ERKER 11 2019

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Erker Jahrgang 31 - November 2019

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Retter aus Leidenschaft Sterzing

Die neue Mittelschule

Mauls

Umfahrung fürs Dorf

Motocross

„Ein Wahnsinnsgefühl“



Nächster Redaktionschluss:

18.11.19

Inhalt Politik Wipptal: Straftaten rückläufig.....................................................6 Pfitsch: Bürgerversammlung mit LH Kompatscher........................8 Mauls: Umfahrung fürs Dorf.....................................................28 Wirtschaft Freienfeld: Wipptaler Herbstgespräche des HGV........................37 Leitner: Grüne Mobilitätsstrategie.............................................86 Mobilität: Nach Oslo mit dem E-Mobil.......................................88

18 Retter aus Leidenschaft Bergrettung, Feuerwehr, Weißes Kreuz ... Die Hilfe lebt vom Ehrenamt. Aber nur solange genügend Freiwillige mithelfen. Seit einigen Jahren wird die Suche nach Freiwilligen zunehmend schwieriger.

Gesellschaft Projekt: Das neue Mittelschulgebäude.......................................10 Titelgeschichte: Retter aus Leidenschaft....................................18 Reise: Auf Foto-Tour durch den Grand Canyon..........................34 Kultur Theater: 70 Jahre Volksbühne Jaufental....................................50 Buchvorstellung: Ridnauner Flurnamen.....................................54 Bergbau: Eine montanhistorische Spurensuche..........................60 Pagine italiane Stagione turistica .....................................................................69 Polo scolastico "A. Langer".......................................................70 Maria Hilf am Friedhof..............................................................71 Hockey.....................................................................................73 Sport Porträt: Motocrosser David Mandl.............................................74 Berglauf: Gesamtsieger prämiert...............................................76 FISI: Zwei Wipptaler im Vorstand...............................................82

Erker-Extra Innovation & Technik.................................................................84 Essen & Trinken.........................................................................94

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Die neue Mittelschule

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Foto-Tour in den USA

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Der Motocrosser

Rubriken Leserbriefe..................................................................................4 Laut §.......................................................................................68 Tourentipp des Monats.............................................................78 Weintipp des Monats................................................................96 Rezept......................................................................................98 Einfach tierisch........................................................................100 Aus der Seelsorgeeinheit.........................................................108 Gesundheit.............................................................................100 Leute .....................................................................................102 Jahrestage..............................................................................104 Gemeinden.............................................................................109 Impressum..............................................................................109 Unterhaltung..........................................................................110 Veranstaltungen......................................................................112 Kleinanzeiger..........................................................................114 Sumserin.................................................................................117 Vor 100 Jahren.......................................................................119 Erker 11/19

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Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser, Notfälle begegnen einem meist ohne Vorwarnung. Zack! Plötzlich sind sie da und zwingen einen, in Sekundenschnelle zu reagieren. In Extremsituationen verhält sich jeder Mensch anders. Stellen Sie sich vor, Sie kommen als Ersthelfer zu einem Unfall hin. Sie wissen nicht, was tun, und fahren weiter, in der Hoffnung, dass der nächste stehenbleibt. Stellen Sie sich vor, Sie liegen selbst schwerverletzt im Auto. Aber keiner traut sich, Ihnen zu helfen. Vielen graut davor, Erste Hilfe zu leisten – obwohl unterlassene Hilfeleistung gesetzlich geahndet werden kann. Lieber, als etwas falsch zu machen, tun sie gar nichts. Im schlimmsten Fall kann dieses Nichtstun einem Menschen das Leben kosten. Für diese Titelgeschichte habe ich mit Leitern und Freiwilligen bei Weißem Kreuz, Feuerwehr und Bergrettung gesprochen. Ich bin immer noch beeindruckt, mit welcher Leidenschaft sie Menschen in Not helfen, wie viele Stunden ihrer Freizeit sie für ihre Aus- und Weiterbildung aufwenden, um bestmöglich auf Notfälle zu reagieren. In Südtirol ist Hilfe selbstverständlich. In vielen anderen Ländern ist es alles andere als das. Die Titelgeschichte hat mich inspiriert, im Oktober selbst einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen und das Wenige, das ich über Rautekgriff, Wiederbelebung und stabile Seitenlage wusste, wieder aufzufrischen. Wie ich haben die meisten Teilnehmer seit Jahren keinen Weiterbildungskurs besucht. Dabei können wir die Basiskenntnisse nicht oft genug wiederholen: sich zuerst selbst schützen, die Umgebung absichern, beim Verletzten die lebenswichtigen Funktionen kontrollieren, den Notruf (112) absetzen, den Verletzten wärmen und nach Möglichkeit bei ihm bleiben, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wer sich nicht darüber hinaussieht, selbst Erste Hilfe zu leisten, tut bereits viel, indem er Hilfe holt. Spätestens bei diesem Erste-Hilfe-Kurs ist mir eines klar geworden: Ein solcher frischt nicht nur Wissen auf, sondern belebt vor allem die eigene Zivilcourage wieder. Man weiß nie, wann man sie das nächste Mal braucht. Vielleicht schon in einer halben Stunde.

Redakteurin

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Bergmannszeichen (Erker 10/2018) Sehr geehrter Herr Vantsch, zunächst freut es mich, dass Sie und die Seniorengruppe der AVS-Sektion Ratschings den einzigartigen Schneeberg als Ziel für eine 2-Tages-Tour gewählt haben. Das einstige Erzrevier im Passeier ist stets aufs Neue einen Besuch wert. Ihr Schreiben zeigt mir außerdem, wie stark verwurzelt die Erinnerung an den Bergbau und an die Knappentradition insbesondere bei den Menschen im Ridnauntal ist. Dies kommt nicht zuletzt durch den sehr aktiven Knappenverein zum Ausdruck, der gelebte Tradition sichtbar macht. Darauf können sie alle zurecht stolz sein. Der Bergbau hat das Ridnauntal nachhaltig geprägt und es ist gut, dass diese Bedeutung des Bergbaus für das Tal weiterhin im Bewusstsein der Bewohner vor Ort fest verankert ist. Erlauben Sie mir nunmehr auf Ihre Kritik dem neuen Logo gegenüber Stellung zu beziehen. Das gewählte Signet für das Logo hat vielschichtige Aussagekraft, die einzelnen Elemente haben jeweils ihre eigene Bedeutung. Der waagrechte Balken stellt stilisiert das Längsprofil eines Bergwerksstollens dar. Durch diesen Stollen ziehen eine Erzader und die trapezförmigen Stützbalken eines histo-

rischen Stollenbaus. Diese drei Elemente unterteilen den Balken wiederum in vier Felder, die stellvertretend für die vier Standorte des Landesmuseum Bergbau stehen: Schneeberg, Ridnaun, Steinhaus und Prettau. Darüber hinaus besitzt das Signet eine zweite symbolische Bedeutungsebene: die vier genannten Felder werden durch den rahmenden Balken als Symbol für das Landesmuseum Bergbau als „gemeinsames Haus“ der vier Standorte zusammengehalten und zu einer starken Einheit geformt. Ich hoffe, Ihnen mit dieser Erklärung das Signet des neuen Logos etwas näher gebracht zu haben. Wie Sie in Ihrem Schreiben richtigerweise festhalten, gehört es zu den Aufgaben eines historischen Museums, Geschichte und Tradition darzustellen und zu vermitteln und in diesem Sinne die Tradition zu pflegen und zu wahren. Gleichwohl hat ein Museum ebenfalls die Aufgabe, diese beiden Werte in einem zeitgenössischen Kontext zu präsentieren und ab und an ausgehend von der Geschichte und der Tradition auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Dadurch können sich Tradition und Moderne zu einem erfolgreichen Modell verbinden. Im Übrigen werden Schlägel und Eisen als altgediente Symbole des Bergbaus keinesfalls aus dem Blickfeld der Besu-

Fugger-

Roppe

Der Hexenmeischter im Tour und de wildn Junghengschte im Sturm bringen die Eishalle zin Zittern.


cher des Landesmuseum Bergbau verschwinden. Vielmehr werden sie weiterhin als Wegweiser durch das Museumsareal und als Wegmarkierungen entlang der Lehrpfade dienen und so zu zentralen Elementen des museumsinternen Leitsystems, das Besucher und Wanderer als ständige Wegbegleiter durch das weitläufige Freigelände im Lazzacher Tal und den Schneeberg führt. Mit einem herzlichen „Glück auf!“ grüßt Christian Terzer, Direktor des Landesmuseum Bergbau

Erker

online Zugriffszahlen 1. – 24. Oktober 2019

Verkommener Brunnen

Vor einigen Jahren spendete der schöne Brunnen am Stadtplatz (im Bild) noch Wasser. Nun wurde er als Aschenbecher umfunktioniert. Meine Bitte: Bringt dieses Kleinod wieder zu seiner ursprünglichen Funktion zurück! Rita Bonfanti, Gossensaß

53.423 Seitenaufrufe +31 % zum Vorjahr 3.273 Likes auf Facebook

TED

Ergebnis Oktober Engagieren Sie sich ehrenamtlich?

Die November-Frage

nein ja

40 %

60 %

Soll das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt werden? Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! Erker 11/19

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Leserbriefe

Stellungnahme zum Leserbrief der SVP Erker 10/2019

„Ich möchte einige von euch, aber auch Kandidaten von einer anderen Liste wählen!“ - „Ich will Personen und keine Parteien wählen!“- „Könnt ihr nicht alle auf einer Liste kandidieren, die keine Partei ist?“ Diese und weitere Anregungen kommen von Wählern, die bei den Gemeindewahlen mehr wollen, als bei einer Liste ein Kreuz zu machen und bis zu vier Vorzugsstimmen abzugeben. Beim Stimmzettel für den Gemeinderat musste man sich bisher für eine der konkurrierenden Listen entscheiden und konnte nur jene Kandidaten wählen, die für diese Liste kandidieren. Beim Stimmzettel für den Bürgermeister kann man hingegen einen Namen schreiben, ohne ein Listen- oder Parteizeichen anzukreuzen. In sechs Monaten finden die nächsten Gemeinderatswahlen statt. Besonders in kleineren und mittleren Gemeinden, wo fast jeder jeden kennt, wünschen sich immer mehr Wählerinnen und Wähler, dass sie kompetente Personen (unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit) listenübergreifend wählen können. Momentan sehen die gesetzlichen Rahmenbedingungen diese Möglichkeit leider noch nicht vor. Eine interessante Alternative wäre die Bildung einer sogenannten „Vielfaltsliste“ oder „Gemeinschaftsliste“. Hier handelt es sich um eine einzige parteiübergreifende Liste auf Gemeindeebene, wo sich alle Kandidatinnen und Kandidaten gemeinsam der Wahl stellen.

Diese Liste kann einen neutralen Namen und ein neutrales Listenzeichen mit lokalem Bezug haben und dient in erster Linie der Wahl in der betreffenden Gemeinde. In der Vorwahlzeit können die Kandidatinnen und Kandidaten eine gemeinsame Wahlbroschüre erstellen, die an alle Haushalte verschickt wird und sich zusammen bei den Wahlveranstaltungen in allen Fraktionen präsentieren. Das würde allen Beteiligten Zeit, Energie und Kosten sparen und die Postkästen würden nicht mehr mit Wahlwerbungen einzelner Kandidaten oder Interessensgruppen „überschwemmt“. Auch die lokalen Vereine und Verbände könnten so ihre Interessensvertreter über die Parteigrenzen hinaus unterstützen. Zudem würden sich auch leichter kompetente Kandidatinnen und Kandidaten finden, die sich rein sachbezogen auf Gemeindeebene politisch einbringen möchten. Auch der immer größer werdenden Politikverdrossenheit könnte man mit diesem innovativen Konzept, zumindest auf Gemeindeebene, gemeinsam entgegenwirken. Die SVP hat bereits deutlich ihr Nein zum Ausdruck gebracht. Das Positive daran ist, dass die Bewegungen vor Ort nicht mehr hingehalten werden, um am Ende eine Absage zu erhalten. Das TK kann dieser Idee viel abgewinnen und lädt daher auf diesem Weg alle lokalen Exponenten der verschiedenen Parteien und politischen Bewegungen ein, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und das gemeinsame Gespräch zu suchen. Peter Faistnauer, für das Team K

Leserbriefe

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Ihre Meinung interessiert uns! Schreiben Sie uns, was Ihnen unter den Nägeln brennt – gerne veröffentlichen wir Ihren Leserbrief. info@dererker.it Erker 11/19

Straftaten im Wipptal rückläufig Im Rahmen der vom Regierungskommissär organisierten Gesprächsrunden in allen Bezirken Südtirols traf Präfekt Vito Cusumano im Oktober mit den Bürgermeistern des Bezirks und Bezirkspräsident Karl Polig zusammen.

© Regierungskommissariat

Gemeindewahlen 2020

Wipptaler Politiker beim Treffen mit Präfekt Vito Cusumano

Am Treffen teilgenommen haben auch der Stellvertreter des Quästors, der Provinzialkommandant der Carabinieri, der Vize-Kommandant der Finanzwache und der Leiter des Verkehrspolizeibezirks Trentino/Südtirol und Belluno. In den Wipptaler Gemeinden gebe es derzeit keine besonderen sicherheitsrelevanten Bedenken. Die Anzahl der Straftaten sei nicht besorgniserregend und in bestimmten Bereichen sogar rückläufig. Im ersten Halbjahr 2019 sei die Zahl der Diebstähle und Gewaltverbrechen im Bezirk gegenüber 2018 um 15,6 Prozent bzw. 7,7 Prozent zurückgegangen, heißt es in der Presseaussendung des Regierungskommissariates. Besondere Aufmerksamkeit der Ordnungskräfte liege auf der Bekämpfung des Drogenhandels über den Brenner. Polizeieinsätze hätten es ermöglicht, vor allem in der Nähe der Autobahnmautstelle Sterzing große Mengen an Drogen zu beschlagnahmen. Die Bürgermeister betonten beim Treffen das ausgezeichnete Vertrauensverhältnis und die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Polizeikräften.

Von den Spitzenvertretern der Polizeibehörden wurde die Wirksamkeit von Videoüberwachungssystemen hervorgehoben und vorgeschlagen, die Videoüberwachung auch auf Bezirksebene einzusetzen und sie auf der Grundlage gemeinsamer Entscheidungen einzurichten. Unterstrichen wurden auch die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Bürgern und die Bedeutung der ständigen Präventionsarbeit durch die Polizei, um mögliche Unterwanderungsversuche der organisierten Kriminalität in das Wirtschaftsgefüge Südtirols, besonders auch in den Tourismus, zu unterbinden. Zur Sprache kam beim Treffen weiters die starke Verkehrsbelastung im Bezirk und die Bekämpfung von Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung. Im Zeitraum von Juni bis September dieses Jahres wurden 986 Übertretungen auf der A22 und 115 auf der SS12 geahndet. Zugesichert hat der Präfekt auch die größtmögliche Unterstützung bei den periodischen LKW-Fahrverboten im Abschnitt zwischen Sterzing und der Staatsgrenze.


In Bewegung, nichts Konkretes und Schweigen In rund einem halben Jahr sind die Wipptaler Bürger, außer in der Gemeinde Freienfeld, aufgerufen, ihre Gemeindevertreter zu wählen.

Dass die SVP in allen Gemeinden antreten wird, steht fest – allerdings noch nicht überall, in welcher Besetzung. Auch bei den Bürgerlisten scheint noch viel in Bewegung zu sein. Gibt es vielleicht Bündnisse mit dem Team K? Eine Umfrage unter der Südtiroler Freiheit, den Grünen und den Freiheitlichen fiel recht dürftig aus. Die STF ließ vermelden, dass man „derzeit noch keine genauen Angaben für die Gemeinden im Wipptal machen“ könne. Grund-

sätzlich sei man daran interessiert, in möglichst vielen Gemeinden mit einem eigenen Listenzeichen anzutreten und Kandidaten von befreundeten Bürgerlisten zu unterstützen. „Natürlich ist es unser dezidiertes Ziel, im Bezirk Wipptal ein Netzwerk aufzubauen“, so Hanspeter Staffler (Grüne. Es gebe zwar einige sozial-ökologisch denkende Menschen im Bezirk Wipptal, diese möchten sich allerdings nicht parteipolitisch deklarieren. Man habe bereits die „Fühler ausgestreckt“ und einige Gespräche geführt, vom Aufbau einer Bezirksstruktur wie in den anderen Landesteilen sei man allerdings noch weit entfernt, so Staffler. Im Lager der Freiheitlichen herrscht Schweigen. Auch auf mehrmalige Nachfrage erhielten wir keine Antwort. Darf man daraus schließen, dass am Wipptal kein Interesse besteht?

Im November wird gewählt Im vergangenen August (Erker 08/2019) gab Karl Polig seinen Rücktritt als Bezirksobmann der SVP bekannt. Wie Stefan Gufler, Bürgermeister der Gemeinde

Pfitsch und Bezirksobmann-Stellvertreter dem Erker gegenüber mitteilte, werden die Wahlen für dessen Nachfolger voraussichtlich Anfang November stattfinden. Erker 11/19

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FRANZENSFESTE

Lawinenverbauung im Schindlergraben

Bürgerversammlung in der Gemeinde Pfitsch Ende Oktober fand im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen eine Bürgerversammlung statt. Bürgermeister Stefan Gufler und die beiden Referentinnen Maria Rabensteiner (Sozialbereich und Kultur) sowie Edith Seidner (Umwelt, Friedhöfe, Spielplätze) berichteten über bereits abgeschlossene und noch anstehende Projekte in der Gemeinde Pfitsch.

tergrund des demographischen Wandels. „Eines meiner größten Anliegen ist die Sanierung der Festhalle in Wiesen“, eröffnete Edith Seidner ihren Bericht. Die Festhalle, deren 50-jähriges Bestehen heuer mit einem großen Fest gefeiert wurde, sei dringend sanierungsbedürftig. Leider sei es nicht möglich gewesen, die Sanierungsmaßnahmen heuer durchzuführen, so Seidner, man wer-

Ebenfalls anwesend war Landeshauptmann Arno Kompatscher, der bei der anschließenden Fragestunde Auskunft über Themen der Landespolitik gab, u. a. zu Sanität, Transitverkehr und Wolf. Eingangs berichtete Bürgermeister Gufler u. a. über den Stand der Arbeiten an der Erneuerung der Trinkwasserleitungen, über Sicherungsmaßnahmen vor Umweltgefahren in Wiesen, im Draßberg und beim Bachverlauf im Bereich Ölberg, über den Ausbau des Glasfasernetzes und die Verwendung von Fördergeldern im Rahmen von Leader-Projekten. Umsetzen möchte man den barrierefreien Zugang zu den Bahngleisen, so Gufler. Bei den Verhandlungen mit dem Schienennetzbetreiber RFI setze man auch auf die Unterstützung der Landesregierung. Maria Rabensteiner stellte anschließend die Tätigkeiten im sozialen und kulturellen Bereich vor: angefangen beim Babypaket bis zum Mittagstisch für Senioren, der dienstags im Altersheim Schloss Moos angeboten wird. Rabensteiner wies darauf hin, dass demnächst sowohl der Umbau des Altenheimes Schloss Moos als auch der Neubau des Bezirksaltenheimes Wipptal anstünden. „Hier ist Weitsicht gefragt, vor allem vor dem Hin-

de allerdings noch in diesem Jahr die Ausschreibung tätigen, damit im kommenden Jahr die Arbeiten durchgeführt werden können. Abgeschlossen werden konnten die Sanierungsmaßnahmen an der Totenkapelle in Wiesen, am Musikpavillon, am Probelokal der Musikkapelle Wiesen und an der Wertstoffsammelstelle in der Mühlgasse. Anschließend sprach Landeshauptmann Kompatscher der Gemeindeverwaltung seinen Dank für die geleistete Arbeit aus und verwies darauf, dass man den hohen Lebensstandard, der in Südtirol erreicht wurde, nicht als selbstverständlich betrachten sollte. Natürlich gebe es Probleme, die man auch nicht schönreden dürfe, so Kompatscher, dennoch stehe das Land Südtirol insgesamt sehr gut da. Die wichtigsten Themen, die den Südtirolern unter den Nägeln brennen – dies sei kürzlich in einer Umfrage ermittelt worden – betreffen die Themen Migration, Verkehr und Gesundheitsversorgung. In Bezug auf die Gesundheitsversorgung erklärte der Landeshauptmann, dass die Entscheidungen der Landesregierung nicht gegen die Grundversorgungskrankenhäuser gerichtet gewesen seien, sondern darauf abzielten, ein abgestuftes Modell zu etablieren, in dem alle Einrichtungen vernetzt zusammenarbeiten.

Eine Ausgleichsmaßnahme für den Brennerbasistunnel hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord im Schindlergraben in Franzensfeste umgesetzt. Während der Unwetter im September 2009 hatte der rechte Zubringer des Eisacks die Riolstraße in Franzensfeste und mehrere Häuser übermurt und dabei große Schäden angerichtet. Vorarbeiter Alex Messner und sein Bautrupp haben Ende Mai damit begonnen, quer zum Hang verlaufende Ablenkdämme zu errichten und diese an der Innenseite auszupflastern. Vor kurzem wurden die Arbeiten abgeschlossen, so Bauleiter Philipp Walder vom Landesamt für Wildbachund Lawinenverbauung Nord in der Agentur für Bevölkerungsschutz. Ein Damm misst 205 m, der zweite 75 m. Die Mauern wurden aus Zyklopensteinen zusammengesetzt und teilweise mit Beton verfugt. Mit dieser BBT-Ausgleichsmaßnahme wird der Schindlergraben links in den Riolbach umgeleitet, abgehende Muren landen im bestehenden Rückhaltebecken des Riolbaches. Die Kosten für diese Schutzmaßnahme belaufen sich auf rund 560.000 Euro. Nun wird das umliegende Gelände begrünt und im kommenden Frühjahr bepflanzt. Im kommenden Jahr wird auch ein Steinschlagzaun errichtet.

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© Stefano Orsini

© LPA


FRANZENSFESTE

Fernwärme innerhalb November Zu Beginn der Gemeinderatssitzung Ende Oktober gedachten die Räte von Franzensfeste der beiden ehemaligen Gemeindeverwalter, die vor kurzem verstorben sind: Michele Pirello leitete von 1988 bis 1990 als Bürgermeister die Gemeinde, Renzo Giorietto war über drei Amtsperioden lang Ratsmitglied. Auf der Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Thomas Klapfer über die öffentlichen Arbeiten, die zügig voranschreiten. Das Landesamt für Wildbachund Lawinenverbauung Nord hat die Verbauung des Schindlergrabens abgeschlossen. Die ersten

Haushalte sind an das Fernwärmenetz angeschlossen; innerhalb November soll das Fernheizwerk in Betrieb genommen werden. In Grasstein wird die alte Brücke abgerissen, nachdem die Telekommunikationsgesellschaft Telecom die nötigen Kabel in der neuen Brücke verlegt hat. Wegen eines aufgefundenen Kohlelagers stehen die Bauarbeiten für eine neue Zufahrtsstraße und eine Notfall-Verbindung zum Brennerbasistunnel zwischen Riol und Franzensfeste still. Bis geklärt ist, wie die Kohle entsorgt werden muss, wird u. a. an der Neuerrichtung der Trinkwasserleitung und der Verlegung der Glasfaserkabel weitergearbeitet. Am Seeufer im Sü-

den von Franzensfeste werden demnächst einige Liegebänke angebracht. Der Gemeindeausschuss hat im September und Oktober im Dringlichkeitswege zwei Bilanzänderungen durchgeführt. Zusätzliche Einnahmen aus Verwaltungsstrafen wegen Übertretung der Straßenverkehrsordnung (16.900 Euro), Einnahmen aus Müllgebühren (9.000 Euro) sowie BBT-Beiträge für die Fußballtätigkeit in Aicha (4.800 Euro) werden genutzt, um laufende Ausgaben, u. a. Verwaltungsdienste und Personalaustausch mit der Gemeinde Vahrn, zu decken. Im Investitionsteil wur-

den 40.000 Euro (Seeufergestaltung) für Enteignungen (13.000 Euro), den Bau einer Holzbrücke in Riol (13.000 Euro), technische Spesen und Planungen (10.000 Euro) sowie den Kauf von Anteilen bei den Stadtwerken Brixen (3.500 Euro) verwendet. Eine weitere Bilanzänderung im Dringlichkeitswege betraf einen gewährten Sonderbeitrag des Staates. 50.000 Euro sind für die energetische Sanierung der Fenster im Erdgeschoss und ersten Stock des Gemeindehauses vorgesehen, die Arbeiten haben im Oktober begonnen. rb

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Offen, modern und wegweisend

© MoDus Architects

Das neue Mittelschulgebäude in Sterzing

Mitte Oktober fand in der Aula Magna der Sterzinger Mittelschule die Vorstellung des Siegerprojekts für die Um- und Neugestaltung des sanierungsbedürftigen Gebäudes statt. Zu diesem Anlass begrüßte die zuständige Referentin für die deutschen Schulen Verena Debiasi die Bürgermeister Stefan Gufler, Sebastian Helfer und Fritz Karl Messner, die Direktoren der Mittelschulen „Vigil Raber“ und „Konrad Fischnaler“ Marianne Blasbichler und Andreas Meraner sowie weitere Führungs- und Lehrkräfte verschiedener Schulinstitutionen. „Die Finanzierung dieses Projekts steht, im kommenden Jahr werden wir ein Vorprojekt haben und daran anschließend können wir

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an die Ausarbeitung der Details gehen“, so Debiasi. Während der vergangenen vier Jahre sei intensiv am Projekt gearbeitet worden: Nach der Ausarbeitung des pädagogischen Organisationskon-

Preisgericht „La città entra nella scuola“ Matteo Scagnol, Sieger des Planungswettbewerbes, hat mit seinem Planungsbüro Modus Architects bereits viel Erfahrung im Um- und Neubau von Schulgebäuden sammeln können. Es sei ihm besonders wichtig gewesen, so Scagnol in seiner Präsentation, die bestehenden Strukturen zu respektieren und nach Möglichkeit beizubehalten, gleichzeitig aber auch, die strenge Ordnung aufzuheben und eine Neuordnung der Bereiche durch eine Funktionsteilung zu erreichen.

Das Preisgericht setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Architekt Helmut Stifter, Architekt Tom Lechner, Ingenieurin Kathrin Kral, Referentin Verena Debiasi sowie den Direktoren Andreas Meraner und Marianne Blasbichler. Die Beratung des Preisgerichts übernahmen Beate Weyland und Sebastian Helfer.


© MoDus Architects

Die neue Mittelschule Der Eingangsbereich wird abgesenkt und der Zugang zum Gebäude ebenerdig erfolgen, nordöstlich davon entsteht die neue Aula Magna. Größer als bisher bietet sie durch eine Glasfront Einblicke in das innere Geschehen und verdeutlicht damit Transparenz nach außen hin. Angrenzend an die Aula werden die Musikräume angesiedelt. Die Mensa wird vollständig ausgelagert und zukünftig als Landesmensa in der Oberschule ihren Platz finzepts, auf dem die Planung fußt, folgten eine Bestandsanalyse der bestehenden Struktur, die Machbarkeitsstudie und im Anschluss

den. Der südwestliche Gebäudeflügel wird abgetragen, an seiner Stelle wird ein kleinerer und kompakterer Trakt entstehen. Die Zentralgarderobe wird auf zwei Halbgeschosse aufgeteilt, jeder Schüler wird über einen eigenen Spind verfügen, in dem er seine Sachen verstauen kann. Der Verwaltungsbereich wird im Westtrakt angesiedelt. Im Zentrum des Gebäudes wird das Thema Bibliothek als Ort des Lernens konsequent durchgezogen: Transpa-

daran der Planungswettbewerb. Wettbewerbskoordinator Architekt Luca Canali umriss die Bewertungskriterien des Projekts,

rent und lichtdurchflutet öffnet sich der Raum zum Grünbereich hin. In den oberen Geschossen wird die bestehende Struktur bestmöglich ausgenutzt und im Sinne des Themas Lernlandschaften reorganisiert. Der Innenhof soll Begegnungsstätte sein zwischen den Schülern verschiedener Klassen, aber auch zwischen den verschiedenen Schulen: Das italienische Schulzentrum und die Mittelschule werden sich den Raum teilen.

bei dem sich ein Gebäudeabbruch und Wiederaufbau auf ein sinnvolles Maß beschränken sollte. Herz und Hirn des neuen Ge-

bäudes sollte eine offene Bibliothek sein, die Klassenräume selbst sollten vergrößert und die einzelnen Räume nicht mehr streng

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„Ein zukunftsweisendes Projekt“ men eingehalten werden? Wir sind bei der Ausschreibung von einem Mittelwert ausgegangen sind. Die realistische Kostenkalkulation spricht von 8,5 Millionen Euro reiner Baukosten. Es wird unser aller Anliegen Erker: Frau Debiasi, wie finden Sie das Sieger- sein, im Laufe der Projektierung die Kosten im projekt? Entspricht es Ihren Vorstellungen einer Blick zu behalten. Nichtsdestotrotz sprechen wir hier von einem Millionenprojekt von übergemodernen Schule? Verena Debiasi: Das Projekt gefällt mir sehr gut. Es ver- meindlicher Bedeutung. Wie wird dieser Betrag auf die einzelnen leitet mich sogar zum Träumen. Wichtiger als meine perGemeinden Ratschings, Sterzing, Pfitsch sönliche Einschätzung ist aber, dass wesentliche Vorgaund Freienfeld aufgeteilt? ben aus dem pädagogischen Organisationskonzept, das die Schulgemeinschaft unter Leitung von Beate Weyland Die prozentuale Aufteilung der Kosten wird nach erarbeitet hat, architektonisch realisiert wurden, u. a. die einem bestimmten Schlüssel erfolgen. AusschlagPositionierung der Aula Magna, die auch von außen zu- gebend ist dabei die Schüleranzahl. 15 Prozent gänglich sein wird, und die Idee der Zentralgarderobe, der Gesamtkosten entfallen auf die Standortgedie im Projekt auf zwei Ebenen aufgeteilt wird, da ja über meinde Sterzing, der Rest wird grob gerechnet zu 400 Schüler gleichzeitig das Gebäude betreten. Auch das jeweils 30 Prozent auf die Gemeinden Ratschings zukunftsweisende Konzept, dass sich die Schüler ohne und Sterzing entfallen. Weitere 15 Prozent verteilen sich jeweils auf die Schultaschen, Jacken und StraGemeinden Pfitsch und Freißenschuhe im Gebäude beweenfeld. Aufgrund der Gemeingen, finde ich interessant. Was definanzierung, die vor rund beispielsweise auch im pädagofünf Jahren in Kraft getreten gischen Organisationskonzept ist, werden vom Land derzeit dargelegt wurde, ist die Verbinkeine Beiträge für Schulbauten dung zwischen den Musik- und gewährt. Dieses Projekt wird Kunsträumen und der Aula also mit Finanzmitteln der jeMagna, den Ateliers und Labors weiligen Gemeinden gebaut, mit der Möglichkeit, nach außen wobei wir natürlich um Landesnicht nur zu schauen, sondern beiträge, etwa im Bereich enerauch nach außen zu gehen. Eine getische Sanierung, ansuchen große Herausforderung wird auf werden. Es ist uns auch gelundie Schulführungskräfte und gen, den Bau der Landesschuldas Lehrpersonal zukommen, mensa im Oberschulzentrum vodenn sie sind gefordert, dieses ranzutreiben, da im Umbau der neu konzipierte Gebäude mit Verena Debiasi: „Das Ziel, bis zum Ende der Mittelschule keine Mensa mehr didaktischem Leben und Lernen Legislaturperiode ein genehmigtes Vorprovorgesehen ist. Die Kosten dafür zu füllen. jekt vorliegen zu haben, ist realistisch.“ belaufen sich auf über zwei MillioDie Neugestaltung eröffnen Euro, Baubeginn wird im kommenden Jahr sein. net neue Lernmöglichkeiten? Kann ein Teil des Mittelschulgebäudes wähIch finde, dass das Projekt sehr zukunftsweisend ist. Es rend der Umbauphase weiterhin genutzt übernimmt einiges von der alten Struktur, bessert einiwerden bzw. können alle Schüler in das frei ges aus, aber die Gestaltung der Lernräume weist in eine gewordene Gebäude am Stadtplatz umzienaheliegende Zukunft, die ein verändertes Arbeiten, ein hen? verändertes Lernen und auch ein verändertes Leben in Es war einmal angedacht, den Umbau der Mittelder Schule ermöglicht. Bereits im April des kommenden Jahres könnte schule segmentweise vorzunehmen, allerdings ist das das Vorprojekt vor der Genehmigung stehen. nicht realistisch. Während der Bauphase müssen die Schüler, die Direktionen und das Verwaltungspersonal Wie sieht der weitere Fahrplan aus? Ich möchte mich hier nicht zu weit aus dem Fenster leh- anderswo untergebracht werden. Dafür haben wir die nen und keine leeren Versprechungen machen. Das Ziel, Gebäude am Stadtplatz, die durch den Umzug der itabis zum Ende der Legislaturperiode ein genehmigtes Vor- lienischen Schule frei geworden sind, vorgesehen. Wir projekt vorliegen zu haben, ist realistisch. In den kom- haben zwar noch keine detaillierten Berechnungen menden Wochen und Monaten stehen Gespräche mit angestellt, gehen aber davon aus, dass ein Großteil den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden hinsicht- – nicht die Gesamtzahl – dort untergebracht werden lich der Finanzierung an. Ich bin zuversichtlich, dass wir kann. Wo die restlichen Schüler untergebracht werden, weiterhin für das Wohl der Kinder und Familien im Bezirk ist noch nicht entschieden. Wir plädieren allerdings dafür, bestehende Strukturen maximal auszunutzen, damit an einem Strang ziehen werden. Bei einem Projekt, das einen Teilabriss vorsieht, keine zusätzlichen Kosten, etwa durch das Anmieten von ging man von maximalen Kosten von rund 12,5 Containern, auf die Gemeinden zukommen. Interview: at Millionen Euro aus. Kann dieser finanzielle RahIm Gespräch mit Verena Debiasi, Referentin für die deutschen Schulen in der Gemeinde Sterzing, über das neue Mittelschulgebäude in Sterzing und die weiteren Schritte, die demnächst anstehen.

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Organisationskonzept mit pädagogischer Ausrichtung

Lehrbereich/ Verwaltung

Die Schule im Dialog mit der Stadt

Eine Gemeinschaft in der Schule Eine Schule für die Gemeinschaft

Eine bewegte Schule

Bibliothek und Ausdrucksvielfalt

Rund 20 Personen – Lehrkräfte, Sekretariatspersonal, Elternvertreter sowie Stadträtin Verena Debiasi und Architekt Luca Canali – wirkten am Organisationskonzept mit. Im Rahmen der Präsentation des Siegerprojekts stellten die Direktoren Andreas Meraner und Marianne Blasbichler die einzelnen Aspekte des Organisationskonzeptes vor.

nach Funktion getrennt werden, sondern sowohl Interaktion als auch Rückzugsmöglichkeiten für die Schüler bieten. „In der ersten Stufe des Planungswettbewerbes wurden 22 Projekte eingereicht“, so Canali. Davon wurden zehn ausgewählt, die detaillierter ausgearbeitet werden sollten. Als Siegerprojekt bestimmte das Preisgericht den Entwurf von Architekt Matteo Scagnol (Studio MoDus Architects). Ausschlaggebend für die Wahl waren u. a. die Neupositionierung der Aula Magna sowie der Abriss und Neubau des südlichen Flügels mit geringerer Kubatur. Das schaffe zusätzlichen Raum zum angrenzenden Oberschulzentrum, so Canali. Der nächste Schritt wird nun die Beauftragung des Wettbewerbssiegers mit der Erstellung eines Vorprojekts sein, das möglicherweise bereits im April kommenden Jahres zur Genehmigung im Gemeinderat aufliegen könnte. at


STERZING

Arbeiten am Nordpark vor Abschluss Die Umgestaltungsarbeiten am Nordparkplatz heuer im Frühjahr begonnen. Die Gesamtkosstehen kurz vor dem Abschluss, so Fritz Karl ten belaufen sich auf rund 271.000 Euro. Messner, Bürgermeister der Gemeinde Sterzing. Es fehlten nur noch einige kleinere Arbeiten wie etwa die Windschutzscheiben für den überdachten Wartebereich. Das Projekt „Sterzing mobil“, das aus der Feder von Architekt Stefan Taschler stammt, wurde mit EU-Fördermitteln aus dem Leader-Programm, EigenDer neue Wartebereich am Nordparkplatz mitteln und Geldern aus einem staatlichen Förderungsgesetz für mehr Neben der Verlängerung des Gehweges RichVerkehrssicherheit finanziert. Genehmigt wur- tung Seilbahn Roßkopf, der Verbesserung des de das Projekt 2017, mit den Arbeiten wurde Fahrrad- und Fußgängerstreifens zwischen

Parkplatz und Brennerstraße, der Erhöhung der Sicherheit am Zebrastreifen durch eine bessere Beleuchtung (LED-Lampen) und der Schaffung eines Fußgängerüberganges über die Brennerstraße nach Maibad wurden ein überdachter Wartebereich und Fahrradabstellplatz errichtet. Von der Führung des Boutiquehotels „Steindl“ wird zudem eine E-Bike-Ladestation installiert, die allen Nutzern zur Verfügung stehen soll. Die bereits bestehenden WC-Anlagen wurden in das Projekt integriert, der Zugang zum Nordpark wurde behindertengerecht umgestaltet.

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Siegerprojekt vorgestellt Verbindungsweg zur Festung Franzensfeste

© Christian Schwienbacher

Ein schneller und funktionaler Verbindungsweg zwischen dem Dorf Franzensfeste und der Festung, der sowohl Fußgängern, Radfahrern als auch Besuchern, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, entgegenkommt: So lautete die Aufgabenstellung für den Planungswettbewerb, der im vergangenen Jänner veröffentlicht und EU-weit ausgeschrieben wurde. Ende September wurden im Mehrzweckgebäude von Franzensfeste die eingereichten Arbeiten vorgestellt und das Siegerprojekt, das aus der Feder des Brixner Architekten Christian Schwienbacher stammt, präsentiert. Bürgermeister Thomas Klapfer begrüßte dazu alle interessierten Bürger und Ehrengäste, darunter auch Landesrat Massimo Bessone. Bis ins Jahr 1992 war Franzensfeste eine „Einpendler-Gemeinde“ –

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eine Gemeinde, deren wirtschaftliche Unternehmen und staatli-

das Schengen-Abkommen gingen quasi über Nacht die Lichter

in Franzensfeste abgebrochen haben. Schon früh hatte der damali-

Christian Schwienbacher stellt sein Projekt vor. Im Bild (v. l.) Massimo Bessone, Bürgermeister Thomas Klapfer, Josef March und Christian Schwienbacher.

che Strukturen viele Arbeitskräfte anzog, erklärte eingangs Bürgermeister Thomas Klapfer. Durch

aus, da die wichtigsten Arbeitgeber wie Zollstation, Eisenbahn und Speditionsfirmen ihre Zelte

ge Bürgermeister Johann Wild erkannt, dass eine touristische Nutzung der nahegelegenen Festung


Der über dem Wasser schwebende Steg vermittelt ein besonderes Erlebnis im „Dialog mit dem Wasser“. Auf der Schwemminsel führt ein weiterer Steg bis an dessen Ende zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen großartigen Rundblick genießt: auf den Ort, auf die Festung, auf die Landschaft, auf das Wasser.

Chancen für einen neuerlichen wirtschaftlichen Aufschwung bieten könnte. Nach langen Verhandlungen mit der Militärverwaltung und der Agentur für Staatsgüter konnte die Festung schließlich für die Besucher geöffnet werden. Mit dem zehnten Landesmuseum, das seinen Sitz in der Festung bekommen hat, steigen die Besucherzahlen kontinuierlich. Mit einem Verbindungsweg soll nun den Besuchern eine attraktive Möglichkeit geboten werden, auch das Dorf Franzensfeste zu besuchen. „Wir waren überrascht, wie viele gute Projekte eingereicht worden sind“, so Klapfer, der damit das Wort an Architekt Josef March übergab, der maßgeblich an der Ausarbeitung des Wettbewerbs beteiligt war. „Der Weg selbst sollte nicht spektakulär gestaltet werden, denn der Plan sollte umsetzbar und auch finanziell realisierbar sein“, formulierte March die Zielsetzung des

Ideenwettbewerbs. Auch die Geschichte des Ortes sollte in die Planung miteinbezogen werden. Mit seinem Projekt „Dialog mit dem Wasser“ habe Architekt Christian Schwienbacher die Vorstellungen der Jury ideal umgesetzt, so March. Vom Bahnhofplatz den alten Römerweg entlang führt der Weg über eine neue Brücke zum Rathaus und weiter am ursprünglichen Eisack entlang. Das markanteste Objekt ist ein begehbarer Turm aus Corten-Stahl, der an jener Stelle errichtet wird, an dem sich einst der Weiler Unterau und eine Kapelle befanden. Nach dem Bau des Staudammes verschwanden die Häuser in den Fluten, der Turm soll die Erinnerung an die versunkene Höfegruppe wachhalten. Schwienbacher, der anschließend persönlich sein Projekt vorstellte, betonte, dass es ihm wichtig gewesen sei, die Geschichte und den Ort Franzensfeste zu verstehen. Der größte Teil der Strecke Erker 11/19

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„Franzensfeste verstehen“ Im Gespräch mit Architekt Christian Schwienbacher, Sieger des Ideenwettbewerbes. Erker: Herr Schwienbacher, was sagen Sie zu Ihrem Sieg beim Ideenwettbewerb? Christian Schwienbacher: Wir freuen uns sehr, dass wir gewonnen haben und dieses Projekt umsetzen können. Wir hoffen, dass der Verbindungsweg von der Bevölkerung gut angenommen wird. Der neue Weg startet am Bahnhofsplatz und führt dann den alten Römerweg entlang über eine neue Brücke zum Sie haben eine besondere Rathausplatz. Der Weg führt hier den Fluss entlang und macht in der Schlucht den tosenden Eisack erlebbar. Beziehung zu Franzensfeste und der Festung? Im Jahr 2009 habe ich gemeinsam mit einigen Kollegen am Wettbewerb für das Ausstellungskonzept zum Thema „Freiheit“ teilgenommen und den ersten Preis gewonnen. Die Landesausstellung „Labyrinth :: Freiheit“ in der Franzensfeste war ein großer Erfolg und ist bis heute die größte Ausstellung, die je in Südtirol gemacht wurde, mit einer Strahlkraft nicht nur im Bereich der zeitgenössischen Kunst. Ich habe im Laufe dieses Projekts eine starke Affinität und Verbundenheit zu diesem Ort entwickelt. Bei der Projektierung des Verbindungsweges war mir wichtig, die Geschichte und den Ort zu verstehen. Franzensfeste befindet sich in einer schwierigen Phase: Mit dem Wegfallen der Brenner-Grenze sind viele Arbeitsplätze verloren gegangen und bald halten vielEin besonderer Höhepunkt wird neben der Schwemminsel nahe an der Staatsstraße realisiert. An der Stelle, leicht auch keine Züge mehr. Wenn man sich die Geschichwo sich einst das Dorf Unterau befand, genau an dem Punkt der ehemaligen Kapelle ist ein begehbarer Turm te von Franzensfeste aber genauer ansieht, zeigt sich, dass geplant, der an das vergessene Dorf erinnert. Dieser Turm wird das Wahrzeichen des Verbindungsweges sein. es immer ein Ort der Veränderung – vor allem aufgrund Weitere Hotspots sind die dezent und schlicht geplanten Kunstbauten wie die neue Brücke in der Eisackder Transitroute über den Brenner – gewesen ist. Für Franschlucht, die Treppe ins Wasser, der Rastplatz, der Steg über dem Wasser und der Steg zur Schwemminsel. zensfeste sind die Brennerstraße, die Autobahn und die Zugverbindung wichtig. Diese Strukturen sind omnipräsent, weshalb wir uns dafür entschieden haben, sie nicht aufzugreifen, sondern uns dem Thema Wasser zu widmen. Wir haben versucht, die für Franzensfeste wichtigen Punkte aufzugreifen, wie beispielsweise den Weiler Unterau, der dem Staudamm weichen musste. Beim Anblick des Turms fällt einem unweigerlich der Kirchturm im Reschensee ein. Hatten Sie bei der Planung dieses Motiv vor Augen? Nein, überhaupt nicht! Es gibt viele solcher Geschichten, aber nicht alle sind so bekannt wie jene von Graun und dem Reschensee. Mich interessierte vor allem das Erschaffen eines Symbols: ein Symbol der Erinnerung, denn auch der Weiler Unterau ist Teil der Geschichte von Franzensfeste. Wie wird sich dieser Turm den Besuchern präsentieDer neu gestaltete Seeuferplatz wird als ein Highlight in den Verbindungsweg integriert. Von hier aus führt der ren? Weg weiter am rechten Seeufer entlang bis zur Festung, zuerst durch einen kleinen Wald unter der Autobahn Der Turm ist begehbar und sowohl nach unten als auch hindurch und dann über einen Steg zur Schwemminsel. nach oben hin offen. Steigt das Wasser des Sees, steigt auch das Wasser im Turm. Auch der Blick auf den Himmel ist ofsollte so einfach wie möglich und mit punkt wird aber das Wasser stehen. fen. Man kann sozusagen sowohl mit dem Element Wasser einer reinen Bekiesung gestaltet wer- Entlang der Wegstrecke wird es einige als auch mit dem Element Luft in Kontakt treten. den. Die gestalterischen Elemente wer- Punkte geben, an denen man direkt in Ihr Lieblingsort des Verbindungsweges? den aus Corten-Stahl, einem langlebi- Kontakt mit dem Wasser treten und es Eine Stelle, die ich sehr mag, ist der Sitzkreis unter der Augen und pflegeleichten Material, ge- in seiner Wildheit oder Ruhe auf sich tobahnbrücke. Vor Wind und Regen geschützt, können sich fertigt. Aber auch die Natur soll mit ei- wirken lassen kann. dort die Besucher auch längere Zeit aufhalten. Es ist ein ideaner Wegstrecke durch ein Waldstück ler Rastplatz. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man sich at wahrgenommen werden – im Mittelhier Geschichten vorliest oder am Lagerfeuer sitzt – aber das 16 Erker müssen die 11/19 Besucher dann entscheiden.


STERZING

Roßkopf-Parkplatz wird neu gestaltet Anfang Oktober haben die Bauarbeiten am Parkplatz Roßkopf, der sich im Besitz der Gemeinde Sterzing befindet, begonnen. „Nach Beendigung der Grabungsarbeiten, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, ist nun der Zeitpunkt gekommen, den Parkplatz ordentlich zu gestalten“, so Fritz Karl Messner, Bürgermeister der Gemeinde Sterzing. Die Fahrbahnen werden asphaltiert, die Parkbereiche mit Betonsickersteinen versehen. Die Oberfläche wird nicht vollständig versiegelt, sondern es werden Zwischenräume für Bepflanzungen und Wasserabflussmöglichkeiten vorgesehen. Zusätzlich wird der Platz mit einer Schranke ver-

Der Parkplatz an der Roßkopf-Seilbahn wird derzeit umgestaltet. Die Arbeiten sollen bis Wintereinbruch abgeschlossen sein.

sehen: Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Parkplatz gebührenpflichtig. Wie Bürgermeister Messner erklärt, sollen dadurch in Zukunft die Parkplätze, die bis

dato vorzugsweise von Pendlern genutzt wurden, den Kunden der Seilbahn vorbehalten bleiben. „Die Gespräche mit der Neuen Rosskopf GmbH laufen und vo-

raussichtlich werden die Gebühren relativ niedrig gestaltet werden“, so Messner. Die Einfahrt wird im Norden, die Ausfahrt im Süden sein, um die Situation vor der Seilbahn zu entschärfen. Voraussichtlich kann der Großteil der Arbeiten bis Wintereinbruch abgeschlossen werden, die Bepflanzung wird im Frühjahr erfolgen. Ein Problem stelle aktuell noch die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln dar. Im Rahmen einer Kleinstmobilitätsstudie wird derzeit ausgelotet, ob der Dörferbus Freienfeld die Haltestelle anfahren könnte. Auch für die City-Bus-Haltestelle soll eine Lösung gefunden werden, so Bürgermeister Messner.

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Retter aus Leidenschaft von Renate Breitenberger

© Norbert Troyer

Bergrettung, Feuerwehr, Weißes Kreuz ... Die Hilfe lebt vom Ehrenamt. Aber nur solange genügend Freiwillige mithelfen. Seit einigen Jahren wird die Suche nach Freiwilligen zunehmend schwieriger.

Die Feuerwehr im Bezirk mit ihren über 1.000 aktiven Mitgliedern, darunter 77 Jugendfeuerwehrleute, hat derzeit keine akuten Nachwuchsprobleme.

