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TERMINE

Basel

Rembrandts Orient Westöstliche Begegnung in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts

Bis 14.2.2021 Kunstmuseum Basel

Für jemanden, der sein Heimatland anscheinend niemals verlassen hat, verfügte Rembrandt Harmensz. van Rijn über einen erstaunlich grenzenlosen Horizont. Als Künstler, Sammler und Bürger kam er mit Kunstwerken, Gebrauchsgegenständen und Menschen aus allen Teilen der damals bekannten Welt in Kontakt. Rembrandts Neugierde auf alles Fremde und sein unstillbarer Appetit als Sammler waren schon zu seinen Lebzeiten legendär und inspirierten ihn auf einzigartige Weise in seinem Schaffen. Amsterdam, sein Lebensmittelpunkt, bot dafür ideale Voraussetzungen als Sitz und Heimathafen der Niederländischen Ost- und Westindienkompanien sowie weiterer Handelsgesellschaften. Die Stadt war im 17. Jahrhundert ein wahrhafter kultureller Schmelztiegel. Der Anblick von Gesandten und Handelsreisende aus fernen Gegenden gehörte in der jungen Niederländischen Republik zum Alltag. ☞ Kunstmuseum Basel Di/Do–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr St. Alban-Graben 8, CH-4010 Basel T +41 (0) 61 2066262 #kunstmuseumbasel kunstmuseumbasel.ch

Bern

Winterwald

Bis 18.12.2020 Galerie Béatrice Brunner

Der Begriff Winterwald weckt in uns Gefühle, Bilder und Erinnerungen. In unterschiedlichen Bildsprachen nehmen die Werke der Künstlerinnen und Künstler in der Gruppen-Ausstellung das Thema auf. Die Zeichnungen von Béatrice Gysin lassen uns Spuren im Schnee erahnen während Alexander Jaquemets Fotografien von unseren Sehnsüchten sprechen. Judith Albert verzaubert mit ihren Lichtzeichnungen und Esther van der Bie spielt mit unserer Wahrnehmung. In eine Zwischenwelt nimmt uns Adela Picón mit und mit subtiler Herangehensweise nehmen die Arbeiten von Baum/Jakob und die Videoinstallation von Ursula Palla den Klimawandel auf. ☞ Galerie Béatrice Brunner Do/Fr 14–18 Uhr, Sa 12–16 Uhr Nydeggstalden 26, CH-3011 Bern T +41 (0) 31 3124012 beatricebrunner.ch

Bietigheim-Bissingen

Keine Schwellenangst! Die Tür als Motiv in der Gegenwartskunst

Bis 24.1.2021

Studioausstellung Einblick in die Sammlung: Türen und Fenster – Drinnen und Draußen

Bis 24.1.2021 Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen

Türen sind Alltagsgegenstände und ihre elementare Funktion für unser Leben spiegelt sich in zahlreichen Redensarten – von „Offene Türen einrennen“ bis „Jemandem die Tür vor der Nase zuschlagen“. Es gibt ein Davor und Dahinter, ein Drinnen und Draußen sowie eine Schwelle, auf der sich entscheidet, wer eintreten darf. Das Schließen einer Tür kann sowohl Schutz und Rückzug gewährleisten oder aber auch Freiheitsentzug und Isolation bedeuten, wie in Corona-Zeiten umso deutlicher vor Augen geführt wird. Die Ambivalenz und symbolische Aufladung des Motivs Tür veranschaulicht die Ausstellung mit Gemälden, Zeichnungen, Fotografien, Filmen, Skulpturen und Installationen von 21 internationalen Gegenwartskünstler*innen, darunter Thomas Demand und Ilya Kabakov. Parallel zu dieser großen Sonderausstellung zeigt die Städtische Galerie auch einen „Einblick in die Sammlung: Türen und Fenster – Drinnen und Draußen“ mit Linolschnitten und Werken hiesiger Künstler*innen von der Klassischen Moderne bis heute, in denen Türen und Fenster, Pforten und Luken die Hauptrolle spielen. ☞ Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen Di/Mi/Fr 14–18 Uhr, Do 14–20 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr Hauptstraße 60–64, 74321 Bietigheim-Bissingen T +49 (0) 7142 74-483 galerie.bietigheim-bissingen.de

Esther van der Bie, aus der Serie „Wälder und Verwandtes II“ Nr. 5, 2003, Ilfochrome hinter Weißglas, 140 x 110 cm

Rembrandt Harmensz. van Rijn, „Mann in orientalischem Kostüm“, 1635, Rijksmuseum Amsterdam Gideon Mendel, „Lucas Williams, Lawshe Plantation, South Carolina, USA“, 2015, aus der Serie: „Submerged Portraits“, Courtesy ARTCO Galerie

Bonn

Douglas Swan – Ein moderner Klassiker

Bis 21.2.2021 Museum August Macke Haus

Das beeindruckende Œuvre des schottischen Malers Douglas Swan (1930–2000) umspannt die gesamte zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Künstler lebte seit der Mitte der 1970er-Jahre in Bonn und arbeitete in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Wohn- und Atelierhauses von August Macke. Mit seiner Technik „AIR“ entwickelte Douglas Swan um 1970 ein einzigartiges Stilmittel, indem er Teile eines Bildgegenstandes auf einer transparenten, wenige Zentimeter über dem Malgrund liegenden Fläche aus Kunststoff wiederholte und so das Kunstwerk um eine weitere Bedeutungsebene bereicherte. Sich seiner schottischen und keltischen Wurzeln wohl bewusst, war er auch in der deutschen Kunstszene tief verankert. Die besten Bilder von Douglas Swan können in ihrer hohen malerischen Qualität, wie auch in ihrer künstlerischen Gültigkeit als zeitlos bezeichnet werden – und er in diesem Sinne als ein moderner Klassiker. ☞ Museum August Macke Haus Fr–So 11–17 Uhr, Do 11–19 Uhr Sonderöffnungszeiten Weihnachtsferien 26.–31.12., 2.–10.1. 11–17 Uhr geschlossen 24./25.12./1.1./Weiberfastnacht 11.2. Hochstadenring 36, 53119 Bonn T +49 (0) 228 655531 august-macke-haus.de

