INTERNATIONAL STUDY - GROUP OF THE PHILATELY OF THE SOVEREIGN MILITARY-ORDER-OF-MALTA REG.SOC.
INTERNATIONALE ARBEITSGEMEINSCHAFT DER PHILATELIE DES SOUVERÄNEN MALTESER-RITTERORDENS E.V.
MITTEILUNGSBLATT 2016 XXVI. Jahrgang
6,50 / ISSN 1619-9537
MALTA 28. M
S.M.O.M. 15. J
1566 - 450. J G ! D
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Heft Nr. 69
- 2016 S
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2016
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SMOM - Nach einem Farbdruck von Philippe Nicolas Milcent, XVIII. Jhd: „Blick auf die Einfahrt zum Hafen“ MALTA - Großmeister Jean de La Vallette - Parisot auf einer Medaille zur Grundsteinlegung der Stadt Valletta 1566
ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
Idee, Entwurf & Ausführung: © Comm. Edgar Karl Haberer, A.I.J.P. / III. 2017
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Malta, 28. März 2016, Abbildung leicht verkleinert: Ersttag-Brief Nr. 2/20156der Ausgabe „450. Jahrestag der Gründung der Stadt Valletta“
Hong Kong 14. April 2016 100 Jahre Hong Kong St. John Ambulance Brigade Block - und Markenheftchen-Blatt - FDC
Links, Abbildung verkleinert: Ersttagsbrief Block mit dem kompletten Satz zu 4 Marken
Rechts, Abbildung verkleinert: Ersttagsbrief Blatt I aus Markenheftchen „niedrige Wertstufen“ HK$ 1.70 & 2.90 ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Inhaltsverzeichnis Mitteilungsblatt 2016 01 02 03 04 06 10 14 16 -
05 09 13 15 25
26 27 - 44 45
46 47 48
Titelseite Mitteilungsblatt 2016 Farbabbildung FDC Malta-Block vom 28.03. & FDC Hong Kong vom 14.04.2016 Inhaltsverzeichnis & Impressum / Bemerkung zum Titelblatt Vorwort des Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft PosteItaliane: Sonderstempel Amalfi und Madonna della Quercia - Briefmarkenausgabe Der Philatelie - Dienst der libyschen Post bedankt sich SMOM & MaltaPost - Ausgaben: Gründung der Stadt Valletta vor 450 Jahren Deutschland: Kaiser Karl V; Beleihung von Malta durch den Kaiser 1530 Hong Kong Post: 100 Jahre St. John‘s Ambulanz Brigade SMOM & MaltaPost - Ausgaben: 50 Jahre Diplomatische Beziehungen, mit philatelistischen und numismatischen Anmerkungen und mit einigen persönlichen Erinnerungen Malta Zentralbank: 5 € Goldmünze mit Motiv „4 Tarí „Patakka“ Münze des Ordens Poste Magistrali Neuausgaben vom 9.05, 15.06., 9.09, 17.10., 14.11. und 12.12.2016 Extra-Blatt, Neuerscheinung von Poste Magistrali zum 13.03.2017 Nach der Annahme durch den Souveränen Rat des von Papst Franziskus erzwungenen Rücktrittes von Großmeister Fra‘ Matthew Festing am 28. Februar 2017: S.E. Großkomtur Fra‘ Ludwig Hofmann von Rumerstein „Statthalter ad interim“ Drei weitere Ausgaben zum 13.03.2017, darunter eine mit Ordensthema zum Beitrag auf Seite 48 Nachtrag/Ergänzung zu MB 1/2015 „Tantur“.
Ü B R I G E N S ..... Das neue Mitteilungsblätter, sowie alle in Farbe erstellten Hefte ab Nr. 2-2010, stehen unter folgendem Link zum kostenlosen herunterladen bereit: https://www.dropbox.com/sh/dik6xn7wb80oczq/AAAYUwCki2vLSyK_vZGnkt5Ea?dl=0
Zum Titelblatt Bemerkung zu Großmeister Jean(Johannes) de La Vallette In Rhodos anwesend während der großen Belagerung durch die Osmanen, 1522, Gouverneur von Tripoli 1537-1539, Generalkapitän der Galeeren des Ordens 1554-1556, Großmeister 1557 – 1568 Die Schreibweise des Familiennamens des Großmeisters variiert ja nach Quelle. Der Orden gibt diesen heute als „de la Vallette - Parisot“ an. Ich habe auch schon die Bezeichnung „de La Vallette, genannt Parisot“, gesehen, wobei sich das Parisot von seinem Geburtsort Parisot, Rouergue, (heute Department Tarn-et-Garonne, Region Okzitanien) Frankreich, entnommen ist. Während seiner Regierungszeit auf Malta benutze der Großmeister angeblich nie das „la“. Auf den 138 Münzen und 19 Medaillen, die während seiner Regierungszeit gemünzt wurden, erscheint der Name „de Valette“, „de Valetta“, „de Vallete“ oder einfach nur „Valette“. Verschiedene Zweige der Familie nutzten/nutzen beide Versionen, das „la“ und das „de la“. Abbildungen Titelseite: Das Wappen links vom Malta-Block ist das der Stadt La Valletta, rechts oben, das von Parisot, mittig das als Großmeister des Ordens, letzteres ebenso unten auf der Briefmarke des Ordens vom 26.02.1990. Links: Silber - Münze von Großmeister de La Vallette Mit Namensnennung in der Version „DE VALLETE“ Bildquelle: © Chev. Joseph Sammut, in Times of Malta, 23.12.2012 Mitteilungsblatt der „INTERNATIONALEN ARBEITSGEMEINSCHAFT DER PHILATELIE DES SOUVERÄNEN MALTESER-RITTER-ORDENS (S.M.O.M.) E.V.“ , (ISSN 1619-9537) vom vorgenannten Verein herausgegeben. Sekretariat, gleichzeitig Anschrift des Präsidenten des Vereins: Edgar Karl Haberer, Zitzergasse 11, D-61250 Usingen, Tel.06081-688.991, Web.-Fax: 03212-180.7950, E-mail: >Edgar.Karl@Haberer-Usingen.de< Bankverbindung der Arbeitsgemeinschaft: Volksbank Usinger Land, Niederlassung der Frankfurter Volksbank, IBAN: DE89 5019 0000 0000 3000 04 & BIC: FFVBDEFF. Verlautbarungen des Vorstandes der ArGe erfolgen in dessen eigener Verantwortung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden auf Verantwortung des Verfassers veröffentlicht und stellen nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes dar. Der Nachdruck einzelner Beiträge in anderen Publikationen ist unter genauer Quellenangabe und bei Einsendung eines Belegexemplars an die Redaktion erlaubt und erwünscht. Die Rechte Dritter sind beim Nachdruck zu beachten. © Unberührt davon bleiben alle Rechte vorbehalten. Kleinanzeigen der Mitglieder (Vereinsbörse) bis zu 4 Zeilen je 60 Buchstaben werden kostenlos veröffentlicht. Für jede weitere Zeile werden 0,50 € berechnet, desgleichen für Nichtmitglieder ab der ersten Zeile. Großformatige Anzeigen pro Ausgabe für ½ Seite € 25,- , für die 1/1 Seite € 50,00. Mitglieder des Vereins erhalten auf großformatige Anzeigen 30% Rabatt. Das Mitteilungsblatt erscheint jeweils Ende April, August und Dezember eines Kalenderjahres und/oder nach Bedarf und wird den Mitgliedern nach Erscheinen kostenlos zugestellt. Redaktionsschluß: immer die allerletzte Minute. Druck: DIGITALDRUCK ZENDE, Usinger Straße 71c, 61250 Usingen-Eschbach, Tel.: 06081-5828737, digitaldruck@zende.de ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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XXVI Jahre Arbeitsgemeinscha S.M.O.M. - Philatelie e.V. ! 05. März 2017 Liebe Mitglieder und Freunde unserer ArGe, Hiermit das Mitteilungsblatt für das Jahr 2016. Über die Hintergründe der Verspätung und dafür das für 2016 nur ein einzelnes Mitteilungsblatt erscheinen kann, möchte ich mich hier nicht auslassen, aber wenn Sie mein Vorwort in den Heften der letzten Jahre gelesen haben, ahnen Sie warum. Durch die ewigen Verzögerungen und die erst nach und nach eintreffenden, aber dringend benötigten Informationen und Unterlagen aus Rom, war es immer wieder nötig das Heft umzubauen, zuletzt ab 1. März d.J., als per Email die Vorab-Informationen der zum 13.03.2017 angekündigten Neuheiten-Ausgaben hier eintrafen, die ich auch aus aktuellem Anlass noch im Heft einbauen wollte. Ich verweise hier besonders auf Seite 45. Nach nunmehr 23 Jahren als Redakteur des Mitteilungsblattes, ist dies auch das letzte Heft, das Sie von mir erhalten. Und wie es z.Zt. aussieht, auch das letzte Mitteilungsblatt überhaupt. Die Erarbeitung eines qualitativ hochwertigen Mitteilungsblattes ist keine „Nebentätigkeit“, sondern eine Vollzeitbeschäftigung. Auch die damit verbundenen Kosten sind erheblich. Internet, Vorlagenbeschaffung, Druckkosten, Porto - das alles summiert sich. Aus den in den letzten Jahren stetig sinkenden jährlichen Einnahmen aus den Mitglieds Beiträgen und den wenigen Spenden, lässt sich das alles nicht mehr finanzieren. Wie geht es also mit der ArGe als eingetragener Verein weiter ? Diese steht wohl vor der Auflösung. Wir werden jedenfalls für 2017 keine Beiträge mehr einziehen. Das noch vorhandene Guthaben langt gerade für das neue Heft, das Porto für den Versand und weitere laufende Kosten. Wir werden Sie selbstverständlich z. g. Zeit gemäß unserer Satzung über das weitere Vorgehen informieren. Es soll aber nicht mein (unser?) endgültiger Abschied von der SMOM-Philatelie sein. Ich denke dabei an einen auf Email und Internet basierenden Neuheitendienst, wie ich diesen auch jetzt schon sehr erfolgreich über Facebook unterhalte. Voraussetzung ist natürlich, das ich auch weiterhin von Poste Magistrali alle erforderlichen Informationen und Vorlagen erhalte. Trotz der schlechten Nachricht wünsche Ihnen Allen viel Spaß beim lesen dieses Heftes; ich hoffe das ich auch diesmal wieder Ihren philatelistischen und geschichtlichen Geschmack getroffen habe.
Für heute verbleibe ich mit herzlichen Grüßen, Ihr
Comm. Edgar Karl Haberer, Präsident
2001 - 2005 AIJP Generalsekretär - Association Internationale des Journalistes Philatéliques
Sonderstempel ITALIEN 12.6.2016, 84011 Amalfi, „Regatta der Antiken Seerepubliken“ Links: der Sonderstempel vom 12.6.16 mit Amalfi-Kreuz, Ursprung des Ordenskreuzes ! Rechts, vergrößert, 29.05.1985 MiNr. 1921 Ruderregatta der Seerepubliken in Amalfi; der Dom im Hintergrund Auf dieser Briefmarke taucht das Amalfi-Kreuz mehrfach auf: auf dem Bug des Bootes, direkt unterhalb der Galionsfigur und mehrfach auf dem Kleid des Ritters.
Sonderausgabe ITALIEN 25.11.2016 Passend zur 216. SMOM Ausgabe vom 11.12.1995 „Madonna della Quercia“ gab PosteItaliane am 25.11.2016 die passende Briefmarke heraus, mit der jetzt die Basilika des Heiligtums der Madonna della Quercia gewürdigt wird. Links, die italienische Briefmarke zu € 0,95 rechts, der Ersttagstempel zur Ausgabe, 01100 Viterbo Centro
Nachtrag: Poste Magistrali kündigt für die 2. Hälfte 2017 eine weitere Ausgabe an, jetzt anlässlich des „VI. Jahrhunderts des Bildnisses der Madonna della Quercia“; siehe dazu auch MB 2/2005, Seite 22ff ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Der Direktor der Philatelie-Abteilung der Libyschen Post bedankt sich ! (Siehe MB 2-3/2015, Seite 22-23)
Auf Grund meines kurzen Artikels zur libyschen Briefmarkenausgabe vom 9. Juli 2015, auf dem u.a. die ehemalige Festung des Ordens in Tripoli abgebildet ist, erreichte mich folgendes Schreiben des Direktors des Philateliedienstes der Libyschen Post, das ich links abbilde und nachfolgend auszugsweise wiedergebe. Libysche Post Büro des Philateliedienstes 10.März 2016 Sehr geehrter Herr Haberer, Die Libysche Post Gesellschaft möchte Ihnen ihre Dankbarkeit ausdrücken für die Veröffentlichen eines interessanten Artikels im Magazin Mitteilungsblatt Nr. 2-3/2015, einschließlich einiger Bilder von libyschen Briefmarken, die Ihnen von dem libyschen Sammler Herrn Wesam Ashur übersandt wurden. Die Libysche Post Gesellschaft freut sich über Ihr Interesse an libyschen Briefmarken. Es ist unser Ziel das internationale Ansehen der libyschen Briefmarken besonders unter den weltweiten Briefmarken Sammlern zu verbessern. Beiliegend ein kleines Geschenk unsererseits. (gez.) Farhat Mohamed Farhat Links: Ein Ersttagsbrief der Ausgabe, der als kleines Geschenk beigefügt war. Weitere Exemplare des FDC und einer Postkarte konnten über einen philatelistischen Kontakt in Tunesien beschafft werden.
Rechts, verkleinert: Der als Einschreiben gelaufene Umschlag der Sendung der Libyschen Post (RR … LY), Wie üblich bei AuslandsEinschreiben wurde die Sendung bei Ankunft in Deutschland zusätzlich mit einem EinschreibeLabel der Deutschen Post (RN … DE) versehen.
