Augenlicht 03 2012

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Studienergebnisse Gute Noten f端r AUGENLICHT Makuladegeneration Personalisierte Medizin Brillendesign Aktuelle Trends


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10 Makuladegeneration

Am erfolgreichsten ist die Behandlung der feuchten AMD, wenn sie regelmäßig per OCT überwacht und individuell durchgeführt wird.

Medizin

30 Beste Sicht im Büro

Die Arbeit im modernen HightechBüro stellt hohe Anforderungen an die Augen. Spezielle Brillengläser für den Nahbereich ermöglichen entspanntes Sehen.

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Makuladegeneration „AMD ist nicht gleich AMD“ Interview mit Prof. Holz

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20 Migräne Schmerztagebuch führen

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Stammzellen Transplantation kann Sehvermögen zurückgeben

Patient im Blickpunkt

Alterssichtigkeit Trifokale Intraokularlinse

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Initiative Augenlicht Expertenbündnis informiert

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Trockene Augen Diagnose und Therapie

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AMD-Netz NRW Netzwerk schlägt Brücken

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Makuladegeneration Personalisierte Medizin

Optik 30

Sehen im Büro Rundum beste Sicht am Arbeitsplatz

Design + Mode 32

Brillentrends Fassungen zeigen Farbe

Rubriken 06

Editorial

Pro Retina Symposium für Patienten

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Spektrum Nachrichten

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Genossenschaft Forschung finanzieren

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Preisrätsel Mitmachen und gewinnen

Kontaktlinsen

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Die letzte Seite Aktuelles, Vorschau, Impressum

Brillendesign Aktuelle Trends

Silhouette

Die Brillen der Saison setzen auf Farbe – der Herbst 2012 wird in ein buntes Spektrum getaucht. Intensive Farben und elegante Formen geben den Ton an.

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Studienergebnisse Gute Noten für AUGENLICHT

32 Buntes für den Herbst

Neuroprotektion Die Degeneration aufhalten

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KGS/Neostyle

AAD

Rodenstock

Inhalt 3 |2012

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Multifokale Linsen Linse ergänzt Gleitsichtbrille

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Editorial

4,5 von fünf Sternen Liebe Leserinnen, liebe Leser, von Patienten bewusst. Dies förderte sein persönliches und wissenschaftliches Interesse für die Versorgungsforschung. 2008 initiierte er deshalb die Gründung der Forschergruppe Münster, welche die Versorgung von AMD-Patienten und die Arbeitsweise von Versorgern interdisziplinär analysiert. Mittels qualitativer und quantitativer Studien bei Patienten, Ärzten und sozialen Versorgern konnten Versorgungslücken empirisch identifiziert und beschrieben werden. Mit der Forschergruppe Münster leistete er so bedeutende Beiträge zur Versorgungsforschung im Bereich der AMD. Die Forschungsergebnisse und der Wunsch, anderen Patienten zu helfen, haben zur Gründung des AMDNetz NRW geführt (lesen Sie dazu auch den Artikel auf Seite 18). Als 1. Vorsitzender leitet Prof. Meffert den gemeinnützigen Verein und verantwortet insbesondere die begleitende Versorgungsforschung. In diesem Zusammenhang wurde dann auch im Rahmen einer Masterarbeit unser Augenlicht VisionCare untersucht.

zunächst einmal möchte ich meinen Dank an die vielen Abonnenten aussprechen, die an der Befragung der Universität Münster unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert teilgenommen haben. Sie haben uns so gut benotet, dass ich es erst nicht glauben mochte: Sie sind hoch zufrieden mit dem Heft (4,4 von 5 möglichen Punkten), wollen das Abonnement weiterführen (4,7) und uns weiterempfehlen (4,5). Für Sie sind „alle Artikel lesenswert“ und Ihnen ist das „Themenspektrum nicht zu hoch“. Herzlichen Dank! Auch an Prof. Meffert. Er blickt auf über 100 Promotionen und mehrere Habilitationen zurück. Darüber hinaus war er Mitglied in Aufsichtsräten einiger namhafter Konzerne, u.a. bei BASF Coatings, Henkel und Kaufhof Warenhaus. Während seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung von 2002 bis 2005 setzte er sich besonders für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ein sowie das Netzwerkmarketing und Stiftungskooperationen und den Bereich Versorgungsforschung. Seit 2005 ist Prof. Meffert selbst an der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erkrankt. Durch die eigene Betroffenheit wurden ihm zahlreiche Herausforderungen und Problemstellungen im Versorgungsprozess

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Was soll ich sagen? Es macht mich stolz. Wie schon ein paar Jahre zuvor, als wir den Medienpreis der Augenärzte errungen haben. In der Laudatio stand: „Augenlicht ist ein nicht mehr wegzudenkendes Medium für die Patienten ... Augenlicht hat sich um die Darstellung

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Editorial

der Augenheilkunde in der Öffentlichkeit verdient gemacht.“ Jetzt, acht Jahre später, bestätigt eine wissenschaftliche Untersuchung, dass wir seit 1994 unsere Leserschaft nicht nur inhaltlich bestens bedient haben, sondern dass diese eine besonders interessante Gruppe ist. Darüber belegt die Studie sogar noch, dass jeder achte der befragten Augenärzte uns regelmäßig selbst liest (herzlichen Dank, liebe Doctores). Wichtig ist aber die Erkenntnis, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, keine typischen, „nur“ an Ihrer Leidensproblematik Interessierten sind. Sie sind offen, proaktiv, kümmern und interessieren sich über die eigene Betroffenheit hinaus. Deshalb führen Sie alle Kategorien als Spitzenreiter an. Sie interessieren sich am meisten für die Themen „Augenerkrankungen und Sehbehinderungen“, „Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten“, „Sehhilfen und Brillen“, „Tipps zur Bewältigung des Alltags“, „Ansprechpartner für Fragen“ und „Erfahrungsberichte anderer Betroffener“. Gratulation: Sie sind echte Sehexperten! Ja, Sie haben uns in der Befragung zu dem qualifiziert, was wir 1994 beabsichtigt haben: ein Magazin herauszugeben, das die Menschen für das Themen Sehen an sich interessiert. Nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Angehörigen. Denn Menschen mit Sehproblemen sind auch ganz normale Menschen, die alle möglichen Chancen (auch die modischen) über ihre spezielle Betroffenheit hinaus erfahren wollen. Nicht nur die medizinischen, die therapeutischen – sondern auch die der vorhandenen Hilfsmittel (die nicht von der Kasse bezahlt werden) und vor allem auch die des guten Aussehens. Wer schon schlecht sieht, muss nicht auch noch schlecht aussehen. Wir berichten deshalb über Brillenmode mit der gleichen Überzeugung wie über Therapien. Auch über moderne Brillengläser, denn die heben den Sehkomfort gewaltig. Ich kann das mit meinen eigenen Gläsern nur bestätigen. Billige Ware aus

Kontakt Telefon: 07522 / 93 10 74 Telefax: 07522 / 707 98 32 Mail: hjh@autentic.info www.augenlicht.de

