GESUNDHEIT VON FRAUEN UND KINDERN AFRIKA
UGANDA NACH DER FLUCHT Es ist noch nicht lange her, dass hunderttausende Menschen vor dem Bürgerkrieg im Südsudan fliehen mussten. Heute leben viele von ihnen im Bidibidi-Camp in Uganda, das seit 2016 zu einem der größten Flüchtlingscamps der Welt geworden ist. Irétie Lokonon, Ärzte der Welt-Referentin für Uganda, berichtet von unserer Arbeit dort.
Wo wir sind Camp Bidibidi, Yumbe-Distrikt, Uganda Was wir tun Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Basisgesundheitsversorgung, sexueller und reproduktiver Gesundheit Versorgung von Opfern geschlechtsbezogener Gewalt
Mit Unterstützung von Ärzte der Welt konnte diese Frau ihr Kind sicher zur Welt bringen. © Sébastien Duijndam
Psychosoziale Unterstützung für Geflüchtete und Einheimische Was wir erreicht haben (Zeitraum Juli 2018 – April 2019) Medizinische Primärversorgung: 3.752 Konsultationen durchschnittlich pro Monat Psychologisches Angebot: 387 Konsultationen durchschnittlich pro Monat, die Folgekonsultationen wurden zu 100% wahrgenommen Insgesamt 37.516 Menschen im Ärzte der WeltGesundheitszentrum beraten und behandelt Die Standards im Ärzte der Welt-Gesundheitszentrum gelten als vorbildlich, und so verweisen auch andere medizinische Einrichtungen im Camp Patient*innen dorthin weiter. Finanzierung 58.340 € Sternstunden e. V. (Teilfinanzierung für 2019)
„Wir betreiben ein komplettes Gesundheitszentrum im Bidibidi-Camp. Das Team ist gut ausgebildet und engagiert. Inzwischen versorgen wir auch Menschen, die nicht in dem Camp selbst leben.“ Viele Patient*innen kommen aus dem Südsudan und sind Opfer oder Zeug*innen extremer Gewalttaten geworden. Neben der medizinischen Grundversorgung ist deshalb die psychologische Betreuung der Betroffenen ein zentraler Bestandteil der Arbeit. Diese richtet sich vor allem an Frauen, die sexuelle Gewalt überlebt haben. Doch es gibt Hürden: „Die Frauen sind aus Angst vor Stigmatisierung nicht leicht zu erreichen“, sagt Lokonon. „Ärzte der Welt-Teams schulen deshalb die lokalen Kolleg*innen zu geschlechtsbezogener Gewalt und sensibilisieren Vertreter*innen der lokalen Gemeinschaften.“ Jahresbericht 2019 / 29