Oben: Rückseitiger Stempel
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Malta 28. März & SMOM 15. Juni 2016 400. Jahrestag der Gründung der Stadt Valletta durch Fra‘ Jean Parisot de la Valette 49. Meister des Ordens, 6. Großmeister auf Malta
Oben: der Ersttagstempel zur Ausgabe, links: Malta Block 67 mit MiNr. 1922
Der sehr schöne Block, eine echte Bereicherung für unsere SMOM - Thema Sammlung, zeigt auf der Marke zu € 4,25 (Post-Verkaufspreis bei Bestellung € 5,02 !!) eine zeitgenössische Medaille mit dem Porträt von Großmeister Valette, der ebenso rechts auf dem Block abgebildet ist. Links auf dem Block eine zeitgenössische Karte von Valletta. MaltaPost hält sich leider mit weiteren Informationen zur Medaille, zur Karte und zum Ersttagstempel sehr zurück, d.h. es werden gar keine näheren Informationen dazu gegeben. Bei der Medaille auf der Marke, die relativ dunkel und leider nur einseitig abgebildet ist, handelt es sich vermutlich ein Stück, das im Werk „Numismatische Erinnerungen des souveränen Ordens des Heiligen Johannes von Jerusalem; von Eduard Henri Furse“ abgebildet und beschrieben wird. Es ist eine der Medaillen, die zusammen mit Münzen im Grundstein von Valletta deponiert wurde. Ich bilde diese nachfolgend ab: F. IO. VALLETA · M·M·HOSP · HIER·
VNVS X · MILLIA· (X = DECEM = ZEHN) „Einer von Zehntausenden“
Frater Ioannes Valleta Magnus Magister Hospitalis Hierosolymorum Bruder Johannes Valleta Großmeister des Hospitals von Jerusalem
Die Szene „David tötete Goliath“ steht sinnbildlich wohl für „der kleine Orden besiegt die starken Osmanen“ und bezieht sich natürlich auf die Verteidigung Maltas 1565
Links: SMOM 15.06.2016 Haberer-Katalog Nr. 1403 Nach einem Farbstich von P. N. Milcent aus dem XVIII. Jahrhundert: „Blick auf die Einfahrt zum Hafen von Valletta“ Technische Einzelheiten MALTA-BLOCK: Nach einem Entwurf von Sean Cini; Block mit einem Wertzeichen zu € 4,25; Druck: Offset/Printex, Malta; Zahnung: 13,75 x 13,75; Wasserzeichen: Malteserkreuze. Größe Block: 120 x 80; Marke 35 x 35mm. Für SMOM-Ausgabe siehe Neuheiten - Sektion. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Die Gründung der Stadt Valletta - 450. Jahrestag Der vom König von Spanien nach Malta entsandte Militäringenieur Antonio Ferramolino, war der erste, der 1541 die Erbauung einer befestigten Stadt auf der Erhebung der Sceberras „Sheb-ir-ras“ – Halbinsel vorschlug, die zwischen Marsamxett und dem Großen Hafen liegt. Dieser Vorschlag wurde wegen der zu erwarteten hohen Kosten nicht umgesetzt. Die Idee einer neuen Stadt war aber nicht vergessen und wurde von Großmeister Jean de la Valette (Marke links, SMOM Nr. 45) kurz nach seiner Wahl im Jahre 1557 wieder aufgenommen. Der Orden sicherte sich die Dienste von Bartolomeo Genga, einem bedeutenden Ingenieur, der einen Plan für die Stadt erstellte, dessen Aussenmauer die gesamte Scebarras-Halbinsel umfassen sollte. Der Umsetzung dieses Planes wurde durch den Ordensrat am 17. Juni 1558 zugestimmt, die Ausführung desselben jedoch durch den Tod von Genga im Juli 1558 im Keim erstickt. Der Orden ersuchte den Großherzog von Florenz um den Dienst eines anderen Ingenieurs – Baldassare Lanci. 1562 legte Lanci einen neuen Vorschlag für die Befestigung der Sceberras – Halbinsel vor. Mangels Geldmittel und wegen der Gerüchte einer unmittelbar bevorstehenden türkischen Angriffs wurde musste der Plan jedoch auf Eis gelegt werden. Die Große Belagerung von 1565 hatte ruinöse Auswirkungen. Die Befestigungen waren stark beschädigt und Malta war nicht in der Lage einem weiteren türkischen Angriff zu widerstehen, der für Frühjahr/ Sommer des Jahres 1566 erwartet wurde. Großmeister Valette versuchte das Projekt der Erbauung einer neuen Stadt wieder zu beleben, aber der Mangel an Geld – und weiteren Ressourcen hinderten den Orden, die Arbeit daran aufzunehmen. Die Situation was dermaßen trostlos, das einige innerhalb des Ordens vorschlugen, Malta aufzugeben. Großmeister Jean de la Valette unterrichtete die Höfe Europas von Maltas Notlage und forderte Unterstützung an. Papst Pius IV bot Geld und schickte einen seiner Ingenieure, Francesco Laparelli, um den Orden mit dem Entwurf und der Erbauung einer neuen befestigten Stadt zu helfen. Laparelli (Bild links und auf der 1 Shilling-Marke vom 28.3.1966) kam am 28. Dezember 1565 auf Malta an. De Vallete beeindruckte ihn mit der Forderung, das die Stadtmauer der neuen Stadt innerhalb von drei Monaten fertig zu stellen sei, vor der erwarteten Attacke der Türken, worauf Laparelli schon 6 Tage nach seiner Ankunft einen Zwischenbericht einreichte. Am 5. Januar 1566 entsandte der Großmeister Botschafter nach Spanien und Frankreich um die Dringlichkeit sofortiger Hilfe zu betonen, ansonsten müsste der Orden Malta aufgeben. Laparellis Pläne waren in Malta sowie auch im Ausland Gegenstand vieler Diskussionen. Der König von Spanien entsandte den Ingenieur Gabrio Serbelloni, der am 11. März 1566 auf Malta eintraf, um die Pläne Laparelllis vor Ort zu untersuchen. In seinen ursprünglichen Plänen für Valletta hatte Laparelli hügelige „Serpentinen“ – schlangenförmige Straßen ausgedacht, die aber durch einen Gitterraster-Plan ersetzt wurden, damit wohl einem Vorschlag von Serbelloni folgend. Am 14. März 1566 entschied der Ordensrat, mit den Arbeiten zur Erbauung der neuen Stadt zu starten. Laparelli begann umgehend mit der Vorbereitung des Standortes und markierte die Position, wo die Vorder-Bastionen der Stadt zur Landseite, die zuerst errichtet werden sollten. Pius V, der am 8. Januar 1566 zum Papst gewählt worden war, ermahnte den Großmeister, mit der Erbauung der neuen Stadt fortzufahren und drängte den spanischen König zu seinen Versprechen zu stehen, und den Orden finanziell zu unterstützen. Am 28.März 1566 versammelten sich Jean de la Valette und andere Würdenträger auf der SceberrasHalbinsel zur Verlegung des Grundsteines der neuen Stadt, die zu Ehren des Großmeisters den Namen Valletta erhielt. Dort, wo heute die Kirche „Unserer Lieben Frau vom Siege“ steht, wurde ein großes Zelt errichtet und ein provisorischer Altar für eine Messfeier aufgestellt. Nach der Predigt wurde der Standort gesegnet und die vier Vorderbastionen hin zur Landseite, wurden der Reihe nach den heiligen Peter und Paul, hl. Jakob, hl. Johannes und hl. Michael gewidmet. Das Stadttor wurde dem hl. Georg gewidmet. Der Grundstein, der vom Großmeister gelegt wurde, war mit einem achtspitzigen Kreuz verziert und einer lateinischen Inschrift. Auch eine Reihe von Münzen und Medaillen wurden zusammen mit dem Stein hinterlegt. Der Ordenshistoriker Bosio berichtet in seiner 1684 geschriebenen Chronik „Storio della Sacra Religione“ (mit der Bezeichnung „Sacra Religione - Heilige Religion“ ist nicht etwa die Kirche gemeint, sondern dies war über lange Zeit einer der vielen Namen unter denen der Orden bekannt war) das im Jahr 1566 ein Flame namens Simon Prevost Münzmeister des Ordens gewesen sei und das dieser die speziell für diesen Anlass geschaffenen Münzen und Medaillen graviert und gemünzt habe, die dann in einer kupfernen Urne unter dem Grundstein der neuen Stadt Valletta platziert wurde. Moderne Historiker glauben, das 4.000 Arbeiter für die Erbauung der neuen Stadt beschäftigt wurden. Arbeiter wurden auch von Sizilien und Kalabrien herüber gebracht um die einheimische Arbeitskräfte zu ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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vermehren. Der Papst tat sein bestes um den Orden in seinem Unternehmen zu helfen und steuerte 35.000 Scudi bei, eine Summe, die die Arbeitslöhne für 7 Monate abdeckte. Er erlies ausserdem eine Ausnahmegenehmigung, die den Arbeitern, die an der Erbauung von Valletta beteiligt waren, erlaubte, auch an heiligen Tagen zu arbeiten. Gegen Ende des Jahres 1569, als die Befestigungen fast fertiggestellt waren, verließ Laparelli Malta und betraute seinen Assistenten Gerolamo Cassar mit der Fertigstellung der Arbeiten. Am 18. März 1571 verlegte der Orden seinen Konvent, seinen Sitz, von Birgu nach Valletta. Zu dieser Zeit waren nur wenige Gebäude in Valletta fertig gestellt und Großmeister Pietro Del Monte (Bild links; dessen Vorgänger Jean de la Valette war 1568 verstorben) nahm seinen Wohnsitz in einer kleinen, bescheidenen Behausung. Die Bauarbeiten wurden während der folgenden Jahrzehnte fortgesetzt, u.a. mit der Errichtung der sieben Herbergen zur Unterbringung der Ritter, des Hospitals und der Konvents-Kirche des Ordens, die dem hl. Johannes dem Täufer gewidmet wurde. Im Jahre 1582 war die neue Hauptstadt von Malta fast fertig erbaut und 1590 hatte diese circa 4.000 Bewohner. Bis 1614 hatte sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt. Am 14. Februar 1567 wurde der Stadt Valletta der Titel „humillissima“ gegeben. Sie war als eine sichere Festung für Malta und den Orden gedacht und ein kraftvolles Bollwerk, das Sizilien von der osmanischen Expansion beschützen sollte. AOM *91, 163v, Malta Libraries auf Facebook (*A = Archives OM = Order of Malta) (c) National Library of Malta
M. D. L. X. V. I. (1566) (Es folgte die Auflistung der in der Ordensregierung vertretenen Würdenträger, darunter auch der Großprior von Deutschland, Großbailli Fra‘ Conrad von Schwalbach. In der einschlägigen Literatur, Wienand/Hafkemeyer, Dauber, etc wird in diesem Amt ein Adam von Schwalbach erst ab 1567 genannt)
DIE (Tag) XXVIII Monat März … Am 28. März 1566 wurde die Verlegung des Grundsteines der Stadt Valletta im Ratsprotokoll festgehalten. Valletta wurde im Laufe der Jahre mit vielen Titeln und Beschreibungen bedacht, darunter „die Festungsstadt“, „eine Stadt erbaut von Herren für Herren“, „eine europäische Stadt der Kunst“ sowie „ein Weltkulturerbe“. Die Mischung von engen Gassen und offenen Plätzen bietet einige von Europas schönsten Kirchen, Paläste und Kunstwerke. Heute ist die Stadt während Tag - und Nachtzeiten aktiv und ist das Zuhause vieler hochkarätiger (Firmen-)Niederlassungen, Marken-Shops, malerischen Cafés und eleganten Restaurants. Viele Sanierungsarbeiten werden durchgeführt, um sicherzustellen, das die Stadt modern ist und doch zu ihren Wurzeln steht. Diese Arbeiten werden im Jahr 2018 gipfeln, wenn Valletta den Titel Europäische Kulturhauptstadt trägt. (Text: MaltaPost) Anlässlich der Jubiläumsfeiern zur Grundsteinlegung der Stadt Valletta findet in der St. Elmo - Festung und der National Bibliothek in Valletta eine zweiteilige Ausstellung statt, die von Malta Heritage (Malta Erbe) und Malta Libraries (Malta Bibliotheken) organisiert wird. Geöffnet ist die Ausstellung „Valletta 1566 – Melita Renascens“ vom 23.Juli 2016 bis 23. Juli 2017. Da beide Ausstellungsorte verschiedene Öffnungszeiten haben, sind die betreffenden Zeiten am besten vor Ort in Erfahrung zu bringen. Die Ausstellung im Fort St. Elmo finden Sie im ehemaligen Nationalen Kriegs Museum im Unteren Fort St. Elmo (Lower Fort St. Elmo). ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Zentral Bank von Malta 27. Mai 2016 10 €uro - Silbermünze 450. Jahrestag der Gründung von Valletta 1566 - 2016 Anlässlich des Jubiläums beschert uns Malta wieder mit einer 10 €uro - Silbermünze, die in der Kgl. Münze der Niederlande in Utrecht in einer Auflage von maximal 3000 Stück in polierte Platte/Spiegelglanz geprägt wurde. Die Münze besteht aus Silber 925/1000, hat einen Durchmesser von 38,61 mm und wiegt 28,28g. Rechts, mittig, etwa Originalgröße, Die sehr schön gestaltete 10 €uro - Münze, RS: der Architekt Francesco Laparelli und sein Assistent Gerolamo Cassar besprechen mit Großmeister La Valette den Bau der befestigten neuen Stadt Valletta. Auf der VS das Wappen von Malta und die Jahresangabe 2016. Laparelli, Cassar und Großmeister La Valette sind auch auf den Briefmarken der unten aufgeführten Ausgabe von Malta zum 4. Jahrhundert der Stadtgründung abgebildet. Die Münzprägestätte Utrecht verwendet seit 1815 einen geflügelten Merkurstab als Münzzeichen, das auf dem Entwurf (Bild oben Mitte) noch fehlt. Malta 28. März 1966 - IV Jahrhundert der Gründung von Valletta 2d
Großmeister La Valette in Diskussion mit den Architekten; Wappen von Jean Parisot de la Valette Papst Pius V; Wappen des Papstes 3d 6d Plan von Valletta; wie veröffentlicht in Drucken des XVI. Jhds. Eine Gruppe, den Plan betrachtend; Wappen der Stadt 1/Der Architekt Francesco Laparelli, Baupläne diskutierend, ganz links im Hintergrund eine Gruppe Handwerker 2/6 Der maltesische Architekt Girolamo Cassar prüft Baupläne, im Hintergrund die Hl. Johannes Kathedrale, Konvent-Kirche des Ordens auf Malta. Nach Entwürfen von Chevalier E.V. Cremona und gedruckt in der Staatsdruckerei Wien. Unten, verkleinert: Zwei von einer Vielzahl von existierenden Ersttagsbriefen dieser schönen Ausgabe. Auf dem Zudruck auf dem FDC links wird, neben dem Umriss von Valletta, das Wappen von Großmeister Valette, das Ordenswappen, sowie die Fahne von Malta mit dem Georgskreuz (letzteres aus der britischen Zeit), abgebildet, auf dem FDC rechts die Kirche „Unserer Lieben Frau vom Siege“ in Valletta.
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Deutschland 7. April 2016 Serie „Schätze aus deutschen Museen“ Gemälde - Kaiser Karl V
Oben, vergrößert 125%: Deutschland MiNr. 3227, Kaiser Karl V Gemälde „Kaiser Karl V.“ © Foto: bpk / Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Als „Die Sonne unter den Sternen“ rühmten Zeitgenossen einst Tizian (um 1487/90–1576), der die venezianische Malerei des 16. Jahrhunderts prägte. Tizian war einer der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance. Seine Meisterschaft lag zweifellos in der Farbgebung und ihren vielfältigen, subtilen Nuancierungen. 1533 wurde er Hofmaler unter Kaiser Karl V.. Eines der berühmtesten Porträts des Kaisers fertigte Tizian 1548: Es zeigt den mächtigsten Herrscher des Abendlandes in einem Lehnstuhl. Vorbildhaft schuf Tizian eine Synthese aus Repräsentationsbild und eindringlicher Charakterstudie. Das Gemälde ist heute in der Alten Pinakothek in München zu bewundern. (Text: Deutsche Post) Es gilt heutzutage als erwiesen, dass dieses nicht von Tizian stammt, wie lange Zeit angenommen und teilweise heute noch behauptet wird, sondern von Lambert Sustris (*um 1515 in Amsterdam, † wahrscheinlich nach 1591 in Italien). 1548 hielt sich Sustris, vermutlich zusammen mit Tizian, der damals Hofmaler von Kaiser Karl V. war, auf dem Reichstag in Augsburg auf. Hier entstand eine Reihe von Fuggerund Herrscherporträts und nach Hans Ost (ein deutscher Kunsthistoriker) auch das berühmte Bildnis Kaiser Karls V. in der Alten Pinakothek in München. (Wikipedia) Die zweite Marke (145 €c) dieser Ausgabe („Fregatte aus Elfenbein“ von Jacob Zeller, 1581-1620, einem der Prunkstücke des „Neuen Grünen Gewölbes“ in Dresden), ist für unsere Thematik uninteressant. Elemente aus dem Motiv sind aber in den beiden Ersttagstempeln integriert (Berlin, unten & Bonn, oben), ebenso wie zwei Elemente aus der Kaiser Karl - Marke. Für die SMOM-Thematik bzw. Geschichte ist Kaiser Karl V als Lehensgeber von Malta (1530) natürlich unverzichtbar. Dazu ein lesenswerter Artikel vom damaligen Ordenskanzler Luigi Rangoni Machiavelli, aus der Ordenszeitschrift RIVISTA, Jahrgang I, Nr.3, 1937, Seiten 11-12, den ich nachfolgend ungekürzt, ungeändert, und mit meinen philatelistischen Anmerkungen ergänzt, wiedergebe: Abtretung der Inseln Malta, Gozo und Comino an den Johanniter = Ritter = Orden von Rhodus Nach sechsmonatlicher Belagerung des heldenmütig verteidigten Rhodus (SMOM Marke Nr. 24), kapitulierte der Grossmeister des Johanniter-Ordens, Philipp Villiers de l'Isle Adam am 18. Dezember 1523 vor dem ruhmreichen Soliman, unter der Bedingung, dass die Bevölkerung der Stadt verschont, und ihm und seinen Rittern freier Abzug auf den eigenen Galeeren gewährt würde. Schon am 24. Dezember besetzte die türkische Miliz die Stadt. Und am 26. hielt Soliman selbst seinen feierlichen Einzug. Am 2. Januar liefen die Schiffe des Grossmeisters und die überlebenden Ritter und griechische Flüchtlinge nach Kreta und Italien aus, wo sie nach kurzem Aufenthalt in Candia, Messina und dem Golf Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin, in KB zu 10 Marken Größe Postwertzeichen: 33,00 x 39,00 mm Konfektionierung Zehnerbogengröße: 191 x 104 mm Anordnung der PWz: 5 PWz nebeneinander, 2 PWz untereinander ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
Seite 10
Text wird auf Seite 12 fortgesetzt ...
Links, Ersttagtempel BERLIN, oberer Teil: das Portrait des Kaisers Rechts, Ersttagtempel BONN, unterer Teil: die Landschaftsszene aus dem Karl V - Gemälde
M·DXLVIII = 1548
Vatikan 1946
Belgien 1955
Rechts und unten: das Porträt des Kaisers aus dem Gemälde finden sich auf vielen Briefmarkenausgaben Spanien 1958
Ecuador 1958
Fujeira 70
ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
Uruguay 2000
Spanien 2000 „Schülerpost“
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von Neapel, in Civitavecchia landeten (Marke SMOM 24+26). Papst Hadrian VI. empfing sie in Rom mit besonderen Ehren und überliess ihnen als provisorischen Wohnsitz das Kloster neben der Kirche der Hl. Faustina in Viterbo. Anfänglich hoffte der Orden, Rhodus wiedererobern zu können. Der Großmeister jedoch, überzeugt von der Undurchführbarkeit dieses Unternehmens, hielt es für angebracht, sich an den Papst und die Potentaten zu wenden, um einen anderen, den kriegerischen Unternehmen des Ordens entsprechenden Sitz zu erlangen. Von der Pest heimgesucht, übersiedelte der Orden nach Corneto, von wo aus er sich mit seinen Schiffen: der Karake S. Anna (Marken SMOM, Jersey und Malta) und den 3 Galeeren: S. Katherina, S. Maria und S. Johannes von Porto Santo Stefano nach Villafranca Maritima begab (franz. Villefranche-sur-Mer, ProvenceAlpes-Côte d'Azur, MiNr.3954 vom 9.6.2005, Stadtansicht). Von hier aus wurde der Komtur, Fra Ercole di Non, zu Karl III. von Savoyen entsandt, um Gastfreundschaft und die Genehmigung, sich in Nizza niederzulassen, zu erbitten. Der Herzog von Savoyen gewährte die grossmütig und wies dem Orden einen Palast in Nizza als Wohnsitz zu. Inzwischen unternahm Papst Klemens VII (I) bei Karl V. Schritte, um für den Orden die Überlassung der maltesischen Inseln zu erreichen. Der Kaiser ging jedoch nicht gleich auf den Wunsch des Papstes ein, gestattete aber eine Abordnung von Ordensrittern, sich um 1524 nach Malta zu begeben, um festzustellen ob, im Falle einer Schenkung, der neue Sitz den Zielen und Zwecken des Ordens entspräche. Anmerkung (I) Klemens VII. (Giulio die Medici) war Mitglied des Ordens und in seiner Jugend von den Johanniterrittern von Rhodos erzogen. Er trug als Prior von Capua die Ordensstandarte bei der Krönung Leo's X., (Giovanni de’ Medici (auf Liberia 3497, 12.12.2000, Geschichte des Papsttums; Krönung am 19.3.1513) (Klemens war ein Vetter von Leo) der ihn in der Folge zum Kardinal und Erzbischof von Florenz erhob.