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China kommt mir nicht vors Auge, sondern nur Qualität nach DIN-Norm. Gesundheit hat mit Sicherheit, Vertrauen und Wohlfühlen zu tun. Damit meine ich nicht Wellness. Wir haben uns vielmehr mit dem Magazin früh an der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerichtet, wonach Gesundheit nicht nur Abwesenheit von Krankheit ist, sondern auch psychische und soziale Wohlbefindlichkeit bedeutet. Wer schlecht sieht, kann sich sehr wohl psychologisch und sozial so orientieren, dass er sich besser, also gesünder fühlt – wenn er die zusätzlichen Chancen nutzt bzw. nutzen kann. Doch dazu muss er sie kennen. Darum kümmern wir uns. Darum geben wir vier Mal im Jahr dieses Magazin heraus. Ihr positives Votum hilft uns enorm dabei. Besonders, weil Sie es mit einer weiteren, für Journalisten ganz wichtigen Qualifizierung versehen. In der Studie haben Sie uns quasi das Prädikat „objektiv und unabhängig“ verliehen. Auch hier: danke! Es gibt noch viel zu tun. Denn der Gesundheitsmarkt wächst. Er muss vom Gesetzgeber gegen Wildwuchs geschützt werden, aber nicht verwaltet und bar jeglicher Selbstbestimmung. Patienten müssen Wahlfreiheit haben in Therapie und Hilfsmitteln. Sie sollten sich nicht zufrieden geben mit dem von Kassen und Gesetzgeber Zugedachten. Meine Gesundheit gehört mir – und um die will ich mich ausreichend kümmern können. Dazu benötigen wir aber objektive und engagierte Information. Dafür steht Augenlicht VisionCare. Und dafür werde ich in den kommenden Jahren persönlich einstehen. Herzlich Ihr Heinz Jürgen Höninger Besuchen Sie uns online unter www.augenlicht.de

Anschrift Augenlicht VisionCare autentic.info GmbH Zunftwinkel 7 D-88239 Wangen im Allgäu

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Spektrum • Nachrichten

Seh-Check Sehtest kann Leben retten

KGS

(KGS) In einer Emnid-Studie sprachen sich 89 % der Befragten dafür aus, dass Verkehrsteilnehmer regelmäßig einen Sehtest machen sollten. Die Praxis sieht jedoch anders aus. Gerade bei Menschen, die keine Brille oder Kontaktlinsen tragen, liegt der letzte Sehtest oft schon Jahre zurück. Das zeigt die aktuelle Allensbachstudie zum „Sehbewusstsein der Deutschen“. Im Zuge der laufenden Verkehrssicherheitskampagne von Kuratorium Gutes Sehen (KGS) und VdTÜV kann jeder seine Augen noch bis Ende Oktober kostenfrei testen lassen. Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer (Foto) unterstützt als Schirmherr die Kampagne: „Was wir von anderen Verkehrsteilnehmern erwarten, sollte selbstverständlich ebenso für uns selbst gelten. Dazu gehört auch, nur dann ein Fahrzeug zu führen, wenn ein ausreichendes Sehvermögen vorhanden ist.“ Im Zuge der Kampagne bieten viele Augenoptiker bis Ende Oktober kostenfreie Sehtests an. Infos: www.seh-check.de

Blindenverbände Mehr Fachpädagogen gefordert

Spendenaktion Individuelle Brillen für Bedürftige

(wds) Anlässlich des „Internationalen Tags des weißen Stockes“ der Vereinten Nationen am 15. Oktober machten Selbsthilfeorganisationen darauf aufmerksam, dass nach ihren Schätzungen in Deutschland 400 Blinden- und Sehbehindertenlehrer fehlen. Blinde Kinder müssten von Lehrern unterrichtet werden, die keine Blindenschrift beherrschten, und sehbehinderte von solchen, die sich mit Sehschärfe, Gesichtsfeld und Blendempfindlichkeit kaum auskennen würden. Nur fünf Hochschulen vermitteln das dafür nötige Fachwissen. Die wenigen Sonderpädagogen, die jedes Jahr ihren Abschluss machten, reichten bei weitem nicht aus, um die freien Stellen zu besetzen. Verschärft werde das Problem dadurch, dass sich Deutschland durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet habe, für die Inklusion behinderter Menschen auch in der Beschulung zu sorgen. Das bedeute, dass in Zukunft noch mehr Blinden- und Sehbehindertenpädagogen gebraucht würden als heute, sagte Renate Reymann, die Präsidentin des Deutschen Blindenund Sehbehindertenverbandes (DBSV). Uwe Boysen, der Vorsitzende des Fachverbandes DVBS, plädiert für eine Wahlfreiheit von behinderten Kindern und deren Eltern zwischen Förderschule und Regelschule. Auch Ute Palm, die stellvertretende Vorsitzende von Pro Retina Deutschland, machte den Bedarf an ausgebildeten Sonderpädagogen deutlich. „Versuchen Sie mal jemandem, der nie gesehen hat, zu erklären, wie hoch der Kölner Dom ist“.

Eine besondere Aktion findet vom 15. Oktober bis zum 30. November 2012 in Berlin statt: 3.000 Bedürftige erhalten kostenlos individuell angepasste Brillen. Gemeinsam setzen sich der Deutsche Caritasverband (DCV) und der Zentralverband der Optiker (ZVA) mit der Aktion „Gutes Sehen für alle“ dafür ein, dass auch arme Menschen die Brille bekommen, die sie brauchen. Zudem fordert der DCV eine Änderung der gesetzlichen Regelungen. Mit Unterstützung der Berliner Caritas und der Augenoptikerinnung Berlin sollen in den kommenden Wochen 3.000 Menschen mit einer Brille versorgt werden. Dafür spenden die Firma Essilor 6.000 Brillengläser und die Firma Silhouette 3.000 Brillenfassungen. Die Aktion ist ein Element der Caritas-Kampagne „Armut macht krank. Jeder verdient Gesundheit“: www.jeder-verdient-gesundheit.de

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Woche des Sehens Zum zwölften Mal vielfältige Aktionen Vom 8. bis 15. Oktober 2012 informierten Augenärzte, Selbsthilfeorganisationen und internationale Hilfswerke wieder über Augengesundheit, Sehbehinderung und Blindheit. Unter der Schirmherrschaft der Fernsehjournalistin Gundula Gause fanden im gesamten Bundesgebiet Aktionen zum Thema „Wir sehen uns!“ statt. Zugleich setzt die Woche des Sehens vermehrt auf das Internet: www.woche-des-sehens.de

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Nachrichten • Spektrum

Meinungsumfrage Der Stellenwert der Augengesundheit In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen KRC Research befragte das Unternehmen Bausch + Lomb mehr als 11.000 Menschen in elf Ländern (Deutschland, Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien Indien, Italien, Japan, Russland, Spanien und USA), um aktuelle Gewohnheiten und Wahrnehmungen rund um das Thema Augengesundheit zu messen. Die Meinungsumfrage ergab, dass weltweit die Augengesundheit aus dem Blickfeld gerät. Die Befragten würden eher eine Gliedmaße oder zehn Jahre ihres Lebens opfern, als das Augenlicht zu verlieren – doch nur ein Drittel unternimmt die notwendigen Schritte, um die Sehkraft zu erhalten. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: • Wenn sie die Wahl hätten, würden die befragten Personen lieber ihren Geschmackssinn (79 %), ihr Gehör (78 %), eine ihrer Gliedmaßen (68 %) oder zehn Lebensjahre (67 %) opfern, als auf ihr Augenlicht zu verzichten. • Drei Viertel würden eher auf die Hälfte ihres Gehalts verzichten, als dauerhaft 50 % ihres Sehvermögens einzubüßen. • 68 % erklärten, sich mit dem Thema Augengesundheit auszukennen. Das steht jedoch im Widerspruch dazu, dass nur 21 % ihre Augen in den letzten fünf Jahren regelmäßig untersuchen ließen. • Bei Frauen bestand eine höhere Wahrscheinlichkeit als bei Männern, dass sie Schritte unternehmen, ihr Augenlicht zu schützen, z.B. durch eine Sonnenbrille (81 % gegenüber 77 %), gesunde Ernährung

