Augenlicht 01 2013

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Kultur Der Mensch – ein Sehwesen Licht- und Ausblicke Volkskrankheiten am Auge Nanotechnologie Kleine Helfer ganz groĂ&#x;

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Tipps vom Checker So wird´s was mit den Kontaktlinsen

Urlaub

Schminken

Auf Reisen sollte man nach Möglichkeit immer ein Ersatzpaar Kontaktlinsen sowie eine Ersatzbrille mitführen. Mit Ein-Tageskontaktlinsen entfällt das tägliche Reinigen und Desinfizieren, da sie nach Gebrauch weggeworfen werden. Wichtig ist, ausreichend Hygiene- und Pflegemittel mitzunehmen, da nicht alle Produkte in jedem Land erhältlich sind.

Nur Linsen mit sehr hoher Sauerstoffdurchlässigkeit, also solche, die zum verlängerten Tragen (vT) geeignet und zugelassen sind, dürfen nach Absprache und unter Kontrolle des Augenarztes im Auge bleiben.

Kosmetika wie Wimperntusche, Lidschatten oder Eyeliner sollten nicht ins Auge oder auf die Kontaktlinsen kommen. Die Partikel lassen sich nur mühsam wieder von der Linsenoberfläche entfernen, sie können sogar Schäden am Material verursachen. Daher: Zuerst die Linsen einsetzen, danach schminken. Und bitte vor dem Abschminken die Linsen herausnehmen. Als Kontaktlinsenträgerin sollte man nur cremige Lidschatten verwenden. Bei puderförmigen Kosmetika besteht immer die Gefahr, dass Partikel auf der Kontaktlinse festhaften oder unter die Linse geraten. Einige Hersteller von Kosmetika bieten spezielle Produkte für Kontaktlinsenträgerinnen an.

Sport

Beruf

Hier ist die Kontaktlinse oft eine ideale Sehhilfe, die nachweislich zu Leistungssteigerung führen kann. Das Gesichtsfeld wird nicht eingeschränkt und das Verletzungsrisiko ist reduziert. Weiche Linsen werden bevorzugt, da sie fester auf dem Auge sitzen und auch bei nur gelegentlichem Tragen gut vertragen werden. Bei Ausdauersportarten sind dagegen formstabile Kontaktlinsen wegen ihrer höheren Sauerstoffdurchlässigkeit und besseren Beweglichkeit von Vorteil. Vorab sollte man den Augenarzt fragen, welche Linse er für welche Sportart empfiehlt.

Kontaktlinsen können in nahezu jedem Arbeitsumfeld getragen werden. Problematisch können ggf. besonders staubige und durch Schwebstoffe verunreinigte Arbeitsplätze oder klimatisierte Räume sein. Moderne Materialien können heute auch unter solch schwierigen Bedingungen lang anhaltenden Tragekomfort bieten. Der Augenarzt empfiehlt auf Anfrage die speziell für die Situation geeigneten Kontaktlinsen und, wenn nötig, auch die entsprechenden Benetzungstropfen.

Schlafen

Medikamente

Bildschirmarbeit

Verschiedene Medikamente können die Qualität und/oder Menge der Tränenflüssigkeit verändern. Dies kann die Kontaktlinsenverträglichkeit stören. Viele Augentropfen sind wegen ihrer Konservierungsmittel nicht zum Gebrauch während des Linsentragens geeignet. Deshalb sollte man ohne Rücksprache mit dem Augenarzt keine Augentropfen in Verbindung mit Kontaktlinsen verwenden.

Beim Arbeiten am Bildschirm ist wie auch z.B. beim Fernsehen die natürliche Lidschlagfrequenz reduziert. Dadurch trocknet die Kontaktlinse oberflächlich ab und es entsteht vor allem bei weichen Linsen ein Fremdkörpergefühl. Mit bewusst ausgeführten, häufigen Lidschlägen kann man für eine bessere Benetzung der Kontaktlinsen sorgen. Zusätzlich können Nachbenetzungstropfen helfen.

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Editorial

Sind wir Tauben? Auch Augenlicht VisionCare-Leser gehen ins Internet. Und wenn wir etwas suchen, dann meist mit Google. Dessen kleines Suchmaschinenfenster ist aber mittlerweile zum Spion mutiert. Ja, es horcht uns aus, verkauft unsere Wünsche weiter – und so kommt es, dass viele von Ihnen, die zum Thema „Auge“ etwas suchen, stets mit Anzeigen und Billigangeboten rund ums Sehen bombardiert werden. Dieses Rezept, das Google entwickelt hat, wächst und wächst und greift in alle Lebensbezüge ein.

Herausgeber Heinz Jürgen Höninger

Obwohl alle Anbieter Sie mit Namen anschreiben, sind Sie im Internet kein Mensch mehr. Letzlich sind Sie dort nichts anderes als das Profil eines Konsumenten mit Vorlieben zum Thema Auge. Ein Kaufautomat. Denn es wirkt, was der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher in seinem jüngsten Buch „Ego – Spiel des Lebens“ beschreibt. Sie, liebe Leser, sind bei Google nur noch ein kleines egoistisches, ausschließlich auf seine Bedürfnisse bezogenes Wesen, das stets den kleinsten Preis sucht. Das Verweilen in dieser digitalen Welt konditioniert sie immer weiter für diese Untugenden. Die Suchergebnisse werden nach ihren Vorlieben sortiert, die Werbung danach platziert. Bei Google erscheinen Sie als eine Person, die Sie in der wirklichen Welt als recht abstoßend empfinden würden. Eine, die keine Liebe, keine Solidarität, keine Treue kennt und nur an den eigenen Vorteil denkt. Das Schlimme ist: Schirrmacher zeigt auf, dass wir uns längst daran gewöhnt haben und selbst glauben, die echte Welt und ihre Menschen seien tatsächlich so. Die Konsequenz: Nicht selbst so zu sein gereicht uns zum Nachteil. Moral ist von vorgestern. Müssen wir weiter daran mitarbeiten? Oder können wir uns auch verweigern? Können wir wirklich noch handeln, ohne unsere Vorteile stets zu reflektieren (oder via Google reflektieren zu lassen)? Ohne uns als Verlierer zu fühlen, wenn wir den anderen nicht zum Verlierer gemacht haben? Denken Sie beim Kauf im Internet ab und zu an unsere kleinen Städte, die an Lebendigkeit verlieren, weil die Geschäfte verschwinden. Alles Verlierer. Mittlerweile verlieren aber auch die Großen.

Kontakt Telefon: 07522 / 93 10 74 Telefax: 07522 / 707 98 32 Mail: hjh@autentic.info Anschrift Augenlicht VisionCare autentic.info GmbH Zunftwinkel 7 D-88239 Wangen im Allgäu

Fakt ist: Wir werden konditioniert, wie der Verhaltensforscher Skinner es mit Tauben in der Blackbox getan hat. Die Tiere wussten nicht, dass zufällige Kopfbewegungen mit Futter belohnt wurden. Ihre ursprünglich zufälligen Bewegungen wurden regelmäßig. Das Positive: Blieb der Reiz aus, verlernten sie dieses Stereotyp wieder. Wir sind keine Tauben, auch wenn wir uns bei Google so verhalten. Wir können sagen: Hören wir auf! Wir können denken – das sollte uns dazu befähigen, bewusster mit der digitalen Welt des Internets umzugehen. Herzlichst Ihr Heinz Jürgen Höninger

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R. Hanewald

Inhalt 1 |2013

10 Nanotechnologien

26 Das Seh-Wesen

Nanopartikel sind unvorstellbar klein, leisten aber große Dinge – und haben das Potenzial, Volkskrankheiten zu besiegen.

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Unser Leben wird von der Magie der Bilder beherrscht. Das Sehen ist zur Königsdisziplin geworden. Wer nicht gut sehen kann, fällt letztlich heraus.

Titelthema Nanotechnologien

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Kleine Helfer ganz groß Winzige Partikel sind der Schlüssel zum Fortschritt

Licht- und Ausblicke Volkskrankheiten des Auges

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Trockenes Auge Weit verbreitete Symptome

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10 Jahre Pentacam Ein Diagnosegerät feiert Geburtstag

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Gesellschaft 24

Licht- und Ausblicke Volkskrankheiten am Auge Nanotechnologie Kleine Helfer ganz groß

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Frauen-Netzwerk Mehr Augenchirurginnen Der Mensch als Sehwesen Eine kultursoziologische Betrachtung

Kantenfilterbrillen Sehen mit Wellness-Effekt

Kultur + Reisen 32

Tansania „Si jambo – alles bestens“

Rubriken

Myopie-Kontrolle Multifokale Linsen helfen

www.augenlicht.de

Kultur Der Mensch – ein Sehwesen

AMD-Netz NRW Informationstag in Münster

Optik

Kontaktlinsen 22

1 | 2013

Patient im Blickpunkt 29

Medizintechnologie

Nano im Auge Forschungsprojekte für innovative Therapien

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Nicht nur Stone Town auf der Insel Sansibar ist sehenswert, auch das Festland hat viele Attraktionen zu bieten, Safaris etwa und den Kilimanjaro.

Medizin

Lotuseffekt & Co. Nanotechnologien auf Brillengläsern

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32 Tansania

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Editorial

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Spektrum Nachrichten

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Preisrätsel

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Die letzte Seite Aktuelles, Vorschau, Impressum

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Gutes Sehen im Alter Modellprojekt in Unterfranken Die Blindeninstitutsstiftung und die LowVision-Stiftung untersuchen mit einem deutschlandweit bislang einzigartigen Modellprojekt das Sehvermögen von etwa 500 Bewohnern von Senioreneinrichtungen des Caritasverbandes der Diözese Würzburg. Ziel der wissenschaftlichen Studie ist es herauszufinden, wie gut die augenärztliche, optische und rehabilitative Versorgung der Menschen in Senioreneinrichtungen derzeit ist und wie diese verbessert werden kann. Die dreijährige Untersuchung wird mit 300.000 Euro vom bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen gefördert. In den teilnehmenden Caritas-Einrichtungen bietet ein interdisziplinäres Team der Blindeninstitutsstiftung und der Universitätsaugenklinik Würzburg ab Juni 2013 kostenlose augenärztliche Untersuchungen für die Bewohner an.

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100 Prozent sind nicht immer perfekt – jedenfalls nicht, wenn vom Sehvermögen die Rede ist. Junge Erwachsene mit gesunden Augen können mit einer optimal angepassten Sehhilfe sogar bis zu 200 Prozent erreichen. Darauf macht der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) aufmkerksam. „Um das individuelle Potenzial des Auges vollständig zu nutzen, kann es auch für nahezu Normalsichtige sinnvoll sein, zu einer Brille oder zu Kontaktlinsen zu greifen“, erläutert Prof. Dr. Dieter Friedburg. Auch wenn ab etwa 45 Jahren die Alterssichtigkeit einsetze, gelte: Eine optimal korrigierende Sehhilfe fördere die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter. Die Beratung beim Augenarzt sei auch hier von besonderer Bedeutung. Denn er kenne nach der Untersuchung des Auges dessen Potenzial und wisse, ob möglicherweise Augenkrankheiten die Sehkraft beeinträchtigten.

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Spektrum • Nachrichten

Lebensrettung Brite überlebt im Outback dank Kontaktlinsen-Flüssigkeit Ein 18-jähriger Brite verirrt sich in der australischen Wildnis. Erst nach drei Tagen stoßen die Suchtrupps auf den Vermissten – angesichts der Hitze im Outback eigentlich viel zu spät. Doch der Jugendliche ist noch nicht verdurstet. Mit Hilfe von Kontaktlinsenflüssigkeit hat der Rucksacktourist aus Großbritannien im australischen Outback überlebt. Samuel Woodhead hatte sich verlaufen und war nach drei Tagen gefunden worden – mitten im Bundesstaat Queensland, 130 Kilometer von der abgelegenen Stadt Longreach entfernt. Wie seine Mutter Claire Derry der Zeitung „Sun-Herald“ sagte, griff ihr Sohn in der Wildnis zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um zu überleben. „Er versuchte, seinen eigenen Urin zu trinken, konnte das aber nicht so gut ertragen, deshalb trank er kleine Schlückchen von Kontaktlinsenflüssigkeit.“ (Quelle: ntv.de)

Pro Retina Patientensprechstunde in Köln

Anfang des Jahres wurde Ellen Schweizer in Berlin die „Goldene Bild der Frau“ verliehen. Die Mutter der blinden, vierjährigen Juli gründete mit ihrem Mann den Verein „Anderes Sehen e.V.“ zur Förderung blinder Kinder, die mit einer speziellen Zungenschnalztechnik – Klicksonar – durchs Leben kommen. Wie weit entfernt oder wie groß ein Gegenstand ist, erkennen sie durch das zurückhallende Echo eines mit der Zunge erzeugten Klick-Geräusches. Ein geschultes Gehirn bemerkt darin Unterschiede und setzt diese sogar in Bilder um. Im Verein unterrichten US-Experten in Workshops die Klicksonar-Technik, denn „Kinder haben das Recht die Welt zu entdecken – egal ob sehend oder blind“, so Ellen Schweizer. Weitere Informationen unter www.anderes-sehen.de

Die Regionalgruppe Köln von Pro Retina, der Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen, bietet seit Dezember 2012 jeden Mittwoch in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Norbert Schrage von den Kliniken der Stadt Köln, Augenklinik Merheim, dort eine Patientensprechstunde für persönliche und telefonische Beratugen an. Nähere Informationen gibt es bei Pro Retina unter Tel. 0241/870018 und unter www.pro-retina.de/beratung/patientensprechstunden

www.axelspringer.de

Auszeichnung E. Schweizer erhält „Goldene Bild der Frau“

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EU-Führerscheinrichtlinie Kein erneuter Sehtest nötig Seit dem 18. Januar 2013 ist die neue EU-Führerscheinrichtlinie in Kraft: Der Führerschein muss alle 15 Jahre neu beantragt werden, allerdings ohne einen erneuten Sehtest absolvieren zu müssen. Dabei lässt die Sehkraft ab Mitte 40 mitunter stark nach. Jeder dritte Kraftfahrer würde laut Schätzungen des Kuratoriums Gutes Sehen e.V. (KGS) einen erneuten Führerscheintest nicht bestehen. Das KGS empfiehlt allen Verkehrsteilnehmern, ihre Augen ab 20 Jahren alle vier Jahre, ab 40 alle zwei Jahre und ab 60 jährlich überprüfen zu lassen. Auf der Internetseite www. seh-check.de kann man sich informieren und mithilfe von Online-Checks erste Hinweise bekommen, ob die Sehkraft zum Autofahren noch ausreicht. Gewissheit gibt aber nur ein fachmännischer Sehtest beim Augenarzt oder Augenoptiker.

