. KONTAKT: Sozialgenossenschaft Mit Bäuerinnen lernen – wachsen – leben Tel. 0471 999366 · info@kinderbetreuung.it · www.kinderbetreuung.it Koordinatorin Maria Egger: Tel. 366 6763681
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Erker 11/18
„Eine große Watschn“ Heidi Sparber von den Freiheitlichen über ihr Ergebnis bei den Landtagswahlen und die große Schlappe, welche die Freiheitlichen einstecken mussten. Erker: Frau Sparber, Sie haben landesweit 478 Stimmen erhalten und liegen damit auf der Liste der Freiheitlichen auf dem 12. Platz. Was sagen Sie zu Ihrem Ergebnis? Heidi Sparber: Mein Ergebnis liegt ehrlich gesagt unter meinen Erwartungen. Ich bin damit auch nicht zufrieden. Da ich erst seit einem Jahr in der Politik tätig bin, war die Zeit, landesweit einen bestimmten Bekanntheitsgrad zu erreichen, einfach zu kurz. Sie haben im Wipptal 274 Stimmen erhalten. Hätten Sie sich in Ihrem Heimatbezirk mehr erwartet? Ja, natürlich hätte ich mir mehr erwartet. Ich bin vor den Wahlen von Haus zu Haus, wo ich viel positives Feedback erhalten habe, das sich im Endergebnis nicht widerspiegelt. Ich bin über mein persönliches Ergebnis, aber auch über das Ergebnis der Freiheitlichen insgesamt sehr traurig. Ich danke aber allen, die mich gewählt haben, für ihr Vertrauen. Nun gilt: Nach den Wahlen ist vor den Wahlen. Die Freiheitlichen haben eine große Schlappe einstecken müssen: Sie haben im Landtag vier Sitze verloren und haben nun nur mehr zwei Abgeord-
nete. Für die Freiheitlichen ist die Wahl insgesamt nicht sehr gut gelaufen. Die Schuld daran liegt sicherlich bei uns selbst – wenn auch nicht bei mir als Person, da ich erst seit einem Jahr dabei bin. Ich denke, wenn interne Reibereien nach außen getragen werden, schenken die Leute dieser Partei das Vertrauen nicht mehr. Das Ergebnis ist eine große Watschn, auch für mich persönlich. Ich habe mich mit Herzblut in den Wahlkampf gestürzt, aber als Einzelkämpfer kann man nichts erreichen. Wir haben uns leider selber ins Knie geschossen. Ich muss sagen: So braucht man eigentlich keine Feinde mehr. Traurig finde ich, dass es in den eigenen Reihen, ja sogar im Vorstand Leute gegeben hat, die nur parteischädigend gearbeitet haben. Die Freiheitlichen sind seit 25 Jahren tätig, dieses Verhalten empfinde ich auch Ehrenobmann Pius Leitner gegenüber, der die Partei aufgebaut hat, als katastrophal. Der Schock sitzt schon tief. Wie geht es jetzt weiter? Es stehen jetzt tiefgreifende Analysen an. Ich persönlich werde auf jeden Fall meiner Partei treu bleiben. Ich identifiziere mich nach wie vor mit der freiheitlichen Politik und werde meinen politischen Weg weitergehen. Interview: bar
Alle Analysen und Reaktionen auf die Landtagswahl auch auf
www.dererker.it
Landtagswahlen 2018
„Habe recht gut abgeschnitten“ SVP-Kandidat Franz Kompatscher über sein persönliches Abschneiden und den allgemeinen Trend, etwas anderes zu wählen.
Stellungnahme Erker: Herr Kompatscher, wie schätzen Sie Ihr Wahlergebnis ein? Franz Kompatscher: Ich bin mit meinem Ergebnis im Wipptal zufrieden. Angesichts der politischen Ausgangslage, denke ich, habe ich in unserem Bezirk recht gut abgeschnitten. Sie haben 4.655 Vorzugsstimmen erhalten – rund 500 mehr als Stefan Hofer, der vor fünf Jahren für die SVP antrat: Ein gutes Ergebnis für die Person Franz Kompatscher – ein schlechtes für Ihre Partei? Die Partei musste auf lokaler Ebene die Schließung der Geburtenstation ausbaden, insofern haben wir ein gutes Ergebnis erreicht. Man kann eine Abkehr von den altgedienten Parteien beobachten. Folgt Südtirol einem allgemeinen Trend? Momentan scheint es vor allem wichtig zu sein, etwas anderes und Neues zu wählen. Wie lange dieser Hype anhält und was davon
bleibt, muss man erst sehen. Nicht nur die SVP hat verloren, sondern auch die Rechtsparteien. Wähler gewonnen hat das Team Köllensperger. Wie schätzen Sie diese neue Entwicklung ein? Südtirol scheint da einem eigenen Trend zu folgen, anderswo haben die Rechtsparteien zugelegt. Bei uns hat die Lega wohl auch der deutschen Rechten Stimmen abgenommen, mit der Folge, dass im Landtag jetzt die italienischen Parteien drei Sitze mehr haben als vorher. Das Team Köllensperger hat vor allem vom Thema Krankenhaus profitiert. Kritisieren muss ich hier auch die Berichterstattung des Erker. Die Bezirkszeitung hat diese politische Gruppe eindeutig bevorteilt, indem Dr. Franz Ploner immer wieder als Bezirkskandidat lanciert bzw. bezeichnet wurde, was er nicht ist. Interview: at
Gleiches Recht für alle Aufgrund der Unterstellung, dass der Erker das Team Köllensperger in der Berichterstattung bevorzugt habe, sieht sich die Redaktion zu einer Stellungnahme verpflichtet. Im Vorfeld der Landtagswahlen wurde jedem Kandidaten aus dem Wipptal bzw. mit starkem Wipptaler Bezug gleichberechtigt derselbe Platz für ein Interview eingeräumt. Dr. Franz Ploner vom Team Köllensperger erhielt etwas weniger Platz, da er sich erst kurz vor Drucklegung des September-Erker für eine Kandidatur entschieden hat; aufgrund der Kürze der Zeit wurde ihm lediglich eine halbe Seite eingeräumt. Dr. Franz Ploner ist kein gebürtiger Wipptaler, das ist wahr. Durch seine langjährige Tätigkeit als Primar am Krankenhaus Sterzing hat er jedoch zweifelsohne einen starken Bezug zum Wipptal und vertritt unzweifelhaft auch Wipptaler Interessen. Es mag sein, dass Dr. Franz Ploner mit seinem Engagement für das Krankenhaus dem SVP-Kandidaten Franz Kompatscher Stimmen entzogen hat. Würde man jedoch in einer – utopischen – Rechnung alle Stimmen, die Dr. Franz Ploner im Wipptal erhalten hat, an Franz Kompatscher übertragen, hätte es für diesen dennoch nicht für einen Einzug in den Südtiroler Landtag gereicht. Den Vorwurf einer unausgewogenen Berichterstattung weisen wir entschieden zurück. Ebenso verwehren wir uns gegen jedwede Einflussnahme auf unsere redaktionelle Tätigkeit. Die Redaktion
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Landtagswahlen 2018
„Kann mit dem 8. Platz gut leben“
„War eine tolle Erfahrung“
Der gebürtige Sterzinger Stefan Perini trat als freier Kandidat für die Grünen an. Sein Fazit, warum es die Südtiroler Grünen nicht den bayerischen Kollegen gleichtun.
Benjamin Stötter aus Sterzing hat mit seiner Kandidatur die Grünen unterstützt. Sein Resümee über das Wahlergebnis.
Erker: Herr Perini, wie schätzen Sie das Wahlergebnis ein? Stefan Perini: Wir wussten, dass es schwierig werden würde. Das unterste Ziel waren zwei Mandate, das optimistische vier Sitze. Letzteres hat sich leider nicht erfüllt, aber mit Hanspeter Staffler hat eine sehr fähige Person den Einzug in den Landtag geschafft. Was mein persönliches Ergebnis betrifft, bin ich davon ausgegangen, dass ich mich zwischen dem 5. und 10. Platz einordnen werde. Somit kann ich mit dem 8. Platz ganz gut leben. Als Neueinsteiger konnten Sie einen Achtungserfolg verbuchen. 1.144 Vorzugsstimmen erhielten Sie landesweit, 147 im Wipptal. Durch meine Tätigkeit im AFI habe ich einen bestimmten Bekanntheitsgrad; ob ich damit die „grüne“ Wählerschaft ansprechen konnte, weiß ich nicht. Als Neueinsteiger – ich bin noch nicht einmal Parteimitglied, sondern bin als unabhängiger Kandidat angetreten und erst seit kurzem politisch aktiv – kann ich durchaus zufrieden sein. Die Grünen konnten sich nicht – so wie in Bayern – als die neue Mitte präsentieren. Woran lag es? Im Gegensatz zum Team Köllensperger, das mit seinem Parteigründer ein starkes Zugpferd besitzt und dessen Kandidaten aus den bürgerlichen Listen kommen, tun sich die Grünen bislang noch schwer, über ihre Kernthemen wie Ökologie, Frauenrechte und Integrationskultur hinauszuwachsen. Jene Grünen Kandidaten, die im sozialen Bereich tätig sind, platzierten sich im hinteren Feld. Auch das Thema Arbeit schien keine Rolle gespielt zu haben. Die Frage, die sich die Grünen in Zukunft stellen müssen, ist, ob sie die Mitte ausfüllen oder eher das linke Spektrum abdecken wollen.
Interview: at
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Erker: Herr Stötter, Sie haben landesweit 411 Stimmen erhalten. Zufrieden mit Ihrem persönlichen Ergebnis? Benjamin Stötter: Ja, auf alle Fälle. Ich habe im Wipptal rund 100 und außerhalb des Bezirks 311 Stimmen bekommen. Das deutet darauf hin, dass ich im ganzen Land da und dort gewählt worden bin. Hatten Sie mit dieser Stimmenanzahl gerechnet? Ich bin ohne große Erwartungen in die Landtagswahlen gestartet und habe keinen aktiven Wahlkampf geführt. Demzufolge bin ich durchaus zufrieden. Alle jungen Kandidaten haben ziemlich gut abgeschnitten. Das dritte Mandat verdankt die Partei laut Brigitte Foppa den Jungen und den Briefwählern. Darauf können wir stolz sein. Es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Landesweit haben auch die Grünen an Stimmen eingebüßt. Das ist ein Verlust. Aber ich bin froh, dass die Grünen ihre Sitze halten konnten. Andere Parteien hatten größere Einbußen. Auch der Köllensperger-Effekt traf uns nicht so stark. Wie sehen Sie Ihre Kandidatur im Nachhinein? Es war eine tolle Erfahrung. Ich habe gesehen, wie eine Landtagswahl funktioniert und welche Kreisläufe aktiviert werden. Dass mir die Grünen das Vertrauen geschenkt haben, ehrt mich. Ich bin kein Politiker, aber durch die Wahl habe ich mich politisch weit mehr interessiert als in anderen Wahljahren. Werden Sie politisch aktiv bleiben? Auf meine Art und Weise sicher. Irgendwo beanspruche ich für mich, ein Künstler zu sein. Und Künstler sollten sich politisch einbringen. Auch das gehört zu ihren Aufgaben.
Interview: rb
„Ein Mandat haben wir uns nicht erwartet!“ Monika Hofmann, Vereinte Linke – Sinistra Unita, über Vorurteile gegenüber links. Erker: Frau Hofmann, wie ordnen Sie Ihr Wahlergebnis ein? Monika Hofmann: Wir als Partei haben uns zwischen 1.500 und 2.000 Stimmen erwartet, was ja effektiv eingetroffen ist – ein Mandat haben wir uns nicht erwartet. Die „Vereinte Linke“ erreichte landesweit 1.753 Stimmen. Sie haben immerhin mit 103 Stimmen das drittbeste Ergebnis Ihrer Partei erzielt. Das hat mich selbst sehr überrascht und ich habe nicht damit gerechnet. Allerdings glaube ich auch, dass die Bürger erhebli-
che Vorurteile gegen linke Parteien haben und sie im Grunde nicht wissen, wofür „links“ steht. Zurzeit kann „links“ nur Informationsarbeit leisten und aufklären. Links hat verloren, Rechts hat verloren, gewonnen hat das Team Köllensperger. Etabliert sich eine neue Mitte? Und warum konnten die Linken diese Lücke nicht ausfüllen? Vor allem scheint ein großes Bedürfnis nach etwas Neuem da zu sein.
Interview: at
Landtagswahlen 2018
„Keine Chance gehabt“ SVP Bezirksobmann Karl Polig zum Ausgang der Landtagswahl Dass es der Wipptaler Kandidat Franz Kompatscher nicht in den Landtag geschafft hat, bezeichnet Bezirksobmann Karl Polig als äußerst bedauerlich. „Kompatscher hat einen sehr engagierten Wahlkampf geführt und hat auf starken Rückhalt im gesamten Bezirk zählen können. Leider hat weder sein großer persönlicher Einsatz noch das geschlossene Bemühen sämtlicher Parteifunktionäre im Bezirk für einen Wahlerfolg ausgereicht. Das ist sehr schade. Für uns als kleinster Bezirk war es immer schon sehr schwierig. Diesmal haben uns die bekannten offenen Problematiken wie z. B. das Dauerthema Sanitätswesen oder die hohe Verkehrsbelastung aber noch zusätzlich geschadet. Trotzdem ist es Kompatscher gelungen, in allen Wahlsektionen eine überwältigende Zustimmung zu finden. Er erhielt im Wipptal mehr als 72 Prozent der SVP-Vorzugsstimmen und war somit der SVP-Kandidat, der die weitaus größte Zustimmung im Heimatbezirk erhielt und der einzige,
der Landeshauptmann Arno Kompatscher (51 %) deutlich überflügeln konnte. Mehr war bei uns einfach nicht drin“, analysiert Polig, „denn sogar wenn die Gesamtpartei gegenüber 2013 keine Stimmen verloren hätte, hätte es ganz klar nicht gereicht. Leider bestätigt sich wieder einmal, dass ein Kandidat trotz höchster Akzeptanz in unserem Bezirk keine Chance hat, wenn er nicht auf landesweite Unterstützung, z. B. durch einen Verband, zählen kann. Für viele nicht zu verstehen ist auch die Tatsache, dass Franz Kompatscher nicht im Landtag sitzt, obwohl er in sämtlichen Gemeinden des Bezirks weitaus mehr Vorzugsstimmen erhlten hat als der einzige im Landtag vertretene Wipptaler, Peter Faistnauer vom Team Köllensperger. Als Bezirksobmann bin ich Franz Kompatscher auf jeden Fall sehr dankbar. Seine Kandidatur und sein starker Einsatz haben nicht nur dem Wipptal, sondern auch der Gesamtpartei sehr gut getan.“
RICHTIGSTELLUNG Im Artikel „Wipptaler Mandatare“ im Oktober-Erker wurde Hans Mayr aus Versehen nicht als SVP-Landtagsabgeordneter angeführt. Mayr, 1915 in Gossensaß geboren und 1970 verstorben, gehörte als SVP-Mandatar dem Südtiroler Landtag in der zweiten und dritten Legislaturperiode von 1952 bis 1960 an. In der dritten Legislaturperiode rückte er 1963 für Hans Dietl nach, der in das italienische Parlament gewählt wurde.
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Politik
FREIENFELD
Neuwahlen im Frühjahr
Peter Faistnauer tauscht Bürgermeistersessel mit Landtagssitz/ Gemeinderat muss neu gewählt werden
Bürgermeister Peter Faistnauer, der für das Team Köllensperger kandidiert hat, hat mit 3.002 Vorzugsstimmen den Einzug in den Landtag geschafft. Wegen Unvereinbarkeit beider Ämter muss Faistnauer als Bürgermeister zurücktreten. Der Gemeinderat in Freienfeld wird im Frühjahr 2019 neu gewählt. Zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren werden die Bürger von Freienfeld zu den Wahlurnen gerufen. Bei den Gemeinderatswahlen 2015 hatten die Freienfelder mit 37 Prozent der Stimmen den Trenser Agrartechniker und Fachlehrer für Landwirtschaft Peter Faistnauer (Freie Liste Freienfeld) zu ihrem Bürgermeister gewählt. Die SVP erhielt damals zehn Ratssitze, die Freie Liste fünf. Da die SVP-Gemeinderäte vier Monate nach der Wahl geschlossen zurücktraten, folgten Neuwahlen. 2016 wurde Faistnauer erneut zum Bürgermeister gewählt, diesmal mit einem Stimmenanteil von über 70 Prozent. Die Freie Liste erhielt zehn Ratssitze, die SVP fünf. Zwei Jahre später entschied sich Bürgermeister Faistnauer für eine Kandidatur im Landtag. Mit Erfolg. Das Team Köllensperger, auf dessen Liste er antrat, holte in Freienfeld mit 583 Stimmen auf Anhieb 36,6 Prozent. Die 3.002 Vorzugs-
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Freienfeld: Zum dritten Mal Wahlen innerhalb von fünf Jahren
Bis zu den Neuwahlen übernimmt Vizebürgermeisterin Verena Überegger die Amtsgeschäfte.
stimmen landesweit reichten für Faistnauer aus, um in den Landtag einzuziehen. Auf ihrer Facebook-Seite gratulierte die Freie Liste Freienfeld dem Bürgermeister zum Wahlergebnis: „Künftig wird er nicht mehr vom Rathaus Freienfeld aus agieren, sondern sich in Bozen für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Wir wünschen ihm und allen gewählten Abgeordneten viel Mut, Kraft und Hausverstand bei der Bewältigung ihrer Aufgabe.“ „FLUCHT NACH VORNE“ Die SVP erhielt bei den Landtagswahlen in Freienfeld 667 Stimmen (-6,3 %) und hält damit 41,6 Prozent der Wählerstimmen. „Das Er-
gebnis liegt im Wipptaler Durchschnitt und ist angesichts der Kandidatur des Bürgermeisters der Mehrheitsliste für eine andere Partei und der schwierigen Rahmenbedingungen respektabel“, so SVP-Fraktionssprecher Martin Rainer auf Anfrage der Redaktion. In einer Aussendung nehmen die fünf SVP-Gemeinderäte zum Wahlergebnis von Peter Faistnauer Stellung. Dieser habe in seiner eigenen Gemeinde „sehr wenige Vorzugsstimmen erhalten“, 103 Stimmen weniger als der meistgewählte Wipptaler Landtagskandidat Franz Kompatscher, der in Freienfeld 471 Vorzugsstimmen sammeln konnte. Bei der Bürgermeisterwahl 2016 hat Faistnauer noch 1.162 Stimmen auf sich vereinen können. Laut SVP sei die Einbuße von 70 Prozent als „eindeutige Wahlniederlage“ zu interpretieren. Faistnauer sei in den Augen der SVP-Gemeinderäte schlichtweg „abgewählt worden“. Als Grund nennen sie „eigene Projekte wie der überdimensionierte Stallbau in sensibler Zone, die Verlegung der Hochspannung auf eigenem Grund mit öffentlichen Geldern, die Ausweisung einer eigenen Tourismuszone“, die Faistnauer in seiner Amtszeit als Bürgermeister verfolgt habe, während er „für die Bürger wenig Zeit“ gehabt haben soll. Die SVP-Gemeinderäte kritisieren zu-
dem „die prekäre Personalsituation und stillstehende Projekte wie Friedhof Trens und Geowelt Mauls“. Für sie ist Faistnauers Landtagskandidatur eine „Flucht nach vorne“, weil er „den Rückhalt in der eigenen Gemeinde verloren“ habe. Peter Faistnauer selbst bezeichnet sein Wahlergebnis in seiner Heimatgemeinde als ernüchternd, nennt aber andere Umstände, die dazu geführt haben sollen. Viele Freienfelder hätten ihm im Vorfeld mitgeteilt, dass sie ihm ihre Stimme nicht geben würden, weil sie mit seiner Arbeit auf Gemeindeebene zufrieden seien und ihn lieber als Bürgermeister behalten möchten (siehe Interview auf S. 14). NACHFOLGER GESUCHT Durch Faistnauers Einzug in den Landtag werden die Karten in Freienfeld neu gemischt, denn die Ämter Bürgermeister und Landtagsabgeordneter sind nicht vereinbar. Nach seinem Rücktritt als Bürgermeister wird bis zu den Neuwahlen im Frühjahr Vizebürgermeisterin Verena Überegger die Amtsgeschäfte übernehmen. Danach stellt sich abermals die Frage, wer der nächste Bürgermeister oder die nächste Bürgermeisterin von Freienfeld wird. Auf eine mögliche Kandidatur angesprochen meint Überegger: „Wer als Kandidat oder Kandidatin aufgestellt wird, beschließt die Gruppe und wird sich in den nächsten Monaten entscheiden. Ich bin eine Teamplayerin, deshalb ist für mich ausschlaggebend, wer bereit ist, sich für Freienfeld mit viel Herz und Hausverstand einzusetzen.“ Auch die SVP in Freienfeld will sich „in den kommenden Wochen mit den Mitgliedern der Ortsausschüsse und verschiedenen Sozialpartnerorganisationen besprechen und gemeinsam die weitere Vorgangsweise festlegen“. Die Neuwahlen in Freienfeld versprechen auch dieses Mal wieder spannend zu werden. rb
Aktuell
Laut
§ ... STERZING
Dr. Sigrid Gasser Mitarbeiterin der Kanzlei D’Allura & Gschnitzer
DIE STRAFRECHTLICHE HAFTUNG IM FALLE EINES LAWINENABGANGES Skifahren abseits der Piste ist kein Vergehen, wer aber dadurch eine Lawine auslöst, macht sich der Straftaten nach Art. 426 bzw. 449 des italienischen Strafgesetzbuches schuldig. Jedes Jahr ereignen sich zahlreiche Fälle, wo Skifahrer außerhalb der Piste Lawinen auslösen und dadurch Menschen und oft auch sich selbst in den Tod reißen. Hierzu sieht das italienische Strafgesetzbuch zwei Straftatbestände vor: einerseits das vorsätzliche Delikt laut Art. 426 StGB („Wer eine Überschwemmung, einen Erdrutsch oder den Abgang einer Lawine verursacht, wird mit einer Gefängnisstrafe von fünf bis zwölf Jahren bestraft“), andererseits den Tatbestand nach Art. 449 StGB, der eine Haftstrafe von ein bis zu fünf Jahren im Falle einer fahrlässigen Auslösung einer Lawine vorsieht. Als vorsätzliche Auslösung einer Lawine wird auch jene Handlung einer Person eingestuft, die den Schneerutsch zwar nicht willentlich verursacht, jedoch unter gegebenen Voraussetzungen das konkrete Risiko auf sich nimmt, eine solche auszulösen (sogenannter bedingter Vorsatz). Weitaus häufiger wird eine Lawine aufgrund fahrlässigen Verhaltens ausgelöst, das in der Regel bei Unterlassung von Vorsorgemaßnahmen der Fall ist (z. B. bei Nichtbeachtung der Lawinenwarnstufe und/oder der Schneebedingungen). Die Rechtsprechung definiert als Lawine eine sich vom Berg lösende Schneemasse, die eine potentielle Gefahr für eine unbestimmbare Anzahl an Menschen darstellt. Aus diesem Grund hat der Strafgesetzgeber die Schwelle der Strafbarkeit bereits bei der Auslösung einer Lawine festgesetzt, unabhängig davon, ob dadurch Menschen in Gefahr geraten oder nicht. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Gefahrendelikt, in dem der Gesetzgeber eine Handlung ahndet, bevor konkrete Schäden an Personen oder Sachen erfolgen. Die vorgenannten strafbaren Handlungen gehören zu den Verbrechen gegen die öffentliche Sicherheit und erfüllen den Zweck, das Leben und die körperliche Unversehrtheit von Menschen zu schützen. Falls eine Lawine den Tod oder die Verletzung einer oder mehrerer Personen zur Folge hat, wird dem Verantwortlichen zusätzlich der Straftatbestand der fahrlässigen Tötung (Haftstrafe von sechs Monaten bis fünf Jahren) bzw. der Körperverletzung (Haftstrafe von sechs bis drei Jahren) vorgehalten. Die oft irrtümliche Annahme, der Berg stelle einen rechtsfreien Raum dar, trifft somit keineswegs zu: Im Gegenzug ist es unabdingbar und absolut ratsam, sich nur in Folge einschlägiger Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen in das alpine Gelände zu begeben, da der Alpinist andernfalls mit ernsthaften strafrechtlichen Konsequenzen 22 Erkerhat. 11/18 zu rechnen
Verwaltungsüberschuss verplant Die Gemeinde Sterzing hat einen Verwaltungsüberschuss von rund 1,22 Millionen Euro zu verzeichnen. Auf der letzten Gemeinderatssitzung gab Bürgermeister Fritz Karl Messner bekannt, wie dieses Geld verwendet werden soll.
Der größte Teil (385.000 Euro für den Abfertigungsfond, 222.000 Euro für Rechtsstreitigkeiten in der Causa Grundschule „Josef Rampold“, 37.000 Euro für zweifelhafte Forderungen) sei bereits zweckgebunden, so Bürgermeister Fritz Karl Messner. Ein Teil der Differenz von 604.000 Euro werde für den Stromeinkauf verwendet. 226.000 Euro werden als Eigenmittel für die Sanierung der Turnhalle verwendet, wofür zudem ein Beitrag des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung in Höhe von rund 600.000 Euro eingegangen ist. Das Kraftwerk Roßkopf und die Übernahme des Stromnetzes der Edyna werden sich verzögern, weshalb auch die Aufnahme eines Darlehens von 1,67 Millionen Euro zeitlich verschoben wird.
Zu den Abänderungen des Haushaltsvoranschlages berichtete Bürgermeister Messner, dass wegen des vergangenen strengen Winters Mehrausgaben für die Fernwärme zu Buche schlagen, auch für die Schneeräumung des kommenden Winters werden finanzielle Mittel bereitgestellt (30.000 Euro). Die Errichtung der Flüchtlingsunterkunft im Bauhof konnte günstiger realisiert werden als ursprünglich angenommen, und zwar betrugen die Kosten 35.000 Euro. STADTTHEATER Neue gesetzliche Bestimmungen machen eine Änderung des Statutes des Stadttheaters Sterzing notwendig, sowohl im Haushalts- als auch im Vergabe- und Personalwesen. In Zukunft wird das Stadttheater keinen autono-
men Haushaltsvoranschlag und keine autonome Jahresabschlussrechnung mehr haben, sondern als eigene Kostenstelle der Gemeinde geführt wird. Weiters müssen die Angestellten des Stadttheaters Gemeindeangestellte sein. Die entsprechenden Stellen wurden ausgeschrieben. ALLFÄLLIGES Evi Frick (SVP) bat darum, die Ergebnisse des von der SVP-Ortsgruppe Sterzing organisierten Wettbewerbs „Gute Ideen für Sterzing“ bei der kommenden Gemeinderatssitzung vorstellen zu dürfen. Dem Ersuchen wurde stattgegeben. Werner Graus (SVP) erkundigte sich, ob zu Weihnachten auch die Sterzinger Altstadt beleuchtet werden könnte bzw. ob man das Einverständnis der verschiedenen Hausbesitzer eingeholt habe. Bürgermeister Messner gab bekannt, dass bis dato nur die Zusage von einem Gebäudeinhaber vorliege. Weitere hätten sich ablehnend verhalten. Zur Aufzeichnung bzw. Übertragung der Gemeinderatssitzungen konnte Fabio Cola berichten, dass man durch die neue Datenschutzrichtlinie vor einer neuen Herausforderung stehe, wobei man noch nicht wisse, wie man sie lösen könnte. Gemeindesekretär Nikolaus Holzer präzisierte, dass zwar eine Anfrage an den Datenschutzbeauftragten des Landes gestellt worden, eine Antwort aber noch nicht eingegangen sei. Es werde aber wahrscheinlich darauf hinaus laufen, dass zwar Aufzeichnungen ins Netz gestellt werden könnten, aber nur in bearbeiteter Form. Von Lifestream werde man aller Wahrscheinlichkeit nach absehen müssen. Eine weitere Anfrage von Graus betraf das von der Stadt in Auftrag gegebene Verkehrskonzept. Dieses könne demnächst der Öffentlichkeit vorgestellt werden, so Bürgermeister Messner, der auch die Möglichkeit in Aussicht stellte, dass Vorschläge und Anregungen des Ideenwettbewerbs einfließen könnten. at
Aktuell
RATSCHINGS
Neue Wohnbauzone für Gasteig Sehr lange und eingehend befasste sich der Gemeinderat von Ratschings auf seiner jüngsten Sitzung mit einer Bauleitplanänderung und der damit verbundenen Ausweisung einer Wohnbauzone um das seit Jahren leerstehende Ex-Lutaggebäude. Wohnbaugründe sind rar und in Gasteig derzeit erschöpft. Die neue Zone soll nun durch die Umwidmung einer Gewerbezone entstehen, womit sich die Gemeinde auf Neuland begibt. Denn laut Art. 40 des Raumordnungsgesetzes muss die Gemeinde für die Aufwertung der Zone entschädigt werden. Es handelt sich um 1.594 m2, auf denen eine Wohnkubatur von 4.508 m3 entstehen soll, insgesamt neun Wohneinheiten. Der Raumord-
nungsvertrag sieht nun vor, dass die Gemeinde als Gegenleistung für die Ausweisung als Wohnbauzone zwei Seniorenwohnungen erhält,
stimmig gutgeheißen. Zwei Beschlüsse betrafen Änderungen am Haushaltsplan, wobei Mehreinnahmen und Ausgaben in Höhe
die der Besitzer für die Gemeinde samt Zubehör errichten muss. Da die Gemeindeverwaltung mit solchen Raumordnungsverträgen keine Erfahrung hat, wurde der Vertrag genauestens diskutiert und schließlich vom Gemeinderat ein-
von 80.434 bzw. 5.362 Euro eingebaut werden mussten. Mit den Mehreinnahmen wurden verschiedene Ausgabenkapitel erhöht. So werden 23.311 Euro für den Ankauf von Selfinaktien aufgestockt, 13.000 Euro erfordert das Ver-
kehrskonzept Maiern und 10.000 Euro sind für technische Spesen für Straßen bestimmt. Erhöht wurde auch das Kapitel für Beiträge für den Hauspflegedienst, 12.300 Euro sind für die Umzäunung des Kindergartens in Mareit erforderlich. Aus den Berichten der Referenten ging hervor, dass die Arbeiten an der Kreuzung Jaufenpassstraße mit der Straße ins Jaufental an das Unternehmen Wipptaler Bau vergeben worden sind, die Arbeiten aber wohl erst 2019 durchgeführt werden. Dasselbe gilt für den Gehsteig entlang der Talstraße im Jaufental. Die Sanierungsarbeiten an der Grundschule und am Kindergarten Gasteig sowie am Gemeindehaus in Stange gehen planmäßig voran. ss
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Aktuell
ROSSKOPF
„Großer touristischer Mehrwert“ Mit Talabfahrt und neuer Telemix-Bahn in den Skiwinter
Anfang Dezember ist es soweit: Der Sterzinger Hausberg startet mit einer neu trassierten Talabfahrt und mit dem neuen Panoramalift – einem Mix aus Kabinen und Sesseln – in die kommende Skisaison. Nachdem der Staatsrat Mitte Juni die Eingabe zur Aussetzung der Arbeiten zum Bau einer Talabfahrt vom Roßkopf abgewiesen und die Neue Rosskopf GmbH eine Einigung mit den Grundeigentümern für die Durchfahrt gefunden hatte, stand dem endgültigen Baubeginn nichts mehr im Wege. Mit Eröffnung der neuen Wintersaison steht den Skigästen am Roßkopf nun erstmals eine Abfahrt bis nach Sterzing zur Verfügung. Die Piste führt vom Ende des Stocklifts entlang des Tschöfer Grabens bis nach Tschöfs, wo sie nach Unterquerung der Autobahn und weiter entlang eines Skiweges direkt an der Talstation endet. „Eine überaus ansprechende und anspruchsvolle Piste“, wie Helmut Messner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH, findet, der in diesem Zusammenhang auch von einer deutlichen Attraktivitätssteigerung des Skigebietes und einem großen touristischen Mehrwert für Sterzing spricht. Die Pläne für den Bau einer Talabfahrt sind nicht neu. Eigentlich gibt es sie bereits seit dem Bau der Umlaufbahn im Jahr 1987. Ein erstes Projekt aus den 90er Jahren sah eine Strecke über den Telferberg vor. Diese kam aber nicht zustande. Zu viel Wald hätte gerodet werden müssen. Die Landesregierung unter dem damaligen Landeshauptmann Luis Durnwalder pochte auf eine andere, umweltschonendere Lösung. So reiften die Pläne für eine Abfahrt über Tschöfs. Bereits 1997 wurde eine Trasse in den Bauleitplan und zwei Jahre später
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zeichnungen und Werbebeiträge heimischer Unternehmen tun ein weiteres. Insgesamt konnte an Zusagen für neues Kapital bzw. an Werbebeiträgen mehr als zwei Millionen Euro gesammelt werden, wofür sich Präsident Messner bei allen Beteiligten herzlich bedankt. Die jährlichen Betriebskosten von rund 160.000 Euro, so Messner, will die Gesellschaft durch ein höheres Gästeaufkommen kompensieren.
In diesem Winter wird es erstmals eine Talabfahrt vom Sterzinger Hausberg geben.
auch in den Fachplan für Skipisten eingetragen. Dann allerdings kamen immer größere finanzielle Schwierigkeiten auf die damalige Aktiengesellschaft zu; 2005 stand die Liftgesellschaft kurz vor dem Konkurs. Nur mit Mühe konnte dieser abgewendet werden. 2011 nahm die Neue Rosskopf GmbH die Pläne dann wieder auf. Heuer konnte nun trotz eines negativen UVP-Gutachtens und nachfolgender Rekurse mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Kosten, so Präsident Messner, belaufen sich samt Beschneiungsanlage der Talabfahrt und weiterer Maßnahmen zur Verbesserung der Wasser- und Stromversorgung bei den Pisten des Panoramaliftes auf rund 3,5 Millionen Euro (inklusive
dem Pumpwerk für die Wasserzufuhr vom Tal, das bereits in den letzten Jahren errichtet wurde). Gut die Hälfte dieser Kosten ist bereits bezahlt. Der Tourismusverein Sterzing beteiligt sich am Bau der Abfahrt mit einer Million Euro, eine weitere Million Euro steuerte bzw. steuert das Land durch die Kleinstskigebiete-Förderung teil, Kapital-
2,34 Millionen Euro Der letztjährige Winterumsatz der Neuen Rosskopf GmbH lag bei 1,6 Millionen Euro und damit um gut 400.000 Euro höher als im Winter zuvor . Der Gesamtumsatz belief sich auf 2,34 Millionen Euro.
NEUER PANORAMALIFT Den Sommer über wurde auch der in die Jahre gekommene Sessellift abgetragen. Die 1985 gebaute Anlage „International“ wurde durch eine neue, 823 m lange Telemix-Bahn (drei Sechser-Sessel, eine Achter-Kabine) der Firma Leitner ersetzt. Die Kosten der knapp acht Millionen teuren Kombi-Bahn, die auch die Fahrzeit erheblich verringert, sind durch einen Zuschuss der Landesregierung in Höhe von 75 Prozent zu wesentlichen Teilen gedeckt. Die Trasse entspricht in etwa dem bisherigen Verlauf des Sessellifts. Die Telemix-Bahn bietet die Möglichkeit, die Rodelbahn bis zur Bergstation des neuen Liftes weiterzuführen. Bereits im vergangenen Winter sei man mit 60.000 Rodlern nämlich an das Limit gestoßen. Durch eine Streckung der Rodelpiste sollte diese in Zukunft entlastet werden, so Messner. Zudem biete die Liftanlage auch die Möglichkeit, das Sommerangebot künftig um Aktivitäten wie beispielsweise eine Sommerrodelbahn oder Bike-Trails zu erweitern. Durchgeführt wurden in diesem Sommer auch die Revisionsarbeiten für die Umlaufbahn, Pistenverbesserungen an der Telferseite und Arbeiten für das Kinderskiland nahe der Bergstation. Für das von der Rosskopf Moun-
Aktuell
Variante-Projekt genehmigt
Bauarbeiten für den neuen Panoramalift
tain GmbH geplante Resorthotel am Berg wurde das Vorprojekt mit einem Zweistufenplan in Auftrag gegeben. Die Neue Rosskopf GmbH, so Präsident Messner, habe nach Abwendung des Konkurses 2006 ihre Arbeiten mit dem Anspruch aufgenommen, den Fortbestand des Roßkopfs als Freizeitberg mittelfristig zu sichern. Dies sei gelungen. Das Strategiepapier 2014 – 2018 sah im Wesentlichen die Umsetzung von vier Punkten vor: eine Verbindungspiste von der „Telferseite“ zum Stocklift, den Austausch des Panoramaliftes, die Trassierung einer Talabfahrt und eine Machbarkeitsstudie der Verbindung (Skipiste und Rodelbahn) nach Gossensaß mit Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, sprich den Bahnhof Gossensaß. Diese Maßnahmen, so Messner, seien „trotz dreier katastrophaler Winter in den vergangenen vier Jahren“ umgesetzt worden. Über eine Verbindung nach Gossensaß wird nun in der Gemeinde Brenner zu befinden sein.
Einweihungsfeier Die offizielle Einweihungsfeier der neuen Liftanlage und der Talabfahrt finden am dritten Jänner-Wochenende statt. Verringert werden konnte auch die Schuldenlast; die Verbindlichkeiten belaufen sich derzeit auf rund 1,8 Millionen Euro (die Finanzierung für den
Panoramalift von 2,0 Millionen Euro nicht eingerechnet). Ausschlaggebend dafür war sicher auch die neu ausgerichtete Förderung, die dem Roßkopf als Kleinstskigebiet zu Hilfe kommt. Ohne öffentliche Förderungen, so Messner, wären all diese baulichen Maßnahmen nämlich nicht denkbar gewesen. Auf die Verbindungsbahn Roßkopf-Ladurns angesprochen, äußert sich Messner aus Präsident Helmut Messner: Rentabilitätsgründen „Die im Strategiepapier 2014 nach wie vor skep– 2018 vorgesehenen Punkte wurden erfolgreich umtisch. Außer Frage gesetzt.“ steht für ihn allerdings, dass in Sterzing ohne den Bau einer Talabfahrt nach Sterzing niemals einer Verbindung nach Gossensaß zugestimmt würde. Bei der Vollversammlung im Februar 2019 wird Messner nach Abarbeitung der vier Punkte des Strategiepapieres sein unbefristetes Mandat als Präsident zurücklegen. Wer die Gesellschaft in Zukunft weiterführt, wird in erster Linie wohl von der weiteren strategischen Ausrichtung abhängen. Messner jedenfalls wünscht sich, dass die Führung dann in jüngere Hände gelegt wird. Er werde, falls gewünscht, der Gesellschaft im Verwaltungsrat weiterhin seine Hilfe anbieten. lg
Das Projekt für die über fünf Kilometer lange Talabfahrt vom Roßkopf war von der Landesregierung im Zuge des UVP-Verfahrens bereits im August 2017 genehmigt worden. Im Oktober hat die Landesregierung nun auch einem von der Betreibergesellschaft vorgeschlagenen Variante-Projekt und der Beschneiungsanlage zugestimmt. Dieses sieht eine Änderung des Trassenverlaufs im oberen Abschnitt, eine Trassenvariante im Bereich Tschöferstraße, die Reduzierung der Geländebewegungen im Pistenbereich unterhalb der Autobahn und die Errichtung einer Druckerhöhungsstation für die Beschneiungsanlage vor. Im oberen Bereich betreffen die Änderungen die direktere Anbindung an die Piste „Favorit“. Zur Querung des Tschöferbaches soll nun nicht mehr die bestehende Straßenbrücke saniert und erweitert, sondern eine eigene Brücke für die Piste errichtet werden. Im Zuge der Ausführungsplanung wurde zudem deutlich, dass die Errichtung einer Druckerhöhungsstation auf circa 1350 Meter Meereshöhe technisch sinnvoll ist. Damit könne auf den Ausbau der Pumpstation beim Sessellift „Stock“ sowie auf eine doppelte Leitung im oberen Pistenabschnitt der neuen Talabfahrt verzichtet werden. Der Umweltbeirat des Landes hat seine Zustimmung mit einer Reihe von Auflagen erteilt. Diese sehen u. a. eine Trassenverkürzung vor, um den Waldflächenverlust und die Erdbewegungsarbeiten zu minimieren. Die von der Erdbewegung betroffenen Flächen seien nach beendeter Arbeit wiederum dauerhaft zu begrünen. Überschüssiges Material müsse der Geländeform entsprechend verteilt werden. Zudem dürfen die Arbeiten den Wasserabfluss in keiner Weise beeinträchtigen.
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Panorama-Aufnahmen von weit oben in den Bergen ... … entfalten auf den Displays unserer Smartphones leider nie so recht ihre Wirkung. Gedruckte Fotografien im Großformat hingegen beeindrucken mit detailreichen Ausblicken in die Bergwelt. Genießen Sie einen Gipfelblick ausnahmsweise ganz ohne anstrengenden Aufstieg, mit Schönwettergarantie und – das Beste – solange Sie wollen! Als einzigartiger Anblick für Ihre bergbegeisterten Gäste, Kunden, Mitarbeiter – oder als tägliche Lieblingsaussicht für Sie selbst und Ihre Familie – stehen viele Motive aus dem Wipptal und seinen Seitentälern zur Verfügung. Beispiele: www.wagnerroland.com/referenzen Erker 11/18
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Aktuell
Das Ewige Eis schwitzt Der Klimawandel: Erhöhte Ozonwerte, Hitzewellen und Überschwemmungen sind nur einige der vielen nennenswerten Folgen. Bei uns in Südtirol ist der Vorgang des Klimawandels ebenso spürbar, wenn man den Blick hoch hinauf zu den Bergspitzen und den verschneiten Gletschern richtet, mittlerweile sogar sichtbar. In einem Gespräch mit Roberto Dinale, Vizedirektor des Hydrografischen Amtes in Bozen, wird klar, welche Ausmaße die Gletscherschmelze erreicht hat und welche Aspekte für Südtirol überdies noch von Bedeutung sind.
Der Übeltalferner in Ridnaun: allein heuer ein durchschnittlicher Masseverlust von zwei Metern Eis
und Herbst fällt Niederschlag auch in höheren Lagen oft nicht mehr in fester Form, sondern als Regen. Da sich die Schneedecke von Herbst bis etwa Mai bilden sollte und dieses Jahr die Temperaturen im April schon weit über dem Durch-
Dort ist seit Beginn der Messungen 2001 ein Eisdicken-Rückgang von 14 m zu verzeichnen. Durch die Schmelze ist an heißen Juliund Augusttagen nachmittags die Wasserführung im Fernerbach sehr hoch: Im hinteren Ridnauntal wur-
te werden jedoch in den nächsten Jahrzehnten mit dem Rückgang des Gletschers sukzessive sinken. Auch in Zukunft ist im genannten Gebiet eine Wasserknappheit sehr unwahrscheinlich, dennoch wird insbesondere hier die Wasserver-
© Jocher
© Agentur für Bevölkerungsschutz
Die Gletscherschmelze ist nicht mehr aufzuhalten: 2018 ist sie so weit fortgeschritten wie selten zuvor. Gletscher bedecken in Südtirol eine Fläche von rund 90 km2. Um unglaubliche fünf bis acht Zentimeter täglich geht die Eismächtigkeit in den Höhenlagen Südtirols im Hochsommer zurück. Die ansteigenden Temperaturen tra-
Der Gliederferner in Pfitsch im Jahr 1928 ...
gen Schuld am Gletscherschwund und sind eine direkte Folge des CO2-Ausstoßes: Alle 500 m Autofahrt geht ein Kilogramm Gletschereis verloren. Jedes ausgestoßene Kilogramm CO2 verursacht auf lange Sicht 15 kg Gletscherschmelze. Vor allem im Frühjahr
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schnitt lagen, wurde ab Juli das Eis der Gletscher angegriffen, da die Schneedecke bereits geschmolzen war. Am Übeltalferner in Ridnaun rechnet man heuer bis zum Ende des Jahres mit einem Masseverlust von durchschnittlich zwei Metern Eis.