(82 % zu 75 %) oder Verzicht auf Tabakkonsum (79 % zu 73 %). • Bei Verheirateten war die Wahrscheinlichkeit höher als bei Singles, dass sie im letzten Jahr eine Augenuntersuchung durchführen ließen (46 % Verheiratete, 38 % Singles). • Unter denen, die keine regelmäßigen Augenuntersuchungen durchführen ließen, erklärten 65 %, dass sie den Arzt nicht konsultiert hätten, da sie keine Symptome gehabt hätten. 60 % gaben an, dass sie eine „klare Sicht“ gehabt hätten. • 97 % der befragten Ärzte glauben, dass die Verbraucher nicht ausreichend über das Thema Augengesundheit informiert sind. • 94 % der Augenärzte gaben an, dass Frauen besser für ihre Augengesundheit sorgen als Männer. Zudem zeigte die Studie einige hartnäckige Mythen zum Thema Sehkraft und Augengesundheit auf: • 44 % waren überzeugt: „Ich brauche keine Augenuntersuchung, solange ich keine Probleme habe“, während 42 % glaubten: „Wenn ich sehen kann, müssen meine Augen gesund sein.“ • Fast vier von zehn Personen (39 %) glaubten: „Der einzige Grund, einen Augenarzt zu konsultieren, sind Sehkorrekturen.“ • In Bezug auf ihre Augen erklärten 30 % der Befragten: „Wenn ich keine Schmerzen habe, habe ich auch nichts Ernstes.“ Mehr unter www.bausch.com/barometer.

Schon Tradition sind drei Benefizaktionen zugunsten der Stiftung Auge im Rahmen der jährlichen Kongresse der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) im September in Berlin. Auch in diesem Jahr beteiligten sich wieder Hunderte Augenärzte. Auf einer Art Auction wurden sechs Kunstwerke von zwei namhaften Teilnehmern der Documenta, Rosemarie Trockel und Lawrence Weiner, versteigert. Frühmorgens fand der Eye Run statt, ein Fünf-Kilometer-Lauf durch den Treptower Park. Abends besuchten mehr als 200 Gäste ein Konzert in einer Kirche in Kreuzberg. Insgesamt kamen mehr als 10.000 Euro an Spenden zugunsten der Stiftung Auge zusammen.

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stefan-zeitz.de

Stiftung Auge Alles für den guten Zweck

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Medizin • Makuladegeneration

„AMD ist nicht gleich AMD“ Die Behandlung der feuchten AMD lässt die Zahl der Neuerblindungen in einigen Ländern sinken. In Deutschland bleiben die Ergebnisse in der Praxis jedoch hinter den Möglichkeiten zurück. Warum ist das so – und was ist zu tun?

M

it dem aktuellen Stand von Forschung, Diagnose und Therapie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) befassten sich sowohl der Weltkongress der Selbsthilfeorganisation Retina International Mitte Juli 2012 in Hamburg als auch der augenärztliche Fachkongress der Deutschen Ophthalmologischeen Gesellschaft (DOG) Ende September 2012 in Berlin. Fasst man die entsprechenden Pressemitteilungen zusammen, dann gibt es „die“ AMD nicht mehr. Vielmehr ist die Erkrankung sehr vielgestaltig. Sowohl bei der frühen Form der trockenen AMD, die durch „Drusen“ genannte Ablagerungen gekennzeichnet ist, als auch bei der späten Form der tro-

ckenen AMD, der geographischen Atrophie, können die Augenärzte inzwischen verschiedene Unterformen unterscheiden. Genetische Unterschiede spielen dabei eine Rolle. Im Gegensatz zur trockenen AMD, die langsam voranschreitet, ist die feuchte Form schwerwiegender. Ausgehend von der trockenen Form wachsen bei der feuchten Form Blutgefäße aus der Aderhaut unter die Netzhaut, aus denen Flüssigkeit und Blut austritt. Die zentrale Sehschärfe verschlechtert sich dadurch binnen kürzester Zeit. Da „VEGF“ genannte Signalmoleküle das Wachstum der Blutgefäße anregen, können VEGFHemmstoffe, die in den Augapfel gespritzt werden, das Fortschreiten des Sehverlustes stoppen und die Sehfähigkeit oft sogar verbessern. Zwei VEGF-Hemmer, Pegaptanib (Macugen) und Ranibizumab (Lucentis) sind bereits seit 2006 bzw. 2007 zugelassen, wobei die augenärztlichen Fachgesellschaften Ranibizumab als Mittel der ersten Wahl einstufen. Ein dritter VEGFHemmer (Aflibercept) wird in den nächsten Monaten folgen. Ebenfalls eingesetzt wird das für diese Indikation allerdings nicht zugelassene Bevazizumab (Avastin).

DOG

Die Therapie mit VEGF-Hemmern kann die Zahl der Neuerblindungen reduzieren. Das belegen neue Untersuchungen aus Dänemark und Israel. In Deutschland bleiben die Therapie-Ergebnisse unter Realbedingungen allerdings hinter den Resultaten kontrollierter Studien mit dem Wirkstoff Ranibizumab zurück. Das belegt die aktuelle Studie (WAVE-Studie) einer Wissenschaftlergruppe um Professor Dr. Frank G. Holz von der Universitätsaugenklinik Bonn mit 3470 Patienten, die in 274 Zentren entsprechend den hierzulande etablierten Empfehlungen behandelt wurden. Der Grund liegt vor allem in einer zu geringen Injektionsfrequenz (siehe Interview).

Prof. Dr. med. Frank G. Holz, Direktor der UniversitätsAugenklinik Bonn

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Erschwerend kommt hinzu, dass die Krankheitsverläufe bei der feuchten AMD eine erhebliche interindividuelle Variabilität (Unterschiedlichkeit) aufweisen. Mittels moderner bildgebender Diagnostik konnten jü ngst Biomarker bestimmt werden, die Auskunft ü ber die individuelle Krankheitsaktivität und damit Behandlungsbedü rftigkeit geben, berichtete Prof. Holz auf der Pressekonferenz der DOG. Damit kann die Behandlungs-/Monitoringfrequenz fü r den einzelnen Patienten individuell angepasst werden. Hieraus ergäben sich nicht nur Vorteile fü r die Adhärenz – das ist die Einhaltung der gemeinsam von Arzt und gut informiertem Patienten gesetzten Therapieziele – sondern auch fü r die Belastung der Patienten und den Kostenaufwand fü r das Gesundheitswesen. Herr Professor Holz, wie war die Ausgangssituation, als Sie die WAVE-Studie begonnen haben? Wir kannten die exzellenten Studienergebnisse mit Lucentis (Wirkstoff Ranibizumab) bei der AMD: Erstmals haben sich Sehverbesserungen bei den betroffenen Patienten gezeigt. Aber die Umsetzung derartiger Ergebnisse in der Praxis ist immer mit gewissen Hürden verbunden. Daher wollten wir sehen, wie gut die Therapie unter Alltagsbedingungen funktioniert.

