Erker Jahrgang 22 - Dezember 2010
Einzelnummer 0,75 Euro - Vers. i. P.A. - 45% - Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96 - Filiale Bozen - I.P.
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Verschwinden unsere Gletscher? Politik
Umwelt
Sport
Der Club der Bürgermeister
Der Wipptaler Müll und seine Männer
Wintersportler in den Startlöchern
Frohe Festtage! Buone Feste!
Herzlichen Dank f端r die angenehme Zusammenarbeit und Ihr Vertrauen. Wir w端nschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und viel Erfolg im Neuen Jahr. Vi ringraziamo per la piacevole collaborazione ed auguriamo a tutti un felice Natale ed un prospero Anno Nuovo.
inhalt
editorial
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titelgeschichte _ 24 Gletscherschwund im Wipptal Gletscher verursachen natürliche Gefahren, beeinflussen den Abfluss des Wassers und sind derzeit durch ihr weltweites Abschmelzen einer der Gründe für den Anstieg des Meeresspiegels. Da bilden auch die Gletscher im Wipptal keine Ausnahme: Seit 1850 ist ihre Fläche um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
10 _ POLITIK Rotierender Club der Bürgermeister
12 _ SOZIALES Bezirksgemeinschaft kündigt Konvention mit Lebenshilfe
38 _ GESELLSCHAFT Retter in Gelb
43 _ REPORTAGE Der Müll und seine Männer
60 _ KULTUR Die Flurnamen der Marktgemeinde Brenner
88 _ SPORT 92 _
78 _ 80 _ 81 _ 84 _
Wintersportler in den Startlöchern SPORTLERPORTRAIT Im Gespräch mit Paragleiter Alois Ralser
parte italiana Politica: Alta Val d’Isarco o Wipptal - o tutte e due? Vipiteno: il futuro della scuola secondaria superiore Traffico: il tormentone del Bbt Alta Val d’Isarco: un fine anno ricco di eventi
52- 59 _ erker-extra weihnachten & neujahr
rubriken 4_ 96 _ 100 _ 100 _ 101 _ 102 _ 105 _
Leserbriefe Wipptipp Soziales Gesundheit Erkoku Leute Rezept
106 _ 108 _ 110 _ 112 _ 115 _ 116 _ 117 _ 118 _ 118 _
Jahrestage Geistliches Wort Veranstaltungen Kleinanzeiger Sumserin Pfiffikus Rätsel Vor 100 Jahren Impressum
Nächster Redaktionsschluss _15.12.10 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it erker dezember 10
Liebe Leserin, lieber Leser, Das Besondere an Lostagen ist, dass sie meistens erfüllen, was sie schon Jahrhunderte vorher prophezeit haben. So verkündet die Heilige Barbara im weißen Kleid eine gute Sommerzeit, und St. Lazarus – nackt und bar – macht derweil einen linden Februar. Gewisse Lostage und der 100-jährige Bauernkalender haben bisher fast immer Recht behalten. Die Menschen wussten halt noch, dass sie sich auf die Weisheiten der Alten verlassen können. Heute kann der Mensch zwar – meteorologisch gesehen – immer noch kein Schön- oder Schlechtwetter zaubern. Zum Glück. Wäre wohl eine Katastrophe, wenn jeder einzelne von uns Wettergott spielen würde. Denn ein bisschen tut er es ja jetzt schon, weil er das Klima in den vergangenen Jahrzehnten über Maßen strapaziert hat, unbewusst vermutlich, weil er einen Lebensstil führt, welcher der Natur nicht immer zugute kommt. Es wird noch so weit kommen, dass irgendwann ein neuer Bauernkalender her muss, ein akklimatisierter sozusagen, denn das Phänomen Klimawandel führt schon jetzt gestandene Wetterfrösche aufs Glatteis. Er presst Gletscher aus wie Zitronen, schickt Überschwemmungen, dörrt olivgrüne Savannen dunkelbraun und „wird uns früher oder später noch das zurückgeben, was wir ihm antun“, sagen Kritiker. Mittlerweile ist der Klimawandel auch in der Gesellschaft spürbar. Alles geht doch irgendwie zurück oder taut irgendwann auf wie der Permafrostboden unter der Landshuter Europahütte: der Wert des Euro an der Börse, Grünflächen, die weichen müssen, um Baugründen Platz zu machen, Staats- und Landesbeiträge, die im Nichts versickern, weil plötzlich an allem gespart wird. Erwischt hat es jüngst auch die lokale Politik. Den mehrköpfigen Gremien – siehe Rat und Ausschuss der Bezirksgemeinschaft – sind wegen einer Satzungsänderung (in gewissem Sinne ja auch eine Art Klimawandel) sogar Rumpf und Glieder abgefallen. Ob dieser Schmelzvorgang Auswirkungen auf den Bezirk haben wird oder ihm ein stabiles Hoch beschert, hängt davon ab, wie sich der „harte Kern“ verhält, der noch übrig geblieben ist. Für viele stellt es ja ein längst fälliges Gesundschrumpfen dar. Und was die allgemeine Wetterlage im Wipptal betrifft: Inzwischen halten wir es am besten mit den bewährten Bauernregeln unserer Alten – sofern uns der Klimawandel nicht kurzfristig dazwischen funkt. Da Weihnachten nicht mehr weit ist, sei an dieser Stelle eine Vorschau auf den 24. Dezember erlaubt: Wenn’s Christkindlein weint, vier Wochen keine Sonne scheint. Und: Wind in St. Silvesters Nacht, hat nie Wein und Korn gebracht. Den Wipptalern wird das letztere Sprichwort aber wahrscheinlich Wurst sein. Wein bauen sie nicht an, und Korn auch nicht mehr, weil es heutzutage in der Landwirtschaft ja ganz neue Horizonte gibt. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, geschätzte Werbekunden und Abonnenten wünschen wir Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins nächste Jahr. Die Redaktion 3
leserbriefe
Schwimmen bei Nacht Nachdem die Wipptaler lange Zeit ohne Hallenbad auskommen mussten, ist es nun endlich soweit: Das Balneum öffnet seine Tore und heißt seine Gäste im neuen Sterzinger Hallenbad willkommen. Soweit so gut. Bereits ein Blick auf die Öffnungszeiten aber genügt, um festzustellen, dass an den Bedürfnissen der Besucher vorbeigeplant wurde. Das Balneum öffnet wochentags erst um 16.00 Uhr. Kurz vor Sonnenuntergang also soll man mit Kind und Kegel noch aufbrechen, um Entspannung und Spaß im Schwimmbad zu suchen. Kleinkinder in der Kabine schwimmfertig zu machen, braucht so seine zusätzliche Zeit, so dass es draußen gern schon einmal Nacht wird. Das Abendessen und Zubettgehen der Kinder kann warten – man muss schließlich für mindestens drei Stunden zahlen. An Sonn- und Feiertagen sowie
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in den Ferien kann der Badespaß hingegen bereits um 10.00 Uhr morgens beginnen. Kinder und Trubel sind vorprogrammiert. Doch was ist mit Leuten, die gerne einmal untertags in Ruhe ihre Längen schwimmen, und den Müttern, die das Angebot auch einmal ohne ihre Kleinen nutzen wollen, während diese im Kindergarten bzw. in der Schule sind? Daran wurde wohl auch nicht gedacht. Eine Lösung dieses Problems wäre doch denkbar einfach: Das Schwimmbad öffnet an zwei Werktagen in der Woche bereits um 14.00 Uhr und einmal bereits am Vormittag. So hätten alle etwas vom neuen Badespaß und müssten nicht ins nächstgelegene Hallenbad ausweichen. Christine Aukenthaler, Rosa Bergmeister, Renate Salzburger und Claudia Siller, Freienfeld/ Sterzing
Wem würdet Ihr glauben? Die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures und, was in diesem Zusammenhang bedeutsam ist, auch Vizekanzler und Finanzminister Erwin Pröll bestätigen in einem Schreiben an das Transitforum, dass der Basistunnel erst gebaut werde, wenn die Gesamtkosten mit der EU ausfinanziert seien und die verkehrspolitischen Rahmenbedingungen passten. Zuerst müssen EU und die Nachbarstaaten sicherstellen, dass der Güterverkehr über den Brenner umweltorientiert und nachhaltig erfolgt. Keinesfalls werde der Hauptstollen vor 2016 errichtet. Rahmenbedingungen heißt, dass Italien bis 2016 die Brennermaut auf österreichisches Niveau anheben und auch das Nachtfahrverbot und die Alpentransitbörse einführen muss.
Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Glaubwürdigkeit unseres Landeshauptmannes, die in Bezug auf den BBT immer schon niedrig war, mit Fortgang des Jahrhundertprojekts immer mehr im Sinken begriffen ist. Wahrscheinlich ist er einer der wenigen, der den Versprechungen (rechtsgültige Verträge zur BBT-Finanzierung gibt es ja nicht) von Berlusconis Regierung glaubt! Wem würdet Ihr glauben? Für Stop BBT Wiesen die Sprecher Renato Bussola und Klaus Schuster
Präsident der Bezirksgemeinschaft Wer wird wohl das Feilschen um den lukrativen Sessel des „Bezirkspräsidenten“ gewinnen? Aber ich
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frage mich grundsätzlich, warum dieser Sessel – wenn es diesen überhaupt braucht – nur unter den Herren Bürgermeistern ausgeschnapst wird. Wir bewegen uns da schon wieder im Sumpf des Postenschachers, denn wer von diesen Herren ist bis dato nicht eh schon ein Mehrverdiener? Es möge die moralische Aussage erlaubt sein: „Ich möcht’ das nicht, weil ich es nicht brauche.“ Karl Volgger, Freienfeld
Trinkwasserleitungsbau in Innerpfitsch Mehrfach wurde von der Bevölkerung in Pfitsch für besonders wichtig befunden, dass die marode Trinkwasserleitung teilweise neu verlegt werden sollte. Das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Projekt wurde den betroffenen
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Grundbesitzern vorgelegt. Alle haben ihre Zustimmung gegeben, ihre Gründe im Interesse der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Alle haben sofort ihre Zusammenarbeit angeboten und unterschrieben – wozu sie auch stehen. Nur Karl Holzer (Bioenergie PfitschPräsident) hat die Durchfahrt durch seine Gründe für diesen Zweck teils verweigert. Kurz darauf wurde durch eine offensichtlich recht unerklärliche höhere Gewalt plötzlich von der Gemeinde beschlossen, die Trasse zu ändern und dafür einen Weg über den Grundbesitz von Stefan Volgger zu wählen. Der Bürgermeister hatte dafür keinerlei triftige Begründung. Stefan Volgger konnte sich diesen Kniefall des Bürgermeisters nicht erklären – ihm wurde daraufhin eine Zwangsbesetzung seines Grundes angekündigt. Beim entsprechenden Gespräch zwischen Bürgermeister Johann
Frei, Gemeindereferent Johann Gasser und den Betroffenen Stefan Volgger und seiner Mutter Paula Hofer ging es auch um die allgemeine Entwicklung und Bedürfnisse im Dorf St. Jakob. Frau Hofer bat den Bürgermeister um einen Lokalaugenschein, damit er sich ein Bild über die massive Zerstörung des Dorfes durch den Gerüstbau für die Photovoltaiktafeln (angeblich Gewächshäuser) machen könne. Der Bürgermeister meinte, touristisch sei die Zukunft von St. Jakob nicht von Belang. Sollte der Bürgermeister die vereinbarte Trasse nachträglich abändern, entziehen die unten angeführten Personen die Unterschriften bezüglich ihrer Gründe für den Bau der Trinkwasserleitung. Diese Vorgehensweise würde es den Unterzeichnern nicht mehr ermöglichen, ihre Gründe zur Verfügung zu stellen. Der Bürgermeister würde sich hiermit erneut dem Diktat einer Schattenherrschaft fügen,
die ihn im Hochtal zu entmündigen versucht. Für die Bauerngemeinschaft Innerpfitsch Stefan Messner, Joachim Kasslatter, Benno Hofer, Stefan Volgger, Peter Volgger, Urban Volgger, Herbert Hofer, Helmut Holzer, Georg Tötsch
Unsinnige Hundesteuer Seit ihrer Einführung im Jahr 1810 ist die Hundesteuer, früher auch Luxussteuer genannt, die ungerechteste und umstrittenste aller Steuerabgaben. Die meisten Länder in Europa haben sie aufgrund ethischer, moralischer und verfassungsrechtlicher Bedenken wieder
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helios.bz
leserbriefe
abgeschafft – in Südtirol soll sie nun eingeführt werden? Im 19. Jahrhundert zahlte man noch eine Luxussteuer für das Halten von Hunden und Katzen, Enten, Stubenvögeln, für den Besitz eines Klaviers oder Pferdeschlittens oder das Halten von Dienstboten. Das Halten eines Schoßoder Hagestolz-Hündchens mag früher vielleicht in gut situierten Kreisen schick und ein Zeichen von Luxus gewesen sein. Heute trifft man Hundehaltung aber in allen Bevölkerungskreisen. Die Hundesteuer ist nicht mehr zeitgemäß und passt nicht mehr in ein modernes sozialstaatliches Steuersystem. Außerdem wird sie erhoben, ohne auf die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des einzelnen Hundehalters wie Höhe des Einkommens oder Familienstand Rücksicht zu nehmen. Das widerspricht dem Gebot einer gerechten Besteuerung und trifft vor allem sozial schwächere Bürger, die sich am Ende von ihrem Hund schweren Herzens trennen müssen, weil sie die hohe Hundesteuer nicht mehr aufbringen können. Die Hundesteuer macht eine Hundehaltung zu einem Privileg der Wohlhabenden, besonders bei Mehrhundhaltung. Die Hundesteuer soll unkontrollierter übermäßiger Ausbreitung des Hundebestandes entgegenwirken, eine Hundeplage verhindern und die Hundehaltung auf ein für die Allgemeinheit vertretbares Maß beschränken. Ziel ist es auch, die von Hunden ausgehende Verun-
reinigung zu verhindern oder zu verringern. Wirksame Mittel wären vielmehr bußgeldbelehrte ordnungsbehördliche Verordnungen wie die Straßen- oder Grünflächenordnung, die eine Verschmutzung untersagen – solche Sanktionen gibt es bereits. Eine zusätzliche Steuer braucht es deshalb nicht. Es ist absurd, dass Steuern entrichtet werden müssen, zumal jeder weiß, wie gesundheitsfördernd der Umgang mit Hunden ist. Für einsame Menschen ist er oft der einzige Halt. Und warum erlaubt sich das Land eigentlich, eine Steuer einzuheben, ohne im Gegenzug für Hunde und deren Besitzer etwas zu leisten? Die Hundesteuer dient nur dem Stopfen von Finanzlöchern in den Gemeinden. Erika Unterthiner, Resi Winkler, Sterzing
Anonyme Schreiber Leider treffen in unserer Redaktion immer wieder Leserbriefe ein, in denen weder der Name noch die Telefonnummer des Schreibers angeführt sind. Nicht unterzeichnete Leserbriefe können wir leider nicht berücksichtigen. Der Verfasser muss zumindest der Redaktion bekannt sein. Die Redaktion
Das Umweltsiegelgeschäft 2011 im Wipptal:
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Wenn de Römer des „Balneum oder Balneum“ grott af a CD augenummen hattn, nor gab‘s kuane Zweifl, wie des Wanndl zi hoaßn hat.
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FamilienPlus-Paket der SEL am günstigsten
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Die SELTRADE, Tochtergesellschaft der SEL und heimischer Energieanbieter, hat ein Paket für Südtiroler Familien geschnürt, das im Vergleich der nationalen Aufsichtsbehörde für Strom und Gas als günstigstes gelistet wird. Durch die Eingabe weniger Daten, wie u. a. dem Stromverbrauch und der Postleitzahl errechnet das System auf der Internetseite www.autorita.energia.it die Tarife verschiedener Stromanbieter. Ein Vergleich lohnt sich, da je nach Familienstruktur mit ein oder MELDEN SIE SICH JETZT AN! mehreren Kindern und je nach Verbrauch im Jahr wesentliche Information unter www.sel.bz.it, und der Einsparungen gemachtservice@sel.bz.it werden können. www.sel.bz.it Grünen Nummer 800 832 862. Der Wechsel des Stromanbieters ist mittlerweile sehr einfach online unter www.sel.bz.it/familienplus oder zu Bürozeiten telefonisch unter der SEL_FPP_INS_Erker_96x130_D_RZ.indd Grünen Nummer 800 832 862 möglich. 28.09.2010 9:40:43 Uhr 1 Der Strom der SEL ist zertifizierter grüner Strom aus Südtiroler Wasserkraft. Damit leisten Kunden einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz, da der Strom völlig emissionsfrei produziert wird.
Bäckerei Pardeller verlost Jahresbedarf an Brot für eine Familie! Die Bäckerei Pardeller veranstaltet derzeit ein großes Gewinnspiel. Und die Preise des Adventgewinnspieles können sich sehen lassen.
Mitmachen und gewinnen: Die Bäckerei Pardeller verlost den Jahresbedarf an Brot und Gebäck für eine Familie.
Als Hauptpreis gibt es immerhin den täglichen Bedarf an Brot und Gebäck für eine Familie zu gewinnen. Und das gleich für das ganze kommende Jahr! Weitere Preise: 10 x je 1 Brotkorb mit einer Auswahl frischer Backwaren. Inhaber Andreas Fleckinger: „Die Teilnahme ist denkbar einfach. Auf www.pardellerbrot.com das Teilnahmeformular ausfüllen und absenden. Wir wünschen viel Glück.“ Einsendeschluss ist der 19.12.2010. Die Verlosung findet noch im heurigen Jahr statt. Die Gewinner werden dann umgehend verständigt. erker dezember 10
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aktuell
Impressionen aus Pfitsch Ein Sonntagnachmittag im November. Die Heuernte auf den Feldern ist bereits eingefahren. Nun sind die Herbstmonate ins Tal gezogen. Und mit ihnen laufen die großen Vorbereitungen für die Himbeerernte im nächsten Jahr. Pfitsch
Pfitsch
Ausbau der Talstraße in Grube
Rekurs abgelehnt
Ende August wurde in Grube in der Gemeinde Pfitsch mit den Arbeiten zur Sanierung und Verbreiterung eines 350 Meter langen Straßenabschnitts begonnen. Die Arbeiten, die rund 207.000 Euro kosten, führt das Unternehmen Wipptaler Bau durch. Bisher war die Straße auf dem betroffenen
Die Gewächshäuser in Pfitsch dürfen weitergebaut werden. Dabei sah es für kurze Zeit so aus, als ob die Baustellen eingestellt werden müssen. Die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch“ hatte beim Land Rekurs gegen den Bau der bereits genehmigten Gewächshäuser mit Photovoltaikanlagen eingereicht. Den Antragstellern warfen sie vor, „falsche Tatsachen vorgespielt“ zu haben, außerdem würden die Bauten „die Landschaft verschandeln“. Die Landesraumordnungskommission gab dem Rekurs mit vier zu drei Stimmen statt und stellte ein negatives Gutachten zu den erteilten Baukonzessionen aus.
Straßenabschnitt gerade einmal 3,5 Meter breit. Im nächsten Jahr wird auch der bergseitige Teil dieses Straßenabschnitts verbreitert. Inmitten des betroffenen Abschnitts befindet sich eine Brücke, die ebenfalls erneuert und dem neuen Straßenverlauf angepasst wird.
erker ted-umfrage
Ergebnis Umfrage November
Befürchten Sie, dass sich die Klinische Reform auf das Krankenhaus Sterzing negativ auswirken wird?
Ja 87,5 %
Nein
Die Landesregierung gab hingegen grünes Licht. Die Vergabe der Konzessionen sei rechtlich in Ordnung gewesen, so Landesrat Michl Laimer, der aber gleichzeitig betonte, dass es in Südtirol keine weiteren solcher Bauten mehr geben werde. Die Projekte, auch jene in Pfitsch, haben das Land dazu veranlasst, künftig auf Frei- und Grünflächen Photovoltaikanlagen zu verbieten. Auf Gewächs- und Glashäusern dürfen nur dann solche Anlagen entstehen, wenn sie zu anerkannten Gartenbaubetrieben gehören. Die Vertreter der Bürgerliste schließen einen Rekurs vor dem Verwaltungsgericht nicht aus.
12,5 % Pardaun
Die Dezember-Frage Sollte im Wipptal eine Biomüllsammlung für Privathaushalte eingeführt werden?
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Altenwohnung gekauft Der Gemeindeausschuss Ratschings hat vor kurzem beschlossen, im ehemaligen Grundschulgebäude in Pardaun von der Firma Prestige Habitat eine Altenwohnung zu erwerben. Die Wohnung kostet 258.500 Euro.