Als der Bericht dieser Kommissäre günstig ausfiel, drängte der Papst und der Grossmeister bei Karl V. darauf, die wichtige Angelegenheit zum Abschluss zu bringen. Die politische Lage jener bewegten Jahre liess jedoch eine rasche Erledigung der Frage nicht zu und erst 1530 war es möglich, - nach dem sich der politische Horizont wieder aufgehellt hatte, - zu einem befriedigenden Abschluss zu kommen. Klemens VII. schloss am 29. Juni 1529 mit Karl V. den Frieden von Barcelona, und krönte den Sieger am 24. Februar 1530 in der Kirche des hl. Petronius zu Bologna mit grossem Pomp zum Römischen Kaiser. Der Grossmeister entsandte die Ritter Antonio Bosio und Luigi Tintavilla nach Bologna, um, gemeinsam mit den in Bologna und Umgebung ansässigen Ordensrittern seine Heiligkeit zu bestürmen, sich bei seiner Majestät darin zu verwenden, dass die Abtretung der maltesischen Inseln als unabhängige und dauernde Schenkung, mit kaiserlichem Erlass („Mero e Misto“) und ohne Vorbehalt irgend einer Jurisdiction vollzogen würde. Der Papst setzte sich mit allen Kräften zu Gunsten des Ordens ein, und vertrat die Angelegenheit in derart wirksamer Weise, dass er mit Hilfe des kaiserlichen Kanzlers, des Kardinals Mercurio Gartinara, die Genehmigung des Gewünschten erreichte, worüber noch vor der Abreise Karls V. von Bologna eine öffentliche Urkunde aufgesetzt wurde. In diesem Erlass tat seine kaiserliche Majestät kund, dass sie der „Religion“ des Johanniter-Ordens die maltesischen Inseln mit Tripolis und Gozo aus freien Stücken überlasse. Die Ritter besagter „Religion“ müssten sich aber für diese Schenkung verpflichten, als jährlichen Tribut an den Vice-König von Sizilien einen Falken oder Sperber zu senden und jedes Jahr das Lehen erneut in Empfang zu nehmen, mit dem Schwur, niemals zu dulden, dass das Reich und die Staaten des Königs von Sizilien in irgend einer Weise beschadet würden, und aus diesem Grunde, jeden sizilianischen Vasallen, der sich eines Kapitalverbrechens schuldig gemacht hatte, aus ihrem Hoheitsgenbiet zu verweisen, und alle, der Majestätsbeleidigung oder Häresie bezichtigten Personen besagtem Vice-Könige auszuliefern. Der Bischofssitz von Malta musste Juspatronat seiner käiserlichen Majestät und der zukünftigen Könige von Sizilien bleiben, und der Orden bei seiner Vacanz 3 Professbrüder in Vorschlag bringen, deren wenigstens einer Vasalle Seiner Apostolischen Majestät sein müsste. Aus diesen würde der Kaiser den geeignetesten erwählen und ihm das Grosskreuz mit Titel Votum und Vorrang eines Bailis verleihen. Als letzte Bedingung musste der Admiral, oder jener Ritter, der den Admiral vertrat, eine Seiner Majestät und den zukünftigen Herrscher Siziliens unverdächtige Persönlichkeit sein. Anmerkung: Das kaiserliche Diplom wird von Bosio, Marulli, Paoli und Vertot in ihren Werken über den Orden der Ritter des hl. Johannes von Jerusalem, Rhodus und Malta in Lateinisch, Italienisch und Französisch wiedergegeben. Auf Deutsch ist die Lehensurkunde im Wienand, Köln, 3. Auflage, 1988, Seite 630ff wiedergegeben.
Nun verblieb nur noch die Unterzeichnung des Dekrets. Am 23. März 1530 entschloss sich Karl V. aus politischen Gründen plötzlich abzureisen. Der vielen ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Formalitäten und Besuche halber, kam er nicht mehr dazu, am gleichen Tage die Schenkungsurkunde zu unterzeichen. Er tat es jedoch am folgenden Tage in Castelfranco, wo er sich zum Mittagsmahle aufhielt. In jenen bologneser Schloss setzte er seine kaiserliche Unterschrift und das kaiserliche Siegel unter die vorher abgefasste Urkunde, und wurde dann das Dokument mit den geziemenden Formalitäten dem Bailli Fra Bosio übergeben, der darauf sofort nach Modena abreiste. Während nun Fra Bosio voll Freude über die erlangte Belehnung nach Bologna zurückfuhr, stürzte sein Gefährt unglücklicherweise in einen Graben, wobei er selbst unter den Wagen kam, und grossen Schrecken und Quetschungen davontrug. In Bologna verschrieben ihm die Ärzte sofort einen Aderlass, aber Bosio wollte sich nicht aufhalten, und fuhr nach Faenza weiter, da er sich zu dem Komtur Fra Saba da Castiglione begeben wollte. Der Aderlass am Arm wurde in Faenza von einem unkundigen Barbier des Ortes ausgeführt, der ihm statt einer Vene eine Ader öffnete, woran er nach kurzem verstarb. Als er sein Ende nahe fühlte, händigte er die wichtige Urkunde seinem Vertrauten, den rhodeser Edelmann Fra Giovanni Stratiopoli mit der Bitte aus, dieselbe persönlich dem Grossmeister zu überbringen. SMOM 12.10.1987 Kat.Nrn. 321-323 Auf dem Fresko in der Apsis der Kirche der Ordenskommende von Faenza wird der Komtur, der Vorsteher der Kommende, Fra‘ Saba da Castiglione (*1480-1554) dargestellt.
Der Grossmeister schiffte sich in Nizza auf den Galeeren des Ordens ein und landete, nach einem langen Aufenthalt in Syracus, am 2. Oktober 1530 in Malta, woselbst er im „Borgo“, unweit der Kirche des hl. Laurentius das Ordenskonvent gründete. Papst Klemens VII. hatte inzwischen die von Karl V. genehmigte Belehnung durch eine Bulle vom 1. Mai 1530 beglaubigt. * Anmerkung: * Bulla Clementis Pont. Max VII. (Quae continet). Confirmatio infeudationis insularum Tripolis, Melitae et terrae Candiaii a Caroli romanorum Imperatore Hospitali sancti Joannis Hierosolymitani concessarum - Datum Romae apud sanctum Petrum anno incarnationis Dominicae 1530 Kal. Maii - Pontificatus Nostri anno VII. (Extat in) Bullarum etc. Rom, Pont. cur. C. Cocquelinus. Ramae Typ. Mainardi 1745, fol., T. 4, part I. pp. 90-92 So wurde Malta - im Zentrum des Mittelmeeres gelegen - zum unbezwingbaren Bollwerk der Christenheit und zum wachsamen Beschützer der Küstenstädte gegen die Raubzüge der Corsaren. Rechts: SMOM Block Nr. 57 mit Marke Nr. 706 Vom 5. Juni 2000 V. Jahrhundert der Geburt von Kaiser Karl V Links: Großkanzler Markgraf Luigi Rangoni Machiavelli, Ehren - & Devotions Großkreuz-Bailli des Ordens Bild um 1950 (aus Prokopowski MCML) * 6.08.1870 - † 4.05.1952 Pro-Kanzler 7.11.1931 - 7.11.1933 Kanzler des Ordens 7.11.1933 - 4.05.1952 Die Familie Rangoni kann ihre Wurzeln bis mindestens ins XII. Jahrhundert zurück verfolgen, der Machiavelli –Teil des Familiennamens kam im XVIII. Jahrhundert hinzu als der letzte Nachkomme von Niccolò Machiavelli, Verfasser des „Der Fürst“ seinen Namen an einen Verwandten vererbte. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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HONG KONG, CHINA, 14. April 2016 Jahrhundertfeier der Gründung der Hong Kong St. John - Ambulanz Brigade Bereits am 24.06. 2009 erfreute uns der Hong Kong - Zweig der weltweit vertretenen nationalen St. John - Organisationen, der Hilfswerke des britischen Johanniterordens, des „Venerable Order“, mit einer in Hong Kong sogenannten Abb. Links: „Herzerfreuend - Marke“, (im MICHEL-Katalog als „Grußmarke“ bezeichnet)
versehen mit einem personalisierten Zierfeld (rechts) anlässlich des 125. Jahrestages der Gründung der Hong St. John - Ambulanz 1884 - 2009 (siehe MB 1-2011, Seiten 19ff). Dieser (teilprivaten) Ausgabe von 2009 folgt nun eine offizielle der Hong Kong Post anlässlich des einhundertsten Jahrestages der St. John Ambulanz - Brigade. Die Brigade ist der Service Arm von St. John, die für das organisieren, trainieren und ausrüsten von Erwachsenen und Jugendlichen verantwortlich ist. Die HKPost schreibt zum Ausgabeanlass: „Gegründet in 1916, liefert die St. John Ambulanz Brigade der Öffentlichkeit kostenlose Erste Hilfe und Krankenpflegedienste. Diese Briefmarken steigern nicht nur das Verständnis der Öffentlichkeit der Brigade, sondern würdigt auch die Mitglieder der Brigade für deren Dienst an der Gemeinschaft“. Die Ausgabe besteht aus 4 Briefmarken zu Hong Kong Dollar $1,70 / $2,90 / $3,70 & $5, zusammen HK$ 13,30, umgerechnet erfreulich niedrigen € 1,49 für den kompletten Satz ! Leider wurde von der HK Post nur der ** Satz und Block angeboten, alles andere, d.h. Markenheftchen mit zwei interessanten Heftchenblättern, sowie die Ersttagsbriefe waren nur von privater Seite erhältlich ! Unten, Abbildung Originalgröße, der 4er Satz: Unten: Irrisierende Tinte/Farben: „schillernd, in wechselnden Farben“ je nach Ansichtswinkel.
V.l.n.r.: HK$ 1.70 Erste Hilfe mit Ambulanz - Einsatz HK$ 2.90 Notfall Herzstillstand bei Sportveranstaltung HK$ 3.70 Kostenlose Zahnbehandlung für Schwerbehinderte HK$ 5 Kinder - & Jugendhilfe an Schulen
Links: Erst unter der Ultraviolett - Prüflampe werden die grünlich-gelben Fluoreszenz - Prüfstreifen sichtbar. Technische Einzelheiten: Entwurf TSOI Ka-ching; Druck: Lithografie zusätzlich mit irisierender Tinte durch Cartor Security Printing, France; In Bogen zu je 25 Marken ; Größe der Briefmarken: 27 mm x 50 mm ; Größe Block I: 135 mm x 85 mm (mit 4 Marken); Größe Block II (aus Prestige Heftchen mit Blocks 2x2 Marken): 150 mm x 90 mm ; Zahnung: 13.25 x 13.5 mit je einer elliptischen Perforation vertikal ; Papier mit Sicherheitsfasern, Druckauflage: keine Angaben ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Oben, der Block in Originalgröße 135 x 85 mm mit allen 4 Marken der Ausgabe als Zusammendruck darunter, verkleinert abgebildet, das Prestige-Markenheftchen mit 2 Markenblättern, 150 x 90 mm, zu je 2 Marken. Die Blätter sind zur Heraustrennung aus dem Heftchen links perforiert.
Unten, verkleinert abgebildet: der komplette Satz einheitlich gestalteter Ersttagsbriefe: Links oben, FDC Satz, links unten, FDC Block Rechts, sogar die beiden Markenheftchenblätter auf FDC
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Sonderstempel - & Umschläge SMOM und Republik Malta 1966 - 50 Jahre Diplomatische Beziehungen - 2016 Anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Orden und Malta stehen uns zur Dokumentation des Anlassen zwei Belege zur Verfügung: je ein Sonderumschlag mit Sonderstempel, der von Poste Magistrali vom 12.09., und der von Malta vom 15.09. 2016. Bei dem Beleg des Ordens handelt es sich um einen in gewohnt nüchterner Aufmachung gestalteten offiziellen Umschlag der Post des Ordens, der lediglich mit Zudruck, in italienisch, links unten zum Anlass versehen ist. Links: (Umschlag verkleinert) Sonderstempel & Umschlag von Poste Magistrale vom 12.IX. 2016 „Filatelica non viaggiata - Philatelie, nicht gelaufen“
Bei dem Umschlag von MaltaPost handelt es sich um einen Umschlag im Längsformat mit MaltaPost Logo, der aber vom DIN-Format leicht abweicht. Rückseitig finden wir den Druckvermerk „MaltaPost Personalised Stamp/Cover No.2/2016“. Die darauf verklebte Marke ist die uns schon bekannte Marke €0,37 „Landkarte von Malta“ mit anhängenden personalisierten Zierfeld, wie diese von MaltaPost für private Bestellungen angeboten wird. Das Zierfeld schmückt jetzt die „Staatsfahne des Ordens“; der Ausgabeanlass steht unter der Fahne. Da diese ZD-Version auf der Internetseite von MaltaPost nicht zu finden ist, nehme ich an, dass es sich dabei um eine Bestellung von privater Seite handelt, vermutlich direkt oder aus dem Umfeld der Ordensbotschaft und/oder der Assoziation des Ordens auf Malta. Links von der Marke mit Zierfeld - ZD sind zwei Fotos im Markenformat aufgedruckt, das linke zeigt das Hauptportal des ehemaligen Großmeisterpalastes in Valletta, das rechte den Innenhof des Magistralpalastes in der Via Condotti in Rom. Unter den Fotos ebenfalls ein Zudruck zum Anlass, jetzt in englisch. Sonderstempel & Umschlag sind natürlich offizielle MaltaPost-Ausgaben. Links: (Umschlag verkleinert) Umschlag & Sonderstempel der MaltaPost vom 15.IX. 2016 Vermerk rückseitig:
Die offizielle Beziehung des Ordens zu Malta kann aus historischen Gründen schon als etwas besonderes bezeichnet werden. Immerhin war Malta von 1530 bis 1798 unter der Herrschaft des Ordens. Lassen Sie mich deshalb einen etwas längeren Rückblick auf die Beziehungen zwischen beiden Souveränen werfen und auf einige (auch private) Ereignisse, die daraus ergeben haben. Wir alle kennen die Geschichte Maltas unter dem Orden von 1530 bis 1798. Die französischen Revolutionstruppen unter Napoleon Bonaparte besetzten die Insel 1798 und der Orden wurde zum Abzug gezwungen. Schon 1800 besetzten die Briten die Inselgruppe. Britannien verweigerte nachfolgend die Erfüllung des Vertrages von Amiens, in dem Malta 1802 wieder dem Orden zugesprochen wurde. Von September 1800 bis Mai 1814 wurde Malta als britisches Protektorat verwaltet. Fortsetzung auf der folgenden Seite ... ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Von links nach rechts: Malta 7.01.1965: 1530-1798 Allegorie „der Orden auf Malta“ ditto: 10. Juni 1798 Französische Truppen unter Napoleon Bonaparte besetzen Malta Malta 28.03.1998: 18. Juni 1798 Großmeister Hompesch & Abzug des Ordens Malta 7.01.1965: Bestätigung der britischen Herrschaft 1814
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Mit dem Ersten Pariser Frieden von 1814 wurde die Inselgruppe schließlich britische Kronkolonie. Eine neue Verfassung, die 1921 in Kraft trat, gewährte Malta eine beschränkte innere Selbstverwaltung. Die Briten behielten jedoch weiterhin die Kontrolle über die Ministerien für Verteidigung, Außenpolitik und Einwanderungsangelegenheiten. Links: Malta 1922, Erste innere Selbstverwaltung Rechts: Malta 25.11.1948, (zweite) Selbstverwaltung 1947
1947 wurde dem Land die Selbstverwaltung als parlamentarische Demokratie gewährt, 1964 erhielt Malta die Unabhängigkeit, blieb jedoch Mitglied des Commonwealth. Links: Malta 21.09.1964, Unabhängigkeit innerhalb des Commonwealth Rechts: Malta 31.03.1975, Geburt der Republik Malta am 13.XII.1974; rechts auf dem Bild ist Premier Minister Dom Mintoff abgebildet, über den wir nachfolgend noch hören
Am 13. Dezember 1974 wurde die Republik ausgerufen; seither ist die Queen nicht mehr Staatsoberhaupt Maltas. Am 1. Mai 2004 wurde Malta in die Europäische Union aufgenommen, am 1. Januar 2008 wurde der Euro offizielle Währung auf Malta und löste die Maltesische Lira (maltesisch: Lira Maltija) ab. 1966, also während Malta ein unabhängiger Staat innerhalb des Commonwealth war, wurde die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Souveränen beschlossen. Staatsoberhaupt von Malta war zu dieser Zeit Königin Elizabeth II, und so kam es zur kuriosen Situation das der Botschafter des Ordens, Dr. Dino Marrajeni seine Akkreditierung dem Generalgouverneur als Vertreter der Königin übergab und der Botschafter von Malta, Philip Pullicino, die seinige als der Vertreter der Königin beim Orden, obwohl zwischen dem Orden und Britannien keinerlei Beziehungen bestanden. Als Sitz der Botschaft des Ordens zu Malta wurde die Festung St. John‘s Cavalier gewählt, eine von zwei Festungen, die schon gleich zu Baubeginn von Valletta errichtet wurden, und die den Eingang zur neuen Stadt vor möglichen Angriffen von der Landseite aus schützen sollten. Die beeindruckende Festung wurde 1967 für 99 Jahre an den Orden vermietet, ein Jahr nach der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Malta und dem Orden, der den Namen der Insel trägt. Fortsetzung auf der folgenden Seite ...