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Könnten Sie kurz die Eckpunkte der Studie skizzieren? In die WAVE-Studie waren bundesweit über 200 Zentren involviert, die mehr als 3.000 Patienten mit feuchter AMD über zwölf Monate beobachteten. In dieser Zeit wurde untersucht, wie sich die Sehschärfe unter Behandlung entwickelt. Die Behandlungsstrategie war dabei nicht vorgegeben.

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Welches sind die wichtigsten Ergebnisse? Zunächst hat sich bewiesen, dass mit den drei initial verabreichten intravitrealen Injektionen im Schnitt eine erhebliche Visusverbesserung erzielt wird. Im weiteren Verlauf ging die Sehschärfe dann allerdings wieder auf Ausgangsniveau zurück – was immer noch wesentlich besser als vor Einführung von Ranibizumab ist. Denn damals hat die Mehrzahl der Patienten regelhaft dramatisch an Sehschärfe eingebüßt.

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Aber befriedigend ist es nicht, wenn man im Vergleich die Studienergebnisse betrachtet. Stimmt, weil wir überzeugt sind, dass man mit noch strikteren Kautelen noch bessere Resultate erzielen kann, z.B. wenn man die Patienten noch stärker motiviert, wirklich jeden Monat zur Kontrolle zu kommen, und, falls die Untersuchungsergebnisse das erfordern,

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Medizin • Makuladegeneration

die Injektion unverzüglich durchführt. Hier sehe ich Potenzial, dass man mit dem aktuellen individuellen Behandlungsschema noch besser werden kann. Dabei sind die ersten drei Injektionen in Abständen von vier Wochen „gesetzt“. Im Anschluss wird aber ganz nach dem individuellen Bedarf des Patienten behandelt.

Patienten erreicht? Da gab es bei Ärzten und Patienten seit WAVE Lernprozesse und ich erwarte, dass die Ergebnisse besser ausfallen. Was könnte nach Ihrer Einschätzung im besten Fall erreicht werden, wenn Lucentis unter Praxisbedingungen so eingesetzt würde wie in den klinischen Studien? Die Resultate könnten sich den Studienergebnissen annähern. Klar werden in Studien selektierte Patienten behandelt und bestimmte Sonderformen der AMD gar nicht oder nur zu einem geringen Anteil berücksichtigt. Allerdings ist AMD nicht gleich AMD – und im Praxisalltag behandeln wir auch Patienten, die nicht in die Studien eingeschlossen werden.

Haben die Patienten denn weniger Injektionen erhalten, als sie nach den bisherigen Erfahrungen mit der bedarfsgesteuerten Therapie benötigen würden? So ist es. Die Erfahrung aus den großen prospektiven Studien zeigt, dass Patienten im Schnitt im ersten Jahr etwas sieben bis acht Injektionen brauchen. In der WAVE-Studie bekamen sie allerdings im Durchschnitt etwas über vier Injektionen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Es gibt Patienten, die aus persönlichen Gründen abspringen, etwa weil sie nicht so regelmäßig zur Visite kommen können, wie es sinnvoll wäre. Solche Stolpersteine machen uns in großen prospektiven Studien weniger zu schaffen.

Denken Sie, dass beim Gros der Patienten langfristig eine Visusverbesserung erreichbar und zu stabilisieren ist? Davon bin ich überzeugt. Der überwiegende Teil der Patienten zeigt unter Ranibizumab sehr viel bessere Verläufe, als wir es von früher kennen. Damals hatten wir kaum therapeutische Optionen, so dass praktisch alle Patienten im Sinne des Gesetzes erblindeten. Demnach könnte die Inzidenz der Erblindungen sicher noch weiter gesenkt werden, wenn wir die Therapie optimal nutzen. Das hat sich zuletzt auch in Deutschland in einer von uns geführten Untersuchung gezeigt.

Aber die Gründe liegen doch nicht nur beim Patienten ... Nein, das tun sie nicht. Auch wir als Behandler sind aufgerufen, auf den regelmäßigen Untersuchungen zu bestehen und rechtzeitig zu behandeln, wenn sich der Visus oder die morphologischen Befunde verschlechtern.

Quellen: Pressemeldungen der DOG, des Retina International World Congress, des Unternehmens Novartis

Wie wurde die Diagnostik betrieben? Die meisten Kollegen kontrollieren den Visus und nehmen eine Optische Kohärenztomographie (OCT) vor. Das hat sich durchgesetzt, obwohl die Patienten sie derzeit noch selbst bezahlen müssen. Die Folge: Oftmals kann die OCT nicht monatlich durchgeführt werden. Das ist unhaltbar! Wir fordern seitens der Fachgesellschaften schon lange die Kostenübernahme. Diese Hürde muss dringend beseitigt werden.

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist hierzulande die häufigste Ursache für eine erhebliche Sehbehinderung im Alter. Betroffene sehen zunächst verzerrte Bilder und schließlich nur noch einen grauen Fleck im zentralen Gesichtsfeld ( Makula). Sie können Gesichter nicht mehr deutlich erkennen, ihre Lesefähigkeit verlieren und erblinden. Die Sehzellen werden nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und degenerieren. Durch Stoffwechselmüll bilden sich unter der Netzhaut Ablagerungen, Zellen gehen zugrunde. Als Reaktion wachsen abnorme Blutgefäße, aus denen Blut und Flüssigkeit in die Netzhaut gelangen. Bei der trockenen Form, von der ca. 85 % der Erkrankten betroffen sind, verläuft der Funktionsverlust und damit das Nachlassen der Sehschärfe allmählich. Bei der wesentlich aggressiveren feuchten Form kann sie in kurzer Zeit verloren gehen.

Welche Konsequenzen würden Sie aus den Ergebnissen ziehen? Die WAVE-Studie zeigt, dass ein Großteil der Patienten im Praxisalltag untertherapiert ist und wir im Schnitt häufiger behandeln müssen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dies spiegelt sich in der Stellungnahme der Fachgesellschaften in Deutschland wider, die ein individuelles Therapieregime empfiehlt. Dieses Behandlungsschema ist auch der Ausgangspunkt einer neuen Studie mit Lucentis, der OCEAN-Studie, bei der wir die Therapie noch einmal unter den aktuellen Bedingungen von 2012/13 anschauen: Wie werden Therapieschemata in den Kliniken und Praxen umgesetzt? Welche Ergebnisse werden bei den einzelnen

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Migräne • Medizin

Migräne erkennen Viele Menschen, die Kopfschmerzen oder Sehstörungen verspüren, gehen zum Augenarzt, weil sie ein Augenleiden vermuten. Doch in neun von zehn Fällen handelt es sich um Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerz.