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Egartner bleibt SVP-Bezirksobmann
Der neue SVP-Bezirksausschuss mit (v. l.) Sebastian Helfer, Norbert Haller, Josef Lazzari, Christian Egartner, Martin Alber, Franz Ploner, Andreas Pichler und Robert Stafler
Mitte November ist Christian Egartner von den SVP-Ortsobleuten und Delegierten per Akklamation einstimmig als SVP-Bezirksobmann bestätigt worden. Egartner war einziger Kandidat für das Amt des Bezirksobmanns. Zu seinem Stellvertreter wurde – ebenfalls einstimmig – Josef Lazzari ernannt, ebenfalls alleiniger Kandidat. Der bisherige Stellvertreter Alexander Haller stellte sich nicht mehr der Wahl. Dem Bezirksausschuss gehören als Mitglieder zudem Norbert Haller (Telfes), Josef Schölzhorn (Innerratschings),
Franz Ploner (Pflersch), Robert Stafler (Mauls) und Andreas Pichler (Sterzing) an. Der nicht gewählte Florian Rainer (Kematen) sowie ein Vertreter der Gemeinde Franzensfeste werden von außen in die Bezirksparteileitung berufen, damit dort alle Wipptaler Gemeinden vertreten sind. Die männerlastige Bezirksleitung wird zudem noch um zwei weibliche Rechtsmitglieder (Frauenbewegung und Seniorinnen) erweitert. Bezirksvertreter im SVP-Parteiausschuss sind weiterhin Sebastian Helfer und Martin Alber.
Freiheitliche gründen Ortsgruppe in Ratschings
Anfang November haben die Freiheitlichen in der Gemeinde Ratschings erstmals eine Ortsgruppe gegründet. In Anwesenheit von Parteiobmann Pius Leitner und Generalsekretärin Ulli Mair sowie den Freiheitlichen Gemeinderäte, auch anderer Wipptaler Gemeinden wurde die Gruppe vorgestellt. Dieser gehören Thomas Hofer, Manfred Larch, Andreas Plattner, Andreas Siller und Matthias Prossliner an. Landesparteiobmann Leitner dankte Hofer und seinen Mitstreitern für die Vorbereitung der Ortsgruppe und sprach aktuelle landespolierker dezember 10
tische Themen wie die Klinische Reform und den Brennerbasistunnel sowie kommunale Themen wie den geplanten Bau eines EWerks in der Achenrainschlucht an. Anschließend berichteten die Freiheitlichen Gemeinderäte von Ratschings über ihre politische Arbeit und den erfolgreich umgesetzten Antrag zur Errichtung einer Geschwindigkeitsanzeige bei der Dorfeinfahrt von Mareit. Die neue Ortsgruppe verwies auf ihren monatlichen Stammtisch, der an jedem ersten Donnerstag im Monat um 20.00 Uhr in der Sportzone Stange stattfindet. 9
politik
Rotierender Club der Bürgermeister Sieben oder acht Mitglieder im Bezirksrat/ Sterzing fordert fixes Mandat im Ausschuss/ Armin Holzer neuer Präsident?
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Die Reform der Bezirksgemeinschaften hat die Verwaltungsgremien schrumpfen lassen. Statt 19 sitzen fortan nur noch sieben Mitglieder im Bezirksrat, der Ausschuss verkleinert sich von fünf auf drei, inklusive Bezirkspräsident. Anfang oder Mitte Dezember stehen Neuwahlen an. Die Kandidaten dafür stehen bereits fest. Großteils. Die Bürgermeister der sechs Gemeinden haben die Namen der Kandidaten bereits mitgeteilt: ihre eigenen. Von der Möglichkeit, eine externe Person zu delegieren, hat keiner von ihnen Gebrauch gemacht. Neue Gesichter werden demnach im neuen Rat der Bezirksgemeinschaft nicht sit-
? Der neue Bezirksrat besteht aus den sechs Bürgermeistern und einem oder zwei Vertretern der sprachlichen und politischen Minderheit sowie einer Frau. Im Ausschuss sollen die Mandate alle fünf Jahre rotieren, so dass jede Gemeinde zum Zug kommt.
zen. Kurze Zeit war die Rede davon, dass der Bürgermeister von Brenner auf seinen Sitz verzichtet,
damit Gemeindereferentin Maria Holzer kooptiert werden kann. Am Ende kam es dann doch anders.
„Bedauere, mein Amt abgeben zu müssen“ Drei Fragen an den scheidenden Bezirkspräsidenten Leopold Siller Erker: Herr Siller, Sie haben bereits im Frühjahr bekannt gegeben, dass Sie weiterhin Bezirkspräsident bleiben möchten. Ihre Chancen, wiedergewählt zu werden, sehen nicht gut aus. Leopold Siller: Meine Chancen sind leider gleich null, da anscheinend alle Bürgermeister selbst in den Bezirksrat einziehen werden – obwohl die Möglichkeit bestanden hätte, dass der Bürgermeister eine andere Person in den Bezirksrat delegiert. Bedauern Sie, dass Sie das Amt als Bezirkspräsident abgeben müssen? Ja, das bedauere ich, da ich diese Aufgabe mit Freude übernommen habe und es doch gelungen ist, einige Großprojekte in die Wege zu leiten, wie die Erweiterung des Altenheimes, den Bau des Sozial- und Sanitätssprengels oder die Fertigstellung der Radwege. Wie man aber sieht, laufen 10
die Uhren in der Politik einfach anders. Wie fühlen Sie sich im Gemeinderat von Ratschings, seit Sie nicht mehr Bürgermeister sind? Seit Mai sind Sie nur noch einfaches Ratsmitglied. Es ist interessant, auch diese Position zu bekleiden. Nachdem ich zehn Jahre lang Referent war und dann 20 Jahre das Amt des Bürgermeisters innehatte, sehe ich das Amt des Gemeinderates sicherlich aus einem anderen Blickwinkel. Gott sei Dank macht nicht jeder eine solche politische Laufbahn, ansonsten würde wohl niemand mehr für den Gemeinderat kandidieren. Jedenfalls wäre es an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen Gedanken über eine Aufwertung des Gemeinderatsamtes machen. Der Gemeinderat beschließt den Haushalt, der Rest wird vom Gemeindeausschuss erledigt,
außer es handelt sich um Vorhaben eines gewissen Ausmaßes. Allerdings wird auch der Gemeinderat von der Bevölkerung kontaktiert. Dieser kann aber kaum Auskünfte erteilen, da ihm die Informationen dazu fehlen.
Dass sechs Stühle bereits an die sechs SVP-Bürgermeister vergeben sind, macht die Zusammenstellung des Gremiums nicht einfacher. Die Satzung sieht nämlich vor, dass im Rat mindestens eine Frau, die politische Minderheit und ein Italiener vertreten sein müssen. Jede Gemeinde kann nur noch einen Vertreter in den Bezirksrat schicken. Bisher waren es mindestens zwei. Allein Sterzing genießt aufgrund seiner Einwohnerzahl mit über 5.000 Bürgern eine Sonderstellung. Neben dem Bürgermeister darf eine zweite Person in den Rat einziehen. Diese muss nun so viele Auflagen wie möglich erfüllen. Kandidaten, die für das siebte Mandat im Bezirksrat in Frage kommen, schlagen die Sterzinger Oppositionsparteien vor. Namen wurden bis Drucklegung des Erker noch keine bekannt gegeben. Einen möglichen Sitz im Bezirksrat lässt sich die Opposition freilich nicht entgehen. Ist aber die Auflage – Frau, Italiener und politischer Minderheitsvertreter – nicht auf eine Person zu vereinen, könnte unter Umständen Franzensfeste zum Handkuss kommen. Als Geerker dezember 10
meinde mit dem höchsten Anteil an italienischsprachigen Einwohnern dürfte sie einen italienischen Vertreter entsenden. Der Rat würde somit von sieben auf acht aufgestockt.
als „Mittelpunktsgemeinde und Standort der bezirksübergreifenden Strukturen wie Sozialdienste, Altenheim und Umweltdienst einen näheren Kontakt mit der Verwaltung“ brauche.
Aus seinen Reihen wählt der Bezirksrat schließlich zwei Referenten, die zusammen mit dem Präsidenten den Ausschuss bilden. Vor einigen Wochen hieß es in den Medien, dass die Gemeinden Franzensfeste, Pfitsch und Ratschings vermutlich freiwillig auf das Mandat verzichten, wenn sie dafür in der nächsten Legislatur zum Zuge kommen. Ob es dann tatsächlich so sein wird, lassen die Bürgermeister noch offen. Mindestens eine Gemeinde wird trotz rotierendem Mandat immer noch länger auf einen Sitz warten müssen. Denn fest steht, dass eine Frau im Ausschuss vertreten sein wird - wie es die Satzung vorschreibt. Außerdem hat Bürgermeister Fritz Karl Messner Anspruch auf ein fixes Mandat für Sterzing erhoben, zumal die Stadt
Wer neuer Bezirkspräsident werden könnte, hat sich schon vor Wochen abgezeichnet: Der derzeitige Vizepräsident der Bezirksgemeinschaft und Bürgermeister von Freienfeld, Armin Holzer, zeigt sich nach wie vor am Amt interessiert und gilt schon jetzt als Nachfolger von Leopold Siller. Dieser war bereits zehn Jahre Vizepräsident und fünf Jahre Präsident der Bezirksgemeinschaft und wäre es auch weiterhin gerne geblieben. Mit seinem Abgang verliert Siller heuer bereits zum zweiten Mal einen Amtsposten. Bereits im Mai musste der ehemalige Bürgermeister von Ratschings wegen Mandatsbeschränkung abdanken. Und nun bleibt ihm als einfacher Gemeinderat auch noch die erhoffte Tür in den Bezirksrat verschlossen. rb
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gesellschaft
Bezirksgemeinschaft kündigt Konvention mit „Lebenshilfe Mobil“ Ab Jänner arbeitet die Lebenshilfe unabhängig von den lokalen Sozialdiensten
Der Sparkurs des Landes trifft zunehmend die sozialen Dienste der Bezirksgemeinschaften. Betroffen ist jetzt die Zusammenarbeit mit dem Landesverband Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung, Anbieter des Hauspflegedienstes „Lebenshilfe Mobil Sterzing“. Die Bezirksgemeinschaft Wipptal hat der Lebenshilfe mitgeteilt, dass ab 1. Jänner 2011 die Hauspflege ihrer Sozialdienste ohne privaten Partner durchgeführt wird. Aufgrund dieser Entscheidung wird die Bezirksgemeinschaft Wipptal weder eine Ausschreibung zur Erbringung eines Teils der lokalen Hauspflege organisieren noch den bis Ende 2010 laufenden Vertrag mit der Lebenshilfe verlängern. „Wir bekommen vom Land weniger Geld und können deshalb nicht mehr die gesamte Palette der Dienste anbieten“, rechtfertigt der Präsident der Bezirksgemeinschaft, Leopold Siller, die Maßnahme. Deshalb könne
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Bezirkspräsident Leopold Siller: „Schließen nicht aus, sporadisch zusammenzuarbeiten“
man die Konvention mit der Lebenshilfe nicht mehr verlängern. „Man wird genauer hinschauen müssen, wer welche Dienste beansprucht oder ob der Einsatz gerechtfertigt ist. Wenn jemand bisher zehn Stunden den Hauspflegedienst in Anspruch ge-
nommen hat, wird er künftig nur noch sechs oder sieben Stunden erhalten“, führt Siller weiter aus. Nicht ausschließen will der Bezirkspräsident, dass „wir künftig bei Bedarf sporadisch mit der Lebenshilfe zusammenarbeiten.“
Die Entscheidung der Bezirksgemeinschaft wird von der Lebenshilfe mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Angesichts der tiefen Verwurzelung von „Lebenshilfe Mobil Sterzing“ im Wipptal nach jahrelanger Erbringung ambulanter Assistenz für zahlreiche Familien und hilfsbedürftige ältere Menschen wird aber die Lebenshilfe ihren Dienst aufrechterhalten, teilt die Organisation mit. Trotz der mit 31. Dezember endenden Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Wipptal wird der Dienst „Lebenshilfe Mobil Sterzing“ auch im Jahr 2011 weiter bestehen und Hauspflege anbieten. Die Tarife für eine Pflegestunde werden nicht mehr die von der öffentlichen Hand errechneten sein, sondern verbandsintern festgelegt werden. „Lebenshilfe Mobil Sterzing“ wird also ab 1. Jänner 2011 die Leistungen nicht mehr als konventionierter, sondern als unabhängiger privater Dienst erbringen. Ältere Menschen und Familien
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„Ein bewährter Dienst gerät in Gefahr“ Nachgefragt bei Lebenshilfe-Geschäftsführer Wolfgang Obwexer Erker: Herr Obwexer, wie beurteilen Sie die Nicht-Verlängerung der Konvention für den Hauspflegedienst durch die Bezirksgemeinschaft? Wolfgang Obwexer: Wir bedauern die Maßnahme sehr. Schließlich bieten wir seit über 15 Jahren den Dienst im Wipptal an und konnten bisher immer auf die Unterstützung der öffentlichen Hand zählen. Ein bewährter Dienst gerät somit in Gefahr. Wir möchten den Dienst zwar weiterhin anbieten, allerdings hängt dies von der Nachfrage bzw. davon ab, ob die betroffenen Familien die finanziellen Ressourcen aufbringen können. Insgesamt sind acht Betreuerinnen im Wipptal für über 20 Familien im Einsatz. Wie haben die betroffenen Familien reagiert? Die Familien reagierten auf die Kündigung des Vertrages mit großem Unverständnis und Bedauern. In der Pflege ist
mit Unterstützungsbedarf im Wipptal, die auf die Leistungen von „Lebenshilfe Mobil Sterzing“
eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Pflegerin und pflegebedürftiger Person grundlegend. Viele sorgen sich nun, weil sie nicht wissen, ob die gewohnte Betreuerin bleiben kann oder ob sie sich auf eine neue Situation einstellen müssen.
neue Praxis der Bezirksgemeinschaften? Die Bezirksgemeinschaften haben mit der Einführung der Pflegesicherung begonnen, die Dienste auszuschreiben oder selber durchzuführen. Die gesamte Ausschreibepraxis ist jedoch nicht kundenorientiert. So wurden beispielsweise in Meran innerhalb von drei Jahren zwei Ausschreibungen durchgeführt, die wechselnde Anbieter brachten: zuerst die Lebenshilfe, dann eine Genossenschaft und schließlich die Caritas. Diese Brüche verunsichern die pflegebedürftigen Personen und lassen kein Vertrauensverhältnis entstehen. Im Wipptal stellt sich die Frage, wo das Subsidiaritätsprinzip bleibt, wenn die Lebenshilfe künftig nicht mehr finanziell unterstützt wird. Es handelt sich um von der Bevölkerung organisierte Verbände mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern und hohem persönlichem Einsatz.
Wie bewerten Sie allgemein die
Was fordern Sie?
Ihr Wunsch an die Politik auf Bezirks- und Landesebene? Ich wünsche mir, dass wir weiterhin Unterstützung von der öffentlichen Hand bekommen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und man schaut, ob eine Konventionierung nicht doch noch möglich ist. Die Landespolitik sollte Richtlinien erlassen, damit private Anbieter im Rahmen des Subsidiaritätsprinzips ihren gesicherten Platz bekommen, im Sinne einer Angebotsvielfalt und Aktivierung aller Ressourcen, die in der Bevölkerung vorhanden sind.
zurückgreifen möchten, mögen sich also auch weiterhin an die Lebenshilfe wenden.
Koordinatorin Johanna Schölzhorn ist montags, dienstags und donnerstags zwischen 9.00 und
11.00 Uhr unter der Nummer 348 8216023 erreichbar. bf
Wolfgang Obwexer: „gemeinsam Sozialdienste gestalten“
Man müsste sich zumindest mit den Verbänden an einen Tisch setzen und schauen, wie man gemeinsam die Sozialdienste gestaltet. Ich denke, eine gute Sozialpolitik berücksichtigt alle Ressourcen in einem Gebiet. Bei Geldknappheit einfach einen Vertrag aufzukündigen und einzustellen, ist aus unserer Sicht nicht zielführend.
Helfen vereint. Der Funke springt über … Helfen schenkt Freude, dir selbst und anderen. Werde Mitglied 2011 und hilf uns, Leben zu retten! erker dezember 10
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aktuell
„Alta Val d’Isarco“ oder „Wipptal“? Die Frage taucht im Landtag beinahe im Drei-Jahres-Rhythmus auf. Diesmal kam sie von Alessandro Urzì vom Popolo della Libertà (PdL). Erneut war die Bezirksgemeinschaft Wipptal Stein des Anstoßes. Bisher präsentierte sie sich den italienischsprachigen Bürgern als „Comunità comprensoriale“, allerdings mit dem deutschsprachigen Zusatz „Wipptal“. Der PdL sieht darin einen „schwer wiegenden Verstoß gegen den Grundsatz der Zweisprachigkeit“ und forderte die Landesregierung in einem Beschlussantrag auf, die italienische Bezeichnung „Alta Val d’Isarco“ einzufordern. Was daraufhin auf der Landtagssitzung im November folgte, war eine kontroverse Grundsatzdis-
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kussion. Soll das Wipptal auch für Italiener „Wipptal“ heißen oder mit „Alta Val d’Isarco“ übersetzt werden? Wer in gesetzlichen Unterlagen nach einer eindeutigen Antwort sucht, sucht vergebens, weil es gleich mehrere davon gibt. Bei der Gründung der Bezirksgemeinschaft sprach das Landesgesetz noch von der Bezeichnung „Alta Val d’Isarco“. Im Statut der Bezirksgemeinschaft hingegen ist seit Jahren nur von „Wipptal“ die Rede. Dagegen hatte auch die damalige Leitung des Landesdenkmalamtes nichts einzuwenden. Die Schaffung eines neuen Namens, heißt es im Gutachten, sei nicht notwenig. Nun drängt der PdL erneut darauf, die Namengebung für den
Bezirk zu überdenken. Und acht Abgeordnete geben ihm Recht. „Alta Val d’Isarco“, ein Tal, durch das der Eisack fließt, habe nichts Anrüchiges an sich. Die offizielle Bezeichnung „la Wipptal“ würden Italiener ohnehin „nur in Gegenwart Deutschsprachiger“ verwenden. Außerdem sei das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht nur mit dem nördlichen Wipptal, sondern auch mit dem südlich gelegenen Eisacktal gegeben, was in der italienischen Bezeichnung auch zum Ausdruck komme, hieß es in den Wortmeldungen.
Urzìs Antrag scheiterte knapp, weil die Mehrheit dagegen stimmte oder sich ihrer Stimme enthielt. Der historisch gewachsene Begriff „Wipptal“ habe mit „Isarco“ nichts zu tun. Die Übersetzung zeuge gar von Kulturimperialismus, so die Gegner. Mit der Namengebung wird sich der Bezirksausschuss nach den Neuwahlen beschäftigen. Eine klare Lösung wird derweil auch im Landtag angestrebt. Wenn nicht, kommt in drei Jahren womöglich erneut dieselbe Frage auf den Tisch. rb
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Südtirol
Jeder Vierte „knapp bei Kasse“ Über ein Viertel der Südtiroler Haushalte schätzen ihre finanziellen Mittel einer ASTAT-Studie zufolge als knapp ein. Vergleicht man die Werte von 2000 mit jenen von heuer, fällt auf, dass der Anteil der Haushalte, die ihre finanziellen Mittel als knapp einstufen, um ganze zehn Prozentpunkte auf 27,8 Prozent gestiegen ist. Vor allem Einpersonenhaushalte und in Städten ansässige bzw. italienischsprachige Haushalte betrachten die eigenen finanziellen Mittel als knapp, genauso wie Haushalte, die in Miete oder Untermiete wohnen. Die Wirtschaftskrise hat bei einigen Südtiroler Haushalten ihre Spuren hinterlassen: Für 27,9 Prozent der Südtiroler Haushalte
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hat sich die wirtschaftliche Situation im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Die Mehrheit der Haushalte (56,3 %) konnte in den vergangenen zwölf Monaten vor der Erhebung keine Ersparnisse anlegen, 36,3 Prozent hingegen schon. Die Südtiroler Haushalte beklagen sich vor allem über die zu hohen Wohnkosten (35,9 %). Von den in Miete oder Untermiete wohnenden Haushalten betrifft es vor allem jene mit drei Mitgliedern (54,9 %), italienischsprachige (48,2 %) sowie in Stadtgemeinden ansässige Haushalte (47,1 %). Ein weiteres Problem der Südtiroler Haushalte ist die Größe der Wohnung: 10,8 Prozent finden die Wohnung zu klein.