Davos

Theater des Überlebens. Martin Disler – die letzten Jahre

Bis 18.4.2021 Kirchner Museum Davos

Martin Disler (1949–1996) war ein Schweizer Zeichner, Maler, Bildhauer und Dichter, der ab den 1980er-Jahren internationale Anerkennung erreichte. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit der Zerrissenheit und der Verwundbarkeit des menschlichen Daseins. Neben Arbeiten aus privaten und öffentlichen Schweizer Sammlungen werden viele bisher unbekannte Werke aus Dislers Nachlass gezeigt. Die Ausstellung fokussiert auf die letzten zehn Schaffensjahre Dislers und bringt seine Arbeiten in einen spannenden Dialog mit Ernst Ludwig Kirchners Werken. Beide Künstler beeindrucken mit einer großen Bandbreite hinsichtlich verschiedener Formate und Gattungen: von der intimen Skizze bis zum monumentalen Gemälde, von der klassischen Darstellung der menschlichen Figur bis zur freien Abstraktion. ☞ Kirchner Museum Davos Di–So 11–18 Uhr E.L. Kirchner Platz, Promenade 82, CH-7270 Davos Platz T +41 (0) 81 4106300 kirchnermuseum.ch

Donaueschingen

Flavio Paolucci im 2RAUM des Museum Art.Plus

Bis 14.3.2021 Museum Art.Plus

Der Schweizer Künstler Flavio Paolucci erzeugt in seinen poetischen Arbeiten eine Synthese aus Natur und Kultur. Geboren und aufgewachsen im Tessin, hat er immer versucht, sich mit der Natur auseinanderzusetzen, bis die Natur schließlich selbst Teil seiner Kunst wurde. Zentrale Motive seines künstlerischen Schaffens sind Naturformen, insbesondere Äste, die oft in Verbindung mit strengen grafischen Linien und Formen sowie Häusern in Erscheinung treten. Seine Materialien sind Werkstoff und Bedeutungsträger zugleich. Hölzer, Äste, Steine und Papier, das er mit Ruß und transparenten Farben bearbeitet, arrangiert er zu filigranen, zerbrechlich anmutenden Bildern, Objekten und Skulpturen. Sie sind Ausdruck einer Suche nach dem Gleichgewicht zwischen Sein und Schein, Traum und Wirklichkeit, Werden und Vergehen sowie von Natur und Zivilisation. Die Ausstellung präsentiert Plastiken, Installationen und Bilder von den 1990er-Jahren bis heute. ☞ Museum Art.Plus Fr–So/Feiertag 11–17 Uhr Museumsweg 1, 78166 Donaueschingen T +49 (0)771 8966890 www.museum-art-plus.com

Douglas Swan, „Studio Couch + Brushes“, 1998, Mischtechnik, Collage auf Bütten, 38 x 57 cm, Privatsammlung Marianne Hennemann © VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Martin Disler, ohne Titel, 1995, Acryl auf Leinwand, 190 x 210 cm,

Nachlass Martin Disler, Foto: SIK-ISEA, Zürich

Flavio Paolucci, „IL SOLE SULLA TERRA“, 2011, Bronze, Foto: Stefania Beretta

Eberdingen-Nussdorf

Gegenwart | Erinnerung. Stiftungspreis Fotokunst 2020

Bis 21.2.2021 KUNSTWERK Sammlung Klein

Die Alison und Peter Klein Stiftung hat 2020 zum fünften Mal den mit 10.000 Euro dotierten Stiftungspreis Fotokunst vergeben. Unter dem Thema „Gegenwart | Erinnerung“ sind von einer Jury zehn Künstlerinnen und Künstler für den Preis nominiert worden, deren Werke nun im KUNSTWERK Sammlung Klein einen konzentrierten Blick auf die junge Fotokunstszene in Deutschland bieten. Präsentiert werden Arbeiten von Louisa Clement, Christiane Feser, Isabelle Graeff, Andrea Grützner, Sabrina Jung, Mårten Lange, Nina Röder, Jewgeni Roppel, Morgaine Schäfer und Marie Zbikowska. Mit dem Stiftungspreis Fotokunst 2020 ausgezeichnet wurde die in Berlin lebende Künstlerin Andrea Grützner. ☞ KUNSTWERK Sammlung Klein Mi–Fr/So 11– 17 Uhr Siemensstraße 40, 71735 Eberdingen-Nussdorf T +49 (0) 7042 3769566 sammlung-klein.de

Emden

WILD/SCHÖN. Tiere in der Kunst

30.1. – 6.6.2021 Kunsthalle Emden

Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier könnte nicht ambivalenter sein: von Zuneigung, Fürsorge und Bewunderung bis hin zu Angst, gar zur Tötung, oft zum Verzehr, reicht das Spektrum. Ein friedliches Nebeneinander scheint nur durch Domestizierung möglich zu sein. Menschen begreifen Tiere oftmals als das Andere schlechthin, sei es als das animalisch Irrationale, sei es als unbewusstes Geschöpf in der Harmonie der Natur – im Gegensatz zur eigenen, scheinbar vernünftigen und doch so zerstörerischen Existenz. Das weltweite Artensterben wird vielfach diskutiert und hat verheerende Auswirkungen für den gesamten Globus. Auch in der Kunst schlägt sich dieses faszinierende Verhältnis nieder. Ausgehend von der eigenen Sammlung und ergänzt um wichtige Leihgaben zeigt die Ausstellung Tierdarstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts, die anregend, überraschend und unterhaltsam Auskunft über die facettenreiche Beziehung zwischen Mensch und Tier geben. ☞ Kunsthalle Emden Di–Fr 10–17 Uhr, Sa/So/Feiertag 11–17 Uhr Hinter dem Rahmen 13, 26721 Emden T +49 (0) 4921 975050 kunsthalle-emden.de