Links: Teilansicht der beeindruckenden St. John‘s Cavalier - Festung mit dem Eingang und Wappenschild der Botschaft des Ordens, Mitte: Das Wappenschild, eigenes Foto, um die Mitte der 1980ger Jahre. Bild: Malta Association of the Order
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Der erste und am längsten diensthabende Botschafter des Ordens zu Malta, der seine Tätigkeit etwas über 30 Jahre ausübte, Dr. Dino Marrajeni, war ausschlaggebend in der Bewältigung der Restaurierung der Festung, die nach der Nutzung durch die Britischen Truppen einer dringenden Instantsetzung bedurfte. Ing. Roger de Giorgio, einer der hervorragendsten maltesischen Fachleute für die Restaurierung historischer Gebäude und spätere Präsident der maltesischen Ritterassoziation des Ordens, war über 2 Jahre mit der Restaurierung und Erhaltung der historischen Strukturen des Festung, unter gleichzeitigen Ergänzungen mit moderner Ausstattung, beschäftigt. St. John‘s Kavalier, der, genau wie sein Zwilling St. James Kavalier, nach einem Entwurf des italienischen Militäringenieurs Francesco Laparelli unter der Aufsicht seinen maltesischen Assistenten Girolamo Cassar erbaut wurde, beherbergte innerhalb seiner Mauern gleichzeitig die Kanzlei, sowie auch die Residenz des Botschafters, letztere ein modernes, aber durchaus unaufdringliches Penthouse auf dem Dach der Festung, das einen 360° Rundumblick der Insel und eine Vogelperspektive seiner Hauptstadt bietet. Mein guter Freund Godwin Said, bis zu seinem viel zu frühen Tod 1999 im Alter von nur 60 Jahren, Inhaber der Firma Emmanuel Said, Malta - & SMOM Briefmarken - & Münzhändler, Buchverleger, Philanthrop, hatte mich bei Botschafter Marrajeni einführt und ich habe diesen in den nachfolgenden Jahren während meiner häufigen Besuche auf Malta, ab und zu in der Botschaft besucht. Kontakte zwischen Orden und Malta bestanden natürlich auch schon vor 1966, diverse inoffizielle, halboffizielle und private Besuche von Mitgliedern - und Vertretern des Souveränen Rates des Ordens fanden immer wieder statt. So besuchte z.B. Fürst-Großmeister Fra‘ Ludwig Chigi della Rovere Albani (†1951) die Insel, der mit seiner sehr großen Delegation (über 50 Personen) auf dem Rückweg von dessen offiziellen Besuch (29.4.– 2.05.1939), in Tripoli, Libyen, war. Rechts, SMOM 1975, Großmeister Chigi della Rovere Albani Links, SMOM 1972, das Rote Kastell, Ordenskastell in Tripoli Rechts, Italienisch Tripolitanien 1927, links das Rote Kastell
Über den Besuch in Tripoli und Umgebung wird ausführlich in der Ordenszeitschrift RIVISTA vom Mai 1939 unter der Überschrift „Due Ritorni - Zwei Rückkehrten“, überschwänglich und in höchsten Tönen, viersprachig (IT,FR,EN,DE) berichtet. In Tripoli wurde u.a. am Roten Kastell, der ehemaligen Ordensfestung, an der Bastion St. Giorgio, eine Gedenktafel zu Ehren der heldenhaften Ritter des Ordens enthüllt. Ein genaues Datum und die Dauer des privaten Malta-Besuches wird im Bericht nicht genannt, lediglich das das unter der Ordensfahne segelnde Schiff, die „Stadt Palermo“ am 2. Mai von Tripoli aus Kurs auf Malta nahm, „der Hochburg des Ordens, die von jahrhundertelanger Macht und Grösse des Ordens spricht“. Text wird auf Seite 21 fortgesetzt ... Links, die Staatsfahne des Ordens weht auf der Festung. Unten links, das (private) Dienstfahrzeug von Botschafter Marrajeni mit der Ordensstandarte. Mitte, der Verfasser dieses Heftes mit Pater Augustine Serafini aus Oshkosh, WI., USA, Konventual-Kaplan ad honorem des Ordens. Rechts, hier gut zu sehen die imposante Höhe des Gebäudes, fotografiert von der Triq-I-Ifran, der Old-Bakery-Street. Alle Bilder eigene Aufnahmen, wohl aus der Mitte der 1980ger Jahre.
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OFFI ZIELLES BULLETIN DES GROSSMAGISTERIUMS DES SOUVERÄNEN MALTESER RITTERORDENS XIII.Jahr - Nr. 1
Magistral Palast - 68, via Condotti - Rom
Januar - Mai 1966
VERLAUTBARUNG -
-
Das Groß Magisterium des Souveränen und Militärischen Hospitalordens des Hl. Johannes von Jerusalem, vormals von Rhodos, vormals von Malta, vertreten durch den bevollmächtigten Minister Dr. Dino Marrajeni; Und die Regierung von Malta, vertreten durch den Botschafter Philip Pullicino
Geben gemeinsam die nachfolgende öffentliche Erklärung ab: (Es folgt in Englisch und Französisch:) „Die Regierung von Malta und die Regierung des Souveränen Hospitalordens des Hl. Johannes, von Rhodos und von Malta, unter Betracht der gemeinsamen traditionellen und geschichtlichen Verbindungen, sind übereingekommen diplomatische Beziehungen und Austausch diplomatischer Repräsentanten auf Botschafterebene zu etablieren.“ Die Erklärung wird gleichzeitig in Malta und in Rom am 23. Mai 1966 veröffentlicht. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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MALTA - Der Generalgouverneur (zweiter von links, Sir Maurice Dorman) und der Botschafter des Souveränen Ordens (zweiter von rechts, Dr. Dino Marrajeni) anlässlich der Übergabe der Beglaubigungsschreiben. Oben, der Bericht der Akkreditierung des Botschafter des Ordens zu Malta, im Offiziellen Bulletin des Ordens, 13.Jahrgang, Bulletin Nr.3, Juli-September 1966 Unten, die Akkreditierung des Botschafters von Malta als Vertreter von Königin Elizabeth II, in ihrer Eigenschaft als Königin von Malta Staatsoberhaupt, in Bulletin Nr.5/6, November-Dezember 1966
Im Vordergrund links, Großmeister Angelo de Mojana, rechts Botschafter Philip Pullicino
Am 18. Oktober 1966 wurde Seine Exzellenz Herr Philip Pullicio, M.B.E. (Member of the Most Excellent Order of the British Empire) Botschafter von Malta beim Heiligen Stuhl, in Audienz durch S.H.u.E. Großmeister Angelo de Mojana (1962-1988) zur Überreichung des Beglaubigungsschreibens Ihrer Majestät Elizabeth II, Königin von Malta, empfangen, womit die Beglaubigung als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter von Malta beim Souveränen Militär - und Hospital Orden des Hl. Johannes von Jerusalem, von Rhodos und von Malta erfolgte. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Der erste offizielle Staatsbesuch eines Großmeisters in Malta erfolgte vom 13. - 17. Juni 1968, als der 77. Großmeister, Fra‘ Angelo de Mojana mit seiner Delegation (Großkanzler nebst Gattin, Schatzmeister, Zeremonienmeister, Sekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Sekretär des Protokolls) per Sonderflug in Malta landete, 150 Jahre nachdem der Orden unter dem 71. Großmeister, Fra‘ Ferdinand von Hompesch zu Bohlheim, 1798 von Malta vertrieben wurde. Links, SMOM 1987, Großmeister Fra‘ Angelo de Mojana (1962-1988) Rechts, Malta 1956, Königin Elizabeth II als Staatsoberhaupt von Malta; abgebildet auf der Marke ist die Auberge de Castille, die vom Orden erbaute Herberge der Ritter von Kastilien
Am Flugplatz wurde der Großmeister von Generalgouverneur Sir Maurice Dorman empfangen, der den Großmeister im Namen ihrer Majestät Königin Elizabeth II auf Malta begrüßte. Anwesend waren u.a. auch der Premier Minister von Malta, Georg Borg Olivier und der Erzbischof von Malta, Mons. Michele Gonzi, die Botschafter des Ordens zu Malta, Dino Marrajeni, der von Malta zum Orden, Josepf Mamo Dingli, sowie die höchsten Würdenträger des Staates, darunter der Oberste Richter, der Sprecher der Abgeordnetenkammer sowie alle Minister. Während des Staatsbesuches eröffnete der Großmeister am 14.Juni die von der Assoziation von Malta des Ordens gegründete Blutbank in deren Sitz in der St. Ursula - Straße in Valletta. Die Verwaltung der Blutbank wurde 1973 vom Großmagisterium in Rom übernommen und 1974 nach Floriana verlegt, der direkt vor Valletta liegenden Stadt. Von Poste Magistrali wurde 1975 ein aus 3 Wertstufen bestehender Satz Briefmarken herausgegeben, der die Arbeit der Blutbank würdigte. 2006 wurde diese Blutbank des Ordens geschlossen. Links, SMOM 1975, Blutbank des Ordens auf Malta, „Seit großzügig, spendet Blut“
Der Generalgouverneur, selbst ein Mitglied des Venerable Order of St. John, überbrachte dem Großmeister während einer Rede am 15. Juni auch die Grüße des St. John - Rates auf Malta, sowie die des Lord Prior des Venerable Order, den der Großmeister „vor kurzem selbst getroffen habe“, bedankte sich im Namen der Bevölkerung bei Großmeister und den Rittern der Assoziation von Malta für die Gründung und Ausrüstung der neuen Blutbank. Sir Maurice erbat sich nachfolgend vom Großmeister dessen Unterstützung für die für 1970 geplante große „St. John Exhibition“, d.h. der XIII. Ausstellung des Europarates, die unter dem Titel „The Order of St. John in Malta - Der Orden des Hl. Johannes in Malta“ vom 2. April bis 1. Juli 1970 in Zusammenarbeit mit der Regierung von Malta in den Räumen des ehemaligen Großmeisterpalastes und des Museums der Hl. Johannes Co-Kathedrale durchgeführt wurde. Links, Malta 1970, die Titelseite des 430 Seiten umfassenden Kataloges zur Ausstellung. Der darauf abgebildete Großmeister Manuel Pinto de Fonseca ist auch rechts, auf der Portugal-Marke von 2013 im Porträt abgebildet.
Zu diesem Anlass liegt uns die aus 8 Wertstufen bestehende sehr schöne Briefmarkenausgabe von Malta vom 21.März 1970 vor; jede einzelne Marke mit Bezug auf Ordensgeschichte und Tätigkeit. Dazu haben wir die zur Ausstellung vom Ministerium für Erziehung und Kultur offiziell herausgegebenen wunderschönen 50 mm Silber - bzw. Bronze Medaillen, auf deren Rückseite der Hl. Johannes d.T. dem vor ihm knienden Ordensritter die Fahne des Ordens überreicht; die Legende links und rechts davon lautet PIETATE VINCES. Das Motiv wurde nach einer Goldmünze zu 4 Zecchino aus der Zeit der Regierung des 64. Großmeisters, Ramón Perellós y Roccaful (gewählt 5.2.1697– †10.1.1720), gestaltet. Links, die Silbermedaille von 1970 und eine 4 Zecchino-Goldmünze von 1699 Bildquelle/Münze: Numismatica Ars Classica, Zürich, Auction 58, 4.4.2011, Los Nr. 240; Verkauft für 35.000 Schweizer Franken
Hier 3 der 8 Marken der Malta-Ausgabe vom 21.03.1970 zur XIII. Kunstausstellung des Europarates: V.l.n.r., Der Hl. Johannes d.T. in der Überweste des Ordens mit dem Ordenskreuz; der Innenraum der St. Johannes Co-Kathedrale, der ehem. Konventskirche des Ordens in Valletta; der Sel. Gerhard, der Ordensgründer empfängt Gottfried von Bouillon im Hospiz zu Jerusalem. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Nach einer Pause von 163 Jahren begann der Orden 1961 unter der Regierung des Statthalters, Fra‘ Ernesto Paternò Castello di Carcaci (1955–1962), wieder seine eigenen Münzen zu prägen. Diese waren natürlich nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt, sondern reine Sammlermünzen. Verantwortlich dafür war der in Italien unter Numismatikern berühmte Commendatore Remo Cappelli, Verfasser mehrerer Werke zur klassischen römischen, sowie auch zur modernen Münzprägung. Rechts oben, Malta 1981, Münzprägung unter dem Orden Rechts unten, SMOM 1978, moderne 5 Scudi-Goldmünze 1978
Remo Cappelli, Bild links, 1982, war auch der erste Direktor von Poste Magistrali und bis zu seinem Ausscheiden (1996) im bereits hohen Alter alleine und fast diktatorisch verantwortlich für die Münzprägung und die Briefmarkenausgaben des Ordens. Ich hatte Herrn Cappelli bereits bei meinem ersten Besuch im Palazzo Magistale Anfang 1981 kennen gelernt. Es war Comm. Cappelli der mich mit Godwin Said in Malta bekannt gemacht hatte. Auch bei der Durchführung des nachfolgend beschriebenen MünzAbkommens zwischen dem Orden und der Zentral Bank von Malta war Remo Cappelli maßgeblich beteiligt. In den Jahren 1972 bis 1976 war der Orden seinem ehemaligen Fürstentum Malta bei der Prägung der ersten Sammlermünzen behilflich. Nach einem Abkommen, das die 1968 gegründeten Zentral Bank von Malta im Mai 1972 mit dem SMOM unterzeichnet, wurde bereits im November 1972 der erste aus Gold & Silbermünzen bestehende Satz Sammlermünzen herausgegeben. Dieser Satz für „numismatische Zwecke“, der aus vier Goldmünzen zu £M 5, 10, 20 und 50, sowie zwei Silbermünzen zu 1 und 2 £M bestand, wurde sogar in der Münze (Münzprägewerkstatt) des Ordens in Rom geprägt, unter der Kontrolle und Aufsicht durch Beamte der Zentral Bank. Das Abkommen bestimmt außerdem, das der Orden der Zentralbank von Malta zur Errichtung einer Münze auf Malta, zwei neue Maschinen zur Münzprägung zur Verfügung stellen sollte. Am 14. Dezember 1973 wurde diese neue Münze auf Malta eingeweiht und begann unmittelbar mit der Münzprägung. Die Goldmünzen dieser Jahre wurde mit .916 (22k) Feingehalt geprägt, die Silbermünzen mit .987 Feingehalt. Bis 1983 war die Währung das Malta Pfund (Pound=£M), erst danach wurde die Bezeichnung Malta Lira (Lira Maltija=Lm) eingeführt. Links, die vom Orden für Malta 1972 in Rom geprägte, schwere 50 £M - Goldmünze, obenliegend die Münze wie offiziell ausgegeben, unterliegend eine „SPECIMEN“ Prägung, eine PROBE, von der nur 8 Stück geprägt wurden !
