Erker Jahrgang 23 - Dezember 2011
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Einzelnummer 0,75 Euro - Vers. i. P.A. - 45% - Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96 - Filiale Bozen - I.P.
Advent im Wipptal
Politik
Mit Autonomie-Experten Karl Rainer im Gespräch erker dezember 11
Storia
Sport
„Campi satelliti“ a Colle Isarco e Vipiteno
Sandra Gasparini im Portrait 1
2
erker dezember 11
inhalt
editorial
erker dezember 11
titelgeschichte _ 16
„Gelungenes Minderheitenmodell Südtirol“ Karl Rainer aus Stange war persönlicher Referent von Landeshauptmann Silvius Magnago, später Direktor der Abteilungen Präsidium und EuropaAngelegenheiten. Im Gespräch mit dem Erker erzählt er, wie sich Südtirol und die EU entwickelt haben und ob ihr bisheriger Weg der Richtige war.
12 _ PFITSCH
Keine Windräder im Gemeindegebiet
26 _ ZEITGESCHICHTE
Bunker - stumme Zeugen aus Beton
38 _ GESELLSCHAFT 62 _ 86 _
Trockengelegt - Aus dem Leben eines Alkoholikers KULTUR 30 Jahre Kolping- bzw. Stadtbühne Sterzing WINTERSPORT Wipptaler in den Startlöchern
88 _ KUNSTBAHNRODELN
Sandra Gasparini im Portrait
parte italiana 76 _ Vipiteno: mini seduta del consiglio comunale 78 _ Storia: „Campi satelliti“ a Colle Isarco e Vipiteno 84 _ Vipiteno: 12a edizione del Mercatino di Natale 85 _ Alta Val d’Isarco: un fine anno ricco di eventi 54-61 _ erker-extra weihnachten & neujahr
rubriken 4_ 72 _ 100 _ 101 _ 102 _ 103 _ 106 _ 109 _
110 _ Woher stammt der Name ...? 111 _ Gesundheit 112 _ Erkoku 114 _ Leute 115 _ Rezept 116 _ Jahrestage 118 _ Aus der Seelsorgeeinheit 118 _ Leserbriefe
Gemeinden
Liebe Leserin, lieber Leser, noch nie wurde das beinahe schon sprichwörtliche System Südtirol so stark gebeutelt wie in den vergangenen Tagen und Wochen. Die Landesgesellschaft SEL zuckte unter Starkstromschlägen und Enthüllungen von Opposition, Medien und Staatsanwaltschaft beinahe täglich zusammen. Kein Stein blieb mehr auf dem anderen. Stein für Stein kamen nicht nur durch die „Stein an Stein“-Affäre in Mittewald dubiose Verstrickungen und Machenschaften ans Tageslicht, die schließlich zur vorübergehenden Suspendierung des SEL-Direktors und zum Rücktritt des SEL-Verwaltungsrats- und -Aufsichtsratspräsidenten, Busenfreund unseres Landeshauptmannes, und schließlich des gesamten Verwaltungsrates führten. Die beiden Präsidenten hatten für das Mittewalder Kraftwerk hundertausende Euro schwere Bürgschaften für wer weiß wen gezeichnet. „A SELa Sauhaufn“, ist man da geneigt zu sagen. Da haben die „Heimholung“ des Stromes einige wohl etwas missverstanden. Kaum zu glauben auch, mit wie vielen Verwaltungsratsposten sich manche systemtreue und volksparteilich treue Hände nach wie vor schmücken, obwohl hier klare Richtlinien festgesetzt worden sind. Nach welchen Kriterien die lukrativen Pöstchen aber dennoch weiterhin vergeben werden, hängt immer noch von einigen wenigen politischen Dinosauriern ab, die seit vielen Jahren die Fäden im Lande spinnen. Es muss schon arg geknistert haben im Gebälk der SVP, wenn sogar Obmann Richard Theiner von einem möglichen Rücktritt sprach, sollten hier nicht schonungslos die Maden aus dem Morast gezogen werden. Sogar die beiden obersten Rechtsgelehrten der SVP gerieten sich in die stromgeladenen und zu Berge stehenden Haare. Nun ist die Regierungspartei um Schadensbegrenzung bemüht. Politische Konsequenzen hat der SEL-Sumpf, bei dem die Wahrheit tröpfchenweise ans Licht kam, bisher jedenfalls nicht gehabt. Unser Energielandesrat, der in den letzten Wochen wohl ebenfalls stark unter Strom stand, hat der Landesregierung als politisch direkt Verantwortlicher zwar seinen Rücktritt angeboten, angenommen wurde dieser aber nicht. In deutschen Landen – zu denen wir uns auch sonst gerne zählen – wäre ein Verbleib im Amt wohl undenkbar. Aber SEL woasche woll, die Tiroler sind von jeher standfest, sie zucken beim Berühren eines „Hiaterbuabm“ zwar ein bisschen zusammen. Einen „Kurzen“ haben sie deshalb aber noch lange nicht. Der SEL selbst kann man nur raten, den Namen mit JahreswechSEL zu canSELn, denn SELten eignete sich ein SchlüsSELwort so gut zum HänSELn wie „SEL“. SEL isch ober a kuan Wunder.
Rätsel Veranstaltungen Kleinanzeiger Pfiffikus Sumserin
Impressum Vor 100 Jahren
Da bis Drucklegung des Erker die Felder immer noch trockenbraun waren, bringen wir Ihnen mit einem Titelfoto aus dem Archiv von Martin Schaller etwas Schnee ins Haus. Auf dass Frau Holle doch noch Lust bekommt, ihre muffigen Betten nach einem Dreivierteljahr durchzuschütteln. Ob es nun ein Jahresausklang mit oder ohne Schnee wird: Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, geschätzte Werbekunden und Abonnenten, ein freudiges und erholsames Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Bleiben Sie uns gewogen – wir lesen uns!
Nächster Redaktionsschluss 15.12.11 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it erker dezember 11
Die Redaktion
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leserbriefe
Strategischer Todesfall Die am 2. Dezember 2009 im Verborgenen geschaffene „Bioenergie Pfitsch“ litt bedauerlicherweise kurz nach ihrer Geburt an erheblichen Fehlentwicklungen in der gesamten Motorik, was auf den übermäßigen Kontakt des gesamten Organismus mit Amoniakgasen zurückzuführen war. Sogleich verständigte man hinlänglich bekannte, hörige ehemalige Gemeinderats-Scheinsanitäter, um der Beeinträchtigungen Herr zu werden – leider ohne Erfolg. Nun entschlossen sich die Erziehungsberechtigten, erfahrene Komplementärmediziner aus der K.-M.-Gamper-Klinik zu Rate zu ziehen, die durch viele Fortbildungsaktivitäten im Ausland, besonders in Lienz, Wien und Potsdam, auf derartige Krankheitsbilder spezialisiert sind. Es folgte eine altbewährte Therapie mit massivem Einsatz von allerlei Breitbandarzneimitteln. In der Zwischenzeit entdeckte ein staatlich geprüfter Virologe eine äußerst ansteckende Seuche in Südtirol, die vom „Stein an Stein“-Virus ausgelöst wird. Jetzt erkannten die Mediziner, dass obgenanntes Virus auch den Organismus der Bioenergie Pfitsch bereits massiv befallen hatte und kaum Erfolg auf vollständige Genesung bestand. So wählte die Bioenergie Pfitsch GmbH den einstweiligen Freitod. Laut Patientenverfügung wurde die irdische Hülle der Bioenergie Pfitsch am 10. November 2011 in der Thermo-Wipptal eingeäschert, um staatlichen oder politischen Pathologen mögliche Erkenntnisse zu erschweren. Der
Inhalt der Ascheurne wird gemäß letztem Willen am Schlüsseljoch und am Talschluss von Pfitsch direkt neben dem Bach verstreut, damit eine baldige Auferstehung in mutierter Form in absehbarer Zeit erfolgen kann. Bauerngemeinschaft Innerpfitsch
Zum Artikel „Windpark genehmigt“ Erker 11/11
Der Erker befasst sich in seiner November-Ausgabe mit dem Thema Windpark. Als Angesprochener nehme ich wie folgt Stellung: Mit der Übernahme des Bürgermeisteramtes der Gemeinde Brenner im Jahr 1995 wurde mir sehr schnell die prekäre finanzielle Situation bewusst und ich war bemüht, daran etwas zu ändern. Dass der Energiesektor eine Möglichkeit dazu bieten würde, wurde mir immer klarer, als erstmals die Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch mit einem Windparkprojekt an den Gemeindeausschuss herantrat. In der Folge zeigten auch die Etschwerke und die Firma Leitner Inter-
Ein Dankeschön Die KVW-Frauen bedanken sich herzlich bei den KVW-Ortsgruppen sowie bei allen Spendern und Gönnern für die vielen Sachpreise und Spenden, die zu einem gelungenen KarterNachmittag beigetragen haben. Die selbstgebackenen Kuchen und die fleißigen Hände der freiwilligen Helferinnen leisteten einen wertvollen Beitrag. Mit dem Reinerlös konnten wir eine in Not geratene Familie im Wipptal und den Vinzenzverein unterstützen. Vergelt’s Gott! 4
esse an der Realisierung eines solchen Projektes. Die von der Gemeinde daraufhin veranlassten Messungen der Windstärke bestätigten die vorherrschenden idealen Windverhältnisse für die Nutzung der Windkraft. Der erste Gemeinderatsbeschluss in meiner Amtszeit war dementsprechend eine nachvollziehbare Folgemaßnahme. Es ist wohl für jeden klar, dass die Gemeinde Brenner ein solches Projekt niemals eigenständig hätte finanzieren können, wohl aber konnte im Verhandlungswege mit der Firma Leitner und mit der Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch ein außerordentlich gutes Ergebnis erzielt werden. Den Gemeindekassen fließen jährlich vier Prozent des Jahresumsatzes (und nicht des Gewinns) zu, ohne dass die Gemeinde sich an den Baukosten beteiligen muss und kein unternehmerisches Risiko trägt. Dass ein solches Projekt Reibungsflächen mit dem Umweltund Landschaftsschutz mit sich bringt, ist naheliegend, aber die Erzeugung von „grünem“ Strom soll nicht außer Acht gelassen werden. Dies auch deshalb, weil die Brennerautobahn am Brenner eine Wasserstofftankstelle entlang des Grün-Korridors München-Verona errichten will und die Windkraft zur Erzeugung von Wasserstoff dient. Dass die heutige Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Franz Kompatscher am Projekt festhält und auch noch einen weiteren Zusatzbeschluss gefasst hat, bestätigt die Sinnhaftigkeit des Projektes für die Gemeinde Brenner. Für diese sind die Mehreinnahmen aus der Windkraft Gelder, die unmittelbar allen Bürgern der Gemeinde zugute kommen. Im Zuge der Planungen, also erst in einem zweiten Moment, hat sich herausgestellt, dass die bereits seit vier Jahrzehnten im Besitz der Familie Egartner in der Talsohle liegenden Gründe für die logistischen Baumaßnahmen beansprucht werden. Unter diesem Blickwinkel relativiert sich auch der Vorwurf, ich hätte meine Familie begünstigt. Ich frage daher die Leser, ob es verwerflich ist, wenn die Grundbesitzer die Errichtung eines solchen Projektes
an Bedingungen knüpfen. Ob es richtig war, dies in Form einer Treuhandgesellschaft zu tun, stelle ich zur Diskussion. Zuallerletzt möchte ich einige Aussagen von Thomas Egger nicht unkommentiert stehen lassen: Als ehemaligem sozial engagierten Gemeindepolitiker und SVP-Arbeitnehmerexponent steht es ihm nicht gerade gut an, dass beim Bau des Fernheizwerkes in seiner Amtszeit als Bürgermeister nicht eine Genossenschaft, sondern eine private Aktiengesellschaft mehrerer Unternehmer zum Zuge kam. Die fadenscheinige Begründung, dass man aufgrund der „kritischen Finanzsituation“ nicht anders konnte, überzeugt mich nicht gerade, war Egger doch vor Antritt des Bürgermeisteramtes zehn Jahre lang Stadtrat und demzufolge auch mitverantwortlich für die finanzielle Situation der Gemeinde. Zum Vergleich: In der Gemeinde Brenner wurde das Fernheizwerk Gossensaß unter Bürgermeister Egartner von einer Genossenschaft gebaut, mit Unterfertigtem als erstem Gründungsmitglied. Ebenfalls hat Bürgermeister Egartner von Anfang an mangels vorhandener Mittel auf die Hälfte der Bürgermeister-Entschädigung verzichtet, gleichfalls auf die Rückvergütung aller Spesen (Telefon, Parkplatz, Autobahn ...). Den Vorwurf eines „möglichen Interessenskonfliktes“ möchte ich an Thomas Egger postwendend zurückgeben. Wenn man sich anschaut, welche Sterzinger Unternehmen vom damaligen Bürgermeister Egger für die Realisierung des Fernheizwerkes ausgewählt wurden, liegen mögliche Zusammenhänge mit seiner beruflichen Tätigkeit als Immobilienmakler nahe. Nie gab es in der Gemeinde Sterzing so viel Zersiedelung bei Ausweisungen von Gewerbezonen im Bauleitplan und Wohnkubaturverlegungen im landwirtschaftlichen Grün (sprich Stadelgesetz ...) wie in den fünf Jahren der Amtszeit von Bürgermeister Egger. Für einige dieser Fälle würde sich vielleicht auch die Staatsanwaltschaft interessieren. Christian Egartner, Sterzing
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leserbriefe
Zum Leserbrief des Tierschutzkreises Erker 11/11
Bezüglich der Enttäuschung des Tierschutzkreises Wipptal möchten die Freiwillige Feuerwehr Sterzing, der Amtstierarzt, die Dienststelle für Jagd- und Fischereiaufsicht und die Stadtpolizei Sterzing Folgendes klarstellen: Die Feuerwehr wurde nicht, wie im Leserbrief behauptet, am Samstag, den 8. Oktober, sondern bereits am Freitag, den 7. Oktober um 11.00 Uhr von der Stadtpolizei Sterzing über die Anwesenheit der Enten im „Riesenbachl“ informiert. Da aus feuerwehrtechnischer Sicht keine „Rettung“ der Tiere notwendig war – und nur dafür wäre die Feuerwehr zuständig – verwies man auf den Tierschutzkreis Wipptal, was sich nachträglich als Fehler herausstellte. Der angeblich „hohe Drahtzaun“ bzw. die angebliche „Kloake“ am Riesenbachl entpuppte sich beim Lokalaugenschein am 8. November mit Amtstierarzt Dr. Alberto Covi und mit dem Zonenverant-
wortlichen vom Amt für Jagdund Fischereiaufsicht Harald Braunhofer folgendermaßen: Beide Fachleute bestätigten, dass es fast keinen besseren Lebensplatz für Enten gebe, zumal das Quellwasser direkt vom Roßkopf kommt und deshalb laufend Frischwasser führt. Zudem vertraten beide die Ansicht, dass durch die drei großen Öffnungen (eine im Einlauf und zwei weitere im Zaun links und rechts) die Enten ohne Probleme selbstständig den Graben verlassen hätten können. Die angeblich drei toten Enten wurden weder von der Stadtpolizei noch von den Carabinieri gesehen noch bestätigt. Wären aber wirklich am Sonntag, den 9. Oktober, wie der Tierschutzkreis Wipptal behauptet, drei Kadaver im Graben gelegen, hätte dies einem Tierarzt gemeldet werden müssen. Dieser hätte dann verschiedene Untersuchungen durchführen können und man hätte den wahren Grund ihres Ablebens festgestellt – wenn es überhaupt tote Enten gab. Zudem möchte die Feuerwehr Sterzing dem Tierschutzkreis Wipptal gegenüber klarstellen, dass es im Feuerwehrdienst einen gesetzlichen Auftrag gibt. Dieser sieht folgende Reihenfolge vor: Menschenrettung, Tierrettung und Sachrettung und diese wurde stets mit fachlicher Kompetenz und zur Zufriedenheit der Bevölkerung durchgeführt. Nach diesen Klarstellungen und kompetenten Beurteilungen der Sachlage seitens der Fachleute wird auch die Sterzinger Bevölkerung die „Enttäuschung“ des Tierschutzkreises Wipptal nicht nachvollziehen können. Eher könnte die Feuerwehr Sterzing
erker ted-umfrage
enttäuscht sein, die mit über 100 ehrenamtlichen Mitgliedern, einer intensiven Jugendarbeit und einer langen Tradition verpflichtet bei echten Rettungseinsätzen stets zur Stelle war und daher in der Bevölkerung große Achtung genießt und dementsprechenden Rückhalt hat. Kommandant Benno Egger, Feuerwehr Sterzing, Dr. Alberto Covi, Amtstierarzt, Harald Braunhofer, Dienststelle für Jagd- und Fischereiaufsicht, Stadtpolizei Sterzing Der in der November-Ausgabe erschienene Leserbrief des Tierschutzkreises Wipptal gibt wohl die neuen Dimensionen der heutigen Gesellschaft vor, die es nicht mehr für notwendig erachtet, anderen Lebewesen Hilfe zu gewähren. Dem Tierschutzkreis Wipptal gebührt ein Dank für den Einsatz in der von den Ordnungshütern unterbrochenen Gefahrensituation. Allein diese Situation hätte den Einsatz der Feuerwehr erwirken müssen. Traurig, aber leider erlebte Wirklichkeit. Wenn sich jemand einen Kratzer zufügt, startet ein Hubschrauber, andere Lebewesen lassen wir verenden. Richard Steinmann, Brixen
Teure Wärme Erker 11/11 Schon wieder muss der arme Mann bzw. die arme Frau für Fehlplanung und Misswirtschaft büßen ... Das Bestreben der Gemeinde Freienfeld ist es anscheinend, die
horrenden Heizungs- und Führungskosten sozial- und verbrauchergerecht den Einwohnern anzulasten. Was soll man darunter verstehen, werden doch im Fraxenhof für eine 46-m²-Wohnung zwischen 148 und 210 Euro monatlich (das sind sage und schreibe 1.776 bis 2.520 Euro jährlich) auf die Benutzer umgewälzt? Diese Berechnung steht trotz sehr teurer Flüssiggasheizung in keinem Verhältnis, derartige Beträge fallen anderswo nicht einmal bei einer 110-m²-Wohnung an. Die monatlichen Bezüge einiger Rentner unterschreiten die 600 Euro, wovon also sollen diese solche Beträge sowie weitere Zusatzkosten wie Strom, Telefon, Müll, Trink- und Abwasser bezahlen? Die einzige Möglichkeit: vom Mund absparen! Eine derart teure Unterkunft kann sich kaum ein Rentner leisten, also wird diese „soziale“ Einrichtung überflüssig und der Fraxenhof steht bald wieder leer. Betroffene Personen müssen wohl oder übel ins Altenheim ausweichen. Man beachte jedoch: Dort wird die Gemeinde sehr wohl zur Kasse gebeten, ist doch der Großteil der Fraxenhof-Bewohner alleinstehend und ohne Kinder, die für die Kosten aufkommen könnten. Ich frage mich, ob sich die zuständigen Personen diese Rechnung gemacht haben. Aufgabe der Gemeindeverwalter wäre doch eigentlich, im Sinne der Bürger, die ihnen das Vertrauen bei den Wahlen entgegenbrachten, zu wirtschaften und nicht die Fehlentscheidungen, die ihre Vorgänger während der Planungsphase getroffen hatten, fortzusetzen. Dolores Hinterlechner, Trens
der fuggerroppe
Ergebnis Umfrage November Sind Sie einverstanden mit dem Beschluss der Landesregierung, trotz negativen Gutachtens der UVP am Sattelberg einen Windpark zu errichten?
Ja Nein
59 % 41 %
Die Dezember-Frage Braucht der Roßkopf eine Talabfahrt?
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„STEIN AN STEIN“ isch woll ins Rollen kemmin! Mi gutschlts und peißts durch und durch. Kannt epper sein, dass im System Südtirol nou klienere oder greaßere Verfilzungen do sein? erker dezember 11
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leserbriefe
Plötzlicher Gesinnungswandel
Gemeindetarife in Freienfeld Erker 11/11
Die Gemeinde Freienfeld legt Wert auf folgende Ergänzung: Im November-Erker hat die Redaktion die Tarife für Trinkwasser, Abwasser und Müll in den Wipptaler Gemeinden gegenübergestellt. Das Landesamt für Statistik ASTAT berücksichtigt darin die Gebühren, die bei einem Vier-Personen-Haushalt durchschnittlich anfallen.
In der Gemeinde Freienfeld sind die Tarife zwischen 2010 und 2011 nicht erhöht worden. Die Tarifberechnung ist komplex und richtet sich nach dem Verbraucherprinzip. Die Grundtarife für Abwasser sind in Freienfeld seit 2007 gleich geblieben, für Trinkwasser 2010 leicht gesunken. Keine Tarifänderungen gibt es seit 2009 bei den Müllgebühren.
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Trinkwasser
0,40*
0,45
0,45
0,45
0,40
0,40
Abwasser
0,90*
0,99
0,99
0,99
0,99
0,99
* Euro pro m
3
Müll
Mindestentleerungsgebühr
Mindestentleerungen
2006
0,031*
200 l
2007
0,038
300 l
2008
0,042
300 l
seit 2009
0,037
300 l
* Euro pro Liter
Quelle: Gemeinde Freienfeld
in den mund gelegt
, ch ho her, n, l me ich age Him m’ ch s hr. m Vo a komss Eure se d mu frie ich ich
Da versteht man doch die Welt nicht mehr! Am 19. November liest man in der Neuen Südtiroler Tageszeitung in großen fetten Lettern ein Statement von Bürgermeister Fritz Karl Messner: „Ich hätte bei dieser Unterschriftenaktion selbst unterschrieben.“ Es geht um jene Unterschriftenaktion, die Michael Kerschbaumer initiiert hat, und die gegen Urinpfützen, Erbrochenes und Glasscherben im Stadtzentrum von Sterzing protestiert. Wie kommt es zu diesem plötzlichen Gesinnungswandel des Bürgermeisters, wo doch dieses Problem von Sterzinger Bürgern immer wieder angesprochen wurde? Warum stimmten er und fünf andere SVP-Räte gegen einen Tagesordnungsantrag der Sterzinger Freiheitlichen, der sich mit diesem Thema beschäftigte und bereits am 5. Oktober mit folgendem Wortlaut eingebracht wurde: „Zudem wird der Bürgermeister bzw. der Stadtrat vom Gemeinderat beauftragt, alles in seiner Macht stehende
zu unternehmen, dass Anrainer und Wirtschaftstreibende im historischen Zentrum von Lärmbelästigungen sowie vom nächtlichen Urinieren Jugendlicher verschont bleiben“? Abstimmungsergebnis: sechs Stimmen dafür (Egger, F. Frick, M. Messner, Forer, Debiasi, Orfino), fünf Enthaltungen (Casazza, Ferri, J. Frick, Schwabl, Gögl) und sechs dagegen (Bürgermeister F. K. Messner, Larch, Eisendle, Seeber, Troyer, Knollenberger – immerhin hds-Ortsobmann!). Ich hoffe nur, dass die Aussage „Wir machen uns große Gedanken, wie man das in den Griff bekommen kann, und wir tun unser Möglichstes, um auf diesem Gebiet noch besser zu werden“, nicht einfach der Phrasendreschmaschine entsprungen ist und der Bürgermeister wirklich seinen Worten auch Taten folgen lässt. Sollte es bei Phrasen bleiben, werden die Freiheitlichen auch weiterhin Initiativen für die Bürger einbringen und unterstützen, damit Sterzing wieder lebenswert und sauber wird. Martina Messner, F-Gemeinderätin Sterzing
Richtigstellung Erker 11/11
Josef Volgger hält über die Treuhandgesellschaft „Cordusio“ 55 Prozent der Wiesen Energie GmbH. Diese ist mit 14 Prozent am Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH beteiligt. Die Redaktion
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erker dezember 11
PR
In Mauls wird wieder gebohrt Durchquerung der periadriatischen Naht steht bevor/ Alle fünf BBT-Baustellen aktiv Im Frühjahr wurden die Bauarbeiten am 10,5 km langen Erkundungsstollen Aicha – Mauls abgeschlossen. Jetzt startet nördlich von Mauls die Durchquerung der periadriatischen Naht, einer geologischen Störungszone, in der sich die europäische und afrikanische Kontinentalplatte überlagern. In den kommenden zwei Jahren wird der
Naht ist das technisch schwierigste Bau-
Brenner Basistunnels aktiv. In Tirol wird
Erkundungsstollen um weitere zwei Ki-
los des gesamten Brenner Basistunnels.
sowohl in Ampass, in der Sillschlucht bei
lometer Richtung Brenner vorgetrieben.
Die Tunnelröhren werden im Sprengvor-
Innsbruck, im Ahrental und in Steinach
Gleichzeitig werden im Berg zwei große
trieb gebaut. Das heißt: Vorab wird der
am Brenner der Tunnel vorgetrieben.