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politik
Finanzierungszusage für BBT Baubeginn des Brennerbasistunnels weiterhin unklar/ Bürgerinitiativen fordern „Stopp dem Milliardengrab“
Das italienische RegierungsKomitee zur Wirtschaftsprogrammierung „CIPE“ hat am 18. November 4,6 Mrd. Euro für den BBT und 1,6 Mrd. Euro für die Zulaufstrecke Waidbruck-Franzensfeste gutgeheißen. Bürgerinitiativen fordern indes endlich effiziente verkehrspolitische Sofortmaßnahmen und ein Stopp dem BBT-Milliardengrab. Das interministerielle Komitee für die Wirtschaftsplanung hat Anfang November 280 Millionen Euro für die Fortführung der Arbeiten bzw. für den Bau des ersten BBT-Bauloses bereitgestellt. Damit könnten nun die vorbereitenden Arbeiten am BBT konkret in Angriff genommen werden. Landeshauptmann Luis Durnwalder sieht darin einen Verhandlungserfolg, denn mit den zugesicherten 4,6 Milliarden Euro könne Italien seine Hälfte der Kosten zur Gänze decken, so Durnwalder. Kritisch äußerte sich hingegen Fritz Gurgiser, Chef des Transitforums Austria-Tirol, anlässlich des trilateralen Informationsaustausches zwischen Österreich, Italien und Deutschland. Aus Sicht der „transitgeplagten Bevölkerung“ habe dieses Treffen nämlich keinerlei Bedeutung, wenn
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es tatsächlich nur darum gehen sollte, von Österreich nun Finanzierungszusagen zu „erpressen“. Dankbar zeigte sich Gurgiser hingegen über die Äußerungen von Vizekanzler Josef Pröll und Verkehrsministerin Doris Bures, die beide schriftlich bestätigt hätten, dass vor einer allfälligen Bauund Finanzierungsentscheidung zunächst die verkehrspolitischen Rahmenbedingungen mit den Nachbarländern ebenso geklärt werden müssten wie eine allfällige Gesamtfinanzierung mit den Nachbarstaaten sowie der Europäischen Union. In den vergangenen Wochen hätte die Verwirrung um den BBT größer nicht sein können: Während die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures Ende Oktober ein weiteres Mal klarstellte, dass der BBT-Hauptstollen um fünf Jahre später angebohrt und der Baubeginn von 2011 auf 2016 verschoben wird, betonten die beiden Tiroler Landeshauptleute Luis Durnwalder und Günther Platter weiterhin, dass der Tunnelbau fixiert sei und es keinen verzögerten Baubeginn geben werde. Auch beim Ausbau der Zulaufstrecken, so Durnwalder, werde
„Die Politiker wollen sich im Tunnel verschanzen. Anstatt der leidigen Tunneldiskussion braucht es endlich eine Aufrüstung der Brennerbahn und effiziente Lärmschutzmaßnahmen.“
es keine Verzögerungen geben. „Zunächst wird der Erkundungsstollen weitergebaut, gleichzeitig werden die Arbeiten für Abschnitte des Haupttunnels ausgeschrieben, damit diese noch im kommenden Jahr in Angriff genommen werden können.“ Betroffen seien die Teilstücke von Innsbruck bis Ahrntal sowie von Trens bis Franzensfeste. „Auch die Arbeiten an der für uns so wichtigen Zulaufstrecke von Waidbruck nach Franzensfeste sollen schon 2011 in Angriff genommen werden“, so der Landeshauptmann. 2011 könne auch mit den Bauarbeiten in den Bahnstationen Franzensfeste und Innsbruck sowie an den Rettungs- und Verbindungstunnels begonnen werden. Ab 2016 soll dann der Haupttunnel noch massiver vorangetrieben werden. Dann soll er, so Durnwalder, nicht mehr nur von den beiden „Enden“ her vorgetrieben werden, sondern auch von der
Mitte aus in beide Richtungen. „Ab 2020 rechnen wir damit, dass der Innen- und bahntechnische Ausbau angegangen wird, so dass der Tunnel 2022/23 fertig gestellt und 2025 betriebsbereit sein könnte.“ Was die Finanzierung betrifft, sollen bis Ende 2015 rund 2,2 Milliarden Euro in den Bau des BBT geflossen sein, davon stammen 800 Millionen Euro aus Brüssel, den Rest finanzieren Österreich und Italien. Trotz der im November erfolgten Finanzierungszusage von italienischer Seite sind die Möglichkeiten zur Querfinanzierung weiterhin unklar und ein Projekt der Zulaufstrecke von Verona bis Franzensfeste nach wie vor nicht vorhanden. Mit den Arbeiten für die Umfahrung von Trient und dem Zugang zu Verona werde wohl nicht vor Ende 2015 begonnen werden können. Die EU hat zudem mitgeteilt, dass sie 12,5
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Mauls
Durchstich des Erkundungsstollen
Bürgerinitiativen fordern: „Stoppt das Milliardengrab!“
Millionen Euro für die Projektierung der italienischen Zulaufstrecke kürzen will. Für die Tiroler Grünen ist der Brennerbasistunnel bereits Geschichte, derzeit gehe es nur noch darum, wie die Tiroler Regierungsparteien dies- und jenseits des Brenners ohne Gesichtsverlust aus dem Projekt aussteigen könnten. Ein mögliches Ausstiegsszenario könnte nun, so die Grünen, eine Fertigstellung des Probestollens mit anschließender Nutzung für Gasbzw. Strom- und Datenleitungen sein. Ein Gerücht besagt sogar, dass im Tunnel radioaktives Material abgelagert werden soll. Das trockene Granitgestein würde sich als Lagerhalle eignen. BBT-SE-Geschäftsführer Konrad Bergmeister hat indes die Einrichtung eines ständigen Sekretariats für den BBT bekannt gegeben und bekräftigt, dass
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im Frühjahr 2011 die Phase III des BBT-Projekts gestartet werden könne. Vorausgesetzt, die Arbeiten am Erkundungsstollen beginnen bis Jahresende 2010, sei die Fertigstellung des BBTStudie-Projektes bis Mitte 2014 machbar. Italien, so Bergmeister, habe im Februar 2010 seine Finanzierungszusage gemacht und diese nun bekräftigt, die EU habe die Finanzierungsverlängerung zugesichert. Die Bürgerinitiativen „Lebenswertes Wipptal“ sowie Stop BBT Wiesen und Sterzing forderten Anfang November auf einer Pressekonferenz am Brenner anstatt des BBT-Milliardengrabes endlich effiziente verkehrspolitische Maßnahmen. Für den Brenner als billigster alpenquerender Transitroute bedürfe es endlich einer Alpentransitbörse, einer Anhebung der Mineralölsteuer und einer Anhebung der LKW-Maut auf italienischer Seite. Dadurch würde sich als kurzfristige Maßnahme der Umwegtransit erheblich verringern. Das Milliardengrab Brennerbasistunnel müsse hingegen gestoppt werden. In Zeiten hoher Staats-
Anfang November durchstach der Bohrkopf den 10,5 km langen Erkundungsstollen für den Brennerbasistunnel zwischen Mauls und Aicha. Von zwei Seiten aus war daran gearbeitet worden. Der 1,8 km lange Fensterstollen in Mauls war bereits im Frühjahr fertig gestellt worden. Von dort aus wurde eine Kaverne geschaffen, in die Anfang November die Tunnelbohrmaschine vorgestoßen ist, die seit dem Frühsommer 2008 von Aicha aus den BBT-Erkundungsstollen vorangetrieben hatte. Damit verbindet nun ein 10,5 km langer, durchgehender Stollen die beiden Baustellen in Aicha und Mauls. Der Stollen, welcher der Vorbereitung für den eigentlichen BBT dient, wird von der EU sowie von Italien und Österreich finanziert. Nach außen hin zeigt sich der durchstochene Tunnel in Mauls mit einer Wolke aus Wasserdampf. Sie wird sichtbar wenn an kalten Tagen die warme feuchte Luft aus dem Berg auf kühle Außentemperaturen trifft. verschuldung sei das Projekt unverantwortlich. Die EU, so die Bürgerinitiativen, habe „die Wirtschaftlichkeit des BBT-Projekts und die volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Bilanz nie geprüft, obwohl dies von den TEN-TLeitlinien der EU vorgegeben ist. Ebenso hat sie rechtswidrig nie eine Strategische Umweltprüfung durchgeführt.“ Mittlerweile, so die Bürgerinitiativen, habe auch der Verwaltungsgerichtshof die EU-Rechtswidrigkeit des österreichischen UVP-Gesetzes erkannt und damit neue Berufungsmöglichkeiten eröffnet. Deshalb sei nicht davon auszugehen, dass innerhalb des nächsten Jahres eine definitive Genehmigung ergehen kann. „Die Berufungen haben aufschiebende Wirkung, es müsste eigentlich einen Baustopp geben“, so die
Bürgerinitiativen. Zudem hätten Italien und Deutschland bis jetzt auch jede Verlagerungsmaßnahme strikt abgelehnt, weshalb „niemals die Voraussetzung zum Baustart des Haupttunnels gegeben sein kann“. 2004 hieß es noch, der BBT werde 2015 fertig gestellt und koste 3,5 Milliarden Euro, 2006 sprach man von einer Fertigstellung im Jahr 2018 und Kosten von 4,5 Milliarden Euro, 2008 schob man die Fertigstellung auf 2022 hinaus und nannte sechs Milliarden Euro an Kosten, heute spricht man von neun Milliarden, die wohl auch kaum reichen dürften: Der Gotthard-Tunnel – er ist etwa gleich lang wie der BBT – kostet 14 Milliarden Euro. lg
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sterzing
Firma Mader eröffnet Filiale in Brixen Seit kurzem verfügt der Sterzinger Installationsbetrieb Mader auch über ein Standbein in Brixen/ Vahrn. Dort wurde am 30. Oktober feierlich die neue Niederlassung unter der Leitung von Manfred Badstuber eröffnet. Schon vor Jahren hatte Firmeninhaber Peter Mader im Konsortium Plose in der Gewerbezone von Vahrn Räumlichkeiten angekauft.
Hier wurde nun infolge eines Zusammenschlusses mit der Firma Schraffl Sanitherm eine Filiale eingerichtet, von der aus die Kunden im Raum Brixen noch besser und effizienter betreut werden können. Dem Mader-Team gehören ab nun auch die erfahrenen Mitarbeiter der Firma Schraffl Sanitherm an.
Das Mader-Team in Brixen
Showroom in Vahrn Leistungsangebot ausgebaut Um den Dienst an den Kunden noch weiter zu verbessern, bietet die Firma Mader seit kurzem auch Ludftdichtheitsmessungen und Thermografiemessungen an. Letztere werden mit einer speziellen Thermografiekamera durchgeführt und ermöglichen es, die Bauqualität zu überprüfen. Mit der Thermografiekamera können Wärmebrücken ausfindig gemacht und Rohrleitungen lokalisiert werden. Der so genannte BlowerDoor-Test ermöglicht es, Wohngebäude auf ihre Luftdichtheit zu prüfen und Leckagen zu visualisieren. Durch die Behebung dieser Mängel wird in der Folge der Energieverbrauch des Gebäudes gesenkt. Durch thermographische Aufnahmen kann der Großteil aller Leckagen festgestellt werden, da diese meist nur mehr durch minimale Temperaturdifferenzen festzustellen sind. Viele gut gedachte Ausführungen wurden in den letzten Jahren den Bauträgern zum Verhängnis, da einem Vielfachen der Handwerker noch die Erfahrung oder der Bezug zur Luftdichtheit fehlt. Auch die vorgeschriebenen Werte der Kli-
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mahausagentur sind nicht außer Acht zu lassen, da ein n50 Wert von 1 für Klimahaus A oder 0,6 für Klimahaus Gold ohne Baubegleitung oder ohne nötige Erfahrung sehr schwer zu erreichen sind. Zu beachten ist auch, dass die BlowerDoor-Tests künftig bei allen Passivhäusern sowie Gebäuden mit Klimahausstandard A und B vorgeschrieben sind. Unser ausgebildetes Personal sowie ein zertifizierter Prüfer können die Messungen nach DIN EN 13829 vornehmen und das Gebäude zertifizieren. Unser Techniker Christian Fissneider betreut diesen innovativen Geschäftsbereich. Fernwärme Auch heuer hat die Firma Mader wieder eine Reihe von Fernwärmeprojekten realisiert. In Schneeberg-Maiern ging vor wenigen Tagen ein neues Biomassefernheizwerk in Betrieb. Es versorgt das Hotel Schneeberg sowie die umliegenden privaten und öffentlichen Gebäude. Die Anlage funktioniert mit Hackschnitzel und Pellets. Weiters produziert ein Blockheizkraftwerk mit Pflanzenöl Strom; die Abwärme wird zu
100% in das Fernwärmenetz eingespeist. Für die Thermo Wipptal wird zurzeit ein Kesselhaus mit einem Ölnotkessel für das Fernwärmenetz Sterzing gebaut. In Mauls wurden die Rohrleitungen für ein kleines privates Fernwärmenetz verlegt. Zurzeit werden dort die Übergabestationen montiert. Trinkwasserhygiene Die Trinkwasserhygiene gewinnt zunehmend an Bedeutung. Um dem Rechnung zu tragen, haben vier Mitarbeiter der Firma Mader an einer Ausbildung über Trinkwasserhygiene nach VDI 6023 teilgenommen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in die tägliche Planung und Ausführung der Anlagen ein und garantieren dadurch eine höchstmögliche Sicherheit bei der Warmwasserproduktion und Trinkwasserhygiene. Eine Vielzahl von Neuigkeiten also, die einmal mehr zeigen, dass die Firma Mader am Puls der Zeit bleibt und sich ständig verbessern will, um ihren Kunden den besten Service zu bieten.
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verkehr
Ab nach Europa Wohin die Wipptaler im Urlaub verreisen Die Wipptaler reisen gerne, bevorzugt in ein europäisches Land. Das geht aus einer Statistik von Idealtours, dem einzigen Reisebüro im Bezirk, hervor. Beliebtestes Urlaubsziel war in diesem Jahr Italien. Jeder Vierte, der im Reisebüro gebucht hat, entschied sich heuer für ein paar Tage im Land der Zitronen, gefolgt von Spanien (15 %) und Griechenland (10 %). Danach folgen Flüge nach Ägypten, Kroatien, in die Karibik, Tunesien oder in die Türkei. Der Juni ist mit Abstand der stärkste Reisemonat, aber auch im Juli, August und September zieht es den Wipptaler weg von Südtirol. Gebucht wird meistens im März oder im Juni, aber auch zu Jahresbeginn. Vor allem Familien nutzen dabei die Frühbucherboni. „Diese“, so Mitarbeiterin Karin Salzburger „sind meistens günstiger als Last-MinuteAngebote.“ Rund 600 Euro gibt jeder Wipptaler durchschnittlich für seine Urlaubsreise aus, Ermäßigungen für Kinder und sonstige Sonderkonditionen mitberücksichtigt. Bei den Extras wird häufig gespart. Mietautos, Eintrittskarten oder Ausflüge buchen die Wipptaler oft erst vor Ort, „obwohl sich einiges sparen lässt, wenn diese Dinge schon vorher organisiert werden“, so Salzburger. Die durchschnittliche Reisedauer für einen Sommerurlaub liegt bei sieben bis zehn Tagen, für eine Fernreise planen die Wipptaler zwei Wochen ein, bei einer Städtefahrt drei Nächte.
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Ansturm auf ROLA Bis Jahresende will die Güterverkehrsgesellschaft ÖKOMBI 248.000 LKW per Bahn über den Brenner transportieren Geht es nach der jüngsten Statistik der österreichischen Güterverkehrsgesellschaft ÖKOMBI, sollen nie zuvor so viele LKW auf der Rollenden Landstraße (ROLA) unAuf der Brennerachse sind täglich 54 Züge unterwegs: 38 fahren von Wörgl nach Brenner, zehn von Wörgl nach Trient und sechs von Regensburg nach Trient. Die diesjährige Halbjahresbilanz mit 125.000 transportierten LKW sieht noch besser aus. Den Erfolg schreibt ÖKOMBI u. a. der hohen Kapazitätsauslastung der Züge zu. Der Brenner sei dabei mit über 90 Prozent Spitzenreiter. Zudem fahre seit kurzem ein weiterer Niederflurwagen nach Trient. Das bringe pro Jahr 4.000 zusätzliche LKW-Stellplätze. Die ÖKOMBI ist eine Tochtergesellschaft der Rail Cargo Austria AG, die Güterverkehrssparte des ÖBB-Konzerns, und Marktführer in ganz Europa bei der Abwicklung der Rollenden Landstraße. Der Marktanteil der Rollenden Landstraße Brenner am gesamten TransitSchwerverkehr über den Pass liegt derzeit bei 15 Prozent. In Summe stehen jeden Tag über 1.000 LKW-Stellplätze auf der Brenner-ROLA zur Verfügung. Bis Jahresende wollen die ÖKOMBI-Gesellschafter 248.000 LKW per Bahn über den Brenner transportieren. Derzeit arbeiten Experten daran, einige Züge der Strecke Wörgl-Brenner ab Dezember bis nach Trient zu verlängern. So könnten pro Jahr 10.000 LKW mehr verlagert werden, was die Straßen
terwegs gewesen sein wie im vergangenen Jahr. Rund 226.000 LKW hat sie per Bahn über den Brenner transportiert. Das sind 14,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Foto: ÖBB
entlasten würde. Im vergangenen Jahr seien der Umwelt und der Bevölkerung mithilfe der ROLA über 25.000 Tonnen CO 2 erspart geblieben. Ihr Transportsystem, schreibt ÖKOMBI, habe eine sehr große Bedeutung, zumal rund 85 Prozent der am Brenner fahrenden LKW und Sattelauflieger nicht kodifiziert seien. Das bedeutet, dass beinahe neun von zehn LKW, die über den Brenner fahren, für eine Abwicklung im UKV (Unbegleiteter Kombinierter Verkehr, Container od. Wechselaufbauten) nicht geeignet sind. So gebe es für diese LKW nur zwei Möglichkeiten: eine reine Straßenfahrt oder einen Teilabschnitt von 100 bis 460 Kilometer umweltfreundlich und sicher auf der ROLA zurückzulegen.
erker dezember 10
gastkommentar
Sterzing
LKW-Raststätte in Sadobre unzumutbar Die Luft im Wipptal ist so schlecht wie in einer Großstadt. Verantwortlich hierfür ist der Schwerverkehr auf der Brennerautobahn, der atemwegsschädigende und krebserregende Dieselabgase freisetzt. Nun soll am ehemaligen Zollgelände Sadobre eine große LKW-Raststation errichtet werden. Nach eigenen Angaben plant die Brennerautobahn einen der „größten Autohöfe Norditaliens“ mit über 300 LKWStellplätzen (siehe auch Oktober-Ausgabe des Erker). Als Umweltphysiker möchte ich meine Bedenken gegen die Errichtung einer solchen Infrastruktur anmelden. Der Sterzinger Talkessel mit vermindertem Luftaustausch im Winter und bereits jetzt deutlich erhöhter Schadstoffbelastung ist aus lufthygienischer Sicht als Standort für eine solche LKWRaststation denkbar ungeeignet. In Langsamfahrt vom bzw. zum bzw. am Autohof emittiert ein LKW um ein Vielfaches mehr an Schadstoffen als während der normalen Fahrt auf der Autobahn. Neue Messungen der TU Graz zeigen, dass bei Langsamfahrt etwa dreimal mehr Stickoxide und vier- bis fünfmal mehr Partikel, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid ausgestoßen werden. Wird der Motor am Rastplatz nur zehn Minuten im Stand betrieben, verdoppelt sich die Menge an ausgestoßenen Schadstoffen um ein weiteres Mal. Selbst wenn nur 100 LKW den Autohof nutzen, produzieren diese dann in etwa so viele Luftschadstoffe wie 600 bis 1000 LKW in freier Fahrt auf der Autobahn. Insbesondere schwindet mit der Errichtung dieses Autohofes auch die Hoffnung auf eine Verbesserung der Luftqualität durch die Umstellung auf abgasärmere EURO-4- und EURO-5Motoren. Nach einem Halt am Autohof und bei kalten Betriebstemperaturen funktioniert deren Abgasreinigung nämlich nicht, so dass die neuen Motoren sogar noch mehr Stickoxide produzieren als die jetzigen EURO-3-Modelle. Die Bevölkerung leidet seit vielen Jahren unter den negativen Umweltauswirkungen der Brennerautobahn. Es wäre an der Zeit, endlich an einer Entlastung zu arbeiten anstatt zusätzliche Belastungen für die kommenden Jahrzehnte zu schaffen. Dr. Armin Wisthaler, Sterzing/ Innsbruck
Schminke für Bahnhof
Mehr Platz für Bahngäste, mehr Übersicht und mehr Sicherheit. Das erhofft sich Mobilitätslandesrat Thomas Widmann, wenn der Bahnhof in Sterzing erst einmal umgebaut ist. Die Arbeiten dazu haben vor kurzem begonnen. Unter der Leitung der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) wird die gesamte Fläche vor dem Bahnhof neu konzipiert: Bis Ende Juni 2011 entsteht eine neue Businsel, um umsteigenden Fahrgästen das Überqueren der Straße zu ersparen. Auch die Parkplätze für PKW werden erweitert, gleichzeitig entstehen neue Stellplätze für Fahrräder und Motorräder. Ein Geh- und ein Fahrradweg sollen ins Stadtzentrum führen. Die Arbeiten, die rund eine Million Euro kosten dürften, werden in zwei Abschnitten durchgeführt: der erste Teil in diesem Herbst, der zweite folgt im Frühjahr 2011. Das Bahnhofsgebäude in Sterzing ist erst kürzlich im Konzessionsweg an das Land übergegangen.
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gemeinde freienfeld
Gewerbe und Großhandel zur Kasse gebeten Die meisten Beschlüsse waren entweder einstimmig oder wurden mit nur knapper Mehrheit – acht zu sechs für die Volkspartei – durchgewinkt. Auf der Gemeinderatssitzung in Freienfeld ging es Ende Oktober u. a. um die Einführung der Baukostenabgabe und die Ernennung der Kommissionsmitglieder. Seit Ende Oktober müssen die Gewerbe- und Großhandelstreibenden für unterirdische Kubatur in Freienfeld eine Baukostenabgabe und einen Erschließungsbeitrag entrichten. Bis vor kurzem waren sie davon befreit. Erfreut sind die Wirtschaftstreibenden in Freienfeld darüber freilich nicht. Dies geht auch aus einer Stellungnahme des SVPWirtschaftsausschusses hervor.
Gewerbe- und Großhandelstreibende in Freienfeld müssen künftig für unterirdische Kubatur in Freienfeld eine Baukostenabgabe und einen Erschließungsbeitrag zahlen.