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Nachrichten • Spektrum

Aktion „Gutes Sehen für alle“ Mehr als 3000 Brillen für Bedürftige

11. SightCity Hilfsmittelmesse in Frankfurt

Die Aktion „Gutes Sehen für alle“ in Berlin endete 2012 mit der Abgabe von ca. 3000 kostenlosen Brillen an arme Menschen, die Harz IV und Sozialhilfe beziehen. „Schlechtes Sehen grenzt aus“, betonte Thomas Truckenbrod, Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA). Sechs Wochen lang erhielten Bedürftige individuell angepasste Brillen. „Jeder Mensch hat das Recht auf gutes Sehen, deshalb müssen diese Menschen eine Sehhilfe finanziert bekommen“, forderte auch Caritas-Präsident Peter Neher. Über 60 Innungsbetriebe fertigten knapp 3000 Brillen, inklusive Augenüberprüfung und anatomischer Anpassung, so dass die Empfänger wieder an Lebensqualität gewinnen konnten.

Vom 24.-26. April 2013 findet in Frankfurt wieder die Fachmesse SightCity für sehbehinderte und blinde Menschen statt. Mit vielen innovativen Produkten und einem umfangreichen Vortrags- und Diskussionsprogramm präsentiert sie das Neueste der Hilfsmittelbranche. An drei Tagen können die Messebesucher verschiedene Systeme und Produkte testen, sich über neueste medizinische Erkenntnisse und Entwicklungen informieren und Beratungsangebote kennen lernen. Täglich bietet das SightCity Forum zudem interessante Vorträge und Diskussionen für Betroffene, Angehörige und für Fachleute. Neben medizinischen und sozialpolitisch aktuellen Programmpunkten finden Veranstaltungen zu Ausbildung und Beruf, neuen technischen Hilfsmitteln – wie dem iPhone – und Serviceangeboten statt. Veranstaltungsort ist das Sheraton-Hotel am Flughafen Frankfurt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: www.sightcity.net Anzeige

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korrigieren.

1.SanthiagoMR, Netto MV, Barreto J Jr, et al. Wavefrontanalysis,contrastsensitivity,anddepthoffocusaftercataract surgery with aspherical intraocular lens implantation. Am J Ophthalmol. 2010; 149(3):383‐389. 2.Pepose JS, Qazi MA, Edwards KH, Sanderson JP, Sarver EJ. Comparison of contrast sensitivity, depth of field and ocular wavefront aberrations in eyes with an IOL with zero versus positive spherical aberration. Graefe’s Arch Clin Exp Ophthalmol. 2009;247(7):965‐973. 3. Johansson B, Sundelin S, Wikberg‐Matsson A, Unsbo P, Behndig A. Visual and optical performance of the Akreos® Adapt Advanced Optics and Tecnis Z9000 intraocular lenses: Swedish multicenter study. J Cataract Refract Surg. 2007;33(9):1565‐1572. 4. Bausch & Lomb Incorporated Study #658 ‐ “A Prospective Multicenter Clinical Study to Evaluate the Safety and Effectiveness of a Bausch + Lomb One Piece Hydrophobic Acrylic Intraocular Lens in Subjects Undergoing Cataract Extraction.” Final Clinical Study Report, dated 24 Aug 2011.

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Titelthema • Nanotechnologien

Kleine Zwerge verändern die Welt Nanos bedeutet Zwerg und Nanopartikel sind klein, beinahe unvorstellbar klein. Aber sie leisten große Dinge in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens. Und sie haben das Potenzial, in Zukunft Volkskrankheiten zu besiegen.

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io- und Nanotechnologien gehören zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Kennzeichnend für die Nanotechnologie ist, dass sie mit Materialien arbeitet, die zwischen circa 1 und 100 Nanometer groß bzw. klein sind. Ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters. Zum Vergleich: Ein Haar ist 50.000 mal dicker als ein Nanometer, 100 Nanometer entsprechen dem Durchmesser eines Grippevirus oder – noch anders veranschaulicht – ein Meter verglichen mit einem Nanometer entspräche dem Durchmesser der Erde im Vergleich zu dem einer Eurocent-Münze. Diese kleinen Teilchen haben ganz andere mechanische, chemische, optische, elektrische, magnetische und sonstige Eigenschaften als herkömmliche Materialien.

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Sie sind heutzutage überall. In unseren Cremes, in unserer Kleidung. Wir können sie nur nicht sehen. Diese Winzlinge können durchaus positive Wirkung erzielen. So arbeitet in unseren Strümpfen Nanosilber gegen den üblen Ausstoß der Geruchsbakterien, auf Schokoriegeln sorgen die kleinen Helfer dafür, dass das schöne Braun nicht so schnell weiß beschlägt, und in Cremes kümmern sie sich um ausreichenden Sonnenschutz.

Als Helfer in Haushalt und Auto Am häufigsten findet man Nanotechnologie im Haushalt in Produkten mit einer schmutz- und wasserabstoßenden Oberfläche. Diese Anwendung ist vor allem durch den sogenannten Lotus-Effekt bekannt gewor-

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Nanotechnologien • Titelthema

oder Nano-Korrosionsschutz ausgestattet. Kurz vor der klinischen Erprobung befindet sich eine Hyperthermie-Behandlung mit magnetischen Nanopartikeln zur Krebsbekämpfung. So berichtete die Welt: „Mit Medikamenten beladene Nanopartikel können Leberkrebszellen sehr effizient abtöten. Dieses Ergebnis erzielte eine amerikanische Forschergruppe von der University of New Mexico. Sie fügten einer Zellkultur aus Leberkrebszellen Tausende von winzigen Nanoteilchen hinzu, jedes davon kleiner als ein Millionstel Meter. Diese dockten an die Krebszellen an, entluden ihre tödliche chemische Fracht und vernichteten binnen eines Tages nahezu die gesamte Zellkultur.“

den. Inzwischen gibt es viele verschiedene, auf unterschiedliche Anwendungen optimierte Versionen von „easy-to-clean”-Oberflächenbeschichtungen. Sie sind auch längst nicht auf den Haushalt beschränkt und zum Beispiel auf Brillengläsern zu finden (lesen Sie dazu mehr auf den folgenden Seiten). Auch die Autoindustrie nutzt in zunehmenden Maße Nanotechnologien. Hier reichen die Anwendungsmöglichkeiten vom Material der Reifen über den Autolack bis zur Autoelektronik oder einem beschlagfreien Rückspiegel. Auch bei der Entwicklung von AbgasKatalysatoren oder zur Herstellung von entspiegelten Armaturen werden sie verwendet. Im Auto von morgen wird von den Reifen bis zum Dach die Nanotechnologie Einzug halten.

Als Medikamentenfähre in der Medizin Auch in der Medizin gibt es ein breites Spektrum an Anwendungen, Forschungsprojekten und Visionen. So sind bereits Gegenstände für die Arztpraxis oder den Operationssaal mit antibakterieller Beschichtung

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Nanomaschinen oder -roboter, die in unseren Blutbahnen arbeiten, gehören sicher zu den entfernten Visionen in der Medizin. Schon recht weit fortgeschritten ist allerdings die Forschung im Bereich „drug- targeting“. Hier werden Nanopartikel als Medikamentenfähre benutzt. Mit Hilfe einer speziellen Beschichtung kann erreicht werden, dass die Partikel nur von einer bestimmten Zellsorte aufgenommen werden. Wird an einem so präparierten Nanopartikel ein Medikament befestigt, dann können Medikamente zielgenau und ausschließlich zu den erkrankten Zellen befördert werden. Mit Hilfe von Nanopartikeln scheint es sogar möglich, die sogenannte Blut-Hirnschranke zu überwinden, die zum Beispiel die pharmazeutische Behandlung eines Hirntumors bisher nahezu unmöglich macht.

... aber auch als Gefahr Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Nanopartikel können in die Lunge vordringen und zur Entzündung führen. Oder sie gelangen aufgrund ihrer Kleinheit in die Blutgefäße und können andere Organe erreichen. Wer weiß, wohin die vom Spray ausgestoßenen Nanopartikel nach dem Einatmen sonst noch gelangen? Oder: Was passiert mit den aus den Strümpfen gewaschenen Nanopartikeln? Töten sie vielleicht in der Kläranlage Bakterien, die nützlich sind? Experten des Umweltbundesamtes raten „die Verwendung von Produkten, die Nanomaterialien enthalten oder freisetzen können, so lange zu vermeiden, wie ihre Wirkungen in der Umwelt und auf die menschliche Gesundheit noch weitgehend unbekannt sind“. Das Amt fordert eine Kennzeichnungspflicht, damit der Käufer Nanoprodukte erkennen kann. (red)

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Titelthema • Nanotechnologien

Nanotechnologie am Brillenglas

Lotus-Effekt Immer wieder hört man bei Brillengläsern von Beschichtungen mit Lotuseffekt.

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ls Lotuseffekt (auch Lotoseffekt), wird die geringe Benetzbarkeit einer Oberfläche bezeichnet, wie sie bei der Lotospflanze beobachtet werden kann: Wasser perlt in Tropfen ab und nimmt dabei auch alle Schmutzpartikel auf der Oberfläche mit. Verantwortlich dafür ist eine komplexe mikround nanoskopische Architektur der Oberfläche, die die Haftung von Schmutzpartikeln stark verringert. Auch andere Pflanzen wie beispielsweise die Kapuzinerkresse (Tropaeolum), das Schilfrohr (Phragmites), Weißkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba), Wassersalat (Pistia stratiotes), Frauenmantel (Alchemilla) oder Akelei (Aquilegia) zeigen diesen Effekt, ebenso manche Tiere, z.B. viele Insektenflügel.

mus), wurde der Effekt erst seit Beginn der 1970er Jahre mit dem Einsatz der Rasterelektronenmikroskopie von dem Botaniker Wilhelm Barthlott untersucht. Die ursprünglichen Arbeiten wurden vor allem an der Kapuzinerkresse durchgeführt. Die erste wissenschaftlich grundlegende Analyse erfolgte an den Lotusblättern. Mitte der 1990er Jahre gelangen den beiden Autoren W. Barthlott und C. Neinhuis auch die erste Umsetzung auf technische Prototypen und die ersten Industriekooperationen. Die Verfahren sind patentiert. Seit Ende der 1990er Jahre haben vor allem Physiker und Materialwissenschaftler das Phänomen intensiv untersucht und es existieren inzwischen sehr umfangreiche Literatur sowie Dutzende von abhängigen Patenten. Für die Aufklärung des Funktionsprinzips der selbstreinigenden Oberflächen der Lotosblume und ihre Umsetzung in technische Produkte wurden die Arbeiten von Barthlott mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. (Quelle: wikipedia)

Die Selbstreinigungsfähigkeit wasserabweisender mikro-nanostrukturierter Oberflächen wurde in den 1970er Jahren entdeckt und seit Mitte der 1990er Jahre in biomimetisch-technische Produkte übertragen. Diese sind mit dem Markennamen Lotus-Effekt gekennzeichnet.

Der Lotuseffekt bei ausgewählten Markengläsern: Essilor: Crizal Hoya: HI Vision Longlife Rodenstock: Topcoat Rupp + Hubrach: Nanoperl S Carl Zeiss: LotuTec

Das Phänomen der Selbstreinigung Obwohl das Phänomen der Selbstreinigung von Lotos in Asien seit mindestens 2000 Jahren bekannt ist (Lotos ist unter anderem das Symbol der Reinheit im Buddhis-

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Nanotechnologien • Titelthema

Antifog- Beschichtung Das geht – dass Brillengläser nicht mehr beschlagen.