... und im Jahr 2018
den zum Teil Wassermengen von bis zu 10.000 Liter pro Sekunde gemessen, d. h. ein recht kleiner Teil vom gesamten Einzugsgebiet vom Zuckerhütl bis Sterzing inklusive Ratschings und Jaufental produziert in der warmen Jahreszeit den meisten Abfluss. Diese Wer-
fügbarkeit im Sommer verhältnismäßig stark zurückgehen. Die Alpen gelten als die Wassertürme Europas und die Gletscher dienen hier als natürlicher Wasserspeicher. Vor allem in der zweiten Sommerhälfte haben sie für
die Landwirtschaft, die Tierwelt und die Energieproduktion eine große Bedeutung. Da es in unseren Breiten im Winter mittlerweile mehr Niederschlagsmengen in Form von Regen gibt, zeigen die Wasserreserven dort eine steigende Tendenz, weniger werden sie hingegen im Sommer. Daraus folgt, dass das Wasser im Winter gespeichert werden kann, um es so in der heißen Jahreszeit, in der öfters Knappheit herrscht, gezielt einsetzen zu können. Große neue Speicheranlagen sind im Moment noch nicht notwendig, da die Jahresniederschlagssumme tendenziell gleichbleibend ist, durch den klimawandelbedingten laufenden Anstieg der Temperaturen wird jedoch künftig ein rationaler Umgang mit dem Wasser zwingend erforderlich sein. Das Prinzip der Nachhaltigkeit soll in den Vordergrund rücken, indem das Wasser nicht nur für den Menschen und dessen Nutzungen von großem Belang ist, sondern auch für die Erhaltung der Fauna und der Ökosysteme. Der Wasserbestand darf in Notsituationen nach Prioritäten genutzt werden, d. h. an erster Stelle steht die Trinkwasserproduktion, es folgt die Landwirtschaft und erst dann die Wasserkraft, die Industrie oder der Tourismus. Zudem muss bei Ableitungen immer eine bestimmte Menge an Restwasser in den Gewässern gewährleistet sein, um die dort lebenden Tierund Pflanzenarten zu schützen und deren Lebensraum nicht zu gefährden. Neben der Gletscherschmelze wird auch der Permafrost zusehends zu einem Problem. Permafrost besteht dann, wenn im Boden die Temperatur zwei Jahre in Folge unter 0° C liegt. Durch den Klimawandel und die Erderwärmung steigt die Temperatur in diesen Böden an, das Gestein wird lockerer und brüchig. Dies hat zur Folge, dass sich Gesteinsbrocken lösen und dadurch die ernstzunehmende Steinschlaggefahr im Hochgebirge zunimmt.
Auch Strukturen und Infrastrukturen (Schutzhütten, Liftanlagen), die im Hochgebirge stehen, können darunter leiden. Zudem wird angenommen, dass durch das Auftauen des Permafrostes Gase, u. a. Methan, freigesetzt werden und aus dem Boden austreten können, was wiederum den Treibhauseffekt fördern würde. Nicht zu unterschätzen ist auch die Konzentration von Schwermetallen, die oft im Schmelzwasser des Permafrostes enthalten sind, so dass die Trinkwassergrenzwerte überschritten werden könnten. Gletscherschmelze und das Abtauen des Permafrostes führen kurzfristig zwar zu größeren Wassermengen, die jedoch mittel- und langfristig sehr kontraproduktiv wirken. Daher ist ein Umdenken hin zu Nachhaltigkeit und zur Eindämmung des Klimawandels von besonders großer Wichtigkeit, vor allem in Bezug auf Umwelt, Landwirtschaft und Gesellschaft. Der erste Schritt in die Nachhaltigkeit, sowohl in Hinsicht auf Klimawandel und die damit verbundenen Folgen wie die Gletscherschmelze als auch auf Wasserversorgung, ist die Unabhängigkeit von politischen und finanziellen Hintergründen. Der Kampf gegen den Klimawandel und dessen Eindämmung kann nur bei weltweiter Zusammenarbeit und durch Zusammenhalt der einzelnen betrieblichen und umweltbezogenen Interessen gewährleistet werden. Nadine Brunner
WANDERAUSSTELLUNG Im Rahmen des Interreg-Projektes „Glacier Inventory South Tyrol-Tyrol GLISTT“ zur grenzüberschreitenden Gletscherbeobachtung – das Konzept wurde im April in Sterzing vorgestellt – wird derzeit nach Archivbildern von Gletschern recherchiert. Im kommenden Jahr werden die Bilder, u. a. auch jene des Gliederferners, in einer Wanderausstellung präsentiert. Erker 11/18
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Wirtschaft
Pilotgemeinde Ratschings In knapp zwei Jahren wird das neue Raumordnungsgesetz in Kraft treten. Einige Gemeinden, u. a. auch Ratschings, können sich bereits jetzt im Rahmen eines Pilotprojektes auf die Neuerungen vorbereiten. Wie Sebastian Helfer, Bürgermeister der Gemeinde Ratschings, dem Erker gegenüber mitteilte, wurde seine Gemeinde nicht zufällig ausgewählt, sondern aufgrund seines Vorschlags in die Liste aufgenommen. „Ich sehe dieses Projekt für unsere Gemeinde als Vorteil, weil bereits im Vorfeld mit den zuständigen Landesgremien abgeklärt werden kann, wo die zukünftige Bautätigkeit im Gemeindegebiet ermöglicht wird und wo nicht“, so Helfer. Damit könne man sicherstellen, dass die Landeskommission ihre Zustimmung zum Gemeindeentwicklungsprogramm und die Ausweisung der Siedlungsgebiete schon im Vorfeld gebe und es nicht zu unvorhergesehen Problemen komme. Die Vorbereitungen müsse man
Bürgermeister Sebastian Helfer: „Anreize für junge Leute schaffen“
bereits jetzt treffen, betont Helfer, ansonsten riskiere man bei Inkrafttreten des Gesetzes einen Stillstand. Zunächst müsse also ein Gemeindeentwicklungsprogramm festgelegt werden, mit dem die Richtung für die kommenden Jahrzehnte vorgegeben wird. Ein weiterer wichtiger Schritt
Die Eindämmung des Flächenverbrauchs war für die Landesregierung ein wesentlicher Faktor in der Zielsetzung des neuen Raumordnungsgesetzes. Wichtigstes Instrument dafür ist die Festlegung des Siedlungsgebietes. Die Gemeinden grenzen künftig ein Gebiet ab, in dem Entwicklung erleichtert wird: Die bürokratischen Hürden sollen darin kleiner, die Prozeduren schlanker, die Genehmigungszeiten kürzer werden. Die Gemeinden sollen hier weitgehend autonom agieren. Bebauung kann verdichtet, Baulücken geschlossen und bereits erschlossene Flächen besser genutzt werden. Neues Bauland kann nur innerhalb der Siedlungsgrenzen ausgewiesen werden – mit Ausnahme von Gewerbeund Sondernutzungsgebieten wie etwa für Kläranlagen oder Skigebiete, die nicht in der Nähe von Wohngebieten ausgewiesen werden können. Künftig soll es nicht „Fleckenteppiche“ in der Landschaft geben, sondern geschlossene Siedlungsgebiete mit geringerem Flächenver-
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sei die Ausweisung der Siedlungsgebiete. Dabei soll eine klare, nachhaltige Abgrenzung erfolgen. Innerhalb des Siedlungsgebietes können Bauzonen ausgewiesen und verschiedenste Baumöglichkeiten geschaffen werden, außerhalb der Bauzonen ist dies nicht möglich. Die bestehen-
brauch. Nicht und zu wenig genutzte Kubatur muss in die Planung der Gemeinden einbezogen werden, dadurch soll bestehende Bausubstanz genutzt werden, bevor neue Flächen als Bauland ausgewiesen werden. Bauen außerhalb der Siedlungsgrenzen soll zur Ausnahme werden. Außerhalb der Siedlungsgrenzen dürfen grundsätzlich nur landwirtschaftliche Gebäude errichtet werden, für bestehende Bauten gibt es klare Regeln für eventuelle Erweiterungen. So dürfen außerhalb der Siedlungsgrenzen bestehende Tourismusbetriebe in touristisch entwickelten Gebieten nur erweitert werden, wenn dafür bestehende touristische oder Wohnkubatur abgebrochen wird. Flächenverbrauch soll zum Nullsummenspiel werden, indem es neuen Flächenverbrauch außerhalb der Siedlungsgrenzen nur dann geben wird, wenn es keine ökologisch und ökonomisch vernünftigen Alternativen dazu gibt. Ziel der Neuregelung ist es, den Gemeinden bei der Siedlungsentwicklung eine aktivere
den Gebäude im landwirtschaftlichen Grün können zwar gewisse Baumöglichkeiten ausschöpfen und bauliche Änderungen an der bestehenden Substanz vornehmen, neue Einzelgebäude dürfen jedoch nur ausnahmsweise hinzukommen. Was die Bautätigkeit innerhalb der Siedlungsgrenze betrifft, könne das mit dem neuen Raumordnungsgesetz von der Gemeinde entschieden werden und nicht mehr wie bisher in letzter Instanz vom Land – ein deutlicher Vorteil und eine klare Aufwertung der Gemeindeautonomie, so der Bürgermeister. Auch was innerhalb den Siedlungsgebieten gebaut wird, entscheidet künftig die Gemeinde, seien es nun Tourismuszonen, Gewerbegebiete oder Wohnbauzonen auch in Mischform. Einen Widerspruch sieht Helfer darin, dass eine Abgrenzung der Siedlungsgebiete nicht so einfach sein wird. Was die Gemeinde Ratschings betrifft, würde mit dem neuen Gesetz die Entwicklung grundsätzlich in Stange, Ga-
und planende Rolle zuzuschreiben. Künftig soll es vier Planungsinstrumente geben: • den Landesstrategieplan, der die grundlegenden Vorgaben für die Entwicklung des gesamten Landesgebietes festlegt; • das Gemeindeentwicklungsprogramm, mit dem die Gemeinden die grundlegende Entwicklung auf ihrem Gebiet für zehn Jahre definieren; • den Gemeindeplan Raum und Landschaft, der das Entwicklungsprogramm in die Praxis herunterbricht; • die Durchführungspläne. Neu ist dabei in erster Linie das Gemeindeentwicklungsprogramm, welches das strategische Planungsinstrument der Gemeinde wird. Ihm zugrunde liegen detaillierte Analysen und Erhebungen der Gemeinden: vom Flächen- und Jobbedarf über bestehende Leerstände und Baulücken bis hin zu Mobilitäts- und Tourismusentwicklungskonzepten. Dieses Planungsdokument soll die Entwicklungsleitlinien für das Gemeindegebiet langfristig festschreiben.
Aktuell
steig und Mareit bevorzugt, aber nicht die Peripherie. „Wenn man lebendige Dörfer haben will, dann brauchen junge Leute einen Anreiz, dass sie dort bleiben wollen und können“, erklärt Helfer. In Ratschings möchte man deshalb auf jeden Fall in jeder Fraktion Baumöglichkeiten schaffen. „Bautätigkeit wird nicht allein von der Wirtschaft bestimmt, sondern auch von sozialen Aspekten“, ist Bürgermeister Helfer überzeugt. „Die jungen Leute halten unsere Dörfer lebendig und möchten vorrangig dort bauen, wo sie ihre Familie und ihre Freunde haben.“ Konflikte mit den Ämtern könnte es möglicherweise in Bezug auf Weiler und kleinere Ortschaften geben. Von der Landesregierung wird die sogenannte Zersiedelung abgelehnt – eine Bautätigkeit soll es hier nicht mehr geben. Richtig wäre hier von Fall zu Fall zu entscheiden, so Helfer. Im Bezug auf die touristische Entwicklung gebe es in einigen Fraktionen wie Mareit durchaus noch Luft nach oben und man müsse sich überlegen, ob man dort nicht eine kleine Tourismuszone ausweise. In Innerratschings und Ridnaun werde man hingegen nur mehr in Richtung qualitative Verbesserung gehen
Die Verfahren sollen nicht nur vereinfacht werden, sondern auch bürgernäher. So wird in allen Gemeinden eine Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten eingerichtet, die als einzige Anlaufstelle der Bürger dienen wird. Landesweit soll es eine einheitliche Bauordnung geben. Von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Regelungen wie etwa zur Kubaturberechnung oder in Sachen Bauabstände wird es nicht mehr geben. Der Gesetzentwurf Raum und Landschaft sieht auch eine Reihe von Maßnahmen für leistbares Wohnen vor. Ausschließliches Bauen im Siedlungsgebiet soll Erschließungs- und Folgekosten erheblich senken. Zudem fällt bei Bodenverbrauch
können. Auch die von der Landesregierung „erzwungene“ verstärkte Zusammenarbeit zwischen Nachbargemeinden sehe er nicht nur positiv. „Die Entwicklung läuft wohl darauf hinaus, dass man längerfristig die Zusammenlegung von Gemeinden anstrebt“, glaubt Helfer. Bestimmte Verwaltungsmaßnahmen würden diese Entwicklung bereits begünstigen, so müssten sich bereits heute zwei Gemeinden einen Bauamtsleiter teilen. So wie die Bezirksgemeinschaft Wipptal aufgestellt ist, wäre es laut Helfer richtiger, Dienste auf diese zu übertragen. „Als Bürgermeister habe ich nämlich Angst, dass die Bezirksgemeinschaft Wipptal als eigenständige Struktur irgendwann grundsätzlich infrage gestellt wird und mit der Bezirksgemeinschaft Eisacktal zusammengelegt wird – so wie es in den 70er Jahren in der Talgemeinschaft Eisacktal der Fall war“, so Helfer. „Unsere Vorgänger haben lange und hart dafür gekämpft, dass die Bezirksgemeinschaft Wipptal gegründet wurde. Wir können sie stärken, indem wir Dienste wie das Bauoder Steueramt an sie übertragen“, so Helfer. at
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ein Wertausgleich an, der in den Bereich Wohnen fließt. Auch der Zweitwohnungsmarkt wird eingeschränkt, indem Ansässigen 60 Prozent der Wohnbaumasse vorbehalten werden. Bei Bedarf kann die Gemeinde diesen Anteil auf 100 Prozent erhöhen. Schließlich wird das neue Instrument der Preisdeckelung eingeführt, das erste Instrument der Wohnbauförderung, für das keine öffentlichen Mittel aufgebracht werden müssen. Gemeinden können künftig Bauland ausweisen und dabei festlegen, dass ein Teil des entstehenden Wohnraums zu festgeschriebenen Preisen verkauft oder vermietet werden muss. Schon vor der Ausweisung soll dadurch Wohnraum zu sozial verträglichen Preisen entstehen. Erker 11/18
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Umwelt
Kein Kinderarzt am Wochenende In den vergangenen Jahren haben die Basiskinderärzte des Gesundheitsbezirkes Brixen freiwillig an Samstagen einen ambulanten pädiatrischen Dienst im Sprengelsitz in Brixen angeboten. Damit ist seit Oktober Schluss. Laut Sanitätskoordinator Dr. Markus Markart ist nicht gelungen, den Dienst weiterhin anzubieten. Deshalb übernimmt seit Oktober an den Wochenenden der diensthabende Allgemeinmediziner die Versorgung der Kinder. Zudem können Kinder des Gesundheitsbezirks sich an die Kinderabteilung des Krankenhauses Sterzing wenden.
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Neue Hausärztin für Freienfeld Das Problem des Hausärztemangels kann nicht nur durch den Sanitätsbetrieb gelöst werden, sondern bedarf einer aktiveren Rolle der einzelnen Gemeinden. In Freienfeld hat sich Bürgermeister Peter Faistnauer noch vor den Landtagswahlen bemüht, nach dem Weggang von Dr. Berta Marcher einen neuen Hausarzt zu finden. Nach einigen Gesprächen und Lokalaugenscheinen konnte Dr. Barbara Faltner dafür ge-
wonnen werden, in Freienfeld ihre Hausarzttätigkeit zu beginnen und auch längerfristig zu bleiben. Das Umfeld, das die Gemeinde bietet, überzeugte die junge Ärztin, für die Bevölkerung am Land tätig zu werden. „Nur ehrliche Gespräche, Menschlichkeit und gegenseitiges Vertrauen führen zu solchen Entscheidungen, wo beide überzeugt einen gemeinsamen Weg gehen“, so Faistnauer.
Umwelt
Neubesetzung am KH Sterzing Anfang Oktober hat die Generaldirektion den langjährigen Mitarbeiter im Pflegebereich, Harald Frena, zum Leiter der Pflegedienstleitung am Krankenhaus Sterzing ernannt. Frena war von 1997 bis 2007 an verschiedenen Abteilungen der Krankenhäuser von Brixen und Sterzing sowie an der Universitätsklinik Innsbruck als Krankenpfleger und Pflegekoordinator tätig. In den darauffolgenden sieben Jahren konnte er als Pflegedienst-
leiter im öffentlichen Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“ in Brixen Erfahrungen sammeln, bevor er 2015 in die Pflegedirektion des Gesundheitsbezirks Brixen wechselte. Dort war Frena in verschiedenen Funktionen tätig – zuerst als Krankenpfleger, dann als Pflegekoordinator des Dienstes Territorium und seit Oktober 2015 als Stellvertreter der koordinierenden Pflegedienstleiterin.
Weiterer Hausarzt für das Wipptal? Seit 15. Oktober ist Dr. Andrea Melega als Hausarzt in der Gemeinde Brenner im Dienst und besetzt somit die vakant gewordene Stelle, bedingt durch die Pensionierung von Dr. Hildegard Ralser. Die Gemeinde, so Bürgermeister Franz Kompatscher, hat mittlerweile auch die Sanierungsarbeiten am Ambulatorium in Gossensaß abgeschlossen. Diese beliefen sich auf rund 20.000 Euro und sind zur Zufriedenheit der Gemeinde ausgefallen. Jetzt, so Kompatscher in einer Ausendung weiter, bestünden gute Aussichten, dass ein weiterer Allgemeinmediziner ins Wipptal komme. Er habe nämlich mit Dr. Raffaele Lendi, der zurzeit in Villach arbeitet, aus Neapel stammt und alle notwendigen Voraussetzungen für eine Stelle als Hausarzt verfügt sowie gute Kenntnisse der deutschen Sprache aufweise, Kontakt aufgenommen und dieser sei bereit, so Kompatscher, ins Wipptal zu kommen.
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Wirtschaft
Höchste 3S Bahn der Welt Ende September wurde die höchste 3S Bahn der Welt – realisiert vom Sterzinger Unternehmen Leitner ropeways – am Klein Matterhorn eingeweiht. Auf einer Strecke von vier Kilometern führt die Fahrt auf fast 4.000 m Meereshöhe zur höchsten Bergstation Europas.
Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit konnte die technisch höchst anspruchsvolle Dreiseilumlaufbahn auf das Klein Matterhorn kürzlich eröffnet werden. Das Projekt war sowohl für Mensch als auch Material eine außergewöhnliche Belastungsprobe. Allein das acht Kilometer lange Zugseil bringt 67 t Gewicht auf die Waage und ist auf dem längsten Spannfeld der Anlage über eine Distanz von drei Kilometern freihängend installiert. Auch die Arbeitsbedingungen in der hochalpinen Umgebung mit Temperaturen von bis zu minus 30° C sowie Windspitzen von bis zu 240 km/h erforderten von den insgesamt 145 am Bau beteiligten Personen logistische und körperliche Höchstleistungen – bestes Beispiel dafür war die Errichtung der Bergstation auf fast 4.000 m Seehöhe. „Insgesamt flossen 27.000 Stunden an Projektarbeit unserer Techniker in die 3S Bahn. Zudem meisterte das hoch spezialisierte Team eine Vielzahl an Herausforderungen – von der gesamten Transportlogistik über die Vorfertigung der Stationen in Sterzing bis hin zur von schwierigsten Wetterbedingungen geprägten Arbeit am Berg“, so Martin Leitner, Vorstandsmitglied der Unternehmensgruppe Leitner.
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Leitner wächst weiter Mitte Oktober fand im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie von Mitarbeitern der Unternehmensgruppe Leitner die Grundsteinlegung für das neue Gebäude des Demaclenko Hauptsitzes statt. Der Neubau, dessen Plan aus der Feder von Seniorchef Michael Seeber stammt, wird unmittelbar an die Betriebsstät-
ten von Leitner und Prinoth angrenzen. Ab Frühjahr 2019 sollen neben Seilbahnen und Pistenfahrzeugen auch die Beschneiungssysteme in Sterzing projektiert und produziert werden. Seit 2011 ist Demaclenko Teil der Unternehmensgruppe Leitner und konnte seither Umsatz und Wachstum beständig steigern; so wurde im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatz von 50 Millionen Euro erzielt. Wie Geschäftsführer Anton Seeber in seiner Ansprache betonte, könnten nur durch angemessene Investitionen die Zukunft und damit auch der Standort gesichert werden. Rund 25 Millionen Euro beträgt das Gesamtvolumen, das die Unternehmensgruppe Leitner in den Industriestandort Unterackern investiert. Umfangreiche Modernisierungs- und Au-
tomatisierungsmaßnahmen wurden an den Produktionsstandorten Leitner und Prinoth bereits durchgeführt, weitere seien in Planung. Abschließend richtete der Geschäftsführer seinen Dank an alle beteiligten Ämter, Planer und Firmen, welche die erste komplexe Phase – die Verlegung der Straße und der Infrastruktur soll in Kürze abgeschlossen sein – trotz aller Schwierigkeiten ermöglicht hatten. Im Bild die Verwaltungsräte von Demaclenko Andreas Dorfmann, Roland Demetz und Philipp Oberhuber, Sebastian Helfer, Fritz Karl Messner, Martin Leitner, Vorstandsvorsitzender von Demaclenko, Daniel Alfreider, Thomas Widmann, Michael Seeber, Aufsichtsratsvorsitzender Unternehmensgruppe Leitner, Landeshauptmann Arno Kompatscher, Anton Seeber, Präsident Unternehmensgruppe Leitner, und Franz Kompatscher. at Durch die Verlegung der Straße wird das Gelände der Unternehmensgruppe Leitner im Gewerbegebiet in Unterackern von derzeit 90.000 auf 104.000 m2 erweitert. Auf der erweiterten Fläche entsteht bis zum Frühjahr 2019 das neue Produktionsgebäude (2.650 m²) von Demaclenko samt Büroräumlichkeiten (1.340 m²) und einem überdachten Außenbereich (450 m²). Der bisherige Standort Klausen wird nach Sterzing verlegt, in den kommenden Jahren soll die Belegschaft auf über 120 aufgestockt werden.
Aktuell
Wir reparieren (fast) alles Autos haben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Männer – und auf Buben sowieso. Wen wundert’s, dass Kfz-Werkstätten kaum Probleme haben, Lehrlinge zu finden. Mirko Deluca, Geschäftsführer von Auto Shop Dolomiti, erzählt, dass durchschnittlich zwei bis drei Jugendliche im Jahr wegen einer Lehrstelle nachfragen. Zurzeit arbeiten sie zu viert in der Werkstatt und sind ein tolles und eingespieltes Team. Besonders stolz ist er auf Simon Hochrainer, der erst kürzlich bei der Landesmeisterschaft der Berufe eine Goldmedaille holte. Simon ist bereits der zweite Medaillenträger in Mirkos Werkstatt – vor acht Jahren holte nämliche Peter Siller aus Mareit die Silbermedaille. „Man merkt sofort, ob jemand Spaß an der Arbeit und Talent dafür hat“, erzählt Mirko. Wer bereits von Haus aus Interesse fürs Basteln und Herumschrauben mitbringt, tut sich wesentlich leichter. Die Arbeit selbst hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert und ist um einiges vielseitiger geworden. Ohne computergestützte Mess- und Prüfgeräte geht heute gar nichts mehr. Als Kfz-Mechatroniker muss man sich überall auskennen, von den Reifen über die Aufhängung und die Klimaanlage bis hin zum Getriebe.
AUSBILDUNG ZUM KFZ-MECHATRONIKER Wo: Landesberufsschule in Brixen, Bruneck, Bozen, Meran Dauer: 4 Jahre, 9 bis 10 Wochen Blockunterricht Voraussetzung: positiver Mittelschulabschluss, Lehrvertrag
Simon Hochrainer, 18, Mareit Warum hast du dich für eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker entschieden? Nach der Mittelschule wusste ich nicht recht, ob ich Mechaniker oder Elektriker werden wollte, aber nachdem bei der Mechaniker-Lehre auch viel Elektrotechnik dabei ist, habe ich mich dafür entschieden. Ich habe den einjährigen Grundlehrgang für Holz und Metall in Brixen besucht, bei einigen Auto-Werkstätten wegen einer Lehrstelle angefragt und hier wurde ich gleich genommen. Was gefällt dir an der Arbeit? Ich bastle zuhause gerne an Motorrädern herum, deswegen liegt mir diese Arbeit. Sie ist abwechslungsreich. Wir haben hier eine gute Gemeinschaft mit netten Kollegen und auch die geregelten Arbeitszeiten und freien Wochenenden sind super. ... und an der Berufsschule? Es wäre schön, wenn wir mehr über Motoren lernen würden, etwa auch das Zerlegen. Würdest du eine Kfz-Lehre weiterempfehlen? Auf alle Fälle! Wer sich für Autos und Basteln interessiert, ist in einer Werkstatt genau richtig. Wir haben zwar auch manchmal Stress, besonders in der Reifenwechselzeit und bei üblen Rostschäden, aber das gibt’s anderswo sicher auch.
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Gesellschaft
„Was zählt, ist der Wille des Patienten“ Ein Unfall, eine Krankheit, ein Schicksalsschlag – und nichts mehr ist wie es war. Wie geht das Leben weiter? Soll es überhaupt weitergehen? Seit Jänner 2018 kann jeder selbst entscheiden, inwieweit er medizinische Behandlungen zulässt, die sein Leben verlängern oder erhalten. Dr. Herbert Heidegger, Präsident des Landesethikkomitees, über das neue Gesetz der Patientenverfügung und warum es sich lohnt, frühzeitig über das Sterben nachzudenken. Erker: Herr Dr. Heidegger, denken Sie oft an den Tod? Dr. Herbert Heidegger: Natürlich denke ich nicht täglich an Sterben und Tod. Aber durch den täglichen Umgang mit onkologisch kranken Menschen ist für mich dieses Thema präsenter als für andere Menschen. Wer eine Patientenverfügung verfassen möchte, muss sich schon zu Lebzeiten eingehend mit Sterben und Tod auseinandersetzen. Was hat es mit dieser Verfügung auf sich? Zunächst ist es so, dass im neuen Gesetz viele wichtige Punkte angesprochen werden, u. a. das Selbstbestimmungsrecht, das Recht auf Palliativmedizin und auf Dr. Herbert Heidegger, Msc., 1954 in Sterzing geboren und aufgewachsen, hat in Innsbruck Medizin studiert und war u. a. leitender Oberarzt an der Frauenklinik und Hebammenschule am Klinikum Bamberg sowie Chefarzt an der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauses Roding. Seit 1997 ist er Primar für Gynäkologie/Geburtshilfe am Krankenhaus Meran. Er lehrt als Dozent an der Landesfachhochschule Claudiana, publiziert wissenschaftliche Arbeiten und ist Präsident des Landesethikkomitees, das sich seit Jahren mit dem Thema Patientenverfügung beschäftigt und auch eine Broschüre herausgegeben hat. Heidegger ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.
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gute Schmerztherapie, das Thema künstliche Ernährung und Flüssigkeitszufuhr und das Recht, eine Patientenverfügung zu verfassen. Das Selbstbestimmungsrecht des Menschen ist verfassungsrechtlich geschützt. In Italien dürfen medizinische Maßnahmen erst nach Aufklärung und Einwilligung des Patienten ergriffen werden (informierter Konsens). Trotzdem gab es immer wieder Unklarheiten und Diskussionen. Durch das neue Gesetz Nr. 219, seit 22. Dezember 2017 in Kraft, haben wir Rechtssicherheit: So wurde festgeschrieben, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Gesundheitssituation zu kennen und über Diagnose, Prognose, Vorund Nachteile von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen und deren Ablehnung informiert zu sein. Mit der Patientenverfügung können Sie nun auch festlegen, wie Sie in Zukunft medizinisch behandelt werden möchten, wenn Sie Entscheidungen nicht mehr selbst treffen oder kommunizieren können. Dazu müssen Sie medizinische Situationen beschreiben, für die Sie Behandlungsentscheidungen im Voraus planen möchten, und Behandlungsmaßnahmen benennen, die in der jeweiligen Situation durchgeführt oder nicht durchgeführt werden sollen. Wer darf bzw. soll eine Patientenverfügung verfassen?
Es gibt keine Altersgrenze. Betroffene Personen müssen allerdings in vollem Umfang einwilligungsfähig sein, d. h. sie müssen in der Lage sein, Art, Bedeutung, Tragweite und Risiken der medizinischen Maßnahmen zu erfassen und ihren Willen dementsprechend zu äußern. Bei einwilligungsfähigen Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sollte die Vorausplanung von Behandlungsentscheidungen in enger Abstimmung mit Eltern (Elternverfügung) und den zuständigen Kinderärzten erfolgen. Das eingeführte Recht ist gleichzeitig eine große Herausforderung. Das Verfassen einer Patientenverfügung ist für jeden Menschen eine Herausforderung. Sich Gedanken zu machen über Sterben und Tod, über die Einstellung zum Leben, die eigene Werteordnung ist nicht ganz einfach. Auf der anderen Seite kann es auch sehr belastend sein, sich bei einer schweren Erkrankung zu entscheiden, welche Therapie man möchte oder ob man eine Therapie ablehnen möchte. Wichtig ist, dass Patientenverfügungen gut gemacht sind. Sie sollten zum einen die medizinische Situation beschreiben, für die Sie Behandlungsentscheidungen im Voraus planen möchten. Zum anderen müssen Sie dann Behandlungs-
maßnahmen benennen, die in der jeweiligen Situation durchgeführt oder nicht durchgeführt werden sollen. Inwieweit nützen vorgedruckte Formulare? Eine Patientenverfügung kann entweder frei formuliert oder durch das Ausfüllen eines Formulars erstellt werden. Auch eine Videoaufnahme ist möglich. Vorgefertigte Formulare haben den Vorteil, dass die betroffene Person unter medizinisch relevanten und aussagekräftigen Behandlungswünschen wählen kann. Dies sichert nicht nur die Qualität der Festlegungen, sondern auch ihre Umsetzung bei zukünftigen Behandlungsentscheidungen. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass sich Patientenwünsche am Lebensende nicht allein durch das Ausfüllen eines Formulars berücksichtigen lassen. Trotz aller Bemühungen sind Patientenverfügungen nach wie vor zu wenig verbreitet, oft ungenau und wenig aussagekräftig formuliert, im akuten Krankheitsfall häufig nicht auffindbar und werden dann bei medizinischen Entscheidungen nicht genügend berücksichtigt. Um dem entgegenzuwirken, hat das Ethikkomitee ein neues Konzept entwickelt. Die sogenannte „gesundheitliche Vorausplanung“ (advance care planning) beruht auf zwei Säulen: Zum einen erhalten Menschen im Rahmen eines begleiteten Gesprächsprozesses Gelegenheit, eigene Vorstellungen für medizinische Behandlungen bei Verlust der Einwilligungsfähigkeit zu entwickeln und im Rahmen einer Patientenverfügung zu dokumentieren. Zum anderen werden die regionalen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung miteinbezogen und geschult, um Behandlungsentscheidungen zuverlässig zu respektieren. Entscheidend für den Prozess der Vorausplanung ist die Patientenorientierung: Wünsche und Werte der Patienten stehen im Mittelpunkt der Gespräche
Gesellschaft
und der Beratungen. Dies wird die Kultur des Umgangs mit Patienten über die Vorausplanung hinaus verändern. Die Patientenverfügung sollte auch in Südtirol zu einem festen Bestandteil des medizinisch-pflegerischen Versorgungssystems werden. Pflegepersonal, Allgemeinärzte, behandelnde Ärzte im Krankenhaus und alle, die im Altersheim Menschen betreuen, sollten mit eingebunden sein. Wer unterschreibt die Verfügung? Natürlich der Patient selber. Sinnvoll ist es, dass auch ein Arzt unterschreibt. Damit drückt man aus, dass der Patient mit einem Arzt ein Gespräch geführt hat und bei der Erstellung der Patientenverfügung ärztlich begleitet wurde. Damit ist wohl auch die Aussagekraft höher. Wo muss die Verfügung hinterlegt werden? Eine Patientenverfügung muss als öffentliche Urkunde, beglaubigte Privaturkunde oder als Privaturkunde persönlich im Standesamt der Ansässigkeitsgemeinde abgegeben werden. Standesbeamte nehmen eine Patientenverfügung entgegen, identifizieren die Person, überprüfen die Ansässigkeit und stellen eine Empfangsbestätigung aus. Entscheidend ist aber, dass man selber die Patientenverfügung bei sich hat, dass man Angehörige über die Patientenverfügung informiert, dass der Hausarzt informiert ist. In Bälde wird auch die Möglichkeit bestehen, eine Patientenverfügung in der elektronischen Gesundheitsakte des Sanitätsbetriebes einzufügen. Warum macht jemand überhaupt eine Patientenverfügung? Um sich vor der Aggressivität der Medizin zu schützen, Leid nicht erleiden zu müssen, um auf nutzlose Therapien zu verzichten ...? Auf der einen Seite haben Menschen Angst vor einem Zuviel an Therapie. Es geht um das Problem des Nicht-Aufhören-Könnens, des sogenannten „therapeutischen Übereifers“. Auf der anderen Seite haben Menschen Angst vor einem Zuwenig. Manche glauben, sie bekommen nicht die Therapie, die sie
bräuchten, etwa aus finanziellen (Spar)Gründen. Menschen möchten über Beginn und Nicht-Beginn, Fortsetzung und Beendigung medizinischer Maßnahmen mitentscheiden. Sie möchten Vorsorge treffen für den Fall, dass sie nicht mehr entscheidungsfähig sind. Kann eine Verfügung auch die Angst vor dem Sterben mindern? Studien aus dem Ausland zeigen: Wer eine Patientenverfügung geschrieben hat, fühlt seinen Willen besser respektiert, fühlt sich besser auf das Sterben vorbereitet und entwickelt mehr Vertrauen zu Ärzten. Eine Verfügung entlastet auch die Angehörigen. Häufig höre ich Söhne und Töchter sagen: „Ach, hätten wir doch bei unserer Mutter noch diese oder jene Therapie versucht.“ Lässt man sie zu Lebzeiten selbst bestimmen, welche Therapie sie akzeptiert und welche sie ablehnt, empfinden sich Angehörige später deutlich weniger belastet. Auch Ärzten werden schwierige Entscheidungen abgenommen. Ja. Es ist davon auszugehen, dass derjenige, der eine Patientenverfügung verfasst hat, darüber nachgedacht hat und sich der Tragweite der Festlegung für die eigene Person bewusst war. Der in einer Patientenverfügung im Voraus ausgedrückte Wille ist daher in aller Regel umzusetzen. Es geht darum, den Willen und die Autonomie des Patienten zu respektieren. So steht es im Gesetz. Bei einem Dissens zwischen Arzt, Vertrauensperson und Patientenverfügung muss ein Gericht entscheiden. Ärzte sind aber grundsätzlich dazu verpflichtet, zum Wohl des Menschen zu handeln. Was ist für ihn in der gegebenen Situation das Beste? Wo schadet er ihm am wenigsten? Die zweite wichtige Frage ist: Was möchte der Patient? Auf jeden Fall ist es auch sinnvoll, eine Vertrauensperson (fiduciario) zu benennen. Warum? Es ist nicht immer möglich, alle möglichen Erkrankungen und Behandlungssituationen gut zu beschreiben. Dies ist auch nicht er-
forderlich: Zum einen müssen Sie nur solche Situationen vorausplanen, in denen Sie voraussichtlich dauerhaft oder zumindest über einen längeren Zeitraum nicht selbst entscheiden können. Zum anderen brauchen Sie nicht für jede einzelne Erkrankung Festlegungen treffen, sondern nur für bestimmte Krankheitszustände. Es empfiehlt sich deshalb, neben den Behandlungswünschen in der Patientenverfügung einen Vertreter zu ernennen, der stellvertretend für Sie gemäß Ihren Wünschen entscheiden kann. Mit einer Vertrauensperson – das kann die Frau, der Sohn oder die Tochter sein – bespricht man die eigenen Wünsche und Vorstellungen. Diese kann bei Unklarheiten in der Patientenverfügung zur Klärung beitragen. Was, wenn sich der Wille am Ende des Lebens abrupt ändert? Eine Verfügung muss ein dynamisches Dokument sein. Es ist sinnvoll, Patientenverfügungen regelmäßig an eventuelle Änderungen der Krankheitssituation anzupassen. Dazu braucht es die Hilfe und die Erklärung des behandelnden Arztes. Patientenverfügungen sind als Prozess zu sehen und sollten ein Kommunikationsinstrument zwischen dem Patienten und dem behandelnden Arzt sein. Steht es jedem frei, eine Patientenverfügung zu verfassen? Selbstverständlich. Wir sollten uns beim Thema Lebensende nicht wie in einem Tunnelblick nur auf das Thema Autonomie, Wille des Menschen und die Patientenverfügung
konzentrieren. Trotz Patientenverfügung wird ohne die Fürsorge, die Teilhabe, die Zuwendung, die Empathie, das Wohltun anderer Menschen „gutes Sterben“ nicht gelingen. Kann man im Zusammenhang mit der Patientenverfügung von passiver Sterbehilfe sprechen? Nein, eine Patientenverfügung hat nichts mit Sterbehilfe zu tun. Außerdem sind Begriffe wie aktive und passive Sterbehilfe nicht mehr zeitgemäß. Aktive Sterbehilfe, also jemanden aktiv zum Tode zu bringen, ist grundsätzlich nicht zu akzeptieren. Passive Sterbehilfe, also „Sterben zulassen“, ist ein akzeptiertes Vorgehen. Wie sieht es mit assistiertem Suizid aus? In der Schweiz ist dieser bereits Usus. Ich glaube, jedes Land wird sich früher oder später auch mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. In Deutschland gibt es ein Gesetz, das diese Sterbehilfe unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. In Extremsituationen schwerster Krankheit ist eine gute Palliativmedizin die richtige Antwort. Hier haben wir noch deutlichen Verbesserungs- und Nachholbedarf. In wenigen Ausnahmesituationen, etwa wenn jemand „verzweifelt zum Tod“ ist , könnte der assistierte Suizid straffrei möglich sein. Das ist meine persönliche Meinung. In Italien sind solche Diskussionen schwierig zu führen, aber in den nächsten Jahren wird auch unsere Gesellschaft dieses Thema angehen müssen. rb
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Gesellschaft
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Neues Tanklöschfahrzeug gesegnet
Ende September wurde in Trens das neue Tanklöschfahrzeug der FF Trens seiner Bestimmung übergeben. Dazu konnte Kommandant Siegfried Leitner neben der gesamten Mannschaft auch die Ehrengäste Pfarrer Paul Valentini, Bürgermeister Peter Faistnauer, Vize-Bürgermeisterin Verena Überegger, die Fahrzeugpatinnen Brigitte Scandurra und Carmen Mader sowie die Dorfbevölkerung begrüßen. Das alte Löschfahrzeug, das nicht mehr den Erfordernissen entsprach, wurde nun durch ein neues Tanklöschfahrzeug ersetzt: Es handelt sich dabei um ein TLF-A 2000 mit Aufbau der Firma GIMAEX – ein LKW der Marke MAN mit 340 PS als Zugpferd. Bürgermeister Peter Faistnauer gratulierte der Feuerwehr zur Anschaffung und betonte, dass sich durch das neue Löschfahrzeug die Sicherheit im Dorf und der Umgebung wesentlich erhöhe. FF-Bezirkspräsident-Stellvertreter Christian Huebser überbrachte die Glückwünsche des Bezirksverbandes und hob und die Bedeutung einer guten Schulung der Wehrmänner hervor. Mit der Segnung durch Pfarrer Paul Valentini wurden das neue Löschfahrzeug und alle Mitfahrenden dem Schutze Gottes anvertraut. Anschließend dankte Kommandant Leitner im Namen der Feuerwehr allen Sponsoren, die einen Beitrag geleistet hatten. Für flotte Einlagen sorgte die Böhmische der Musikkapelle Trens, die auch den zünftigen Abendschoppen musikalisch umrahmte.
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Feuerwehr-Jugend stellt ihr Können unter Beweis 420 Mitglieder der Feuerwehr-Jugendgruppen der Feuerwehr-Bezirke Unter- und Oberpustertal sowie des Wipptales haben sich zum jährlich anstehenden Wissenstest, der heuer in Sterzing ausgetragen wurde, angemeldet. Die Mitglieder der Jugendgruppen sind zwischen zehn und 17 Jahre alt. Der Wissenstest besteht darin, dass die Teilnehmer all das, was sie bisher erlernt hatten, in einer umfassenden Prüfung darlegen mussten. Dies geschah in den Räumlichkeiten der Mittelschule „Vigil Raber“ in Sterzing, wo die Prüflinge u. a. über Erste Hilfe, Armaturen und Geräte, Knotenbildung, Brandklassen, Chargen befragt wurden. Weiters mussten sie in einer Art Orientierungsmarsch durch die Fußgängerzone an acht verschiedenen Stationen praktische Übungen durchführen, wie die Kenntnis über die Atemschutzgeräte, das Zuordnen von Löschmitteln bei verschiedenen Brandklassen, das Kommandieren einer Gruppe und Volumenberechnung. Beim mündlichen Test haben 312 Teilnehmer ihr Können unter Beweis gestellt. 21 Gruppen nahmen am Orientierungsmarsch teil. Weitere sieben Jugendgruppen haben die Herausforderung des Kuppelbewerbes angenommen, wobei möglichst schnell und möglichst fehlerfrei mittels Tragkraftspritze und vier Saugschläuchen ein Löschangriff vorbereitet werden musste. Diesen Bewerb entschied die Gruppe aus Sexten mit 35,11 Fehlerpunkten in zehn Sekunden vor der Gruppe Pfalzen mit 58,18 Fehlerpunkten in 15 Sekunden für sich. Beim theoretischen Test wurden, je nach Schwierigkeitsgrad, die Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold vergeben. Von den 69 gemeldeten Teilnehmern für das Abzeichen in Gold haben 61 bestanden. Den Orientierungsmarsch, an dem 21 Gruppen teil-
genommen haben, entschied die Gruppe Kiens mit einer Gesamtzeit von 144 Sekunden und null Fehlern für sich. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Gruppe Mauls in 147 Sekunden und ebenfalls null Fehlern bzw. die Gruppe Telfes in 130 Sekunden und einem Fehler.
In Anwesenheit des Landes-Jugendreferenten Peter Volgger, des Landes-Feuerwehr-Präsident-Stellvertreters Markus Bertignoll sowie verschiedener Bezirksfunktionäre, des Sterzinger Bürgermeisters Fritz Karl Messner und weiterer Gemeindevertreter aus dem Wipptal sowie insgesamt rund 50 Jugendbetreuern fand auf dem Stadtplatz die Schlusszeremonie statt. Alle Redner waren sich einig: Die Feuerwehrjugend ist die Zukunft der Wehren und die Buben und Mädchen nehmen diese Herausforderung bereits jetzt freudig und ernsthaft an. Bei den abgelegten Prüfungen konnten hervorragende Leistungen festgestellt werden. Ein Dank galt allen Bewertern, den Veranstaltern, der Schule für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, dem Hilfstrupp des Weißen Kreuzes für die Zubereitung des Mittagessens, dem Weißen Kreuz für die Mithilfe beim Erste-Hilfe-Test und den Sponsoren für die tatkräftige Unterstützung. Bezirks-Jugendbetreuer Franz Seehauser und der gastgebende Kommandant BFI Martin Soraruf zeigten sich erfreut und auch erleichtert über den sehr guten Verlauf der Veranstaltung. pn
Ausflug nach Bayern Beim traditionellen Herbstausflug der Lebenshilfe Wipptal ging es heuer zum Chiemsee und in den Freizeitpark Ruhpolding. Über 40 Teilnehmer aus dem Wipptal nahmen daran teil. Auf der Herreninsel besichtigten sie nach einem kurzen Spaziergang das Prunkschloss: Prunktreppe, der Spiegelsaal und die Privatgemächer des Märchenkönigs Ludwig II. beeindruckten die Teilnehmer sichtlich. Im Schlosscafé wurde anschließend eine kurze Stärkung eingenommen, bevor die Reise weiter in den Freizeitpark Ruhpolding ging. Dort hatten Jung und Alt viel Spaß beim Drachenritt, an den Boots- und Wasserrutschen sowie auf der Bergachterbahn. Für die „Gemütlicheren“ gab es im Märchenpark vieles
zu besichtigen. Wegen des Staus auf der Autobahn konnte auf dem Heimweg der geplante Stopp bei
McDonalds nicht mehr eingelegt werden. Das konnte die gute Stimmung aber nicht trüben.
Gesellschaft
Hilfe für Elias Jungschütze Elias Ralser aus Pflersch wurde am 31. Oktober 2002 geboren. Aufgrund einer Plazentainsuffizienz hat er bleibende Schäden durch Sauerstoffmangel davongetragen. Seine Leidensgeschichte begann.
© Herz Jesu Notfonds
Mühsam musste er mit Hilfe von Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden alles erlernen. Zudem wurde bei ihm eine spastische Diplegie diagnostiziert. Er hat dadurch Bewegungseinschränkungen an Füßen, Beinen, Armen und Händen. 2017 musste er sich in Reggio Emilia einer Operation an Beinen und Knien unterziehen. Er trägt tagsüber zwei Streckschienen der Beine sowie ein Korsett, damit er den Oberkörper aufrecht halten kann. Er ist mit zwei Krücken ohne Hilfsperson mo-
GOSSENSASS/PFLERSCH
bil, das Gehen bereitet ihm jedoch sehr große Probleme. Aufgrund der Schmerzen, fehlender Beweglichkeit der Knie und der Füße sowie um den Oberkörper wachstumsbedingt zu unterstützen, sind zahlreiche Physiotherapie-Sitzungen erforderlich. Der Vorstand des Herz Jesu Notfonds hat nun beschlossen, die Kosten für 50 Therapiesitzungen zu übernehmen. Kürzlich überbrachten Obmann Paul Bacher und sein Stellvertreter Hubert Straudi vom Herz Jesu Notfonds sowie Bezirksmajor Rudolf Lanz und Hauptmann Reinhard Öttl den symbolischen Hilfsscheck in Höhe von 3.500 Euro. Jungschütze Elias sowie die ganze Familie Ralser freuten sich sehr und bedankten sich herzlich für die Hilfe. Im Bild (v. l.) Johann Ralser (Vater), Rosmarie Öttl, Hubert Straudi, Jungschütze Elias Ralser, Obmann Paul Bacher, Hauptmann Reinhard Öttl, Bezirksmajor Rudolf Lanz sowie Schwester Leni und Mutter Margareth Ralser.