Das Land hatte der Gemeinde nahe gelegt, die Baukostenabgabe von mindestens einem
Kommissionsmitglieder • Zivilschutzkommission: Armin Holzer, Martin Braunhofer, Simon Hofer, Josef Breitenberger, Martin Baldissera • Lawinenwarnkommission: Bernhard Huebser, Johann Steinmann, Ferdinand Sparber, Hans-Georg Kofler, Josef Breitenberger, Norbert Leitner • Kommission für Unbewohnbarkeitserklärungen: Martin Braunhofer, Dr. Konrad Wieser, Evelyn Hofer • Beirat Abwasserentsorgung Brixen und Umgebung: Martin Rainer (Mühlsteiger) • Flussraumforum Oberes Eisacktal: Josef Hochrainer (Prontner) • Konsortium W.E.G. der Etsch: Armin Holzer • Sadobre GmbH: Martin Rainer (Mühlsteiger) • Jugenddienst Wipptal: Paul Überegger, Alfred Sparber • Seniorenbeirat: Franz Saxl, Hilda Wieser, Adolf Zihl, Maria Sparber, Helene Nössing
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Prozent wieder einzuführen. Tut sie es nicht, wird sie in Zukunft auf gewisse Zuschüsse für Darlehenstilgungen, auf den Rotationsfonds oder Ausgleichsbeiträge verzichten müssen. Aufgekommen war die notwendige Änderung der Verordnung, als die Gemeinde im Oktober beim Land um ein Darlehen für die Finanzierung des Hauptsammlers in Valgenäun ansuchte. „Und jetzt wird uns der Schwarze Peter zugeschoben“, so SVPReferent Martin Rainer. Er hofft darauf, dass die Wirtschaftsverbände den Druck im Land verstärken und dort eine Änderung zugunsten der Wirtschaft
bewirken, und sprach sich „für das kleinere Übel“ aus, dem Antrag also zuzustimmen. Anton Salcher von der Freien Liste Freienfeld (FLF) schlug hingegen vor, „ein wirtschaftsfreundliches Zeichen“ zu setzen und sich der Vorgabe des Landes zu widersetzen. Außerdem sei es an der Zeit, die bestehende Verordnung grundlegend zu überarbeiten. Die Mehrheit der Räte fügte sich dem Land und beschloss die Einführung bzw. eine Befreiung der Baukostenabgabe und des Erschließungsbeitrages auf 60 Prozent festzusetzen. Anton Salcher stimmte dagegen, Martin Rainer-Rumler (FLF) und Martin Rainer-Mühlsteiger enthielten sich der Stimme. Anträge genehmigt Mit knapper Mehrheit und in geheimer Abstimmung wurde die Entdemanialisierung eines 64 m 2 großen Grundstückes neben dem Hollerhof in Trens genehmigt. Der Grund soll an den ehemaligen Gemeindereferenten Karl Rainer verkauft werden. Die FLF stand dem Antrag kritisch gegenüber, zumal sie dahinter „Privatinteressen“ vermutet und der Grund außerdem als Durchfahrtsweg genutzt werde. Enttäuscht war die Opposition auch darüber, dass ihr vorgeschlage-
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Aus dem Sterzinger Stadtrat ner Grundstückstausch für verkehrsberuhigende Maßnahmen im Dorf nicht mehr in Erwägung gezogen wurde. Einstimmigkeit gab es hingegen bei der Zuweisung eines Feldweges als Gewerbegrund mit 308 m2 Fläche an die Wolf System GmbH. Weitere Tagesordnungspunkte betrafen die Umwidmung einer ein Hektar großen Fläche in Mauls von Wald in alpines Grün sowie eine Abänderung des Wiedergewinnungsplanes für die Wohnbauzone A1 in Mauls. SVP-Rat Josef Rainer sprach sich zwar dafür aus, appellierte aber an den Gemeinderat, die historischen Dorfkerne weiterhin zu erhalten.
de im Bereich Energie bieten. Die erarbeiteten Ideen, so Verena Überegger (FLF), müssten allerdings ernst genommen werden und auch umsetzbar sein, deshalb brauche es vorab klare Rahmenbedingungen. Anton Salcher (FLF) wollte sich nur dann als Mitglied zur Verfügung stellen, wenn der Ist-Stand erhoben, Einsparpotentiale gesucht, Bauten begutachtet, Vorträge und Besichtigungen organisiert und schließlich ein Energiekonzept für die Gemeinde erarbeitet werden. Die Vorschläge sollen nun bei einem ersten Treffen diskutiert werden. Der Arbeitsgruppe gehören neben Referent Josef Hochrainer Paul Überegger, Martin Salcher, Anton Salcher und Verena Überegger an.
Photovoltaik Balneum Die Firma OET GmbH aus Sterzing hat sich für 194.532 Euro den Auftrag für die Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hallenbades Balneum gesichert.
Bilanzänderung
Öffentliche Beleuchtung In der Deutschhausstraße zwischen Pfarrkirche und Marconistraße sind zur Verbesserung der Beleuchtung die Lichtmasten ausgetauscht worden. Demnächst folgen auch die Masten in der unteren Gänsbacherstraße zwischen Brenner- und Deutschhausstraße.
Kommissionen Zu längeren Diskussionen kam es bei der Ernennung der Kommissionsmitglieder. Bei der Wahl der Gemeindevertreter für die drei Bildungsausschüsse schlug die Freie Liste Kulturreferentin Helene Nössing als ortsübergreifende Vertretung vor, um das Zusammengehörigkeitsgefühl der drei Ausschüsse zu fördern. Da Nössing den Vorschlag nicht annahm, fiel die Wahl mit Gegenstimmen und Enthaltungen auf Alfred Sparber (Stilfes), Helene Nössing (Mauls) und Josef Hochrainer (Trens). Uneins waren sich SVP und Opposition auch, wer in den Jugendbeirat bestellt werden soll. Die Räte entschieden sich schließlich für Philipp Sparber, Urban Wieser, Simone Bergmeister und Lisa Hochrainer. Der Vorschlag der FLF, Martin Rainer als jüngstes Ratsmitglied als Jugendvertreter zu entsenden, wurde mehrheitlich niedergestimmt. Am längsten diskutierten die Räte über die Gründung der Arbeitsgruppe „Energie“ oder vielmehr darüber, wie sie genau funktionieren soll. Laut Bürgermeister Armin Holzer sollte die Gruppe dem Gemeinderat Vorschläge unterbreiten, welche Möglichkeiten sich der Gemein-
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Die fünfte Bilanzänderung in Höhe von 131.000 Euro betraf Einnahmen aus Landes- und Erschließungsbeiträgen sowie Ausgaben, u. a. für Straßenasphaltierungen (100.000 Euro), Schneeräumung (15.000 Euro), Umbau der Heizungszentrale der FF Mauls (4.300 Euro) und Ankäufe für den Kindergarten Stilfes (1.500 Euro). Allfälliges Von einem neuen Kreisverkehr an der Südeinfahrt von Trens ist bereits seit Jahren die Rede. Gebaut worden ist das eine Million Euro teure Rondell noch nicht. Anton Salcher hat sich bereit erklärt, ein alternatives Projekt vorzulegen, da seiner Meinung nach das vorliegende zu teuer bzw. nicht gut durchdacht sei. Bürgermeister Armin Holzer berichtete u. a., dass der Schneeräumungsdienst für die nächsten fünf Jahre an den Maschinenring ausgelagert worden ist.
rb
Stromverteilung Pfitsch Der Stadtrat hat das 877.500 Euro teure Einreichprojekt für die Potenzierung des Verteilernetzes in St. Jakob in Pfitsch genehmigt. Das städtische E-Werk Sterzing führt dort seit einigen Jahren die Stromverteilung durch.
Öffentliche WCs Der Stadtrat hat die öffentlichen WCs am Stadtplatz in Eigenregie saniert, um sie zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes zugänglich zu machen. Skateboardanlage Um eine Umzäunung an der Skateboardanlage in Sterzing auszutauschen, hat der ASV Sterzing einen Beitrag in Höhe von 8.000 Euro erhalten. Die Anlage ist vor Jahren über eine Konvention durch den ASV Sterzing errichtet worden und wird vom Jugenddienst betreut.
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umwelt
Verschwinden unsere Gletscher? Klimawandel und Herausforderungen für die Zukunft der Alpen
Weißkar 2009 (Luftbild)
von Roberto Dinale
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Aufgrund ihrer direkten Abhängigkeit von Temperaturund Niederschlagsverhältnissen zählen die Gletscher zu den besten Klimaindikatoren. In den vergangenen Jahren sind sie zum Gegenstand der gegenwärtigen Diskussion über den Klimawandel und dessen Folgen geworden, kann man doch ihre Veränderungen überaus gut beobachten. Die Gletscher verursachen natürliche Gefahren, beeinflussen die hydrologischen Abflusssysteme und sind derzeit durch ihr weltweites Abschmelzen einer der Gründe für den Anstieg des Meeresspiegels. Da bilden auch die Gletscher im Wipptal keine Ausnahme: Seit 1850 ist ihre Fläche um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
In klimatologischer Hinsicht sind glaziologische Untersuchungen erst nach mehreren Jahrzehnten aussagekräftig. Internationale Fachgremien wie IPCC (International Panel for Climate Change) oder WGMS (World Glacier Monitoring Service) sind deshalb an langjährigen Messreihen besonders interessiert; das hydrografische Amt der Autonomen Provinz Bozen arbeitet dementsprechend in Südtirol. Zudem wurde das Institut für Geographie der Universität Innsbruck vor kurzem beauftragt, das Inventar der Südtiroler Gletscher auf dem Stand von 2006 zu aktualisieren. So wird die Darstellung des Ist-Zustandes der horizontalen und vertikalen Gletscherausdehnung zu einem bestimmten Zeitpunkt durch Karten, Luft- oder Satellitenbilder ermöglicht. Das kürzlich komplettierte, auf Fernerkundungstechniken beruhende neue Südtiroler Gletscherinventar belegt, dass die Gletscher der Südtiroler Bergwelt in den vergangenen Jahren verstärkt an Masse und Volumen verloren haben. Ein Vergleich der heutigen Gletschertopographien mit Inventaren von 1983 und 1997 zeigt, dass die Südtiroler Gletscher in den letzten 25 Jahren 43,2 km² bzw. 31,6 Prozent ihrer Fläche verloren haben. Zudem ergab der Vergleich einen Verlust des Volumens von rund 1 km³ zwischen 1997 und 2006, was einer mittleren Veränderung der Eismächtigkeit von -7,4 m gegenüber dem Stand von 1997 entspricht. Trotz einer tendenziellen Erwärmung seit dem Ende der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit) hat es aber auch immer wieder kältere Phasen mit einer entsprechenden Zunahme der Gletscher gegeben, wenngleich diese nicht sehr bedeutsam waren. Beispiel einer solchen Vorstoßperiode ist die „Kleine Eiszeit“, die ihre maximale Ausdehnung zwischen 1820 und 1850 erreichte, als viele Gletscher in den Alpen ihre größte neuzeitliche Ausdehnung erker dezember 10
erfuhren. Die Gletscherausdehnung in der Kleinen Eiszeit konnte von Wissenschaftlern der Universität Innsbruck durch Auswertungen der heutigen Oberflächenformen (Moränen) in den Gletschervorfeldern rekonstruiert werden. Dadurch konnte um 1850 eine Gesamtfläche von 276,6 km² geschätzt werden. Diese nahm bis ins Jahr 2006 um 183,2 km² oder fast 66 Prozent auf 93,4 km² ab. Die Wipptaler Gletscher bilden dabei keine Ausnahme. Gravierende Veränderungen der Gletscherflächen und -volumen sind auch in den Seitentälern vor allem am Rückzug der Gletscherzungen der großen Talgletscher wie dem Glieder- oder dem Übeltalferner sichtbar. Deren Beschleunigung seit den letzten nennenswerten Vorstößen in den 1980er Jahren sind klare Zeichen der Veränderungen der klimatischen Rahmenbedingungen in den Alpen während der letzten Jahre.
Zwischen 1983 und 2006 betrug der Rückgang der heimischen Gletscher flächenmäßig etwa 25 Prozent; seit dem Höchststand in der Kleinen Eiszeit um 1850 sogar 52,0 Prozent. Der Gwinges Ferner in Pflersch steht unmittelbar vor dem Verschwinden. Andere zerfallen derzeit in mehrere Teile. Gletscherflächen
2006
1997
1983
1850
Übeltalferner Hangender Ferner Gwinges Ferner Feuersteinferner Stubenferner Grießferner Hochferner Weißspitzenferner Weißkarferner Gliederferner
Ridnaun Ridnaun Pflersch Pflersch Pflersch Pfitsch Pfitsch Pfitsch Pfitsch Pfitsch
7,29 0,95 0,03 1,30 0,20 0,35 0,19 0,16 1,18 1,91
7,93 1,16 0,06 1,45 0,29 0,39 0,25 0,19 1,30 2,19
9,42 1,38 0,27 1,63 0,34 0,42 0,35 0,21 1,41 2,62
12,41 2,60 1,00 2,45 1,27 0,67 0,50 0,45 2,08 4,83
insgesamt
Wipptal
13,56
15,20
18,05
28,26
Grafik oben: Der Stubaier Gletscher in den Jahren 1850, 1997 und 2006; unten: Rückgang der Gletscherflächen im Wipptal (in km2)
1997 lag die größte vergletscherte Fläche zwischen 3.000 und 3.100 m Seehöhe. Nur neun Jahre später liegt sie um 100 Meter höher. Kurzfristig ist mit einem kompletten Gletscherschwund nicht zu rechnen. Diese Analyse zeigt aber eindeutig, dass sich die Gletscher in immer höhere Regionen zurückziehen werden. Am Übeltalferner wird in Zusammenarbeit mit dem „Comitato Glaciologico Italiano“ seit 2001 eine Gletschermassenbilanz er-
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... im Jahr 1930
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stellt. Dabei wird der jährliche Massenverlust oder -zuwachs gemessen. Seit Beginn der Messungen sind hier pro Jahr durchschnittlich 857 mm Wasseräquivalent an Eis (gleichmäßig über den Gletscher verteilt) verloren gegangen. Das hydrologische Jahr 2009/10, das gerade zu Ende gegangen ist, hat im Vergleich zu den Vorjahren mit etwa -200 mm Wasseräquivalent nicht allzu negativ abgeschlossen. Dies ist einerseits den durchschnittlichen Schneefällen im Winter, vor allem aber dem sehr wechselhaften Sommer mit oft tiefliegender Schneefallgrenze zu verdanken. Vom „Servizio Glaciologico Alto Adige“ und dem „Comitato Glaciologico Italiano“ werden auch die Fronten mehrerer Gletscher genau überwacht und vermessen. Diese Messungen begannen bereits zu k.k.-Zeiten. Am Gliederferner im Pfitschtal gibt es eine etwa
hundertjährige Zeitreihe der Gletscherfrontenänderungen. Seit 1912 ist der Gliederferner um 1.000 m zurückgegangen. 1929 reichte er bis 2.300 m Seehöhe hinunter, heute hat er sich bis auf über 2.500 m zurückgezogen. Für die Energiewirtschaft hat die Gletscherschmelze derzeit noch Vorteile. Das wird aber nicht mehr lange so sein und die ausgleichende Funktion der Gletscher, die noch heute in sonnenreichen, trockenen Sommern überdurchschnittlich viel Wasser liefern, wird sich sukzessive verringern. Die Wasserkraft wird sich entsprechend anpassen müssen und besonders kleinere E-Werke in vergletscherten Gebieten werden die Auswirkungen des Klimawandels spüren. Der auftauende Permafrost – das Eis, das im hochalpinen Gelände den Untergrund festigt – wird mancherorts die Stabilität von Hütten und Skianlagen gefähr-
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den. Auch die Alpinisten werden sich immer mehr mit diesem Thema auseinandersetzen und die daraus entstehenden Gefahren beachten müssen. Durch den Gletscherschwund werden Sedimentbette verschiedener Gletscher freigelegt. Dieses lockere Material wird vom Gletschereis nicht mehr gegen Erosion geschützt und kann beim nächsten Hochwasser weggeschwemmt werden. Deshalb ist in Gletschernähe vermehrt mit Murenabgängen, Hangrutschen und Felsstürzen zu rechnen. Die weitreichendste Gefahr stellen aber Gletscherhochwasser dar. Diese entstehen durch Seen, die sich in, auf oder unter einem Gletscher befinden können und plötzlich ausbrechen. Dies war im Jahr 2005 beim Ausbruch des Vogelhüttensees der Fall. Da aber die Südtiroler Gletscher relativ kleinflächig sind und Siedlungen meist ziemlich weit entfernt davon liegen, ist nur mit relativ geringen Auswirkungen wie
Wegeschäden zu rechnen. Den veränderten klimatologischen Rahmenbedingungen werden sich nicht nur Gewässernutzung und Naturgefahrenbekämpfung, sondern auch die Tourismuswirtschaft fließend anpassen müssen. Von strahlend weißen Gletschern geprägte Landschaftsbilder werden in den Ostalpen immer seltener werden. An ihre Stelle tritt zunehmend ein graubraunes Gemisch aus Eis und Erde. Langfristig könnten hochalpine Sommertouristen vermehrt die Westalpen aufsuchen, doch bringt die Gletscherschmelze auch Chancen mit sich: Manche Gebiete werden leichter zugänglich und es könnten neue Routen entstehen. Um dem Klimawandel und den damit verbundenen Herausforderungen für Gesellschaft und Umwelt gewachsen zu sein, wird die Entwicklung innovativer Technologien und Strategien nötig sein. Auch auf lokaler Ebene sollte man langsam beginnen, sich damit zu beschäftigen.
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Brenner
Geplante Windparkanlage vorgestellt Ende November traten die Sterzinger Firma Leitwind und Vertreter der Etschwerke erstmals mit ihrem geplanten Windkraftprojekt an die Öffentlichkeit. Mit Einverständnis der Gemeinde Brenner sollen am Sattelberg 22 Windräder mit einer Höhe von bis zu 70 Metern errichtet werden, um „grüne“ Energie zu gewinnen. Leitwind-Chef Anton Seeber und Pietro Calò von den Etschwerken stellten das Projekt Ende November im „Prennerhaus“ am Brenner vor. Wegen der starken und konstanten Winde sei die Brennerregion, insbesondere der Sattelberg, am besten für eine solche Anlage geeignet. Eine neue Zufahrtsstraße zu errichten sei nicht notwendig. Das Baumaterial soll mit einer Seilbahn zu den Baustellen gebracht werden, auch die bestehende Militärstraße aus der Zwischenkriegszeit soll für den Transport genutzt werden. Um Vogelschwärme nicht zu gefährden, ist eine Radaranlage vorgesehen, die bei Anflügen die Windräder ausschalten kann. Zweimal im Jahr liegt der Sattelberg an der Route der Zugvögel. Deshalb werde dort auch eine Vogelstation für Ornithologen errichtet, um die Vogelzüge besser überwachen zu können.
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Der Windpark am Sattelberg soll so viel Energie produzieren, um das gesamte Eisack- und Wipptal mit Strom zu versorgen.
Vom Tal aus sei die Windparkanlage kaum einsehbar, so Seeber, und auch von anderen Punkten aus sei sie oft nur am Horizont auszumachen. Die Lärmbelästigung soll gering sein, zumindest nicht lauter als der Autobahnlärm. Das Vorzeigeprojekt für alternative Energie, so die Projektpartner, bringe allen Bürgern der Gemeinde Brenner Vorteile. Die örtliche Gemeindeverwaltung steht dem Projekt positiv gegenüber. „Die grüne Technologie hat Zukunft“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. Außerdem nehme die Gemeinde bitter notwendiges Geld ein und auch die Zusammenarbeit mit dem Partner Leitwind sei angenehm. Der Windpark soll so viel Energie
produzieren, um das gesamte Eisack- und Wipptal mit Strom zu versorgen. Die Gemeinde Brenner wird vier Prozent des Ertrages erhalten, das sind im Jahr rund 400.000 Euro. In der anschließenden von Markus Frings moderierten Diskussion fielen Wortmeldungen für und gegen das Projekt. Peter Thaler vom AVS Gossensaß befürchtet einen „enormen Eingriff in die Berglandschaft“. Die Gemeinde sei durch den Brennerverkehr auf Autobahn und Staatsstraße bereits genug belastet. Jemand befürchtete auch negative Folgen für den Fremdenverkehr. Eine Frage zum Gewinn des Unternehmens vermochten die
Verantwortlichen nur teilweise zufrieden stellend zu beantworten. Er verstehe die Sorgen des AVS, so Anton Seeber. Eingriffe in die Naturlandschaft werde es zwar geben, doch wolle man möglichst schonend damit umgehen und vorsichtig arbeiten. Eine längere Diskussion über die Wertschöpfung des Unternehmens führte zu keinem Ergebnis. Roman Grünerbl, Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Obernberg, wollte wissen, was die Nachbargemeinden jenseits des Brenners zu erwarten hätten und ob dieses Projekt auch grenzüberschreitend verwirklicht werden könnte. Seeber zeigte sich gesprächsbereit, falls ein solches Interesse bestehe. Paul Röck vom Pflerer E-Werk sprach sein Vorhaben an, sich an diesem Projekt zu beteiligen und an einem kaum einsehbaren Gelände am Sandjoch fünf kleinere und vier größere Windräder zur Stromgewinnung zu errichten. Positiv zum Projekt äußerte sich auch der frühere Amtsdirektor des Umweltamtes in Bozen, Walter Huber, „wenn die Voraussetzungen stimmen“. Die Umweltverträglichkeitsprüfung der Landesregierung steht noch aus. rr
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Roßkopf
Beleuchtete Rodelbahn Im Gespräch mit Helmut Messner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH Erker: Herr Messner, auf der Gemeinderatssitzung im Oktober befürchtete man, die Gemeinde Sterzing als Hauptaktionärin müsse ihr Aktienpaket an der Seilbahn Sterzing-Roßkopf-Raminges AG abstoßen. Ist dem so? Helmut Messner: Derzeit ist dem nicht so. Die Befürchtungen waren allerdings nicht aus der Luft gegriffen. Die Gemeinden haben nun aber anscheinend noch ein Jahr lang Zeit, um ihre Situation bzw. einen möglichen Ausstieg abzuklären. Bis dahin sollte es wohl auch klare Richtlinien geben. Der Gemeinderat hat jedenfalls klar zum Ausdruck gebracht, dass er hinter dem Roßkopf steht, wenn es eine Möglichkeit gibt.