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ine Antifog-Beschichtung ist eine spezielle Oberflächenbehandlung auf glasklaren Oberflächen, die ein Beschlagen (Kondensieren) unter Einwirkung von Wasserdampf (Nebel = fog) verhindern soll. Das kennt man seit einigen Jahren von durchsichtigen Visieren für Motorradhelme, Arbeitsschutz- oder auch Schwimmbrillen. Spezielle Sprays oder Flüssigkeiten, sogenannte Netzmittel, verhindern, dass sich bei der Kondensation von Wasserdampf mikroskopisch kleine Tröpfchen bilden, die das Licht streuen und die klaren Teile undurchsichtig werden lassen. Ein Nachteil ist die begrenzte Wisch- oder Kratzfestigkeit dieser Substanzen, was eine häufige Nachbehandlung erfordert.

Michael Rubner vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelte 2005 auf der Basis der Nanotechnologie eine dauerhaft wirksame Beschichtung mit Antifog-Effekt. Siliziumoxid-Nanopartikel werden in einen Polymerfilm eingebettet, der in einem Spezi-

alverfahren auf die zu behandelnden Oberflächen aufgebracht wird. Diese Schicht ist nahezu wartungsfrei und auch mechanisch wenig empfindlich. Das Antifog-Coating ist eine klare, durchsichtige Schicht mit einer Dicke von wenigen Mikrometern, die die optischen Eigenschaften des behandelten durchsichtigen Gegenstandes nicht wesentlich verändert. Die Nano-Antifog-Beschichtungen werden auch für Anti-Beschlag-Eigenschaften auf Automobil-Windschutzscheiben, Scheinwerferverglasungen sowie im Flugzeugbau, in optischen Geräten und in Sichtfenstern für Überwachungszwecke in Industrieanlagen eingesetzt. Es sind weit größere Flächen gleichmäßig behandelbar als mit den herkömmlichen Sprays. Durch die breite Anwendung werden diese Beschichtungen auch im Sport- und Freizeitbereich zu günstigen Preisen angeboten. Brillengläser mit Antifog-Beschichtungen bewerben derzeit Essilor und Rupp + Hubrach.

Der Alleskönner von morgen Glas reflektiert Licht. Das wissen wir alle. Und das stört. Genauso, dass es verschmutzt und beschlägt. Das hat bald ein systematisches Ende. Forscher am Massachusetts Institute of Technology haben 2012 eine Oberflächenstruktur entwickelt, die alle Ärgernisse in einem eliminiert – die Eier legende Wollmilchsau sozusagen. Man spricht davon, dass das Glas dann quasi unsichtbar sein wird. Wassertropfen sollen daran abprallen wie Gummibälle. Spezieller Schutz wird nicht mehr nötig sein, weil das Glas sich selbst reinigt. Und das lästige Beschlagen gehört dann definitiv der Vergangenheit an. Noch ist dieser

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Alleskönner nicht auf dem Markt. Die Oberfläche des hier entwickelten „multifunktionalen“ Glases hat eine Nanostruktur. Das Muster besteht aus einer Anordnung von nanoskaligen Zapfen. Das Glas wird zunächst mit mehreren hauchdünnen Lagen beschichtet. Darauf wird ein Gittermuster projiziert, dann werden die Schichten nach und nach weggeätzt, bis nur noch die Zapfen übrig sind. Diese Oberflächenstruktur verleiht dem Glas seine besonderen Eigenschaften, erklären die Wissenschaftler. Quelle: http://web.mit.edu/newsoffice/2012/glare-dust-and-fogfree-glass-0426.html

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Titelthema • Nanotechnologien

Nano im Auge Zahlreiche Forscherteams in der Augenheilkunde verfolgen nanotechnologische Projekte mit dem Ziel, wirksamere und besser verträgliche Therapien zu entwickeln. Die Bandbreite der Ansätze ist sehr umfangreich.

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rankheiten vom Trockenen Auge über den Grünen Star (Glaukom) bis hin zu Netzhautdegenerationen lassen sich in einigen Jahren dank Nanomedizin voraussichtlich noch effektiver behandeln. Das sagte Dr. Thomas Fuchsluger während der augenärztlichen Fortbildungstagung AAD kürzlich in Düsseldorf und erläuterte einige der Möglichkeiten:

die den notwendigen Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge behindert. Ziel ist es deshalb, mit Hilfe der Nanotechnologie bioverträgliche Filter für solche Drainagesysteme zu entwickeln, die Dank spezieller Beschichtungen Medikamente freisetzen und so die Vernarbung unterbinden. • Oberflächenmodizierte Membranen Schon seit Jahren wird erforscht, ob die Transplantation von Netzhautzellen Menschen mit erblichen Augenkrankheiten wie beispielsweise Retinitis Pigmentosa ein gewisses Sehvermögen zurückgeben kann. Oberflächenmodifizierte, biologisch abbaubare Membranen sollen nun dazu beitragen, dass die Transplantate im Auge besser anwachsen und funktionierende Verbindungen zu den Ganglienzellen aufbauen, so dass Sehen wieder möglich wird.

• Therapeutische Moleküle Dank ihrer Winzigkeit haben Nanopartikel das Potenzial, als Vektoren (Träger) therapeutische Moleküle – z.B. DNA, Antikörper oder Peptide – in Hornhautzellen zu schleusen. Aktuell werden Augentropfen mit Nanopartikeln entwickelt, die den Wirkstoff genau dorthin bringen, wo er benötigt wird. Sie sollen voraussichtlich mit geringeren Konzentrationen auskommen, deutlich verträglicher sein und müssen, so die Erwartung, nicht so oft angewendet werden. Beispielsweise Entzündungen der Augenoberfläche könnten auf diese Weise schonend und wirksam behandelt werden.

• Systeme zur Medikamentenabgabe Forscher arbeiten daran, Systeme zur Medikamentenabgabe (Drug-delivery-Systeme) zu entwickeln, die Arzneien über einen langen Zeitraum hinweg kontrolliert freigeben und so das Fortschreiten der Krankheit hemmen. Sie wären eine Erleichterung etwa bei der Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), die bisher nur mit häufigen Untersuchungen und immer wiederkehrenden Medikamentengaben ins Auge zu therapieren ist. Auch für andere Krankheiten wie das Glaukom könnten solche Systeme neue Therapien erschließen. Dort ist ein möglicher Schutz des Sehnervs (Neuroprotektion) bislang schwer umsetzbar, weil es schwierig ist, die Wirkstoffe in ausreichender Konzentration zu den Sehnervenfasern zu leiten. Drugdelivery-Systeme auf der Basis von Nanomaterialien könnten hier neue Wege öffnen.

• Abbaubare Nanofibrillen Wenn nach schweren Augenverletzungen das Sehvermögen nur mit der Transplantation von LimbusStammzellen gerettet werden kann, sind Biofilme aus abbaubaren Nanofibrillen ein mögliches Trägermaterial, auf dem eine kleine Anzahl von Stammzellen aus dem zweiten Auge des Patienten zu einem geeigneten Transplantat heranwächst. Sie helfen also bei der Rekonstruktion der Augenoberfläche. • Bioverträgliche Filter In sehr schweren Glaukomfällen, die mit Medikamenten nicht behandelt werden können, sind DrainageImplantate eine Möglichkeit, den Augeninnendruck zu regulieren. Die Bildung von Narbengewebe rund um die Implantate ist eine mögliche Komplikation,

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(Quelle: AAD)

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Volkskrankheiten • Medizin

Volkskrankheiten am Auge Welche Volkskrankheiten bedrohen das Augenlicht und wie können Augenärzte diese erkennen und behandeln? Ein Thema, das durch die demografische Entwicklung immer wichtiger wird.

Ausgesprochen hoch ist das Niveau bereits bei der Operation des Grauen Stars (Kataraktchirurgie), sowohl bei der Zahl der Eingriffe als auch bei der Qualität. Pro

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und zehn Millionen Menschen sind hierzulande vom Grauen Star (Katarakt) betroffen, die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) betrifft 1,6 Millionen Patienten; knapp eine Million Menschen leiden am Grünen Star (Glaukom). Zu den häufigsten Augenkrankheiten gehören zudem die diabetische Retinopathie (560.000 Patienten) und das diabetische Makulaödem (110.000 Patienten). Weitere 350.000 Menschen sind sehbehindert oder blind. Diese epidemiologischen Daten nannte Dr. Christian Wolfram (Mainz) bei der Auftaktpressekonferenz der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD) 2013 Ende Februar 2013 Düsseldorf. Er wies darauf hin, dass die Krankheiten, die für die meisten Erblindungen in Deutschland verantwortlich sind, umso häufiger auftreten, je älter wir werden. Obwohl das relative Risiko zu erblinden in den vergangenen Jahren durch bessere Therapieverfahren gesunken ist, steigt die absolute Zahl blinder und sehbehinderter Menschen durch die demografische Entwicklung noch immer. Der Bedarf an augenmedizinischer Versorgung wächst und er wird weiter wachsen, stellte Prof. Dr. Bernd Bertram, 1. Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands, klar: „Die Herausforderung für die Zukunft wird darin bestehen, die finanziellen und personellen Ressourcen dem wachsenden Behandlungsbedarf anzupassen, ohne sich dabei von neuen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten und steigenden Ansprüchen abzukoppeln. Nur dann bleibt die frühzeitige Erkennung, Diagnostik und Therapie der häufigsten Erblindungsursachen weiterhin auf hohem Niveau möglich.“

Operation des Grauen Stars

Jahr werden ca. 650.000 Operationen durchgeführt; damit ist die Beseitigung des Grauen Stars die häufigste Operation aller medizinischen Fachrichtungen überhaupt. Ein Riesenerfolg, wenn man bedenkt, dass die Menschen früher (und aktuell zum Teil noch in einigen Entwicklungsländern) häufig durch die Linsentrübung erblindeten oder sich brachialen Eingriffen unterziehen mussten. Heute dauert die ambulante OP mit Hightech-Geräten nur wenige Minuten.

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Medizin • Volkskrankheiten

Erfolgsgeschichte Katarakt-Operation Den sogenannten Starstich kannte man seit der Antike. Dabei wurde die getrübte Augenlinse mit einer Starstichnadel auf den Boden des Augapfels gedrückt. Der Patient konnte nun zwar wieder sehen, aber durch die fehlende Brechkraft der Linse war er stark übersichtig, zudem lichtempfindlich. Erst im 20. Jahrhundert wurden neue operative Techniken gefunden. Die erste Kunstlinse (Intraokularlinse) als Ersatz der natürlichen Augenlinse wurde 1949 in Großbritannien implantiert, setzte sich aber erst seit den 1970er Jahren durch. Auch die heute überall gebräuchliche Phakoemulsifikation zur Zertrümmerung der Linse mittels Ultraschall war anfangs umstritten. Mittlerweile werden die chirurgischen Techniken und die Implantate immer ausgefeilter. Heute werden bereits Femtosekundenlaser bei der Operation eingesetzt und die neu zu erlangende Sehqualität kann den Bedürfnissen der Patienten entsprechend mit speziellen Intraokularlinsen gesteigert werden: Torische IOL gleichen eine vorher bestehende Stabsichtigkeit (Astigmatismus) aus, asphärische IOL verringern die Blendempfindlichkeit, Mehrstärken-IOL ermöglichen ein scharfes Sehen in der Ferne und in der Nähe.

Früherkennung wichtig: Grüner Star Als tückischste der Volkskrankheiten in der Augenheilkunde nennen Augenärzte stets das Glaukom, denn hierbei stirbt der Sehnerv allmählich ab – und der Patient merkt lange Zeit nichts davon. Dank moderner Diagnostik können Augenärzte heute jedoch schon in einem sehr frühen Stadium unterscheiden, ob Veränderungen am Sehnervenkopf dem normalen Alterungsprozess entsprechen oder ob ein beginnendes Glaukom vorliegt, das behandelt werden muss. Prof. Dr. Christian Mardin (Erlangen) erläuterte, welche Verfahren in der Glaukomdiagnostik heute Standard sind und welchen Wert der Einsatz von Hightech-Verfahren wie der Optischen Kohärenztomographie (OCT) hat. Ihre Befunde, sagte Mardin, ermöglichen sichere Therapieentscheidungen: „Wann muss die Behandlung einsetzen, beziehungsweise wann muss sie angepasst werden, damit das Glaukom nicht fortschreitet?“

Weniger Neuerblindungen bei AMD Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine der häufigsten Ursachen von Erblindung. Man

unterscheidet eine trockene und eine feuchte Form. Bei der feuchten kann es durch Einblutung und Vernarbung des Makulagewebes zur irreversiblen Verminderung der Sehkraft kommen. Blinde Flecken im zentralen Sehfeld sind die Folge, unbehandelt kann das bis zur Erblindung führen. Seit einigen Jahren steht für die feuchte Form mit der Einführung der VEGFHemmer eine hochwirksame und sichere Therapiemöglichkeit zur Verfügung, mit der Blindheit wirksam bekämpft und verhindert werden kann. In einer 2012 veröffentlichten Untersuchung konnte für Deutschland gezeigt werden, dass es durch eine bessere Versorgung und neue Therapie insbesondere für die AMD weniger blinde und sehbehinderte Menschen gibt, als aufgrund der Zunahme älterer Menschen zu erwarten wären. Ähnliche Ergebnisse zeigen Studien aus Dänemark und Israel.