Jena

Julian Röder. Glauben und Handeln Fotografien und Objekte

5.12.2020 – 16.5.2021 Kunstsammlung Jena

Macht und Ökonomie sind die zentralen, stets aktuellen Themen in Julian Röders Fotoserien. Der Fotograf hat sich mit seinen Arbeiten nicht nur in politische Debatten eingebracht, sondern diese substanziell bereichert. Die Kunstsammlung Jena zeigt nun Werke aus fünf seiner Serien. SUMMITS widmet sich den Protesten am Rande von Gipfeltreffen. Unmut und Wut sind greifbar, während die „Schlachten“ wie letzte Reste demokratischer Zugeständnisse wirken. Potenzielle Gewalt prägt auch WORLD OF WARFARE, eine Folge die auf der Waffenmesse in Abu Dhabi entstand und eine ungewohnte Sicht auf Krieg als rationalisiertes Geschäft liefert. Der Blick auf pervertierte Business-Systeme erweitert sich in DEAL mit dem deutlich eleganteren Milieu des Kunstbetriebs der Art Basel, dessen Transaktionen gleichwohl fragwürdig sind. In MISSION AND TASK verweisen ÜberwachungsMechanismen auf die Absicherung eines Status quo, während LICHT UND ANGST mit befremdend schönen Fotos in das brisante System von Esoterik und Verschwörungstheorien vordringt. ☞ Kunstsammlung Jena Städtische Museen Jena Di/Mi/Fr 10–17 Uhr, Do 15–22 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr Markt 7, 07743 Jena T +49 (0) 3641 49-8261 kunstsammlung-jena.de

Andrea Grützner, Ohne Titel 20, aus der Serie „Erbgericht“, 2019, Courtesy Robert Morat Galerie Berlin, © Andrea Grützner

Franz Marc, „Die blauen Fohlen“, 1913, Öl auf Leinwand, Kunsthalle Emden

Julian Röder, „Protests against G8 Summit in Genoa II“, 2001, aus der Serie: „The Summits“, C-Print, Courtesy Galerie Russi Klenner, Berlin, © Julian Röder

Karlsruhe

Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900–1950

11.12.2020 – 28.2.2021 Städtische Galerie Karlsruhe

Am facettenreichen Kulturleben in Karlsruhe waren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zahlreiche Kunstschaffende jüdischer Herkunft maßgeblich beteiligt. Seit Beginn des nationalsozialistischen Terrorregimes 1933 wurden sie jedoch systematisch ausgegrenzt, diskriminiert, in die Emigration gezwungen oder verschleppt und ermordet. Unter dem Titel „Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900–1950“ beleuchtet die Städtische Galerie Karlsruhe in einer umfangreichen Präsentation nun erstmals diesen weitgehend vergessenen Teil der Karlsruher Kulturgeschichte. Vorgestellt werden mehr als zwanzig Künstler*innen, Fotograf*innen und Architekt*innen, die ursprünglich aus Karlsruhe stammten, hier ihre Ausbildung absolvierten oder entscheidende Schaffensjahre in der Stadt verbrachten. ☞ Städtische Galerie Karlsruhe Mi–Fr 10–18 Uhr, Sa/So/Feiertag 11–18 Uhr Lorenzstraße 27, 76135 Karlsruhe T +49 (0) 721 1334444 staedtische-galerie.de

Kornwestheim

Josef Paul Kleihues Geometrie und Poesie 30 Jahre Kunst im KleihuesBau

Bis 7.3.2021

Roland Wesner – Die Regenbogenfalle

Bis 17.1.2021 Museum im Kleihues-Bau, Kornwestheim

Im postmodernen Ausstellungshaus des Kleihues-Baus in Kornwestheim treten faszinierende Ausstellungen in einen spannenden Dialog. Die Jubiläumsschau zum Architekten Josef Paul Kleihues widmet sich neben dem Entwurf für die verschiedensten Museen und Galerien auch den unterschiedlichsten von Josef Paul Kleihues gestalteten Designobjekte. Höchst beeindruckend ist auch der rege Austausch mit zeitgenössischen Künstlern wie Markus Lüpertz und Georg Baselitz, der in der Ausstellung genauer beleuchtet wird. Die Arbeiten des Ludwigsburger Malers Roland Wesner vereinen die teils märchenhaft symbolischen Züge des Regenbogens mit der beklemmend wirkenden Energie schwarzer Flächen. Im Dialog mit den Gemälden Roland Wesners zeigt die Besigheimer Künstlerin Simone Westerwinter eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Motiv des Regenbogens in Form eines begehbaren Teppichs, der in seiner asymmetrischen Form wiederum Bezug auf die Architektur des Ausstellungsraums nimmt. ☞ Museum im Kleihues-Bau Fr–So 11–18 Uhr Stuttgarter Straße 93, 70806 Kornwestheim T +49 (0) 7154 202-7401 museen-kornwestheim.de