Kavernen gebaut. In diesen werden zu-
Felsen im nicht immer festen Gestein
Am 18. April dieses Jahres wurde in Inns-
künftig die Tunnelbohrmaschinen mon-
Meter für Meter stabilisiert und gesichert,
bruck der Start für die Bauphase III des
tiert, welche die Hauptröhren von Mauls
erst dann erfolgt der Ausbruch. Hohe
Brenner Basistunnels gegeben. Damit
in Richtung Franzensfeste ausbauen wer-
Aufmerksamkeit wird beim Bau auch dem
verbunden war laut Staatsvertrag die Ver-
den. Des weiteren wird eine Verbindung
Thema Wasser gewidmet. Mit Hilfe von
legung des Rechtssitzes der BBT SE von
zwischen den Hauptstollen und dem Er-
spezifischen Vorsondierungen wird jeder
Österreich nach Italien, was am 1. Juli ge-
kundungsstollen gebaut. Diese ist vor
Baufortschritt vorbereitet.
schehen ist. Seitdem können Bauarbeiten
allem in der Bauphase wichtig, damit das
Die Bauarbeiten für das Baulos werden
ausgeschrieben werden, die bereits den
gesamte Ausbruchsmaterial über För-
von der Bietergemeinschaft „Brenner
Haupttunnel und nicht nur mehr den Er-
derbänder durch den Erkundungsstollen
2011“ geführt. Die ARGE „Brenner 2011“
kundungsstollen betreffen.
nach Aicha abtransportiert werden kann.
besteht aus den beiden Südtiroler Unter-
In Betrieb gehen wird jetzt auch das För-
nehmen P.A.C. und Oberrosler sowie dem
Für jegliche Informationen zum Brenner
derband in Mauls. Damit werden rund
renommierten Schweizer Unternehmen
Basistunnel und zum aktuellen Baulos
40.000 m 3 Material zur Deponiefläche
Implenia, das bereits am Bau des Gott-
können Sie den BBT-Infopoint in Fran-
Genauen II transportiert.
hardtunnels tätig war.
zensfeste per E-Mail info@bbtinfo.eu oder
Die Durchqeruerung der periadriatischen
Somit sind nun alle fünf Baustellen des
telefonisch kontaktieren: 0472 971515.
Querschlag
bereits gebauter Erkundungsstollen Erkundungsstollen durch periatrische Naht
Querschlag östliche Haupttunnelröhre
Westliche Haupttunnelröhre
Kaverne Erkundungsstollen Querschlag bestehender Erkundungsstollen
Verbindungsstollen zum Erkundungsstollen
Kaverne Haupttunnel
Der strategische Knoten Mauls:
Zugang Hauptstollen
Blau: der bereits gebaute Tunnel Grün: die Abschnitte, die mit dem aktuellen Baulos ausgebrochen werden
Verbindung FensterstollenErkundungsstollen Fensterstollen Mauls
Logistikkaverne
Kaverne Haupttunnel Logistikabschnitt
erker dezember 11
Erkundungsstollen
Gelb: die Tunnelröhren, die ab 2013 gebaut werden
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aktuell
Sterzing
Nordpark gesperrt Der Nordpark in Sterzing ist aus Sicherheitsgründen bis auf Widerruf gesperrt. Bei starken Unwettern waren Bäume beschädigt worden, die Parkbesucher gefährden könnten. Ein Baum ist in den Kindergartenspielplatz gefallen. Das Forstinspektorat Sterzing hat die Gemeinde aufgefordert, die Bäume zu überprüfen und notwendige Maßnahmen einzuleiten. Die Ergebnisse der Untersuchungen liegen noch nicht vor.
6.300 Jobs Seit Mitte November ist die neue Homepage der grenzüberschreitenden Initiative www.eures-transtirolia.eu online. Besucher finden dort rund 6.300 Jobangebote in Nord-, Ost- und Südtirol und im Schweizer Kanton Graubünden, Kontaktadressen sowie Infos über Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht. Die Internetseite ist durch eine Partnerschaft der Grenzregionen entstanden.
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Wipptaler Weihnachtskrippen Früher durften Weihnachtskrippen nur in Adelsund Bürgerhäusern sowie in Klöstern aufgestellt werden; seit dem 19. Jahrhundert stehen sie auch in ärmlichen Tiroler Stuben. Kunstvolle Krippen, u. a. auch aus dem Wipptal, sind bis zum 8. Jänner in der Hofburg Brixen zu sehen. Die Jahreskrippe der Gebrüder Probst aus Sterzing (18. Jahrhundert) zeigt 5.000 Figuren und 50 Szenen aus dem Leben Jesu. Die Kastenkrippe von Augustin Alois Probst (1800) stellt die Geburt Christi, die Anbetung der Hirten und der Könige sowie die Beschneidung Christi im Tempel dar. In der barocken Kirchenkrippe aus Wiesen (um 1770) machen sich Hirten in Wipptaler Tracht und prunkvolle Heilige Drei Könige auf dem Weg zu Bethlehems Stall. Den Weg von der Verkündigung bis zur Anbetung spielen auch die kunstvoll bemalten Figuren in der Maulser Papierkrippe von Josef Romed Kramer (1783 – 1855) nach.
Lärmschutz für Maibad Der Termin zur Errichtung von Lärmschutzwänden in Maibad ist ein kleines Stück näher gerückt. Laut Auskunft des Amtes für Luft und Lärm hat die Direktion der italienischen Eisenbahngesellschaft RFI endgültig die Machbarkeit der Lärmschutzwände bestätigt. Anfangs wurden die Arbeiten als „ziemlich schwierig“ eingestuft, da die Baustelle berg- und talseitig nur teilweise zugänglich sei. Jetzt wird geologisch sondiert, das Ausfüh-
rungsprojekt erstellt und mehrere technische Varianten werden überlegt. Geplant ist, bis Anfang des Jahres technische Fragen zu
klären, um das Projekt der Bevölkerung vorzustellen und im Frühjahr oder Sommer mit den Arbeiten zu beginnen.
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Bürgerkarte
Online-Zugang zum Kataster
„Sterzing verkommt zu einer Toilette“ Unterschriftenaktion für ein sauberes Sterzing 220 verärgerte Sterzinger Bürger bringen in einer Unterschriftenaktion ihren Unmut über „Urinpfützen, Erbrochenes und Glasscherben an Wochenenden und nach Festen in der Sterzinger Innenstadt“ zum Ausdruck. Die Unterschriftenliste wurde im November Bürgermeister Fritz Karl Messner
mit der Aufforderung überreicht, dagegen sofort etwas zu unternehmen und endlich verschärfte Kontrollen mit drastischen Strafen in die Wege zu leiten. Mehrmals in der Woche seien Bürger und Wirtschaftstreibende nämlich gezwungen, vor ihren Häusern und Betrieben den Dreck
zu entfernen und die Flächen zu desinfizieren. Vor Hauseingängen und in den Seitengassen seien die Zustände besonders schlimm. „Sterzing“, so heißt es im Schreiben an die Gemeindeverwaltung, „verkommt zu einer öffentlichen Toilette.“ Ein Zustand, der nicht länger tragbar sei.
BBT
Verwaltungsgerichtshof muss UVP prüfen Der österreichische Verwaltungsgerichtshof gab unlängst einer Beschwerde des Transitforums Tirol Recht und muss sich nun auch inhaltlich mit dem Umweltverträglichkeitsbescheid (UVP) des Brennerbasistunnels befassen. Knapp zweieinhalb Jahre lang hatte das Transitforum um eine inhaltliche Bewertung des UVP-Bescheids gekämpft. In der Beschwerde forderte das Transitforum nicht nur die Umweltverträglichkeit des Tunnelbaus ein, sondern einen ganzheitlichen Ansatz, weil der BBT eine Verla-
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gerung eines Teils des internationalen LKW-Transitverkehrs auf die Schiene zum Ziel hat. „Wie soll der BBT umweltfreundlich sein, wenn das Ziel der Verlagerung nicht erfüllt wird?“, so Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser. Die unmittelbar angrenzenden
Länder Bayern, Südtirol und Trentino sowie die Staaten Deutschland, Niederlande und Italien würden sich „im Einvernehmen mit der EU“ seit Jahren „konsequent und strikt weigern“, entlang der Brennerstrecke dieselben verkehrspolitischen Schutzmaßnahmen zu verordnen, die entlang anderer alpiner Transitrouten gelten würden. Jetzt stehe eine Gesamtbeurteilung des Projekts an. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs sei deshalb für alle UVP-Organisationen von „großer Tragweite“, so Gurgiser.
Über die Bürgerkarte – sie ist seit gut einem halben Jahr aktiv – können mittlerweile 24 Dienste abgewickelt werden. Die Bürgerkarte ist in Kombination mit einem Lesegerät und PIN-Codes gewissermaßen der digitale Schlüssel zur öffentlichen Verwaltung. Bis heute wurden bereits über 42.000 Karten aktiviert und rund 20.000 Lesegeräte in den Rathäusern abgeholt. Ab sofort können mit der Südtiroler Bürgerkarte auch kostenlos und bequem von zu Hause aus Einsicht in den Kataster genommen und dort die Daten der eigenen Immobilien abgerufen werden. Alle Informationen zu den Bürgerkarten-Diensten, zur Aktivierung der Karte sowie zum Online-Fragebogen gibt es im Bürgernetz auf der Seite www.provinz.bz.it/buergerkarte oder unter der Grünen Nummer 800 816 836.
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aktuell
Volle Kraft zurück Die Gemeinde Pfitsch will mit Bannzonen und Landschaftsschutzgebieten den Bau von Windrädern verhindern. Ihrem Beispiel folgen jetzt möglicherweise auch andere Gemeinden. Denn Private sollen bereits mit den Wipptaler Bergkämmen liebäugeln. Wer über das Schlüsseljoch radelt, braucht eine Mütze. „Scharfer Wind pfeift um die Ohren“, schreibt ein Mountainbiker in einem Onlineforum. Am 2.215 m hoch gelegenen Joch zwischen Kematen und Zirog pustet der Wind schon einmal sechs Meter in der Sekunde ins Trommelfell. Das ist zwar etwas weniger als am Sandjoch und am Sattelberg am Brennergrenzkamm gegenüber (7 m/s), aber genug, um Windräder zum Drehen zu bringen und Strom daraus zu gewinnen. Vor wenigen Monaten hat die Gemeinde Pfitsch von Umwelt- und Energielandesrat Michl Laimer eine Landkarte erhalten. Darauf sind alle Gebiete eingezeichnet, die sich zur Nutzung von Windenergie eignen. Das Schlüsseljoch zählt dazu und bis auf wenige Ausnahmen beide Bergkämme, die das Pfitschtal umschließen. Längst sind Befürchtungen laut geworden, auf diesen Kämmen könnten bald so viele Windräder stehen wie am Sattelberg. Dort planen die Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch, Leitwind und die Etschwerke AG sowie die Stein-
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alm GmbH einen Windpark mit 19 Windrädern. Von einem solchen wollen die Pfitscher SVP-Räte in ihrer Gemeinde nichts wissen. Ende Oktober beschloss der Gemeinderat, die Landschaftsschutzgebiete in Pfitsch auszuweiten und oberhalb von Schmuders eine Bannzone auszuweisen: In Pfitsch soll es keine Windräder geben, außer zum Eigenbedarf von Alm- und Schutzhütten ohne Stromanschluss. Das sind klare Worte, obwohl sich die Räte intern alles andere als einig sind. Bei der Abstimmung hatten sich bis auf Silvia Bacca ihre Parteikollegen der Bürgerliste der Stimme enthalten (Wilhelm Seppi stimmte dagegen), genauso wie die Liste Civica und die Freiheitlichen. Für Bürgermeister Johann Frei ist die Unterschutzstellung „eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit die Gemeinde und die Bevölkerung nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden und mit leeren Händen dastehen, weil ein Privater schneller ist“. Dies ist ihr nämlich schon mehrmals passiert: bei privaten E-Werken und jüngst mit reihenhausgroßen Photovoltaik-Gewächshäusern für den Himbeeranbau. Damals kritisierte die Opposition den Ausschuss, „zu langsam zu reagieren“. Jetzt kritisiert sie ihn, „überstürzt“ zu handeln. Die Bevölkerung werde übergangen (Karl Volgger, Freiheitliche), erst
Schlüsseljoch mit Blick ins Pfitschtal
brauche es eine Aussprache mit Gemeinderat und Grundbesitzern sowie eine Bürgerinformation (Erwin Astenwald, Bürgerliste). Seppi fordert eine Volksbefragung. Denn wie die Bürger zu Windrädern stehen, weiß niemand so genau. Im Tal heißt es auch, die Gemeinde besäße selbst mehrere Hektar Grund, auf dem sie Windräder aufstellen – und ihren Bürgern günstigen Strom verkaufen könnte. Bürgermeister Frei dementiert solche Aussagen. Die Flächen verwalte die Gemeinde mit der Fraktion bzw. Einwohnern von Außerpfitsch zusammen. Die Gemeinde selbst besitze keinerlei Grundstücke, die sich für Windenergie eignen. Insidern zufolge soll es derzeit private Interessenten geben, am Schlüsseljoch Windkraftanlagen zu errichten. Manche wollen auch wissen, wer dahintersteckt: Mit dem „Pfitscherjochwirt“ nennt
ein Pfitscher auch einen Namen. Josef Volgger ist seit Jahrzehnten im Energiebereich tätig und Gesellschafter in mehreren E-Werken. Dieser behauptet jedoch, „null damit zu tun“ zu haben und „im Moment in kein Windparkprojekt involviert“ zu sein. „Ist eh alles unter Schutz gestellt.“ Auch Bürgermeister Johann Frei weiß nichts von einem Projekt am Schlüsseljoch. Um einen Antrag stellen zu können, müssten erst ein Jahr lang Windmessungen gemacht werden, so Frei. Die Messstation muss die Gemeinde genehmigen. Bisher habe es keinen Antrag gegeben. Auch im Amt für Umweltverträglichkeitsprüfungen, wo Frei nachgefragt habe, sei von einem Projekt nichts bekannt. Die Chance, den Pfitscher Wind irgendwann doch zu nutzen, wollen sich einige Bürger nicht verbauen lassen. Franz Graf, Grundstücksbesitzer am Schlüsseljoch,
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und einige Gewächshausbesitzer haben gegen den Gemeinderatsbeschluss Einwand erhoben. Sie kritisieren u. a., dass erst 2006 der Landschaftsplan überarbeitet und bei derart wichtigen Entscheidungen die Bevölkerung nicht befragt worden sei. Die beiden Einwände lehnte der Gemeinderat ab, allerdings nicht einstimmig. Erwin Astenwald (Bürgerliste) stimmte für die Annahme, Maximilian Kasslatter, Karl Volgger (Freiheitliche) und Wilhelm Seppi (Bürgerliste) enthielten sich der Stimme. „Wir haben jetzt ein dynamisches Instrument“, argumentiert Bürgermeister Frei. Ändern sich die Rahmenbedingungen oder ist es der mehrheitliche Wille der Bevölkerung, die Windkraft als Energiequelle zu nutzen, könnten die Schutzzonen jederzeit wieder geändert werden. Gerade das finden Astenwald und Seppi „unseriös“. In Pfitsch allein Schutzzonen auszuweisen, ist einigen Gemeinderatsmitgliedern zu wenig. Sie rufen angrenzende Gemeinden auf, auch ihre Bergkämme unter Schutz zu stellen. Jetzt bestehe nämlich die Gefahr, dass wenige Meter neben der Pfitscher Gemeindegrenze Windräder aus dem Boden sprießen. Bürgermeister Fritz Karl Messner hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht. „Ich habe auch keine Kenntnis darüber, ob sich überhaupt ein Berg in Sterzing für Windenergie eignet.“ In Ratschings, meint Bürgermeister Sebastian Helfer, werde Windkraft wohl heute und in Zukunft keine bedeutende Rolle spielen. Der Wind wehe dort nicht stark ge-
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nug, wie aus dem Energieleitplan der Gemeinde hervorgeht, den der Rat heuer noch beschließen wird. In bisherigen Diskussionen äußerten sich die Räte „eher skeptisch bis negativ“ zu Windrädern. Auch Franzensfeste hat noch keinen Windrad-Schutz. Bürgermeister Richard Amort will das Thema aber in der nächsten Fraktionssitzung anschneiden. Sollte tatsächlich jemand am Schlüsseljoch Windräder bauen wollen, könnte er sich damit schwer tun. Die Gemeinde Brenner überarbeitet derzeit den Landschaftsplan und wird dabei auch diskutieren, ob sie weitere Windräder zulassen will. „Ich möchte nichts vorwegnehmen“, sagt Bürgermeister Franz Kompatscher. „Es kann aber durchaus sein, dass auch wir Schutzzonen ausweisen.“ Ähnliches ist auch aus Freienfeld zu vernehmen. Erst müsse sich der Ausschuss aber genau über die Gesetzeslage und die Situation informieren, so Bürgermeister Armin Holzer. In einem Protokoll habe sich Freienfelds Arbeitsgruppe Energie nicht für Windparks ausgesprochen. Sollte Freienfeld einen ähnlichen Beschluss fassen wie Pfitsch: Am Valser Joch könnten sich aber in naher Zukunft trotzdem Windräder drehen. Die Skiliftgesellschaft plant dort vier Windräder. Die Gemeinde Mühlbach wird sie daran nicht hindern. „Wir haben nicht vor, über das Joch einen Landschaftsschutz zu verhängen“, so Gemeindesekretär Arnold Unterkircher. Immerhin wird ein Rad die Gemeinde betreiben. rb
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landwirtschaft Bezirksbiogasanlage Biogasanlage in Pfitsch
Bioenergie GmbH aufgelöst Ob es in Pfitsch eine Biogasanlage geben wird, ist ungewiss. 2009 war die Bioenergie Pfitsch GmbH gegründet worden, um unterhalb von Stein eine Anlage zu errichten. Querfinanzieren wollten sie die Gesellschafter mit den Erträgen aus einem mittelgroßen Wasserkraftwerk. Beide Anlagen galt es noch zu bauen. Gemeindeverwaltung und einige Bauern trauten dem Projekt nicht ganz, zumal zunächst nur ein Projekt für ein E-Werk auflag und die Gesellschaft ohne ihr Wissen gegründet worden war. Die Befürchtung wurde laut, dass vielmehr die Produktion von Strom statt der Verwertung von Gülle und Mist im Vordergrund zu stehen schien. In der Gesellschaft saßen zum Gründungszeitpunkt u. a. ein deutscher Bundesbürger sowie branchenfremde Investoren, der Brunecker Wirtschaftsberater Franz Pircher wie auch die Tochter und Neffen des Vizepräsidenten Josef Volgger. Die Bioenergie Pfitsch GmbH unternahm mehrere Anläufe, ihr Vorhaben umzusetzen. Das allererste Projekt ist in der Baukommission allerdings nie eingereicht worden. Das zweite mit Standort oberhalb von Platz war nach Einwänden zurückgezogen worden. Am selben Tag legte Grundstücksbesitzer Markus Tötsch und einer der Bioenergie-Gesellschafter ein neues Projekt vor. Während es im UVP-Amt auflag, reichte Tötsch ein weiteres ein. Es ist derzeit das einzige Biogasprojekt. In diesem steht nichts mehr von einem querfinanzierenden E-Werk. Das Projekt für ein E-Werk, das die Bioenergie GmbH zur Querfinanzierung einer Biogasanlage eingereicht hatte, ist archiviert worden, da die Grundverfügbarkeit nicht nachgewiesen werden konnte. Laut Energielandesrat Michl Laimer sei es auch nicht möglich, die Konzession für ein Kraftwerk zu vergeben, mit der Auflage, die Gewinne in eine Biogasanlage zu stecken. Ein Konkurrenzprojekt für ein E-Werk, das die Gemeinde Pfitsch eingereicht hatte, um das Kraftwerk der Bioenergie Pfitsch zu verhindern, wurde abgelehnt. Am 10. November wurde die Bioenergie GmbH überraschend aufgelöst. Insider behaupten, weil sie den Gesellschaftszweck nicht erfüllt habe. Obmann Karl Holzer wollte dem Erker dazu keinerlei Auskunft geben: „Es ist alles gesagt.“ Das Thema Wasserenergie ist damit nicht gegessen. Nach wie vor gibt es Projekte für ein E-Werk in Innerpfitsch. Thomas und Michael Volgger, zwei ehemalige Bioenergie-Gesellschafter, haben eine Konzession zur Stromgewinnung beantragt. Die Gemeinde Pfitsch hat ein Gegenprojekt eingereicht. Offen ist, ob es noch weitere Antragsteller gibt. Wer die Konzession am Ende erhält, wird das Land entscheiden.
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Noch vier Monate bis Baubeginn Innerhalb 2012 könnte in der Gewerbezone Wiesen die neue Bezirksbiogasanlage stehen. Dies kommt nicht allen Wipptalern gelegen. Der Stadtrat Sterzing will „alles tun“, um den Bau zu verhindern.
Seit rund zehn Jahren planen Bauern im Wipptal eine Bezirksbiogasanlage. Die Anlage soll helfen, Misthaufen im Bezirk zu verkleinern und „weitgehend geruchsfreien“ Felddünger zu erzeugen. Auch eine Studie der Bezirksgemeinschaft hat ergeben, dass eine gemeinschaftliche Biogasanlage im Wipptal sinnvoll sei. Bisher scheiterte die Idee aber vor allem am Standort. In Wiesen sind die Gesellschafter schließlich doch fündig geworden. Auch der Gemeinderat Pfitsch stimmte zu, die Anlage unterhalb des Fer nheizwerkes Thermo Wipptal aufzustellen. Inzwischen ist die Bauleitplanänderung durch, Ende Oktober kam das einstimmige Ja der Landesregierung. Die Gesellschafter hoffen nun, im März oder April mit den Arbeiten beginnen zu können. Die Techniker feilen an einem neuen Projekt, das sich nicht wesentlich vom bisherigen unterscheidet: Geplant war eine 1.000-Kilowatt-Anlage mit Gärresteaufbereitung, in der jährlich 30.000 Tonnen Gülle und 17.000 Tonnen Festmist nicht nur zu Dünger, sondern auch zu Energie vergoren werden. 8,2 Millionen kWh Strom soll die Anlage im Jahr produzieren – plus acht Millionen Kilowattstunden Wärme, mit der
bis zu 5.000 Haushalte beheizt werden können. Die Baukosten betragen rund sechs Millionen Euro – Zusatzkosten wie Feldlager und Gäraufbereitung nicht mitgerechnet. Finanziert werden soll die Anlage mit Erlösen aus der Stromeinspeisung. Zur endgültigen Bauerlaubnis fehlen der Biogas Wipptal GmbH nur noch
wenige Unterlagen. Erleichterung bei den Gesellschaftern, Anspannung in Sterzing. Denn der Stadtrat spricht sich schon seit Monaten gegen den Standort aus: Die Biogasanlage grenze an das Gemeindegebiet Sterzing und belästige die Sport- und Naherholungszone im Süden der Stadt durch möglichen Geruch und Gülletransport. Außerdem würde die geplante Zufahrtsstraße die übergemeindliche Promenade teilen und die Stadtentwicklung nachhaltig hemmen. Der Stadtrat
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Wirtschaftsberater in Sterzing, Christian Mair, Steuerberater im Südtiroler Bauernbund, sowie Franz Pircher, Wirtschaftsberater in Bruneck. Auch Pircher hat im November sein Amt als Aufsichtsratpräsident der SEL niedergelegt. Die SEL AG knüpft mit der Biogas Wipptal GmbH ein enges Band. Bei der Gesellschaftsgründung im Jänner 2008 hielt die SEL 70 Prozent der Anteile. Kurz nach der Gründung stieg sie aus der GmbH aus, da den Bauern Förderungen für den Bau einer Biogasanlage gestrichen werden, wenn ein öffentlicher Stromproduzent an der Gesellschaft beteiligt ist. Von einem Interessenskonflikt, in denen Stocker und Pircher stecken könnten, will Mayr nichts wissen. „Stocker hat das Amt unentgeltlich übernommen, Pircher erhält eine gesetzlich vorgeschriebene Summe zwischen 1.600 und 1.800 Euro im Jahr“, stellt Mayr klar. Keiner von beiden sei an der Gesellschaft beteiligt und beide hätten das Amt auf ausdrücklichen Wunsch der Gesellschafter hin übernommen. Stocker habe das Projekt von Anfang an „interessant“ gefunden, zumal die SEL AG in einem zweiten Moment verstärkt in das Projekt einsteigen könnte. Eine Biogasanlage kann auch Treibstoff erzeugen – eine innovative Idee für die Zukunft. Stocker hat zugesagt, Präsident der Biogas Wipptal zu bleiben, Pircher noch nicht. Anfang Dezember wird das Projekt in der Baukommission Pfitsch diskutiert. rb
LEDERHOSENBALL der Musikkapelle Jaufental 14.30 Uhr Sänger- und Musikontenhoangart und Kinigntanzl 20.00 Uhr Lederhosenball mit der „Südtiroler Tanzlmusig” 23.45 Uhr Ziehung Lotterie
MK
06. Jänner 2012
@rtigraf/Sterzing
hatte schon einmal Einwand gegen den Pfitscher Gemeinderatsbeschluss erhoben. Der Gemeinderat Pfitsch lehnte ihn aber ab. Bei der Gemeinderatssitzung in Sterzing im November rief Verena Debiasi (BürgerForum) den Stadtrat erneut auf, sich zu wehren. Das hat er auch vor. „Wir werden auf verwaltungs- und zivilrechtlicher Ebene alles unternehmen, um den Bau an diesem Standort zu verhindern“, kündigt Bürgermeister Fritz Karl Messner dem Erker an. Obmann Josef Mayr kann das Verhalten des Stadtrates nicht verstehen, habe Bürgermeister Messner noch vor Jahren selbst Standorte für eine Biogasanlage in Sterzing vorgeschlagen. Einen angehenden Bau zu stoppen, könne die Gemeinde unter Umständen hohe Schadenersatzzahlungen kosten. Die Biogas Wipptal GmbH zählt bislang 48 Mitglieder, darunter nicht nur Bauern. Dies hat ihr von Kleinbauern im Bezirk Kritik eingebracht. Präsident ist Klaus Stocker, im Energiesektor kein Unbekannter: Bis vor kurzem war er Präsident der Landesenergiegesellschaft SEL, trat aber als solcher zurück, da er selbst und einige SEL-Funktionäre ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten waren. „Stocker hat sich stark für uns eingesetzt“, verteidigt ihn Mayr. Er wünscht sich, dass er weiterhin Präsident der GmbH bleibt, weil er „viel Erfahrung“ einbringe. Der Aufsichtsrat der Biogas Wipptal GmbH ist mit Finanzund Steuerexperten besetzt. Mitglieder sind Klaus Steckholzer,
Vereinshaus von Jaufental
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interview
„Südtirol ist ein gelungenes Minderheitenmodell“ 2012 wird ein Jahr der Jubiläen: 20 Jahre Europäische Union, 40 Jahre Südtiroler Autonomie. Karl Rainer hat als persönlicher Referent von Landeshauptmann Silvius Magnago, später als Direktor der Abteilung Präsidium und als Direktor der Abteilung EuropaAngelegenheiten Südtirol und die EU wachsen sehen – und seinen Beitrag dazu geleistet. Im Interview mit dem Erker erzählt Rainer, wie sich Südtirol und die EU in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt haben und ob ihr bisheriger Weg der Richtige war. Erker: Herr Rainer, nur wenige wissen über die Südtiroler Autonomie so genau Bescheid wie Sie. Karl Rainer: Ich glaube, da übertreiben Sie etwas. Der österreichische Generalsekretär Johannes Kyrle für Auswärtige Angelegenheiten hat das gesagt. Viele Amtskollegen haben die Autonomie wachsen sehen. Ich war in einer privilegierten Situation. Als persönlicher Referent von Silvius Magnago, im Präsidium und in der Europa-Abteilung haben mich Autonomiefragen immer begleitet. Die heutigen Jugendlichen kennen Südtirols Vergangenheit nur aus den Schulbüchern. Das ist schade. Wir sind mit politischen Problemen aufgewachsen und diskutierten als Studenten mit, schließlich ging es um die Zukunft unseres Landes. Was sollte jeder Südtiroler über Südtirols Geschichte wissen? Möglichst viel, besonders über das 20. Jahrhundert, um sich im Zeitgeschehen besser zu orientieren. Jugendliche sollten nicht allein tagespolitischen Meldungen vertrauen, sondern tiefer gehen. Leider 16
wird sehr oberflächlich berichtet. Es gibt Politiker, die sagen heute etwas und morgen das Gegenteil. Und niemand fragt wirklich nach, wer auf einer konsequenten Linie bleibt oder nicht. Hat sich Südtirol bestmöglich entwickelt? Das glaube ich schon. Würde die Welt in zehn Jahren aufhören zu existieren, würde ich sagen: Es hat kein besseres Beispiel gegeben.