VEGF-Hemmer helfen auch bei Diabetes Die chronische Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus schädigt am Auge die Gefäße und verursacht so Durchblutungsstörungen der Netzhaut. Als Folge kommt es zu Veränderungen am Augenhintergrund und Narbenbildungen, die zu Sehstörungen, in schweren Fällen bis zur Erblindung führen können. Lange Zeit verläuft das ohne Symptome und das Sehvermögen wird erst im fortgeschrittenen Stadium stark eingeschränkt. Etwa 90 Prozent der Typ-1-Diabetiker und 25 Prozent der Typ-2-Diabetiker erkranken nach 15 Jahren zumindest an einer milden Form der diabetischen Retinopathie. Ist auch der Punkt des schärfsten Sehens (Makula), betroffen, spricht man von Diabetischer Makulopathie; sammelt sich dort Flüssigkeit und verdickt sich die Netzhaut, ist ein Diabetisches Makulaödem entstanden. Die Netzhaut-Lasertherapie war lange Zeit die Standardbehandlung und in mehr als der Hälfte aller Fälle verhindert sie einen fortschreitenden Sehverlust. Seit 2011 sind Injektionsbehandlungen mit einem VEGF-Hemmer zugelassen und können eine Besserung des Makulaödems bewirken. Für die AMD, das Glaukom und diabetische Augenkrankheiten gilt also: Sie sind zwar nicht heilbar – aber behandelbar. Je früher sie erkannt werden, desto größer sind die Chancen, das Augenlicht zu erhalten. Durch innovative Behandlungsmethoden und die Entwicklung neuer Medikamente wurden die Möglichkeiten der Augenheilkunde in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Erblinden ist heute kein unausweichliches Schicksal mehr. (red)

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Trockenes Auge • Medizin

Erstmal entspannen Die Augen brennen, sind müde und gereizt, es fühlt sich an, als rieben Sandkörner auf der Hornhaut – das Trockene Auge zählt heute aufgrund seines häufigen Auftretens zu den Volkskrankheiten.

Der Tränenfilm ist gestört Das Trockene Auge kann viele verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen Umwelteinflüsse, Gewohnheiten, aber auch Allgemeinerkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Blickt man lange Zeit konzentriert auf einen Bildschirm, sinkt die Lidschlagfrequenz, der Tränenfilm wird nicht mehr gleichmäßig auf dem Auge verteilt, kann daher aufreißen und die Hornhaut trocknet aus. Herrscht in der Umgebung Zugluft oder es wird geraucht, begünstigen diese Einflüsse das Austrocknen zusätzlich. Auch Kontaktlinsen können die Beschwerden verstärken. Augenärzte unterscheiden zwei Formen des Trockenen Auges: eine, bei der zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird, und eine, bei der die ölige Schicht des Tränenfilms die Tränen zu rasch verdunsten lässt. Häufig spielen beide Formen im Krankheitsgeschehen eine Rolle. Eine Störung der öligen Schicht hängt meist mit einer Dysfunktion der Meibomdrüsen zusammen. Die-

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ange Arbeitstage oder endlose Spielstunden am Computer tragen dazu bei, dass oft schon junge Menschen unter Augenreizungen leiden. Was zunächst als lästige Befindlichkeitsstörung erscheinen mag, kann sich zu einer Erkrankung der Augenoberfläche auswachsen, die das Sehvermögen ernsthaft gefährdet. Mehr als die Hälfte der Patienten fühlt sich durch Trockene Augen in ihrem Alltag und in der Freizeit beeinträchtigt, viele klagen auch darüber, dass sich diese Beschwerden auf ihre Arbeitsleistung auswirken. Die Augenheilkunde bietet heute eine Reihe sehr guter Behandlungsmöglichkeiten, die Prof. Dr. Gerd Geerling kürzlich anlässlich der augenärztlichen Fortbildungstagung AAD erläuterte.

Abschalten: Um trockene Augen bei der Arbeit am Computer zu vermeiden, helfen oft schon regelmäßige Pausen

se Drüsen an den Lidkanten produzieren das das ölige Sekret der Lipidschicht. Zur Linderung der Beschwerden stehen vielfältige Tränenersatzmittel als Augentropfen, Gele oder Sprays zur Verfügung. Je nachdem, welche Form des Trockenen Auges der Augenarzt diagnostiziert hat, empfiehlt er Mittel mit oder ohne ölige Bestandteile. Eine sorgfältige Pflege der Lidkante hilft, die Funktion der Meibomdrüsen anzuregen. Starke Entzündungen werden mit entzündungshemmenden Augentropfen behandelt. Bei Befindlichkeitsstörungen durch langes Arbeiten am Computer helfen schon ein paar einfache Tipps, die Umweltbedingungen so zu verändern, dass sie die Beschwerden nicht zusätzlich verstärken. So sollte man bei der Arbeit am Computer bewusst häufig blinzeln und regelmäßig Pausen einlegen. Frische Luft und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme beugen nicht nur dem Trockenen Auge vor, sondern verbessern auch das Allgemeinbefinden. (Quelle: AAD)

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Medizintechnik • Diagnose

Die Pentacam hat Geburtstag. Augenlicht VisionCare

Kleine Zwerge verändern die Welt würdigt ihre Leistung.

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n der moderenen Augenheilkunde hat ein Gerät in den letzten zehn Jahren für Furore gesorgt: die Pentacam aus dem Hause Oculus. Augenärzte, die sie bei ihren Patienten einsetzen, sind mehr als zufrieden. Für Dr. Hufenbach aus Wernigerode ist sie ein „unentbehrliches Instrument bei der Beurteilung des vorderen Augenabschnitts“. Dr. Steidel aus Aschersleben möchte sie „nicht mehr missen“ und Dr. Palme aus Düsseldorf schenkt das „wunderbare Allround-

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Instrument ... viel mehr Zeit für meine Patienten“. Wer sich auf der Internetseite (www.pentacam.de) die durchweg begeisterten Kommentare der Ärzte anschaut, kommt zu dem Schluss, dass diese Entwicklung aus Wetzlar die diagnostische Welt der Sehberufe verändert hat. Es ist eine Technologiegeschichte, die in der Idee ins letzte Jahrhundert zurückreicht, deren Realisierung aber 2013 ihren gerade mal ihren zehnten Geburtstag feiert.

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Diagnose • Medizintechnik

Ästhetisches Design (rechts) und zeitgemäße Technik: Mithilfe des iPads mit Pentacam-Viewer App (oben) kann der Augenarzt seinen Patienten die Messergebnisse anschaulich erklären

Ein Produkt des Hauses Oculus, ansässig in Wetzlar und ein Familienunternehmen, in dem Tradition und Innovation groß geschrieben werden. „Ohne Entwicklung und Innovation könnte unser Unternehmen gar nicht existieren“, sagt der 59-jährige Firmenchef Rainer Kirchhübel im modern gestalteten Besprechungsraum. Seit 32 Jahren verantwortet er die Geschicke von Oculus. Sein Vater Kurt stieg 1947 in das Unternehmen ein und es ist bis heute in Familienbesitz. Der Slogan „Den Fortschritt im Auge“ manifestiert sich in einer beeindruckenden Produktpalette. Das ist keine Leerformel, sondern gelebtes unternehmerisches Tun. Der gut ausgestattete Ausstellungsraum zeigt das Produktspektrum: Geräte zur Bilddokumentation, für die Gesichtsfeld- und Augendruckmessung, ein Weitwinkelbeobachtungssystem (SDI-BIOM) für die Glaskörperchirurgie, Pentacam und Pachycam und vieles mehr – alles rund um die Bedürfnisse moderner Augenheilkunde und Augenoptik. Man sieht Kirchhübel an, dass er stolz auf das Geleistete ist. Er erinnert sich, dass man ihm damals riet, nicht einzusteigen in dieses Geschäft, in dem vermeintlich größeren und stärkeren Unternehmen die Zukunft gehöre. Er hat den Schritt nie bereut und die Zukunft im Blick. Um die Nachfolge braucht er sich keine Sorgen zu machen, die Kinder sind schon voll integriert. „Und das vollkommen freiwillig“, wie er lächelnd sagt.

Der geheimnisvolle blaue Spalt Ich erinnere mich noch gut an meine erste Geschichte über das Geburtstagskind, die Pentacam. Acht Jahre

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ist es her und ich weiß noch um meine Begeisterung. Damals setzte ich mich vor das Gerät, blickte auf einen mir sakral anmutenden blauen Spalt im Dunkel des Hintergrundes. Dann hieß es: „Nicht bewegen!“ und für zwei Sekunden drehte sich der Spalt um 180 Grad, begleitet von einem Summton. Das war es schon – und am Computermonitor wurden die wahrhaft erstaunlichen Ergebnisse gezeigt. Diese neue Sicht auf mein Auge war für mich im Erlebnis nur vergleichbar mit dem ersten Blick Jahre zuvor auf das Ultraschallbild meiner sich damals ankündigenden Tochter. Ich sah das Innere meines vorderen Augenabschnitts, sogar meine Linse und auch deren Veränderung. Ich ging auf die 50 zu – und erlebte, dass der Graue Star schon seine erste Grußkarte an mich schrieb. Die perfekte dreidimensionale Darstellung gab einen guten Aufschluss über die räumliche Verteilung der beginnenden Linsentrübung. Seitdem trage ich häufiger eine Sonnenbrille, wenn es draußen hell ist. Denn wir wissen ja, dass die UV-Strahlung der Augenlinse stark zusetzt. Aber ich sah auch, dass sonst alles andere in Ordnung war: Kammerwinkel und Kammerhöhe und an der Hornhaut gab es auch nichts auszusetzen.

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Medizintechnik • Diagnose

Auges an. Dabei bestimmt sie bis zu 25.000 einzelne Höhenwerte der vorderen Augenabschnitte, also des Bereichs zwischen Hornhaut, Regenbogenhaut und Linse. Sie erstellt eine millimetergenaue 3D-Landkarte der vorderen und auch der hinteren Oberfläche der Hornhaut. Mit diesen exakten Informationen können Behandlungen und Eingriffe genau geplant und präzise durchgeführt werden.

Vier Haupt-Anwendungsbereiche 1. Betrachtung der Hornhautoberfläche (Topographie) Bei einer Topografie-Untersuchung wird eine „Landkarte“ der Hornhaut-Oberfläche farblich und bildlich erstellt. So können ihre Krümmungen beurteilt und das Maß der Hornhautverkrümmung an jeder Stelle kontrolliert werden. Die Befunde werden bei der refraktiven Chirurgie, der Diagnostik des Keratokonus und bei speziellen Kontaktlinsenanpassungen benötigt. Mithilfe der Pentacam-Kamera kann die HornhautoberfIäche, die so individuell wie ein Fingerabruck ist, also exakt vermessen werden.

Ein Blick, zwei Sekunden – das ist es schon für die Patientin. Die Software liefert alles Weitere

Seitdem denke ich stets, wenn mich das Gegenlicht der Autos im Dunkeln blendet, dass ich mir mal wieder reinschauen lassen sollte, um versteckte Fehler an Hornhaut, Augenvorderkammer, Iris oder Linse zu erkennen.

2. Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie)

Damals fuhr ich nach Hause und dachte, jeder jenseits der 45 Jahre sollte den Blick in dieses Wunderwerk hineintun. Wer von uns Gesundheitsorientierten wäre nicht bereit, für den Preis von zwei guten Mittagessen mehr Gewissheit über den Gesundheitsstatus seiner Augen zu erhalten? In einer Lebensphase, in der man sich noch schützen und motivieren kann.

Die Dicke der Hornhaut zu kennen, ist wichtig für die Behandlung des Grünen Stars (Glaukom). Warum? Zunächst: Ein erhöhter Augeninnendruck ist einer der Hauptgründe für die Entstehung des Glaukoms. Die häufigste Methode zur Messung des Augeninnendrucks, die Applanationstonometrie, ist nur bei Patienten mit einer durchschnittlich dicken Hornhaut sehr zuverlässig. Bei Patienten mit besonders dünner oder besonders dicker Hornhaut können jedoch verfahrensbedingte Fehlmessungen auftreten, unter Umständen könnte also ein Glaukom übersehen werden. Um diese Fehlerquelle auszuschließen, sollte ergänzend eine Messung der Hornhautdicke erfolgen, die es ermöglicht, die fehlerhaften Werte mit Hilfe eines Korrekturfaktors zu berichtigen und so den tatsächlichen Augeninnendruck zu bestimmen.

Computergestützte Diagnose Rein technisch betrachtet, handelt es sich bei der Pentacam um ein computergestütztes Diagnosegerät, das mit einer automatisch rotierenden Kamera (der sogenannten Scheimpflug-Kamera) den gesamten vorderen Augenabschnitt abbildet. Der Begriff Scheimpflug bedeutet in der Fotografie, dass Motive sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund gestochen scharf und ohne stürzende Linien dargestellt werden. In der Augendiagnostik erreicht das Gerät diesen Effekt durch eine 3D-Darstellung, die ähnlich wie bei einer Computergrafik optische Verzerrungen erkennt und ausgleicht.