Wenn ihr „Pieps“ einen Alarm anzeigt, lassen sie alles liegen und stehen. Sie rennen los, starten Fahrzeug oder Hubschrauber, um Menschen so schnell wie möglich zu helfen. Wer den Notruf 112 absetzt, bekommt Hilfe. Darauf kann sich im Wipptal und im restlichen Südtirol jeder verlassen. Was heute selbstverständlich klingt, war nicht immer so. Noch bis vor einigen Jahrzehnten gab es noch keinen Zivilschutz im heutigen Sinn. Wer einen Verunglück-

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ten auffand, rief im Spital an. Ein Sanitäter kam – oft mit dem Privatauto – zur Unfallstelle, setzte den Verunfallten ins Auto und fuhr ihn dann ins Krankenhaus. Oder ein Verwandter brachte den Verletzten gleich direkt ins Spital. Wer am Berg verunglückte, musste meist lange ausharren. Es galt, schnellstmöglich abzusteigen und mit dem Rad talauswärts zu rasen, um dort Hilfe zu holen, die mit Rad, Motorrad oder einem anderen Fahrzeug wieder taleinwärts fuhr, um den

Verletzten zu bergen. Nicht in allen europäischen Ländern läuft Hilfeleistung über eine freiwillige Rettungsorganisation ab. Ehrenamt ist dort vielerorts ein Fremdwort. „So viele freiwillige Feuerwehrleute wie in Südtirol gibt es in ganz Italien nicht“, sagt Bezirksfeuerwehrpräsident Michael Siller. Einer seiner Feuerwehrkollegen hat vor kurzem miterlebt, wie in Apulien auf Flächenbrände reagiert wird. Zunächst gar nicht. Erst nach Stunden rückt die Be-

rufsfeuerwehr an. Eine Feuerwehr gibt es in größeren Städten, auf dem Land sind die Menschen oft auf sich allein gestellt. Vielerorts normal, in Südtirol unvorstellbar. Hilfe, schnell und professionell Wer hilft, verschenkt wohl das Wertvollste des 21. Jahrhunderts: Zeit und Wissen. Beim Weißen Kreuz in Sterzing leistet jeder Freiwillige jedes Jahr an die 200 Stunden, um ausreichend geschult zu bleiben. Die Ausbildungs-


„Ich bin dabei“

zeit beträgt zwei Jahre. Neben den Festangestellten sind derzeit 85 Freiwillige beschäftigt, etwa ein Viertel, darunter Pensionisten, übernehmen Krankentransporte. Damit der Dienst weiterhin lückenlos funktionieren kann, bräuchte es weitere zehn Helfer, die Einsätze, Nachtschichten und Bereitschaftsdienste übernehmen. Doch die Suche nach Freiwilligen ist schwierig. Aufrufe auf Plakaten oder in sozialen Netzwerken haben bislang wenig genützt. Vergangenes Jahr sind zwölf Mitglieder ausgetreten, u. a. weil sie den Job oder den Wohnsitz gewechselt haben oder das Ehrenamt zeitlich nicht mehr unterkriegen. Fünf Freiwillige sind neu hinzugekommen, darunter lediglich zwei, die bereit sind, Rettungsdienste zu übernehmen. Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren haben die Einsätze beim Weißen Kreuz in Sterzing um fünf bis zehn Prozent zugenommen. 2018 rückte sie 2.300 Mal aus, das ist über sechsmal am Tag. Auch die Zahl der Krankentransporte steigt, weil die Menschen immer älter werden und die Sanitätsreform mehr Fahrten vorschreibt. Die Gründe, warum es so schwierig ist, Freiwillige zu finden, sind vielfältig. „Viele wissen nicht, dass wir abends auch beim Weißen Kreuz ganz normal schlafen gehen“, sagt Ausschussmitglied Franziska Brandner vom Weißen Kreuz. Generell hätten sich die Prioritäten in der Gesellschaft verändert. „Früher war man froh, bei einem Verein dabei zu dürfen und ‚mal raus zu kommen‘. Heute kann man überall dabei sein. Vor allem die Jungen wollen sich nicht festklammern lassen, und wenn, dann nur für kurze Zeit. Gefällt es ihnen woanders besser, wechseln sie“, stellt Dienstleiter Manfred Schaiter fest. Das Durchschnittsalter beim Weißen Kreuz beträgt 37 Jahre, die jüngsten sind 19, die ältesten 71 Jahre alt. Landesweit beträgt die durchschnittliche Dienstzeit knapp zehn Jahre, immer öfter

verlässt jemand den Verein bereits nach drei oder fünf Jahren. Bergrettung: Mitgliederzahl boomt Auch beim Bergrettungsdienst in Sterzing gab es vor einigen Jahren eine Phase, in der kaum junge Leute Interesse zeigten. Von einer Krise ist derzeit nichts zu spüren. Allein in Ridnaun gibt es rund 40 Mitglieder, bezirksweit sind es an die 90. „Vor allem die Flugeinsätze sind für Junge ein Ansporn“, sagt Rettungsstellenleiter Peter Payrer. Vergangenes Jahr haben sich bei der Bergrettung Sterzing vier Anwärter angemeldet, die in den nächsten zwei bis fünf Jahren zu Bergrettern ausgebildet werden. Wer zur Ausbildung zugelassen werden möchte, muss fit im Skifahren und Klettern am Berg und im Eis sein, in einer gewissen Zeit gewisse Höhenmeter bewältigen und einen Tourenbericht abgeben. Nach 20 Kurstagen geht es zur Prüfung. Im Bezirk gibt es die Rettungsstellen Ridnaun/Ratschings, Gossensaß/Pflersch und Sterzing, die eng mit dem Alpenverein zusammenarbeiten. Gossensaß und Pflersch, früher eigene Rettungsstellen, haben sich zusammengeschlossen und zählen heute rund 20 Mitglieder. Wer einmal Bergretter ist, bleibt dabei, auch wenn er privat viel Zeit investieren muss, um Fortbildungen zu machen. Vergangenes Jahr leistete jeder Freiwillige zwischen 60 und 80 Stunden, den Bereitschaftsdienst am Wochenende nicht mitgezählt. Übungen machen zwei Drittel der Tätigkeit aus. Das Durchschnittsalter – Anwärter nicht mitgezählt – beträgt 42 Jahre. Der älteste Bergretter ist 62 Jahre alt. Altersgrenze gibt es bewusst keine. „Die älteren Semester stehen den Jungen in nichts nach“, so Payrer. Noch ist der Bedarf an Bergrettern gut abgedeckt, Anwärter sind jedoch jederzeit willkommen. „Viele sind heute zwischen 50 und 60 Jahre alt. Fallen sie in zehn Jahren weg, muss der Nachwuchs in die Bresche springen“, so Payrer. Den Trend, dass sich Menschen heute ungern binden lassen, spürt auch

Als Freiwilliger beim Weißen Kreuz trage ich dazu bei, dass Menschen, die Hilfe brauchen, diese bekommen, und ich kann mich persönlich weiterentwickeln. Nicht zuletzt ist es die Teamarbeit, Kollegen kennenzulernen. Es ist ein gutes Gefühl, Teil von etwas Unbezahlbarem zu sein. Patrick Graf, 45 Jahre, wohnt in Sterzing, seit 21,5 Jahren beim Weißen Kreuz Sterzing Die freiwillige Tätigkeit beim Weißen Kreuz erlaubt es mir, Menschen beizustehen, die in verschiedensten Situationen Hilfe benötigen. Durch diese Tätigkeit habe ich mich auch persönlich weiterentwickelt und gelernt, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Das Mitwirken beim Weißen Kreuz ermöglicht es mir zudem, Teil einer Gemeinschaft zu sein und in einem Team zusammenzuarbeiten. Marisa Casartelli, 23 Jahre, lebt in Sterzing, seit rund eineinhalb Jahren Freiwillige beim Weißen Kreuz Sterzing Ich habe mich für die Bergrettung entschieden, da die Berge meine Leidenschaft sind (und schon immer waren) und weil ich schon immer den Nächsten in der Not helfen wollte. Da bereits mein Opa Hubert, mein Vater Peter und mein Onkel Pauli Bergretter waren, bin ich bereits in der Kindheit mit dem Thema Bergrettung in Berührung gekommen. Die Ausbildung zum aktiven Bergrettungsmitglied ist sehr anspruchsvoll und umfangreich. Wir Anwärter werden im Fels, Eis, auf der Lawine, im Helikopter und natürlich im notfallmedizinischen Bereich geschult. Mir ist durchaus bewusst, dass das Land Südtirol hier hohe Investitionen im Bereich Ehrenamt und Zivilschutz tätigt – für mich durchaus nicht selbstverständlich. Auch deshalb nehme ich meinen Dienst beim Bergrettungsdienst sehr ernst. Lea Trenkwalder, 22 Jahre, wohnt in Wiesen und studiert Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck

Wir Bergretter haben uns auf die Fahne geschrieben, Menschen, die am Berg in Not geraten sind, zu helfen. Auch ich wäre froh über Hilfe in einer Notsituation. Solange es meine Gesundheit zulässt, möchte ich Bergretter bleiben und meine Erfahrung an Jüngere weitergeben. In den vergangen 43 Jahren habe ich viele Einsätze miterlebt. 1987 leitete ich den Einsatz beim Abgang der Zinselerlawine. Die Verunglückten konnten leider nur mehr tot geborgen werden. Nie vergessen werde ich den Tag, als ein Eisturm einen Mann unter sich begrub. Für mich waren dies wohl die zwei emotionalsten Einsätze. Manche Bilder bleiben im Kopf, auch wenn sie mit der Zeit verblassen. Ich bin froh, dass es heute die Notfallseelsorge gibt, die Hinterbliebene betreut, und Peer-Gruppen, die uns Einsatzkräfte begleiten. Vor dem Fluggerät habe ich großen Respekt. 1982 bin ich bei einem Flugeinsatz selber verunglückt. Ich war erst wenige Stunden zuvor aus den Westalpen zurückgekehrt, als ich in die Einsatzzentrale nach Sterzing gerufen wurde. Da kein Militärhubschrauber vor Ort war, sollte ein Hubschrauber der Carabinieri zur Unfallstelle in Ridnaun hochfliegen. Der ‚Capitano’ ordnete an, dass zunächst die Bergretter hochfliegen sollen. So stiegen mein Kollege, ein Apotheker, und ich in den Hubschrauber. Beim Landeanflug sind wir abgestürzt. Wir überlebten schwer verletzt. Erker 11/19

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Nachdem sowohl der erste als auch der zweite Hubschrauber abgestürzt waren, war das Chaos perfekt. Schließlich führte ein Bergretter in einem Privathubschrauber, der am Puntleider See bei Arbeiten eingesetzt war, die Bergung durch. Es war eine der ersten Taubergungen in Südtirol. Ich war damals 25 Jahre alt und fragte mich, ob ich jemals wieder in einen Hubschrauber einsteigen kann. Ich konnte es. Doch bei meinem ersten Flugeinsatz geriet der Militärhubschrauber in eine starke Thermik, die ganze Maschine fing an zu vibrieren. Für mich fühlte es sich genau an wie damals, kurz vor dem Absturz. Ich fliege immer noch nicht gerne, aber die Fluggeräte haben sich mittlerweile sehr verbessert und ein Flugeinsatz gehört eben zum Rettungsdienst dazu. Ich konnte in den vergangenen Jahrzehnten zusammen mit meinen Kollegen vielen Menschen helfen. Manche haben sich nachträglich sogar bei uns bedankt. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Friedl Schaiter, 62, lebt in Mareit und ist seit über 43 Jahren Bergretter

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Thuins dabei zu sein, ist für sie selbstverständlich: Florian Augschöll ist seit 30 Jahren Mitglied, seine Söhne Hubert und Andi sind es seit ihrer Jugend. In wenigen Jahren dürfen auch Huberts Söhne Sven und Nicko bei der großen Feuerwehr aktiv sein, um Menschen und Tieren in Notsituationen zu helfen. Sie werden der Feuerwehr in Telfes beitreten, ihrem jetzigen Heimatdorf, wo sie auch für die Jugendbewerbe fleißig trainieren. „Es ist schön zu sehen, dass meine Söhne und Enkel Interesse an der Feuerwehr haben“, so Florian Augschöll. Wenn es ums Helfen geht, gehe es um eine gemeinsame Sache. Die Proben, die Einsätze, die Teilnahme an kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten, all dies stärke die Kameradschaft untereinander. „Langweilig“, sagt Hubert Augschöll, „wird es bei der Feuerwehr nie. Es gibt immer Abwechslung und jeder darf sich einbringen, wo und wie er kann.“ Nach den Proben sitzen die Kameraden oft gemütlich beisammen, diskutieren, reden etwaige Probleme aus, planen Freizeitausflüge. Sven ist seit fünf Jahren, Nicko seit zwei Jahren bei der Jugendfeuerwehr Telfes dabei. Das Trainieren, die Proben, die Bewerbe, Ausflüge und Zeltlager, all das gefällt ihnen. Viele sammeln ihre ersten Feuerwehrerfahrungen bereits in der Jugend. Aber auch Quereinsteiger haben die Möglichkeit, Feuerwehrmitglied zu werden und an der Feuerwehrschule in Vilpian Kurse zu absolvieren. „Vor einem Einsatz muss niemand Angst zu haben“, sagt Florian Augschöll. „Jeder wird gebraucht.“ Auf die Frage, was der schönste Lohn eines Feuerwehrmannes sei, antworten sie: „Wenn es einem Menschen dank unserer Hilfe besser geht, wenn ein Brand gelöscht werden kann und wenn alle Feuerwehrleute wieder unversehrt nach Hause zurückkehren.“ Im Bild: (hinten v. l.) Hubert, Florian und Andi Augschöll, (vorne v. l.) Sven und Nicko Augschöll In Ridnaun gibt es rund 40 Bergretter, bezirksweit sind es an die 90.

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er. „In den Bergen unterwegs sein, ist eine Sache. In den Bergen seine Freizeit opfern, eine andere.“ Feuerwehr: keine Nachwuchsprobleme Auch die Feuerwehr im Bezirk mit ihren über 1.000 aktiven Mitgliedern, darunter 77 Jugendfeuerwehrleute, hat derzeit keine akuten Nachwuchsprobleme. Die Zahl der Mitglieder ist im Wipptal über die Jahre hinweg konstant geblieben. „Die meisten kommen mit 17 Jahren dazu und scheiden mit 65 Jahren aus“, so Bezirksfeuerwehrpräsident Michael Siller. Die Zahl könne aber auch bei der Feuerwehr in den kommenden Jahren sinken. Wer in einem anderen Ort studiert oder arbeitet, bleibt meistens im Heimatdorf aktives Feuerwehrmitglied. Es fällt aber auf, dass Feuerwehrleute, die wegziehen, im neuen Wohnort eher selten einer Feuerwehr beitreten. Die Lust am Helfen „Ich will etwas Gutes tun“ oder „Ich helfe gerne“ nennen Freiwillige oft als Grund, warum sie der Feuerwehr, Bergrettung oder dem Weißen Kreuz beigetreten sind. Manchmal war es ein Unfall, der sie zum Nachdenken angeregt hat, oder das Interesse an einer notfallmedizinischen Grundausbildung. „Jeder trägt das Helfersyndrom in sich, der eine mehr, der andere weniger“, ist Christian Seiwald überzeugt. Er interessierte sich mit Anfang 30 für einen Erste-Hilfe-Kurs. Da zeitgleich eine Ausbildung beim Weißen Kreuz startete, entschied er sich für diese. Heute ist er Sektionsleiter. Anders als bei der Bergrettung gibt es beim Weißen Kreuz und bei der Feuerwehr eine Jugendgruppe. „Du kommst in eine Clique, kriegst eine Grundausbildung, übernimmst Freiwilligendienst, lebst dich ein und kommst mit 18 automatisch zum Feuerwehrdienst. Der Diensteintritt Schritt für Schritt fällt einem leichter“, so Matthias Per-

toll. „Der Grundstein zum Helfen wird in Südtirol schon im Kindesalter gelegt. Papi, Onkel, Opa: Jemand ist immer bei Feuerwehr dabei“, sagt Michael Siller. Wenn die Feuerwehrleute in Kindergärten und Schulen die Arbeit der Feuerwehr näherbringen, haben Kinder meist nur Augen für das Feuerwehrauto. Bei der Jugendfeuerwehr lernen sie, was man zusammen in der Gruppe erreichen kann. Selten kommen Quereinsteiger zur Feuerwehr. „Entweder als 17-Jähriger gemeinsam mit Kollegen oder gar nicht.“ Peter Payrer bedauert, dass es bei der Bergrettung keine Jugendgruppe gibt. Er ist beim Militär zum Bergsteigen und über einen Arbeitskollegen mit 22 Jahren zur Bergrettung gekommen. „Es war eine Zeit, in der viel in die Bergrettung investiert wurde.“ Bevor die Flugrettung ins Leben gerufen wurde, waren nur Militärhubschrauber im Einsatz, die Bergretter mussten eine Stunde lang auf ihn warten. Als im Wipptal Lawinenverbauungen durchgeführt wurden, waren hier auch Privathubschrauber stationiert. Mit denen wurden dann Einsätze geflogen. Als Dr. Georg Rammlmair Primar am Krankenhaus Sterzing wurde, initiierte er ein Pilotprojekt, über das die Bergretter im Bezirk auch zu Sanitätern ausgebildet wurden. Heute wird vom Landesverband landesweit ein hohes Ausbildungsniveau vorgegeben. Hilfe ist nicht selbstverständlich Mit der Professionalisierung der Hilfe sind auch die Erwartungen an die Rettungsorganisationen gestiegen. „Viele wissen nicht, dass die Feuerwehr freiwillig kommt. Jemand ruft uns an und denkt, die Feuerwehr wird schon wissen, was zu tun ist“, sagt Michael Siller. Bei Notfällen ist das durchaus gerechtfertigt. Ein Teil der über 3.600 Einsätze jährlich könnte aber genauso gut über Nachbarschaftshilfe bewältigt werErker 11/19

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den. Ein heruntergefallener Ast beispielsweise, den ein Bauer mit dem Traktor oder ein Waldarbeiter mit einer Seilwinde wegziehen kann. „Dass jeder von uns den Arbeitsplatz verlassen muss, ist vielen gar nicht bewusst. Zum Glück sind die meisten Arbeitgeber großzügig und lassen ihre Mitarbeiter gehen, auch wenn dies für kleine Betriebe bedeutet, dass für einige Stunden ein oder mehrere Arbeiter ausfallen. Oft ist der Chef selbst in einem Verein tätig und hat umso mehr Verständnis dafür.“ Selbstverständlich ist heutzutage auch, dass Hilfe sofort kommt. „Wer in Not ist, dem kommt das Warten auf Hilfe vor wie eine Ewigkeit. Dabei ist die Feuerwehrhalle meistens in zwei oder drei Minuten besetzt“, so Siller. Um flächendeckend bestmöglich helfen zu können, arbeiten die Rettungsorganisationen sowohl untereinander als auch mit Militär-, Polizei- und Ordnungskräften eng zusammen. Auch am Berg ist sofortige Hilfe selbstverständlich geworden. „Heute verlangt jeder die gleiche Behandlung wie im Tal: schnelle Hilfe, perfekte Versorgung. Wer auf den Berg geht, muss aber auch damit rechnen, dass es nicht immer schnell gehen kann.“ In der touristischen Hochsaison im August sind oft alle drei Hubschrauber der Flugrettung im Dauereinsatz. Deshalb verzögern sich Einsätze manchmal erheblich. Dabei handelt es sich sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen meist um Wanderunfälle mit Fußverletzungen. Das Handy: Segen und Fluch Dank Handy kann man heute überall und jederzeit Hilfe holen. Dank Handy kann heute aber auch jeder Einsatz gefilmt und fotografiert werden. „Ein Handy im Rücken, ständig unter Beobachtung zu sein, setzt die Einsatzkräfte unter Druck“, sagt Manfred Schaiter. „Oft wird ein Foto von Verletzten oder vom Auto ins Internet gestellt, noch bevor die Familienangehörigen über den Unfall informiert worden sind. In Süd-

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2018 rückte das Weiße Kreuz Sterzing 2.300 Mal aus, das ist über sechsmal am Tag. Damit der Dienst weiterhin lückenlos funktionieren kann, werden weitere zehn Helfer gesucht, die Einsätze, Nachtschichten und Bereitschaftsdienste übernehmen.

tirol gab es bereits Fälle, in denen Fremde sogar in die Ambulanz bzw. das Rettungsauto gestiegen sind und drauflos filmten. Das ist eine enorme Belastung, auch für die Verletzten, die sich nicht wehren können“, so Schaiter. Die Rettungskräfte können während dem Retten, Bergen und Löschen nicht mehr tun als auffordern, ermahnen und zurechtweisen. In Deutschland werden Gaffer von der Polizei bestraft. Fünf Minuten nach einem Alarm ist im Internet sichtbar, dass eine Feuerwehr im Einsatz ist. Noch während des Einsatzes rufen Zeitungsredaktionen an, um Details zu erfahren. Das erschwert es, bei Einsätzen voll und ganz bei der Sache zu bleiben. Am Berg haben die Bergretter etwas mehr Ruhe, weil weniger Leute unterwegs sind. Angst vor dem Helfen Manche Menschen glauben, sie seien außerstande zu helfen, etwa weil sie kein Blut, tote Menschen oder zerquetschte Körperteile sehen können. Solche Aussagen hören Rettungsdienste oft, sie können aber beruhigen. Schon in der Ausbildung werde man mit Notfällen konfrontiert. Man lernt jeden Handgriff und automatisiert ihn so lange, bis man ihn auch im Ernstfall abrufen kann. Jeder hat seine Schwachstellen, auch Zivilschützer. Der eine,

wenn bei einem Unfall Kinder involviert sind, der andere, wenn er einen Krebskranken transportieren muss. Wem auffällt, dass sich sein Partner während einem Einsatz zurückzieht und ruhig wird, so wird der Fall an eigenes dafür ausgebildetes Personal weitergeleitet. „Früher hieß es, bisch a Horter, des derpocksche schun. Niemand hätte sich etwas anmerken lassen, wenn ihm etwas nahe ging“, sagt Michael Siller. Diese Zeiten hätten sich auch bei der Feuerwehr geändert. Viele verkraften einen Einsatz leicht, für viele ist eine Nachbesprechung wichtig. Fängt einer an zu reden, reden meistens auch die anderen. „Es ist ganz normal, dass man nach einem schweren Einsatz nachdenkt“, sagt Christian Seiwald. Es gibt Nachbesprechungen unter vier Augen oder in einer größeren Gruppe, Peers, ausgebildete Kollegen für die Einsatznachsorge, um das Erlebte gemeinsam aufzuarbeiten, professionelle Hilfe im psychologischen Dienst des Sanitätsbetriebes. Auch bei der Bergrettung hat sich in dieser Hinsicht vieles geändert. Früher, erinnert sich Payrer, flog der Hubschrauber zum Unfallort, nahm den Verunfallten mit und ließ die anderen, die meist unter Schock standen, zurück. Heute fliegt die Bergrettung den Betroffenen ins Krankenhaus und begleitet die anderen ins Tal hinunter. Die

Notfallseelsorge betreut Hinterbliebene. „Eine wertvolle Einrichtung“, sind sich die Rettungsorganisationen einig. Wer partout kein Blut sehen kann, hat mehrere Möglichkeiten, sich trotzdem als Freiwilliger einzubringen. Die Zivilschutzgruppe, ein Fachdienst im Weißen Kreuz, betreut und verpflegt Menschen im Katastrophen- und Einsatzfall. Wer Erste Hilfe für die Seele leisten möchte, kann sich bei der Notfallseelsorge engagieren. Hat jemand Panik vor beengten Räumen oder kann wegen Asthma kein Atemschutzgerät tragen, rückt er einfach bei anderen Feuerwehreinsätzen aus. Mehrere Freiwillige im Wipptal engagieren sich als Kassier, Schriftführer, Maschinist oder fahren mit dem LKW. Manche scheuen sich davor, einer Rettungsorganisation beizutreten, weil sie Angst vor Verantwortung haben. „Angesichts der Rechtslage müsste man sagen: Lass die Finger davon! Da bist du nie ganz in Ordnung, obwohl es Versicherungen gibt“, sagt Peter Payrer. Trotzdem treibt es ihn innerlich immer wieder an weiterzumachen. Der Lawinenabgang am Hochferner im Spätherbst 2016 war der schwierigste Einsatz, den er bisher geleitet hat. Vier Eiskletterer konnten nur mehr tot geborgen. „Solche Einsätze gehen gewaltig an die Substanz.


Ich habe einen Bergführer um Rat gebeten: Was würdest du tun? Die erfahrensten Leute reinschicken? In der Wand lag noch viel Schnee, die Eisschlaggefahr war groß. Man will kein Risiko eingehen und für ein halbes Leben ein ganzes riskieren.“ Payrer war erleichtert, als der Einsatz nach fünf Tagen vorüber war. Unwetter und Naturgefahren: Die Großeinsätze der nächsten Jahrzehnte Die Einsätze der Rettungsdienste werden sich in den nächsten Jahrzehnten verändern. Eine Heraus-

forderung bleiben Unwetter und Naturgefahren. Im Sommer 2012 haben schwere Unwetter in Pfitsch zwei Todesopfer gefordert. Rund 480 Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz, an vielen Orten im Wipptal gab es wochenlang Aufräumarbeiten. Im Herbst 2018 wüteten erneut Unwetter. Auch in solchen Situationen können die Rettungsdienste jede Hilfe brauchen. Einsätze verändern sich auch bedingt durch neue Trendsportarten: E-Bikes am Berg und im Tal, Canyoning, Paragliding, Basejumping, Eisklettern. „Die Eisfälle in Pfitsch schmelzen immer mehr. In schneearmen Wintern werden dann viele kombinierte Touren gegangen. Vor allem die jungen Bergsteiger sind von der Kombination Fels und Eis fasziniert“, so Payrer. „Keiner schaut auf die Uhr“ Die wenigsten Zivilschützer zählen, wie viele Tage im Jahr sie bei Einsätzen, Proben, Übungen oder Besprechungen verbringen. „Keiner schaut, wie viele Stunden er macht. Was er tut, tut er mit Freude. Den Partnern und Partnerinnen der Freiwilligen gebührt deshalb ein großer Dank für ihr Verständnis“, so Michael Siller. Aber was, wenn es irgendwann zu we-

nig Freiwillige gibt? Wird bei Notrufen keine Hilfe mehr kommen? Oder nur noch Hilfe bei dringenden Fällen? „So schnell wird das Ehrenamt nicht sterben. Die Landesregierung schreibt vor, dass in Südtirol die Rettung gewährleistet sein muss“, so Christian Seiwald. Aber was, wenn es immer schwieriger wird, Freiwillige zu finden? Mit Geld locken? „Wenn man anfängt, Freiwillige zu entschädigen, ist das Ehrenamt gestorben“, sagt Seiwald. „Finanziell entlohnen ist der falsche Weg. Jeder tut seinen Dienst freiwillig und gerne“, sagt auch Michael Siller. Belohnt, sagen die Freiwilligen, werden sie auch ohne Geld. Beim Weißen Kreuz gibt es Weihnachtsgeschenke, Ausflüge, Ausbildungen, eine kostenlose Mitgliedschaft. Die Feuerwehrjugend nimmt an Wettbewerben teil, trifft sich zum Grillen und Klettern. Auch die erwachsenen Feuerwehrleute verbringen Freizeit miteinander. Es gibt Partnervereine, mit denen man sich austauscht. Bei der Bergrettung unternehmen die Mitglieder in ihrer Freizeit miteinander Touren am Berg. Das stärkt das Vertrauen. Ehrenamt und Gesellschaft, beides gehört zusammen.

„Ich weiß, warum ich das tue“ Trotz der Verantwortung, der Zeit und dem Risiko, dass man trotz bester Ausbildung nicht immer alles perfekt machen kann, bleibt ein Gefühl: dass das, was man tut, wertvoll und richtig ist. „Helfen ist wie schenken. Helfen ist mehr als eine Belohnung“, sagen Freiwillige. „Der schönste Dank ist die Erleichterung in den Augen der Menschen.“ „Die beste Belohnung ist ein Danke, das von Herzen kommt, oder eine Spende, um unsere Organisation zu unterstützen.“ „Wer hilft, kommt anders in den Alltag zurück. Die Probleme, die man sich macht, rücken in ein anderes Licht.“ „Anderen zu helfen gibt einem selber viel“, sagt Payrer. „Man traut sich durch die gediegene Ausbildung mehr zu und hat weniger Angst, etwas falsch zu machen.“ Seinen schönsten Einsatz wird er nie vergessen. Bei einer Suchaktion war die Bergrettung Sterzing mit Nachbarrettungsstellen nachalarmiert worden. Auf dem Weg zum Einsatzort hieß es plötzlich, ein Bergretter habe einen Kreislaufstillstand erlitten. Dank Defibrillator und Reanimation brachten sie sein Herz wieder zu schlagen. Er hat überlebt und mehr noch: Er ist heute noch E Bergretter.

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Gänsbacherstraße, Sterzing: Michael Steinwandter entnimmt auf einer Grünfläche neben der Hauptstraße Bodenproben.

Projekt

Biodiversitätsmonitoring Auf Spurensuche im Wipptal

Am 22. Mai, dem internationalen Tag der Artenvielfalt, erfolgte heuer der Startschuss zu einem langfristigen, landesweiten und flächendeckenden Biodiversitätsmonitoring.

Im Auftrag des Landes Südtirol untersuchen Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete den Artenreichtum Südtirols. Für die Leitung des Projektes zeichnet Ulrike Tappeiner, Leiterin des Instituts für Alpine Umwelt an der Eurac Research, verantwortlich, für die Koordination ist der Brixner Biologe Andreas Hilpold zuständig. Das Langzeitmonitoring erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg, dem Naturmuseum, dem die Forschungsergebnisse zur Verfügung gestellt werden, und dem Amt für Natur, Landschaft und Raumentwicklung. 320 Punkte, die stichprobenartig ausgewählt wurden und über das ganze Land verteilt sind, werden untersucht, und zwar im Abstand von fünf Jahren. Durch dieses langfristige Monitoring soll nicht nur der Ist-Zustand erhoben, sondern es sollen auch Veränderungen dokumentiert und Zusammenhänge aufgezeigt werden. Im Fokus der Erhebungen stehen neben Vögeln und Gefäßpflanzen auch verschiedene Insektengruppen, wie etwa Heuschrecken und Tagfalter, aber auch Fledermäuse. „Wir legen ein dichtes Netz an Erhebungspunkten über Süd-

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tirol, das regelmäßig beprobt wird. So decken wir alle Lebensräume ab, von der Stadt bis zum Hochgebirge“, erklärte Tappeiner bei der Vorstellung des Projektes. Forschungsgebiet Wipptal Auch im Wipptal untersuchen Biologen, Ornithologen und Botaniker bestimmte Flächen auf ihre Bodenbeschaffenheit und Artenvielfalt. Kürzlich durfte der Erker ein Forschungsteam bei seiner Arbeit im Wipptal begleiten. Michael Steinwandter und Julia Plunger untersuchten Mitte Juli Rasenflächen in der Gänsbacherstraße in Sterzing, auf einer Wiese in der Oberen Gasse in Ridnaun und im Auwald Schönwiese in Ratschings. Rund eine Stunde nahmen sie sich für jede Untersuchungsfläche Zeit, entnahmen dabei Bodenproben und gingen auf Insektenjagd. Weitere Forschungsteams erkunden zu einem späteren Zeitpunkt die Pflanzen- und Vogelwelt. Mit einem selbst ausgetüftelten „Bodenstecher“ entnahm Steinwandter Bodenproben an den ausgewählten Punkten, die sorgfältig registriert und eingetütet werden. Später, im Labor des Instituts für Alpine Umwelt, werden die darin ent-


„Eichenschrecke in der Bauruine“ Andreas Hilpold, Forscher am Institut für Alpine Umwelt an der Eurac, ist mit der Koordination des Langzeitprojektes Biodiversitätsmonitoring betraut. Im Interview mit dem Erker spricht er über die ersten Ergebnisse. Erker: Der Startschuss für das Projekt Biodiversitätsmonitoring ist vor rund einem halben Jahr gefallen. Gibt es bereits erste Erkenntnisse? Andreas Hilpold: Die Feldsaison ist noch nicht beendet, weshalb zurzeit noch letzte Untersuchungen an den ausgewählten Punkten stattfinden. Die Bodenerhebungen sind ebenfalls noch im Gange. Bereits ausgewertet haben wir die Vogeldaten. Da hat sich etwa gezeigt, dass Feuchtgebiete die artenreichsten Landschaften Südtirols sind. An sich sind auch landwirtschaftlich genutzte Flächen sehr artenreich, allerdings variieren hier die Ergebnisse sehr stark. Die heurigen Ergebnisse zeigen, dass strukturarme Landschaften mit intensiv bewirtschafteten Wiesen oder Obstanlagen weniger Arten beherbergen als strukturreiche Gebiete mit Hecken und Magerwiesen. Speziell für das Wipptal ist es allerdings noch zu früh, um konkrete Aussagen zu treffen. Wann rechnen Sie damit? Wir werten jetzt gerade die Daten der ersten Erhebungssaison aus, also sollten wir im Winterhalbjahr die vollständigen Resultate zur Verfügung haben. Nach einem Jahr können wir schon gut Verbreitungsmuster erkennen und dadurch verschiedene Einflussfaktoren aufzuzeigen. Das Biodiversitätsmonitoring erfolgt im Fünf-Jahres-Rhythmus, d. h. nach zehn Jahren haben wir erstmals einen vollständigen Vergleich, wie sich Flora und Fauna verändert haben. Klimawandel und Artensterben sind zurzeit die beherrschenden Themen. Verstärkt ins Bewusstsein gelangt das Verschwinden von Insekten und Vögeln wie beispielsweise

der Feldlerche. Kann man auch in Südtirol einen Rückgang beobachten? Bereits vor Beginn dieses Projektes war bekannt, dass es auch in Südtirol einen Rückgang bestimmter Vogelarten gibt. Das betrifft vor allem Arten, die auf eine extensive – also sanfte – Bewirtschaftung der Flächen angewiesen sind. Die Feldlerche ist ein Bodenbrüter, der Wiesen oder Weiden braucht, die nicht ständig einer Störung ausgesetzt sind. Wenn beispielsweise der Bauer, wie es heutzutage gängige Praxis ist, die Wiesen früh mäht, wird das Gelege der Feldlerche zerstört. Solche intensiv genutzte Flächen bieten keinen Lebensraum mehr für diese Vogelart. Ähnlich ergeht es dem Braunkehlchen oder dem Wachtelkönig. Gab es im Rahmen der Untersuchungen auch positive Überraschungen? Auf einer der untersuchten Flächen in Tiers konnten wir den eben erwähnten Wachtelkönig beobachten. Sein Vorkommen ist ein Hinweis dafür, dass in diesem Bereich des Naturparks Schlern-Rosengarten die Wiesenlandschaft noch relativ intakt ist. Gab es auch im Wipptal interessante Entdeckungen? Tatsächlich, die gab es! Und zwar habe ich eine sehr interessante Heuschreckenart in einer Bauruine in Sterzing gefunden. Dabei handelt es sich um die gemeine Eichenschrecke. Interessanterweise findet man gerade in verwilderten Ecken von Stadtgebieten immer wieder interessante Arten. Beeindruckt waren wir auch von der großen Pflanzenvielfalt im Sengestal bei Mauls – hier spielt die Geologie eine entscheidende Rolle.

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© Thom

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Interessante Entdeckung: In einer Sterzinger Bauruine entdeckte Biologe Andreas Hilpold eine gemeine Eichenschrecke (Meconema meridionale).

Obere Gasse, Ridnaun: Julia Plunger auf Insektenjagd

haltenen Insekten katalogisiert. Weitere Bodenproben werden von der Versuchsanstalt Laimburg auf ihre physikalische und chemische Zusammensetzung hin untersucht. Zwei Insektenfallen pro Standort werden im Boden versenkt. Rund zwei Wochen später wird Steinwandter die Behälter wieder einsammeln. Von Interesse sind auch jene Insekten, die nicht nur auf und im Boden leben, sondern im niederen und hohen Gras. Eingefangen werden die hier lebenden Käfer, Fliegen, Schmetterlinge und Spinnen mit einem Kescher. Auch diese werden katalogisiert und bestimmt. Sowohl die Feldarbeit als auch die Arbeit im Labor sind sehr spannend, so Plun-

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ger, die derzeit ihre Masterarbeit zum Thema Laufkäfer schreibt. Die Bestimmung von Käfern, die innerhalb der Insekten die größte Gruppe darstellen, ist mitunter eine echte Herausforderung, erklärt die Biologin. Mithilfe von Tabellen, in denen arttypische Merkmale einer Gattung aufgelistet sind, gelingt eine Bestimmung jedoch relativ sicher. „Es kann aber vorkommen, dass man einen halben Tag über einen Käfer brütet“, so Plunger. Beobachtungen „Grundsätzlich steigt die Biodiversität mit der Heterogenität der Landschaft“, so Steinwandter. Je vielfältiger die Landschaft mit ihren Hecken, Bach-

läufen, Tümpeln und Magerwiesen, desto mehr Lebensraum und Nahrungsangebot steht der Tier- und Insektenwelt zur Verfügung. Nicht nur durch Flurbereinigung, sondern auch durch den Einsatz von Dünge- oder Spritzmitteln werden in der intensiven Landwirtschaft Monokulturen geschaffen. Bereits auf den ersten Blick könne man Felder erkennen, auf denen intensiv Gülle ausgebracht wird. Die satte dunkelgrüne Farbe und bestimmte Zeigerpflanzen (Indikatorpflanzen) wie der Sauerampfer deuten auf sauren Boden hin, Löwenzahn auf einen stickstoffreichen. Je intensiver die landwirtschaftliche Nutzung, desto negativer seien die Auswirkungen auf die Biodiversität, so der Biologe. Zwar können intensiv genutzte Flächen eine ähnlich hohe Anzahl an Insekten aufweisen, allerdings kommen

dann auch analog zu den Pflanzen nur gewöhnliche und wenig spannende Arten vor – die Vielfalt leidet. Insekten, die sich auf bestimmte Futterpflanzen spezialisiert haben, sind jedoch darauf angewiesen: Verschwindet die Pflanze, verschwinden auch die Insekten. „Je höher die Artenvielfalt ist, desto stabiler ist auch das ökologische Gleichgewicht“, erklärt Steinwandter. Dabei muss der Eingriff des Menschen in die Natur nicht unbedingt negative Folgen haben. Am Beispiel von alpinen Wiesen, die schonend gemäht und vor Verbuschung bewahrt werden, könne man erkennen, dass der Mensch einen Beitrag zur Biodiversität leisten könne. Somit seien sanfte Eingriffe des Menschen für Fauna und Flora sogar von Nutzen. at

Biodiversitätsmonitoring im Wipptal In allen sechs Wipptaler Gemeinden wurden Erhebungsflächen ausgewählt, und zwar Wiesen und Weideflächen im Jaufen-, Ridnaun-, Ratschings- und Pflerschtal sowie auf der Zirogalm, Trockenrasen bei der Burg Sprechenstein, alpine Rasen im Sengestal, montane Fichtenwälder und Lärchen-Zirben-Wälder im Pflerschtal, ein Auwald im Ridnauntal, Uferbereiche des Riedersees und der Siedlungsbereich in Sterzing.


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Aktuell

© Martin Schaller

Umfahrung fürs Dorf

Wie soll Mauls umfahren werden? Eine Machbarkeitsstudie ist in Ausarbeitung. Neben einem Verkehrskonzept wird auch ein Fußgänger- und Radwegkonzept erstellt.

In Mauls soll eine Umfahrungsstraße gebaut werden. Im Landesamt für Tiefbau liegt seit 2017 ein erstes Vorprojekt auf. Die Idee nimmt Fahrt auf, doch sind noch viele Fragen und Details zu klären. Von Renate Breitenberger An den Unfall vor 16 Jahren erinnern sie sich, als wäre es gestern gewesen: Ein mit Felsblöcken beladener Lastwagen fuhr gerade an ihrem Haus vorbei, als die Ladeluke in die Hausmauer krachte und das Stubenfenster zertrümmerte. Einer der Steine landete direkt in der Kinderwiege. Der Schock, was hätte passieren können, wären die drei Wochen alten Zwillingstöchter in der Wiege gelegen, saß tief. „Unfälle gibt es hier jeden Monat“, sagen Elisabeth Prünster und Toni Pichler, deren Haus direkt an die Staats- bzw. Landesstraße grenzt. „An fast jeder Hausmauer im Umkreis fehlt ein Brocken.“ Meistens handle es sich um Blechschäden, von denen die Öffentlichkeit selten etwas mitbekommt. Einmal ist ein Nachbar angefahren worden. „Die alte Brennerstraße ist nicht an

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die heutigen Anforderungen angepasst“, sagt Toni Pichler. An der Engstelle vor seinem Haus hätten nicht einmal ein LKW und ein entgegenkommendes Auto Platz, geschweige denn ein LKW und ein Bus. Gefährlich sei auch das Überqueren der Straße. Da niemand die Geschwindigkeit kontrolliert, rasen Fahrzeuglenker, auch einheimische, durchs Dorf, ohne auf den Tacho zu schauen. Der Verkehr nehme Jahr für Jahr zu. Dies bestätigt auch der Mobilitätsreport des Landesinstitutes für Statistik. 2017 ist der durchschnittliche Tagesverkehr in Mauls an der SS12 um neun Prozent angestiegen. „Staut es auf der Autobahn oder gibt es in Österreich Nachtfahrverbote und Blockabfertigungen, zwängt sich der Ausweichverkehr durch den Flaschenhals vor unserer Haustür“, so Prünster und Pichler. Für sie gibt es nur eine Lösung: eine Umfahrung. „Der Verkehr muss weg – endgültig. Es kann nicht sein, dass Maulser wegziehen müssen und der Verkehr bleiben darf.“ Umfahrung seit Jahren im Gespräch Mit dem Thema Umfahrung be-

fassen sich die Gemeinderäte in Freienfeld schon seit langem, genauso wie sie nach einer Lösung suchen, um die Terna-Hochspannungsleitung, die mitten durch das Dorf führt, zu verlegen. Auch Anrainer brachten sich immer wieder ein. 2011 initiierten Markus Hofer und Jakob Gruber eine Bürgerversammlung zur „Verkehrsproblematik an der Hauptverkehrsstraße Mauls“ und eine Unterschriftenaktion. 93 Personen, großteils Anrainer, fordern darin Sofortmaßnahmen und ein Konzept für eine dauerhafte und endgültige Lösung. Im Auftrag der Gemeinde erarbeitete die Pfeifer Planung mit einer Arbeitsgruppe ein Konzept, das kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen vorschlug. Der erste Schritt sollten Maßnahmen sein, um den Verkehr zu verlangsamen, dadurch Lärm und Abgase zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen. „Auch verschiedene langfristige Lösungen wurden diskutiert, aus landschaftlichen Gründen vor allem unterirdische Trassen. Leider stieß die Idee einer Umfahrung zwischen Romantikhotel Stafler und Bushaltestelle weder

bei Grundeigentümern noch bei Anrainern auf Gehör“, so Helene Hilber Nössing, ehemalige zuständige SVP-Gemeindereferentin und Vizebürgermeisterin. So konzentrierte sich die Gemeinde auf kurzfristige Maßnahmen, u. a. Verkehrsinseln am Ortseingang, einen sicheren Übergang bei der Bushaltestelle, eine bessere Einfahrt bei der Seebergasse, neue Gehsteige und Beleuchtung sowie eine Fuß-und Radverbindung nach Pfulters. Die Idee einer unterirdischen Umfahrung blieb als langfristige Lösung aufrecht, sollte sich die Meinung bei den Grundeigentümern ändern. „Die Terna hatte vorgeschlagen, die Stromleitungen im Straßenkörper zu verlegen. Auch dieser Vorschlag stieß bei einigen Anrainern auf wenig Zuspruch, da sie in Hausnähe Belastungen durch elektromagnetische Strahlung befürchteten“, so Nössing. „Gegen dieses Projekt hätten wir bis zum Ende rekurriert“, so Elisabeth Prünster und Toni Pichler. „Der Verkehr wäre zwar langsamer, aber derselbe geblieben. Außerdem wollen wir keine Terna-Leitungen unter unseren Betten.“


Projekt-Stopp, um neue Variante zu prüfen In den darauffolgenden Jahren kam es erneut zu Lokalaugenscheinen. Weitere Gespräche zwischen Gemeinde, Grundeigentümern und Land brachten weitere Erkenntnisse. 2016 stoppte die Gemeindeverwaltung unter dem damaligen FLF-Bürgermeister Peter Faistnauer das Projekt zur Verkehrsberuhigung und Verlegung der Terna-Leitungen, das bereits kurz vor der Ausschreibung stand. Es sollte nachgeprüft werden, ob nicht doch eine westliche Umfahrung möglich wäre. Ingenieure der Landesabteilung Tiefbau kamen zum Schluss, dass eine Umfahrung rein verkehrstechnisch gesehen effektiv die beste Lösung sein kann. „Bei kleineren Eingriffen besteht die Gefahr, dass diese keine wesentlichen Auswirkungen mit sich bringen. Es hat sich herausgestellt, dass es technisch möglich ist, eine Umfahrungsstraße zu realisieren, die auch langfristig viele Vortei-

le mit sich bringt. Eine größere Investition für eine definitive Lösung erscheint deshalb als nachhaltiger“, so Valentino Pagani, Direktor der Landesabteilung für Tiefbau. Der Großteil der BBT-Umweltgelder ist für die Verlegung der Terna-Leitungen zweckgebunden. Die Co-Finanzierung wäre laut Landesrat Daniel Alfreider ein Kriterium mehr, um gleichzeitig den Bau einer Umfahrung anzugehen und die Leitungen unter der neuen Straße zu verlegen. Seit 2017 liegt ein Vorabzugsprojekt im Landesamt für Tiefbau auf. Die Umfahrungsstraße soll im Bereich zwischen Pfulterer Brücke und Raut-Kapelle so nahe wie möglich am Eisack gebaut werden, damit Grundeigentümer wenig Grund verlieren und keine Felder entzweit werden müssen. Die Umfahrung am Eisack wird vom Landesamt für Tiefbau als geeignetere Variante gesehen. „Das ursprüngliche Projekt hätte bei einer niedrigeren Investitionssumme zu

einer bescheidenen Verbesserung geführt. Der aktuelle Vorschlag zielt auf eine langfristige Lösung des Verkehrsproblems, einschließlich der Verlegung der Terna-Leitungen, ab. Beide Vorschläge haben ihre Berechtigung. Durch eine höhere, aber vorausschauende Investition kann die Situation aber nachhaltig verbessert werden“, so Pagani. Die Aussprache Dass nun doch eine Umfahrungsstraße möglich ist, gab Elisabeth Prünster und Toni Pichler Rückenwind. „In der Zeit, als in Freienfeld die SVP an der Macht war, haben wir uns nie richtig ernst genommen gefühlt. Erst im Mai 2019 veröffentlichte die SVP eine Pressemitteilung, in der sie das Umfahrungsprojekt als gestorben bezeichnete. Die Umfahrung wäre wohl eine Utopie geblieben, hätte es nicht einen Führungswechsel gegeben. Erst als die Freie Liste in der Gemeinde das Sagen hatte,

merkten wir, dass es in eine andere Richtung gehen könnte. Endlich fühlten wir uns in unserem Tun bestätigt.“ Elisabeth Prünster hat sich in den vergangenen Jahren mehrmals an Volksanwältin Gabriele Morandell gewandt und sie gebeten, bei Gemeinde, Landesämtern und Ressort nachzufragen, an welchem Punkt das Vorhaben stehe. Diesen Sommer forderten 90 Prozent der Anrainer mit ihren Unterschriften erneut dringende Sicherheitsmaßnahmen. Im August berief die Volksanwältin ein Treffen in Mauls ein, zu dem Bürger, Bürgermeisterin Verena Überegger, Landesrat Daniel Alfreider, BBT-Beobachtungsstellenleiter Martin Ausserdorfer, Landtagsabgeordneter (Liste Köllensperger) und ehemaliger FLF-Bürgermeister Peter Faistnauer sowie Tiefbau-Abteilungsdirektor Valentino Pagani geladen waren. „Es war ein konstruktives Gespräch“ (Volksanwältin), hieß es nach dem Treffen, „eine überraschend vielverspre-

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Umfahrung Mauls – das Vorprojekt Seit zwei Jahren beschäftigt sich die Abteilung Tiefbau mit dem Vorprojekt für eine Umfahrungsstraße. Laut aktueller Machbarkeitsstudie verbindet eine Trasse in Eisacknähe die Staatsstraße nördlich von Mauls mit der Staatsstraße südlich davon. Der Plan auf dem Foto zeigt, wo die etwa 1,4 km lange Umfahrungsstraße im Bereich zwischen Pfulterer Brücke und Raut-Kapelle verlaufen könnte. Die rot ausgewiesenen Bereiche kennzeichnen Gefahrenzonen bei Überschwemmungen, weshalb Mindestabstände eingehalten werden müssen. Für den Abstand vom Eisack sind der Gewässerbannstreifen von zehn Metern ab Uferoberkante und die Vorgaben des Gefahrenzonenplanes zu berücksichtigen. Weiters fließen Aspekte des Landschaftsschutzes und der Ökologie mit ein. Das Landschaftsgebiet ist grün markiert. Der grüne Teil stellt die Idee der Gemeinde dar, die Straße etwas tiefer zu verlegen und die Feldflächen aufzufüllen, um das Landschaftsbild zu verbessern und den Lärm zu reduzieren. In der Planungsphase ist zu überprüfen, inwieweit dies möglich ist. Nachdem sämtliche Rahmenbedingungen und Details berücksichtigt sind, können auch die genauen Verläufe und notwendigen Abzweigungen definiert werden. © Landesabteilung Tiefbau

chende Aussprache“ (Elisabeth Prünster), „eine rege Beteiligung mit Wortmeldung vieler Bürger“ (Bürgermeisterin), „eine sachliche Sitzung“ (Landesrat). Man wolle und solle offen, klar und deutlich reden, hieß es von unterschiedlichen Seiten, Dinge seriös angehen, nichts versprechen, was nicht erfüllt werden kann, klären, was technisch und finanziell machbar ist. Konkrete Planungen, ehrliche Projekte. Keine Schuldzuweisungen, lieber die Zeit in konkrete Projekte investieren. „Die Engstelle an der Brennerstraße ist ein kritischer Knotenpunkt und hat von unserer Seite aus höchste Priorität“, so Daniel Alfreider. „Das blockierte Projekt hat uns zwei Jahre gekostet. Ich sehe das nicht negativ. Nun ist es aber an der Zeit weiterzuarbeiten.“ Für Bürgermeisterin Verena Überegger ist die Verlegung der Straße und der Stromleitung eine Endlösung, die so bald wie möglich umgesetzt werden soll. „Der Mehrwert für Mauls wird unermesslich sein.“ Bis vor kurzem hatten einige Anrainer eine Protestaktion geplant, um den Druck auf die Politik zu erhöhen. „Wenn an der Verwirklichung der Umfahrung konkret

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weitergearbeitet wird, sehen wir davon ab. Wir werden die Fortschritte aber genauestens überprüfen“, so Prünster. Das Vorprojekt und die nächsten Schritte Die Umfahrung scheint Fahrt aufzunehmen. „Es ist ein erster Vorschlag des Landesabteilung Tiefbau, kein fertiges Projekt“, betont Daniel Alfreider. „Wir stehen noch am Anfang. Zuallererst muss mit den Grundeigentümern, der Gemeinde und allen Betroffenen, darunter die Terna, gesprochen werden.“ Zunächst sind zwei wichtige Fragen zu klären: Wie können die Umfahrung gebaut und zeitgleich die Terna-Leitungen verlegt werden? Welche Trasse ist für die Bevölkerung, die Gemeinde und das Land technisch machbar? Die Landesabteilung für Tiefbau wird den Vorschlag weiter ausarbeiten, die Landesregierung die technischen Eigenschaften prüfen und beschließen, ob diese Umfahrungsvariante machbar ist. Nachdem die Gemeinde die Grundstücksverhältnisse geklärt und die entsprechenden Bauleitplanänderungen durchgeführt hat, kann eine Planung in Auftrag gegeben wer-

den. „Je enger wir diese Zwischenschritte setzen können, desto besser“, so Alfreider. Die Definition der Kriterien, die Bauleitplanänderung und Planung werden – sofern diese Prozedur reibungslos abläuft – etwa ein Jahr dauern. Kostenschätzung gibt es noch keine, es gibt auch noch keine Finanzierung für die Umfahrung. „Diese kann erst vorgesehen werden, sobald das Projekt im Detail ausgearbeitet ist“, so Alfreider. Wann die Umfahrung gebaut sein könnte, will Alfreider nicht sagen. „Reden wir lieber darüber, wann der nächste Schritt gemacht wird.“ Nicht nur Euphorie im Dorf Viele Maulser freuen sich auf eine Umfahrung. Im Dorf gibt es aber durchaus auch differenzierte Sichtweisen. Einige sprechen von einer „bewussten Stimmungsmache“ einiger Anrainer, die auf eine Umfahrung drängen, oder fühlten sich „von Treffen und Aktionen ausgeschlossen“, die Anrainer in Eigeninitiative organisiert hätten. Kritisch sehen eine Umfahrung Heidi und Günther Steinmann: „Was des einen Freud ist, ist des anderen Leid.“ Seit rund 40 Jahren arbeiten sie im Zwei-Sterne-Gast-

hof „Jägerheim“ an der Staatsstraße und möchten dies – so lange es ihre Gesundheit zulässt – weiterhin tun. „Eine Umfahrung würde über kurz oder lang das sichere Aus bedeuten“, so das Ehepaar. „Das Zusatzgeschäft mit ausländischen Touristen, die unseren Betrieb sozusagen im Vorbeifahren besuchen, ist für die Existenz sehr wichtig. Kommt dieses Geschäft mit der Umfahrung zum Erliegen, bedeutet das für unseren Betrieb nichts Gutes. Da zu unserer Klientel u. a. einheimische Arbeiter, einheimische Gäste und Tunnelarbeiter zählen, wäre die Schließung auch für sie nicht positiv. Zudem treffen sich Maulser in unserem Betrieb regelmäßig zu einem Karterle oder einem Ratscher. Demnach wäre eine Schließung auch für Mauls ein Verlust.“ Die Verkehrssituation sehen sie weniger problematisch als manche ihrer Nachbarn. „Ab 19.00 Uhr gibt es auf der Straße mehr oder weniger keinen Verkehr mehr. Sicherlich reiht sich an manchen Tagen Auto an Auto, so wie es in den 1980er Jahren an jedem Wochenende üblich war. Auch Mauls hat lange vom Tourismus gelebt und tut es heute noch, manche Anrainer


waren im Gastgewerbe, als Lastwagenfahrer oder im Abschleppdienst tätig und haben Dank Tourismus und Verkehr ihr Einkommen erzielt. Wenn unbedingt eine Umfahrung gebaut werden muss, dann hoffentlich so, dass unser Betrieb weiterhin bestehen kann. Allerdings sind wir der Meinung, dass durch die Autobahn viel Verkehr abgenommen wurde und verkehrsberuhigende Maßnahmen ausreichen müssten. Vielleicht sollten zuerst diese versucht werden, bevor man Maßnahmen setzt, die man nicht mehr rückgängig machen kann.“ Michael Ralser, Bauer und Grundeigentümer in Mauls, sagt, er verstehe, dass eine Umfahrungsstraße der Wunsch vieler sei, vor allem von Familien, die direkt an der Straße wohnen. „Der Verkehr hat in den vergangenen Jahren schon zugenommen, überhaupt der Schwerverkehr und die Belastung durch den BBT. Ich persönlich würde es aber begrüßen, wenn statt dem Bau einer Umfahrungsstraße der Schwerverkehr gezwungen wird, auf der Autobahn zu fahren, und durch gezielte Maßnahmen verhindert wird, dass ein Auto mit 80 km/h durchs Dorf fahren kann. Ein bisschen schade finde ich auch, dass so viel Kulturgrund geopfert wird. Unsere Flächen, die wir benötigen, um unsere Lebensmittel und Futtermittel zu produzieren, sind leider begrenzt. Deshalb wäre mein Wunsch, auch für spätere Generationen, diesen Kulturgrund zu schützen. Wenn es so weitergeht, werden wir irgendwann alle unsere Flächen verbaut haben und nichts mehr selbst produzieren können.“ Angelika, Irene und Andreas Stafler, Gastwirte, Bauern, Grundeigentümer und Anrainer, sehen eine Umfahrung „im Prinzip positiv“. Doch sollte mit dem Grund der Bauern mit Bedacht umgegangen werden. Sie wünschen sich einen Rückbau der Landesstraße, eine zentrale Zufahrt für Mauls sowie kurzfristige Verkehrsberuhigungsmaßnahmen (Speedbox, beleuchteter Zebrastreifen). Der LKW-Verkehr soll auf die Auto-

bahn verlagert, die Terna-Leitungen unter die neue Umfahrung verlegt und die BBT-Gelder ausschließlich für Projekte in Mauls verwendet werden. Letzteres Argument ist in Mauls oft zu hören. Die BBT-Baustelle befinde sich in Mauls, somit sollen auch die gesamten Ausgleichsmaßnahmen in Mauls investiert werden. Unterschiedlich sind die Ansichten, in welche Projekte. „Die Umfahrung ist sicher eine Aufwertung. Trotzdem ist abzuwägen, ob wir das Geld für eine kleine Gruppe Anrainer oder für die gesamte Bevölkerung einsetzen“, so SVP-Gemeinderat Manfred Saxl. Mit den BBT-Geldern sollte bewusst und vorsichtig umgegangen werden, um bestmögliche Projekte für Mauls zu realisieren. Enteignungen für eine Umfahrung sollten die letzte Lösung sein, lieber einen Konsens erzielen. Laut derzeitigem Beschluss der Landesregierung darf kein weiteres BBTGeld für den Bau der Umfahrung bereitgestellt werden. Dazu müssten Gespräche geführt und Abänderungen beantragt werden. „Bevor so viel BBT-Geld wie möglich in eine Umfahrung gesteckt wird, sollten alle anderen Finanzierungsquellen geprüft werden, die für solche Infrastrukturprojekte vorgesehen sind“, ergänzt Mair. „Sollte sich die Variante am Eisack als technisch umsetzbar, landschaftlich vertretbar, als finanzierbar und somit als bestes Projekt herausstellen, dann (und erst dann) kann von einem ausgereiften Projekt gesprochen werden. Umso zielstrebiger, konkreter und transparenter ist die Verwirklichung in Angriff zu nehmen.“ Der BBT-Beobachtungsstelle ist es auf alle Fälle ein Anliegen, dass die Ausgleichsgelder, die Freienfeld für den Bau des BBT zweckgebunden hat, auch verwendet werden. „Aufgrund der politischen Veränderungen in der Gemeinde wurden die Prioritäten anders gesetzt. Ich sehe das ohne Wertung. Wir werden genau das tun, was die Gemeinde entscheidet bzw. beschließt. Wir haben das maximale Interesse daran, dass das Geld aus-

gegeben wird, und wünschen uns eine konstruktive Entscheidung“, so BBT-Beobachtungsstellenleiter Martin Ausserdorfer. Die BBT-Gesellschaft sei bereits mehrmals von der EU gerügt worden, warum das bereitgestellte Geld nicht investiert werde. Wie geht es nun weiter? „Die Umfahrung ist eine Sichtweise. Der eine sieht sie als Chance, der andere als Benachteiligung“, so Bürgermeisterin Verena Überegger. Versprechungen könne die Gemeinde erst machen, nachdem das Konzept zur Anbindung an Mauls und die Staatsstraße fertig ausgearbeitet ist. Die Staatsstraße könnte ganz oder teilweise rückgebaut werden oder zur Dorfstraße umfunktioniert bzw. verschmälert werden. Welche Variante am sinnvollsten ist, sei zu prüfen. „Die Machbarkeitsstudie ist Grundlage für eine Einbindung der Bevölkerung.“ Neben einem Verkehrskonzept soll auch ein Fußgänger- und Radwegkonzept erstellt werden. In der Übergangsphase sind kurzfristige Verkehrsberuhigungsmaßnahmen geplant. Im September genehmigte die Gemeindeverwaltung eine Grundsatzentscheidung, im Gemeindegebiet, darunter auch in Mauls, Speed-Boxen aufzustellen. Überlegt wird auch, die Zebrastreifen bei der Bushaltestelle sowie beim Romantikhotel Stafler in Mauls besser auszuleuchten. Verkehrslandesrat Daniel Al-

freider sagt, er wolle sich weiterhin für einen flüssigen und schwerverkehrsfreien Verkehr auf dem Brennerkorridor einsetzen. Als Parlamentarier habe er öfters in Rom interveniert, um die Straßenverkehrsordnung zu ändern, doch der Vorschlag erhielt bislang keine Mehrheit. Mehrere Jahre lang hatten auch die Verhandlungen gedauert, um nahe der BBT-Baustellen in Mauls und Franzensfeste eine Autobahnein- bzw. ausfahrt errichten zu dürfen, um Dörfer vor Lärm und Schwerverkehr abzuschirmen. Ab und zu fahren LKW entgegen der Abmachungen trotzdem durchs Dorf. Im Sommer fuhren eine Zeitlang jeden Tag im 20-Sekunden-Takt gelbe BBT-Lastwagen vorbei. Die BBT-Beobachtungsstelle hat, sobald sie darüber informiert worden ist, umgehend darauf reagiert. Seitdem sind nur noch selten Lastwagen zu sehen, die BBT-Material transportieren. Auch wenn das Umfahrungsprojekt in Mauls noch in den Kinderschuhen steckt und noch für einige Gespräche und Diskussionen sorgen wird: Jeder Bürger ist eingeladen, sich mit seinen Ideen, Vorschlägen und Anregungen einzubringen. „Wir geben das Projekt nicht vor, sondern wollen es in einem Partizipationsprozess erarbeiten“, so Verena Überegger. Außerdem wird sich eine überparteiliche Arbeitsgruppe eingehend mit dem Vorhaben auseinandersetzen. E

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Helfende Hände Badanti im Wipptal

Im Alter sind wir meist auf Hilfe angewiesen, bestimmte Dinge können wir dann oft aufgrund körperlicher Gebrechen selbst nicht mehr erledigen und der Alltag fällt schwerer. Wer Glück hat, wird von Familienangehörigen gepflegt, doch oft fehlt neben dem Beruf und der eigenen Familie die Zeit, sich zusätzlich um Angehörige zu kümmern. In diesen Fällen gibt es neben den Pflegeheimen auch konkrete Unterstützung für zu Hause und zwar in Form der Badanti. Rund 11.000 Personen werden in Südtirol privat gepflegt. Doch wer steckt eigentlich hinter den Frauen, die rund um die Uhr unsere pflegebedürftigen Mitmenschen umsorgen? Der Erker hat bei zwei Badanti nachgefragt.