plätze wurden geschaffen, Krankenhäuser und Schulen errichtet. Alles war in Aufbruchstimmung. Die vielen Zuständigkeitsbereiche wurden mit Landesgesetzen geregelt, wie Schule, Kultur und auch der Rundfunk – erstmals konnten Fernsehsender aus dem deutschen Sprachraum legal empfangen werden. Wie war die Politik? Die Landesregierung hat gute Politik gemacht. Die SVP war eine sehr lebhafte Partei mit viel innerparteilicher Auseinandersetzung. Frauen, Sozialpartner, Arbeitnehmer, Bauernvertreter und Industrie – alle haben zusammengearbeitet und ein Stück vom Kuchen abbekommen.
und konnten leicht in Regionalentwicklungsprogramme einsteigen. Der Grundstein für das spätere „Wirtschaftswunder im Alpenland“, wie es die Zeitschrift „Markt und Mittelstand“ bezeichnete, war gelegt. Aussagekräftig über die Erfolge der Autonomie ist aber unsere Lebensqualität wie Beschäftigung, Wasserqualität, Umweltsituation, Entsorgungsdienste; im regionalen Vergleich wird Südtirol italienweit durchwegs die beste Lebensqualität bescheinigt.
Warum nicht? Wie hätte sich Südtirol entwickelt, Unsere Autonomie galt als letzte wenn die Paketgegner 1969 die Hoffnung für das Überleben als Abstimmung gewonnen hätten? Volksgruppe und war dazu beEs wäre eine schwierige, wahrstimmt, Früchte zu tragen. Für mich scheinlich konfliktbeladene Zeit gewar es eine tolle Erfahrung, miterkommen. Die Paketgegner leben zu dürfen, hätten das Heft in die Hand wie sich Südtirol Das Autonomiestatut hat uns das gegeben, was genommen, die Karten neu mit jeder Durchfühder Faschismus unseren Eltern genommen hat.“ gemischt. Mehr Zugeständrungsbestimmung nisse von Seiten des Staates schrittweise verändert hat. Nach und nach kam die Als wir 1992 in den Binnenmarkt wären bestimmt nicht erreicht worZweisprachigkeitspflicht, Arbeits- eintraten, waren wir gut vorbereitet den. Einige Gegner wussten näm-
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Ein Berufsleben lang Autonomie
lich genau, welches Potential in diesem Paket steckte. Vielleicht wären wir auch in die Berggebiete zurückgedrängt worden und hätten als geschwächte Volksgruppe den Weg in die Selbstbestimmung gesucht. Ohne Paketabschluss wären noch mehr Südtiroler ausgewandert und besonders die ländlichen Gebiete hätten darunter gelitten.
den Minderheiten im Ostblock. Dort wurden Menschen verhaftet, wenn sie ein deutsches Wort sagten, und durften erst wieder in ihrer Muttersprache reden, nachdem der Eiserne Vorhang gefallen war. Italien hat uns zwar Minderheitenrechte streitig gemacht, aber wir konnten demokratische Rechte in Anspruch nehmen, studieren und unsere Meinung frei äußern.
Karl Rainer, 61, aus Stange, promovierte in Politikwissenschaften und modernen Sprachen, war ab 1973 persönlicher Referent und später Kabinettchef von Landeshauptmann Silvius Magnago. 1989 wurde er unter Magnagos Nachfolger Luis Durnwalder Direktor der Abteilung Präsidium und dann Direktor der Abteilung Europa-Angelegenheiten. Rainers Referenzliste ist lang. Er wirkte u. a. an der Umsetzung und Übersetzung der Autonomiebestimmungen mit, half bei der Lösung von offenen Vermögens- und Versicherungsfragen durch die Option, wurde weltweit gerufen, wenn es um Lösungen von Minderheitenkonflikten ging, entwickelte Sprach-, Minderheiten- und Regionalentwicklungsprojekte mit, baute die Europaregion Tirol mit auf und war einer der Wegbereiter der grenzüberschreitenden Förderprogramme der EU. 2011 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen für seine Verdienste um die Republik Österreich. Vor eineinhalb Jahren ist Rainer in den Ruhestand getreten. Er ist verheiratet mit Helga Gurndin, ist Vater von zwei Töchtern und bewirtschaftet mit seiner Familie einen Biobauernhof in St. Oswald/ Kastelruth.
Eine große Streitfrage unter Zeithistorikern bleibt, ob die Attenta- Trotz Minderheitenschutz wird in te vor 50 Jahren die Autonomie Südtirol seit einiger Zeit der Ruf vorangetrieben oder gebremst der Selbstbestimmung laut. Utopie oder mögliche Zukunft? haben. Eine heikle Diskussion. Silvius Man kann nichts ausschließen. Der Magnago hat Gewalt immer ab- Fall der Berliner Mauer hat uns gegelehnt und nach den Kriegser- zeigt, dass Grenzen verändert werfahrungen seine ganze Stärke in den können. Südtirol galt bisher das Recht gelegt. Das hat ihn aber weltweit als Beispiel für ein gelunauch nicht blind gemacht. Ich habe genes Minderheitenmodell. Auch die schlimme Zeit der Attentate als Italien hat dadurch international Kind miterlebt. Noch mehr Gewalt eine sehr gute Figur gemacht. Will wäre eine Katastrophe gewesen, Südtirol jetzt diesen Schutz freiweil die Bevölkerung sehr darunter willig aufgeben, so erleichtert das Südtirol gut tun? gelitten hat. Die Attentate – ohne nicht die Verhandlungsposition an- Einige Kompetenzen wie die Übersie rechtlich zu rechtfertigen – ha- derer Minderheiten, die von unse- nahme der Post sind im Mailänder ben aber sicher dazu beigetragen, rem Schutz noch weit entfernt sind. Abkommen festgeschrieben. Nach Rom und die UNO der Privatisierung wurde hellhörig zu madie Post aber in mehrere Ohne Paketabschluss wären noch mehr Südtirochen; der italieniKapitalgesellschaften unler ausgewandert und besonders die ländlichen schen Bevölkerung terteilt. Das Land könnte Gebiete hätten darunter gelitten.“ wurde bewusst, den Zustellungsdienst dass es überhaupt übernehmen und damit ein Südtirol-Problem gibt. Eine Heute ist der italienische Staat nicht der Bevölkerung einen guten Dienst deutsche Minderheit hat sich in mehr so leicht zu durchschauen. erweisen. den 50er Jahren von vorneherein Sogar eine große Regierungspartei schwer getan. Nach der nationalso- wie die Lega redet inzwischen offen Was halten Sie von einem landeszialistischen Diktatur war alles, was über Sezession. Die Diskussion geht eigenen Rundfunk? deutsch war, schlecht. Heute, mit also auch von anderer Seite aus. Die Sorge ist groß, dass es über Umetwas Abstand, kann man sagen: wege zu einer Einschränkung der Uns Südtirolern wurden Rechte vor- Die Südtiroler Volkspartei lieb- Meinungsvielfalt kommen könnte. enthalten, aber es ging uns unver- äugelt mit einer Vollautonomie. Ist der Wechsel aber demokratisch gleichlich besser als beispielsweise Welche Kompetenzen würden abgesichert und eine breite Betei-
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! n e z t u n ll o v n n i s ie En e rg .. Wir wunschen frohe Weihnachten und ein BRIXEN • VAHRN • STERZING gutes neues Jahr. 39040 Vahrn - Vahrner-See-Weg 17 - Tel. 0472 83 15 03 Fax 0472 83 21 17 - E-mail: info@herman-heiztechnik.it
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Birgit
ligung garantiert, spricht nichts dagegen. Und vom Polizeiwesen? In ethnisch gemischten Gebieten habe ich große Bedenken. Im Jugoslawienkrieg kam es zu so hohem Blutvergießen, auch weil es bewaffnete Kräfte auf verschiedenen Ebenen gab. Aber was heißt schon Vollautonomie? Die SVP schmettert zurzeit Begriffe in die Welt, ohne sie vorher inhaltlich zu bestimmen. Meint man damit den Ausschluss aller staatlichen Zuständigkeiten, so frage ich mich: Wo liegt dann der Unterschied zwischen Vollautonomie und Selbstbestimmung bzw. Freistaat? Ein Vorschlag geht in Richtung „Autonomie kaufen“.
Obrist
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interview
Letzteres ist rein erfunden. Magan das Land vermeiden lässt. Wo bleibt die Verbundenheit dieser Ist Südtirol überfinanziert? nago hat mich als Mitarbeiter sehr Politik mit den Rechtsgrundsätzen? Südtirol bekommt im Vergleich Als Minderheit sind wir gut beraten, zu anderen Regionen zu viel Geld Dann stehen Sie auch der „Sub- geschätzt; ich habe ihm die Arbeit erleichtert, wo ich nur konnte, und dem eigenen Statut treu zu blei- von Rom. Jetzt werde ich sicher als ventionitis“ kritisch gegenüber? „Volksverräter“ bezeichnet. Aber Grundsätzlich positiv, weil sie An- auch seinen unmöglichen Stundenben. Sollte es eine international abgesi- die Zukunft wird mir Recht geben. reiz zu Eigeninitiative schafft. Aber plan mitgemacht. Für seine Charakcherte, rechtlich fundierte und da- Kommt der Steuerföderalismus, man sollte stärker differenzieren. terbildung und alles, was er mich mit friedliche Abtrennung von Ita- wird es eine ungute Überraschung Beispielsweise müsste in der Land- fachlich hat lernen lassen, kann ich lien geben, wäre die beste Lösung, geben. Derzeit bleiben 90 Prozent wirtschaft viel mehr auf das Kriteri- ihm nie genug dankbar sein. wieder dorthin zu gehen, wo wir des Steueraufkommens in Südtirol um der Bedürftigkeit und wirklich herkommen: zu Österreich. Aber ich und wir erhalten noch staatliche naturnaher, umweltbewusster Be- In die aktive Politik haben Sie immerhin einmal hineingeschnupglaube nicht, dass Italien die Einheit Zusatzfinanzierungen wie über die wirtschaftung geachtet werden. EU-Programme. Mit Jetzt, wo die Mittel knapper wer- pert. auflösen wird, weil den restlichen zehn den, sind generell viele Förderkri- Die SVP-Ortsgruppe Bozen und der es immer noch von Wir Südtiroler beeinem starken Natinehmen uns heute Prozent kann der Staat terien zu überarbeiten; besonders Ortsbauernrat von Bozen haben seine Zuständigkeiten aber sollte bei öffentlichen und mich 1989 gebeten, für den Bozonalgefühl zusammanchmal wie ein wie Polizei, Gerichts- öffentlich geförderten Bauten be- ner Gemeinderat zu kandidieren, mengehalten wird, ungezogenes Kind.“ wesen und Pensions- dachtsamer mit dem Steuergeld weil man sich bei der Suche nach wie das Fest der versicherung sicherlich nicht ab- umgegangen werden. Zurzeit ge- geeigneten Kandidaten schwer Einheit gezeigt hat. decken. Lange Zeit hat uns diese winnt man oft den Eindruck, dass tat. Ich wurde Zweitgewählter der Wollen uns die Österreicher über- Regelung nur gut getan, wegen des für Prunkbauten immer genug Geld SVP-Liste, wurde Mitglied der Urbagroßen Nachholbedarfs aus der Zeit vorhanden ist, während viele Fami- nistik-, Vermögens- und Statutenhaupt zurück? kommission, unsere Manchmal wundert es mich nicht, vor der Autonomie. Fraktion hat gute wenn sie bei diesem Thema nicht in Heute beträgt der Südtirol bekommt im Vergleich zu anderen Regionen Arbeit geleistet. Die Begeisterung ausbrechen. Wir zei- L a n d e s h a u s h a l t zu viel Geld von Rom.“ Erfahrung im Bozgen uns oft nicht sehr dankbar für über fünf Milliarden die jahrzehntelange politische und Euro – bei 500.000 Einwohnern ist lien immer schwerer über die Run- ner Gemeinderat hat mir gezeigt, wie schwierig und aufreibend ein finanzielle Hilfe Österreichs, beneh- das sehr viel Geld, das mitunter zur den kommen. politisches Mandat sein kann, ich men uns wie ein ungezogenes Kind, Verwirklichung von überproportierheben Ansprüche, beispielsweise onierten Vorhaben führt. Ob dafür Sie haben eine sanftmütige Stim- wollte also nicht Berufspolitiker werden. Dies möchte ich gerade im die Gewährung der österreichischen im Falle einer Steuerautonomie me. Staatsbürgerschaft, ohne vorherige noch Verständnis aufgebracht wür- (schmunzelt) Ich bin aber nicht im- Hinblick auf die Diskussion zu den Politikergehältern sagen: Ehrliche Absprache. In die richtigen Bahnen de? Mit dem Mailänder Abkommen mer so sanftmütig. und engagierte Politiker verdienen gelenkt, würde uns Österreich si- wurde landespolitisch geschickt cher wieder aufnehmen. Das alles unter dem Leitspruch „mehr Au- Sie können auch hart und stur sich eine angemessene Entlohnung. Der SVP-Kandidat des Wipptales hat wäre aber nur möglich, wenn wir tonomie für Verzicht auf vollen sein? die italienische Sprachgruppe mit Finanzausgleich“ ein Beitrag zur Das ist auch notwendig, sonst wird in seiner Wahlbroschüre zur letzten Sanierung des Staatshaushalts ge- man über den Tisch gezogen und Landtagswahl die Kürzung der Poliins Boot nehmen. leistet. Die neuerliche Krise und die man wird dem eigenen Auftrag tikergehälter gefordert: „Die Hälfte ist genug.“ Finanziell gesehen geht es uns von der EU geforderten Sparpakete nicht gerecht. werden eine Fortschreibung des nicht schlecht bei Italien. Das stimmt, vielleicht zu gut, denn Abkommens erforderlich machen, Silvius Magnago hielt große Stücke Sie standen sowohl Magnago als eine Überfinanzierung auf längere wenn sich überhaupt eine Reduzie- auf Sie. Es heißt, er hätte Sie sogar auch seinem Nachfolger Durnwalder zur Seite. Auf die Frage, worin rung der Zuwendungen vom Staat als seinen Nachfolger gesehen. Zeit bringt auch Gefahren mit sich.
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Silvius Magnago (r.) über Karl Rainer (l.): „Der Junge hat nur einen Fehler. Dass er nicht mir gehört.“
Parteipolitisch gesehen kommt mir vor, dass die SVP nicht mehr die Gesamtbevölkerung anspricht wie früher, sondern sich viel zu oft einfach zum Steigbügelhalter von Einzelinteressen macht. Sie gehen mit der Partei, der auch Sie angehören, hart ins Gericht. Nein, so ist es nicht. Die SVP ist immer noch eine tragende politische Kraft, in die sich viele tüchtige und verantwortungsbewusste Menschen aus allen Kreisen einbringen. Die SVP ist aber immer weniger direkt bei der Bevölkerung draußen und viel zu oft nur noch Interessensvermittlerin. Auch in der Informationspolitik fehlt oft die Ehrlichkeit; denken wir nur an das Referendum, wo es unter anderem auch um den Flughafen ging. Das war nicht Information, sondern ein öffentlich bezahlter Propagandafeldzug.
schicken und diese dadurch von ihrem Auftrag, im Allgemeininteresse zu wirken, abbringen. Wie lange wird Ihrer Meinung nach noch über die Ortsnamen diskutiert? Das ist eine politische Frage, die ich nur als politisch interessierter Bürger beantworten kann. Ich sehe eine jahrzehntelange Verzögerung bei den Vertretern im Landtag und bei der Volkspartei. Im Autonomiestatut steht, dass auf der Grundlage eines Landesgesetzes die deutschen Namen wieder eingeführt werden können. De facto werden sie alle gebraucht, aber in wichtigen Dokumenten im internationalen Kontext fehlen sie.
sich die beiden unterscheiden, der Bevölkerung mit den Dienstleistungen von allgemeinem Interesse, antworten Sie aber nur ungern. Weil damit immer Bewertungen Banken eingeschlossen, ergaben. verbunden sind, die ich mir nicht Landes- und Gemeindedienste steanmaßen möchte. Schon als Schul- hen im Vertrauen der Bürger mit kind verehrte ich Magnago wie ein Abstand an oberster Stelle. TrotzIdol, als unerschrockenen Kämpfer dem gefallen sich einige politische für unsere Rechte. Mit 22 Jahren Verantwortungsträger darin, über wurde ich sein persönlicher Refe- die Verwaltung herzufallen, anstatt rent, wegen meines jugendlichen sich hinter die Bediensteten zu stelDie Verbindung mit italienischen Alters nannte er mich gern „mein len. Unter dem Schlagwort „BüroNamen ist immer noch emotional Junge“, und einmal sagte er sogar kratieabbau“ wurden Dienste ausgeladen. zu Bekannten: „Der Junge hat nur gelagert, zahlreiche Gesellschaften Trotzdem lässt sich eine tragbare, einen Fehler. Dass er nicht mir ge- mit privater Beteiligung, aber vorehrliche Lösung nur am gemeinnehmlich öffentlicher Finanzierung hört.“ (lacht) Unter Landeshauptmann Luis Durn- gegründet. Wem nützt diese Form Wer hat in Ihren Augen die wirkli- samen Tisch mit der italienischen Volksgruppe finden. Es war nicht che Macht in Südtirol? walder hatte ich In erster Linie die Interes- besonders taktvoll, wie wir uns einen FührungsDie SVP macht sich heute viel zu oft zum Steigbüsensverbände. Ich sage bisher in dieser Frage verhalten haauftrag in der Vergelhalter von Einzelinteressen.“ nicht, dass ein Bauern- ben. Wir können nicht vom Pariser waltung, war somit bund, Unternehmer- oder Vertrag und vom Autonomiestanicht mehr in die Handwerkerverband schlecht sind. tut nur das herausnehmen, was von Bürokratieabbau? tägliche Arbeit des LandeshauptIm Gegenteil. Aber sie müssten bei unserer Volksgruppe passt. Das Diese Gesellschaften stellen eine mannes eingebunden. Aber ich bin auch ihm dankbar für die Aufgaben, undurchsichtige Verquickung von ihren Leisten bleiben. Es ist nicht faschistische Unrecht kann nur in die er mir übertragen hat. Dadurch öffentlichen und privaten Interes- richtig, dass diese Verbände bei- Abstimmung unter den drei Volkssen dar und binden direkt Millio- spielsweise ihr Geld für die Werbung gruppen überwunden werden oder habe ich vieles bewirken können. nenbeträge im Landeshaushalt. Welche Rolle spielen Politiker Gibt es nicht zu denken, dass ResHeute wären die Positionen zwischen Silvius Magnago sortdirektoren der Regierungsmitheute? und Alexander Langer von der sozialen Ausrichtung her gar Viele von ihnen entfernen sich im- glieder häufig an leitender Stelle nicht mehr so weit voneinander entfernt.“ mer mehr von der Verwaltung. Die dieser Gesellschaften stehen – sieLandesdienste genießen bei der he Brennercom, Klimahaus, SEL, InBevölkerung einen guten Ruf, wie stitut für Innovative Technologie, von Kandidaten einer Partei einset- über eine Änderung der erwähnten zen, ihre Direktoren in den Landtag Rechtsgrundlagen. Umfragen über die Zufriedenheit Business Location Südtirol?
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interview Die Gesellschaft ist in einem demographischen Wandel. Wird der ethnische Proporz irgendwann abgeschafft? Ich hoffe nicht. Das Autonomiestatut hat uns das gegeben, was der Faschismus unseren Eltern genommen hat. Die Proporzbestimmung spürt man heute kaum, sie ist umgesetzt, hat ihr Ziel erreicht, nämlich die gerechte Vertretung aller Volksgruppen; bei Diskriminierungen würde sie wieder den gerechten Ausgleich bewirken. Im Zusammenhang mit der Volkszählung wird viel Demagogie betrieben. Niemand ist gezwungen, sich Deutsch zu erklären, wenn er Engländer ist oder Franzose; er erklärt nur, zu welcher Gruppe er hinsichtlich der Rechte des Autonomiestatutes gezählt werden will. In der Vergangenheit haben sich Italiener öfters der deutschen Sprachgruppe zugehörig erklärt, weil sie sonst weniger Chancen zur Besetzung einer öffentlichen Stelle sahen. Insgesamt hat die Proporzbestimmung viel zum ethnischen Frieden beigetragen und wird es auch in Zukunft noch tun. Möglich, dass es erneut zu Spannungen kommt wie früher? Wenn sie nicht künstlich geschürt werden, bestimmt nicht. Niemand gibt seine Identität auf, die Erklärung ist anonym, die unterzeichnete Erklärung wird nur im Falle einer Stellenbewerbung oder sonstiger spezifischer Rechtsbeanspruchung gebraucht, sie kann auch abgeändert werden. Wie standen Sie zu Alexander Langer? Wir haben uns ab und zu bei Wanderungen in der Sterzinger Gegend getroffen; er kannte meine Frau, weil sie im Landtag gearbeitet hat. Im Landtag war er ziemlich verschrien, wurde teilweise zu Unrecht belächelt. Politisch habe ich ihn nicht geschätzt, weil er über den Proporz und andere Schutzbestimmungen hergefallen ist. Hätte er seine politische Botschaft durchgesetzt, wäre das damals für Südtirol katastrophal gewesen. Die deutsche und ladinische Minderheit wäre heute noch nicht angemessen im öffentlichen Bereich vertreten. Es war die falsche Botschaft zur falschen Zeit. Heute wären die Positionen zwischen Ma20
gnago und Langer von der sozialen Ausrichtung her gar nicht mehr so weit entfernt.
kern hart entgegen tritt und schon zu lange zu viel Macht in wenigen Händen liegt.