Die der Zentral Bank von Malta vom Orden überlassenen Münz-Prägemaschinen liefen bis 1985 und wurden dann durch modernere Maschinen ersetzt. Gemäß dem Abkommen richtete der Orden auch ein Münzverteilzentrum im Gebäude der Zentralbank ein, um den Verkauf von Münzen zu handhaben. Mit dem Ablauf des Abkommens im September 1976 war das Gemeinschaftsunternehmen zwischen Zentralbank und dem Orden beendet und auch die Verwaltung des Münzverteilzentrum ging komplett in die Hände der Zentralbank über. Durch die Einführung des Euro auf Malta wurde wieder auf die Ordensgeschichte hingewiesen. Denn die neuen 1 und 2 Euro - Münzen tragen als Motiv das Ordenskreuz. Links, die nationale Rückseite der 2 €uro - Münze von Malta mit dem Malteserkreuz
Die Europäische Zentralbank weist in Ihrer Beschreibung darauf hin, dass diese beiden Münzen „das Emblem des SMOM zeigen, das dieses acht-spitzige Kreuz während der Herrschaft des Ordens auf Malta zwischen 1530 und 1798 mit der Insel in Zusammenhang gebracht wurde und es deshalb heute oft als Malteserkreuz bezeichnet wird“. Noch während der Laufzeit des äußerst erfolgreichen und lukrativen Abkommens zur Münzprägung und Verkaufs, wurde am im März 1975 die Unterzeichnung eines Postvertrages zwischen der Postverwaltung des Ordens mit der der Republik Malta bekannt gegeben, des ersten Postvertrages des Ordens mit einem anderen Staat. Der Postvertrag, unterzeichnet an „diesem vierten Tag des März, 1975“ trägt die Unterschriften des geschäftsführenden Generalpostmeisters als Vertreter der Postverwaltung der Republik Malta und Remo Cappelli, dem Direktor der Poste Magistrali, der Postverwaltung des Souveränen Malteser-Ritterordens, ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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und bezeichnet das Inkrafttreten desselben als „shall be deemed to have entered into force - soll als Inkraft getreten angesehen werden“, am 1. März 1975 und für den Zeitraum von drei Jahren. Damit waren die seit 1966 ausgegebenen Ordensbriefmarken erstmals für die Postbeförderung nicht nur zwischen den beiden exterritorialen Ordenssitzen in Rom, von der via Condotti im Stadtzentrum zur Villa Malta auf dem Aventinhügel (die wirklich durchgeführt wurde !), nutzbar, sondern ab 1. März 1975 auch für Postfreimachung in ein anderes Land. Beim Zustandekommen des Postvertrages geholfen haben, dürfte besonders die nachfolgend aufgeführte Bestimmung eines „Ergänzenden Nebenvertrages zwischen dem SMOM und der Republik Malta im Zusammenhang mit dem Postvertrag zwischen ihren Postverwaltungen“, so in etwa die etwas sperrige Bezeichnung, mit welcher die finanziell immer klamme Regierung von Malta unter Dominic „Dom“ Mintoff, bei den dringend notwenigen Restaurierungsarbeiten in Valletta unterstützt werden sollte. Dom Mintoff, Führer der Arbeits-Partei von 1949-1984, nach dem Wahlsieg seiner Partei 1947 stellvertretender Minister für öffentliche Arbeiten und Wiederaufbau (der sehr beträchtlichen, durch Deutsche und Italiener verursachte Kriegsschäden), dann zuerst Premier Minister der britischen Kolonie Malta von 1955 - 1958 und später Regierungschef des unabhängigen Malta von 1971 - 1984, hatte sich darin geäußert, die für ihn geschichtlich belastete und inzwischen schon ziemlich herunter gekommene ehemalige Hauptstadt der Malteserritter, wegen der hohen Restaurierung - und Wiederaufbaukosten, lieber sprengen zu lassen. Eine der Bestimmungen dieser „Ergänzenden Absprachen“ genannten Nebenvertrages, der „Subsidiary Arrangements“ zum Postvertrag, die mir beide als Kopie bzw. Abschrift vorliegen, enthielt die für Malta äußerst lukrative Bestimmung, das der SMOM jedes Jahr (einschließlich des Jahres der Beendigung des Postvertrages) zum 15. März die Summe von Lm 30.000 oder die Summe von 25% der Gesamtbruttoeinnahmen aus dem Verkauf aller vom Orden ausgegebener Briefmarken, je nachdem welche Summe höher ist, auf ein Sonderkonto bei einer Bank in Malta einzuzahlen ist. Die so eingezahlte Summe soll der Regierung von Malta und der Botschaft des SMOM zur Verfügung stehen für die Restaurierung von historischen Gebäuden und Monumenten, die während der Zeit der Ritter des Hl. Johannes von Jerusalem errichtet worden waren. Unterschrieben hatte, für die Republik Malta, Daniel Piscopo, Minister der Post und für Elektrifizierung, sowie für den SMOM, Dino Marrajeni, Botschafter des Ordens. Zum Vergleich: beim Abschluss des Postvertrages (4.03.1975) entsprach 1 Malta Pfund dem Gegenwert von DM 5,95 , ein Jahr später, dem ersten Abrechnungszeitraum, DM 6,05, 1977 DM 5,65 und 1978, dem Jahr der Beendigung des Postvertrages, DM 5,22 . Und die Kaufkraft des Malta Pfund war im Vergleich zur DM viel höher ! Das zeigt sich schon aus der Tatsache heraus, das das Malta Pfund nicht nur in 100 Cent unterteilt war, sondern der Cent nochmals in 10 Mils; es gab ab 1972 sogar Münzen zu 2, 3 und 5 Mils. Geprägt wurden dieser erste Dezimal-Münzsatz 1972 von der Royal Mint in Llantrisant, Wales, im Vereinigten Königreich, denn Malta hatte ja noch keine eigene Münzstätte. Links, verkleinert: Frühestes bekanntes Datum eines Postlaufes nach Malta: Ein echtgelaufenes Briefstück aus einen Test „Vor - Vorlauf“ Rom 17.3.75 - Valletta 24.3.75 Aufgesetzt der rückseitige Ankunftsstempel vom 24. März 1975 Rechts, verkleinert: Collaudo Servizio Postale - Test Postdienst Offizieller Post-Testlauf nach Malta. Ein echtgelaufenes Briefstück aus einen Testlauf nach Inkrafttreten des Postvertrages, Rom 20.3.75 - Valletta 26.3.75 - Prince of Wales Postamt, Sliema, 27.3.75 Rechts die beiden rückseitigen Ankunftsstempel ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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(Eine kleine Bemerkung zum Ort Llantrisant. Die in Wikipedia, dem universellen Internetlexikon, ist die folgende Erläuterung zu finden, die ich nachfolgend zuerst im Original und in Übersetzung wiedergebe: „Llantrisant ("Parish of the Three Saints") is a town in the country borough of Rhondda Cynon Taf in Wales. The three saints of the town's name are SS. Illtyd, Gwynno, and Dyfodwg. The town is home to the Royal Mint.“ Übersetzt: „Llantrisant („Kirchengemeinde der Drei Heiligen“) ist eine Stadt in der Grafschaftstadt von Rhondda Cynon Taf in Wales. Die drei Heiligen im Namen der Stadt sind die Heiligen Illtyd, Gwynno und Dyfodwg. Die Stadt ist die Heimat (der Sitz) der Königlichen Münze.“) Aber weiter mit Malta. Der schon oben angesprochene Godwin Said, der ja über Jahrzehnte der einzige Großhändler weltweit für SMOM Münzen und Briefmarken war, hatte auch schon, ebenfalls in sehr enger Zusammenarbeit mit Remo Cappelli, mit dem oben beschriebenen „Münzabkommen“ zu tun. Über das Said - Büro in Valletta liefen während der Jahre des Postvertrages mit Malta 1975 - 1978 und sogar bis zur Beendigung der Drucktätigkeit für Poste Magistrali (Weihnachtsausgabe 1993 ?), alle Rechnungen der Firma Printex Ltd., der Sicherheitsdruckerei auf Malta, die, wie im Nebenvertrag zum Postvertrag bestimmt war, alle Briefmarkenausgaben des Ordens während der Laufzeit des Postvertrages mit Malta, drucken musste. Said erzählte mir: „wir haben Geld gescheffelt“, womit der Orden und seine Firma gemeint war. Nachfolgend nur ein interessantes und aufschlussreiches Beispiel dazu; ich hatte mir von der mir im Said-Büro vorliegenden Printex - Druckrechnung der SMOM Briefmarken - Ausgabe Nr. 135 vom 27.4.1989 „Siegel des Ordens ZD“; Notizen gemacht: Rechts, SMOM 1989, Druckkosten per ZD-Satz DM 0,32 Verkaufspreis/Nennwert DM 7,90
Als Kosten für den Druck von 6.250 Bogen zu je 8 ZD-Sätzen (=16 Marken; = 50.000 gesamte Auflage) wurden von Printex Lm 2.850,- berechnet. Das entspricht umgerechnet per Satz 2er ZD-Briefmarken, DM 0,32 Druckkosten. Verkaufspreis war 12 Scudi bzw. 5.760 Italienische Lire , was zu dieser Zeit DM 7,90 entsprach. Es wurde also wirklich Geld „gescheffelt“ !! Sie fragen sich was ich in den Büros der Firma Said gemacht habe ? Ich habe dort über Jahre, d.h. von Anfang der 1980ger bis ca. erstes spätes Drittel der 1990ger Jahre, praktisch all meine Malta - Aufenthalte verbracht; u.a. habe ich dort zuletzt den Text des zweiten „Said SMOM Briefmarken - und Münzen Katalog 1994“ (Bild links) auf einem, nach schon damaligen Computer-Verständnis uralten, auf DOS basierenden Rechner erstellt, der noch ohne Windows - Arbeitsoberfläche arbeitete. Ein winziger Monitor, schwarzer Hintergrund mit gelblichen Schrift“bild“. Eine Folter, selbst für meine damals noch gute Augen. Das ganze natürlich als Freundschaftsdienst, lediglich gegen Teil-Übernahme der Hotelkosten. Ein weiterer Höhepunkt in den Beziehungen des Ordens zu Malta war sicherlich die erste offizielle Versammlung der Ordensritter - und Damen auf Malta, der „Gathering of the Knights“ , die von der Assoziation von Malta mit Unterstützung des Regierung vom 17. bis 22. Oktober 1989 auf Malta durchgeführt wurde. Ich hatte das Privileg und das Vergnügen bei der letzten Vorbereitungen und der Durchführung der Versammlung als ein Art inoffizieller Sekretär auf Seite der Malta Assoziation unter deren Präsidenten Roger de Giorgio dienen zu dürfen. Letzterer hatte sich Hilfesuchend an Godwin Said gewendet, mit der Bitte um personelle Verstärkung seines „Gathering-Organisation“ - Teams. Ich war zufällig auf Malta, im SaidBüro, und da ich bereits Ende 1988 von Großmeister Bertie das „Verdienst-Kommandeurkreuz“ des Ordens verliehen bekommen hatte, wurde ich als geeignet betrachtet und an Roger de Giogio ausgeliehen. All zu dumm kann ich mich nicht angestellt haben, denn ich wurde kurzerhand zu allen Veranstaltungen der Versammlung eingeteilt: Organisation der teilnehmenden Besucher, 17.10. Empfang im Hilton Hotel; 19.10. Maltesischer Abend im Mediterranean Konferenz Zentrum (MCC), vormals das Hospital des Ordens, auf Einladung des Parl. Staatssekretärs für Tourismus; 20.10. 09h30 Große Versammlung im MCC mit Ansprachen des Staatpräsidenten Dr. C. Tabone, S.H.u.H Großmeister Bertie und Roger de GiroLinks und rechts, Die Ausgaben von Malta und SMOM vom 17.10.1989 anlässlich der Versammlung „Assemblea SMOM 1989“ und „Raduno Mondiale ...1989“ ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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gio, 12h00 Besuch im Fort St. Elmo, 18h30 Empfang des geschäftsführenden Premier Ministers Prof. G. de Marco in der Auberge de Castille, 21.10. 20h30 Abendempfang des Präsidenten von Malta im Großmeisterpalast (Kleidervorschrift Frack oder Smoking mit Ordensminiaturen), 22.10. 09h30 Gottesdienst in der Hl. Johannes Co-Kathedrale, 18h00 Empfang durch Botschafter Marrajeni in der Ordensbotschaft, 20h30 Abschluss Galadinner im Hotel Phoenicia, etc etc. Links, Die Einladung des Staatspräsidenten von Malta & Frau Tabone, zum Empfang im Palast, dem ehemaligen Großmeisterpalast in Valletta am 21. Oktober, rechts, die des Botschafters des Ordens & Frau Marrajeni In der Ordensbotschaft am 22. Oktober 1989
„GATHERING OF THE KNIGHTS, Malta 1989“ „With the Compliments of the President & Members of the Maltese Association of the S.M.O.M.“ Im Auftrag der maltesischen Ritterassoziation fertigte die Firma Said diese Faltkarte, die an alle Teilnehmer der Versammlung verteilt wurde. Darin eingefügt die beiden Briefmarkenausgaben sowie die technischen Einzelheiten dazu. Die hintere Seite der Faltkarte wird hier nicht abgebildet, darauf ist lediglich das Said-Logo, das ich hier links aufgesetzt habe.
Mit Said war ich u.a. an der Fertigstellung des zur speziell für die Versammlung von Canon John Azzopardi, Kurator des Kathedral-Museums in Mdina, editierten und von Said verlegten Buches/Ausstellungskataloges „The Orders Early Legacy in Malta“ beteiligt, das in allerletzter Minute fertiggestellt, über Nacht gedruckt, gebunden und am 20.10. den im Med. Konferenz Zentrum versammelten Teilnehmern überreicht wurde. Links, der Katalog zur Ausstellung, die zum Gathering organisiert wurde Bücher mit persönlichen Widmungen sind immer etwas besonderes !
Meine Reiseunterlagen belegen das ich vom 8. - 24.10.1989 auf Malta und anschließend direkt von Malta aus, vom 24. - 26. Oktober in Rom war. Dort wurde ich u.a. von Großmeister Fra‘ Andrew Bertie in dessen Arbeitszimmer im Palazzo Magistrale empfangen, der mir für meine Hilfe bei der Durchführung und dem Gelingen der Versammlung dankte. Interessante Erfahrungen, an die ich noch heute gerne zurück denke. Als einer der Höhepunkt in den Beziehungen schlechthin, kann wohl die Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen beiden Souveränen zur Abtretung des oberen Teils von Fort St. Angelo „mit dem Haus des Großmeisters und der Ordenskirche St. Anna“ mit alleinigen Verfügungs – und Nutzungsrechten für 99 Jahre an den Orden bezeichnet werden. Dieser am 21. Juni 1991 unterzeichnete Staatsvertrag wurde leider nur von der Ordensseite mit einer Briefmarkenausgabe gewürdigt. Links, SMOM 1991 Anlässlich des Staatsvertrages zwischen dem SMOM und Malta vom 21.VI.1991
ENDE ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Sonderausgabe - Programm „Kleinste Goldmünze“ Ausgabe 2016 Abbildung einer Kupfermünze zu 4 Tarí „Patakka“ des Malteser - Ritterordens auf Malta Rückseite: Das Ordenskreuz darin: ·F· Io · D V (Frater Johannes de Valette) Umschrift: SVB HOC SIGNO MILITAMVS - Unter diesem Zeichen kämpfen wir.
Vorderseite: Wappen von Malta Umschrift: MALTA 2016 5 Euro
Nennwert: 5 €uro, Durchmesser: 11 mm, Gewicht: 0,5g, Feingehalt: Gold 999, Entwurf: Noel Galea Bason, Prägestätte: Kgl. Niederländische Münze, Auflage 2.500 Stück, Offizieller Preis: € 60,00 Eingelegt zwischen die stark vergrößerten Abbildungen oben, ist die Münze in Originalgröße. Die Zentral Bank von Malta gibt für 2016 die Herausgabe eine Sammlermünze in Gold bekannt, welche eine 4 Tari „Patakka“ Kupfer - Münze mit dem Malteserkreuz des Ordens darstellt, und die unter Großmeister Johannes de la Valette geprägt wurde. Geschichtlicher Hintergrund: Im Jahre 1566 begann der Großmeister die befestigte Stadt Valletta zu erbauen. Nachdem die Große Belagerung von 1565 die Schatztruhen des Ordens geleert hatte, verfiel der Großmeister mangels Gold - & Silbermünzen darauf, tausende von Ersatz - Kupfermünzen prägen zu lassen. Die tausende Männer, die an der Erbauung von Valletta arbeiteten, bekamen ihren wöchentlichen Lohn in Kupfer. Die 4-Tarí Kupfermünze, die unter den Maltesern als „Patakka“ bekannt war, war auf Malta gleichzeitig mit den Silbermünzen von Malta und Sizilien in Umlauf. Als Folge einer inflationären Menge von Kupfermünzen, schwankte der Wert dieser Stücke nach 1636 jedoch beträchtlich. Der „Patakka“ und andere Kupfermünzen des Ordens wurden als gültige Zahlungsmittel auf Malta bis in die frühen Jahre der britischen Herrschaft genutzt und wurden erst am 25. April 1828 als ungültig erklärt. Links: Ein Größenvergleich der 5 € Goldmünzen links, 1 € Cent Münze = 16 mm rechts, 1 US$ Cent Münze = 19 mm mittig, gekapselt, 5 € Gold Münze = 11 mm Bereits ausgegebene Klein-Gold Münzen zu 5 €uro der vergangenen Jahre mit Ordens - Motiven Links: Ausgabe 2013, „Picciolo“-Kupfermünze, Gold 585 / 0,5 g Großmeister Johannes de la Vallete - Parisot, Auflage: 10.000 / Preis: € 59,00 Rechts: Ausgabe 2014, „Zecchino“-Goldmünze, Gold 999 / 0,5 g Großmeister Phillippe Villiers de l'Isle Adam, Auflage: 10.000 Stück / Preis: € 60,00 ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 492. Ausgabe, 9. Mai 2016, Kat.Nr. 1392 - 1397 ZD im Kleinbogen Fresken Zyklus von GIOTTO I, Geschichte des Joachim und der Anna Auflage: Nennwerte: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
6.000 Kleinbogen zu je 6 Marken 6 x € 2,30 13½ x 13½ Marken: 44 x 44 mm Kleinbogen: 112 x 156 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 306 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 1/16/334 Thema: Geschichte des Joachim und der Anna, der Eltern der Jungfrau Maria; nach einem Freskenzyklus von Giotto in der Scrovegni-Kapelle in Padua/Italien Kat.Nr. 1392 - 1397, 6 x € 2,30 als Zusammendruck im Kleinbogen: Kleinbogen mit den Katalog Nummern 1392 - 1397 Erste Reihe: Links: Kat.Nr. 1392 Vertreibung des Joachim aus dem Tempel Rechts: Kat.Nr. 1393 Joachim unter den Schäfern Zweite Reihe: Links: Kat.Nr. 1394 Verkündigung der Hl. Anna Rechts: Kat.Nr. 1395 Joachims Opfergabe Dritte Reihe: Links: Kat.Nr. 1396 Joachims Traum Rechts: Kat.Nr. 1397 Begegnung am goldenen Tor Weitere Ausgaben zum Thema Giotto Fresken in der Scrovegni (Arena) Kapelle in Padua: Teil II: 7/2016, 12.09. Teil III: 9/2016, 17.10.2016 Die Serie wird auch 2017 fortgesetzt. Unten rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 306 zur 492. Ausgabe Motiv aus Kat.Nr. 1396 „Joachims Traum“: „Engel und schlafender Joachim“ Links: Italien 25.10.1937 MiNr. 597 Giotto di Bondone Rechts: Italien 20.3.2003 MiNr. 2897 Detail aus „die Begegnung an der Porta Aurea“
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 493. Ausgabe, 9. Mai 2016, Kat.Nr. 1398 - 1401 als Zusammendruck - ZD Natur und Kunst, Roeland Savery: „Orpheus mit Bestien und Vögeln“ Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
8.000 ZD-Sätze, in Bogen zu je 6 ZD-Sätzen 4 x € 2,30 13 x 13 52 x 40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 307 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 2/16/335 Thema: Natur & Kunst Kat.Nr. 1398 - 1401, 4 x € 2,30, als Zusammendruck:
Orpheus, mythischer Sänger der Griechen. Das Christentum übernahm die Gestalt des „Orpheus mit der Leier inmitten von Tieren“, unten z.B. auf Zypern, MiNr 738 vom 29.12.1989 Mosaiken von Paphos
Rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 307 zur 493. Ausgabe Kombinierte Motiv aus Kat.Nr. 1398 (re.oben) und 1401 (li.unten)
Links, Porträt des Roelant Savery in Cornelis de Bie's Het Gulden Cabinet (1662). * 1576 oder 1578 in Kortrijk; † vor 25. Februar 1639 in Utrecht) war ein niederländischer Maler und Radierer. Roelant Savery war Schüler seines Bruders Jakob zu Amsterdam, bildete sich daneben aber auch nach Jan Brueghel dem Älteren, machte Reisen in der BegleitungKaiser Rudolfs II., hielt sich zwei Jahre in den Alpen auf und wurde 1619 in die Lukasgilde von Utrecht aufgenommen, wo er 1639 starb. Er malte zahlreiche, mit Menschen und Tieren reich staffierte Landschaften von großartiger Auffassung. Bilder von ihm befinden sich in den Galerien in Prag (Paradies, 1618), Wien, Berlin (Orpheus und die Tiere), Wiesbaden, Den Haag, Utrecht, Petersburg, Dresden und München. Unter seinen berühmtesten Arbeiten sind mehrere Darstellungen des ausgestorbenen Dodo (auch Dronte), die zwischen 1611 und 1628 gemalt wurden. Der flugunfähige, über 20kg schwere, Vogel kam nur auf der Insel Mauritius vor. Die Spezies starb um 1690 aus. (Wikipedia) ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 494. Ausgabe, 9. Mai 2016, Kat.Nr. 1402, Teilnahme des Souveränen Ordens am „World Humanitarian Summit“, Istanbul 23. - 24. März 2016 Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges: Thema:
8.000 Marken in Bogen zu je 9 Stück € 0,95 13 x 13 52 x 40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 308 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 3/16/336 Teilnahme des SMOM am World Humanitarian Summit, dem Humanitäre Weltgipfel, der am 23. und 24. März 2016 in Istanbul durchgeführt wurde.