3. Dichtemessung der Augenlinse (Densitometrie) Aus unbekannter Ursache verändern sich mit zunehmendem Alter offenbar Struktureiweiße der Augenlinse und kristallisieren aus. Die normalerweise glasklare Augenlinse trübt sich dadurch ein, die Sicht wird verschleiert, das gestreute Licht sorgt für unangenehme Blendung. Eine Linsentrübung wie der Graue Star (Ka-

Mit einer einzigen Messung erhält man eine exakte Darstellung, die Früherkennung, bessere Therapie und Qualitätssicherung möglich macht. Die Kamera fertigt in nur zwei Sekunden rund 50 Aufnahmen des

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Diagnose • Medizintechnik

tarakt) wird in seiner Stärke vom Patienten selbst immer subjektiv empfunden. Mit der Pentacam kann der Grad der Linsentrübung objektiv bestimmt werden. Bei bereits bestehender Linsentrübung dokumentiert die Untersuchung den Verlauf des Erkrankungsgrades. Außerdem wird das Gerät bei unklaren Sehstörungen mit erhöhter Blendempfindlichkeit und nach einer Augenprellung zur Feststellung einer eventuellen Trübung der Linse eingesetzt. 4. Vorderkammer-Analyse Die Vorderkammer ist der Raum des Auges, der hinter der Hornhaut liegt. Sie ist mit Kammerwasser gefüllt und spielt bei der Regulation des Augeninnendrucks eine wichtige Rolle. Ihre räumlichen Verhältnisse werden von der Pentacam exakt analysiert. Sie stellt die Weite des Kammerwinkels dar, die für die Bewertung eines Glaukomrisikos wichtig ist. Ebenso kann man die Tiefe der Vorderkammer darstellen.

Einblicke, die sonst nicht möglich wären Die umfangreichen Daten der Untersuchung erlauben es also, ein dreidimensionales Bild der vorderen Augenabschnitte darzustellen. Das digitale Bild kann in alle Richtungen gedreht werden. Die Pentacam ist heute nicht mehr wegzudenken aus den augenärztlichen Praxen und Kliniken. All das wurde möglich durch die Idee eines Ingenieurs und das unternehmerische Gespür, in diese Idee zu investieren. Rainer Kirchhübel erzählt: „Die Pentacam war eine erste Idee unseres Entwicklers Gert Köst. Er

Firmenchef Rainer Kirchhübel verantwortet seit 32 Jahren die Geschicke seines Unternehmens in Wetzlar

war sich nicht sicher, ob es klappen könnte. Die Gefahr, dass es scheitert, war durchaus gegeben. Wir haben das Risiko abgewogen und es ausprobiert. 1999 stellten wir den ersten Prototypen aus, dem aber noch einige Dinge fehlten. 2002 haben wir die Pentacam komplett vorgestellt. Vier Jahre Entwicklung haben wir insgesamt gebraucht.“ Ausgangspunkt war hier die Konstruktionsfantasie eines Ingenieurs, der sich vorhandene Technologien angeschaut und die Frage gestellt hatte, wie er die realistischen Möglichkeiten nutzen könne, um damit eine bisher verschlossene Tür – nämlich die Tomographie des vorderen Augenabschnittes – aufzustoßen. Augenlicht VisionCare gratuliert zum Geburtstag. Von Heinz Jürgen Höninger PR-Anzeige

Lesen in neuen Dimensionen Menschen mit verminderter Sehkraft stoßen beim Lesen oft auf Schwierigkeiten. Kleine Schriften und eine schlechte Beleuchtung lassen die Zeilen verschwimmen und die Augen schnell müde werden. Mit der speziell für diese Situation entwickelten Lupe makrolux ist Lesen wieder ohne Anstrengung möglich. makrolux verbindet eine hochwertige Hellfeldlupe mit einer leistungs-

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starken SMD-LED, die den Lesebereich optimal ausleuchten. Die Linse ist leicht nach vorn geneigt, so dass sie eine komfortable und bequeme Lesehaltung unterstützt. Durch das direkte Aufsetzen der makrolux auf dem Lesegut ist ein zitterfreies Bild gewährleistet. Makrolux ist in zwei Abbildungsmaßstäben lieferbar, wahlweise 2,2-fach oder 3,6-fach. www.eschenbach-optik.de

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Kontaktlinsen • Myopie-Kontrolle

Die alte Empfehlung, nicht unter der Bettdecke zu lesen, weil das die Augen verderbe, hat durchaus ihre Berechtigung

Die Kurzsichtigkeit kontrollieren Die Probleme rund um die Entstehung und das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit (Myopie) werden intensiv erforscht. Bis es eine ursächliche Therapie gibt, können Kinder mit multifokalen Kontaktlinsen zur Myopie-Kontrolle versorgt werden.

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urzsichtige Kinder sollen zwar intelligenter sein als normalsichtige Altersgenossen. Diese inzwischen widerlegte Behauptung entstand, weil myope Menschen einfach lieber und länger, nämlich ohne akkommodative Anstrengung, im Nahbereich arbeiten als Übersichtige. Die Eltern myoper Kinder tröstet das nicht, besonders nicht in Asien, wo die Rate der kurzsichtigen Menschen inzwischen schon bei knapp 70 Prozent liegt. Hier begann schon vor Jahren die Forschung um die sogenannte Myopie-Kontrolle. Es wurden diverse Theorien aufgestellt und umgesetzt, um das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen. Ein erfolgreiches Konzept konnte bis heute nicht gefunden werden.

neben der genetischen Disposition Faktoren wie andauernde Akkommodation, also viel Lesen, eine wichtige Rolle. Beim Mittel- und Hochmyopen führt die ständige Anspannung des Ziliarmuskels zu einer Ausdünnung der Lederhaut (Sklera). Eine deshalb propagierte Methode war die Skleroplastik. Man versuchte die Myopieprogression durch eine Verpflanzung von alloplastischem Material (z.B. Schweinehaut) zu verlangsamen. Die Empfehlung unserer Großmütter, nicht unter der Bettdecke zu lesen und viel in der Natur zu spielen, hat vor diesem Hintergrund ihre Berechtigung.

Korrektur mittels Orthokeratologie Seit zehn Jahren hat für die Korrektur der Myopie mit Kontaktlinsen die Orthokeratologie ein Revival erfahren. Darunter versteht man das Tragen einer formsta-

Betrachtet man die anerkannten Gründe für das progressive Längenwachstum des Augapfels, dann spielen

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Myopie-Kontrolle • Kontaktlinsen

bilen Kontaklinse über circa sechs Stunden in der Nacht beim Schlafen. Ein zarter zentraler Druck der speziell designten Linse auf das Hornhautepithel verformt diese Zellschicht, flacht sie ab und rein rechnerisch wird dadurch die Myopie verringert. Es gab in der letzten Zeit Beobachtungen, dass junge Erwachsene und auch Kinder, die mit Orthokeratologie behandelt wurden, eine verlangsamte Myopieprogression aufweisen.

Korrektur mittels Multifokal-Kontaktlinse Aktuelle Forschungen gehen einen Schritt weiter. Die Idee ist, über eine wie auch immer vom Individuum selbst bewirkte Hemmung des Augapfel-Wachstums eine Myopie oder wenigstens das Fortschreiten in eine hohe Myopie zu blocken. Betrachtet man die äußeren Netzhautanteile, dann findet sich hier durch die Wölbung des Auges eine relative Übersichtigkeit (Hyperopie). Korrigiert man nun im Zentrum die reine Myopie mit einer Kontaktlinse voll aus und schwächt die Werte zum Rand ab, entsprechend dieser relativen Hyperopie, dann ist das nach allgemeinem Sprachgebrauch eine Multifokalkontaktlinse. Nach einer weiteren Arbeitshypothese soll diese Korrektur als Myopie-Kontrolle effektiver sein als die klassische Orthokeratologie. Die Kinder unter dieser Therapie bedürfen einer exakten regelmäßigen augenärztlichen Kontrolle, weil eine optische Fehlanpassung in Abhängigkeit vom Alter schnell zu einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führt. Ein Auge im Wachstum hat einen besonders hohen Sauerstoffbedarf, zum Einsatz kommen sollen nur Kontaktlinsen aus einem hoch-sauerstoffdurchlässigen Polymer. Diese Kontaktlinsen gibt es formstabil oder auch aus flexiblem weichen Material. Ganz neu auf dem Markt sind weiche multifokale Tageslinsen mit einem breiten Lieferumfang. So kann ganz ohne Zwang und komfortabel ausgetestet werden, ob die kleinen und jungen Patienten damit zurechtkommen.

Empfehlungen Die Probleme rund um die Entstehung und das Fortschreiten der Myopie werden intensiv beforscht, eine für alles gültige Antwort gibt es bis jetzt nicht. Da aber die Entstehung der Myopie ein durch viele Einflüsse bedingtes Geschehen ist, kann an unterschiedlichen Punkten angesetzt werden: • Langes kontinuierliches Lesen sollte durch kleine Pausen unterbrochen werden, um die Akkommoda-

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tion zu lockern. Spielen wie alle Outdoor-Aktivitäten bieten sich hier an. • Beim Lesen muss ein ausreichender Leseabstand eingehalten wird; kein Lesen direkt vor dem Auge. • Die Brille und die Kontaktlinsen sollten immer die korrekten Werte haben, nicht unterkorrigiert sein wie früher empfohlen. • Der Theorie des „suchenden Wachstums“ folgend, können auch Kinder und junge Erwachsene mit geeigneten multifokalen Kontaktlinsen korrigiert werden. • Bei dieser Art der Korrektur ist es wichtig, dass augenärztlicherseits regelmäßig die Sehqualität überprüft wird, um die Entstehung einer Amblyopie zu verhindern. • Insofern kommen diese Kontaktlinsen nur infrage bei guter Zusammenarbeit von Patienten und Eltern. Myopie und Myopie-Kontrolle bleiben in vielen Bereichen (noch) ein geheimnisvolles Kapitel augenärztlicher und optischer Forschung. Patienten erhoffen und erwarten Lösungen. Ein weiterer Forschungsansatz ist die Gentechnologie. Das wäre dann für die Zukunft eine ursächliche Kontrolle und nicht wie heute ein Kurieren am Symptom. Für die Zeit bis zur endgültigen Lösung des Problems kann für die kleinen und jungen Patienten das Multifokalprinzip der Myopie-Kontrolle eingesetzt werden. Von Dr. med. Gudrun Bischoff und Dr. med. univ. Corinna Schwaiger

Kurzsichtigkeit (Myopie) Bei Kurzsichtigkeit ist die Achsenlänge des Augapfels im Verhältnis zur Brechkraft der Linse zu lang. Ankommende Lichtstrahlen bündeln sich vor der Netzhaut und ergeben ein unscharfes Bild. Bei einem normalen Auge werden sie genau so gebrochen, dass sich exakt auf der Netzhaut ein scharfes Bild bildet. Kurzsichtige Menschen sehen mit zunehmender Entfernung unscharf. Die Ursachen der Kurzsichtigkeit und ihres Fortschreitens sind nicht bekannt. Sie lässt sich weder durch Medikamente noch durch Sehtraining aufhalten oder verbessern. Der Augenarzt bestimmt mit Messinstrumenten die Brechkraft des Auges und damit die Stärke der Kurzsichtigkeit. Die Kurzsichtigkeit kann mit Brille, Kontaktlinsen und bei Erwachsenen mit refraktiver Operation korrigiert werden. (BVA)

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Gesellschaft • Frauen-Netzwerk

Augenchirurgie soll nicht länger eine Domäne nur für Männer sein ...

Mehr Chirurginnen! Lange Zeit wurde hauptsächlich darüber gesprochen – über den mangelnden Anteil von Frauen in Führungspositionen. Das gilt auch für die Medizin, etwa im Bereich der Chirurgie und der Augenchirurgie. Dagegen wird jetzt etwas getan.

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s geht auch um Dialog. Um Themen wie „Operieren und Schwangerschaft“ und „Wie kann ich Arbeit und Familienleben als Operateurin in Einklang bringen?“. Aber nicht nur. Es geht auch darum, auf einen Umstand aufmerksam zu machen, der für die ganze Medizin gilt: Die Zahl der Chirurginnen ist deutlich unterrepräsentiert. Die Initiatorinnen des neuen Frauen-Netzwerks „Die Augenchirurginnen“ sehen besonders die Politik in der Pflicht. Deren Aufgabe sei es, für Rahmenbedingungen zu sorgen. Diese Barrieren müssten aufgebrochen werden.

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Deshalb ist klar: Dieser Herausforderung wollen die Frauen sich stellen. Dafür machen sich die Mitglieder des Gründungskomitees Prof. Dr. Susanne Binder, Prof. Dr. Nicole Eter, Dr. Anja Liekfeld, Prof. Dr. Birgit Lorenz, Prof. Dr. Maya Müller sowie Dipl. Med. Marina Müller stark. Deren Wege zum Ziel waren unterschiedlich, ebenso wie die individuellen Lebensumstände oder die jeweiligen politischen Gegebenheiten (BRD oder DDR). Den einen wurde der Beruf in die Wiege gelegt, andere mussten sich gegen Machos am OP-Tisch behaupten.