Langer war Mitbegründer der Grünen in Südtirol. Doch anders als in Deutschland können die Grünen hier nicht so recht Fuß fassen. Persönlich fühle ich mich sehr zu den Grünen hingezogen, mit ihren umweltpolitischen Zielen kann ich mich als Bauer gut identifizieren; auch leisten sie eine gute Oppositionspolitik, überprüfen die korrekte Verwendung öffentlicher Gelder und das Wirken von Gesellschaften mit öffentlicher Beteiligung, zum Beispiel beim Rekurs gegen die Weigerung der Gesellschaft SEL, Verträge offen zu legen. Weit entfernt von dieser Partei bin ich in Fragen der Schutzbestimmungen für die deutsche und die ladinische Minderheit; dafür fehlt den Grünen das nötige Gespür. Sie vereinen in sich viele heterogene Kräfte. Abgesehen vom Umweltschutz, zu dem sich verbal ja alle bekennen, tun sie sich wohl auch deswegen schwer, ein Leitthema zu verfolgen, das eine breitere Zustimmung bei den Wählern findet.
Wo sehen Sie Südtirol in 20 Jahren? Wir haben international wettbewerbsfähige Betriebe, einen Vorsprung bei der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte, eine perfekte Verbindung zwischen Tourismuswerbung und Darstellung heimischer Produkte, hervorragende öffentliche Strukturen und auch eine moderne Verwaltung. Damit haben wir gute Voraussetzungen, die Zukunft zu meistern. Politisch gesehen werden die nächsten 20 Jahre sicherlich turbulenter. Es wird auch notwendig, die zahlreichen zugewanderten Bürger für das Gemeinwohl zu gewinnen und sie mitentscheiden zu lassen.
Dafür kämpft die Süd-Tiroler Freiheit für die Selbstbestimmung. Eva Klotz kann man sehr schätzen, weil sie über Jahrzehnte ihrer Linie treu geblieben ist. In vielen politischen Fragen ist sie aber meines Erachtens ihrer Oppositionsrolle nicht gerecht geworden, weil sie zu wenig die tagespolitischen Themen begleitet hat.
Sie sagen, die Städte werden mehr Einfluss gewinnen. Das Hauptproblem Südtirols liegt nicht in der Abwanderung von wenigen Leuten aus abgelegenen Fraktionen, sondern in der Festlegung neuer Prioritäten bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Im Fremdenverkehr verzeichnen wir beispielsweise eine Bettenkapazität je Einwohner, die europaweit nur in der Süd-Ägäis übertroffen wird. 27 Millionen Nächtigungen im Jahr strafen das Gejammere über die mangelnde Erreichbarkeit von außen Lügen, ganz zu schweigen von den jeweils 50 Millionen Fahrzeugen, die jährlich über die BrennerAutobahn in Richtung Norden und Süden durch unser Land fahren. Der Maßlosigkeit in diesem Bereich ist also dringend Einhalt zu gebieten. Schon vor Jahren hat der Generaldirektor des Wirtschaftsministeriums und guter Kenner Südtirols Fabrizio Barca in einer Aussprache mit Regionenvertretern gesagt: „Caro Rainer, so che amate la montagna. Qualche volta anche troppo.“
zugleich Seilbahn fahren. Genügend einheimische Arbeitskräfte im Fremdenverkehr sind nicht verfügbar; andererseits tun sich Jugendliche mit höheren Studientiteln immer schwerer, eine angemessene Beschäftigung zu finden: Im öffentlichen Bereich werden Stellen abgebaut, im privaten Bereich aber besteht wenig Aufnahmekapazität. Es braucht mehr Arbeitsplätze für diese Jugendlichen, sonst werden sie in der Heimat um die Mühen ihres Studiums betrogen und wandern ab. Wie werden sich die Gemeinden verändern? Sie werden sich hauptsächlich fragen müssen, wie sie sich finanzieren können, ob sie von der Größe her noch zeitgemäß sind oder eine Zusammenlegung von Verwaltungen und Diensten nicht sinnvoller wäre, auch wenn man an die angedachte Übertragung von Landesbefugnissen auf die Gemeinden denkt. Vieles hängt davon ab, wie sich der Steuerföderalismus auswirken wird. Noch ein Blick auf Europa? Ich möchte die Zukunft nicht allzu schwarz schildern. In den vergangenen Jahren ist aber vieles schief gelaufen; über Deutschland hat ein skrupelloser Kapitalismus in Europa Einzug gehalten, skurrilerweise wurde unter einem sozialdemokratischen Kanzler massiver Abbau von Sozialleistungen und breit gestreuter Initiative von kleinen und mittleren Unternehmen und Investitionen im öffentlichen Bereich eingeleitet. Landesverwaltungen haben sich in Bankgebäuden eingemietet. Die Ergebnisse dieser Fehlentwicklung schlugen sich in der Finanzkrise 2008 dramatisch nieder. Die Abhängigkeit der Politik von den Finanzmärkten wurde schmerzlich offenbar.
Das machen die Freiheitlichen: Sie haben in Sachen versteckte Geschäfte einiges aufgedeckt. In dieser Hinsicht machen sie eine gute Oppositionspolitik, wenn sie auf sachlichem Boden bleiben und nicht ins Demagogische abgleiten. Den europäischen StaatsoberAber mit den Parteien ist es halt häuptern stehen Sie so: Völlig identifikritisch gegenüber. zieren kann man Mir kommt vor, dass es einigen Kräften nicht nur um Nicht generell. Zurzeit sich mit keiner, chinesisches Geld geht, sondern dass sie gleich das prägt sich in der öffentdie Bürger tragen chinesische System übernehmen möchten.“ lichen Meinung die EU selbst politische ja vornehmlich über die Verantwor tung Euro-Länder ein, mit Frankreich und können diese nicht delegieren. Hat er nicht Recht? Eine Opposition ist aber bei der Fül- Die Förderleistung der Seilbahnen und Deutschland an der Spitze. Die le unserer Autonomie unbedingt beträgt 503.760 Personen pro Stun- Zustimmung zur europäischen Einierforderlich, weil die SVP intern de in eine Richtung, die gesamte gung schwindet aber bei den Völzu wenig Diskussion zulässt, Kriti- Bevölkerung Südtirols könnte also kern Europas. Kein Wunder, wenn
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beispielsweise die gesamte griechische Bevölkerung als Bittstellerin dargestellt wird, die auf Kosten anderer lebt. Die Staatsoberhäupter starren auf die Börsenberichte und kümmern sich nicht um die Proteste verzweifelter, arbeitsloser Jugendlicher. Wie absurd und ungerecht das System ist, zeigt auch der Fall Italien: Im Krisenpaket sind die Kürzungen von Einkommen der sozial Schwächsten und der Abbau von Arbeiterrechten vorgesehen – und prompt steigen die Aktienkurse. Die Politik muss schnell ihre Macht zurückfordern, die ihr von den Wählern übertragen wurde. Die Europäische Union hatte sich die Verbreitung von Demokratie und Frieden in Gerechtigkeit vorgenommen. Davon entfernt sie sich zusehends. Wie ist sonst die Aufregung zu verstehen, die allein die Ankündigung einer Befragung des griechischen Volkes zum Hilfspaket der EU ausgelöst hat? Mir kommt vor, dass es einigen Kräften nicht nur um chinesisches Geld geht, sondern dass sie gleich das chinesische System übernehmen möchten: Einige wenige haben das Geld und das Sagen, die übergroße Mehrheit der Menschen wird entrechtet und verarmt.
Es gibt andere EU-Mitgliedsstaaten, die sich mit einer eigenen Währung leichter tun, wettbewerbsfähiger sind und große Erfolge in der Entwicklung verzeichnen. Es muss auch gesagt werden, dass die derzeitige Krise ihre Wurzeln in einer zu optimistischen Darstellung der griechischen Situation bei der Überprüfung der Beitrittsvoraussetzungen zur Eurozone hat; dasselbe trifft leider auch für Italien und Spanien zu.
Wenn die Staaten nicht helfen, wer dann? Helfen ist der falsche Weg. Wer redet von Staatspleite? Großbanken und Rating-Agenturen. Eine Bevölkerung geht nicht Pleite, wenn ihr die Entwicklungschancen zugestanden werden.
Wie wird sich Italien in der EuroKrise schlagen? Italien war schon immer sehr phantasiereich, hat vor allem im Norden große wirtschaftliche Ressourcen. Mich besorgt die politische Entwicklung stärker, weil sich Regierungsexponenten ständig außerhalb der verfassungsrechtlichen Vorgaben bewegen, staatstragende Funktionen bekämpfen und dadurch zu großer Verunsicherung innerhalb und außerhalb des Landes führen. Bekommt man diese institutionelle Krise in den Griff, können bedachtsam und demokratisch vorangetragene Reformen eingeleitet werden. Mit dem Abbau von Sozialleistungen, von Rechten der Arbeiterschaft, kommt man bestimmt nicht weiter, das führt zu Konflikten und auch zu Ablehnung des europäischen Kontexts. Ich kann nur hoffen, dass Italien gegenüber mehr Taktgefühl an den Tag gelegt wird als dies bisher gegenüber Griechenland geschehen ist. Man beleidigt nicht ganze Völker.
Wäre der Austritt Griechenlands aus dem Euro-Raum eine Chance?
Interview: Renate Breitenberger
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gemeinde sterzing
Aus der Sterzinger Ratsstube Wohl nur deshalb, weil die Satzungen der Gemeinde Sterzing sechs Ratssitzungen pro Jahr vorsehen, fand sich der Rat Mitte November zu einer Sitzung zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt war dabei neben einer Anfrage über die italienischen Schulen von Sterzing eine Vereinbarung über die Aufteilung der Verwaltungskosten der Bergrettungszentrale zwischen den Gemeinden Sterzing, Pfitsch und Freienfeld. Da in Pfitsch weitaus am meisten Einsätze anfallen, hat man sich nach jahrelangen Verhandlungen nun endlich darauf geeinigt, dass Pfitsch 40 Prozent der Kosten trägt und die beiden anderen Gemeinden für jeweils 30 Prozent aufkommen. Dass man jahrelang nicht imstande war, eine Vereinbarung zu finden, verwunderte dann doch einige
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Untertorplatz: Wird als Bushaltestelle gestrichen, wenn keine Besserung eintritt
Sterzinger Räte, handle es sich hierbei doch um einen wahrlich bescheidenen Betrag, der zur Debatte stünde. Bürgermeister Fritz Karl Messner merkte an, dass Freienfeld und Pfitsch die Vereinbarung ganz einfach nicht auf die Tagesordnung des Gemeinderates gesetzt hätten und es auch auf den Schriftverkehr keine Antwort gegeben hätte. Äußerst schwierig, so der Bür-
germeister, gestalteten sich derzeit mit den umliegenden Gemeinden auch die Verhandlungen zur Sanierung bzw. Erweiterung des Mittelschulgebäudes in Sterzing. In einer Anfrage erkundigte sich Davide Orfino von der Fraktion „FLI Zukunft Sterzing“ zum wiederholten Mal über die Situation der italienischen Schulen in Sterzing, da eine „eigens dafür ein-
gesetzte Arbeitsgruppe im Juni das letzte Mal einberufen worden war“. Was die italienischen Schulen betreffe, sei derzeit alles ungewiss, zudem bisher nicht einmal die Finanzierung für das neue Schulzentrum in der Lahnstraße geklärt sei, obwohl die Umbauarbeiten bereits im Frühjahr 2012 starten sollten. Verena Debiasi vom Bürgerforum Sterzing erkundigte sich nach
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der Lichtanlage in der Eishalle, rungen im Fahrplan streichen sei doch die Beleuchtung trotz wollte. Die Ordnungshüter werErneuerung der Anlage nicht den in diesem Zusammenhang sonderlich gut, und nach Sicher- nun zu verschärften Kontrollen heitsvorkehrungen wegen mor- von PKW-Lenkern am Untertorscher Bäume im Nordpark. Als platz und in der Bahnhofstraße Mitglied der Verkehrskommissi- angehalten. Neu organisiert weron regte sie einen Informations- den müsse, so Seeber, auch der abend zum neuen Südtirol Pass Nordparkplatz. an. Gedanken machen sollte Freiheitlichen-Rat Benno Egger sich der Gemeinderat auch da- legte Rekurs gegen die bei der rüber, wie er auf zu erwartende vergangenen Ratssitzung verTeuerungen im Bereich der ICI fasste kommunale Verordnung reagieren wolle. Vizebürgermei- im Bereich Alkohol ein, da der ster Markus Wortlaut im Nachhinein abLarch merkte Haushaltsdebatte geändert worden sei. Uran, dass er seit Am 14. Dezember mit sprünglich hieß es: „Bei Vorjeher für eine Beginn um 17.30 Uhr liegen von drei festgestellten Erhöhung des findet im Sterzinger Lizenzüberschreitungen inH e b e s a t z e s Ratssaal die Haus- nerhalb eines Jahres erfolgt haltsdebatte statt. für Zweitdie zehntägige Schließung wohnungen des Betriebes.“ Beim aneintrete, auch um dadurch als schließend veröffentlichten Text soziale Maßnahme die Erstwoh- war der Passus „an drei unterschiedlichen Tagen“ eingebaut nungsbesitzer zu entlasten. Bürgermeister Messner und Ver- worden. Dies, so Egger, hätte kehrsstadtrat Herbert Seeber Stadtrat Hermann Gögl zwar teilten den Räten mit, dass das gewünscht, sei aber nicht in die Landesamt mit 11. Dezember Verordnung aufgenommen wordie Bushaltestelle am Untertor- den. lg platz wegen ständiger Verzöge-
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sanität
Neuroreha innerhalb 2012 Am Krankenhaus Sterzing laufen die Vorbereitungen für die neue Abteilung Neurorehabilitation. Der erste Patient wird voraussichtlich in einem Jahr aufgenommen. Im vierten Stock des Krankenhauses Sterzing hat sich noch nicht viel geändert: In einigen Monaten aber werden die KinderReha, der Dienst für Diät und Ernährung und der psychologische Dienst einer neuen Abteilung, der Neurorehabilitation, Platz machen. Derzeit gibt es für Patienten mit Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder solchen im Wachkoma kaum Betreuungsmöglichkeiten in Südtirol. Die meisten müssen in Bad Aibling, Bad Häring, Hochzirl oder in Norditalien untergebracht werden. In rund einem Jahr können bis zu 15 – in einer weiteren Ausbaustufe bis zu 30 – Patienten aus Südtirol, anderen Regionen und dem Ausland in Sterzing behandelt werden. Die Initiative, in Sterzing eine Neuroreha zu errichten, reicht bis Ende der 90er Jahre zurück. Damals, so Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirkes Brixen, wurde über eine Zusammenarbeit des Krankenhauses Sterzing und der Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH TILAK mit dem Landeskrankenhaus Hochzirl diskutiert. Die Projekte wurden aber nicht weiterverfolgt – bis auf dieses. Die Neuroreha-Abteilung in Sterzing wird Dr. Gertraud Gisser, Primaria der Reha am Krankenhaus Brixen, führen. Personal muss noch gefunden werden. Drei Fachärzte in den Bereichen Neurologie oder Physiatrie, zehn bis zwölf Krankenpfleger, drei bis fünf Physiotherapeuten, drei Ergotherapeuten und zwei Logopäden sollen mit den bereits in der ambulanten Reha tätigen Therapeuten eng zusammenarbeiten. Die Bettenstation für Neuroreha ist eingebettet in ein landesweites Projekt. Dieses sieht Forschungen 24
Im vierten Stock des Krankenhauses Sterzing entsteht in einigen Monaten eine Neuroreha-Abteilung.
in den künftigen Reha-Abteilungen Sterzing, Bruneck, Bozen und Meran vor. Voraussichtlich in fünf Jahren wird die Anerkennung als IRCCS („istituto di ricovero e cura scientifico“) angestrebt. Leiter ist Dr. Leopold Saltuari, der auch die Abteilung für Neurologische Akutnachbehandlung am Landeskrankenhaus Hochzirl in Tirol führt. Um als Foschungszentrum anerkannt zu werden, braucht es eine ministerielle Genehmigung und diese haben in Italien bisher nur wenige hochspezialisierte Einrichtungen. Auch müssen erste Ergebnisse vorgewiesen werden. Diese hat die Neuroreha Sterzing, deren Abteilung erst aufgebaut wird, nicht. Wie in allen medizinischen Bereichen gebe es auch in der Neurologie Nachholbedarf, so Gatscher. Das medizinische Wissen wird in rasantem Tempo weiterentwickelt. Er hofft, dass auch Sterzing seinen Forschungsbeitrag leisten kann. Die Neuroreha in Sterzing zu bauen kostet das Land – ohne Einrichtung und medizintechnische Geräte – 2,5 Millionen Euro; die laufenden Kosten betragen rund 2,3 – 2,5 Millionen Euro pro Jahr. Umgebaut wird der vierte Stock erst, wenn die dortigen Dienste ausgesiedelt sind. Demnächst
wird vor den Polyambulatorien ein Fertigbau erstellt, der so lange stehen wird, bis die restlichen Umbauarbeiten am Krankenhaus abgeschlossen sind. Rund zwölf Millionen Euro will das Land u. a. in einen dringend zu modernisierenden Operationssaal, in neue Räume für Erste Hilfe und Weißes Kreuz, Polyambulatorien, Reha, Gynäkologie mit Geburtshilfe und Pädiatrie investieren. Die Mensa im fünften Stock wird ins Erdgeschoss verlegt. Bei entsprechendem Patientenzustrom ist es denkbar, dass die neue Reha um den fünften Stock erweitert wird. Wann welche Abteilungen umgebaut werden, steht noch nicht fest, zumal die Arbeiten bei laufendem Betrieb gemacht werden müssen. In drei bis fünf Jahren sollen aber die ersten Baulose abgeschlossen sein. Angelaufen ist auch die klinische Reform, die, so Gatscher „einen ungefähren Basiskonsens“ gefunden habe. Noch vor einem Jahr setzten sich Primare in Südtirol gegen die Reform zur Wehr, zumal diese ursprünglich Kleinkrankenhäuser zu einer Art Pflegeeinrichtung umwandeln wollte. Alle Abteilungen und Ambulatorien in Sterzing, stellt Gatscher klar, werden bleiben. Die Reform wer-
de aber ihren Beitrag leisten, für neue Herausforderungen gerüstet zu sein: den medizinischen Fortschritt, der ungeahnte therapeutische und diagnostische Möglichkeiten eröffne, die Steigerung der Lebenserwartung und die Abnahme des Pflegepotentials in der Familie. Krankenhaus, Gesundheits- und Sozialsprengel wollen sich künftig besser miteinander abstimmen, damit ein Patient lückenlos von der Prävention über die Diagnose bis zur Heilbehandlung und Rehabilitation begleitet werden kann. Mit diesen Umstrukturierungen will sich das Krankenhaus auch für die „Öffnung der sanitären Grenzen“ im Oktober 2013 rüsten. Patienten können sich dann an Krankenhäusern im In- und Ausland behandeln lassen. Wie sich diese Öffnung auf die Wartezeiten auswirken wird, ist offen. Schon heute kritisieren Patienten, dass sie in manchen Krankenhäusern monatelang auf eine Visite warten müssen. Kommen jetzt Patienten aus dem Ausland hinzu, könnten sich die Wartezeiten verlängern. „Theoretisch“, sagt auch Gatscher, „könnte dieser Effekt eintreten.“ Dann werde man über „effiziente Steuerungsmechanismen“ nachdenken müssen. rb
Fellins Erbe
Im Foyer des Krankenhauses Sterzing sind bis Ende Dezember Studien, Skizzen, Entwürfe und Zeichnungen des bekannten Vinschgauer Künstlers Peter Fellin († 1999) ausgestellt. Die außergewöhnliche Sammlung hat die Stiftung Südtiroler Sparkasse zur Verfügung gestellt, die Projektleitung obliegt dem Künstler Alex Pergher. erker dezember 11
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SMG-Award
„Extrem angenehm“
Matrix Cosmetics im Finale
Super-G-Weltmeister 2007 Patrick Staudacher und seine Frau Bettina Zago haben die Silberquarzit-Ursteinmassage in der sechsmonatigen Entwicklungszeit getestet. Herr Staudacher, wie war Ihr erster Eindruck von der Silberquarzit-UrsteinMassage? Patrick Staudacher: Sehr angenehm und extrem entspannend, ein intensives Körpergefühl voll innerer Gelassenheit. Mir kam vor, im Massagetisch zu versinken. Wie fühlten Sie sich nach der Massage? In meinem Körper breitete sich ein angenehmes Gefühl tiefer Müdigkeit aus. Am Abend war ich voller Energie und in der Nacht konnte ich sehr gut und ruhig schlafen.
welche Wirkung die Silberquarzit-Ursteinmassage auf meinen Körper hatte. Sie hat Zukunft und großes Potential. Frau Zago, wie haben Sie sich gefühlt? Bettina Zago: Diese Massage ist sehr energiegeladen. Meine Empfindungen reichten vom Gefühl, keine Beine mehr zu haben, bis dahin, über dem Massagetisch zu schweben. Am Abend war ich müde, angenehm entspannt und habe in der Nacht richtig gut geschlafen.
Ihr Fazit zu dieser einzigartigen Behandlung? Ich hatte schon einige Massagen ausprobiert und war sehr überrascht,
Würden Sie die SilberquarzitUrsteinmassage weiterempfehlen? Ja. Ich würde sie auch jederzeit wiederholen und bin froh, dass ein Stein aus unserem Land so eine Wirkung zeigen kann.
53 Firmen hatten sich heu er mit ihren Pro jekten für den Südtirol-Awa rd, den „Oscar“ der Südtiroler Wirtschaft, beworben. Unter die sechs Finalisten der Kategorie Marketing für innovative, südtiro lstärkende Ideen schaffte es auch Matrix Cos metics mit ihrer ganzheitlichen Silberquar zit-Ursteinmassage. Kombiniert mit Blüteness enzen aus dem Ahrntal, besonderer Musik und eigener Massagetechnik ist der wirkun gsstarke Pfitscher Silb erq uar zit Ker n der alp ine n We llne ssAnwendung, welche die Unt ernehmerinnen Conny Schwitzer aus Ste rzing und Anneres Ebe nko fler aus Aho rna ch ent wic kel t haben. Die Firma Matrix Cos metics mit Sitz in Sterzing wurde im Mai geg ründet. Seitdem produziert und vertreibt sie Produkte für die Silberquarzit-Massage und organisiert Schulungen für Hotels und Therme n.
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zeitgeschichte
Bunker – stumme Zeugen aus Stahlbeton Museale Nutzung ehemaliger militärischer Sperrgebiete denkbar
Die Landesabteilung Vermögensverwaltung hat sich der rund 350 Bunker und Verteidigungsanlagen in Südtirol in einem Buch angenommen. Das Buch mit dem schlichten Titel „Bunker“ öffnet den Blick auf eine kaum bekannte Parallelwelt. Bald schon könnte der eine oder andere militärische Koloss aus nahezu unzerstörbarem Stahlbeton museal genutzt werden. Nach dem unerwartet großen Erfolg des Buches ist bereits auch eine zweite Auflage erschienen.
Zahlreiche Bunker und Verteidigungsanlagen befinden sich entlang des Alpenhauptkammes, besonders viele in der strategisch äußerst bedeutsamen Brennergegend. So gleicht das Gelände zwischen Sandjoch und dem Sattelberg mit seinen weit verzweigten Mi-
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litärstraßen einer regelrechten Bunkerfestung, aber auch in der Talfurche finden wir zahlreiche dieser kriegerischen Stahlbeton-Kolosse, so am Brenner selbst, in Brennerbad und in Gossensaß, aber auch im Pfitschtal sowie in der Gegend von Mauls und Fran-
Gossensaß: Kaponniere zur Verteidigung des Haupteingangs mit Schießscharten, getarnt durch Luken aus Fiberglas
zensfeste. Bis vor wenigen Jahren waren die Bunker in unserem Lande militärisches Sperrgebiet, die auf neugierige Kinder und Jugendliche seit jeher einen besonderen Reiz ausgeübt hatten. Kaum jemand hat die verlotterten und vor sich hin
rostenden Hinweistafeln mit der Aufschrift „Betreten verboten“ und „Fotografieren strengstens untersagt“ beachtet. Die Gruppe „Lurx“ um Künstler Peter Kaser hatte die Bunker in der Brennergegend im Jahr 2000 zu Objekten ihrer Begierde gemacht und den Aufgang
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Das Buch
Schießscharten bei Gossensaß zur Überwachung von Staatsstraße und Eisenbahn
von Brenner, Tennewies-Ried/ Gossensaß und Franzensfeste blieben aber weiterhin funktionstüchtig.