Leipzig

REKLAME! Verführung in Blech

Bis 9.5.2021 GRASSI Museum für Angewandte Kunst

Die Ausstellung präsentiert Emailschilder als frühe Boten moderner Marketingstrategien und bietet einen Überblick auf Produktwerbung zwischen 1890 und den späten 1930er-Jahren. Ende des 19. Jahrhunderts trat das neue Medium im Zug der seriellen Warenherstellung an die Öffentlichkeit – und Massenproduktion zog Massenkommunikation nach sich: Emailschilder sollten die Waren nicht nur anpreisen, sondern das öffentliche Interesse wecken. Die Reklame war im Stadtbild mitunter so präsent, dass bald von der „Blechpest“ die Rede war. Viele Schilder orientierten sich stark an den zeitgenössischen Kunstströmungen, vom Jugendstil bis zur neuen Sachlichkeit, und nicht wenige wurden von bedeutenden Künstlern entworfen. Ergänzt wird die Ausstellung durch originelle Werbeartikel, Verpackungen und Automaten. Dem historischen Part der Sonderschau schließt sich die Installation einer fiktiven Werbeagentur an. Dem Besucher eröffnet sich damit die Möglichkeit, heutigen Werbeprofis bei der Arbeit über die Schulter zu blicken. ☞ GRASSI Museum für Angewandte Kunst Di–So/Feiertag 10–18 Uhr, geschlossen 24./31.12. Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig T +49 (0) 341 2229-100 grassimak.de

Hanns Ludwig Katz, „Miss Mary“, 1926, Kunsthalle Emden, Foto: Elke Walford, Fotowerkstatt Hamburger Kunsthalle

Josef Paul Kleihues, Eingang des Museums of Contemporary Art Chicago, Foto: Hélène Binet

Emailschild „Für alle Wäsche Persil“, Entwurf/Design: Kurt Heiligenstaedt, 1922, Foto: Esther Hoyer

Mainz

Theresa Lawrenz, Ruben Brückel, Thomas Newman Pound

5.12.2020 – 30.1.2021 Emde Gallery

Die Ausstellung präsentiert Installationen und skulpturale Objekte von Theresa Lawrenz sowie Malereien von Ruben Brückel. Beide Künstler setzen sich in ihren Arbeiten mit Architektur und (öffentlichem) Raum auseinander, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Während Lawrenz ortsspezifisch arbeitet und die Geschichte und die Eigenschaften eines Ortes untersucht, erschafft Brückel mit Tempera, Öl- und Sprühfarbe vielschichtige Bildräume, in denen häufig scharf konturierte, architektonische Elemente fragmenthaft auftauchen. Ergänzt werden die Arbeiten der beiden in Mainz lebenden Künstler durch Arbeiten des neuseeländischen Künstlers Thomas Newman Pound. Seine Assemblagen aus auf der Straße gefundenen Objekten und Materialien weisen ebenfalls einen direkten Bezug zum öffentlichen Raum auf. Darüber hinaus bergen sie zahlreiche Referenzen an die Kunstgeschichte in sich: etwa Picassos dreidimensionale kubistische Konstruktionen oder auch Kandinskys Farben und Flächen. ☞ Emde Gallery Di/Do/Fr 11–18 Uhr, Sa 11–15 Uhr Richard-Wagner-Straße 13, 55118 Mainz T +49 (0) 171 6903990 emde-gallery.com

Mainz

Joachim Koester – The way out is the way in

Bis 7.3.2021 Kunsthalle Mainz

Joachim Koester gilt als einer der wichtigsten Konzeptfotografen seiner Generation und zählt zu den wichtigsten lebenden dänischen Künstlern. „Wahrnehmung“, „Bewusstsein“ und „Vernetzungen“ sind die entscheidenden Konstanten in Joachim Koesters Denken und Schaffen. Sie bilden gleichermaßen Impuls wie Ergebnis seiner künstlerischen Arbeit. Seine Fotografien, Video-, Soundarbeiten und Installationen kommen formal sehr reduziert daher, fächern sich aber Schritt für Schritt in ihrem immensen, netzwerkhaften Bedeutungsspektrum auf. Der Gang durch Joachim Koesters Ausstellung ähnelt dem Streifzug durch vernachlässigte, verlassene oder unbekannte Ortschaften – der Psyche, des Körpers, der Stadt, dem Kosmos. Ein Schritt hinaus führt wie auf einer unendlichen Spirale zurück in ein neues Universum – The way out is the way in. Dänemark und Deutschland feiern 2020 ein kulturelles Freundschaftsjahr, zu dessen Ausstellungshighlights die Einzelpräsentation in der Kunsthalle Mainz gezählt werden kann. ☞ Kunsthalle Mainz Di/Do/Fr 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr, Sa/So/Feiertag 11–18 Uhr geschlossen 24./31.12., 1.1. Am Zollhafen 3-5, 55118 Mainz T +49 (0) 6131 126936 kunsthalle-mainz.de

München

Ikonen der Urban Art

Bis 30.6.2021 Museum of Urban and Contemporary Art

Schritt für Schritt hat die Street Art eine neue Kunstform hervorgebracht, die Menschen frei von Sprach-, Kultur-, Herkunfts- oder Religionsbarrieren die Welt neu sehen und denken lässt. Darin liegt ihre Macht, uns als Betrachterinnen und Betrachter ohne Konformität und Reglements unseren Blick zu öffnen. Mit einfachen Symbolen und Motiven pointiert diese Kunstform Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Kapitalismus und Rassismus. Die Ausstellung im Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) – Deutschlands erstem Museum für Urban Art – zeigt eine Vielzahl an Originalwerken der legendärsten Namen der Szene in einer beeindruckenden Rauminszenierung. Basierend auf einer der größten Banksy Sammlungen Europas werden zudem Schlüsselwerke offizieller Banksy Ausstellungen präsentiert. Darunter auch das monumentale Ölgemälde „Are You Using That Chair?“ – eine subversive Allegorie auf Edward Hoppers berühmtes Bild „Nighthawks“. ☞ Museum of Urban and Contemporary Art Hotterstraße 12, 80331 München T +49 (0) 89 215524310 muca.eu

Theresa Lawrenz, „lost and looking“, 2020, Ruben Brückel, „Trainyard no.2“, 2020, Thomas Newman Pound, Found mixed media assemblage, 2019 © Emde Gallery, Mainz 2020