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Frauen-Netzwerk • Gesellschaft

Einige mussten hart kämpfen, bei anderen ergab sich die Karriere eher von selbst. Ledige und kinderlose Frauen sind im Gründungskomitee ebenso vertreten wie Mütter, auf sich allein gestellt oder von ihren Männern unterstützt. Erfolgreiche Lebenswege, die aber auch zeigen, wo Stolperstellen in der beruflichen Entwicklung liegen und warum ein Netzwerk sinnvoll ist. Häufig suchen deshalb junge Nachwuchstalente Hilfestellung besonders bei Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie bei praktischen Fragen aus dem Berufsalltag und der Karriereplanung.

Unterschiedliche Lebenswege Und die Initiatorinnen können hier viel Rat bieten mit ihren Lebenswegen. So zum Beispiel Prof. Dr. Susanne Binder aus Wien. In ihrer Abteilung sind heute über 60 Prozent Frauen beschäftigt, „die gut operieren können und gut verdienen“. Ihre Erfahrung als Chefin: Frauen präsentieren sich oft nicht stark genug, sie nehmen sich zurück. Ehrgeiz gelte bei Männern als toll, bei Frauen als krankhaft. „Dies zu verändern ist unsere Aufgabe: Wissen Sie, was Sie wollen!“ Von der Mikrochirurgie fasziniert, die zudem „ein gutes Handwerk für Frauen“ sei, ist Prof. Dr. Nicole Eter. Seit zwei Jahren ist sie Direktorin der Universitäts-Augenklinik Münster und hat eine ausgewogene Crew um sich. Vom Leben bekehrt wurde Privatdozentin Dr. Anja Liekfeld, Chefärztin in Potsdam. Eigentlich sei sie immer gegen diesen „Emanzenkram“ gewesen und habe gedacht: „Alles Quatsch, Frauen haben die gleichen Chancen.“ Aber dem war nicht so, wie ihr ein paar Schlüsselerlebnisse zeigten. Es sei nicht immer alles toll gewesen, „aber es lohnt sich, den Weg zu gehen“. Ihre Erkenntnis: Auf allen Ebenen ist ein großer Umdenkensprozess nötig. Anja Liekfeld ist übrigens auch Mitherausgeberin unseres Schwestermagazins CONCEPT Ophthalmologie, das als erste und wohl einzige medizinische Fachzeitschrift im Untertitel stehen hat: „Für Augenärztinnen und Augenärzte“ – und das seit 2007.

Ost-West-Erfahrungen In ihrem beruflichen Werdegang immer offen für Weiterentwicklung unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ ist Prof. Dr. Birgit Lorenz, Direktorin der Augenklinik am Universitätsklinikum in Gießen. Offenheit hatte für die Augenärztinnen aus der Ex-DDR seit dem Fall der Mauer eine besondere Bedeutung. Dipl. Med. Marina Müller aus Cottbus teilt ihre berufliche Entwicklung in einen „östlichen“ und einen „westlichen“ Teil.

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G. Waltinger, A. Liekfeld, B. Lorenz, Maya Müller, S. Binder, Marina Müller, N. Eter (v.l.n.r.) engagieren sich im Netzwerk

Aufgewachsen in der DDR mit dem Selbstverständnis der Gleichheit von Männern und Frauen, änderte sich das in den 1990er Jahren. Zu DDR-Zeiten war die Augenheilkunde ein Frauenfach, nun musste sie um ihre Klinikstelle kämpfen. Das klappte zwar, doch sie nahm ihr Schicksal nun lieber in die eigene Hand. Mit zwei Kolleginnen baute sie ein ambulantes OP-Zentrum auf. Mit ihren Erfahrungen möchte sie anderen helfen: „Ich habe Familie, ich habe Kinder, ich weiß, was auf die jungen Kolleginnen zukommt. Ich möchte etwas weitergeben und Hilfestellung leisten, dass vielleicht auch in der Gesellschaft etwas vorankommt, wenn es um das Problem Frauen und Karriere geht.“

Ein Netzwerk von Augenchirurginnen Mit ihren Erfahrungen ermutigen die Augenärztinnen junge Kolleginnen, den direkten Dialog zu suchen und über die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Augenchirurgie nachzudenken. Allein sind sie nicht. Unterstützt wird das Netzwerk von Bausch + Lomb, deren Niederlassung in Deutschland von einer der wenigen Frauen in solchen Geschäftsführerpositionen geleitet wird. „Wir stehen für exzellente Augenheilkunde und legen als Unternehmen viel Wert auf Vielfalt in Führungsebenen. Aus diesem Grund ist uns die Unterstützung junger Augenchirurginnen ein besonderes Anliegen“, erklärt Geschäftsführerin Gaëlle Waltinger. Das kommt an. Waren es zur Gründungsveranstaltung schon 70 Mitglieder, so ist die Zahl in wenigen Monaten auf nun über 150 angewachsen. (hjh/sw)

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Gesellschaft • Kultursoziologie

Der Mensch – das Sehwesen In unserer Gesellschaft ist das Sehen zur Königsdisziplin geworden. Wer nicht gut sehen kann, fällt letztlich heraus. Degenerative Augenleiden zählen zu den Volkskrankheiten in einer Zeit, die beherrscht wird von der Magie der Bilder – wo es um Erleben, Sehen und Erscheinen geht. Eine kultursoziologische Betrachtung von Prof. Dr. Jost Bauch.

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on allen fünf Sinnen ist das Sehen beim Menschen wohl der Wichtigste. Wenn man schlecht hört, ist das schlimm, genauso ist es mit dem Schmecken, dem Tasten, dem Riechen. Doch wenn man schlecht sieht, gar erblindet, ist das eine Katastrophe.

Augenkrankheiten vehement auf dem Vormarsch sind. In seiner Morbiditätsprognose 2050 für die Krankheiten des Auges stellt Fritz Beske fest, dass es 2007 in Deutschland 155.000 blinde und 500.000 sehbehinderte Personen gab. Altersbedingte Makuladegeneration, Katarakt und Glaukom sowie die diabetische Retinophathie werden durch die weitere Überalterung der Bevölkerung weiter steigen. Bis zum Jahr 2030 rechnet man mit einer Steigerung der Anzahl der hochgradig Sehbehinderten um 36 Prozent und der Sehbehinderten um 34 Prozent (siehe Fritz Beske Institut, Schriftenreihe Bd. 114, Kiel 2009, S. 37ff.).

Der Mensch ist anthropologisch ein visuelles Wesen. Sein Umweltbezug und seine Erlebnisfähigkeit sind wesentlich auf das Sehen ausgerichtet; auf Platz 1 in der Hierarchie der sinnlichen Wahrnehmung steht das Sehen. Natürlich sind alle Sinne des Menschen miteinander verkoppelt. „Das Auge isst mit“, sagt man, wenn eigentlich das Schmecken im Vordergrund steht. Und in der Sexualität, wo es eigentlich um das „Fühlen“ geht, läuft nichts ohne optische Reize. Das Sehen ist die Königsdisziplin bei den sinnlichen Wahrnehmungen.

Die Morbiditätsentwicklung ist die eine Sache. Die andere, für den Soziologen interessantere Fragestellung ist die nach der gesellschaftlichen Bedeutung des Sehens. Die These ist, dass in modernen Gesellschaften das gute Sehen immer wichtiger wird, wir sind auf dem Weg in eine visuelle und visualisierte Kultur. Der Soziologe Gerhard Schulze hat die moderne Gesellschaft als „Erlebnisgesellschaft“ bezeichnet. Die Menschen in ihren Lebensentwürfen suchen das Glück und glauben es in schönen Erlebnissen zu finden. Es geht

Unter diesen Voraussetzungen ist es natürlich, wenn man den Augenkrankheiten den Status von „Volkskrankheiten“ verleiht, zumal unter den Bedingungen einer „alternden Gesellschaft“ (wobei diese Begriffskomposition nicht ganz richtig ist, weil nicht die Gesellschaft altert, sondern die Menschen in ihr)

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um das Projekt des schönen Lebens, die Innerlichkeit des Erlebens wird an die Sinnlichkeit gebunden. Dabei hat die Wahrnehmung ästhetisch empfundener Wirklichkeiten eine besondere Bedeutung. Die eigentliche Funktionserfüllung tritt dabei mehr oder weniger in den Hintergrund. Bei einem Autokauf wird unterstellt, dass das Vehikel fahrbereit ist. Wichtig werden das angenehme Fahrgefühl und ganz besonders das Design. Die (wahrnehmbare) Äußerlichkeit des Designs entscheidet ganz wesentlich über die weiteren Anmutungen, die mit dem Gegenstand verbunden sind: Kraft, Schnelligkeit, Wert, Komfort und weist dem Besitzer dieses Gegenstandes uno actu einen sozialen Status zu.

Der schöne Schein der Warenästhetik

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Die Verpackung gibt Versprechungen über die „inneren Werte“ des ganzen Produktes. Die Äußerlichkeit repräsentiert die Innerlichkeit, nicht nur in der Warenwelt, auch zunehmend beim Menschen selbst, der durch Fitnesstraining und Körpermanagement nach Außen hin seine Leistungsfähigkeit dokumentiert, um seine Attraktivität für den Arbeits- und Beziehungsmarkt zu steigern. Der Körper wird so zur Außenstelle der inneren Einstellung und Moral. Unter diesen Umständen kommt es mehr denn je auf „Sehen und Gesehen werden“ an. Die Konsumwelt der Erlebnisgesellschaft wird ästhetisch durchgestylt, die erste Wahrnehmung eines Produktes entscheidet ganz wesentlich über die Kaufentscheidung, ganze Industriezweige der „Erlebnisindustrie“ sind damit beschäftigt, den schönen Schein der Warenästhetik aufrechtzuerhalten und zu steigern. Menschen, die schlecht oder gar nicht sehen können, können von diesen ästhetischen Verlockungen nicht affiziert werden, sie fallen eigentlich als Konsumenten aus. Sie sind gesellschaftlich nicht verkehrsfähig, was sich nicht nur auf den Straßenverkehr bezieht. Sie sind bei eingetretener Blindheit in Bezug auf visuelle Reize ablenkungsresistent und damit weniger manipulierbar und so eigentlich gefährlich für eine Gesellschaft, die die Menschen mit den schnellen vornehmlich visuellen Reizen befriedigt und damit stillstellt. Blinde sind nolens volens stärker mit ihrer Innerlichkeit befasst, wodurch sie in vielen Sparten des gesellschaftlichen Lebens zu Höchstleistungen (beispielhaft: die Musik) fähig sind. Sie passen aber damit nicht zum heute vorherrschenden Phänotyp der „außengelenkten Persönlichkeit“ (David Riesman).

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„Es ist wunderbar“, urteilt Juwelierin Manuela Rieck* über ihre multifokalen Kontaktlinsen. Seit sie diese trägt, sieht sie nah und fern wieder perfekt. Für Ihre filigrane Arbeit mit Brillanten, Perlen oder Edelmetallen ist das unerlässlich. * Manuela Rieck gehört zu etwa 200.000 Menschen in Deutschland, die Mehrstärken-Kontaktlinsen tragen. Ihre simultane multifokale MonatsaustauschKontaktlinse ECCO easy plus zoom korrigiert nicht nur perfekt, sondern garantiert auch bei trockenen Augen komfortables Sehen.

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Gesellschaft • Kultursoziologie

Das Hören verliert gegenüber dem Sehen an Bedeutung. War die direkte personale Kommunikation immer gleichzeitig mit Sehen und Hören verbunden, so verliert diese Kommunikationsform an Bedeutung und wird zunehmend durch elektronische Kommunikationsmedien ersetzt, bei denen das Sehen im Vordergrund steht. Intimste Kommunikationen, die sich früher die Verliebten in direkter Interaktion zuflüsterten und damit an leiblicher Präsenz gebunden waren (und somit Geheimnis blieben) werden „ins Netz gestellt“ und sind lesbar, also sehbar, womöglich noch als VideoClip hinterlegt. Selbst das Telefon, die klassische „Hörmaschine“ stellt auf Bilderfolge um, hören ohne zu sehen ist heute unzumutbar.

Die unermessliche Bilderflut der Moderne Die modernen Massen- und Kommunikationsmedien steigern die Bilderflut ins unermessliche. Die Präsenz der Bilder wird so weit getrieben, dass eine Entalphabetisierung und Entschriftlichung von Teilen der Gesellschaft droht. Wie Niklas Luhmann schrieb, sind wir auf dem Rückweg zu einer „oralen“ Gesellschaft, wo in Bildsequenzen dargestellt und erzählt wird, was früher niedergeschrieben wurde. Das Fernsehen und das Internet sind die großen Träger der Bilderflut. Sie gaukeln den Menschen vor, dass sie an den Geschehnissen der Welt hautnah teilnehmen können. Sie verwechseln dabei permanent Mitteilung mit Information, die Mitteilung kommt im Gewande der Information daher, weil Menschen glauben, dass das wahr ist, was sie sehen. Sie erliegen der Suggestion der Bilder, schließlich waren sie ja in Echtzeit dabei, das Ereignis wurde ja lediglich abgebildet. Dass das, was sie sehen, in Wahrheit eine hochselektive, von den Medien inszenierte, ausgewählte und bearbeitete Mitteilung ist, die wenig damit zu tun hat, was wirklich passiert ist, kommt den Bild-abhängigen Medienkonsumenten nicht in den Sinn. Sie machen im Höchstfall

Prof. Dr. Jost Bauch lehrt an der Universität Konstanz Medizinsoziologie

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„Erfahrungen aus zweiter Hand“ (Arnold Gehlen) und glauben dennoch an die Authentizität der Information. So glauben Stadtkinder, Kühe seien lila und Heimbewohner, dass Prof. Brinkmann ein wirklicher Arzt ist.