Alpini-Bataillon Val Chiese Vorgesehenes Aufgebot von Streitkräften im Falle eines Feindangriffes im Bezirk Brenner Gossensaß Tennewies/Ried Pfitschtal Franzensfeste
Bunkerkomplex Bunker Offiziere Unteroffiziere Besatzung Summe Achille 5 9 12 115 136 Titone
7
10
13
167
190
Saturno Imene
3 5
7 7
12 14
102 144
121 165
Zudem gibt es in Brennerbad zwei Bunker, die aber nicht in Betrieb genommen wurden. In Mauls gibt es insgesamt 28 Bunker, die ebenfalls nie in Betrieb genommen wurden. Zehn Bunkeranlagen finden sich zwischen dem Wechsel- und dem Kreuzjoch.
Erst mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 und der darauf folgenden Auflösung der Sowjetunion schwand die strategische Wichtigkeit der Befestigungsanlagen in den Grenzgebieten. 1992 wurde schließlich mit der Auflassung aller noch aktiven Befestigungsanlagen des ehemaligen Alpenwalls begonnen; diese wurde im Jahr 1993 abgeschlossen. „Aufmarschpläne, Pläne zu Bewaffnung und Verminung, zu Sprengungen wichtiger Verkehrswege – wer einen Blick in die Archive der Militärs wirft und darin auf die Pläne für den Ernstfall blickt, der kann erah
Das Buch „Bunker“ beleuchtet die Geschichte der Verteidigungsanlagen, von ihrer Entstehung als Teil des faschistischen Alpenwalls über die Anpassung im Kalten Krieg bis hin zu ihrer Schließung nach Ende des Ost-West-Konflikts. Genauestens beschrieben werden auch das Verteidigungssystem entlang der Linien an Eisack, Etsch, Drau und Rienz, die technischen und militärischen Aspekte, Ausstattung und Bewaffnung und nicht zuletzt die Aufgaben, welche die Bunker in der militärischen Logik übernommen hätten. Die Anlagen selbst werden in der Studie genauestens beschrieben, detailliert nachgezeichnet und fotografisch beeindruckend belegt. Mittlerweile ist bereits die zweite Auflage im Buchhandel erhältlich.
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„scalini 84 stufen“ zum Kunstort erhoben, wo zwischen 2000 und 2007 viel beachtete Performances stattgefunden haben. Die Verteidigungsanlagen in der Brennergegend, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden und deren Bau 1939 intensiviert wurde, waren Teil des „Alpenwalls“, der einerseits als Truppenstützpunkt, andererseits als Verteidigungsblock zur Grenze hin dienen sollte. 1942 wurden die Arbeiten eingestellt. Nach 1949 wurden die Anlagen – auch mit NATO-Beiträgen – teilweise wieder in Stand gesetzt. Die Hauptfunktion der Anlagen sollte künftig in der Abwehr von Panzerverbänden stehen. Im Jahr 1979 wurde ein erster Teil der Befestigungsanlagen, darunter auch Bunker im Pfitschtal, aufgelassen, da ihr Einsatz nicht mehr erforderlich war. Die Verteidigungsanlagen
Einsichten in eine unbekannte Parallelwelt
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zeitgeschichte
Gut getarnter Bunker in Gossensaß: Die Brennerautobahn gehört nicht zu den von der Verteidigungsanlage kontrollierten Verbindungswegen, weil sie erst nachträglich erbaut wurde.
Verteidigungslinie Eisack Die Verteidigungslinie Eisack umfasste folgende Anlagen: Wechseljoch/ Kreuzjoch, Brenner, Brennerbad, Gossensaß/ Tennewies-Ried, Pfitschtal/ Jochsenn, Mauls, Ochsenbichl, Natz-Schabs, Franzensfeste. Im Rahmen des Projekts, das eine erneute Inbetriebnahme der Sperranlagen der Verteidigungslinie Eisack infolge des Kalten Krieges vorsah, wurden die Bunker am Brenner, in Gossensaß/ Tennewies-Ried, Pfitschtal/ Jochsenn und Franzensfeste wieder aktiviert. Der Plan zur Befestigung der ersten Verteidigungslinie (Brennerpassgrenze) sah eine Panzersperre in der Talsohle vor, während ein äußerer Verteidigungsgürtel entlang der Grenzgipfel gebildet werden sollte. Es folgte dann die zweite und dritte Verteidigungslinie bis nach Franzensfeste.
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1992: Ein Sherman-Panzer wird in der Verteidigungsanlage Tennewies bei Gossensaß abmontiert.
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nen, was im Grenzland Südtirol los gewesen wäre, wenn der Kalte Krieg in der 60er, 70er und 80er Jahren ein heißer geworden wäre. Während man Pläne aber ohne weiteres in Schubladen und Archiven verschwinden lassen kann, begegnen wir den steinernen Zeugen dieser Zeit in Südtirol auf Schritt und Tritt. An allen Grenzen, besonders auch am Brenner, hätte den vorrückenden ‚Feind‘ ein erster Gürtel an Verteidigungs- und Sperranlagen erwartet, etwas weiter die Täler hinunter ein zweiter“, so Landeshauptmann Durnwalder in seinem Vorwort zum Buch.
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Großer Schlafraum in einem Bunker am Brenner
Im Jahr 1999 sind dann nicht weniger als 350 Bunker auf Südtiroler Boden nach langen Verhandlungen im Zuge der Abtretung von fast 2.500 Immobilien vom Staat an das Land übergegangen – Anlagen, die bis dahin strengster Geheimhaltung unterlagen und damit Teil einer unbekannten Parallelwelt waren. „Einer Parallelwelt, die glücklicherweise obsolet geworden ist“, wie Josef Urthaler, Direktor der Landesabteilung Vermögensverwaltung, betont. Mit dem Übergang dieser Verteidigungsanlagen an das Land oblag es der Vermögensabteilung, sich ein genaues Bild der Bunker in Südtirol zu machen, sie zu erheben und grundbücherlich eintragen zu lassen. „Unter den Bunkern befinden sich zahlreiche Objekte, die erker dezember 11
Diese Bestandsaufnahme bildet das Gerüst des Buches, das Josef Urthaler, Christina Niederkofler und Andrea Pozza von der Vermögensabteilung des Landes über die Bunker in Südtirol verfasst haben. „Es ist dies ein wichtiges Buch über einen Teil unserer Geschichte, einen Teil unserer Landschaft“, so Durnwalder. „Denn auch wenn wir die Bunker nicht gebaut und auch nicht gewollt haben, so sind sie doch eine Realität.“ lg
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architektonisch und historisch hoch interessant sind und über deren weitere Verwendung wir zu entscheiden hatten“, so Durnwalder. So ist im Auftrag des damaligen Vermögenslandesrates Hans Berger eine Bestandsaufnahme über 20 der herausragenden Strukturen entstanden, „die wir nun museal nutzen wollen“, so der Landeshauptmann. Einige der Bunkeranlagen sind mittlerweile vom Land bereits auch zum Verkauf angeboten worden.
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aktuell
„Grässlicher Röstrauch“ in Graßstein Über den einstigen Bergbau in der Wipptaler Talenge
In der durch die Tiroler Freiheitskriege 1809 berühmt gewordenen Talenge, wo von den Westhängen der Puntleider Bach herabstürzt, liegt die zur Gemeinde Franzensfeste gehörende kleine Fraktion Grasstein (844 m) mit ihrer spärlichen Einwohnerzahl. In einer Brixner Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1234 an das Kloster Neustift taucht der Name „Grozenstein“ (großer Stein) erstmals als Ortsbezeichnung auf. Der erst später umgeformte Name Graßstein, im Volksmund „Groaßstuan“, italienisch Le Cave, was soviel wie Steinbrüche bedeutet, weist auf schon seit alters bezeugte Granitsteinbrüche hin. Erzabbau Zur Blütezeit des Tiroler Bergbaues im 15. und 16. Jahrhundert strömten viele Bergleute in den Sterzinger Raum. In den Jahren zwischen 1555 und 1558 eröffnete die Gewerkenfamilie der Fugger aus Augsburg auch
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Die Gewerkenfamilie der Fugger aus Augsburg eröffnete in der Gegend um Graßstein 26 Schächte, die nach Planeten und Heiligen benannt wurden. Jakob Fugger, der Begründer des Augsburger Großunternehmens
in der Gegend um Graßstein 26 Schächte, die nach Planeten und Heiligen benannt wurden. Abgebaut wurden hauptsächlich Kupfer- und Schwefelkies, aber auch Bleiglanz, Silber, Zinkerze (Zinkblende), Quarze und Flussspat, die den Möglichkeiten und Erfordernissen entsprechend ausgeschrotet wurden. Aller-
dings hatte dieser Bergbau auch viele negative Folgen. 1530 erwarb Anton Fugger zur Errichtung einer größeren Schmelzanlage bei Graßstein einen vom Gewerken Paumgartner betriebenen Hüttschlag. Am 31. Oktober 1534 bat der Statthalter des Brixner Bischofs, der Kaiser möge als Schirmvogt von
Brixen denselben einstellen, da durch den beabsichtigten Bau der Fuggerischen Hütte in Graßstein den armen Untertanen das Holz verteuert und nicht nur die Städte Brixen und Klausen, sondern die ganze Umgebung geschädigt würde. Auch der Kanzler Ulrich Propst aus Neustift beklagte sich am 3. November 1534 beim Kaiser, dass der Fuggerische Verweser Hans Mat in Mittewald den dem Kloster Neustift gehörigen Wald eigenmächtig für das Schmelzwerk in Graßstein verhacke. 1535 beschwerte sich der Bergrichter in Innsbruck, dass die Fugger zehntausend Hölzer auf dem Wasserweg nach Graßstein bringen und auch aus dem Maulser Tal und aus Pfitsch Holz beziehen wollen. Landesherr Ferdinand I. befahl deshalb, dass Anfang 1535 Kommissionäre mit der Untersuchung dieser Angelegenheit beauftragt würden. Das im Maulser Tal liegende Holz und die Holzkohle durften nach Graßstein gebracht werden.
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Hätte der Bergbau weiterhin geblüht und die Schmelzhütte in jener Zeit nicht an Bedeutung verloren, wären die umliegenden Wälder sicherlich stark abgeholzt worden. Dies alles war den Fuggern gleichgültig, da sie wussten, wie sehr die Habsburger (Karl V. und Ferdinand I.) finanziell von ihnen abhängig waren und deshalb nichts gegen ihre Interessen unternehmen würden. Aus einem Gesuch von Martein von Lehen und Hanns Rammerstainer vom 1. Juni 1535 geht hervor, dass durch den Fuggerischen Verweser in Graßstein eine große Hütte mit sechs Öfen, ein Röstofen, eine Köhlerhütte, ein Erzkasten, ein Haus und eine Badstube errichtet wurden. All dies sollte wenigstens innerhalb einer Umzäunung liegen. Es sei aber viel Zeug auch außerhalb des Zaunes aufgehäuft worden, wodurch Grundstücke, Äcker und Wiesen nicht bearbeitet werden konnten. Eine Mühle wurde abgerissen und ein Archenbau zerbrochen. Immer häufiger wurden Klagen und Einwände der Anrainer laut, dass der „grässliche Röstrauch“ für Landwirtschaft, Vieh und Menschen sehr schädlich sei. Äcker und Wiesen seien durch den Rauch bereits verdorben.
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Die Bauern dieser Gegend sagten oft, dass man hier nicht mehr wohnen könne, wenn das so weitergehe. Doch die Fugger schmolzen in der Talenge ungehindert weiter. Die Belastung für die umliegenden Höfe wurde wohl erst ab dem Jahr 1720 geringer, als das Schmelzwerk in Graßstein endgültig aufgelassen wurde. Heute sind die Bergwerksstollen längst verfallen und verwachsen; nur noch einzelne Schutthalden zeugen vom einstigen Graßsteiner Bergsegen. Noch heute tragen zwei Häuser in Graßstein Namen, die auf den ehemaligen Bergbau und die damit zusammenhängenden Arbeitsvorgänge hinweisen. Es sind dies der Stampferhof und das Schmölzerhaus. Mündlichen Überlieferungen zufolge soll der Name „Stampfer“ vom Erzstampfen (Zerkleinern des Erzes) herrühren, während der Name „Schmölzer“ auf das Erzschmelzen hinweisen soll. Granitabbau Der Reiseschriftsteller und Geologe Adolf Pichler (1819 – 1900) schrieb in seinem Reisebericht „Kreuz und Quer“ (Leipzig 1896) über Graßstein unter anderem
Folgendes: „Der Steinbruch zieht sich an dem Sporn des Gebirges empor, der an das rechte Ufer des Eisacks vorspringt. Vom Felsen dehnt sich die Halde zum Flusse; größere und kleinere Blöcke sind unter dem Schutte verstreut, überall hört man den scharfen Ton der Stahlmeißel, den gleichförmigen Takt der Hämmer. Unter dem Schutte modern die Leiber der Arbeiter, welche die herabstürzenden Trümmer begruben. Hoch oben am Geschröfe sieht man die Sprenglöcher; die Arbeiter wurden mit Seilen herabgelassen, um sie zu bohren und zu laden; da, als jene noch in der Luft schwebten, rissen die Stricke, die Arbeiter stürzten in die Tiefe und ihnen nach das Steingetrümmer. In das ferne Welschland flog ein Brief des Ingenieurs, um den Angehörigen das Unglück mitzuteilen. Witwen und Waisen weinten, hier aber hämmern die Steinmetzen weiter, zu Häupten die gleiche drohende Gefahr, gleichgültig gegen das Verhängnis, das ihre Brüder vernichtend traf.“ Schon aus der Zeit des maximilianischen Krieges gegen die Republik Venedig ist bekundet, dass um 1509 steinerne Kanonenkugeln aus Graßsteiner Gra-
nit hergestellt und als Geschützmunition der Geschütze „Gnad Dir Gott“ und „Schöne Kathl“ verwendet wurden. Im Jahr 1895 wurde gerühmt, dass das Absatzgebiet der Granitverarbeitung sich ständig erweitere. Hauptsächlich fand dieser Granit beim Brennereisenbahnbau sowie beim Bau des Reichsrats- und Börsengebäudes von Wien Verwendung. Damals wurde in Prospekten gepriesen, was aus diesem Granit alles hergestellt werden kann, so beispielsweise Säulen, Pfosten, Stufen, Podestplatten, Sockel, Fenster- und Türstöcke, Einfassungen jeder Art, Brunnen oder Mühlsteine. Obwohl Graßstein eine kleine Siedlung ist, erbaute man dort eine Eisenbahnstation mit einer Verladerampe, weil von den Steinbrüchen zeitweilig große Mengen von Granitsteinquadern abtransportiert wurden. Vielen einheimischen und fremden Arbeitern boten diese Granitbrüche einen sicheren Lebensunterhalt. Noch bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden dort Zier-, Bau- und Pflastersteine für die Stadt Innsbruck gewonnen. Aus dem Nachlass von Willi Tolpeit, Mauls
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Mobilität
Südtirol Pass ab Mitte Februar
wirtschaft
Ein Tal voller Wege Der Tourismusverband Eisacktal und die Südtirol Marketing Gesellschaft arbeiten seit einem Jahr an der Profilierung zum „Tal der Wege“. Rund-, Erlebnis- und Premiumwege sollen die Stärken des Wipp- und Eisacktales erkundbar machen.
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Am 14. Februar ändern sich im öffentlichen Nahverkehr Tarife und Tickets. Alle bisherigen Busund Zug-Abos (Überland-Abo, Stadt-Abo und Familienkarte) werden durch den neuen Südtirol Pass ersetzt. Der Pass gilt für alle Strecken in Südtirol und – sofern er nicht verlängert wird – für ein Jahr. Das Neue daran: Das Ticket muss beim Ein- und Aussteigen nicht entwertet, sondern nur zum Gerät hingehalten werden. Die Bezahlung erfolgt nach gefahrenen Kilometern. Je mehr Kilometer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren werden, desto günstiger wird der Kilometertarif. Der Pass soll nicht nur Pendler, sondern jeden Südtiroler zur umweltfreundlichen Mobilität animieren. Je mehr Kilometer gefahren werden, umso günstiger wird der Tarif. Die Karte kostet maximal 640 Euro im Jahr bzw. 530 Euro mit Familientarif. Berufspendler, rät das Amt für Mobilität, sollten den Pass rechtzeitig beantragen. Im Internet unter www.suedtirolmobil.info kann ein Benutzerkonto angelegt werden, auf dem jederzeit der Kilometerstand eingesehen und die Rechnungen kontrolliert werden können. Der Pass kann auch an den Fahrkartenschaltern und bei allen Verkaufsstellen des Südtiroler Verkehrsverbundes beantragt werden. Bisherige Abo-Besitzer erhalten einen Bonus: Wer 2011 ein Überland-, Stadt-Abo oder eine Familienkarte besitzt, bekommt für das erste Jahr 500 Kilometer auf seinem persönlichen Konto gutgeschrieben. Familien (ab einem Elternteil mit Kind unter 18 Jahren) starten außerdem mit einem ermäßigten Tarif.
33 Wege haben die To u r i s m u s v e r e i n e bereits zu empfehlenswerten Rundwegen auserwählt. Im Wipptal sind es die Weißwand-Runde in Pflersch (15,7 km), die Sieben-Seen-Runde in Ridnaun (19,7 km), der Ladurner Rundweg (3,3 km), die Roßkopf-Runde (5,1 km), die Almwanderung Telfes (9,5 km), der Rundweg GasteigStange-Mareit (9,9 km), der Trenser Höhenweg (5,8 km) sowie für Mountainbiker die große Grenzkammrunde am Brenner (47,7 km) und die Route von Sterzing zur Hühnerspielhütte und zurück (25,7 km). Erlebniswege stellen ein typisches Produkt oder Thema wie den Apfel oder das Silber-Bergwerk in den Mittelpunkt. Der Weg muss zu Fuß, per Rad oder über öffentliche Verkehrsmittel machbar sein und mindestens einmal im Jahr Schwerpunkt einer Veranstaltung oder eines gastronomischen Angebotes sein. Premiumwege sind überregionale Wege mit thematischem Schwerpunkt wie der Keschtnweg. Erlebnis- und Premiumwege sind derzeit in Ausarbeitung. Zwischen Anfang Juni und Mitte Juli sollen auch aktive Genusswochen mit
täglich geführten Touren und Qualitätsprodukten angeboten werden, wie eine Almwanderung mit Besichtigung einer Almkäserei und Verkostung oder Urlaubspakete. Das neue Projekt „Mein Weg“ gibt Gastwirten die Möglichkeit, ihre persönliche Wander- und Wegempfehlung an Gäste weiterzugeben und sie auf einer digitalen SüdtirolKarte einzuzeichnen. Intern diskutierte der Vorstand vor kurzem über die Organisation des Verbandes. Nach Peter Righi, der den Tourismusverband zehn Jahre lang geleitet hat, hat 2010 die SMG für zwölf Monate die Führung übernommen. Dass ihr Beauftragter Thomas Plank nur wenige Tage in der Woche im Verband ist und gleich viel verdient wie ein Vollzeit-Direktor, stieß einigen Mitgliedern sauer auf. Auch sei es nicht gesetzeskonform, einen Tourismusverband ohne eigenen Geschäftsführer zu leiten. Mit einer Stimme Mehrheit entschied der Vorstand, die Führung durch die SMG doch um ein Jahr zu verlängern. Interpretiert wird der Beschluss als „Übergangslösung“. So sieht auch das Gesetz daran kein Hindernis.
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Leitner baut am größten Riesenrad der Welt mit 2013 wird im Spielparadies Las Vegas (USA) ein 168 m hohes Riesenrad stehen. Der „High Roller“, so nennt es Projektbetreiber Ceasars Entertainment, wird zum Anziehungspunkt für das neue Vergnügungs- und Einkaufsviertel „Linq“, dessen Restaurants, Shops und Clubs rund 1.500 Menschen Arbeit bieten wollen. Die 28 Glaskabinen baut KabinenSpezialist Sigma der Seetech Global Industries AG, die zur LeitnerGruppe aus Sterzing gehört. Jede Kabine fasst bis zu 40 Personen und wird wie ein kugelförmiges, durchsichtiges „Spaceshuttle der Zukunft“ am Riesenrad montiert.
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aktuell
Gesicherte Zufahrt Der Straßendienst Eisacktal hat im Herbst die Zufahrtsstraße zum Poschhausstollen sichern lassen und auf 1.000 Laufmetern alte Holzleitplanken durch neue ersetzt. Im Frühjahr folgen weitere 1,2 Kilometer. Die 93.000 Euro teuren Arbeiten führt das Unternehmen Klapfer Bau aus Terenten durch.
Franzensfeste
Arbeiten vergeben Ende Okober hat das Landesamt für Bauaufträge umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an der Festung Franzensfeste vergeben. Den Zuschlag erhielt die Firma Lanz Metall GmbH aus Toblach mit einem Vertragspreis von rund 237.000 Euro. Die gesamten Kosten der Arbeiten belaufen sich auf 244.757 Euro. Ausgeführt werden dringende Sicherheitsmaßnahmen und Arbeiten für die Fluchtwege.
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Plan zum Schutz Ein Interreg-Projekt zeigt auf, wie bewohnte Gebiete im Wipptal besser vor Naturgefahren geschützt werden könnten. Was es den Gemeinden letztendlich bringt, hängt davon ab, wie sie mit den Ergebnissen umgehen.
Hochwasser, Lawinen, Steinschlag, Muren: Naturgefahren richten im Wipptal seit jeher immer wieder Schäden an. Die Vorfahren sind diesen Gefahren der Not gehorchend ausgewichen. Die heutige Generation tut das nur noch zum Teil. Bauboom, Nutzungsdruck und Bausünden machen immer mehr und teure Schutzbauten erforderlich. Dabei könnte ein Teil der Schäden durch gute Vorsorge vermieden werden. Ein Pilotprojekt zeigt, wie das geht. 28 Partner untersuchen seit eineinhalb Jahren die Gemeinden Gschnitz, Navis, Obernberg, Schmirn, Trins, Vals in Nordtirol und Brenner, Ratschings, Sterzing und Pfitsch auf bisherige und zukünftige Naturgefahren und stellen diese in Schäden- und Risikoszenarien nach. Hinter dem Integrierten Regionalen Entwicklungskonzept (IREK) stehen Landesämter in Nord- und Südtirol, u. a. die Tiroler Abteilungen für Wildbachund Lawinenverbauung, Raumordnung-Statistik, Wasserwirtschaft, die Südtiroler Abteilungen für Wasserschutzbauten und Brand- und Zivilschutz mit weiteren Abteilungen der Autonomen Provinz Bozen, der INTERREG-Rat sowie die obgenannten zehn Gemeinden.
Foto: Autonome Provinz Bozen, Abteilung Wasserschutzbauten
Maiern
Inzwischen liegen erste Ergebnisse vor. Gefahrenkarten zeigen auf, welche Gebiete in den einzelnen Gemeinden für Katastrophen wie Hochwasser, Murgang und Lawinen gefährdet sind. Die Informationen stützen sich auf Berechnungen, Beobachtungen und Erfahrungen: Wie häufig ist mit einem bestimmten Ereignis zu rechnen? Wie intensiv fällt es aus? Ist die Gefahr erheblich, mittel oder gering? Die Ergebnisse dienen nun als Grundlage für die Ortsplanung, die Planung von Schutzmaßnahmen und Notfallplanung, beispielsweise bei Evakuierungen. Bei IREK-Foren in Kematen, Mareit und Gossensaß tauschte sich die Bevölkerung und Entscheidungs-
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PR
träger wie Gemeinde und Feuerwehr mit Technikern aus und brachten lokale Erfahrungen ein. Dies, um gemeinsam einen Maßnahmenkatalog auszuarbeiten. Raumentwicklungskonzepte sollen aufzeigen, wie sich die einzelnen Gemeinden in den nächsten Jahrzehnten entwickeln werden. Eine Umfrage unter den Gemeinden hatte ergeben, dass neben dem Siedlungs- und Wirtschaftsraum auch die Versorgung und Erreichbarkeit gesichert sein soll. In mehreren Gemeinden bestehe eine wahrnehmbare Abwanderungstendenz in urbane Räume und in Gemeinden mit starker Siedlungsentwicklung steige der Siedlungsdruck. Alle Gefahrenzonen zu schützen, ist allein aus Kostengründen nicht möglich. Die beschränkten öffentlichen Mittel werden deshalb dort eingesetzt, wo sie am wirksamsten sind: an Siedlungen, Bauzonen und öffentlichen Gebäuden. Auch die Bevölkerung wird lernen müssen, mit einem gewissen Restrisiko zu leben und künftig manches Bau-Veto der Gemeinde in Kauf zu nehmen. Das IREK-Projekt hat eine erste Grundlage geschafffen. Jetzt liegt es an den Gemeinden, die Ergebnisse zu verfeinern, verbindliche Gefahrenzonenpläne auszuarbeiten und Maßnahmen zu setzen. Das Pilotprojekt kostet eine Million Euro und könnte – sofern die EU 2013 erneut Gelder dafür bereitstellt – in anderen Gemeinden Südtirols fortgeführt werden. rb
Sterzing
Ötztaler Radmarathon: Sperrzeiten optimieren Vor kurzem trafen in Sterzing Organisatoren sowie Gemeindeund Tourismusvertreter zusammen, um Probleme und Chancen rund um den Ötztaler Radmarathon zu besprechen.