Neues Einsatzfahrzeug für Bergrettung Um den ständig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und die Einsätze so schnell wie möglich durchführen zu können, ist ein solider Fuhrpark unerlässlich. Diesem Umstand Rechnung getragen hat nunmehr die BRD-Rettungsstelle Gossensaß/Pflersch mit der Anschaffung eines Quad der Marke can-am der Firma Intercom aus Sterzing. Das Fahrzeug eignet sich auf Forststraßen und unwegsamem Gelände im Sommer gleichfalls wie im Winter auf Pisten und auch außerhalb, da das Gerät auch über Raupen verfügt, die im Schnee sehr effizient einsetzbar sind. Im dazugehörigen Hänger kann eine Person problemlos liegend transportiert werden, die Maschine selber bietet für zwei Personen Platz. Zur Segnung hatte sich die gesamte Bergrettungsmannschaft in der Pfarrkirche von Innerpflersch beim Gottesdienst versammelt. Anschließend konnte auf dem Schulhof der gesamte Fuhrpark der Bergrettung besichtigt werden. Das neue Einsatzfahrzeug wurde von Pater Anton Leitner im Beisein von Bürgermeister Franz Kompatscher, Fahrzeugpatin Stephanie Seidner und einiger Sponsoren feierlich gesegnet und seiner Bestimmung übergeben. Anschließend hatten Kinder und Erwachsene die Möglichkeit, sich von der Tauglichkeit des Gerätes zu überzeugen.
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Gesellschaft
„Wie ein Hahn auf dem Kirchturm“ „Ein Bildungsausschuss ist wie ein Hahn auf dem Kirchturm. Er dreht sich nach allen Richtungen und schaut, was sich im Dorf abspielt“, so Karl Schwitzer, seit dem Gründungsjahr 1998 Vorsitzender des Bildungsausschusses Mauls. Seit 20 Jahren greift der Ausschuss Themen auf, die das Dorf gerade
beschäftigen. Im September feierte der Verein im Haus der Dorfgemeinschaft sein rundes Jubiläum. In den vergangenen 20 Jahren koordinierte der Bildungsausschuss Mauls die Weiterbildung im Dorf, plante eigenständig Veranstaltungen und verwaltete über 18 Jahre lang das Haus der Dorfgemeinschaft. Zudem wagte er sich an elf landesgeförderte, teils mehrjährige Projekte wie „Gesundheit, ein Menschenrecht?“, „Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden“ sowie „Wandern und Weiterbildung“. Die Herausgabe des Buches „Lebensgeschichten in
Freienfeld“ archivierte wertvolles Wissen älterer Menschen, beim Projekt „Drei mal dabei“ war die Jugend die Hauptzielgruppe. 2016 wurde das Flurnamenbuch „Ruender, Mahder, Wasserler“ herausgegeben, 2017 erfasste Freienfeld das „Kräuterfieber“. Im Rahmen des jüngsten Workshops „Wir stehen auf ... Granit, Tonalit & Co.“ beschäftigten sich elf Teilnehmer ausführlich mit Geologie. Mehrere dieser Projekte wurden auf Gemeindeebene initiiert und von allen drei Bildungsausschüssen und weiteren Projektpartnern gemeinsam durchgeführt. Zum 20-jährigen Bestehen gratulierten als Ehrengäste der Leiter der Bezirksservicestelle Matthias Oberbacher sowie Bürgermeister Peter Faistnauer. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von jugendlich interpretierten Melodien des Ensembles Gamlèr. Ein Quiz sorgte für heitere Auflockerung. Zum Bildungsausschuss gehören die 22 Vereine und Verbände des Dorfes. Rechtsmitglieder sind die Gemeinde, die Grundschule und die Bibliothek. Die derzeitige Arbeitsgruppe besteht aus Karl Schwitzer, Helene Nössing, Viviana Penz und Martin Griesser.
Fotokurs in Wiesen Anfang Oktober wurde in der Bibliothek Wiesen von der KVW-Ortsgruppe Wiesen ein Fotokurs für Anfänger und leicht Fortgeschrittene abgehalten. Auch diesmal folgten zahlreiche Interessierte der Einladung und konnten so ihre Kameras besser kennenlernen. Referent Francesco Sommacal erklärte die wichtigsten Einstellungen und Funktionen eines Fotoapparates. Das Erlernte wurde sofort ausprobiert und am eigenen Gerät getestet. Das technische Wissen spielt neben der Kreativität nämlich eine wichtige Rolle, um ein gutes Bild zu schaffen. Die elf Teilnehmerinnen haben viel Neues erfahren, konnten Fragen stellen und erfuhren wichtige Tipps und Tricks. Wegen der großen Nachfrage wird die Ortsgruppe auch in Zukunft Kurse in diesem Bereich anbieten.
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„Gsund durchs Jahr“ Mitte Oktober fand im Vereinshaus von Gasteig die Abschlussveranstaltung zum dreijährigen Projekt „Gsund durchs Jahr“ des Bildungsausschusses Jaufental Gasteig statt.
Bereits am Vormittag fand am Vorplatz ein Bauernmarkt statt, bei dem Honig, Produkte aus grüner Kosmetik, Wolle und Filzsachen angeboten wurden. Zur selben Zeit wurde beim Maurerhof in Jaufental unter der Anleitung von Andreas Baldauf Brot aus Korn gebacken, das in Jaufental und Gasteig angebaut und geerntet worden war. Das Nachmittagsprogramm eröffnete Matthias Oberbacher, Bezirksleiter der Bildungsausschüsse Eisacktal/Wipptal, indem er besonders das vielseitige Tätigkeitsprogramm
des Bildungsausschusses Jaufental Gasteig hervorhob. Seit 2016 sind viele Veranstaltungen organisiert worden, welche die verschiedenen Interessen von Alt, Jung, Frau, Mann und Kind widerspiegelten. Anschließend referierten Traudl Schwienbacher und Ursula Mair. Zum Abschluss ließ Christine Reichsigl, Vorsitzende des Bildungsausschusses Jaufental-Gasteig, die drei Jahre Revue passieren. 54 Veranstaltungen wurden organisiert, an denen 980 Personen teilgenommen haben. „Die verschiedenen Kurse waren fast immer ausgebucht“, so Reichsigl. Viele Eindrücke habe man gewonnen und auch viel Erfahrung gesammelt; der Dank gelte allen, die einen Beitrag zum erfolgreichen Gelingen beigetragen haben, betonte die Vorsitzende. In einer Fotoausstellung wurden die verschiedenen Veranstaltungen gezeigt und getreu dem Motto „Gsund durchs Jahr“ wurde eine Blutdruckmessung angeboten.
Geschichtswerkstatt Freienfeld im Gadertal Der diesjährige Ausflug der Geschichtswerkstatt Freienfeld um Präsident Helmuth Wieser, unterstützt vom Bildungsausschuss Mauls, führte die Bevölkerung der Gemeinde Anfang September ins Gadertal. Die Reisebegleitung oblag einmal mehr dem fachkundigen Chronisten Toni Puner. In Lungiarü wurde die Reisegruppe vom Bezirkschronisten von Ladinien Giovanni Mischí empfangen. Er führte die Gruppe durch eine lich-
te Lärchenwiese zu den nahe gelegenen Viles, den charakteristischen Gehöftegruppen des Gebietes. Sie lassen heute noch das für das Überleben wichtige Zusammenspiel von
Natur- und Kulturlandschaft deutlich erkennen. Bei der anschließenden Wanderung durch das Mühlental, wo sich acht Mühlen perlenschnurartig aneinanderreihen, verwies er auf die Schönheit und komplexe Technik der alten Mühlenräder. Nach dem Mittagessen im Weiler Seres stand der Besuch des Museum Ladin im historischen Schloss Thurn auf dem Programm, wo die Besucher einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Dolomitenladiner erhielten. Im Anschluss daran erfolgte die Auffahrt auf das Würzjoch, wo sich am Fuße des Peitlerkofel ein herrlicher Panoramablick bot. Auf der Rückfahrt folgte die Besichtigung der Pfarrkirche zu den hl. Johannes und Martinus in St. Martin in Thurn. Im kommenden Jahr feiert der Verein sein 20-jähriges Bestehen.
Gesellschaft
Herbstgespräch der Wipptaler Touristiker
„Macht euch solidarisch!“
Kürzlich fand in Ratschings das erste Herbstgespräch der Wipptaler Touristiker statt, an dem Landes-
Vor kurzem trafen sich 13 Ortsgruppen des KVW im Bezirk Wipptal zu einer gemeinsamen Gebietstagung. Nach der Begrüßung durch Bezirksvorsitzenden Karl Kerer sprach Dekan Christoph Schweigl einleitende Worte. Zum Jahresthema „Arbeit. Macht. Sinn – macht euch solidarisch“ hielt Karl Heinz Brunner einen Vortrag. Solidarität halte Gesellschaften stabil und müsse laufend erkämpft werden, unterstrich Brunner und betonte, dass es bei den vielfältigen Formen der Solidarität nicht nur um die Hilfe von Mensch zu Mensch gehe, sondern auch um Hilfe in Form von Sozialpolitik. Ein Schwerpunktthema stelle im kommenden Jahr die Vor- und Fürsorge dar. „Die damit verbundenen Hauptziele sind die steuerfinanzierte Grundsicherung für alle
hauptmann Arno Kompatscher, HGV-Vizepräsident Helmut Tauber sowie Bürgermeister Franz Kompatscher teilgenommen haben. Die Teilnehmer wanderten zur Rinneralm und zur Wasserfalleralm, wo sie vom Hüttenteam bewirtet wurden. Die beiden Sterneköche Peter Girtler vom Romantikhotel Staf-
ler in Mauls und Burkhard Bacher vom Restaurant Kleine Flamme in Sterzing sorgten dabei für den kulinarischen Genuss. In lockerer Atmosphäre wurden verschiedene aktuelle Themen des Bezirks diskutiert. „Dieses Herbstgespräch gibt es heuer zum ersten Mal. Mein Wunsch ist es, Menschen zusammenzubringen und Ideen und Vorschläge gemeinsam zu diskutieren“, sagte HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger, der die Touristiker des Wipptales zu den Herbstgesprächen eingeladen hatte. Gesprochen wurde u. a. über den zunehmenden Transitverkehr und die Gesundheitsversorgung im Wipptal.
WIESEN
Herbstausflug nach Jochgrimm Der Ausflug der KVW-Ortsgruppe Wiesen und des Seniorenclubs
führte kürzlich 48 Senioren nach Deutschnofen, wo mit Hochwürden Albert Ebner eine Gemeinschaftsmesse mit der Dorfbevölke-
und die Absicherung mittels Rente“, erklärte Brunner. Der KVW solle sich stark machen und für seine Werte einstehen. Verbandssekretärin Renate Pramstaller informierte über neue gesetzliche
Bestimmungen bezüglich Privacy und Transparenz. Sonja Piovesan, Verantwortliche des KVW Reisebüros, stellte die KVW Reisen vor. Helga Mutschlechner Holzer, Landesvorsitzende der Frauen im KVW, lud die Anwesenden zur Landesversammlung der Frauen und zur Sternwallfahrt nach Maria Weißenstein ein.
rung gefeiert wurde. Herbert Pichler führte die Gäste durch die Kirche, anschließend ging die Fahrt weiter nach Jochgrimm, wo im Hotel „Schwarzhorn“ zu Mittag gegessen wurde. Den Nachmittag nutzten viele für eine Wanderung. Vorsitzender Karl Kerer ehrte die zwei ältesten Teilnehmer Anna (91 Jahre) und Anton (87 Jahre). Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag von Rudl mit der Zieharmonika.
Spendenübergabe in Ladakh Im April fand in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal, dem MusicLab und dem Verein ARCI Sterzing ein Benefizkonzert statt. Die Band Obviously begeisterte im MusicLab mit ihren Musikstücken und trug dazu bei, dass eine erhebliche Summe an die Rewa Society Ladakh (Indien) gespendet werden konnte. Ulrike Pircher überreichte kürzlich die Spende und verschiedene Musikinstrumente direkt an den Manager Tsering Dorjay im Therapiezentrum in Leh. Die Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigung erfreuten sich sichtlich am Klang der Instrumente. Wer sich erneut mit einer kleinen Spende an dieser Entwicklungszusammenarbeit beteiligen möchte, hat die Möglichkeit, ab November im Jugenddienst Wipptal einen Kalender mit Fotos aus Ladakh zu erwerben. Der Reinerlös kommt wiederum der Ladakh-Hilfe e.V. zugute. Erker 11/18
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Aus der Seelsorgeeinheit
KEMATEN/PFITSCH
Simon Walter
Goldenes Priesterjubiläum von Walter Prast
Pastoralassistent
Heilig werden durch kleine Gesten Wir haben am 1. November das Fest Allerheiligen gefeiert, ein Festtag, der in der heutigen Zeit ganz eng mit unseren lieben Verstorbenen verbunden ist. Am Nachmittag wird auf vielen Friedhöfen mit Gebet an geschmückten Gräbern und mit lieben Erinnerungen ihrer gedacht. Der Allerheiligentag hat aber auch die Aufgabe, uns Lebende daran zu erinnern, dass wir durch die Taufe zur Gemeinschaft der Heiligen dazugehören. Wenn wir das Wort Heilige hören, so fallen uns große Gestalten wie der hl. Franziskus, der hl. Martin, der hl. Josef Freinademetz oder die hl .Elisabeth ein, deren Lebensgestaltung im Vergleich zu der unseren für unerreichbar gelten. Papst Franziskus hat im April ein apostolisches Schreiben herausgegeben mit dem Titel „Gaudete et Exsultate“. In diesem Schreiben setzt sich der Papst mit dem Ruf der Heiligkeit in der heutigen Welt auseinander. Im ersten Kapitel ermutigt der Papst, die Heiligen als „Wolke von Zeugen um uns zu haben“, die uns anspornen, einen guten Wettkampf zu laufen in unserem Leben. Wir sollen nicht stehenbleiben oder gar umkehren, sondern trotz Fehler und Rückschläge im alltäglichen Leben uns weiter für das Gute, für Gerechtigkeit, für den Mitmenschen einzusetzen. So werden wir dem Herrn gefallen. Im Abschnitt 16 zeigt uns Papst Franziskus ganz konkrete kleine Gesten auf, durch die wir im Alltag der Heiligkeit begegnen können: Diese Heiligkeit, zu der der Herr dich ruft, wächst und wächst durch kleine Gesten. Eine Frau geht beispielsweise auf den Markt zum Einkaufen, trifft dabei eine Nachbarin, beginnt ein Gespräch mit ihr, und dann wird herumkritisiert. Trotzdem sagt diese Frau innerlich: „Nein, ich werde über niemanden schlecht reden.“ Das ist ein Schritt hin zur Heiligkeit. Zu Hause möchte ihr Kind dann über seine Phantasien sprechen, und obwohl sie müde ist, setzt sie sich zu ihm und hört ihm mit Geduld und Liebe zu. Das ist ein weiteres Opfer, das heilig macht. Dann erlebt sie etwas Beängstigendes, aber sie erinnert sich an die Liebe der Jungfrau Maria, nimmt den Rosenkranz und betet gläubig. Das ist ein weiterer Weg der Heiligkeit. Dann geht sie aus dem Haus, trifft einen Armen und bleibt stehen, um liebevoll mit ihm zu reden. Das ist ein weiterer Schritt. Dies sind einfache und klar verständliche Schritte im Alltag. Lassen wir uns dazu verleiten, es auszuprobieren, im Lichte der Heiligkeit unterwegs zu sein. Dies soll aber nicht mit Scheinheiligkeit verwechselt werden.
Frauen betend unterwegs Bereits zum 7. Mal wurde heuer die Frauen-Nachtwallfahrt nach Trens durchgeführt. Neben zahlreichen Teilnehmern aus Nah und Fern pilgerten auch Dekan Christoph Schweigl und Pfarrer Thomas Stürz zur Wallfahrtskirche Maria Trens, wo eine Pilgermesse, musikalisch umrahmt vom Kirchenchor Trens, gefeiert wurde.
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Am Erntedanksonntag Ende September feierte Pfarrer Walter Prast gemeinsam mit seinen Geschwistern und der Pfarrgemeinde Kematen sein Goldenes Priesterjubiläum. Zum Eingang begrüßte Anni Messner, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, den Jubilar und alle Anwesenden herzlich zur Messfeier, die ganz im Zeichen der 50-jährigen Tätigkeit des Pfarrers stand. In seiner Predigt blickte Pfarrer Walter Prast voller Dankbarkeit auf seine Tätigkeit im Weinberg des Herrn zurück. „Danken kommt von denken“, so Pfarrer Prast „und wer sein Leben bedenkt, weiß, dass alles ein Geschenk Gottes ist, für das er nur danken kann“. In den Fürbitten war dann auch die große Wertschätzung ersichtlich, welche die Bevölkerung für ihren Pfarrer hegt, so trug ein Ministrant vor: „Mir hobn ollm a morts Hetz und Freide, wenn insr Pforra zi di Ministrontentreffen kimp, und mir staunen, wos er olls konn: rodeln, fußballspieln, an Witz derzehln. Er isch fir jedes Spiel zi hobn. Lebendiger Geischt, loss ihn nou long mit ins umanondr hupfn.“ Anni Putzer
vom Vermögensverwaltungsrat bat in ihrer Fürbitte darum, dass Pfarrer Prast dem Hochtal noch lange erhalten bleibe und Gott ihm die
nötige Kraft dafür schenken möge. Als Geschenk überreichte sie ihm einen Jadestein aus dem Burgumer Tal, der für Gerechtigkeit, Weisheit, Mut, Bescheidenheit und Barmherzigkeit steht. Vor den Dankesworten von Präsidentin Messner trugen Aileen und Johanna ein Gedicht der Mundartdichterin Helene Knollenberger vor. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Geigengruppe und dem Frauenchor von Kematen. Beim anschließendem Buffet wurde dem Pfarrer noch einmal herzlich gratuliert. Im Kreis der ganzen Dorfgemeinschaft war der Gemeinschaftssinn spürbar und lebendig.
Jungschar-Ministrantenfest im Nordpark 50 Ministranten und Jungscharkinder der Seelsorgeeinheit Wipptal verbrachten vor kurzem einen ausgelassenen Tag bei einer Spieleolympiade im Nordpark/ Steindlwald. An mehreren Spielstationen konnten sie ihr Geschick unter Beweis stellen. Zum Abschluss gab es für alle eine leckere Marende und es wurden viele schöne Preise verlost.
STERZING
Oktoberfest im Bezirksaltenheim
STERZING
Hereinspaziert Unter dem Motto „Hereinspaziert“ öffnete das Sozialzentrum „Fugger“ Mitte Oktober seine Tore. Neben vielen Angehörigen und Freunden sowie politischen Vertretern aus dem Bezirk waren auch interessierte Schüler mit Beeinträchtigung in Begleitung ihrer Betreuungspersonen und Leiter sozialer Einrichtungen anderer Bezirksgemeinschaften gekommen. Extra aus Kurtatsch angereist war eine Gruppe von Nutzern des dortigen Sozialzentrums. In allen Werkräumen, im Speisesaal, im Ruheraum, in der Bar und im Wohnbereich wurden die alltäglichen Tätigkeiten verrichtet. Ziel war es, den Besuchern einen Einblick in den Alltag zu geben. „Wir gehen fast täglich in die Stadt: bummeln, Kaffee trinken, Schaufenster schauen – ganz normale Bedürfnisse und Wünsche leiten unsere Nutzer dabei. Am Tag der
offenen Tür zeigen wir auf, dass sich auch hier im Haus ein Alltag abspielt, der geprägt ist von ganz herkömmlichen Aufgaben und Notwendigkeiten. Ganz unspektakulär, eben normal und gar nicht weit weg vom Alltag der meisten anderen Menschen“, erklärte das Organisatorinnen-Team rund um die Leiterin Edeltraud Braunhofer. Viele Genussmomente boten die köstlichen gesunden Snacks, zubereitet in der Küche des Hauses unter der Leitung von Koch Toni Kofler. Das Service-Team der Bar indes versorgte die Gäste aufmerksam mit Getränken. Einen weiteren Höhepunkt stellte am Nachmittag die Teeverkostung mit den „Kräutergärten Wipptal“ dar. Besucher und Nutzer verfolgten gespannt die Erklärungen von Bernhard Auckenthaler und staunten über die vielfältigen Teespezialitäten.
© Bruno Maggio
Tiersegnung im Nordpark Anfang Oktober fand anlässlich des Festes des hl. Franziskus im Nordpark eine Tiersegnung statt. Organisiert wurde die Zeremonie von den Tertiarschwestern des Hauses „Maria Regina Pacis“. Tierfreunde kamen mit ihren liebsten Zwei- und Vierbeinern und erbaten sich den Segen des hl. Franziskus, Schutzpatron der Tiere und der Natur.
Bezirkspräsident Karl Polig beim Fassanstich
Anlässlich des Internationalen Tages der Senioren fand am 1. Oktober das traditionelle „Oktoberfest“ für die Senioren im Bezirksaltenheim Wipptal in Sterzing statt. Bezirkspräsident Karl Polig begrüßte alle Bewohner des Seniorenheims sowie die anwesenden Mitarbeiter und betonte, wie wichtig es sei, das Alter gemeinsam zu feiern und sich Abwechslung vom Alltag und schöne Erinnerungen zu verschaffen. „Ich danke allen, die heute hier sind, für ihr Mitwirken. Unseren Senioren danke ich für ihre lebenslangen Leistungen und wünsche ihnen vor allen Dingen Gesundheit und noch viele frohe Stunden in der Gemeinschaft hier im Bezirksaltenheim und in der Gemeinschaft mit ihren Familien!“ Das zünftige Mittagessen mit Bier vom frisch angezapften Fass wurde sehr genossen und am Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen, zu dem auch alle Angehörigen eingeladen waren. Musikalisch gestaltet wurde das Fest von „Hermann & Kids“ sowie vom Ziehharmonikaspieler Florian. „Es war ein schönes Fest in einer fröhlichen Atmosphäre. Diese Gelegenheiten, gesellig beisammen zu sitzen, gut zu essen und das eine oder andere altbekannte Lied zu singen, werden von unseren Heimbewohnern sehr geschätzt. Wir nutzen die verschiedensten Anlässe, um Raum für Begegnung zu schaffen und für Kurzweil zu sorgen“, so das Fazit von Pflegedienstleiter Daniel Fiorani.
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Gesellschaft
Lesend durch den Sommer ERFOLGREICHE LESEAKTION IN RIDNAUN
Mitte September fanden sich 34 begeisterte Leser aller Altersstufen in der Bibliothek Ridnaun zur Abschlussverlosung der diesjährigen Sommerleseaktion ein. Aufgeteilt in die Kategorien Vorschulkinder, Grundschüler, Jugendliche und Erwachsene gelang es allen, von Mai bis September die erforderlichen sechs Stempel zur Teilnahme an der Verlosung zu sammeln. Dafür durfte sich jeder Leser unter vielen tollen Sachpreisen ein für ihn passendes Geschenk aussuchen. Anschließend wurde unter den Teilnehmern jeder Kategorie jeweils ein schöner Geschenkkorb mit verschiedenen Milchprodukten verlost.
„MEINE ACHT SCHÖNSTEN SOMMER-LIEDER“
Dass die Besucher der Bibliothek Mareit nicht nur Freude am Lesen, sondern auch am Singen haben, bewiesen 50 kleine und große Leseratten mit ihrer Teilnahme an der heurigen Sommerleseaktion, die den Titel „Meine acht schönsten Sommer-Lieder“ trug. Nach einjähriger Pause rief das Bibliotheksteam heuer erstmals wieder zur Teilnahme an der Sommerleseaktion auf und konnte damit zahlreiche Interessierte in die Bibliothek locken. 39 Teilnehmern gelang es, die bei jedem Bibliotheksbesuch erhaltenen Bilder den acht Kinderlieder-Texten richtig zuzuordnen und somit an der Abschlussverlosung Anfang Oktober teilzunehmen. Am Tag der Verlosung warteten schließlich alle gespannt im Vereinssaal von Mareit auf die Ziehung der beiden Hauptpreise. Während sich Maria Winkler (Kategorie Kinder) und Silvia Obex (Kategorie Jugendliche/Erwachsene) über den Hauptpreis, einen Einkaufsgutschein im Wert von jeweils 50 Euro, freuen durften, gingen auch alle anderen Lese- und Singfreudigen mit einer kleinen Überraschung nach Hause. Im Bild (v. l.) die Bibliotheksmitarbeiterinnen Anna, Julia, Sonja, Vanessa und Verena mit den beiden Gewinnerinnen Silvia Obex und Maria Winkler.
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Jugendwallfahrt nach Maiern Ende September machten sich rund 100 Jugendliche und Erwachsene auf den Weg von Sterzing nach Maiern in Ridnaun. Die vom Jugenddienst Wipptal und der Seelsorgeeinheit Wipptal organisierte 14. Jugendwallfahrt stand unter dem Motto „Auf dein Wort hin … beschenkt, gerufen, gesandt“. Bei Impulsen begegneten den Teilnehmern drei biblische Figuren: Samuel, der von Gott gerufen wurde, Jona, der von Gott gesandt wurde, und Zachä-
us, der von Jesus beschenkt wurde. Um 8.00 Uhr morgens machten sich die Teilnehmer von der Pfarrkirche Sterzing aus auf den Weg nach Thuins und Telfes, weiter über die Sonnenseite nach Ridnaun. Bei jedem Wegkreuz wurde ein kurzer Halt gemacht und gemeinsam gebetet. Nach der Mittagspause in Ridnaun begleitete Jugendseelsorger Shenoy die Wallfahrergruppe nach Maiern zur St. Laurentiuskirche, wo gemeinsam Gottesdienst gefeiert wurde.
Instant Acts Instant Acts ist ein Projekt gegen Gewalt, Rassismus und Islamophobie, bei dem 15 Künstler, Akrobaten, Tänzer und Schauspieler aus verschiedenen Ländern mit ihrer Kunst Jugendlichen die Hemmschwellen vor dem „Anderen“ nehmen wollen. Mitte Oktober kamen 180 Schüler der Mittelund Oberschule Sterzing in den Genuss dieses einzigartigen Spektakels. Am Morgen erhielten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich in selbst gewählten Workshops wie Beat-
box, Body-Percussion, Bollywood Dance, Breakdance, Capoeira, Hula Hoop, Jonglieren, Singen, Theater und Zaubern mit den jungen Artisten zu treffen und aktiv mit ihnen zu arbeiten. Das gemeinsam Erarbeitete wurde vor der Mittagspause den anderen Schülern präsentiert. Am Nachmittag zeigten die Künstler ihr Können in einer Aufführung mit Tanz, Theater, Akrobatik und Musik zum Thema „Gewalt und Rassismus“.
Apfelkönigin in Sterzing Im Rahmen des Wahlangebotes „Märchen“ besuchte die Apfelkönigin Anna Michaeler die 2. Klassen der Grundschule Sterzing. Ganz aufgeregt erwarteten die Kinder die Apfelkönigin. Sie las aus einem Kinderbuch ein Märchen vor, das die faszinierten kleinen Zuhörer in eine magische Welt entführte. Anschließend bastelten die Kinder gemeinsam mit der Königin, die sich danach mit Autogrammkarten von den begeisterten kleinen Fans verabschiedete. Erfreulich, dass Kinder Freude am Zuhören haben, Sprache intensiv aufnehmen und Märchen innerlich erleben können. Lehrerin Ulli Thaler war mit dem Erfolg des Wahlangebotes sehr zufrieden.
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Tuifltog in Sterzing Am 5. Dezember begleiten die Sterzinger Tuifl wieder Nikolaus, Knecht Ruprecht, Hirten, Mohre und Engel durch die Innenstadt von Sterzing. Der Umzug beginnt um 18.00 Uhr am Nordpark. Mit den Vorbereitungen zu diesem alljährlichen Event hat der Tuiflverein um Peter Frick bereits Anfang November begonnen. Am Wochenende vor dem Nikolaustag binden die Mitglieder an die 130 Ruten aus Birkenholz, jede von ihnen etwa 170 cm lang, schmücken den Höllenwagen und den Jeep, schneiden rund 20 m rotes und schwarzes Krepppapier in Streifen und verpacken Süßigkeiten, Nüsse und Mandarinen, spendiert von Sterzinger Geschäften, in rund 800 Säckchen, die der Nikolaus mit seinen Helfern beim Umzug an die Kinder verteilen wird. Bereits am Nachmittag ist der Nikolaus samt himmlisch-höllischem Team in der Stadt unterwegs, besucht Kinder und Familien zuhause und schaut im Altenheim und im Krankenhaus vorbei. Vormerkungen für Hausbesuche nimmt der Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325) entgegen. Der Umzug mit Start um 18.00
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Eine Stunde dauert es, bis sich ein Sterzinger in einen Tuifl verwandelt. Die „Haube“, besteht aus einem Pferdeschweif. Das Fell, das getragen wird, stammt von der Ziege. Die Kopfbedeckung wiegt zwischen einem und vier Kilogramm.
Uhr am Nordpark ist auch für einen Tuifl jedes Jahr ein besonderes Ereignis. Längst gehört es zum Ritual, vor dem großen Auftritt eine warme Nudelsuppe zu essen, die Margit Gogl mit freiwilligen Helfern gekocht hat. Etwa eine Stunde dauert es, bis sich ein Sterzinger in einen Tuifl verwandelt hat. Die Jungen, die erst seit kurzem dabei sind, tragen unter ihrem Kostüm einen roten Trainingsanzug, wer länger dabei ist, darf einen schwarzen Trainings-
anzug tragen. Stolz sind die Tuifl auf ihre „Hauben“. In vielen anderen Orten sind Holzmasken Tradition, die den Kopf und auch das Gesicht verdecken. Die Sterzinger tragen ihre Haube auf dem Kopf und malen ihr Gesicht traditionell mit Schweinefett und Ruß schwarz an. Ein Merkmal, das sie von anderen Orten und Umzügen abhebt. Die Hörner stammen von Ziegengeißen, Ziegenböcken oder Widdern, die Haare der „Haube“ bestehen aus einem Pferdeschweif. Das Fell, das getragen wird, stammt von der Ziege. Die Kopfbedeckung ist zwischen einem und vier Kilogramm schwer. Ein Mitglied trug einmal Haube, die 14 kg wog. Jeder trägt seine eigene Maske und sein eigenes Kostüm, das er unterm Jahr zuhause aufbewahrt. Im Verein beherrschen einzelne „Haubenbauer“ das Zusammenstellen der Kostüme und zeigen es den neuen Mitgliedern. Wer ein Tuifl werden will, muss ein lediger, volljähriger, sportlicher und handwerklich geschickter Sterzinger sein. Während anderswo den Zuschau-
ern aufwendige Shows und Choreographien mit Licht- und Toneffekten geboten werden, bleiben die Sterzinger ihrer Tradition seit Jahrzehnten treu. „Das Altbewährte und Authentische soll beibehalten bleiben“, so Frick. Einige Highlights gab es doch. Vor 15 Jahren spuckte ein Tuifl Feuer, vor zwei Jahren seilten sich zwei Tuifl vom Zwölferturm ab. Mittlerweile ist der Umzug weit über den Bezirk hinaus bekannt. Immer mehr Touristen wollen ihn miterleben, viele unter ihnen fesch angezogen oder ohne näheres über diesen Brauch zu wissen. Kinderwägen werden durch die Menge geschoben, Kleinkinder an der Hand geführt. Das macht es einem Tuifl nicht leicht, seinen „Job“ zu machen, zumal die Sicherheit im Vordergrund steht und niemand verletzt werden darf. „Wir müssen extrem aufpassen. Im Vergleich zu früher ist der Umzug dadurch auch viel ruhiger geworden, das geht gar nicht mehr anders.“ Wer einen Tuifl tratzen will, zieht sich vorsorglich warm und dick an. Manche laufen den Tuifln den ganzen Tag lang hinterher, je näher man sich herantraut, desto eher bekommt man eine Rute ab. Zu heftig zuschlagen ist tabu. Genauso geht es zu weit, wenn Tratzer die Tuifl mit Steinen oder anderen Gegenständen bewerfen, wie es schon einige Male vorgekommen ist. Nach stundenlangem Gebrüll, Kettenrasseln, Gesichter schwarz anmalen und Rutenhieben legen die Tuifl um 23.00 Uhr ihre Kostüme ab. Am nächsten Tag baut der Verein den Wagenschmuck ab und räumt auf, die Trainingsanzüge werden gewaschen, das Kostüm samt Haube in den Schrank gelegt, um sie in 364 Tagen wieder herauszunehmen.
Advent im Wipptal
© Klaus Peterlin
WEIHNACHTSMARKT IM „FUGGER“ Der Weihnachtsmarkt des Sozialdienstes der Bezirksgemeinschaft Wipptal findet im Sozialzentrum Wipptal „Fugger“, Bahnhofstraße 10 in Sterzing statt. Zum Verkauf werden selbstgebastelte Adventskränze und andere kunsthandwerkliche Produkte aus den Geschützten Werkstätten angeboten. Der Markt ist am 28. November von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr zugänglich. WEIHNACHTSMARKT AUF DEM STADTPLATZ Am 22. November wird mit einer Messfeier in der Heiliggeist-Kirche (17.00 Uhr) die Weihnachtszeit eingeläutet. Um 18.00 Uhr findet mit einer Fanfare die feierliche Eröffnung der Marktstände statt, die bis zum 6. Jänner geöffnet bleiben. Die regulären Öffnungszeiten sind von 10.00 bis 19.00 Uhr. Weitere Öffnungszeiten: 24. Dezember: 10.00 – 13.00 Uhr 25. Dezember: geschlossen 31. Dezember: 10.00 – 17.00
Uhr 1. Jänner: 13.00 – 19.00 Uhr Immer donnerstags von 15.00 bis 17.00 Uhr ist die Weihnachtswerkstatt CKrealis geöffnet. DIE TUIFL SIND LOS Weitum bekannt ist der Nikolausumzug in Sterzing. Wie jedes Jahr zieht das bunte Gefolge am 5. Dezember durch die Sterzinger Alt- und Neustadt. Die Tuifl mit ihren rußgeschwärzten Gesichtern und Masken machen dabei einiges her. Beginn ist um 18.00 Uhr. Die Tuifl in Gasteig stehen jenen in Sterzing in nichts nach. Ab 13.00 Uhr ist die Krampusbar geöffnet, Anmeldungen für Hausbesuche unter der Rufnummer 345 6393262. In Gossensaß beginnt der Nikolausumzug um 18.00 Uhr. KALENDER-AKTION DER FF STERZING Die Freiwillige Feuerwehr führt auch heuer wieder ihre Kalender-Aktion durch. Wehrmänner werden ab Mitte November gegen eine Spende die Wandkalender verteilen. Erker 11/18
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Titelgeschichte
SINGEN VERBINDET
© rauch/ Orsini
Großes Chörefestival in Sterzing
Gemeinsames Abschlusslied: Verschiedene Musikrichtungen und Darbietungsformen haben das Fest besonders reizvoll gemacht.
Verbandsobmann Erich Deltedesco: „Singen macht unser Leben reicher.“ Die Telfer Singgemeinschaft
„Harfenton und Lautenklang. Amselruf und Lerchensang, jubelnd unser Chor einfällt: Die Musik erfüllt die Welt!“ Eine Klangwolke schwebte über der Stadt und Sterzing zeigte sich von seiner schönsten Seite, als der Südtiroler Chorverband Ende September zu seinem 19. Landessingen in den Wipptaler Hauptort lud. Ein sichtbares und weitum hörbares Zeichen für den großen Schatz der Chorkultur, die aus der Tradition schöpft und in die Zukunft weitergehen wird.
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Der Pfarrchor Gossensaß
Etwa 70 Chöre mit rund 2.000 Sängern aus allen Landesteilen und benachbarten Regionen gaben sich in Sterzing ein Stelldichein und ließen ihre Lieder erklingen. Darunter auch viele Singkreise aus dem Wipptal: der Kirchenchor Mareit, die Telfer Singgemeinschaft, die Frauenchöre Ratschings und Stilfes, der Sterzinger Pfarrchor „Maria im Moos“, der Familienchor Wiesen, die Kirchenchöre „St. Oswald“ Mauls und Ridnaun, der Pfarr-
chor Gossensaß oder der Männergesangverein Sterzing 1860. Eröffnet wurde das 19. Landessingen – es stand unter dem Motto „Singen im Chor verbindet“ – mit dem Workshop „In 90 Minuten von der Straße auf die Bühne“ unter der Leitung von Marion Feichter. Anschließend traten in der Innenstadt die ersten Chöre auf. Mit einem von fünf Chören (VocalArt Brixen, Gemischter Chor Pfalzen, Frauenchor Gaudium, Männergesangsverein Welsch-
nofen, Jugendchor St. Martin in Passeier) gestalteten Festkonzert im Stadttheater klang der erste Tag aus. Beim sonntäglichen Festgottesdienst in der Pfarrkirche von Sterzing, zelebriert von Dekan Christoph Schweigl war vom Vinzentiner Mädchen- und Knabenchor die von Erich Feichter komponierte lateinische Jugendmesse „Missa minimus per C“ unter der Leitung von Clara Sattler in ihrer Uraufführung zu hören. Er-
Kultur
Der Gottesdienst wurde vom Vinzentiner Knaben- und Mädchenchor umrahmt.
Der Kirchenchor Ridnaun
Der Familienchor Wiesen
Der Sterzinger Pfarrchor „Maria im Moos“
bauend auch die parallel dazu von den zahllosen der Messe beiwohnenden Chorsängern gesungene Volksmesse unter dem Dirigat von Verbandschorleiter Othmar Trenner. Den anschließenden Festakt im Stadttheater von Sterzing gestaltete musikalisch der Landesjugendchor Südtirol. Am Nachmittag konnten die Zuhörer wieder den vielen Chorauftritten auf Plätzen der Stadt, in der Heiliggeist-Kirche, der St. Margarethenkirche oder der Kapuziner-
Der Frauenchor Stilfes
Über 420 Chöre Der Südtiroler Chorverband zählt über 420 Chöre mit knapp 11.000 Mitgliedern. Im kommenden Jahr feiert er sein 70-jähriges Jubiläum. Das nächste Landessingen findet in sechs Jahren statt. kirche und im Vigil-Raber-Saal lauschen. Mehrere Chöre erfreuten auch die Heiminsassen im Bezirks-
altenheim Wipptal und im Altenheim Schloss Moos mit ihrem Gesang. Drei Chöre waren im Krankenhaus Sterzing zu hören. Als einer der vielen Höhepunkte wurde im Stadttheater Sterzing auch das Musiktheater „We have a dream“ mit dem Vocalensemble Young Voices geboten. Das erweiterte Programm umfasste zudem die Aufführung von Franz Schuberts „Stabat Mater“ in Brixen und in Gries. Mit den von den Chorsängern auf
dem Stadtplatz gemeinsam gesungenen Liedern „Musik erfüllt die Welt“ und „Das schönste auf der Welt“ endete unter dem Zwölferturm die klingende „Demonstration“ der überaus reichen, vielfältigen und höchst niveauvollen Südtiroler Chorlandschaft. Der klangvolle Ohrenschmaus unter der Leitung von Verbandsobmann Erich Deltedesco und Verbandschorleiter Othmar Trenner wird nicht nur in Sterzing noch langen Nachhall finden. lg Erker 11/18
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Kultur
Cäcilienkonzert in Pflersch
STERZING
„Das Leben ist ein Wunschkonzert“ Nach dem letztjährigen Erfolg ist am 8. Dezember im Stadttheater Sterzing zum zweiten Mal das Wunschkonzert der Bürgerkapelle Sterzing zu hören.
Den Auftakt zum Cäcilienkonzert der Musikkapelle Pflersch am 17. November im örtlichen Vereinshaus bilden die Jugendkapelle „Brennerwind“ und die erst kürzlich gegründete Gruppe „Next Generation“, in der Jugendliche aus der Musikkapelle Pflersch miteinander musizieren. Es dirigiert Jugendleiterin Marianne Mair. Daran anschließend präsentiert die Musikkapelle um Kapellmeister Florian Penz ein abwechslungsreiches Programm. Neben der Ouvertüre „Il Postiglione d’Amore“ von Alfred Bösendorfer im Stile von Rossini erklingen u. a. „Flight of the Piasa“ von Robert Sheldon, „Odilia“ von Jacob de Haan oder die Filmmusik „The Best of James Bond“ (arrangiert von Paul Murtha). Nicht zu kurz kommen natürlich auch Märsche und Polkas wie das „Schwert Österreichs“ oder die Solopolka „Der verliebte Dieselflitzer“ von Franz Watz mit Markus Teissl an der Tuba. Konzertbeginn ist um 20.00 Uhr.
Jungmusikanten proben in Ladurns
Mitte September verbrachte die Jugendkapelle „Brennerwind“ ihr alljährliches Probenwochenende auf der Ladurnerhütte in Pflersch, heuer gemeinsam mit der vor kurzem gegründeten Gruppe „Next Generation“. In dieser musizieren Jugendliche der Musikkapelle Pflersch miteinander. Abwechselnd wurde mit beiden Gruppen fleißig geübt, u. a. auch für ihren Auftritt beim Cäcilienkonzert in Pflersch. Zudem gab es eine Marschierprobe – und natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz.
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Angelehnt an „Mei liebste Weis“, die mit Franz Posch jährlich an verschiedenen Orten gedreht wird, präsentiert die Bürgerkapelle ihre ganz eigene Version „Das Leben ist ein Wunschkonzert“. Um den Zuhörern neue Klänge bieten zu können, durchmischt sie die Musikgruppen heuer neu. Zum Schlagzeugregister gesellen sich eine größere Holzbläsergruppe und verschiedene Blechbläsergruppen. Jeder Musikant ist in mindestens einer der Gruppen zu hören. Dabei bestimmt das Publikum das Programm selbst: Ob typisch weihnachtlich oder traditionell, klassisch oder modern – da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Liste mit allen vorbereiteten Musikstücken wird auf den Tischen aufliegen. Daraus können die Gäste ihre Wunschstücke auswählen. Die Formation, die das Musikstück eingelernt hat, wird es daraufhin zum
Besten geben. Zudem ist die Bürgerkapelle Sterzing freilich immer für eine Überraschung gut. Neben einem Ohrenschmaus ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Der Konzertabend beginnt um 19.00 Uhr (Tischreservierungen beim Tourismusverein Sterzing ab 26. November unter der Rufnummer 0472 765325 erbeten).
„Sterzinger Moos Böhmische“ gewinnt Kontest Groß war die Freude, als die „Sterzinger Moos Böhmische“ Anfang September beim 6. Südtiroler Festival der böhmischen und mährischen Blasmusik in Mühlbach den Bewerb in der Mittelstufe mit 90 Punkten gewann. Sie maß sich dabei mit Gruppen aus Südtirol, Österreich, Deutschland, Norwegen, der Schweiz oder den Niederlanden. Die internationale Jury zeigte sich vom gefühlvollen Musizieren, dem gepflegten homogenen Klang und der musikalische Gestaltung beeindruckt. Besonders angetan war sie vom Walzer „Tranquillo“ von Martin Scharnagl, der nicht nur beim Publikum, sondern auch bei der Jury für Gänsehaut sorgte. Bereits vor zwölf Jahren hat eine kleine Beset-
zung der Bürgerkapelle Sterzing („Die Böhmische“) bei festlichen Anlässen im Raum Sterzing musiziert. Im Frühjahr 2014 wurde auf Initiative einiger junger Mitglieder der Bürgerkapelle dann die Böhmische neuerlich ins Leben gerufen. Ihr Name rührt vom sagenumwobenen Sterzinger Moos her, an dessen Rand sich das Probelokal der Bürgerkapelle befindet. Das jüngste Mitglied besucht derzeit noch die Mittelschule, das älteste hat bereits das Pensionsalter erreicht. Die musikalische Leitung obliegt Hans-Peter Plank, die organisatorische Leitung Thomas Braunhofer. Gemeinsam werden sie sich die Empfehlung der Jury, mutiger zu sein und mutiger zu spielen, zu Herzen nehmen und daran arbeiten.