Trusora Halyna ist 67 Jahre alt und kommt ursprünglich aus der Ukraine. Die Bozner Einrichtung Humanitas24 unter der Leitung von Ursula Thaler unterstützt Frauen wie Halyna, eine passende Familie, und hilfesuchende Familien, die passende Pflege zu finden. Momentan betreut Halyna Frau Hannah vom Gogererhof in Jaufental. Wie so viele ist Halyna vor 20 Jahren nach Italien gekommen.

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Eigentlich sind ihre Stärke die Zahlen, in ihrer Heimat war sie nämlich im Wirtschafts- und Handelssektor tätig, hatte einen tollen Job und ein gutes Leben. Doch als die Wirtschaftskrise kam, stand sie plötzlich vor dem Nichts, hatte kaum Geld. Sie verkaufte ihr Haus, um ihren Kindern das Studium zu ermöglichen, und ging schließlich, von der Arbeitslosigkeit gezwungen, alleine nach Neapel. „Verzweiflung lässt dich gleichgültig werden und du machst alles, um durchzukommen“, so Halyna rückblickend. Damals war die Nachfrage nach Badanti in Italien bereits groß, aber schnell wurde Halyna klar, dass es ohne Italienischkenntnisse schwierig werden würde, Arbeit zu finden. Sie kaufte sich kurzerhand ein Buch und lernte sich selbst die wichtigsten Phrasen und Begriffe, die zur Verständigung mit den Arbeitgebern notwendig waren. Anschließend ging sie nach Caserta, wo sie bald darauf in den Haushalt eines älteren Mannes geholt wurde. So begann ihre Laufbahn als Badante, die sie von Neapel über Caserta bis nach Mantua und schließlich in die Region Trentino Südtirol brachte. Die Arbeit gefällt ihr gut, erzählt sie, aber es gab auch Situationen, in denen sie über sich selbst hinauswachsen musste. Der Umgang mit älteren Menschen, besonders mit jenen, die an Alzheimer leiden, ist oftmals schwierig. „Man muss geduldig mit ihnen sein und ein ruhiges Wesen haben, denn dann werden sie selbst auch ruhig.“ Was so einfach klingt, erfordert viel Erfahrung und vor allem eine dickes Fell, denn natürlich lebt sie bei und mit diesen Menschen, deren Leid

und auch deren Freuden sie tagtäglich hautnah miterlebt. „Natürlich ist es schwer, Menschen leiden zu sehen, denn oft haben besonders Alzheimerkranke einen hellen Moment, in dem sie verstehen, dass etwas mit ihnen nicht stimmt, und diese Verzweiflung mitanzusehen ist schwer. Aber das Schönste ist zu wissen, dass ich diesen Menschen helfen kann. Ich denke nicht daran, dass ich sie leiden sehe, sondern daran, dass ich ihnen mit meiner Arbeit etwas Gutes tue.“ Meist besucht Halyna einmal im Jahr ihre Familie in der Heimat und irgendwann möchte sie auch wieder dorthin zurückkehren. Aber hier bei uns fühlt sie sich wohl. Zwar lebte sie, bevor sie ins Jaufental kam, immer in der Stadt, aber mittlerweile hat sie sich auch an Ruhe hier oben auf dem Gogererhof gewöhnt. „Anfangs war es hier schwer, so alleine, aber in jeder Sache steckt etwas Positives und hier habe ich etwas sehr Wichtiges gefunden: meinen Frieden.“

Lenuta Purice, ursprünglich aus einem kleinen Ort in Rumänien, ist 62 Jahre alt und lebt bei einem äl-

teren Ehepaar in Gossensaß. Die Einrichtung SilverCare unter der Leitung von Annelies Rigger in Brixen begleitet und unterstützt sowohl Familien als auch Badanti bei ihrer Suche nach dem passenden Gegenstück und hat auch für Lenuta die richtige Familie gefunden. In ihrer Heimat hat sie in jungen Jahren studiert und 25 Jahre lang als Lehrerin gearbeitet. Als sie in die Stadt zog, lernte sie sogar die Gebärdensprache, um schließlich in der Taubstummenschule unterrichten zu können. Bereits mit 23 Jahren hat Lenuta geheiratet und bald darauf einen Jungen zur Welt gebracht. Doch ihre Ehe war unglücklich und sie hatte kaum Geld. Schließlich trennte sie sich und zog ihren Sohn, damals drei Jahre alt, alleine groß. Neben dem Unterrichten verdiente sie sich ein kleines Taschengeld mit Strickarbeiten und so konnte sie ihrem Sohn alles bieten, was er zum Leben brauchte. Kurz vor seinem 18. Geburtstag wurde Lenuta aber klar, dass sie für das Studium neben den bestehenden Kosten nicht mehr aufkommen konnte, und fasste schließlich den Entschluss, nach Italien zu gehen und ihren Sohn in die Obhut der Großeltern zu geben. Der Abschied fiel beiden sehr schwer. Drei Jahre konnte sie ihren Sohn nicht mehr sehen, denn für die Heimreise waren weder Geld noch Zeit verfügbar. Sie ging nach Padua, wo sie einen schwerkranken Mann betreute – bereits nach vier Monaten beherrschte sie die italienische Sprache. Als Rumänien schließlich in die EU eingegliedert wurde, erhielt sie eine offizielle Arbeitserlaubnis. „Ich habe mir eine Karte genommen und nachgesehen,


wo die braunen Linien verlaufen, denn ich wusste, das sind die Berge. Dann habe ich Trient gefunden.“ So ist Lenuta nach Trient gefahren, hat eine Zeitungsannonce aufgegeben und eine Familie gefunden. Oft ist sie seitdem weitergezogen. „Die Menschen sind oft so verwirrt, dass die Betreuung fast unmöglich wird. Sie sind aggressiv, treten, schreien. Man kommt nicht an sie ran, Alzheimer ist eine schlimme Krankheit und auch für uns Betreuerinnen belastend, deshalb musste ich auch manchmal die Familie wechseln.“ Oft verstarben die Senioren aber auch oder wurden in das Altersheim gebracht. „Natürlich gab es manchmal auch Familiensituationen, die für mich schwer zu er-

tragen waren, wenn in Familien nur gestritten wird, ist das nicht schön, mitanzusehen.“ Schließlich kam sie von Trient nach Bozen. Hier wuchs in ihr der Wunsch, Südtirol nicht mehr zu verlassen. Besonders die Landschaft faszinierte sie, denn in ihrer knappen Freizeit liebt es Lenuta, in den Bergen Wanderungen zu unternehmen. „Ich finde es besonders wichtig, den Menschen mit Humor zu begegnen, denn für ältere Menschen ist Humor sehr wichtig. Viele Betreuerinnen beklagen sich oft nur über ihre Arbeit und darüber, wie sehr sie das Leben in den Familien belastet, aber wenn man als Badante arbeitet, muss es um die älteren Menschen und deren

Probleme gehen. Bei dieser Arbeit muss man sich einfach aufopfern, sich in Geduld üben, empathisch sein und vor allem muss man selbst zurücktreten.“ Anfangs fehlte ihr die Arbeit als Lehrkraft sehr, doch mit der Zeit ging sie ganz in ihrer neuen Tätigkeit auf. Auch durch ihre Arbeit als Lehrerin hat sie ein besonderes Gefühl für Senioren: „Sie verhalten sich oft ähnlich wie Kinder, und damit habe ich Erfahrung.“ Ihr Sohn kommt sie mittlerweile zweimal im Jahr besuchen. Ob sie noch einmal nach Rumänien zurückkehrt, weiß sie nicht „Hier fühle ich mich sehr wohl, in Rumänien geht es mir nicht mehr gut, alles ist so flach und es gibt keine Luft zum Atmen.“

Wie viele Frauen wirklich in privaten Haushalten der Tätigkeit als Betreuerin nachgehen, ist nicht bekannt, da viele trotz der verschiedenen Vermittlungsmöglichkeiten immer noch schwarzarbeiten. Fest steht aber, dass ohne die wertvolle Arbeit dieser Frauen die Pflege älterer Menschen in ihrer gewohnten Umgebung und in ihrem Zuhause unmöglich wäre. Eine 24-Stunden-Betreuung bedeutet Bereitschaft rund um die Uhr und den totalen Verzicht auf die eigene Privatsphäre. Diese helfenden Hände sind für das Wohl unserer Senioren und deren Familien unverzichtbar.

Nadine Brunner

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Reisebericht

Auf Foto-Tour durch den Grand Canyon von Giulio Trivani Auf meiner zweiwöchigen Reise – übrigens meine vierte Reise auf den amerikanischen Kontinent – durfte ich die schönsten Seiten der USA kennenlernen: unberührte Naturlandschaften, die nicht nur geschätzt, sondern auch geschützt werden. Ich trat die Reise mit dem Vorsatz an, meiner Leidenschaft fürs Fotografieren nachzugehen, und brachte atemberaubende Bilder mit nach Hause. Mehr als 5.000 km legten wir zwischen San Francisco, Los Angeles und den berühmtesten Nationalparks zwischen Kalifornien, Colorado, Utah und Arizona zurück. Die Reise führte mich und meine Freundin, die mich auf der Reise begleitete, durch Wüsten, über Pässe, durch unendliche Weiten und in aufregende Städte. Wir begannen in der Hippie-Stadt San Francisco im Bundesstaat Kalifornien. Das erste, was uns aufgefallen ist, war das kalte und feuchte Klima – auch während der Sommermonate. Zum Vergleich: Während in Sterzing Tagestemperaturen von 22/28° C gemessen wurden, lagen sie in San Francisco bei 9/16° C. Berühmt ist die Stadt wegen ihrer markanten Bucht und der Golden Gate Bridge, eines der Wahrzeichen der Stadt. Im beliebten Stadtviertel „Little Italy“ besuchten wir das Cafè „Trieste“, das bereits seit Generationen im Besitz der Nachfahren – man kann es sich denken – eines Auswanderers aus Triest ist. Was man in San Francisco unbedingt erlebt haben muss, ist eine Rundfahrt mit der typischen Tram, einem sogenannten „Cable Car“. Ebenso sollte man dem Pier 39 einen Besuch abstatten und eine leckere „Clam Chowder“ genießen: eine Muschelsuppe, die in einem Sauerteigbrot serviert wird. Yosemite National Park Drei Autostunden entfernt von San Francisco liegt der Yosemite National Park. Weit über die Landesgrenzen hinaus ist der Park für seine unglaubliche Naturlandschaft bekannt, die glücklicherweise noch intakt ist – dank der Ranger. Eines der Wahrzeichen, der markante Felsen „El Capitan“, ragt mit seinen teilweise senkrecht abfallenden Flanken über das Yosemite Tal. Beeindruckende Wunder findet man auch im „Mariposa Grove“: riesige Mammutbäume, die über 100 m hoch und bis zu 2.000 Jahre alt werden können. Die wunderschöne Natur ist aber nicht ungefährlich: Man sollte immer wachsam sein und die Augen offenhalten, schließlich ist der Yosemite National Park ein be-

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rühmtes Bärenland. Über den Tioga Pass (3.000 m), vorbei an Gletscherausläufern, durch tiefe Wälder und schier unendlich große Weiden betraten wir das „Death Valley“, das Tal des Todes, das rund 85 m unter dem Meeresspiegel liegt. Der Salzsee „Badwater“ markiert den tiefsten Punkt des Tales, die Temperaturen können hier bis zu 47° C erreichen. Am Zabriskie Point wird man jedoch mit einem unglaublichen Ausblick auf eine karge, aber in allen Rottönen leuchtende Landschaft belohnt.

Die Golden Gate Bridge in San Francisco

Im Zocker-Paradies Unser nächstes Ziel führte uns ins Spielerparadies Las Vegas im Bundesstaat Nevada. Die Unterhaltungsstadt par excellence bietet dem Besucher unzählige Möglichkeiten, der Spielleidenschaft in den verschiedenen Casinos der Stadt nachzugehen. Wir checkten im

Hotel „Luxor“ ein – wie der Name bereits erahnen lässt, hat man sich bei der Planung der Anlage an der Architektur des Alten Ägypten orientiert. Errichtet in der Form einer Pyramide, wird das Hotel von einer 15 m hohen Sphinx bewacht. Von Las Vegas haben wir uns Richtung

Norden, nach Utah aufgemacht. Im „Zion National Park“ besichtigten wir einige Canyons, etwa den gleichnamigen Zion Canyon und den Bryce Canyon. Beeindruckend sind die beinahe schon kathedralenartigen Felsformationen in den tiefen Schluchten, die uns

mit einem aufregenden Farbenspiel in den verschiedensten Rottönen beeindruckten. Zwischen zwei und fünf Stunden lang kann eine Führung durch den ausgedehnten Canyon dauern. Zu der wüstenartigen Formation gesellen sich im Naturpark auch vegetationsreichere

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Einfach. Gut. Leben. Vom 21. bis zum 24. November gibt’s wieder vier Tage Information, Unterhaltung, Genuss und Kauferlebnis bei der Herbstmesse – mit Arredo, der vielfältigsten Einrichtungsschau der Region, dem großen Gesundheitssektor VitaPlus und der Südtiroler Freiwilligenmesse sowie der begleitenden Biolife. Die neue Arredo ist DIE Informationsplattform zum Thema Einrichten und Wohnen in Südtirol mit einer riesigen Auswahl von rund 80 Betrieben aus der Region, besten Vergleichsmöglichkeiten und attraktiven Messepreisen für all jene, die daran denken, neu oder umzubauen bzw. die eigenen vier Wände neu einzurichten. Ob Tiny-, Mini-, Small- oder Microhouse – gemeint ist stets Wohnen auf kleinstem Raum. Ein Trend, der in Europa zunimmt – teils als Alternative zum allzu teuren Wohnraum, teils als Wunsch nach Freiheit und Mobilität. Erleben kann man dieses Wohngefühl in einer Ausstellung originaler Minihäuser und einem spannenden Besichtigungsparcours von sieben Wohn(t)räumen auf jeweils 2 x 2 Metern. Herbstmesse und Biolife: Donnerstag, den 21. bis Sonntag, den 24. November von 9.30 bis 18.30 Uhr. Donnerstag und Freitag Eintritt frei! www.herbst.messebozen.it Erker 11/19

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Monument Valley

Flusslandschaften. Es werden sogar eigene Flusswanderungen angeboten, Stiefel dafür kann man sich übrigens ausleihen. Auf dem Highway Nr. 12 Eine der schönsten Straßen der Welt ist sicherlich der Highway Nr. 12: Felslandschaften, ausgedehnte Weiden und kleine Seitentäler – man erlebt die verschiedensten Landschaften auf dem Weg zum „Capitol Reef National Park“. Auch hier begegnen wir beeindruckenden Felsformationen aus rotem Sandstein. Zurück in die Wüste, auf dem Highway Nr. 24, hätte ich beinahe einen „mountain lion“, einen Puma, überfahren. Unser nächstes Ziel führt uns in den „Arches National Park“, nördlich der von Mormonen gegründeten Stadt „Moab“. Die seltsamen Steinbögen, auf englisch „arches“ genannt, gaben der Gegend ihren Namen. Hier findet man die weltweit höchste Anzahl an natürlich entstandenen Steinbögen. Über 2.000 verteilt auf das gesamte Parkgebiet sind bekannt, der berühmteste hat sogar einen eigenen Namen: „Delicate Arch“. Mit rund 16 m Höhe ist er ein prägendes Monument in dieser Landschaft, im Hintergrund sieht man

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bereits die schneebedeckten Berge Colorados. Nachdem wir die Wüste und einige Indianerreservate durchquert haben, erreichten wir das „Monument Valley“: Die monumentalen Felsen aus rotem Sandstein dienten als Kulisse für viele Spielfilme. Filmliebhaber kennen sicher den „Forest Gump Point“: Tom Hanks alias Forest Gump läuft drei Jahre lang durch die USA, bis er an diesem einen Punkt mitten in der Wüste stehen bleibt und den berühmten Satz sagt: „Ich bin furchtbar müde! Ich glaube, ich werde jetzt nach Hause gehen“. Touristen aus aller Herren Länder stellen diese Szene in Selfies nach und bringen ihren persönlichen „Turning Point“ mit nach Hause. Prägend war die Tour durch den „Antelope Canyon“. Ein lokaler Indianerstamm organisiert Führungen durch die tiefe Schlucht des Canyon, die man allerdings bereits im Vorhinein buchen sollte und die nicht gerade billig sind. Die Fotografen-Tour kostete mich umgerechnet 140 Euro, was allerdings sehr gut investiert war. In den 60ern In der nahe gelegenen Stadt „Page“ konnte man bereits den

Colorado River sehen, den größten und wichtigsten Fluss im Südwesten Nordamerikas. Durch die Jahrtausende hatte er sich seinen Weg durch die Landschaft gegraben und am „Horseshoe Bend“ eine hufeisenförmige Schlucht gegraben. Nach rund vier Stunden Autofahrt begegnet uns der Colorado River erneut im Grand Canyon bei South Rim. An diesem Punkt erlebt man die ungeheure Größe des Canyon. Weiter geht es auf dem Highway Richtung Los Angeles: mitten durch die Wüste und kilometerweit kein Handyempfang. An der Route 66 treffen wir auf das Städtchen Seligman. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein, denn seit den 60er Jahren hat sich hier wohl nicht viel getan. Wir erfahren, dass das kleine Seligman angeblich als Vorlage für die Stadt „Radiator Spring“ im Cartoon „Cars“ diente. Das beschert dem Ort ein wenig Tourismus. Eine gebürtige Hannoveranerin führt hier seit 15 Jahren ein Souvenir-Geschäft. Nach rund sieben Stunden Fahrtzeit kommen wir nach Los Angeles, wo wir uns noch zwei Tage Pause gönnen, bis es wieder nach Hause geht. In dieser Großstadt, man mag es kaum glauben, gibt es kaum

Hochhäuser, berühmte Touristenmagneten sind die Hügel von Beverly Hills und Hollywood. Berühmt ist die Stadt nicht nur als Filmkulisse und wegen der Filmgesellschaften, die hier ihre Blockbuster produzieren, sondern auch wegen der Strände, die allerdings nicht zum Baden einladen: zum einen wegen der rauen Brandung und zum anderen wegen der massiven Umweltverschmutzung, auf die sogar auf Schildern hingewiesen wird. Die Reisekosten betrugen pro Person rund 2.300 Euro (Flug rund 600 Euro, Mietwagen, Treibstoff, rund 40 Euro pro Übernachtung und rund 40 Euro pro Tag für Verpflegung). Wer die Nationalparks der USA besuchen möchte, benötigt eine Jahreskarte, die rund 80 Dollar kostet. Diese ist allerdings übertragbar. In meinem Fall hat mir eine Bekannte, die einen Monat früher die USA besucht hatte, ihre Jahreskarte überlassen. Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Reise sehr intensiv und zeitlich vollgepackt war. Deshalb mein Tipp: Wer die gleiche Tour unternehmen möchte, sollte lieber drei Wochen einplanen und sich für einige Sehenswürdigkeiten mehr Zeit nehmen. Die beste Reisezeit: E Juni bis August.


Wipptaler Herbstgespräche Zum zweiten Mal veranstaltete kürzlich das Gebiet Wipptal des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) die Wipptaler Herbstgespräche. Die sehr gut besuchte Veranstaltung, organisiert von der HGV-Ortsgruppe Freienfeld, fand auf Schloss Sprechenstein statt. „Die Herbstgespräche nützen wir, um allgemeine Anliegen der Wipptaler Wirtschaftstreibenden zusammen mit Landespolitikern zu diskutieren“, so Manfred Volgger, Obmann des HGV-Gebiets Wipptal. Treffpunkt war zunächst die Residenz „der bircher“ in Maria Trens. Anschließend wanderten die Teilnehmer auf dem neu angelegten Themenweg zum Schloss Sprechenstein, wo es im Restaurant bei einem Mittagessen zu einem Gedankenaustausch zwischen den Wipptaler HGV-Mitgliedern, Landeshauptmann Arno Kompatscher, HGV-Präsident Manfred Pinzger, Landtagsabgeordnetem Helmut Tauber und Bürgermeisterin Verena Überegger kam. Manfred Volgger führte zunächst in die Themen ein, die im Wipptal stark gefühlt sind, und erwähnte speziell die Verkehrsbelastung. „Vieles ist hausgemacht, aber vieles auch auf den Nord-Süd-Transit zurückzuführen. Kurzfristige Maßnahmen zur Minderung der Verkehrsbelastung sind aber notwendig“, so Volgger. Konkret schlug er vor, dass Transit-LKW infolge von Staus auf der Autobahn nicht auf die Staatstraße ausweichen dürften. Ebenso sollten LKW, ausgenommen Quell- und Zielverkehr, nicht auf der Staatsstraße verkehren dürfen und das Nachtfahrverbot für LKW durch Nordtirol sollte aufgehoben werden. Weiters forderten die HGV-Vertreter einen weiteren Ausbau von Lärmschutzwänden entlang der Auto-

bahn und die Realisierung der Autobahnraststätten in Freienfeld. Volgger dankte den Bauern für die Pflege der Landschaft und regte an, speziell Dorfbars und Dorfgasthäuser mehr zu unterstützen, weil diese eine wichtige soziale Funktion für das Dorfleben einnehmen. Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte, dass man die Klagen im Wipptal sehr wohl ernst nehme. Damit eventuelle Limitierungen, Begrenzungen und Durchfahrtsverbote mit dem Gesundheitsschutz begründet werden können, müsse die Straßenverkehrsordnung abgeändert werden. Bezüglich des Transitverkehrs meinte Kompatscher, dass man den Transit verstärkt auf die Schiene verlagern und Verladebahnhöfe errichten müsse. Die beste Verkehrspolitik ist jedoch eine Politik, die den ländlichen Raum aufwertet und fördert. HGV-Präsident Manfred Pinzger ging u. a. auf die Diskussionen rund um das neue Landesgesetz Raum und Landschaft ein. Er unterstrich, dass in touristisch schwach entwickelten Gebieten weiterhin eine Entwicklung der Gastbetriebe notwendig sei. Gleichzeitig sei auch klar, dass man schonend mit der Landschaft umgehen müsse. Auch Pinzger plädierte dafür, verstärkt auf eine möglichst umweltgerechte Mobilität zu setzen, und erwähnte als Beispiel den neuen

Anschluss-Shuttle Südtirol Transfer, mit dem der Gast vom Zugoder Bushahnhof zum Urlaubsquartier gebracht wird. Landtagabgeordneter und HGVBezirksobmann Helmut Tauber in-

formierte über ein Gespräch mit dem neuen Präsidenten der Brennerautobahn; er möchte sich ebenfalls für die Aufhebung des Nachtfahrverbotes für LKW einsetzen. Zudem, so Tauber, sollten auf den Lokalzügen mehr Fahrräder transportiert werden können. Für die Bürgermeister des Wipptales sprach Verena Überegger, Bürgermeisterin von Freienfeld. Sie dankte dem HGV, dass die Wipptaler Herbstgespräche in ihrer Gemeinde ausgetragen wurden, und brachte einige aktuelle Anliegen der Gemeinde vor, etwa die Realisierung von Lärmschutzbauten und die Errichtung von sicheren Fahrradwegen.

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© Bezirksfeuerwehrverband Wipptal

Gesellschaft

Für den Notfall gerüstet Die Großübung ANWIPP mit rund 200 teilnehmenden Rettungskräften aus dem gesamten Bezirk hat Anfang Oktober einmal mehr gezeigt: Die Wipptaler Blaulichtorganisationen sind für den Ernstfall bestens gerüstet. Rund 200 Einsatzkräfte haben am ersten Samstag im Oktober den Ernstfall geprobt. Nicht weniger als 16 verschiedene Szenarien hat der Feuerwehrabschnitt Ratschings äußerst detailgetreu und realistisch vorbereitet. Während in Jaufental ein Heizraum und eine Tiefgarage in Flammen stand und ein PKW im Bach landete, wartete in Gasteig eine in einer Mechanikergrube eingeklemmte Person auf Hilfe. In Innerratschings war ein PKW von Steinschlag überrascht worden, ein Paragleiter war in eine Hochspannungsleitung geraten, in Telfes hingegen musste eine Person vom Heukran heruntergeholt werden, eine weitere war unter einen Traktor geraten. In Stange brannte ein Wohnhaus, in Mareit verursachte ein Chemieunfall mit einem LKW Probleme, zudem war eine Person unter Baumstäm-

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men eingeklemmt. Was sich für einen Außenstehenden wie das pure Chaos anhört, verlief bei der diesjährigen Großübung ANWIPP, die im Zwei-Jahres-Rhythmus jeweils von einem anderen Feuerwehrabschnitt des Bezirks organisiert wird, in höchstem Maße geordnet und ohne Zwischenfälle. 170 Feuerwehrleute aus acht Feuerwehren, acht Mitglieder des Weißen Kreuzes Sterzing mit Notarzt, 14 Rettungsleute vom Bergrettungsdienst Ridnaun-Ratschings, die Carabinieri und die Forststation in Stange sowie zehn Zivilschützer waren den ganzen Nachmittag mit 25 Fahrzeugen im Einsatz und haben bewiesen, dass sie für jegliche Art von Unglücksfällen gerüstet sind. Bei realen Einsätzen ist auch die Notfallseelsorge vor Ort. Doch auch Übungen sind für die Rettungskräfte nicht ungefährlich,

sie sind ständig gefordert, um ihrer ureigensten Aufgabe nachkommen zu können: Menschen zu retten und Sachschäden so gering wie möglich zu halten. Dabei dürfen sie auch ihre eigene Sicherheit nicht außer Acht lassen, müssen schweres Gerät bedienen, in Ausnahmesituationen und unter Zeitdruck geeignete Maßnahmen treffen. Innerhalb kürzester Zeit sind verantwortungsbewusst gut überlegte Entscheidungen zu treffen, die über Leben und Tod entscheiden. Nicht Einzelkämpfer sind gefragt, sondern Netzwerker, Teamplayer, die sich selbst in den Dienst des Nächsten stellen. Keine leichte Aufgabe. Und auch keine selbstverständliche. Denn die zahlreichen Helfer bringen jedes Jahr unzählige Stunden für Übungen und Einsätze auf, freiwillig und unentgeltlich. Genauso keine Selbstverständlich-

keit ist das Verständnis der vielen Arbeitgeber. Mit dem Verlauf der Übung zeigten sich die Organisatoren – die FF Ratschings mit den Zügen Mareit, Stange, Gasteig und Jaufental, die FF Telfes und die FF Ridnaun – jedenfalls sehr zufrieden. Dass die praktische Übung die beste Schulung ist, davon sind auch die Bezirksfunktionäre überzeugt. Gemeinsam haben Christian Huebser (Bezirksfeuerwehrpräsident-Stellvertreter) und Christoph Siller (Bezirksschriftführer) sowie die Abschnittsinspektoren Hannes Plank (Brenner), Simon Hofer (Freienfeld), Thomas Klotz (Ratschings) und Florian Rainer (Pfitsch), der auch als Beobachter unterwegs war, die Großübung geleitet und die jeweiligen Einsatzleiter bestimmt. Auch Bezirksinspektor Martin Soraruf und Bezirkspräsident Micha-


el Siller sowie die Bürgermeister der Gemeinden Ratschings, Sterzing und Freienfeld, Sebastian Helfer, Fritz Karl Messner und Verena Überegger, machten sich vor Ort ein Bild von der gelungenen Veranstaltung. Innerhalb weniger Minuten war der Sportplatz in Stange wie leergefegt, alle Rettungskräfte unterwegs zu ihren Einsatzorten – der Ernst der Übung allen bewusst, standen doch gleichzeitig die Weh-

ren von Sterzing, Thuins und Gossensaß auf der Brennerautobahn im echten Einsatz, um einen brennenden LKW zu löschen und die Fahrbahn zu reinigen. Mit dem Abschluss der einzelnen Übungen ist der Tag längst nicht vorbei. Nach einer kurzen Nachbesprechung mit dem jeweiligen Einsatzleiter und einer kleinen Stärkung bei einem Teller Nudel, vom Hilfszug des Weißen Kreuzes Ster-

zing für alle Teilnehmer vorbereitet und von der Gemeinde Ratschings spendiert, mussten noch alle Geräte und Fahrzeuge gereinigt, gewartet und betankt werden, damit sie ihm Notfall schnell einsatzbereit sind. Allein die Feuerwehren im Bezirk verzeichnen durchschnittlich rund 400 Einsätze pro Jahr, etwa 20 bis 30 Prozent davon sind Brandeinsätze, der Rest entfällt auf technische

Einsätze, die Verkehrsunfälle, Personenbergungen und Chemieeinsätze umfassen. Die nächste ANWIPP findet in zwei Jahren in Freienfeld statt. ANWIPP steht übrigens für „Anton Wipptal“, wobei Anton der Funkname des Bezirksfeuerwehr-Inspektors ist, der für die Großübung verantwortlich ist. Barbara Felizetti Sorg

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Gesellschaft STERZING

Feier zum Abschluss des Gartenjahres

STERZING

„Ich baue am WIR“ Ende September fand im Raiffeisensaal in Sterzing die Gebietstagung des KVW Wipptal statt, zu der zahlreiche Mitglieder der Ortsgruppen im Bezirk erschienen sind.

Mitglieder des Verwaltungsrats der Stiftung Deutschhaus mit Seniorengärtnern beim Erntedankfest

Im Frühjahr hat die Stiftung Deutschhaus Sterzing an der Südseite des Deutschhausgebäudes Gärten für Senioren errichtet. Die Gartenanlage wurde rechtzeitig zu Frühlingsbeginn fertiggestellt und an die Nutzer übergeben. Zum Abschluss des ersten Gartenjahres lud der Verwaltungsrat der Stiftung die Seniorengärtner zu einem Erntedankfest ein. Von den zwölf Garteneinheiten, jeweils nach Art eines Barockgartens mit Buchs eingefasst und um einen zentralen Sitzplatz gruppiert, konnten heuer elf zugewiesen werden. Stiftungspräsident Reinhard Fuchs sprach den gärtnernden Senioren seine Anerkennung für die mustergültige Bewirtschaftung der einzelnen Gartenparzellen aus, die jeweils eine Fläche von rund 50 m² aufweisen. Im Laufe des Sommers habe er immer wieder bewundert, wie vielfältig die Bepflanzung der Kleingärten angelegt worden sei und wie ordentlich die Beete gepflegt worden seien. Salate, Gemüse, Küchenkräuter, Kartoffeln, aber auch Blumen waren angebaut bzw. gepflanzt worden. Jeder Gärtner setzte dabei seine eigenen Akzente, sowohl bei der Auswahl der Produkte als auch bei der Vorgangsweise der Kultivierung. Alle anfallenden Gartenabfälle wurden fleißig kompostiert. Bei einer gemeinsamen Begehung der Gärten wurden die noch nicht abgeernteten Produkte begutachtet, verglichen und bewundert. Anschließend wurde gemeinsam bei einem Frühschoppen eine Stärkung eingenommen, bei der die Gärtner über ihre Erfahrungen diskutierten und sich über das erfolgreiche Gartenjahr freuten. Auch der Verwaltungsrat der Stiftung nahm am Fest teil. Die Seniorengärten werden von der Stiftung unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Voraussetzung für eine Zuweisung ist ein Mindestalter von 65 Jahren und die Ansässigkeit in der Gemeinde Sterzing seit mindestens fünf Jahren.

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Nach der Begrüßung durch Bezirksvorsitzenden Karl Kehrer sprachen Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner sowie die Gemeindereferentinnen von Pfitsch und Ratschings, Edith Seidner und Gabriela Hilber, Grußworte an die Versammelten. Sie lobten den Verband und dankten ihm für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Gesellschaft. Dekan Christoph Schweigl nahm in seinen Worten Bezug auf das Thema des Abends, das landesweit auch das heurige

Jahresthema ist: „Ich baue am WIR“. „Wir bekommen so viel geschenkt, da ist es nur gerecht, den anderen etwas zurückzugeben“, so Schweigl. Die Kraft Gottes wirke in uns, deshalb könnten wir gemeinsam vieles schaffen. Hauptreferent Konrad Obwexer ging ebenfalls auf das Jahresthema ein. Das Ich stehe für jeden einzelnen, der nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten seinen Beitrag in der Gesellschaft leisten könne und dadurch mitwirken und mitbauen könne am Wir: Wir Menschen sind aufeinander angewiesen und sollen uns deshalb umeinander kümmern und uns in Politik und Gesellschaft einbringen, um auf die öffentliche Meinung Einfluss zu nehmen. Obwexer schloss mit einem Zitat von Peter Rosegger: „Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit, ein bisschen mehr Güte und weniger Neid, ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass, das wär‘ doch schon was. Statt so viel Hast ein bisschen mehr Ruh‘, statt immer nur ICH ein bisschen mehr DU. Statt Angst und Hemmungen ein bisschen mehr Mut und Kraft zum Handeln, das wäre gut.“

WIESEN

Seniorenwallfahrt nach Absam 50 Senioren der KVW Ortsgruppe und des Seniorenclubs Wiesen pilgerten unlängst zur Marienbasilika St. Michael in Absam, um mit der Dorfbevölkerung eine Gemeinschaftsmesse zu feiern. Pfarrer Martin gestaltete eine eindrucksvolle Messfeier, die von der Bürgerkapelle Absam musikalisch gestaltet wurde. Das Mariengnadenbild im Seitenaltar blieb jedem in beeindruckender Erinnerung. Anschließend wurde im Alpengasthof „Walderbrücke“ zu Mittag gegessen. Am Nachmittag wander-

ten einige Senioren, andere vergnügten sich beim Kartenspiel. Vorsitzender Karl Kerer ehrte die ältesten Teilnehmer, Anna mit 93

und Fritz mit 84 Jahren. Er dankte den Sponsoren und allen, die zum guten Gelingen der Fahrt beigetragen haben.


MAULS

20 Jahre Seniorentreff Vor kurzem feierten die Senioren von Mauls das 20-jährige Bestehen des Seniorentreffs. Pater Pius Leitner zelebrierte eine Heilige Messe, die ein Gitarrist und drei Sängerinnen mitgestalteten. Anschließend feierten die Senioren im Kulturhaus das runde Jubiläum. Adolf Zihl, ehemaliger Seniorenleiter, hielt einen Rückblick auf die zahlreichen Tätigkeiten von der Gründungzeit bis zum heutigen Tag und dankte allen für ihre Mitarbeit, darunter den Ausschussmitgliedern, Pater Pius Leitner und dem KVW. Seniorenleiter Luis Pfitscher zeigte eine Power-Point-Präsentation über die vergangenen zehn Jahre. Mit viel Musik und Gesang klang die Jubiläumsfeier aus. STERZING

Spenden übergeben Anlässlich ihrer 165-Jahr-Feier überreichte die Metzgerei Frick vor kurzem zwei Spenden. Der Erlös aus den Getränkeeinnahmen des Jubiläumsfestes in Höhe von 2.165 Euro wurde an die Ärztin Dr. Doris Gluderer übergeben. Als Mitglied des Vereins „Südtiroler Ärzte für die Welt“ setzt sie sich unermüdlich für Menschen in Armutsgebieten ein. Ein weiterer Scheck in Höhe von 2.165 Euro wurde an Dekan Christoph Schweigl und Pfarrgemeinderatspräsidentin Ingrid Olivieri für ihren Einsatz zur Rettung der Fenster in der Sterzinger Pfarrkirche übergeben. STILFES

Ausflug in den Vinschgau Der jährliche Ausflug führte den Kirchenchor Stilfes im September in den Vinschgau. Nach einer Jause in der Bierbrauerei Forst in Algund ging die Fahrt nach Langtaufers zum Mittagessen. In der Hinterkirch zum hl. Nikolaus wurde ein Kirchenlied angestimmt. Anschließend machte sich die Singgemeinschaft auf den Weg zum Reschensee und über die Grenze zur Festung Nauders, wo der Chor das Militärmuseum besichtigte. Die Festung Nauders ist die einzige vollständig erhaltene Festungsanlage Alt-Österreichs. Der fünfgeschossige Quaderbau erinnert an längst vergangene Tage, als er als Straßensperre vor Truppeninvasionen diente. Der Ausflug endete bei einer gemütlichen Marende, bevor die Heimfahrt über Landeck angetreten wurde. Erker 11/19

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Besuch aus Panketal Eine Brenner-, Bozner, Brixner und Meraner Straße gibt es bereits in der Berliner Nachbargemeinde Panketal. Ob über kurz oder lang auch eine Freienfelder Straße dazukommt? Könnte durchaus sein.

Herbstausflug zu den Krimmler Wasserfällen

Treffen mit einer Delegation aus Panketal

Die Gemeinde Panketal, im Bundesland Brandenburg gelegen, bemüht sich nämlich um eine Partnerschaft mit der Gemeinde Freienfeld. Seit Monaten laufen entsprechende Kontakte und die Panketaler hoffen offensichtlich stark darauf, dass ihr Angebot von den Freienfeldern angenommen wird. Sie sind schon weit mit den Vorarbeiten. In Freienfeld wurden bei der jüngsten Gemeinderatssitzung allerdings auch Bedenken geäußert. Panketal schien einigen Ratsmitgliedern doch etwas zu weit entfernt zu sein, weshalb lediglich beschlossen wurde, das Thema Partnerschaft allgemein zu vertiefen. Anfang Oktober war nun eine Delegation aus der Brandenburger Gemeinde zu Besuch im Freienfelder Rathaus und wurde von Bürgermeisterin Verena Überegger und Vizebürgermeister Heinrich Aukenthaler begrüßt. Beim anschließenden Gespräch war auch der Präsident des Trenser Bildungsauschusses Erich Hanni dabei. Die Panketaler zeigten ihre kulturelle Nähe zu Südtirol auf, wiesen darauf hin, dass neben dem Wappen auch die inoffiziellen Hymnen große Ähnlichkeiten aufweisen – die ihrige beginnt mit den Zeilen „Märkische Heide, märkischer Sand“ und wird nach der Melodie von „Riesige Berge, steile Felsenwand“ gesungen. Anschließend wurde auch über persönliche Verbindungen gesprochen, von Auswanderern berichtet und dass der frühere Wirt an der Mahr im Zuge der Option in Brandenburg Fuß fasste. Dessen Tochter Sigrun Pilz gehörte der Delegation an. Ebenso mit dabei war der Südtiroler Gabriel Haller, der seit einigen Jahren in Panketal als Lehrer arbeitet. Nun sind die Bildungsausschüsse als Dachorganisation der Vereine am Zug. Schließlich pflegen vor allem die Vereine die Partnerschaften; der Trenser Präsident Erich Hanni hat von seiner Seite bereits Zustimmung signalisiert. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass die Partnerschaft mit Panketal zustande kommt.

Kleidersammlung der Caritas Sie passen nicht mehr und sind doch zu schade für den Müll: Wer den aussortierten Stücken aus seinem Kleiderschrank einen neuen Sinn geben möchte, hat am 9. November Gelegenheit dazu. An diesem Tag sammelt die Caritas dank der Mithilfe von rund 3.000 Freiwilligen in allen Südtiroler Pfarreien gebrauchte Kleider, Schuhe, Taschen und Haushaltswäsche ein.

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Der Herbstausflug der Lebenshilfe Wipptal ging in diesem Jahr mit über 40 Teilnehmern zu den Krimmler Wasserfällen. Die Busfahrt führte die Gruppe durch das Zillertal und über die Gerlos Alpenstraße zu den Wasserfällen im Nationalpark Hohe Tauern. Nach dem Mittagessen – das Restaurant ist bekannt für seine Schnitzel – führte die Wanderung auf den Wasserfallweg. Dieser bringt die Besucher zu zahlreichen Aussichtspunkten, u. a. der Regen-Kanzel, der Jung-Kanzel, dem Jagasprung und dem höchsten Aussichtspunkt, der Schettkanzel auf 1.460 m. Die besonders eindrucksvolle Lage am Tal-

ausgang, die großen Wassermassen und die außergewöhnliche Fallhöhe von 380 m über drei Stufen machen die Krimmler Wasserfälle zu einem beeindruckenden Naturschauspiel. Sie sind zudem die fünfthöchsten Wasserfälle der Welt. Den feinen Sprühnebel, ganz nah am Ende des Wasserfalles, bekamen die Teilnehmer beim abschließenden Gemeinschaftsfoto hautnah zu spüren. Organisator und Reiseleiter Roland Schroffenegger und Busfahrer Armin haben wieder einmal für einen gelungenen Tag gesorgt. So ist es nicht verwunderlich, dass bereits Wünsche und Ideen für den nächsten Ausflug geschmiedet wurden.

RATSCHINGS

Neues Gipfelkreuz auf der Kleinen Kreuzspitze Im Juni 1982 hat der Bozner Giancarlo Borgo im Gedenken an seinen verunglückten Bergkameraden auf der Kleinen Kreuzspitze ein selbstgeschmiedetes Kreuz aufgestellt. Da sich das Kreuz nicht mehr in bestem Zustand befand, ergriff eine Gruppe junger Ratschinger Bergfreunde nach Absprache mit Giancarlo Borgo die Initiative, um ein neues Gipfelkreuz zu errichten. Man einigte sich auf ein selbst entworfenes und geschweißtes Kreuz aus Edelstahl mit einem Ratschinger Marmorstein in der Mitte. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit haben Ende September 22 bergbegeisterte Ratschinger das Kreuz auf den Gipfel getragen und dort aufgestellt. Das alte Kreuz wurde abmontiert und dem Besitzer übergeben.


Neuer Mitarbeiter im Jugenddienst

MAREIT

Zeit für ein Ehrenamt? Keine Selbstverständlichkeit! Dass es nicht einfach ist, neben Beruf, Schule, persönlichen Verpflichtungen und Freizeit auch noch Freiwilligenarbeit zeitlich unter einen Hut zu bringen, bekam kurz vor Beginn der Sommerferien auch die Bibliothek von Mareit zu spüren.

Aufgrund der Tatsache, dass sich vor allem die in der Bibliothek tätige „junge Generation“ mit einem „bezahlten Job“ etwas Taschengeld über die Sommermonate verdienen wollte, lief die Bibliothek Mareit Gefahr, den Sommer über geschlossen zu bleiben. Damit wäre auch die inzwischen schon zur Tradition gewordene Sommer-Leseaktion sprichwörtlich „ins Wasser gefallen“. Umso größer die Freude der Bibliotheksleiterin, als sich auf ihren Aufruf „für eine offene Bibliothek“ hin sechs neue Ehrenamtliche fanden (Maria Holzmann, Elisabeth Rainer, Silvia Renzler,

Magdalena Siller, Hannah Tomasini, Silke Volgger), die es nicht nur ermöglichten, den normalen Bibliotheksdienst zu gewährleisten, sondern auch die geplante Sommer-Leseaktion zu verwirklichen. Die Wichtigkeit des Ehrenamtes betonte auch der Vorsitzende des Bibliotheksrates der Gemeinde Ratschings Josef Plank bei der Abschlussveranstaltung der Sommer-Leseaktion, die kürzlich im Vereinshaus von Mareit stattfand. Dabei ging es nicht nur darum, die Gewinner des Hauptpreises in den beiden Kategorien Kinder (David Plank) und Jugendliche/Erwachsene (Bettina Leitner) zu ermitteln, sondern vor allem auch darum, allen in der Bibliothek ehrenamtlich Tätigen Lob und Anerkennung auszusprechen, allen voran Hanna Siller, die für ihre 15-jährige Tätigkeit mit einer Urkunde und einem kleinen Geschenk geehrt wurde. Ein besonderer Dank des Vorsitzenden erging auch an die langjährige Bibliotheksleiterin Verena Siller, die als Zeichen der Wertschätzung einen bunten Herbststrauß überreicht bekam. Im Bild das Bibliotheksteam mit Sonja Obex, Hannah Tomasini, Vanessa Ungerank, Anna Schölzhorn (hinten v. l.) und dem Bibliotheksratsvorsitzenden Josef Plank (hinten r.); Elisabeth Rainer mit Tochter Lena, die Geehrte Hanna Siller, Silke Volgger, die beiden Gewinner David Plank und Bettina Leitner sowie Bibliotheksleiterin Verena Siller (vorne v. l.).

Bibis-Bücher für die Allerkleinsten Am 29. November startet in der Stadtbibliothek Sterzing der regelmäßige Büchertreff „Bibis“ für Null- bis Dreijährige. Bär Brummi begrüßt in gemütlicher und ungezwungener Atmosphäre die Kleinen und ihre Begleitpersonen und gemeinsam mit einer Bücher- und Vorleseexpertin wird gereimt, gespielt und natürlich vorgelesen. Hier finden Kinder, Eltern und Großeltern mit Sicherheit Lese-Inspiration für den Alltag und die

Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Auch der Dezembertermin steht bereits fest: 20. Dezember um 10.00 Uhr. Pro Treffen können maximal zehn Kinder mit zehn Begleitpersonen teilnehmen, deshalb wird um eine Anmeldung gebeten (Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu). Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem VKE Sterzing statt.

Im Jugenddienst Wipptal gibt es einen neuen Jugendreferenten: Tobias Pfeifhofer aus Gasteig. Er ist 21 Jahre alt und studiert nach seiner Matura am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium mit Schwerpunkt Musik in Brixen zurzeit Soziologie an der Universität Innsbruck. Er war außerdem bereits vor ein paar Monaten als Praktikant im Jugenddienst Wipptal tätig. Nun ist er fix im Team dabei und wird sich um verschiedene Projekte kümmern. Neben der aktiven Jugendarbeit wird die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gemeinden und Gemeindejugendreferenten im Wipptal eine seiner Hauptaufgaben sein. Außerdem werden verschiedene Musikprojekte ein spezielles Gebiet von ihm sein, da er selbst in mehreren musikalischen Gruppen aktiv ist. Er freut sich schon auf seine neuen Aufgaben und Tätigkeiten im Jugenddienst.