(v. l.) Bürgermeister Sebastian Helfer, der Tiroler Gemeindenverbandspräsident Ernst Schöpf, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Bürgermeisterstellvertreterin Dolores Oberhofer Leitner, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Tirol Oliver Schwarz und OK-Chef Ernst Lorenzi
Auf Initiative der Bürgermeister von Sölden und Sterzing, Ernst Schöpf und Fritz Karl Messner, haben sich vor kurzem im historischen Ratssaal der Stadt Sterzing die Organisatoren des Ötztaler Radmarathons, OKChef Ernst Lorenzi und Oliver Schwarz, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ötztal, mit den betroffenen Bürgermeistern des Wipptales und des Passeiertales sowie dem HGV-Gebietsobmann Hermann Gögl und dem Sterzinger Tourismusvereinsdirektor Josef Turin getroffen, um die Probleme der Straßensperren anlässlich des Ötztaler Radmarathons zu besprechen. Dabei wurden Möglichkeiten zur Optimierung der Sperrzeiten und der gesperrten Streckenabschnitte erörtert. Gleichzeitig wurde vereinbart, den Ötztaler Radmarathon auch für eine touristische Werbe- und Marketingkooperation für die Gemeinden des Wipptales und des Passeiertales zu nutzen, um das gesamte Gebiet rund um das Timmelsjoch und den Brennerpass zu bewerben, im Besonderen auch die Brenner-Radroute als Radregion. Bezüglich der Straßensperren ist für die nächste Zeit eine weitere Aussprache mit den Organen der öffentlichen Sicherheit, allen voran mit dem Regierungskommissär und dem Quästor, geplant.
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50.000 Mitglieder beim Weißen Kreuz Seit August zählt das We i ß e K re u z s ü d t i rolweit über 50.000 Mitglieder – so viele wie nie zuvor. Mit ihren Beiträgen werden wichtige Projekte und Aktionen finanziert, u. a. auch die erfolgreiche Arbeit für die WeißKreuz-Jugend und die Notfallseelsorge. Wer Mitglied wird – der Jahresbeitrag beträgt 25 Euro –, erhält auch Vorteile wie sechs kostenlose Krankentransporte und Rabatte auf weitere Transporte, ein Gratis-Ticket bei einem Flugrettungseinsatz, kostenlosen Anschluss des Hausnotrufgeräts und einen Erste-HilfeGrundkurs. Die Mitgliedschaft bei „Weltweiter Rückholdienst“ gibt die Sicherheit, im Notfall auch aus fernen Ländern gut und kostenlos nach Hause transportiert zu werden (Familiengebühr 95 Euro). Nähere Infos unter www.wkcb.bz.it.
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Brenner
„Russenweg“ instand gesetzt Interreg-Projekt NESBA abgeschlossen
Die nachhaltige Entwicklung von Schutzwäldern, BiomasseVersorgung, Almwirtschaft und Bergtourismus ist Schwerpunkt eines grenzüberschreitenden Projekts, das nun vor dem Abschluss steht. Vor kurzem wurden die Arbeiten am Brenner vorgestellt.
Seit drei Jahren wird an der Umsetzung des Interreg-Projektes NESBA unter der Leitung des Forstinspektorates Sterzing gearbeitet. Weitere Partner waren die Gemeinden Obenberg und Gries am Brenner, die Bezirksgemeinschaft Piave (Belluno) und die Landesforstdirektion des Veneto. Ziel des Projektes ist die nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege von Schutzwäldern, die Sanierung und Errichtung von neuen Forstund Wanderwegen, die nachhaltige Nutzung von Biomasse sowie Alm-Meliorierungen. Ende Oktober wurden die Arbeiten am Brenner vorgestellt. Diese, so Bürgermeister Franz Kompatscher, hätten überaus positive Auswirkungen auf die Forst- und Almwirtschaft in der Gemeinde Brenner und auf den Tourismus rund um den Brennerpass. Forstinspektor Franz Sigmund berichtete detailliert über die Ar-
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beiten in der Gemeinde Brenner: Dort wurden der Postalm-Forstweg und die Almwege der Steinalm und der Grube saniert sowie in Außerstein ein Forstweg angelegt. Instand gesetzt wurden auch die beiden grenzüberschreitenden Wandersteige von Ast zum Portjoch und der Russenweg. Zur Schutzwaldpflege wurden bei Brennerbad und im Postwald Durchforstungen durchgeführt, an Jungbäumen Verbissschutzvorrichtungen angebracht und mit einem Helikopter 1.907 Festmeter Holz zu Tal geflogen. Orazio Andrich von der Bezirksgemeinschaft Belluno und Helmut Gassebner von der Bezirksforstinspektion Steinach stellten die Arbeiten in ihrer Region vor. Rund um den Obernbergersee – früher auch Pedrünser See genannt – wurde das vier Kilometer lange Wegenetz angelegt bzw. saniert. rr
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Brennerachse
Steinschlaggefahr einschränken Franzensfeste einer von drei Testorten in Südtirol
Das auf drei Jahre ausgelegte EU-Projekt „PARAmount“ soll die Schadensanfälligkeit von Verkehrsverbindungen im Alpenraum durch Naturgefahren eruieren. 13 Projektpartner quer über den gesamten Alpenbogen – von Slowenien über Österreich, die Schweiz und Italien bis hin nach Frankreich – nehmen daran teil. Nutzer und Betreiber von Verkehrsinfrastrukturen sowie Experten im Naturgefahrenmanagement arbeiten dabei zusammen. Für Südtirol sind dies das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung und die Landesabteilung Zivilschutz. Ziel des Projekts ist es, Gefahren
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einzuschätzen und die Schadensanfälligkeit, das Risiko und die Effizienz der Schutzbauten entlang dieser Achse abzuschätzen. Dadurch soll die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer erhöht werden. Zudem seien Präventivmaßnahmen in jedem Fall billiger als Folgekosten. Im Mittelpunkt der Untersuchungen in Südtirol stehen Felsstürze, Felsgleitungen und Blockkippen. An der Brennerachse in Südtirol wurden 648 Punkte erhoben, an denen Steinschlaggefahr herrscht. An 19 Stellen, so die Südtiroler Projektleiterin Claudia Strada, sei das Steinschlagrisiko sehr
hoch, an 500 Stellen hoch und an 141 Stellen mittelhoch. Im ganzen Land sind laut Strada insgesamt 3.800 Straßenabschnitte mit Steinschlaggefahr ausgemacht worden. Weil die Steinschlaggefahr in der Gemeinde Franzensfeste besonders hoch ist – in der Vergangenheit mussten wegen Vermurungen der Autobahn, Staatsstraße und Eisenbahn immer wieder große Schäden und sogar Tote beklagt werden – wurde dieser Abschnitt des Eisacktales neben Salurn und Atzwang als Testort des Projekts ausgewählt, an dem Simulationen durchgeführt werden. „Dadurch können
wir sehen, welche Auswirkungen eine Verkehrsunterbrechung für das gesamte Verkehrsnetz und die Bürger hat“, so Federico Rupi von der Universität Bologna. Derzeit steckt die Landesverwaltung pro Jahr rund sieben Millionen Euro in den Steinschlagschutz, wobei Investitionen für Tunnelbauten nicht mit einberechnet sind. Seit 2004 führt das Land zudem ein Kataster der Schutzbauten; für insgesamt 3.000 Straßenabschnitte gibt es eine Liste mit Risikoerhebungen. In Kürze, so Strada, werde die Prioritätenliste für Steinschlagschutzmaßnahmen an den Südtiroler Straßen angepasst.
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gesellschaft
Trockengelegt Wein war sein Leben. Über zehn Jahre lang. Heute ist Peter Stockner nüchtern – und hilft anderen, von der Flasche wegzukommen. Jedes Mal, wenn Peter Stockner Butter isst, muss er sich übergeben. Das war schon als Kind so. Er ekelt sich vor Tabak, obwohl er früher päckchenweise Zigaretten geraucht hat. Beim Wein ist es anders. Ein Tropfen in seinem Mund und sein Körper atmet ihn ein wie die Luft, welche die Lungen zum Atmen brauchen. Peter aus St. Andrä weiß, dass er und Alkohol nicht ohneeinander können, aber noch weniger können sie miteinander. Jahrelang hat er gebraucht, seine Sucht nach „diesem Gift“ in den Griff zu bekommen. Jahrelang hat er sich auch gefragt, wie es so weit kommen konnte. Heute sagt er: „Meinem Körper fehlen einfach genügend Abwehrkräfte.“ Peter ist zwölf, als ihm ältere Musikanten bei den Probenpausen ein Glas Wein einschenken, 13, als er sich zuhause Wein mit Zucker mischt, 16, als er sich mit Bauernsöhnen im Weinkeller Mut antrinkt, um Mädchen anzusprechen. Mit 21 begießt er den „Congedo“ mit „Tiroler“, Weißwein-Bitter. Nie hätte sich Peter gedacht, dass Alkohol einmal sein Leben beherrschen wird. Er hätte es auch nie zugegeben. Er ist rüstig und jung, erst Tischler, dann Bauhofarbeiter. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater. Er spielt Schlagzeug, musiziert mit Kollegen und
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trinkt mit ihnen, eineinhalb, zwei Liter, weil es in Gesellschaft einfach lustig ist. Bald trinkt Peter nicht mehr nur am Wochenende. Um 11.00 Uhr klappert er mit dem Briefträger, dem Milchführer und dem alten Maurermeister drei Gasthäuser ab, manchmal zweimal hintereinander, trinkt sechs Gläser am Vormittag, zu Mittag einen Gewässerten, vor dem Gehen einen zum Mitnehmen. Bier bläht seinen Bauch auf, „das Weinl“, wie er es nennt, schmeckt von Glas zu Glas besser. Um 17.00 Uhr, Feierabend, macht er sich durch sechs Bars zwischen Milland und St. Andrä auf den Weg nach Hause. S e i n e F r a u ä rg e r t d a s . S i e schimpft: „Warum kommst du nicht zum Essen?“ Peter sucht Ausreden, „hab’ noch jemanden getroffen“, und denkt sich insgeheim: „Wenn sie sowieso schimpft, bleibe ich gleich bis neun weg.“ So geht es monatelang. Eines Morgens wacht Peter mit Schwindel, Bauch- und Magenschmerzen auf. Seine Frau macht ihm Tee. Der Magen bleibt flau. Als ihm eine Gastwirtin einen Cynar reicht, geht es ihm wieder gut. Bald merkt Peter, dass er morgens „einen Schluck“ braucht, damit der Frühstückskaffee „unten“ bleibt.
Peter Stockner: Seit er trocken ist, feiert er jedes Jahr zwei Geburtstage. Er ist 67, aber eigentlich 31 - ein Dritteljahrhundert abstinent. Mit seiner T-Shirt-Kampagne warnt er Jugendliche vor Alkoholmissbrauch.
Wein, sagt Peter, versetzt ihn in eine andere Welt. Rauschtrinker trinken bis zum Rausch, Problemtrinker, um Probleme zu ersäufen, Quartaltrinker schütten sich tagelang zu. Peter ist ein Spiegeltrinker: Er braucht sein Level – drei Liter am Tag. Ist es mehr, muss er den Wein hinunterwürgen, zu wenig, verkrampft sich sein Bauch. Jahre vergehen, die Sucht bleibt, die Beziehung leidet. Als ihm Peters Frau einen Zeitungsartikel über Anonyme Alkoholiker vor die Nase setzt, sagt er: „Lies ihn doch selber.“ Als sie ihm eine runterhaut, haut er nicht zurück und bleibt ruhig. „Sonst bekomm ich noch Probleme mit der Polizei.“ Wenn die Familie sonntags spazieren geht, muss Peter je-
de Stunde aufs Klo. Die Kinder wundern sich. „Warum kann Papi nicht hinter einem Baum Pipi machen?“ Peter kann nicht anders, er muss ins Gasthaus. „Sonst heißt es dort noch, ich wäre krank. Das wäre eine Schande für einen Alkoholiker.“ Seine Sucht merkt auch sein Chef. Peter arbeitet langsam, ist ständig müde, muss einmal die Stunde „kurz weg“. „Ich glaube, du hast ein Alkoholproblem“, sagt sein Arbeitgeber. Peter glaubt das nicht. „Ich brauche Wein zum Leben. Wie kann er da schaden?“ Ende Februar 1979 bricht Peter beim Holzarbeiten zusammen. Kreislaufprobleme. Nach dem Krankenhaus muss er sechs Wochen zur Therapie. Noch immer
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denkt Peter, er hat den Alkohol in Griff. Ein halbes Jahr nach der Therapie nippt er an einem Bier („Weil eines tut ja nichts“), kurz darauf trinkt er eine Weinflasche leer. Dann noch eine. Ein paar Monate später warnt ihn sein Körper noch einmal, er bricht erneut zusammen. Peter bekommt zum ersten Mal Angst: „Ich will nicht als armer ‚Zoggler‘ enden“, schießt es ihm durch den Kopf. Dann ändert er sein Leben. Er hört auf den Hausarzt, der ihm rät, einer Gruppe beizutreten, um zu reden. Er bemüht sich, verdrängt den Alkohol, meidet Gasthäuser. Zwei Tage lang gelingt es ihm, dann 14. Am 21. Tag ist seine Frau, die kurz davor war, ihre Sachen zu packen, immer noch da. Und sie bleibt. Nach einem halben Jahr sagt Peter zu ihr: „Ich müsste mich bei dir entschuldigen. Der Alkohol hat mich fertig gemacht.“ Sie antwortet: „Lass nur.“ Fünf Jahre vergehen, bis Peter so richtig bewusst wird, was er seiner Familie angetan hat. Über seine Sucht zu sprechen, fällt ihm anfangs schwer, aber je öfter er
redet, desto leichter fällt es ihm. Er baut Selbsthilfegruppen im Eisacktal auf, wird Vizepräsident im Alkoholkrankenverband Südtirol, erzählt seine Geschichte, wieder und wieder. Sagt, wie wichtig es sei, zwei Jahre lang eine Gruppe zu besuchen und Lieblingshobbys zu suchen und dass er scharfe Alkoholkontrollen auf den Straßen befürwortet. Er lernt viele Schicksale kennen, hört, wie vielen es in Südtirol ähnlich ergeht, wie es ihm ergangen ist. Wenn Peter heute durch die Stadt geht, erkennt er sofort, wer eine kaputte Leber hat. Starrer Blick, fleckige Wangen, aufgetriebenes Gesicht, dunkle Sonnenbrillen. „Vor allem Frauen wollen verdecken, dass sie trinken. Angehörige auch. Alkoholsucht ist noch immer ein Tabu. Dabei weiß es eh jeder.“ Inzwischen suchen viele bei ihm Hilfe. Wenn ihn aber jemand im Gasthaus anspricht, gibt ihm Peter keine Antworten, sondern seine Visitenkarte. „Unter vier Ohren redet es sich leichter.“ In Sterzing trifft er sich seit einem Jahr mit sechs Wipptalern. Einer
Wer helfen kann Fachdienste • Therapiezentrum Bad Bachgart, Rodeneck, Tel. 0472 887600 • Dienst für Abhängigkeitserkrankungen, Brixen, Tel. 0472 835695 • EXIT – Suchst du einen Ausweg? Bozen, Tel. 0471 203111, Grüne Nummer 800 621 606 Selbsthilfegruppen • „Club Palme“, Sterzing, und „Club Rose“, Brixen (Alkoholkrankenverband Südtirol), Tel. 340 4904844 • Hands Gruppe, Brixen, Tel. 0472 837112 • AL-ANON, Brixen, Tel. 334 9721461, 0472 831591 und 0472 835663 • AA – Anonyme Alkoholiker Brixen, Brixen, Tel. 0472 855237 und 348 2459929
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Angehörigen und fünf „Abstinenten“. Sie reden jede Woche, wie es ihnen die sieben Tage davor ergangen ist. „Das hilft, weil es so schwerer fällt, zur Flasche zu greifen.“ Die Selbsthilfegruppen in Südtirol bekannt zu machen, ist aber schwierig. „Die Ärzte geben in Krankenhäusern meine Visitenkarte an Alkoholkranke nicht weiter. Wegen der Privacy.“ Deswegen versucht es Peter auf seine Weise. Er initiiert T-Shirt-Kampagnen, diskutiert mit Gesundheitslandesrat Richard Theiner, wie Süchtigen geholfen werden kann, mit Medizin, Beratung, stationärer Aufnahme. „Helfe ich einem Alkoholkranken, helfe ich einer ganzen Familie.“ Peter besucht auch Schulen. Wenn er über sein Leben erzählt, wird es in den Klassen mucksmäuschenstill. Wenn er Drittklässler in Mittelschulen fragt: „Wer von euch hatte noch nie einen Rausch?“, hält fast nie ein Mädchen oder ein Junge die Hand auf. „Einmal Erfahrung sammeln ist gut“, sagt Peter dann meistens. „Drei Glas Wein, drei Bier oder drei Schnäpse in 24 Stunden könnte jeder Mensch trinken, ohne abhängig zu werden. Aber kein viertes. Das bauen Organe nicht mehr ab.“ Seit er trocken ist, feiert Peter jedes Jahr zwei Geburtstage. Er ist 67, aber eigentlich 31 - ein Dritteljahrhundert abstinent. „Hätte ich weitergetrunken, wäre ich heute tot“, sagt er leise, während er ein Büchlein reicht, das er über sein Leben geschrieben hat. Manchmal denkt er daran, wie es wäre, ein Glas Wein zu trinken. Oder wie es wäre, wenn sein Körper von Natur aus Alkohol genauso hassen würde wie Butter. Er weiß, dass seine Krankheit nicht geheilt, nur stillgelegt werden kann. In ihm tickt eine Bombe. „Ein Tropfen und ich bin wieder fällig.“ Inzwischen kann Peter aber mit solchen Gedanken umgehen. Er wischt sie weg, schiebt sie beiseite, wie es Scheibenwischer mit Regentropfen tun. Und dann wird die Sicht wieder klar, weil er weiß: „Es geht nur noch ohne.“ rb 39
aus dem leben
Dreimal 90 Geburtstagsfeier für Anna Staudacher, Berta Braunhofer und Max Dolliana in Gasteig
Beim ersten Seniorentreffen in Gasteig nach der Sommerpause ließ man die beiden gebürtigen Jaufentalerinnen Anna Staudacher und Berta Braunhofer, die
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Glückwünsche überbrachten Kooperator Michael Horrer, Klara Wegscheider, Obfrau der KVW-Ortsgruppe Gasteig, Gemeinderätin Annemarie Wieser Gschnitzer und Vizebürgermeister Thomas Strickner. Für die passende Musik sorgten „Herbert und Sepp“ mit Harmonika und Gitarre. Die drei Jubilare erblickten 1921 in der damals noch selbstständigen Gemeinde Jaufental das Licht der Welt.
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Anna Staudacher kam am 9. April 1921 in Schluppes zur
schon lange in Gasteig wohnen, und Max Dolliana, einen „echten“ Gasteiger, hochleben. Alle drei vollendeten heuer ihr 90. Lebensjahr.
Welt. Beim Bergbauern „Wieser“ wuchs sie mit mehreren Geschwistern auf. Der Schulweg nach Mittertal war im Winter oft lawinengefährdet. Anna lernte früh das harte Bergbauernleben kennen. Sie musste bei jeder Witterung das Vieh hüten und immer wieder im Haus, Stall und auf den Feldern mitarbeiten. In Schluppes wurde früher auch Korn angebaut. Eine alte Mühle und ein geschichtsträchtiger Backofen bei der Ungerhofschenke erinnern noch heute daran. Auf den steilen Bergwiesen, im Volksmund Mahder genannt, ernteten die Bauern das würzige Bergheu. Die „Wieser-Nanne“ galt als fleißige Bauernmagd. Viel Freude bereitete der tiefgläubigen Schlupperin das christliche Brauchtum. Der katholische Glauben spielt heute noch in
ihrem Leben eine bedeutsame Rolle. Sie verteilt immer noch die „Stadt Gottes“ und ist Vorbeterin bei Kreuzweg- und Maiandachten. Etliche Jahre arbeitete sie als Pfarrhaushälterin in Lüsen. Mit ihrem Bruder Hermann baute sie sich in Gasteig ein Eigenheim. Auf Anraten von Konrad Köhl, dem seelsorglichen Betreuer der Senioren, gründete sie 1987 in Gasteig den Seniorenklub. Anna Staudacher blieb ledig, hat aber trotzdem ein Lieblingskind, nämlich ihren Gemüsegarten. Von ihren Geschwistern lebt nur noch die jüngste Schwester Klara. Die 90-Jährige findet es bedauerlich, dass religiöse Werte heute nicht mehr so geschätzt werden. Berta Braunhofer erblickte am 19. Mai 1921 in Sterzing
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das Licht der Welt. Sie verbrachte als Feldhofer-Tochter in Gospeneid mit den Geschwistern ihre Kindheit und Jugend, geprägt von den kleinen Freuden und Mühsalen einer Bergbauer nfamilie. Bei starkem Schneefall musste ein Erwachsener vorauswaten, damit die Kinder von den Gospeneider Höfen zur Schule ins Tal kamen. Dort wurde sie in italienischer Sprache unterrichtet. Berta lernte so fleißig, dass sie sogar einen „premio“ bekam, wie die Zeitung berichtete.
Gern erinnert sie sich an die köstlichen Speisen, welche die Mutter als gute Köchin öfters auftischte. Als ihre Schwester Julia im Sommer einmal das Mittagessen auf das Bergmahd trug, schwitzte sie stark. Sie setzte sich auf einen Stein und erkältete sich so sehr, dass das Mädchen zeitlebens an beiden
Beinen gelähmt blieb. Damals bewirtschafteten drei Braunhofer-Brüder Höfe im Weiler Gospeneid. Einer tat den Ausspruch: „In 50 Jahren wird von uns Braunhofer-Brüdern mit Familien keiner mehr da heroben sein.“ Diese Prophezeiung hat sich bewahrheitet. Heute lebt auf dem Feldhofer-Anwesen die Familie Tschöll aus dem Passeier, ihrem Stammbaum zufolge direkte Nachkommen von Andreas Hofer. Bald nach dem Krieg heiratete Berta Braunhofer den Gasteiger Richard Kofler, dem sie vier Töchter gebar: Edeltraud (1946), Helga (1947), Waltraud (1949) und Margareth (1950). Mit viel Opferbereitschaft sorgte sie für ihre Familie und stand ihrer gelähmten Schwester hilfreich zur Seite. Schwer traf sie der Tod ihres Bruders Adolf während des Zweiten Weltkrieges, der Verlust ihres Mannes, der Unfalltod des Enkels Egon Larch und der Krebstod von Schwiegersohn Max. Die lebensfrohe Frau freut sich besonders, wenn sie im familiären Kreis mit Kindern und Enkelkindern beisammen sein kann. Max Dolliana wurde am 16. September 1921 in Gasteig geboren und ist zur Zeit der älteste männliche Dorfbewohner. Zu seinen beiden jüngeren
Was 1921 noch passiert ist Bei den Parlamentswahlen entsandten die Südtiroler vier Vertreter ins römische Parlament: Wilhelm von Walther, Karl Tinzl, Eduard Reut-Nicolussi und Friedrich Graf Toggenburg. Der Zwölferturm erhielt eine Glocke von 500 kg. Die alten Bräuche des Böllerschießens und der Bergfeuer wurden verboten. Lehrer Franz Innerhofer starb in Bozen durch den Schuss eines Faschisten als erstes Opfer des Faschismus in Südtirol. Der Sommer brachte eine große Hitzewelle mit langer Trockenperiode. Die Volkszählung in Südtirol ergab folgendes Ergebnis: Deutsche: 193.271, Ladiner: 9.910, Italiener: 27.048. Fürstbischof Johannes Raffl trat in Brixen sein Bischofsamt an. Das italienische Königspaar nahm am Festakt zur Einsetzung des neuen Grenzsteines am Brenner teil, wobei Vertreter der Südtiroler fehlten. erker dezember 11
und noch lebenden Schwestern Maria und Anna pflegte er stets ein gutes Verhältnis. Der Hofnahme „Lechner“ rührt daher, dass seine Mutter vom „Lechner“ in Jaufental stammt. Der eigentliche Name des Kleinbauernhofes lautet „Matzler“. Als Bub kam Max zum „Hansiler“ in Jaufental, wo er öfters den kleinen Josef beaufsichtigen musste. Er arbeitete als Viehhirte auf dem Platschjoch und musste, wie viele seiner Jahrgangskollegen, in den Krieg ziehen. Die schweren Kämpfe um Monte Cassino bei Neapel hat er hautnah miterlebt. Der Ehe mit Luise Reider aus Sexten, die beim Lehrer Braunhofer in Gasteig den Haushalt führte, entstammen sieben Kinder: Irmgard (1950), Edith (1952), Maria (1954), Rudi (1955), Norbert (1960), Bernhard (1966) und Katharina-Karin (1968). Max arbeitete viele Jahre als Sagschneider. Dem Ehepaar Dolliana war die Schul- und Ausbildung ihrer Kinder besonders wichtig.