Kat.Nr. 1402, € 0,95: nach einen Foto von © Oliver Hochedez, Leiter der Nothilfe, Malteser International. Malteser International ist das Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe mit Sitz in Köln. Links: Kat.Nr. 1402, € 0,95 „Spielendes Kind“ darunter, im roten Feld, links, das Wappen und Kurzbezeichnung des Ordens „Sovrano Ordine di Malta“, sowie rechts daneben das Logo des WHS, das auch unter der Briefmarken abgebildet wird.
Rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 308 zur 494. Ausgabe Das Ordenskreuz im Spitzschild.
Der Malteserorden beim WHS: eine wichtige Initiative, um wachsende humanitäre Not zu lindern Der erste Humanitäre Weltgipfel (World Humanitarian Summit – WHS), der in Istanbul stattfand, ist eine zeitgemäße Initiative, da wir weltweit einen Anstieg humanitärer Not erkennen“, erklärt der Großkanzler des Souveränen Malteserordens, der an dem zweitägigen Gipfeltreffen, das am 23.Mai in Istanbul eröffnet wurde, teilnimmt. Der Großkanzler sprach in der WHS-Sondersitzung über: Religiöses Engagement – Beiträge von Glaubensgemeinschaften zu kollektiver Menschlichkeit. Enttäuscht über den Niedergang bei der Wahrung der Menschenrechte, sprach der Großkanzler am Gipfeltreffen zu diesem Thema: „Ich möchte kirchliche Organisationen dazu aufrufen, die international anerkannten Menschenrechte stärker zu promoten und die internationale Gemeinschaft einladen, sich mehr mit dem Nutzen kirchlicher Akteure und ihren einzigartigen Qualitäten auseinanderzusetzen.“ Die Sondersitzung konzentrierte sich auf die Rolle der kirchlichen Institutionen und Organisationen bei friedensbildenden Maßnahmen und bei der Leistung von Nothilfe in Krisengebieten. Der Souveräne Malteserorden nahm zusammen mit Glaubensführern und Vertretern anderer Religionsgemeinschaften an der Veranstaltung teil. Gemeinsam starteten sie einen Aufruf, durch den sie ihren Vertrauensvorschuss und ihre Glaubwürdigkeit besser nutzen möchten, um die humanitäre Diplomatie voranzutreiben und die Einhaltung der international anerkannten Menschenrechte als einen wichtigen Schritt zum Friedenserhalt und zur Sicherung zu fördern. „In einer Welt, in der Konflikte, Gewalt und Naturkatastrophen Millionen von Menschen betreffen, haben kirchliche Institutionen eine herausragende Verantwortung bei der Friedensarbeit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Wir fördern nachhaltiges Verhalten und die Veränderung von Beziehungen, wenn sie auf Glauben und einem Weltbild basieren, das Mediation und Dialog in einer Schutzzone für beide Parteien zulässt“, erklärten die Veranstalter der Sondersitzung. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 495. Ausgabe, 15. Juni 2016, Kat.Nr. 1403, 450. Jahrestag der Gründung der Stadt Valletta Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges: Thema:
8.000 Marken in Bogen zu je 6 Marken € 2,55 13 x 13 80 x 40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 309 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 04/16/337 450. Jahrestag der Gründung der Stadt Valletta durch Großmeister Jean de la Valett Parisot; Nach einem Farbdruck von P. N. Milcent aus dem XVIII. Jahrhundert. Im Besitz des Ordens.
Kat.Nr. 1403, € 2,55: Blick auf die Einfahrt zum Hafen, in der Mitte die Stadt Valletta Links: Kat.Nr. 1403, € 2,55 Nach einem Farbdruck von Philippe Nicolas Milcent aus dem XVIII. Jahrhundert: Malta - Blick auf die Einfahrt zum Hafen, links, der „Große Hafen“ rechts, Marsamxett - Hafen, zwischen beiden die Stadt Valletta Rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 309 zur 495. Ausgabe, Blick auf Valletta von der See-Seite, mit Fort St. Elmo im Vordergrund. Unten: Druckbogen Nr. 001308 mit 6 x Kat.Nr. 1403
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 496. Ausgabe, 15. Juni 2016, Kat.Nr. 1404-1409, Porträt S.H.u.E. Fra‘ Matthew Festing, 79. Fürst & Großmeister des Ordens Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges: Thema:
8.000 Sätze in Bogen zu je 12 Marken € 0,05 / 0,40/ 0,95 / 1,00 / 2,55 / 3,00 13 ¼ x 14 30 x 40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 310 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 5/16/338 Porträt S.H.u.E. des 79. Fürst und Großmeister des Ordens
Kat.Nr. 1404-1409, Einheitszeichung, Großmeister Fra‘ Matthew Festing, verschiedene Farben Kat.Nr. 1404, 0,05 €: Kat.Nr. 1405, 0,40 €: Kat.Nr. 1406, 0,95 € Kat.Nr. 1407, 1,00 € Kat.Nr. 1408, 2,55 € Kat.Nr. 1409, 3,00 € Alle Marken in Einheitszeichnung, verschiedene Farben, Portrait Seiner Hoheit und Eminenz, des 79. Fürsten und Großmeisters Fra‘ Matthew Festing, * 30.11.1949 gewählt vom großen Staatsrat des Ordens am 11. März 2008
Rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 310 zur 496. Ausgabe, Ordenskreuz im Spitzschild Fra’ Matthew Festing ist am 11. März 2008 vom Großen Staatsrat des Souveränen Ordens zum Fürsten und Großmeister des Malteserordens gewählt worden. Er folgt Fra’ Andrew Bertie, dem 78. Großmeister von 1988 bis 2008, der am 7. Februar 2008 in Rom verstorben ist. Am 30. November 1949 in Northumberland geboren, hat Fra’ Matthew Festing in Ampleforth und am St John´s College in Cambridge studiert und in Geschichte promoviert. Als Kunstsachverständiger hat er in einem internationalen Auktionshaus gearbeitet. Er ist in Ägypten und Singapur aufgewachsen, wo sein Vater, Feldmarschall Sir Francis Festing, Chef des kaiserlichen Generalstabes, dienstverpflichtet war. Er stammt vom Seligen Adrian Fortescue ab, der als Malteserritter 1539 den Märtyrertod erlitten hat. Fra’ Matthew Festing hat bei den Grenadieren gedient und hat den Rang eines Obersten der Reserve. Er ist von Königin Elisabeth II. mit dem Offiziersorden des British Empire ausgezeichnet worden, deren Vertreter er in der Grafschaft Northumberland war. 1977 ist er in den Souveränen Malteserorden eingetreten und 1991 Professritter unter Ablegung der ewigen Gelübde geworden. Von 1993 bis 2008 war er Großprior von England. In dieser Funktion hat er humanitäre Hilfseinsätze im Kosovo, Serbien und Kroatien geleitet und die jährliche internationale Krankenwallfahrt der Delegation von Großbritannien nach Lourdes geführt. Als passionierter Kunstsachverständiger und Kenner der Geschichte ist er insbesondere bekannt für sein profundes Wissen über die Geschichte des Malteserordens. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 497. Ausgabe, 15. Juni 2016, Kat.Nr. 1410-1411 & 1412-1413=Block Nr. 120, Hl. Johannes der Täufer, Schutzpatron des Ordens Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges: Thema:
8.000 Sätze in Bogen zu je 9 Marken Block: 4.000 fortlaufend nummerierte Blöcke Satz: € 0,95 / 2,85 Block: € 3,50 / 4,35 Satz: 13x13; im Block: € 3,50 = 13x13, € 4,35 = 13 ¼ x 13 Satz: 40 x 52 mm; im Block: €3,50 = 40x52, €4,35 = 30x40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 311 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 6/16/339 Achtung: Ende der chronologischen Nummerierung Hl. Johannes der Täufer, nach einem Gemälde von Luca Signorelli, 1484: Pala di Sant‘Onofrio (Altarbild des Heiligen Onophrios ) Perugia, Museo dell‘Opera dell Duomo (etwa Dombau-Museum), Perugia
Bogenmarken: Kat.Nr.1410 0,95 €: Detail: Ein Engel Kat.Nr.1411 2,85 €: Detail: Der hl. Johannes der Täufer Marken im Block: Kat.Nr.1412 3,50 €: rechts, Detail: Der hl. Herkulanus, Bischof von Perugia, Märtyrer Kat.Nr.1413 4,35 €: links, Detail: Der hl. Johannes der Täufer Links, die Bogenmarken: Kat.Nr.1410, 0,95 €: Detail: Ein Engel Kat.Nr.1411, 2,85 €: Detail: Der hl. Johannes der Täufer
Rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 311 zur 497. Ausgabe Motiv: Zeichnung des hl. Johannes des Täufers, nach Marke Kat.Nr. 1411/1413 Luca Signorelli, *um 1450 in Cortona, † 16.10.1523 ebenda, italienischer Maler und Hauptmeister der Florentinischen Schule, In Florenz malte er unter anderem für Lorenzo il Magnifico Pan unter den Hirten, ausgezeichnet in der Behandlung der nackten Körper (im Kaiser-Friedrich-Museum zu Berlin, zerstört im Zweiten Weltkrieg) und ein Madonnenbild (jetzt in den Uffizien in Florenz). Von 1482 bis 1484 war er in Rom, wo er in der Sixtinischen Kapelle ein Fresko zur Geschichte des biblischen Moses ausführte. Um dieselbe Zeit etwa malte er in Loreto die achteckige Sakristei an der Kirche mit Figuren von Engeln, Aposteln, Evangelisten etc. aus. Im Kloster Monte Oliveto Maggiore bei Buonconvento in der Nähe von Montalcino in der Provinz Siena malte er um 1498 den Freskenzyklus aus der Legende vom heiligen Benedikt. 1499 verweilte Signorelli in Orvieto und schmückte hier die Cappella della Madonna im Dom mit weltberühmten Wandmalereien, die Letzten Dinge zusammen mit dem Jüngsten Gericht darstellend, welch letzteres das Weltgerichts-Fresko von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle beeinflusste. Kurzen Aufenthalt nahm Signorelli 1508 und 1512 in Florenz, 1508 und 1517 in Rom. Mit Originalität und Größe der Erfindung und Kühnheit der Phantasie verband Signorelli Herbheit und Strenge der Formengebung. In der oft gewaltsamen Bewegung seiner Figuren war Signorelli ein Vorläufer Michelangelos. Links: Selbstbildnis (1500), Fresco, Dom von Orvieto, Hl. Brizio Kapelle (Wikipedia) ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Das Oberteil des Gemäldes: die Jungfrau mit dem Kind in der Mitte, links der hl.Johannes d.T., rechts der hl.Laurentius.
SMOM Bock 120 mit den Haberer Katalog Nummern unten rechts: Kat.Nr. 1412: € 3,50: Der hl. Herkulanus, Bischof von Perugia, Märtyrer, † um 548 oben links: Kat.Nr. 1413: € 4,35: der hl. Johannes der Täufer nach einem Gemälde von Luca Signorelli, 1484, in Auftrag gegeben von Bischof Jacopo Vagnucci, gebürtig in Cortona, dem Geburtsort des Luca Signorelli Altarbild des Heiligen Onofrius, Größe 221 cm × 189 cm, Dommuseum, Perugia. Auf einem erhöhen Thron sitzt die Jungfrau mit dem Kind, platziert über einem Sockel im klassischen Stil und gekrönt von einem kleinen gravierten Bogen, geschmückt mit einer Girlande aus Pflanzen, Maria liest eine Bibel und Jesus hält eine weiße Lilie, die ihre Jungfräulichkeit und Reinheit symbolisiert. Über einen vergoldeten Schritt ist links der hl. Johannes der Täufer, rechts der hl. Laurentius dargestellt, überragt von zwei fliegenden Engeln. Auf dem Marmorschritt unten porträtiert Signorelli einen sitzenden Engel, der eine Laute spielt, stehend auf dem Pflaster im Vordergrund sind links der hl. Onofrius und rechts der hl. Herkulanus, die Schutzpatrone von Perugia abgebildet. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben Ab den nachfolgend aufgeführten Ausgaben zum 12. September 2016 verzichtet Poste Magistrali leider auf die fortlaufende, chronologische Durchnummerierung der Ausgaben 1, die erstmals auf den Neuheiten - Ankündigungsblättern zur 81. Ausgabe vom 03.Oktober 1984 aufgeführt wurde.
7/2016 (498.Ausgabe) 12. September 2016, Block 121 mit den Kat.Nr. 1414 - 1415 Fresken Zyklen - GIOTTO‘s „Verkündigung“, Fresken in der Scrovegni - Kapelle Auflage: Nennwerte: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges: Thema:
4.000 fortlaufend nummerierte Blöcke 2 x € 2,55 13 x13 40 x 52 mm, Block: 132 x 110 Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 312 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 7/2016 Die „Verkündigung“ von Giotto aus der Scrovegni - Kapelle in Padua Die Ausgabe ist die Fortsetzung der 492. Ausgabe vom 9.05.2016, Ausgabe 9/2016 (500.Ausgabe) ist Teil III der Giotto Fresken - Serie.
Links: Block Nr. 121 In zwei Ehrenpforten Kat.Nr. 1414 2,55 €, links: der Verkündigungsengel Kat.Nr. 1415 2,55 €, rechts: die Jungfrau Maria
Oben rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 312 zu Ausgabe 7/2016 (=498.Ausgabe) Motiv: Zeichnung des Verkündigung-Engels und der Jungfrau Maria von beiden Marken im Block Links: Giotto-Denkmal von Giovanni Dupré in der Loggia der Uffizien, Florenz Giotto di Bondone (* 1267 oder 1276 in Vespignano bei Florenz; † 8. Januar 1337 in Florenz), auch bekannt als Giotto, war ein italienischer Maler. Er gilt als der entscheidende Wegbereiter der italienischen Renaissance. Giottos Hauptwerk (und am besten erhalten) ist wohl der große Freskenzyklus in der Cappella degli Scrovegni all’Arena (Scrovegni-Kapelle) in Padua, der aus mehr als 100 Szenen aus dem Leben Mariä und dem Leben Jesu, insbesondere der Passionsgeschichte besteht, und von 1304 bis 1306 geschaffen wurde. Die „Ognissanti-Madonna“ in den Uffizien stammt gleichfalls aus dieser Periode und ist das einzige größere Tafelbild Giottos, das erhalten ist. Siehe dazu Artikel im Mitteilungsblatt 2/2004. 1
Auch wurde die Nummerierung der „Illustrierten Bulletins“ (ab 1991) so geändert, das nunmehr die fortlaufende, chronologische Nummerierung nach Nr. 339 entfällt und diese Bulletins nur noch mit der Ausgabenummer, hier Nr. 7 und dem Ausgabejahr 2016 versehen werden. Damit lassen sich die Ausgaben doch noch fortlaufend chronologisch richtig einordnen. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 8/2016 (499.Ausgabe) 12. September 2016, Kat.Nr. 1416 - 1420 Musik in der (Miniatur) Malerei Auflage: Nennwerte: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges: Thema:
8.000 Sätze in Bogen zu je 9 Marken Satz: € 0,15 / 0,95 / 1,00 / 2,55 / 2,90 13 x13 40 x 52 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 313 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 8/2016 Musik in der Malerei, Darstellung Musizierender in Miniaturen
Kat.Nr. 1416, € 0,15: Egbert-Psalter, auch Gertrud-Psalter genannt (VIII-IX Jhd.), Ruodprecht: „David mit der Harfe“, Cividale del Friul (deutsch Östrich, Stadt im nordost-italienischen Friaul ); Dom Kat.Nr. 1417, € 0,95: Severino Boezio (XIV Jhd.): „De institutione musica“; Nationalbibliothek, Neapel Kat.Nr. 1418, € 1,00: Zavattari (Famile): „Musizierender Engel“; Monza, Dom Kat.Nr. 1419, € 2,55: Stundenbuch von König Eduward I von Portugal: „Die hl. Cecilie mit zwei Engeln musizierend“, (XV. Jhd.), Nationalarchiv Tombo-Turm, Lissabon Kat.Nr. 1420, € 2,90: Beato Angelico: „Ruhm des hl. Domenikus“; St. Markus - Nationalmuseum, Florenz
Oben rechts: Thematischer Ersttag - Sonderstempel Nr. 313 zu Ausgabe 8/2016 (=499.Ausgabe) Motiv: „David mit der Harfe“, nach Marke Nr. 1416 Der Egbert-Psalter ist ein Werk der ottonischen Buchmalerei und entstand in der Reichenauer Malschule. Die Handschrift befindet sich heute unter der Signatur Cod. 136 im Museo Archeologico Nazionale in Cividale. Zusammen mit neun anderen Werken des Klosters Reichenau wurde das Manuskript 2003 von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen. Der Psalter entstand vermutlich um 980 in Trier oder wahrscheinlicher im Kloster Reichenau und gehört zur sogenannten Ruodprecht-Gruppe, die nach dem auf dem Stifterbild der Handschrift dargestellten Mönchs benannt ist, bei dem es sich möglicherweise um den Buchkünstler handelt. Die Handschrift, die nach dem Stifterbild für den Trierer Dom bestimmt war, gelangte im 11. Jahrhundert in den Besitz der polnischen Prinzessin Gertrud, der Ehefrau Isjaslaws I., nach Russland. Dort wurden der Handschrift zwei Lagen mit einem Kalender, Gebeten und Miniaturen im Byzantinischen Stil zugefügt und auf fol. 41r das Bild einer thronenden Muttergottes ergänzt. Im 12. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz der Familie Andechs-Meran, der Legende nach soll Elisabeth von Thüringen sie benutzt haben. Durch Elisabeths Onkel, Berthold, Patriarch von Aquileija, gelangte die Handschrift nach Cividale. (Wikipedia)
ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 9/2016 (500. Ausgabe) 17. Oktober 2016, Kat.Nr. 1421 - 1426 ZD im Kleinbogen Fresken Zyklus von GIOTTO III, Geschichte der Maria Auflage: Nennwerte: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
6.000 Kleinbogen zu je 6 Marken 6 x € 2,30 13½ x 13½ Marken: 44 x 44 mm; Kleinbogen: 112 x 156 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 314 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 9/2016 Thema: Geschichte Maria; nach einem Freskenzyklus von Giotto in der Scrovegni-Kapelle in Padua/Italien Kat.Nr. 1421 - 1426, 6 x € 2,30 als Zusammendruck im Kleinbogen:
Kleinbogen mit den Katalog Nummern 1421 - 1426 Erste Reihe: Links: Kat.Nr. 1421 Geburt Marias Rechts: Kat.Nr. 1422 Vorstellung Mariens im Tempel Zweite Reihe: Links: Kat.Nr. 1423 Übergabe der Stäbe Rechts: Kat.Nr. 1424 Gebet für das Erblühen der Stäbe Dritte Reihe: Links: Kat.Nr. 1425 Hochzeit der Jungfrau Rechts: Kat.Nr. 1426 Hochzeitszug der Maria
Rechts: Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 314 zu Ausgabe 9/2016 (=500. Ausgabe) Motiv: Ausschnitt aus Marke Nr. 1425, Hochzeit der Maria. Diese Freskenserie wird laut philatelistischen Ausgabeprogram von Poste Magistrali 2017 fortgesetzt. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 10/2016 (501. Ausgabe) 17. Oktober 2016, Kat.Nr. 1427 Zuschlagsmarke für die Erdbebenhilfe des Ordens in Zentral Italien Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
8.000 Marken, in Bogen zu je 9 Marken € 0,95 + € 1,00 13¼ x 14 30 x 40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 315 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 10/2016
Thema: Für die Erdbebenhilfe des Ordens in Zentral Italien Kat.Nr. 1427, € 0,95 + € 1,00 Zuschlag: Das Spitzschild mit dem Ordenskreuz
Links: Kat. Nr. 1427, € 0,95 + € 1,00 Zuschlag Für die Erdbebenhilfe des Ordens nach dem Erdbeben in Zentral Italien am 24. August 2016 Rechts: Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 315 zu Ausgabe 10/2016 (=501. Ausgabe) Motiv: Malteserkreuz auf hellem Hintergrund im Spitzschild sowie Beschreibung der Ausgabe.