Am Ende ist nun doch noch eine Sterzing-Card eingeführt worden. Eigentlich nicht. Wir bieten Erwachsenen nach wie vor eine Jahreskarte um 235 und Familien um 470 Euro an; diese inkludiert auch die Benutzung der Anlagen im Sommer, das Eislaufen und den freien Eintritt zu den Eishockeyspielen. Die Besitzer dieser Roßkopf-Jahreskarten haben einen finanziellen Vorteil, wenn sie bei der Gemeinde zum Aufpreis von 280 Euro (Familien) bzw. 140 Euro (Einzelpersonen) die Jahreskarte für das Schwimmbad erwerben.
Wie stellen sich derzeit die Besitzverhältnisse dar? Die Neue Rosskopf GmbH ist bis 2015 Pächterin der Anlagen am Sterzinger Hausberg. Im Sommer übernahm die GmbH die Umlaufbahn und die Grundstücke. Eigentümerin der Lifte ist nach wie vor die AG. Nach dem Tod von
Wie steht es um die Beleuchtung der Rodelbahn? Mit diesem Skiwinter wird die Rodelbahn erstmals von oben bis unten beleuchtet. Die Arbeiten, mit denen die GmbH vom Tourismusverein Sterzing beauftragt wurde, werden derzeit abgeschlossen.
AG-Präsident Bernd Pircher hat zwischenzeitlich Vizepräsident Walter Schwazer die Geschäftsleitung übernommen; für Maria Luise Troyer rückte Willi Leitner in den Verwaltungsrat nach.
Der nächtliche Rodelbetrieb ist zweimal wöchentlich – dienstags und samstags – zwischen 19.00 und 22.00 Uhr vorgesehen. Spätestens 2015 muss der Mittellift (Panoramalift) am Berg ausgetauscht werden. Gibt es schon konkrete Pläne? Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wie die Trasse für den neuen Panoramalift aussehen könnte. Dabei haben wir auch in Erwägung gezogen, eine im Skipistenplan von 2009 bereits vorgesehene Verbindungspiste zwischen Telferseite und Stocklift zu realisieren. Somit könnte man morgen auf den veralteten Telferlift, für den 2019 die Konzession verfällt, verzichten. Ein konkretes Projekt gibt es aber noch nicht.
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Am 25. November hat die Seilbahn Sterzing Raminges Roßkopf AG die Bilanz zum 31. Mai 2010 mit einem Jahresverlust von 660.000 Euro genehmigt. Seit dem Tod von Verwaltungsratspräsident Bernd Pircher hat Vizepräsident Walter Schwazer die Geschäftsleitung fortgeführt. Pircher, so Schwazer, habe durch sein Verhandlungsgeschick für den Skiberg sehr wertvolle Arbeit geleistet und eine Insolvenz abwenden können. 2010 sei eine Teileinbringung der Anlagen in die „Neue Rosskopf GmbH“ erfolgt – die Einbringung des gesamten Vermögens wurde von der Roßkopf GmbH nicht akzeptiert - und das Bergrestaurant um 280.000 Euro an einen Privaten veräußert worden. Für den Verwaltungsrat und viele Aktionäre, so Schwazer, sei eine Zusammenführung der beiden Gesellschaften am sinnvollsten. Die Schulden der AG belaufen sich derzeit auf 2,82 Millionen Euro. Der Aufsichtsrat zeichnete ein sehr düsteres Bild der AG und merkte an, dass eine Reduzierung des Gesellschaftskapitals nötig sei, da der Jahresverlust mehr als ein Drittel desselben ausmache. Die Neuwahl des Verwaltungsrates wurde auf Vorschlag von Bürgermeister Fritz Karl Messner – die Gemeinde Sterzing ist Mehrheitseigentümerin der AG – vertagt, da man bisher niemanden gefunden habe. Bei einer demnächst stattfindenden außerordentlichen Vollversammlung soll ein neuer Verwaltungsrat gewählt werden, eine Abwertung des Gesellschaftskapitals und möglicherweise auch die Umwandlung der AG in eine GmbH vorgenommen werden.
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sanität
Neurologische Reha für Sterzing Die Landesregierung hat Anfang November die Klinische Reform genehmigt und den sieben Südtiroler Krankenhäusern ihre Kompetenzbereiche zugeteilt. Das Sterzinger Krankenhaus soll künftig den Fachbereich Neurorehabilitation übernehmen. Kurzfristig werde sich die Reform nicht auswirken, so Gesundheitslandesrat Richard Theiner auf seiner Pressekonferenz im November. Im Gegenteil. Sie werde sich erst in einigen Jahren bemerkbar machen. Erneut unterstrich Theiner, dass Reformen in der Sanität notwendig geworden seien, „um dem Stillstand und dem daraus resultierenden Rückschritt vorzubeugen“. Die Kleinkrankenhäuser Schlanders, Sterzing und Innichen sollen als Grundversorgungskrankenhäuser erhalten bleiben. Sterzing erhält „mit großer Wahrscheinlichkeit“, wie Theiner sagt, auch einen neuen Schwerpunkt: eine neurologische Reha mit Bettenstation und Forschungszentrum. Die Ergebnisse der neu gegründeten Arbeitsgruppe, die eine Machbarkeit dieser Abteilung prüfen sollte, liegen auf eine Anfrage von FreiheitlichenLandtagsabgeordneten Thomas Egger hin allerdings noch nicht vor. Dazu bedarf es noch einer Absprache mit den Gremien in
Rom, so Theiner. Mit der Genehmigung der Landesregierung ist die umstrittene und von den Primaren kritisierte Klinische Reform am Krankenhaus Sterzing (Erker 11/10) beschlossene Sache. Die Abteilungen Innere Medizin, Allgemeinchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, Anästhesie und Notfallmedizin werden weiterhin als Primariate geführt. Labor und Radiologie bleiben als einfache Dienste aufrecht. Welche medizinischen Leistungen nun genau angeboten werden, entscheidet künftig eine Arbeitsgruppe aus Primariaten, koordiniert von der Sanitätsspitze. Pädiatrie und Gynäkologie gibt es nur noch in ambulanter und
tagesklinischer Form, die nicht mehr als eigenständige Bettenabteilung geführt werden. Eine stationäre Aufnahme ist nur dann möglich, wenn Kinder und Frauen nach einem tagesklinischen Eingriff nicht am selben Tag nach Hause entlassen werden können oder über die Erste Hilfe stationär aufgenommen werden müssen. Ob Kinder und Frauen mit definierten Krankheitsbildern länger bleiben dürfen, liegt im Ermessen der Arbeitsgruppe. Die Geburtshilfe in Sterzing bleibt nur dann bestehen, wenn sie mindestens 300 Geburten vorweisen kann. Wird diese Zahl nicht erreicht, haben die Gemeinden des Einzugsgebietes die Möglichkeit, den Differenzbetrag
zu übernehmen, der durch die fehlenden Geburten entstanden ist. Als Bezugszeitraum gelten jeweils drei Jahre, beginnend ab 2011. Mit den chirurgischen Fachabteilungen im Krankenhaus wird vereinbart, welche Operationen nach Sterzing verlagert werden. Die drei OP-Säle sollen maximal ausgelastet sein. Das Angebot im Bereich der Orthopädie (Prothesen) und Arthroskopie (Gelenkspiegelung) sowie der minimal invasiven Chirurgie (operative Eingriffe mit kleinstem Trauma) soll ausgebaut werden. Pädiatrie und Gynäkologie sind schon heute mit der Geburtshilfe und der Neugeborenenstation als Mutter-Kind-Einheit organisiert. Verbesserungen strebt die Sanitätsspitze südtirolweit bei den Wartezeiten an. Patienten sollen nach Kontrollvisiten nicht mehr zurück zum Hausarzt geschickt werden, um dann wieder für einen neuen Termin ansuchen zu müssen. Die Sterzinger Primare Dr. Robert Pfitscher und der ärztliche Leiter Dr. Franz Ploner hatten die Reform bereits im Vorfeld heftig kritisiert (Erker 11/10). Bevor der Beschluss der Landesregierung nicht endgültig vorliegt, wollte Pfitscher keine weitere Stellungnahme mehr dazu abgeben. rb
Wiedereröffnung Restaurant Pizzeria Kolping Am 3. Jänner eröffnet das Restaurant Pizzeria Kolping in Sterzing wieder seine Tore. Ab 16.00 Uhr laden wir herzlich zu einem Umtrunk ein. Neben leckeren Pizzas bieten wir auch traditionelle Gerichte und Tagesmenüs aus der Küche. Bei allen Gästen der Pizzeria Camping in Gasteig bedanken wir uns für ihre Treue und freuen uns auf ein Wiedersehen im Restaurant Pizzeria Kolping. Bis dahin wünschen wir allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Familie Max Rainer 30
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aktuell
Sterzing
Sportgymnasium bleibt erhalten Am 13. bzw. 20 Dezember will die Landesregierung die Oberschulreform und den entsprechenden Schulverteilungsplan genehmigen. Ende November hat Landeshauptmann Luis Durnwalder die Beibehaltung des Sterzinger Sportgymnasiums schriftlich zugesagt. Der neue Schulverteilungsplan im Rahmen der Oberschulreform hatte im Wipptal für ziemlich viel Aufregung gesorgt, sah dieser doch das 1999 eingerichtete Sportgymnasium nicht mehr vor. Mittlerweile scheinen sich die Wogen allerdings geglättet und nach entsprechend heftigen Interventionen Landeshauptmann Luis Durnwalder und Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur von der Bedeutung und Fortführung desselben überzeugt worden zu sein. Oberschuldirektor Andreas Meraner bestätigte dem Erker gegenüber, dass der Landeshauptmann ihm gegenüber schriftlich bestätigt habe, am Realgymnasium mit Schwerpunkt Sport in Sterzing werde nicht gerüttelt. „Das Sportgymnasium ist ja nicht nur für das Wipptal, sondern darüber hinaus für ganz Südtirol von Bedeutung, ist es doch die einzige Sportoberschu-
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le mit gymnasialer Ausrichtung. Wir versuchen an der Oberschule Sterzing derzeit das Angebot zu optimieren und möchten in diesem Zusammenhang auch neue Stundenplanmodelle erproben. Zudem sollten die Wipptaler Schüler vor Ort auch weiterhin ein breites Bildungsspektrum vorfinden. Ich bin sehr froh darüber, dass die gymnasiale Ausrichtung mit Schwerpunkt Sport erhalten bleibt.“ Wäre dem nicht so, wäre die Angelegenheit für Direktor Meraner und seine Mitarbeiter dennoch nicht erledigt gewesen; es könne schließlich nicht angehen, das die zehnjährige Aufbauarbeit und die damit erworbene Erfahrung von heute auf morgen über Bord geworfen würde. „Ich hätte eine Streichung niemals so einfach hingenommen.“ Weiterhin unklar ist hingegen, ob das Berufsschulbiennium für die Bereiche Handel und Handwerk beibehalten werden.
Zur Schulpolitik für das Wipptal Stellungnahme der Südtiroler Schulgewerkschaft SSG-ASGB
Dass die Landesregierung und die Führung der SVP ihr Wirken für die Bezirke neu gestalten müssen, dürfte seit den Protesten von Krankenhäusern und Schulstrukturen wohl bewusst sein. In beiden Bereichen, Schule und Sanität, geht es um essentielle öffentliche Dienste im Bezirk. Dass das Angebot gleich wie in der Sanität auch in der Schule qualitativ hochwertig und ausdifferenziert ist, dürfte sowohl für Patienten als auch für Schüler und Eltern ein Vorteil sein. Wir haben uns vor Jahren mit der Unterstützung interessierter Eltern erfolgreich bemüht, d a s O b e rschulangebot in Sterzing mit einer Kombiklasse wissenschaftliches/ neusprachliches Lyzeum auszubauen. Die Richtung Sport und HOB sind weitere Angebote in der Wipptaler Oberschuldirektion. Für die Berufsschule wurde der Grundlehrgang Holz & Metall als Biennium eingeführt. Durch die jüngsten Ereignisse wurde unser Glaube an die Bürgernähe der Politik auf eine harte Probe gestellt. Ähnlich wie in der Sanitätsreform hat man auch die geplanten Maßnahmen zur Oberschulreform mit den Bürgern des Wipptales vorab nicht diskutiert. In beiden Fällen durften wir in der „Tageszeitung“ von Geheimpapieren lesen, in denen der Abbau von Strukturen festgeschrieben war. Erst der Protest der Wipptaler Bürgermeister, der Gewerkschaften, der Primare und des Direktors des Oberschulzentrums machten Gespräche möglich und führten zu einer gewissen Kompro-
missbereitschaft der Regierenden in Bozen. Das Sozialforschungsinstitut Apollis hat die Bildungslandschaft Südtirol im Hinblick auf die Oberstufenreform analysiert und kam zu folgenden Schlussfolgerungen: „Ausgehend von der Annahme, dass durch die Vielfalt des schulischen Angebotes besonders gute Voraussetzungen für den gleichwertigen Zugang zu Bildung für Kinder aus allen sozialen Schichten gewährleistet wird, ist für die Zukunft weiterhin für eine Breite des Bildungsangebotes – dezentral über das gesamte Land hinweg verteilt – zu sorgen.“ Auch das Wipptal wurde näher untersucht, das Ergebnis war folgendes: Bereits ohne die geplanten Kürzungen pendeln 62 Prozent der Wipptaler Oberschüler aus, nur 38 Prozent können den Schulstandort Sterzing nützen. Die Schulbesuchsquote liegt für den Bezirk Sterzing mit 84 Prozent auch im unteren Bereich. Inzwischen scheint durch Verhandlungen das Sportgymnasium Sterzing weiterhin bestehen zu bleiben. Fraglich ist weiterhin, ob das Berufsschulbiennium endgültig gestrichen wird. Die verantwortlichen Politiker sollten die Ergebnisse der Studie als Grundlage für ihre Entscheidungen heranziehen und das Postulat der Bildungsgerechtigkeit für unsere Kinder ernst nehmen. Vielleicht wäre eine Wipptaler Bildungskonferenz, an der Schüler, Eltern, Direktoren, Lehrer und Politiker des Bezirks teilnehmen, ein erster Schritt für eine Qualitätssicherung. erker dezember 10
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Ansprechende Lernatmosphäre Mit Beginn dieses Schuljahres am 13. September zogen die Schüler der beiden deutschsprachigen Grundschulen „Karl Domanig“ in der Lahnstraße und „Sternbach“ in der Sterzinger Neustadt in das neue Schulgebäude in der Deutschhausstraße ein. Dort stehen den Schülern nun 15 Klassen, zwei Ausweichräume in Klassengröße, zwei Stützräume sowie ein Werk-, Computer- und Musikraum zur Verfügung. Darüber hinaus sind im Gebäude eine Turnhalle samt Umkleideanlagen mit eigenem Zugang und eine Mensa mit hauseigener Küche untergebracht. Im Eingangsbereich des Schulgebäudes befinden sich eine Schülerbibliothek und die Aula, die auch als Pausenfläche genutzt wird. An die Nordseite des Gebäudes grenzt ein großzügiger und gut strukturierter Pausenhof mit eigenem Ballspielplatz an, an die Südseite der schuleigene Parkplatz. Neben dem Lehrerzimmer und Konferenzraum für zwölf Personen und einem Lehrmittelraum finden sich im Gebäude auch die Verwaltungsräume des Schulsprengels Sterzing I und eine Hausmeisterwohnung. Derzeit werden an der Grundschule 287 Schüler von 29 Lehrkräften unterrichtet; zudem arbeiten dort zwei Personen in Teilzeit für Kinder mit Migrationshintergrund. Insgesamt finden in der von Direktor Roland Thaler geleiteten Schule 45 Personen Arbeit. Bereits 2002 wurde für die neue Grundschule ein europäischer Planungswettbewerb ausgeschrieben. Daraufhin wurden 42 Projekte eingereicht, von denen die Architekten Calderan und Zanobello aus Bozen als Sieger hervorgingen. Im Februar 2007 wurde schließlich mit den Bauarbeiten begonnen. Diese konnten im Herbst dieses Jahres nach gut dreieinhalbjähriger Bauzeit fertig gestellt werden. Die Kosten für den zu 90 Prozent von der Provinz Südtirol finanzierten Neubau beliefen sich ohne Einrichtung auf 8,76 Millionen Euro.
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soziales geschichte
Retter in Gelb Sie fallen erst auf, wenn es ernst wird: die Mitarbeiter des Weißen Kreuzes in Sterzing. Notärzte, Assistenten, Sanitäter und Auszubildende retten im Wipptal täglich Leben. Der Erker hat bei den Rettungshelfern nachgefragt, was sie bei ihren Einsätzen erleben und wie sie es schaffen, einen solch physisch und psychisch belastenden Job auszuüben. Den schrecklichsten Einsatz hat Markus vor zwei Jahren erlebt: Es ist drei Uhr nachts, als der Notruf eingeht. Kurze Zeit später blickt Markus in das leblose Gesicht eines jungen Mannes, den es wenige Minuten zuvor mit voller Wucht durch die Windschutzscheibe des Autos geschleudert hat. Der harte Aufprall hat ihm auf der Stelle das Genick gebrochen. Dass der Tote sein Freund und Arbeitskollege war, wird Markus erst am nächsten Tag so richtig bewusst. „Diese Nacht“, sagt er „hat sich für immer in meinen
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Kopf gebrannt.“ Markus, der sein schlimmstes Erlebnis im Erker nicht unter seinem richtigen Namen preisgeben möchte, arbeitet seit Jahren beim Weißen Kreuz in Sterzing. Er ist jung wie die meisten in der Sektion, und sie alle haben dieselbe Berufung: Menschen in Not zu helfen. Die meisten Helfer sind zwischen 20 und 25 Jahre alt. Zu jung, wie Patienten immer wieder finden. Sätze wie „Was wollen denn die jungen Tupfer hier“, bekommen sie öfters zu hören. Dabei sind sie alle perfekt ausgebil-
det. Manche Freiwillige sind über 1.000 Freizeitstunden im Jahr im Dienst. Im Flur der Sektionsstelle im Krankenhaus Sterzing hängt eine Pinnwand mit den Fotos der 77 Freiwilligen, 13 Fixangestellten und der zwei Zivildiener, die beim Weißen Kreuz arbeiten. Drei sind Anwärter. Früher, sagt Rettungsstellenleiter Daniel Unterthiner, waren die Leute ewig dabei. Heute bleibt kaum noch jemand länger als zehn Jahre. Manchen wird irgendwann die Verantwortung zu groß.