Joachim Koester, „Cocaine #8“, 2018, Selenfarbener Silbergelatineabzug, 40 x 46,5 cm, Courtesy by artist Banksy, „Ariel“, © MUCA

Oberhausen

Räuber Hotzenplotz, Krabat und Die kleine Hexe Otfried Preußler – Figurenschöpfer und Geschichtenerzähler

Bis 10.1.2021 LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Mit Geschichten wie „Der Räuber Hotzenplotz“, „Das kleine Gespenst“, „Krabat“ oder „Die Flucht nach Ägypten“ hat Otfried Preußler (1923–2013) seit den 1950er-Jahren Figuren erschaffen, die aus den Kinderzimmern dieser Welt, aus dem Schulunterricht und aus den Bücherschränken Erwachsener nicht mehr wegzudenken sind. Preußler lässt in seine Geschichten Einflüsse aus der volkstümlichen Sagenwelt seiner nordböhmischen Heimat einfließen und erzählt von Zauberern, Hexen, Wassermännern und Gespenstern. Die Ausstellung zeigt, wie ausdrucksstark zahlreiche Zeichnerinnen und Zeichner die Geschichten illustriert und die Figuren zum Leben erweckt haben. Besonders bekannt sind die Illustrationen von F. J. Tripp zum Räuber Hotzenplotz und die der Künstlerin Winnie Gebhardt zur kleinen Hexe. Auch kuriose Wortschöpfungen wie Muhme Rumpumpel finden in der Schau Beachtung. Über 300 originale Zeichnungen sowie Filmrequisiten, Buchausgaben und Fotografien zeigen das Wirken Otfried Preußlers und seiner IllustratorInnen. ☞ LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen Di–So 11–18 Uhr Konrad-Adenauer-Allee 46, 46049 Oberhausen T +49 (0) 208 4124928 ludwiggalerie.de

Oldenburg

Das kann nur Zeichnung! Von Beethoven bis Pinterest

Bis 17.1.2021 Horst-Janssen-Museum

Seit dem 4. Oktober können Sie im Horst-JanssenMuseum die neue Sonderausstellung „Das kann nur Zeichnung! Von Beethoven bis Pinterest“ entdecken. In der Ausstellung wird die Zeichnung als Kulturtechnik des Menschen – und zwar jedes Menschen! – gefeiert. Eine Welt ohne Schreib-und Zeichenstifte ist kaum vorstellbar, zunehmend kommen auch Smartphone, Tablet und Rechner zum Zeichnen von Ideen und Entwürfen zu Einsatz. Daher stehen die Zeichnungen ohne künstlerische Hierarchie nebeneinander: von Storyboards über Maschinenentwürfe bis zu Gerichtszeichnungen. In sieben Abteilungen auf zwei Etagen können Sie sehen, was (nur) Zeichnung alles kann: Imaginieren, konstruieren, entwerfen, aufzeichnen, festhalten, Stellung beziehen, Identität stiften und vieles andere mehr. Die Schau ist gleichzeitig die Jubiläumsausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Horst-Janssen-Museums. Weitere Informationen finden Sie unter www.horst-janssen-museum.de. ☞ Horst-Janssen-Museum Di–So 10–18 Uhr Am Stadtmuseum 4-8, 26121 Oldenburg T +49 (0) 441 235-2885 horst-janssen-museum.de

Quedlinburg

Lyonel Feininger. Sammlung Dr. Hermann Klumpp

Dauerausstellung Lyonel-Feininger-Galerie | Museum für grafische Künste

Der Rundgang durch die Dauerausstellung zeigt einen Querschnitt durch die Sammlung von Dr. Hermann Klumpp. Sie umfasst Lyonel Feiningers Schaffensjahre von 1905 bis 1937. Zusätzlich wird die Präsentation durch frühe Arbeiten des Karikaturisten aus eigenem Bestand ergänzt. Das Alterswerk des Künstlers, das nach 1937 in den USA entstand, bleibt gesonderten Projekten vorbehalten. Die Präsentation ist nicht chronologisch gegliedert, sondern vernetzt die verschiedenen Aspekte seines Schaffens, um das Lebenswerk als komplex entfaltetes Kunstdenken vor Augen zu führen. So korrespondieren Schiffsmodelle mit Ostseemotiven der frühen Malerei, aber auch mit Grafiken und Zeichnungen aus späterer Zeit. Objekte aus Feiningers Besitz – sein Grafikschrank oder die Staffelei des Künstlers – unterstreichen die Einmaligkeit der Sammlung. In der Dauerausstellung werden aus konservatorischen Gründen mit vierteljährlichen Wechseln etwa 100 Grafiken und Zeichnungen pro Jahr präsentiert. ☞ Lyonel-Feininger-Galerie | Museum für grafische Künste Schlossberg 11, 06484 Quedlinburg T +49 (0) 3946 689593-80 feininger-galerie.de

Illustration von F. J. Tripp, Mathias Weber aus Otfried Preußler, „Der Räuber Hotzenplotz“, © by Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart

Ansicht der Ausstellung „Das kann nur Zeichnung! Von Beethoven bis Pinterest“, Foto: Andrey Gradetchliev Lyonel Feininger, „Selbstbildnis mit Tonpfeife“, 1910, Öl auf Leinwand, 61,5 x 51 cm, Sammlung Dr. Hermann Klumpp © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Regensburg