Kultur
STERZING
Tun na Kata sagt Goodbye Time to say goodbye: Mit einem großen Abschiedskonzert endet am 2. Dezember im Stadttheater Sterzing eine Erfolgsgeschichte: Die Musikgruppe Tun na Kata für Men-
schen mit besonderen Bedürfnissen – 1997 auf eine Initiative von Franco und Uschi Perini hin von Musikpädagoge Paolo Jack Alemanno gegründet – verabschiedet sich von seinem lieb gewonnenen Publikum, in dessen Herzen sie sich über zwei Jahrzehnte lang gespielt hat. Alemanno, der die Gruppe von Beginn an geleitet hat, verstand es in all den Jahren mit großem Feinsinn, die Band musikalisch zu formen und ihr nicht nur musikalische Türen zu öffnen. Nach 21 Jahren musikalischen Zusammenspiels, in der die Gruppe eine beachtliche Entwicklung durchlaufen hat, blickt sie heute auf weit über 100 Konzerte zurück. Unver-
ST. JAKOB
gessen sind nicht nur die Konzerte im Bergbaumuseum Maiern und die vielen Adventkonzerte. In all den Jahren wurden auch vier CDs veröffentlicht, ein Videofilm gedreht sowie Radio- und Fernsehaufnahmen eingespielt. Zum zehnjährigen Bestehen erschien das Buch „Tun na Kata – eine kleine große Geschichte“. 2017 wurde die Band vom Kiwanis Club mit dem „Preis der Menschlichkeit“ ausgezeichnet. Ein farbenfrohes Erscheinungsbild und Melodien in ihrem ganz eigenen und unverkennbaren feinsinnigen World-Music-Stil sind längst zu einem Markenzeichen geworden. Nun endet ihr „musikalischer Spaziergang“ – so der Titel ihres letztjährigen Jubiläumskonzertes. Beim Konzert „Time to say goodbye“ sind mit Arnield, Astrid, Daniela, Dietmar, Ingrid, Manfred, Markus und Verena auf der Bühne Paolo Jack Alemanno, Johannes Stötter, Werner Haifisch Heidegger, Michele Sterchele, Karin Germes, Roberta Baviera, Luca Ferrentino und Lisa Schamberger zu hören. Es moderiert Christine Wunsch. Das Konzert beginnt um 16.30 Uhr.
2,2 Millionen Besucher
© Stefan Schönweger
2.277.990 Besucher wurden im vergangenen Jahr in den 116 Südtiroler Museen gezählt.
In diesen wurden 347 Ausstellungen angeboten. Auf die Museumsbestände haben auch
zahlreiche Wissenschaftler zurückgegriffen und 247 Publikationen veröffentlicht. Gut besucht waren auch die fünf Museen im Bezirk: das Bergbaumuseum in Maiern, das Jagdund Fischereimuseum in Mareit, das Landesmuseum Festung Franzensfeste, das Stadt- und Multschermuseum in Sterzing und das Plessi-Museum am Brenner. Schade nur, dass ein Mineralienmuseum im Bezirk mit seiner einzigartigen Mineralienwelt auch weiterhin nicht in Sicht ist.
„Böhmisch klingt’s am Schönsten“
Am 24. November lädt die Musikkapelle Innerpfitsch heuer zu einem Cäcilienkonzert der besonderen Art. Unter dem Motto „Böhmisch klingt’s am Schönsten“ erklingen im ersten Teil bekannte Melodien von Mosch, Hutter und Co. unter der Leitung von Kapellmeister Martin Rainer. Zum ersten Mal präsentieren sich auch die Jungmusikanten der Musikkapelle Innerpfitsch unter dem Namen „Die Taktlosen“ einem breiteren Publikum. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein – für Speis und Trank ist bestens gesorgt – sorgt die Böhmische Ridnaun für Unterhaltung. Das Konzert im Schulhaus von St. Jakob beginnt um 20.00 Uhr.
TRENS
Gemeinsames Kirchenkonzert Zu Beginn der Adventszeit gibt die Musikkapelle Trens um Obmann Andreas Saxl und Kapellmeister Manfred Messner gemeinsam mit der Musikkapelle Vintl um Obfrau Magdalena Zingerle und Kapellmeister Rudi Unterhuber ein Kirchenkonzert. Einen Teil des Konzertes gestalten die beiden Musikkapellen einzeln; am Ende bringen sie einige Stücke im Gesamtorchester zu Gehör. Das Konzert am 1. Dezember in der Wallfahrtskirche von Maria Trens beginnt um 19.00 Uhr; am 2. Dezember um 18.00 Uhr ist es in der Pfarrkirche von Vintl zu hören. Die freiwilligen Spenden werden einem wohltätigen Zweck zugeführt. Erker 11/18
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Kultur
Theaterzeit im Wipptal
BRENNER
Geschichten über die Grenze
Herbstzeit ist Theaterzeit – auch im Wipptal. Da heißt es Bühne frei und Vorhang auf. In den kommenden Wochen sind im Bezirk gleich fünf Produktionen zu sehen.
Malaguena Am 10. November stellt Othmar Kopp im Prennerhaus am Brenner sein Buch „Brenner.o. Geschichten über die Grenze“ vor. Der Zeitpunkt hätte kaum passender gewählt werden können, ist der Brenner doch seit nunmehr 100 Jahren – seit dem Waffenstillstand von Villa Giusti am 3. November und der nachfolgenden Besatzung durch italienische Truppen – als Grenze historische Realität. Heute ist der Brenner Symbol der Teilung Tirols und fest verankert im Bewusstsein vieler Reisender, vor allem aber der Bevölkerung beidseits der Passhöhe. Ob Fernfahrer oder Gastwirt, Tourist, Ausländer oder Marktbesucher, Aktivist oder Künstler, jeder hat sein eigenes positives oder negatives Bild von dieser Grenze, die eine ist, aber keine sein muss. Und ihre Geschichten reichen daher auch über die Grenze hinweg. Der in Hall in Tirol lebende Fotograf Othmar Kopp hat 27 Menschen eingeladen, niederzuschreiben, was der Brenner für sie bedeutet, welche Emotionen und Erinnerungen, aber auch Hoffnungen und Wünsche sie damit verbinden, und liefert dazu eine fotografische Liebeserklärung an einen Ort zwischen den Zeiten in stimmungsvollen Bildern voll Ruhe und Spannung zugleich. Mit lustvollen, anstrengenden, wehmütigen und nachdenklichen Geschichten und einem einleitenden Essay von Kurt Lanthaler. Die Buchvorstellung samt Präsentation der DVD beginnt um 19.00 Uhr.
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Noch bis zum 11. November zeigt die Spielgemeinschaft Vintl-Weitental in einer Inszenierung von Gerd Weigel in der Festung Franzensfeste das Schauspiel „Malaguena“ von Roberta Skerl. Das Stück handelt von drei Jugendfreunden um die Fünfzig: Filippo ist Arzt und überzeugter Single. Giovanni ist Steuerberater, glücklich verheiratet und Vater dreier heranwachsender Töchter. Ninni ist eine schöne, starke und autoritäre Frau, die eine gescheiterte Ehe hinter sich hat und zurzeit ihre an Alzheimer erkrankte Mutter betreut. Die drei Freunde treffen sich regelmäßig, um einmal abzuschalten, nur sie drei, ohne Anhang. Dann jedoch geschieht etwas völlig Unerwartetes und das Leben der drei gerät total aus dem Gleichgewicht. Filippo ist an Krebs erkrankt; ihm wird nur noch wenig Zeit bleiben. Bevor es für ihn unzumutbar wird, möchte er aus dem Leben scheiden. Als Arzt weiß er, wie er vorzugehen hat, aber das erste Mal in seinem Leben will er nicht allein sein und er bittet seine Freunde, ihm in
den letzten Minuten beizustehen. Das heikle Thema der passiven Sterbehilfe wird von der Autorin mit sehr viel Sensibilität – und bei die-
sem Sujet überraschend – auch mit feinem Witz und Humor gestaltet. Gerade dadurch gelingt ihr ein packendes, anrührendes, tröstliches und unsentimentales Stück über dieses brisante Thema. Die genauen Termine können dem Veranstaltungskalender entnommen werden.
STERZING
„Venedig im Schnee“ Spritzige Dialoge, pointiert verpackt, und einen Schuss Gesellschaftssatire bietet die Stadtbühne Sterzing mit der Aufführung der romantisch-absurden Komödie „Venedig im Schnee“ von Gilles Dyrek in einer Inszenierung von Ulrich Kofler. Im Mittelpunkt des 2003 in Paris uraufgeführten Kassenschlagers stehen zwei junge Paare, die sich spontan zu einem lockeren Abendessen verabredet haben. Als Patrizia von ihrem Freund Christoph, mit dem sie sich heftig gestritten hat, zu einem Abendessen bei seinem ehemaligen Studienkollegen und dessen Verlobter mitgeschleppt wird, prallen plötzlich Welten aufeinander. Wütend auf Christoph und die turtelnden Gastgeber beschließt sie, den ganzen Abend kein Wort von sich zu geben, was dazu führt, dass die Gastgeber sie für eine Ausländerin halten. Mit sichtlichem Vergnügen steigt sie in dieses Spiel ein und erfindet eine Fantasiesprache. Dies führt zu überaus unterhaltsamen Situationen. Die skurrile Entwicklung dieses Abends macht einfach nur Spaß.
Die Frage, was wohl „Venedig im Schnee“ damit zu tun hat, gewinnt dabei große Bedeutung. Welche? Das wird noch nicht verraten.
In den einzelnen Rollen sind Werner Hohenegger, Susanne Egger, Gerhard Schneider und Anna Larch zu sehen. Premiere feiert das Stück im Stadttheater Sterzing am 30. November um 20.00 Uhr (Reservierung erforderlich); weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.
„Wechseljahre“ in Jaufental Die Volksbühne Jaufental bringt ab Anfang November die Komödie „Wechseljahre“, eine Komödie von Reinhard Seibold, auf die Bühne. Zehn motivierte Spieler, eine bun-
te Mischung aus jung und weniger jung, inszenieren unter der Regie von Evi Heidegger Alltagssituationen aus einem turbulenten Familienleben, die dem ein oder anderen vertraut sein dürften: Hitzewallungen, Schlafstörungen, ein Noch-Ehemann in der Midlife-Crisis und dazu noch die Rolle als Mutter und Hausfrau meistern. Eva Hauser (Andrea Payrer), von den Wechseljahren geplagt, steht kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag und
damit auch kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Ihre überaus verwöhnten Kinder Conni (Magdalena Bodner) und Michi (Daniel Di Cristo) tragen dabei keineswegs zu ihrer Entspannung bei. Nicht einmal ihre beste Freundin Karin (Judith Bodner) und deren Mann Jürgen (Franz Girtler) können Eva noch in ihrer Lebenskrise aufmuntern. Als sie dann noch ihren Job verliert, scheint es nicht mehr schlimmer kommen zu können. Von der alles andere als haushaltstauglichen Dagmar (Julia Heidegger) bis hin zu den ständig wechselnden Liebesbeziehungen (Peter Wieser, Richard Girtler) ihrer Tochter lenken die Figuren die Handlung in eine lustig verworrene Richtung. Was Familie Hauser schließlich alles unternimmt, um den Hausfrieden wieder herzustellen, können Sie ab 9. November im Vereinshaus von Jaufental hautnah miterleben.
TRENS
„Baby Baby Balla Balla“
Verstrickungen und Turbulenzen ohne Ende gibt es, wenn die Theatergruppe Trens im November im örtlichen Vereinshaus die Komödie „Baby Baby Balla Balla (Tom, Dick und Harry)“ von Ray und Michael Cooney zur Aufführung bringt. Regie führt Gerd Platter. Auf dem Weg zur Adoption ihres Wunschkindes stellen sich Tom und Linda Kerwood nämlich ungeahnte Probleme in den Weg. Gerade als sie den Inspektionsbesuch von Sozialarbeiterin Bärnthaler erwarten, platzen Toms Geschwister Cindy und Ricci in die hektische Betriebsamkeit und die Katastrophe
nimmt ihren Lauf: Geschmuggelte Zigaretten, unverzollter Schnaps, illegale Einwanderer und nicht zuletzt eine Leiche pflastern ihren Weg. Und dabei meinen es Cindy und Ricci eigentlich nur gut. Ihre genialen Einfälle sorgen jedoch dafür, dass Toms Ehe beinahe Schiffbruch erleidet, ein Killer der Russen-Mafia hinter ihnen her ist und Tom neben einem Polizisten auch noch seine erste Frau kennenlernt – die er nie hatte! Aber damit fangen die Schwierigkeiten erst an ... Premiere ist am 2. November um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender. Erker 11/18
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Kultur
FRANZENSFESTE
WIESEN
„Transit, Transport und Mobilität“
Indianer-Musical Wakatanka
Rund 80 Museumsfachleute aus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sind Anfang Oktober im Landesmuseum Festung Franzensfeste zum Euregio-Museumstag 2018 zusammengekommen. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Weiterbildungsveranstaltung der Museumsexperten der drei Länder stand das für 2021 geplante gemeinsame Themenjahr „Transit, Transport und Mobilität“. Referent Wolfgang Jahn vom Haus der Bayerischen Geschichte in Augsburg ging bei der Tagung auf das Thema „Grenzenlose Projekte“ ein. Entscheidende Faktoren für das gute Gelingen eines grenzüberschreitenden Museumsprojektes, so der Muse-
MK Wiesen
umsexperte, seien ein tragfähiges Konzept, ein strikter Zeitplan, die rechtzeitige Objektbeschaffung und eine gut durchdachte grenzenlose Kommunikation. Für das gemeinsame, grenzüberschreitende Themenjahr 2021 „Transit, Transport und Mobilität“ bedeute dies rechtzeitige Planung, verbindliche Absprachen, Partnerschaften auf Augenhöhe, Sensibilität für den Partner und „so viel Gemeinsames wie nötig, so viel Eigenständiges wie möglich“. Anschließend berichteten Museumsleiter über ihre Erfahrungen mit Themenjahren. Der Museumstag der Europaregion wird seit 2010 abwechselnd in Tirol, Südtirol und dem Trentino abgehalten.
„Hough Wakatanka!“ heißt es Mitte November im Haus der Dorfgemeinschaft Wiesen. Dann bringen nämlich die örtliche Grundschule unter der musikalischen Leitung von Susanne Bacher und die Musikkapelle Wiesen, dirigiert von Kapellmeister Christian Pfattner, das Kindermusical „Wakatanka (Kleiner Bär, ganz groß)“ zur Aufführung. Das Musical von Christian Kunkel handelt vom Indianerstamm der Wakatankas, der seit ewigen Zeiten die Prärie durchstreift und mit der Natur in Einklang lebt. Doch die Harmonie ist aus dem Gleichgewicht geraten. Immer häufiger kehren die Krieger ohne Beute von ihren Jagdzügen heim. Die Wakatankas leiden Hunger. Die Kinder des Stammes wissen von Erzählungen, dass die Bleichgesichter Schuld am Verschwinden der Bisons tragen. Sie beschließen sich aufzumachen, um den Weißen zu sagen: So geht das nicht!
Die Büffel gehören uns allen, und wenn ihr euch nicht benehmen könnt, dann geht ihr am besten in euer Land zurück. Als die Kinder nach einer abenteuerlichen Reise in das Dorf der Bleichgesichter gelangen und ihrem Ärger Luft machen, geht es dort vorerst einmal drunter und drüber. Dass die Geschichte doch noch ein versöhnliches Ende findet, ist vor allem einem Farmerjungen und seinem Freund, dem Wind, zu verdanken. Wakatanka ist ein brandaktuelles Musical, zeigt es doch, dass das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen nicht zwangsläufig mit Misstrauen, Vorurteilen und Berührungsängsten behaftet sein muss und Toleranz der Schlüssel zu einem friedvollen Zusammenleben der Kulturen ist. Die genauen Termine nebenstehend, im Veranstaltungskalender und natürlich auf unserem online-Portal www.dererker.it.
Kapelle saniert Unscheinbar steht sie da, die kleine Kapelle am Straßenrand nördlich des Tunnels zwischen Grasstein und Mittewald. Über ihre Geschichte ist wenig überliefert. Beim Bau der Autobahn in den 1960er Jahren soll sie an den heutigen Standort versetzt worden sein. Seit kurzem erstrahlt ihr schlichtes
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Bauwerk in neuem Glanz. Familie Ganterer ließ die Kapelle mit Biberschwanz-Ziegeln neu eindecken, Tür und Fenster erneuern und die Mauern mit Kalkputz versehen. Innen gestaltete der Brixner Künstler Erwin Dariz ein neues Herz-Jesu-Fresko.
Das Wipptal in historischen Bildern
© Theo Forstner, 1938, Klausen. Privatbesitz.
Demonstrierende Auslandsdeutsche von Alois Karl Eller
Die Abbildung zeigt demonstrierende Auslandsdeutsche von Sterzing vor dem Bahnhofsgebäude in Innsbruck. Offensichtlich, so erklärt die Aufschrift auf dem Transparent, machten diese Stimmung gegen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg und für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Die Aufschrift auf dem Transparent lautet: „Mander, iatz isch Zeit! Vergesst in Schuschnigg – seid's gscheit. (Hakenkreuz) 100 % für unseren Führer. Auslandsdeutsche Sterzing.“ Bundeskanzler Kurt Schuschnigg regierte in Österreich ab 1934 im Geist der ständisch-autoritären Verfassung und suchte durch Anlehnung an Italien und ein Abkommen mit Adolf Hitler die Unabhängigkeit Österreichs zu wahren. Um den drohenden Anschluss an das Deutsche Reich zu verhindern, ließ er überraschend auf den 13. März 1938 eine Volksabstimmung ansetzen, zu der es jedoch nicht mehr kam. Bereits am 12. März, einem Tag vor der angekündigten Abstimmung, marschierten die deutschen Truppen in Österreich ein. Die Vorgänge in Österreich wurden von den
Südtirolern mit großem Interesse mitverfolgt. In dem ethnischen Grenzgebiet Südtirol, das mit dem Vertrag von Saint Germain 1919 zu Italien geschlagen wurde, formierte sich bereits nach dem Ersten Weltkrieg eine nationalistische Gruppe, welche die Stellung des Deutschtums bis zum letzten Atemzug zu halten gedachte und darauf ausgerichtet war, Widerstand zu leisten, bis der gemeinsame Führer kommt. Das frühe Bekenntnis zur Hitlerbewegung galt manchen geradezu als zwangsläufige Konsequenz ihrer historischen Erfahrungen. So schlossen sich 1927/28 auf Südtiroler Seite eine Gruppe im GJR (Gau-Jugend-Rat) zusammen, aus dem später die NS-Vereinigung VKS (Völkischer Kampfring Südtirol) unter Führung von Robert Helm, Norbert Mumelter und Kurt Heinricher hervorging. Eine ebensolche äußerst aktive nationalistische Bewegung formierte sich unter den ausgewiesenen bzw. aus Südtirol geflohenen „Auslandsdeutschen“ in Innsbruck, die unter der Leitung von Eduard Reut-Nicolussi stand. Dieser Gruppierung sind auch die auf der Abbildung demonstrierenden Sterzinger zuzurechnen. Erker 11/18
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Wipptaler Ehrenbürger
„Die Christbaummutter“ Baronin Irma Apor zu Altorja (1855 – 1942) Nach der Reihe „Sterzinger Ehrenbürger“ stellt Erker-Mitarbeiter Karl-Heinz Sparber in den folgenden Ausgaben einige Ehrenbürger der umliegenden Gemeinden vor. Den Anfang macht Baronin Irma Apor zu Altorja, Ehrenbürgerin der Gemeinde Franzensfeste.
von Karl-Heinz Sparber
WICHTIGE ETAPPEN IN IHREM LEBEN 1855: Geboren am 7. August 1855 in Ödenburg (ungar. Sopron) 1898: Baronin Apor setzt sich für den Kirchenbau in Franzensfeste ein. 1898: Sie gründet den „Katholischen Arbeiterverein“, 1903 wird sie zum Ehrenmitglied, 1923 zur Ehrenpräsidentin ernannt. 1901: Verleihung des päpstlichen Ehrenkreuzes „Pro Ecclesia et Pontifice“ 1912: Am 7. März beschließt der Gemeinderat von Mittewald, Baronin Irma Apor zur ersten Ehrenbürgerin zu ernennen. 1914 – 1918: Baronin Apor steckt all ihre Kräfte in die Versorgung von Kriegsverletzten. 1916: Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille 1919: Die Baronin verlässt Franzensfeste aus steuerlichen Gründen („Valutaschwierigkeiten“). 1942: Am 29. März verstirbt Baronin Apor in Mühlau bei Innsbruck.
Im Jahr 1895 tritt Baronin Maria Irma Apor de Altorja erstmals in Franzensfeste in Erscheinung. Sie entstammt einem sehr begüterten Adelsgeschlecht aus Altorja (Siebenbürgen, Transsylvanien, heute Rumänien). Sie wird als zweites von fünf Kindern am 7. August 1855 in der ungarischen Stadt Sopron (Ödenburg) geboren. In der Kleinkinderbewahranstalt in Brixen warten über 160 großteils arme Kinder auf „den großen Christbaum“, die alljährliche Weihnachtsbescherung organisiert vom hiesigen Frauenverein. Darunter befindet sich auch die Baronin Apor, die „viele Tage ihres hartnäckigen Leidens benützt hat, um selbst Kleider für die Kinder zu stricken“ (Brixener Chronik vom 31.12.1895). Während die Kinder ein Weihnachtsspiel aufführen, erhalten sie Kleidungsstücke, Spielzeug und Backwerk ausgeteilt. Die Baronin ist durch eine Lähmung an ihren „Fahrstuhl“ (Rollstuhl) gebunden und wohnt deshalb in der Villa Neidheim unmittelbar neben der Wasserheilanstalt von Dr. Otto von Guggenberg in Brixen. Dieser hervorragende Arzt hatte von den Kurerfolgen Pfarrer Sebastian Kneipps in Bad Wörishofen gehört und beschlossen, die Kneippmethode, nachdem sie von anderen Ärzten nicht anerkannt wurde, wissenschaftlich zu untermauern und 1890 nach Brixen in seine Kuran-
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stalt zu holen. Die Baronin spricht auf die Wasserkuren gut an und gelobt aufgrund ihrer zunehmenden Heilung, in den nächsten Jahren große karitative Aktionen aus christlicher Nächstenliebe vor allem in Franzensfeste zu setzen.
1899 weitere 89 und im Jahr 1900 schließlich 98 Schulkinder und 42 von der neu errichteten Kinderbewahranstalt in Franzensfeste. Alois Hofer („Pfitscher Presse“, von 1913 bis 1914 Lehrer in Franzensfeste sowie Chorleiter und Organist in der
Der Ansitz Neidheim westlich der Wasserheilanstalt Dr. Otto von Guggenberg in Brixen
CHRISTBAUMFEIERN Die Baronin bringt die traditionelle Brixner Weihnachtsbescherung, die sogenannte „Christbaumfeier“, nun auch nach Franzensfeste in den großen Table d’Hote-Saal (gemeinschaftliche Gasthaustafel) der Bahnhofsrestauration. So beschenkt die Baronin Apor gemeinsam mit anderen großzügigen Wohltäterinnen an Weihnachten 1896 bereits 56 Schulkinder, 1897 sind es 64, 1898 dann schon 78,
Herz-Jesu-Kirche) schreibt in seinen Erinnerungen an das alte Franzensfeste (Erker 03/2004): „Durch ein halbes Jahrhundert kleidete sie eine Vielzahl an Kindern aus Franzensfeste um Weihnachten von der Sohle bis zum Scheitel und erhielt darum den ehrenden Namen Christbaummutter.“ Um einen Eindruck zu gewinnen, wie diese Feiern ablaufen, hier ein kurzer Bericht aus der Brixener Chronik vom 6. Jänner 1898:
„Sämtliche Schulkinder wurden mit guter Beschuhung versorgt. Die Mädchen bekamen vollständig warme Kleider, Hemden, gestrickte Hauben, Schultertücher etc. Die Knaben schöne Lodenanzüge, welche mit ihren grünen, waidmännischen Krägen der kleinen Schar prächtig stehen werden. Alle Kinder wurden außerdem mit reich ausgestatteten Schreibrequisiten, farbenprächtigen Mappendeckeln, die Kleinen mit Puppen und Spielzeug beglückt; selbstverständlich fehlten auch nicht Naschereien. Auch die liebe Schulschwester bekam ihren Theil, denn ihr übergab man einen schönen Vorrath an Schulsachen und Strickwolle, die sie im Laufe des Jahres an die braven Kinder vertheilen wird. Fünfzig Familienmütter erfreuten sich an der Vertheilung von Zucker und Kaffee, und der Tabak wird den Vätern auch willkommen gewesen sein. Die Feier war sehr besucht.“ WEITERE WOHLTATEN DER BARONIN Die wachsende Anzahl der Schulkinder macht es notwendig, im Dorf eine neue Schule und eine Kirche zu errichten. Die Baronin setzt sich maßgeblich dafür ein, ruft zu großen Spendenaktionen auf und leistet selbst die entscheidenden Spenden an den Kirchenbauverein, so dass es am 3. Juli 1898 zur Grundsteinlegung durch Fürstbischof Si-
mon Aichner kommt. Sie kann den Bischof für die Sache gewinnen, bereits zuvor hatte dieser regelmäßig „Christbäume“ für die Kinder der Eisenbahner veranstaltet sowie eine Schule und eine Krankenpflege in Franzensfeste eingerichtet. Er finanziert u. a. das grünglasierte Ziegeldach. Auf einem großen Triumphbogen vor dem Grundstein zur neuen Kirche sind die Wappenschilder von zwei großen Wohltätern angebracht, nämlich das Wappen von Baronin Apor und von
die kranke Baronin Apor. Vereinsleiter Professor Sigismund Waitz (der spätere Erzbischof von Salzburg) überbringt den Gruß und Segen des Bischofs und der Baronin Apor, die den Verein fortan unterstützt und fördert. Am 14. August 1898 verstirbt in Baden bei Wien ihr ältester Bruder Baron Gabor Apor, Staatssekretär am ungarischen Ministerium am allerhöchsten Hoflager in Wien, Vater von sechs Kindern, doch die Baronin kann aufgrund ihrer Läh-
Die Pfarrkirche zum Hl. Herzen Jesu 1899 noch ohne Spitzturm, dahinter der Gasthof Reifer
Fürst Johann II. von und zu Liechtenstein. „Der regierende Fürst hat seinen Baumeister für den Bau der Franzensfester Kirche unentgeltlich zur Verfügung gestellt und zudem noch einen bedeutenden Geldbetrag für die Kirche gespendet“ (Brixener Chronik vom 5. Juli 1898). Der zitierte Baumeister ist Josef Huber, der die Kirche aus behauenem Granit im neuromanischen Stil nach Entwürfen von Architekt Franz Ritter von Neumann aus Wien errichtet. Die Baronin spendet außerdem ihren wertvollen Schmuck, um die Herz-Jesu-Kirche im Inneren einzurichten. Nach dieser bewegenden Feier findet in Kinigadners Gasthaus am Nachmittag die Gründungsversammlung des katholischen Arbeitervereines von Franzensfeste statt: 300 Teilnehmer und Redner nehmen daran teil, lediglich eine fehlt:
mung weder an der Grundsteinlegung in Franzensfeste, noch an der Gründung des Arbeitervereins und an der Beisetzung des Bruders in Siebenbürgen teilnehmen. Dafür wirkt sie weiter im Stillen und plant in Franzensfeste das „Josefinum“ zu errichten, ein großes Gebäude neben der neuen Kirche, in dem Schulzimmer, Kindergarten, Nähschule, Casino und Versammlungssaal für den katholischen Arbeiterverein mit Bühne und Bibliothek Platz finden. Die Kosten dafür sind auf 66.000 Kronen veranschlagt. Der Name „Josefinum“ geht zurück auf Erzherzogin Maria Josefa von Sachsen, die von Baronin Apor als Protektorin des Neubaues gewonnen worden war. Die sehr fromme Frau ist die Mutter von Karl I., dem späteren Kaiser von Österreich. Am 29. Oktober 1899 erfolgt nach über einem Jahr Bauzeit die feierliErker 11/18
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Wipptaler Ehrenbürger
che Weihe der Kirche durch Fürstbischof Simon Aichner. Erzherzogin Maria Josefa hatte die Patenschaft für die „Erzherzogs-Glocke“ übernommen. Und immer noch fehlt die Baronin Irma Apor aus Krankheitsgründen. Sie hat sogar die Fahnenpatenschaft übernommen und ein herrliches Fahnenband gestiftet. Ihre Schwester Baronin Sarolta (Charlotte) Apor und Baronin Freyberg von Brixen vertreten sie in Franzensfeste. Am 10. Juni 1900 findet in Brixen das Wohltätigkeitsfest zugunsten des Baues der Mädchen-Volksschule im Institut der Englischen Fräulein in Brixen statt. Baronin Irma Apor kann als Protektorin gewonnen werden und somit wird die Spendensammlung (in Form von Glückstopf, Lotterie, Jahrmarkt und Konzert) ein voller Erfolg. Am 18. August 1900 vollenden die Franzensfester Arbeiter den Schulneubau samt Vereinshaus im „Josefinum“ neben der neuen Kirche. Sie feiern das Ereignis mit einer großen Marende. Im Herbst 1900 kann der Unterricht für 98 Kinder der öffentlichen Schule beginnen. Die großen Wohltäter sind wiederum Dr. Sigismund Waitz und Baronin Irma Apor. So schenkt sie der Bibliothek des Arbeitervereins über 500 Bücher. Im Mai 1901 kommt es zur ersten hohen Auszeichnung der edlen „Christbaummutter“: Papst Leo III. verleiht ihr das von ihm selbst 1888 gestiftete Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ für ihr wohltätiges Wirken in Franzensfeste. Es ist dies die höchste päpstliche Auszeichnung, die Frauen erhalten können. Im Juni ist Baronin Irma Apor aufgrund des jahrelangen Kuraufenthaltes in Brixen soweit genesen, dass sie in ihr geliebtes Franzensfeste übersiedeln kann. Sie nimmt ihren neuen Wohnsitz in ihrem „Josefinum“ und kann gerade rechtzeitig am zweiten Patrozinium der neuen Kirche zum Hl. Herzen Jesu am 16. Juni 1901 persönlich teilnehmen. Der neue Geistliche Pater Abel hält eine zweitägige Vorfeier mit Abendmesse, am Patroziniums-
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Franzensfeste 1914 mit drei Geleisen. Rechts vom Kirchturm das Widum und das große „Josefinum“ (seit 1957 Gemeindesitz)
tag gibt es Ave-Geläute, Pöllersalven, Gottesdienst mit Predigt und levitiertem Hochamt und am Nachmittag feierlichen Rosenkranz. Die kränkliche „hochverehrte Christbaummutter“ feiert mit zahlreichen Gästen erstmals in „ihrem“ Franzensfeste. Am 26. September 1901 wird wohl ihr größter Freudentag gewesen sein: Die Baronin kann Erzherzogin Maria Josefa, die Protektorin des „Josefinums“, höchstpersönlich in Franzensfeste am Bahnhof begrüßen. Ihre kaiserliche Hoheit umarmt und küsst die Baronin „im Fahrstuhl erscheinend“ in herzlichster Weise, anschließend begrüßt sie die Schwester Baronin Charlotte Apor und sämtliche hohen Ehrengäste aus nah und fern. Sie verbringen die Mittagsstunden gemeinsam, am Nachmittag folgt die Weihe des „Josefinums“ und der neuen großen Josefs-Statue durch Fürstbischof Aichner. Die Kinder-Christbaumfeier am 30. Dezember 1901 ist eine ganz besondere: Erstmals ist die Christbaummutter Baronin Apor persönlich anwesend. Gefeiert wird im „Josefinum“. Der Baronin geht es zunehmend besser, so dass sie am 30. Mai 1902 an der Fronleichnamsprozession in Franzensfeste teilnehmen kann. „Die Christbaummutter machte zur Freude vieler die Prozession zu Fuß mit, zum erstenmal nach ihrer langjährigen Krankheit“, hebt die Brixener Chronik vom 31. Mai 1902 besonders hervor. Das Militär der Festung Franzensfeste beteiligt sich mit je einer Kompanie Artillerie und Kaiserjägern an der Prozession, gefolgt von Beamten der Eisenbahn, Offizierskorps und zahlreichen Gläubigen aus der ganzen Umgebung. Einen Monat zuvor hat die Baronin von Kaiser Franz Joseph
den Elisabethorden der zweiten Klasse verliehen bekommen für ihre besondere Wohltätigkeit vor allem in Franzensfeste. Eine weitere hohe Ehre wird ihr am 16. August 1902 im überfüllten Dom zu Brixen zuteil, als sie Fürstin Sophie Hohenberg, die Gemahlin des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este, bei der Weihe der neuen Fahne des ersten Tiroler Andreas-Hofer-Vereins von Wien offiziell vertreten darf. Um die Mittagsstunde beginnt die Fahnenpatin-Stellvertreterin Ehrenstiftsdame Baronin Irma Apor mit den traditionellen drei Nagelschlägen und hängt das mit Gold und Perlen bestickte Fahnenband der Fürstin Hohenberg mit dem Wappen an die Fahne. Das herrliche Bild Andreas Hofers auf der Fahne ist eine Arbeit des Vereinsmitglieds Albin Egger aus Lienz. Um 13.30 Uhr erfolgt die Defilierung des Festzuges am Großen Graben in Brixen, wobei die 60 Tiroler und bayerischen Fahnen an der Baronin vorbeiziehen. Am Tag zuvor feierte die Baronin in Vertretung der Fürstin die Enthüllung des Denkmales in Sack (Sachsenklemme), des Sachsenkreuzes in Oberau und der Gedenktafel in Unterau in Anwesenheit von ungefähr 5.000 Schützen und Ehrengästen. Am 24. März 1903 wird in Innsbruck der Landesverband der katholischen Wohltätigkeits-Unternehmungen von Tirol „Barmherzigkeit“ gegründet. Er setzt sich ein für Kinderschutz, Jugendfürsorge, soziales Hilfswesen, Armen- und Krankenpflege. Ein geringer Mitgliedsbeitrag von jährlich 25 Kreuzern wird eingehoben. Für das Pustertal und das obere Eisackgebiet ist fortan Baronin Apor Ansprechpartnerin und sie wird in den Ausschuss des neuen karitativen Vereins ge-
wählt. Am 28. August 1903 verstirbt die 16-jährige Baronesse Sarolta Apor, eine Nichte der Baronin Irma Apor. Sie ist nach langem Leiden in Vahrn verschieden und wird am 30. August im Beisein der Tante in Brixen beerdigt. Franzensfeste wird 1905 zur selbstständigen Pfarre erhoben, erhält am Bahnhof eine neue Beleuchtung auf 15 m hohen Kandelabern, das Dorf wächst und wächst. In der italienischen Kolonie am Sandhügel und im sogenannten Serajevo entstehen planlos angelegte Häusergruppen für die Eisenbahner. Ein drittes Geleis wurde bereits vor Jahren angelegt zum besseren Rangieren und zur besseren Ver-
Baronin, „Christbaummutter“, Ehrenstiftsdame und Ehrenbürgerin von Franzensfeste
bindung zur Militärhaltestelle und nach Aicha. Politisch gesehen ist in Franzensfeste alles vertreten: Die eher ungeliebten Herren Sozis treffen sich im Gasthaus des Johann Kinigadner, die katholischen Mitglieder des Arbeitervereines im „Josefinum“, obwohl „schon 38 den sozialdemokratischen Genossen beigetreten sein sollen“. Eine Hochburg der Schwarzen ist Franzensfeste schon lange nicht mehr, „dazu sind zu viele Länder hier vertreten“ (Brixener Chronik vom 23. Dezember 1906). Baronin Apor übersiedelt 1906 endgültig nach
Wipptaler Ehrenbürger
Franzensfeste, zwischenzeitlich hat sie sich auch in Brixen aufgehalten. Sie kümmert sich vorwiegend um kranke und bedürftige Menschen in Form von Krankenbesuchen, was durch zahlreiche Dankesschreiben in Zeitschriften zum Ausdruck kommt. Sie setzt sich gemeinsam mit Dr. Sigismund Waitz für das im Entstehen begriffene „Jesu-Heim“ in Girlan ein, wo unheilbare Kranke und Waise aufgenommen werden. 1906 ist diese Einrichtung bereits voll besetzt. Zwischenzeitlich besucht sie immer wieder die Einrichtung in Girlan, so am 9. Juni 1910 anlässlich der Einweihung einer Lourdes-Muttergottes-Statue oder am 30. Juli 1912 gemeinsam mit der Erzherzogin Maria Josefa. Baronin Apor gelingt es, 1913 durch ihren Spendenaufruf genügend Geld zu sammeln, um Balkone im Jesu-Heim zu errichten, damit die Schwerkranken Sonne und frische Luft genießen können. Und dazwischen gibt es alljährlich die beliebten „Christbäume“ in Franzensfeste, Brixen und seit 1906 auch in Girlan: Am 9. Jänner 1912 beschenkt die Baronin 300 (!) Kinder in Franzensfeste, womit diese Tradition als „Hauptfamilienfest von Franzensfeste“ bezeichnet wird (Brixener Chronik vom 13. Jänner 1912). In einer eigenen Festsitzung am 7. März 1912 beschließt der Gemeinderat von Mittewald-Franzensfeste, das Ehrenbürgerrecht an Baronin Irma Apor zu verleihen, gemeinsam mit Anton Kiener, Südbahn-Restaurateur in Innsbruck. „Frau Baronin Apor und Herr Kiener haben sich um die Gemeinde große Verdienste erworben; es wird ihr Wohltätigkeitssinn allseits anerkannt“ (Tiroler Volksbote vom 15. März 1912). Am 16. Oktober 1912 wird ihr das Ehrendiplom feierlich überreicht aus den Händen von Bürgermeister von Pretz, dem Ersten Rat Kinigadner sowie den Gemeinderäten Wurescht und Thaler. Das Diplom ist sehr schön ausgearbeitet und versinnbildet besonders die Armen, die Kinder und die Jugend. Am 27. März 1914 verstirbt in
Wien die Schwester Sarolta Baronin Apor zu Altorja, die Oberin des RotKreuz-Spitals „Rudolfinerhaus“. Baronin Irma Apor eilt sogleich nach Wien und nimmt gemeinsam mit Erzherzogin Maria Josefa am 30.
Nachrichten aus: „Allen voran der Freifrau von Apor in Franzensfeste und der Frau Stationsvorstand Zangerl in Sterzing. Stets, wenn unser Zug dorthin kam, waren diese beiden Damen auf ihrem Platze. Frau
In der überdachten Nische an der Westseite der Pfarrkirche hat die „Christbaummutter“ einen gebührenden Ehrenplatz erhalten.
März an der feierlichen Beerdigung teil. Die Leiche wird zur Beisetzung nach Baden bei Wien gebracht. DOCH DANN KOMMT DER WELTKRIEG! Baronin Apor widmet all ihre Kräfte der Versorgung von Kriegsverletzten. Am 5. September berichtet sie Bezirkshauptmann Niederwieser in Brixen, dass sie in Franzensfeste im „Josefinum“ 26 Betten für Verwundete eingerichtet habe. Sie bittet aber noch um Leintücher. Im Festungsspital befinden sich bereits 225 Verwundete. Fast täglich kommen Schlafwagenzüge zum Bahnhof Franzensfeste mit Hunderten von Verletzten von der Südfront. Die Soldaten müssen auf Autos umgeladen werden und in die Spitäler, vor allem in das Festungsspital, überführt werden. Bis jetzt ist noch alles gut organisiert. Zu Weihnachten findet im Jesu-Heim in Girlan eine bescheidene Christbaumfeier statt, doch ohne die Baronin: Sie versorgt mittlerweile 50 verwundete Soldaten in Franzensfeste. Am 14. Juli 1916 spricht Regimentsarzt Dr. Emil Glas einen öffentlichen Dank in den Innsbrucker
Baronin Apor ging von Waggon zu Waggon, Zigaretten, Kuchen und Zeitungen austeilend, während Pfleger den stets vorbereiteten Tee den Leuten in die Menageschale gossen. So wurde die Fahrt Trient – Innsbruck durch die liebevolle bereitwillige Teilnahme der hochherzigen Frauen für all die Verwundeten, die dankbarst alle Liebesgaben empfingen, eine Fahrt aufrichtiger Dankeskundgebung. Allen diesen Damen, die selbstlos und in aller Stille diese Werke liebevollen Samaritertums vollführen, sei hiemit aufrichtigst inniger Dank gesagt.“ Im September 1916 verleiht ihr der Kaiser das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille in Anerkennung vorzüglicher und aufopferungsvoller Dienstleistung vor dem Feind. Baronin Apor ist Leiterin der Hilfsabteilung des Roten Kreuzes in Franzensfeste. Am 26. November 1919 verlässt Baronin Apor ihr geliebtes Franzensfeste in Richtung Innsbruck-Mühlau, wohin sie nach dem Weltkrieg ihren Wohnsitz verlegt, wegen „der Valutaschwierigkeiten, da die Baronin ihr Vermögen in Ös-
terreich angelegt hat“ (Der Tiroler vom 3. Dezember 1919). In den folgenden Jahren kommt die Baronin noch öfters „zur Sommerfrische“ nach Südtirol, sowohl nach Franzensfeste als auch nach Girlan. Am 18. Oktober 1923 feiert der katholische Arbeiterverein sein 25-jähriges Bestehen, im Rahmen dessen die anwesende Baronin Apor zur Ehrenpräsidentin des Vereins ernannt wird. Am 26. Juli 1931 feiert Franzensfeste seine erste Primiz, nämlich von Hochwürden Hermann Stubenruß. Sämtliche Behörden und Baronin Apor nehmen daran teil, gefeiert wird im Hotel Reifer. Am 6. August 1935 feiert die Baronin im „Josefinum“ in aller Stille ihren 80. Geburtstag. Am 29. März 1942 schließt die „Christbaummutter“ in Mühlau bei Innsbruck für immer ihre Augen. Im Nachruf in der Dolomiten vom 4. April 1942 heißt es: „Durch ihre Schönheit, ihren sprühenden Geist, ihre Talente ragte sie weit über den Durchschnitt. (…) Gott gewährte ihr nicht nur die Genesung, mehr noch eine eiserne Gesundheit, die sie befähigte, ein langes, 86 Jahre währendes Leben, Großes zu wirken und zu schaffen. (…) Sie überlebte ihre vier Geschwister, ihr Herz gehörte den Verwandten, Freunden und Schutzbefohlenen, aber auch einem Ziehsohn, den sie vom ersten Tag seines Daseins in ihre Obhut nahm. In den letzten Jahren ließ ein schweres Augenleiden sie fast erblinden. Aber kein Wort der Klage kam über ihre Lippen.“ Am 24. April findet sie neben „ihrer“ Kirche in einem gemauerten Grab ihre letzte Ruhestätte. E
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Notizie dall'Alta Val d'Isarco
Elezioni provinciali 2018 in Alto Adige: un cataclisma Due le sorprese delle Elezioni Provinciali: Team Köllensberger e Lega. SVP in calo e disastro delle destre tedesche. Aumento dei consiglieri italiani da cinque a otto – La Wipptal di nuovo rappresentata in Consiglio Alle ultime elezioni per il Consiglio Provinciale del prossimo quinquennio si sono presentate 14 liste con 420 candidati. Le elezioni provinciali hanno fatto registrare un’affluenza in calo del 4%, in alcuni comuni si parla addirittura del meno 9% rispetto al 2013. Da non sottovalutare forse il fatto che nel 2013 i seggi erano aperti fino alle 22:00 mentre quest'anno si è votato solo fino alle 21:00. Il numero delle schede bianche resta più o meno uguale rispetto al 2013 (1,2% rispetto al 1,1% del 2013). Le schede nulle sono diminuite rispetto alle elezioni del 2013 (1,8% - 2,6% nel 2013).
RISULTATI? UN RIBALTONE Sulla base dei risultati emersi dalle urne il Consiglio Provinciale 201823 prevede la partecipazione di 9 partiti: SVP con 15 seggi, Team Kollensperger con 6, la Lega Nord con 4, Verdi con 3, Freiheitlichen con 2, Süd-Tiroler Freiheit con 2 e infine con 1 seggio ciascuno L'Alto Adige nel cuore - Fratelli d'Italia, Partito Democratico e Movimento 5 Stelle. La SVP, che temeva di scendere sotto il 40%, ha tenuto ma non ha saputo arginare la perdita di consensi in atto ormai da tempo. Raggiunge il 41,9% rispetto al 45,7% del 2013 e al 48,1% nel 2008 con maggioranza assoluta dei seggi; oggi da 17 è passata a 15 consiglieri. Il presidente Arno Kompatscher, anche se con un ingente perdita di voti, si riconferma nella carica di Landeshauptman (68.210 preferenze – 81.117 nel 2013). Le sorprese di queste elezioni sono due: da una parte il risultato del
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Team Köllensberger, che ha fatto registrare il 15,2% delle preferenze ed ha conquistato 6 seggi. Probabilmente il Team capitanato da Paul Köllensberger ha raccolto consensi trasversali, rastrellando una parte dei voti del partiti di destra di lingua tedesca, come ha fatto anche la Lega, l'altra sorpresa di queste elezioni, che ha ottenuto l'11,1% delle preferenze e sarà rappresentata in Provincia da ben 4 consiglieri: Bessone, Vettorato, Vettori e Mattei. I Verdi perdono il 2% ma riescono comunque a mantenere i 3 seggi in consiglio, forse grazie ai voti giunti per corrispondenza dall’estero, sui quali probabilmente ha influito il risultato dei Verdi in Germania. Il Movimento 5 Stelle resta stabile (dal 2,5 al 2,4%), anche se questo dato va contro corrente rispetto alla tendenza nazionale; ma certo paga la discesa in campo dell’ex grillino Köllensberger. I Freiheitlichen sono i veri sconfitti di queste elezioni. Scendono a una percentuale del 6,2% rispetto
al 17,9% di cinque anni fa, quasi due terzi di voti persi. Rispetto ai sei seggi che avevano ne conservano due. In calo anche la Sud-Tiroler Freiheit che dal 7,2% scende al 6%, con 2 seggi. Per quanto riguarda il Partito Democratico bisogna dire che nemmeno il collegamento con le Liste civiche ha frenato il tracollo: infatti dal 6,7 è passato al 3,8% e da 2 a 1 consigliere. A rappresentare il PD non sarà più Tommasini bensì Repetto. Certo la lista Noi per l’Alto Adige Südtirol, messa in piedi dall’ex PD Bizzo, ha avuto un suo ruolo in questo calo; oltre naturalmente alla tendenza al dissolvimento in atto a livello nazionale. Alessandro Urzì diventa consigliere con la lista Alto Adige nel cuore e Fratelli d'Italia. Non ottengono nessun mandato la Burger Union, Noi per l'Alto Adige, Forza Italia, Casapound e la Sinistra Unita. Il dato da registrare è che i consiglieri italiani tornano ad essere 8. Infatti lo statuto d'autonomia prevede che la composizione della giunta deve adeguarsi alla consi-
stenza dei gruppi linguistici rappresentati nel consiglio. La scorsa legislatura erano scesi a 5 e di conseguenza avevano solo un assessore. La novità di queste elezioni è che i ladini presenti in consiglio sono due.