Wer schlecht sieht, wird ausgeschlossen Wer schlecht sieht, droht von dieser Bilderwelt und damit von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Schlecht sehen ist heutzutage eine Bedrohung der gesellschaftlichen Existenz des Menschen, deswegen wird im Medizinbetrieb alles in Bewegung gesetzt, um diesen Zustand zu überwinden. Früher war das anders. Altersbedingte Sehbehinderungen waren mehr oder weniger normal und man richtete sich mit dieser Krankheit ein. Die Menschen verbrachten mindestens die letzten Jahre ihres Lebens im immer gleichen, überschaubaren Lebensraum, Mobilität war weniger gefragt. Im bekannten Lebensraum konnte man sich trotz Sehbehinderung einigermaßen bewegen, die Ansprüche an die Umwelt waren gering. Heute muss man bis ins hohe Alter mobil bleiben, fit für Fernreisen, um schließlich zuletzt noch Kreuzfahrtfähig zu sein. Dazu muss man sehen können. Mit der zunehmenden Bedeutung des Sehens für die gesellschaftliche Verkehrsfähigkeit steigt die Unduldsamkeit gegenüber Augenerkrankungen. Keine schlechte Geschäftsgrundlage für Augenärzte, die aber zunehmend mit dem universellen medizinischen und ökonomischen Widerspruch zwischen Anspruch und Realisieren-Können fertig werden müssen. Wie sehr der Mensch ein „Seh-Wesen“ ist, zeigt auch sein Umgang mit der Dunkelheit. Wenn man aus dem All des Nachts auf die Erde schaut, so sieht man in den industrialisierten Ballungsgebieten des Planeten die totale Ausleuchtung der menschlichen Lebensräume. Man erstrebt den durchleuchteten Raum als Zeichen für allgegenwärtige Transparenz der Wirklichkeit. Diese ist aber ein Mythos des Rationalismus und der Aufklärung. Sicher ist, dass durch allgegenwärtige Helligkeit der Mensch das Gefühl für Schattierungen, ja „Verborgenes“ verliert, nicht umsonst rührt uns der Kerzenschein mehr an als das Neonlicht. Ob mit dem Besser-Sehen des Menschen seine Aufklärungsfähigkeit oder seine Oberflächlichkeit und manipulative Abhängigkeit steigt, das bleibt zum Schluss die Frage und bedarf weiterer, hier nicht mehr vorzunehmender Ausführungen!

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AMD-Netz • Patient im Blickpunkt

Lokale Vernetzung hilft Wie lokale Vernetzung funktionieren kann, zeigte der Aktions- und Informationstag „Leben mit AMD“ AMD-Netz NRW

am 9. März im Schloss Münster, den das AMD-Netz NRW gemeinsam mit weiteren Partnern organisierte. Patienten lernen verschiedene Hilfsmittel kennen

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u wissen, wer im persönlichen Umfeld welche Hilfsangebote anbietet, ist für jeden Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) von großer Bedeutung. Und wenn alle, die den Betroffenen helfen können, an einem Ort zusammenkommen, ist ein großer Schritt hin zur optimalen Informationsversorgung getan. Rund 350 Patienten, Angehörige und Interessierte informierten sich daher ausgiebig über das Thema AMD. Getreu dem Motto des Tages vor allem über die zahlreichen Möglichkeiten, die helfen, trotz der Erkrankung ein selbstständiges Leben zu führen. „Die meisten sind überrascht, wie vielfältig das Angebot ist und wie sehr es ihnen hilft“, sagt Ursula Witt vom AMD-Netz. An zahlreichen Ständen im Foyer des Schlosses konnten die Besucher ausprobieren, welche Hilfsmittel den Alltag erleichtern: Spezielle PC-Programme vergrößern Texte auf dem Bildschirm, Lupen und Vorlesegeräte ermöglichen die Lektüre der Tageszeitung. Mit Hilfe von Geräten mit Sprachausgabe, beispielweise einer Küchenwaage, die das Gewicht nennt, erfahren die Besucher, dass es trotz geringer Sehfähigkeit möglich ist, den Haushalt zu meistern und selbst Waffeln zu backen. Parallel zum Aktionsprogramm stellten Selbsthilfeund Sehbehindertenverbände, Hilfsmittelhersteller und andere Versorger wie Reha-Lehrer und Pharmaunternehmen ihr Angebot vor. „Die Besucher bekommen hier einen Überblick über die komplette Landschaft der Hilfsangebote“, sagt Witt, „deshalb hoffen wir, dass solche Veranstaltungen auch in anderen Regi-

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onen Nachahmer finden. Letztendlich gibt es dabei nur Gewinner – vor allem die Betroffenen.“ Während im Eingangsbereich das Mitmachen und Ausprobieren im Mittelpunkt stand, wurde eine Etage höher interessiert zugehört: Jeweils rund 150 Zuhörer lauschten den Vorträgen der AMD-Experten. Dabei erfuhren sie unter anderem, wie man eine AMD bemerkt, was man vorbeugend tun kann und welche Therapien heute und in Zukunft helfen können. Im Anschluss an die Vorträge war der Andrang groß: Die medizinischen Referenten, z.B. Professor Pauleikhoff aus Münster, Dr. Lemmen aus Düsseldorf und Dr. Schmitz-Valckenberg aus Bonn, standen für persönliche Fragen zur Verfügung und gingen auf jeden einzelnen Patienten ein. Sowohl die Gastgeber – neben dem AMD-Netz die Akademie des Sehens, PRO RETINA Deutschland, der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen, die Beratungsstelle der Irisschule Münster, die Koordinierungsstelle für Behindertenfragen der Stadt Münster und die Westdeutsche Blindenhörbücherei – als auch die Aussteller freuten sich am Ende des Tages über die zahlreich erschienene und sehr interessierte Besucherschaft. Die AMD-Erkrankten gingen mit vielen neuen und wichtigen Informationen nach Hause, und auch viele Nichtbetroffene wurden für die Bedeutung der Krankheit sensibilisiert. „Toll, dass es so eine Veranstaltung gibt“, so der mehrfach geäußerte Dank der Gäste zum Abschied. Von Marvin Wanders

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Fotos: Angela Mrositzki

Optik • Kantenfilterbrillen

Sehen mit Wellness-Effekt Viele wissen nicht, dass es Spezialprodukte für eine optimale Sehleistung gibt. Der Aufklärungsbedarf sei groß, bestätigt Karin Ruscher. Sie trägt eine Kantenfilterbrille – und ist glücklich damit.

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ür das Thema Augenschutz sei sie von berufswegen sensibilisiert, sagt die sympathische Münchnerin, die in einer Apotheke arbeitet. Regelmäßig lässt sie ihre Augen vom Augenarzt untersuchen. Oder sie geht zu Trio Optik am Sendlinger Tor. Dort fühlt sie sich gut aufgehoben, hat sie doch eine ausführliche Beratung erfahren, als es notwendig wurde.

die ihm das neueste Modell aus der Wellness-Protect Serie von Eschenbach zum Test empfahl. Die Stärken dieser Brille gehen weit über eine herkömmliche Sonnenbrille hinaus. Die getönten Gläser haben sogenannte Kantenfilter, die energiereiches blaues Licht abblocken und so die Netzhaut schützen. Seitenblenden und ein Schutz am oberen Fassungsrand verringern den Lichteinfall, seitliche Belüftungsschlitze verhindern das Beschlagen der Gläser, Kontraste werden sichtbar verstärkt. Alle Schutzfunktionen zusammengenommen machen seitdem Karin Ruschers Vater das Sehen wieder angenehmer.

Kantenfilter bieten Lichtschutz Ihr Vater klagte in Folge einer Grauer-Star-Operation über erhöhte Lichtempfindlichkeit. Eine normale Sonnenbrille halft nicht, die Blendung zu mindern. So nahm die Tochter den Vater mit zu einer umfassenden Beratung bei Augenoptikermeisterin Ulrike Rüdiger,

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Aber auch sie selbst kennt das Problem: „Im Frühjahr und Sommer bin ich durch meine Allergie extrem licht-

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Kantenfilterbrillen • Optik

und blendungsempfindlich und kneife häufig die Augen zusammen. Deshalb wollte ich die Brille ausprobieren.“ Der Test fällt positiv aus, sie entscheidet sich für die Gläser, jedoch in der Kombination mit dem Sonnenbrillenmodell einer Premium-Modemarke. Jetzt sei sie rundum versorgt, sagt sie, denn individueller Sehkomfort gehe ihr über alles. Nicht zuletzt deshalb trägt sie neben ihrer modischen Korrektionsfassung noch Kontaktlinsen (ihre Werte -3.75 /- 4.25) und nutzt so das gesamte Spektrum der optischen Korrekturmöglichkeiten. Früher aktive Volleyballerin, sei sie seit gut zwei Jahren mit Pilates „unterwegs“ (Anmerkung der Redaktion: die PilatesMethode ist ein systematisches Ganzkörpertraining) und beim Skilaufen trägt sie selbstverständlich ihre Sportbrille. Wonach aber entscheidet sie am Morgen, ob Brille oder Kontaktlinse den Vorzug bekommen? Je nach Tagesform, wie gut es mit der einen oder anderen funktioniere, das gelte auch für die Wellness-ProtectBrille, mit der sie insgesamt sehr gut zurecht komme. Jedenfalls sei das Sehen für sie angenehmer als mit der gewöhnlichen Sonnenbrille, betont Ruscher.

Sonnenbrillen mit Schutzfunktion „Wir haben hier ein hochwertiges Glas, was die Filterung des Lichtes betrifft“ erklärt Ulrike Rüdiger und ergänzt: „Gleichzeitig ist es tauglich zum Autofahren, was bei den normalen Kantenfilterbrillen nicht gegeben ist.“ Die Augenoptikerin beginnt ihre Beratung für gewöhnlich mit dem Hinweis, dass das Sonnenlicht heute wesentlich aggressiver sei als noch vor wenigen Jahrzehnten. „Früher hatte ich im Urlaub mein Tiroler Nussöl dabei (lacht!), heute benötige ich Lichtschutzfaktor 40! Früher hat man sich in die Sonne gelegt, null Schutz gehabt, hat vor sich hin gebrutzelt und ausgeschaut wie eine Speckschwarte. Heute gehe ich im März in den Biergarten und nach einer halben Stunde fühlt es sich an, als ob sich die Haut ablöst.“ Die Informationen über die Folgen schädlicher UV-Strahlung in der Tagespresse oder im Radio seien viel zu gering, mahnt Rüdiger. „Das Auge kann man nicht eincremen! Da braucht es eine vernünftige Sonnenbrille.“

Der Gelbton ist gewöhnungsbedürftig Die Aufklärung der Optikerin eröffnete Karin Ruscher den Einstieg ins Wellness-Sehen und die Annäherung an die spezielle Brille. Ulrike Rüdiger: „Ich sage meinen Kunden immer: Stören Sie sich nicht an dem Gelbton.