Sterzing

Spieletag in der Stadtbibliothek

Der Jugenddienst Wipptal organisiert in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Sterzing am 16. November von 9.00 bis 12.00 Uhr einen Spielevormittag in der Bibliothek. Verschiedene Brett- und Gesellschaftsspiele stehen zur Verfügung. Ein Vorwissen ist nicht notwendig; der Vormittag eignet sich also auch dazu, neue Spiele kennenzulernen. Alle Kinder ab sechs Jahren sind herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen unter der Rufnummer 0472 723760.


STERZING Gesellschaft

Tiersegnung im Nordpark Mittewald

Vielfalt als Bereicherung und Chance

Gemeinsam mit den Tertiarschwestern feierte Anfang Oktober der Jugenddienst Wipptal im Sterzinger Nordpark eine Tiersegnung. Sie orientierte sich am Gedanken des hl. Franz von Assisi, dem die Wertschätzung der Schöpfung und der achtsame Umgang mit allen Geschöpfen ein besonderes Anliegen war. Hunde, Katzen, Hamster, Gänse, Hühner und Hasen und auch ihre Besitzer erhielten am Ende der Wortgottesfeier von Kooperator Michael Lezuo den Segen.

Ein Heim für Meisen

Viel Begeisterung, Zeit und Arbeit stecken hinter der Idee, Vogelnistkästen zu bauen und sie dann Schulkindern zu schenken. Bereits seit einigen Jahren setzt sich Karl Puelacher aus Wattens in Tirol aktiv für den Vogelschutz in Nord- und Südtirol ein. Mit der Unterstützung von hiesigen Betrieben, welche die Patenschaft übernehmen, werden in der Geschützten Werkstätte Nistkästen speziell für Blau-, Tannen- und Schwanzmeisen gefertigt. Vor kurzem konnte Puelacher die Nistkästen an Kinder der Grundschule „Josef Rampold“ übergeben, die sie in ihrem Garten aufhängen werden.

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In den vergangenen drei Jahren ist die Kinderzahl im Kindergarten Mittewald stetig angestiegen. 17 Mädchen und Jungen aus verschiedenen Nationalitäten leben hier fröhlich unter einem Dach. Diese Vielfalt zeichnet den Kindergarten Mittewald aus und steht für die Toleranz und Gleichberechtigung aller Kinder, Eltern und Familien. Das Ziel ist es, Lebenswelten zu schaffen, in denen die Jungen und Mädchen mit ihrer Herkunft und Einzigartigkeit das Zusammenleben bereichern. Dem Kindergarten ist es ein Anliegen, dass die Mädchen
und Jungen gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt und das Anderssein als Bereicherung erleben und die Familien in Hinblick auf Sprache und Herkunftsländer im Kindergarten „sichtbar präsent“ sind. So werden Alltagsbegriffe wie „Guten Morgen“, „Auf Wiedersehen“, „Alles Gute zum Geburtstag“ in den Herkunftssprachen der Jungen und Mädchen visualisiert, durch digitale Medien hörbar gemacht und im Kindergarten immer wieder angewendet.
Die Herkunftsländer der Kinder sind auf der Weltkarte mittels Flaggen ersichtlich und die pädagogischen Fachkräfte begleiten die Jungen und Mädchen nach dem Motto: „Wir sprechen viele Sprachen. Wir haben verschiedene Religionen. Wir sehen alle anders aus. Wir sind alle einzigartig. Wir sind alle wertvoll.“

Auf Schatzsuche durch Sterzing Von Glockenläuten über spielerisches Beinmuskeltraining bis hin zum Gestalten von eigenen Kreuzen war für 130 Ministranten und Jungscharkinder alles dabei, als in Sterzing das Jungschar- und Ministrantenfest der Seelsorgeeinheit Wipptal stattfand, das der Jugenddienst Wipptal organisiert hatte. Dazu wurde eine Schatzsuche durch ganz Sterzing veranstaltet. Es gab 14 Stationen in Kirchen und an religiösen Plätzen der Stadt. Nachdem jeder diese Schatzsuche gemeistert hatte, gab es für alle eine kleine Stärkung. Anschließend fand in der St. Margarethenkirche eine Jugendmesse mit Kooperator Michael Lezuo statt. Mit viel Spaß und einem gestärkten Gemeinschaftsgefühl im Gepäck ging es dann für alle Kinder und Betreuer wieder nach Hause. PFLERSCH

Probentage auf der Ladurnerhütte Ende September verbrachten die Jugendkapellen „Brennerwind“ und „Next Generation“ – bestehend aus jungen Musikanten der Musikkapellen Pflersch und Gossensaß – ihr alljährliches Probenwochenende auf der Ladurnerhütte. Neben den intensiven Register- und Gesamtproben für die kommenden Auftritte wurde eine Marschierprobe abgehalten. Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz. Beide Gruppen werden ihr Können u. a. bei einem gemeinsamen Auftritt beim Cäcilienkonzert in Pflersch unter Beweis stellen.


STERZING

So einen Schultag könnte es öfters geben

Kinder gestalten Messe im Altersheim mit

© FF Telfes – Alois Sparber

TELFES

Kürzlich fand an der Volksschule Telfes wieder die periodische Zivilschutzübung statt. Gegen 11.00 Uhr gab es in der Schule Brandalarm. Sofort wurden die Schüler von den Lehrpersonen aufgefordert, ihre Klassen zu verlassen und Aufstellung an der Schuleingangstür zu nehmen. Vize-Kommandant Christian, Jugendbetreuer Luis und Atemschutzwart Michl von der örtlichen Feuerwehr waren gleich zur Stelle, um eine Löschleitung vom nahe gelegenen Oberflurhydranten aufzubauen, den Lüfter zu positionieren und sämtliches Gerät zu einem möglichen Innenangriff vorzubereiten. Währenddessen begleitete das Lehrpersonal die Kinder geordnet auf den Schulhof. Anschließend kontrollierte die Lehrerin, ob von den Schülern ja niemand fehlte – ansonsten hätte die Feuerwehr im Ernstfall mit schwerem Atemschutzgerät nach dem vermissten Schüler suchen müssen. Alle Schüler waren da und ein Innenangriff war dieses Mal nicht nötig. Dafür drängten sich aber sofort alle Mädchen und Buben

zum vorbereiteten und beaufsichtigten Mehrzweckstrahlrohr, um mit gezieltem Voll- oder Sprühstrahl Feuerwehrmann spielen zu dürfen. Sehr interessant und lustig fanden die Schüler den in Betrieb gesetzten Lüfter und nicht zuletzt das Feuerwehrauto. In Gruppen aufgeteilt wurde ihnen der Großteil von Maschine und Gerätschaft vorgeführt und erklärt, wobei es der Schulleitung und Feuerwehr bei dieser einstündigen Übung auch heuer in erster Linie wieder darum ging, den jungen Leuten aufzuzeigen, wie man sich im Katastrophen- oder Brandfall zu verhalten hat und wie man einen Notruf bei der Landesnotrufzentrale (LNZ) 112 – zuständig für alle verschiedenen Notfälle – absetzt. Die Meinung der zufriedenen Schüler zum Abschluss war einhellig: So einen Schultag könnte es öfters geben. Zudem meldeten sich drei Mädchen und drei Buben, zurzeit noch neunjährig, beim Jugendfeuerwehr-Betreuer und bekundeten ihr Interesse, im kommenden Jahr der Jugendfeuerwehr Telfes beitreten zu dürfen.

Vor kurzem zelebrierte Dekan Christoph Schweigl im Altersheim in Sterzing eine Heilige Messe. Den musikalischen Rahmen gaben 27 Schüler der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing. Mit Gesang und instrumentaler Begleitung unter der Leitung von Religionslehrerin Sandra Aukenthaler und Musikpädagogin Andrea Knapp vertieften die Kinder das Leitthema „Ein bisschen wie Franziskus sein“: Wir gehen auf die schwachen, kranken, einsamen und traurigen Mitmenschen zu; wir übernehmen gerade für unsere oft vergessenen alten Mitmenschen Verantwortung im christlich-franziskanischen Geist. Die zahlreiche Teilnahme der Kinder im Rahmen des freiwilligen Wahlangebotes der Schule zeigt, dass sie gerne für Menschen da

sind, die leiden und oft allein sind. Die Feier war gut besucht, die alten Mitbürger lauschten den Klän-

gen der jungen Musikanten und den Worten von Dekan Schweigl mit großer Aufmerksamkeit. Abschließend durften die Kinder ihren Durst und Hunger an einem kleinen Buffet stillen. Erfreulich war auch die Teilnahme von Schülern mit Migrationshintergrund. Diese Veranstaltung hat sicher zur musikalischen, aber auch zur christlich-sozialen Bildung der Kinder beigetragen.

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STERZING

Abschiedsbesuch von Freunden aus Chur

Naturgefahren-Workshop für Oberschüler Mittels virtueller Realität und Planspielen schärften Sterzinger Oberschüler vor kurzem ihre Risikowahrnehmung.

© OSZ Sterzing

„Mit 1.000 Franken/Euro würde ich ..., weil ...“ – „Im Jahr 2030 werde ich ..., weil ...“ – Antworten auf diese und andere Fragen mussten Schüler blitzschnell bei einem Speed Dating Event am Oberschulzentrum Sterzing geben, das für eine Schweizer Gästegruppe vorbereitet wurde. Mit dem Abschiedsbesuch wurde ein Projekt zur Begabtenförderung abgeschlossen. Im Rahmen eines Schüleraustauschprojekts von Schülergruppen aus der Schweiz und Sterzing wurde ein intensives Programm absolviert. Die Familien der Oberschüler nahmen die Besucher mit rätoromanischer Muttersprache freundlich auf und verwöhnten sie drei Tage lang rund um die Uhr. Bei einer Stadtführung beeindruckte Harald Kofler mit Anekdoten, Fakten und Beispielen zur Geschichte der Stadt; historische und wirtschaftliche Hintergründe der Fuggerstadt wurden ebenso beim Besuch der Bergwerksanlage Schneeberg beleuchtet. Die Besucher aus der Schweiz wurden auch zu einem Rundgang im Musterbetrieb „Milchhof Sterzing“ geladen. Die Schweizer Oberschüler drückten einen Vormittag lang mit der Partnerklasse die Schulbank. Bürgermeister Fritz Karl Messner und Stadträtin Verena Debiasi empfingen die Gäste im historischen Ratssaal. Die zweijährige Projektarbeit „Mehr Sprachen – Mehr Wert“ wurde nun erfolgreich abgeschlossen. Sowohl Direktorin Anna Putzer als auch die Schulleitung in Chur regten eine weitere Zusammenarbeit der Schulen an, zumal die gemeinsam produzierte Ausgabe der Schülerzeitung „Vischins – Nachbarn“ im Juni 2019 vom Schulamt und einer begeisterten Leserschaft in beiden Regionen viel Lob geerntet hat.

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Die 3D-Brille aufgesetzt – und schon steht man auf dem überfluteten Brixner Domplatz, geht durch ein von Steinschlag verwüstetes Moritzing, sieht vor sich die Ausmaße einer Lawine in Langtaufers. Die Schüler, zwei 2. Klassen des Sterzinger Oberschulzentrums, sind beeindruckt: Was für die meisten eine eher abstrakte Bedrohung bedeutete, ist plötzlich eine sehr konkrete Vorstellung. In der virtuellen Realität wird die Wucht von E re i g n i s s e n fassbar, die zum Glück niemand in der Klasse je wirklich erlebt hat. Genau das ist der Sinn der Videos, die eine Firma aus Bruneck im Auftrag der Agentur für Bevölkerungsschutz und in Zusammenarbeit mit Eurac Research entwickelt hat. Denn wie groß die Auswirkungen von Naturereignissen sind, hängt auch davon ab, wie sehr wir uns der Risiken bewusst sind und uns auf sie einstellen. In einer anderen Übung setzten die Schüler sich deshalb mit Gefahrenzonenplänen auseinander: Wäre meine Nachbarschaft bei Starkregen von Überflutungen bedroht? In welchen Gebieten könnten Erdrutsche Schäden anrichten? Wo sind Schutzbauten vorhanden oder geplant? „All dies wird bislang meist nur auf sehr technischem Niveau behandelt, von Geologen und Ingenieuren, mit wenig Bezug zur Alltagswelt. Aber Naturgefahren betreffen uns alle, jeder kann einen Beitrag zur Sicherheit leisten und sollte sich damit auseinandersetzen“, so Sozialwissenschaftlerin Lydia Pedoth von Eurac Research. Gemeinsam mit der Agentur für Bevöl-

kerungsschutz und der Kärntner Landesregierung arbeitet das Bozner Forschungszentrum daran, die Risikowahrnehmung und -kommunikation zu verbessern – der Schülerworkshop in Sterzing war Teil dieses von der EU geförderten Projekts. Eine zentrale Frage dabei ist, wie man verschiedene Bevölkerungsgruppen am besten erreichen und auch sensibilisieren kann. Dafür

waren die Sterzinger Schüler kürzlich auch zu einem weiteren Simulationsspiel in Bozen eingeladen. Als Bewohner eines fiktiven Südtiroler „Wandeltals“ sollten sie ein Schutzkonzept für ihre Gemeinde erstellen, die künftig von Hochwasser, Muren, Lawinen und Steinschlag betroffen sein könnte. Je nach zugewiesener Rolle vertraten sie verschiedene Positionen, plädierten als Förster für Schutzwald oder als Almbesitzer dagegen und mussten dann im Konsens die schwierige Aufgabe lösen, die Allgemeinheit nach bestem Wissen vor Naturgefahren zu schützen – und vor Partikularinteressen. Genau wie jede Gemeinde in der „echten“ Realität.

Informationen zum Projekt „RiKoST – Risikokommunikationsstrategien“ unter https://afbs.provinz.bz.it/


Veranstaltungen im

Advent

WIESEN

Brauchtumsgruppe präsentiert Weihnachts-CD Die Brauchtumsgruppe Wiesen hat heuer eine Advents- und Weihnachts-CD herausgebracht. Nach monatelanger Vorbereitung wurde gemeinsam mit den Ensembles der Brauchtumsgruppe „Wiesner Weisenbläser“, dem Viergesang „Wiesen-Vokal“ und dem Schülerchor der Grundschule Wiesen (5. Klasse) eine stimmungsvolle CD zum Thema „Advent und Weihnacht in den Bergen“ aufgenommen. Der Titel lautet „Iatz kimmp die heilige

Weihnachtszeit“ und soll auf die besinnliche Vorweihnachtszeit einstimmen. Die Aufnahmen wurden in Zusammenarbeit mit dem Studio „Zwoarahaus“ in Wörgl durchgeführt. Vorgestellt wird die CD am 29. November um 19.00 Uhr im Vigil-Raber-Saal in Sterzing. Die CDs werden auf den Weihnachtsmärkten und in verschiedenen Geschäften erhältlich sein, wobei ein Teil des Reinerlöses der Kinderkrebshilfe Südtirol „Regenbogen“ zugute kommt.

Lost Christmas – Verloren im Weihnachtswahnsinn Am 28. November machen Selma Mahlknecht und Kurt Gritsch mit ihrem Winterkabarett „Lost Christmas“ Halt in der Stadtbibliothek Sterzing. In gewohnt kabarettistisch-satirischer Manier werden sie versuchen, Weihnachtserinnerungen wiederzufinden. Für poetische Momente, humoris© Simon Raffeiner tische Einlagen und Sketche ist natürlich gesorgt und das schrullige Ehepaar Fred und Nina darf natürlich auch nicht

fehlen. Ein kabarettistischer, stets von einem Augenzwinkern begleiteter Blick auf verlorene und wiedergefundene Weihnachten ist garantiert! Der Kabarettabend beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung unter der Rufnummer 0472 723760 oder an bibliothek@sterzing.eu wird gebeten.

Weihnachtsmarkt in Sterzing Am 28. November wird um 17.00 Uhr in Sterzing der Weihnachtsmarkt eröffnet. An knapp 40 Verkaufsständen auf dem Stadtplatz werden Handarbeiten, Weihnachts- und Christbaumschmuck sowie heimische Spezialitäten angeboten. Tuifltog in Sterzing Am 5. Dezember zieht eine teuflische Schar in Begleitung des Nikolaus und von Knecht Ruprecht durch Sterzing. Der bereits zur Tradition gewordene Umzug beginnt um 18.00 Uhr. Krampusumzug in Gossensaß Ebenfalls am 5. Dezember findet in Gossensaß ein Krampusumzug statt. Bereits ab 13.00 Uhr treiben die Teufel im Dorf ihr Unwesen. Um 18.00 ziehen die Krampusse mit dem hl. Nikolaus durch das Dorf. Nikolaus besucht Wiesen In Wiesen beginnt der traditionelle Nikolausumzug (5. Dezember) um 14.45 Uhr. Vom Gasthof „Traube“ in Oberwiesen zieht der Heilige Nikolaus durch das Dorf und macht dabei auch Hausbesuche.

Weihnachtsmarkt im „Fugger“

Stilfer Adventmarkt Am 1. Dezember findet wieder der Stilfer Adventmarkt statt. Von 9.30 bis 17.00 Uhr stehen im Vereinshaus von Stilfes zahlreiche Handarbeiten, die viele fleißige Hände in ihrer Freizeit angefertigt haben, zum Verkauf. Pünktlich zum ersten Adventsonntag gibt es auch Adventskränze. Der kleine Hunger, der

sich zwischendurch sicher bemerkbar macht, kann mit Gulaschsuppe, Würstel, Krapfen und Kuchen gestillt werden. Der Erlös aus dem Adventmarkt kommt der Aktion „Südtirol hilft“ und damit Südtiroler Familien in Not zugute. Der Markt kann bereits am Vorabend von 18.00 bis 20.00 Uhr besichtigt werden.

Am 28. November öffnet der Weihnachtsmarkt des Sozialdienstes der Bezirksgemeinschaft Wipptal von 9.00 bis 16.00 Uhr im Sozialzentrum Wipptal „Fugger“ in Sterzing (Bahnhofstraße 10) seine Tore. Angeboten werden selbstgebastelte Adventskränze, origineller Adventsund Weihnachtsschmuck und viele andere in Handarbeit hergestellte Produkte. Erker 11/19

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© Roland Wagner

Der Berg und der Mensch Berge, so weit das Auge reicht – Menschen und Tiere, die sich in dieser Welt bewegen, klein im Vergleich zu der monumentalen Größe der Felsformationen. Festgehalten hat diese Momente der Fotograf Roland Wagner, dessen Bilder seit diesem Sommer im Rahmen einer Dauerausstellung auf der Terrasse des Botenhofes in Pflersch zu sehen sind. Direkt am Spazierweg gelegen, sind sie frei zugänglich und laden den Besucher ein, sich hinzusetzen, einige Minuten zu rasten und einen Blick auf die heimische Bergwelt zu werfen. „Das passt recht gut zusammen“, so Wagner. „Während im Schaugarten des Botenhofes heimische und auch exotischere Pflan-

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zen gezeigt werden, zeige ich die Welt oberhalb der Baumgrenze.“ Auf die Frage, was ihn speziell an Pflersch so reizt, erklärt der gebürtige Landshuter: „Ich finde die Bergwelt rund um den Brenner einfach nur gigantisch. So einen Ausblick hat man sonst nirgends in den Ost-Alpen.“

Wagner wurde durch eine schwere Erkrankung, an deren Folgen er heute noch leidet, dazu gezwungen, sein Leben komplett umzukrempeln. So fand er – neben

der Großstadt München, in der er bis dahin lebte und als Marketing-Manager arbeitete – in Pflersch eine zweite Heimat auf einer Almhütte. In seinem neuen Leben arbeitet er als Wanderführer, Mountain-Bike-Guide und Fotograf. Beigebracht hat er sich den Umgang mit einer Kamera selbst. „Ich bin reiner Autodidakt und vieles von dem, was ich tue, ist ‚learning by doing“, so Wagner. Vor rund zwei Jahren, ermutigt von einigen Bekannten, wurde das Fotografieren zu seinem Nebenberuf. Inzwischen vermarktet er seine Bilder über eine Internetseite und einen eigenen WebShop (www.wagnerroland.com). Berge im XXL-Format Seine Lieblingsmotive sind die immer noch unberührten Bergland-

schaften rund um den Brenner, und zwar in großflächigen Panoramaaufnahmen, zum Teil in extremen Formaten. „Vor kurzem war ich auf dem Pfaffenberg; es hatte gerade etwas geschneit. Ich habe eine Panoramaaufnahme gemacht, die von den Tuxer Alpen über die Brenner-Berge, im Hintergrund das Pfitschtal und der Hochsteller, bis zu den Pfunderer Bergen reicht: unten die roten Herbstfarben, oben die verschneiten Höhen. Würde ich diese Aufnahme mit einer Höhe von zwei Metern ausdrucken, bräuchte ich eine 20 Meter lange Wand“, erklärt Wagner. Das, was er auf dem Berg erlebt – diese unglaubliche Aussicht –, versucht er, mit ins Tal zu nehmen. Damit auch jene Menschen einen Eindruck von dieser Großartigkeit der Natur


haben können, die vielleicht nie auf einen Gipfel steigen werden. Um diesen Eindruck zu erzeugen, reicht ein Foto in Normalformat nicht aus. Mit Panoramaaufnahmen kann man jedoch einen großen Teil des Blickfeldes abdecken. Einfach, aber auch eine Einschränkung hinsichtlich des Formats wäre es, wenn er dazu die Panoramafunktion, die in jeder modernen Kamera heute gang und gäbe ist, benutzen würde. Nein – seine großflächigen Aufnahmen setzt er aus vielen Einzelbildern zusammen: aufgenommen mit einer professionellen Kamera im RAW-Format und anschließend mit Adobe Lightroom entwickelt. Der Weg hinauf „Für mich ist es beinahe spannender zu sehen, was unterwegs

passiert und was man tun muss, um auf den Berg zu gelangen“, beschreibt Wagner ein weiteres Steckenpferd. Und zwar der Mensch in der Bergwelt, wie er sich darin bewegt und welche Spuren er hinterlässt. Gerne fotografiert er seine Bergkameraden, u. a. auch den bekannten Alpinisten Hanspeter Eisendle, auf ihrem Weg zum Gipfel, in den Spitzkehren oder im Winter bei der Abfahrt. Die „üblichen“ Gipfelbilder nehme er zwar auch auf, aber

die seien oft wenig aussagekräftig über das, was man auf seiner

Bergtour erlebe. Es gehe nicht darum, gestellte Fotos mit posierenden Menschen zu schießen, sondern echte, den Moment einfangende Bilder, die nicht nur zeigen, dass die Person oben ist, sondern auch, wie weit oben. Wagners Bilder erzählen eine Geschichte, sie regen den Betrachter dazu an nachzudenken, Kopfkino sozusagen.

„Heiß auf Schnee“ Bergfotograf Roland Wagner bestückt seine Dauerausstellung am Botenhof mit neuen Motiven zum Thema „Skitouren/ Wipptal“, Kräuterbauer Bernhard Aukenthaler serviert dazu die passenden – heißen! – Getränke wie Winter-Teemischungen und Früchtepunsch von den Kräutergärten Wipptal. Ein gemütliches Beisammensein mit kleiner Vernissage und Produktverkostung, das Lust auf die bevorstehende Wintersaison machen soll. Am 17. November von 14.00 bis 20.00 Uhr. Erker 11/19 49


Kultur

Theatersplitter „Der ledige Bauplatz“

„Heim“

70 Jahre Volksbühne Jaufental

Noch bis zum 9. November zeigt die Heimatbühne Gossensaß im örtlichen Theatersaal das Lustspiel „Der ledige Bauplatz“ von Regina Lösch, in der sich alles um eine ledige Herrseibeiuns-Tante, eine vermeintlich sprudelnde Ölquelle und einen Lottogewinn dreht. Regie führt Walter Larch.

„Zimmer frei“ „Zimmer frei“ heißt es, wenn sich im Vereinshaus Trens der Vorhang öffnet und die Theatergruppe Trens Rolf Sperlings turbulente Frauen-WG-Komödie auf die Bretter bringt. Das von Gerd Platter inszenierte Stück ist noch bis zum 12. November zu sehen.

„Ziemlich beste Freunde“

Volksschauspiel „Andreas Hofer“, 1946

Die Volksbühne Jaufental zeigt im November im örtlichen Vereinshaus das Schauspiel „Heim“ von Felix Mitterer in einer Inszenierung von Hans Strobl – und spiegelt zum Jubiläum den Geist der Zeit wider. Bereits lange vor der Gründung der Volksbühne im Jahr 1949 wurde im Jaufental Theater gespielt. Das erste schriftlich erwähnte Volksschauspiel wird auf das Jahr

1777 datiert. Fast 170 Jahre später werden „Die Räuber vom Glockenhof“ (1944) inszeniert. 1945 folgte „Am Grabe der Mutter“ und 1946 das Stück „Andreas Hofer“. Mit rund 25 Mitwirkenden war dies ein großes Ereignis für die Bevölkerung. Als treibende Kraft der Aufführungen gilt der damalige Priester im Tal, der „Volgger Pforrer“. Die Inszenierungen waren mit großem Aufwand verbunden. Sie wurden auf

einer selbstgebauten Bühne in der Schule dargestellt und für die Proben musste jedes Stück per Hand abgeschrieben werden. Später bekam der Theaterverein im Pfarrwidum eine eigene Bühne. Im Jahr 1978 wurde das Haus der Vereine errichtet, wo auch die Volksbühne ihren festen Platz erhielt. Die neue Bühne und der Aufenthaltsraum wurden 2011 nochmals erweitert. Auch der Verein ist in den letzten Jahren gewachsen

Mit der von René Heinersdorff adaptierten Bühnenfassung des Kinoerfolgs „Ziemlich beste Freunde“ ist in der Festung Franzensfeste bis zum 11. November die Tragikomödie über eine ungewöhnliche und verrückte Freundschaft zu sehen. Regisseur Gerd Weigl hat das Stück mit der Spielgemeinschaft Vintl-Weitental in Szene gesetzt.

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„Die Räuber vom Glockenhof“, 1944

„Am Grabe der Mutter“, 1945


Die „Heim“-Darsteller der Volksbühne Jaufental

und noch immer wird im Jaufental begeistert Theater gespielt. Zum 70-jährigen Bestehen möchte die Volksbühne Jaufental den Geist der Zeit aufgreifen und eine neue, kritische Sicht auf das Leben in einem kleinen Ort und auf das Leben im Allgemeinen darbieten. Im Stück „Heim“ von Felix Mitterer werden verschiedene aktuelle Probleme der Gesellschaft wie Drogensucht, Ausgrenzung, Willkür, Gewalt an Frauen und gleichzeitig auch die alteingesessene Engstirnigkeit, gepaart mit biederen Lebensverhältnissen, thematisiert. Der Ausreißer Mike ist einst aus der einengenden und kleinkarierten Gesellschaft seines Heimatortes ausgebrochen und hat sein Glück in der Großstadt gesucht.

Mit seiner drogenabhängigen Freundin Nina kehrt er an den Ort seiner Kindheit zurück. Die kleinbürgerliche Realität lässt nicht lange auf sich warten. Schon bald werden Mike und Nina mit der alten Intoleranz, Doppelmoral und Scheinheiligkeit konfrontiert. Sie erfahren nicht nur die immer noch vorhandene Dominanz des Vaters, sondern auch willkürliche Brutalität von Seiten der Überlegenen. Es entsteht ein Konflikt zwischen Recht und Unrecht, zwischen Verbrechen und Moral. Die Premiere findet am 15. November um 20.00 Uhr im Vereinshaus von Jaufental statt. Nach jeder Aufführung wird zur Feier des Jubiläums eine Fotoausstellung präsentiert. Alle Aufführungen im Veranstaltungskalender.

STERZING

Såchn zu Låchn Viel Slapstick, tiefsinnigen Wortwitz, Situationskomik, aberwitzige Gestik, Mimik und viel Humor, kurz einen Komikzirkus der Super-

lative bietet die Stadtbühne Sterzing ab Ende November bei humorvollen Theaterabenden mit humorvollen Sketchen von Karl Valentin, Loriot & Co. im Stadtthea-

ter Sterzing. In einer Inszenierung von Ulrich Kofler wird dem Publikum eine Auswahl hervorragender Szenen und kleiner Theaterstücke der Meister der Komik geboten. Wohl kein Zuschauer kann sich dem „genialen Unsinn“ Karl Valentins und Loriots entziehen – die Lachmuskeln werden garantiert aufs Ärgste strapaziert. Musikalisch umrahmt wird das Programm von Tamira (Tamara Rieder und Michael Braun). Premiere ist am 27. November um 20.00 Uhr. Erker 11/19

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Kultur

Cäcilienkonzert in Pflersch

Am 23. November gibt die Musikkapelle Pflersch im örtlichen Vereinshaus ihr Cäcilienkonzert in Erinnerung an ihre geschätzte Musikantin und Jugendleiterin Marianne Mair. Eröffnet wird das Konzert mit kurzweiligen Stücken der Jugendkapellen „Brennerwind“ und „Next Generation“. Abwechslungsreich weiter geht es dann mit der Musikkapelle unter der Leitung von Kapellmeister Florian Penz. Auf dem Programm stehen u. a. das Medley „Queen Greatest Hits“, die Ouvertüre „Banditenstreiche“ von Franz Suppé oder die Film-Musik „Diamonds are forever“. Daneben ist auch traditionelle Blasmusik zu hören, wie der „84er Regimentsmarsch“ oder die Schnellpolka „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauß (Sohn). Der Konzertabend beginnt um 20.00 Uhr.

Neues Frei.Wild-Album Ende November erscheint mit Still II „leise, stürmisch, herzergreifend“ das 14. Studioalbum von Frei.Wild. Wenige Tage später starten die mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichneten Deutsch-Rocker ihre neue, vielerorts bereits ausverkaufte Tournee. Nach dem ersten Akustik-Album Still im Jahr 2013, das auf Anhieb auf Platz 1 in den deutschen Albumcharts landete, mit Gold ausgezeichnet wurde und auf Platin hinsteuert, folgt nun eine weitere Akustik-CD mit 16 Songs, „wuchtigen Saitenattacken, Streichern, Bläsern und packenden Melodien“, wie es im Booklet heißt. Das neue Album, so Frei.Wild, stehe für „Schönheit, Lebenslust und packenden Tanz zwischen schreiend wilden Seelen“.

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Young Voices bei Chorwettbewerb in Göteborg

Im Sommer nahmen die Sänger von Young Voices mit Chorleiterin Waltraud Pörnbacher und Tamara Salcher am Klavier am renommierten internationalen Chorwettbewerb „Grand Prix of Nations Gothenburg 2019 & 4. European Choir Games“ im schwedischen Göteborg teil. Am Münchner Flughafen hatten die Sänger einen kurzen Aufenthalt. Spontan stimmten sie eines ihrer Lieder an, was bei den ebenfalls wartenden Fluggästen offenbar sehr gut ankam. Vom Klang der Stimmen angezogen, scharten sich sofort von verschiedenen Seiten neugierige Zuhörer um die Sänger. Eine Passagierin aus Kanada war derart begeistert von der Darbietung, dass sie die Szene mit dem Handy aufgenommen und anschließend auf YouTube gestellt hat (siehe www.dererker.com). Beim Chorwettbewerb trat das Ensemble in der Open Kompetition in der Kategorie Rock, Pop und Show an und erreichte Silber Level 7. Das Niveau des Wettbewerbes war sehr hoch, Chöre aus der ganzen Welt nahmen daran teil und performten sehr anspruchsvolle Programme. „Für Young Voices war dieser Wettbewerb eine tolle Möglichkeit, an sich zu

arbeiten, sich einer hochkarätigen internationalen Jury und auch dem internationalen Wettstreit mit anderen Chören aus den verschiedensten Kulturkreisen zu stellen. Auch Freundschaftskonzerte und spontanes Singen am Flughafen, auf Plätzen und in Kirchen in Göteborg haben dazu beigetragen, dass die Sänger Kontakte geknüpft haben, die weit über den Wettbewerb hinaus Bestand haben“, so Chorleiterin Waltraud Pörnbacher. Young Voices Das Vokalensemble Young Voices wurde im Herbst 2013 gegründet und besteht derzeit aus 25 Sängerinnen und einem Sänger, die an der Musikschule Sterzing eingeschrieben sind. Die 12- bis 18-jährigen Jugendlichen singen Rock- und Popmusik sowie auch klassische Musik. Young Voices konzertiert im deutschsprachigen Raum, war erfolgreich beim internationalen Chorwettbewerb in Riva del Garda 2016, wirkte beim internationalen Symposium für Kinderchöre 2016 der Universität Bozen mit, gewann beim internationalen Jugendchorfestival in Prag 2017 Gold sowie Auszeichnung beim Jugendsingen 2017 in Österreich.


Brassband-Sound im Stadttheater

Am 16. November findet im Stadttheater Sterzing die dritte Brassband Italienmeisterschaft statt. Organisiert von der Brass Band Wipptal, die auch selbst daran teilnimmt, treten die Italian Brass Band und die Brass Band Überetsch in der I. Kategorie an; Brass Band „Brässknedl“ und Imola Brass Band bestreiten die II. Kategorie. Der Gewinner der I. Kategorie darf im Mai 2020 an der Europameisterschaft in Palanga (Litauen) teilnehmen. Die Brass Band Wipptal besteht bereits seit 14 Jahren aus 35 be-

geisterten Musikanten aus den Musikkapellen der fünf Gemeinden im Wipptal sowie einigen Musikern aus Nord- und Osttirol. Dirigent und musikalischer Leiter ist der Nordtiroler Florian Klingler. Der Wettbewerb wird ab 13.00 Uhr ausgetragen. Den ganzen Nachmittag gibt es eine Instrumentenausstellung. Um 20.00 Uhr findet das Galakonzert mit anschließender Siegerehrung statt. Beim Galakonzert spielt die Jugend Brass Band Südtirol sowie die Brass Band Wipptal selbst.

WIESEN

Singen für eine bessere Welt Zwei Chöre – ein Konzert: Am 16. November geben der Familienchor Wiesen unter der Leitung von Susanne Bacher und der Gospelchor Wildschönau unter der Leitung von Martin Spöck in der Pfarrkirche Wiesen ein gemeinsames Konzert. Geboten wird eine bunte Mischung aus deutsch- und englischspra chigen Liedern und Gospels. Mit den freiwilligen Spenden werden das Haus Rainegg des Südtiroler Kinderdorfes und die Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer unterstützt. Das Konzert beginnt um 18.00 Uhr. Erker 11/19

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Kultur

Welche Wörter bereiten Ihnen Freude?

Alten Ridnauner Flurnamen auf der Spur Welche Wörter finden Sie so schön, besonders oder selten, dass Sie Ihnen Freude bereiten? Und warum ist das so? Vielleicht ist es die „Herzenswärme“ von Menschen, deren Nähe wir als Glück empfinden. Vielleicht ist es ein Wort, das uns zum Lachen bringt, wie der Zungenbrecher „Metzgermesserwetzer“ oder der Versprecher „Sauerkrautflasche“. Oder vielleicht ist es ein heutzutage nur noch selten gebrauchtes Wort wie „Trottoir“, weil es uns an Eltern oder Großeltern erinnert. Im Rahmen der Initiative WortSchatzSüdtirol rufen die Sprachstelle und das Jukibuz im Südtiroler Kulturinstitut alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen dazu auf, Wörter, die ihnen Freude bereiten, zu sammeln und sie mit einer kurzen Erklärung bis zum 31. Jänner 2020 einzusenden: Entweder per E-Mail an sprache@kulturinstitut.org oder jukibuz@kulturinstitut. org oder per Post an das Südtiroler Kulturinstitut, Schlernstraße 1, 39100 Bozen. Unter allen Einsendern werden Bücher und Sprachspiele verlost. Die schönsten Beiträge werden im März 2020 im Rahmen der „Aktion Verzicht“ bei einer Konzertlesung, die vor allem kranken und älteren Menschen Freude bereiten soll, vorgetragen.

Vielfach ausgezeichnet Im November und Dezember steht das Bücherpaket „Vielfach ausgezeichnet“ der Landesbibliothek Teßmann den Lesern der Stadtbibliothek Sterzing zur Ausleihe zur Verfügung. Die Publikationen aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch, die 2018 mit einem Literaturpreis ausgezeichnet wurden, ergänzen in dieser Zeit das Angebot der Stadtbibliothek.

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Buchvorstellung „Fin Wildnpîzat pisn Zengin Tîrl“ von Paul Felizetti

Unsere Landschaft ist geprägt von einer Vielfalt von Flurnamen. Jedes noch so kleine Grundstück, markante genauso wie ganz „einfache“ Örtlichkeiten vom Talgrund bis hinauf in die Almregionen, ja bis zu höchsten Berggipfeln, hatte einst eine eigene Bezeichnung. Der Bildungsausschuss Ridnaun hat sie nun gesammelt und – durch zahlreiche Texte zu einem kulturhistorischen Lesebuch ergänzt – in Buchform herausgegeben.

Die Arbeitsgruppe des Bildungsausschusses Ridnaun mit (v. l.) Paul Felizetti, Claudia Wurzer, Hermann Schölzhorn, Petra Volgger und Hermann Wild beim „Pleggergoaßloch“ in der Gegend des Mareiter Steins. Dorthin kamen die Kinder, wenn sie nicht „guet getun“ haben.

Flurnamen dienten seit jeher vor allem der bäuerlichen Bevölkerung als genaue Orientierungshilfe und erleichterten somit auch die Kommunikation bei der alltäglichen Arbeit. Dabei wurde jeder einzelne Name einst ganz bewusst gewählt und hatte somit eine bestimmte Bedeutung. Er wies beispielsweise auf seinen Besitzer hin oder auf ein besonderes Ereignis oder Geschehen, beschrieb die dortige Bodenbeschaffenheit oder Geländeform oder verwies auf ganz bestimmte Tätigkeiten, die dort erledigt wurden.

Flurnamen existierten zum allergrößten Teil nur im Gedächtnis der Bevölkerung und waren nur in Ausnahmefällen schriftlich festgehalten. Sie wurden mündlich von Generation zu Generation weitergegeben und haben derart Jahrhundert um Jahrhundert, teilweise sogar mehr als ein Jahrtausend überlebt. Manche von ihnen reichen zurück in romanische und vorromanische Zeiten ohne wesentliche Änderung ihrer ursprünglichen Form, wie Schengedir, Frommedir, Valtigl, Valmezon oder Valfritsch, allesamt an der Südseite des


Hochtales von Ridnaun gelegen. Dieses Namengut ist ohne Übertreibung eine Schatztruhe von unschätzbarem Wert für die Geschichte einer Dorfgemeinschaft, die es unbedingt zu erhalten gilt. Nur relativ wenige dieser Namen fanden sich auch in schriftlicher Form vor. Zwar finden sich in älterem Schriftgut neben den Hofnamen und Bezeichnungen von größeren Gebieten, die bei Verkaufsgeschäften und Erbschaftsangelegenheiten von Bedeutung waren, auch verschiedene, heute nicht mehr bekannte Flurnamen, die sich nicht mehr eindeutig lokalisieren lassen. Als das Land dann gegen Ende des 18. und im Laufe des 19. Jahrhunderts allmählich systematisch vermessen und kartiert wurde, wurden mitunter auch Flurnamen in diese Katastermappen aufgenommen. Dabei kam es offensichtlich allerdings immer wieder zu Problemen und Missverständnissen, da die Beamten in der Regel nicht Einheimische waren, sondern mitunter aus anderen Kronländern der Monarchie stammten und verständlicherweise die Bezeichnungen aus dem Volksmund, die ihnen diktiert wurden, nicht verstanden; das führte hin und wieder zu recht eigentümlichen – mitunter sogar amüsanten – Fehlschreibungen in den Verfachungen, die

Im Rahmen des Flurnamenprojektes besuchten die Grundschüler von Ridnaun Örtlichkeiten aus der Ridnauner Sagenwelt. Im Bild die Schulkinder vor dem Nörggeleloch am 26. September 2017

mit der Wirklichkeit wenig bis gar nichts mehr gemein hatten, wenn beispielsweise in Ridnaun aus der Aglsalm eine Adleralm wurde oder wenn die Eggnschoaßn im Moarerberg gar zu Eggenscheißen umbenannt wurden. Die rasante Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten hat die Arbeit auf Feldern und Äckern, im Wald, auf den Almen und Bergwiesen völlig verändert. Wiesen und Felder werden heute nur mehr großflächig mit mo-

dernsten Maschinen und wenigen Arbeitskräften bewirtschaftet, die allermeisten hochgelegenen Bergmähder werden heute gar nicht mehr bearbeitet und viele bäuerliche Tätigkeiten wie das Heu- und Holzziehen im Winter gehören in der Zwischenzeit der Vergangenheit an. Viele Begriffe aus der bäuerlichen Arbeitswelt sind wahrscheinlich vielen Jugendlichen, die nicht aus dem bäuerlichen Umfeld stammen, reine Fremdwörter geworden, die ihnen gar nichts mehr sagen. Die allermeisten wissen

wohl nicht mehr, was Begriffe wie Trote, Pizat und Puinte bedeuten oder was Uniwente, Los oder Ribe bezeichnen. Allerdings sind aus eben diesem Grund auch zahlreiche im Alltagsleben nicht mehr benötigte und benutzte Flurnamen selbst mit der Zeit in Vergessenheit geraten, wurden von unseren Eltern und Großeltern für immer und ewig mit ins Grab genommen. Zum Glück gibt es aber auch in der schnelllebigen Zeit unserer Tage immer noch viele Menschen,

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denen dieses alte Namengut am Herzen liegt. Und selbst viele Jugendliche, deren Alltag zwar von den modernen Social Media, von Facebook, Twitter und Instagram bestimmt wird, zeigen erstaunlicherweise – und erfreulicherweise – großes Interesse daran. Darum hat sich eine fünfköpfige Arbeitsgruppe des Bildungsausschusses Ridnaun mit dessen Vorsitzenden Hermann Schölzhorn, Petra Volgger, Claudia Wurzer, Hermann Wild und Paul Felizetti im Herbst des Jahres 2016 darangemacht, dieses „Immaterielle Kulturerbe“ vor dem endgültigen Vergessen zu retten, bevor es tatsächlich zu spät ist. Viele Ridnauner ließen sich vom Vorhaben begeistern. In akribischer Kleinarbeit wurden bei zahlreichen Treffen und Begehungen mit Bauern und Grundbesitzern, mit ehemaligen Hirten, Jägern und Förstern sowie

Das Buch „Fin Wildnpîzat pisn Zengin Tîrl“. Die Orts-, Hof- und Flurnamen von Ridnaun. Ein kulturgeschichtliches Lesebuch“, herausgegeben vom Bildungsausschuss Ridnaun, umfasst 352 Seiten mit zahlreichen Fotografien und sieben Karten. Es ist zum Preis von 25 Euro über den Bildungsausschuss Ridnaun (Mail ba.ridnaun@gmail.com, Tel. 348 9238087 oder 346 5351367) erhältlich.

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Die Heuzieher mit ihren „Haifåckn” vor dem Nocker

anderen ortskundigen Gewährsleuten Flurname um Flurname der Katastralgemeinde Ridnaun gesammelt und sogleich auch möglichst genau kartografiert. Schlussendlich sind über 2.000 Namen zusammengekommen, Bezeichnungen von Wäldern, Weiden, Almen, Bergwiesen, Hügeln, Bergen, Mulden und Gräben, Gewässern, Gletschern, Steigen und Wegen, Bauten, Höfen und Weilern. Wichtig war es den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die gesammelten Flurnamen möglichst genau im Ridnauner Dialekt widerzugeben, wobei ihnen allerdings recht bald bewusst wurde, dass dies nicht immer einfach ist, da die Aussprache von Sprecher zu Sprecher leichte Unterschiede aufweisen kann. Das Projekt, das sich über mehr als zwei ganze Jahre hinzog, wurde von Anfang an von Johannes Ortner, einem ausgewiesenen Fachmann auf dem Gebiet der Flurnamen und Namenkunde wissenschaftlich begleitet. Er ist sicher vielen durch seine zahlreichen Veröffentlichungen, Radio- und Fernsehsendungen kein Unbekannter. Er konnte mit seinem profunden Fachwissen die Herkunft aller Namen ableiten oder deren für den Laien oft unverständliche Bedeutung erklären. Im Rahmen des Flurnamenprojekts wurde in Zusammenarbeit

mit der Grundschule Ridnaun auch ein Sagenprojekt durchgeführt. Die Schüler der 3., 4. und 5. Klasse lernten 2017 einige Ridnauner Sagen kennen, schrieben sie nieder und erwanderten auch die Orte, wo sich diese recht unheimlichen Geschichten einst zugetragen haben sollen. Die besten Kinderzeichnungen wurden auch für Schautafeln verwendet, die seitdem am Ochsenfuß, am Nörggeleloch oder am Schoaterkofl in Maiern jeden Wanderer an diese Sagen erinnern. Die gesammelten Flurnamen wurden auch in das geografische Informationssystem GIS des Südtiroler Gemeindenverbandes eingetragen. Damit hat jeder Interessierte die Möglichkeit, dieses großartige Kulturerbe auch im Internet abzurufen. Das „Endprodukt“ des Projekts ist ein Ridnauner Flurnamenbuch, das den Titel trägt „Fin Wildnpîzat pisn Zengin Tîrl“. Den Hauptteil bildet eine auch für den Laien leicht verständliche wissenschaftliche Abhandlung über die Herkunft und Bedeutung zahlreicher Namen aus der Feder von Johannes Ortner. Es beinhaltet aber nicht nur die zahlreichen gesammelten Flurnamen, die überdies auch auf sieben beigelegten Landkarten genau lokalisiert sind. Ganz unterschiedliche Geschichten aus der Ridnauner Vergan-

genheit machen aus diesem Flurnamenbuch ein ganz besonderes kulturgeschichtliches Lesebuch. Mehrere Beiträge befassen sich mit einigen schon dem Namen nach besonderen Örtlichkeiten, wie beispielsweise mit der „Geige“, dem „Kråcheggile“, der „Gåsser Sorge“, dem „Gachn Toat“ oder mit der bunten Ridnauner Sagenwelt. Ausführlich wird das Leben auf dem Bauernhof beschrieben mit den verschiedenen Arbeiten im Jahreslauf, vom Heuund Holzziehen, vom „Kasn“ und Buttern und vom „Gipergegiehn“ im Spätsommer. Wenn man vom Kohlebrennen oder vom Kalkbrennen und -löschen liest, fühlt man sich leicht in längst vergangene Zeiten zurückversetzt, obwohl es eigentlich gar nicht so lange her ist, dass diese Arbeiten das Alltagsleben unserer Dorfgemeinschaft bestimmten. Nicht fehlen darf in einem Ridnauner Buch selbstverständlich ein Beitrag über das alte Traditionsbergwerk am Schneeberg oder über die großartige Ridnauner Gletscherwelt, die im Volksmund nicht zufällig den bezeichnenden Namen „Die Ibln Teldr“ trägt. Der Leser erfährt auch vom gefährlichen Leben der Schmuggler oder von „Besuchen“ von Bären und Wölfen in Ridnaun. Dass bestimmte Flurnamen nicht unbedingt ein hohes Alter aufweisen müssen, beweist die Geschichte über den „Luftkrieg“ über Ridnaun gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, an den auch heute noch der „Fliegergrobm“ an der Ridnauner Sonnenseite erinnert. Die Buchvorstellung erfolgt am 26. November um 19.30 Uhr im Kulturhaus Ridnaun, wozu nicht nur alle Ridnauner, sondern alle an der Heimatkunde Interessierten aus dem Wipptal ganz herzlich eingeladen sind. E


1919 – 2019: Südtirol an Saint-Germain erinnern

Mit einer Reihe an Friedensverträgen wurde im Jahr 1919 der Erste Weltkrieg beendet. Durch den Vertrag von Saint-Germain wurde die Brennergrenze besiegelt, Südtirol gehörte fortan Italien an. „Paris und die dortigen Friedensverhandlungen veränderten Europa und die Welt mehr als jeder Friedensschluss vorher“, so der aus Stilfes stammende Leiter des Zentrums für Regionalgeschichte Oswald Überegger. Es handle sich dabei um eine Zäsur am Ursprung des Südtirol-Problems, weshalb es mehr als berechtigt sei, hier einen umfangreichen Forschungsschwerpunkt zu setzen. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete die Initiativen als wichtig: „Wir müssen wissen, was und warum etwas geschehen ist, um Zusammenhänge zu erkennen und unsere Schlüsse daraus zu ziehen“, so Kompatscher. Auch das Land Südtirol erinnerte am heurigen Tag der Autonomie am 5. September mit einer Veranstaltung in besonderer Weise an den Friedensvertrag von Saint-Germain, ebenso wie an die Option (1939) und an den Paketabschluss (1969). Der Landeshauptmann diskutierte an diesem Tag darüber mit Schülern am Oberschulzentrum in Sterzing. Für die Präsidentin der Freien Universität Bozen Ulrike Tappeiner dürfe Forschung nicht im Elfenbeinturm passieren, sondern müsse vielmehr in die Breite gehen. Das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte habe „ein Potpourri an Initiativen“ entwi-

gionalgeschichte ist an der Freien Universität Bozen angesiedelt und seit 2010 aktiv. Das Zentrum betreibt Forschung im Bereich der (Ges a m t - ) T i ro l e r Zeitgeschichte, Frauen- und GeschlechterLeiter des Zengeschichte und trums für Regionalarbeitet zudem geschichte Oswald an der WissensÜberegger verbreitung. Laut Uni-Präsidentin Tappeiner bildet das Zentrum ein „Scharnier zwischen der italienischen und der deutschsprachigen Geschichtsforschung in einem breiten internationalen Kontext“. © LPA/mb

Mit dem Vertrag von Saint-Germain kam Südtirol vor 100 Jahren zu Italien. Das Zentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen erinnert mit einer Reihe an Initiativen an diese Zeit und an „100 Jahre Pariser Friedensverträge“.

Am 10. September 1919 unterzeichnet der österreichische Kanzler Karl Renner den Friedensvertrag von Saint-Germain. Dieser besiegelt die Brennergrenze.

ckelt, unter denen die geplante Veranstaltungsreihe „History on Tour“ besonders hervorsticht. Dabei handelt es sich um eine Vermittlungsinitiative, die im Frühjahr 2020 starten soll und bei der lokale Bildungs- und Kulturorganisationen ein historisches Vortragsprogramm „buchen“ können. Ende Oktober wurde in Trens die Veröffentlichung der Publikation von Oswald Überegger „Im Schatten des Krieges. Geschichte Tirols 1918 – 1920“ vorgestellt. Im Oktober startete auch eine international besetzte öffentliche Vortragsreihe, bei der die Tiroler Geschichte im internationalen Kontext analysiert wird. Parallel dazu laufen unterschiedliche wissenschaftliche Initiativen: Im November wird eine internationale Tagung das Erbe des Ersten Weltkrieges untersuchen. Daran teilnehmen werden über 20 Historiker aus unterschiedlichen europäischen Staaten. Weiters rückt ein Forschungsprojekt politische Positionen, diplomatische Strategien und gesellschaftliche Diskurse in den Fokus. Dabei handelt es sich um das Euregio-geförderte Projekt Historegio, das gemeinsam mit den Universitäten Innsbruck und Trient durchgeführt wird. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Projek-

ten sind auf der Internetseite des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen abrufbar. Das Kompetenzzentrum für Re-

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Lettisches Filmteam dreht in Mareit

STERZING

Anfang Oktober knallte und rauchte es am Fuße von Schloss Wolfsthurn bei Mareit ordentlich. Grund dafür waren Dreharbeiten zu Lettlands erstem Western „Where the Road Leads“. Die Crew um Regisseur Matīss Kaža drehte insgesamt sechs Tage lang im Wipptal, die Szenen sind Teil der Geschichte um die verwaiste Adelstochter Eva, die gemeinsam mit dem höfischen Postboten vor den Verheiratungsplänen des Barons flieht, unter dessen Obhut sie steht. Unter Einsatz von Rauch und Pyrotechnik entstand bei Schloss Wolfsthurn eine Verfolgungsjagd zu Pferd zwischen Eva und einer Gruppe Rebellen. Der von der IDM geförderte Film ist eine Koproduktion von Fenixfilm und Deap Sea Studios sowie der Südtiroler Produktionsfirma Albolina Film.