Wer beim Weißen Kreuz arbeiten will, braucht starke Nerven. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Der kleinste Fehler kann tödlich sein. 24 Stunden lang halten sie sich für den Notfall bereit. Geht der Alarm los, müssen sie blitzschnell und konzentriert handeln. Fast 2.000 Mal mussten die Weißkreuzler im vergangenen Jahr mit dem Rettungs- oder Notarztwagen ausrücken. Zu Ferragosto und im Winter kann es bis zu zehnmal am Tag sein. Meistens sind es Unfälle, die mit
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Putzen. Das kann oft bis zu zwei Stunden lang dauern. Nach jedem Einsatz muss der Rettungswagen wieder steril und einsatzfertig sein. Geübt wird in der Küche, anderswo ist kein Platz. Seit über zehn Jahren wird über eine Erweiterung der Dienststelle diskutiert, im kommenden Frühjahr soll es endlich soweit sein. Untertags sind die Rettungswagen hauptsächlich unterwegs, um Wipptaler Patienten zu transportieren: zur Dialyse ins Krankenhaus Brixen, zur Strahlentherapie nach Innsbruck und Bozen oder zur Physiotherapie. Viele Krankentransporte betreffen auch Visiten im Altenheim, ab und zu werden verletzte Urlauber nach Deutschland oder Trient gefahren. Auffallend viele Frauen sind beim Weißen Kreuz dabei. Früher war es genau umgekehrt. „Männer“, sagt ein Rettungssanitäter, „wollen sich nicht binden lassen.“ Dabei würde es kräftige Helfer mehr denn je brauchen, vor allem wenn es darum geht, Patienten zu tragen oder einzuschreiten, wenn Alkoholiker aggressiv werden. Froh sind die Rettungshelfer, wenn Frauen bei Notfällen im Einsatz sind, in die Ausländer verwi-
ckelt sind. Große Probleme, sagt Daniel, habe es bisher keine gegeben, höchstens Diskussionen, wenn ein Rettungshelfer eine Patientin anfassen muss. „Anfangs wehren ausländische Männer ab und weichen ihrer Frau nicht von der Seite. Wir müssen ihnen genau erklären, was wir machen und warum wir es tun. Rettungshelferinnen tun sich da leichter.“ Beim Weißen Kreuz arbeiten ausschließlich Einheimische: 51 stammen aus der Gemeinde Sterzing, 35 aus Ratschings, 18 aus Freienfeld, 15 aus Brenner und elf aus Pfitsch. Sie alle sehen bei ihren Einsätzen Dinge, die oft schwer zu ertragen sind. „Am Schlimmsten ist es, wenn es Freunde, Verwandte oder Kinder trifft“, sagt Markus. Da braucht es oft lange, den Einsatz zu verarbeiten. Oft helfen Nachbesprechungen in der Gruppe, mit vielem muss jeder selbst klar kommen. Grenzerfahrungen machen die Retter ständig. Hart wird es, wenn jemand am Hörer mit Selbstmord droht. „In solchen Momenten sind wir oft machtlos.“ Markus erzählt, er hat schon öfters eine verzweifelte Person durch gutes Zureden davon abgebracht, von
der Brücke zu springen. Meistens waren es Suizidversuche, ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Zehnmal im Jahr werden die Weißkreuzler gerufen, weil es Gewalt in der Familie gegeben hat. „Manchmal klagen Mütter und Töchter über Unterleibsschmerzen, behaupten aber, sie wüssten nicht, warum. Oft kommen wir erst später drauf, dass sie ein Familienangehöriger geschlagen hat.“ Kaum ein Wochenende vergeht, ohne dass ein Jugendlicher mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus Sterzing eingeliefert wird. Die Jüngsten sind zwölf. Regelmäßig eingeliefert werden auch ältere Männer und Frauen mit Alkoholproblemen. Viele Einsätze werden den Rettungshelfern erst im Nachhinein so richtig bewusst – weil beim Einsatz alles so schnell gehen muss. Eine Minute vergeht zwischen dem Notruf und dem Moment, in dem die Rettungshelfer ins Auto steigen. Allein die Fahrt zum Unfallort ist nicht ohne Gefahren. Blaulicht und Sirene im Nacken machen viele Fahrzeuglenker derart nervös, dass sie an unübersichtlichen Kurven oder mitten auf der Straße anhalten. Chaos gibt es auch auf der Autobahn, wenn Italiener die Notspur freihalten, Deutsche hingegen auf die Notspur ausweichen. Beinahe jedesmal nutzt jemand die Gelegenheit und hängt sich an den Rettungswagen dran, um schneller voranzukommen. Schlimme Unfälle sind den Weißkreuzlern von Sterzing bisher noch nicht passiert. Dafür gibt es am Unfallort immer
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einem Gipsfuß enden. Gerufen werden sie aus den unterschiedlichsten Gründen. Fast einmal am Tag erleidet jemand im Wipptal einen lebensgefährlichen Schlaganfall, einen Herzinfarkt, einen epileptischen Anfall oder geht in Unterzucker. Bei HerzKreislauf-Stillständen muss die Rettung binnen vier Minuten vor Ort sein, damit es keine Folgeschäden gibt. Fast immer wird es ein Wettlauf mit der Zeit. „Meistens rufen die Leute viel zu spät an, vor allem jene, die in den Tälern leben“, sagt ein Sanitäter. Oft schleppen sich die Patienten mit einem Herzinfarkt noch aus eigener Kraft in die Erste Hilfe. Routine gibt es beim Weißen Kreuz nicht. Vielleicht ist es neben dem Gruppengefühl auch das, was vor allem junge Menschen dazu animiert, dem Verein beizutreten. Seit es eine Jugendgruppe gibt, ist auch für Nachwuchs gesorgt. 18 Jugendliche, darunter sechs Buben, üben alle drei Wochen im Zivilschutzzentrum im Süden der Stadt, wie man Verbände macht und wiederbelebt. Die meisten von ihnen wollen zum Weißen Kreuz, wenn sie 18 sind. „Früher gab es mir jedesmal einen Kick, wenn ein Notruf einging“, gibt ein Sanitäter zu. „Weil man nie weiß, was einen erwartet. Mit der Zeit freut man sich aber, wenn über Nacht nichts passiert.“ Geht kein Notruf ein, vertreiben sich die Rettungshelfer die Nachtschicht mit Gesprächen, Gesellschaftsspielen, Fernsehen, Schlafen, vor allem aber mit Üben oder Rettungsauto
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soziales
Erste Hilfe für die Seele Pflegehelferin Anna Mayr ist seit acht Jahren Notfallseelsorgerin – ehrenamtlich. Die meisten geben den Job nach vier Jahren auf. Wie lange Anna den Job machen kann, weiß sie nicht. Das weiß keiner der neun Notfallhelfer. Trotz ihrer guten Ausbildung. „Wer selbst die Erfahrung macht, einen Angehörigen zu verlieren, schafft es danach oft nicht mehr“, sagt Anna. Annas Job ist es, Familien über den Tod ihres Angehörigen zu benachrichtigen. Eine schwere Aufgabe. Doch alle sind dankbar, dass es den Dienst gibt, auch wenn es anfangs viele abschreckt, weil sie glauben, Notfallseelsorger seien Priester. Notfallseelsorger nehmen sich für die Trauernden Zeit, wenn Polizei und Rettungssanitäter abgezogen sind. Sie sind da, wenn sich jemand an ihre Schulter lehnen oder ihre Hand halten will, helfen, die Familie wieder aufzubauen. Manchmal sind sie zu viert vor Ort. Sie helfen Betroffenen, ihr Trauma zu bewältigen und begleiten sie, vom Verstorbenen Abschied zu nehmen. Manche Hinterbliebenen, die auch nach drei Monaten das Erlebte nicht verarbeiten können, suchen Notfallpsychologen auf, die sie weiterbetreuen. Immer wieder fragen junge Menschen an, ob sie Notfallseelsorger werden dürfen, weil auch sie Trauernden beistehen möchten. Die meisten steigen aber wieder aus, wenn sie hören, dass es dazu eine einjährige Ausbildung braucht. Oder weil sie merken, dass ihnen diese Aufgabe doch zu nahe geht. Zwei oder drei Tage braucht Anna, um ihre Einsätze zu verarbeiten. Meistens treibt sie Sport und spricht mit ihren Kollegen. Jeden Monat treffen sie sich zur Aussprache mit einem Notfallpsychologen. Vergessen wird sie die bisherigen Einsätze nie. Und doch hält sie etwas an diesem Job. Als Annas Vater starb, hatte sie sich nach einer Notfallseelsorge gesehnt, die es damals noch nicht gab. „Vielleicht mache ich deshalb immer weiter. Weil ich nicht will, dass dieser Dienst stirbt.“ wieder Zwischenfälle wegen Schaulustigen. Manche sind so neugierig, dass die Sanitäter sie regelrecht wegdrängen müssen. „Einmal hat ein Jugendlicher mit seinem Handy ein Foto von einem Mann geknipst, der mit starken Verletzungen im Gesicht am Boden lag“, erzählt eine Notärztin. Starke Nerven braucht es auch, wenn Betrunkene die Helfer anpöbeln. In Sterzinger Lokalen, sagt ein Sanitäter, passiere so etwas öfters. „Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Mann einen Motorradfahrer mit Oberschenkelbruch als ‚dummen Trottel‘ beschimpfte 38
oder jemand seelenruhig an seiner Zigarette zog, während aus dem Unfallwagen Benzin floss.“ Manchmal ermuntern die Sanitäter die Schaulustigen mitzuhelfen. Dann drehen sich die meisten um und verschwinden – oder bleiben starr stehen. Viele Augenzeugen, die einen Unfall miterleben, stehen selbst unter Schock – und machen durch hektische Aktionen oft alles noch schlimmer. „Viele meinen es gut und ziehen wie in TV-Filmen Schwerverletzte aus dem Auto, aus Angst, das Auto könnte Feuer fangen. Dabei müsste man gerade diese Ver-
letzten ganz vorsichtig anfassen. Oder bei Silo-Unfällen, wenn oft der Sohn zum bewusstlosen Vater absteigt und daraufhin selbst das Bewusstsein verliert. „Wer nicht in der Lage ist, weitere Hilfsmaßnahmen zu ergreifen, hat seine Pflicht bereits getan, wenn er das Weiße Kreuz ruft“, sagt eine Notärztin. Rettungshelfer sind darauf getrimmt, im richtigen Moment das Richtige zu tun. Auf der Hinfahrt sprechen sie sich ab, wer am Unfallort wann was zu machen hat. Angst, etwas falsch zu machen, hat Markus nicht. „Wenn du dir sicher bist, was du tust, und alles Erdenkliche probierst, kannst du auch mit der Verantwortung umgehen.“ Angst hat er vielmehr davor, sich bei einem Patienten anzustecken oder sich mit einer Nadel zu stechen. „Wir ärgern uns immer, wenn uns jemand nicht vorher aufklärt, dass er eine Infektion hat.“ Rettungshelfer arbeiten nie ohne Handschuhe. Trotzdem kommt es ab und zu vor, dass sie nach einem Einsatz Medikamente einnehmen müssen, um einer Ansteckung vorzubeugen. Einmal im Jahr muss sich jeder einem Bluttest unterziehen, um sicherzustellen, dass er gesund ist. Hygiene wird groß geschrieben. Vor und nach dem Dienst sollte jeder Rettungshelfer duschen. Meistens werden Weißkreuzler zu ernsten Einsätzen gerufen. Aber nicht immer. Falschen Alarm gab es einmal, als ein Mann besorgt anrief, in der Nachbarswohnung höre man Schreie, bestimmt sei etwas Schlimmes passiert. Später stellte sich heraus, dass das Nachbarspärchen nichts weiter als leidenschaftlichen Sex hatte. Es gibt aber auch Patienten, die Notfälle vortäuschen. Über solche Einsätze ärgern sich die Rettungshelfer am meisten. Beinahe zur „Familie“ gehört mittlerweile ein älterer Herr mit Bypass, der seit zehn Jahren regelmäßig Herzattacken simuliert. An die 50 Mal im Jahr müssen die Sanitäter seinetwegen ausrücken, meis-
tens umsonst. „Das nervt uns, denn in der Zwischenzeit könnte jemand unsere Hilfe viel dringender benötigen“, sagt Markus. Immer wieder kommt es auch vor, dass sich jemand auf Kosten der Sanität einliefern lässt, um sich gratis untersuchen zu lassen. „Eine italienische Touristin hat uns einmal mitten im Winter um drei Uhr morgens nach Jaufental gerufen, weil sie sich vor der Abreise noch einmal durchchecken lassen wollte.“ Dieselbe Masche haben auch Einheimische. Die Weißkreuzler wissen zu gut um diesen Missbrauch, und doch sind ihnen die Hände gebunden. „Uns bleibt nichts anderes übrig. Wir müssen jeden Notruf ernst nehmen.“ Bisher zahlte die Sanität die meisten Einsätze. Ein Einsatz kostet pro Stunde 22 Euro, jeder gefahrene Kilometer einen weiteren Euro. Wie anstrengend der Job beim We i ß e n K re u z a u c h i s t , d e r Dienst gibt den Helfern auch vieles zurück. „Ich schätze es heute viel mehr, dass ich gesund bin“, sagt Markus, der durch einige Kollegen zum Weißen Kreuz gekommen ist. Groß ist bei den Rettungshelfern auch die Genugtuung, wenn sich jemand bei uns für ihre Hilfe bedankt, was bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist. „Es kommt öfters vor, dass Patienten Kosten zurückerstattet haben wollen, weil ihnen beim Einsatz die teure Motorradjacke aufgeschnitten oder ein Regal beschädigt worden ist, wenn die Rettungshelfer mit der Trage angestoßen sind“, erzählt ein Sanitäter. Das Allerschönste, was einem Rettungssanitäter aber passieren kann, ist, jemanden wieder zurück ins Leben zu holen. So etwas kommt nur selten vor. „Einmal ist ein 75-jähriger Mann vor unseren Augen zusammengebrochen. Wir haben ihn dreimal vergeblich reanimiert und dann hatten wir ihn plötzlich wieder“, erzählt markus. „Von diesem glücklichen Moment zehre ich heute noch.“ rb erker dezember 10
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Der Müll und seine Männer Müll ist ihr Alltag, Gestank ihr täglicher Begleiter. Jeden Morgen klappern bis zu acht Müllwerker die sechs Gemeinden im Wipptal ab und leeren in orangefarbenen Westen die Müllkübel, die links und rechts am Straßenrand stehen. Beinahe dreieinhalb Millionen Kilogramm Hausmüll haben sie im vergangenen Jahr abgeholt. Der Erker hat die Männer einen Vormittag lang bei ihrer Arbeit begleitet und dabei einen Blick in die Wipptaler Mülltonnen geworfen.
Hinten im Fahrzeug Nummer 429 rumpelt es. Alfred Freund, der Dienstälteste, spannt zwei schwarze Kübel ein und kippt sie per Schalthebel in den offenen Müllwagen. Vorne in der Fahrerkabine zeigt derweil ein Monitor die fünfte geleerte Tonne an. Bis Mittag werden es über 150 sein. Die Wolken hängen tief an diesem Montagmorgen. Es ist kurz nach 6.00 Uhr, die meisten Wipptaler schlafen noch. Georg Wieser hockt am Lenkrad des Müllwagens. Seit 16 Jahren arbeitet der Stilfer nun schon beim Mülldienst. Eigentlich ist er Bauer, wie sechs seiner Arbeitskollegen auch. Die kleine Kamera am Heck erleichtert das Rückwärtsfahren und zeichnet auf, was die Leute heutzutage alles in die Tonne werfen. Meistens sind es prall gefüllte Nylonsäcke, manchmal aber auch Dinge wie ein Regenschirm, ein Fön, halbvolle Weinflaschen und – Moment mal, war das gerade eine Autofel40
ge? „Manche Leute“, sagt Georg kopfschüttelnd, „werfen einfach alles rein.“ Der Thuiner Alfred Freund ist der einzige Nicht-Bauer in der Runde. Seit über 33 Jahren sammelt er den Müll ein, den die Wipptaler in die Tonnen werfen. Als er vor drei Jahrzehnten damit angefangen hat, war Mülltrennung im Wipptal noch ein Fremdwort. Wer Dosen, Autoreifen, tote Tiere und sonstiges loswerden wollte, warf das Zeug einfach in die nächste Grube im Wald, verbrannte es oder ließ es vom Bergbach wegspülen. Der Müll liegt immer noch in Wäldern vergraben, das eine oder andere gammelt oder rostet vor sich hin, manches kommt irgendwann zum Vorschein. Das große Umdenken im Bezirk kam 1973 – vor gerade einmal 37 Jahren, als einige Private aus dem Wipptal begonnen haben, den Müll mit einem Lastauto abzuholen und erstmals auf einer Art Mülldeponie beim Nestlhof in Unterackern zu entsorgen. Vor allem im vergangenen Jahrzehnt hat sich in der Abfallentsorgung einiges getan. „Zum Glück“, sagt Georg. „Als ich vor zwölf Jahren den Job angenom-
men habe, dachte ich, die Arbeit, die hältst du nicht durch.“ Damals warfen die Wipptaler noch Eierschalen, Kartons, Colaflaschen und Fischdosen in den Müll, alles auf denselben Haufen. „Und in den Tonnen klebte so fetter Müll, dass von allen Seiten die Würmer herauskrochen.“ Seit der Müll gewissenhafter getrennt wird, hat auch der Gestank in den Tonnen etwas nachgelassen. Und Georgs Nase ist gegen den bissigen Geruch fast immun. „Man gewöhnt sich daran. Einfach Nase kurz wegdrehen und schon ist das Schlimmste vorbei.“ Nie würde es ihm einfallen, bei seiner Arbeit einen Mund- oder Nasenschutz tragen. „Wie würde das denn aussehen!“ An die 10.000 Kilogramm Wipptaler Hausmüll landet jeden Tag in den Müllautos. Diesen bringen die Arbeiter zu Mittag zur Schlackendeponie in Schabs. Dort wird er umgeladen, in den Müllverbrennungsofen nach Bozen gebracht, dann zurückgeliefert und in der Bezirksdeponie in Grasstein abgelagert. Auch die Wertstoffe, die in den Glocken und Recyclinghöfen gesammelt werden, laden Arbeiter
in Schabs um. Im vergangenen Jahr waren es 930.800 kg Glas, eine Million Kilogramm Kartons, 754.600 kg Papier, 94.500 kg Dosen und 104.300 kg Kunststoff. Und jährlich wird es mehr. Georgs Handy klingelt. Ein Mann hat sich soeben im Umweltamt der Bezirksgemeinschaft Wipptal beschwert, weil seine Tonne noch nicht geleert worden ist. Das Umweltamt unter der Leitung von Massimiliano Grendele koordiniert die Müllentsorgung und ist sozusagen die Vermittlung zwischen den Gemeinden und den Müllentsorgungsfirmen. Beschwerden zu hören, sind die Müllmänner gewohnt. „Wir arbeiten gewissenhaft“, rechtfertigt sich Georg. „Aber ab und zu ist es uns beim besten Willen nicht möglich, alle Kübel zu leeren.“ Manchmal verschließen Bürger ihre Tonnen mit schweren Vorhängeschlössern, vergessen sie aber zur Entleerung zu öffnen und regen sich dann auf, wenn sie zu Mittag immer noch voll sind. Hart ist die Arbeit vor allem im Winter, wenn die Müllmänner die Kübel mit den Händen erst aus dem Schnee buddeln müssen. Oft sind Tonnen von Autos zugeparkt oder erker dezember 10
geparkten Minivan vorbei. „Das würde nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch Benzin sparen.“ In den Wipptaler Fraktionen sind es die Bürger nicht anders gewohnt, als die Tonnen zu anderen auf eine Sammelstelle zu bringen. In Äste klatschen an die Fenster- der Stadt dürfen die Bürger noch scheibe. Georg schaut auf die etwas bequemer sein. acht Seitenspiegel, die links und Einen Bürger aber zu missionierechts an der Windschutzschei- ren, ist alles andere als einfach, be hängen. Und die braucht es vor allem, wenn es um die Mülljetzt auch. Das Müllauto kriecht trennung geht. Von Müllmännern lassen sich die Leute nur ungern b e l e h re n , m a n chen ist das Sortieren sowieso zu umständlich. Einzelne behaupten sogar, es sei Die Leute, erder Job der Müllz ä h l t G e o rg , männer, den Müll während er a u s z u s o r t i e re n . im Müllauto Schließlich würden zwanzig Meter sie für ihre Arbeit bis zur nächsauch bezahlt. ten Tonne weiSchon oft hat sich ter schleicht, G e o rg a n h ö r e n sind in den müssen, dass am vergangenen Die Wipptaler sind in den vergangenen Jahren umweltbewusster geworden, Ende sowieso der Jahren umobwohl sie den Müll noch gewissenhafter trennen könnten. ganze Müll auf weltbewusster geworden, „obwohl sie den Müll 200 Meter rückwärts in eine ver- demselben Haufen landet und noch gewissenhafter trennen winkelte Gasse, um ein einziges was das scheinheilige Getue um Säckchen zu holen. An die 16 Ki- die Mülltrennung überhaupt soll. könnten.“ Eine landesweite Müllanalyse hat lometer legt das Müllauto in der „Ich weiß nicht, warum sich dieergeben, dass jeder Wipptaler westlichen Hälfte von Sterzing ses Gerücht so hartnäckig hält. noch viele Abfälle zum Restmüll zurück, einen beträchtlichen Teil Der Restmüll wird verbrannt und der recycelbare Müll wird wiederwirft, die in den Glocken oder Re- davon im Rückwärtsgang. cyclinghöfen kostenlos entsorgt „Sammelstellen bräuchte es in verwertet.“ werden könnten. Rund 80 Kilo- der Stadt und keine Tür-zu-Tür- Kontrolleure, die Müllsünder aufgramm organische Abfälle landen Sammlung, wie sie sich hier im- spüren, gibt es im Wipptal noch in jedem Wipptaler Haushalt jähr- mer mehr einbürgert“, murmelt keine. Derzeit laufen Gespräche, lich in der Restmülltonne. Das ist Georg und schleust sich Zenti- die Stadtpolizei nicht nur auf der beinahe die Hälfte des gesamten meter für Zentimeter an einem Straße, sondern auch als Umwelt die Müllsäcke sind hinter den Fahrzeugen versteckt. Probleme bereitet auch das Gewicht. Nicht selten wiegen die Tonnen 60 Kilogramm, das ist doppelt so viel wie zulässig. Zweimal in der Woche ist Georg alleine unterwegs. Dann tut er sich schwer, die Tonnen zu bewegen, und muss Passanten um Hilfe bitten. Nicht jeder hat Zeit, ihm zu helfen. „Müllmänner“ sagt Georg, „sind leider immer zur falschen Zeit am falschen Ort. Vor allem morgens, weil es jeder eilig hat.“
Hausmülls. Dazu kommen 20 kg Papier und Karton sowie 20 kg Kunststoffe, 2,6 kg Glas und 3,1 kg Metalle. Schlecht schneiden in der Studie vor allem die privaten Haushalte ab.