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ugenärzte sind eine wichtige Anlaufstelle für Kopfschmerz-Patienten. Doch meist liegt gar keine Augenerkrankung oder Sehschwäche vor, die als Auslöser in Frage käme. Wie sich die Diagnose sicher stellen lässt, diskutierten Augenärzte auf dem 110. Kongress der DOG im September in Berlin. Häufig verweisen Hausärzte Patienten mit Kopfschmerzen oder Sehstörungen an einen Augenarzt, um zu klären, ob eine Sehschwäche vorliegt und eine Brille notwendig ist. Dass eine Überanstrengung der Augen zu Kopfschmerzen führt, kommt jedoch vergleichsweise selten vor. Manchmal verursacht aber eine mit bloßem Auge

zierten Neurologen oder anderen Kopfschmerzspezialisten zu überweisen“, betonte der Tübinger Neuroophthalmologe Prof. Dr. med. Helmut Wilhelm im Vorfeld des Kongresses. Damit bliebe Betroffenen viel Zeit und unnötiges Leid erspart. Patienten mit nicht diagnostizierten Kopfschmerzen stehe häufig eine langwierige Odyssee von Facharzt zu Facharzt bevor, bevor sie beim richtigen Spezialisten landeten. Um eine erste Verdachtsdiagnose zu stellen, bedürfe es einiger gezielter Fragen – beispielsweise wann, wo, wie lange und wie häufig der Kopfschmerz auftrete, ob der Patient regelmäßig Medikamente einnehme oder ob bestimmte Vorerkrankungen vorlägen. Hilfreich sei, wenn die Patienten ein Schmerztagebuch führten, in dem sie genau diese Dinge aufschrieben. Damit könne der Arzt die Krankheit besser einschätzen. Quelle: DOG

DAK-Gesundheit

Migräne

Ein Kopfschmerztagebuch kann hilfreich sein

nicht sichtbare Entzündung am Lidrand oder Auge chronische Schmerzen. Kopfschmerzen in Folge einer Hirnerkrankung sind ebenfalls selten. Die weit überwiegende Mehrheit der Patienten leidet unter Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerz. „Hier sind die Augenärzte gefragt, eine erste Verdachtsdiagnose zu stellen und die Patienten direkt an einen qualifi-

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Die meist einseitig auftretenden Kopfschmerzen pochen und pulsieren nicht nur im Bereich von Stirn und Schläfe, sondern können auch in die Augengegend oder den Hinterkopf und Nacken wandern. Das wirkt sich auf die Lebensqualität aus: Übliche Tagesaktivitäten fallen schwer, jede Anstrengung verstärkt den Schmerz, ebenso wie helles Licht, Geräusche oder sogar Gerüche. Hinzu kommen Übelkeit und Erbrechen. Manchmal geht dem Anfall noch eine Aura voraus. Sinneswahrnehmungen können gestört sein und Lähmungserscheinungen auftreten. Selbst nach Abklingen der Schmerzen bleibt oft noch für Stunden ein Gefühl von Schwäche und Müdigkeit. Die Ursachen der Migräne sind noch nicht vollständig bekannt; Gene und Umweltfaktoren spielen eine wichtige Rolle.

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Medizin • Alterssichtigkeit

Im Beratungsgespräch werden die Erwartungen und Wünsche der Patientin abgeklärt

Mit drei Brennpunkten Für Alterssichtige tut sich etwas: Eine trifokale Intraokularlinse soll das Sehvermögen von Kataraktpatienten in mittleren Entfernungen verbessern. Und kürzlich wurde eine neue Methode für die Laserkorrektur vorgestellt.

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Verbesserter mittlerer Sehbereich

ie Alterssichtigkeit ist keine Krankheit, sondern die Folge einer physiologischen Alterung der Augenlinse. Die Linse büßt ab etwa der Mitte des Lebens ihre Fähigkeit zur Akkommodation, d.h. dem Umschalten von Nah- auf Weitsicht, allmählich ein. Das kann mit Brille, Kontaktlinsen oder refraktiver Operation korrigiert werden. Letztere erfolgt entweder mit dem Laser oder durch Austausch der Augenlinse gegen eine Kunstlinse (Intraokularlinse/IOL), wie sie auch bei der Operation des Grauen Stars (Katarakt) vorgenommen wird. Hier wird üblicherweise eine klare Einstärkenlinse eingesetzt, deren Korrektionswirkung vor dem Eingriff berechnet wird. Diese Standardlinsen können jedoch nicht akkommodieren. Neuere Entwicklungen sind unter anderem multifokale Linsen mit verschiedenen optischen Zonen, die ähnlich wie eine Gleitsichtbrille funktionieren.

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Bei diesen multifokalen IOL hat das Unternehmen Carl Zeiss Meditec kürzlich eine neue Generation präsentiert: eine sogenannte trifokale IOL, also eine Intraokularlinse mit drei Brennpunkten. Die Linse wird bei Behandlungen des Grauen Stars oder der Alterssichtigkeit statt der natürlichen Linse ins Auge eingesetzt. Augenchirurgen wollen damit besonders gut die Erwartungen von Patienten erfüllen, die ein aktives Leben führen. Die Sehqualität nach der Operation reiche an die vor dem Beginn des Alterungsprozesses ihrer Augen heran, so eine Pressemitteilung des Unternehmens. Denn im Vergleich zu herkömmlichen IOL ermögliche die trifokale Kunstlinse deutlich besseres Sehen auch im intermediären Entfernungsbereich, also im mittleren Bereich zwischen Nah- und Fernsicht.

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Alterssichtigkeit • Medizin

Die IOL verfüge über eine einzigartige asymmetrische Lichtverteilung zwischen drei verschiedenen Brennpunkten: 50 Prozent fern, 20 Prozent mittel, 30 Prozent nah. Außerdem sei ihre Lichtdurchlässigkeit besonders hoch, bei gleichbleibender Kontrastempfindlichkeit und weniger unerwünschten Nebenwirkungen. „Meine Patienten berichten deutlich seltener über Halos und Blendungen, selbst wenn sie direkt danach gefragt werden“, so die Münchener Augenärztin Dr. Elisabeth Frieling-Reuss über ihre Erfahrungen. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen ermögliche die Intraokularlinse eine bessere Sehkraft im mittleren Entfernungsbereich. Die Implantation sei einfach und sicher, denn die Linse ist für die Mikroinzision-Kataraktchirurgie (MICS) geeignet. Der Schnitt (Inzision), durch den sie ins Auge eingebracht wird, ist nur 1,8 mm klein. Für eine lang anhaltende Sehqualität und um eine mögliche Kapseltrübung nach der Operation (Nachstar) zu vermeiden, hat die IOL ein besonderes Profil. Es verstärkt den Effekt der scharfen Kanten und beugt damit dem Nachstar zweifach vor.

Für welche Patienten ist die Linse geeignet? Das Auge sollte außer der Katarakt keine zusätzliche Augenerkrankung aufweisen. Der Patient solle den ausdrücklichen Wunsch nach Brillenfreiheit haben, betont Dr. Wehner. Wer eine Lesebrille nicht als lästig empfinde, sei nicht unbedingt für die Versorgung mit einer multifokalen IOL geeignet. Ein „Leben ohne Brille“ sei im Prinzip möglich. Bei extrem kleinen Lesezeichen und sehr wenig Licht sei unter Umständen eine zusätzliche Lesebrille notwendig. In der Ferne könne, z.B. nachts beim Autofahren, noch eine leichte Korrektur notwendig werden.

Neue Lasermethode Auch für die Laserbehandlung von Alterssichtigkeit (refraktive Laserkorrektur) präsentiert das Unternehmen eine neue Methode. Mit dem binokularen, also beidäugigen, Ansatz von Presbyond Laser Blended Vision kön-

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alle Abb. Carl Zeiss Meditec

Patienten könnten auf fast natürliche Weise zwischen Nah-, Fern- und Intermediärvisus wechseln, ohne dass sie durch eine korrigierende Brille gestört würden. „Ganz einfach gesagt heißt dies, dass es keine andere Intraokularlinse auf dem Markt gibt, die dem natürlichen Akkommodationsprozess so nahe kommt“, wird Dr. Wolfram Wehner, Augenarzt in Nürnberg, zitiert.