Stempel: Ø 29mm
Meldung des SMOM vom 31.August 2016: 70 Freiwillige des Italienischen Nothilfekorps des Malteserordens sind momentan täglich in den erdbebenbetroffenen Gebieten im Einsatz, die Mittelitalien am 24.August um 3:36 Uhr erschüttert haben, 293 Menschen das Leben kosteten sowie weitere 2.000 Bewohner obdachlos machten. Die Freiwilligen des Malteserordens leisten Unterstützung, die sich aus Erster Hilfe, psychologischer Betreuung und der Verpflegung mit Produkten des täglichen Bedarfs zusammensetzt. Das Team besteht aus Rettungshelfern und Ärzten (zwei gehören zum Team der Hubschrauber-Rettung), Krankenpflegern und Psychologen. Die Freiwilligen des Malteserordens sind in der Sportarena in Amatrice im Einsatz, wo bis zu 150 Menschen, deren Häuser durch das Erdbeben zerstört wurden, eine Unterkunft erhalten. Im Sportstadion werden auch große Mengen an Hilfsgütern gelagert. Die Verteilung der Medikamente und die Gesundheitsfürsorge wird auch denjenigen Menschen angeboten, die isoliert in den umliegenden Gemeinden leben. Die schnelle Evaluierungs- und Einsatztruppe des Italienischen Nothilfekorps war schon am frühen Mittwoch Morgen, nur wenige Stunden nach dem Beben, in den betroffenen Gebieten vor Ort. In Kooperation mit dem Italienischen Zivilschutz wurde unverzüglich beurteilt, welche Bereiche zum Aufbau von Zeltstädten geeignet schienen. Gleichzeitig arbeitete ein Team von Ärzten in einem NothilfeEinsatzzentrum, das auf mehreren Sportplätzen aufgebaut wurde. Von hier aus erfolgten auch die sog. MEDVAC-Transporte (zur medizinische Evakuierung) in die umliegenden Krankenhäuser der Region per Hubschrauber. Eine Hundestaffel des Italienischen Nothilfekorps war im Zentrum von Amatrice, das dem Erdboden gleichgemacht ist, eingesetzt, um weitere Menschenleben zu retten. Freiwillige des Malteserordens helfen auch der Bevölkerung in Norcia (Region Umbrien), die vom Erdbeben betroffen ist. … und eine vom 2.November 2016, nach einem weiteren Erdbeben in der Region: Das Italienische Rettungskorps des Malteserordens (CISOM) stellt fast 100 Freiwillige, darunter Rettungshelfer, Psychologen und Krankenpflegepersonal. Sie verteilen sich in diesen Stunden auf die Regionen in Mittelitalien, die von den mehr als 1000 Erdstößen in knapp 3 Tagen betroffen sind. Im Anschluss an das Beben, das am Morgen des 30.Oktober 2016 mit einer Stärke von 6,5 der Richterskala gemessen wurde, haben sich Gruppen von Freiwilligen aus Macerata und Ancona sofort dem Zivilschutz zur Verfügung gestellt und garantieren damit den medizinischen Einsatz in den Regionen Umbrien und Marken, die am stärksten betroffen sind. Ein Kontingent von 20 Freiwilligen, die aus anderen Regionen Italiens stammen, wurde in die Gemeinden um Macerata, insbesondere nach Camerino, Muccia und San Ginesio gesandt, da diese dringend Hilfe benötigten. Eine mobile Küche ist von den Freiwilligen des Malteserordens in der Gemeinde San Severino (Marken) in Betrieb genommen worden. Der Malteserorden hat im Anschluss an die Beben der letzten Wochen zudem die Kontingente in Norcia (Umbrien) erhöht. In der betroffenen Region und dort, wo besonders viele Menschen obdachlos geworden sind, war man bereits vorher aktiv. Momentan werden allein in Umbrien, hier speziell in Preci, Spoleto, Norcia und Perugia, 30 ehrenamtliche Mitarbeiter beschäftigt, welche die Gesundheitsversorgung und die psychologische Betreuung der lokalen Bevölkerung sicherstellen sollen. Der Malteserorden setzt unterdessen die Betreuung der Bevölkerung von Amatrice fort, wo sich die Situation der nach dem Erdbeben vom 24.August evakuierten Personen durch die neuerlichen Erdstöße dramatisch verschlechtert hat. Dazu tragen vor allem die niedrigen Temperaturen der Herbstsaison bei. Auch das Rettungskorps des Malteserordens nimmt aktiv an den Hilfsmaßnahmen für die vom Erdbeben betroffene Bevölkerung teil und unterstützt so das Italienische Rettungshilfekorps in der Krankenstation, die in Spoleto eingerichtet wurde. Das militärische Korps hat außerdem dafür Sorge getragen, dass Dutzende von Feldbetten an die Notlager in Umbrien verteilt wurden. In Teramo (Abruzzen) profitieren Rentner, Familien und Studenten, deren Wohnungen bei dem letzten, starken Erdstoß am Sonntag Morgen beschädigt wurden, in den Räumlichkeiten der tiermedizinischen Universitätsklinik von den Hilfsleistungen. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 11/2016 (502. Ausgabe) 17. Oktober 2016, Kat.Nr. 1428 Heiligsprechung von Mutter Teresa von Kalkutta am 4.IX.2016 Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
8.000 Marken, in Bogen zu je 9 Marken € 3,00 13¼ x 14 30 x 40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 316 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 11/2016 Thema: Heiligsprechung von Mutter Teresa von Kalkutta durch Papst Franziskus am 4. September 2016 Kat.Nr. 1428, € 3,00: Zeichnung des Porträts von Mutter Teresa und Bezeichnung des Anlasses; Entwurf von Marcello Baldini, Direktor von Poste Magistrali
Links: Kat.Nr. 1428, € 3,00: Zeichnung des Porträts von Mutter Teresa und Bezeichnung des Anlasses; Entwurf von Marcello Baldini, Direktor von Poste Magistrali Rechts: Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 316 zu Ausgabe 11/2016 (=502. Ausgabe) Motiv nach Marke Nr. 1428 Porträt von Mutter Teresa, von Marcello Baldini.
Unten: Einige Gedenkausgaben zum Anlass der Heiligsprechung: Oberer Reihe, v.l.n.r., Albanien (4.9.), Indien (4.9.), Kosovo (2.10.), unten, Ausgabe Vatikan (2.9.) sowie weiterer Vatikan Sonderstempel (4.9.), Sonderstempel auch von Italien (4.9.), Ausgabe Kroatien (15.11.)
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 12/2016 (503. Ausgabe) 14. November 2016, Kat.Nr. 1429-1436 Kleinbogen (KB) 50. Jahrestag der Gründung der Poste Magistrali Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
6.000 Kleinbogen zu je 8 Marken und einer Vignette in der Mitte 8 x € 1,60 13 x 13 Kleinbogen: 150 x 196 mm, Marken: 40 x 52 mm, Vignette: 40 x 52 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 317 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 12/2016 Thema: Ausgabe anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung von Poste Magistrali Kat.Nr. 1429-1436, 8 x € 1,60: Abbildungen von früher ausgegebenen Briefmarken des Ordens
1.Reihe, v.l.n.rechts: Kat.Nr. 1429 alt Nr. 177 (1979) Kat.Nr.1430 alt Nr. 1411 (2016) Kat.Nr. 1431 Alt Nr. 176 (1979) 2. Reihe, v.l.n.rechts: Kat.Nr. 1432 alt Nr. 1088 (2009) (Mitte, Vignette) Kat.Nr. 1433 alt Nr. 1089 (2009) 3. Reihe, v.l.n.rechts: Kat.Nr. 1434 alt Nr. 676 (1999) Kat.Nr. 1435 alt Nr. 689 (1999) Kat.Nr. 1436 alt Nr. 676 (1999) Unten: Thematischer ErsttagsSonderstempel Nr. 317 zu Ausgabe 12/2016 (=503. Ausgabe) Motiv: Malteserkreuz auf dunklem Hintergrund im Spitzschild, sowie Beschreibung der Ausgabe. Stempel: Ø 39mm
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 13/2016 (504. Ausgabe) 14. November 2016, Kat.Nr. 1437-1440 ZD & 1441–1444 ZD Die Kunst der Miniaturen: Die Reisen des Marco Polo Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
8.000 ZD Sätze zu je 2 x 4 Marken ZD 4 x € 0,95 & 4 x € 2,00 13 x 13 Marken: 52 x 40 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 318 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 13/2016 Thema: Die Kunst der Miniatur; „Die Reisen des Marco Polo“; u.a. aus dem Werk „IL MILIONE“, den Reisebeschreibungen von Marco Polo. Kat.Nr. 1437-1440, 4 x € 0,95 ZD Kat.Nr. 1441-1444, 4 x € 2,00 ZD Rechts oben: Kat.Nr. 1437-1440 ZD, 4 x € 0,95 „Abreise des Marco Polo aus Venedig“, Miniatur, XV. Jahrhundert Bodleian Bibliothek, Universität Oxford Rechts unten: Kat.Nr. 1441-1444 ZD, 4 x € 2,00 Miniaturen, die dem 1 Boucicout-Meister zugeschrieben werden, XV. Jahrhundert; aus dem Werk 2„Il Milione“. National Bibliothek, Paris Nr.1441: „Kublai Khan überreicht die Gebots-Tafeln an Polo“ Nr.1442: „Die Polos übergeben an Papst Gregor X Kublai Khans Schreiben“ Nr.1443: „Männer mit Hundeköpfen, die Marco Polo entdeckt hat“ Nr.1444: „Marco Polo, der Reisende aus Venedig“ Unten: Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 318 zu Ausgabe 13/2016 (=504. Ausgabe) Motiv: Zeichnung des Schiffes auf Marke Nr.1439
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Boucicaut-Meister oder Meister des Maréchal de Boucicaut ist der Notname eines im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts tätigen französischen oder flämischen Buchmalers, dessen Arbeiten zwischen 1405 und 1420 in Paris nachweisbar sind. Benannt ist er nach dem Stundenbuch des Marschall von Frankreich, Jean le Meingre de Boucicaut (Ore del Maresciallo Boucicaut) das er um 1410–1415 illustrierte. Der Boucicaut-Meister gilt als Wegbereiter so großer Künstler wie Jan van Eyck und Jean Fouquet. Es gibt Versuche, ihn mit dem flämischen Architekten, Tafel- und Buchmaler Jacob Coene zu identifizieren, der bereits 1398 bis 1404 in Paris und Mailand tätig war. Der Boucicaut2 Meister tritt mehrfach gemeinsam mit dem sogenannten Bedford-Meister als Illustrator von Handschriften auf. Il Milione (deutsche Über-
setzung: Der Milione) ist eine Reisebeschreibung von Marco Polo. Milione war eventuell die Kurzform des Spitznamens der Polo-Familie Emilione. Die Bezeichnung ist jedoch nicht letztgültig geklärt. Das Buch ist auch bekannt als Le meraviglie del mondo oder Devisament du monde (deutsch: Die Wunder der Welt oder Aufteilung der Welt). Von Polos Zeitgenossen wurde sein Werk vielfach als Märchensammlung verkannt. Für das nachfolgende Zeitalter der Entdecker besaß es aufgrund der Fülle der in ihm enthaltenen geographischen und ethnographischen Angaben jedoch einen hohen Wert. So hatte Christoph Kolumbus eine Abschrift des Reiseberichts in den Händen, die er mit zahlreichen Anmerkungen versah. Die Glaubwürdigkeit der Berichte Marco Polos ist in der Geschichtsforschung allerdings bis heute umstritten. (Wikipedia) ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 14/2016 (505. Ausgabe) 14. November 2016, Kat.Nr. 1445 Beendigung des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit Auflage: Nennwert: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
20.000 Stück in Bogen zu je 9 Marken € 0,95 13 x 13 Marken: 40 x 52 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 319 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 14/2016 Thema: Beendigung des außerordentlichen Hl. Jahres der Barmherzigkeit 8.XII 2015 bis 20.XI.2016 Kat.Nr. 1445, € 0,95: Nach einen Gemälde des italienischen Malers Domenico Zampieri, genannt „Domenichino – kleiner Domenico“ (1581-1641), „Die heilige Cecilie verteilt Kleider an die Armen“; in der „Heiliger Ludwig der Franzosen (San Luigi dei Francesi) - Kirche in Rom. Links: Kat.Nr. 1445, € 0,95: „Die heilige Cecilie verteilt Kleider an die Armen“, Gemälde von Domenico Zampieri „Domenichino“, „Heiliger Ludwig der Franzosen“ (San Luigi dei Francesi) - Kirche in Rom
Rechts: Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 319 zu Ausgabe 14/2016 (=505. Ausgabe) Motiv: Beschreibung des Ausgabeanlasses Anlässlich des oben genannten Anlasses, der auch die Schließung der Hl. Pforte beinhaltet, gaben die 4 Philateliedienste der italienischen Halbinsel, Poste Magistrali SMOM , UFN Vatikan, AASFN San Marino und Poste Italiane, am 20.11.2016 erstmals eine gemeinsame Faltmappe heraus, welche 4 Gedenkumschläge mit Sonderstempel (letztere Abbildungen ganz unten) der Ausgaben zum Heiligen Jahr enthält. Von der Gesamtauflage der Mappe, deren beglaubigte Auflage 14.300 Stück im Format A4 beträgt, wurde Poste Magistrali lediglich 500 Stück zugeteilt. Verkaufspreis einheitlich € 15,00. Die Briefmarken-Ausgaben zur Eröffnung des Hl. Jahres von SMOM, Italien & Vatikan wurden in MB 2-3/2015, Seite 42ff, veröffentlicht. Rechts Mitte jetzt noch die 4teilige Ausgabe von San Marino vom 17.6.2016, sowie die sehr interessante 5€ - Münze (27,5mm) des Landes sowie, ganz rechts, die 2 € Münze des Vatikan. Letzterer hatte übrigens im Laufe des Jahres noch eine ganze Reihe von philatelistischen Ausgaben zum Thema „Hl. Jahr - & Jubiläum der Barmherzigkeit“ herausgegeben. Links: Die Außenseite der Faltmappe
Rechts: Die Sonderstempel der vier Philateliedienste zum Abschluss des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit am 20. November 2016 VAT / SMOM / SM / IT ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 15/2016 (506. Ausgabe) 12. Dezember 2016, Kat.Nr. 1446 - 1448 Ikonographie der Heiligen Drei Könige Auflage: Nennwerte: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
8.000 Sätze in Bogen zu je 9 Marken € 0,95 / 2,55 / 3,50 13 x 13 Marken: 40 x 52 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 320 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 15/16 Thema: Ikonographie der Heiligen Drei Könige; nach einer Krippe die 1879 von Michele Cuciniello (18231889) dem San Martino Museum in Neapel gestiftet wurde Kat.Nr. 1446, € 0,95: Detail „zwei Engel“ Kat.Nr. 1447, € 2,55: Detail „Engel vor einer Säule“ Kat.Nr. 1448, € 3,50: Detail „anbetende Könige“
Kat.Nr. 1446 € 0,95: Detail „zwei Engel“
Kat.Nr. 1447 € 2,55: Detail „Engel vor einer Säule“
Kat.Nr. 1448 € 3,50: Detail „anbetende Könige“
Rechts: Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 320 zu Ausgabe 15/2016 (=506. Ausgabe) Motiv: Silhouette der Hl. Drei Könige vor einem stilisierten Dach, das wohl eine Krippe darstellen soll, darüber der Weihnachtsstern
Die Kartause San Martino, ein dem Hl. Martin, Bischof von Tours geweihtes Kartäuserkloster, liegt im Stadtteil Vomero malerisch über Neapel. Gegründet wurde die Kartause im 14. Jahrhundert von Karl, Herzog von Kalabrien, dem Sohn von Robert d’Anjou, König von Neapel. Die Kartause wurde auf einem Hügel über dem historischen Stadtkern in der Nähe des Castel Sant’Elmo, der Residenz der königlichen Familie im 14. Jahrhundert, errichtet. Heute ist in der Kartause ein Museum mit einer reichen Sammlung historischer Dokumente, neapolitanischer Malerei aus dem 16.-17. Jahrhundert, eine der feinsten Krippensammlungen Italiens, und vielen anderen wichtigen Werken untergebracht. (Text & Bild © Laura Thayer , CHARMINGITALY.com) Bei YouTube finden Sie unter dem Titel „NAPOLI PRESEPE CUCINIELLO NATALE“ ein schlechtes Video der Krippe. ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 16/2016 (507. Ausgabe) 12. Dezember 2016, Kat.Nr. 1449-1451 & 1452-53 = Block 122 Heilige Weihnacht 2016 Auflage:
8.000 Sätze in Bogen zu je 12 Marken 6.000 fortlaufend nummerierte Blöcke Nennwerte: Bogenmarken: € 0,95 / 2,00 / 2,55 Block: € 2,55 / 5,40 Zahnung: Bogenmarken: 13 x 13; Block: 13 x 13¼ Größe: Bogenmarken: 40 x 52 mm; Marken im Block: 40 x 30 mm; Block: 120 x 162 mm Druck: Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich Sonstiges: FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 321 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 16/16 Thema: Nach dem Gemälde „Anbetung der Hirten“ von Giovanni Battista Crespi 1573-1632, genannt „Il Cerano“ nach seinem Geburtsort bei Mailand. In der Sabauda Galerie, Turin. Crespi war Bildhauer und Architekt des Spätmanierismus und ein führender Künstler seiner Zeit. Kat.Nr. 1449, € 0,95: Detail „Jungfrau Maria“ Kat.Nr. 1450, € 2,00: Detail „anbetende Hirten“ Kat.Nr. 1451, € 2,55: Detail „Jesuskind“ Marken in Block 122: Kat.Nr. 1452, € 2,55: Detail „Engel mit Schriftband“ Kat.Nr. 1453, € 5,40: Detail „Jesuskind“
Kat.Nr. 1449, € 0,95: Detail „Jungfrau Maria“
Kat.Nr. 1450, € 2,00: Detail „anbetende Hirten“
Kat.Nr. 1451, € 2,55: Detail „Jesuskind“
Rechts: Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 321 zu Ausgabe 16/2016 (=507. Ausgabe) Motiv: Nach Kat.Nr. 1452: Engel mit Schriftband Die Galleria Sabauda (italienisch/lateinisch für: Savoyische Bildergalerie) ist eine Gemäldegalerie in Turin (Norditalien). Das Museum enthält vor allem italienische, niederländische und französische Werke des 15.-17. Jahrhunderts sowie eine Graphische Sammlung. Seit 2012 wird sie im „Neuen Flügel“ (manica nuova) des Königspalastes als Abteilung der Musei Reali Torino neu präsentiert. Im Museum sind die Sammlungen verschiedener Zweige des Hauses Savoyen zusammengeführt worden: unter anderem die Bildergalerie des Prinzen Eugen, Werke aus dem Turiner Bild: Geobia @Commons Wikimedia / Text: Wikipedia
ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
Fortsetzung auf der folgenden Seite ... Seite 43
Oben: „Engel mit Schriftband“ Motiv auf dem Ersttag-Stempel Nr. 321 sowie auf Kat.Nr. 1452 Unten: Kat.Nr. 1453 „Jesuskind“
Haberer-Katalog Block Nr. 122, Heilige Weihnacht 2016 mit den (oben) Kat.Nr. 1452, € 2,55: Detail „Engel mit Schriftband“ (unten) Kat.Nr. 1453, € 5,40: Detail „Jesuskind“ Nach dem Gemälde „Anbetung der Hirten“, in der Sabauda Galerie, Turin. von Giovanni Battista Crespi „Il Cerano“ geboren 23.Dezember 1573 in Cerano (Novara) - † 23.Oktober 1632 in Mailand, genannt „Il Cerano“ nach seinem Geburtsort bei Mailand. … Fortsetzung von der vorhergehenden Seite Königspalast und die 1824 angekaufte Sammlung aus dem Palazzo Durazzo in Genua. 1832 wurde das Museum im Palazzo Madama erstmals für das Publikum geöffnet, seit 1865 zeigte man sie im Palazzo dell'Accademia delle Scienze, wo sie bis 2012 zu sehen war, bevor sie im Dezember 2014 zum aktuellen Standort Via XX September, 86, einem Flügel des Palazzo Reale umzog. Die Sammlung enthält hochrangige Werke niederländischer Maler wie die Flügel des Verkündigungstriptychons von Rogier van der Weyden, die Passionstafeln von Hans Memling, Werke von Rembrandt, Gerrit Dou, Jan van Huchtenburgh und Anthonis van Dyck; von italienischen Malern die Gualino-Madonna von Duccio di Buoninsegna, Tobias mit drei Engeln von Filippino Lippi, Werke von Sandro Botticelli, Bernardo Daddi, Fra Angelico, Piero del Pollaiuolo, Agnolo Bronzino, Bernardo Bellotto, Orazio Gentileschi, Andrea Mantegna, Giovanni Battista Tiepolo, Gaudenzio und Defendente Ferrari, Giovanni Bellini, Guercino, Sebastiano Ricci, Giovanni Martino Spanzotti, Tizian, Paolo Veronese und Tintoretto. (Wikiped.) ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben 2017 EXTRA ..... S.M.O.M. - Neuausgaben 2017 EXTRA 1/2017 (508. Ausgabe) 13. März 2017, Kat.Nr. 1454 INTERIMISTISCHER STATTHALTER DES ORDENS ab 28. Januar 2017 Großkomtur Balli Fra’ Ludwig Hoffmann von Rumerstein Auflage: Nennwerte: Zahnung: Größe: Druck: Sonstiges:
6.000 Stück in Bogen zu je 9 Marken € 0,95 13 x 13 Marken: 40 x 52 mm Offset, Cartor Sicherheits Druckerei, La Loupe, Frankreich FDC, Thematischer Ersttags-Sonderstempel Nr. 322 Illustriertes Sammelbulletin Nr. 1/17 Thema: Anlässlich der Übernahme der Ordensleitung als Interimistischer Statthalter ab 28. Januar 2017 durch S.E. Großkomtur Balli Fra‘ Ludwig Hoffmann von Rumerstein Kat.Nr. 1454, € 0,95: Spitzschild mit dem Ordenskreuz, darüber Bezeichnung des Ausgabeanlasses Links, vergrößert: Kat.Nr. 1454, € 0,95 INTERIMISTISCHE STATTHALTERSCHAFT „Lieutenant ad interim“ ab 28. Januar 2017 FRA‘ LUDWIG HOFFMANN von RUMERSTEIN Eine Abbildung des Ersttag-Sonderstempels liegt hier leider noch nicht vor.
Nach dem am 24. Januar 2017 von Papst Franziskus de facto erzwungenen 1, und durch den Souveränen Rat des Ordens am 28.01. angenommenen, Rücktritt von Fra´ Matthew Festing von seinem Amt als Großmeister, übernahm gemäß der Verfassung des Ordens, der Großkomtur, S. E. Balli Fra’ Ludwig Hoffmann von Rumerstein die Leitung des Ordens als interimistischer Statthalter. Er wird bis zur Neuwahl eines neuen Großmeisters oder weiteren Statthalters (für maximal ein Jahr) im Amt bleiben. Die Versammlung des großen Staatsrates zur Wahl des neuen Oberhauptes des Ordens wurde zum 29. April 2017 einberufen. Fra‘ Ludwig wurde am am 21. Januar 1937 in Innsbruck geboren. Nach Studium der Jurisprudenz, mit Abschluss 1962, folgte ein Philosophiestudium an der Universität Gregoriana in Rom. Nach dem Militärdienst, Referendariat zur Vorbereitung auf den Anwaltsberuf, den er von 1970 bis 2002 ausübte. Am 16.06.1970 als Gnaden- & Devotionsritter Aufnahme in den Souveränen Malteserorden, 1981 Noviz-Justiz-Ritter und 1984 Profeßritter. Vom Generalkapitel wurde er 1984 in den Souveränen Rat gewählt, wo er von 1994 bis 2004 das Amt des Großkomturs bekleidete. Vom Generalkapitel wurde er im Mai 2014 erneut zum Großkomtur gewählt. 1
Bemerkung EKH. In der offiziellen Verlautbarung des Ordens wird folgende, liebenswert geschönte, Formulierung gebraucht: „He generously agreed to the request of the Holy Father to resign Er stimmte großzügig der Bitte des Heiligen Vaters zu, zurückzutreten.“ ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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S.M.O.M. - Neuausgaben 13.03.2017 .... EXTRA .... Die nachfolgend aufgeführten, weiteren 3 Ausgaben werden ebenfalls am 13.März d.J in Umlauf gebracht. Es fehlen mir dazu jedoch noch die genauen Informationen zur Reihenfolge, die ich nur erraten kann, sowie die Ersttagsstempel; beides würde jetzt wieder noch Wochen dauern, bis diese hier eintreffen. Deswegen jetzt nur in Kurzform:
Die Kunst der Miniaturmalerei Grimani - Brevier (Stundenbuch), XVI. Jahrhundert, „Die Monate des Jahres“ € 0,10: Monat Januar „Bankett eines reichen Mannes“ € 0,95: Monat Februar „Winterlicher Bauernhof“ € 1,00: Monat März „Arbeit auf den Feldern“ € 2,00: Monat April, „Hochzeitszug“ € 2,55: Monat Mai, „Frühlingsfest“ € 3,00: Monat Juni, „Heuernte“ Das Stundenbuch befindet sich im Besitz der Biblioteca Nazionale Marciana in Venedig, die Bilderrechte liegen bei © De Agostini Picture Library/Scala, Florenz. Nachfolgend wieder einmal eine Ausgabe, die einem Ordensthema gewidmet ist, was leider viel zu selten vorkommt. Inzwischen sehen wir mehrheitlich schöne Kunst, religiöse & allgemeine Themen, die aber alle für uns Ordens-Thematiker völlig uninteressant sind.
Quarenghi - Feierlichkeiten zum 200. Todestag Ciacomo Quarenghi, 1744-1817, Architekt & Ordensritter
2 x € 2,00 Zusammendruck: #Porträt des Architekten, nach einem Stich von Antonio Vighi; in einer Privatsammlung; #Die Fasade der von ihm entworfenen Kapelle des Ordens am Vorontsov - Palais, St. Petersburg, Russland; im staatl. Museum der Ermitage in St. Petersburg. Geboren wurde Quarenghi in der Provinz Bergamo in der Lombardei; er entstammte einer dortigen Adelsfamilie. Er studierte Malerei und später Architektur. 1779 ging Q. nach Russland, er war einer der vielen italienischen Baumeister, die am Aufbau der 1703 gegründeten neuen Reichshauptstadt Sankt Petersburg beteiligt waren. Unter Zar & Großmeister Paul I. wurde Quarenghi unter vollem Adelsnachweis Malteserritter im russischen katholischen Großpriorat und erschuf u.a. 17981800 die Malteserkapellen, eine katholische und eine orthodoxe, die auf den bereits bestehenden, eingeschossigen Nord-Seitenflügel des Vorontsov-Palais‘ aufbaute, welches Paul dem Orden als Sitz übertragen hatte. Bis 1800 fungierte Q. als der offizielle Architekt des Ordens. Auf der SMOM Briefmarke ist über dem €-Zeichen das kleine Malteserkreuz zu sehen, das Bild links zeigt Q. im dunkelgrünen Frack der zivilen Ausführung der Galauniform der Komture des russischen Johanniterordens, mit in Gold eingestickten Ankern am Kragen und Goldepauletten. Von der UdSSR liegt uns zu Quarenghi eine Postkarte von 1967 vor, von Russland eine Marke von 1994; auf beiden ist das Porträt von Quarenghi abgebildet.
1950. Jahrestag des Martyriums der Heiligen Peter und Paul Nach Gemälden von Carlo Innocenzo Carloni (1686-1775), in der Pfarrkirche der Heiligen Peter und Paul in Castrezzato, Brescia, Italien
2 Blöcke, Nr. 123 & 124 mit je 1 x € 4,35 Links: Das Martyrium des Hl. Peter (Kreuzigung), rechts: Das Martyrium des Hl. Paul (Enthauptung) ArGe SMOM-Philatelie e.V. - Mitteilungsblatt 2016, Heft Nr.69
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Fortsetzung von der hinteren Umschlagseite, Seite 48
Leider standen mir die folgenden Informationen, die ich auf dieser und der nachfolgenden Seite wiedergebe, bei der Erstellung des Tantur-Artikels in Mitteilungsblatt 1-2015, Seite 20ff, noch nicht zur Verfügung; diese ergeben jedoch eine interessante Ergänzung dazu: Meldung des
Order of Malta - Representative Office to Palestine vom 1.März 2016 auf Facebook:
Die Vertretung beim „Staat“ von Palästina (der Souveräne Malteserorden unterhält auf Botschafterebene Beziehungen zu Palästina) lud S.E. Prinz Dominique de La Rochefoucauld-Montbel, den Großhospitalier, während seines Besuches im Heiligen Land ein, das Kloster des Hl. Johannes von Jerusalem auf Tantur zu besuchen. Herr Denis Sevaistre, Geschäftsführer des Heiligen-Familie-Krankenhauses in Bethlehem sowie weitere Verwaltungspersonal des Krankenhauses schlossen sich dem Besuch an, um sich über die letzten Fortschritte eines Projektes des Ordens auf dessen Grundbesitz im Heiligen Land zu informieren. Das Tantur Anwesen wird derzeit völlig umgebaut. Das Gebäude wird komplett renoviert und ein neuer Anbau an das Gebäude wird gebaut. Bis Jahresende soll das Anwesen als Gästehaus für Pilger und andere Besucher fertiggestellt - und auch überall für Rollstuhlgängigkeit ausgerüstet sein. (Die Meldung bezüglich der Olivenbäume, der Ernte und Pressung der Oliven wurde auf der folgenden Seite beschrieben; EKH) Tantur war Teil einer Schenkung die König Balduin dem Orden im Jahr 1100 überlassen hatte, bereits drei Jahre vor der Anerkennung der Gemeinschaft durch Papst Paschalis II als religiöse Einheit. Die Liegenschaften des Ordens im Heiligen Land, darunter auch Tantur, waren verloren bevor der Orden 1291 nach Zypern fliehen musste. Es kann daher angenommen werden, das einige der Olivenbäume bereits gepflanzt wurden, als Tantur im 11. Jahrhundert noch im Besitz des Ordens war. Tantur kam bekanntlich erst während der Osmanischen Zeit zurück in Ordensbesitz (1869/1876) und ein neues Hospital wurde auf dem Grundstück wieder erbaut. Ein Großteil des Grundstückes wurde 1967 auf Wunsch von Papst Paul VI an den Vatikan verkauft und darauf das Ökumenische Institut Tantur erbaut, das erst 1972 eingeweiht werden konnte. Das Kloster aber verblieb trotz einer sehr turbulenten Ortsgeschichte bis heute im Besitz des Ordens . Adresse des Ökumenischen Institutes Tantur: Ha-Rosmarin Straße 1, Jerusalem
Jerusalem
Oben: Zwei der sehr alten Rumi - Olivenbäume
Adresse des Hl. Johannes von Jerusalem - Klosters 300 Hebron Straße, Jerusalem
Beit-Jalal / Bethlehem
Oben: Bau-Anzeige des Klosters
Rechts: vor einer Eingangspforte von 1880, heute Hebron Str. 300, links, der Großhospitalier Links: Lageplan von Tantur
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Nachtrag zum Tantur-Artikel in MB 1-2015, Seite 20ff
AUF DEN SPUREN DES S.M.O.M. : TANTUR, PALÄSTINA Das erste Mal seit Jahrzehnten erntete der Souveräne MalteserRitterorden im November 2015 wieder Oliven von seinem eigenen Olivenhain auf dem Gelände des Klosters des Hl. Johannes zu Jerusalem auf dem Tantur Hügel, an der Straße zwischen Bethlehem und Jerusalem. Gepresst wurde das Olivenöl in einer Gemeinschafts-Ölpresse im Deheshieh Flüchtlingslager in Bethlehem und abgefüllt von einer palästinensischen Nichtregierungsorganisation, die auch die Etiketten verklebte und den Versand nach Lourdes durchführte, wo es rechtzeitig für die 58. Internationale Pilgerfahrt des Ordens für die Mitglieder, Freunde und Unterstützer des Malteserordens zum Kauf zur Verfügung stand. Die Erlöse aus dem Verkauf dieses Extra Virgin Olivenöls der höchsten Qualitätsstufe, das durch die Herkunft, die mit der frühesten Geschichte des Ordens in Verbindung gebracht werden kann, kommen der humanitären Arbeit des Ordens im Heiligen Land zugute. Palästina hat einige der ältesten Olivenbäume in der Welt, die auf ein Alter von bis zu 4000 Jahren geschätzt werden. Die 92 Olivenbäume der Sorte „Rumi“, die in Palästina nachweislich seit der Römerzeit angebaut wird, des Ordens auf Tantur von denen viele etwa 1000 Jahre alt sind, stehen innerhalb des Gebietes der renommierten Beit-Jalal Region, die für ihre hochqualitativen Olivenöle bekannt ist. Davon konnte ich mich vor einigen Jahren selbst überzeugen und war begeistert ! EKH
AD.MDCCCLXXX. SAC: DOM: HOSPITALIS: HYER
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