NELLA WIPPTAL SVP La SVP ha fatto registrare il 41,9% dei consensi. Il candidato Franz Kompatscher ha ottenuto 4.655 voti; dei quali 3.240 nella Wipptal, dato non sufficiente per entrare in consiglio.
TEAM KÖLLENSBERGER Nella Wipptal lo schieramento capitanato da Paul Köllensberger ottiene il 28,3% delle preferenze. Il candidato Wipptal Peter Faistnauer, sindaco di Campo di Trens, guadagna 1.760 preferenze e ottiene la sua poltrona in Consiglio Provinciale. Anche il candidato Franz Ploner, originario della Val d'Isarco, conosciuto nella Wipptal in quanto direttore medico all'ospedale di
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Vipiteno, ha ottenuto 1.650 voti, assicurandosi una poltrona in Provincia.
LEGA NORD Anche nella Wipptal il risultato della Lega è da considerarsi buono (6,2%). Il candidato locale Roberto Giordani ottiene 43 preferenze.
DIE FREIHEITLICHEN I Freiheitlichen hanno perso notevolmente in punti percentuale anche nella Wipptal. La candidata Heidi Sparber ha ottenuto 274 preferenze.
BÜRGER UNION FÜR SÜDTIROL Disastroso il risultato della Bürger Union, che da un 8,3% ottenuto nel 2013 passa a 1,5%.
VERDI.GRÜNE.VËRC In leggero calo le preferenze dei Verdi che passano dal 6,5% al 4,3%. Il candidato Benjamin Stötter ottiene 99 preferenze e il candidato Stefan Perini 147.
PD CON LE CIVICHE Il rovinoso risultato del PD a livello provinciale si rispecchia anche nella Wipptal: infatti dal 3,9% dei consensi ottenuti nel 2013 il PD è sceso a 1,8%. Il candidato Silvano Schiavo ha ottenuto 45 voti.
IL MOVIMENTO 5 STELLE Il M5S raccoglie nella Wipptal 107 voti, pari a 1%, 9 le preferenze per il candidato Bruno Carrato. Gli altri partiti rimangono sotto la soglia dell'1%.
QUALE COALIZIONE? Bisognerà vedere con chi il Landeshauptmann deciderà di fare la coalizione di governo. Il fatto nuovo è che per la prima volta dopo il 1945 le destre potrebbero entrare in consiglio. Analizzando i dati, le probabili soluzioni potrebbero essere tre: 1. La Lega è il terzo partito in provincia, a Bolzano addirittura il primo (quasi 28%)! Sorprende il fatto che abbia raccolto voti (tedeschi) in centri molto piccoli. Anche la parte più restia della SVP ad
un connubio con la Lega sarebbe forse costretta a cedere: Giunta SVP-Lega con 2 assessori leghisti. Anche perché in Trentino vince il centrodestra e la Lega ha fatto il pieno, e avrà il suo Fugatti come presidente. I Consigli Provinciali di Bolzano e di Trento avrebbero così maggioranze uniformi, che renderebbero più facile la vita anche per il Consiglio Regionale. Ma fra Lega e SVP c’è una visione diversa dell’Europa: per la SVP l’Europa è essenziale, per l’autonomia e per l’apertura verso nord (Euregio), mentre la Lega mantiene una posizione antieuropea. Più di un commentatore politico vede in questa unione il pericolo per la fine dell’autonomia, nata per tutelare le caratteristiche peculiari del nostro territorio di confine. Altri osservano però che la Lega è sì antieuropeista, ma non è contro le autonomie. Il dato che emerge in queste ultime ore è che sta crescendo, in seno alla SVP una forte opposizione al patto con la Lega. 2. Una Giunta SVP con Verdi e Köllensperger è ostacolata dalla connotazione interetnica dei due partner, un principio sempre respinto dalla SVP; oltre a ciò tra gli eletti nel Team Köllensberger non vi sono nomi italiani tra cui pescare il secondo assessore italiano. D’altra parte Köllensperger si è presentato come il rappresentante che auspica un’alternativa alla SVP ma anche agli altri partiti tradizionali. 3. Altra coalizione di governo possibile, almeno dal punto di vista numerico ed etnico, sarebbe quella tra SVP, PD e Verdi. Ma una parte dell’elettorato SVP, in particolare quello contadino, è decisamente contrario a un‘alleanza di governo con i Verdi
Divieto di transito ai tir che utilizzano la statale del Brennero per aggirare i pedaggi più cari lungo l’autostrada A breve sarà messo nero su bianco l’accordo inter-istituzionale che assegnerà la concessione di A22 ad una società pubblica del territorio. Il presidente della Provincia ha ottenuto dal Ministro dei trasporti e delle infrastrutture l’assicurazione che l’accordo si concluderà entro fine novembre 2018; ciò aprirà la strada all’introduzione del pedaggio di corridoio, ovvero delle tariffe maggiorate da applicare al trasporto pesante. L’obiettivo è soprattutto quello di abbattere l’attuale fenomeno del traffico deviato, ovvero del transito di mezzi pesanti lungo il corridoio del Brennero in virtù dei pedaggi più convenienti: ma da uno studio elaborato su incarico della Provincia emerge il rischio di un impatto negativo sulla statale del Brennero, che, una volta inserito il pedaggio di transito, diventerebbe una soluzione attraente per i tir. Per far fronte a questo problema, la Giunta provinciale ha deciso di intervenire con delle misure in grado di attutire questo rischio, inserendo il divieto di transito ai tir che intendono aggirare il pedaggio autostradale utilizzando la statale del Brennero per attraversare l’Alto Adige. La normativa prevede la possibilità per l’ente proprietario, in questo caso la Provincia, di inserire
dei divieti di transito temporanei per diversi motivi: dalla sicurezza pubblica alla sicurezza stradale, da questioni militari alla tutela della salute dei cittadini. Ed è proprio su quest’ultimo punto che si concen-
tra l’attenzione della Giunta provinciale per motivare la decisione di imporre il divieto di transito ai mezzi pesanti che intendono attraversare il territorio altoatesino utilizzando la SS12. Un gruppo di lavoro coordinato dal Segretario generale della Provincia e composto da tecnici di Agenzia ambiente, Servizio strade, Ripartizione mobilità e Ripartizione sanità, studierà gli ultimi dettagli per arrivare alla concreta operatività del divieto. Il transito lungo la statale del Brennero, ovviamente, rimarrà possibile per i trasporti merci interni al territorio provinciale, oppure per quelli che hanno come punto di partenza o di arrivo una località dell’Alto Adige. cm
I giochi dunque sono ancora tutti da fare. cm/ap
Per tabelle e dati statistici relativi ai comuni della Wipptal si veda alle pagg. 8-13 Erker 11/18
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Rinaugurazione campetto plurifunzionale all’Oratorio Maria Schutz Domenica 14 ottobre sotto un bel sole caldo d’autunno alle ore 11.30 presso l’Oratorio Maria Schutz della parrocchia di Vipiteno c’è stata una bella festa per l’inaugurazione del nuovo campetto polifunzionale, costruito durante i mesi estivi grazie all’impegno del Consiglio Affari Economici della parrocchia. Questo campetto polifunzionale, che sostituisce il precedente, è uno spazio di gioco per bambini e ragazzi, spazio importante all’interno delle attività pastorali e di catechesi che l’Oratorio offre alla comunità parrocchiale e non solo. In questo campetto si può giocare a calcio, pallavolo, unihokey, pallamano e ad altri giochi con o senza il pallone. Alla presenza di una numerosa folla composta da bambini, ragazzi e famiglie è stato ricordato come i lavori del campetto, seguiti dall’ing. Pardeller e dal geom. Ciro Coppola, hanno richiesto una cifra totale di circa 73.000 E. Detta cifra è stata raggiunta grazie alla Giunta Comunale di Vipiteno, che ha concesso un contributo dell’ammontare di 30.000 E come indennizzo per i disagi che la costruzione della pista ciclo/pedonale ha comportato, togliendo buona parte del campetto che era già esistente. Accanto a questo c’è stato l’aiuto di 4.000 E della Fondazione Cassa di Risparmio di Bolzano, rappresentata dal Dr. Rudolf v. Unterrichter, quello di alcune ditte e associazioni per l’ammontare di 1.200 E (Pizzeria Tie Breack, Immobili Siller, Wipptalerbau, CAI di Vipiteno, ANA di Vipiteno) e le offerte di privati che per ora ammontano a 3.500 E. È seguito un momento di preghiera e la benedizione dei presenti e del campetto; quindi il sindaco, Fritz Karl Messner, ha tagliato un bel nastro rosso, che ha permesso a tutti i presenti di entrare nel campetto e vedere con i propri occhi i lavori fatti. Il tutto è stato rallegrato da un rinfresco con i panini e i dolcetti offerti dalla ditta Pardeller, accompagnati dai buoni salumi offerti dalla salumeria Tesone, mentre i bambini e ragazzi con gioia hanno iniziato a calciare il pallone. Ringraziamo chi fino ad ora ha aiutato con il suo contributo e invitiamo a continuare a sostenerci con nuove offerte. Un grazie a tutti e soprattutto un invito a tutti i desiderosi di mettersi in gioco con il volontariato necessario per la manutenzione del campetto e per l’apertura dello stesso, così che i nostri bambini, ragazzi e giovani trovino sempre nell’Oratorio un punto aperto per la gioia di stare insieme. don Giorgio
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MONTE CAVALLO È stato approvato dalla Giunta Provinciale il progetto di variante per la realizzazione della nuova pista da sci per Monte Cavallo, e dell’impianto di innevamento.
Il progetto era stato approvato dalla Giunta Provinciale nel corso della procedura di valutazione di impatto ambientale nell’agosto 2017. La nuova pista per la discesa a valle sarà lunga oltre 5 chilometri. Ora la Giunta ha analizzato le valutazioni e le condizioni imposte dal comitato ambientale, approvando quindi il progetto di variante presentato dalla Nuova Monte Cavallo Srl. È prevista la modifica del tracciato nella zona a monte della pista, una variante del tracciato nell’ambito della strada per Ceves, la riduzione dei movimenti di terreno nel tratto sotto l’autostrada e la realizzazione di una stazione di pompaggio per l’impianto di innevamento. In particolare, nella zona a monte, il collegamento con la pista Favorit sarà ottenuto
Dati tecnici TMX 6-8 Panorama Inclinazione/lunghezza 823 m Dislivello 275 m Portata 2.400 p/h (iniziali 1.800 p/h) Numero di sedili 35 Numero di cabine 11 Numero di supporti 9
in modo più diretto senza andare a interessare l’area sorgiva protetta “Quelle Kaltes Wasser”. Inoltre per attraversare il rio Ceves sarà realizzato un ponte. Nel corso della progettazione esecutiva si è anche accertato che era tecnicamente più adeguata la costruzione di una stazione di pompaggio ad una quota di circa 1350 metri. Con questa scelta si potrà rinunciare all’ampliamento della stazione di pompaggio presso la seggiovia Stock e alla doppia condotta nel tratto superiore della nuova pista di discesa a valle. Il comitato ambientale ha espresso parere positivo in merito al progetto di variante nella seduta di fine settembre e ha rilasciato alcune prescrizioni. Per ridurre la perdita di bosco e i movimenti di terreno, il tracciato della pista dovrà essere accorciato e il suo esatto percorso dovrà essere concordato con l‘autorità forestale. Al termine dei lavori tutta la superficie interessata dai movimenti di terreno dovrà essere rinverdita in modo duraturo e il materiale esuberante distribuito e livellato sul terreno tenendo conto della sua morfologia. I lavori non dovranno compromettere il deflusso delle acque. cm
Nuovo TELEMIX Panorama Dopo 30 anni di attività, la seggiovia a 3 posti Panorama verrà sostituita da un nuovo telemix, ovvero un impianto dotato sia di cabine che di seggiolini. Il sistema telemix è una combinazione di veicoli diversi in un unico sistema, una seggiovia e una cabinovia insieme. In questo modo gli utenti, dalla stazione di valle, possono scegliere un imbarco diverso a seconda del mezzo di trasporto (seggiolini o cabine) che preferiscono. L’impianto è dotato del sistema LEITNER DirectDrive che funziona con meno componenti meccaniche rispetto ai sistemi standard ed offre una maggiore silenziosità Lo stile dell’ovovia è stato progettato da un ufficio di design italiano, è moderno e spazioso con ampie finestre panoramiche. La seggiovia invece offrirà sedile con appoggio per i piedi e la barra di chiusura con bloccaggio manuale e copertura di protezione dalle intemperie.
Notizie dall'Alta Val d'Isarco
Riparte la formazione medico specialistica in Alto Adige È stata annunciata la riattivazione della formazione medico specialistica secondo il modello di formazione austriaco. Ora è ufficiale: c’è stata una svolta importante per la formazione specialistica dei medici in Alto Adige. In sostanza è stato sancito il nuovo avvio, dopo il blocco nel 2013, della formazione specialistica presso i reparti ospedalieri provinciali sulla base del sistema formativo austriaco e nel quadro giuridico riconosciuto dal Ministero della Sanità. Nel corso della visita di 2 giorni della delegazione dell’ordine dei medici dell’Austria in Alto Adige, guidata dal direttore, Johannes Zahrl, è stato verificato che vi sono
i presupposti, affinché possano essere avviate, da subito, le prime procedure di riconoscimento e di accreditamento dei periodi di formazione nei reparti degli ospedali dell’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige ai fini del conseguimento del diploma di medico specialista secondo il sistema di formazione austriaco. Il nuovo modello garantirà una formazione specialistica dei medici di alta qualità. Da decenni esisteva, in collaborazione con l’Ordine dei Medici dell’Austria e con quello del Tirolo, un modello di formazione medico specialistica funzionante in Alto Adige. I giovani medici svolgevano la loro formazione specialistica negli ospedali dell’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige secondo il modello di formazione austriaco, sostenendo l’esame di specializzazione a Vienna presso l’Ordine dei Medici dell’Austria, il quale rilasciava agli stessi medici il diploma specialistico, che veniva riconosciuto in Italia dal Ministero della Salute. Il modello aveva grande successo e consentiva ai medici una formazione pratica, legandoli all’Alto Adige. Purtroppo nel 2013 il Ministero della Sanità, aveva inaspettatamente sollevato la questione del riconoscimento dei titoli specialistici e non ha più riconosciuto i titoli conseguiti dai medici
in formazione in Alto Adige secondo il modello di formazione austriaco. Dal 2014 al 2016 sono stati preparati vari modelli per una convenzione transfrontaliera tra il Ministero dell’Istruzione, dell’Università e della Ricerca (MIUR), il Ministero della Ssanità in Italia, la Provincia di Bolzano e l’Ordine dei Medici austriaco, al fine di formalizzare e assicurare nuovamente in Alto Adige la formazione medico specialistica secondo il modello austriaco. Il 25 novembre 2016, con la nota a verbale dell’Ambasciata d’Austria a Roma, la Provincia si era assicurata il sostegno dell’Ordine dei Medici di Vienna al riconoscimento dei periodi di formazione nelle strutture dell’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige, che sono centri di formazione ai sensi della Direttiva europea. In risposta alla nota a verbale, il Ministero della Salute in Italia ha dato parere positivo alla cooperazione internazionale nell’ambito della formazione medico specialistica, e ciò può essere definito come un successo a Roma. In settembre 2017 e in luglio 2018 la maggior parte dei reparti degli ospedali dell’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige (80 di 107) sono stati accreditati per la formazione medico specialistica secondo gli standard e i requisiti minimi stabiliti dal MIUR, un presupposto per il riconoscimento da parte dell’Ordine dei Medici dell’Austria. Ad aprile 2018, inoltre, ha avuto luogo a Vienna un incontro dell’assessora provinciale con la ministra austriaca, Beate Hartinger – Klein, il presidente dell’Ordine dei Medici dell’Austria, Thomas Szekeres ed il direttore dello stesso ordine, Johannes Zahrl, durante il quale l’Ordine dei Medici dell’Austria ha espresso l’intenzione di valutare se riconoscere i periodi di formazione medico specialistica in Alto Adige secondo il modello di formazione austriaco sulla base dell’accreditamento dei reparti. Contemporaneamente sono state inviate all’ordine dei medici dell’Austria le proposte per il modello di formazione medico specialistica in medicina interna, in ortopedia/traumatologia ed in chirurgia in Alto Adige secondo il modello di formazione austriaco. Questo è un grande passo avanti e si spera di incentivare i giovani medici a rimanere in Alto Adige, per colmare la mancanza di molti medici. cm
Harald Frena nuovo dirigente infermieristico presso l’ospedale di Vipiteno Dal 1° ottobre 2018 la Direzione generale dell’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige ha nominato Frena come nuovo dirigente infermieristico. Frena ha al suo attivo una lunga esperienza nell’ambito infermieristico. Dal novembre del 1997 e fino al 2007 Harald Frena ha prestato servizio in qualità di infermiere e coordinatore infermieristico in vari reparti degli ospedali di Bressanone e Vipiteno nonché presso la Clinica Universitaria di Innsbruck. Frena ha avuto modo di fare esperienza come responsabile dei servizi assistenziali presso l’Azienda Pubblica di Servizi alla Persona “Santo Spirito” di Bressanone per poi prendere servizio, nel 2015, nella Direzione Infermieristica presso il Comprensorio Sanitario di Bressanone. Durante questo periodo ha avuto la possibilità di entrare in contatto con i vari compiti inerenti la Dirigenza Infermieristica: dapprima come infermiere, poi come Coordinatore infermieristico del territorio e da ottobre 2015 quale sostituto della Dirigente tecnico-assistenziale coordinatrice. Oltre al Bachelor of Science – Health Sciences, il diploma di infermiere di anestesia, Frena può vantare anche un diploma di ragioniere e perito commerciale e il “Magister der Gesundheitswissenschaften”. La Direttrice Tecnico-assistenziale dell’Azienda Sanitaria, Marianne Siller, è felice di aver trovato nella persona di Harald Frena un giovane e competente dirigente tecnico-assistenziale, pieno di entusiasmo. Inoltre è convinta, conoscendo le sue qualità professionali ed organizzative e soprattutto umane, che il Harald Frena possa essere un prezioso punto di riferimento per i collaboratori e le collaboratrici dell’ospedale di Vipiteno. Marianne Siller augura a Harald Frena un buon inizio e tanto successo per la sua nuova attività. Erker 11/18
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La digitalizzazione Al giorno d’oggi la digitalizzazione viene considerata una sfida da cogliere al volo da parte delle aziende che vogliono crescere e restare al passo con il mercato. Sul tema è stato organizzato un convegno da Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige e GRW Wipptal/Eisacktal. Ne è emerso che la digitalizzazione offre varie opportunità se ci si lascia coinvolgere. La paura di molti è che con la digitalizzazione spariscano molti posti di lavoro, ma questa tesi non è condivisa dal prof. Matzler, che nel suo intervento ha sottolineato che la robotica, intelligenze artificiali, algoritmi ecc. sono tecnologie che interessano quasi ogni professione. In linea di principio tutto ciò che funziona secondo routine può essere automatizzato. Con lo sviluppo della digitalizzazione saranno create molte altre nuove professioni che noi, ora, neanche riusciamo ad immaginare – questa la tesi di Matzler. Nella gran parte delle professioni assistenti digitali coadiuveranno, in futuro, le persone nel loro lavoro. Un settore in cui la digitalizzazione, nella Wipptal, supporta quotidianamente, in maniera concreta è il portale di prenotazione della Racines Turismo. Infatti mediante il portale di prenotazione l’ospite, in qualsiasi momento, ha la possibilità di filtrare le offerte relative ad un alloggio a Racines, Val Ridanna o Valgiovo. La Racines Turismo Cooperativa supporta il sistema nel quotidiano lavoro di amministrazione e di elaborazione delle numerose richieste. In occasione del convegno c`è stata anche una tavola rotonda con Karl Polig, presidente delle Comunità comprensoriale Wipptal, Sebastian Helfer, sindaco del Comune di Racines, Michael Rainer, amministratore di Konzept srl., Christian Huebser, amministratore unico di Elma Tec srl. e il prof. Kurt Matzler. Dai vari interventi è stata sottolineata da parte degli amministratori comunali l’importanza della rete di banda larga in Alta Valle Isarco, i lavori proseguono positivamente, anche se sono necessari ulteriori sforzi, fin tanto che internet veloce, attraverso l’ultimo miglio, giunga anche in ogni azienda e in ogni famiglia. Entrambi gli imprenditori Michael Rainer e Christian Huebser vogliono per questo incoraggiare le aziende a famigliarizzare in maniera intensa con la digitalizzazione. Essa rappresenta una grande opportunità. La Wipptal deve ora saper sfruttare al meglio la situazione e tutte le grani potenziali della digitalizzazione. cm
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VIPITENO
La stagione turistica estiva è andata bene Positiva la collaborazione con Racines e Colle Isarco – Sempre maggioritaria la presenza degli ospiti italiani e tedeschi Anche quest’estate si è avuto un discreto incremento di ospiti - così il direttore dell’Associazione Turistica di Vipiteno-Val di Vizze-Campo di Trens, Florian Mair - frutto dell’impegno di tutti gli operatori del settore, Associazione Turistica, albergatori, negozianti, gestori degli impianti di risalita, associazioni culturali, fol-
lizzare tutti i mezzi pubblici della provincia e gli impianti di risalita della zona e consente l’accesso a più di 80 musei della provincia. Venendo ai dati, quest’anno le presenze sono aumentate rispetto al 2017 (periodo: 1° maggio-31 agosto), sia per quanto riguarda gli arrivi (81.891 nel 2018, 79.108 nel 2017) che per quanto riguarda i pernottamenti (202.428 nel 2018, 198.214 nel 2017). La durata media del soggiorno è stata di 2,5 giorni. Da questo si deduce che la nostra zona, in particolare Vipiteno, non è scelta dagli ospiti per vacanze lunghe; da noi sono molti i pernottamenti di una notte per interrompere il viaggio verso altre mete, dal Garda alle località di mare. Ma già a Racines, per esempio, la durata del soggiorno sale a una media di 5 giorni.
Come al solito gli ospiti più numerosi del periodo estivo sono stati italiani e tedeschi, seguiti da turisti di altri paesi europei ma anche extra-europei. La nostra attrattività – così Mair - è la combinazione città e montagna. Il nostro ospite può ammirare un bellissimo centro storico, animato da negozi, bar, ristoranti e assistere a manifestazioni varie. E nello stesso tempo può facilcloristiche e sportive, che hanno messo a Florian Mair, direttore dell’Assopunto un programma di accoglienza mol- ciazione Turistica di Vipiteno, mente salire in montagna, Val di Vizze e Trens con semplici passeggiate o to allettante. Anche il clima ha favorito il successo degli appuntamenti più frequentati, con escursioni più impegnative anche in alta come il party delle lanterne e altre manifesta- quota. Molto apprezzate sono le escursioni guidate alla scoperta della vita sulle malghe e zioni nel centro cittadino. Ma un fattore di incremento molto importante alla conoscenza della flora alpina. è stata certamente la collaborazione per lo svi- Un punto a sfavore – conclude il direttore Mair luppo turistico avviata già l’anno scorso con le – è una capacità di ricezione piuttosto ridotta Associazioni Turistiche di Racines e Colle Isarco, per il centro del comprensorio: a Vipiteno sache hanno realizzato l’operazione di marketing rebbe auspicabile avere 500 posti letto in più. sotto lo stesso logo, “Vipiteno-Racines”. Comunque sia, la stagione è stata buona e creL’offerta di mercato elaborata insieme ha dato do di poter esprimere la nostra soddisfazione e i suoi frutti – prosegue il direttore Mair – Sem- quella di tutti gli operatori nel settore turistico pre molto apprezzata è la Activcard, offerta per aver potuto accontentare al meglio i nostri all’ospite dall’albergatore, che consente di uti- ospiti. ap
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Tun na Kata
Time to say Goodbye Un viaggio durato ventun anni giunto ora al suo ultimo appuntamento. I Tun Na Kata lasciano il palcoscenico. La decisione di concludere questo lungo viaggio è dovuta semplicemente al fatto che i ragazzi hanno tutti una certa età e il carico delle prove, dei concerti, dei viaggi comincia a pesare e non poco; ma soprattutto perché maturava da tempo la decisione di chiudere in bellezza per lasciare un bellissimo ricordo nei cuori delle persone . Franco e Uschi Perini sono stati i genitori veri e propri di questo gruppo speciale e sono stati gli ideatori di questa iniziativa. Era il 1997 quanto é iniziato il percorso che Jack ha definito “passeggiata”, di questi speciali ragazzi che, nel corso degli anni, li ha fatti crescere come dei veri e propri artisti. Quasi da non credere, ma i ragazzi hanno percorso 21 anni senza pause, senza perdere energie , idee , entusiasmo, coraggio e soprattutto pubblico, che anno dopo anno è cresciuto sempre di più. Nel corso di questi anni hanno affrontato varie fasi di lavoro e si sono dedicati a diversi progetti. Prima esperienza fondamentale è stata quella di suonare nella natura, con la natura che ha ispirato le musiche del gruppo e dove Jack ha trovato lo spunto per realizzare diversi strumenti musicali molto particolari per poi portare i ragazzi in studio per registrare il primo CD. Questa fase ha fatto ulteriormente crescere i ragazzi e li ha resi ancora più sicuri e ancora più speciali. Successivamente per i concerti dal vivo si aggiunsero al gruppo i fratelli Johannes e Simon Stötter, in seguito Konrad Auckenthaler che, dopo la sua tragica scomparsa venne sostituito da Michele S t e rc h e l e . Le prime
performance erano arricchite da proiezioni di foto e filmati che documentavano le fasi di lavoro creando suggestive scenografie. Inoltre il successo dei primi concerti ha spinto il gruppo anno dopo anno ad esibirsi dal vivo nelle più svariate circostanze con la preziosa partecipazione di diversi ospiti. Indimenticabili i concerti in miniera in Val Ridanna, al Treibhaus di Innsbruck e quelli d’avvento. Quattro sono in totale i CD realizzati, diverse le partecipazioni a trasmissioni radiofonice e televisive per la Rai e un documentario realizzato da Reinhold Giovanett . I Tun Na Kata sono stati anche materia di studio della tesi di laurea “Musichiamo diversamente insieme – Tun na kata alla ricerca della musica”. Inoltre per celebrare il loro 10° anniversario è stato pubblicato il libro “Tun na kata – Una piccola grande storia”. Nel 2017 i ragazzi per il loro impegno si sono aggiudicati il premio per l'umanità Kiwanis e questo li ha resi molto orgogliosi. In tutti questi anni i Tun na Kata ne hanno percorsa di strada e sono stati accompagnati da momenti di gioia ma anche da momenti tristi. Senza ombra di dubbio quello più triste è stata la scomparsa di Franco Perini. Gli
anni senza Franco hanno richiesto uno sforzo incredibile per andare avanti. Va riconosciuto comunque che i nostri ragazzi da sempre sono stati accompagnati da persone uniche, alle quali è doveroso un ringraziamento speciale: in primis il loro maestro Paolo“Jack” Alemanno, che li ha seguiti con costanza e dedizione passo dopo passo, Bob Alemanno che ha curato immagini, video, manifesti, volantini e conserva un incredibile archivio di documenti riguardanti il gruppo; “Haifish” Werner Heidegger, che ha messo a disposizione il suo studio, la sua esperienza e tutta la sua simpatia per realizzare i primi cd oltre che a suonare con i ragazzi. Un grazie anche al bravissimo tecnico del suono Armin Rainer, a tutti i musicisti ospiti, ai genitori che hanno sempre seguito e accompagnato i ragazzi, agli amici collaboratori, agli sponsor, al pubblico e a tutti i sostenitori vicini e lontani, alla Lebenshilfe e non per ultima alla stampa, che ha sempre dato uno spazio ai Tun na kata. Da qui prende spunto la decisione di quest’ultimo “evento” per salutare e ringraziare tutti. Jack racconta : “dopo l’ultimo concerto d’avvento ci siamo ritrovati per un pranzo dove, ad un certo punto, abbiamo comunicato la fine del
gruppo o meglio la fine della nostra passeggiata. Difficile descrivere il momento e le reazioni quando è stata annunciata a tutti i presenti la decisione, non sono mancate le lacrime. Ma questo momento doveva arrivare. Comunque non poteva finire così. Le innumerevoli reazioni della gente della nostra comunità e non solo, quando la notizia è trapelata, sono state incredibili, nessuno voleva crederci e nessuno voleva immaginare un avvento senza il concerto più speciale in assoluto con i Tun Na Kata . Quindi questa estate durante la grigliata del gruppo, ospiti a casa di Uschi, è stato chiesto a tutti un ultimo “sforzo” e la risposta è arrivata dai loro occhi lucidi-emozionati e da un lungo applauso. Quest'anno sarà l'ultimo concerto tradizionale d'Avvento con i ragazzi: “Tun na kata – Time to say Good-
bye”, domenica 2 dicembre presso il Teatro Comunale di Vipiteno alle ore 16,30 con Paolo “Jack” Alemanno, Johannes Stötter, Haifisch, Michele Sterchele, Karin Germes, Roberta Baviera, Luca Ferrentino e Lisa Schamberger. Il concerto sarà moderato da Christine Wunsch. La serata si concluderà con un rinfresco da Marco al Bar Teatro. Non c'è dubbio che i Tun na kata lasceranno un vuoto indescrivibile, hanno dato tanto e trasmesso con immensa naturalezza profonde emozioni e non ci resta che dire Goodbye e grazie di cuore a Arnield, Astrid, Daniela, Dietmar, Ingrid, Manfred, Markus e Verena. cm Erker 11/18
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TEATRO A VIPITENO
La verità di un’illusione
Così il Teatro Stabile di Bolzano presenta la stagione 2018/19 – Sei gli spettacoli in abbonamento a Vipiteno
Molti gli intervenuti alla presen- di Chet. La versione di Chet di Massimo Recalcati. Il dramma tazione della nuova stagione del Baker”, una produzione del TSB: riflette sul ruolo dei padri di oggi. TSB per gli appassionati di Vipite- lirico, fuori dagli schemi e poeti- Nel corpo di un solo attore tre pano, nella sala del Bar Teatro il 27 co come può essere l’assolo di un dri diversissimi tra loro per estrasettembre scorso. A fare gli onori trombettista jazz. La musica com- zione sociale, provenienza geodi casa l’assessore comunale per posta ed eseguita da Paolo Fresu grafica e attività lavorativa, tutti e la cultura Fabio Cola, che ha sot- e il testo di Leo Muscato e Laura tre di fronte a un muro: la sponda tolineato la varietà del cartellone Perini fanno rivivere Chet Baker, il del divano che li separa dal figlio. del TSB, che ha anche mantenuto leggendario trombettista america- Il divano, come il figlio, in scena l’offerta di alcuni spettacoli per no, uno dei miti musicali più con- non c’è. bambini. Quest’anno lo Stabile ha portato a sei gli spettacoli a Vipiteno, mentre due sono gli spettacoli a Bolzano, con trasferte pomeridiane con il pullman gratuito per gli abbonati. Questo oneroso impegno del TSB è reso possibile anche dalla collaborazione dell’asLe baruffe chiozzotte, in scena a Vipiteno il 13 febbraio sociazione ARCI (e dal personale impegno del suo pre- troversi e discussi del Novecento. Mercoledì 10 aprile, nel quinsidente Davide Fiorotto) e di altre Il successivo appuntamento vipite- to spettacolo a Vipiteno, torna nese, il 6 dicembre, è “Macbeth”, l’appuntamento con la danza, in associazioni culturali locali. Presente anche l’assessore pro- la tragedia più misteriosa scritta questo caso con “Aterballetto”, vinciale per la Cultura Italiana, da Shakespeare. Ma Macbeth e compagnia capace di esplorare Christian Tommasini, il quale ha Lady Macbeth sono davvero sim- le più diverse espressioni del linosservato che sono la cultura, la boli del male assoluto? La regia guaggio coreografico. In questa scuola, il teatro a farci stare insie- di Serena Sinigaglia si pone que- serata Aterballetto propone due me, mentre si va verso un mondo sta inquietante domanda, nella coreografie, Uppe East Side e Rain di persone sempre più isolate. Lo produzione del TSB interpretata Dogs. Stabile di Bolzano è una delle ec- da Fausto Russo Alesi e Arianna Sesto ed ultimo spettacolo a VipiScommegna, oltre che dagli attori teno il 30 maggio sarà “La bancacellenze culturali dell’Alto Adige. A tal proposito il direttore Walter della Compagnia Regionale. rotta”, una nuova avventura regiZambaldi ha comunicato che lo Il terzo appuntamento a Vipite- stica per Serena Sinigaglia, ancora Stabile di Bolzano si è classificato no, 13.02.19, è con “Le baruffe in una produzione del TSB. Vitaliaprimo fra i 20 Teatri di Rilevante chiozzotte” di Carlo Goldoni, no Trevisan, autore veneto, riscrive Interesse Culturale in Italia, se- presentate dal Teatro Stabile del un testo poco frequentato di Carcondo il giudizio del Ministero dei Veneto, con la regia di Paolo Va- lo Goldoni, mettendo in scena la lerio. Un affresco di grande legge- bancarotta di un mercante calata Beni e delle Attività Culturali. Zambaldi ha poi brevemente illu- rezza e irresistibile divertimento, tra i problemi dell’Italia di oggi. strato gli spettacoli in cartellone percorso da un velo di malinconia, in cui traspare la sensazione del Gli spettacoli al Teatro Comunale per gli appassionati di Vipiteno. tempo che fugge. di Bolzano (domenicali pomeridiaNel quarto spettacolo a Vipiteno, ni, ore 16.00, con servizio pullman Gli spettacoli a Vipiteno, il 14 marzo, andrà in scena un’al- gratuito) Teatro Comunale (ore 20.30) tra produzione del TSB, “In nome Lo spettacolo che inaugura la del Padre”, scritto e diretto da “L’importanza di chiamarsi stagione il 21.11.18 è “Tempo Mario Perrotta con la consulenza Ernesto”, il capolavoro di Oscar
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Wilde, è il primo dei due spettacoli visibili a Bolzano, presentato domenica 3 marzo dal Teatro dell’Elfo. Dialoghi taglienti battute a getto continuo “sparate” da personaggi che sono marionette eleganti e annoiate. Domina la graffiante irriverenza di questa “commedia frivola per gente seria”.
Il secondo spettacolo, in visione a Bolzano domenica 7 aprile, è “Slava’s Snowshow”, davvero un evento speciale nella tournée italiana organizzata dall’Associazione Teatrale Emilia Romagna. È lo spettacolo di Slava Polunin, riconosciuto come il miglior clown del mondo, capace di trasportare il pubblico in un universo magico e festoso, ricco di speranze e di sogni, di desideri e di nostalgie. Un teatro che evoca in noi il mondo puro dell’infanzia. I prezzi degli abbonamenti della stagione 2018/19 sono rimasti invariati (abbonamento intero euro 55, ridotto euro 45; per i giovani under 26 euro 30, per gli under 20 euro 20). Con l’abbonamento si possono vedere gli altri spettacoli di tutte le altre stagioni del TSB al costo di 6 euro. Vendita abbonamenti a Vipiteno, al Teatro Comunale: 13.11.18, ore 15.00-19.30; 21.11.18, ore 15.00-20.30. ap
Notizie dall'Alta Val d'Isarco
Calendarietto FORTEZZA
“Polymorphic Archetypes” di Michael Fliri “Polymorphic Archetypes”. Questo il titolo. Quattro note che si susseguono scandendo un ritmo lento e ossessivo che si propone in infinite varianti: la, re, mi, fa. È questa la base musicale su cui gioca la performance di Michael Fliri, artista poliedrico che attualmente espone al Forte di Fortezza assieme alla collega Julia Bornefeld. La musica accompagna la performance, inserita nel programma di TransArt 2018 e nella mostra “Sconfinamenti", prima assoluta il 29 settembre, prima assoluta anche per la scoperta di nuovi spazi, a Forte Alto di Fortezza, in quelle che erano probabilmente le carceri dove rinchiudere i nemici catturati in battaglia. Un luogo suggestivo, scelto dall’artista per la sua unicità, per la volumetria, per la perfetta risposta delle antiche mura alle sonorità moderne. Sull’ampia parete tre grandi schermi, che si illuminano progressivamente dando visibilità ad una maschera, archetipo del volto umano, in continua trasformazione, grazie ad un sapiente gioco di due mani, che come ombre cinesi applicano in successione parti “altre”, trasformando i tratti-base in animali mitologici, in forme che ricordano gli dei dell’antico Egitto trasmessi a noi dalle immagini dei geroglifici, o della Grecia classica o della civiltà etrusca ricordandoci (forse) come la forma non sia sostanza, come ciò che vediamo possa essere trasformato in un attimo,
come al di sotto di ogni forma ve ne sia nascosta un’altra e che tutto possa essere cambiato con una semplice applicazione rendendo l’uomo un dio piuttosto che un animale. Riferimenti anche alla moderna chirurgia estetica? Forse. Come forse vi sono riferimenti alla teoria dell’evoluzione così come all’evanescenza delle forme e all’ineluttabilità del cambiamento nell’Uomo e nella Natura stessa. Il tutto è un “gioco” sapiente fatto da due ombre-mani che appaiono e scompaiono in un infinito divenire della forma di un volto. Un gioco sapiente come è sapiente la musica, i suoni che lo accompagnano, generati dal vivo dal musicista belga Koen Vermeulen, come sono altrettanto sapienti foto e video curati da Rafael Krötz. Insomma gli spettatori, numerosi, che si sono sobbarcati la trasferta da fondovalle a Forte Alto, non sono rimasti delusi, compresi quelli che di arte moderna capiscono poco. Qui l’intento dell’artista era chiaro: tutto è in continua trasformazione, tutto è una maschera, tutto è un continuo cambiamento, delle forme, certamente, alla cui base c’è un’unica vera “sostanza”, un volto unico per tutte le creature, trasformabile ancora dopo essersi trasformato nei millenni. Un’unica identità sopra la quale si presentano e si presenteranno in futuro, milioni di forme diverse. dm
Partita conclusiva Oldstars contro Special-Kickers Una stagione davvero eccezionale Il 12 ottobre 2018 si è tenuta la tradizionale partita conclusiva tra Oldstars e Special-Kickers; il risultato finale è stato un equilibrato 2 a 2. Davvero incredibili sono stati i progressi effettuati dalla squadra degli Special-Kickers nel corso dell’anno grazie alla regolare e diligente partecipazione agli allenamenti. Lo staff degli allenatori, nel frattempo salito a sei preparatori, è stato straordinariamente orgoglioso della prestazione messa in campo dai loro atleti. Alcuni giocatori, nel corso dell’anno, si sono aggregati alla compagine e sono riusciti a integrarvisi perfettamente.
In occasione della pizza finale, quindi, si è guardato un’ultima volta all’anno trascorso insieme con i suoi molti successi – tra gli altri la prima partecipazione al Torneo dell’Euregio a Caldaro, lo stage di allenamento della nazionale di calcio tedesca ad Appiano, il viaggio a Monaco per assistere alla partita tra Bayern e Mancherster United, il Torneo Arge Alp a Laax, in Svizzera, e la prima vittoria nel torneo delle associazioni di calcio Special-KickersFriends-Cup 2018. Insieme sono stati anche già concordati i punti essenziali e le priorità per il 2019.
Teatro Stabile Bolzano 21.11.18: “Tempo di Chet. La versione di Chet Baker”, una produzione del TSB: lirico, fuori dagli schemi e poetico come può essere l’assolo di un trombettista jazz. La musica composta ed eseguita da Paolo Fresu e il testo di Leo Muscato e Laura Perini fanno rivivere Chet Baker, il leggendario trombettista americano, uno dei miti musicali più controversi e discussi del Novecento. Vipiteno, Teatro Comunale, ore 20.30 06.12.18: “Macbeth”, la tragedia più misteriosa scritta da Shakespeare. Ma Macbeth e Lady Macbeth sono davvero simboli del male assoluto? La regia di Serena Sinigaglia si pone questa inquietante domanda, nella produzione del TSB interpretata da Fausto Russo Alesi e Arianna Scommegna, oltre che dagli attori della Compagnia Regionale. CAI Vipiteno Incontri sociali 18.11.18: Pranzo sociale. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 21.11.18: Virgo Fidelis (patrona dell’Arma) cerimonia con S. Messa. UPAD 07.11.18: A cento anni dalla nascita: Edi Orrasch, un eclettico caricaturista e disegnatore. Visita della mostra nel Palazzo Comunale e conferenza nella Sala Storica. Rel.: Carlo Bruccoleri. 14.11.18: Adriano Celentano, il ragazzo della via Gluck. Relatore: Beppe Mora. Centro Maria Schutz, ore 15:30. 21.11.18: Gita culturale e shopping a Bassano del Grappa. Partenza ore 06:30. 28.11.18: Südtirol agrodolce. Una storia d’amore e di spine nell’Alto Adige della convivenza. Relatore: Italo Ghirigato. Centro Maria Schutz, ore 15:30.
Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 23 novembre 2018 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 946020. Per medici e farmacie di turno vedi pag.102 Erker 11/18
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Sport
Laufen aus Leidenschaft von Barbara Felizetti Sorg Bereits in ihrer Jugend war sie begeisterte Mittelstreckenläuferin, nun hat sie den Berglauf für sich entdeckt. Maria Rabensteiner im Erker-Porträt. „Ich bin in Villanders aufgewachsen und da war in meiner Kindheit eigentlich nicht viel los“, erinnert sich Maria Rabensteiner. Als dann einige Sportbegeisterte die Initiative ergriffen und ein Lauftraining angeboten haben, wollte sie das mit einigen Gleichaltrigen gleich ausprobieren. Da war Maria zehn Jahre alt. „Nach einigen Trainingseinheiten durfte ich gleich an einem VSS-Stadtlauf in Klausen teilnehmen, wo ich gleich gut abgeschnitten habe. Meine Begeisterung für das Laufen ist seitdem ungebrochen.“
Heuer sicherte sich Maria Rabensteiner zum dritten Mal in Folge den Sieg beim Wipptaler Berglauf Cup
Maria Rabensteiner kompakt Geburtsdatum: 18.10.1978 Geburtsort: Brixen Wohnort: Pfitsch Beruf: Kindergärtnerin Sportart: Laufen Verein: Laufverein ASV Freienfeld Hobbys: Radfahren, Schwimmen, Lesen, mit der Familie Bergsteigen
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Es folgen unzählige Trainings, vor allem zu Hause in Villanders, und viele Teilnahmen an VSS-Dorfund Stadtläufen. Ihr Talent bleibt nicht unbemerkt: Der renommierte Läuferclub Bozen wird auf sie aufmerksam und Trainer Hans Pircher nimmt sie unter seine Fittiche. Die Anforderungen steigen, die Zahl der Wettkämpfe auch. In der Folge nimmt sie an Bahn- und Crossläufen nicht nur auf Landes-, sondern auch auf nationaler Ebene teil. Die Erfolge bleiben nicht aus: Maria wird mehrmals Landesmeisterin und
le Erlebnisse für die ganze Gruppe.“ Mit 16 Jahren beendet sie ihre aktive Karriere, die Laufschuhe werden jedoch nicht an den berühmten Nägel gehängt. Im Gegenteil: Sie läuft weiterhin, wenn auch nur für sich; doch einmal im Jahr nimmt sie an einem Wettkampf teil. „Ich wollte immer wissen, wo ich im Vergleich zu den anderen stehe.“ Mit Anfang 20 packt sie dann doch wieder das Wettkampffieber. Gemeinsam mit ihrem späteren Mann Christof Leitner nimmt sie wieder an ausgewählten Wettkämpfen teil, auch Marathons waren dabei. „Es war schon ein schönes Gefühl, sich wieder mit anderen zu messen, aber einfach auch mit Freunden und Gleichgesinnten gemeinsam zu laufen“, schwärmt Maria. Eine längere Trainingspause legt sie ein, als ihre Kinder Gabriel (12), Raphael (10) und Johanna Aurelia (6) geboren werden. Doch die Leidenschaft für den Laufsport lässt sie nicht los. Als sie vor drei Jahren ihre Buben zum Kirchsteiglauf in Stilfes anmeldet, nehmen sie gerne daran teil – unter der Bedingung, dass ihre Mama ebenfalls mitläuft. „Ich habe mich ohne Training an den Start gestellt und bin beim Lauf wirklich an meine Grenzen gestoßen, aber ich habe da-
Regionalmeisterin, italienweit platziert sie sich mehrmals unter den Top 10 ihrer Altersklasse. „Am schönsten waren jedoch die jährlichen Trainingslager mit dem LC Bozen im ehemaligen Jugoslawien und in Ungarn“, lacht sie. „Das waren schon tol- Übergabe der Trophäen 2017
Sport
FUSSBALL
Special Kickers beschließen Saison
Maria Rabensteiner beim Gilfenklammsprint 2017
durch wieder Lust bekommen zu laufen.“ Sie nimmt das Training wieder auf, bekommt Unterstützung von Christina Teissl, die ihr ein Trainingsprogramm zusammenstellt. In der Trainingsphase vor einem Wettkampf trainiert sie nun vier- bis fünfmal pro Woche, ansonsten zwei- bis dreimal pro Woche zum Ausgleich. Die Läufe, an denen sie teilnimmt, sucht sie sich gezielt aus; es sind vor allem Bergläufe, an denen auch ihre Söhne mitlaufen können. Heuer konnte sie sich bereits zum dritten Mal in Folge den Sieg im Wipptaler Berglauf Cup sichern. „Eigentlich wollte ich schon als Kind an Bergläufen teilnehmen“, erinnert sie sich. „Mein Trainer war damals allerdings dagegen. Es hieß immer, dadurch werde man auf der Bahn zu langsam. Heute hat sich die Laufphilosophie glücklicherweise geändert.“ Heute hat sie die Bahn vor allem gegen den Wald eingetauscht, sie läuft gerne auf weichem Untergrund, liebt die Vielfalt und die Abwechslung. „Ich würde auch gerne mehr mit dem Mountainbike fahren und langlaufen, aber meine Familie und meine Verpfichtungen als Gemeinde-
referentin in Pfitsch lassen mir einfach zu wenig Zeit“, bedauert sie; in ihrem Hauptberuf als Kindergärtnerin ist sie derzeit im Wartestand. Am Laufsport schätzt sie vor allem das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe, das sie schon als Kind geprägt hat und das sie heute im Laufverein ASV Freienfeld gerne an Kinder und Jugendliche weitergibt. Dieses Gemeinschaftserlebnis hat sie heuer auch bei einem ganz besonderen Wettkampf als große Bereicherung empfunden, als sie im Dreierteam mit ihrer Nichte, der Weltklasse-Mountainbikerin Lisa Rabensteiner aus Villanders, und der Top-Tourengeherin Alba De Silvestro am Ötzi Alpin Marathon nicht nur teilgenommen, sondern sogar souverän gesiegt hat. Die Wettkampfsaison ist mittlerweile abgeschlossen. Für das kommende Jahr hat Maria Rabensteiner noch keine konkreten Pläne. Ein Fernziel? Maria lacht. „Ja, ich möchte einmal einen guten Marathon laufen – aber bis dahin wird noch einige Zeit vergehen.“ Ihrer Begeisterung für das Laufen tut das aber keinen E Abbruch.
Mitte Oktober fand das traditionelle Abschlussspiel der Special Kickers gegen die Oldstars statt, das mit einem ausgeglichenem 2:2 endete. Unverkennbar waren die Fortschritte, welche die Mannschaft der Special Kickers im Laufe des Jahres durch ihre regelmäßige und fleißige Teilnahme an den Trainingseinheiten gemacht hat. Einige Spieler waren im Laufe des Jahres neu zur Mannschaft gestoßen und konnten erfolgreich integriert werden. Der Trainerstab, der mittlerweile auf sechs Trainer angewachsen ist, war sichtlich stolz auf die Leistung seiner Schützlinge. Beim anschließenden Pizzaessen wurde gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückgeblickt, das von vielen Highlights geprägt war, u. a. die erstmalige Teilnahme am Euregioturnier in Kaltern, der Trainingsbesuch der deutschen Nationalmannschaft in Eppan, der Besuch in München des Spiels FC Bayern gegen Manchester United, das Arge-Alp-Turnier in Laax in der Schweiz und der erstmalige Sieg beim vereinsinternen Fußballturnier Special-Kickers-Friends-Cup 2018. Gemeinsam wurden auch bereits die Schwerpunkte für 2019 fixiert. PFITSCH
Gelungenes Sportfest der Grundschulen
Kürzlich fand in Wiesen ein gemeinsames Sportfest der Grundschulen Wiesen, Kematen und St. Jakob statt. In Zusammenarbeit mit dem ASV Wiesen konnten die 138 Grundschüler in verschiedene Sportarten wie Tennis, Fußball, Asphaltschießen, Radfahren und Line Dance hineinschnuppern. Außerdem beteiligten sich Sterzinger Sportvereine mit den Sportarten Eishockey, Rugby und Yoseikan Budo an dieser Veranstaltung. Zum Abschluss erhielten alle Schüler, Lehrpersonen und Helfer ein Würstchen, das die Gemeindeverwaltung spendiert hat. Erker 11/18
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Sport
© ASV Freienfeld
Erfolgreiche Saison für Laufverein ASV Freienfeld
Die Laufsaison neigt sich langsam dem Ende zu und der Laufverein ASV Freienfeld kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Zurzeit zählt der Laufverein rund 170 Mitglieder, davon sind 70 Jugendliche und Kinder. Sowohl die Jugendlichen als auch die Erwachsenen konnten mit tollen Resultaten aufwarten (siehe Kasten). Beliebt ist die wöchentliche Bewegungsstunde (Laufen und Bewegung für Kinder) für die Jahrgänge 2007 – 2014 in der Turnhalle von Trens. Ruggero Grassi und Lisa Maria Auckenthaler erteilen Kinder und Jugendlichen der Jahrgänge 2005 – 2010 ebefalls wöchentlich ein Lauf-ABC. Die Erwachsenen hingegen halten zweimal wöchentlich einen gemeinsamen Lauftreff ab. Eine Laufeinheit findet unter der Leitung von Christina Teissl statt. Auch wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, hält das die Freienfelder Athleten nicht vom Training ab. Im November und Dezember stehen noch der Halbmarathon am Gardasee und der BOClassic in Bozen auf ihrem Laufkalender.
FREIENFELDER ERFOLGE 2018 Julian Markart: Gesamtsieger VSS Stadt- und Dorfläufe U18; Landesmeister Straßenlauf VSS U18; Sieger Regionalmeisterschaft 2.000 m Trient U18; siebenfacher Sieger VSS Stadt- und Dorfläufe U18 Laura Markart: Siegerin VSS Stadt- und Dorfläufe in Laas; fünf 2. Plätze und ein 3. Platz VSS Stadt- und Dorfläufe; 2. Platz Gesamtwertung Meisterschaft in Trient (3 Rennen); Vize-Regionalmeisterin 1.000 m Nora Markart: Siegerin VSS Stadt- und Dorfläufe in Laas; Siegerin 600 m Gran Prix Ladurner in Gröden; drei 3. Plätze VSS Stadt- und Dorfläufe; 3. Platz Gesamtwertung Meisterschaft in Trient (3 Rennen); 3. Platz Regionalmeisterschaft 1.000 m Birgit Schölzhorn: 2 Siege, zwei 2. Plätze und ein 3. Platz VSS Stadt- und Dorfläufe Christian Moser: Gesamtsieger Wipptalcup, mehrfacher Sieger verschiedener Bergläufe in Südtirol und im Ausland Martin Griesser: mehrere Top-5-Platzierungen bei Halbmarathons und Berg-Halbmarathons Maria Rabensteiner: Gesamtsiegerin Wipptalcup Karl Heiss: Gesamtsieger Wipptalcup nach Kategorie
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Erker 11/18
BERGLAUF
Andrea Parigger auch bei Bergläufen nicht zu stoppen Erst im September hat sich Andrea Parigger aus Ridnaun zur Bergcupsiegerin auf dem Rennrad gekürt (Erker 10/2018). Mittlerweile ist sie auch als Bergläuferin nicht mehr zu stoppen. Bei der dritten Ausgabe des Extremberglaufs „Sportler Vertical Innsbruck“ mit rund 100 Teilnehmern holte sie sich auf Anhieb den Sieg. Mit einer Zeit von 50.54 Minuten erreichte sie mit respektablem Abstand als Erste das Ziel. Das Podium komplettierten Jimena Bamales (Innsbruck; 55.23) und Manuela Nairz (Leutasch; 55.32). Die Strecke (3,6 km, 1.045 Höhenmeter) führte von der Hungerburg (860 m) bis auf die Seegrube (1.905 m). „Das war meine Premiere beim Vertical, es war für mich ein Ausgleich nach der durchaus erfolgreichen Rennradsaison. Insofern kam dieser Erfolg bei einer Laufveranstaltung schon überraschend, ist damit aber umso schöner. Die Temperaturen waren ideal, ich habe von Beginn an den perfekten Rhythmus gefunden“, so Andrea Parigger im Ziel. Bei den Herren konnte der 27-jährige Phi-
lipp Brugger aus Innsbruck in 37.46 Minuten den Bewerb für sich entscheiden.
BERGLAUF
ASV Gossensaß Skialp (41.08). Den Sieg holte der Sarner Martin Stofner (36.16).
Lauf zur Radlseehütte
Anfang Oktober dann der nächste Schlag: Beim Sportler Vertical in Bozen belegte Parigger mit einer Zeit von 38.51 Minuten den 3. Gesamtrang. Der Sieg ging an Titelverteidigerin Annelise Felderer (33.13). Bei den Herren gewann Hannes Perkmann (26.40), der ebenfalls seinen Vorjahressieg wiederholte. Der Sportler Vertical in Bozen gilt als extremer Berglauf, sind doch auf einer Strecke von 2,1 km zwischen der Talstation und der Bergstation der Kohlerer Seilbahn ganze 850 Höhenmeter überwinden; die Steigung beträgt durchschnittlich 40 Prozent.
Beim Berglauf zur Radlseehütte (5,1 km, 874 Höhenmeter) waren Mitte Oktober auch einige Wipptaler im Einsatz.
Lauf zur Tiefrastenhütte
In die Top 10 lief bei den Damen Barbara Fontana vom ASV Freienfeld, die in 58.53 Minuten den 7. Platz belegte. Der Sieg ging an Sandra Stuefer (47.11) aus dem Sarntal. Bei den Herren verfehlte Lukas Mangger aus Ridnaun das Podium und landete mit einer Zeit von 41.02 Minuten auf dem 4. Platz. Auf Platz 5 folgte mit sechs Sekunden Rückstand Roberto De Simone vom
Zum Abschluss der Berglaufsaison rief Ende Oktober der Berglauf zur Tiefrastenhütte in Terenten, der heuer zum 28. Mal ausgetragen wurde. In der Gesamtwertung belegte Monika Reinthaler vom Laufverein ASV Freienfeld in 51.58 Minuten den 5. Platz, Barbara Fontana kam in 54.40 Minuten auf Platz 10. Den Sieg holte erneut die Sarnerin Sandra Stuefer (46.32). Bei den Herren dominierte Philipp Plunger aus dem Sarntal in 38.50 Minuten das Rennen. Lukas Mangger erreichte als 6. das Ziel (41.50), Elmar Gostner vom ASV Gossensaß Skialp kam auf den 9. Platz (42.06). Im Bild die Teilnehmer vom Laufverein ASV Freienfeld.
LEICHTATHLETIK
Vier Landesmeistertitel für den ASV Sterzing
© running.bz.it
352 Läufer im Alter von fünf bis 69 Jahren gingen an den Start des VSS-Dorflaufes in Olang. Ein besonderes Highlight gab es dabei für die Jüngsten: Das Startsignal für die Schnupperkategorie gab nämlich niemand geringerer als Bischof Ivo Muser. „Es ist schön zu
sehen, mit wieviel Begeisterung ihr am Start steht, deshalb seid ihr alle schon jetzt Gewinner“, so Muser sichtlich beeindruckt. Bei den Schülerinnen B platzierten sich Laura Markart und Nora Markart vom ASV Sterzing auf den Plätzen 2 und 3. Maria Kerschbaumer vom ASV Freienfeld belegte den 5. Rang. In der Altersklasse der Schülerinnen A holte Birgit Schölzhorn (ASV Sterzing, im Bild mit der Nr. 342) nach einem beeindruckenden Endspurt den Sieg und damit den Landesmeistertitel. Bei der männlichen Jugend B verbuchte Julian Markart (ASV Sterzing) einen Sieg, während Lara Vorhauser
in der weiblichen Jugend A den 3. Platz erzielte. Im Lauf der Männer zog Markus Ploner vom ASV Sterzing gleich zu Beginn der 10-km-Strecke das Tempo an und brachte bereits nach der ersten von fünf Runden einen großen Abstand zwischen sich und die erste Verfolgergruppe. Während Ploner vorneweg sein eigenes Tempo lief, entwickelte sich dahinter ein spannender Kampf um Platz 2. Runde für Runde veränderte sich das Bild im Verfolgerfeld, zahlreiche Läufer waren die ersten Kilometer zu schnell angegangen und fielen sukzessive zurück. Am Ende holte sich Ploner mit der überragenden Zeit von 31.13 Minuten und 2.50 Minuten Vorsprung auf Joachim Mair (ASC Rasen) den Landesmeistertitel im Straßenlauf. Platz 3 ging an Hermann Achmüller vom LC Pustertal. Auch bei den Frauen holte sich mit Silvia Weissteiner eine Athletin des ASV Sterzing souverän den Titel. Die ehemalige Bahnspezialistin gewann über 5.000 m in einer Zeit von 18.20 Minuten. Die Laaserin Petra Pircher holte sich mit 43 Sekunden Rückstand den 2. Platz, das Podium komplettierte Selina Christandl.
LEICHTATHLETIK
Alex Schwazer: Weitere Untersuchungen folgen Die Urinproben von Alex Schwazer werden weiteren Untersuchungen unterzogen. Weil die DNA-Dichte in seinen Proben weit über dem Wert von 100 Vergleichsproben liegt, beauftragt Walter Pelino,
Richter am Landesgericht in Bozen, die Carabinieri-Sondereinheit RIS in Parma damit, weitere Untersuchungen vorzunehmen. Damit soll festgestellt werden ob sich in den Proben fremde DNA befindet. Erker 11/18
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LAWINEN – GEFAHR FÜR GURUS, GEHER UND GENIESSER Am 24. November veranstaltet der Bergrettungsdienst Sterzing im Stadttheater zum 13. Mal das Sterzinger Lawinenseminar. Unfällen im Gebirge kann vorgebeugt werden! Davon ist die Bergrettung im AVS Sterzing überzeugt und setzt seit vielen Jahren auf Veranstaltungen, um Menschen dafür zu sensibilisieren. Beim Lawinenseminar im Stadttheater Sterzing wird Skitourengehern, Winterbergsteigern, Schneeschuhwanderern, Snowboardern und Variantenskifahrern die Gelegenheit geboten, ihre Kenntnisse über Lawinengefahren auf den neuesten Stand zu bringen. Je größer das Wissen, umso besser können Unfälle vermieden werden. Die richtige Ausrüstung, das korrekte Einschätzen von Gefahren und das richtige Verhalten in Notsituationen können Leben retten.
PROGRAMM: 19.00 Uhr: Begrüßung, Vorstellung des Programms und der Referenten 19.10 Uhr: Kurzvortrag von Maurizio Lutzenberger: „Last Chance – Kameradenrettung“ 19.30 Uhr: Kurzvortrag der Lawinenwarndienste Südtirol und Tirol: „Lawinen.report“ 19.50 Uhr: Vortrag von Peter Plattner und Walter Würtl, Teil 1 20.30 Uhr: Pause 20.50 Uhr: Vortrag von Peter Plattner und Walter Würtl, Teil 2 21.40 Uhr: Diskussion und Fragen aus dem Publikum 21.50 Uhr: Verlosung von Sachpreisen 22.00 Uhr: Ende der Veranstaltung Nähere Informationen unter www.bergrettung-sterzing.org
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Zu Beginn des Winters will der Bergrettungsdienst Sterzing einen präventiven Beitrag für mehr Sicherheit am Berg leisten. Das Fachseminar wendet sich an alle, die draußen im winterlichen Gelände selbstständige und eigenverantwortliche Entscheidungen fällen müssen. Die beiden Hauptreferenten des Sterzinger Lawinenseminars, das heuer unter dem Motto „Lawinen – Gefahr für Gurus, Geher und Genießer” steht, sind Peter Plattner, Chefredakteur bei bergundsteigen, und der Alpinwissenschaftler Walter Würtl. Beide kommen aus Innsbruck und sind auch als Alpinsachverständige sowie als Berg- und Skiführer tätig. Wie der Titel bereits erahnen lässt, möchten sie beim Vortrag unterschiedliche Gruppen ansprechen und darauf eingehen, welche Gefahren für die durch-
aus heterogene Gruppe an Tourengehern und Variantenfahrern jeweils besonders riskant sind. Gerade die Tatsache, dass nicht nur Anfänger und Einsteiger, sondern auch sehr erfahrene und leistungsstarke Bergsteiger, Tourengeher und Variantenfahrer von Lawinenunfällen betroffen sind, zeigt eindrücklich, dass wohl jeder seine Schwachpunkte
oder „blinde Flecken“ im winterlichen Gebirge hat. Peter Plattner und Walter Würtl widmen sich in pointierter Weise den Problemen und Schwierigkeiten, aber auch den Chancen, die jeder Wintersportler hat, und dem Entwicklungspotential, das „er“ oder „sie“ in Sachen Vermeidung von Lawinen bzw. Risikominimierung hat. Der Sterzinger Berg- und Skiführer Maurizio Lutzenberger gibt in seinem Kurzvortrag Anleitungen zur Kameradenrettung bei einem Lawinenunglück. Der Lawinenwarndienst Südtirol und Tirol stellt gemeinsam den „Lawinen.report“ vor. Es handelt sich dabei um eine grenzüberschreitende Lawinenvorhersage der Lawinenwarndienste Südtirol-Trentino-Tirol. Am 12. Jänner 2019 findet wieder der dazugehörige Trainingstag am Jaufenpass statt, bei dem den Teilnehmern viel Praxiswissen vermittelt wird. Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, ist die Teilnahme am Seminarabend und am Trainingskurs kostenlos. Für den Seminarabend ist keine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen für den Trainingstag werden nach dem Seminarabend entgegengenommen (begrenzte Teilnehmerzahl!).
Lawinen.report Bei Touristen und Skitourengehern ist seit Jahren eine steigende Mobilität zu erkennen, die durch mitunter deutlich abweichende Skitourenbedingungen südlich und nördlich des Alpenhauptkammes ein beachtliches Ausmaß in Nord-, Ostund Südtirol wie auch im Trentino annimmt. Bis jetzt waren lawinenrelevante Informationen in dieser Europaregion nur über unterschiedliche Lawinenlageberichte und verschiedenste Informationsquellen zu beziehen. Dabei wurden Wintersportler auch vor sprachliche Herausforderungen gestellt. Die Vision einer gemeinsamen, mehrsprachigen und grenzüberschreitenden täglichen Lawinenvorhersage in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino war der Ausgangspunkt für das Projekt, das nun vorgestellt wird.
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Sport
SPORTKEGELN
Sterzinger Damen siegen beim Ladiescup
Erst seit drei Jahren beteiligt sich der Golfclub Sterzing mit einer Mannschaft am Südtiroler Ladiescup. Während das Team in der ersten Saison auf Platz 4 landete, kämpften die Ladies im vergangenen Jahr bereits um den Gesamtsieg mit, mussten sich dann aber mit Platz 2 begnügen. In diesem Jahr holten sie sich schließlich den Sieg und kürten sich damit zur besten Südtiroler Ladiesmannschaft. Bei sieben Turnieren auf verschiedenen Golfplätzen in Südtirol – ein Turnier wurde auch im Trentino ausgetragen – gelang es ihnen durchgehend sehr gut zu punkten und so starteten sie mit einem Vorsprung von zwei Punkten ins Finale auf dem Golfplatz in Passeier. Mit einem guten 3. Platz in der Tageswertung konnten sie sich den Gesamtsieg vor dem GC Lana und GC Passeier sichern. Der Sterzinger Ladiesmannschaft gehören Nicole Junggeburt, Renate Hilber, Manuela Mahlknecht, Ulrike Wenter, Franziska Pöhli, Alexandra Trenkwalder, Stefanie Bacher, Susanne Abram, Monika Reimair, Barbara Häusler und Manuela Gradl an. KANU
Matthias und Manuel Ulpmer holen Regionalmeistertitel Zwei Tage lang stand Torbole ganz im Zeichen der Kanu-Regionalmeisterschaften, die Anfang Oktober auf der Sarca ausgetragen wurden. Im Einsatz waren dort auch die Brüder Matthias und Manuel Ulpmer aus Mauls. Während Matthias Ulpmer seine hervorragende Saison mit einer weiteren sehr guten Leistung in der Kategorie U14 bestätigte und einen klaren Sieg einfuhr, konnte auch sein Bruder Manuel in der Eliteklasse mit einem hervorragenden Lauf den Regionalmeistertitel holen.
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Florian Thaler schreibt Südtiroler Sportkegel-Geschichte mit
© hkMedia
GOLF
Der 6. Oktober 2018 geht in die Annalen der Südtiroler Sportgeschichte ein. Die KK Neumarkt belegte an jenem Tag beim Weltpokal im kroatischen Zapresic den 3. Platz. Maßgeblich am Erfolg beteiligt war Florian Thaler aus Gasteig (im Bild stehend 2. v. l.). Das Spiel um Platz 3 war an Spannung kaum zu überbieten. Im Startdurchgang zogen für Neumarkt Robert Ernjesi (665) und Georg Righi (591) den Punkt an Land, und zwar gegen Bystrik Vadovic (597) bzw. Milan Tomka (585). Wolfi Blaas (613) musste sich indessen Daniel Tepsa (629) knapp geschlagen geben. Die Unterlandler führten nach Punkten 2:1 und hatten in der Gesamtholzwertung 58 Kegel Vorsprung auf Podbrezova. In der Schlussrunde wehrte Neumarkt alle Angriffe der Slowaken bravourös ab. Armin Egger zwang Martin Kozak (637:613) in die Knie und Tamas Kiss wies Erik Kuna in die Schranken (661:657). Florian Thalers Aufgabe bestand darin, den Rückstand auf den aktuell besten Kegler der Welt, Vilmos Zavarko, in Grenzen zu halten. Das glückte dem 33-Jährigen aus Gasteig mit 682:606 Kegeln auch. Mit 3.773:3.763 Kegeln setzte sich Neumarkt 6:2 durch und machte den größten Erfolg der
Vereinsgeschichte perfekt. „Ich bin unglaublich stolz auf mein Team. Wir haben gestern das Halbfinale mit zwei Hölzern gegen Zerbst unglücklich verloren. Da noch einmal so konzentriert und motiviert aufzutreten ist eine gewaltige Leistung. Überhaupt haben wir hier in Zapresic sehr konstant gekegelt. In drei Partien wurde von unserer Seite die 600-Kegel-Marke nur einmal nicht überboten“, so Neumarkts Kapitän Wolfi Blaas. Es ist das beste Ergebnis, das jemals von einer heimischen Kegelmannschaft im Rahmen dieses prestigeträchtigen Team-Wettbewerbs der diversen Landesmeister erzielt wurde. Fugger Sterzing verkauft eigene Haut teuer Neben Neumarkt waren auch die Keglerinnen von Fugger Sterzing in Zapresic im Einsatz. Die Wipptalerinnen belegten mit achtbaren 3.307 Kegeln den 11. Platz. Die beste Einzelleistung hatte Enikö Tòt mit 587 Hölzern erzielt. Rang 7 schaute hingegen für die Kegler von Fugger Sterzing beim Europapokal in Sarajewo heraus, die 3.406 Hölzer zu Fall brachten. Hier war Stefan Zini mit 599 Kegeln bester Werfer in den Reihen der Sterzinger.
Sport PARAGLEITEN
© Peter Siller
Peter Siller ist Vize-Italienmeister
Vor kurzem hat sich Peter Siller aus Mareit zum Vize-Italienmeister im Langstreckenfliegen mit dem Gleitschirm gekürt. Bei diesem Bewerb müssen die Teilnehmer von Anfang Oktober bis Ende September mit dem Gleitschirm so weit wie möglich fliegen, die Flüge müssen ausnahmslos in Italien stattfinden. Gewertet wer-
den sechs Flüge. Für gleichschenklige Dreiecksflüge werden mehr Punkte vergeben als für flache Dreiecke oder freie Strecken. Die Hauptsaison ist von April bis August, weil dort die Thermik am besten ist. „Die heurige Saison hat trotz des schönen Wetters nicht viele Hammertage versteckt gehabt, weil es oft windig war“, so Peter Siller. Sein
längster Flug dauerte zehn Stunden und ging über knapp 240 km. „Mit den Trainingsflügen habe ich in der abgelaufenen Saison rund 150 Stunden und 2.600 km zurückgelegt haben. Italienweit hat es Siller in der Kategorie „Sportklasse“ auf den hervorragenden 2. Platz geschafft, in der offenen Klasse kam er auf Platz 3.
Die Kategorien werden je nach Zulassung der Schirme unterteilt in Anfänger, Sportklasse und Wettkampf (offene Klasse); letztere haben mehr Leistung, sind dementsprechend aber auch gefährlicher. Insgesamt haben rund 1.500 Gleitschirmpiloten am Bewerb teilgenommen. Mehr beeindruckende Bilder dazu auf unserer Facebook-Seite.
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Sport
TENNIS
TENNIS
25 Jahre TC Ratschings ASV
Noel Rainer zum Clubmeister gekürt
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Das Highligth im Jubiläumsjahr war die Organisation des 1. Ratschings Open, an dem sich rund 120 Spieler beteiligten. In den Siegerlisten scheinen renommierte Spieler Südtirols auf, u. a. Sebastian Brzezinski, Michael Kerschbaumer, Elisa Crazzolara und Karen Sigmund. Ausgetragen wurde auch ein Kinder- und Jugendturnier der VSSRVD Jugendtennismeisterschaft, wobei gleichzeitig eine ansehnliche Anzahl eigener Spieler Turnierluft schnuppern konnte. Eine Erfolgsmeldung gab es vom Landesfinale: Dort hat Karin Klotz den Titel in der Kategorie U18 geholt. Das Clubturnier endete mit einem überraschenden Sieg von Rainer Noel über Graus Armin. Den Saisonabschluss bildet wie üblich das Spaßturnier, wobei der Modus in den letzten Jahren immer wieder geändert wurde – vom Pfannenturnier über einen Triathlon bis hin zum Beach-Tennis. Zum Abschluss der Freiluftsaison und des Jubiläumsjahres wurde anlässlich des Spaßturniers eine Jubiläumsfeier veranstaltet. Beim abschließenden Festakt, an dem auch einige Ehrengäste teilnahmen, wurde allen Sponsoren für ihre Unterstützung gedankt und eine Urkunde überreicht. Ein besonderer Dank ging an alle freiwilligen Helfer und an die Spieler für ihren Einsatz für den TC Ratschings ASV.
mischten Gruppen gespielt haben. Als Sieger gingen Nikolas Goggi vor Hannes Plank und Jakob Leitner (Buben), Hannes Leitner vor Niklas Minzoni, De Anna Angelis und Lennard Nusser (gemischte Gruppe) sowie Anna De
© TC Ratschings ASV
Der Tennisclub Ratschings konnte vor kurzem auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Ein kurzer Blick auf die vergangenen fünf Vereinsjahre. Im Jahr 2013 konnte mit dem Sieg im Südtirolpokal Kategorie 3 gekrönt werden. Das Team um Armin Graus, Markus Gögele, Lorena Lungkofler, Klaus Kruselburger und Georg Forcher holte damit den ersten Mannschaftstitel in der Clubgeschichte. Mit dem Wintercup 2014 in der Serie C ging der Erfolg weiter, denn die Mannschaft um Lorena Lungkofler, Markus Gögele, Armin Graus, Hannes Köb und Klaus Kruselburger konnte dort den Sieg einfahren. Die Mannschaft der D1 hat in den Jahren 2014, 2015, 2016 und 2017 jeweils die Aufstiegsrunde und im Jahr 2016 das Finale erreicht, das zu Hause gegen den TC Rungg leider verloren wurde. 2016 war überhaupt ein gutes Jahr für den Club, denn eine Mannschaft der D4 Herren (Daniel Oberhofer, Philipp Mayr, Philipp Auckenthaler, Oliver Mayr, Norbert Mair, Thomas Rainer und Michael Oberhofer) erreichte die Aufstiegsrunde und sicherte sich den Aufstieg in die D3. Ein weiteres Erfolgserlebnis bescherte Christina Strickner (U13) dem Club, die sich beim Landesfinale der VSS-RVD Jugendmeisterschaft in Niederdorf den Sieg sicherte.
Beim traditionellen Clubturnier des TC Ratschings ASV Anfang September galt es, die Meister in den verschiedenen Kategorien zu küren. Am Turnier beteiligten sich rund 40 Spieler, die Ende September bei einer gemeinsamen Grillparty prämiert wurden. Clubmeister der Herrenklasse Einzel wurde Noel Rainer vor Armin Graus, Georg Forcher und Klaus Kruselburger. Clubmeister der Herrenklasse Doppel wurden Oliver Mayr/Philipp Mayr vor Noel Rainer/Hannes Rainer, Georg Forcher/Selim Farizi und Armin Graus/Günther Eisendle. Die Kinder spielten in drei Kategorien, wobei die Kleinsten in ge-
Angelis vor Isabell Pircher, Clara Arcolin und Lucia Zanarotto (Mädchen) hervor. Im Bild die Herren-Sieger Armin Graus und Noel Rainer, Präsident Günther Eisendle, Klaus Kruselburger.
Jugendtitel für Karin Klotz Beim Landesfinale um die VSSRVD Jugendtennismeisterschaft sicherte sich Karin Klotz vom TC Ratschings ASV den Titel in der U18.
© TC Ratschings ASV
In diesem Jahr wurden erstmals die Turniere um die VSS-RVD Ju-
gendtennismeisterschaft auf Landesebene ausgeschrieben, vier Turniere wurden im Wipptal ausgetragen. Dabei konnten sich Karin Klotz, Hannah Pircher und Samuel Hofer – alle in der Kategorie U18 – für das Landesfinale in Völs am Schlern qualifizieren. Karin Klotz konnte sich bis ins Finale vorkämpfen und besiegte dort Natascha Mair am Tinkhof vom SSV Pfalzen mit 4:1 und 4:3. „Mit Karin Klotz konnte ein weiteres Mitglied des TC Ratschings ASV einen Jugendtitel erringen, was die gute Jugendarbeit im Verein unterstreicht“, freut sich Präsident Günther Eisendle.
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Sport
Neuer Vereinsbus für RG Wipptal
Mitte Oktober wurde vor dem Oberschulzentrum Sterzing ein neuer Vereinsbus der RG Wipptal seiner Bestimmung übergeben. Alfred Plank, Präsident der RG Wipptal, zeigte sich erfreut über den neuen Vereinsbus. „Um die zahlreichen Kinder und Jugendlichen, die in der RG Wipptal betreut werden, zum Training und zu Wettkämpfen zu bringen, werden jedes Jahr unzählige Kilometer zurückgelegt“, so Plank. Deshalb sei es wichtig, in den Fuhrpark zu investieren und damit für die notwendige Sicherheit auch auf der Straße zu sorgen. „Zum diesjährigen 40-jährigen Bestehen der RG Wipptal ist der neue Bus auch ein schönes Geburtstagsgeschenk“, freute sich Plank. Eine besondere Herausforderung sei es, die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen. „Aus diesem Grund ergeht mein besonderer Dank an die Sponsoren und privaten Gönner, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Jugend haben“, so Plank. Anschließend nahm Pater Meinrad Gasser die Segnung des Fahrzeuges vor und wünschte den Vereinsverantwortlichen eine unfallfreie Fahrt. Stefan Leitner als Vertreter der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Südtiroler Sporthilfe schloss sich diesen Wünschen an und sprach der RG Wipptal seinen Dank aus. Im Bild (v. l.) Stefan Leitner (Stiftung Südtiroler Sparkasse und Südtiroler Sporthilfe), Michael Rainer, Vize-Präsident Josef Putzer, Patrick Hofer, Karl Hofer und Arminio Zanon (RG Wipptal), Pater Meinrad Gasser und Präsident Alfred Plank (RG Wipptal).
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Wohin geht der Sport?
Mit dem Projekt „Sportentwicklung Südtirol 2025“ wagt der Verband Südtiroler Sportvereine (VSS) gemeinsam mit den Universitäten Innsbruck und Bozen einen Ausblick in die Zukunft des Sportlandes Südtirol. In Kooperation mit den wichtigsten Akteuren im und um den Südtiroler Sport wurde eine gemeinsame Sportstrategie für die kommenden Jahre erstellt. Ende September wurden an der Universität Bozen nun die Ergebnisse der Studie vorgestellt. Es ist ein Mammutprojekt, das sich der VSS und die Universitäten von Innsbruck und Bozen vorgenommen haben. In mehreren Schritten versuchten die Wissenschaftler Martin Schnitzer (Universität Innsbruck), Oswin Maurer (Universität Bozen) und Michael Barth (Universität Innsbruck) die zukünftigen Entwicklungen des (Vereins-)Sports in Südtirol zu ermitteln. Die Studie zeigt, dass vor allem die Bewegungsquantität und -qualität im Kinder und Jugendalter gesichert werden müsse. „Besonders die Förderung einer entwicklungsgemäßen, vielseitigen motorischen Ausbildung im Kin-
desalter als Auftakt für ein lebenslanges Bewegungsengagement liegt uns am Herzen“, fasst VSS-Obmann Günther Andergassen zusammen. Als weiteres wichtiges Anliegen kristallisierte sich die verbindende Wirkung des Sports und seine Strahlkraft bei den Themen Integration und Inklusion heraus. Zudem gelte es, Rahmenbedingungen für eine duale Karriere durch Kooperationen mit Schulen und Universitäten zu bilden. Überhaupt nimmt die Schule eine zentrale Rolle im Bewegungsleben ein. Auch das Trainerwesen und das Management von Vereinen und Verbänden soll weiter verbessert werden. Das Ehrenamt müsse stärker unterstützt und die Kräfte im Sport gebündelt werden. Klar ist: Gerade in Anbetracht der rasenden Entwicklung in und um den Sport kann man nicht von einem endgültigen Abschluss des Projekts sprechen. Der Grundstein und die wesentlichen Inhalte liegen mit diesem Papier aber vor. Nun gilt es daraus eine finale Strategie für die Sportentwicklung Südtirol 2025 auszugestalten.
Innovation & Technik
Aktuell
Teurer Treibstoff Die Südtiroler Verbraucherzentrale hat kürzlich die Preise für Treibstoffe in Südtirol mit jenen im Umland verglichen. Vergleicht man den Durchschnitt der zehn günstigsten Tankstellen in Südtirol mit jenen im restlichen Norditalien, so stellt man fest, dass außerhalb der Landesgrenzen fast jede Art von Treibstoff billiger ist. Was das Benzin angeht, ist der Unterschied zu Norditalien nicht sehr markant; in Tirol dagegen zahlt man dafür deutlich weniger. Beim Diesel lassen sich höhere Un-
terschiede feststellen: Ein Liter Diesel kostet in Südtirol im Schnitt 12 Cent mehr als in Friaul, 9 Cent mehr als in Venetien und 6 Cent mehr als in der Lombardei. Der Blick über den Brenner zeigt: Im Durchschnitt ist in Tirol Benzin um 37 Cent, Diesel um 38 Cent und Methan um 16 Cent je Liter günstiger. Teurer ist in Österreich hingegen GPL, und zwar um 7 Cent. In Südtirol kostet eine Tankfüllung für einen Mittelklassewagen (50 Liter) im Schnitt 81 Euro mit Benzinmotor
(rund 6 % mehr als im vergangenen Jahr) und 78 Euro für Diesel-Fahrzeuge; zwischen den beiden Treibstoffarten besteht somit kein wesentlicher Preisunterschied mehr. Im Gegenzug zahlen die Autofahrer in Tirol für das Betanken desselben Wagens 62 Euro für Benzin und 59 Euro für Diesel mit einer Ersparnis von rund 20 Euro. Der Vergleich kann sich lohnen, denn es gibt doch ziemliche Unterschiede zwischen den einzelnen Tankstellen in Südtirol. Grob kann man beim Volltanken von größeren Tanks
auch hierzulande etwa 20 Euro einsparen, wenn man von der teuersten zur günstigsten Tankstelle wechselt. Bereits 2009 wurde in Italien mit einem Gesetz die Einrichtung einer Datenbank der Treibstoffpreise beschlossen, seit 2015 ist diese auf der Homepage des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung (MISE) einsehbar. Als Pendant dazu gibt es eine App für Smartphones (Android App, iOS App). Die aktuellen Spritpreise finden Sie auch über www.spritpreise.it und die dazugehörige App.
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DIGITALE IDENTITÄT FÜR SÜDTIROLER
Mit SPID-Zugang 4.000 Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung nutzen
Über das Internet können Südtirols Bürger Ansuchen und Gesuche der öffentlichen Verwaltung ausfüllen und versenden. Das spart Behördengänge, Zeit, Geld und Bürokratie. Über SPID, ein neues Login-System, kann jeder Volljährige über eine einzige digitale Identität auf alle Online-Dienste der öffentlichen Verwaltungen und teilnehmenden Unternehmen zugreifen. Vorausgesetzt, er registriert sich. Die blaue Bürgerkarte gehört mittlerweile zum Alltag. Wir legen sie vor, wenn unsere Steuernummer gebraucht wird, wenn wir in der Apotheke ein Medikament kaufen, wenn wir uns im Krankenhaus zu einer Visite anmelden. Die Bürgerkarte ist wie eine Bankomatkarte mit Chip. Wer sie besitzt, kann auch über das Internet sicher auf Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung in Südtirol zugreifen. Dazu braucht es ein Lesegerät mit PIN-Code, beides ist in der Wohnsitzgemeinde erhältlich. 4.000 ONLINE-DIENSTE NUTZEN Seit März dieses Jahres ist es auch möglich, sich einen so genannten SPID-Zugang zu verschaffen. Wer einen solchen Zugang hat, braucht kein Lesegerät mehr, sondern kann ortsun-
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abhängig von verschiedenen Geräten wie PC, Tablet oder Smartphone aus an die 4.000 öffentliche Dienste auf Landesund Staatsebene online nutzen. Formulare, für die man sonst
ten der Agentur der Einnahmen (z. B. Modell 730), zur gesamtstaatlichen Anstalt für Versicherungen gegen Arbeitsunfälle (INAIL) und zum Nationalen Institut für Soziale Fürsorge (NISF/INPS),
eigens in ein öffentliches Amt pendeln musste, können so im Internet selbst abgerufen werden, einfach und schnell, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Voraussetzung ist, dass diese Verfahren von den öffentlichen Verwaltungen als Online-Dienste angeboten werden. Derzeit können rund 80 Online-Dienste der öffentlichen Verwaltungen in Südtirol in Anspruch genommen werden. Dazu gehören Schul- oder Mensaeinschreibungen, Anträge um Familiengeld, Landesbeiträge, Kulturbonus, Bonus für Lehrpersonen (carta del docente), EEVE, medizinische Vormerkungen, Änderungen von Grundbuch- und Katastereinträgen, Zugang zu den Diens-
etwa zur Kontrolle der eigenen Beitragssituation. Mit SPID lässt sich auch auf das Online-Benutzerkonto des Südtirolpasses zugreifen und Rechnungen sowie getätigte Fahrtenauflistungen abrufen. Einige Dienste sollen früher oder später ausschließlich über SPID nutzbar sein. IDENTITÄT MIT BENUTZERNAMEN UND PASSWORT SPID bedeutet „Sistema Pubblico di Identità Digitale“, also eine einheitliche digitale Identität mit Benutzername und Passwort. Den Benutzernamen kann man selbst wählen. Er sollte mindestens fünf und maximal 25 Zeichen beinhalten, bestehend aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen. Mit diesem mel-
den Sie sich künftig immer dann an, wenn Sie die Online-Dienste nutzen wollen. Das Pass- bzw. Kennwort braucht es, um sicherzustellen, dass es sich wirklich um Sie handelt. Es besteht aus mindestens acht und maximal 20 Zeichen, aus Klein- und Großbuchstaben, mindestens einer Zahl und einem Sonderzeichen. Mehr als zwei gleiche Zeichen hintereinander sind nicht zulässig. Am besten, Sie überlegen sich diese beiden Zugangsdaten bereits vor der Registrierung. Mit Benutzernamen und Passwort haben Sie auch Zugriff auf Ihr persönliches Konto namens „myCIVIS“. Dieses zeigt zum Beispiel an, welche Online-Dienste Sie bereits genutzt haben. SPID EINRICHTEN: AM SCHALTER ODER ONLINE Wie kann ich mir also meinen eigenen SPID-Zugang erstellen? Jeder Bürger kann ihn am Schalter oder online einrichten, vorausgesetzt, er ist volljährig und hat die italienische Staatbürgerschaft oder er kann eine Aufenthaltsgenehmigung und einen Wohnsitz in Italien vorweisen. Wer den SPID-Zugang persönlich an einem Schalter beantragt, kann sich an die Postämter der Provinz Bozen (Poste Italiane) oder an die Handelskammer in Bozen wenden. Für die Anmeldung braucht es die Bürgerkarte mit Steuernummer, ei-
INNOVATION & TECHNIK
nen gültigen Identitätsnachweis (Identitätskarte, Reisepass, Führerschein, Aufenthaltsgenehmigung), eine E-Mail-Adresse, die während der Registrierung zugänglich ist, und eine Handynummer. Die elektronische Identitätskarte und die Bürgerkarte müssen vorher bei der Wohnsitzgemeinde aktiviert werden. Den SPID kann man sich auch zuhause online selbst einrichten. Es gibt derzeit acht Anbieter für diesen Dienst: Poste Italiane, Aruba, InfoCert, Namirial, Register.it, Sielte, TIM und IntesaID. Für die Anmeldung braucht es eine aktivierte Bürgerkarte, eine elektronische Identitätskarte bzw. eine digitale Unterschrift. Und so funktioniert die Online-Registrierung: Lesegerät an den PC anschließen, sich digital identifizieren. Bei InfoCert, TIM, Aruba und Sielte kann man dies auch mittels Webcam tun. Bei der Erstellung des SPID wird man Schritt für Schritt nach Daten wie Steuernummer und Wohnsitz gefragt. Zudem wird im Anmeldeprozess ein zweiteiliger Code verschickt: zum einen an die (zuvor eingegebene) Mailadresse und an die (zuvor eingegebene) Handynummer. Zum Teil ist es notwendig, das Lesegerät und die Bürgerkarte einzusetzen (je nach Anbieter). KOSTENLOSE ERSTELLUNG Die jeweiligen SPID haben unterschiedliche Sicherheitsniveaus. Die Provider müssen gemäß Dekret strengen Richtlinien (Datenschutz, präventive Vermeidung von Datenlecks ...)
folgen. Empfohlen wird ein Provider, der sich in der Nähe des eigenen Wohnortes befindet. Die Provider dürfen die personenbezogenen Daten nicht ohne Einwilligung des Nutzers an Dritte weitergeben oder weiterverwenden. Die Agentur für Italien Digital (AgID) kontrolliert in Zusammenarbeit mit dem Datenschutzgaranten, ob die Identity Provider und die von den öffentlichen Verwaltungen und Privatanbietern bereitgestellten Dienste die Regeln einhalten. Den SPID zu erstellen ist kostenlos. Je nach Anbieter können aber Gebühren für bestimmte Dienste wie für den WebCam-Dienst anfallen. Einige Anbieter bieten einen kostenlosen Service nur dann an, wenn er innerhalb eines bestimmten Zeitraumes angefragt wird. HILFE BEI OFFENEN FRAGEN Weiterführende Infos gibt es auf der Webseite des Staates www. spid.gov.it und des Landes Südtirol my.civis.bz.it. Dort gibt es auch ein Video, das zeigt, wie der Login mit SPID oder Bürgerkarte funktioniert. Für alle Fragen zu den Online-Diensten, zu SPID oder zur (aktivierten) Bürgerkarte steht das Call Center unter der Grünen Nummer 800 816 836 von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr zur Verfügung. Um die Fragen schnellstmöglich zu beantworten, sollten Sie sich beim Anrufen vor Ihrem PC oder Tablet befinden. Aus dem Ausland ist der Dienst unter der Rufnummer +39 081 19737205 erreichbar. rb Erker 11/18
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PR
DIE IT-EXPERTEN Mit maßgeschneiderten IT-Lösungen und zuverlässiger Rundumbetreuung begeistert die Konzept GmbH seit vielen Jahren zahlreiche Firmen- und Privatkunden in Südtirol und Österreich. Solange sie funktioniert, nimmt man sie mit größter Selbstverständlichkeit wahr. Wenn sie aber einmal nicht läuft, wie sie sollte, merkt man, wie sehr man heutzutage von ihr abhängt – sowohl im privaten Leben als auch um ein Vielfaches mehr noch im betrieblichen Umfeld. Die Rede ist von der IT, kurz für Informationstechnologie. Gerade in Unternehmen und Organisationen ist die IT längst nicht nur ein wichtiger Hebel, um betriebliche Abläufe effizienter zu gestalten, sondern ein lebenswichtiges Rückgrat für die Aufrechterhaltung der gesamten Betriebstätigkeit. Von Kundendaten und -aufträgen über die Produktions- und Einsatzplanung mit Zeiterfassung bis hin zur Fakturierung ist die betriebliche Realität mittlerweile nahezu papierlos. Die Kommunikation erfolgt weitgehend virtuell, die Zusammenarbeit verteilt, oftmals nach Projekten, in wechselnder Besetzung. In vielen Fällen erstreckt sich die Zusammenarbeit über die Betriebsgrenzen hinaus; oft gibt es mehrere Niederlassungen und Außenstellen, die es mit einzubeziehen gilt. Auch schließt die Zusammenarbeit häufig externe Projektpartner mit ein. Angesichts dieser Entwicklung stehen Unternehmen und Organisationen vor der Herausforderung, passende IT-Lösungen bereitzustellen, welche die Arbeitsabläufe, die verteilte Zusammenarbeit und den dezentralen Zugriff auf alle notwendigen Daten und Informationen bestmöglich unterstützen. All diesen Erfordernissen gerecht zu werden stellt hohe Anforderungen an Unternehmen und Organisationen.