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Augenoptikmeisterin Ulrike Rüdiger (rechts) nimmt sich Zeit für die Beratung ihrer Kundin Karin Ruscher

Wenn Sie etwas Gutes für Ihre Augen wollen, müssen wir da durch. Es dauert vielleicht zehn Minuten, bis das Gehirn diese Umstellung verarbeitet hat. Wichtig ist, dass der Kunde weiß, warum die Farbe der Gläser so ist und was sie bewirkt. Damit er die Notwendigkeit wirklich einsieht, hilft unter anderem der Vergleich mit dem Sonnenschutz der Haut. Das Auge tut nicht weh, ein Sonnenbrand schon! Deshalb machen diese Gläser meistens Sinn, denn wir sehen gerade bei der Altersgruppe der 50-Jährigen immer häufiger Makula-Schädigungen als Folge zu starker Sonneneinstrahlung.“

Die Ästhetik entscheidet mit Und noch eine weitere Erfahrung hat die Münchener Optikerin gemacht: Ungeachtet aller Funktion sei die Ästhetik mitentscheidend. Auch bei Sehhilfen sei das Aussehen keine Nebensache, betont sie. „Einer jüngeren Kundin kann ich zehnmal erklären, dass die Funktion sinnvoll ist – wenn das Design nicht ihrem Geschmack entspricht, wird sie der Logik nicht folgen.“ Karin Ruscher bestätigt: „Sehkomfort ist wichtig, aber auch das Design sollte stimmen, weil ich die Brille häufig trage und mich alle mit ihr sehen.“ Entspanntes Sehen sei für viele ihrer Kundinnen eine qualitative Lebensbereicherung, resümiert die Optikerin. Erholung pur fürs Auge – wie ein Aufatmen. „Sie setzen die Brille auf und das Auge macht ganz entspannt „ahhhh“, mimt sie den Effekt. „Das ist so!“, bestätigt Karin Ruscher. Inzwischen ist es später Abend. Sie verabschiedet sich und verstaut ihre Brille im Etui. Ganz entspannt. Von Angela Mrositzki

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Kultur + Reisen • Tansania

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„Jambo!“ Dies ist der gängige Gruß im ostafrikanischen Tansania und bedeutet etwa „Hallo, wie geht’s?“. Wer das versteht, antwortet „Si Jambo – alles bestens.“ Und tatsächlich: Das Land ist weit davon entfernt, die

Der Bismarck-Felsen im Victoria-See erinnert an die Kolonialepoche

E

her befindet sich Tansania auf dem Weg zu einem Schwellenland – si jambo! Man ist freundlich, mehr wohl noch als im gesamten Rest des schwarzen Kontinents. Viele Besucher steuern als erstes den internationalen Flughafen von Sansibar an und legen einen längeren Aufenthalt auf der exotischen Gewürzinsel ein, die einstmals deutsch war und gegen Helgoland eingetauscht wurde. Nein, stimmt gar nicht ... Der Mythos, von Bismarck losgetreten, besteht bis heute fort. Tatsache ist: Sansibar war nie deutsch und Helgoland gab’s für lediglich ein paar Konzessionen; die Engländer waren froh, den „Hosenknopf“, wie er damals hieß, loszuwerden. Deshalb, als Beweis sozusagen, kann man auf Sansibar heute das Schild des alten Kaiserlichen Konsulats bewundern – und noch so einiges. Stone Town ist ein visueller Höhepunkt. Diesen geschichtsträchtige Kern der Inselhauptstadt darf man auf einer Tansania-Tour keinesfalls versäumen.

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üblichen Afrika-Klischees von Armut und Instabilität zu erfüllen. Sansibar war schon den alten Griechen und Chinesen bekannt, bevor Portugiesen, Araber und Briten ihre Gastspiele einlegten. Manche heutigen Besucher wollten zwei, drei Tage in dem faszinierenden Gassengewirr verbringen, sie blieben zwei, drei Wochen. Und hängten dann vielleicht noch eine gleich lange Zeit an, um die Palmenstrände an der Ostküste Sansibars zu erkunden, die zu den schönsten der Welt zählen. Denn mehlweißen Sand, wo sonst findet man so etwas? Dazu blitzblaues Lagunenwasser und herrliche Tauchgründe. Sansibar hat so ziemlich alles, was das an Fernweh leidende Herz begehrt.

Abenteuer am Kilimanjaro Der Brocken des festländischen Tansanias (viermal so groß wie die Bundesrepublik) war aber tatsächlich mal deutsch. Zu Kaisers Zeiten dehnte sich dort die Kolonie Deutsch-Ostafrika und in ihr erhob sich, wie man damals frotzelte, „Deutschlands höchster Berg“, der schneebedeckte Kilimanjaro mit fast 6000 Metern. Kalt ist es auf dem „Kili“ weiterhin, obwohl der einst mäch-

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Tansania • Kultur + Reisen

Sehenswert: Stone Town (Alt-Sansibar) aus der Luft

An Kokospalmen herrscht kein Mangel auf der Insel Sansibar

Si jambo! Dies ist „Captain Octopus“ – ihm geht es gut

Die Giraffen zeigen sich unbeeindruckt von den Safari-Teilnehmern

Eis und Schnee: Kalt ist es auf dem Kilimanjaro

Hakuna matata – für jedes Problem findet sich eine Lösung

tige Gipfelgletscher im Zeichen der Erderwärmung arg zusammengeschmolzen ist. Etwa 20.000 Kletterer aus aller Welt erklimmen ihn im Jahr und blättern für das Erlebnis mindestens 1.000 Dollar pro Kopf hin. Und gar nicht wenige bleiben auf der Strecke: Herzversagen, Lungenödem. Wer nicht körperlich si jambo ist, sollte das Abenteuer gar nicht erst ins Auge fassen. Alternativ bietet sich eine Vielzahl von Safaris in Tansanias weltberühmte Tierreservate an, ganz zuvorderst in die Serengeti, die sich unweit vom „Kili“ erstreckt. Dort werden Herz und Lungen nur von den aufregenden Szenarien beansprucht, die das afrikanische Wildgetier bietet, und bleiben heil. Die Kreditkarte muss allerdings ebenfalls bluten und nicht zu knapp. Tansania ist ein ausgesprochenes Billigland, aber alles touristisch Organisierte ist sehr teuer, schon wegen fetter Eintrittsgebühren in die Nationalparks. Also bei schmaler Kasse mal hinreisen, wo es auch ohne Organisation und Animation abgeht? Das ist in Tansania mit seinem ausgedehnten und preiswerten

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Reisebusnetz ohne weiteres gefahrlos möglich, aber Vorsicht ist dennoch angesagt. Auf dem Land wird es nämlich schnell wieder sehr traditionell-afrikanisch. Das heißt, man lebt von dem, was der Boden hergibt, und das reicht gerade für den Eigenbedarf. Nach Restaurants, Wochenmärkten und anderen Futterkrippen wird man dann vergeblich Ausschau halten. Man mag viele lächelnde Gesichter sehen, aber davon wird man nicht satt. Das Gebot der Stunde ist also, die Städte aufzusuchen; von dort kann man seine Kreise ziehen und wird immer noch eine Menge wahres Afrika kennenlernen. Man spricht übrigens wenig Englisch in Tansania, und vom einstigen Deutsch verblieb nur noch die „Shule“. Die Landessprache ist Swahili. In der wird man außer „Jambo“ immer wieder hören: „Hakuna matata – kein Problem!“ Was durchaus zutrifft. In einem Land, in dem nicht alles bis aufs Kleinste geregelt ist, findet man für jedes Problem eine Lösung. Text und Fotos von Roland Hanewald

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Rätsel • Mitmachen und gewinnen

Fluss durch Kufstein (Tirol)

Emirat Strom am Per- Fels, durch sischen Schiefer London Golf

BeFluss indischer königzahlung Wasser- liches durch pro Landgut Florenz Stück büffel

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schwäbischer Höhenzug

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Spaß, Freude

amerik. heißes gängiges Freihandelszone Alkoholdiplomagetränk Motorrad (Abk.)

tisches Schriftstück

großer Wasservogel

Ausscheiein dungsDruckorganver-

religiöses Lied

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Blechblas- nisch: instru- Löwe ment nordisches Göttergeschlecht Haarwuchs an der Stirn

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dt. Erfinder des Telefons †

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eine Zitatensammlung Vorname des westAutors franz. Greene Depar-

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Teilnahmeschluss: 10.05.2013. Schicken Sie das Lösungswort per Postkarte an: autentic.info GmbH / Postfach 1410 / 88230 Wangen oder per E-Mail an: media@autentic.info Das Lösungswort des letzten Rätsels lautete: Weihnachtsbaum. Gewonnen hat Herr Reinhard Zamzow aus Magstadt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.

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A S E R T B R A U K A ME H H I M A G T L E WO L L

WEIHNACHT

in den letzten sieben Tagen

vormals, früher

austraInsektenlischer puppen Laufvogel

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weibliche Märchengestalt

8 6

babylonische Gottheit

magische Silbe der Brah- 7 manen Teil

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kurz für: eine

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Abk.: Violoncello

Einzeller

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Amtsbezirk eines Bischofs

Ort bei Gronau (Münsterland)

Haushaltsplan

Stoßgerät

exakt

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Abk.: Anmerkung

Kfz-Z. Mettmann

Abk.: Agentur

Bewohner der ‚Grünen Insel‘

weiches Baumwollgewebe

Zu gewinnen gibt es diesmal eine Leselupe von Eschenbach Optik

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Produkt vom Schaf

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englisch: deutsch

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Lösungsmittel

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Luft-Firmament

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Fluss durch Gerona (Span.)

A K K V E R R O G A N B G A U O U T

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Gruppe, Reihe

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Impressum / Vorschau • Die letzte Seite

Impressum

Kurz vor Schluss

ISSN: 1612-9865

Herausgeber + Chefredakteur Heinz Jürgen Höninger E–Mail: hjh@autentic.info Redaktion Susanne Wolters (Ltg.) E–Mail: sw@autentic.info

Heuschnupfen So können Sie die Pollenbelastung senken

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Für Pollenallergiker beginnt das Frühjahr mit geröteten, tränenden und brennenden Augen. Zwar lässt sich der Kontakt mit Pollen nicht völlig vermeiden, doch einige Maßnahmen helfen, die Belastung zu senken:

Internet www.augenlicht.de, www.autentic.info Wissenschaftliche Beratung Dr. med. Gudrun Bischoff Prof. Dr. med. Fritz Dannheim Gestaltung autentic.info, Wangen, Nicole Kappe Verlagsanschrift autentic.info GmbH Zunftwinkel 7, D–88239 Wangen im Allgäu Anzeigenverkauf und Disposition Michaela Einhauser Tel. 07522/93 10 73 Fax 07522/707 98 32 E–Mail: me@autentic.info Anzeigenverkauf Karin Burghardt Tel. 02054/155 29 Fax 02054/155 28 E–Mail: kb@autentic.info Abonnement/Leserdienst Tel. 07522/93 10 73 Fax 07522/707 98 32 E–Mail: abo@augenlicht.de Anzeigenpreise Preisliste Nr. 7 (1. Januar 2013) Bezugspreise Einzelheft 5 Euro (inkl. Mwst. zzgl. Versand) Abonnement Inland: 17 Euro (inkl. MwSt. und Versand) für 4 Ausgaben Abonnement Ausland: 22 Euro (inkl. MwSt. und Versand) für 4 Ausgaben Abonnements verlängern sich jeweils um ein ­weiteres Jahr, wenn sie nicht vier Wochen vor Ablauf eines Bezugsjahres gekündigt werden. Bankverbindungen Postbank Dortmund BLZ 440 100 46, Konto 3502 36–467 Gerichtsstand und Erfüllungsort Ulm / Wangen im Allgäu Gesamtherstellung F&W Mediencenter GmbH Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg Augenlicht VisionCare ist Preisträger des Medienpreises 2004 des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA)

• Duschen und waschen Sie Ihre Haare jeden Tag abends. • Halten Sie besonders während der Blühperiode und vor allem abends die Fenster geschlossen. • Lüften Sie Ihre Tageskleidung nicht draußen und hängen Sie sie nicht im Schlafzimmer auf. • Staubsaugen Sie täglich. • Achten Sie beim Autofahren darauf, dass die Fenster geschlossen sind. • Verzichten Sie auf Wanderungen, Joggen und Picknick während starken Pollenfluges. • Vermeiden Sie Gartenarbeit, vor allem Rasenmähen und Hecken schneiden. • Verbringen Sie Ihren Urlaub am Meer oder im Hochgebirge.

Weltglaukomwoche Das Augenlicht im Auge behalten Tag für Tag die Welt zu sehen, ist wundervoll – solange die Augen gesund sind. Nur merken wir leider nicht immer, wenn eine Augenkrankheit uns schleichend den wichtigsten unserer Sinne nimmt. Eine der häufigsten Krankheiten, die das Sehvermögen bedroht, ist das Glaukom. Während der Weltglaukomwoche vom 10.-16. März informierten Augenärzte weltweit über diese Volkskrankheit. „Das Tückische am Glaukom ist, dass es in den allermeisten Fällen keine Schmerzen verursacht und dass die Patienten oft über Jahre hinweg keine Symptome bemerken, bis schon ein großer Teil des Sehnervs abgestorben ist“, erläutert Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (Mainz). Er rät deshalb zum Sehnerv-Check: „Der Augenarzt kann bei einer Früherkennungsuntersuchung, bei der er den Sehnerv kontrolliert und den Augeninnendruck misst, die Krankheit schon frühzeitig erkennen – und dann meist ein Fortschreiten verhindern.“ (Quelle: BVA)

Im nächsten Heft

• Was Patienten erwarten: Individuelle Therapie und Diagnose • Verfahren der Refraktiven Chirurgie: Sehkorrektur mit dem Laser; Intraokularlinsen • Low Vision: Licht + Beleuchtung • Kontaktlinsen: Linsentypen für alle Fälle • Optik: Stil + Komfort • ... und vieles mehr

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Vertrauen Sie Ihrem Augenarzt Bei der Voruntersuchung zu meiner Augen-OP haben mir die Pentacam®-Ergebnisse Sicherheit gegeben und mir die Angst genommen. Ich bin froh, dass mein Augenarzt diese Hightech nutzt und fühle mich hier gut aufgehoben.

Dass ich ein Glaukom habe, wurde durch meinen kompetenten Augenarzt herausgefunden. Ich bin sehr dankbar, dass er meine Vorderkammer vermessen hat. So konnte ein Fortschreiten des Glaukoms verhindert werden.

Und übrigens: Die Messung ist kontaktlos, also absolut hygienisch und dauert nur 2 Sekunden. Ein großes Plus für Sie!

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