Das Geschäft mit dem Müll Die Ökomafia verdient mit illegaler Müllentsorgung jährlich 20 Milliarden Euro, heißt es im diesjährigen Umweltrapport des Umweltschutzverbandes Legambiente „Ecomafie“. Lukrativ ist vor allem der Handel mit giftigen Substanzen: Rund 28.586 Umweltdelikte sollen im vergangenen Jahr in Italien festgestellt worden sein – das sind 78 pro Tag. Die Ökomafia geht dabei geschickt vor: Sie verpackt hochgiftigen und strahlenden Müll zu harmlosem Abfall um und entsorgt ihn illegal in Süditalien, bringt ihn auf dem Seeweg in Entwicklungsländer – oder verkappt ihn einfach in internationalen Gewässern. Ganze Schiffe mit toxischer Fracht sollen im Mittelmeer versenkt worden sein. Allein 2009 wurden 5.217 Umweltverbrechen registriert – das sind 14 pro Tag. Laut Legambiente mischen 258 Mafia-Clans in diesem illegalen Geschäft mit, auch im Norden Italiens.
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Glas
Metalle
Kunststoffe
problematische Haushaltsabfälle
„reiner“ Restmüll
Brenner
48,8 (19,6)
10,4
1,4
1,6
14,8
1,1
22,3
Franzensfeste
59,1 (28,4)
8,2
3,5
1,4
12,4
0,0
15,3
Freienfeld
43,8 (11,9)
4,5
1,3
1,9
11,2
0,3
37,1
Pfitsch
55,6 (17,5)
5,4
2,1
1,4
11,0
0,2
24,2
Ratschings
46,3 (11,5)
4,2
2,2
2,8
12,8
0,2
31,5
Sterzing
62,0 (10,6)
5,6
1,3
1,9
11,4
0,2
17,7
Gemeinde
* Angaben in Prozent Quelle: Restmüllanalyen Südtirol, 2009
Das Technische Büro für Umweltschutz aus Innsbruck hat im Auftrag des Landes 60 Tonnen Hausmüll inspiziert, um herauszufinden, was Südtiroler alles in den Kübel werfen. Im Vergleich zu 2004 trennten die Südtiroler 2009 ihren Müll gewissenhafter. Trotzdem besteht immer noch beinahe die Hälfte des Restmülls (43,3 %) aus organischen Abfällen. Die Statistik wurde auch mit der Steiermark und Oberösterreich verglichen. Diese hat ergeben, dass die Österreicher Bioabfall, Papier, Kartone und Kunststoffe deutlich gewissenhafter trennen als ihre Südtiroler Nachbarn. Südtirol schneidet allein bei der Trennung von Problemstoffen, wie Medikamenten, Akkus oder Haushaltschemikalien, besser ab. polizei einzusetzen. Oder da und dort Videokameras aufzustellen – nur sind sich darüber die Gemeinden uneinig, ob es wirklich notwendig sein wird, derartige Geschütze aufzufahren. Bisher sind die meisten Müllsünder ungeschoren davon gekommen. Typische Sünder, so die Umweltreferenten in den sechs Wipptaler Gemeinden, gebe es nicht. Manchmal seien es Einheimische, manchmal kämen sie von außerhalb, Ältere und Jüngere, manchmal solche, die es von früher gewohnt sind, den Müll einfach irgendwohin zu werfen. Erwischt haben sie schon mehrere, gestraft nicht einmal eine Handvoll. Jemandem erst einmal eine Müllsünde nachzuweisen, ist schwierig. Denn wenn es darum geht, Müllkosten zu sparen, wird or-
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Foto: Aimeri
Die Müllmänner im Wipptal: „Unser Job ist bei weitem besser als sein Ruf.“
dentlich Raffinesse gezeigt. Eine Frau soll sich sogar regelmäßig von hinten an das Müllauto herangepirscht haben, um dann ihr Säckchen hineinzuwerfen, und ein Mann hat seinen Müll mitten in der Nacht im Wald entsorgt. Schwarze Schafe, sagen die
Umweltreferenten, gebe es unter Frauen und Männern gleichermaßen. Die Strafen kosten mindestens 176 Euro. Vielleicht liegt es an der Lust am Sündigen, vielleicht auch nur an den komplizierten Trennregeln: Die Müllentsorgung in den halb-
unterirdischen Container n in Sterzing und Brenner funktioniert noch überhaupt nicht. Seit dort unbeaufsichtigt Flüssigbehälter aus Plastik bis zu fünf Liter hineingeworfen werden können, landet dort auch jeder andere Müll. Schon öfters ist es passiert, dass der gesamte Inhalt des Containers am Ende zum Hausmüll gekippt werden musste – und die Gemeinden um die gut gezahlten Recyclingbeiträge kamen, „die wiederum den Bürgern zugute kämen, weil sie die Müllgebühren sinken lassen“, sagen die Referenten. Zumindest bei der Kartonsammlung der Kaufleute in der Sterzinger Innenstadt lassen sich die Müllmänner schon längst nicht mehr lumpen. Schlaumeier verstecken immer wieder säckeweise Restmüll im Karton. Die Namen will Georg nicht verraten, „sonst geht es nur auf“, obwohl es ihm ganz schön stinkt, dass er wegen ein paar bequemer Bürger – meistens sind es dieselben – manchmal den ganzen Restmüll händisch aus den Kartonen picken muss. „Erwachsene“, sagt einer seiner Kollegen „sind oft schlimmer als Senioren oder Jugendliche.“ Ganz schlimm ist es, wenn Styropor, Papier oder Plastik in die Kartons gemischt wird. „Da kann es passieren, dass die Maschinen den Karton nicht mehr recyceln können, weil die riesigen Rollen aus Papier reißen.“ Nicht nur in Sterzing und Brenner, auch in den restlichen Gemeinden im Wipptal haben die
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In die Tonne – und dann? Verantwortlichen, wenn sie auch betonen, es seien Einzelfälle, mit ihren Problemen zu kämpfen. In Franzensfeste ist es der Müll, der nicht in Abfalleimern, sondern irgendwo landet. In Pfitsch ist es der Strauchschnitt, der statt im Minirecyclinghof irgendwo illegal abgelagert wird. Der Referent von Ratschings hat nicht viel zu bemängeln, vermisst aber eine ganzjährige Abgabemöglichkeit von Elektrogeräten und Sperrmüll. Eine solche wäre im Bezirksrecyclinghof vorgesehen, von der schon seit Jahren die Rede ist. Seit kurzem, so Bezirksumweltreferent Armin Holzer, spreche man im Bezirksrat von einem Abfallzentrum Wipptal. Dort soll der Müll hingeliefert werden, für den es in den Glocken, Miniund Recyclinghöfen in den Gemeinden keine Sammelstelle gibt. Als möglicher Standort wird derzeit ein Gelände neben der Firma Mader im Süden der Gemeinde Sterzing geprüft. Großteils, beschwichtigen die Referenten, funktioniert die Mülltrennung ja. Und auch Freienfelds Referent lobt seine Bürger, „obwohl sie sich den Inhalt unserer Gemeindebroschüre und die korrekte Entsorgung von Hundekot mehr zu Herzen nehmen könnten“.
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Alfred und Georg arbeiten sich nun Tonne für Tonne Richtung Garbe vor, dem südöstlichen Stadtteil von Sterzing. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Alfred schafft die Tonnen heran und hängt sich dann wieder hinten an das Auto. Bis zu 300 Mal
Wohin kommt der Müll, den die Wipptaler tagtäglich trennen? Das Umweltamt der Bezirksgemeinschaft Wipptal hat dem Erker die Ergebnisse seiner Recherchen zukommen lassen: Dosen werden an die Firma Ricicla Trentina 2 nach Lavis geliefert. Nachdem alle Fremdkörper wie Glas und Papier entfernt sind, werden die Dosen zu großen Kuben gepresst und zur Weiterverarbeitung weitergeliefert. Dann folgt eine zweite „Säuberung“ von Öl und sonstigen Flüssigkeiten, bevor das Metall geschmolzen und in Ziegel-Form gebracht wird. Anschließend wird es an die Stahlwerke verkauft. Karton wird von der Firma Cartiera del Polesine in Loreo zu Rohpapier weiterverarbeitet und auf große Papierrollen aufgerollt, die Firmen kaufen, um das Papier zu Karton weiterzuverarbeiten. Das Papier wird in Form gebracht, d. h. es werden gerade und gewellte Schichten mit verschiedenen Stärken gebildet und dann je nach Kartonstärke schichtweise zusammengefügt. Der produzierte Rohkarton wird an Firmen verkauft, die den Karton zuschneiden und in Form bringen. Das Papier aus den Bezirksgemeinschaften Wipptal und Eisacktal landet in der Cartiera Reno de Medici in Santa Giustina. Dort wird es (samt Tetrapak) von den Fremdstoffen gesäubert, zerfetzt und zu Verpackungskarton wie Nudelpackungen, Schuhschachteln und Spielzeugverpackung weiterverarbeitet. Verkauft wird es dann an spezialisierte Firmen, die das Rohprodukt bedrucken und in die gewünschte Form bringen. Hohlkörper (Kunststoff): Die Firma Idealservice entfernt die Fremdkörper aus der Anlieferung und ordnet die KunststoffHohlkörper mit Hilfe eines vollautomatischen optischen Lesegerätes nach Farbe (hellblau, transparent und restliche Farben) und Typologie. Nach der maschinellen Trennung erfolgt eine weitere Kontrolle durch das zuständige Personal. Dann wird der Wertstoff in Form von gepressten Kuben über eine Online-Börse an spezialisierte Unternehmen weiterverkauft. Diese gewinnen aus den getrennten und sauberen Hohlkörpern ein Granulat, das wiederum von anderen Firmen zum Fertigprodukt verarbeitet wird. Altmetalle werden in der Firma Santini in Bozen zerkleinert, gepresst und an Eisenwerke nach Brescia geliefert. Diese gewinnen daraus Eisen mittlerer Qualität, hauptsächlich Bewehrungseisen für das Bauwesen. Flachglas gelangt über die Firma Santini in die Firma Ecoglas in Rovigo. Das Glas wird dort mit Komponenten wie Blei und Silizium vermischt, um recyceltes Glas zu produzieren. steigt Georg aus dem Müllwagen, um seinem Kollegen beim Aufladen zu helfen. „Das ist der beste Sport.“ Auch sonst würde er seinen Beruf nicht so schnell tauschen, trotz der stinkenden Tonnen und der Beschwerden, die er sich ab und zu anhören muss. Sogar Dank hören sie ab und zu. Einzelne Leute grüßen sie manchmal, auch wenn
es erst halb sieben Uhr morgens ist, manchmal bleibt Zeit für einen kurzen Plausch, manchmal laden sie die Müllmänner sogar zu einem Kaffee ein. „Unser Job“, sagt Georg, „ist bei weitem besser als sein Ruf.“ Nicht umsonst sind er und seine Arbeitskollegen schon seit mehr als zehn Jahren ihrem Beruf treu. „Am meisten aber werden wir um un-
sere Arbeitszeiten beneidet“, sagt Georg. Um 13.00 Uhr wird seine Schicht zu Ende sein. Um diese Zeit haben andere Angestellte gerade einmal Mittagspause. Im Fahrzeug Nummer 429 hat es inzwischen wieder ein paar Mal gerumpelt. 149 Entleerungen zeigt der Monitor an. Die vorletzte für heute. rb
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aktuell
Sterzing Alaaf! Mit Sektglas in der Hand und buntem T-Shirt auf der Brust feierte eine Gruppe Sterzinger am 11.11. um 11.11 Uhr vor der Bar „Schwemme“ am Stadtplatz den Beginn der Karnevalszeit. Gleichzeitig kündigte die gutgelaunte Truppe einen großen Faschingsumzug in Sterzing an, bei dem am 6. März 2011 wieder kostümierte Narren durch die Stadt gaukeln werden. Wipptaler Vereine, die daran teilnehmen möchten, können sich bei Peter Larch (Tel. 335 6920062) oder Ulli Larch (Tel. 335 7044732) melden. Eigentlich beginnt die Zeit des Tanzes und der ausgelassenen Feiern erst mit dem Dreikönigsfest. Dazwischen liegt zunächst eine 40 Tage dauernde vorweihnachtliche Fastenzeit, die am Tag nach dem Martinsfest beginnt. Vor dieser vorweihnachtlichen, fleischlosen Fastenzeit hätten noch alle Fleischvorräte verbraucht werden sollen. Dieser zweite „Karneval“ (vermutlich vom Lateinischen „carne“ für „Fleisch“ und „levare“ für „wegnehmen“) führte vermutlich auch zur Tradition, den Fasching bereits am 11.11. zu beginnen.
Wipp- und Eisacktal im Fernsehen Das Bayerische Fernsehen hat heuer unter der Regie des Autors und Südtirolkenners Hans-Dieter Hartl mit Kameramann Helmuth Lechtaler den zweiteiligen Film „Vom Brenner bis nach Bozen – Streifzüge durchs Eisacktal“ gedreht. Vom Frühjahr bis zum Spätherbst hat Hartl die geschichtsträchtige Verkehrsachse durchstreift und ist dabei interessanten Menschen begegnet, wie dem Journalisten Dario Massimo, der seit seiner Kindheit die Geheimnisse der Franzensfeste erforscht, oder der Bergbäuerin Anna Troger, die im hohen Alter noch immer zum Latzfonser Kreuz pilgert, dem ehemaligen Banker Johann Gasser, der in seiner Heimatgemeinde eine prächtige Primiz feierte, oder der Architektin Martina Mayr, die den historischen Bergbauernhof ihrer Vorfahren in eine Oase der Ruhe verwandelte. Gedreht wurde u. a. auch auf der Herz-Jesu-Prozession in Trens, auf
der Joggele Alm in Ridnaun bei einer Theateraufführung mit Volksmusikant Herbert Pixner und Dietmar Gamper, bei einer Wanderung mit Extrembergsteiger Hans Peter Eisendle und beim Tunneldurchstich des BBT-Erkundungsstollens in Mauls. Der erste Teil des Films wird am 25. Dezember um 19.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt, der zweite Teil folgt zur selben Sendezeit am 26. Dezember.
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Südtirol
Fritz Karl Messner im Rat der Gemeinden
„Sterzing lebenswerte Einkaufsstadt“ hds-Ortsversammlung in Sterzing Bei der vor kurzem stattgefundenen Ortsversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol in Sterzing wurde Bilanz über die Tätigkeit im vergangenen Jahr gezogen und über Zukunftsaktivitäten diskutiert. hds-Ortsobmann Matthias Knollenberger unterstrich die vielen Initiativen während des Jahres, die zur Lebendigkeit und Attraktivität der Stadt beitragen würden. „Sterzing ist und bleibt eine lebenswerte Einkaufsstadt. Diese gilt es weiterhin zu bewerben“, so Knollenberger. Zu den erfolgreichsten Aktionen gehören der „Rote Teppich“, die Initiative „Frühlingserwachen“ und das Premiumpaket mit 80 teilnehmenden Geschäften.
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hds-Ortsobmann Matthias Knollenberger
Die Präsidentin des Vereins für kulturelle Initiativen für Sterzing, Gabriele Sparber Wieser, informierte über die Tätigkeit des 2002 gegründeten Vereins. Heuer stellt dieser gemeinsam mit dem hds während der Weihnachtszeit das Thema
Krippen in den Mittelpunkt. In der Innenstadt werden zehn Krippenhäuser aus Gröden aufgestellt, im Zwölferturm gibt es eine Krippenausstellung und im Innenhof des Rathauses ist eine lebensgroße Krippe zu sehen. Bürgermeister Fitz Karl Messner hielt fest, dass Sterzing bei diversen Initiativen immer wieder Vorreiter und Vorbild für andere Orte sei. hds-Direktor Werner Frick berichtete über die derzeitigen Entwicklungen im Handel auf Landesebene. Dabei, so Frick, gehe es vor allem beim Einzelhandel darum, ein Gleichgewicht zwischen kleinen und mittleren Handelsbetrieben und der Großverteilung zu finden. „Dieses attraktive Gleichgewicht kennzeichnet Südtirols Handelslandschaft aus.“
D i e B ü rg e rmeister der 116 Südtiroler Gemeinden haben im Oktober Arno Kompatscher (SVP), seit 2005 Bürgermeister von Völs, zum neuen Gemeindenverbandspräsidenten gewählt. Er tritt damit in die Fußstapfen von Arnold Schuler. Mitglied im Rat der Gemeinden bzw. im neuen Verwaltungsrat ist auch Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner. Stange
Übungsplatz für FF In der Sportzone Stange soll ein Übungsplatz entstehen, wo sich die Freiwilligen Feuerwehren auf Wettbewerbe vorbereiten können. Der Gemeindeausschuss hat die Firma Wipptaler Bau mit den entsprechenden Arbeiten im Ausmaß von für 29.738 Euro beauftragt.
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aktuell
Bellende Wipptaler Hunde begleiten den Menschen schon seit über 30.000 Jahren als Freund, Statussymbol oder Haustier. Wann es im Wipptal den ersten Hundebesitzer gegeben hat, ist nicht bekannt. Gegenwärtig halten sich jedenfalls 1.324 Zweibeiner einen bellenden Vierbeiner. Mehr als jeder zehnte Einwohner hat also einen Hund im Haus. Die meisten Hunde sind Mischlinge. Im Bezirk sind aber auch ausländische Exoten wie der chinesische Faltenhund Shar Pei, der tibetische, miezekatzengroße Langzottel Shih Tzu oder der texanische Zwergpfoter Chihuahua heimisch geworden. Die Jäger bevorzugen nach wie vor bayerische Gebirgsschweißhunde oder Tiroler Bracken. Bei solchen, die nicht auf die Jagd gehen, liegen derzeit schwarzweiße Border-Collies im Trend,
Anzahl der Hundebesitzer im Wipptal Sterzing
358
Ratschings
340
Freienfeld
228
Pfitsch
176
Brenner
166
Franzensfeste Insgesamt Südtirol
56 1.324 rund 30.000
Quelle: tierärztlicher Dienst, Brixen
schottische Hüterhunde, denen eine hohe Intelligenz nachgesagt wird. Die Mitarbeiter im tierärztlichen Dienst in Brixen führen genauestens Buch darüber, wer im Wipptal welchen Vierbeiner zuhause aufgenommen hat. Auffallend viele junge, kinderlose Paare hätten sich in den vergangenen Jahren einen Hund
zugelegt, sagt Dr. Robert Tauber, Koordinator des tierärztlichen Dienstes. Kampfhunde kursieren im Bezirk nur vereinzelt. Wobei diese Bezeichnung schon lange nicht mehr zeitgemäß sei: „Es gibt lammbrave Pitbulls und aggressive Spitze. Hängt alles von der Erziehung ab.“ Mehr als ein Viertel aller registrierten Hundehalter wohnen
in Sterzing. Von einem Hundeboom kann im Bezirk dennoch nicht die Rede sein, so Tauber. Die Zahl an Kaltschnauzer, Herrchen und Frauchen stagniert im Wipptal nämlich zusehends. Was letzthin aber gestiegen ist, sind Klagen. Über Hundebesitzer, die ihr Haustier frei herumlaufen lassen, oder die frischen
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Illegaler Schnuffi Wenn sich Menschen vom Christkind ein süßes Hündchen wünschen, haben Hundehändler Hochsaison. No-Name-Firmen, die im Internet Rassehunde zum Kauf anbieten, sind bereits mehrere Wipptaler auf den Leim gegangen, erzählt Tauber. Allein in Österreich werden pro Jahr bis zu 30.000 Hunde illegal verkauft. Dass Welpen aus dem europäischen Osten weder geimpft noch unter tierwürdigen Umständen gehalten werden und Hündinnen wie Gebärmaschinen verbraucht werden, wissen die wenigsten. Ende Oktober hat sich die italienische Regierung nach 23 Jahren durchgerungen, eine EU-Bestimmung einzuführen, die illegalen Welpenhandel mit bis zu 15.000 Euro und Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr ahndet. Seitdem müssen Hunde mindestens drei Monate alt und gegen Tollwut geimpft sein und zudem einen internationalen Heimtierausweis mitführen. Wer in Italien einen Hund ersteht, muss ihn auf den Züchter zurückverfolgen können. Häufchen ihres Vierbeiners einfach liegen lassen. Tauber spricht von einer „nachlässigen Minderheit“, die im Bezirk aber nicht minder für Ärger sorgt. Vor allem der Bachdamm in Sterzing
sei ein „neuralgischer Ort“. Ob die Hundesteuer die notwendige Einsicht bringt? Die Landesregierung will den Gemeinden jedenfalls ermöglichen, Hundebesitzer zur Kassa zu beten. Ob sie die Einnahmen für neue Hundeklos, eigene GassiAreale, Kotsäuberung oder sonstiges ausgeben, steht ihnen voraussichtlich offen. Die Höhe der Steuer beläuft sich zwischen 50 und 150 Euro, je nach Größe, potentieller Gefährlichkeit der Hunde und Einkommen des Hundehalters. Blindenhunde sollen von der Abgabe ausgenommen sein. Ursprünglich hätte eine Befreiung auch für Hunde in der Landwirtschaft gelten sollen. Dies wurde in der Bestimmung aber wieder gestrichen. Eine endgültige Entscheidung über die Hundesteuer fällt der Landtag im Dezember. rb
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11. Christkindlmarkt auf dem Sterzinger Stadtplatz Wer heuer den Weihnachtsmarkt in Sterzing besucht, kann an den Ständen liebevoll gestaltete Kunstwerke und süße Köstlichkeiten erwerben. Erstmals ist auch eine Ausstellung handgefertigter Krippen zugänglich. Beleuchtete Grödner Krippen in der Innenstadt, handgefertigte Krippen im Zwölferturm. Die Vorweihnachtszeit in Sterzing steht heuer in Zusammenarbeit mit dem Initiativverein und der Stadtgemeinde ganz im Zeichen der Geburtsstätte Jesu. Auch im Eingang und im Innenhof des Rathauses gibt es Krippen zu bewundern genauso wie in vielen Schaufenstern der Geschäfte. Am 2., 9., 16. und 18. Dezember können sich die Kinder im VigilRaber-Saal selbst eine Krippe basteln und sie mit nach Hause nehmen. Feiner Lebkuchen- und Glühweinduft umrahmt wieder den Weihnachtsmarkt auf dem Stadtplatz. Der Markt bietet für jeden etwas: von Schafsmilchseifen bis
Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes 26. November bis 6. Jänner Montag bis Freitag von 10.00 bis 19.00 Uhr Samstag und Sonntag vor Weihnachten von 9.00 bis 19.00 Uhr 24. Dezember: 10.00 bis 14.00 Uhr 1. Jänner: 13.00 bis 19.00 Uhr Am 25. Dezember geschlossen Der Tourismusverein ist von Montag bis Samstag von 9.00 bis 18.30 Uhr und sonntags von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. 50
Bergbaumuseum in Maiern werfen. Am 8. Dezember können alle Besucher zwischen 10.00 und 16.00 Uhr ihre Weihnachtspost mit dem Weihnachtsmarkt-Sonderstempel entwerten lassen. Jeder Weihnachtsmarktbesucher hat dabei die Möglichkeit, seinen Lieben zuhause eine Postkarte von Sterzing zu schicken. Die Postspesen übernimmt das Organisationskomitee.