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Michael Rainer, Geschäftsführung
Zum einen gilt es, mit den technologischen Entwicklungen mitzuhalten, neue Möglichkeiten zu nutzen und in bestehende IT-Umgebungen entsprechend einzubinden. Zum anderen wachsen die Anforderungen an die IT-Sicherheit – sowohl in Bezug auf die Funktionssicherheit der eingesetzten Systeme und Anwendungen als auch auf die Datensicherheit. Gerade auch deshalb entscheiden sich Unternehmen und Organisationen immer häufiger dafür, die Betreuung ihrer IT an Experten auszugeben, und sichern sich auf diese Weise eine störungsfreie und sichere Betriebstätigkeit. Ein solches Outsourcing, insbesondere mit teilweiser oder gänzlicher Auslagerung von IT-Systemen, Anwendungen und Datensicherung, bringt erhebliche Vorteile für Unternehmen und Organisationen mit sich: Es bedarf keines eigenen IT-Personals mehr, das aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl oftmals kaum imstande ist, sich in allen wichtigen IT-Belangen
Thomas Rainer, Geschäftsführung
auf dem Laufenden zu halten; bei Auslagerung der IT-Infrastruktur entfallen im Weiteren die Anschaffungs- und regelmäßigen Aktualisierungskosten von Software und Hardware. Vor allem aber verschaffen sich Unternehmen durch die Auslagerung der IT-Betreuung an Experten die Gewissheit, alle erforderlichen IT-Vorkehrungen getroffen zu haben, um die eigenen Computernetzwerke bestmöglich vor Ausfällen, Datenmissbrauch oder -verlust sowie vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.
PROFESSIONELLE IT-LÖSUNGEN Ein solcher Experte ist die Konzept GmbH mit Sitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen, Innsbruck und Wien. Seit über 18 Jahren betreut das IT-Unternehmen zahlreiche Betriebe und Organisationen in Südtirol und in Österreich in allen IT-Belangen. Die Leistungen reichen von der Realisierung von Netzwer-
ken, Serveranlagen und Speicherlösungen über die Umsetzung von Sicherheitskonzepten, IT-Outsourcing, Standortvernetzung, Integration von IP-Telefonanlagen E-Mail-Services und Hosting-Diensten bis hin zur Wartung mit garantierter Erreichbarkeit rund um die Uhr. Die hohe Leistungsfähigkeit stellt die Konzept GmbH mit einem Team sicher, das sich aus langjährigen und hochqualifizierten Mitarbeitern und Systemtechnikern zusammensetzt, die sich regelmäßig mit Kursen bei führenden Softwareund Hardware-Herstellern auf dem neuesten Wissensstand halten. Zahlreiche Zertifizierungen belegen die Kompetenz der Mitarbeiter der Konzept GmbH, die seit ihrer Gründung im Jahr 2001 in vielen IT-Bereichen zu den Pio-
STECKBRIEF KONZEPT GMBH Firmen-Standorte: Sterzing, Am Moosfeld 4 Brixen, Karel-Havlicek-Straße 7/A Innsbruck, Grabenweg 68 Wien, Kirchenplatz 6
Kontakt: www.konzept.it support@konzept.it
+39 0472 765656 Geschäftsfelder: • IT-Infrastruktur • IT-Sicherheit • IT-Outsourcing • IP-Telefonie • Standortvernetzung • Speicher-, Server-
& Cloudlösungen • Betreuung und Wartung mit 24/7-Support 365 Tage im Jahr Geschäftsführer: Thomas und Michael Rainer Anzahl Mitarbeiter: 12
INNOVATION & TECHNIK
FRAGEBOGEN AN DAS UNTERNEHMEN
Albert Rainer, Qualitätsmanagement
Dietmar Thanei, Einsatzplaner
Simon Tauber, Systemtechniker
Philipp Flatscher, Systemtechniker
Christian Ploner, Systemtechniker
Philipp Faller, Systemtechniker
Andreas Pillon, Systemtechniker
Manuel Pawel, Systemtechniker
Herr Rainer, welche praktischen Lösungen bieten Sie Firmenkunden, die viel unterwegs sind? THOMAS RAINER: Gerade bei wechselnder Nutzung von verschiedenen Endgeräten wie Computer, Tablet und Smartphone stellt sich vielen die Frage nach der optimalen Erfassung und Synchronisation von Terminen, Kontakten und E-Mails. Dazu bieten wir einen praktischen Hosted Exchange-Serverdienst, der ständig aktuellen Zugriff auf Funktionen wie E-Mail, Aufgaben, Kalender und Adressen bietet – egal, von welchem Endgerät aus man darauf zugreift und ohne dass es einer zusätzlichen Synchronisation bedarf. Darüber hinaus werden viele weitere Funktionalitäten für die verteilte Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt, wie beispielsweise der Bereitstellung von Daten und Nachrichten in projekt- und gruppenspezifischen Ordnern für die gemeinsame Verwendung und sichere Bearbeitung. Unsere Exchange-Server betreiben wir wie alle unsere Lösungen im eigenen Rechenzentrum in Tirol; die archivierten Daten sind daher sicher und konform mit der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union. Was spricht für eine Auslagerung der IT-Infrastruktur? Es gibt viele Gründe, die für die Auslagerung der Server und oft auch der gesamten IT-Infrastruktur sprechen. Indem Unternehmen die IT-Infrastruktur anmieten anstatt sie auf eigene Kosten anzuschaffen, sparen sie sich die Investitionskosten und reduzieren die laufenden Kosten für die technische Wartung. Der Outsourcing-Partner gewährleistet im Gegenzug eine hohe und störungsfreie Leistungsfä-
nieren in Südtirol zählt. So war sie zum Beispiel einer der ersten zertifizierten Microsoft-Gold-Partner und einer der wenigen Fujitsu Select-Expert-Partner in Südtirol und konnte diesen Status seither regelmäßig aufs Neue bestätigen. Ganz neu konnte sie außerdem im Jahr 2018 den „Sonicwall Secure First Silver“-Status erlangen. Neben FirmenPhilipp Raifer, Systemtechniker
Verena Rainer, Backoffice
higkeit, indem er die bereitgestellte Technik auf dem neuesten Stand hält. Gleichzeitig trifft er in der Regel weitaus höhere Sicherheitsvorkehrungen in seinem Rechenzentrum als viele Unternehmen, die ihre eigene IT im Haus betreiben. Welche Themen interessieren derzeit Firmenkunden ganz besonders? Viele Unternehmen wünschen sich einen sicheren E-Mail-Verkehr, ohne dass es einer aufwändigen Kryptografie-Lösung bedarf. Die meisten Kryptografie-Lösungen sind clientmäßig auf den Rechnern des Absenders und Empfängers zu installieren, weshalb beide einen Schlüssel erhalten – der Absender zum Verschlüsseln und der Empfänger zum Entschlüsseln. Da sich ein solcher sicherer E-Mail-Verkehr im gesamten Unternehmen nur schwierig bewerkstelligen lässt, bieten sogenannte E-Mail-Gateways eine interessante Alternative, die sich einfach umsetzen lassen und in der Anwendung für die Mitarbeiter keinen Mehraufwand mit sich bringen. Die Gateway-Lösung stellt eine serverseitige Verschlüsselung dar, die genau dort ansetzt. Während Mitarbeiter wie gewohnt ihre E-Mails von ihren Rechnern aus versenden und empfangen, laufen sämtliche kryptografischen Vorgänge beim Secure-E-Mail-Gateway zusammen, der das Verschlüsseln und Signieren von Inhalten übernimmt. E-Mail-Gateways nehmen Mitarbeitern alle relevanten Vorgänge automatisiert ab: Ausgehende E-Mails werden verschlüsselt und signiert, eingehender E-Mail-Verkehr wird entschlüsselt und verifiziert. Das spart Aufwand und senkt das Sicherheitsrisiko im betrieblichen Alltag.
kunden können sich auch Privatpersonen an die Konzept GmbH wenden. An jedem der vier Standorte stehen zu Geschäftszeiten professionelle Ansprechpartner mit kompetenter Beratung in allen IT-Belangen, für den Kauf, die Installation und die Wartung von Software und Hardware sowie bei jeglicher Art von Computerproblemen zur Seite. Erker 11/18
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INDUSTRIE 4.0 & DIGITALISIERUNG Kürzlich hat die Landesregierung die Finanzierung für Fraunhofer Italia beschlossen. Insgesamt 3,6 Millionen Euro sind für den Dreijahresplan 2019 – 2021 von Fraunhofer Italia vorgesehen. Wissenschaft und Wirtschaft vereinen und durch angewandte Forschung erfolgreich Innovationen schaffen: Das Ziel der Fraunhofer Italia Research Konsortial GmbH, einer Tochter der deutschen Fraunhofer-Gesellschaft, ist es, Wissenschaft und Wirtschaft zu vereinen und durch angewandte Forschung erfolgreich Innovationen zu schaffen. Fraunhofer Italia hat in Bo-
zen das Fraunhofer Innovation Engineering Center eingerichtet, um die wissenschaftliche Forschung und den Technologietransfer in den Südtiroler Unternehmen besonders kleiner und mittlerer Größe zu steigern. Zudem sollen die technologische Leistungsfähigkeit der lokalen Wirtschaft und die wissenschaftliche Entwicklung des Standortes Südtirol gestärkt werden. Die Forschungen von Fraunhofer Italia mit Sitz im NOI Techpark in Bozen machen Industrie 4.0 für Unternehmen greif- und nutzbar und richten ihr Forschungsangebot an das produzierende Gewerbe und an das Bauwesen. Darüber hinaus unterstützt Fraunhofer Italia Unternehmen bei der Technologieund Marktrecherche sowie in der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Im Rahmen des Projektes DeConPro wird von Fraunhofer Italia eine Forschungsinfrastruktur für
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Cyber-Physische Produktionssysteme (CPPS) in Südtirol konzipiert und aufgebaut. Der Fokus dieses CPPS-Anwendungslabors liegt in der Entwicklung, Umsetzung und Erprobung unterschiedlicher dezentraler Steuerungsstrategien für hochflexible bzw. wandlungsfähige Produktionssysteme zur autonomen Parametrisierung, Organisation und Optimierung der Herstellungsprozesse. Durch Fraunhofer Italia weiterentwickelte Komponenten werden in dieser innovativen Forschungs- und Testumgebung eingesetzt, etwa intelligente Werkstückträger und flexible Transportsysteme. Auf diese Weise bildet das CPPS-Anwendungslabor eine Plattform für die anwendungsbezogene Erforschung bzw. Erprobung neuer Technologien und für den Technologietransfer und den laufenden Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Unternehmen. Durch neue Arbeitsmittel wie Augmented Reality for Construction (AR4C) oder Internet of Things wird die Digitalisierung vorangetrieben. Das Projekt PreMain (Predictive Maintainance) zeigt eine standardisierte Methode auf, die den kleinen und mittleren Südtiroler Unternehmen als Hilfsinstrument für die Optimierung ihrer Produktionslinie dient, und zwar durch eine verbesserte Digitalisierung in der Produktionslinie mittels Datenund Informationenerhebung. Das Projekt „MeranSmart: eine inklusive und digitale Stadt“ hingegen hat sich zum Ziel gesetzt, Meran in den Bereichen Mobilität, Gebäude, Energie, Digitalisierung, Tourismus, Sicherheit und Soziales für die Zukunft wendig, intelligent und sozial inklusiv zu gestalten.
Aktuell
INNOVATION & TECHNIK PR
Unsere Volkswagen T-Family SUV Modelle Wer heute ein neues Auto kauft, Platz braucht und etwas Besonderes haben möchte, dem wird unser Volkswagen Verkaufsberater nicht nur den Kombi zeigen, sondern auch einen unserer T-Family SUV Modelle, T-Roc, Tiguan, Tiguan Allspace und Touareg. Schon bald kommt ein neues Mitglied dazu, der T-Cross. Jüngstes SUV Modell ist der seit vergangenem Herbst angebotene VW T-Roc. Der selbstbewusste T-Roc hinterlässt durch sein expressives Crossover-Design einen bleibenden Eindruck. Mit 4,23 m Länge, 1,82 m Breite und nur 1,57 m Höhe steht er unter dem größeren, dem Tiguan,
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4Motion
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Der Volkswagen T-Roc hat was
der 20 cm länger ist. Serienmäßig ausgerüstet mit intelligenten Technologien und Fahrerassistenzsystemen zur Unfallvermeidung, wie Müdigkeitserkennung, Front assist mit City Notbremsfunktion & Fußgängererkennung, Spurhalteassistent, Multikollisionsbremse, Adaptive Cruise Control sind nur einige davon. Jetzt auch als 1.6
TDI-Motor erhältlich. Und keine Angst vor Fahrverboten mit den neuen Volkswagen Euro 6 d-Temp (WLPT approved)! Die T-Roc Modelle gibt es ab 21.900 Euro oder mit Volkswagen Progetto Valore ab 189 Euro/Monat (Tan 3,99 %, Taeg 5,18 %). Bis Dezember gibt es einen Extra-Bonus von 1.500 Euro beim Kauf des 2.0 TDI Motor! Detaillierte Infos bei Auto Brenner Brixen und Bruneck. DAS SIND NUR EINIGE VON VIELEN SUV-VORTEILEN: - Durch die hohe Sitzposition haben Sie einen besseren Blick auf die Straße und mehr Fahrkomfort. - Der Wagen bietet genügend Bodenfreiheit. Haben Sie sich im Schnee oder Schlamm festgefahren, haben Sie sich auch schnell wieder herausmanövriert. - Reichlich Raum für die Urlaubsfahrt. So lassen sich Kinder, Freunde, Fahrräder, Skiausrüstung, der Familienhund und anderes Gepäck mitnehmen. - Viele Modelle sind mit Allradantrieb ausgestattet und eignen sich für Fahrten im Gelände. - Laut ADAC Crashtest sind Sie bei einem Unfall besser vor Verletzungen geschützt. Das Volkswagen Verkaufsteam in Brixen und Bruneck erwartet Sie und freut sich auf eine gemeinsame Probefahrt! Kommen Sie und erfahren Sie mehr über die Assistenzsysteme. Fragen Sie nach den laufenden Promotionen.
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DIE ELEKTRONISCHE FAKTURIERUNG Mit 1. Jänner 2019 tritt in Italien die Pflicht zur elektronischen Fakturierung für alle Unternehmer und Freiberufler in Kraft. Für Unterwerkverträge im Zusammenhang mit öffentlichen Aufträgen sowie für die Lieferkette mit Treibstoffen findet die Pflicht zur elektronischen Fakturierung bereits seit 1. Juli 2018 Anwendung. Wer ist zur Ausstellung einer elektronischen Rechnung verpflichtet? Alle Unternehmer und Freiberufler müssen ab 1. Jänner 2019 ihre Rechnungen elektronisch ausstellen, unabhängig davon, ob es sich beim Kunden um eine öffentliche Körperschaft, ein Unternehmen oder eine Privatperson handelt. Befreit von der Pflicht zur elektronischen Fakturierung sind nur die pauschalisierten Kleinstunternehmen („Forfettari“ und „Minimi“) sowie Landwirte mit einem Vorjahresumsatz von weniger als 7.000 Euro. Rechnungen von und an ausländische Unternehmen können weiterhin in Papierform erstellt und erhalten werden. Was gilt als elektronische Rechnung? Die elektronische Rechnung wird im gesetzlich vorgeschriebenen XML-Format erstellt, wobei deren Inhalt genau geregelt ist. Rechnungen im pdf-Format, die mittels PEC oder Mail verschickt werden, gelten nicht als elektronische Rechnungen.
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Wie erfolgt der Versand der elektronischen Rechnungen? Mithilfe einer eigens dafür vorgesehenen Software bzw. Internet-Plattform muss die Rechnung im XML-Format erstellt
und digital an die Agentur der Einnahmen (SDI) übermittelt werden, welche die Rechnung nach positiver Kontrolle dem Kunden zur Verfügung stellt. Auf welchem Weg erfolgt der Erhalt der Eingangsrechnungen? Unternehmer und Freiberufler können ihre Eingangsrechnungen entweder über PEC, den elektronischen Empfängerkodex (codice destinatario) oder die Plattform der Agentur der Einnahmen herunterladen. Es ist ratsam, einen bevorzugten Kanal bei der Agentur der Einnahmen zu hinterlegen, über den alle Rechnungen zugestellt werden sollen, um die laufende Überprüfung mehrerer Kanäle zu vermeiden. Handelt es sich beim Kunden um eine Privatperson, erfolgt die Rechnungsausstellung zwar auch elektronisch und die Rech-
nung wird an das SDI übermittelt, es wird dem Kunden aber zusätzlich eine Kopie der Rechnung in Papierform ausgehändigt. Der Privatkunde selbst kann alle Rechnungen, die an
ihn ausgestellt wurden, in seiner steuerlichen Infobox der Agentur der Einnahmen (cassetto fiscale) einsehen, sofern er dafür die Zugangsdaten beantragt hat. Wie erfolgt die Archivierung der elektronischen Rechnungen? Elektronische Rechnungen im XML-Format sind den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend digital zu archivieren. Welche Softwarelösungen gibt es? Die Erstellung, der Versand und die Archivierung der elektronischen Rechnungen können unter anderem kostenlos über die App oder die Software der Agentur der Einnahmen erfolgen. Allerdings müssen hier alle Rechnungen manuell erfasst werden und eine Anbindung an ein bereits bestehendes Fakturierungs-
programm oder ERP-System ist nicht möglich. Wirtschaftsberater, Verbände und IT-Dienstleister bieten ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen an, die den Bedürfnissen der jeweiligen Unternehmen entsprechen und den bürokratischen Aufwand minimieren. Wann sollte mit den Vorbereitungen zur elektronischen Fakturierung begonnen werden? Besonders für kleine und mittlere Unternehmen stellen diese Neuerungen einen erheblichen bürokratischen Aufwand dar, der nicht zu unterschätzen ist. Die Auswahl der Software sowie deren Installation müssen noch vor Jahresende vorgenommen werden, um am Jahresanfang Verzögerungen in der Rechnungsausstellung und damit verbundene Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Wir empfehlen daher allen Unternehmen und Freiberuflern, sich bereits jetzt mit ihren Beratern in Verbindung zu setzen und rechtzeitig die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, damit sie am 1. Jänner 2019 für diese epochale Neuerung gerüstet sind.
Klaus Steckholzer Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
INNOVATION & TECHNIK PR
OPTIC RAPID
Eine Brille für jede Entfernung Im Straßenverkehr die Schilder rechtzeitig erkennen, am Arbeitsplatz Kleingedrucktes lesen und abends ganz entspannt fernsehen. Wer eine Lesebrille gegen Altersweitsichtigkeit braucht und gleichzeitig kurzsichtig ist, muss permanent die Brille wechseln. Oder greift zur Gleitsichtbrille. Optic Rapid stellt die Brille für alle Fälle vor.
rung der Gläser vor. Dabei wird der richtige Sitz von Gläsern und Fassung millimetergenau gemessen und bestimmt. Ein Aufwand, der sich lohnt! Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Ermüdung können durch die individuelle Anpassung weitestgehend vermieden werden. Optic Rapid bietet eine Verträglichkeitsgarantie für alle Gleitsichtbrillen: Sollte jemand mit der neuen Brille nicht zurechtkommen, gibt es kostenlos Ersatz.
Eine Gleitsichtbrille ist eine Mehrstärkenbrille, korrigiert sie doch mit einem Glas mehrere Fehlsichtigkeiten. Der obere Bereich ist für die Ferne zuständig, schaut man nach unten, kann man in der Nähe klar und scharf sehen. Im Gegensatz zu den Bi- und Trifokalbrillen von früher ist der Übergang zwischen den unterschiedlichen Sehbereichen stufenlos und gleitend. Auch das Sehen in sogenannten Zwischenentfernungen (zwischen 0,5 und 2 Metern) ist problemlos möglich.
Für ein optimales Ergebnis spielt die Auswahl des Glases eine zentrale Rolle. Neben der klassischen Gleitsichtbrille gibt es spezielle Raumkomfortbrillen oder Gläser für intensives Arbeiten am Computerbildschirm.
Wer sich für eine Gleitsichtbrille entscheidet, sollte sich unbedingt von geschultem Fachpersonal beraten lassen. Der Optiker erfasst Sehstärke und Hornhautverkrümmung und nimmt die akkurate Zentrie-
Informationen zu allen Details erhalten Sie persönlich in den vier Filialen in Bruneck, Sand in Taufers, Toblach und Sterzing sowie über die Optic Rapid Facebook-Seite.
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Essen & Trinken PR
Bio(life) wirkt! Bei Biolife präsentieren mittel- bis kleinstrukturierte Betriebe aus ganz Italien und darüber hinaus die ganze Vielfalt
des wachsenden Bio-Marktes. Das Publikum der Biolife besteht sowohl aus Hoteliers und Gastronomen als auch aus engagierten Konsumenten. Freitag, 23. November: Organic 2030 Am ersten Messetag findet erstmals ein Fachkongress zum Bio-Anbau in Eu-
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ropa statt, der namhafte Experten aus Deutschland, Österreich und Italien nach Bozen bringt, um einen Vergleich zwischen den drei Ländern zu ziehen. Montag 26. November: Bio Wine Festival Am letzten Messetag findet ab 12.30 Uhr ein exklusives Weinevent statt, bei dem Südtiroler Bio-Weinbauern ihre Betriebe und ihre besten Tropfen präsentieren. Die 15. Auflage der Biolife: von Freitag, den 23. bis Montag, den 26. November von 9.30 bis 18.30 Uhr, zeitgleich mit der Herbstmesse. Am ersten und letzten Messetag, Freitag und Montag, Eintritt frei! www.biolife.it/de
TORTEN MIT WOW-EFFEKT! Vor kurzem ist im Raetia-Verlag das neue Buch „Kunstvolles Backen“ von Sieglinde Pircher erschienen. Darin zeigt die Konditormeisterin, wie aus fünf einfachen Grundrezepten zu Massen, Cremes und Dekor köstliche und märchenhafte Torten entstehen. Die fünf Grundmassen sind beliebig kombinierbar, der Fantasie werden keine Grenzen gesetzt. Mit den kostenlosen Video-Anleitungen zu jeder Torte und den vielen Tipps und Tricks der begeisterten Kuchenbäckerin gelingen die süßen Kreationen sicher! Das 192 Seiten starke Buch ist im Buchhandel erhältlich.
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Wipptaler Gerichte mit Tradition So verschieden die Wipptaler Täler sind, so verschieden sind auch die Gerichte, die auf den Tisch kommen. Ridnauner Tusch-Krapfla oder Pfitscher Krautfüchse (Krautspatzen) – wenn man von einem Tal in das andere reist, tut sich kulinarisch eine andere Welt auf.
Etwa 5 min. in kochendem Wasser garen und anschließend in einer Pfanne mit Butter leicht anrösten lassen. Dazu passt frischer Salat.
„Tusch-Krapfla“
Krautfüchse
Teig: 250 g Roggenmehl 250 g Weizenmehl 2 Eier ca. 125 ml Wasser 1Prise Salz
TIPP: Etwas Parmesan auf die Krapfla gestreut, verfeinert den Geschmack.
„Pfitscher Delikatesse“
Zutaten vermischen und zu einem glatten Teig kneten. Anschließend eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
NEUSTADT/ CITTÀ NUOVA 28 - 39049 STERZING/ VIPITENO
Vor 1 Jahr ...
... hat Ulli’s Café in der Sterzinger Neustadt geöffnet. Ein duftender Kaffee, ein prickelnder Prosecco, etwas für den kleinen Hunger zwischendurch – in dieser Zeit haben sich zahlreiche Gäste bei uns eine kleine Auszeit gegönnt. Für Ihren Besuch in unserem Cafè möchten wir Ihnen herzlich danken! Für genussvolle Momente sind wir auch in Zukunft für Sie da!
Un anno fa ..
... ha aperto Ulli’s Café in Città Nuova a Vipiteno Un caffè profumato, un prosecco frizzante, un piccolo spuntino - durante quest'anno molti ospiti hanno potuto godersi piacevoli momenti. Vogliamo ringraziare i nostri ospiti per la loro visita! Ovviamente vi aspettiamo anche in futuro per piacevoli momenti!
Ulli & Christian
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Füllung: 200 g vorgegarte Tuschn (Steckrüben), 200 g gekochte, mehlige Kartoffeln, Salz, Pfeffer, Kräuter (wie beispielsweise Schnittlauch oder Bohnenkraut). Kartoffeln und Tuschn getrennt kochen und abkühlen lassen. Anschließend fein reiben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach Belieben mit Kräutern verfeinern. Teig ausrollen und Kreise ausstechen, jeweils einen Teelöffel der Füllung darauf geben, Krapfla zu einem Halbmond formen und mit einer Gabel die Enden verzieren.
Zutaten: ca. 400 g Mehl einige Löffel Rübenkraut Mehl und Rübenkraut zu einem zähen Teig verrühren, mit einem Esslöffel Nocken abstechen und in das siedende Wasser (Salz je nach Geschmack) geben. Etwa 10 – 12 min. garen lassen. Wasser abseien, Krautfüchse in eine Schüssel geben und mit goldbrauner Butter übergießen. Nach alter Tradition essen alle aus einer Schüssel, eine Beilage ist überflüssig.
ESSEN & TRINKEN
„LOCAL & FAIR“ Die Landesregierung gab Anfang Oktober den Startschuss für Südtirols Pilotprojekt in Sachen nachhaltiger EU-Lebensmittelpolitik. Im Juni dieses Jahres vereinbarte Landeshauptmann Arno Kompatscher mit dem EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, die Grundlage für dieses Projekt. IDM wird nun beauftragt, ein Detailkonzept für das Pilotprojekt zu erarbeiten; dazu sollen zunächst alle wichtigen Sozialpartner wie etwa der Südtiroler Bauernbund, der Hotel- und Gastwirteverband (HGV) und das Versuchszentrum Laimburg einbezogen werden. © LPA Das Pilotprojekt stützt sich laut einem Rohkonzept auf drei Säulen. Die erste zielt darauf ab, die Produktion und die Vertriebsstruktur für regionale Lebensmittel zu stärken und weiterzuentwickeln. Nur so könne erreicht werden, dass Abnehmer im Handel
und Gastgewerbe auf ein verlässliches Angebot zählen können. „Aktuell finden Angebot
und Nachfrage oftmals nicht zusammen“, erklärte der Landeshauptmann. Die zweite Säule sieht den Aufbau einer Marke namens „local & fair“ vor. Produktionsstätten von regional angebauten oder verarbeite-
ten Nahrungsmitteln könnten dieses Markenzeichen an ihren Produkten anbringen, die im Handel vertrieben werden, Gastbetriebe könnten es ins Menü einfließen lassen, wenn sie solche Lebensmittel verarbeiten. Die dritte Säule sieht vor, das Prinzip des freien Wettbewerbs in der Vergabe von öffentlichen Aufträgen entsprechend zu korrigieren. Denn es begünstigt zu sehr den Einsatz von Massenprodukten, die wenig kosten, während regionale, nachhaltige Produkte von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben das Nachsehen haben, weil sie bei Menge und Preis oftmals nicht mithalten können. Der Mehrwert, den diese leisten, soll in die Bewertung eines Angebots einfließen, indem nun Kriterien eingeführt werden, die den Vorzug der regionalen und nachhaltigen Lebensmittel stärker berücksichtigen.
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Kaufen im Überfluss Mit gutem Gewissen einkaufen ist eine Kunst. Wie sich Konsumenten im Überangebot an Produkten zurechtfinden – und lernen, die Lebensmittelindustrie kritisch zu hinterfragen. Rund 70 Prozent aller Käufe werden spontan vor dem Regal im Supermarkt entschieden. Marktforscher haben das in Studien herausgefunden. Seit Jahrzehnten untersuchen sie, wie der Konsument tickt. Ihre Erkenntnisse wissen Produzenten und Händler effizient für sich zu nutzen. Leicht lenkbare Einkaufswägen, Entspannungsmusik, temperierte Räume, Brötchenduft aus dem supermarkteigenen Backofen ... Diese und mehr Tricks sollen die Lust aufs Zugreifen steigern. Die (leeren) Versprechungen der Verpackung An sich klingt es ja toll, aus einem riesigen Warensortiment wählen zu dürfen. Stünden da nicht die Produkte im Regal, die uns nur die halbe Wahrheit über sich erzählen. Selbst ernährungsbewusste Konsumenten lassen sich von gewissen Werbebotschaften in die Irre führen. „Große Ketten und weitere Konzerne wissen genau, auf welche Farben und Bilder Kunden reagieren. So werden Produkte optisch häufig als extrem gesund, natürlich, frisch und nachhaltig getarnt“, sagt Verena Gschnell von
Schnäppchenangebote: Lockmittel für Kunden. Den vollen Preis muss trotzdem jemand zahlen. Oft sind es die Rohstofflieferanten.
der oew (Organisation für Eine solidarische Welt). Nicht immer hält die Verpackung, was sie verspricht. Inhaltsstoffe, die auf der Vorderseite groß angepriesen werden, sind auf der Rückseite häufig weit hinten aufgelistet, was bedeutet, dass sie im Grunde nur in kleinen Mengen vorhanden sind. Die restlichen Inhaltsstoffe bestehen oft aus einem Mix an Ersatz- oder anderen Zusatzstoffen. Dasselbe gilt für „Lite“, „Zero“- oder „Fitness“-Produkte. „Sie lassen Menschen glauben, dass die Produkte gesund sind, was nicht immer stimmt. Lite sagt wenig über den Kaloriengehalt eines Produktes aus und ist auch sicherlich kein Garant für einen positiven Nährwert“, so Gschnell. Das Geheimnis der „E...“ Wer herausfinden will, welche Stoffe genau in einem Produkt stecken, braucht heutzutage ein eigenes Nachschlagwerk dafür. Was bedeuten die „E-Nummern“ auf der
Regionale, faire und Bioprodukte sind zwar teurer, aber sie garantieren zumindest bessere Arbeitsbedingungen und pestizidfreie Böden.
Zutatenliste? E-Nummern sind Abkürzungen für EU-weit erlaubte Lebensmittelzusatzstoffe. Farbstoffe lassen Lebensmittel besser aussehen, Konservierungsstoffe erhöhen die Haltbarkeit, Süßstoffe ersetzen Zucker. Emulgatoren, Stabilisatoren, Verdickungsmittel geben dem Produkt die gewünschte Form. Rieselhilfen, Säureregulatoren und Trennmittel verhindern das Klumpen, etwa von Salz. „Die Hersteller haben keine Pflicht, diese Zusatzstoffe für ‚Alltagsmenschen’ zu entschlüsseln“, kritisiert Gschnell. Künstliches Aroma für den Gaumen Die Liste der Zusatzstoffe ist noch länger. Ist der Begriff „Aroma“ angegeben, kann man davon ausgehen, dass es im Labor synthetisch hergestellt worden ist. Beispiel: Vanillin in der Vanilleschote. Ist die Bezeichnung „natürliches Aroma“ angegeben, muss es zwar aus einem natürlichen Rohstoff stammen,
aber nicht zwangsläufig aus einem Lebensmittel. Vanillin lässt sich genauso gut mithilfe von Zuckerrübenschnitzeln gewinnen. „Natürliches Himbeeraroma“ muss zu mindestens 95 Prozent aus dem angegebenen Lebensmittel stammen. Bei einem Extrakt (Vanilleextrakt) werden Aromen mit Lösungsmitteln wie Wasser oder Alkohol herausgezogen. Bereits ein Gramm Aroma kann etwa einen Kilogramm Lebensmittel aromatisieren. Schwein im Brot Selbst wer vegetarisch oder vegan leben möchte, muss sich erst einmal auf dem Markt einen Überblick verschaffen. „Tierische Produkte verstecken sich häufig in zubereiteten Lebensmitteln, auch dort, wo man es nicht vermuten würde“, so Gschnell und nennt als Beispiel Schweinefett im Brot, um Mehle leichter knetbar zu machen, oder Gelatine, die Gummibärchen weich macht und Rotwein säubert.
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Sommeliére des Jahres 2019 Verliehen von „Der große Guide Restaurants & Hotels"
Das Weinangebot im Restaurant ist wunderbar durchdacht und hat großen regionalen Bezug. Doris Siller liebt es, auch bei kleineren und unbekannteren Südtiroler Weinbauern ganz neue vinologische Entdeckungen zu machen. Mit sehr viel Charme und guter Laune vermittelt sie ihre große Sachkenntnis der edlen Tropfen den Gästen. Angesichts der Freude, mit der sie ihr Wissen vermittelt, ist ihre Leidenschaft förmlich greifbar. Der Star in arbor’s alpin-mediterraner Küche ist das Produkt. Haubenkoch Armin Siller verwendet vorwiegend Produkte aus regionalen Kreisläufen von ausgewählten Produzenten.
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ESSEN & TRINKEN
Versteckte Herkunft Eine Grauzone bleibt auch, woher die Rohstoffe für die Produkte in den Regalen stammen. Selbst bei lokalen Händlern lohnt es sich, genauer nachzufragen. „Hersteller sind nicht verpflichtet bekanntzugeben, woher die Inhaltsstoffe für Produkte kommen“, so Gschnell. Auf der Verpackung reicht die Angabe von Verpackungsort und Firmensitz. Kommt das Korn, das in Südtirol zu Mehl gemahlen wird, tatsächlich aus Südtirol? Zwar besteht mittlerweile ein Bruchteil der Brotwaren aus Regiokorn. Der Hauptanteil des Getreides kommt aber nach wie vor aus anderen europäischen Ländern. „Auch Speck darf das Qualitätszeichen Südtirol tragen, weil er hier geräuchert wurde. Dass das Schwein in Holland oder Deutschland gelebt hat, muss nirgendwo angegeben werden. Freilich gibt es Ausnahmen: Beim qualitätsgekennzeichneten Strudel muss die Herkunft der Äpfel und Butter – aber auch nur von diesen – angegeben werden. Beide Produkte müssen aus Südtirol kommen“, so Gschnell. Die Macht der Konzerne Bedenklich findet Verena Gschnell, die sich in der oew um den Bereich Bewussten Konsum kümmert, die Rolle der großen Handelskonzerne. „Der Lebensmittelmarkt konzentriert sich immer mehr auf einige wenige Konzerne. Das Netz ist teilweise so verwebt, dass der Kunde nur sehr schwer durchblicken kann. Viele kleine Firmen und Namen gehören zum Beispiel zu den großen Firmen Nestlé oder Mondelez. Nicht immer wird das auf Verpackungen angegeben“, so Gschnell. Große, weltmarktorientierte Handelskonzerne locken Kunden permanent mit Sonderangeboten und erklären den kleinbäuerlichen Familienbetrieben den Existenzkrieg. Schnäppchen-Angebote: heißt Preise drücken beim Zulieferer, der den Druck an Landwirte und Arbeiter weitergibt, die schwächsten Glieder der langen Wertschöpfungskette. Die industrielle Landwirtschaft ist weltweit weiter im Vormarsch. Immer wieder werden Fälle von Bodenspekulation, Landraub, Umweltzerstörung, Kinder- und Zwangsarbeit, Missachtung des Arbeitsschutzes, pestizidhaltigen Lebensmitteln,
Genmanipulation und überdüngten Monokulturen bekannt. Von alldem steht auf den Verpackungen freilich nichts. Stattdessen ansprechende Bilder von fröhlichen Menschen und intakter Natur, die dem Kunden das gute Gefühl geben: Hey, alles in Ordnung. „Mit allen Sinnen“ einkaufen Jeder Einkauf beeinflusst, was in der Welt passiert. Eine Chance, die jeder einzelne Kunde nutzen sollte. Möglichkeiten, der undurchsichtigen Lebensmittelindustrie die Stirn zu bieten, gibt es viele: Eine gewisse Resistenz gegen die Verführung der Werbung entwickeln, sich fragen: Brauche ich dieses Produkt wirklich? Wenn Produkte im Geschäft gekauft werden, dann vor dem Kauf Rückseiten oder Etiketten lesen. Wer frische regionale Ware kauft, etwa in Hofläden, auf lokalen Märkten oder beim Nachbarn, erspart sich nicht nur sämtliche Zusatzstoffe, sondern auch die Verpackung. In Südtirol bilden sich vermehrt solidarische Einkaufsgruppen: Freunde, Bekannte, die sich zusammenschließen, um gemeinsam im Großhandel oder und direkt von Biobauern der Region einkaufen, um gesunde sozialverträgliche Nahrungsmittel zu einem fairen Preis zu bekommen und sie untereinander zu verteilen. Der Fokus liegt auf den kleinen Herstellern, die umweltverträgliche Produkte produzieren, Zwischenhändler und lange Transportwege werden ausgeschaltet. Jedes Jahr fahren Millionen LKW von Norden nach Süden und umgekehrt, damit Produkte aus dem Süden in den Regalen im Norden stehen und umgekehrt. Schiffe transportieren Obst und Gemüse aus fernen Ländern nach Europa, damit der Verbraucher auch im Winter Spargel essen kann. Die Transporte werden erst dann eingestellt, wenn der Verbraucher zu verstehen gibt, dass er den Winter auch ohne Spargel übersteht. Selbst bei der viel beworbenen Bio-Ware lohnt es sich zu hinterfragen: Brauche ich wirklich Bio-Kastanien aus China oder kaufe ich lieber konventionell produzierte aus Südtirol?
beißt, sollte auch wissen, dass die meisten Kakaobohnen spottbillig in westliche Industriestaaten exportiert werden. Die Bohnen werden zudem meist nicht nur von erwachsenen, westafrikanischen Arbeiter, sondern auch von Kindern mit Macheten geöffnet. Die Löhne sind meist sehr gering und reichen kaum für ein menschenwürdiges Leben, die Arbeitsbedingungen sind hart. Laut Kakaobarometer verdienen am Schokoladegeschäft vor allem der Einzelhandel und der Fiskus. Dasselbe beim Kaffee: 80 Prozent des Kaffees wird von 25 Millionen Kleinbauernfamilien produziert, die weniger als zehn Hektar Land besitzen. Viele verdienen weniger als zwei Dollar pro Tag. Mittlerweile tragen auch in Supermarktregalen immer mehr Schokoladenriegel und Kaffeepackungen ein Gütesiegel, dass sie fair gehandelt und ökologisch erzeugt worden sind. Wer faire Schokolade isst und fairen Kaffee trinkt, kann Ausbeutung und Kinderarbeit zwar nicht zur Gänze verhindern, aber immerhin trägt er
dazu bei, den Rohstoffproduzenten und ihren Familien ein faires Leben zu ermöglichen. Harte Fakten Am 16. Oktober war internationaler Welternährungstag. Fast jeder neunte Mensch auf der Welt hungert. Die Welternährungsorganisation FAO schätzt, dass 821 Millionen Menschen regelmäßig nicht genug zu essen haben. Andererseits landet weltweit jedes Jahr ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel im Müll. 2017 wurden auf unserem Planeten 2.650 Millionen Tonnen Getreide produziert: 43 Prozent wurden für Lebensmittel verwendet, 36 Prozent an Tiere verfüttert, der Rest zu Treibstoff und anderen Industrieprodukten verarbeitet. Die globale Landwirtschaft wäre heute in der Lage, 14 Milliarden Menschen zu ernähren. Trotzdem stirbt alle drei Sekunden ein Mensch an Hunger. Warum? Weil jeder Einkauf beeinflusst, was in der Welt passiert. rb
Unfairer Handel Wer genussvoll in eine Schokolade Erker 11/18
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ESSEN & TRINKEN
REZEPT Hirschroulade
SOLL MAN KRÄUTER UND GEWÜRZE MITKOCHEN?
Zutaten: 4 Scheiben von einem Hirsch-Schlegel, 4 TL Senf, Salz und Pfeffer, 4 Scheiben fetter Speck, 2 Karotten, 2 Zucchini, 1 Lauchstange, 2 rote Zwiebeln, Speiseöl, geriebener Bergkäse, ¼ l Fleischbrühe, 2 Lorbeerblätter, Thymian, Rosmarin. Zubereitung: Für die Füllung der Roulade eine Karotte, zwei Zucchini und etwas Lauch klein würfeln und in einer Pfanne kurz anbraten. Auf die Seite geben. Sobald es abgekühlt ist, etwas würzen und mit geriebenem Bergkäse vermengen. Das Hirschfleisch in nicht zu dicke Scheiben schneiden, das kleingewürfelte Gemüse darauf verteilen und einrollen. Den geschnittenen Speck um das Rouladenfleisch wickeln und mit einem Baumwollband befestigen. In einer Pfanne etwas Speiseöl erhitzen und die Rouladen darin rundherum goldbraun braten. In der Zwischenzeit die roten Zwiebeln und die Karotte schälen und zusammen mit der restlichen Lauchstange in größere Würfel schneiden. Das Wurzelgemüse über die Rouladen streuen und mit etwas Fleischbrühe begießen. Im vorgeheizten Backrohr bei etwa 160° C für rund 10 min. garen und dann mit frischen Kräutern servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!
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Kräuter und Gewürze verleihen Speisen durch ihre Aromen eine besondere Geschmacksnote. Jedoch verlieren manche Kräuter ihre Aromen bei Hitze schnell, während andere sie erst während des Kochens voll entfalten. Es ist also entscheidend, dass sie den Speisen zum richtigen Zeitpunkt hinzugefügt werden. Als Faustregel gilt: Zarte, feinblättrige Kräuter sollten erst kurz vor dem Servieren zerkleinert und in oder auf die Speisen gegeben werden. Dazu gehören Basilikum, Dill, Schnitt-
lauch, Petersilie, Kerbel, Koriander oder Zitronenmelisse. So bleibt das Aroma gut erhalten. Kräuter mit festen Blättern wie Thymian, Rosmarin, Oregano, Salbei, Lavendel, Bohnenkraut oder Lorbeer dürfen und sollen länger mit garen. Sie entfalten ihr Aroma erst während des Kochens. Auch Gewürze wie Kümmel, Nelken und Wacholderbeeren geben ihr volles Aroma erst durch längeres Kochen an die Speisen ab. Hitzeempfindlich sind dagegen Safran, Muskatnuss, Paprika und Pfeffer.