Rechts: Oberflächenstruktur der trifokalen IOL. Links und unten: Ein besonderes Profil verstärkt den Effekt der scharfen Kanten und beugt dem Nachstar zweifach vor

ne im Vergleich zu konventioneller Monovision bestmögliche Sehschärfe auch im intermediären Sehbereich erreicht werden, ohne das Kontrastsehen zu beeinträchtigen. Bei Monovision wird ein Auge für die Ferne und das andere Auge für die Nähe korrigiert vor dem Hintergrund, dass das menschliche Gehirn in der Lage ist, unscharfe bzw. nicht eindeutige Bilder zu unterdrücken. Wird ein Objekt in der Nähe fixiert, entsteht auf beiden Augen ein Bild. Das für die Ferne auskorrigierte Auge erzielt aber nur eine unscharfe Abbildung auf der Netzhaut, das für die Nähe korrigierte Auge eine scharfe Abbildung. Das unscharfe Bild wird vom Gehirn unterdrückt, so dass nur das Bild des nahkorrigierten Auges zur visuellen Wahrnehmung genutzt wird. Ein Nachteil des Monovisionsprinzips ist die Störung bzw. Aufhebung des beidäugigen Sehens und damit der Raumwahrnehmung. Bei der neuen Laserbehandlung wird wie bei der konventionellen Monovision der Akkommodationsverlust der Augenlinse kompensiert, indem der Arzt das dominante Auge für das Sehen in der Ferne und das nicht-dominante Auge für Nahsehen korrigiert. Außerdem wird die Schärfentiefe beider Augen deutlich erhöht, sodass eine Überlappungszone („Blend Zone“) entsteht. So könne der Patient die unterschiedlichen Bildinformationen aus linkem und rechtem Auge leichter zu einem binokularen Seheindruck verarbeiten und sich schneller an den neuen Seheindruck gewöhnen. Die meisten Patienten könnten bereits am Tag der refraktiven Laserkorrektur ohne Sehhilfe lesen. Zudem werden erstmals zusätzliche Patientendaten in die individuelle Behandlung einbezogen. Quelle: Informationen des Unternehmens Carl Zeiss Meditec

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Medizin • Trockenes Auge

Schritt für Schritt Spezialisierte Augenärzte und Wissenschaftler haben einen Lösungsansatz (Algorithmus) erarbeitet, der die Diagnose und Behandlung der weit verbreiteten Erkrankung „Trockenes Auge“ erleichtern soll.

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in Algorithmus ist eine formale Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems. Das Problem ist in diesem Fall das Trockene Auge, eine auf viele Faktoren zurückzuführende Erkrankung. Veränderungen des Tränenfilms (siehe Grafik) können zu Symptomen wie Unbehagen, Augenreizungen und Sehstörungen führen. Durch das Auftreten von Entzündungen und Infektionen kann es hierbei auch zu Schädigungen der Augenoberfläche kommen. Risikofaktoren sind u.a. trockene Raumluft, das Tragen von Kontaktlinsen, die Verwendung konservierungsmittelhaltiger Augentropfen, Medikamente wie Betablocker oder Antidepressiva oder Autoimmunerkrankungen. Eine Fehlfunktion der am Lidrand sitzenden Meibomdrüsen kann ebenfalls wesentlich zu Irritationen und Entzündungen der Augenoberfläche beitragen. Prinzipiell unterscheiden Augenärzte zwischen dem Tro-

ckenen Auge, bei dem der Tränenfilm zu schnell verdunstet (hyperevaporativ), und dem Trockenen Auge, bei dem zu wenig wässrig-mucinöse Tränenflüssigkeit gebildet wird (hypovolämisch), wobei sich beide Formen im Krankheitsverlauf auch abwechseln können. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte der Augenarzt aufgesucht werden. Da beim Erstbesuch oft nicht alle Untersuchungen gemacht werden können, haben Fachleute bei einem Experten-Roundtable, den das Unternehmen Bausch + Lomb im vergangenen Jahr in Berlin veranstaltet hat, jeweils einen eigenen Diagnosealgorithmus für den Erst- und Zweitbesuch beim Augenarzt entwickelt. So soll sichergestellt werden, dass alle notwendigen Schritte für die Diagnose und Therapie des Trockenen Auges erfolgen.

Zuerst wird der Patient befragt Am Beginn des ersten Augenarztbesuches steht die gründliche Befragung des Patienten (Anamnese) zu bestehenden oder überstandenen Krankheiten und Medikamenten, die eingenommen werden bzw. wurden. Diese Anamnese kann entscheidende Hinweise auf die Erkrankung geben. Hierzu kann ein vom Patienten bereits im Wartezimmer ausgefüllter Fragebogen wie der „Ocular Surface Disease Index“ hilfreich sein. Den Fragebogen können die Arzthelferinnen schon austeilen, bevor der Patient ins Sprechzimmer kommt. Sie bestimmen im Vorfeld auch bereits die Sehschärfe (Visus). Der Augenarzt führt dann mit der Spaltlampenuntersuchung den entscheidenden Diagnoseschritt durch. Er sieht sich mit dem Biomikroskop die Augenoberfläche genau an und untersucht auch die Lidkanten, um beispielsweise Verdickungen oder Verstopfungen der Meibomdrüsen, eine typische Schaumbildung oder Schuppen an den Wimpern erkennen zu können.

Aufbau des Tränenfilms. Er besteht aus drei Schichten

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Anschließend wird nach Anfärben des Tränenfilms mit Fluorescein-Natrium die Tränenfilm-Aufrisszeit bestimmt, also die Zeitspanne zwischen dem Lidschlag und dem Aufreißen des Tränenfilms. Letzter Schritt der Erst-Diagnose ist die Beurteilung des Anfärbemaßes von Horn- und Bindehaut mit Fluorescein. Wichtige Hinweise kann hierbei die Inspektion der bereits zur Bindehaut gehörenden Innenfläche der hinteren Lidkante geben, die beim Trockenen Auge oft zuerst eine pathologische Anfärbung zeigt. Hiernach kann der Augenarzt über eine ursachen- und stadiengerechte Therapie entscheiden. Wird ein weiterer Arztbesuch nötig, ist der sogenannte Schirmer-Test (siehe rechts) der wesentliche Unterschied zur ersten Untersuchung. Mit Hilfe eines kleinen Filterpapierstreifens wird die Menge der wässrigen Tränenflüssigkeit ermittelt. Eine weitere Ergänzung ist die im Anschluss an die Augenfärbung erfolgende Prüfung der Meibomdrüsen durch leichten manuellen Lidandruck, ob und wie viel Sekret austritt. Danach können noch weitere Untersuchungen sinnvoll sein, zum Beispiel die Bestimmung der Konzentration des Tränenfilms (Osmolarität).