TRENS

„Im Schatten des Krieges“ Auf Einladung der Geschichtswerkstatt Freienfeld, des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen, des Verlags Ferdinand Schöningh und der Bibliothek Trens stellte Historiker Oswald Überegger aus Stilfes Ende Oktober im Kulturhaus Trens das Buch „Im Schatten des Krieges. Geschichte Tirols 1918 – 1920“ vor. Das Kriegsende 1918 war für Tirol eine Zeitenwende. Bittere Not und die Ungewissheit über die Zukunft des Landes prägten Politik und Gesellschaft. Die Entscheidung der Sieger in Paris führte 1919 zur Teilung Tirols. Südtirol fiel an Italien. Am Brenner wurde eine Grenze gezogen, die bis heute für Diskussionsstoff sorgt. Oswald Überegger rekonstruiert die entscheidenden Etappen der Geschichte dieses Umbruchs und veranschaulicht die Entstehung eines mitteleuropäischen Minderheitenproblems als Folge des Ersten Weltkriegs. Facettenreich analysiert das Buch die politischen, sozialen, ökonomischen und mentalen Entwicklungen in der Tiroler Nachkriegsgesellschaft. Es entsteht das lebendige Bild der wechselvollen und umkämpften Geschichte einer Region zwischen Bodensee und Gardasee. Luis Benedikter las bei der Buchpräsentation Texte zur Teilung Tirols.

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Anlässlich der Herbst-Lesewoche, südtirolweit organisiert vom Landesamt für Bibliotheken und Lesen, war Christian Linker Anfang Oktober in der Schulbibliothek des Oberschulzentrums Sterzing zu Gast. An der Autorenlesung nahmen Schüler der 1. Klasse des Sprachengymnasiums, Realgymnasiums und der Wirtschaftsfachoberschule teil. Schülerinnen des Sprachengymnasiums begrüßten den Autor und überraschten ihn mit einem Plakat und einem selbst verfassten Gedicht. Christian Linker hatte in seinem Gepäck vier Bücher mit den Titeln „Der Schuss“, „Dschihad Calling“, „Skriptkid – Erpresst im Darknet“ sowie „Und dann weiß jeder, was ihr getan habt“. Die Jugendlichen entschieden sich für den Roman „Dschihad Calling“, der nach einer Überarbeitung ein großer Erfolg wurde. Der Jugendbuchautor stellte den Plot genauer vor und las einige Textpassagen daraus vor. Die Themen Terrorismus, IS, fundamentaler Islamismus und religiöse Radikalisierung hätten Linker immer schon interessiert, weshalb er lange darüber recherchierte, ehe er ans Schreiben ging. Er erklärte den Schülern, wie er sein Hand-

werk des Schreibens sehe, er vergleicht es nämlich mit dem Handwerk des Filmemachens. Aus den vielen Steckbrie-

fen von Figuren würden die Protagonisten allmählich in seinem Kopf Konturen erhalten. Für das Buch „Dschihad Calling“ waren u. a. die Terroranschläge im Jahr 2001 Inspiration sowie die zunehmende Radikalisierung durch den IS in den Folgejahren. Der Schriftsteller gestand, dass die Arbeit am Buch eine große Herausforderung war, vor allem auch deshalb, da der Roman aus der Perspektive eines IS-Aktivisten verfasst ist. Am Ende der spannenden Lesung konnten die Jugendlichen an den Autor Fragen stellen. Die einstündige Begegnung mit dem erfolgreichen Buchautor ist für alle eine zusätzliche Inspiration, wieder öfter zu einem Buch zu greifen.

Gabi Kreslehner liest in der Stadtbibliothek Anfang Oktober war es soweit: Zwei Klassen der Grundschule Sterzing warteten gespannt auf die Autorin Gabi Kreslehner, die den kleinen Leseratten ihr Bilderbuch „Duhuu? Hast du mich lieb?“ vorstellte. Auf spielerische Art entführte die Autorin die Schüler in die Welt der Gefühle und setzte sich mit den Kindern vor allem mit einem menschlichen Grundbedürfnis auseinander: immer und bedingungslos geliebt zu werden. Im Anschluss an die Lesung in der Stadtbibliothek warteten bereits weitere Grundschulklassen in der Öffentlichen Bibliothek Wiesen auf die Autorin. Die Lesungen fanden im Rahmen der Autorenbegegnungen statt, die vom Amt für Bibliotheken und Lesen organisiert werden.

© Stadtbibliothek Sterzing

© FF Ratschings

Christian Linker begeistert Oberschüler


BUCHTIPP

Frauenbilder: Publikation zu 180 Jahren Fotogeschichte erschienen Der Geschichte der Fotografie im Allgemeinen und den Fotografinnen bzw. der Darstellung der Frau im Besonderen war die Ausstellung „Frauenbilder / Signora fotograf(i)a“ gewidmet, die in den vergangenen Monaten – zeitgleich, aber mit unterschiedlicher Themensetzung – in fünf Städten der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zu sehen war. Unter demselben Titel haben nun Martin Kofler vom Tiroler Archiv für photographische Dokumentation

Frau Tschurtschenthaler, 1897. Fotostudio Waldmüller

und Kunst in Lienz und Katia Malatesta vom Denkmalpflegeamt des Trentino eine begleitende Publikation herausgebracht. In „Frauenbilder. Signora Fotograf(i)a. Historische Fotografien. Collezioni storiche. Tirol – Südtirol/Alto Adige – Trentino“ schildern Historiker und Fotoexperten am Beispiel historischer Aufnahmen den kulturellen und gesellschaftlichen Wandel in 180 Jahren Fotogeschichte. Das Kuratorenteam um Giusi Campisi und Luca Bertoldi hat dazu viele Bilder aus verschiedenen Archiven ausgewählt. Einblick in den Forschungsstand der Frauen- und Geschlechtergeschichte in Tirol, Südtirol und dem Trentino seit den 1850er Jahren geben die Historikerinnen Siglinde Clementi und Cecilia Nubola. Die Kulturforscherin Gigliola Foschi und die Kulturjournalistin Susanne Gurschler porträ-

tieren Fotografinnen und fotografische Trends. Martin Kofler, Katia Malatesta und Floriano Menapace (Künstler und Fotofachmann) sowie Alessandro Campaner (Südtiroler Landesarchiv) berichten aus unterschiedlichen Archiven. Notburga Siller vom Medienarchiv im Südtiroler Landesamt für Film und Medien schildert die Geschichte des Bozner Fotoateliers Waldmüller. Abschließend gibt der Band noch Einblick in fototechnische Details und Entwicklungen. Das 150 Seiten starke Buch, das nicht über den Buchhandel vertrieben wird, kann über das Amt für Film und Medien der Landeskulturabteilung bestellt werden, und zwar per Mail (medien@provinz. bz.it) oder telefonisch (Tel. 0471 412910). Ebenso wie die fünfgliedrige Ausstellung ist die Publikation Teil des Interreg-Projekts „Lichtbild Kulturschatz Historische Fotografie“ und wird als solches aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg Italien-Österreich 2014 – 2020 mitfinanziert. Projektpartner sind der Verein Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst, die Stadtgemeinde Bruneck, die Abteilung Deutsche Kultur mit dem Amt für Film und Medien sowie die Abteilung Museen der Südtiroler Landesverwaltung. Assoziierte Partner sind das Südtiroler Landesarchiv, die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, das Tiroler Bildungsforum und die Tiroler Landesmuseen. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Trentino.

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Kultur

Schlägel und Eisen – Zeichen des Bergbaus Eine montanhistorische Spurensuche im Wipptal von Harald Kofler

Schrämarbeit (Schwazer Bergbuch 1556)

Selten waren Werkzeuge mit einem ganzen Berufsstand bzw. -zweig, seinen Höhen und Tiefen, seiner Freude und seinem Leid, so eng verbunden wie Schlägel und Eisen. Diese kleinen, unscheinbaren und anspruchslosen Arbeitsgeräte haben Jahrhunderte hindurch die Existenz ganzer Generationen gesichert, ihren Alltag und Lebensrhythmus bestimmt und dabei den Bergbau zu einem wichtigen und florierenden Wirtschaftszweig aufsteigen lassen. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebten Suche, Abbau und Gewinnung von Silber und Blei in Tirol ein bis dahin ungekanntes Ausmaß. Die Entdeckung ertragreicher Erzadern, der Zuzug von erfahrenen Bergleuten aus anderen mitteleuropäischen Montanrevieren sowie die Investitionsfreudigkeit von in- und ausländischen Gewerken machten das Wipptal zu einem überaus bedeutenden Bergbaugebiet.

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ie Gegend zwischen dem Brenner im Norden und Oberau

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im Süden gehörte verwaltungstechnisch zum Berggericht Gossensaß-Sterzing. Letzteres war von Herzog Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“ am 26. Juni 1427 eingerichtet worden, da die Größe der Bergbaue von Gossensaß und Pflersch eine Reglementierung der Bergbautätigkeiten notwendig machte. Die neu erlassene Bergordnung, beruhend auf dem Schladminger Bergrecht von 1408, wurde – nachdem sie in den Montanrevieren des Wipptals erfolgreich eingeführt und erprobt worden war – zum Vorbild vieler späterer Bergordnungen und -erfindungen in anderen Montanrevieren des Landes. Der Bergrichter versah sein Amt zunächst von Gossensaß, später von Sterzing aus und war – nachdem die Bergbaue des Schneebergs auf der Bergwerkssynode von 1479 an das Berggericht Gossensaß-Sterzing angegliedert worden waren – für ein recht weitläufiges Gebiet zuständig. Die Arbeit unter Tage war mühsam und mit vielen Gefahren verbunden. Unzureichende Sauerstoffzufuhr, hohe Luftfeuchtigkeit

vermengt mit Staub und Schmutz sowie eindringendes Grubenwasser forderten den Tod vieler Bergleute. Die Stollen wurden im 15. und – größtenteils auch noch – im 16. Jahrhundert hauptsächlich händisch mit Schlägel und Eisen, dem sog. Gezähe, vorgetrieben. Dabei schlug der Bergmann mit größter Geschicklichkeit den eisernen Schlägel, den er mit seiner rechten Hand hielt, auf das Stufeisen, das in seiner linken Hand lag. Dieses war viereckig und besaß eine scharfe, eiserne Spitze. Beide Werkzeuge waren behelmt, d. h. mit einem längeren Stiel versehen, und mussten regelmäßig nachgeschärft werden. Jeder Bergmann besaß zwei Eisen, denn die Schrämarbeit war überaus arbeitsintensiv und der „Einbruch“ ins Gestein erwies sich als eine besonders schwierige Aufgabe. Es verwundert daher nicht, dass sich gerade Schlägel und Eisen rasch zum wichtigsten Symbol der Bergleute entwickelten. Warum wurden die Arbeitsgeräte jedoch gekreuzt dargestellt? Es wird allgemein angenommen, dass die ge-

kreuzte Darstellungsweise als Zeichen des Glücks bzw. als Abwehrzauber gegen böse Geister galt und christlichen Ursprungs war. Nicht nur die Bergleute legten nach Beendigung ihrer Schicht ihr Werkzeug vor Ort gekreuzt nieder, sondern auch die Schmelzer und die Holzknechte taten selbiges. Die Form des Kreuzes entsprach dabei der „crux decussata“, dem Andreaskreuz. Der Apostel Andreas erlitt – folgt man der hagiografischen Überlieferung des 4. Jahrhunderts – sein Martyrium an einem solchen Kreuz. Die spätmittelalterliche christliche Ikonografie griff das Symbol mehrfach auf und machte es zu einem wichtigen Attribut des Heiligen. Selbst das Wappen des Papstes bzw. des Apostolischen Stuhls orientiert sich heraldisch daran und zeigt die Schlüssel des hl. Petrus in gekreuzter Form. Gekreuzte Werkzeuge tauchen in vielen Wappen bereits im 12. Jahrhundert auf und weisen häufig auf den Wappenführenden, dessen Stammsitz oder einen Berufstand hin. Bergbauwappen hingegen be-


dienten sich zunächst nicht der gekreuzten Anordnung von Schlägel und Eisen, sondern zeigten häufig einen Bergmann mit Hammer und Grubenlampe. Das heutige Wap-

Pyramide am Schneeberg mit Bergmannszeichen

Markierung des Markscheiders im Karlstollen

pen der Marktgemeinde Brenner steht in dieser Tradition. Es wurde von Kaiser Franz Joseph I. (1848 1916) dem Markt Gossensaß im Jahr 1908 verliehen und zeigt u. a. einen auf einem grünen Dreiberg stehenden Bergmann mit Hammer und Grubenlampe. Die typischen Werkzeuge der Berg-

leute wurden nachweisbar erst seit dem 14. Jahrhundert heraldisch aufgegriffen, durchdrangen dann allerdings rasch sämtliche montanistische Lebens- und Arbeitsbereiche und wurden in ihrer gekreuzten Form zu einem wichtigen Symbol für die Zusammengehörigkeit und das Standesbewusstsein der Bergleute. Die Anordnung von Schlägel und Eisen entsprach dabei in vielen heraldischen Darstellungen – vermutlich wohl seit dem 16. Jahrhundert – dem tatsächlichen Arbeitsvorgang. Die Wappen zeigen das Gezähe der Bergleute jedoch nicht immer einheitlich angeordnet. So kann der Schlägel mit dem Stiel nach links oder rechts, das Eisen mit dem Stiel ebenfalls nach rechts oder links ausgerichtet sein. Mit der Blütezeit des Bergbaus verbreitete sich das Gezähe der Bergleute auch im Wipptal. Knappenvereinigungen bzw. -bruderschaften, die wie andernorts in Gossensaß, Sterzing und Ridnaun als Zusammenschlüsse der Bergknappen entstanden waren, bedienten sich des symbolträchtigen Wappens und ließen dieses an zahlreichen Stollen- bzw. Grubeneingängen, aber auch auf den von ihnen finanzierten Sakral- und Profanbauten anbringen. n Gossensaß finden sich z. B. Darstellungen von Schlägel und Eisen am Eingangsportal der Pfarrkirche sowie am Eingangsportal und im Innenraum der Knappenkapelle zur

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Gezähe am Eingangsportal zur Barbarakapelle in Gossensaß

hl. Barbara. Mit welchem Stolz die Knappenvereinigung bzw. -bruderschaft über diese Symbole wachte und welche Bedeutung sie diesen auch nach dem Ende des Bergbaus zumaß, zeigen zwei interessante Vorfälle aus dem 18. Jahrhundert. Im Jahr 1727 ließ Stephan Illmer, der von 1703 bis 1734 in Gossensaß emsig als Kurat wirkte, das – oberhalb des Eingangsportals der ehemaligen Kuratiekirche zum hl. Georg und an einem Kirchenstuhl angebrachte – Bergmannswappen entfernen. Er handelte sich aufgrund seiner eigenmächtigen Vorgangsweise einen längeren Konflikt mit der Knappenbruderschaft ein. Die Auseinandersetzung endete mit einer Klage der Knappenbruderschaft vor Johann Jakob Karl von Recordin, der als Dekan in Stilfes von 1725 bis 1740 eingesetzt war, und dem erneuten Anbringen des Bergmannswappens. Dies lässt den Schluss zu, dass die Gewerken und Bergleute die Errichtung der Kuratiekirche zum hl. Georg im 15. Jahrhundert in erheblichem Maße unterstützt haben mussten, da sonst wohl kaum ihr Wappen über dem Hauptportal angebracht worden wäre. Im Jahr 1750 wurde die 1471 errichtete Kuratiekirche zum hl. Georg schließlich abgebrochen und in knapp vierjähriger Bauzeit durch einen – der Mode der Zeit entsprechenden – barocken Neubau ersetzt. 1754 war das neue Gotteshaus vollendet und der „Un-

Gezähe am Gratgewölbe der Barbarakapelle Erker 11/19

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Kultur Der Bergbau und Kaiser Maximilian I. Ende September fand bereits zum 18. Mal der Internationale Montanhistorische Kongress statt. Veranstaltungsorte waren neben Schwaz und Hall auch Sterzing und Ridnaun.

© Landesmuseum Bergbau

Der seit 2002 jährlich stattfindende Internationale Montanhistorische Kongress stellt die Geschichte des Tiroler Bergund Hüttenwesens in den Mittelpunkt der internationalen Diskussion. Die Vorträge und Diskussionen des wissenschaftlichen Fachpublikums richten sich an die breite Öffentlichkeit; sie sind für jeden Interessierten kostenlos und frei zugänglich. Die bisherigen Tagungen beschäftigten sich unter anderem mit technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und volkskundlichen Fragen. Im Jahr 2008 regte der Schwazer Bürgermeister Hans Lintner an, die Tagung als gemeinsame Veranstaltung der drei Alttiroler Bergbaustädte Schwaz, Hall in Tirol und Sterzing durchzuführen. Seither fungiert jeweils eine Stadt als Hauptveranstalter, während die beiden anderen Städte mit einer Tagungseinheit betraut werden. In diesem Jahr war der thematische Schwerpunkt „Maximilian I. – ain sonder liebhaber der perkwerch“. Dazu hielten Experten kurze Fachvorträge, u. a. auch im Rathaus in Sterzing und im Landesmuseum Bergbau in Ridnaun. Auf dem Programm standen auch Exkursionen sowie die Vorstellung des Tagungsbandes 2018. Im Bild die Kongressteilnehmer im Landesmuseum Bergbau in Ridnaun.

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befleckten Empfängnis Mariens“ geweiht worden. Wiederum entzündete sich ein Konflikt zwischen der Knappenbruderschaft und dem damaligen Kuraten Gregor Franz Tasser, der 1734 nach Gossensaß gekommen war, den Neubau der Kuratiekirche angeregt und diesen trotz aller Schwierigkeiten und Bedenken durchgesetzt hatte. Tasser weigerte sich vehement, das Bergmannswappen wieder über dem Hauptportal der neu erbauten Kirche anbringen zu lassen. Er begründete dies damit, dass die Knappenbruderschaft keine finanziellen Mittel für den Neubau zur Verfügung gestellt hatte. Die Knappenbruderschaft setzte sich jedoch auch dieses Mal durch und erreichte 1758 die Wiederanbringung des für sie so wichtigen Symbols. Sie argumentierte damit, dass ihr Wappen schließlich auch über dem Hauptportal der abgebrochenen, alten Kuratiekirche angebracht gewesen war. Der Kurat notiert etwas enttäuscht in der Pfarrchronik: „Anno 1758 seindt ober der grossen Kirchenthür so wohl das österreichische als das Knappen-gesellschäftliche Wappen aufgestellet worden, obwohlen weder der aine weder der andere Thail zu erbauung des neuen Gottshauses etwas beigetragen hat. Rationem dederunt: weilen dise Wappen auch in der alten Kirchen gewesen.“ Die Knappenkapelle zur hl. Barbara, die von der Knappenbruderschaft unter Führung des Gewerken Leonhard Pfarrkircher zwischen 1510 und 1515 in Gossensaß errichtet worden und bis weit ins 18. Jahrhundert im Besitz der Bergwerksverwaltung geblieben war, stellt ein einzigartiges künstlerisches Kleinod dar und zeugt nicht nur von der tiefen Religiosität ihrer Erbauer, sondern auch von deren Stolz und Reichtum. Schlägel und Eisen prangen nicht nur am Eingangsportal, sondern ebenso im Innenraum am Schlussstein des Rippen- oder Sterngratgewölbes. n Pflersch wiederum befindet sich direkt an der Pfarrkirche zum hl.

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derum einen nicht unerheblichen finanziellen Beitrag. n Mareit trugen die Gewerken und Bergleute ebenfalls zur Ausstattung der Kirche zum hl. Pankraz entscheidend bei. Ihr Wappen wurde am linken Seitenaltar, der neben einer Marienstatue auch die Statuen der Bergbauheiligen Barbara und Katharina enthält, angebracht. In Ridnaun wiederum errichteten die Bergleute 1480/81 anstelle eines älteren Gotteshauses die Kapelle zur hl. Magdalena, die auf einem Hügel zwischen Mareit und Ridnaun liegt. Der spätgotische Flügelaltar – ein Meisterwerk des Sterzinger Mattheis Stöberl – entstand im Jahr 1509 und zeigt u. a. neben einer figürlichen Darstellung eines Truhenläufers auch einen Häuer mit Schlägel und Eisen. Die Ridnauner Bergleute errichteten schließlich um 1928 auf dem Gelände der ehemaligen Erzaufbereitungsanlage im Talschluss von Ridnaun eine kleine Kapelle zu Ehren der hl. Barbara. Letztere galt seit jeher als Schutzpatronin der Bergleute und ist eine der großen Bergbauheiligen. Das Altarbild – um 1950 von Johann Baptist Oberkofler geschaffen – zeigt die Heilige mit Schwert und Palmzweig. Sie stützt sich auf das Bergmannswappen und reicht dem vor ihr knienden Bergmann, der in der rechten Hand eine Grubenlampe hält, einen Kelch. Inmitten dieser beeindruckenden Szenerie verweisen Schlägel und Eisen erneut auf die große Zeit des Bergbaus. Rund drei Jahrzehnte später kam dieser jedoch auch am Schneeberg zum Erliegen. Das Pochen der Hämmer war endgültig verstummt, das letzte Bergmannslied verklungen. Die Traditionen der Bergleute lebten jedoch in den Zeichen und Symbolen, in den zahlreichen Überresten, wie Stollen, Halden, Wohn-, Wirtschafts- und Arbeitsgebäuden, aber auch in vielen persönlichen Erinnerungen fort. Sie heute entsprechend wertzuschätzen und für künftige Generationen zu bewahren, ist Auftrag und Verpflichtung zugleich. E

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Altarbild von Johann Baptist Oberkofler (um 1950 gemalt) in der Barbarakapelle in Ridnaun

Antonius gegen Westen hin die heutige Totenkapelle. Oberhalb des mächtigen, aus weißem Marmor gefertigten Eingangsportal ließ die Knappenbruderschaft ebenfalls das Bergmannswappen abringen. Der Sakralbau dürfte wohl ursprünglich als Knappenkapelle konzipiert und als solche vermutlich im 16. Jahrhundert mit finanziellen Mitteln der Gewerken und Bergleute errichtet worden sein. Im 19. Jahrhundert wurde dieser durch einen neugotischen Bau ersetzt. Das alte Eingangsportal wurde mitsamt dem Bergmannswappen in diesen integriert. ie Knappenbruderschaft in Sterzing beteiligte sich am Bau der dortigen Pfarrkirche und hatte diesen wohl auch mit entsprechenden finanziellen Mitteln unterstützt. Sie ließ daher im Jahr 1528 ihr Wappen auf einer Säule des Langhauses anbringen. Über dem Chorbogen prangt ebenfalls das Wappen der Bergleute. Als 1566 die Kommende des Deutschen Ordens durch eine Feuersbrunst fast vollständig zerstört worden war, hatten die Flammen auch den Turmhelm und das Dach der Pfarrkirche ergriffen und die Glocken zum Schmelzen gebracht. Noch im selben Jahr wurde mit der Beseitigung der Schäden begonnen und der Auftrag zu einem neuen Glockenguss erteilt. Die Gewerken und Bergleute von Sterzing, Gossensaß und dem Schneeberg leisteten wie-

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Das Wipptal in historischen Bildern von Alois Karl Eller

Das Hotel Stötter am Sterzinger Bahnhof

Der Sterzinger Unternehmer und Holzhändler Karl Stötter ließ ganz im Sinne des neu aufkommenden Reiseverhaltens vieler Touristen, die gerne die Eisenbahn benützten, am Bahnhof in Sterzing das Hotel Stötter errichten. Den Auftrag zu Planung und Bau erteilte Karl Stötter dem renommierten, insbesondere in Südtirol tätigen Planungsbüro Musch und Lun in Meran, das noch im Jahr 1895 die Arbeiten beenden konnte. Geleitet wurde das Büro von Architekt und Baumeister Josef Musch (1852 - 1928) sowie Ing. Carl Lun (1853 - 1925). Die Planer bedienten sich in ihrer Ausführung einer regionalen Ausprägung des Historismus, im Volksmund sprach man öfters vom Typ des „Schweizer Stils“ - einer Gebäudegestaltung mit vielen Balkonen und mancherlei Schnitzwerk, das öfters auch schlossartige Züge aufwies. Vom Büro Musch und Lun wurden in Südtirol mehrere solcher Großbauten ausgeführt: das Grandhotel Brennerbad 1895 - 1901, das Sanatorium Martinsbrunn mit Parkanlage Martins-

brunn bei Meran 1898, die Synagoge in Meran 1900, die Grandhotels in Trafoi 1908 und in „Hotel Stötter“, Werbeinserat aus dem Jahr 1903

Werbeprospekt aus den 1920er Jahren. Eigentum Robert Amort

Stubai/Fulpmes 1904, das Hotel Emma in Meran 1908 und das Hotel Karersee 1910/11. Zu der gediegenen räumlichen Gestaltung der

Zimmer mit Kalt- und Warmwasser ließ der nunmehrige Hotelier bereits 1896 am Eisack ein elektrisches Werk errichten und installierte, so berichtet die Presse, 850 Glühbirnen und zwei Bogenlampen im und beim Hotel. Dazu kam 1908 die Schwimm- und Badeanstalt beim Hotel mit kalten und warmen Bädern, mehreren Duschen und einem Massagesalon. Mit diesem Hotel ist die Zahl der Gäste in Sterzing deutlich angestiegen. Während 1880 noch von lediglich rund 400 Fremden gesprochen wird, waren es 1901 rund 2.000 und 1910 bereits 4.309. Der größere Teil der ausländischen Gäste kam aus dem Deutschen Reich. Nach dem überraschenden und frühzeitigen Tod von Hotelier Karl Stötter im Jahr 1898 führte dessen Witwe Klara Stötter geb. Flory den Betrieb. Wie das Werbeplakat zeigt, warb das Unternehmen „Hotel Stötter“ nach dem Ersten Weltkrieg nun auch um italienischsprachige Gäste. Erker 11/19

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Kultur

Wipptaler Ehrenbürger – ein Überblick von Karl-Heinz Sparber

Die Ehrenbürger-Serie im Erker umfasste zunächst 22 Ehrenbürger der Gemeinde Sterzing und erschien von Mai 2016 bis Februar 2018 (siehe Liste „Sterzinger Ehrenbürger Erker 02/2018). Es folgten drei Beispiele für Ehrenzeichen-Träger der Stadtgemeinde: 1970 Bürgermeister Hans Saxl (Erker 03/2018), 1970 Gemeinderäte Raffaele Marciano und Ruggero Minzoni (Erker 04/2018), 1975 Freiwillige Feuerwehr Sterzing (Erker 05/2018). Seit November 2018 wurden dann monatlich ausgewählte Ehrenbürger-Porträts aus den Gemeinden Franzensfeste, Freienfeld, Ratschings, Pfitsch und Brenner vorgestellt. Bei den Recherchen in einschlägiger Literatur und in digitalen Zeitungsarchiven (www.tessmann. it und http://anno.onb.ac.at) tauchten immer wieder neue Ehrenbürger im gesamten Wipptal auf. Die gesammelten Belege, Hinweise und Zeitungsartikel wurden zwar akribisch erfasst, deren Veröffentlichung würde jedoch ein dickes Buch füllen und den hier vorgegebenen Rahmen sprengen. Nach dreieinhalb Jahren sollte man einen ausreichenden Einblick erhalten haben in die Welt der berühmten Persönlichkeiten, denen die Gemeinden ihre höchste Auszeichnung zukommen ließen. Trotzdem gäbe es noch zahlreiche Ehrenbürger, die es verdienten, in einem eigenen Artikel veröffentlicht zu werden, wie die nachfolgende Liste zeigt. Liste der 53 Wipptaler Ehrenbürger (ohne Sterzing) Ehrenbürger der Gemeinde Franzensfeste 1912: Irma Apor (1855 – 1942; Baronin, karitative Adelsfrau, Erker 11/2018) 1912: Anton Kiener (1867 – 1929; Restaurateur, Erker 12/2018)

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Ehrenbürger der Gemeinde Mittewald 1908: Josef Pretz von Prötzenberg (1860 – 1933; Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, Fabrikant) Ehrenbürger der Gemeinde Mauls 1927: Luigi Cadorna (1850 – 1928; Generalstabschef im Ersten Weltkrieg) Ehrenbürger der Gemeinde Stilfes 1890: Simon Aichner (1816 – 1910; Fürstbischof) 1913: Georg Schmid (1856 – 1933; Dekan, Schulkommissär, Erker 02/2019) Ehrenbürger der Gemeinde Trens 1890: Simon Aichner (1816 – 1910; Fürstbischof) 1913: Adolf Koch Edler von Langentreu (1829 – 1920; Beamter, Hofrat, Privatier aus Wien) 1914: Alois Siegele (1855 – 1917; Pfarrer, Erker 01/2019) Ehrenbürger der Gemeinde Freienfeld (seit 1928) 1946: Johann Nepomuk Unterleitner (1866 – 1953; Pfarrer, erster Ehrenbürger der neuen Gemeinde Freienfeld) Anselm Sparber (1883 – 1969; Theologieprofessor) Rudolf Maria Kruckenhauser (1869 – 1954; Pfarrer) Konrad Dorner (1911 – 2001; Pfarrer) Ehrenbürger der Gemeinde Jaufental 1868: Ignaz Freiherr von Giovanelli zu Gerstburg und Hörtenberg (1815 – 1889; Politiker, Reichsratsabgeordneter) 1868: Josef Greuter (1817 – 1888; Politiker, Priester, Reichsratsabgeordneter, Ehrenbürger von über 300 Tiroler Gemeinden) 1868: Albert Jäger (1801 – 1891;

Historiker, Benediktiner, Reichsratsabgeordneter) 1904: Sebastian Winkler (1865 – 1941; Pfarrer, Erker 03/2019) Ehrenbürger der Gemeinde Mareit 1887: Karl Lindner (1835 – 1903; Landesingenieur, 1877 auch Ehrenbürger von Sterzing, Erker 07/2016) 1908: Simon Bacher (1858 – 1935; Pfarrer, auch Ehrenbürger von St. Johann im Ahrntal) 1910: Baron Ludwig von Sternbach (1859 – 1952; Bürgermeister, Erker 04/2019) 1910: Johann Sader (1837 – 1923; Lehrer, Organist, Erker 05/2019) Ehrenbürger der Gemeinde Ridnaun 1910: Baron Ludwig von Sternbach (1859 – 1952; Bürgermeister, Erker 04/2019) Ehrenbürger der Gemeinde Ratschings 1908: Peter Wieser (1867 – 1945; Pfarrer) 1910: Baron Ludwig von Sternbach (1859 – 1952; Bürgermeister, Erker 04/2019) 1925: Johann Lanthaler (1864 – 1935; Gemeindevorsteher, Gemeindesekretär) 1963: Josef Keim (1886 – 1968; Sennerei-Obmann Stange) 1963: Daniel Mair (1891 – 1966; Sennerei-Obmann Stange) 1991: Dr. Peter Überbacher (1916 – 2008; Hausarzt) 1991: Johann Klotz (1920 – 1991; Bürgermeister, posthum zum Ehrenbürger ernannt) 1991: Friedl Volgger (1914 – 1997; Landtagsabgeordneter) 2008: Alex Schwazer (* 1984; Sportler, Geher) 2019: Esther Niederwieser (* 1955; Hausärztin) 2019: Hans Widmann (* 1948;


Die (bisher) einzigen drei Ehrenbürgerinnen im Bezirk Wipptal: Irma Apor (1912, Franzensfeste), Antonia Stark (1955, Sterzing), Dr. Esther Niederwieser (2019, Ratschings)

Landtagsabgeordneter) 2019: Leopold Siller (1950 – 2015; Bürgermeister, posthum zum Ehrenbürger ernannt) 2019: Stefan Gögele (* 1952; Hausarzt) Ehrenbürger der Gemeinde Gasteig 1868: Ignaz Freiherr von Giovanelli zu Gerstburg und Hörtenberg (1815 – 1889; Politiker, Reichsratsabgeordneter) 1868: Josef Greuter (1817 – 1888; Politiker, Priester, Reichsratsabgeordneter, Ehrenbürger von über 300 Tiroler Gemeinden) 1868: Albert Jäger (1801 – 1891; Historiker, Benediktiner, Reichsratsabgeordneter) Ehrenbürger der Gemeinde Telfes 1916: Franz Meixner (1869 – 1926; Pfarrer, Lehrer, Reichsratsabgeordneter) 1924: Johann Stötter (1868 – 1958; Gerichtsrat, auch Ehrenbürger von Sterzing, Erker 09/2017) Alois Dabringer (1908 – 1963; Pfarrer in Telfes 1939 – 1963) Ehrenbürger der Gemeinde Thuins 1868: Ignaz Freiherr von Giovanelli zu Gerstburg und Hörtenberg (1815 – 1889; Politiker, Reichsratsabgeordneter) 1868: Josef Greuter (1817 – 1888; Politiker, Priester, Reichsratsabgeordneter, Ehrenbürger von über 300 Tiroler Gemeinden) 1868: Albert Jäger (1801 – 1891; Historiker, Benediktiner, Reichsratsabgeordneter) Ehrenbürger der Gemeinde Tschöfs 1868: Ignaz Freiherr von Giova-

Ehrenbürger der Gemeinde Wiesen 1890: Peter Plaikner (Lehrer, 1911 auch Ehrenbürger von Latsch) 1891: Bernardin Pittrich (1837 – 1921; Pfarrer, Erker 07/2019)

Ehrenbürger der Gemeinde Gossensaß 1887: Theodor Friedle (1836 – 1915; Generalvikar) 1891: Karl Prenninger (1828 – 1902; Oberbaurat und Bahndirektor der k. k. priv. Südbahn) 1891: Julius Schüler (1832 – 1894; Generaldirektor der k. k. priv. Südbahn, Erker 09/2019) 1894: Leopold Ritter von Dittel (1815 – 1898; Urologe, Professor, Erker 10/2019) 1906: Franz Engl (1848 – 1932; Landesgerichtsrat, 1904 auch Ehrenbürger von Sterzing, Erker 02/2017) 1906: Henrik Johan Ibsen (1828 – 1906; norwegischer Dramatiker) 1908: Albert Ritter von Putzer-Reibegg (1861 – 1937; Statthaltereirat und Bezirkshauptmann von Brixen und später Meran) 1908: August Gröbner (1960 – 1914; Bürgermeister, Feuerwehr-Kommandant) Karl Payr (1835 – 1907; Universitätsprofessor für Staatsrechnungswissenschaft) Anton von Posselt-Csorich (1854 – 1911; Hofrat, Statthaltereirat, Alpenvereinsmitglied, Verkehrsfachmann)

Ehrenbürger der Gemeinde Außerpfitsch 1911: Peter Alverá (1854 – 1927; Pfarrer, Erker 06/2019) Alois Holzer (1868 – 1941; Pfarrer)

Ehrenbürger der Gemeinde Pflersch 1888: Peter Mantinger (1840 – 1903; Pfarrer, 1903 auch Ehrenbürger von Jaufental, Erker 08/2019)

Ehrenbürger der Gemeinde Pfitsch (seit 1931) 2018: Johann Pupp (* 1934; Bürgermeister 1977 – 2000) Johann Frei (* 1954; Bürgermeister 2000 – 2015) Johann Bacher (1902 – 1990; Bürgermeister 1945 – 1977)

Ehrenbürger der Gemeinde Brenner 1913: Isidor Alvera (1852 – 1921; Pfarrer)

nelli zu Gerstburg und Hörtenberg (1815 – 1889; Politiker, Reichsratsabgeordneter) 1868: Josef Greuter (1817 – 1888; Politiker, Priester, Reichsratsabgeordneter, Ehrenbürger von über 300 Tiroler Gemeinden) 1868: Albert Jäger (1801 – 1891; Historiker, Benediktiner, Reichsratsabgeordneter) Ehrenbürger der Gemeinde Ried 1868: Ignaz Freiherr von Giovanelli zu Gerstburg und Hörtenberg (1815 – 1889; Politiker, Reichsratsabgeordneter) 1868: Josef Greuter (1817 – 1888; Politiker, Priester, Reichsratsabgeordneter, Ehrenbürger von über 300 Tiroler Gemeinden) 1868: Albert Jäger (1801 – 1891; Historiker, Benediktiner, Reichsratsabgeordneter) 1893: Rupert Huter (1834 – 1919; Pfarrer, Botaniker)

Zählt man zu den 53 Wipptaler Ehrenbürgern noch die 22 Ehrenbürger der Stadt Sterzing dazu, er-

halten wir die stattliche Summe von 75 geehrten Persönlichkeiten in den Jahren 1868 bis 2019. Darunter befinden sich lediglich drei Frauen (1912 Baronin Irma Apor, 1955 Gemeindebeamtin Antonia Stark und 2019 Hausärztin Dr. Esther Niederwieser). 53 weltlichen Würdenträgern stehen 22 Geistliche gegenüber: 16 Pfarrer und sechs höhere Geistliche (zwei Bischöfe, je ein Generalvikar, Dekan, Theologieprofessor und Benefiziat). Bei den weltlichen Persönlichkeiten stehen 15 Bürgermeister und zehn weitere Politiker an erster Stelle; es folgen vier Ärzte (davon eine Ärztin), drei Landesgerichtsräte, je zwei Lehrer, Professoren, Dichter, Historiker, Obmänner, Beamte (davon eine Beamtin), Bahndirektoren und jeweils eine Adelige, ein Ingenieur, Feuerwehr-Kommandant, Industrieller, Bahnhofs-Restaurateur, Sportler und Generalstabschef (Luigi Cadorna). Das Spektrum ist somit recht weit gestreut. Die obige Liste enthält 53 Wipptaler Ehrenbürger, von denen 13 exemplarisch im Erker porträtiert wurden. Von weiteren 40 fehlen noch Nachforschungen. Die 22 Sterzinger Ehrenbürger wurden von Mai 2016 bis Februar 2018 veröffentlicht. Demnach gäbe es noch viel Arbeit, beispielsweise zu Otto von Habsburg. Er soll Ehrenbürger von 1.607 Gemeinden im Habsburgerreich gewesen sein, vielleicht auch von Sterzing, doch fehlen diesbezügliche Quellen. Oder der erste greifbare Ehrenbürger aus dem Jahr 1868, Josef Greuter (1817 – 1888, Politiker, Priester, Reichsratsabgeordneter), war Ehrenbürger von über 300 Tiroler Gemeinden! Vielleicht doch etwas übertrieben. E Erker 11/19

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In arrivo gli speed check

30° Anniversario dell’Erker Il 3 ottobre è stato celebrato all’Hotel Mondschein il 30° anniversario della rivista comprensoriale “Erker”

All’evento hanno partecipato numerosi ospiti della politica, della società, dello sport e dell’economia. La celebrazione è stata preceduta dall’assegnazione di premi ai vincitori del concorso di pittura, che avevano attuato con grande fantasia il tema “Erker”. I soci fondatori Ludwig Grasl e Alberto Perini hanno fatto un breve resoconto dei 30 anni di attività della rivista, alcuni dei quali sono stati ricchi di eventi. La laudatio è stata fatta da Rudolf Pichler, iniziatore della rivista nel 1988. Sono seguiti i saluti del presidente della Comunità Comprensoriale Karl Polig e dei sindaci dei comuni della Wipptal. La festa è stata allietata musicalmente dai fratelli Mader di Fleres. Durante la celebrazione è stato presentato il libro “Orts- und Siedlungsnamen im Wipptal”, pubblicato da Erker. Lo storico Harald Kofler ha seguito lo sviluppo linguistico dei toponimi della Wipptal nella parte culturale dell’Erker dal 2011 al 2018 e ora le sue osservazioni etimologiche sono disponibili in forma di libro e per la prima volta offrono una sintesi dei toponimi della Wipptal nei sei comuni a sud del Brennero. Le foto sono state scattate da Martin Schaller e l’impostazione grafica è stata fatta da Alexandra Martin. La pubblicazione di 122 pagine curata da Weger Verlag di Bressanone sarà presto disponibile in libreria al prezzo di 14,90 euro. cm

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Il Comune di Vipiteno ha deciso di acquistare gli speed check, per cercare di rallentare le auto in transito nel centro abitato. Il sindaco ha spiegato che per controllare il problema della velocità bastavano i controlli della polizia locale e l’uso dei vecchi autovelox, oggi fuori omologazione. Purtroppo il problema non è stato eliminato, infatti in centro la velocità di molti veicoli è elevata e le preoccupazioni per la sicurezza di pedoni e persone in bicicletta non sono poche. La giunta comunale ha così deciso di incaricare la ditta Eltraff Srl di Concorezzo per la fornitura di un sistema di controllo della velocità. Con un importo di 29.827,78 euro saranno installati entro dicembre, lungo Via Brennero, due speed check. Con gli apparecchi sarà a disposizione anche l’attrezzatura tecnica relativa all’impianto radar, applicabile a rotazione nell’uno o nell’altro contenitore arancione o in altri futuri speed check. L’assessore Fabio Cola ha inoltre precisato che con il ricorso ai primi speed check si integra il piano per la sicurezza varato dall’amministrazione, che comprende una serie di divieti a fasce orarie per le auto nelle zone del centro interessate da ingressi e uscite di studenti verso e dalle scuole. Dall’altro lato questa novità segue delle verifiche condotte con altri Comuni che hanno recentemente installato speed check, vedi Bressanone, in genere soddisfatti dell’effetto deterrente dimostrato dai box nei confronti di automobilisti troppo veloci. La Via Brennero ha molti tratti rettilinei e, oltre al traffico quotidiano, c’è un numero elevato di veicoli che esce dall’autostrada quando ci sono code o intasamenti. Bisogna sottolineare che in Via Brennero ci sono numerose case a ridosso della carreggiata e molti attraversamenti pedonali e, con traffico intenso e velocità eccessive i problemi di sicurezza rischiano di diventare emergenze. Per questo è decisamente meglio intervenire – conclude Cola. cm


Come smaltire i rifiuti biogeni Palazzo Jöchelsthurn Il Comune di Vipiteno vuole acquisire Palazzo Jöchelsthurn per renderlo di nuovo interamente accessibile alla popolazione locale, creando anche un’attrazione turistica e dando un valore aggiunto alla città.

Il giardino ha un grande significato emotivo per gli abitanti di Vipiteno e, dopo la lunga chiusura, potrebbe essere di nuovo accessibile sia per la popolazione, sia per gli ospiti della città e conferire al centro nuova qualità e ulteriore attrattiva – così il sindaco. Nel luglio scorso la giunta comunale aveva

incaricato la ditta Conos di Innsbruck per l’elaborazione di “un progetto di utilizzo sostenibile per il palazzo Jöchelsthurn”. Ora il sindaco Messner e i suoi assessori guardano avanti, mettendo a disposizione con un’altra delibera della giunta l’importo di 10.065 euro per l’incarico relativo alla “progettazione dettagliata della creazione del giardino” nell’ambito dello sviluppo del programma di ri-utilizzo e valorizzazione del palazzo Jöchelsthurn. Il Comune si è affidato innanzi tutto ad esperti esterni e, sulla base di piani e programmi e valutazioni che seguiranno, prenderà una decisione a favore o contraria relativa all’acquisizione dell’edificio storico, attualmente di proprietà privata. Palazzo Jöchelsthurn è situato nella parte occidentale di Vipiteno. Originariamente era nato come una torre di epoca medievale ed il suo aspetto attuale è il risultato di successivi interventi edilizi. Oltre ai tipici elementi delle diverse epoche di edificazione, collocabili tra il gotico e il barocco, le principali attrazioni del palazzo sono tre soffitti lignei di epoca tardo gotica e affreschi murali che risalgono al Quattrocento e al Cinquecento. Del palazzo fanno parte anche la Cappella dei Santi Pietro e Paolo e un grande giardino. cm

Difesa dalle piene Negli anni passati l’Ufficio bacini montani nord dell’Agenzia per la Protezione civile ha effettuato interventi di difesa dalle piene nei Comuni di Vipiteno e Val di Vizze. Come misura di compensazione ambientale per la costruzione del tunnel di base del Brennero, sono stati destinati 1,5 milioni di euro nel secondo lotto delle opere sull’Isarco per interventi su un tratto di 230 metri a sud di Vipiteno, nella zona artigianale di Prati di Vizze. Il letto dell’Isarco è stato allargato e il letto del torrente, di forma trapezoidale, largo meno di 8 metri,

è stato trasformato in un letto il doppio più largo, con gli argini perpendicolari al terreno. Anche il camminamento sopra l’argine è stato risistemato. La muratura è stata realizzata a mano con pietre e calcestruzzo. Il secondo lotto è iniziato nel 2017, in contemporanea con la conclusione del tratto del primo lotto. Pareti di ferro lunghe 10 metri sono state usate contro la perdita d’acqua e per evitare danni o scivolamenti nella parte alberata. I lavori si interromperanno in inverno.

La Comunità Comprensoriale Wipptal, con la realizzazione di un breve volantino, vuole informare come smaltire correttamente i rifiuti biogeni, in modo che siano di buona qualità, ovvero, non contengano frazioni estranee. Ciò consente di risparmiare energia, nonché di risparmiare notevolmente sui costi a carico dei cittadini. Per garantire il corretto smaltimento dei rifiuti biogeni è necessario osservare le seguenti regole comportamentali. Non vanno utilizzati sacchetti di nylon/ borse di plastica, e neppure i sacchetti di plastica biodegradabili. È necessario utilizzare esclusivamente gli appositi sacchetti di carta, disponibili gratuitamente presso ogni Comune ovvero ufficio competente. I prodotti alimentari avariati, ancora imballati, devono essere rimossi dall’imballaggio; l’imballaggio deve essere smaltito correttamente e il contenuto può essere smaltito con i rifiuti biogeni. Un consiglio utile è quello di utilizzare contenitori areati per rifiuti biogeni anziché contenitori completamente chiusi. Di seguito un breve elenco di cosa può essere smaltito con i rifiuti biogeni:scarti di alimenti ed avanzi di pietanze, rifiuti vegetali,ossa, gusci delle uova e della frutta secca, generi alimentari avariati, capelli e peli di animali, foglie e piante, cenere di legna (raffreddata), tovaglioli e salviette di carta. Mediante la lavorazione dei rifiuti biogeni viene realizzato compost per l’agricoltura! Che cosa non può essere smaltito con i rifiuti biogeni: mozziconi di sigaretta,prodotti chimici, fogli di alluminio, lattine, vetro, imballaggi in plastica, carta, pannolini, contenuto del sacchetto dell’aspirapolvere, piante affette da malattie, oli e grassi alimentari, tetrapak (p.es. confezioni del latte), fazzoletti di carta (usati e non) e lettiera per animali non compostabile. Il volantino è scaricabile dal sito della Comunità Comprensoriale Wipptal www.wipptal.org . cm Erker 11/19

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LOCAZIONE IN NERO

Inaugurato il nuovo centro di riciclaggio

In quali rischi incorre il proprietario e quali l’inquilino?

Si dice affitto in nero un contratto di locazione non registrato all’Agenzia delle Entrate oppure registrato per un importo inferiore a quello realmente pagato dall’inquilino. La Legge italiana (n. 431/1998, art.1) dichiara che i contratti di locazione di immobili non registrati, e quelli sulla base di un accordo verbale, sono da considerarsi nulli. Pertanto, qualsiasi contratto di locazione va scritto e registrato entro 30 giorni dalla sua stipula. Non registrare un contratto comporta conseguenze sia fiscali che civili. Da un punto di vista fiscale la mancata registrazione costituisce una vera e propria evasione di due imposte, quella Irpef e quella dell’imposta di registro. Dell’evasione dell’imposta Irpef risponde solo il proprietario perché questa grava su un reddito che quest’ultimo percepisce, a cui si aggiunge anche la sanzione per infedele dichiarazione dei redditi. Invece, del mancato versamento dell’imposta di registro rispondono in solido sia il locatore che l’inquilino, i quali oltre a dover versare l’imposta evasa sono assoggettati al pagamento di elevate sanzioni amministrative: dal 60% al 120% per omesso versamento dell’imposta dovuta e dal 90% al 180% in caso di parziale occultamento del contratto. Da un punto di vista civilistico la mancata registrazione del contratto di locazione si considera “tamquam non esset”, ovvero nullo perciò privo di effetti giuridici. Ciò comporta tutta una serie di pesanti conseguenze: ad esempio in caso di morosità dell’inquilino, il padrone non potrà chiedere al giudice né la più veloce procedura di sfratto (se vuole rientrare nell’immobile locato) né il decreto ingiuntivo per ottenere i canoni non pagati, bensì può solo incardinare il più lungo procedimento ordinario; nel caso in cui il contratto sia stato scritto e registrato, ma riporti un canone inferiore a quello eventuale percepito sottobanco, il proprietario non potrà agire in causa, nei confronti dell’inquilino, per i maggiori importi non corrisposti, e quindi, viceversa, l’inquilino, nel caso di patto sottobanco volto a imporgli un canone superiore rispetto a quello risultante dal contratto scritto e registrato, potrà richiedere la restituzione di tutte le maggiori somme versate non dovute. In ogni caso, ove non siano ancora iniziate e le verifiche da parte dell’Agenzia delle Entrate, sia il proprietario che l’inquilino possono procedere alla tardiva registrazione e al tardivo versamento dell’imposta di registro avvalendosi del ravvedimento operoso con una notevole riduzione delle sanzioni.

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Dott.ssa Giovanna Sciascia collaboratrice dello studio legale D’Allura-Gschnitzer Erker 11/19

Sabato 28 settembre è stato inaugurato ufficialmente il nuovo centro di riciclaggio di Vipiteno. Alla cerimonia erano presenti il commissario del governo Vito Cusumano, l’assessore provinciale Giuliano Vettorato, responsabile per le questioni energetiche e ambientali, nonché i consiglieri comunali Markus Larch, Christine Eisendle Recla, Verena Debiasi e Maria Luise Troyer Bressan. Il sindaco Messner ha espresso un ringraziamento particolare all’assessore Markus Larch, al rappresentante per l’energia del Comune di Vipiteno Alexander Mühlsteiger e a tutti coloro che hanno reso possibile la realizzazione della struttura, che era attesa da tempo, in quanto il vecchio centro di riciclaggio era una soluzione provvisoria – così Larch. Dopo il fallimento del progetto di un centro di riciclaggio comprensoriale, si è dovuto progettare e re-

alizzare una struttura adatta al comune. La scelta del luogo giusto ha rappresentato una sfida particolare per i responsabili. Larch ha sottolineato l’ottima collaborazione con le aziende locali, che hanno svolto i lavori. Ha espresso un ringraziamento speciale ad Anton Testor, già responsabile del corretto smaltimento dei rifiuti nel vecchio centro di riciclaggio e che ora lavorerà nel nuovo . Dopo la benedizione c’è stato il taglio simbolico del nastro rosso. Infine tutti gli intervenuti hanno potuto visitare lo stabilimento. Orario di apertura Dal 30 settembre, in Via Passo Pennes, è operativo il nuovo centro di riciclaggio e quello di Via Brennero è stato chiuso. Lunedì - venerdì: dalle 9.00 alle 12.00 e dalle 13 cm

Michela Morandini consigliera di parità La Giunta provinciale ha deciso di confermare Michela Morandini nella veste di Consigliera di parità. L’esecutivo ha accolto l’indicazione proveniente dal Comitato pari opportunità, all’interno del quale la consigliera uscente ha ottenuto il maggior numero di consensi in una rosa di tre nominativi. L’ufficio della Consigliera di parità fornisce consulenza alle lavoratrici e ai lavoratori dipendenti che hanno subito sul luogo di lavoro una discriminazione di genere e all’occorrenza può anche rappresentarli in giudizio. Morandini ha una formazione in psicologia, scienze

politiche e coaching e consulenza, e con l’esperienza maturata negli ultimi anni, possiede i requisiti per svolgere la mansione al meglio. Si rivolgono alla consigliera di parità persone che ritengono di aver subito mobbing, o discriminazioni sul posto di lavoro per quanto riguarda la conciliabilità tra lavoro e famiglia. Tra gli aspetti più importanti del lavoro della consigliera vi è quello della mediazione per trovare soluzioni che accontentino dipendenti e datori di lavoro. Solo nel 2018 vi sono stati 986 casi di donne al primo anno di maternità che si sono rivolte alla consigliera di parità. cm


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Una stagione turistica estiva abbastanza buona

Inaugurata la caserma dei Vigili del Fuoco Volontari

Diminuisce la durata dei pernottamenti nella nostra città – Sempre maggioritaria la presenza degli ospiti italiani e tedeschi

In primo luogo vorrei ricordare – esordisce il direttore Florian Mair – che dal 1° aprile l’Associazione Turistica di Vipiteno-Val di Vizze-Campo di Trens si è trasformata in Società Cooperativa Turistica Vipiteno-Val di Vizze-Campo di Trens. Per la stagione estiva, prendendo in esame i dati dal 1° maggio al 31 agosto, salta subito agli occhi questo fatto: a fronte di un maggior numero di arrivi (circa 1.000 in più) si registra una diminuzione dei pernottamenti: la durata media del soggiorno è stata di 2,4 giorni (2,5 nel 2018). Evidentemente Vipiteno non è scelta dagli ospiti per vacanze lunghe; da noi sono molti i pernottamenti di una sola notte, per interrompere il viaggio verso altre mete, dal Garda alle località di mare. Un fattore positivo è stato il passaggio, nel corso dell’estate, di circa 10.000 persone impegnate nel percorso a piedi a tappe da Tegernsee, attraverso il Passo Vizze, a Vipiteno, con pernottamenti a Vizze e a Vipiteno. Anche il concerto “Gegen die Stille” del gruppo vipitenese UNANTASTBAR il 31 agosto, che ha visto la partecipazione di 2.500 persone, per lo più tedesche, ha incrementato il numero dei pernottamenti. L’offerta di mercato elaborata ha dato i suoi frutti, ma anche il clima, sia pur capriccioso ci ha

dato una mano: la pioggia non ha disturbato nessuno degli appuntamenti più importanti, come il party delle lanterne, il tappeto rosso e altre manifestazioni nel centro cittadino. Come al solito gli ospiti più numerosi del periodo estivo sono stati italiani e tedeschi, rispettivamente con 91.000 e 76.000 pernottamenti, seguiti da turisti di altri paesi europei ma anche extra-europei. La nostra attrattività – così Mair è la combinazione città e montagna. Il nostro ospite può ammirare un bellissimo centro storico, animato da negozi, bar, ristoranti e assistere a manifestazioni varie. E nello stesso tempo può facilmente salire in montagna, con semplici passeggiate o con escursioni più impegnative anche in alta quota. Molto apprezzate sono le escursioni guidate alla scoperta della vita sulle malghe e alla conoscenza della flora alpina.