Unter Spannung! Regensburg in den 1920erJahren

Bis 31.1.2021 Städtische Galerie im Leeren Beutel

Moderne versus Tradition: Dies kennzeichnet die Situation der Künstler der 1920er-Jahre in Regensburg. In der „kleinen Welt am Strom“ mussten Künstler und Literaten mit einem ausgeprägten Traditionalismus einerseits und dem eigenen Willen zum neuen künstlerischen Ausdruck andererseits zurechtkommen. Josef Achmann und Georg Britting schritten dabei voran: Mit der Gründung der „Sichel“, einer „Monatsschrift für neue Kunst und Graphik“ gelang ihnen etwas für Regensburg revolutionär Neues. Sie reihte sich zu Beginn der 1920er-Jahre in den Kanon der damals sehr populären Zeitschriften des deutschen Spätexpressionismus ein. Zu den künstlerischen Vertretern dieser Zeit zählen u. a. Ludwig Kunstmann, Oskar Birckenbach, Jo Lindinger, Eugen und Richard Wiedamann sen., Max Wissner, Otto Baumann, Lina Ammer, Guido Martini oder auch Otto Baumann. Sie alle werden in der Ausstellung mit wichtigen Werken präsentiert. ☞ Städtische Galerie im Leeren Beutel Di–So 10–16 Uhr geschlossen 24./25./31.12./1.1. Bertoldstraße 9, 93047 Regensburg T +49 (0) 941 507-2448 regensburg.de/museen

“dieses Museum muss man gesehen haben, es ist ein Gesamtkunstwerk”

(Besucherstimme)

Museum Stangenberg Merck

Helene-Christaller-Weg 13 64342 Seeheim-Jugenheim Tel. 06257 - 90 53 61 www.museum-jugenheim.de facebook: Museum Stangenberg Merck

geöffnet: Mi - Fr: 15 - 19 Uhr Sa / So / FT: 11 - 18 Uhr

Soest

MULTILAYER. Vision 20/20

Bis 10.1.2021 RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner

MULTILAYER. Vision 20/20 richtet den Blick auf ein aktuelles Phänomen der konkreten Kunst: die Mehrlagigkeit der Darstellung in der Bildfläche. Gleichzeitig und am selben Platz überlagern sich unterschiedliche Strukturen, die eigenständig sind und zugleich zusammenwirken. Mit der strukturellen Vielschichtigkeit wird ein zentraler Aspekt der Wirklichkeit wahrnehmbar. Werke von rund 50 internationalen Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Generationen kommen dabei im RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner, Soest zusammen. Mit dem RAUM SCHROTH bietet die Stiftung Konzeptuelle Kunst einen Ort für internationale konkrete und konzeptuelle Kunst der jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart. Neue Entwicklungen werden hier ebenso wie renommierte Positionen erfahrbar. Neben dem anspruchsvollen Programm ist das Schaffen von Zugängen durch engagierte Vermittlungsarbeit zentrales Anliegen. Besonderer Wert wird auf den Dialog gelegt: mit den Kunstschaffenden, mit der Kunst und über die Kunst. ☞ RAUM SCHROTH im Museum WIlhelm Morgner Di/Mi/Fr 13–17 Uhr, Do 13–19 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr Thomästraße 1, 59494 Soest T +49 (0) 2921 14177 skk-soest.de

Josef Achmann, „Selbstportrait vor den Regensburger Brücken“, 1919, Foto: Stadt Regensburg, Bilddokumentation, Stefan Effenhauser

Annekatrin Lemke, o. T., 2018, Acryl auf Lindenholz, 100 x 80 cm, Foto: / © Annekatrin Lemke

Stuttgart

Andreas Scholz Lebenselixier

Bis 20.2.2021 Kunsthaus Frölich, Stuttgart-Feuerbach

Die Leidenschaft für die Landschaftsmalerei entwickelt Andreas Scholz bereits zu Studienzeiten. Entgegen der Bewegung der Neuen Wilden Malerei in den 1980er-Jahren, war ihm klar, dass Ironie oder Zynismus in seinen Bildern keinen Platz haben sollen. Andreas Scholz fängt in seinen Bildern die Feinheiten der Natur wie den Schatten eines Baumes oder die Spiegelung des Lichts derart realitätsnah ein, dass der Betrachter ein Déjà-vu Erlebnis hat. So entstanden daneben auch über Jahre sehr gekonnt zeitlose Stillleben von Flaschen, Obst und Gemüse oder schimmerndes Kerzenlicht auf Holz oder Leinwand gemalt. Andreas Scholz hat seine Werke während der letzten 40 Jahre in unzähligen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Russland, der Schweiz, Frankreich, Österreich, Indien, Belgien oder den USA gezeigt. ☞ Kunsthaus Frölich GmbH Oswald-Hesse-Str. 98, 70469 Stuttgart T +49 (0) 711 859242 kunsthaus-froelich.de

Tübingen

SUPERNATURAL. SKULPTURALE VISIONEN DES KÖRPERLICHEN

Bis 7.3.2021 Kunsthalle Tübingen

Nach der Ausstellung ALMOST ALIVE, die hyperrealistische Skulpturen der Pioniergeneration bis zur Jahrtausendwende präsentierte, fragt die Ausstellung SUPERNATURAL nach der Zukunft der Körperlichkeit im Zeitalter des Anthropozän. Angesichts der technologischen Entwicklung in der Biogenetik wird der Mensch zukünftig in der Lage sein, alles Lebendige, die Natur, die Tierwelt und die Ebenbilder des Menschen existenziell zu verändern. Wie werden die Körper der Zukunft aussehen? Wer oder was werden wir sein? In welcher Umwelt werden wir leben? Die Ausstellung SUPERNATURAL gibt Antworten aus dem Bereich der hyperrealistischen und realistischen Skulptur. ☞ Stiftung Kunsthalle Tübingen Di/Mi/Fr–So 11–18 Uhr, Do 11–19 Uhr geöffnet an allen Feiertagen Philosophenweg 76, 72076 Tübingen T +49 (0) 7071 96910 kunsthalle-tuebingen.de