Stufentherapie empfohlen Die Therapie des Trockenen Auges umfasst im Wesentlichen drei Therapieziele. Diese sind: • Verbesserung der Funktion der Meibomdrüsen und der Stabilität des Tränenfilms • Normalisierung der Osmolarität und Verringerung der mechanischen Reizung • Verringerung der Entzündung von Lidern und Augenoberfläche. Um diese Ziele zu erreichen, schlagen die Experten je nach Schwere der Erkrankung ein Stufenschema vor, bei dem die nachfolgende Stufe auch immer die Maßnahmen der vorherigen Stufe beinhaltet. Da die Therapie jedoch individuell sehr unterschiedlich sein kann, ist dieses Schema nicht zwingend, sondern soll lediglich eine Orientierungshilfe bieten. Stufe 1 umfasst zunächst die Patienteninformation, bei der auch Änderungen des Lebensstils und der Ernährung sowie die Therapietreue und Nebenwirkungen der Behandlung angesprochen werden sollten. In dieser Stufe ist zum Schutz vor Austrocknung die Gabe von Tränenersatzmitteln angeraten, wobei bei Tränenfilminstabilität in erster Linie fett(lipid)-haltige Produkte verordnet werden sollten. Bei hyperevapo-

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alle Abb.: Bausch + Lomb

Trockenes Auge • Medizin

Schirmer-Test Mit Hilfe eines kleinen Filterpapierstreifens, der in den Bindehautsack gehängt wird, wird die Menge der wässrigen Tränenflüssigkeit ermittelt. Nach kurzer Zeit kann abgelesen werden, wie weit der Streifen befeuchtet ist und ob eine Benetzungsstörung vorliegt.

rativem Trockenem Auge sollte zudem eine Lidrandtherapie durchgeführt werden, um Bakterienbeläge zu entfernen und die Ausgänge der Meibomdrüsen freizulegen. Stufe 2: Hier kommen zusätzlich Wirkstoffe zum Einsatz, die sich gegen Entzündungen oder Infektionen richten. Ebenfalls indiziert sein können hier wieder entfernbare Verschlüsse der Tränenpünktchen (Punctum Plugs). Stufe 3 des Therapiealgorithmus ist erreicht, wenn bereits Schädigungen der Hornhaut vorliegen. Mögliche Maßnahmen sind hier beispielsweise die Gabe von regenerativ wirksamen Serum-Augentropfen oder der ständige Verschluss der Tränenpünktchen. Ab Stufe 4 kommen systemische anti-entzündliche Wirkstoffe zum Einsatz, wenn durch die Maßnahmen der Stufen 1 bis 3 keine Verbesserungen des Zustands zu erzielen sind. Bei nicht wieder gutzumachenden Schädigungen sind dann chirurgische Maßnahmen wie eine Hornhauttransplantation das letzte Mittel. So weit kommt es jedoch in den seltensten Fällen. Den meisten Patienten helfen bereits die in Stufe 1 verordneten Tränenersatzmittel. Quelle: Informationen des Unternehmens Bausch + Lomb

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Medizin • Stammzelltransplantation

Stammzellen fürs Augenlicht In der Augenheilkunde werden immer häufiger Stammzellen eingesetzt. Zerstört ein Unfall die Hornhaut des Auges, kann eine Transplantation dem Patienten das Sehvermögen zurückgeben.

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„Stammzellen sind wichtige Bausteine des menschlichen Körpers und gleichzeitig unermessliche Hoffnungsträger in vielen medizinischen Fachdisziplinen für die Entwicklung neuer, innovativer Therapiestrategien. Sie sind allseits präsent, besitzen omnipotente Eigenschaften in der Regeneration von Geweben und stellen somit für uns klinisch und wissenschaftlich tätigen Mediziner ein wichtiges Betätigungsfeld dar.“

in feiner Saum am Rand der Hornhaut des Auges, der Limbus, ist unersetzlich für das Sehen. Hier wachsen Stammzellen heran, die in die Hornhaut wandern und deren Gewebe erneuern. Diese ständige Regeneration macht die Hornhaut lichtdurchlässig – ohne Transparenz keine Sehleistung. Werden die limbalen Stammzellen etwa durch Unfälle wie Verbrennungen oder Verätzungen zerstört, geht die Hornhaut allmählich zugrunde. Das Auge verliert seine Sehleistung. Während ein solcher Unfall vor einigen Jahren noch den nahezu vollständigen Verlust eines Auges bedeutete, gibt es heute medizinische Hilfe. Ist nur ein Auge betroffen, können Ärzte Stammzellen vom gesunden auf das erkrankte Auge transplantieren. In anderen Fällen bemühen sie sich um eine Lebendspende von Freunden oder Familienangehörigen. Dazu entneh-

Prof. Dr. med. Daniel Meller

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www.mpge.de

men die Mediziner dem gesunden Auge zunächst ein 1 x 2 mm großes Gewebestück mit Stammzellen. „Das Risiko für das gesunde Auge ist minimal“, versicherte Prof. Dr. med. Daniel Meller, Leitender Oberarzt an der Augen-Universitätsklinik Essen, im Rahmen des Augenärztekongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) Ende September 2012 in Berlin.

Vermehrung im Labor Die entnommenen Stammzellen werden in einem Brutschrank vermehrt. Als Nährmedium verwenden die Essener Experten Eigenserum aus einer Blutspende des Patienten. „Wir verzichten bewusst auf Kälberserum als Nährmedium“, erläuterte Meller, „um die theoretisch mögliche Übertragung von Erregern zu vermeiden.“ Die Limbus-Transplantate werden auf einer Membran aus Fruchtblasengewebe gezüchtet. „Diese Amnionmembranen stammen von Nachgeburten, die uns von der Frauenklinik mit Zustimmung der Gebärenden zur Verfügung gestellt werden“, berichtete der Essener Augenarzt. Diese Membranen nutzen Ophthalmologen auch zur Reparatur von oberflächlichen Hornhautdefekten. Im Labor fördert die Amnionmembran die Vermehrung der Stammzellen. Bereits nach 14 Tagen sind genügend Stammzellen für eine Transplantation vorhanden. Seit 2003 wurden an der Universitäts-Augenklinik in Essen knapp 100 solcher Transplantationen mit körpereigenen Stammzellen durchgeführt. Bei vielen Patienten war ein Auge verbrannt oder verätzt. Bei anderen hatte die Bindehaut des Auges die Hornhaut überwuchert. In den meisten Fällen konnten die Augenchirurgen die Hornhautoberfläche wieder vollständig herstellen. „Die Sehstärke der Patienten besserte sich nach der Operation deutlich, im Schnitt um 20 bis 30 Prozent“, berichtete Prof. Dr. Klaus-Peter Steuhl, Präsident der DOG und Direktor an der Universitäts-Augenklinik Essen. Die Ergebnisse waren nachhaltig: Auch Jahre nach der Operation blieb die erreichte Sehstärke in den meisten Fällen erhalten. Die Stammzelltransplantation war auch dann ein Erfolg, wenn die Patienten später doch noch eine komplette Hornhauttransplantation benötigten. „Eine Hornhauttransplantation kann langfristig nur gelingen, wenn eine Stammzellreserve vorhanden ist“, sagte Meller. Sonst komme es früher oder später erneut zu einer Hornhauteintrübung. Quelle: DOG

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Lasik alternativ: DreamLens Patienten, die eine Lasik-Operation vermeiden aber dennoch täglich ohne Sehhilfe sehen wollen, werden die orthokeratologische Kontaktlinse DreamLens schätzen. Denn DreamLens korrigiert Sehschwächen in der Nacht: Kurzsichtigkeiten bis zu -4,50 dpt, Astigmatismus bis zu -2,50 dpt.


