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Kunstwerk Carlshütte – von Inga Aru

Kunstwerk Carlshütte

NordArt 2021

Hoch oben im Norden Deutschlands, mitten zwischen den Meeren, hat sich eine Kunstausstellung etabliert, die europaweit ihresgleichen sucht. Bereits zum 22. Mal öffnet die NordArt ihre Tore und lädt von Juni bis Oktober erneut zu einer Weltreise durch die Kunst ein. Die historische Carlshütte, in der einst über viele Jahrzehnte hinweg Eisen geschmolzen wurde, ist heute ein Schmelztiegel ganz anderer Art. Nämlich ein Ankerplatz für Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt und ein Zuhause für die internationale Kunst. Hier verbinden sich Gemälde, Fotografien, Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten von mehr als 200 ausgewählten Kunstschaffenden jährlich zu einem Gesamtkunstwerk. Jedes Werk steht für sich und zugleich im Dialog mit den anderen. Im Zusammenspiel mit der imposanten Kulisse entwickelt sich eine ganz eigene Atmosphäre und lädt auf eine Entdeckungsreise ein. Neben den Gießereihallen mit ihren 22.000 Quadratmetern Fläche gehören dazu der 80.000 Quadratmeter große Skulpturenpark und die charmante ACO Wagenremise.

Liu Ruowang „Findet Dodo“ und Fotografie von Ulrich Heemann, Foto: Dirk Eisermann

Die NordArt wird von Wolfgang Gramm und Inga Aru jährlich neu konzipiert und kuratiert. Dabei tritt dieses Mal ein Thema besonders heraus: die Auseinandersetzung mit unseren ethischen Grundsätzen und die Suche nach Wegen, um verloren gegangene Werte in die Moderne zu retten. Das gilt zum Beispiel für den Länderfokus, der sich der zeitgenössischen Kunst in der Ukraine widmet und für den Evgen Karas und Darina Momot aus Kiew unter dem Ausstellungstitel „Die Grenzen der Realität“ Arbeiten von 25 ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt haben. Auch die von Manuchehr Kudratov kuratierte Sonderausstellung „Identität. Zeitgenössische Kunst aus Zentralasien“, die Malerei aus Usbekistan, Kasachstan und Tadschikistan zeigt, nimmt die Suche nach Orientierung in den Fokus. In der ACO Wagenremise wird es dagegen fantastisch. Unter dem Titel „Welt der wundersamen Wesen“ zeigen sich teils realistische, teils tierischmenschliche Wesen – eine Welt voller mythologischer, politischer und ironischer Anspielungen. Ein Wiedersehen gibt es in diesem Jahr auch mit allen Prämierten der NordArt 2019. Dazu gehören die Publikumspreisträger David Černý, Deng Guoyuan und Xi Jianjun sowie Ochirbold Ayurzana – Preisträger des von HansJulius und Johanna Ahlmann gestifteten NordArtPreises.

INGA ARU

Die NordArt lebt von den unterschiedlichen Perspektiven einzelner Kulturen, sie verdeutlicht aber ebenso, dass Ost und West, Süd und Nord viele gemeinsame Hoffnungen und Träume haben. Jedes einzelne Kunstwerk und alle zusammen verknüpfen sich so zu einer Erzählung vom Menschsein. Um die Einblicke zu vertiefen, widmet die NordArt jedes Jahr einem anderen Land einen eigenen Pavillon und präsentiert Sonderprojekte, kooperiert mit Botschaften, Kulturinstitutionen sowie Kuratorinnen und Kuratoren aus verschiedenen Ländern.

Bis 10. Oktober 2021 NordArt 2021 Öffnungszeiten Di–So 11–19 Uhr Vorwerksallee, 24782 Büdelsdorf www.nordart.de

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