Als geselliger, sozial denkender und politisch aufgeschlossener Mensch nahm der „Lechn-Max“ als Mitglied der FF, des KVW, der Chorgemeinschaft und der SVP-Ortsgruppe regen Anteil am Vereinsleben des Dorfes. Für eine Amtsperiode vertrat er Gasteig auch im Gemeinderat. Gern besucht er auch die monatlichen Treffen des Seniorenklubs, wenn es seine angeschlagene Gesundheit erlaubt.
Luis Palla 41
gesellschaft
„Jugendliche brauchen Treffpunkte“ Patrick Fleckinger ist seit Ende Oktober der neue Jugendarbeiter beim Jugenddienst Wipptal. Der Erker hat mit ihm über seinen neuen Job gesprochen.
Wie alt sind die Jugendlichen, die Sie betreuen? Zwischen zehn und 20 Jahren. Was braucht die Jugend im Wipptal? Im Wipptal sind in vielen Vereinen Jugendliche aktiv. Diese
Erker: Herr Fleckinger, haben Sie sich schon etwas eingelebt? Patrick Fleckinger: Ich habe vor einigen Jahren bereits im Rahmen meines Studiums der Sozialpädagogik ein Praktikum im Jugenddienst Wipptal absolviert. Struktur und Mitarbeiter sind mir deshalb nicht fremd und der Arbeitseinstieg fiel mir nicht schwer. Was sind Ihre Aufgaben? Ich koordiniere die pädagogischen Tätigkeiten im Jugendtreff, betreue den Treffpunkt im Margarethenhaus, begleite die „Mädchengruppe“, fördere die Integration von Jugendarbeiter Patrick Fleckinger: „Es Jugendlichen mit Migrations- im Bezirk ein Jugendzentrum.“ hintergrund, plane Veranstaltungen und Projekte. Außerdem bin ich Ansprechpartner sind meist sozial integriert und für Bands, die das Probelokal können sich dort verwirklichen. in der Lahnstraße gemietet ha- Neben Familie, Schule oder beben, und arbeite mit Mittel- und ruflicher Ausbildung haben sie Oberschulen, Sozialdiensten mit dem Verein ein drittes Standund anderen Institutionen zu- bein für die Sozialisation und Insammen, die sich für die offene tegration gefunden. Es gibt aber auch Jugendliche, die kein InterJugendarbeit einsetzen.
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esse haben, einem Verein beizutreten. Deshalb brauchen sie Orte, an denen sie sich treffen können, um einfach beisammen sein zu können und sich auszutauschen. Für diese jungen Menschen ist der Jugenddienst, speziell der Jugendtreff im Margarethenhaus, die richtige Anlaufstelle. Jugendliche können dort Musik hören, Billard, Calcetto oder Tischtennis spielen und sich über ihre Probleme, Ängste und Zukunftserwartungen austauschen. Noch immer läuft die Suche nach einem passenden Ort für ein Jugendzentrum. Braucht das W i p p t a l ü b e rhaupt ein solbraucht ches? Ich bin der Meinung, dass es ein Jugendzentrum braucht. Diese Struktur würde allen Jugendlichen die Möglichkeit bieten, sich zu treffen und ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen. Größere Veranstaltungen könnten organisiert werden. Die Bands im Wipptal könnten dort proben und Konzerte abhal-
ten. Im Jugendzentrum sollte es verschiedene Räume geben, da Jugendliche auch verschiedene Interessen haben, unterschiedlich alt sind und oft in Cliquen auftreten. So könnten sich die Jugendlichen aussuchen, wo sie sich im Jugendzentrum aufhalten möchten. Derzeit finden Jugendliche im Wipptal, die am Wochenende etwas unternehmen möchten, wenig bis keine Möglichkeiten vor. Der einzige Ort, an dem sie willkommen sind und wo sie sich aufhalten können, sind Bars und Diskotheken. Das Jugendzentrum wäre eine Alternative. Welche konkreten Projekte stehen demnächst an? Wir werden eine Fußballmannschaft gründen. Die Gemeinde Sterzing hat dem Jugenddienst die Turnhalle in der Lahnstraße zur Verfügung gestellt. Jeden Freitag spielen wir dort von 16.00 bis 18.00 Uhr Floorball, Fußball oder Basketball. Wir werden auch am landesweiten CalcettoCup teilnehmen und ein Tischtennisturnier im Jugenddienst austragen. Geplant ist überdies ein Kinoabend mit der „Mädchengruppe“ sowie Kart-Fahren in Innsbruck. Zusammen mit der Mittelschule Sterzing überlegen wir, eine Foto- bzw. Videowerkstatt anzubieten. Interview: rb
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Fest des Ehrenamtes in Freienfeld „Freiwillig Glück bringen“ – unter diesem Motto stand das Fest des Ehrenamtes, zu dem die Gemeinde Freienfeld Ende Oktober ins Vereinshaus nach Stilfes geladen hatte. Es sollte ein Dank für geleistete Arbeit sein, gleichzeitig aber auch zu ehrenamtlicher Arbeit motivieren.
Freiwillige unbezahlte Arbeit für die Gemeinschaft leisten in Freienfeld über 800 Menschen in 50 Vereinen und Verbänden: in Musikkapellen und Chören, bei Feuerwehren oder Schützenkompanien, in Pfarrgemeinderäten und kirchlichen Verbänden, in Bildungsausschüssen und Bibliotheken, als Chronisten oder Theaterspieler, im Sport- oder im Alpenverein, in Jugendorganisationen oder bei den Senioren. Anstelle von Festansprachen diskutierten Stefan Hofer (Präsident des Dachverbandes der Sozialverbände), Midi Sparber (Pionierin des Sports), Armin Holzer (Bürgermeister), Annemarie Ralser (in kirchlichen Verbänden engagiert) und Armin Gatterer (Direktor der Abteilung deutsche Kultur) mit Moderatorin Maria Sparber über Bedeutung und Zukunftsaussich-
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ten des Ehrenamtes. Die anschließende Verlosung von Sachpreisen war gleichzeitig eine Imagekampagne für das Ehrenamt. All jene, die zehn Jahre in einem Ausschuss oder 20 Jahre aktives Vereinsmitglied waren, erhielten eine Dankesurkunde. Stellvertretend für alle wurde diese an Alois Salzburger aus Trens überreicht, der seit 72 Jahren Mitglied im Kirchenchor und seit 1945 Organist ist. Kabarettistin Kathrin Hirber aus Naturns umrahmte als „schnelle Luise“ das Fest. Musikalisch unterhielten die Pflerer Gitschn, den kulinarischen Teil bestritten die Freienfelder Bäuerinnen. Um ihre Wertschätzung für die ehrenamtlichen Dienste zum Ausdruck zu bringen, servierten die Gemeinderäte das Abendessen.
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Fit mit Ballett Seit Herbst üben sich in Sterzing wieder Kinder und Erwachsene, Anfänger und Fortgeschrittene im Ballett. Der Tanz lehrt Eleganz, Kraft und Körperspannung und vor allem Freude an der tänzerischen Bewegung. Der Unterricht dauert ein ganzes Schuljahr lang und findet einmal in der Woche nachmittags statt. Der nächste Kurs startet im Herbst 2012. Anmeldungen nehmen der Tourismusverein Sterzing (Tel. 765325) und die Tanzschule Torggler (Tel. 338 3893088) entgegen.
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gesellschaft
â&#x20AC;&#x17E;Wipptaler LĂśwenâ&#x20AC;&#x153; kicken immer besser
Sterzing
Lebenshilfe unter neuer FĂźhrung entlastet dadurch FamilienangehĂśrige. Das Freizeitangebot soll nun erweitert werden. Vor kurzem startete eine Musiktherapie. Erstmals wurde auch ein Schwimmkurs fĂźr Anfänger organisiert, der im FrĂźhjahr neben einem Kurs fĂźr Fortgeschrittene wieder angeboten wird. Im Sommer gab es einen Nordic-Walking- und einen Leichtathletik-Kurs, im Winter wird Ski Alpin und Ski Nordisch trainiert und an Wettkämpfen teilgenommen. Erstmals angeboten werden heuer zwei Erlebniswochenenden. Das erste Wochenende fand im November statt, das zweite folgt am 17. und am 18. Dezember von 8.00 bis 20.00 Uhr im Sitz der Lebenshilfe. Lebenshilfe, Sozialzentrum Fugger, Bezirksgemeinschaft und Arbeitskreis Eltern Behinderter haben sich zu einer Plattform zusammengeschlossen, um sich regelmäĂ&#x;ig zu treffen, Ideen zu sammeln und sich auszutauschen. Foto: Margit Fuchs
Der Verein Lebenshilfe Wipptal hat seit kurzem einen neuen Vorstand. Präsident ist Thomas Frei, dem als Ausschussmitglieder Meinhard Oberhauser, Waltraud Forer, Nicole Accardo, Karl Pichler sowie Verena Harrasser vom Landesverband der
Lebenshilfe zur Seite stehen. Die Lebenshilfe organisiert Sport- und Freizeitaktivitäten fßr Menschen mit Behinderung und unterstßtzt sie bei Problemen im Alltagsleben, u. a. bei der Suche nach einem Wohn- oder Arbeitsplatz, und
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Das Training der â&#x20AC;&#x17E;Wipptaler LĂśwenâ&#x20AC;&#x153;, der FuĂ&#x;baller der Lebenshilfe SĂźdtirol im Bezirk, macht sich bezahlt: Sie kicken immer besser. Das Abschlussspiel Mitte November zwischen Eltern und LĂśwen endete 2:2; erst im ElfmeterschieĂ&#x;en konnte sich das Elternteam durchsetzen. Beim anschlieĂ&#x;enden gemeinsamen TĂśrggelen wurden die fleiĂ&#x;igsten FuĂ&#x;baller geehrt. Manuel Volgger, Mirko Frei, Michael Ellecosta und Michael Markart, die an allen elf Trainings teilgenommen hatten, erhielten ein kleines Präsent Ăźberreicht. Die Trainer Roland Schroffenegger und Christian SchĂślzhorn bedankten sich bei den Eltern fĂźr die rege UnterstĂźtzung. Zum Abschluss der diesjährigen Saison besuchten die â&#x20AC;&#x17E;LĂśwenâ&#x20AC;&#x153; das Spiel des ASC St. Georgen gegen ISM Gradisca.
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10 Jahre Stillgruppe im ElKi Wipptal
Ratschläge bringen dabei oft mehr Verunsicherung als Hilfe. Die Orientierung an vorhergehenden Generationen erweist sich oftmals als schwierig, hat sich doch in Bezug auf das Wissen rund um Themen, die sich mit der Geburt eines Kindes einstellen, vieles verändert. Fanden sich einst Mütter mit ihren Babys ohne entsprechende fachliche Unterstützung ziemlich allein in schwierigen Situationen wieder, so gibt es heute eine
Reihe von Begleitmöglichkeiten. Stillgruppen bieten einen solchen Rahmen. Neben Vermittlung von aktuellem Fachwissen zum The-
7. Ridnauner Preisspitzen Am 8. Dezember veranstaltet die Knappenkapelle Ridnaun ein BlindwattenTurnier im Vereinshaus von Ridnaun. Beginn ist um 10.00 Uhr. Das Nenngeld beträgt 15 Euro pro Person inklusive Mittagessen. Anmeldungen werden unter der Rufnummer 340 3715429 (18.00 bis 20.00 Uhr) oder – gegen einen Aufpreis von fünf Euro pro Spieler – am 8. Dezember von 9.00 bis 10.00 Uhr entgegengenommen. Es winken schöne Preise und a „morts Hetz“.
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Seit 2001 gibt es im Eltern-KindZentrum Wipptal eine eigene Stillgruppe, die durch das persönliche Gespräch dem individuellen Austausch, Fragen und Sorgen Raum bietet. Rosa Bergmeister und Barbara Walcher, beide Stillberaterinnen, begleiten und leiten diese offenen Treffen seit nunmehr zehn Jahren. Für manch einen stellt sich vielleicht die Frage, wozu es Stillgruppen braucht. Stillen ist zwar der natürlichste, nicht immer aber ein einfacher Weg. Viele Mütter wünschen sich, ihrem Kind dieses kostbare Geschenk mit auf den Weg zu geben. Immer wieder aber erfahren Frauen bei Stillhindernissen nicht die erforderliche Unterstützung aus ihrem unmittelbaren Umfeld und geben frühzeitig auf. Zudem stellt das Leben mit einem Baby Eltern vor viele Herausforderungen. Ammenmärchen und gut gemeinte
ma Stillen, Schlafen, Beikost, Berufstätigkeit und vieles mehr steht vor allem der Erfahrungsaustausch unter Müttern im Vordergrund. Rund 1.000 Frauen aus dem Raum Sterzing haben in den vergangenen zehn Jahren das Stillgruppen-Angebot genutzt und fanden Unterstützung, Verständnis und Kraft für ihr Muttersein. Die offenen Treffen finden jeden 1. und 3. Montag im Monat mit Beginn um 9.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte erfahren im ElternKind-Zentrum (Tel. 768067, EMail sterzing@elki.org) die aktuellen Termine.
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Pilgerfahrt nach San Giovanni
Gossensaß
Neuer Seniorenvorstand
(v. l.) Maria Kompatscher, Edith Amort, Gertraud Beikircher und Helma Tschenett
Mitte November hat der Seniorenclub der Gemeinde Brenner einen neuen Vorstand gewählt. Diesem gehören für die nächsten vier Jahre Maria Kompatscher, Helma Tschenett, Edith Amort, Gertraud Beikircher und Rudi Plank an. Pfarrer Stefan Stoll und KVWOrtsobmann Pepi Girtler dankten dem bisherigen Vorstand um Obfrau Anna Windisch, Marta
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Plattner, Liesl Pixner, Helma Tschenett und Gretl Volgger für ihre jahrelange wertvolle Arbeit. Gemeindearzt Dr. Eugen Sleiter referierte außerdem über die Patientenverfügung und riet den Anwesenden, davon Gebrauch zu machen, um sich für eventuelle spätere Krankheiten Klarheit und Rechtssicherheit zu verschaffen. rr
Die Pilgergruppe am Hafen der Bischofsstadt Manfredonia Im Oktober startete eine Gossensasser Pilgergruppe mit Pfarrer Stefan Stoll nach San Giovanni Rotondo zu Padre Pio. Zwischenstopp wurde auf der Hinfahrt auch in Loreto, im „Lourdes“ Italiens, gemacht. In San Giovanni Rotondo besichtigten die Teilnehmer die Orte, an denen Padre Pio gewirkt hat. Er half nicht nur vielen verzweifelten Kranken durch seine Fürsprache, son-
dern schuf auch ein großes Krankenhaus und viele Arbeitsplätze in dem kleinen Dorf am Gargano. Von San Giovanni aus fuhr die Pilgergruppe zum Heiligtum des Erzengels Michael Sant’Angelo, zum Marienwallfahrtsort Pulsano und in die Bischofsstadt Manfredonia. Auf der Rückfahrt wurde noch im Wallfahrtsort Lanciano, wo die Bluthostie verehrt wird, Halt gemacht.
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Herbstausflug nach St. Johann
Zur diesjährigen Wallfahrt nach St. Johann in Tirol konnten die Wiesner Seniorenclubleiterin Rosmarie Plank und KVW-Vorsitzender Karl Kerer 66 Wiesner Senioren begrüßen. Kerer sorgte als Reiseleiter für Information und gute Laune. In der Dekanatspfarrkirche Maria Himmelfahrt feierte die Gruppe mit Dekan Johann Trausnitz die hl.
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Sterzing
Aktive Arbeitsgemeinschaft
Messe. Nach einer Kirchenführung und der Besichtigung der Ortschaft wurde in Oberndorf zu Mittag gegessen, bevor am Nachmittag ein Karterle, der Besuch einer Hofkäserei und eine Einkehr in Volders, umrahmt von wohlklingendem Harfenspiel, auf dem Programm standen. Im Rahmen des Ausflugs ehrte Kerer langjährige KVW-Mitglieder.
Seit Frühjahr ist in der Wipptaler Arbeitsgemeinschaft für Behinderte ein neuer Vorstand mit Vorsitzender Luise Markart, Stellvertreterin Gerlinde Rainer sowie Rosmarie Helfer, Sandro Cardoni, Kathrin Rainer, Josef Dirler und Michael Markart im Amt. Das Team organisierte heuer Ausflüge nach Aiderbichl bei Salzburg, zum Pragser Wildsee
und ins Altfasstal, traf sich mit den Mitgliedern zum Törggelen und zum Kegeln und veranstaltete Fahrten zu Veranstaltungen anderer Bezirksgruppen. Senatorin Helga Thaler Ausserhofer informierte an einem Abend über Steuererleichterungen. Im Dezember treffen sich die Mitglieder zu einer Weihnachtsfeier in Eppan; im Februar findet in Wiesen ein Ball statt.
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schule
Sprachreise nach Edinburgh Die „fremde“ Sprache kennen lernen und in ihrem natürlichen Umfeld erproben – das war das Ziel der Mission „Edinburgh 2011“. 42 Oberschüler und drei Begleitpersonen machten sich auf, scones zu futtern, ale zu trinken und Neues zu lernen. Voller Vorfreude, Neugier und Aufregung steigt die noch vorwiegend deutschsprechende Gruppe aus dem Flugzeug und setzt den Fuß auf schottischen Boden. Nach dem ersten schottischen BigMac und einem Eingangstest steht das Treffen mit den Gasteltern an, bei denen die Schüler untergebracht sind. Die nächsten zwei Wochen sind vollgepackt mit neuen Eindrücken und Erlebnissen – das Familienleben bildet dabei keine Ausnahme. Angefangen bei den etwas spezi-
ellen Essgewohnheiten der Schotten, mit denen nicht jeder ganz einverstanden ist: Zu viel Fastfood und vor allem immer dasselbe Mittagsbrot treibt die Schüler beinahe in den Hungerstreik. Mit jedem Tag wächst die Sehnsucht nach Südtiroler Knödeln. Aber auch der Familienalltag ist für viele unverständlich; ist doch das erste, das man am Morgen hört, das munte-
sonsten trüben Busfahrten, quasi learning by reading. Viele Ausflüge und vor allem kulturelle Sehenswürdigkeiten sind fester Bestandteil der Sprachreise. Kirchen, Schlösser und Städte bringen uns den schottischen Lifestyle näher. Aber auch ein Fußballspiel, ein Kinobesuch und natürlich ein Rugbyspiel sind unvergessliche Erfahrungen, die aus Schottland mitgenommen werden. Zudem wurde fast jeden Tag wurde die Schulbank gedrückt. Und das mit Erfolg. Zurück fuhren wir alle mit einem guten Appetit (wir werden Knödel nach Schottland exportieren) und vor allem mit dem Sprachdiplom, dem eigentlichen Ziel dieser Reise. Thank you.
re Geplauder aus dem Fernseher. Good morning, Scotland! Nachdem man am Morgen das Haus hinter sich gelassen und das rubbellosartige Busticket artig dem Fahrer gezeigt hat, findet man sich im belebten Bus Richtung Stadt wieder. Besonders beliebt ist die im Bus vorhandene Zeitung für jedermann. Leicht verständlich und optimal zum Überbrücken der an-
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Sterzing
Mehr Platz für Kinder
Die Wartelisten waren lang, jetzt hat die Gemeinde Sterzing reagiert: Im Kindergarten „Löwenegg“ ließ sie im Sommer die Hausmeisterwohnung im obersten Stock zu einem Gruppenraum mit 16 neuen Kindergartenplätzen umbauen. Derzeit besuchen 57 Kinder den Kindergarten, den Carmen Mock leitet. Ende Oktober wurden die neuen Räume im Beisein von Hilde Kofler, Direktorin des Kindergartensprengels Mühlbach, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Stadtrat Hermann Gögl, der mit
der Organisation der Umbauarbeiten beauftragt war, Stadträtin und Kindergartenbeirätin Maria Luise Troyer, Dekan Josef Knapp und den Eltern eingeweiht. Kinder begrüßten die Gäste mit dem Lied „Wie ein bunter Schmetterling“, sangen über „Groaße Leit und kluane Leit“ und spielten ein Theaterstück über die Umbauarbeiten; Pepi Leitner begleitete sie beim Lied „Wer will fleißige Handwerker seh’n“. Nach der Besichtigung der neuen Räume stieß man auf den gelungenen Ausbau an.
„Rundum xund“ Die Schule als gesunden Lebens-, Lern- und Arbeitsort gestalten: Diesem Ziel hatten sich sieben Südtiroler Schulen in den vergangenen zwei Schuljahren verschrieben. Diesen, darunter auch dem Schulsprengel Sterzing II mit dem Motto „Rundum xund“, wurde nun von Schulamtsleiter Peter Höllrigl und der Leiterin der Dienststelle für Unterstützung und Beratung, Heidi Niederstätter, das Prädikat „Gesundheitsfördernde Schule 2009 – 2011“ verliehen. Nicht nur Einzelne, sondern ganze Schulgemeinschaften sollten angeregt werden, einen
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gesunden Ort des Lernens und des Arbeitens zu gestalten und damit die Qualität von Schule und Unterricht zu steigern. Dieser Ansatz der Gesundheitsför-
derung – in den 1990er Jahren von der Weltgesundheitsorganisation entwickelt – wird seit geraumer Zeit vom Arbeitsbereich Gesundheitsförderung der Dienststelle für Unterstützung und Beratung am Deutschen Schulamt großgeschrieben.
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Volksmusik-Fans aufgepasst! Auch wenn momentan noch alle Skifahrer sehnsüchtig auf den ersten Schnee warten, um endlich die ersten Schwünge zu ziehen, planen die Skifahrer von Mareit bereits jetzt einen zünftigen Ausklang der Skisaison im Frühjahr 2012. Ende März wird die allseits bekannte Power-Band „Die Grubertaler“ eines ihrer wenigen Gastspiele 2012 in Südtirol in der Sportzone in Stange geben. Bereits ab Anfang Dezember sind die Tickets im Tourismusverein Ratschings erhältlich und bieten sich somit als ideales Weihnachtsgeschenk für alle Volksmusik-Fans im Wipptal an. Die Sektion Ski des ASV Mareit organisiert diese Veranstaltung im Gedenken an ihren verstorbenen Sportkollegen Kurt Obex.