A fine settembre è stata inaugurata la caserma dei Vigili del Fuoco Volontari di Vipiteno a cui hanno partecipato i politici locali, provinciali e tanti cittadini. All’inizio della manifestazione si è svolta una grande sfilata del corpo volontario attraverso le vie del centro storico fino alla struttura di Via Giovo dove si è svolta la benedizione dei nuovi locali. La costruzione della caserma risale ai primi anni ’80 ed ora, grazie al suo ampliamento, offre al corpo dei vigili del fuoco volontariato nuovi spazi. Nell’estate del 2016 il consiglio comunale approvò all’unanimità il progetto preliminare per il risanamento e la ristrutturazione della caserma di Via Giovo. Negli ultimi anni i lavori di risanamento sono stati fatti per adattare la caserma dei Vigili del Fuo-

co e per permetterle di rispondere alle esigenze del comprensorio. Allo stesso tempo la caserma andava adeguata alle disposizioni in materia di sicurezza e bisognava quindi risanare i tetti, sostituire le porte e rinnovare i servizi sanitari. Un primo progetto, elaborato nella seconda metà del 2015 con costi preventivati in 3,6 milioni di euro è parso troppo caro sia alla giunta comunale, sia ai tecnici della Provincia, che hanno così dovuto rivedere completamente i finanziamenti. Il progetto preliminare è stato poi definitivamente approvato dal consiglio comunale nell’estate di due anni fa ed è stato realizzato dal gruppo Plan Team - architetto Raimund Hofer per poco più di 2 milioni di euro. cm

In definitiva la stagione è stata abbastanza buona, anche se meno brillante di qualche anno passato e credo di poter esprimere la nostra soddisfazione e quella di tutti gli operatori nel settore turistico per aver potuto accontentare al meglio i nostri ospiti, conclude il direttore Mair. ap Erker 11/19

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Inaugurato il polo scolastico di lingua italiana “Alexander Langer” Un’opera luminosa, aperta verso il mondo esterno, verso il quale “dare” e “ricevere”

© Martin Schaller

Sono stati gli scolari delle elementari, venerdì 18 ottobre, ad aprire la mattinata dell’inaugurazione ufficiale del polo scolastico di lingua Italiana “Alexander Langer”: lo hanno fatto con un canto di ringraziamento in tedesco, italiano ed inglese per la loro nuova bellissima scuola, alla presenza di numerosissimi convenuti, scolari, insegnanti, autorità comunali e provinciali. Il dirigente scolastico Paolo Todesco, nel porgere il benvenuto, ha sottolineato che questa bellissima scuola è “il frutto della passione” zione e l’ampliamento del polo scolastico, iter che ha richiesto parecchi anni di lavoro e molto impegno da parte di molte persone, alle quali ha rivolto il suo ringraziamento. Dopo laboriose trattative con la Provincia, che hanno ritardato l’avvio dei lavori al 2017, alla fine è stata realizzata una scuola molto bella e funzionale, il cui costo finale è risultato pari a 10,8 mln di euro, così ripartiti: 69,4% (7,06 mln) a carico del Comune di Vipiteno (e dei comuni limitrofi in base al numero di alunni frequentanti) e 30,6% (3,74 mln) a carico della Provincia. di tutte le persone che hanno lavorato per realizzarla, e si dice convinto che con altrettanta passione si metteranno al lavoro insegnanti ed alunni, alcuni provenienti anche da altre parti d’Italia e d’Europa. Proprio dall’incontro delle loro esperienze diverse di origine e di cultura potrà nascere una società migliore di quella di oggi. Così aveva sognato Alexander Langer, a cui la scuola è intitolata. Il sindaco di Vipiteno, Fritz Karl Messner, ha ricordato il lungo e complesso iter per la ristruttura-

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L’assessore comunale Cola ha ricordato che al progetto esecutivo si è arrivati grazie ad una stretta collaborazione tra l’architetto Siegfried Delueg, la dirigenza e i gruppi di lavoro in cui sono stati coinvolti gli insegnanti ma anche gli stessi alunni e le loro famiglie. Questo polo scolastico è intitolato ad Alexander Langer, uno dei precursori della convivenza tra i gruppi linguistici: “La nostra scuola è pronta a continuare su questo cammino”. L’assessore provinciale all’edilizia pubblica, Massimo Bessone, ha

portato il suo augurio di buon lavoro agli insegnanti e agli alunni. Bessone, che ha frequentato da bambino questa scuola, ha riconosciuto fra i presenti le sue maestre d’un tempo e le ha calorosamente salutate. Si è quindi detto compiaciuto della ristrutturazione della scuola per il suo concetto architettonico ma anche per l’impiego di materiali ecologici. Il sovrintendente scolastico provinciale, Vincenzo Gullotta, ha espresso il suo apprezzamento per l’opera, moderna e funzionale, in cui si sono ripensati gli spazi per rendere l’ambiente di apprendimento flessibile e adatto ai bambini. Un simpatico siparietto: uno studente ha intervistato un “Alexander Langer” impersonato di volta in volta da alcuni suoi compagni, su temi come la pacifica convivenza e la tutela dell’ambiente: temi

per lui fondamentali, che gli studenti di questa scuola non vogliono dimenticare. Infine l’architetto Siegfried Delueg ha sottolineato come tutto il processo di progettazione, a partire dal 2015, è avvenuto in stretta collaborazione con un gruppo di lavoro composto dal personale scolastico, guidato dalla dirigente Carmela Grassi (oggi presente), tenendo conto delle esigenze didattiche in vista dei progetti di innovativo rilancio e di potenziamento della scuola. Infine nel piazzale della scuola, intitolato anche questo ad Alexander Langer, e in cui sono affluiti in massa tutti gli alunni del complesso, il decano Christoph Weigl ha proceduto alla benedizione della nuova opera. ap

Errata corrige Sul bellissimo progetto di ristrutturazione e di ampliamento dell’edificio l’Erker ha ampiamente riferito nei numeri di giugno 2017 e di settembre 2019. Per il madornale errore apparso su questo ultimo numero (abbiamo scritto che la scuola elementare tedesca era intitolata a Eduard Ploner, mentre invece era intitolata a Karl Domanig) chiediamo scusa e nel contempo ringraziamo la gentile lettrice che ce lo ha segnalato.


PRATI DI VIZZE

Rimessa a nuovo Maria Hilf am Friedhof Ripristinata nella sua forma originaria la cappella cimiteriale – Bellissime le vetrate

L’edificio Stando alla letteratura disponibile e alle informazioni gentilmente fornitemi da Simon Walter, del Consiglio parrocchiale di Prati, la cappella cimiteriale Maria Hilf am Friedhof fu costruita nel 1623 a fianco della chiesa parrocchiale di S. Croce e consacrata nel 1714. Fu utilizzata fino al XVIII secolo per il Santo Sepolcro nel periodo pasquale e dal suo piccolo campanile la campanella ricordava il momento del trapasso di uno dei parrocchiani. Purtroppo, negli anni Sessanta, a metà della cappella fu eretto un muro divisorio per fare posto, nella parte dell’altare, all’impianto di riscaldamento della chiesa parrocchiale. Ciò nonostante l’aula, pur così ridimensionata, continuò a fungere da cappella mortuaria. Infine nel 2017 il Consiglio parrocchiale decise di abbattere la divisoria e di ripristinare la cappella nelle sue dimensioni originali e di dotarla di tre artistiche vetrate. La cappella fu ufficialmente riaperta nella primavera del 2019. Le vetrate Le vetrate disegnate da Christoph Hofer meritano di essere osservate per la loro forte potenza evocativa. Con grande semplicità ma con efficace valore simbolico esse rappresentano il ciclo della vita e della morte in questa cappella in cui, per l’ultima volta, sosta sulla terra l’uomo che trapassa i misteriosi confini dell’esistenza. La prima finestra, a destra entrando, sul lato della strada, raffigura una pioggia vivificatrice che cade a fecondare la terra, dando inizio al ciclo della vita. La seconda finestra, in sequenza logica, è quella sulla parete sinistra, dal lato della chiesa: essa raffigura una scalinata, con i gradini che rappresentano le tappe del nostro cammino sulla terra dalla

La cappella cimiteriale Maria Hilf am Friedhof

nascita alla fine. E infine la terza finestra, anche questa sul lato della strada, conclude questo itinerario umano con l’ingresso attraverso un sole nella luce infinita che sta dopo la morte. Questa simbologia, nella sua terribile sintesi del breve ciclo di nascita, vita, morte, è stata resa artisticamente con straordinaria efficacia figurativa e con grande perizia compositiva. Le raffigurazioni che appaiono sulle vetrate non

sono pennellate di colore spalmate sui vetri. Sono invece delineate da cornicette di piombo che legano insieme le varie lastrine di vetro, ognuna delle quali ha dovuto essere ritagliata secondo il profilo del rispettivo motivo figurale che, in questo modo, si mostra all’osservatore sia dal di dentro che dal di fuori della cappella. Con ciò si è voluto sottolineare che la finestra non è un diaframma di separazione ma, al contrario, il luogo predestinato alla comunicazione fra “dentro” e “fuori”. L’evento del-

la morte che si celebra dentro la cappella non esclude la continuità esterna con il mondo. Ancora un’annotazione: il vetro scelto per le vetrate, che appare bianco guardando verso la luce diurna dell’esterno, è in realtà un vetro rosa, che riverbera in tutto l’interno della cappella un’atmosfera soffusa di un rosa così tenue da non essere quasi avvertito con l’occhio, ma come respirato con lo spirito. ap Erker 11/19

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

A Vipiteno il terzo concorso nazionale Brassband

Concorso fotografico:

“L’oro azzurro dell’Alta Valle Isarco: l’acqua”

Il Cai di Vipiteno, l’AVS, il Comune di Vipiteno e la Società Cooperativa Turistica di Vipiteno organizzano la seconda edizione del Concorso/Mostra Fotografica. Al concorso possono partecipare tutti, termine di scadenza è il 16 novembre 2019. Il modulo di iscrizione e il bando sono scaricabili sul sito: www.caivipiteno.it/it/ cai-vipiteno/benvenuti.html. Il tema riguarda l’acqua. Torrenti di montagna, fiumi, laghi, cascate, zone umide, sorgenti: sono le forme che assume l’acqua che scorre nel nostro territorio. L’acqua non solo offre un eccezionale spettacolo quando scorre impetuosa o quando si placa nei laghi di montagna, ma rappresenta una straordinaria forza vitale che modella i paesaggi, alimenta gli eco-

Dopo il concorso del 2017 ad appiano, sarà la nostra città ad ospitare questa importante manifestazione

sistemi, determina l’economia rurale, mette in moto le attrezzature energetiche e, in generale, è risorsa chiave per la biosfera ma anche per moltissime attività umane. Cogliere con la fotografia il rapporto tra l’acqua e il suo contesto significa raccontare l’importanza vitale del legame che unisce uomini, animali, vegetazione al paesaggio delle nostre montagne e delle nostre vallate. Oggetto del concorso e dell’esposizione fotografica non è dunque solo l’acqua come elemento scenografico e spettacolare ma come fattore che determina i paesaggi e i rapporti tra le diverse componenti naturali (fauna - vegetazione - paesaggio) e tra uomini e ambiente. cm

Servizio Sociale della Comunità Comprensoriale Il mercatino di Natale del Servizio Sociale della Comunità Comprensoriale Wipptal apre le sue porte giovedì 28 novembre 2019 dalle ore 9.00 alle ore 16.00 presso il Centro Sociale Wipptal “FUGGER”, Via Stazione 10 a Vipiteno. Si offrono tanti prodotti fatti a mano, tra l’altro corone d’Avvento, meravigliose decorazioni per l’Avvento e per il Natale e tanti altri particolari. 72oggetti Erker 11/19

Il 16 novembre, presso il Teatro Comunale di Vipiteno, si svolgerà il Concorso Nazionale Brass Band con in palio la partecipazione ai campionati europei del 2020 che, per la prima volta, si svolgeranno negli Stati Baltici, precisamente a Polanga, in Lituania, dal 25 al 3 maggio. Alla competizione parteciperanno cinque bande composte da soli ottoni, delle quali tre di prima categoria: l’Italian Brass Band, la Brass Band Wipptal, la Brass Band Überetsch e due di seconda categoria, la Brass Band di Imola e la “Brässknedel” Brass Band della Val Pusteria. Tra le appartenenti alla prima categoria uscirà il nome di quella che parteciperà agli europei. Per loro è prevista l’esecuzione di un brano d’obbligo, la “Toccata e Fantasia”, di Thomas Doss ed un pezzo a libera scelta. La giuria è composta da tre giudici di fama internazionale, figure di spicco nel campo della musica: Robert Childs, professore di musica che ha tenuto lezioni nei migliori conservatori di Europa, l’austriaco Hannes Buchegger, direttore d’orchestra e pioniere e specialista della Brass Band e Thomas Doss direttore di orchestra, compositore, professore che ha inse-

gnato in tutto il mondo, fino al 2016 anche presso il conservatorio Claudio Monteverdi di Bolzano. La giuria esprimerà il suo giu-

dizio senza avere la possibilità di vedere le bande e si baserà unicamente sull’ascolto, ponendo la sua attenzione sull’intonazione, sulla qualità e bilanciamento del suono, tecnica e articolazione, insieme e ritmica, espressione e dinamica e l’interpretazione. Questo il programma: alle ore 15.00 esecuzione del brano d’obbligo per la prima categoria e concorso della seconda categoria; ore 17.00 brano a libera scelta della prima categoria; ore 20.00 concerto di gala al quale parteciperanno la Südtiroler Jugend Brass Band e la Brass Band Wipptal, successivamente la premiazione. bm

Corso in lingua italiana Corso di preparazione al parto - sab./dom. 23. e 24. novembre 2019 Referenti: ostetrica e assistente sanitaria Durata del corso: sabato, 23.11.19 e domenica, 24.11.19 dalle ore 9 - ca. 17 presso il Distretto di Vipiteno, Via San Giacomo n. 8, 1.piano - sala riunioni Prenotazione: Servizio di Prevenzione Vipiteno 0472/77 46 21


HOCKEY VIPITENO

Ottimo avvio di campionato per i Broncos Una sorprendente squadra di giovani occupa il secondo posto in classifica Nel campionato Alps League di hockey la squadra dei Broncos occupa il secondo posto in classifica,

cietà. Nella partita contro il Feldkirch, ad esempio, vinta dai Broncos per 10 a 2, erano presenti circa 750 spettatori, numeri che da tanto tempo non si vedevano. L’importante ora è rimanere tra le prime 6 squadre che, al termine dei gironi di andata e ritorno, conquisteranno il diritto di accedere ai play-off. Se prima sembrava un risultato difficilmente raggiungibile, ora sembra più a portata di mano. I giocatori, da quello che si è I Broncos sconfitti dall’Asiago di fronte ad un numerosissimo pubblico di sostenitori visto fino ad ora, ce la metteranno tutta. Ansovvertendo tutte le previsioni che erano state fat- che nella classifica valida per la conquista del titote all’inizio del campionato. Una squadra di gio- lo italiano i Broncos sono situati a metà classifica, vani che avrebbe dovuto maturare strada facendo con partite da recuperare. Non rimane che andare e che invece ha subito tirato fuori tanta di quel- al palazzetto del ghiaccio, godersi lo spettacolo la grinta e bel gioco che ha lasciato felicemente ed incitare la nostra squadra. sorpresi tifosi e società. Questo il bilancio fino ad Una pregevole iniziativa ha colorato di rosa il oggi: su dieci partite 7 vittorie e seconda posizio- mese di ottobre. Con la “Mission Pink” la squane in classifica con 21 punti dopo i “lupi pustere- dra e la società dei Broncos hanno attirato l’atsi”, al comando con 23. A parte lo scivolone casa- tenzione sulla prevenzione del tumore al seno. lingo contro l’Asiago, perso per 5 a 2, non poteva Nel palazzetto, durante le partite, i tifosi potevaesserci inizio migliore, segno che la strategia posta no dare il loro sostegno con un’offerta a favore in essere dal nuovo allenatore Dustin Whitecotton dell’Assistenza Tumori Alto Adige. Tutti i giocatosta dando ottimi risultati. ri a sostegno dell’iniziativa, oltre alle loro offerte Con le vittorie stanno tornando un po’ alla vol- avevano, intorno alle stecche, un nastro colorata anche gli spettatori, grazie anche alla capilla- to di rosa. bm re attività di comunicazione elaborata dalla So-

Hühnerspiel Vertical-KM: Christian Moser è il nuovo vincitore In condizioni atmosferiche ideali, domenica 29 settembre a Colle Isarco si è svolta la nona edizione della gara Hühnerspiel Vertical-KM. Alla competizione hanno partecipato 80 atleti, che hanno affrontato il percorso su 2,9 km e un dislivello di 1.000 m sulla storica montagna locale del paese. Fin da subito Christian Moser ha preso il comando della gara, non dando alcuna possibilità ai suoi avversari. Moser ha raggiunto il traguardo con un grandioso tempo finale di 35,31 minuti.

Secondo classificato l’atleta locale David Thöni (37,44), seguito dal giovane e forte atleta di Mareta Armin Larch (37,57). Nella gara femminile la vittoria è andata all’attuale detentrice del record Stefanie Jimenez del Team Salomon Italia, che ha raggiunto il traguardo in 44.13 e ha lasciato alle spalle Astrid Renzler di ASV Rasen (47.54) e Pamela Peretti del Trentino Running Team (47.58). cm

Teatro Stabile Bolzano 19.11.19: “La meraviglia – voci e storie dalla città sotterranea”, una produzione dello Stabile, scritta e interpretata da Andrea Castelli con il contrappunto musicale di Emanuele Dell’Aquila e la regia di Leo Muscato. Un attore e un suggeritore/musicante rimangono chiusi per errore in un teatro. Per passare la notte, in attesa che al mattino qualcuno li trovi, i due parlano e fanno riemergere storie di un passato che sembra remoto ma che invece ritorna venato di malinconia e di umorismo. Vipiteno, Teatro Comunale, ore 20.30 CAI Vipiteno Incontri sociali 24.11.18: Pranzo sociale. CAI Brennero 24.11.19: Pranzo di Natale. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 21.11.19: Virgo Fidelis (patrona dell’Arma) cerimonia con S. Messa. 30.11.19: Elezioni nuovo consiglio direttivo. UPAD Vipiteno Incontri: Oratorio M. Schutz, ore 15.00. 06.11.19: I consigli della farmacista di terza età. Rel.: dott.ssa Astrid Hell. 13.11.19: Appuntamento con l’opera. Rel.: dr. Maurizio Dapas. 20.11.19: Oriana e la luna. Rel.: dr. Stefano Zuliani. 27.11.19: Paesaggi e fotografie in Alto Adige. Rel.: Mario Sartori. 04.12.19: Luppolo e birra, una storia antica. Rel.: dott.ssa Laura Piovesan. 12.11.19: Gita culturale a Bassano del Grappa. Soccorso Alpino Vipiteno 15.11.19: “Regole semplici per situazioni complesse”. Serata informativa su rischio valanghe. Relatori: Fabio Gheser, Carlo Bruccoleri, Maurizio Lutzenberger. Vipiteno, Sala V. Raber, ore 21.00.

Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 22 novembre 2019 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 946020.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 112 Erker 11/19

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Sport

Es ist dieses Wahnsinnsgefühl, das ihm sein Hobby gibt: am Start, auf der Bahn, bei den Sprüngen. Angst kennt er dabei nicht, aber Respekt. Motocrosser David Mandl aus Sterzing im Erker-Porträt.

„Ein Wahnsinnsgefühl!“ von Barbara Felizetti Sorg

„Es ist das pure Adrenalin, das beim Start durch den Körper gepumpt wird. Dieses Wahnsinnsgefühl, der Sound der Maschinen, der Geruch – das alles macht Motocross aus. Und das Bärigste sind die Sprünge, bis zu 30 m weit! Anders kann ich meine Faszination für diesen Sport nicht beschreiben.“ Und seine Faszination ist groß. David Mandl aus Sterzing,

DAVID MANDL kompakt Geburtsdatum: 1. November 1996 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Sterzing Beruf: Kaminkehrer Sportart: Motocross Verein: x-moto Hobbys: Bergsteigen, Ski74touren, ErkerMountainbiken 11/19

23 Jahre jung, ist erst relativ spät und eher zufällig zum Motocross gekommen. Mit 16 Jahren drehte er mit Kollegen im Safety Park in Bozen seine ersten Runden und hat dabei sein neues Hobby entdeckt. Sein Vater Andreas, ebenfalls begeisterter Motocrosser, ist wohl auch nicht ganz unschuldig an der Leidenschaft seines Sohnes. Er ist es auch, mit dem er mittlerweile am häufigsten unterwegs ist, manchmal in Bozen, meistens in Rietz im Tiroler Oberland. In der freien Natur zu fahren, kommt für David nicht in Frage. Doch dass es in der näheren Umgebung keine entsprechende Bahn gibt, stört ihn natürlich sehr. „Vor einigen Jahren wollte der Motoclub Brixen eine eigene Anlage in der Sachsenklemme errichten“, erzählt David. Mit den Grundbesitzern sei alles geklärt gewesen, da habe eine Unterschriftenaktion von Gemeindebürgern alle Pläne zunichte gemacht. Seitdem habe es keine weiteren Versuche mehr gegeben, im Wipptal eine Motocrossbahn zu errichten. Umso mehr freut er sich darüber, dass seit einigen Jahren eine Etappe des KTM KINI Alpencups im Pfitscher Hochtal ausgetragen wird. Ein Heimrennen sozusagen, das immer eine besonde-

re Atmosphäre hat. „Heuer habe ich nicht so viel trainiert, da muss ich mit dem 33. Platz in der offenen Klasse schon zufrieden sein“, resümiert David. Im Jahr 2017 hat er seine bisher erfolgreichste Saison absolviert, als er in der Gesamtwertung des Alpencups den 8. Platz belegte. „Ich habe ja keine größeren Ambitionen“, meint er gelassen. „Motocross ist für mich ein Hobby – was geht, geht eben. Wenn es mal besser geht, ist schön, und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm.“ Ein Leben als Profi könnte er sich gar nicht vorstellen, denn „wenn man muss, macht’s keinen Spaß mehr“, zudem habe er für eine Profikarriere viel zu spät angefangen. Am liebsten fährt er auf einer Sandpiste „mit richtig tiefen Rillen“, das liegt ihm besonders, wie etwa in Mailand, wo man das ganze Jahr über fahren kann. „Auf einer Sandpiste ist keine Kurve wie die nächste, keine Runde ist gleich, weil sich die Sandrillen ständig verändern“, schwärmt David. Gerade das sei auch die große Herausforderung beim Motocross: Es wird einem nicht nur körperlich alles abverlangt („Bei einem Rennen eine Viertelstunde durchzufahren, ist schon bru-

tal streng“), sondern auch mental, schließlich muss ein Motocrosser vieles zugleich denken: die Piste unter Kontrolle haben, die Konkurrenz im Auge behalten, die sich ändernden Bedingungen richtig einschätzen, Geschwindigkeit aufbauen, Sprünge einplanen ... Da darf man sich nicht verkalkulieren. Körperlich hält er sich gemeinsam mit seiner Schwester Denise durch viel Sport fit, fährt Rad, macht Skitouren, kraxelt auf den Bergen herum, auch Paragleiten möchte er in nächster Zukunft lernen („Bergab gehen ist mir zu lästig“). Die richtige Technik und Taktik für die Rennbahn hingegen holt er sich vor allem bei Kursen in Deutschland, Österreich und Ungarn, wo es um die richtige Haltung, um perfekte Sprünge und viele andere praktische Tipps geht. „Viel gebracht hat mir vor allem die Videoanalyse bei diesen Kursen, sonst kann man sich oft gar nicht vorstellen, was man alles falsch macht“, so David. Billig ist der Sport natürlich nicht. Seine Husqvarna 450 ccm kostet rund 8.000 Euro, hinzu kommen Ausgaben für die Schutzausrüstung, der Tageseintritt in Bozen kostet 20 Euro, die Jahreskarte in Rietz 330 Euro. Auch für Ben-


„Motocross ist meine Welt!“

zin kommt übers Jahr gerechnet schon einiges zusammen. „Aber das ist mir mein Hobby wert“, so David, der als Kaminkehrer sein Brot verdient. „Zudem habe ich einen feinen Chef, so dass ich Beruf und Hobby gut miteinander vereinbaren kann.“ Zwei- bis dreimal pro Woche trainiert er, fährt am Wochenende und nach Feierabend nach Bozen oder Rietz, im Winter ist er hin und wieder auch auf der gefrorenen Piste in Arco unterwegs. Das sei „zwar nicht so schön, aber immer noch besser als gar nichts“. Für einen anderen Motorsport kann er sich nicht begeistern. „Enduro ist mir zu langsam, auf der Straße ist es mir zu gefährlich, auf den großen Rennstrecken zu teuer. Da bleibe ich lieber beim Motocross, das ist meine Welt.“

Am liebsten fährt David Mandl auf einer Sandpiste „mit richtig tiefen Rillen“.

Schwere Verletzungen hat er sich bisher nicht zugezogen. Einen Schlüsselbeinbruch und Gehirnerschütterungen, mehr nicht. „Wir tragen ja auch eine gute Schutzausrüstung mit Helm, Stiefeln, Handschuhen sowie Knie-, Nacken-, Rücken- und Brustprotektoren“, winkt er ab. Es passiere ohnehin relativ wenig. Ob er denn nicht Angst habe? David lacht. „Nein, Angst wäre bei diesem Sport der falsche Begleiter – wie übrigens überall im Leben, da zahlt man nur drauf. Sicher, meine Mutter Elisabeth und meine Freundin Michaela sind natürlich froh, wenn ich die Rennen heil überstehe. Ich selbst habe Respekt und versuche, mit Kopf zu fahren. Dann bleibt auch dieses Wahnsinnsgefühl, das ich immer wieder E gerne auskoste.“

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Sport BERGLAUF

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Christian Moser ist das neue Siegergesicht auf dem Hühnerspiel Bei idealen Rennbedingungen ging Ende September die neunte Ausgabe des Hühnerspiel Vertical-KM in Gossensaß über die Bühne. 80 Athleten nahmen die Strecke über 2,9 km und einen Höhenunterschied von 1.000 m auf den geschichtsträchtigen Hausberg des Dorfes in Angriff. In Richtung Hühnerspielhütte entlang des Steiges Nr. 22 setzte sich der Überraschungsmann des Tages gleich zu Beginn des Rennens an der Spitze ab. Der Freienfelder Christian Moser ließ seinen Verfolgern auf der für Steilstreckenspezialisten geschaffenen Strecke keine Chance. Mit einer grandiosen Endzeit von 35.31 Minuten krönte er sich erstmals zum Sieger des Hühnerspiel Vertical-KM. Die weiteren Stockerlplätze gingen an Lokalmatador David Thöni (37.44), gefolgt vom starken Wipptaler Nachwuchsathleten Armin Larch

(37.57). Die Top 5 komplettierten der Österreicher Marc Hochstaffel vom Team Karpos (39.30) und der Ahrntaler Daniel Oberlechner (39.54). Bei den Damen feierte die aktuelle Streckenrekordhalterin Stefanie Jimenez vom Team Salomon Italia einen souveränen Sieg. Sie

© ASV Gossensaß Skialp

Mitte Oktober wurden im Raiffeisensaal in Sterzing die Gesamtsieger des diesjährigen Wipptaler Berglaufcups prämiert. Nach der Begrüßung durch Christina Pupp, Direktorin der Raiffeisenkasse Wipptal, ließ Andreas Brunner vom ASV Ratschings, der die beliebte Berglaufserie koordiniert, die vier Etappen in Foto und Film Revue passieren. Sein Dank ging an die zahlreichen Läufer, vor allem an die Kinder und Jugendlichen, die mit Freude an den Bewerben teilnehmen. Einen besonderen Dank richtete er auch an die Sponsoren der Laufveranstaltung. Anschließend wurden den Gesamtsiegern aller Kategorien die von Künstler Günther Plattner gefertigten Trophäen übergeben. „Die Trophäen stehen ganz im Zeichen der vier Elemente, die auf die vier Läufe des Berglaufcups Bezug nehmen“, so Plattner. Das Element Erde stehe für den Kirchsteiglauf in Stilfes, das Element Wasser für den Gilfenklammsprint in Stange; wegen der exponierten Lage habe er für die Mareiter Stein Trophy in Mareit das Element Luft gewählt, das Element Feuer hingegen für das Finale beim Wasserfalleralmlauf in Ratschings. Die Trophäen gingen in den Kinder- und Jugendkategorien an Marie Ungerank aus Telfes (Mädchen 1), Ilvy Marie Markart aus Ridnaun (Mädchen 2) und Evi Eisendle aus Ratschings (weibliche Jugend) sowie an Patrick Rainer aus Mareit (Buben 1), Valentin Sparber aus Gasteig (Buben 2) und Patrick Kotter aus Gasteig (männliche Jugend). Die Wertung bei den Erwachsenen sah in diesem Jahr erstmals neue Siegergesichter. Während die ersten drei Ausgaben des Berglaufcups von Maria Rabensteiner aus Wiesen und Christian Moser aus Freienfeld gewonnen worden waren, ging heuer der Gesamtsieg an Lea Trenkwalder aus Wiesen und an Armin Larch aus Mareit. Fotos dazu gibt es auf unserer Facebook-Seite.

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erreichte in 44.13 Minuten das Ziel und ließ damit Astrid Renzler vom ASV Rasen (47.54) und Pamela Peretti vom Trentino Running Team (47.58) hinter sich. Eine Fotogalerie dazu gibt es auf unserer Facebook-Seite.

BERGLAUF

Top-Ergebnisse beim Soltn-Berghalbmarathon Beim Soltn-Berghalbmarathon, der Ende September in Jenesien ausgetragen wurde, kamen gleich drei Läufer vom Laufverein ASV Freienfeld in die Top 10. Auf dem 3. Platz der Gesamtwertung klassierte sich Martin Griesser mit einer Zeit von 1:20.19 Stunden, was in der Kategorienwertung Platz 2 bedeutete. Dario Steinacher benötigte für den Halbmarathon 1:24.24 Stunden und belegte damit den 6. Gesamtrang; in seiner Kategorie sicherte er sich damit den Tagessieg. Der Dritte im Bunde war Benjamin Eisendle, der in 1:25.38 Stunden den 8. Gesamtplatz und Rang 4 in der Kategorienwertung holte. Tagesschnellster war Michael Hofer vom ASV Deutschnofen mit einer Zeit von 1:17.58 Stunden.

© Laufverein ASV Freienfeld

Gesamtsieger des Wipptaler Berglaufcups prämiert


KANU

Ulpmer-Brüder schließen Saison erfolgreich ab Erneut sehr gute Leistungen erzielten die Brüder Manuel und Matthias Ulpmer bei den letzten Bewerben im Kanu-Slalom dieser Saison. Mitte September fanden in Cuneo zwei nationale Slalom-Rennen statt. Der 21-jährige Manuel Ulpmer fuhr dort bei beiden Rennen auf Platz 1 in der Eliteklasse (Senior). Sein 15-jähriger Bruder Matthias wurde beim ersten Rennen Fünfter in der Kategorie U16, beim zweiten Rennen startete er in der U18, für die das Rennen zugleich auch die Italienmeis-

terschaft war, und fuhr dort auf den sehr guten 7. Platz. Ende September fand auf der Sarca in Torbole die Regionalmeisterschaft statt. Dort konnten Manuel und Matthias Ulpmer jeweils den Sieg einfahren. Sehr starke Leistungen erzielten die Brüder Anfang Oktober beim internationalen Arge Alp Kanu Slalom in Klagenfurt. Manuel fuhr in der Kategorie Senior auf Platz 6 und Matthias fuhr in der U18 auf den sehr guten 10. Platz. Im Bild Matthias und Manuel Ulpmer.

RAFTING

ASV Sterzing holt zwei Siege Anfang Oktober wurden in Valstagna (VI) die Rafting-Italienmeisterschaften im Slalom sowie ein Bewerb um den Italienpokal im

Downriver (Abfahrt) ausgetragen. Das U23-Team des ASV Sterzing holte mit Damiano Casazza, Mark Mair, dem Meraner Martin Unterthurner und Michael Zanella sowohl im Slalom als auch in der Abfahrt souverän den Sieg und damit auch den Sieg in der Gesamtwer-

tung der beiden Renntage. In der U19 mit Theo Legendre, Gabriel Ruelle, Renè Sanna und Matteo Badoglio belegte der ASV Sterzing in beiden Rennen jeweils den 2. Platz und damit auch in der Gesamtwertung. Ein starkes Lebenszeichen gab das Team Tigerle aus Sterzing von sich, das nach zweijähriger Auszeit den 2. Platz im Slalom der Seniorenklasse belegte. In der Hobbyklasse ging im Slalom der 2. Platz an den ASV Sterzing, der 6. Platz an das Team Tigerle. In der Abfahrt belegte der ASV Sterzing den 4. Platz, das Team Tigerle den 7. Platz. In der Gesamtwertung bedeutete dies den 2. Platz für den ASV Sterzing und den 5. Platz für das Team Tigerle. Im Bild das siegreiche U23-Team des ASV Sterzing. Erker 11/19

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FUSSBALL

Special Kickers Friends Cup in Wiesen

Rundwanderung Valler Jöchl Im November wagen wir uns nochmals auf eine Höhe von 2.050 m, bevor die ersten Schneefälle des Winters einsetzen. Wir fahren von Mauls hinauf nach Ritzail und auf der Schotterstraße weiter bis zum Fahrverbot an der dritten Kehre mit Parkmöglichkeit. Auf der Straße und diese abkürzend auf einem Steig (Nr. 10) wandern wir hinauf ins Valler Jöchl (1.932 m), einem uralten Übergang vom Valser- ins Wipptal. Dann geht es auf Weg Nr. 9 rechts hinüber Richtung Bergstation der Umlaufbahn Jochtal. Kurz vorher wandern wir rechts weiter hinauf (Nr. 11) zur Ochsenhütte und zum Speicherbecken für die künstliche Beschneiung. Von hier aus können wir den Ausblick in den Sterzinger Talkessel, in die Stubaier und Sarntaler Alpen sowie in die Dolomiten genießen. Nun beginnen wir den Abstieg (Schild: Planer Kampele – Mauls) hinunter zum Ochsenboden und auf fast ebenem Waldsteig kommen wir zu einer Forststraße (von hier ist eventuell noch ein Abstecher zum Planer Alpl möglich – hin und zurück ca. 1,5 Stunden). Dem Forstweg folgen wir nach rechts (Nr. 10A) und kurz darauf können wir auf einem Steig – den Almweg abkürzend – absteigen. Wir erreichen wieder den Almweg, folgen diesem weiter hinunter in den Graben des Nockebaches und steigen jenseits davon wieder auf zu unserem Ausgangspunkt. Tipp Wegen der früh einbrechenden Dämmerung ist jetzt im Spätherbst eine genaue zeitliche Tourenplanung unabdingbar, damit wir nicht von der Dunkelheit „überrascht“ werden!

Tourendaten Ausgangspunkt: 3. Kehre nach Ritzail Strecke: 8 km Gehzeit: 3,5 – 4 Stunden (ohne Abstecher Planer Alpl) Höhendifferenz: 500 hm Ausrüstung: warme Kleidung, feste Schuhe, evtl. Stöcke, Proviant und Getränke, Stirn- oder Taschenlampe

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Erker 11/19

Hermann Steiner, AVS Sterzing

Die Zahl der Fans und Zuschauer wächst von Jahr zu Jahr! Bereits zum vierten Mal wurde Anfang Oktober auf dem Sportplatz in Wiesen der Special Kickers Friends Cup ausgetragen, der erneut unter dem Motto „Ein Tag mit und unter Freunden“ stand. Auch in diesem Jahr wurden viele spannende Spiele ausgetragen. Die zahlreichen Fans, welche die Spiele von Beginn an begleiteten, waren über das gestiegene Niveau positiv überrascht. Auch zahlreiche Ehrengäste verfolgten interessiert die Spiele; einige nahmen sogar am VIP-Spiel teil, u. a. Thomas Strickner, Vize-Bürgermeister und Sportreferent von Ratschings, Fabio Taccardo von der Finanzwache Sterzing, der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner, Stefan Guf-

ler, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, und Andreas Leitner, Präsident der Thermo Wipptal AG. Im kleinen Finale setzen sich die Special Kickers Gelb gegen Yankees Virtus Bozen mit 2:1 durch und belegten den 3. Platz. Im großen Finale, das bis zur letzten Sekunde äußerst spannend verlief, gewannen die Special Kickers Blau mit 3:2 gegen die Lebenshilfe Bozen. Die Special Kickers gewannen somit zum zweiten Mal hintereinander die Wandertrophäe. Für die fünfte Ausgabe im kommenden Jahr haben die Organisatoren bereits mehrere Ideen. Die Mannschaften, die am diesjährigen Turnier teilgenommen haben, haben jedenfalls ihr Kommen bereits zugesagt, neue Mannschaften haben ihr Interesse bekundet.

TENNIS

Clubturnier des TC Ratschings Auch in diesem Jahr fand Mitte September das traditionelle Clubturnier des TC Ratschings ASV statt, wobei es galt, die Meister in den verschiedenen Kategorien zu küren. Am Turnier beteiligten sich rund 40 Spieler, die dann anlässlich einer gemeinsamen Grillparty prämiert wurden. Clubmeister der Herrenklasse Einzel wurde Armin Graus vor Klaus Kruselburger, Philipp Auckenthaler und Alexander Röck. Clubmeister der Herrenklasse Doppel wurden Armin Graus/ Philipp Forer vor Thomas Rainer/Daniel Oberhofer, Klaus Kruselburger/Selim Farizi und Francesco Zenzale/Robert Freund. In den Kinderkategorien wurden folgende Sieger ermittelt: In der U13 gewann Daniel De Angelis vor Hannes Leitner, Anna Maria De Angelis und Niklas Minzoni. In der Kategorie Mädchen setzte sich Isabell Pircher vor Clara Arcolin durch. Im Bild die Finalteilnehmer.


TENNIS

Nachwuchsspieler des TC Ratschings bei Landesfinale erfolgreich DRESSURREITEN

Landesmeister im Dressurreiten in Sterzing gekürt

© Reitverein Thumburg/Sterzing

Vor kurzem organisierte der Reitverein Thumburg/Sterzing die Landesmeisterschaft im Dressurreiten. Obwohl das Wetter nicht mitspielte, konnte die Meisterschaft dank zufriedenstellender Bodenverhältnisse für die Pferde trotzdem ausgetragen werden.

Das Richterkollegium und die Präsidentin der FISE Südtirol sprachen den Teilnehmern großes Lob für ihre Leistungen aus. In allen zu vergebenen Meistertiteln zeigten die neuen Landesmeister in den verschiedenen Kategorien ein sehr hohes Leistungsniveau. Die feierliche Siegerehrung fand am Ende in der Reithalle statt, die von Günther Seidner, Direktor des Milchhofes Sterzing und Obmann der Raiffeisenkas-

se Sterzing, in Zusammenarbeit mit der Präsidentin der FISE Südtirol Betty Ticcò sowie den Richtern Nicoletta Milanese, Gilberto Sebastiani und Roland Morat durchgeführt wurde. Meister in der Kategorie „Emergenti“ wurde Nadine Benedikter vom Reitverein Sterzing/Thumburg auf Askan von Sudbollenhagen, Meister in der Kategorie „Beginners“ wurde Stefanie Waldner aus Meran auf Camkano, Meister in der Kategorie „Advanced“ wurde Caren Prugger vom Pustertaler Reit- und Fahrverein auf Antares und Meister in der höchsten Klasse der Kategorie „Master“ wurde Johann Planatscher vom Reitverein Thumburg/Sterzing auf Lucena. Auch weitere Mitglieder des Reitvereins Sterzing erzielten gute Ergebnisse.

Beim Finale um die VSS-RVD Jugendtennismeisterschaft konnten die Spieler des TC Ratschings ASV ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. In diesem Jahr waren zum ersten Mal die Turniere um die VSS-RVD Jugendtennismeisterschaft auf Landesebene ausgeschrieben, im Bezirk wurden vier Turniere ausgerichtet. Für das Landesfinale in St. Ulrich/Gröden haben sich Samuel Hofer und Jonas Oberhofer (beide U18), Daniel De Angelis und Anna Maria De Angelis (beide U13) sowie Daniel Haller (U10) vom TC Ratschings ASV qualifiziert. Daniel Haller erreichte das Finale, wo er sich Alex Putzer (TC Gröden) mit 4:1 und 4:3 geschlagen geben musste, obwohl er gegen diesen in der Vorrunde noch siegreich war. Samuel Hofer und Anna Maria De Angelis erreichten in der jeweiligen Kategorie den 3. Platz. Auch heuer konnte sich die Nachwuchsarbeit des TC Ratschings ASV wieder sehen lassen, wenn sie auch nicht von einem Landesmeistertitel gekrönt wurde. Im Bild Daniel Haller vom TC Ratschings.

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LEICHTATHLETIK

VSS-Dorf- und Stadtläufe abgeschlossen Im September standen die beiden letzten Etappen der diesjährigen VSS-Dorf- und Stadtläufe auf dem Programm. Die 8. Etappe wurde am 1. September in Sarnonico (TN) ausgetragen, die 9. und letzte Etappe am 21. September in Glurns. In Sarnonico liefen wieder mehrere Wipptaler Athleten in die Medaillenränge. Siegreich waren Marie Ungerank (Laufverein ASV Freienfeld, Schülerinnen D) und Laura Markart (ASV Sterzing, Schülerinnen A). Einen 2. Platz hol- © Laufverein ASV Freienfeld te Mattia Rigon (Freienfeld, Schüler D), während Maria Kerschbaumer und Nora Markart (Sterzing) bei den Schülerinnen A zeitgleich den 3. Platz belegten.

Beim Finale in Glurns holten sich Marie Ungerank, Mattia Rigon, Laura Markart und Lara Vorhauser den Sieg in der jeweiligen Kategorie. Katharina Gander belegte in der Damenklasse 1 den 2. Platz. Weitere Athleten des Laufvereins ASV Freienfeld und des ASV Sterzing konnten gute Ergebnisse erzielen. In der Gesamtwertung aller Läufe gingen drei Siege in das Wipptal; Marie Ungerank, Nora Markart und Lara Vorhauser konnten in der neun Etappen umfassenden Laufserie in ihren Kategorien die meisten Punkte sammeln. Mattia Rigon belegte in der Gesamtwertung den 2. Platz, Julian Markart den 3. Platz. Im Bild einige Nachwuchsläuferinnen mit den Trainern Silvia Weissteiner und Ruggero Grassi.

LEICHTATHLETIK

Gute Zeit für Markus Ploner bei Berlin-Marathon Lange Zeit hatte Markus Ploner beim Berlin-Marathon Ende September seine persönliche Bestzeit im Visier, dann musste er allerdings dem hohen Tempo Tribut zollen. Es reichte trotzdem zu einer Spitzenzeit. Nach der ersten Hälfte der Strecke deutete noch alles auf eine Zeit unter 2:20 Stunden hin, immerhin passierte Ploner die 21,1 km nach 1:09.54 Stunden. Doch dann ging ihm, wie

er selbst im Anschluss an das Rennen sagte, „das Benzin aus“. Dennoch gelang ihm mit 2:26.12 Stunden eine gute Zeit; Ploner blieb damit rund drei Minuten über seiner persönlichen Bestzeit und belegte den 116. Platz. Der Sieg in Berlin ging an Kenenisa Bekele aus Äthiopien, der die Strecke in einer Spitzenzeit von 2:01.41 Stunden absolvierte.

LEICHTATHLETIK

Sprint Champion ermittelt Mitte Oktober fand in Innsbruck das Finale um den Euregio Sprint Champion der Altersklassen U8, U10, U12 und U14 über 60 m statt. Auf einer aufwendig aufgebauten Laufbahn inmitten der Maria-Theresien-Straße traten dabei die fünf schnellsten Sprinter Tirols gegen die jeweils fünf schnellsten Sprinter Südtirols und des Trentino an. Mit dabei waren auch neun Athleten vom Laufverein ASV Freienfeld. Bis ins Finale der fünf schnellsten Sprinter der Buben-Kategorie U10 schaffte es der Freienfelder Mat-

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tia Rigon (im Bild). In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen konnte er sich gegen seine vier Tiroler Konkurrenten durchsetzen und den Sieg erringen. Insgesamt gingen vier Siege nach Südtirol. Anschließend zogen die Delegationen gemeinsam zum Goldenen Dachl, wo die Siegerehrung stattfand. Diese hervorragend organisierte Veranstaltung wird wohl allen Athleten, welche daran teilgenommen haben, ein Leben lang in Erinnerung bleiben.


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Rosskopf: Gut gerüstet mit neuer Jahreskarte

Für alle Liebhaber des Sterzinger Hausbergs hat man sich heuer etwas Besonderes einfallen lassen: Beim Erwerb der Rosskopf-Jahreskarte kommt man in den Genuss exklusiver Vorteile. Gemeinsam mit über 20 einheimischen Betrieben wurden attraktive Pakete geschnürt. In der Jahreskarte inklusive ist nicht nur das komplette Rosskopf-Paket mit Winter- und Sommersaison, Nachtrodeln und Skitourenkarte, sondern auch die Eishockey-Saisonkarte der Wipptal Broncos. Dazu gibt es Vergünstigungen für die Balneum-Jahreskarte, Gutscheine und Ermäßigungen für Rodel- und Skiverleih, Skitests, Fitness, Rafting, Klettergarten, Bikepark und zahlreiche weitere Voucher wie ein Nudelgericht auf den Hütten. Voller Vorfreude blickt das Skigebiet Rosskopf nun der Wintersaison entgegen. Mit der neuen Panoramaseilbahn ist man bestens gerüstet für die kalte Jahreszeit. Im vergangenen Jahr war es zum ersten Mal möglich, über die neue Talabfahrt mit den Skiern bis fast in die Innenstadt zu fahren. Dieses Angebot wurde von Einheimischen und Touristen gleichermaßen freudig angenommen. Nirgendwo sonst in Südtirol liegen Skigebiet und Stadtzentrum, Ski- und Shoppingerlebnis so nah beieinander. Das Aushängeschild am Rosskopf, die längste beleuchtete und beschneite Rodelbahn Südtirols und Italiens, bleibt übrigens auch in der Wintersaison 2019/20 jeden Dienstag und Freitag zum Nachtrodeln geöffnet. Die Jahreskarte ist ab sofort bei der Tourismusgenossenschaft Sterzing auf dem Stadtplatz und bei der RosskopfTalstation erhältlich. Weitere Infos: www.rosskopf.com

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WINTERSPORT

Neuer FISI-Vorstand gewählt Der 50-jährige Malser Markus Ortler ist der neue Präsident des Südtiroler Landeswintersportverbandes FISI. Der ehemalige Nationaltrainer der Alpinen Damen-Skimannschaft setzte sich bei der Wahl im Bozner Pastoralzentrum gegen seinen Konkurrenten Helmuth Senfter knapp mit 8.965 gegen 8.066 Stimmen durch. Ortler bekam 52,54 Prozent der Stimmen, der Innicher Unternehmer Senfter 47,27 Prozent. „Es freut mich, dass so viele Vereine zur Wahl gekommen sind und sie mir und meinem Ausschuss das Vertrauen geschenkt haben. Ich bin seit über zehn Jahren im Landesverband und werde, wie versprochen, die bisherige sehr erfolgreiche Arbeit weiterführen, natürlich mit einigen Neuerungen“, versprach Ortler nach seiner Wahl. Er bedankte sich auch bei Helmuth Senfter, den er als „fairen Gegner in diesem spannenden Wahlkampf, der uns hoffentlich auch zukünftig für den Wintersport erhalten bleibt“, erlebt habe. Markus Ortler folgt als Präsident auf den Kalterer Hermann Ambach und bleibt drei Jahre, also bis 2022 im Amt. Noch nie waren in Südtirol so viele Vereine bei einer Wahlversammlung dabei. Auch der nationale FISI-Präsident Flavio Roda sowie seine Vorstandsmitglieder Dalpez, Longo und Thoma waren nach Bozen gekommen. Anwesend waren außerdem der Südtiroler CONI-Chef Heiz

Gutweniger und die früheren Landespräsidenten Helmuth Adams und Richard Weißenstei-

ner. Kommissar Vittorio Menghini leitete als Präsident die Vollversammlung. Insgesamt waren 109 der 112 Wintersportvereine Südtirols anwesend, über 99 Prozent der Wahlberechtigten. Ortler kann zukünftig auch auf die Unterstützung eines starken Ausschusses zählen, denn gleich sieben der zehn gewählten Vorstandsmitglieder kandidierten auf seiner Liste und landeten bei den Vorzugsstimmen ganz vorne: Leander Moroder und Christian Polig (mit über 7.000 Stimmen die meistgewählten Ausschussmitglieder), Giorgio Giovanelli, Walter Eberhöfer, Roland Unterleitner, Athletenvertreterin Monika Santa und Trainerin Isabella Filippi Braunhofer. Vom Team Senfter schafften hingegen nur Lidia Bernardi, Alexander Zöschg und Athletenvertreter Werner Heel den Sprung in den Landesvorstand. Überraschend blieb die ehemalige Weltklasse-Skifahrerin Denise Karbon auf der Strecke.