Waiblingen

Im Rausch der Zeit. Expressionismus von Kollwitz bis Klee

4.12.2020 – 28.2.2021

ICH. Zwischen Abbild und Neuerfindung

Ab 17.4.2021 Galerie Stihl Waiblingen

Die Ausstellung widmet sich einer der herausragenden künstlerischen Leistungen des 20. Jahrhunderts – der Druckgrafik des Expressionismus. In der instabilen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg stand rauschhaftes Vergnügen neben Unbehagen und Frustration. Die Verarbeitung der Geschehnisse ist dem neuen Kunststil deutlich anzumerken: Spitze Winkel und kantige Konturen sowie ein kippender und diagonalreicher Bildaufbau bestimmen die Werke. Die Ausstellung spannt einen Bogen von 1893 bis 1962; ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den politisch wie wirtschaftlich brisanten 1920er-Jahren. Rund 100 Arbeiten aus dem reichen Bestand des Osthaus Museums Hagen vermitteln einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Kunstform und rücken den Menschen als fühlendes, leidendes und hoffendes Wesen in den Fokus. Bekannte Namen wie Käthe Kollwitz, Max Beckmann, Otto Dix, Erich Heckel, Paul Klee oder Karl Schmidt-Rottluff prägen die Sammlung. ☞ Galerie Stihl Waiblingen Di–So 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr Weingärtner Vorstadt 12, 71332 Waiblingen T +49 (0) 7151 50011686 galerie-stihl-waiblingen.de

Andreas Scholz, „Lindenhofpark am Bodensee“,

Öl auf Holz, 80 x 140 cm, Foto: Andreas Scholz

Isa Genzken, „Schauspieler III, 3“, Detail, 2015, 9 Schaufensterpuppen, Mischtechnik, Courtesy: Galerie Buchholz, Berlin/Cologne/New York, Foto: Axel Schneider, Frankfurt / Main © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Otto Lange, „Dame in Grün“, 1918, Farbholzschnitt, Osthaus Museum Hagen, Foto: Jürgen Spiler, Dortmund © Courtesy of Osthaus Museum Hagen & Institut für Kulturaustausch, Tübingen

Warth

Claudio Hils: Heimatfront – Bühnenbilder des Krieges

Bis 18.4.2021 Kunstmuseum Thurgau

Claudio Hils (* 1962 Mengen) gewährt mit seinem neuesten Projekt Einblick in militärische Tabuzonen direkt vor unserer Haustür: In seinen Fotografien wirken die Ausbildungsstätten für Truppen und Sondereinsatzkommandos wie surreale Bühnenbilder, in denen der Ernstfall geprobt wird. Die Ausstellung „Heimatfront – Bühnenbilder des Krieges“ im Kunstmuseum Thurgau zeigt die in mehrjähriger Recherchearbeit entstandenen eindrücklichen Fotografien von Claudio Hils. Auf abgelegenen Arealen in Süddeutschland wird nicht nur zwischen den Relikten der kriegerischen Vergangenheit und in neuen Trainingshallen, sondern auch in bühnenhaft konstruierten Dörfern, Wohnzimmern und Flugzeugen geübt, um zukünftigen Terroranschlägen, kriegerischen Angriffen und Katastrophenszenarien zu begegnen. Den Zeit- und Realitätsschichten seiner Fotografien stellt Claudio Hils virtuelle Bildwelten aus Übungssoftware der Bundeswehr gegenüber. Dabei verschwinden zunehmend die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. ☞ Kunstmuseum Thurgau Kartause Ittingen CH-8532 Warth, Schweiz T +41 (0) 58 3451060 kunstmuseum.ch

Wien

THE ESSL COLLECTION

4.12.2020 – 6.3.2021 ALBERTINA MODERN

Im Winter und Frühjahr 2020/2021 steht die ALBERTINA MODERN ganz im Zeichen der Sammlung Essl. Erstmals wird in der Bundeshauptstadt Wien ein Überblick über die historische Tiefe und geographische Breite der Sammlung Essl geboten, von der amerikanischen bis zur chinesischen Kunst: mit 110 Hauptwerken der berühmtesten Künstlerinnen und Künstler von 1960 bis heute, von Antoni Tàpies bis Maria Lassnig über Georg Baselitz und Alex Katz bis Fang Lijun, Annette Messager und Nam June Paik. Gemälde, Skulpturen, Objekte, Installation und Videos geben in dieser Ausstellung zugleich ein Bild der medialen Vielfalt der Sammlung Essl, die sich seit 2017 im Besitz der ALBERTINA befindet und das Rückgrat der Sammlungen an moderner und zeitgenössischer Kunst bildet. Mit dieser Ausstellung treten die einflussreichsten und bedeutendsten Künstlerinnen und Künstler aus Österreich in einen Dialog mit den entscheidenden internationalen Positionen der Gegenwart und ihren wichtigsten Proponenten. ☞ ALBERTINA MODERN Täglich 10–18 Uhr Künstlerhaus Wien, Karlsplatz 5, A-1010 Wien T +43 (0) 1 534830 albertina.at

Winterthur

Hella Jongerius – Breathing Colour

Bis 24.5.2021 Gewerbemuseum Winterthur

Die niederländische Designerin Hella Jongerius ist für ihre einzigartige Auseinandersetzung mit Farben und Materialien international bekannt. „Breathing Colour“ zeigt raumgreifende Installationen, mit denen die Designerin die Wirkung und Wahrnehmung von Farbigkeit erforscht. Denn: Unsere Umwelt bietet eine immens reiche Mischung aus Farben, doch wir nehmen diese schier grenzenlose Vielfalt und Wandelbarkeit nur noch selten wahr. Mit phänomenologischen Studien thematisiert Jongerius einen elementaren, aber auch unterschätzten Aspekt im zeitgenössischen Design. Sie sensibilisiert und schärft mit faszinierenden dreidimensionalen Formen, mit systematischen Anordnungen und vielfältigen textilen Werken den Blick für Farbnuancen, für Schattierungen und Reflexionen. Weit über die gängigen codierten Farbsysteme hinaus gibt die Designerin den Farben einen Freiraum zurück, um sich neu zu entfalten – oder eben, in ihren eigenen Worten, um atmen zu können. ☞ Gewerbemuseum Winterthur Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr Kirchplatz 14, CH-8400 Winterthur T +41 (0) 52 2675136 gewerbemuseum.ch