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Rühriger HaflingerVerein im Wipptal Der Haflinger-Verein Wipptal hat in Sterzing und Umgebung unter der Leitung von Obmann Franz Haller, Josef Taschler und Walter Messner besondere Pferdefeste wieder ins Leben gerufen. In diesem Jahr fand eine gelungene Haflinger- und NorikerGebietsausstellung in Stange statt. In Pflersch folgte der beliebte Fuhrmannstag mit dem Rosserball und schließlich der Leonardiritt, der durch die Fugger-
stadt führte und mit einem Herbstritt zur Ranch in Unterackern endete. Alljährlich wiederholt sich im Wipptal im Herbst dieser traditionelle Pferdezug mit Reitern und Fuhrmännern zu Ehren des hl. Leonhard. Diesmal fand er mit 45 Pferden und fünf Kutschen statt, begleitet von der Musikkapelle Pflersch. Am Stadtplatz segnete P. Meinrad die Pferde. rr
Mareit
Gedenkfeier am Kriegerdenkmal Alljährlich am Seelensonntag wird in Mareit am Kriegerdenkmal der Gefallenen beider Weltkriege gedacht. Organisiert wird die Feier von Manfred Larch, der die Aufgabe übernommen hat, das Denkmal und das Andenken an die Gefallenen zusammen mit den Schützen auch in Zukunft zu pflegen. Angetreten waren die Schützenkompanie Mareit, die auch eine Ehrensalve schoss, sowie die Musikkapelle Mareit, die mit getragenen Weisen die Feier musikalisch umrahmte. Den Südtiroler Frontkämpferverband vertraten Bezirksobmann Bernhard Fille und Fähnrich Erich Gschnitzer. In seiner Gedenkrede erinnerte Bürgermeister Sebastian Helfer daran, dass wir seit langem schon in Frieden leben können
und von uns nicht mehr die Opfer verlangt werden, die den Gefallenen abverlangt wurden. Heute gelte es, Werte wie Einsatzbereitschaft, Zivilcourage und Kameradschaft an die Jugend weiterzugeben. In diesem Zusammenhang zitierte er J. F. Kennedy: „Frage nicht, was kann die Heimat für mich tun? Frage vielmehr: Was kann ich für die Heimat tun?“ Das hätten uns die Gefallenen und die Männer der 60er Jahre vorgelebt, so der Bürgermeister. Nach der Gedenkrede erfolgte die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Dann stimmte der Kirchenchor das Magnificat an, Pfarrseelsorger Thomas Stürz sprach die Gebete der Kirche und segnete das Gefallenendenkmal. ss
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Wenn Bücher begeistern – KRYSTALLOS – ein Prachtband! Wie für uns gemacht schien das wirklich hervorragend publizierte Buch KRYSTALLOS, das wir bei unserer letzten Einkaufsreise durch Zufall entdeckten. Eigentlich waren wir unterwegs, um besondere Farbedelsteine für das Weihnachtsgeschäft zu besorgen, und sind dabei auf diesen Prachtband über Edelsteine und Schmuck gestoßen. Der erste Eindruck hat uns derart begeistert, dass wir auf die Idee kamen, dieses „Bucherlebnis“ auch an unsere Kunden weiterzureichen. Da das Buch in Brasilien verlegt wurde, ist es auf dem lokalen Büchermarkt nicht erhältlich. Diese bibliophile Sonderedition mit 190 Seiten ist mit vielen prächtigen Farbbildern ausgestattet und tritt durch Überraschungseffekte auf eine ganz besondere Art und Weise mit seinem Leser in Kontakt. Durch englische Textergänzungen ist der Inhalt auch leicht verständlich, aber man erlebt in erster Linie die dargestellte Materie über wunderbare Bilder. Dieser reizvolle Bildband hat bereits mehrere Auszeichnungen für die redaktionelle Ausarbeitung und für die grafische Exzellenz erhalten. Jeder Liebhaber von Schmuck und schönen Steinen wird seine Freude daran haben und sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Wir möchten unseren Kunden dadurch eine Freude bereiten, indem wir bis zum Jahresende dieses Liebhaberstück zu einem Vorzugspreis von 49 Euro anbieten (Solange der Vorrat reicht!). Ein Ansichtsexemplar liegt im Geschäft auf und kann zu den üblichen Geschäftszeiten durchgeblättert werden.
Unsere Öffnungszeiten im Dezember: Montag - Samstag: 9.00 Uhr - 12.30 Uhr und 15.00 Uhr - 18.30 Uhr Sonntag: 10.00 Uhr - 13.00 Uhr und 15.00 Uhr - 18.00 Uhr 24. Dezember: 9.00 Uhr - 13.00 Uhr erker dezember 11
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Frohe Weihnachten Weihnachten und und Frohe ein gutes gutes Neues Neues Jahr Jahr 2012 2012 ... ... ein ... wünschen die Betriebe der Handwerkerzone Freienfeld und die Raiffeisenkasse Freienfeld allen ihren Kunden!
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weihnachten & neujahr
Honigsüße Weihnacht Zum zwölften Mal am selben Ort und doch jedes Mal anders: Der Christkindlmarkt auf dem Stadtplatz lässt Sterzing bis zum 6. Jänner wieder ordentlich weihnachten. So hell leuchtet die Fuggerstadt das ganze Jahr über nicht: Lichter auf Dächern, Lichter auf Bäumen und in den Gassen. Hell wird es auch, wenn die Krippen im Zwölferturm und im Vigil-Raber-Saal Maria, Josef und das Christkind in Szene setzen. Das größte Lichtermeer öffnet sich auf dem Stadtplatz, wenn sich 40 Häuschen aus Holz in ihre Luken schauen lassen. Sie zeigen Christbaumschmuck und Weihnachtsgebäck, Porzellan und Socken, Trockenblumen und Mützen, Speck und Kräuter, Plüschtiere, Kerzen und noch mehr Geschenksideen, die Menschen zu Heilig Abend Freude bereiten. Bezahlt werden kann auch mit dem Sterzinger Einkaufsgutschein, der „Stadtwährung“, die auch in den über 100 Geschäften, Bars und Restaurants sowie Beherbergungsbetrieben im Tourismusverein gilt. Zu einem echten Weihnachtsmarkt gehören auch besinnliche Weisen, Konzerte und Chöre, Bläser- und Singgruppen, Glühweinduft und Lebkuchengeschmack. Auch die Stadt zeigt über 30 Tage lang ihr adventliches Gesicht und gewährt bei Rundgängen Einblicke in die vergangene Welt der Bergknappen. Die BergbauWelt Ridnaun-
Öffnungszeiten Montag – Freitag: 10.00 – 19.00 Uhr Samstag, Sonntag und feiertags bis Weihnachten: 9.00 – 19.00 Uhr 24. Dezember: 10.00 – 14.00 Uhr 1. Jänner: 13.00 – 19.00 Uhr Am 25. Dezember geschlossen 54
Schneeberg bietet vom 26. November bis zum 30. Dezember samstags um 14.00 Uhr sowie sonn- und feiertags um 10.30 Uhr Führungen durch den Stollen an, am 9. und 10. Dezember sowie vom 27. bis zum 30. Dezember täglich um 14.00 Uhr. An Heilig Abend, am Christtag und zu Silvester ist die BergbauWelt geschlossen. Informationen gibt es unter der Rufnummer 656364. Kinder basteln am 7., 12., und 19. Dezember im Vigil-Raber-Saal ihre eigene Krippe, die sie mit nach Hause nehmen können. Mittwochs und freitags ziehen Ponys und Kutschen durch die Stadt. Erholung finden Groß und Klein am Wochenende in der „Oase“ im Vigil-Raber-Saal. Eine Überraschung gibt es im Sterzinger Advent schier täglich: Engel und Bläser öffnen um 17.00 Uhr (am 24. Dezember um 11.00 Uhr) ein Adventfenster in der Fußgängerzone. Am 8. Dezember kann man sich zwischen 10.00 und 16.00 Uhr seine Post mit dem Weihnachtsmarkt-Sonderstempel entwerten lassen; bis 6. Jänner kann auch jeder seinen Lieben gratis eine Postkarte von Sterzing nach Hause schicken. Am Stand der Südtiroler Qualitätsprodukte steht Honig im
Regal, der Not lindert: 50 Cent pro verkauftes Glas spenden die Betreiber der fünf Christkindlmärkte sowie die Honigproduzenten Südtirols dem SOS-Kinderdorf Italien.
Originalität paart sich heuer auch mit Innovation: Wer sich die neue Version der Applikation der Christkindlmärkte Meran, Bozen, Brixen, Sterzing und Bruneck auf sein Smartphone lädt und jeden Tag eine Frage über die Adventzeit richtig beantwortet, nimmt an einem Gewinnspiel teil, bei dem fünf Geschenkskörbe verlost werden. D e n We i h n a c h t s markt in Sterzing organisiert der Tourismusverein Sterzing in Zusammenarbeit mit den lokalen Wirtschaftsverbänden und der Stadtgemeinde Sterzing. Hauptsponsoren sind die Raiffeisenkassen des Bezirks.
Advent-Quartett Vier Weihnachtsmärkte in vier Regionen und drei Ländern: Touristiker in Berchtesgaden (D), Großarltal, Wolfgangsee (A) und Sterzing bewerben seit heuer ihre Christkindlmärkte gemeinsam. Die Werbetrommel für die vier „schönsten, traditionellsten und stimmungsvollsten Adventmärkte in den Alpen“ haben sie u. a. auf der Tourismusmesse RDA in Köln und in der zweitmeistbesuchten Einkaufsstraße Österreichs in Linz gerührt. Dort kochte auch Dreihauben-Koch Peter Girtler vom Romantik Restaurant „Stafler“ in Mauls im Rahmen einer ORF-Radiosendung live vor Publikum Schlutzkrapfen und Eisacktaler Weinsuppe. Im Bild (v. l.) Josef Turin, Alois Bacher, Franz Zraunig, Eva Meister und Werner Bauer.
Öffnungszeiten der Geschäfte Die Geschäfte in Sterzing sind am 4., 8., 11., 18. und 27. Dezember (am 31. Dezember bis 16.30 Uhr) fakultativ durchgehend geöffnet. Zu Heilig Abend schließen die Läden um 13.00 Uhr. Am 25. und 26. Dezember sowie am 1. und 6. Jänner bleiben sie geschlossen. erker dezember 11
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weihnachten & neujahr
KalenderAktionen „Nikolaus schaugn und Tuifl tratzn“ Freiwillige Feuerwehr
Freiwillige Feuerwehren, u. a. die FF Sterzing, die FF Wiesen und die FF Trens, besuchen heuer wieder die Haushalte in ihrem Einsatzgebiet und bieten ihnen ihren Feuerwehrkalender an.
Kalender mit Kinderfotos D u rc h d e n Ve r k a u f d e s Kalenders „Kinder helfen Kindern“ wird auch heuer wieder die Kinderkrebshilfe „Peter Pan“ unterstützt. Der Kalender mit schwarzweißen Kinderportraits ist in allen Raiffeisenkassen Südtirols erhältlich.
Am 5. Dezember, dem Vorabend des Nikolaustages, ziehen wieder Krampusse mit erschreckenden Fratzen und wildem Geschrei durch das Wipptal. In ein zottiges Fell gehüllt und mit einer kräftigen Rute in der Hand malen die dunklen Gestalten manches Gesicht schwarz und geizen auch nicht mit Schlägen. Ursprünglich sollten mit diesem Brauch im Frühwinter Bedrohungen durch die Geister der Finsternis und des Frostes abgeschreckt werden. So zogen diese Figuren mit ihren angsteinflößenden Verkleidungen und mit großem Lärm los, rasselten mit Ketten, läuteten mit Glocken und drohten mit langen Ruten.
Der seit langem weit über das Wipptal hinaus bekannte „Tuifltog“ in Sterzing zieht mit Nikolaus, Knecht Ruprecht, Mohren, einer Engelsschar und den Krampussen auf dem Höllenwagen jedes Jahr viele Schaulustige an. In Sterzing findet der Nikolauseinzug um 18.00 Uhr, in
Gossensaß um 18.30 Uhr und in Wiesen um 15.00 Uhr statt. In Gasteig öffent um 14.00 Uhr eine Krampusbar, in Trens gibt es um 14.00 Uhr am Dorfplatz einen Umtrunk und um 17.00 Uhr einen kleinen Umzug. Auch in Stilfes ziehen Krampusse und Nikolaus durchs Dorf.
Sterzing
Besinnlicher Advent mit Herbert Pixner Einen vorweihnachtlichen Konzertabend gibt es am 8. Dezember im Stadttheater Sterzing mit dem Herbert Pixner Project, dem Brass Vocal Ensemble und dem Frauenviergesang „De Cater“ aus Gröden.
Pfarrkalender
Der neue Pfarrkalender lädt Christen ein, sich des Glaubens zu vergewissern und sich von der Pfarrgemeinde mittragen und stärken zu lassen. Denkanstöße dazu werden auf jeder Monatsseite gegeben. Die Sternsinger werden den Kalender als kleines Präsent an alle Sterzinger Haushalte verteilen. 56
Herbert Pixner gilt als „Paganini auf der Ziach aus Südtirol“. Der Ausnahmemusiker präsentiert mit dem Herbert Pixner Project auf seiner Steirischen Harmonika weihnachtliche Melodien und wird mit seinem virtuosen Spiel das Publikum einmal mehr in seinen Bann ziehen. In Katrin Aschaber an der Harfe und Werner Unterlercher am Kontrabass hat er zwei kongeniale Begleiter, die ihresgleichen suchen. Das Brass Vocal Ensemble, eine Kombination aus vier Männerstimmen, einer samtigen
Bassposaune und delikatem Blechsound, setzt sich aus den Trompetern Günther Graber und Burkhard Ploner, den Posaunisten Peppi Haller aus Telfes und Joachim Unterholzner sowie dem Bassposaunisten Peter Cazzanelli zusammen. Die Kombination von Blechblasinstrumenten und Gesang ist charakteristisch für die Südtiroler Formation. Abgerundet wird das Adventkonzert durch den Grödner Frauenviergesang „De Cater“. Ihr Repertoire reicht von Volksmusik bis hin zu klassischen
Werken und spiegelt auch die Besonderheit der Grödner Kultur wieder. Eine besondere Vorliebe haben die vier Frauen für Lieder in ihrer ladinischen Muttersprache – einige davon haben sie sogar selbst komponiert. Moderiert wird der Abend von Herbert Pixner selbst. Einen Teil der Einnahmen stellen die Künstler für wohltätige Zwecke zur Verfügung. Der Konzertabend beginnt um 19.00 Uhr. Konzertkarten können im Tourismusverein Ratschings unter der Rufnummer 760608 vorbestellt werden. erker dezember 11
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weihnachten & neujahr
Kirchenkonzert in Gossensaß
Am 8. Dezember geben die Vereinskapelle und der Pfarrchor von Gossensaß in der örtlichen Pfarrkirche ein Kirchenkonzert. Die barocke Pfarrkirche, 1769 der „Maria unbefleckten Empfängnis“ geweiht, bildet eine beeindruckende Kulisse für dieses
„Wiesner Saitenmusig“ zu hören. Das Programm umfasst Filmmusik, Gospels, Marienlieder und adventliche Weisen. Dekan Josef Knapp spricht besinnliche Worte. Die freiwilligen Spenden kommen heuer der Kirchenheizung und dem Vinzenzverein zugute.
Bozen Brass in Sterzing
Das Bozen Brass Quintett entlockt am 10. Dezember dem Blech feinste Töne. In der Heiliggeist-Kirche bietet das Ensemble den Zuhörern um 21.00 Uhr weihnachtliche Werke von Bach, Händel, Puc58
Weihnachtskonzert mit Symphonic Winds
Konzert. Unter der Leitung von Kapellmeister Hans Heidegger und Chorleiter Hans Hofer spannt sich der musikalische Bogen von festlicher Bläsermusik über Weisen aus dem Advent bis hin zu zeitgenössischen Werken. Das Konzert beginnt um 19.00 Uhr.
Adventkonzert der Bürgerkapelle
Die Bürgerkapelle Sterzing um Kapellmeister Roland Fidler gestaltet am 8. Dezember um 19.00 Uhr ein Adventkonzert in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Neben der Bürgerkapelle sind dabei heuer auch der „Gattersdorfer Viergesang“, ein Männerquartett aus Kärnten, und die
Sterzing
cini, Neumair und anderen. Norbert Fink (Horn), Stefan Mahlknecht (Posaune), Robert Neumair (Trompete), Toni Pichler (Tuba) und Anton Ludwig Wilhalm (Trompete) spielen seit 2003 zusammen.
Am 17. Dezember gastiert das Südtiroler Ensemble Symphonic Winds unter der Leitung von Alexander Veit zusammen mit dem amerikanischen Posaunisten Joseph Alessi und Sängerin Gianna Alessi als Special Guest im Stadttheater Sterzing. Joseph Alessi zählt weltweit zu den erfolgreichsten Posaunisten. Der 1959 in Detroit geborene Musiker debütierte 1990 als Solist der New Yorker Philharmoniker. Diese Stelle besetzt er bis zum heutigen Tag. Darüber hinaus nahm der Musiker an zahlreichen Festivals teil und wurde 2002 für sein ausgezeichnetes Spiel
u n d s e i n e w e l t w e i t a n e rkannten Beiträge mit dem International Trombone Association Award ausgezeichnet. Alessi trat als Posaunensolist bereits mit den weltweit namhaftesten Orchestern auf; seine Discografie beinhaltet unzählige Aufnahmen. Als Special Guest wird auch seine Tochter Gianna Alessi zu hören sein. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Konzertkarten können im Tourismusverein Sterzing unter der Rufnummer 765325 oder unter www.vipticket.it vorbestellt werden. Gesponsert wird das Konzert von der Turbinenbau Troyer GmbH.
Adventsingen in Ridnaun Eine besinnliche Adventstunde gibt es am 18. Dezember in der Pfarrkirche von Ridnaun. Der Kirchenchor Ridnaun und die Telfer Singgemeinschaft bringen unter der Leitung von Esther Falkensteiner Kruselburger weihnachtliche Weisen zu Gehör. Begleitet werden die beiden Chöre von Pepi Hofer am Klavier. An der Harfe spielt Marlies Wieland, an der Ziehharmonika Willi Tötsch. Sigrun Falkensteiner trägt besinnliche Texte vor. Das Adventsingen beginnt um 19.30 Uhr. erker dezember 11
Erker-Extra
Weihnachtsgedanken
Weihnachten im Schuhkarton
Jetzt habe ich nur noch Eure Arme Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Wir sind Gottes letzte Botschaft, in Taten und Worten geschrieben. „Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt ...“ Jesaja 52,7 Die Advent- und Weihnachtstexte gehen uns neu auf, wenn wir uns auf die Fragen des Daseins einlassen. Die Frage bleibt: Wer wird „Türen in sein Haus einbauen“, damit Gott Mensch werden kann? Zuschauen ist immer leicht, aber Herberge geben bedeutet teilen. Noch ist es Zeit, auf die Stimme des Engels zu hören, der auch für dich und für mich eine frohe Botschaft hat. „Denn wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, so wärst du doch verloren.“ Angelus Silesius Der Stern der Freude, des Lichtes und des Segens leuchte uns auf allen unseren Wegen. (Sr. Elisabeth Schwitzer, Telfes)
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Die Grundschüler in der Gemeinde Ratschings sowie die Schüler der Mittelschule „Konrad Fischnaler“ in Sterzing haben sich heuer wieder an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ beteiligt. Sie füllten 457 Schuhkartons mit Geschenken für zwei- bis 14-jährige Mädchen und Buben in Bulgarien. Außerdem konnte der Betrag von 1.058 Euro für den Pakettransport an die Organisatoren von „Geschenke der Hoffnung e. V.“ überwiesen werden. „Solche Aktionen sensibilisieren unsere Kinder für die Armut anderer Kinder“, so Religionslehrerin Karin Tauber. „Das liebevolle Gestalten von Päckchen mit persönlichen Grüßen gebe Schülern das Gefühl, Kindern, denen es nicht so gut geht, eine Weihnachtsfreude zu bereiten“, so Direktorin Elisabeth Scheiber. Initiiert hat die Aktion im Wipptal der Schulsprengel Sterzing II.
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weihnachten & neujahr Sterzing
Heilig Abend in Gesellschaft Wer Heilig Abend nicht alleine verbringen möchte, kann sich von 18.00 bis 21.30 Uhr im „ConTakt“ (ex Bar „Ulli“), Bahnhofstraße 6, in Sterzing zu einem Gespräch, einer kurzen Besinnung oder Tee und Gebäck treffen. Nähere Infos unter den Rufnummern 756720 oder 347 9861247.
Ridnaun
Besinnlicher Jahreswechsel
Der Jugenddienst Wipptal organisiert am 31. Dezember eine besinnliche Jahreswende für Jugendliche und Erwachsene in der St. Magdalenakirche von Ridnaun, um „im Vertrauen auf Gott“ in ein neues Jahr zu starten. Treffpunkt ist um 23.30 Uhr in der Gasse vor der Angerkapelle in Ridnaun. Jeder sollte Laternen und Fackeln mitbringen.
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„Ein Opfer für einen Neuanfang“ Neujahrsentschuldigungskarte von Hannes Vonmetz Schiano Die Neujahrsentschuldigungskarte der Stadt Material handle, das eng mit Sterzing verbunden Sterzing – sie wurde bei der Eröffnung des Ster- war, wurde es doch früher in der umliegenden zinger Weihnachtsmarktes vorgestellt – stammt Gegend abgebaut und hat der Stadt zu ökonoin diesem Jahr vom mischem Wohlstand und BeBrixner Künstler kanntheit verholfen. „So liegt H a n n e s Vo n m e t z jetzt eine Schicht Silberfolie Schiano, der in Düsüber dem Bild, die aber wieder seldorf und Brixen abgekratzt wurde. Es gibt Stellebt und arbeitet. len, die verdeckt, andere, die frei Der heute 35-Jähsichtbar sind“, so der Künstler. rige, der sich nicht Da die Aufschrift alter Entschulals figurativer Maler digungskarten aus dem 19. und sieht, wollte sich bei Anfang des 20. Jahrhunderts der Realisierung der stets „sehr dekorativ und als Karte mit „Tradition“ kompositionsgestaltendes Eleauseinandersetzen, ment verwendet wurden“, ist gleichzeitig aber auch die Inschrift als „wichtige, „keine typische Abintegrierende Komponente des bildung von Sterzing Werkes“ zu sehen. Abschlieoder eines seiner ßend wurde das Ganze in unWahrzeichen“ darregelmäßigen Flecken mit einer Hannes Vonmetz Schiano verarbeitet in der stellen. Schicht Schelllack „versiegelt“. Neujahrsentschuldigungskarte die Symbolik des Auf der Suche nach Mithraskults. Geschichten erzählen will Voneinem geeigneten metz Schiano mit seiner Arbeit Objekt sei ihm bei einem Besuch in Sterzing der nicht, schon gar keine vorgegebenen. Die DeuMithrasstein im Innenhof des Rathauses ins Auge tung des Bildes, angeregt durch die besonderen gefallen. „Sofort habe ich mich entschlossen, ihn Symbole und Materialien, ist offen. Jeder Beals Hauptmotiv meiner Arbeit zu wählen. Da ich trachter sollte seine eigene „Lektüre“, wie es der mit dem ‚Mithraskult‘ schon vertraut war, fand Künstler nennt, finden. ich die Abbildung der ‚Stiertötung‘ mit seiner Alle 250 Exemplare der Karte sind Unikate, wurSymbolik für meine Arbeit geeignet.“ de doch die gedruckte Abbildung des MithrasVonmetz Schiano, der sein Werk „Ein Opfer für steins auf jeder Karte einzeln überarbeitet. einen Neuanfang“ nennt, wollte das Relief aber Die Neujahrsentschuldigungskarte ist in der nicht einfach abzeichnen, sondern hat es auf Pa- Raiffeisenkasse Wipptal zum Preis von 30 Euro pier gedruckt und mit einer Silberschicht über- erhältlich. Der Erlös kommt auch heuer wieder zogen. Silber deshalb, da es sich hierbei um ein einem karitativen Zweck zugute. lg
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Jahreswechsel im Wipptal
Prosit Neujahr
Wer den Jahreswechsel bei Musik und Feuerwerk feiern möchte, kann bei einer Silvesterparty in Sterzing auf das Neue Jahr anstoßen. Für einen fulminanten Jahresbeginn ist tags darauf bei der Neujahrsshow in Ratschings gesorgt.
Neujahrskonzert mit dem Sorbischen Nationalensemble Bautzen
Am 31. Dezember beginnt um 22.00 Uhr auf dem Stadtplatz in Sterzing eine Silvesterdisco mit DJ Luggi & Alex the Digde. Um das leibliche Wohl kümmern sich Gastronomiestände. Die vom Tourismusverein Sterzing organisierte Party dauert bis 3.00 Uhr. An der Talstation Ratschings ist am 1. Jänner die traditionelle Neujahrsparty angesagt. Das Spektakel beginnt um 14.00 Uhr mit einer Südtirol-1-Party mit Moderatorin Deborah Sparber. Ab 17.00 Uhr präsentiert die Skischule Ratschings gemeinsam
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mit anderen Skischulen eine Ski-, Audio- und Lightshow. Ein Highlight ist dabei wiederum die Flug- und Stuntshow des Teams „Vitamin F“, das beeindruckende Formationsläufe und atemberaubende Sprünge zeigen wird. Außerdem führen „historische Skiläufer“ Outfit, Geräte und Skitechniken längst vergangener Zeiten vor. Auch der Rodel- und Langlaufsport wird den Zuschauern präsentiert. Den Abschluss der Ratschinger Neujahrsshow bildet wiederum ein fulminantes Feuerwerk.
Am 3. Jänner läutet Sterzing beim Neujahrskonzert mit dem Sorbischen Nationalensemble Bautzen im Stadttheater musikalisch das neue Jahr ein. Unter der Leitung von Dirigent Dieter Kempe werden dabei neben den bekannten „Klassikern“ der Wiener Strauss-Dynastie auch Werke von deren Zeitgenossen wie Franz Lehàr, Zeller oder Kalmàn erklingen. Eine besondere Note erhält das Programm durch die Mitwirkung von Gesangssolisten, den Balalaika-Virtuosen Ale-xander Paperny und nicht zuletzt durch die Einbeziehung des Ballett-
Ensembles. Auch die charmante Moderatorin Kristina Nerad hat sich längst zu einem Publikumsliebling entwickelt. So vereint das traditionelle Neujahrskonzert des Orchesters Bautzen in seinem Programm im besten Sinne künstlerischen Anspruch, Kreativität und Publikumsnähe. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Tickets können im Tourismusverein Sterzing unter der Rufnummer 765325 oder unter www.vipticket.it vorgemerkt werden. Gesponsert wird das Neujahrskonzert von Della Vedova Group.
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