Gesundheit
Husten Während akuter Husten meist durch eine Atemwegsinfektion verursacht wird, stellt der chronische Husten oft eine differentialdiagnostische Herausforderung dar. Der Husten ist ein wichtiger physiologischer Schutzreflex der unteren Atemwege und tritt als Symptom bei nahezu allen Lungenerkrankungen und einigen anderen
Erkrankungen auf. Husten ist ein Ausdruck einer Schädigung und vorübergehenden Funktionsstörung für die bronchiale Reinigung und des Abwehrmechanismus. Der Husten an sich ist nicht krankhaft, aber eine Warnfunktion für krankhafte Veränderungen im Organismus. Der Hustenreflex geht von Sensoren in der Bronchialschleimhaut aus und wird ins Hus-
tenzentrum des Gehirns und dann über motorische Nerven an das Zwerchfell und die Atemmuskulatur zur Erzeugung des Hustenstoßes weitergeleitet. Es gibt einen trockenen Husten und einen Husten mit Auswurf. Ein gelb-grünlicher Auswurf spricht für eine bakterielle Entzündung, ein glasig-zähes Sekret weist auf eine chronische Bronchitis hin, ein schaumig-weißliches Sekret besteht bei Lungenödem, ein blutiges Sekret entsteht bei Lungentumoren. Der akute Husten hält maximal bis zu drei Wochen an, tritt bei Atemwegsinfektionen auf und gehört zu den häufigsten Ursachen für Arztbesuche. Der subakute Husten dauert zwischen drei und acht Wochen. Der chronische Husten besteht über acht Wochen und bedarf immer einer weiteren Abklärung; er tritt bei neun bis 30 Prozent der Bevölkerung auf, abhängig von Rauchergewohnheiten und Umweltreizen.
husten, ebenso Speiseröhrenentzündung. Die häufigste Ursache ist chronischer Zigarettenkonsum (20 Zigaretten/Tag über 20 Jahre). Die chronische Bronchitis ist definiert mit Husten und Auswurf für mehr als drei Monate in zwei aufeinanderfolgenden Jahren, die Atemnot nimmt zu. Die Diagnose wird gestellt durch sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchung, weiters durch eine Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) oder durch eine CT-Untersuchung der Lunge. Ein Hauptsymptom der Lungentumore ist der chronische Husten bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren (übermäßiger Gebrauch von Nikotin). Sowohl bei akutem als auch bei chronischem Husten ist ein kau-
saler Therapieansatz anzustreben. Eine Antibiotikatherapie ist nur bei bakterieller Bronchitis notwendig. Für den akuten Husten ist eine kausale Therapie nicht möglich (Virusinfekt), sondern nur lindernde Maßnahmen, wie schleimlösende, entzündungshemmende Medikamente und körperliche Schonung. Hustendämpfende Mittel bringen eine Linderung, jedoch keinen Heilungseffekt, wobei die wirksamen Hustenmittel (Codeinpräparate) insbesondere vorübergehend nachts erlaubt sind.
Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt im KH Sterzing
Der chronische Husten tritt vor allem bei Lungenasthma auf, ebenso als Hauptsymptom bei der chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) mit oder ohne Lungenüberblähung (Emphysem), Mukoviszidose, Lungentumoren, Lungenfibrose, Aspirationen, Lungenembolien, Tuberkulose und Keuch-
STERZING
Vier Säulen der Gesundheit Der Mensch könnte unter günstigen Bedingungen 150 Jahre alt werden. Hierzu benötigt er wenig. Karin Botchen, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin, referiert am 14. November im Stadttheater Sterzing über „Vier Säulen der Gesundheit – Atmen, Kauen, Bewegen, Meditieren“, über Gesundheit, die nicht teuer sein muss. Diese beginnt bei grundlegenden Dingen, die jedem von uns zugänglich sind, wie richtiges Kauen und Atmen, Bewegung und Meditation. Veranstaltet wird der Vortrag – er beginnt um 19.30 Uhr – von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing. Der Eintritt ist frei. Erker 11/18
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Leute
Liebe Mami, mir wünschn dir olls Guate zun Geburtstog! Mir liebm di fu gonzn Herzen, deine Family
Zu deinem 80. Geburtstag, den du am 5. November feierst, wünscht dir deine Familie viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen. Es ist schön, dass wir dich haben!
Herzlichen Glückwunsch zum 70.! Alles Liebe, Gute und besonders viel Gesundheit wünschen dir deine Schwestern Liesl, Anna und Christl mit Familien.
Insre Mamme werd 80 Johr!
Kaum zu glabm, obr wohr, die Heidi fu Mauls weard 40 Johr! Mitn Radl olle Tog bleib sie fit und froh! Alles Gute zum Geburtstag wünschen wir dir herzlich! Deine Lieben
Liebe Mamme, Schwiegermutter und Oma, Anna Thaler geb. Mader!
Mir wünschn ihr olles Beste! Bleib so, wia du bisch!
Die besten Glückwünsche zum 90. Geburtstag und noch weitere glückliche Tage mit uns wünscht dir von ganzem Herzen deine Familie. Fritz mit Agnes, Elisabeth, Max mit Sigrid, Karin und Petra
Deine Kinder Anita und Martina mit Familien
Lieber Michael, seit 25 Jahren leistest du einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Firma. Einen herzlichen Dank für deine Betriebstreue und deinen unermüdlichen Einsatz!
www.emp-elektro.it
Jürgen mit EMP Team
Lieber Richard, einen herzlichen Dank für deine 29-jährige Betriebstreue und deinen unermüdlichen Einsatz. Wir wünschen dir alles Gute zu deiner Pensionierung! Jürgen mit EMP Team 94
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www.emp-elektro.it
Leute
Die 75er von Freienfeld Die 75er von Freienfeld bei der Jahrgangsfeier in Ried: Franz Braunhofer, Alfons Überegger, Margareth Pichler-Trenkwalder, Albert Gschnitzer, Martha Pedratscher, Anna Überegger, Josef Überegger,
68er Feier
Martha Plank-Wenin, Herta Gantioler-Hofer; Hedwig Wieser, Franz Fleckinger, Hilda Gruber, Lorenz Fleckinger, Hedwig Wieser-Thaler, Ernst Wild, Hans Wieser, Josef Teissl, Franz Pfitscher. Zu unserem 75. Geburtstag Geburtstage hatten wir schon viele in unserem Leben, aber den 75. kann es nur einmal geben. Wir haben nun eine stolze Zahl erreicht, bestimmt war nicht immer alles leicht. Mit 75 denken wir ganz still,
ich werde 80 ... so Gott will.
45-jährige Wipptaler in Feierlaune
Auch in diesem Jahr hatte sich das Organisationskomitee der 1973-Geborenen etwas Besonderes einfallen lassen, damit der Halbrunde gebührend gefeiert werden konnte. Knapp 70 Wipptaler sind schließlich der Einladung gefolgt. Nach einer Messfeier im Elisabethkirchlein des Deutschhauses mit Dekan Christoph Schweigl ging es mit zwei Bussen Richtung Süden nach Mezzocorona, wo eine Führung in der Sekt- und Weinkellerei Rotari auf dem Programm stand. Diese konzentrierte sich auf das Wesentliche der Sektproduktion, so dass für die Verkostung im Anschluss mehr Zeit blieb. Dabei hatten die meisten erstmals Zeit, Gespräche mit jenen zu führen, deren Wege sich nur selten kreuzen. In den gemütlichen, wunderschö-
Kürzlich unternahmen die im Jahr 1968 in der Gemeinde Brenner Geborenen ihren Jahrgangsausflug. Der Tag begann mit einer Messfeier im Gedenken an die bereits Verstorbenen, zelebriert von Corneliu Berea. Anschließend wurde ein Ausflug nach St. Leonhard in Passeier unternommen, wo das Andreas-Hofer-Museum besichtigt wurde. Ebenfalls besucht wurde das Mountain Museum auf Schloss Juval. Der Tag klang mit einem Abstecher nach Klausen aus, wo noch gefeiert und getanzt wurde.
nen Lagerräumen hätte die Gruppe länger verweilt, wenn nicht das Mittagessen am Lago di Levico gewartet hätte. Dort wurde die Gruppe vom Kellnerteam des Ristorante Du Lac in Empfang genommen. Es folgte ein für jeden Gaumen mundendes 3-Gänge-Menü mit anschließenden Gesprächen auf der Seeterrasse oder – für die etwas Sportlicheren – ein Spaziergang am See. Am späten Nachmittag ging es wieder heimwärts, sollte der Tag doch traditionell beim Lahnerhof in Thuins ausklingen. Chef Gerhard, ebenfalls ein 73er, scheute keine Mühen, für seine Jahrgangskollegen ein ansprechendes Menü zu kreieren. Gefeiert und getanzt wurde bis tief in die Nacht im Partykeller. Erker 11/18
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Aktuell Unterhaltung
Pfiffikus
Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= ohne Süßstoff, frei von Zucker).
S R
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U E
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S
C R K
E S
L
C R K
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
Pfiffikus sucht eine neue Kapelle direkt an der Brennerstraße. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker. it oder eine Postkarte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. November. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
Z
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Kannst Du die 5 Fehler finden?
Auflösung des Vormonats: Am Kanonikus-Michael-Gamper-Platz hinter der St. Margarethenkirche stehen seit Jahren vier Holzbänke. Unter dem Schatten spendenden Baum haben sich wahrscheinlich noch wenige Gäste hingesetzt; die Holzplanken sind von Moos und Flechten überwuchert und laden nicht zum Ausruhen ein. Die kleine ungemähte Rasenfläche mit den alten Bänken liegt direkt an der verkehrsreichen St. Margarethenstraße in der Mauernische der alten Oberschule. Beliebt scheint der Platz höchstens für einige unverbesserliche Graffiti-Sprayer zu sein, die beispielsweise die Polizei verhöhnen wollen mit den aufgespritzten Buchstaben „A. C. A. B.“, die für „all cops are bastards“ (Alle Polizisten sind Bastarde) stehen. Es gibt zwar noch weitere Deutungen, wie etwa „all colours are beautiful“ (Alle Farben sind schön) oder „Acht Cola Acht Bier“, doch der dazu gemalte Kopf mit Schildkappe weist eindeutig auf einen Polizisten hin.
Das Los bestimmte ADELHEID RIENZNER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Oktober.
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Wir gratuliere Erker 11/18
n!
•C•A•W•Q•S•A•O•S QUARTINUSURKUNDE •SUMSERIN•EUNUCH STS•CS•ZB•ITG••N •OSTHEIM•TF•AMBE AZETON•ACHENRAIN •ZR•E•ASTINENZA• PAPAFEST•NSG•ATZ •HFCS•TEIGTASCHE QUIT•W•RR•ERA•LH •ET•DIW•ERIESEE• •GSAITE•NUN•CITY •ECU•IHNEN•THREE ALHAMBRA•ERNA•NS
Lösungswort: GELDSUCHT
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: LANDTAGSWAHL
Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von
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Auflösung in der nächsten Nummer
Aktuell
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Jahrestage 3. Jahrestag
1. Jahrestag
Franz Josef Mair
Ida Siller geb. Larch
* 09.05.1974 † 01.12.2015
Wir denken ganz besonders an dich am Sonntag, den 2. Dezember um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens. Ein jeder Sonnenaufgang ist so schön, wie man ihn sieht, ein jeder Augenblick, wie man ihn erlebt, und jeder Mensch ist so wichtig, wie man ihn im Herzen hat.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und „insern Kaiser“ in lieber Erinnerung behalten. Deine Lieben
* 07.03.1933 † 10.11.2017
Abschied nehmen heißt sich an schöne Momente erinnern, sie nie vergessen und dankbar im Herzen tragen.
Es ist schwer, einen lieben Menschen zu verlieren. Die große Anteilnahme und Wertschätzung, die uns und unserem Tate entgegengebracht wurde, geben uns Trost. Wir bedanken uns bei allen, die einen persönlichen Dienst erbracht haben, für die Gebete, für jeden Händedruck, für die tröstenden Worte, für Blumen, Kerzen, Spenden und Messen.
Zum 10. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in Liebe gedenken wir deiner ganz besonders am Sonntag, den 25. November um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.
Josef Rainer * 20.02.1932 † 18.10.2018
Danke allen, die unseren lieben Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben, ihn weiterhin ins Gebet einschließen und ihn in guter Erinnerung behalten.
Josef Bussola
Elisabeth Hofer geb. Rainer
† 19.11.2016 In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.
Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 4. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Familie
Die Menschen, die von uns gehen und die wir lieben, verschwinden nicht. Sie sind immer an unserer Seite ... jeden Tag ... ungesehen ... ungehört und dennoch immer ganz nah bei uns. Für immer geliebt und für immer vermisst bleiben sie für immer in unserem Herzen.
8. Jahrestag
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In Liebe deine Familie
In Liebe deine Familie
Josef Mair
Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und denken ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Dem Auge so fern, dem Herzen so nah, als wärst du noch immer da!
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
20. Jahrestag
Josef Hofer
Allen, die daran teilnehmen und ihn in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Die Trauerfamilie
2. Jahrestag
12. Jahrestag
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
In Liebe deine Kinder mit Familien
DANKE
10. Jahrestag Christine Rainer geb. Prechtl
In Liebe deine Familie
In liebevoller Erinnerung gedenken wir deiner am Sonntag, den 11. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Der Glaube tröstet – wo die Liebe weint.
In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich und deine Geschwister Annelies, Luis und Maria und an deinen Neffen Raffael bei der hl. Messe am Donnerstag, den 15. November um 17.30 Uhr in der Kirche von Thuins. In Liebe deine Familie
Jahrestage
Du hast gelebt für deine Lieben, all’ deine Müh und Arbeit war für sie; gute Mame, ruh’ in Frieden, wir vergessen dich nie!
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
ANNA MARKART WWE. KRUSELBURGER Gållin Hotel Schneeberg
* 10.05.1925 † 20.08.2018
DANKE Auch wenn der Tod nicht überraschend kommt, ist es immer schwer, einen lieben Menschen zu verlieren. In dieser Zeit der Trauer war es ein großer Trost, mitfühlende Menschen um uns zu wissen, die uns hilfsbereit zur Seite standen. Wir möchten uns bei allen von Herzen bedanken, die ihre Anteilnahme und Verbundenheit durch einen persönlichen Dienst, durch Blumen, Spenden oder Messen zum Ausdruck gebracht haben; ein aufrichtiges Vergelt’s Gott auch allen, die unsere liebe Mutter und Großmutter auf ihrem letzten Weg begleitet haben, sie in ihre Gebete einschließen und in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie
Ein Jahr ist vergangen seit
Franz Goller
so plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist.
Gedanken und Ereignisse, sie werden uns immer an ihn erinnern. Ganz besonders gedenken wir unseres lieben Franz beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 25. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, dein Grab besuchen und an dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. Die Angehörigen
Mögest du,
Worte, die du gesagt,
wohin Du gegangen bist,
Gewohnheiten, die du gelebt,
einen neuen Garten
und die wertvollen Jahre,
vorgefunden haben,
in denen wir dich hatten,
noch unbestellt, wo du
werden stets lebendig bleiben.
mit beiden Armen anpacken konntest, der Ahnen gedenkst und den Pflanzen
15. Jahrestag
Liebe schenkst,
Martin Wild
damit alles bereit ist, wenn wir nachkommen.
* 27.04.1980 † 21.11.2003 Lieber Martin, dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in inniger Liebe gedenken wir deiner ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Cäciliensonntag, den 25. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. All jenen, die daran teilnehmen und unseren Martin in lieber Erinnerung bewahren, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. In unvergesslicher Liebe Mami, Vati und Matthias
2. Jahrestag
Hubert Wieser Stiegl Hubert
Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Samstag, den 24. November um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes. In Liebe deine Familie Erker 11/18
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Jahrestage Jedes Mol, wenn dor Wind geaht und durch die Bame wahnt, wissen mir, du worsch do und hosch lei gwellt nochn Rechtn schaugn ...
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
Hermann Staudacher Hüttenwirt Allriss * 12.03.1955 † 04.09.2018
20. Jahrestag Zum 20. Mal jährt sich der traurige Tag, der unser Leben so sehr verändert hat. In Liebe gedenken wir deiner, liebe
Heike am Samstag, den 17. November um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben
Dein Leben war ein großes Sorgen, war Arbeit, Liebe und Verstehen, war ein heller Sommermorgen und dann ein stilles Von-uns-Geh’n.
Danke für die herzliche Anteilnahme, für die vielen tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, wenn Worte fehlten, für alle Zeichen der Freundschaft und Zuneigung, für die zahlreichen Gebete, Messen, Blumen, Kerzen und Spenden für die Südtiroler Krebshilfe. Danke allen, die unseren Hermann auf seinem letzten Weg begleitet haben und ihn in guter Erinnerung behalten ... Vergelts Gott! In Liebe deine Familie
Liebe Mama, etwas von deinem Leben, deinen Träumen, deinem Lachen, deinen Spuren und deiner Liebe wird immer in unserem Herzen bleiben.
Johanna Schölzhorn Wwe. Kruselburger * 22.03.1933 † 04.10.2018
DANKE für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden, für die vielen Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft sowie für das ehrenvolle Geleit unserer lieben Mame auf ihrem letzten Weg zur ewigen Ruhestätte. Unser besonderer Dank gilt dem Pfarrverantwortlichen Hermann Wild, Pfarrseelsorger Thomas Stürz, den Vorbetern, dem Mesner und den Ministranten, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern, dem Kirchenchor und der Knappenkapelle Ridnaun sowie den Bäuerinnen für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes. Ein herzliches Vergelt’s Gott den Verwandten und Nachbarn, dem Weißen Kreuz, den Ärzten Dr. Esther Niederwieser und Dr. Stefan Gögele für die liebevolle und fürsorgliche Betreuung und allen, die unsere Mame in guter Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie
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Erker 11/18
5. Jahrestag
Klara Gschnitzer geb. Girtler * 12.08.1925 † 12.11.2013
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich, liebe Mama, bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. In Liebe deine Familie
Jahrestage 12. Jahrestag
Josef Leitner Bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen denken wir ganz besonders an ihn. Danke allen, die daran teilnehmen und an seinem Grab und Marterle innehalten. Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart.
In Liebe deine Familie
Stefan Zweig
Du weißt erst, was Trauer bedeutet, wenn deine eigene Mutter stirbt!
10. Jahrestag
Cäcilia Kofler geb. Kofler In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 25. November bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, für unsere liebe Mamme beten und sie in lieber Erinnerung behalten, danken wir von ganzem Herzen.
Du fehlst uns!
Deine Kinder mit Familie
9. Jahrestag
Michael Siller „Rahmer“
Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Alles kann der Mensch vergessen, ob es leicht war oder schwer, doch ein Herz, das man geliebt hat, das vergisst man niemals mehr.
Du bist immer in unseren Herzen!
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich. Dietrich Bonhoeffer
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
15. Jahrestag
1. Jahrestag
Robert Moser
Maria Öttl geb. Mair
In Liebe und inniger Verbundenheit denken wir an dich bei der hl. Messe am Samstag, den 10. November um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 18. November bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön.
Wir danken allen herzlichst, die daran teilnehmen.
In Liebe deine Familie
† 17.11.2017
Die Erinnerung an einen Menschen geht nie verloren, wenn man ihn im Herzen behält.
Deine Lieben Erker 11/18
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Ärztekalender Gesundheit
Veranstaltungen
Apotheken 01.11. – 02.11.: Stadtapotheke Tel. 765397 03.11. – 09.11.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 10.11. – 16.11.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 17.11. – 23.11.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 24.11. – 30.11.: Stadtapotheke 01.12. – 07.12.: Apotheke Wiesen Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 – 12.00 Uhr geöffnet.
Praktischen Ärzte 01.11.: Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 03.11.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 04.11.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 10.11.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 11.11.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 17.11.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 18.11.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 24.11.: Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 25.11.: Dr. Giuliana Bettini Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.
Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.
Tierärzte 01.11.: Dr. Stefan Niederfriniger 03./04.11.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 10./11.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 17./18.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 24./25.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 01./02.12.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666
Kleintier-Notfalldienst Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167
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2.11. THEATER „Baby Baby Balla Balla“, Komödie von Ray und Michael Cooney, Regie: Gerd Platter, Theatergruppe Trens, Trens, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
4.11. THEATER „Baby Baby Balla Balla“, Trens, Vereinshaus, 18.00 Uhr. UNTERHALTUNG Preiswatten der Bühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 14.00 Uhr. UNTERHALTUNG Leonhardi-Ritt, Sterzing, Start vom Parkplatz Grünig um 10.30 Uhr.
7.11. THEATER „Baby Baby Balla Balla“, Trens, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
9.11. THEATER „Wechseljahre“, Komödie, Volksbühne Jaufental, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Kartenvorverkauf: Tel. 347 2478322 (12.00 – 14.00 und 17.00 – 19.00 Uhr), auch per SMS, WhatsApp oder E-Mail: volksbuehne.jaufental@gmail.com.
10.11. UNTERHALTUNG Interreg-Projekt „Grenzenloses Spielen“, großer Spieletag, Brenner, Outlet Center Brenner, 10.00 – 18.00 Uhr. THEATER „Baby Baby Balla Balla“, Trens, Vereinshaus, 20.00 Uhr. BUCHVORSTELLUNG „Brenner.o“ von Othmar Kopp, Brenner, Prennerhaus, 19.00 Uhr.
11.11. THEATER „Baby Baby Balla Balla“, Trens, Vereinshaus, 18.00 Uhr. THEATER „Wechseljahre“, Jaufental, Vereinshaus, 17.00 Uhr.
13.11. THEATER „Baby Baby Balla Balla“, Trens, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
14.11. VORTRAG „4 Säulen der Gesundheit – Atmen, Kauen, Bewegen, Meditieren“, Dr. Karin Botchen, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. UNTERHALTUNG Preisspitzen des Kirchenchores Mareit mit Glücktopf, Mareit, Vereinshaus Mareit, 13.30 Uhr.
15.11. THEATER „Wechseljahre“, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. MUSIK Das Haydn Orchester spielt Leonard Berstein und George Gershwin, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.
23.11. UNTERHALTUNG „Nachtpreiswatten“, Mareit, Vereinshaus, 19.00 Uhr.
24.11. MUSIK Cäcilienkonzert, MK Innerpfitsch, St. Jakob, Schulhaus, 20.00 Uhr. VORTRAG 13. Lawinenseminar, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr.
30.11. THEATER „Venedig im Schnee“, Komödie von Gilles Dyrek, Regie: Ulrich Kofler, Sterzing, Stadttheater, Kleiner Saal, 20.00 Uhr. Reservierung erforderlich! Tel. 344 0311239 (14.00 – 18.00 Uhr) oder www.stadtbuehne-sterzing.com.
1.12. 16.11. MUSICAL „Wakatanka“, Grundschule Wiesen & MK Wiesen, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 10.00 Uhr (Schülervorstellung) und 20.00 Uhr.
17.11. THEATER „Wechseljahre“, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. MUSIK Cäcilienkonzert der MK Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. MUSICAL „Wakatanka“, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 17.00 Uhr.
18.11 THEATER „Wechseljahre“, Jaufental, Vereinshaus, 17.00 Uhr. SPORT Fotoschau Mehrtagefahrt, AVS Sterzing.
21.11. THEATER „Wechseljahre“, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
MUSIK Gemeinsames Kirchenkonzert der MK Trens und MK Vintl, Trens, Wallfahrtskirche, 19.00 Uhr.
Ausstellungen Bis 21.04.2019 Immer auf Draht, Franzensfeste, Festung. Bis 11.11.2018 andernorts: Fotografie aus Süd- und Nordtirol, Brenner, Geschäfte in der Valentinstraße. Bis 18.1.2019 Schwarzweiß oder bunt, Lajen, Rathaus. Bis 10.11.2018 Werke von Edy Orrasch, Sterzing, Rathausgalerie. Bis 3.6.2019 Grenzgänge: Julia Bornefeld & Michael Fliri, Festung Franzensfeste.
Veranstaltungen
2.12. MUSIK Gemeinsames Kirchenkonzert der MK Trens und MK Vintl, Vintl, Pfarrkirche, 18.00 Uhr. MUSIK Abschiedskonzert Tu Na Kata, Sterzing, Stadttheater, 16.30 Uhr. SPORT Wanderung bei Sistrans, AVS Sterzing.
8.12. MUSIK „Das Leben ist ein Wunschkonzert“, Bürgerkapelle Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr, Reservierungen (ab. 26. November): Tel. 0472 765325.
9.12. THEATER „Venedig im Schnee“, Sterzing, Stadttheater, Kleiner Saal, 18.00 Uhr. Reservierung erforderlich! Tel. 344 0311239 (14.00 – 18.00 Uhr) oder www.stadtbuehne-sterzing.com.
Sprechstunden Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 23. November 2018 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 946020.
Vereine und Verbände ELKI 1.12.: Weihnachtskekse backen, 9.00 Uhr. 1.12.: Kasperle-Theater, 15.00 & 16.00 Uhr. 6.12.: Heute kommt der Nikolaus, 15.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. KOLPINGFAMILIE 11.11.: Landespreiswatten, Sterzing, Kolpinghaus, 14.00 Uhr. 28.11.: Adventskränze binden, 14.00 Uhr. 30.11.: Verkauf von Adventskränzen, 9.00 Uhr. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW 17. und 18. November: Fahrt nach Steyr, Besuch der Ausstellung „Arbeit ist unsichtbar“ und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Anmeldung im KVW-Bezirksbüro oder E-Mail an reisen@kvw.org. Weitere Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw. org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw. org JUGENDTREFF Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. FILMCLUB 9.11.: Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes, IT/CH/ DE/FR 2018, 20.00 Uhr. 16.11.: Blackkklansman, USA 2018, 20.00 Uhr. 23.11.: A Star is born, USA 2018, 20.00 Uhr.
30.11.: Monika Hauser – Ein Portrait, DE 2017, 20.00 Uhr. 7.12.: Kindeswohl, GB 2018, 20.00 Uhr. 7.12.: Solang der Herrgott will ..., IT 2018, 16.00 Uhr.
Märkte 5., 20.11. und 5.12: Krämermarkt, Brenner. 12.11.: Monatsmarkt Sterzing. 3., 18.11. und 1. Dezember: Benefizflohmarkt, Vahrn, alter Kindergarten, 1. Stock.
Kurse 3. und 4.11.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sprengel Sterzing, St.-Jakob-Weg 8, 1. Stock, Sitzungssaal, 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621. 17.11.: Kochkurs zum Thema „Wir kochen basisch mit Kürbis“, Lebenskompass, Gasteig, Handwerkerzone 4, 15.00 Uhr, Anmeldung Tel. 349 610 6423.
Erker WIPPTAL, WAS GEHT? Von wegen tote Hose. Ausstellungen, Konzerte, Kino, Theater, Wanderungen, Vorträge und noch mehr Termine findet Ihr in Wipptals größtem Online-Veranstaltungskalender. Ihr wollt ein Event ankündigen? Gerne! Mit einem Klick alles im Blick: www.dererker.it
Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 1. Donnerstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 17.00 – 18.30 Uhr. Sprachencafè Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659.. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuung Wipptal Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg. org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 6. November (9.15 – 10.45 Uhr) und 4. Dezember (16.00 – 18.00 Uhr). Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com Erker 11/18
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frau, 1 x in der Woche, für die Wintersaison. Tel. 333 1569349. Suche dringend erfahrene Betreuerin für männlichen Pflegefall. Tel. 334 3684559. Fleißigen Mitarbeiter für die Wintersaison im Skiverleih Ladurns gesucht. Tel. 329 5943359. Wir suchen Hirte für Alm in Jaufental, ev. Bauer (eigenes Vieh könnte mitgebracht werden), ca. 90 Stück Vieh. Tel. 338 1148248.
Hochzeiten Matrimoni
2018 Sie haben im Jahr 2018 im Wipptal geheiratet und möchten Ihr schönstes Hochzeitsfoto im Erker verewigen? Einfach Hochzeitsfoto, Namen und Wohnort innerhalb 15. Dezember an info@dererker.it schicken. Die Fotos werden im Jänner-Erker veröffentlicht.
Unter allen Einsendungen wird ein schönes Überraschungsgeschenk verlost! Einsendeschluss: 15. Dezember Infos unter: 0472 766876, info@dererker.it TEILNAHMEBEDINGUNGEN • Die Trauung muss im Wipptal innerhalb 2018 stattgefunden haben. • Die Teilnehmer erklären sich bereit, die Fotos der Erker-Redaktion unter Angabe des Urhebers zur honorarfreien Ablichtung zur Verfügung zu stellen.
Vi siete sposati nella Wipptal nell'anno 2018 e volete pubblicare per sempre la vostra più bella foto nell'Erker? Spedite una foto delle vostre nozze, nome e luogo di residenza entro il 15 dicembre a info@dererker.it. Le foto verranno pubblicate nel numero dell'Erker di gennaio.
Tra tutte le foto inviate ne verrà pescata una e premiata con una sorpresa! Termine di spedizione: 15 dicembre Informazioni al nr. 0472 766876, info@dererker.it CONDIZIONI DI PARTECIPAZIONI • La coppia di sposi deve essere residente nella Wipptal. Il matrimonio deve essere stato contratto entro il 2018. • I partecipanti concordano sul fatto che le foto vengano messe a disposizione della redazione dell'Erker (con citazione dell'autore) a titolo gratuito.
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Wipptaler Sumserin
I und Kopfrechnan, sell hobmer in der Schuele richtig learnan gemießt. Die 2erund 3er-Reihe hon i gschwind in Griff ghobb, die 4er- und 5er-Reihe hobmer a boldamoll gikennt. Ober noar weiter, iberhaupp di 7er-Reihe, dert hott’s mi long gfuxt. Ober de dicke Lehrerin hot nit augebm, bis mir di Mal-Rechnign und noar nou die Geteilt-Rechnign sogor in Schlof fahlerfrei augsogg hobm. Sischt hobmer in der Schuele nou a poor longe Gedichtler auswendig gilearnt, und wenn die Lehrerin taßig und miede giwesn isch, noar hobmer in der Weite giterft Velkerboll spieln. Sischt eigntlich hobmer nit viel mehr gilearnt, sogor wou die Kindr herkemmin, hobmer schpeter gemießt selber draukemmin. Sou oder ondert. Ober ums Kopfrechnan bin i heint nou froah, weil des hon i heint nou in Fleisch und Bluet. Grod die leschtn Toge ba die Wohln hon i wieder amol ummergiretzlt und ummergirechnt. Wenn i denk, dass af vierzehn Parteidn gor 420 Kandidatn in des Londhaus eichngiwellt hobm, hon i mir gidenkt: Jo spinnin de? Wissen de nit, dass lei fir a fünfedreißig Plotz isch? Des hoaßt, dass sich amol reeasch 385 vergebns giplogg hobm. De hattn sich olle de Orbat sporn gikennt. Ober noar isch mer der Bue vi meinder Schweschter ibers Maul gfohrn und hot gsogg, des Wähln gheart holt amol zi der Demokrattie. Lei schode, dass i kuen heachere Schuele gimocht hon, noar wur i des mit de Perzente a verstiehn. Asou konn i holt lei de Stimmen zomm- und vinonderzehln. Honn i a genue zi tien!
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Impressum
Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara.martorelli@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Max Haller, Norbert Plattner, Siegfried Siller, Karl-Heinz Sparber, Don Giorgio Carli, Dario Massimo. Titelseite: © Südtiroler Landtag Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
Aus den Wipptaler Gemeinden GEBURTEN Pfitsch: Franziska Grünbacher (07.09.2018, Brixen). Stefano Barbante (09.09.2018, Fondi). Luzia Bertagnolli (09.09.2018, Brixen). Ginevra Orilia (17.09.2018, Brixen). Ratschings: Noah Sailer (02.09.2018, Brixen). Tobias Siller (11.09.2018, Brixen). Mirko Pejasinovic (13.09.2018, Brixen). Matthias Wild (24.09.2018, Brixen). Sterzing: Mattia Murrone (01.09.2018, Tricase). Mathias Ioan Iacob (12.09.2018, Brixen). Jimmy Manzardo (13.09.2018, Meran). Alessandro Francioso (18.09.2018, Brixen). Alexander Gögele (20.09.2018, Brixen). Jannik Rungaldier (21.09.2018, Brixen). Elia Toniutti (29.09.2018, Brixen). TODESFÄLLE Brenner: Hermann Staudacher, 63 (04.09.2018, Brenner). Pfitsch: Julia Riederer, 92 (08.09.2018, Pfitsch). Ägidius Michaeler, 81 (15.09.2018, Pfitsch). Anna Astner, 95 (15.09.2018, Pfitsch). Ratschings: Josefa Eisendle, 93 (17.09.2018, Sterzing). Sterzing: Hildegard Hofer, 86 (02.09.2018, Sterzing). Edith Maria Gschnitzer, 98 (19.09.2018, Sterzing). Walter Hochrainer, 71 (19.09.2018, Sterzing). Alfredo Leoni, 75 (22.09.2018, Sterzing). Marianna Hasler, 61 (30.09.2018, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN Brenner: Evelin Graus und Christian Mühlsteiger (15.09.2018, Gossensaß). Anna Elisabeth Schostek und Matthias Rungger (15.09.2018, Bozen). Dovile Stanaityte und Thomas Alpögger (28.09.2018, Gossensaß). Pfitsch: Daniela Ninz und Manuel Venturini (01.09.2018, Wiesen). Theresa Graus und Siegfried Kofler (29.09.2018, St. Jakob). Ratschings: Brigitte Braunhofer und Kurt Gander (01.09.2018, Ratschings). Carolin Maria Hochrainer und Thomas Baier (08.09.2018, Ridnaun). Iveta Urbanova und Hannes Holzmann (08.09.2018, Mareit). Lisa Holzmann und Josef Volgger (15.09.2018, Ratschings). Sterzing: Stefanie Herzig und Stephan Pramsohler (07.09.2018, Sterzing). Kerstin Gschnitzer und Alessandro Marazzo (08.09.2018, Sterzing). Anna Karoline Larch und Peter Salzburger (08.09.2018, Sterzing). Gabi Gufler und Andreas Reinthaler (14.09.2018, Hall in Tirol). Elisa Benedetti und Gabriele Mirandola (15.09.2018, Sterzing). Sara Daves und Bruno Daniele Garatti (22.09.2018, Kastelruth). Miriam Kuntner und Erich Pernthaler (22.09.2018, Sterzing). Maria Bonaria Pispero und Salvatore Rosas (23.09.2018, Sinnai). BAUKONZESSIONEN Brenner: Richard Amort: Einbau einer Rohrbruchklappe im Wasserkraftwerk am Kaunergraben, Gp.793/7, K.G. Brenner. Albert Frötscher, Brennerpass: Sanierung der Almkaser, Bp.39, K.G. Brenner. Robert Amort, Gossensaß, Silbergasse 11: Umwidmung von lw. Kubatur in Wohnkubatur mit Errichtung einer Wohneinheit und interne Umbauarbeiten, Bp.175, K.G. Gossensaß. August Seidner, Gossensaß, Notenburg 5: Errichtung einer Überdachung für Fahr- und Motorräder, Gp.92/6, K.G. Gossensaß. Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol: Errichtung einer Überdachung für Fahrräder in der St. Valentinstr.
20, Bp.24/1, K.G. Brenner. Kevin Holzer: Abbruch und Wiederaufbau des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes, Bp.91, K.G. Brenner. Gemeinde Brenner: Errichtung eines Gehsteiges entlang der LS 35 in Ladurns, Bp.403 und 408, versch. Gp., K.G. Pflersch. Freienfeld: Pfarrei Maria Himmelfahrt, Trens, R.-M.-Kruckenhauser-Str.2: Sanierung und Umgestaltung des Dachgeschosses beim Widum, Bp.218, K.G. Trens. Walter Fleckinger, Mauls 20: Sanierung Erdgeschoss Wohngebäude, Bp.13, K.G. Mauls. Rudolf Messner, Michael Wild: Bau einer unterirdischen Garage, Gp.95/24, K.G. Trens. Veronika Frick, Trens, Brennerstr.7: Sanierung und Erweiterung, Bp.307, K.G. Trens. Maltech GmbH, Gewerbezone Reifenstein 15: Errichtung einer Lagerhalle, Gp.1269/69, K.G. Stilfes. Josef Gschnitzer, Elzenbaum 13: Umbauarbeiten, Bp.755 und 96, K.G. Stilfes. Pfitsch: Michael Stauder, Wiesen, Mühlgasse 16: Sanierung in Burg „Heidenschaft“, Bp.93, K.G. Wiesen. Maria Leider, Rain 108: Errichtung eines überdachten Fahrrad- und Motorradstellplatzes und Sanierung der Zufahrtsstraße zum Wohnhaus, Gp.509, 850/4, 850/5 und 850/7, K.G. Pfitsch. Ratschings: Wilfried Schölzhorn, Mareit, Nassereit: Meliorierungsarbeiten auf der von Wald in lw. Grün umgewidmeten Fläche, versch. Gp., K.G. Mareit. Peter Rainer, Innerratschings 19: Sanierung und Erweiterung der Erstwohnung, Bp.167, K.G. Ratschings. Doris, Josef und Thomas Kruselburger, Ridnaun, Maiern 21: Errichtung von Garagen, Erweiterung des Skiverleihs und Errichtung einer Wohneinheit, Bp.289, Gp.1281/2, K.G. Ridnaun. Johann Wurzer, Ridnaun: Bau eines Wasserkraftwerkes auf der Joggele Alm, Gp.416 und 430, K.G. Mareit. Interessentschaft Valtiglalpe Ridnaun: Durchführung von Almmeliorierungsarbeiten, Bp.519, Gp.1647, K.G. Ridnaun. Helga Kofler, Gasteig, Hauptstraße: Errichtung von überdachten Autostellplätzen, Gp.223/3, K.G. Jaufental. Gemeinde Ratschings: Ausbau und Asphaltierung des Zufahrtsweges „Gasperle“ zwischen Gasteig und Kalch, versch. Gp., K.G. Jaufental und Ratschings. Christian Haller, Innerratschings: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.569, Gp.1641/1, K.G. Ratschings. Hotel Gassenhof KG, Ridnaun, Untere Gasse 13: Qualitative und quantitative Erweiterung des Hotels, Bp.599 und 282, Gp.563/3, K.G. Ridnaun und Mareit. Sterzing: Johann Gogl, Ried: Errichtung einer Klärund Sickergrube in Riedberg, Bp.87, Gp.420/2, K.G. Ried. Neue Rosskopf GmbH: Ausbau der Talabfahrt Roßkopf mit Beschneiungsanlage, Bp.224, 312, 321, 324 und 331, versch. Gp., K.G. Tschöfs. Heinrich Zelger, Altstadt 16: Sanierung und Umbau der Wohnung im 1. Obergeschoss, Bp.148, K.G. Sterzing. Beton Eisack GmbH, Unterackern: Errichtung eines Betonmischwerkes, Bp.341, 342, 344, 346 und 362, Gp.556/9 und 574/5, K.G. Thuins. Alexander Volgger, Frundsbergstr.19: Bauliche Umgestaltung und Sanierung, Bp.189/2, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Umbauarbeiten Friedhof Sterzing, Bp.278, Gp.441/11, K.G. Sterzing. Kruselburger Realitäten GmbH, Ried: Bauliche Umgestaltung und Sanierung, Bp.77, 91 und 99, Gp.90, K.G. Ried. Institut für den Sozialen Wohnbau des Landes Südtirol: Sanierung des Wohngebäudes im Riesenbachlweg, Bp.228, K.G. Thuins. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it
1918
Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
02.11.1918 Zimmerbrand In einem Zimmer des 2. Stockes im Hotel zur „Rose“ in Sterzing wurde am 30. Oktober um halb 7 Uhr früh ein Zimmerbrand entdeckt. Die Feuerwehr löschte den Brand, der bereits schon auf das anstoßende Zimmer übergegriffen hatte, noch rechtzeitig. Der Brand war in einem von der Rechnungskontrollabteilung des 10. Armeekommandos gemieteten und als Kanzlei benützten Zimmer zum Ausbruch gekommen. Allgemeiner Tiroler Anzeiger
02.11.1918 Hamsterei Ein Offizier (Leutnant) kam am letzten Sonntag auf seiner Hamsterstreifung in Jaufental auch zum Moarbauer in Gospeneid und wollte gegen Halbsohlen und Zwirn, welche er in einem Rucksack bei sich trug, Butter eintauschen. Ein anderer Offizier (Oberleutnant) kam mit seinem Diener behufs Ausübung des Gänsehandels nach Pfitsch. Er bezahlte für eine Gans 100 Kronen. Allgemeiner Tiroler Anzeiger
11.11.1918 Festung Franzensfeste geplündert Einer Meldung der Innsbrucker Neuesten Morgenzeitung zufolge wurde die Stadt Brixen gestern von den Italienern besetzt, die in verschiedenen Teilen der Stadt Quartier bezogen. Die Stadt kam durch den Einmarsch in eine sehr kritische Situation, da die Bayern seit zwei Tagen die nahe, übrigens, gänzlich ausgeplünderte Festung Franzensfeste besetzt und den Bahndamm bis Brixen aufgerissen hatten. Ein Waffenkonflikt schien unvermeidlich, deshalb begaben sich der Bezirkshauptmann und der Bürgermeister von Brixen nach Franzensfeste und setzten es durch Unterhandlungen mit dem bayrischen Kommandanten durch, daß die Bayern wieder abzogen und die Schlüssel der Festung dem österreichischen Stationsoffizier übergaben. Gestern wurde die Festung von einem italienischen Obersten übernommen. Der Brenner und Innsbruck sind nach wie vor von Bayern besetzt. Der Tag
17.11.1918 Sterzing, aus dem Kriegstagebuch Beim Schießstande wird drei Uhr nachmittags ein russischer Gefangener, welcher gestern in Mareit ein Bauernhaus in Brand gesteckt hat, von italienischen Soldaten kriegsrechtlich erschossen. Eine Viertelstunde später erschreckt ein gewaltiger
Knall die Bevölkerung: Hinter dem Pferdespital (Hochstraße) explodierte beim Entladungsversuch eine Kiste mit Gelatine und Dynamit. Hunderte von Fenstern fallen dieser Katastrophe zum Opfer. In der kommenden Nacht werden bei einem Zugszusammenstoße oberhalb der Stadt 18 Alpini getötet, 30 verwundet. Josef Noggler: Sterzing im 1. Weltkrieg, 1992, S. 35
An Stangen trugen manche ihre Rucksäcke, andere hatten ihre Habseligkeiten auf Karreten geladen und auch Schiebkarren und Kinderwagen wurden verwendet. Und diese Bilder hatte man auf der ganzen Strecke von Trient bis Innsbruck. (…) In Bozen waren die ersten Zeitungen erhältlich, welche vom Umsturz im Hinterland erzählten. Auch Soldatentransportzüge gingen von hier ab. Keuchend zogen und schoben drei und vier Lokomotiven 60 bis 70 Waggons, welche bis auf die Dächer, Puffer und Maschinentender dicht be-
30.11.1918 Der Rückzug der Österreicher aus dem Etschtal Als Ende Oktober bis zum Rückzuge die feindliche Kanonade in Südtirol besonders heftig war kam am 1. November nachmittags vom Korpskommando der telephonische Befehl, nach Norden in den Ort Romagnano bei Trient zurückzumarschieren. (…) Unterwegs, als wir der vielen hastig zurückkehrenden Trams und Truppen gewahr wurden, mußte sich uns natürlich bald die Ueberzeugung aufdrängen, daß etwas besonderes vorgegangen sei und darin wurden wir bestärkt, Notgelandetes deutsches Militärflugzeug im Juni 1918 auf der Maulser Höhe wie wir nachts nach Trient kamen, wo gerade die Plünderung der weitläufigen Verpflegsmagazine und der Typenzüge setzt wurden. Hunderte, vielleicht Tausende haben im besten Gange war. (…) Auf der Weiterfahrt diese Fahrten mit ihrem Leben büßen müssen. Viele boten die Straßenseiten traurige Anblicke. Da stürzten von den Waggondächern, gerieten unter und dort kauerte ein unterwegs schwerkrank die Räder, zwischen die Puffer oder verunglückGewordener oder aus einem Spital Gewanderter. ten in den zahlreichen Brennertunnels. Massen Zwischen den Fuhrwerken Erdrückte wurden auf von Heimkehrern benützten die Bahngeleise zu die Straßenseiten gelegt, kein Arzt war da, nie- ihrem Weg. In Franzensfeste waren bereits bayrimand kümmerte sich um diese Bedauernswerten. sche Truppen eingezogen und neue entgegengeDie mit den Soldaten solange bei schmaler Kost hende erschwerten den Rückmarsch. Eine großausgehaltenen Pferde sah man elend zugrun- zügig angelegte Verköstigungsstation stand am de gehen. Man nahm sich oftmals nicht einmal Bahnhof im Betrieb. Von Sterzing an verschlechZeit sie auf die Seite zu schaffen und fuhr über terte sich das bisnun schöne, wenn auch trübe sie hinweg. Gasschutzmasken, abgeschlage- Wetter; es fing zu regnen an, die Straßen wurne Gewehre, Maschinengewehre, Bajonette, den aufgeweicht, und mühsam ging es auf der Tornister, Rucksäcke, Werkzeuge aller Art, kleine steiler werdenden, nach dem Brenner ziehenden und große Geschütze, Munitionsverschläge, aus- Straße vorwärts. Immer wieder sah man ermattete gespannte, zerbrochene Wagen, verunglückte Pferde zusammensinken und die Trains mußten Autos, Kutschierwagen und vieles andere lag im von Kilometer zu Kilometer leichter gemacht werwüsten Durcheinander in den Straßengräben oder den. Von Gossensaß aufwärts stand ein beschäbildeten Straßenhindernisse. Auch brennende digtes Auto nach dem andern und es mehrten Aeroplans kamen zu Gesicht. (…) Der Humor kam sich die stehen gebliebenen 30,5 cm Mörser samt auch auf seine Rechnung, man rüstete Denkmäler Munition. Unterhalb des Brennerpasses passierten wie Soldaten aus, steckte Pferdekadavern wir die befestigten schon bezogenen Stellungen Flaschen ins Maul usw. Viele Abteilungen, beson- der Bayern, die abwehrbereit den Italiener erwarders die Fronttruppen, sah man noch in ziemlicher teten. (…) Bei unserer Ankunft in Matrei waren 8 Ordnung marschieren, aber die Mehrzahl der Tage seit unserer Abfahrt vergangen. Rückkehrenden war von ihrer Abteilung losgelöst. Badener Zeitung Erker 11/18
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