Claudio Hils, „Brandübungshaus, Schule für ABC-Abwehr und gesetzliche Schutzaufgaben, Stetten am kalten Markt“, Fotografie © 2020 Claudio Hils Albert Oehlen, „Abgaskopf,“ 1984, ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Foto: Roel van Tour, © Hella Jongerius

Wittlich

Träume und Alpträume. Zum 100. Todestag von Max Klinger (1857–1920)

Bis 7.2.2021 Städtische Galerie im Alten Rathaus

Wie die Museen in Leipzig, München und Bonn widmet auch die Städtische Galerie im Alten Rathaus in Wittlich dem großen Künstler Max Klinger eine Ausstellung zum 100. Todestag. Und diese muss sich nicht hinter den großen Häusern verstecken, da Meisterstücke zu sehen sind. Die Ausstellung widmet sich in Zyklen und Einzelbildern den starken und neuartigen Imaginationen Klingers. Gezeigt wird auch dessen graphisches Hauptwerk, die „Phantasien über einen gefundenen Handschuh, der Dame, die ihn verlor, gewidmet“, ein Zyklus, der Surrealisten von Max Ernst bis Salvador Dali inspirierte. Auch viele andere Künstler wie Käthe Kollwitz, Edvard Munch, Alfred Kubin oder Max Beckmann wurden durch die „starken Bilder“ Klingers beeinflusst. Um 1900 genoss Max Klinger große Popularität, die Künstlern zu Lebzeiten selten zuteil wird, doch dann geriet er in Vergessenheit. Die vier deutschen Jubiläumsausstellungen zeigen, dass es sich lohnt, Klinger (wieder) zu entdecken. ☞ Städtische Galerie im Alten Rathaus Di–Sa 11–17, So/Feiertag 14–17 Uhr Neustraße 2, 54516 Wittlich T +49 (0) 6571 1466-0 kulturamt.wittlich.de

Worpswede

Paula ModersohnBecker Kunstpreis 2020

Bis 7.3.2021 Barkenhoff und Große Kunstschau Worpswede

Bereits zum sechsten Mal lobt der Landkreis Osterholz den Paula Modersohn-Becker Kunstpreis aus. Zuletzt gewann 2018 die Performancekünstlerin Nezaket Ekici und im Jahr 2016 Virgile Novarina mit einer Schlafperformance den Hauptpreis. Mit seinen insgesamt drei Einzelpreisen richtet sich der PMB Kunstpreis an Künstler*innen mit biografischem Bezug zum Land Niedersachsen oder zum Land Bremen, an Künstler*innen, die heute im Landkreis Osterholz leben und arbeiten sowie an Nachwuchskünstler*innen mit regionalem Bezug. Nominiert in der Kategorie Hauptpreis sind: Diana Mercedes Alonso, Laurenz Berges, Susanne Kutter, Gabriela Oberkofler, Nikola Röthemeyer, Antje Schiffers und Tilo Schulz. Die drei Preisträger*innen in den Kategorien Haupt-, Sonder- und Nachwuchspreis werden zur Ausstellungseröffnung bekannt gegeben. Alle neun Künstler*innen werden ab dem 14. November 2020 im Barkenhoff und in der Großen Kunstschau Worpswede mit ausgewählten Arbeiten präsentiert. ☞ Barkenhoff/Heinrich Vogeler Museum Di–So 11–17 Uhr Ostendorfer Straße 10, 27726 Worpswede T +49 (0) 4792 3968 worpswede-museen.de

Zwickau

Das MaxPechsteinMuseum in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU

Expressive Landschaften und Stillleben, Porträts, aber auch dekorative Werke wie Mosaike sowie das farbenprächtige Spätwerk: Ein Rundgang durch das Max-Pechstein-Museum gleicht einem Streifzug durch das Lebenswerk des in Zwickau geborenen Künstlers. Die Dauerausstellung mit Werken des bedeutenden Expressionisten ist die weltweit umfangreichste ihrer Art. Bekannt wurde Pechstein als Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“ durch seine farbintensiven Gemälde mit Darstellungen von Mensch und Natur. Die Spannbreite seines künstlerischen Schaffens reicht jedoch weit über die bedeutenden Werke aus der „Brücke“-Zeit hinaus. So werden in den Kunstsammlungen Zwickau Arbeiten aus sechs Jahrzehnten zu sehen sein. Damit stellt erstmals in diesem Umfang eine museale Dauerausstellung das Werk des herausragenden deutschen Expressionisten vor. Die Auswahl spannt den Bogen von der frühen, 1896 entstandenen Studie des jugendlichen Pechstein bis zum letzten Gemälde aus dem Jahr 1953. ☞ KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum Di/Fr 13–18 Uhr, Mi/Do 13–17 Uhr, Sa/So/Feiertag 11–17 Uhr Lessingstraße 1, 08058 Zwickau T +49 (0) 375 834510 kunstsammlungen-zwickau.de

Nezaket Ekici, Hauptpreisträgerin 2018, vor dem Bronzekopf von Paula Modersohn-Becker,

Foto: © Jost Wischnewski/Worpsweder Museumsverbund

„Bär und Elfe“ aus dem Zyklus „Intermezzi, Opus IV“, Radierung, 1881, © beim privaten Leihgeber

Max Pechstein, „Am Haff“, 1919 © 2020 Pechstein Hamburg/Tökendorf, KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum

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