Der neue FISI-Vorstand Präsident: Markus Ortler (SV Prad) 8.965 Stimmen (52,54%) Vorstandsmitglieder Leander Moroder (SV Lueses Gherdeina) 7.224 Stimmen Christian Polig (WSV Sterzing) 7.070 Giorgio Giovanelli (SV Wintersport) 6.517 Lidia Bernardi (SC Gröden) 5.950 Walter Eberhöfer (SC Sesvenna) 5.873 Roland Unterleitner (SV Villnöß) 5.782 Alexander Zöschg (SC Hafling) 5.488

Athletenvertreter Werner Heel (Finanzwache) 1.286 Monika Santa (SV Aldein) 1.072 Trainervertreter Isabella Filippi Braunhofer (ASV Ridnaun) 570 Rechnungsrevisor Stefan Schweigl 15.655 Stellvertretender Rechnungsrevisor Walther Aberham 15.912


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Extra & n o i t a Innov Technik Jetzt Fahrzeuge winterfit machen Die Temperaturen gehen zurück und damit droht eine erhöhte Rutschgefahr auf den Straßen. Bis zum 15. November haben die Südtiroler Zeit, der Winterreifenpflicht nachzukommen. „Höchste Zeit also, die Reifentauglichkeit zu überprüfen und bei der Autowerkstätte des Vertrauens einen Termin für einen Wintercheck zu vereinbaren“, rät der Obmann der Kfz-Mechatroniker im lvh Ronnie Mittermair. Beeilung sei vor allem dann geboten, wenn neue Reifen angekauft werden müssen. „Es gibt immer mehr Fahrzeuge, auf die nur bestimmte Reifen passen, und hier kann es zu Engpässen kommen. Auf keinen Fall sollte man schnelle Ein-

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käufe über Internetanbieter tätigen, da man nie genau weiß, wie lange die Reifen bereits gelagert waren“, so Mittermair. Gerade wenn es um die Sicherheit auf den Straßen geht, gilt es, Fachleute zu kontaktieren, welche die regionalen Wetterbedingungen und Bedürfnisse der Kunden sehr gut kennen und sie entsprechend beraten können. Vorsicht geboten sei vor allem bei Billigreifen, zumal diese laut deutschem Gütetest nicht geeignet und bei Tests durchgefallen seien. Für die Reifen selbst gibt es die einfache Re-

gel 4x4x4: Die Reifen sollten nicht älter als vier Jahre sein, ein Profil von mindestens vier Millimetern aufweisen (im Winter besser mehr) und zudem sollten vier gleiche Reifen montiert sein. Wichtig ist auch der richtige Reifendruck. „Werden die Reifen jetzt bei milden Temperaturen gewechselt, sollte man später in der richtig kalten Jahreszeit unbedingt den Reifendruck kontrollieren lassen“, betont der Kfz-Mechatroniker.


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Geistige Fitness durch besseres Hören

AudioVita Heutzutage möchten wir alle gesund alt werden. Wir strampeln uns in Fitness-Centern ab, gehen regelmäßig zum Gesundheits-Check und ernähren uns gesund. Gesundheit betrifft jedoch nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist, unseren Kopf. Deshalb gehört zum gesunden Altwerden ein gutes Gehör einfach dazu. Wir von AudioVita helfen Ihnen dabei! Mehrere Studien von namhaften Universitäten belegen es: Eine Schwerhörigkeit, die nicht mit Hörhilfen ausgeglichen wird, führt zu sozialer Isolation, Depression und fördert Demenz im Alter. Es ist auch nachgewiesen, dass geis-

tige Fitness und Hörgeräte-Nutzung zusammenhängen. Hörgeräte-Nutzung beugt nachhaltig sozialer Isolation und Depression vor, Hörgeräte-Träger fühlen sich insgesamt wohler und ausgeglichener. Menschen mit Schwerhörigkeit, die diese unbehandelt lassen, haben ein viel höheres Risiko, im Alter schlecht zu verstehen. Deutsche und amerikanische Studien belegen, dass der Rückgang der Denkleistungen durch den Einsatz von Hörgeräten aufzuhalten ist. Eine rechtzeitige Versorgung mit Hörgeräten ist also wichtig für die geistige Gesundheit und das Wohlbefinden.

Wir von AudioVita sind in ganz Südtirol mit unseren gut ausgestatteten Hörzentren ganz in Ihrer Nähe. Für uns ist es selbstverständlich, neben dem klassischen Hörtest auch Ihre Sprachverständlichkeit zu testen. Bei uns ist die Hörgeräte-Versorgung ein Prozess, bei dem wir Sie gerne begleiten. Wir wissen, dass aller Anfang schwer ist, und bemühen uns gerade deshalb umso mehr. Sollten Sie bereits Hörgeräte haben, überprüfen wir auch gerne, ob sie richtig eingestellt sind. Rufen Sie uns einfach an und vereinbaren einen Termin. Wir hören uns!

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Innovation & Technik

Grüne Mobilitätsstrategie

Die Betreibergesellschaft Voss Resort AS und Voss Gondol AS investierte rund 33 Millionen Euro in eine nachhaltige Aufwertung des beliebten Wander-, Ausflugsund Skigebiets am Hausberg Hanguren. Zentrales Element dieses Projektes ist die Dreiseilumlaufbahn (3S Bahn) von Leitner ropeways als Teil eines intermodalen Verkehrskonzepts. Dieses soll die Anreise aus dem nahen Ballungsraum Bergen deutlich beschleunigen und zudem umweltfreundli-

© Massimiliano Cortivo (Blum Comunicazione )

Kürzlich wurde im norwegischen Voss die größte Seilbahn Nordeuropas in Betrieb genommen. Geplant und gebaut wurde sie vom Sterzinger Traditionsunternehmen Leitner ropeways.

cher gestalten. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur wirtschaftlichen und touristischen Belebung der Region geleistet werden. Mit der norwegischen Innovati-

onsministerin Monica Maeland, Ski-Star Aksel Lund Svindal und der bekannten Freestyle-Skifahrerin Kari Traa als Gästen wurde die Bedeutung des Projekts bereits bei der Eröffnung deutlich. Denn mit der Entscheidung für die neue 3S Bahn erfolgte die größte Investition, die jemals für eine Seilbahn in Nordeuropa getätigt wurde. Darin enthalten sind auch weitere Infrastrukturmaßnahmen, wie etwa die Errichtung eines neuen Berghotels. Die Seilbahn verbindet den Ort Voss mit dem Hausberg Hangurstoppen und ist zudem Bestandteil eines innovativen Verkehrskonzeptes für die gesamte Region. Die zentrale Strategie ist die Schaffung einer „Green Line“ von Bergen nach Voss. Diese soll den Verkehr vermehrt auf die Schiene verlagern und einen nahtlosen Übergang zur Seilbahn schaffen. Durch den deutlichen Zeitgewinn – die Gesamtfahrzeit auf dieser Strecke wird von fast zwei Stunden auf nur noch 30 Minuten reduziert – sollen vermehrt Tagesbesucher angesprochen und somit der Winter- und Sommertourismus gefördert werden. Talstation als urbane Seilbahnhaltestelle Die rund zwei Kilometer lange Bahn wurde auch dank der weite-

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ren Bauprojekte am Berg und im Tal zu einem durchdachten Gesamtkonzept. So wurde die Talstation in das neu gestaltete Bahnhofsareal samt neuem Busbahnhof integriert. Dadurch entstand ein zentraler Verkehrsknotenpunkt in der Nähe des Ortskerns. Für Øyvind Wæhle, Geschäftsführer von Voss Resort AS, lag die Entscheidung für die Zusammenarbeit mit Leitner ropeways auf der Hand. „Das Ja zum Bau einer 3S Bahn war mitentscheidend für die Umsetzung unserer grünen Mobilitätsstrategie. Damit bieten wir den Gästen nicht nur komfortable und schnelle Fortbewegung, sondern setzen auch ein deutliches Zeichen für nachhaltigen Klima- und Umweltschutz. Das ist uns als verantwortungsbewusste Tourismusregion enorm wichtig.“

3S VOSS: Dreiseilumlaufbahn mit zwei Tragseilen und einem Zugseil Länge: 2.020 m Höhendifferenz: 764 m Geschwindigkeit: 5 m/sec Kapazität: 1.069 p/h Kapazität pro Kabine: 34 Pax. Anzahl Kabinen: 9 Anzahl Stützen: 3


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Technikcampus Stubai – lernen, wo andere Urlaub machen Das Stubaital verbinden die meisten mit Urlaub, Wandern und Skifahren. Dass im Hauptort Fulpmes eine hochwertige Technikausbildung für 14- bis 19-Jährige an der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) Fulpmes angeboten wird, ist weniger bekannt. AbsolventInnen der HTL Fulpmes findet man weltweit in Technik und Management. Der Maschinenbau-Schwerpunkt der HTL Fulpmes ist aus der Stubaier Tradition der Metallverarbeitung gewachsen. Heute bietet die Schule die Vertiefungsrichtungen Smart Engineering, Produktdesign, Fertigungstechnik und Kunststofftechnik in vier- und fünfjährigen Formen an. Die Ausbildung an der HTL Fulpmes ermöglicht einen direkten Berufseinstieg in Gewerbe und Industrie. Ein hoher Praxisanteil ist dabei kennzeichnend: Was in der Theorie erarbeitet wurde, wird sofort in praktischen Tätigkeiten umgesetzt. Die Matura an der HTL Fulpmes berechtigt aber auch zum Studium an Fachhochschulen und Universitäten. Zum Technikcampus wird die HTL zusammen mit dem Schülerheim Don Bosco, das rund zwei Drittel der SchülerInnen beherbergt. Die intensive fachliche Lernbegleitung im Heim bedeutet zusammen mit der familiären Atmosphäre fast schon eine schulische Erfolgsgarantie.

Auf nach Oslo ... ... mit dem E-Mobil!

Alessandro de Guglielmo und Max Wild geben das Startsignal für den Fiat 500e.

Schade, dass es wieder nicht geklappt hat! Das Tief „Mortimer“ und zahlreiche Baustellen rund um Hamburg haben das ehrgeizige Projekt Brenner – Oslo in 24 Stunden auf halber Strecke ausgebremst. Bereits vor einem Jahr startete Gianfranco Pizzuto, Pionier auf dem Gebiet der E-Mobilität und Geschäftsführer von Scuderia-E, einen Versuch, den Weltrekord in Langstreckenfahrten für E-Mobile zu brechen. Ende September machte sich der Entwickler von Batteriesystemen auf den Weg vom Brennerpass nach Oslo. Acht Stopps waren auf der 2.060 km langen Reise eingeplant, zwei Fahrer sollten sich jeweils abwechseln. Ein großes Hindernis für E-Mobile auf langen Strecken versuchte Pizzuto mit dem neuen Partner Ionity auszuräumen. Das Gemeinschaftsprojekt von Mercedes, VW, Audi, Porsche, BMW und Ford baut derzeit flächendeckend und europaweit ein Netz von Super-Charge-Stationen auf. Im Park-

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haus des Outlet Center wurde vor kurzem die erste Ionity-Ladestation Italiens in Betrieb genommen. Wie Max Wild, Center Manager des DOB, erklärte, überzeugen die Super-Charge-Stationen von Ionity vor allem durch ihre Ladegeschwindigkeit und dadurch, dass sie allen Herstellern von E-Mobilen offen stehen, auch für Tesla. Während die Ladezeiten an öffentlichen Ladesäulen zwei bis vier Stunden beträgt, wird sie mit den Super-Charge-Modulen von Ionity extrem verkürzt: Innerhalb von 20 Minuten wird Energie für eine 200-km-Fahrt getankt. Wie Alessandro de Guglielmo, Country Manager für Italien, erklärte, wird das flächendeckende Netz von Super-Charge-Stationen für E-Mobile auch auf Langstrecken zu einer echten Alternative gegenüber Benzinern und Dieselfahrzeugen. Für Pizzuto hat die E-Mobilität, was zukunftsfähige Antriebssysteme anbelangt, eindeutig die Nase vorn. In rund zwei bis drei Jahren werden E-Mobile gleich viel kosten wie Benziner, so Pizzuto.


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(Elektro)Mobil in die Zukunft Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb bleiben beliebt. Der Automarkt wächst international und die technische Weiterentwicklung der Akkus ermöglicht immer höhere Reichweiten. E-Fahrzeuge haben viele Vorteile: Sie sind wesentlich energieeffizienter als herkömmliche Antriebe, haben einen emissionsfreien Elektroantrieb, erzeugen keinen Lärm und sind unabhängig von Öl oder Benzin. Durch das hohe Drehmoment ab der ersten Umdrehung ist eine starke Beschleunigung möglich, die Elektromotoren sind leichter und kompakter als konventionelle und weitestgehend wartungsfrei. E-Fahrzeuge unterscheiden sich in ihren Antriebskonzepten. Battery Electric Vehicles beziehen den Strom ausschließlich aus der Batterie, die den Elektromotor antreibt. Fuel-Cell Electric Vehicles nutzen eine Brennstoffzelle, die durch eine chemische Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff den nötigen Strom produziert. Hybridautos verfügen über einen Verbrennungsmotor, der mit einem Elektromotor

verbunden ist. Im Gegensatz zu konventionellen Hybridautos können Plug-in Hybrid Electric Vehicles (PHEV) auch Fahrten des alltäglichen Bedarfs rein elektrisch zurücklegen und an Ladepunkten aufgeladen werden. Die Ladedauer eines E-Fahrzeugs hängt von der Batteriegröße, der Ladeleistung der Ladesäule und der Temperatur ab. Zuhause kann die Batterie je nach Ladedauer und Batteriegröße zwischen acht und 20 Stunden mithilfe eines speziellen Ladekabels an gewöhnlichen Wechselstrom-Steckdosen (~2,3 kW) geladen werden. Dies ist jedoch aufgrund der langen Ladezeiten und potentiellen Sicherheitsrisiken nicht empfehlenswert. Idealer sind spezielle Wandladestationen (Wallbox, 3,6 – 22 kW) mit einem mehrphasigen 400-V-Anschluss. Die Ladedauer liegt zwischen zwei und zehn Stunden. Bei öf-

fentlichen Ladesystemen sind die AC-Ladesäulen (11 und 22 kW) mit Mennekes Typ-2-Anschlüssen verbreitet. Schnellladestationen an den Hauptverkehrswegen (ab 50 kW) ermöglichen ein schnelleres Laden durch Gleichstrom. In Europa ist der CCS-Anschluss üblich, asiatische Hersteller setzen auf den CHAdeMO-Anschluss. Neue E-Fahrzeugmodelle in allen Klassen und fast aller Hersteller sind bereits verfügbar oder kommen 2020 auf den Markt. EU-Projekte sind im Gange. Infos dazu unter https://www.life-alps.eu/. Auch hierzulande tut sich einiges. In Südtirol wird am Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur und an Schnellladesäulen entlang der Hauptrouten gearbeitet, ebenso an der H2-Infrastruktur. Die Busflotte der SASA in den Städten wird durch neue Elektrobusse (Batterie und Brennstoffzelle) ergänzt.

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Innovation & Technik

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DIE IT-EXPERTEN Mit maßgeschneiderten IT-Lösungen und zuverlässiger Rundumbetreuung begeistert die Konzept GmbH seit vielen Jahren zahlreiche Firmen- und Privatkunden in Südtirol und Österreich. Solange sie funktioniert, nimmt man sie mit größter Selbstverständlichkeit wahr. Wenn sie aber einmal nicht läuft, wie sie sollte, merkt man, wie sehr man heutzutage von ihr abhängt – sowohl im privaten Leben als auch um ein Vielfaches mehr noch im betrieblichen Umfeld. Die Rede ist von der IT, kurz für Informationstechnologie. Gerade in Unternehmen und Organisationen ist die IT längst nicht nur ein wichtiger Hebel, um betriebliche Abläufe effizienter zu gestalten, sondern ein lebenswichtiges Rückgrat für die Aufrechterhaltung der gesamten Betriebstätigkeit. Von Kundendaten und -aufträgen über die Produktions- und Einsatzplanung mit Zeiterfassung bis hin zur Fakturierung ist die betriebliche Realität mittlerweile nahezu papierlos. Die Kommunikation erfolgt weitgehend virtuell, die Zusammenarbeit verteilt, oftmals nach Projekten, in wechselnder Besetzung. In vielen Fällen erstreckt sich die Zusammenarbeit über die Betriebsgrenzen hinaus; oft gibt es mehrere Niederlassungen und Außenstellen, die es mit einzubeziehen gilt. Auch schließt die Zusammenarbeit häufig externe Projektpartner mit ein. Angesichts dieser Entwicklung stehen Unternehmen und Organisationen vor der Herausforderung, passende IT-Lösungen bereitzustellen, welche die Arbeitsabläufe, die verteilte Zusammenarbeit und den dezentralen Zugriff auf alle notwendigen Daten und Informationen bestmöglich unterstützen. All diesen Erfordernissen gerecht zu werden stellt hohe Anforderungen an Unternehmen und Organisationen.

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Michael Rainer, Geschäftsführung

Zum einen gilt es, mit den technologischen Entwicklungen mitzuhalten, neue Möglichkeiten zu nutzen und in bestehende IT-Umgebungen entsprechend einzubinden. Zum anderen wachsen die Anforderungen an die IT-Sicherheit – sowohl in Bezug auf die Funktionssicherheit der eingesetzten Systeme und Anwendungen als auch auf die Datensicherheit. Gerade auch deshalb entscheiden sich Unternehmen und Organisationen immer häufiger dafür, die Betreuung ihrer IT an Experten auszugeben, und sichern sich auf diese Weise eine störungsfreie und sichere Betriebstätigkeit. Ein solches Outsourcing, insbesondere mit teilweiser oder gänzlicher Auslagerung von IT-Systemen, Anwendungen und Datensicherung, bringt erhebliche Vorteile für Unternehmen und Organisationen mit sich: Es bedarf keines eigenen IT-Personals mehr, das aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl oftmals kaum imstande ist, sich in allen wichtigen IT-Belangen

Thomas Rainer, Geschäftsführung

auf dem Laufenden zu halten; bei Auslagerung der IT-Infrastruktur entfallen im Weiteren die Anschaffungs- und regelmäßigen Aktualisierungskosten von Software und Hardware. Vor allem aber verschaffen sich Unternehmen durch die Auslagerung der IT-Betreuung an Experten die Gewissheit, alle erforderlichen IT-Vorkehrungen getroffen zu haben, um die eigenen Computernetzwerke bestmöglich vor Ausfällen, Datenmissbrauch oder -verlust sowie vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.

PROFESSIONELLE IT-LÖSUNGEN Ein solcher Experte ist die Konzept GmbH mit Sitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen, Innsbruck und Wien. Seit über 18 Jahren betreut das IT-Unternehmen zahlreiche Betriebe und Organisationen in Südtirol und in Österreich in allen IT-Belangen. Die Leistungen reichen von der Realisierung von Netzwer-

ken, Serveranlagen und Speicherlösungen über die Umsetzung von Sicherheitskonzepten, IT-Outsourcing, Standortvernetzung, Integration von IP-Telefonanlagen E-Mail-Services und Hosting-Diensten bis hin zur Wartung mit garantierter Erreichbarkeit rund um die Uhr. Die hohe Leistungsfähigkeit stellt die Konzept GmbH mit einem Team sicher, das sich aus langjährigen und hochqualifizierten Mitarbeitern und Systemtechnikern zusammensetzt, die sich regelmäßig mit Kursen bei führenden Softwareund Hardware-Herstellern auf dem neuesten Wissensstand halten. Zahlreiche Zertifizierungen belegen die Kompetenz der Mitarbeiter der Konzept GmbH, die seit ihrer Gründung im Jahr 2001 in vielen IT-Bereichen zu den Pio-

STECKBRIEF KONZEPT GMBH Firmen-Standorte: Sterzing, Am Moosfeld 4 Brixen, Karel-Havlicek-Straße 7/A Innsbruck, Grabenweg 68 Wien, Kirchenplatz 6

Kontakt: www.konzept.it support@konzept.it +39 0472 765656

Geschäftsfelder: • IT-Infrastruktur • IT-Sicherheit • IT-Outsourcing • IP-Telefonie • Standortvernetzung • Speicher-, Server& Cloudlösungen

• Betreuung und Wartung mit 24/7-Support 365 Tage im Jahr Geschäftsführer: Thomas und Michael Rainer Anzahl Mitarbeiter: 12


FRAGEBOGEN AN DAS UNTERNEHMEN

Albert Rainer, Qualitätsmanagement

Dietmar Thanei, Einsatzplaner

Simon Tauber, Systemtechniker

Philipp Flatscher, Systemtechniker

Christian Ploner, Systemtechniker

Philipp Faller, Systemtechniker

Andreas Pillon, Systemtechniker

Manuel Pawel, Systemtechniker

Herr Rainer, welche praktischen Lösungen bieten Sie Firmenkunden, die viel unterwegs sind? THOMAS RAINER: Gerade bei wechselnder Nutzung von verschiedenen Endgeräten wie Computer, Tablet und Smartphone stellt sich vielen die Frage nach der optimalen Erfassung und Synchronisation von Terminen, Kontakten und E-Mails. Dazu bieten wir einen praktischen Hosted Exchange-Serverdienst, der ständig aktuellen Zugriff auf Funktionen wie E-Mail, Aufgaben, Kalender und Adressen bietet – egal, von welchem Endgerät aus man darauf zugreift und ohne dass es einer zusätzlichen Synchronisation bedarf. Darüber hinaus werden viele weitere Funktionalitäten für die verteilte Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt, wie beispielsweise der Bereitstellung von Daten und Nachrichten in projekt- und gruppenspezifischen Ordnern für die gemeinsame Verwendung und sichere Bearbeitung. Unsere Exchange-Server betreiben wir wie alle unsere Lösungen im eigenen Rechenzentrum in Tirol; die archivierten Daten sind daher sicher und konform mit der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union. Was spricht für eine Auslagerung der IT-Infrastruktur? Es gibt viele Gründe, die für die Auslagerung der Server und oft auch der gesamten IT-Infrastruktur sprechen. Indem Unternehmen die IT-Infrastruktur anmieten anstatt sie auf eigene Kosten anzuschaffen, sparen sie sich die Investitionskosten und reduzieren die laufenden Kosten für die technische Wartung. Der Outsourcing-Partner gewährleistet im Gegenzug eine hohe und störungsfreie Leistungsfä-

nieren in Südtirol zählt. So war sie zum Beispiel einer der ersten zertifizierten Microsoft-Gold-Partner und einer der wenigen Fujitsu Select-Expert-Partner in Südtirol und konnte diesen Status seither regelmäßig aufs Neue bestätigen. Ganz neu konnte sie außerdem im Jahr 2018 den „Sonicwall Secure First Silver“-Status erlangen. Neben FirmenPhilipp Raifer, Systemtechniker

Verena Rainer, Backoffice

higkeit, indem er die bereitgestellte Technik auf dem neuesten Stand hält. Gleichzeitig trifft er in der Regel weitaus höhere Sicherheitsvorkehrungen in seinem Rechenzentrum als viele Unternehmen, die ihre eigene IT im Haus betreiben. Welche Themen interessieren derzeit Firmenkunden ganz besonders? Viele Unternehmen wünschen sich einen sicheren E-Mail-Verkehr, ohne dass es einer aufwändigen Kryptografie-Lösung bedarf. Die meisten Kryptografie-Lösungen sind clientmäßig auf den Rechnern des Absenders und Empfängers zu installieren, weshalb beide einen Schlüssel erhalten – der Absender zum Verschlüsseln und der Empfänger zum Entschlüsseln. Da sich ein solcher sicherer E-Mail-Verkehr im gesamten Unternehmen nur schwierig bewerkstelligen lässt, bieten sogenannte E-Mail-Gateways eine interessante Alternative, die sich einfach umsetzen lassen und in der Anwendung für die Mitarbeiter keinen Mehraufwand mit sich bringen. Die Gateway-Lösung stellt eine serverseitige Verschlüsselung dar, die genau dort ansetzt. Während Mitarbeiter wie gewohnt ihre E-Mails von ihren Rechnern aus versenden und empfangen, laufen sämtliche kryptografischen Vorgänge beim Secure-E-Mail-Gateway zusammen, der das Verschlüsseln und Signieren von Inhalten übernimmt. E-Mail-Gateways nehmen Mitarbeitern alle relevanten Vorgänge automatisiert ab: Ausgehende E-Mails werden verschlüsselt und signiert, eingehender E-Mail-Verkehr wird entschlüsselt und verifiziert. Das spart Aufwand und senkt das Sicherheitsrisiko im betrieblichen Alltag.

kunden können sich auch Privatpersonen an die Konzept GmbH wenden. An jedem der vier Standorte stehen zu Geschäftszeiten professionelle Ansprechpartner mit kompetenter Beratung in allen IT-Belangen für den Kauf, die Installation und die Wartung von Software und Hardware sowie bei jeglicher Art von Computerproblemen zur Seite. Erker 11/19

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Innovation & Technik

Buchtipp der Stadtbibliothek Sterzing Technik in den Alpen

Von Seilbahnen, Staudämmen und Schneekanonen Dieses reich illustrierte Sachbuch erklärt nicht nur Jugendlichen technische Zusammenhänge und Entwicklungen im Alpenraum, der längst nicht mehr nur Natur-, sondern vor allem auch Hightech-Landschaft ist: Seilbahnkonstruktionen, Staudämme und Schneekanonen prägen das Landschaftsbild, Schutzbauten bannen Naturgefahren. Und die Technik auf der Skipiste darf natürlich auch nicht fehlen – für alle Wintersportfans gibt es einen Überblick über die Entwicklung von Ski, Snowboard und Rodel. Technik in den Alpen. Von Seilbahnen, Staudämmen und Schneekanonen, Elfi Fritsche, Johanna Putzer und Josef Putzer (Folio Verlag 2016), 127 Seiten mit Illustrationen.

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Diggy-Treff Sterzing Haben Sie Fragen zu Ihrem Smartphone und einem Computerprogramm oder brauchen Sie Hilfe bei der Installation einer Software? Dann ist der Diggy-Treff in Sterzing die richtige Anlaufstelle. Teilnehmer können Handy, Tablet oder Laptop mitbringen oder die Laptops vor Ort nutzen. Ein EDV-Coach unterstützt Sie bei kleinen und großen digitalen Herausforderungen. Die Treffen finden immer dienstags von 15.00 bis 18.00 Uhr in der Stadtbibliothek Sterzing statt (außer am 29. Oktober, an Feiertagen und in den Schulferien). Der Besuch ist kostenlos. DIGGY ist ein gemeinsames Projekt der Volkshochschule Südtirol, der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft und der KVW Bildung.


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Provex mit nationalen und internationalen Produktauszeichnungen geehrt

Geschäftsführer Oswald Fischnaller (2. v. l.) mit der Jury des ADI Design Award

Modell Serie Iunix

Oswald Fischnaller – Geschäftsführer (r.) und Peter Mutschlechner – Leiter Forschung und Entwicklung (l.) Provex, führendes Unternehmen in der Herstellung von Duschkabinen und technischen Badzubehör, darf sich gleich zweimal freuen. Anlässlich der Fachmesse Cersaie in Bologna wurde das in Bruneck ansässige Unternehmen aus insgesamt knapp 600 Ausstellern für die innovativen Duschkabinen-Serie Iunix mit dem „ADI Ceramics & Bathroom Design Award 2019“ ausgezeichnet. Besondere Merkmale der umfangreichen Serie IUNIX sind das moderne und transparente Design, das Pendelscharnier IN/OUT bis zu 360°, das innen flächenbündige und versenkte Scharnier für eine ideale Reinigung und der Hebe-Senk-Mechanismus der Türelemente für eine sanfte Schließung. Die gesamte Serie besteht aus gehärtetem 8-mm ESG-Sicherheitsglas (EN12150-11:2000) und durch die vollständig maßgeschneider-

Duschklappsitz Serie 500

te Verarbeitung können Kundenwünsche schnell und individuell erfüllt werden. Eine zusätzliche und nicht weniger wichtige internationale Auszeichnung hat das Unternehmen mit dem „Iconic Awards 2019 – Innovative Architektur“ für den Duschklappsitz der Serie 500, in der Kategorie „Produkt“, erhalten. Eine internationale Jury aus Experten im Bereich Design und Journalismus, hatte die Aufgabe, Produkte nach Kriterien wie Konzept, Innovation, Funktionalität, Design und Ergonomie auszuwählen. Der Sitz besitzt fortschrittliche Technologien und ein sehr treffendes Design, die in Zusammenarbeit mit dem Designstudio Talocci + Pallocca aus Rom entwickelt wurden. Die bemerkenswerte Tragfähigkeit von 160 kg und die vom TÜV zertifizierten Bestimmungen machen den Sitz zu einem technischen

Accessoire mit tollem Design. Der „Iconic Awards“ wurde Anfang Oktober im Rahmen einer großen Feier in der „Pinakothek der Moderne“ in München überreicht. Beide Auszeichnungen bestätigen die absoluten Designinnovationen „Made in Italy“ von Provex, die auf mehr als 40 Jahren Erfahrung und modernster technologischer Forschung basiert. Bei Fragen oder für weitere Informationen steht Ihnen Direktionsassistentin Karin Pramstaller unter der Rufnummer 0474 571519 oder unter karin@provex.eu gerne zur Verfügung. Provex Industrie GmbH, Industriezone Nord 10, 39031 Bruneck (BZ) www.provex.eu Erker 11/19

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a r t x E

n e k n i r T Essen & Die perfekten Spießchen Handwerkerfrauen auf der Laternenparty

Seit über 20 Jahren präsentieren sich in den Sommermonaten die lvh-Frauen des Wipptales bei den Laternenpartys in Sterzing. Auch heuer haben sie die Gäste wieder mit ihren Leckereien erfreut. Mit Freundlichkeit und feinem Essen locken die Wipptaler lvh-Frauen seit über 20 Jahren zahlreiche Gäste zu ihrem Stand. Die Fruchtspieße werden frisch vor Ort hergestellt, deshalb waren auch Sonderbestellungen kein Problem für die Frauen. Lange Warteschlangen zeugten vom guten Ruf der Spießchen und deren Verkäuferinnen. Anfangs mussten die Frauen erst herausfinden, wie der perfekte Fruchtspieß schmecken soll, d. h. welche Schokolade am besten geeignet ist, wie lange die Spießchen getrocknet

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werden und welche Utensilien am geeignetsten sind. Dank jahrelanger Erfahrung sind die Wipptaler Frauen mittlerweile ein eingespieltes Team, und wenn’s nicht grad wieder mal ein Gewitter gibt, sind ihre Spießchen bei Jung und Alt sehr gefragt.

„Einen Teil des Erlöses haben wir stets gespendet, der Restbetrag wird für gemeinsame Wei-

terbildung, Fahrten und verschiedene Veranstaltungen verwendet“, so Petra Holzer, Landesobfrau der Frauen im Handwerk und Annemarie Gschnitzer, Vize-Bezirksobfrau der Frauen im Wipptal. Am wichtigsten ist aber, dass die Handwerksfrauen im Wipptal bei dieser Veranstaltung zu einem engen Team zusammengewachsen sind. Die lvh-Frauengruppe wird in der Gesellschaft positiv wahrgenommen und jedes Jahr freut man sich aufs Neue auf die Leckereien und lustige Abende. Im Bild (v. l.) Marlene Staudacher, Annemarie Gschnitzer, Helga Staudacher, Adelheid Rienzner, Petra Holzer, Daniela Seyr und Christine Mayr.


Essen & Trinken

„Unwiderstehlich Wild“ Gemeinsames Buchprojekt der alpinen Jagdverbände Bereits in der Vergangenheit arbeiteten der Südtiroler, der Bayerische und der Tiroler Jagdverband eng zusammen. Um diese Berührungspunkte auf „genussvolle Weise“ zum Ausdruck zu bringen, entstand das gemeinsame alpenländische Wild-Kochbuch „Unwiderstehlich Wild“, das vor kurzem im Athesia-Tappeiner Verlag erschienen ist. Klassische, innovative und Spezialitätenrezepte für Wild aus den Alpenregionen Südtirol, Tirol, Bayern und dem Kanton Aargau verführen zum Wildkochen und -essen. Die vier Landesverbände führen in die Welt der Jagd in den Alpengebieten ein und präsentieren jeweils zehn ihrer besten Wildrezepte. Einleitend zu jedem Kapitel porträtieren spannende Texte und stimmungsvolle Fo-

tografien die vier Jagdgebiete. Dabei werden geläufige Gemeinsamkeiten, aber auch interessante Unterschiede der Jagd in den vier Regionen geschildert. Wo darf man Murmeltiere schießen? In welchem Land sind Rebhühner eine Delikatesse? Rehhacktäschli aus der Schweiz, Gamslasagnette aus Südtirol, Murmeltierbraten in Rotweinmarinade aus Nordtirol oder Wildschweinkeule aus Bayern sind nur einige Beispiele der großartigen, sorgfältig ausgewählten und

abgestimmten Gerichte mit frischen und unbedenklichen Fleischwaren. Ob Hirsch, Wildschwein, Gams oder Ente – dieses Kochbuch bietet für jeden Anlass ein passendes Wildrezept, jeweils mit exklusiven und atmosphärischen Bildern. Die besonderen und abwechslungsreichen Wildrezepte erhalten konkrete Angaben zum Nachkochen für jedermann und sind ergänzt mit Beilagenlisten und Informationen über Bezugsquellen des Fleisches. Das 128 Seiten umfassende Buch ist im Buchhandel erhältlich.

PR

Bio(life) wirkt! Biolife bringt ausgesuchte Hersteller biologischer Qualitätsprodukte, namhafte Experten und beste Bio-Weine nach Bozen und bietet eine einzigartige Plattform für alle, die nachhaltige, gesunde und innovative Produkte kennenlernen und kaufen wollen. Von Donnerstag, den 21. bis Sonntag, den 24. November in der Messe Bozen. Bei Biolife präsentieren Betriebe aus ganz Italien mit ihren rund 2.500 Produkten die ganze Vielfalt des boomenden Bio-Marktes. Neu ist heuer der Bereich „Get the Green Style“ zu „grüner“ Mode. In einer Art Messe in der Messe erleben die Besucher, wie stilvoll und facettenreich nachhaltige Mode heute aussehen kann. Welche Bedeutung und welche Zukunft Nachhaltigkeit und Fairness in der Textilindustrie haben, ist Thema dreier spannender Workshops. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr präsentiert sich Südtirols Bio-Weinwirtschaft heuer gemeinsam mit ihren Trentiner Nachbarn wieder mit einem eigenen Festival. Am Donnerstag, den 21. November im MEC Meeting & Event Center Südtirol Alto Adige. Biolife und Herbstmesse: Donnerstag, den 21. bis Sonntag, den 24. November von 9.30 bis 18.30 Uhr. Donnerstag und Freitag Eintritt frei! www.biolife.it/de Erker 11/19

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Weintipp des Monats

Einer der Besten Südtirols der Sorte Grüner Veltliner! Frisch und knackig mit seinen klassischen Noten von grünem Apfel und Kernobst. Die Aromatik ist aufgrund der großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sehr ausgeprägt. Elegant und mit einer angenehmen Säure bildet er die perfekte Kombination mit traditionellen Fischgerichten. Hervorragend geeignet ist er auch zum Aperitif. Super Preis-Leistungsverhältnis für einen tollen Wein. Empfehlenswert! Das historische Weingut Pacherhof in Neustift existiert seit 1142 und ist seit jeher in Familienbesitz. Winzer Andreas Huber baut hier auf acht Hektar acht weiße Rebsorten an, keltert sie im hauseigenen Keller ein und vermarktet sie selbst. Seine trockenen Weine überzeugen durch einen fruchtig-saftigen, reinen Charakter und finden Absatz in Südtirol, Italien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Belgien, Dänemark und USA. Genusstipp: Servieren Sie den Wein „Grüner Veltliner 2018“ vom Weingut Pacherhof in Neustift zu gebratenem Saiblingsfilet im Speckmantel mit Selleriepüree!

Eros Teboni, Sommelier Weltmeister Wsa 2018

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Essbare Gemeinden

© Elisabeth Scheidl

Grüner Veltliner 2018, Pacherhof

Rund 50 Interessierte zwischen Chiemsee, Wien, Vorarlberg und Bozen tauschten im September bei der Netzwerktagung „Gemeinschaftsgärten und essbare Gemeinden“ in Sterzing und St. Michael (Tirol) Ideen aus, um voneinander zu lernen. Referenten stellten mehr als zehn Beispiele vor, wie öffentlicher Raum essbar und erlebbar gemacht werden kann. Kirchberg am Wagram Im ganzjährig begehbaren Alchemistenpark in Niederösterreich dürfen Besucher zu jeder Jahreszeit von den 220 klassischen und exotischen Obstarten naschen, darunter Maulbeeren, Felsenbirnen, Strauchkirschen, Blutäpfel, Blauschoten, Perocche, Sanddorn, Speierling, Indianerbanane, Kaki und Apfeldorn. Schilder informieren darüber, welche Erde und Pflege die jeweilige Pflanze braucht, damit die Besucher zuhause selbst ihr Lieblingsgehölz anpflanzen können. Wissenswertes dazu gibt es auch im Buch „555 Obstsorten für den Permakulturgarten und Balkon“ von Alchemistenpark-Gründer Siegfried Tatschl.

Jubiläumsrunde Herzogenburg Zum 90. Jubiläum der Stadt Herzogenburg in Niederösterreich entstand ausgehend von der Bahnstation eine „kostbare“ Spazierrunde mit Obstraritäten („wichtige Sortenarchive“), Alleen, Blühwiesen, Baumpatenschaften und 15 Themenstationen (z. B. „Birne trifft Mehlbeere“, „Pfirsich trifft Marille“). Alte Hecken wurden durch essbare Sträucher ersetzt. Bei Workshops bauten die Einwohner selbst Trockensteinmauern und halfen u. a. beim Schneiden der Obstbäume. Bahnstation Unterkritzendorf An der Bahnstation Unterkritzendorf (NÖ, im Bild) legten drei Freundinnen 2014 auf Privatinitiative Hand an, um die Zone mit Kletterrosen, Weinreben, Bohnen, Lavendel, Kürbissen und anderen essbaren Pflanzen zu verschönern. Heute blüht am „essbaren Bahnhof“ ein öffentlich zugänglicher Naschgarten. Trotz einiger Rückschläge wie Vandalenakte oder Pflanzendiebstahl bestärken Bahnreisende und Nachbarn die Frauen immer wieder dazu weiterzumachen.

„Gemeinsam Garteln – ein gesellschaftliches Phänomen schlägt Wurzeln“ Die Filmdokumentation von Evi Keifl und Jiri Gaspari stellt die Anfänge der Südtiroler „urban-gardening“ Bewegung vor. Gezeigt werden u. a. die privaten Gemeinschaftsgärten in Auer und Staben, der Gemeinschaftsgarten als Kunstprojekt in Glurns, der Gemeinschaftsgarten des Jugendtreffs in Auer, die Semirurali-Integrationsgärten in Bozen sowie die ersten Gehversuche der „Essbaren Stadt“ Sterzing, die das Zusammenwachsen der Menschen in der Stadt fördern soll. „Alte Obstsorten“ in Sterzing Landschaftsarchitekt Frowin Oberrauch schreibt in seiner Diplomarbeit über alte Obstsorten in Südtirol und hat den Verein „Sortenarten“ mit aufgebaut. Gemeinsam mit Vertretern der Stadt Sterzing ist er für die Entwicklung der essbaren Stadt Sterzing zuständig. Diese fußt auf drei Säulen: die essbare Bepflanzung der neun großen Eisencontainer (kreative Nutzung der vorgeschriebenen Terrorabwehrblöcke) im Stadtgebiet, die Obst-


Essen & Trinken

baumpflanzung mit alten Sorten auf Hochstämmen entlang der Eisackpromenade und ein Gemeinschaftsgarten, der derzeit im Entstehen ist. Interkultureller Gemeinschaftsgarten Wilten Seit zehn Jahren besteht der interkulturelle Gemeinschaftsgarten in Wilten im Süden von Innsbruck. In Tirol gibt es derzeit rund 30 Gemeinschaftsgärten. Das Tiroler Bildungsforum unterstützt und vernetzt bestehende und neue Initiativen in Tirol. Die Initiative „Essbares Wipptal“ ist ein aktuelles Interreg-Projekt, das von der Stadt Sterzing und der Gemeinde Mühlbachl umgesetzt und von der Servicestelle Gemeinschaftsgärten koordiniert wird.

wiesenverein übernommen, der auch weiterhin Workshops zu Baumpflege und Baumschnitt veranstaltet. Essbare Stadt Dornbirn In Dornbirn (Vorarlberg) initiierte ein kleines Team um Thomas Mathis eine Crowdfunding-Aktion und einen offenen Pilotgarten im Park. Das Team möchte über wöchentliche Gartentage auch andere inspirieren, die Stadt an weiteren Orten essbar zu machen. Hochbeet in Innsbruck In Innsbruck hat der Ernährungsrat ein Strategiepapier ausgearbeitet und ein erstes Hochbeet aufgestellt, das heute vor allem als Veranstaltungsort für wöchentliche Picknickgespräche über das Thema Ernährung dient. Eine größere Fläche zur essbaren Gestaltung ist geplant.

Netzwerk Gemeinschaftsgärten Das österreichische Netzwerk der Gemeinschaftsgärten ist ein loser Zusammenschluss aller, die sich für das Thema Gemeinschaftsgärten interessieren. Der Verein Gartenpolylog stellt auf seiner Website www.gartenpolylog.org eine interaktive Gartenkarte und andere Möglichkeiten zum Austausch zur Verfügung. Einmal jährlich findet eine österreichweite Tagung mit wechselndem Themenschwerpunkt in unterschiedlichen Bundesländern statt.

Essbare Seestadt In der Seestadt im Osten Wiens erforscht ein interdisziplinäres Team die Frage, wie ein Stadtteil essbar gemacht werden kann, was es braucht, damit sich Bürger beteiligen und wie sich die Elemente des essbaren Stadtteils auf Klima, CO2 -Bilanz und auf die Kosten der Grünraumpflege auswirken. Erste Pilotprojekte sollen noch in diesem Jahr starten.

Kostbare Landschaften Ottensheim Die kostbaren Landschaften Ottensheim im oberen Mühlviertel sind nach dem großen Donauhochwasser von 2013 entstanden. Ein Konzept für drei Jahre wurde ausgearbeitet und vom Land mit Mitteln des Hochwasserfonds finanziert. Darauf folgten Infoveranstaltungen, Ideensammlung mit Bürgern, Workshops, Bestandsaufnahmen, ein Permakulturgarten, Beerensträucher am Schulweg, Streuobst-Sammelaktionen mit anschließendem Saftpressen. Die Pflege hat mittlerweile der Streuobst-

„Essbare Pflanzen – Nutzen oder Idealisierung?“ Bei einer Podiumsdiskussion sprachen Fachleute u. a. Themen wie die Herausforderungen der Pflege, die Mobilisierung und die Verantwortungsübernahme durch Bürger an. Natur und Kreisläufe sollen sichtbar und erlebbar gemacht werden. Projekte und Gemeinschaftsgärten zeichnen sich durch eine hohe Toleranz und Diversität aus. Jede essbare Stadt soll anders aussehen. Gemeinden dürfen lernen, Räume zu öffnen, Bürger dürfen lernen, sich diese anzueignen. Toleranz beginne bereits

im Kleinen, etwa gegenüber dem Beet-Nachbarn. Als sinnvoll wird auch die Verbindung zwischen Ur-

ban Gardening und Urban-Farming-Projekten an der Peripherie gesehen. Theorie und Praxis Mehrere Workshops boten Gelegenheit zur Diskussion und Weiterbildung. So entwickelten die Teilnehmer Strategien und Umsetzungsmöglichkeiten für eine essbare Landschaft, bauten ei-

nen Lehmofen und lernten bekannte sowie seltene Kultur- und Wildobstarten kennen und verkosten. Bei den Workshops ging es auch darum, wie Soziokratie in der (Garten-)Gruppe umgesetzt, ein Gemeinschaftsgartenprojekt gegründet und Permakultur in Gemeinschaftsgärten angewandt werden kann. Zum Rahmenprogramm gehörte auch ein gemeinsames Abendessen im Gemeinschaftsgarten des Vereins „Wir im Garten Wipptal“ in Statz, Gemeinde Mühlbachl, ein Rundgang durch Sterzing sowie ein Besuch in den Innsbrucker Gemeinschaftsgärten Waldhüttl, Interkultureller Gemeinschaftsgarten Wilten und Inns Neue Gartl. Die Informationen zum Tagungsrückblick stammen von David Stanzel, Cordula Fötsch und Petra Obojes-Signitzer.

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Essen & Trinken

Pilze aufwärmen? Truthahnbrust in der Sesamhülle mit Gersten-Risotto

Zutaten (für 4 Pers.): 500 g Truthahnbrust, Saft von einer halben Zitrone, etwas fein geschnittene Petersilie, Kräutersalz, Curry, 1 verquirltes Ei, etwas Mehl, 20 g Sesam, Samenöl, 150 g Rollgerste, ¼ l Fleischbrühe, 1 Zucchini, etwas Lauch, ½ rote und ½ gelbe Paprika, Salz, Pfeffer. Zubereitung: Die Rollgerste in Salzwasser bissfest kochen, abseihen und gut abtropfen lassen. Die zwei Paprikahälften, Zucchini und Lauch waschen und in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne schön anschwitzen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und auf die Seite stellen. Das Truthahnfleisch in 2 cm große Würfel schneiden und mit etwas Kräutersalz und Curry würzen. Den Zitronensaft dazugeben und die fein geschnittene Petersilie untermischen. Die Truthahnwürfel mit etwas Mehl bestreuen, durch das verquirlte Ei ziehen und in Sesam wenden. In der Zwischenzeit in einer hohen Pfanne etwas Samenöl erhitzen, die Würfel darin goldgelb backen und dann gut abtropfen lassen. Die Rollgerste mit den Gemüsewürfeln vermengen, mit etwas Fleischbrühe aufgießen und in einer Pfanne erwärmen. Truthahnwürfel und Rollgerste auf Tellern anrichten und eventuell mit Petersilienblättern garnieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

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Die Meinung, dass man Pilzgerichte nicht noch einmal aufwärmen solle, war früher weit verbreitet. Aufgrund ihres Wassergehalts und der enthaltenen Proteine bieten Pilze Mikroorganismen nämlich ideale Wachstumsbedingungen. Daher wurde befürchtet, dass Mikroorganismen sich in der Zeit bis zum Aufwärmen vermehren und Gifte bilden könnten. „Heute spricht nichts mehr dagegen, die Reste von Pilzgerichten noch einmal aufzuwärmen“, gibt Silke Raffeiner, Ernährungsexper-

tin der Verbraucherzentrale Südtirol, Entwarnung. „Wichtig ist aber, dass die Speisereste rasch abgekühlt, im Kühlschrank aufbewahrt und gleich am nächsten Tag gegessen werden.“ Beim Aufwärmen sollte das Pilzgericht auf mindestens 70 Grad Celsius erhitzt, besser noch kurz aufgekocht werden. Durch die Kühlung wird das Wachstum von Mikroorganismen gehemmt, durch die Hitze beim Aufwärmen werden eventuell vorhandene Mikroorganismen abgetötet.

Buchtipps der Stadtbibliothek Sterzing Die neue Trinkkultur

Speisen perfekt begleiten ohne Alkohol Zu einem guten Essen gehört das passende Getränk und dabei denkt man sofort an das richtige Glas Wein. Nicole Klauss zeigt, dass der richtige Begleiter nicht alkoholisch sein muss und dass alkoholfrei nicht automatisch Wasserbauch bedeutet. Die Getränkeexpertin kombiniert gekonnt Wasser, Säfte und Tees mit Speisen, so dass sich mitunter ganz neue Geschmackswelten eröffnen. Bei diesen Vorschlägen hat man das Gefühl, sich nicht mehr für das alkoholfreie Getränk zum Steak entschuldigen zu müssen. Die neue Trinkkultur. Speisen perfekt begleiten ohne Alkohol, Nicole Klauss (Piper 2019), 271 Seiten mit Illustrationen.

Simple

Das Kochbuch Die Feierabendküche plagt uns doch immer am meisten: Etwas muss auf den Tisch, aber viel Zeit dafür hat niemand. Hilfe leistet hier Yotam Ottolenghis Kochbuch „Simple“, in dem der israelisch-britische Koch 120 einfache und schnelle Rezepte präsentiert. In weniger als 30 Minuten oder mit maximal zehn Zutaten gelingt es mit Ottolenghis Gerichten, orientalisch-raffinierte und aromastarke Abwechslung auf den Feierabendtisch zu zaubern. Simple. Das Kochbuch, Yotam Ottolenghi (DK 2018), 320 Seiten mit Illustrationen.


Lebensmittel: Zu wertvoll für die Tonne Der Welternährungstag rückt die Themen Hunger, Ernährungssicherheit und Lebensmittelverschwendung in den Fokus. Wie ernähren wir die Welt bei täglich 821 Millionen hungernden Menschen? Wir könnten es jetzt schon – wenn wir nicht so sorglos mit unseren Ressourcen umgehen würden. Mindestens 55 kg Lebensmittel werden in privaten Haushalten in Deutschland pro Person und Jahr weggeworfen. In Italien waren es im Jahr 2016 63 kg Lebensmittel pro Person und Jahr: hauptsächlich Gemüse, gefolgt von Milch und Milchprodukten, Obst und Backwaren. Durch das Führen eines Abf a l l - Ta g e b u c h s konnte die Menge an Lebensmittelabfällen in den untersuchten Haushalten deutlich verringert werden – auf 37 kg pro Person und Jahr im Jahr 2017. Dadurch blieben jeder Familie durchschnittlich rund 300 Euro mehr in der Geldbörse.

Entsorgt wird das, was zu viel gekauft wurde, was nicht mehr richtig frisch ist, nicht mehr appetitlich aussieht, die Tellerreste und die Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde – das Meiste davon wäre jedoch noch genießbar. Wieviele Lebensmittel in Südtirol entsorgt werden, und aus welchen Gründen, das möchte die Verbraucherzentrale Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Institut für Regionalentwicklung von Eurac Research herausfinden. Sie lädt daher alle privaten Haushalte in Südtirol dazu ein, eine Woche lang Tagebuch über die entsorgten Lebensmittel zu führen und zu notieren, welche Lebensmittel in welcher Menge und aus welchem Grund entsorgt werden. Die Aktion „Tagebuch der Lebensmittelabfälle“ läuft noch bis zum 26. November. Infos und Tagebuch zum Download unter https:// www.consumer.bz.it/de/tagebuch-der-lebensmittelabfaelle.

Kann man Holunderbeeren essen? schwarzen Holunders gelDie Beeren des

ten als sehr gesund. Sie enthalten Kalium und Magnesium, B-Vitamine und Vitamin C. Als traditionelles Hausmittel angewandt, sollen Holunderbeeren das Immunsystem stärken.

Rohe

Beeren enthalten allerdings den Giftstoff Sambunigrin. Kinder und empfindliche Erwachsene bekommen davon starke Verdauungsstörungen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Magenschmerzen. Deshalb ist es ratsam, die Holunderbeeren vor dem Verzehr auf über 80 Grad Celsius zu erhitzen, so die Verbraucherzentrale Südtirol.

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Gesundheit

Die Gesundheit unserer Hunde Die Gesundheit eines Hundes sollte jedem Hundehalter am Herzen liegen. Mit der Anschaffung eines Hundes sollte man sich auch bewusst sein, dass man damit Verantwortung für ein Tier übernimmt und zwar ein ganzes Hundeleben lang. Durch regelmäßige Pflege, artgerechte und gesunde Ernährung sowie angepasste Bewegung und Beschäftigung kann man als Hundebesitzer schon viel zur Gesundheit des Hundes beitragen. Ein gesunder Hund … • nimmt aktiv am Leben mit seinen Menschen teil und hat Freude daran, • ist voller Energie und Tatendrang, • liebt abwechslungsreiche und ausgedehnte Spaziergänge, • hat ein glänzendes Fell, klare Augen und riecht nicht schlecht, • ist nicht zu dick und nicht zu dünn, • wird artgerecht gehalten, ausgelastet und mit gesundem Futter ernährt, • hat keine Allergien, Unverträglichkeiten und ist frei von Schmerzen (auch chronischen Schmerzen). Diese Aufzählung könnte man noch beliebig fortführen. Leider leiden immer mehr unserer Hunde an den sogenannten „Zivilisationskrankheiten“, häufig verursacht durch falsche Fütterung und mangelnde Bewegung. Gerade Übergewicht ist ein gesundheitlicher Risikofaktor für Hunde. Wird das Idealgewicht um zehn Porzent überschritten, spricht man schon von Übergewicht. Ab 20 Prozent spricht man von Adipositas (Fettleibigkeit). Die Gewichtszunahme ist ein schleichender Prozess und wird oft von Hundehaltern nicht wahrgenommen bzw. will von ihnen nicht gesehen werden. Übergewicht schadet auch bei unseren geliebten Vierbeinern der Gesundheit, vermindert die Lebensqualität erheblich und reduziert die Lebenserwartung. Nicht zuletzt entstehen zahlreiche weitere Krankheiten, verursacht durch das Übergewicht, z. B. Diabetes. Nicht nur die richtige Ernährung ist für unseren Hund von Bedeutung. Er möchte auch mit seinem Menschenrudel leben, aktiv an dessen Leben teilnehmen und beschäftigt werden. Gehen Sie doch mal aktiv mit Ihrem Hund spazieren, d. h. sie bauen im Spaziergang kleine Beschäftigungen oder Suchspiele ein. Schnüffeln während des Spaziergangs ist für unseren Vierbeiner wichtig, aber das gemeinsame Erleben festigt die Bindung zwischen Hund und Mensch.