Foto: Klaus Peterlin
Kleine Zwölfertürmchen schmücken heuer wieder den großen Christbaum auf dem Stadtplatz. Die vielen Bäume auf dem Markt sind mit weißen Maschen verziert, kreiert von der Behindertenwerkstatt Fugger.
hin zu Almkräutern, Filzpatschen, Duftkerzen, besonderen Socken und Christbaumschmuck. Der Sterzinger Einkaufsgutschein ist sowohl an den Weihnachtsmarktständen als auch in den über 100 Geschäften, Bars und Restaurants der Stadt einlösbar. Für besinnliche Adventstimmung sorgen Weihnachtsweisen sowie Konzerte mit Chören, Bläser- und Singgruppen. Am 1. und am 15. Dezember gibt es den Weihnachtsmarkt für Kinder, wo Drei- bis Zwölfjährige mit den Kinderfreunden Südtirols ab 14.30 Uhr zwei Stunden lang Kekse backen. Ponyreiten und Kutschenfahrten stehen ebenfalls auf dem Programm. Bis zum 24. Dezember öffnen Engel und Bläser jeden Tag um 17.00 Uhr (am 24. Dezember um 11.00 Uhr) ein adventlich geschmücktes Stadthausfenster in der Fußgängerzone. Anschließend werden Weihnachtsweisen,
Lieder oder kurze Theateraufführungen dargeboten. An den Wochenenden bis Weihnachten können sich Gäste und Kunden im Vigil-Raber-Saal (1. Stock) in der „Ruheoase“ vom Stress des Alltags erholen. Wer mehr über das Bergbauleben wissen möchte, kann samstags um 14.00 Uhr, sonntags und feiertags um 10.30 Uhr oder am 6. und 7. Dezember sowie vom 27. bis 30. Dezember täglich um 14.00 Uhr einen Blick in das
An den Wochenenden verkauft ein Engel Lebkuchen, die für drei Euro erworben werden können. 50 Cent davon spendet der Engel jeweils dem Hilfsprojekt der Stiftung „Francesca Rava“, das Kindern in Haiti eine bessere Zukunft ermöglicht. Der Weihnachtsmarkt in Sterzing wird vom Tourismusverein Sterzing in Zusammenarbeit mit den lokalen Wirtschaftsverbänden und der Stadtgemeinde Sterzing organisiert. Kooperiert wird in erster Linie mit den „Original Südtiroler Weihnachtsmärkten“ und dem „Wolfgangseer Advent“, dem schönsten Adventmarkt Österreichs, und heuer erstmals mit jenem von Großarl. Hauptsponsoren sind die Raiffeisenkassen des Bezirks.
Öffnungszeiten der Geschäfte Die Geschäfte in Sterzing bleiben bis einschließlich 6. Jänner auch an Sonn- und Feiertagen fakultativ geöffnet. Zudem können sie auch über die Mittagszeit und Donnerstag nachmittags geöffnet halten. Am Heiligen Abend sind die Geschäfte bis 13.00 Uhr offen; bis 16.30 Uhr durchgehend geöffnet bleiben sie am Silvestertag. Am 25. und 26. Dezember sowie am Neujahrstag sind alle Geschäfte geschlossen. Winterschlussverkauf ist vom 8. Jänner bis zum 19. Februar. erker dezember 10
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Wipptaler Advent im Stadttheater Der alle zwei Jahre stattfindende „Wipptaler Advent“ in Sterzing steht heuer ganz im Zeichen des zehnjährigen Bestehens des Stadttheaters.
Am 5. Dezember, dem Vorabend des Nikolaustages, ist im Wipptal wieder der Teufel los. Denn der hl. Nikolaus hat im Wipptal wie im restlichen Tirol Furcht erregende Gesellen bei sich: die Krampusse, die bei ihren Streifzügen wieder für manch schwarzes Gesicht sorgen werden und auch mit der Rute nicht geizen. Ursprünglich sollten mit diesem Brauch im Frühwinter Bedrohungen durch die Geister der Finsternis und des Frostes abgeschreckt werden. So zogen diese zotteligen Figuren mit ihren Angst einflößenden Verkleidungen und mit großem Lärm los, rasselten mit Ketten, läute-
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ten mit Glocken und drohten mit langen Ruten. Sie ähneln sehr den Perchten, die eigentlich Figuren aus den Rauhnächten sind. Der seit langem weit über das Wipptal hinaus bekannte „Tuifltog“ in Sterzing zieht jedes Jahr unzählige Schaulustige an. In Wiesen und Trens finden die Nikolauseinzüge bereits am Nachmittag statt, in Gossensaß und Sterzing um 18.00 Uhr. Begleitet wird der Nikolaus dabei von Knecht Ruprecht, Mohren und einer Engelsschar sowie dem Höllenwagen mit seinen Furcht erregenden Krampussen.
Zur Gestaltung des vorweihnachtlichen Konzerts am 19. Dezember tragen in diesem Jahr drei Chöre aus Sterzing – der Pfarrchor, der Männerchor und der Coro Cima Bianca – sowie eine Bläsergruppe der Bürgerkapelle Sterzing bei. Überdies bereichern die Musikschule Sterzing mit feinen Klängen von Saiteninstrumenten und ein Schülerchor mit Instrumentalgruppe sowie eine Volksmusikgruppe aus dem Wipptal den Abend. Schüler der Mittelschule „Vigil Raber“ tragen besinnliche Texte vor. Als Gäste treten die „Klöckelnacht-Singer“ aus Mühlen in Taufers auf.
Zum Thema „Wipptaler Advent“ haben Schüler der Mittelschule „Vigil Raber“ auch Bilder gestaltet. Eine fachkundige Jury unter der Federführung des bekannten Malers Gotthard Bonell hat die Bilder begutachtet und drei Werke ausgesucht, die im Rahmen der Veranstaltung mit Sachpreisen, gesponsert von der Raika Wipptal, prämiert werden. Auch das Plakat zum „Wipptaler Advent“ wurde von einer Schülerin der Mittelschule entworfen. Das Konzert im Stadttheater Sterzing beginnt um 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Platzreservierungen werden nicht vorgenommen.
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Eine „Sandale“ vom Weihnachtsmann Zwei junge Frauen leisten Sozialarbeit in Brasilien
Nadine Ganterer, 19, aus Franzensfeste und Kathrin Hilpold, 19, aus Brixen erfüllten sich nach ihrem Oberschulabschluss einen Wunsch: Sie leisteten ein halbes Jahr lang Sozialarbeit in Brasilien und arbeiteten dort mit Kindern in einer Favela. Brasilien ist ein Land voller Gegensätze, ein Land, über das es so unterschiedliche Vorstellungen gibt wie über kaum ein anderes. In den Reisejournalen wird es verheißungsvoll als exotisches Urlaubsparadies angepriesen, in vielen Medien als gesetzloses Ghetto der Gewalt dargestellt. Ohne Rückhalt und ohne Plan brachen die beiden jungen Frauen in ein fremdes Land auf, nachdem die Mitarbeit an einem Projekt für eine Südtiroler Organisation gescheitert war. Ohne Sprachkenntnisse und nur mit einem Rucksack voller Hoffnung kamen sie schließlich in Sao Paulo, der größten Industriestadt Lateinamerikas, an. Dort setzten sie sich mit einem deutschen Geistlichen in Verbindung, der sie mit dem brasilianischen Geistlichen Padre Mario Pistor bekannt machte. Padre Mario und seine Gemeinde nahm die beiden fremden Mädchen mit offenen Armen auf. Die anfänglichen Sprachbarrieren wurden durch den täglichen Kontakt mit der Gemeinde schon bald überwunden. Der Pater brachte den beiden Eisacktalerinnen auch die brasilianische Kultur näher und stellte ihnen verschiedene Projekte mit Kindern vor. So begann die Arbeit mit den Kindern der „Favela Acucera“. In diesem Armenviertel herrschen erker dezember 10
Zustände, die man hier nur aus den Medien kennt: Die Menschen wohnen in kleinen, aus mehreren Holzstücken zusammengenagelten Hütten; herumstreunende Hunde und von Müll überhäufte Straßen prägen das Slum. Von der Polizei wird „Acucera“ gemieden, Drogendealer und Kriminelle bestimmen den Alltag. „Und genau diese sind die Eltern der Kinder, mit denen wir uns abgaben, die wir in den Arm nahmen und die Liebe spüren ließen, nach der sie sich sehnten. Auch wenn es nicht immer einfach war und wir manchmal am Ende unserer Kräfte waren – immer wieder wurden unsere Bemühungen durch das Lächeln der Kinder belohnt“, so die beiden Frauen. An Weihnachten, als die Kinder gefragt wurden, was sie sich vom Weihnachtsmann wünschen, wollten zwei Kinder keine Spielsachen, sondern „sandale“, Schuhe, die sie so dringend brauchten. Einen Teil ihrer Kleidung hinterließen die beiden den Familien, die durch starke Regenfälle alles verloren hatten; ihre kleinen Baracken wurden weggeschwemmt wie Puppenhäuschen. „Natürlich hat Brasilien auch viele schöne Seiten zu bieten, eine einzigartige Natur, wo jeder Samen gedeiht, die Offenheit und Lebensfreude der Menschen, die vielen verschiedenen Kulturen. Bei der Abreise aber war uns bewusst, dass manch ein Kind in der Favela sein 20. Lebensjahr wohl nie erreichen wird.“ Das stimmte traurig. Die strahlenden Augen der Kinder werden die beiden wohl nie vergessen. 53
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Adventfeier in Innerratschings Am 12. Dezember veranstaltet der Mädchen- und Frauenchor Innerratschings in der örtlichen Pfarrkirche eine besinnliche Adventfeier. Mitwirkende sind neben dem Mädchen- und Frauenchor unter der Leitung von
Maria Brunner der Männerchor „Wipp Men Vox“ unter der Leitung von Anna Maria Stafler und eine Bläsergruppe der Musikkapelle Innerratschings. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr.
St. Jakob
Adventsingen des Kirchenchores
Der Kirchenchor St. Jakob veranstaltet am 12. Dezember um 15.00 Uhr im Schulhaus von St. Jakob ein Adventsingen. Der Kirchenchor, eine Blech- und Holzbläsergruppe der Musikka-
pelle Innerpfitsch, ein Blockflötenquartett, Patrizia Volgger an der Harfe sowie die HofleitenHausmusik aus Gossensaß tragen dabei vorweihnachtliche Weisen vor.
Jugendfeuerwehr bringt Bethlehemlicht Auch heuer bringt die Sterzinger Feuerwehrjugend wieder das Bethlehemlicht in die Fuggerstadt. Am 24. Dezember wird das Licht um 15.30 Uhr in der Sterzinger Pfarrkirche der Be-
völkerung übergeben. Mit dem Heiligen Licht wird auch die Osterkerze entzündet, so dass das Licht auch zu einem späteren Zeitpunkt mit nach Hause genommen werden kann.
Sterzing
Adventliche „Tun na Kata“ Mit ihrem traditionellen Adventkonzert am 28. Dezember – heuer jährt es sich zum zehnten Mal – schließt die Musikgruppe „Tun na Kata“ ihr Jahr. Anders als bisher üblich wird es heuer ein einstündiges Konzert von „Tun na Kata“ ohne Betei54
liung von Gastgruppen geben. Gespielt werden alle Stücke, die auf der brandneuen CD, der dritten seit dem zwölfjährigen Bestehen der Gruppe, zu hören sind. Konzertbeginn ist um 16.30 Uhr im Stadttheater Sterzing. erker dezember 10
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„Glitzernd Schnea – glistening snow“ Weihnachtskonzert mit dem Vokalquartett „The Other“ Mit dem Weihnachtskonzert „Glitzernd Schnea – glistening snow“ ist am 7. Dezember das Quartett „The Other“ im Stadttheater Sterzing zu hören.
Das Vokalquartett „The Other“
Das Frauenquartett mit Judit Pixner, Daniela Pichler, Andrea Weger und Kriemhild Brugger bringt bei seinem Konzert in Sterzing eine gelungene Mischung aus Eigenkompositionen, alpenländischen Weihnachtsweisen sowie findigen Arrangements amerikanischer Christmas-Songs zu Gehör. Dabei vereinen sich die vier unver-
wechselbaren Frauenstimmen aus dem Passeiertal mit den poppigjazzigen Klängen der bekannten Musiker Michele Giro (Klavier) und Roman Hinteregger (Schlagzeug) zu einem wahren Hörgenuss. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr; Konzertkarten können im Tourismusverein Sterzing unter der Rufnummer 765325 vorbestellt werden.
Heilig Abend in Gesellschaft Wer den Heiligen Abend nicht alleine verbringen möchte, hat heuer wieder die Möglichkeit, sich zwischen 18.00 und 21.30 Uhr im Treffpunkt „ConTakt“ (ex Bar „Ulli“, Bahnhofstraße 6, Sterzing) zu einer kurzen Besin-
nung, zu einem Gespräch oder einfach zu Tee und Keksen zu treffen. Nähere Infos unter den Rufnummern 756720 (Ida Volgger) oder 331 7008921 (Sozialeinrichtungen Wipptal „Trens“).
! n e z t u n ll o v n n i s e i En e rg .. Wir wunschen frohe Weihnachten und ein BRIXEN • VAHRN • STERZING gutes neues Jahr. 39040 Vahrn - Vahrner-See-Weg 17 - Tel. 0472 83 15 03 Fax 0472 83 21 17 - E-mail: info@herman-heiztechnik.it erker dezember 10
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weihnachten & neujahr
Sterzing
Neujahrsentschuldigungskarte von Martina Steckholzer Die Neujahrsentschuldigungskarte 2011 der Stadt Sterzing gestaltete die Sterzinger Künstlerin Martina Steckholzer. Es handelt sich dabei um ein Reprint einer fotografischen Abbildung eines Engels aus einer kunsthistorischen Publikation des Jahres 1968. Die Identität des Holzengels ist zunächst unklar; es fehlt eine Hand und der Hintergrund, vor dem er schwebt, ist kein sakraler. Rechts unten ist eine Bildbeschreibung abgeschnitten und zentral unter dem Foto sitzt der Abdruck eines Bibliotheksstempels. Es tun sich ikonografische und semantische Bruchlinien auf, die auf ein künstlerisches Konzept von heute verweisen. Reale Verortungen verschieben sich ebenso wie mediale. So ist der linke Krönungsengel des Multscheraltars heute in München im säkularen Museumskontext lokalisiert. Im Laufe des Entwurfsprozesses ist er der Künstlerin eher zufällig in einem Buch begegnet, das vor 43 Jahren in Innsbruck herausgegeben wurde und heute in der Wiener Universitätsbibliothek liegt. Die biografischen Daten der Künstlerin, die in Sterzing geboren wurde und heute in Wien lebt, sind damit Teil der Arbeit.
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Das Detail der Buchseite liegt auf als handsignierter Offsetdruck auf edlem Papier. Ohne digitale Nachbearbeitung wird eine Abbildung neu inszeniert und umgewidmet zur „Neujahrsentschuldigungskarte“, die als Sujet selbst eine reiche Geschichte von Assoziationen und Verweisen einbringt. Die Arbeit von Martina Steckholzer verweigert sich jedem schnellen Zugriff und öffnet ein leeres Feld für persönliche Kontaktaufnahme, in der ein Engelsmotiv zum Zeitgenossen wird. Martina Steckholzer wurde 1974 in Sterzing geboren. Von 1994 bis 1996 studierte sie Architektur an der TU Innsbruck. Ab 1997 widmete sich die Künst-
lerin dem Studium der Malerei in Stuttgart, Bologna und Salzburg. 1999 wechselte sie an die
Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo sie 2003 bei Gunter Damisch die Fächer Grafik und Malerei abschloss. Die Künstlerin lebt heute in Wien. Der konzeptuellen Malerin ist es Dank der Eigenständigkeit der Methode, der Präzision in der Anwendung und nicht zuletzt der hohen formalen Qualität der Ergebnisse innerhalb weniger Jahre gelungen, eine künstlerische Position zu entwickeln, die auch international wahrgenommen wird. Die Neujahrsentschuldigungskarte ist in der Raiffeisenkasse Wipptal zum Preis von 30 Euro erhältlich; der Erlös kommt einem karitativen Zweck zugute.
Ridnaun
Besinnlich in das Neue Jahr
Der Jugenddienst Wipptal organisiert am 31. Dezember eine besinnliche Jahreswende für Jugendliche und Erwachsene in der St. Magdalenakirche von Ridnaun. Treffpunkt ist um 23.30 Uhr in der Gasse vor der Angerkapelle in Ridnaun. Jeder sollte Laternen und Fackeln mitbringen.
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Jahreswechsel im Wipptal Wer den Jahreswechsel bei Musik und Feuerwerk feiern möchte, kann bei einer Silvesterparty in Sterzing auf das Neue Jahr
anstoßen. Für einen fulminanten Jahresbeginn ist tags darauf bei der Neujahrsshow in Ratschings gesorgt.
Am 31. Dezember beginnt um 22.00 Uhr am Stadtplatz in Sterzing eine Silvesterdisco mit Live-Musik. Um das leibliche Wohl kümmern sich verschiedene Gastronomiestände. Die vom Tourismusverein Sterzing organisierte Party dauert bis 3.00 Uhr. An der Talstation Ratschings ist am 1. Jänner die traditionelle Neujahrsparty mit Show-Einlagen angesagt. Das Spektakel beginnt um 14.00 Uhr mit einer Schneedisco und heißen Rhythmen. Ab 17.00 Uhr präsentiert die Skischule Ratschings gemeinsam mit anderen Skischulen eine Skishow. Ein Highlight ist dabei wiederum die Flug- und Stuntshow des Teams „Vitamin F“, das beeindruckende Formationsläufe und atemberaubende Sprünge zeigen wird. Außerdem führen „historische Skiläufer“ Outfit, Geräte und Skitechniken längst vergangener Zeiten vor. Auch der Rodel- und Langlaufsport wird den Zuschauern präsentiert. Den Abschluss der Ratschinger Neujahrsshow bildet wiederum ein fulminantes Feuerwerk.
Sternsingeraktion
Hilfe unter gutem Stern Weltweit karitative Projekte unterstützen
Jedes Jahr sind in Südtirol rund 6.000 Kinder und Jugendliche als Sternsinger unterwegs, um Segenswünsche für das Neue Jahr zu überbringen und Spenden für über 100 weltweite Hilfsprojekte zu sammeln. Eines der beiden Projekte, das die Sternsinger im Wipptal unterstützen, bestärkt Kleinbauern in Minas Gerais, dass sich ein Leben auf dem Land lohnt. Die Spendengelder kommen einer Organisation in Governador Valadares, einem Ort an der Ostküste Brasiliens, zugute, die Kleinbauern dabei hilft, ihre Produkte auf lokalen Märkten zu verkaufen. In Rondonia lebt und arbeitet Robert Sottara. Der Südtiroler Comboni-Missionar betreut dort zwölf Flussgemeinden. Den Gemeinden fehlt es allerdings an sauberem Wasser, an Arbeitsgeräten für die Landwirtschaft und an Strom. Mit den Spendengeldern soll der Zugang zum Trinkwasser gewährleistet werden. erker dezember 10
In Sterzing gehen die Sternsinger am 3. und 4. Jänner von Haus zu Haus. Interessierte Kinder und Jugendliche können sich im Jugenddienst Wipptal oder im Pfarrhaus Sterzing bei Kooperator Michael Horrer melden. 57