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Michaela Olbert, Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

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Synkope (Ohnmacht) – ist das gefährlich? Ein Ohnmachtsanfall ist für die betroffenen Menschen und jene, die ihn beobachten, ein beunruhigendes, dramatisches Ereignis. Ohnmachtsanfälle sind extrem häufig, jeder zweite Mensch erleidet in seinem Leben mindestens einmal einen solchen Ohnmachtsanfall. Was passiert in unserem Körper genau? Es gibt verschiedene Ursachen, die jedoch immer zum gleichen Ergebnis führen. Durch einen Blutdruckabfall im Gehirn kommt es zu einer kurzzeitigen Minderdurchblutung und damit zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff: Die betroffene Person verliert das Bewusstsein und stürzt zu Boden. Praktischerweise löst sich durch diese erzwungene Lageänderung das Problem innerhalb kurzer Zeit meistens von alleine. Denn durch die horizontale Körperlage verbessert sich die Durchblutung des Gehirns schlagartig und die ohnmächtige Person erlangt innerhalb von 30 Sekunden das Bewusstsein wieder. Wenn das nicht der Fall ist und die Bewusstlosigkeit deutlich länger andauert, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um eine Synkope. Man unterscheidet drei große Gruppen von Ohnmachtsanfällen: Reflexsynkopen, Orthostatische Synkopen (Lageänderung) und Kardiale Synkopen (herzbedingte Ohnmachtsanfälle). Die häufigste Form der Synkope und zum Glück in aller Regel auch harmlos sind die Reflexsynkopen. Sie können durch verschiedene Auslöser, beispielsweise durch langes Stehen, starke Emotionen wie Angstgefühle, aber auch Druckerhöhungen im Brust- oder Bauchraum, auftreten. Dabei versackt durch den Kreislaufreflex des Vagusnervs das Blut in die untere Kör-

perhälfte, wodurch eine verminderte Durchblutung des Gehirns mit nachfolgendem Bewusstseinsverlust entsteht. Harmlos ist auch die orthostatische Synkope. Diese tritt auf bei zu schnellem Lagewechsel, also wenn man zu schnell aufsteht. Diese Form ist sehr häufig bei jungen schlanken Frauen und wird durch einen Flüssigkeitsmangel begünstigt. Die dritte und potentiell gefährlichste Synkope sind die herzbedingten Ohnmachtsanfälle. Diese sind deutlich seltener und können durch Herzrhythmusstörungen, wie einem zu langsamen Pulsschlag, aber auch durch zu schnellem Herzschlag, etwa im Rahmen eines Herzinfarktes auftreten. Weitere Ursachen können eine koronare Herzkrankheit und eine Herzklappenerkrankung sein. Harmlose Synkopen kündigen sich durch Schwindel, flaues Gefühl, Schwarzwerden vor den Augen, Übelkeit oder Schweißausbrüche an. Gegenmittel sind Hinlegen, Hochlagerung der Beine und rasche Flüssigkeitsaufnahme. Herzbedingte Ohnmachtsanfälle treten schlagartig aus dem Nichts auf oder sie kündigen sich durch Herzstolpern, Herzrasen oder einen langsamen Puls, ebenso durch Anstrengung an. Bei Unklarheiten und Verdacht auf Herzprobleme wenden Sie sich an den Vertrauensarzt.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing


VORTRAG

VORTRAG

Die Leber

„Fit und vital ...“

Am 15. November referiert Dr. Josef Frötscher, Primar am Kranken-

haus Sterzing a. D., Facharzt für Innere Medizin, im Stadttheater Sterzing über „Die Leber – Stoffwechselfabrik, Energielieferant und Entgifter“. Die Leber ist das größte Organ unserer inneren Organe. Sie funktioniert wie eine chemische Fab-

rik, die Stoffe ab-, um- und aufbaut. 
Beteiligt ist die Leber am Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen. Alkohol und Giftstoffe können die Zellen der Leber 
schädigen. Der Referent informiert über Aufbau, Funktion und mögliche Erkrankungen der Leber. Der von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing organisierte Vortrag beginnt um 19.30 Uhr; der Eintritt ist frei.

In ihrem Vortrag „Fit und vital mit den besten Gesundmachern aus der Natur“ am 27. November im Stadttheater Sterzing gibt Ruth Niederkofler, bekannt aus den Sozialen Medien unter „Gesund alt werden“, wertvolle Tipps, um bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Das Fundament dafür ist ein bewusster Lebensstil. Erkennt man die „Hauptkrankmacher“, ist es aus eigener Kraft möglich, gesund und dynamisch zu bleiben. Niederkofler berichtet in ihrem

Vortrag darüber, wie man sich vor Schadstoffen in Lebensmitteln schützen, den körpereigenen Ent-

giftungsmechanismus unterstützen und den Organismus mit allen nötigen Nährstoffen versorgen kann, die er braucht, um fit und vital zu bleiben. Der Vortrag – er ist gebührenpflichtig – beginnt um 19.30 Uhr.

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Leute Kam zu glabn, ober jo, es isch wohr, inser Papi wert iatz 90 Johr! Mir olle wünschn dir no viele Jahre und Gesundheit und donkn dir für olls, wos du dein Leben long für ins getun hosch!

Gelungene 75-Jahr-Feier

© Stefano Orsini

Mami mit Silvia, Mirko und Nathalie mit Familien

FYI und MMB, wos in der Gewerbezone Reifenstein unten geaht, isch a net lei a Schmee! Der kloane CL isch gor awia hell, wenn’s ums Gschäftemochen geaht, isch er norret schnell! Produktiv hin oder her, zu tian hobmor fa Johr zu Johr mehr. Af die nächste Olympiade tuat er spitzen, die Kasse werd rollen und die Orbeiter schwitzen. Iatz isch er schun 50 Johr, bei dem, wos er gleischtet hot, warn ondere long schun gor. Mir wünschen dir es Ollerbeste und no viel Francia af deine Feste! Ps. Weil unproduktiv war jo es Leschte! Somit welln mir dir heit sogen, es isch schian, dass mir die hoben! Wünscht: F.T.M.M.

Erker

Alle fünf Jahre organisieren einige Sterzinger des Jahrgangs 1944 eine Feier für ihre Jahrgangskollegen. Die 75-Jahr-Feier begann mit einer Heiligen Messe in der Kapuzinerkirche, bei der man auch der sieben bereits verstorbenen Jahrgangskollegen gedachte. Daraufhin wurde das Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn in Mareit besichtigt und im Hotel „Sonklarhof“ in Ridnaun zu Mittag gegessen. Dem folgte ein kleines Preiswatten, wofür

eine prominente Jahrgangskollegin die Preise gespendet hatte. Jene Kollegen, die sich nicht am Preiswatten beteiligten, unterhielten sich anderweitig oder unternahmen einen kleinen Spaziergang. Die Organisatoren achteten darauf, dass alle Termine durch Nutzung der Linienbusse eingehalten werden konnten. Besonders erfreut zeigten sie sich darüber, dass an der Feier 27 Personen – einige mehr als noch vor fünf Jahren – teilgenommen haben.

Am 14. November weart dr

Robert 50 Johr

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

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Grüne Hochzeit feiern viele, Silberne gibt es auch im Land, doch zum 50-jährigen Ziele sind die wenigsten imstand. Wir sind stolz auf euch und sagen danke! Eure Familie

Du bisch net lei dr Hommer, sundern is gonze Werkzuigkistl. Iberoll konn man di hobm, isch lei zu sogn! Olls, olls Guate vi deiner family


Rundes Geburtstagstreffen

Kürzlich organisierte der Seniorengemeinderat von Sterzing unter der Leitung von Ruth Achammer gemeinsam mit Christine Eisendle Recla, Referentin für Seniorenanliegen, Käthe Trojer und Paolo Manferdini eine „runde“ Geburtstagsfeier. Alle 70-, 80-, 90- und 100-jährigen Sterzinger Jubilare waren zu einer Geburtstagsfeier in der Mensa der Grundschule „Josef Rampold“

eingeladen. Zu dieser bereits zur Tradition gewordenen Feier waren neben den rüstigen Rentnern auch Bürgermeister Fritz Karl Messner, Kooperator Michael Lezuo und der Koordinator der italienischen Seelsorge Don Giorgio gekommen. Bei unterhaltsamer Musik wurde das Tanzbein geschwungen und die Senioren verbrachten einen fröhlichen Nachmittag.

65-Jährige feiern Geburtstag

1. Wipptaler Jahrgangstreffen aller Sprachgruppen

Anfang Oktober fand das 1. Jahrgangstreffen des Jahrganges 1969 des gesamten Wipptales statt. 49 Personen aus den verschiedenen Gemeinden nahmen daran teil – leider nur ein italienischsprachiger Wipptaler, was das Organisationskomitee sehr bedauerte. Nach einem Wortgottesdienst in der St. Elisabethkirche in Sterzing, zelebriert von Don Giorgio, gab es in der Schenke im Deutschordenshaus einen hervorragenden Brunch.

Viele haben sich seit der Schulzeit erstmals wiedergesehen und es wurden viele alte Geschichten wachgerufen. Am Nachmittag besichtigte die Gruppe das Villanderer Bergwerk, dann gab es im Gasthaus „Sturm“ einen Aperitivo lungo. Im Hotel „Zoll“ klang der Tag mit einem köstlichen Menü und anschließendem Tanz aus. Bis in die frühen Morgenstunden spielte das Duo „Die Carreras“ Hits aus den 80ern und moderne Latino-Songs, zu denen alle das Tanzbein schwangen.

60 Jahre und kein bisschen leise

An einem goldenen Oktobersamstag trafen sich nahezu 20 Junggebliebene des Jahrgangs 1954 zu einem gemütlichen Beisammensein. Nach einem gemütlichen Kaffee im Sterzinger Gasthof „Klammer“ ging es zu Fuß über Burg Reifenstein nach Elzenbaum. Unterwegs wurde ordentlich „geschnat-

tert“.
Viele Teilnehmer trafen sich nach vielen Jahren erstmals wieder und hatten sich viel zu erzählen. 
Bei einer zünftigen Marende in der „Burgschenke“ wurde über vieles diskutiert und gelacht – und vereinbart, sich fortan jährlich zu treffen, schließlich wird man ja nicht jünger.

Dies ist und war das Motto der 60-jährigen Freienfelder, die kürzlich einen gemeinsamen Jahrgangsausflug nach Pieve di Tremosine am Gardasee unternommen haben. Nach einer besinnlichen Andacht in der Kapelle von Bad Möders gab es einen kleinen Umtrunk. Anschließend

ging es Richtung Gardasee, wo in Pieve nicht nur die spektakuläre Aussicht von der sogenannten „Schauderterrasse“ genossen wurde, sondern auch allerlei kulinarische Köstlichkeiten. Der Tag klang mit viel guter Laune und schwungvoller Musik beim „Griesser“ in Mauls aus. Erker 11/19

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Jahrestage 13. Jahrestag

Elisabeth Hofer geb. Rainer Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 17. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Familie Für die überaus vielen Zeichen der Anteilnahme und Verbundenheit, die wir in den Tagen des Abschiednehmens erfahren durften, danken wir herzlichst.

2. Jahrestag

Ida Siller geb. Larch

Danke

* 07.03.1933 † 10.11.2017

für eine stumme Umarmung, für jedes tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben, für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten, für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft.

In liebevoller Erinnerung gedenken wir deiner am Sonntag, den 10. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Das tiefe Mitgefühl am Tode von

Albert De Bettin

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Mütter halten die Hände ihrer Kinder für eine Weile, aber ihre Herzen für immer.

* 19.02.1945 † 02.10.2019 war uns Trost und Halt.

In Liebe deine Kinder mit Familien

Deine Familie

4. Jahrestag

Franz Josef Mair

Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Eine Mutter, die immer für uns da war, ist gegangen. Was bleibt, sind Liebe, Dank und Erinnerung an viele schöne Jahre.

* 09.05.1974 † 01.12.2015 In Liebe denken wir besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. Dezember um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens.

Die Gedanken der Erinnerung bilden eine Brücke übers Leben hinaus. Wir gehen deinen Spuren nach, die du hinterlassen hast, und begegnen dir immer wieder.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und „insern Kaiser“ in lieber Erinnerung behalten. Deine Lieben

Anna Scheiber geb. Ploner * 02.05.1935 † 20.09.2019

1. Jahrestrag

DANKE

Heinrich Walter

* 15.09.1934 † 03.12.2018 In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich am Sonntag, den 1. Dezember um 9.30 Uhr in der Kirche von Untertelfes. Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.

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Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott! In Liebe deine Familie

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für die tröstenden Worte, stillen Umarmungen, für jeden Händedruck, für Blumen, Kerzen, Gedächtnisspenden, Messen, für das Gebet bei den Rosenkränzen und beim Trauergottesdienst, dem Herrn Dekan Christoph Schweigl, Pater Kurt Egger und Pater Meinrad, Gasser für die würdevolle Gestaltung des Auferstehungsgottesdienstes, - dem MGV Sterzing und Oswald Salcher für die musikalische Gestaltung, - den Vorbetern Ingrid, Anna und Siegfried, - den Betreuerinnen Sonia, Maria und Angelika sowie dem Team des Bezirksaltersheimes Sterzing für die liebevolle Begleitung unserer lieben Mutti. Elisabeth und Renate mit Familien


Bilder, Augenblicke, Gefühle werden uns immer an dich erinnern.

Wenn ihr mich sucht, sucht in eurem Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.

1. Jahrestag

Ernst Sailer * 10.09.1941 † 25.11.2018 Vor einem Jahr bist du von uns gegangen. Wir denken ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

2. Jahrestag

Franz Goller Lieber Franzl, wir denken an dich ganz besonders bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die an der Messe teilnehmen, von Herzen. Ein großes Vergelt’s Gott all jenen, die so zahlreich sein Grab besuchen, immer wieder eine Kerze für ihn anzünden und ihn in ihr Gebet einschließen.

Unser Dank gilt allen, die daran teilnehmen und gemeinsam mit uns seiner gedenken.

Ein großes Vergelt’s Gott.

Deine Familie

In Liebe die Angehörigen

Spuren im Sand verwehen, doch deine Spuren in unseren Herzen bleiben für immer.

16. Jahrestag

Martin Wild

* 27.04.1980 † 21.11.2003

Immer wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seele. Unsere Herzen halten dich gefangen, so als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.

2. Jahrestag

Lieber Martin,

Maria Öttl geb. Mair

dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in inniger Liebe gedenken wir deiner ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Cäciliensonntag, den 24. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. All jenen, die daran teilnehmen und unseren Martin in lieber Erinnerung bewahren, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. In unvergesslicher Liebe Mami, Vati und Matthias

† 17.11.2017

Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 17. November bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Die Erinnerung an einen Menschen geht nie verloren, wenn man ihn im Herzen behält.

Wir danken allen herzlichst, die daran teilnehmen.

Deine Lieben

6. Jahrestag

Josefa Mühlsteiger geb. Frick In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. November um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie Erker 11/19

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Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken. NACHRUF

Trauer um Marianne Mair Leitner Völlig unerwartet traf uns am 19. September die erschreckende Nachricht, dass unsere geschätzte Musikantin Marianne Mair Leitner von uns gegangen ist. Marianne war mit Leib und Seele ein aktives Mitglied der Musikkapelle Pflersch. Im Jahr 2009 trat sie der Kapelle bei und setzte sich unermüdlich für das Vereinsleben ein: Neben dem Mitwirken als Hornistin und Saxophonistin führte sie das Amt der Jugendleiterin seit dem Jahr 2011 pflichtbewusst aus. Im Jahr 2012 gründete sie die Jugendkapelle „Brennerwind“ bestehend aus Jungmusikanten der Musikkapellen Gossensaß und Pflersch und leitete sie von dort an. Im Jahr 2018 übernahm sie zusätzlich die musikalische Leitung der Gruppe „Next Generation“, in der Jugendliche aus der Musikkapelle miteinander musizieren. Marianne hinterlässt eine große Lücke im Musikverein. Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren und sie wird in unseren Herzen weiterleben.

21. Jahrestag Zum 21. Mal jährt sich der traurige Tag, der unser Leben so sehr verändert hat. In Liebe gedenken wir deiner, liebe

Heike am Sonntag, den 17. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben

10. Jahrestag

Paul Leitner

Michael Siller

* 30.08.1960 † 27.11.2018

„Rahmer“

1 Jahr ist vergangen, seitdem du nicht mehr bei uns bist.

Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Vor 10 Jahren bist du gegangen auf eine Reise ohne Wiederkehr. Ein tiefer Schmerz hält uns gefangen, wir vermissen dich so sehr.

Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die daran teilnemen. In Liebe deine Familie

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.

Wir denken an dich voll Dankbarkeit und Liebe am Samstag, den 30. November beim Gottesdienst um 19.00 Uhr in der Kirche von Egg. In Liebe deine Familie

Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung ihm entgegengebracht wurden.

ALBERT WÖRNDLE * 31.10.1941 † 27.09.2019

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DANKE an alle, die sich mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme in so vielfältiger Weise zum Ausdruck brachten, sowie allen, die unseren lieben Albert auf seinem letzten Weg begleitet haben. Die Trauerfamilie


Du bist von uns gegangen, aber nicht verschwunden. Du bist jeden Tag an unserer Seite, ungesehen, ungehört und dennoch ganz nah. Für immer geliebt und vermisst, bleibst du in unseren Herzen.

Nicht ins Leere gefallen, sondern heimgegangen, nicht vom Zufall ausgelöscht, sondern beim Namen gerufen, nicht vom Dunkel verschlungen, sondern vom Licht umfangen. Das ist die Hoffnung für dich und für uns.

DANKSAGUNG

Gianfranco Gazzoli

3. Jahrestag

Hubert Wieser Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 8.30 Uhr in der Kirche von Stilfes. Wir danken allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. In Liebe deine Familie

Franco * 25. April 1951 † 30. September 2019 Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung ihm entgegengebracht wurden. Wir danken allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten, ihre Anteilnahme in so vielseitiger Weise zum Ausdruck brachten, für das Gebet und das ehrende letzte Geleit. Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott Dekan Christoph Schweigl für die einfühlsamen Abschiedsworte, den Vorbeterinnen für das Gebet der Seelenrosenkränze, Oswald Salcher und Werner Haller für die musikalische Gestaltung der Trauerfeier. Besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen des Haus- und Krankenpflegedienstes, dem Hausarzt Dr. Franz Keim sowie Karin und Fabio von der Caritas Hospizbewegung für die liebevolle Begleitung in dieser schweren Zeit.

3. Jahrestag

10. Jahrestag

Josef Bussola

Herbert Braunhofer

† 19.11.2016

† 24.11.2009

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Die Menschen, die von uns gehen und die wir lieben, verschwinden nicht. Sie sind immer an unserer Seite ... jeden Tag ... ungesehen ... ungehört und dennoch immer ganz nah bei uns. Für immer geliebt und für immer vermisst bleiben sie für immer in unserem Herzen.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes und der Trauer, aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung!

Josef Hofer

Zum 20. Mal jährt sich der Todestag von unserem Vater

In Dankbarkeit und Liebe sehen wir zurück und danken Gott für die Zeit, die du bei uns gewesen bist.

Josef Plank.

Werner und Evi mit Familien

Deine Familie

9. Jahrestag

Immer in unserem Herzen.

In Liebe gedenken wir seiner ganz besonders am Samstag, den 30. November um 19.00 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Besonders denken wir an dich am Sonntag, den 24. November beim Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Wir sind traurig, dass du gingst, doch dankbar, dass es dich gab.

Wir danken allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. In Liebe Deine Familie


Niemand, den man liebt, ist jemals tot.

Diagnose: Kinderglaube Wie kann man im Glauben erwachsen werden? Stecken nicht viele von uns im Kinderglauben fest und dadurch ist für viele von uns der Glaube im Erwachsenenalter zu etwas Kindischem geworden? Der Münsteraner Pfarrer Stefan Jürgens schreibt folgendes: „Glauben ist kein Zustand, sondern ein Weg. Der Glaube entwickelt sich im Lauf des Lebens. Bleibt ein Mensch auf einer bestimmten, meist frühen religiösen Stufe stehen, spricht man vom Kinderglauben. Wenn ein Kind nicht wächst, wird aus ihm kein kleiner Erwachsener, sondern ein Zwerg. Man sollte den Kinderglauben deshalb nicht romantisieren, so als habe eine solche Entwicklungsstufe mit unverdorbenem Vertrauen zu tun, gar mit unverbrauchter und unangezweifelter Gottunmittelbarkeit. Es ist ein Zwergenglaube, der bei der erstbesten Lebenskrise wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Wer aus seinen religiösen Kinderschuhen nicht herausgewachsen ist, wird bald aus allen Latschen kippen. Menschliche und geistliche Reife gehen Hand in Hand, Beziehungsfähigkeit und Spiritualität sind ein und dasselbe.“ Ist genau das vielleicht ein möglicher Grund der heutigen religiösen Krise in unserer Gesellschaft? Haben viele von uns Erwachsenen den Sprung nicht geschafft aus den magisch beschützenden Gottes- und Schutzengelbildern hin zu einem aufgeklärten mystischen Glauben? Mystik bedeute eine konsequente Pflege einer persönlichen Gottesbeziehung, was die Nacht der Gottesferne und des Gotteszweifelns einschließe, meint Jürgens. Persönliche Gottesbeziehung – diese zwei Wörter sind für viele Menschen im Alltag fremd geworden; sie haben keine Vorstellung, wie zum unsichtbaren Gott ein Beziehungsdraht gespannt werden kann. Kinder haben von Geburt an eine Beziehung zu ihren Eltern, die anzieht, aber auch Geborgenheit, Zuneigung und Sicherheit schenkt. Wenn Kinder weinen, finden sie durch die Beziehung zu den Eltern Trost, Geborgenheit und Zuneigung. Für uns Erwachsene kann dies ein gutes Beispiel für eine Gottesbeziehung sein, die einen hält, wenn man durch die verschiedensten Lebenskrisen wie Krankheit, Tod, Leid oder gescheiterte Beziehungen in ein Loch fällt. Doch wie kann ich meinen Glauben neu entdecken? Wenn Sie sich diese Frage stellen, haben Sie begonnen, einen kleinen Schritt auf ihrem Glaubensweg weiterzugehen. Sprechen Sie mit Menschen über Ihre Gedanken, Sorgen, ja vielleicht auch Ängste, wenn es um den Glauben geht. So können auch Sie die Erfahrung der Emmausjünger erleben, die sich auf den Weg gemacht haben.

Simon Walter

40. Jahrestag

In lieber Erinnerung denken wir ganz besonders an euch am Samstag, den 16. November um 19.00 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Danke allen, die an euch denken. In Liebe eure Kinder mit Familien

6. Jahrtag

Klara Gschnitzer geb. Girtler * 12.08.1925 † 12.11.2013

Es vergehen die Tage, die Monate und die Jahre, aber du bleibst stets mitten unter uns.

Du fehlst uns!

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In Liebe deine Familie

11. Jahrestag Zum 11. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in Liebe gedenken wir deiner ganz besonders am Sonntag, den 24. November um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. In Liebe deine Familie

Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.

11. Jahrestag

Zäzilia Kofler geb. Kofler

Josef Leitner

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Ganz besonders denken wir an dich, liebe Mama, bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Wir danken allen, die daran teilnehmen, für dich beten und dich in lieber Erinnerung behalten.

Christine Rainer geb. Prechtl

13. Jahrestag

In Gesprächen und Erinnerungen bist du stets bei uns.

5. Jahrestag Regina Kruselburger geb. Angerer

Leopold Kruselburger

Bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen denken wir ganz besonders an ihn.

Wir denken an dich, voll Dankbarkeit und Liebe, am Sonntag, den 24. November beim Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Danke allen, die daran teilnehmen und an seinem Grab und Marterle innehalten.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

In Liebe deine Familie

Solange wir leben, lebst auch du, in unseren Gedanken, in unserer Erinnerung, in unseren Herzen.

Deine Kinder mit Familie


Gemeinden Impressum Geburten Freienfeld: Lenny Wieland (06.09.2019, Brixen). Hanna Rainer-Wieser (19.09.2019, Brixen). Pfitsch: Mia Rothmund (07.09.2019, Brixen). Nika Sommacal (12.09.2019, Brixen). Lukas Volgger (13.09.2019, Brixen). Liam Kasmi (28.08.2019, Brixen). Ratschings: Marcel Schölzhorn (04.09.2019, Brixen). Paul Rainer (10.09.2019, Bozen). Eva Fassnauer (11.09.2019, Innsbruck). Bernhard Vantsch (18.09.2019, Brixen). Samuel Helfer (23.09.2019, Brixen). Hannes Larch (27.09.2019, Brixen). Laura Nestl (29.09.2019, Brixen). Sterzing: Talbeeha Ayat Anwar (06.09.2019, Brixen). Elia Vezzoli (13.09.2019, Brixen). Rujhan Abdur (26.09.2019, Brixen). Flora Teissl (26.09.2019, Meran). Marcello Campa (28.09.2019, Brixen). Todesfälle Brenner: Marianne Mair, 37 (19.09.2019, Brenner). Freienfeld: Carmine Ierardi, 58 (11.09.2019, Freienfeld). Alois Plank, 85 (27.09.2019, Freienfeld). . Ratschings: Zita Maria Weier, 89 (03.09.2019, Ratschings). Heinrich Fassnauer, 62 (07.09.2019, Ratschings). Augusta-Maria Obex, 78 (16.09.2019, Sterzing). Sterzing: Maria Thaler, 67 (16.09.2019, Sterzing). Marlene Grasl, 72 (19.09.2019, Sterzing). Marianna Sparber, 92 (19.09.2019, Sterzing). Anna Ploner, 84 (20.09.2019, Sterzing). Albert Wörndle, 77 (27.09.2019, Sterzing). Gianfranco Gazzoli, 68 (30.09.2019, Sterzing). Hilda Bacher, 76 (30.09.2019, Sterzing). Eheschließungen Brenner: Stephanie Seidner und Patrick Mauloni (14.09.2019, Gossensaß). Maria Kammerer und Hannes Plank (14.09.2019, Pfalzen). Petra Peters und Alexander Crepaz (14.09.2019, Seefeld). Andrea Miller und Roland Öttl (21.09.2019, Ellbögen). Sterzing: Alessandra Tognetti und Elmar Lainà (06.09.2019, Kastelruth). Kathrin Freund und Alex Schwazer (07.09.2019, Sterzing). Serena Pacelli und Thomas Lanzi (14.09.2019, Sterzing). Birgit Messner und Patrick Gasteiger (21.09.2019, Sterzing). Veronika Mayer und Stefan Mayer (21.09.2019, Sterzing). Verena Messner und Daniel Seidner (27.09.2019, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Brennerautobahn AG, St. Valentinstr.58: Sanierung und Umwidmung der Zweckbestimmung des Gebäudes, Bp.35, K.G. Brenner. Marta Plank, Innerpflersch: Umwidmung der Wohnkubatur in lw. Kubatur und Verlegung der Wohnkubatur, Gp.582/2, K.G. Pflersch. Hansjörg Gogl, Pflersch 140: Bauliche Umgestaltung und Sanie-

rung mit Erweiterung des Gebäudes sowie Errichtung einer Erstwohnung, Bp.150, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Plunger L. & Sohn AG, Oberau 1: Errichtung einer Halle für Stapler, Bp.35/1, K.G. Mittewald. Freienfeld: Karl und Sieglinde Kofler, Egg 1B: Sanierung und Erweiterung, Bp.554, K.G. Stilfes. Jan, Nadine und Richard Kofler, Egg 1: Sanierung und Erweiterung, Bp.554, K.G. Stilfes. Pfitsch: Anton Volgger, St. Jakob 48: Abbruch eines Teiles des Gebäudes und Wiederaufbau von 2 Wohneinheiten mit Garagen durch Umwidmung der lw. Kubatur in Wohnkubatur, Bp.218, Gp.1286/2, K.G. Pfitsch. Erwin Gschließer: Sanierung des Wohngebäudes, Bp.376, K.G. Wiesen. Ratschings: Plunhof OHG, Ridnaun: Errichtung eines Teiches, Gp.1627, K.G. Ridnaun. Florian Gschnitzer, Jaufental, Mittertal: Durchführung von Bodenangleichungsarbeiten, Gp.1207 und 1209, K.G. Jaufental. Mader Immobilien KG d. Mader Peter Paul & Co., Gasteig, Hauptst.17: Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes, Bp.308, K.G. Jaufental. Johann Schaiter, Mareit, Oberdurach 7: Errichtung einer Überdachung am Wirtschaftstrakt, Bp.51, K.G. Mareit. Artur Braunhofer, Gianluca Cordani, Kurt Eisendle, Bastian Helfer, Jürgen Salzburger, Gasteig, Handwerkerzone Ost: Errichtung eines Bürogebäudes, Gp.368/8, K.G. Jaufental. Paul Gschnitzer, Mareit, Runggen 6: Errichtung einer Überdachung, Bp.142, K.G. Mareit. Helga Klotz, Mareit: Errichtung von Nebenräumen und von Sanitäranlagen bei der Almhütte „Äußere Wurzeralm“, Bp.163, Gp.406, K.G. Mareit. Franz Parigger, Ridnaun, Ried: Teilweiser Abbruch und Umwidmung von Wohnkubatur in lw. Kubatur im Gebäude, Bp.81, K.G. Ridnaun. Werner Bacher, Adelheid Pichler, Schönau: Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage, Gp.132/1, K.G. Ratschings. Sterzing: Gemeinde Sterzing: Abbruch und Neubau der Temmelhofbrücke, Brennerstraße, versch. Gp., K.G. Ried und Tschöfs. Barbara und Elisabeth Kofler, Gänsbacherstr.14: Außerordentliche Instandhaltungsarbeiten, Bp.222, K.G. Sterzing. Arturo Russo, Weg in die Vill, 43: Ausbruch eines Fensters, Bp.548, K.G. Thuins. Omya AG, Jörg-Kölderer-Str.11: Errichtung von Gegengewichten zur Sicherung der Arbeiter auf den LKW und Neupositionierung der Überdachung für Fahrund Motorräder, Bp.213, K.G. Thuins. Norbert Pirozzi, Unterackern: Abbruch und Wiederaufbau des Maschinenraumes mit Erweiterung, Bp.249 und 68, Gp.699/1, K.G. Thuins. A.B.A.S. GmbH, Lahnstr.9: Errichtung einer Überdachung des Balkones, Bp.710, K.G. Sterzing. Helene Knollenberger, Moosweg 5: Ausbruch zweier Balkontüren, Bp.353, K.G. Sterzing. Leigsch GmbH, Karl-vonEtzel-Straße: Sanierung und Erweiterung des Bürogebäudes, Bp.352, K.G. Thuins. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara.martorelli@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Titelseite: © Kurt Mantinger Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Paul Felizetti, Harald Kofler, Karl-Heinz Sparber, Giulio Trivani, Bruno Maggio. Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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G U L H

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Gasgemenge, Stadtgas).

Pfiffikus Pfiffikus sucht eine Fichte, die von einer Kletterpflanze „gewürgt“ wird. Das Haus im Hintergrund bewohnt die hohe Geistlichkeit, daneben befindet sich ein Gasthof und eine Bar. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, info@ dererker.it. Adresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 18. November. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Das Schloss Wolfsthurn in Mareit verfügt über so viele Fenster, wie das Jahr Tage hat; also könnte man innerhalb eines Jahres täglich ein anderes putzen. Im 18. Jahrhundert erwarb Franz Andrä von Sternbach die Burg Wolfsthurn oberhalb von Mareit und ließ an ihrer Stelle zwischen 1727 und 1741 die Schlossanlage errichten, die bis heute im Familienbesitz ist. Das Schloss, ein prächtiges Beispiel barocker Baukunst, zeigt anschaulich die damalige Begeisterung für Zahlenspielereien: Wolfsthurn hat angeblich 365 Fenster, 52 Türen, zwölf Kamine und vier Portale – Anspielungen auf das Jahr mit Kalendertagen, Wochen, Monaten und Jahreszeiten. Seit 1996 ist Schloss Wolfsthurn Sitz des Südtiroler Landesmuseums für Jagd und Fischerei. Es zeigt die original eingerichteten Prunkräume und eine reiche kulturhistorische Sammlung zur Jagd- und Fischereigeschichte. Zum Schloss führt der abwechslungsreiche Themenweg „Wald und Wasser“. Das Museum ist vom 1. April bis zum 15. November geöffnet.

U

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Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

S H H U A

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

C

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Auflösung des Vormonats • E • G • I • E • R • E • K • P • U • G •

D R E I S S I G J A H R E E R K E R • R S

• I N F O R M A T I O N S F R E I H E I T

K N E T E • P R • N I A C I N • T E N N E

• N R • S A R T A • • • • R A • R B • G R

N E G A T I O N S W O R T • • W I E S E N

• R I O • • V E T O R E C H T • G R • S B

M U E L L • I R • R A D • I R E • R O B A

• N M • E I S • S D K A R T E • M E D O C

A G I L I T A E T • E K G • N T S C • D H

• S N O B • T R E • L T • L S D • H I E •

B F I • R F I • I N • O K A • A L T O N A

• E S T E R O • N E • R I E D • I E • • L

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

Wir gratulieren!

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T I T A N E N H A F T • L G • O E • A A L

Lösungswort: ERSTERDREISSIGER

Das Los bestimmte Michaela Prieth aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Oktober.

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

U

Lösungswort: MILZBRAND

• E E S T I • B L A E T T E R M U E H L E

I R R • E E G • M S D O S • M I T H R A S


Auflösung in der nächsten Nummer

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Gesundheit

Apotheken 02.11. – 08.11.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 09.11. – 15.11.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 16.11. – 23.11.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 24.11. – 29.11.: Stadtapotheke Tel. 765397 30.11. – 06.12.: Apotheke Wiesen Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 01.11.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 02.11.: Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 03.11.: Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 09.11.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 10.11.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 16.11.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 17.11.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 23.11.: Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 24.11.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 30.11.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 01.12.: Dr. Barbara Faltner Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187. Tierärzte 02./03.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 09./10.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 16./17.11.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 23./24.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer ) 30.11./01.12.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Veranstaltungen

2.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Spielgemeinschaft Vintl-Weitental, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 331 5983980 oder theatervintl@hotmail.de. Theater „Zimmer frei“, Komödie von Rolf Sperling, Theatergruppe Trens, Regie: Gerd Platter, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 331 4235660 (16.00 – 20.00 Uhr) oder info@theatergruppe.it. Theater „Der ledige Bauplatz“, Lustspiel von Regina Rösch, Regie: Walter Larch, Heimatbühne Gossensaß, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 0472 633011 (Bäckerei Mayr, zu Geschäftszeiten). 3.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 17.00 Uhr. Theater „Zimmer frei“, Trens, Kulturhaus, 18.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 18.00 Uhr. 5.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. 6.11. Theater „Zimmer frei“, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. 7.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Vortrag „Mut zur Veränderung“ von Dr. Martin Fronthaler, Mauls, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Infos: Tel. 328 2715190. Eintritt frei! Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. 8.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr.

9.11. Theater „Zimmer frei“, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. Kleidersammlung der Caritas. 10.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 17.00 Uhr. Theater „Zimmer frei“, Trens, Kulturhaus, 18.00 Uhr. Preisspitzen vom Kirchenchor Mareit, Mareit, Vereinshaus, 13.30 Uhr. 11.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. 12.11. Theater „Zimmer frei“, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. 15.11. Tag der offenen Tür im Oberschulzentrum, Sterzing, 14.00 – 17.00 Uhr. Theater „Heim“, von Felix Mitterer, Volksbühne Jaufental, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 347 2478322. Vortrag „Die Leber – Stoffwechselfabrik, Energielieferant und Entgifter“ von Dr. Josef Frötscher, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. Info-Abend über Lawinensicherheit in italienischer Sprache, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 19.30 Uhr. 16.11. Benefizkonzert in der Pfarrkirche Wiesen, Familienchor Wiesen und Gospelchor Wildschönau, 18.00 Uhr. Spieletag in der Stadtbibliothek Sterzing, 9.00 – 12.00 Uhr, Anmeldungen: Tel. 0472 723760. 3. Brassband Italienmeisterschaft, Sterzing, Stadttheater, Wettbewerb ab 13.00 Uhr, Galakonzert um 20.00 Uhr.

17.11. Fotoschau Mehrtagefahrt, AVS Sterzing. Theater „Heim“, Jaufental, Vereinshaus, 18.00 Uhr. 21.11. Theater „Heim“, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 22.11. Theater „Heim“, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 23.11. Cäcilienkonzert der MK Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 24.11. Theater „Heim“, Jaufental, Vereinshaus, 18.00 Uhr. 26.11. Theater „Heim“, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Buchvorstellung „Fin Wildnpîzat pisn Zengin Tîrl“, Ridnaun, Kulturhaus, 19.30 Uhr. 27.11. Kabarett „Såchn zu Låchn“, Humorvolle Sketche von Karl Valentin, Loriot & Co., Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 344 0311239 (14.00 – 18.00 Uhr) oder www.stadtbuehne-sterzing.com. Vortrag „Fit und vital mit den besten Gesundmachern aus der Natur“ von Ruth Niederkofler, Sterzing, Stadttheater (Seminarraum), 19.30 Uhr. 28.11. Kabarett „Lost Christmas“, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu.

Ausstellungen Bis 29.12. „In Innsbruck studiert“, Franzensfeste, Festung.


Kabarett „Såchn zu Låchn“, Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 29.11. Büchertreff „Bibis“, Sterzing, Stadtbibliothek, Anmeldung: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@ sterzing.eu. Präsentation der Weihnachts-CD, Brauchtumsgruppe Wiesen, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 19.00 Uhr. Kabarett „Såchn zu Låchn“, Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 30.11. Herbstkonzert der MK Jaufental, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Kabarett „Såchn zu Låchn“, Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 1.12. Wanderung bei Levico, AVS Sterzing. 4.12. Kabarett „Såchn zu Låchn“, Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 5.11. Tuifltog in Sterzing, 18.00 Uhr. Krampusumzug in Gossensaß, 13.00 Uhr. 7.12. Kabarett „Såchn zu Låchn“, Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Winter-Opening in Ratschings. 8.12. Adventsingen des Kirchenchores Trens, Pfarrkirche, Trens, 18.00 Uhr. Kabarett „Såchn zu Låchn“, Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 17.00 Uhr.

Sprechstunden

Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 22. November 2019 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 946020.

Vereine und Verbände ElKi 2.11.: Allerseelenfeier, Pfarrkirche Sterzing, 17.00 Uhr. 10.11.: Martinsfeier, Sterzing, Pfarrkirche, 17.00 Uhr. 16.11.: Besuch im Recyclinghof, 10.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie 13.11.: Die Frau in der Bibel, Nationalpräses Josef Stampfl gibt einige Hinweise zu Frauen im Alten und Neuen Testament und beleuchtet ihr Schaffen, Sterzing, Kolpingsaal, 20.00 Uhr. 27. und 28.11.: Adventskränze binden, Kolpinghaus, 14.00 Uhr. 29.11.: Verkauf der Kolping-Adventskränze vor dem Kolpinghaus, 9.00 – 11.00 Uhr. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW 15.11.: Räuchern, nicht nur in den Rauhnächten, Karin Dejaco, KVW Kursraum, Brennerstraße 14b.

MÄRKTE 5., 20.11. und 5.12.: Krämermarkt, Brenner. 11.11.: Monatsmarkt, Sterzing. 28.11.: Weihnachtsmarkt im Sozialzentrum „Fugger“, 9.00 – 16.00 Uhr. ab 28.11.: Sterzinger Weihnachtsmarkt 1.12.: Stilfer Adventsmarkt, 9.30 – 17.00 Uhr.

20.11.: Der Mut, du selbst zu sein, Magdalena Gschnitzer, Jugenddienst Wipptal. Eintritt frei! 28.11.: Treffpunkt Senior Online Cafè, KVW Kursraum, Brennerstraße 14b. Weitere Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. Filmclub 8.11.: Edie – Für Träume ist es nie zu spät, GB 2018, 16.00 Uhr. 8.11.: Der unverhoffte Charme des Geldes, CA 2018, 20.00 Uhr. 15.11.: Joker, USA, 20.00 Uhr. 22.11.: Gut gegen Nordwind, DE 2019, 20.00 Uhr. 29.11.: Gelobt sei Gott, FR/BE 2018, 20.00 Uhr. 6.12.: Über Grenzen – Der Film einer langen Reise, DE 2019, 16.00 Uhr. 6.12.: Capernaum – Stadt der Hoffnung, LB/USA 2019, 20.00 Uhr.

Kurse 5.11.: Informationsveranstaltung Pro Vita Activa – „Lebensfreude im Alter – Tun, was gut tut“, durch Tätigkeit bis in die späten Jahre gesund und lebensfroh; neues Projekt in Sterzing von KVW Bildung/ KVW Senioren in Zusammenarbeit mit fh gesundheit Tirol, Sozialsprengel Wipptal, Seniorengemeinderat und Bildungsausschuss Sterzing, Sterzing, Widum, Hochstraße 20, 17.00 Uhr. 30.11. und 1.12.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sprengel Sterzing, St.-Jakob-Weg 8, 1. Stock, Sitzungssaal, 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.00 – 12.30 Uhr. Ausbildungs- & Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Sprachencafè Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- & Betreuungsangebote Wipptal Montag bis Donnerstag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche & Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzeloder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, Termine: 5.11. (9.15 – 10.45 Uhr) und 3.12. (16.00 – 18.00 Uhr) Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com Caritas Telefonseelsorge Tel. 0471 052052. 24 h an 365 Tagen erreichbar für Rat- und Hilfesuchende in Krisen Erker 11/19

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Alte Fotos gesucht! Ein Fasching, wie er früher einmal war ... Seit gefühlten Ewigkeiten lieben es Menschen, sich zu maskieren, in Rollen zu schlüpfen, die Welt kopfüber zu sehen. In unserer Februar-Ausgabe 2020 möchten wir das närrische Treiben von einst wachrufen. Dazu bitten wir um eure Unterstützung. Stöbert in Schubladen, Alben und Archiven und sucht nach Fotos, die euch und eure Vorfahren in Faschingslaune zeigen. Die Fotos mit kurzer Beschreibung schickt ihr am besten per E-Mail (info@dererker.it) oder ihr bringt sie innerhalb 10. Jänner 2020 in der Redaktion (Neustadt 20A) vorbei. Wir freuen uns über jede Erinnerung – egal ob bunt oder schwarz-weiß. Das Erker-Team

Wos sich ba ins grod olls tuet: Wenn man asou Achte gibb, sigg man, wos viele Leit asou johrein und johraus asou leischtn! Unhebm tatt i do schun amol ba de, de wos sich fir ondre einsetzn, wenn se in Gfohr sein. Do war amol die Fuirwehr in Stodt und Lond; in aniedn Dorf isch a Gruppe (meischtns) Mander bereit zi helfn, wenn’s brinnt, wenn’s a Hochwosser, a Muere oder a Lahne gibb, wenn an Unfoll passiert oder wenn ondre Umschtände an Einsotz verlongen. Do rennen die Fuirwehrleit au, gleich ob ba Nocht oder ba Tog, a va der Orbat weck und mochn ihrn Dienscht. S gleiche mueß man a va die freiwillign Helfer und Helferinnen van Weißn Kreiz sogn, de nit ihre Freizeit lei genießn welln, ober derfir a nou bereit schtiehn, wennsis braucht. Gonz gleich wie die Leit va der Bergrettung, de gleichfolls af an oagne Bergtour verzichtn und derfir do sein, wenn af an Berg sich uender weahgitun hott, wenn sich a Mensch in der Gegnd verlaaft, ober holt a, wenn’s gröber fahlt und man ebm ban Helfnwelln niemer derhilft. A im kulturelln Bereich lafat nicht, wenn nit Leit sich verpflichtit hattn, ba uender va die Musigkapelln, ban an Chour oder a ban an Theaterverein mitzitien. Und wie man woaß, isch’s do mit a poormol ban an Konzert oder ban a Prozession auzitretn nit getun. I muen, des geaht sou’s gonze Johr, schier jede Woche mit Proubm weiter. Und des gleiche giltit a ba die Helfer und Betreuer ba die gonzn Sportvereine in Lond. Freiwillige sein a ba gewieße Dienste afn sozialn Feld tätig, de nit olm aufolln. Der uene und ondre begleitit die ältern Leit in Oltersheim oder ban Seniornverein, ondre wieder helfn ban Kirche schpieln und ba viele Hilfsdienschte, de mir iatz reasch gor nit olle einfolln. Des hoaßt man olls Ehrenomt! Schien war holt, wenn de, de wos bis heint nou kuen Gelegnheit ghobb hobm, sich einzibringen oder einzisetzn, a den Schritt wogn und miet tattn. Vourbilder braucht man nit long zi suechn, man mueß ober tienErker welln. 11/19 117


© Martin Schaller

30 Jahre Erker

Anfang Oktober wurde im Hotel „Mondschein“ in Sterzing das 30-jährige Bestehen der Bezirkszeitschrift Erker gefeiert. Dazu waren zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft, Sport und W irtschaft erschienen. Vorausgegangen war der Feier die Prämierung der Gewinner des Malwettbewerbs, die das Thema „ Erker “ sehr fantasievoll umgesetzt haben und dafür tolle Preise

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mit nach Hause nehmen durften. Die Gründungsmitglieder Ludwig Grasl und Alberto Perini hielten eine kurze Rückschau auf die teils bewegten 30 Jahre Berichterstattung in der Bezirkszeitschrift. Die Laudatio hielt Rechtsanwalt Rudolf Pichler, der 1988 die Gründung der Zeitschrift angeregt hatte. Zu Wort kamen auch Bezirkspräsident Karl Polig und die Bürgermeister der W ippta-

ler Gemeinden. Im Rahmen der Feier wurde von Harald Kofler das zum Jubiläum herausgegebene Buch „Ortsund Siedlungsnamen im W ipptal“ vorgestellt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den Geschwister n Mader aus Pflersch.

Bilder der 30-Jahr-Feier gibt es auf unserer Facebook-Fotogalerie.


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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

07.11.1919

Schwere Kämpfe in Deutschsüdtirol Ein heiteres Stück soll nicht fehlen. Die „Liberia“ berichtet in gewaltiger Aufregung aus Sterzing folgende Episode: Am Allerseelentage trugen die Gräber der Einheimischen reichen Blumenschmuck, während sich um die Gräber von 15 einem Eisenbahnunglück zum Opfer gefallenen Alpini, trotzdem in Sterzing ein Alpinibataillon in Garnison ist, niemand kümmerte. Mitleidige Seelen schmückten aber auch diese Gräber mit Kränzen in schwarz-gelben und schwarz-rot-goldenen Farben. Ha! Da kam Bewegung in die Italiener, die sich bisher um ihre Toten nicht gekümmert hatten! „Mit zitternder Hand und wutverhalten“ – so berichtet die „Liberia“ – stürzten sie auf die Gräber und rissen die Kränze weg. Die deutsche Bevölkerung betrachtete naturgemäß mit mitleidigem Lächeln dieses Gehaben – weshalb die „Liberia“ – nach der Polizei ruft. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

währenden Einrückungen von Mitgliedern gar bald bis auf ein Quartett zusammengeschrumpft, und auch dieses war kurzlebig. Mit der Rückkehr der Krieger mehrte sich wieder die Sängerzahl, mehrte sich ebenso die Freude am deutschen Gesange, und am 17. des Monats konnte der Verein nach einer fast sechsjährigen Pause wiederum eine

07.11.1919

Italien (…) Am 12. Oktober verlegten die Herren Welschen in Südtirol die Reichsgrenze von Toblach nach Winnebach. Sie verläuft nun anderthalb Kilometer westlich der Ortschaft Ahrnbach. Hiemit besitzen die Welschen das ganze Dolomitengebiet, das jedes Jahr tausende von Fremden anzog und dem Lande Tirol eine Einnahmsquelle ersten Ranges war. Drei Arten von Politikern hat Italien in Bezug auf Südtirol. Die einen, darunter der „große Mann“ Italiens, Giolitti, der jetzt immer mehr hervortritt, reden einer Verständigung mit den Deutschen das Wort. „Es wird unsere Pflicht sein, die Deutschen so zu behandeln, daß sie es nie zu beklagen haben, italienische Bürger geworden zu sein“, sprach Giolitti in einer Wählerversammlung. Andere wollen den Deutschen langsam das Fell abziehen, sie ausweiden und dann verspeisen. In rein deutschen Gegenden, wo nur ein welscher „Bua“ ist, will man Schulen errichten. Mit Reis und Polenta sucht man die Kinder in welsche Schulen zu locken. In Meran sind bis jetzt 6 Postbeamte, in Franzensfeste 4 Post- und 5 Bahnbeamte, weil sie Deutsche waren, an die Luft gesetzt und durch Italiener ersetzt worden. Jede Gemeinde in Deutschsüdtirol muß die welsche Amtszeitung halten. Es gibt in Italien eben wie bei uns Politiker, bei denen das Maul größer ist als das Hirnkastl, welche rundweg verlangen, man solle die Deutschen in Südtirol einfach mit Sack und Pack über die Grenze jagen. Eggenburger Zeitung 21.11.1919

Vom Gesangsverein Sterzing Während des Weltkrieges war der Verein infolge der fort-

Neuwahlen: 1. Vorstand Tierarzt Luis Kofler; 2. Vorstand Altbürgermeister Josef Domanig; Schriftführer Heinrich Hatka, Kassier Adolf Stötter; Tafelmeister Bezirksrichter Karl Hinterholzer; 1. Chormeister Schulleiter Josef Noggler; 2. Chormeister Marmorwerkdirektor Thomas Mansberger; Archivar August Gschwenter; Vertreter der nicht ausübenden Mitglieder: Hotelier Karl Stötter, Kupferschmied Karl Linser, Kaufmann Fritz Wiedner. Der abtretende Chormeister mag. pharm. Oswald Kofler wurde zum Ehrenchormeister ernannt. Durch die Verhältnisse gezwungen übersiedelte der Verein jüngst vom Hotel zur „Rose“ in den Gasthof zum „Hirschen“, obgleich es jeden, besonders den älteren Sängern schmerzen mußte, ein Heim zu verlassen, in welchem für fröhliche und traurige Anlässe mehr als 18 Jahre lang geübt, das gemütliche deutsche Sängerleben gepflegt, sowie besonders auch für das körperliche Wohlbefinden der Gäste von Seite der Sangesmutter Frau Maria Obexer stets in tadelloser Weise gesorgt worden ist. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 29.11.1919

Italienische Schule in Sterzing

Sterzing im Jahr 1929 (Postkarte)

Generalversammlung abhalten. Neues Leben blüht aus den Ruinen; denn 28 Herren haben sich als ausübende Mitglieder gemeldet. Der Tätigkeitsbericht enthielt mehr betrübende als erfreuende Nachrichten. Denn seit der letzten Generalversammlung sind sieben ausübende Mitglieder gestorben: 21. März 1914 Hotelier Franz Kleewein, 17. Februar 1917 Vinzenz Stötter zu Morovic (Serbien), 25. Februar 1915 Benefiziat Anton Baur, 4. Oktober 1915 Leopold Stifter zu Beresovka (Sibirien), 19. November 1916 Franz Ploner, 29. Mai 1918 Ehrenmitglied Josef Ochsenberger, Oberrevident der Südbahn in Bozen, 1. August 1918 med. Dr. Filibert Embacher zu Jakobeny (Bukowina).

Man schreibt uns von dort: Am 12. des Monats wurde nun auch in unserem Gebirgsstädtchen (im alten Spitalgebäude), trotz Protest der Stadtgemeinde, eine einklassige Schule mit italienischer und deutscher Unterrichtssprache eröffnet. Die Propaganda hiefür besorgte ein schon jahrelang beim hiesigen Bezirksgerichte als Unterbeamter angestellter Welschtiroler namens Melchiori. Den Eltern fehlte wohl die nötige Aufklärung, sonst würden sie trotz der vielen Versprechungen des Agitators, welche bekanntlich doch nie gehalten werden, standhaft geblieben sein. Derzeit wird die Schule von 14 Schülern (Sterzing selbst zehn) besucht und zwar sind es die Kinder von zugereisten Welschtirolern und drei der ehemaligen österreichischen Gerichtsbeamten. Innsbrucker Nachrichten Erker 11/19

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