Medizin • Neuroprotektion

Die Degeneration aufhalten Neuroprotektive Medikamente, die das Absterben von Nervenzellen verhindern, könnten auch die Sehzellen schützen und einem Sehverlust durch altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder Grünen Star vorbeugen.

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eide Erkrankungen können zur Erblindung führen und sind letztlich Folge davon, dass Zellen in der Netzhaut oder auch der Sehnerv absterben“, erklärte Prof. Dr. med. Wolf A. Lagreze (UniversitätsAugenklinik Freiburg) kürzlich auf dem Augenärztekongress DOG in Berlin. „Bei der AMD gehen die Sinneszellen in der äußeren Netzhautschicht verloren, beim Glaukom (Grüner Star) sterben Fortsätze von Nervenzellen in der inneren Netzhautschicht ab.“ Die genauen Ursachen für das Zellsterben sind vielfältig und im Einzelnen nicht vollständig bekannt. Da die derzeit verfügbaren Medikamente die Erkrankungen nur teilweise lindern können, haben sich Forscher auf die Suche nach pharmakologischen oder molekulargenetischen Methoden gemacht, die Nervenzellen oder -fasern vor dem Absterben bewahren können. „Wir suchen neuroprotektive Substanzen, die die frühe Schädigung der Nervenzellen im Auge verhindern“, erläuterte Lagreze, der in Freiburg die Arbeitsgruppe Neuroprotektion leitet. An Zellkulturen und in Tierexperimenten sei dies bereits gelungen.

zur Behandlung der Blutarmut zugelassen. Deutsche Mediziner haben es in einer Pilotstudie bei Patienten untersucht, die an einer Entzündung des Sehnerven litten. Dies kann ein erstes Zeichen der Nervenerkrankung Multiple Sklerose sein. Nach der Infusion von Erythropoetin war der Verlust von Nervenfasern im Vergleich zur Placebogruppe signifikant geringer und die Sehfunktionen besserten sich tendenziell. Weitere Studien sind geplant. Als dritte hoffnungsvolle Substanz gilt Idebenon. Bei der Leberschen Optikusneuropathie, einer sehr seltenen erblichen Sehnerverkrankung, verlangsamt es den Verfall der Sehschärfe und zählt deshalb zu den möglichen Neuroprotektiva. Bis die Mittel zur Vorbeugung des Sehverlusts im Alter eingesetzt werden können, wird es nach Einschätzung des Experten aber noch einige Jahre dauern. Quelle: DOG

Neuroprotektion Während der Embryonalzeit entwickeln sich die Augen aus dem Keimblatt, aus dem sich auch das Gehirn entwickelt. Entsprechend enthalten die Augen Nervengewebe, nämlich die Netzhaut (Retina) und den Sehnerv. Die Netzhaut besteht aus Nervenzellen und den sie umgebenden Stützzellen, der Sehnerv aus Fortsätzen (Axonen) retinaler Nervenzellen und ebenfalls Stützzellen. Wie auch bei neurologischen Erkrankungen können Netzhaut und Sehnerv degenerieren, was beträchtliche Sehbehinderung nach sich ziehen kann. Daher wird seit geraumer Zeit an Konzepten gearbeitet, solche degenerativen Veränderungen aufzuhalten. Diese Forschungsrichtung fasst man unter dem Begriff Neuroprotektion zusammen.

Es gibt nun erste Hinweise darauf, dass Neuroprotektion beim Menschen funktioniert. Dazu zählt beispielsweise der Einsatz des Wirkstoffs Brimonidin beim Glaukom. Augentropfen mit diesem Wirkstoff sind seit Längerem im Einsatz, um den Augeninnendruck zu senken. 2011 haben US-Mediziner in einer klinischen Studie jedoch zeigen können, dass Brimonidin ein Fortschreiten des Grünen Stars abschwächt, und zwar unabhängig vom Augendruck senkenden Effekt. „Wir nehmen deshalb an, dass die Substanz den Untergang von Sinneszellen verhindern könnte“, so Lagreze. Ein anderes Medikament mit neuroprotektiver Wirkung ist Erythropoetin. Das Hormon aus der Niere ist

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Expertenbündnis • Patient im Blickpunkt

Wissenslücken schließen Das Wissen ums Auge ist immer noch gering. Nur einer von fünf Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) oder diabetischer Retinopathie

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ei einer Podiumsdiskussion („Informieren – Verstehen – Handeln“) der Initiative „Bewahren Sie Ihr Augenlicht“ am 18.09.2012 in München wurden diese ernücherternden Ergebnisse genannt: Nur einer von fünf Patienten wusste bereits bei der Diagnose seiner Augenerkrankung, was ihn erwartet. Das ist für die sieben Partner der Initiative keine Überraschung: „Das Wissen rund ums Auge ist bedauerlicherweise noch sehr gering“, sagte Prof. Dr. Frank Holz (Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, DOG). Oft werden Sehverschlechterungen mit dem Alter abgetan oder verdrängt – zu groß ist die Angst, dass das Augenlicht unrettbar verloren sein könnte. Hier setzt die Initiative an. Sie will die Wissenslücken durch „verlässliche und wissenschaftlich fundierte Informationen schließen“, erklärt die Patientenbeauftragte des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (StMUG), Dr. Gabriele Hartl. „Denn je mehr der Einzelne weiß, desto leichter fällt der Gang zum Augenarzt“, ergänzt Ute Palm von Pro Retina Deutschland.

Aufklärung bewahrt vor späteren Schäden Das Auge gilt als unser wichtigstes Sinnesorgan. Doch seinen Wert macht man sich im Alltag oft nicht bewusst. Erst wenn die Augen nicht mehr so können wie sie sollen, wird klar, was es bedeuten würde, das Augenlicht zu verlieren: Sehen, das heißt, vertraute Gesichter zu erkennen, gewohnten Tätigkeiten wie Autofahren und Fernsehen nachgehen zu können. „Allerdings ist vielen älteren, aber auch diabeteskranken Menschen gar nicht bewusst, dass sie Gefahr laufen, ihr Augenlicht durch eine AMD oder DR zu verlieren.

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Sie wissen zu wenig darüber und unterschätzen daher die schwerwiegenden Folgen“, fasst Rudi Ullrich (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, DBSV) die Notwendigkeit der Aufklärungsinitiative zusammen. Erschwert werde dieses Wissensdefizit dadurch, so Dr. Klaus Heckmann (Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, BVA), „dass beide Augenerkrankungen keine Schmerzen bereiten, die einen Arztbesuch nötig machen.“ Die Patienten nähmen die Sehbeeinträchtigungen oft zu spät wahr. Bei Diabetespatienten verschärft sich die Situation noch durch die DiabetesGrunderkrankung und deren mögliche Folgeerkrankungen, gibt Prof. Dr. Norbert Bornfeld (Retinologische Gesellschaft, RG) zu bedenken: „Sie haben ein straffes Programm an regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, da fällt der Augenarzt gerne runter. Aber es darf nicht mehr passieren, dass ein Diabetiker jahrelang zwar seine Medikamente erhält – und nie einen Augenarzt besucht. Daher müssen wir dringend die Aufklärung und die Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessern.“ Dies will die Initiative u.a. mit zwei unterschiedlichen Plakat- und Anzeigenmotiven unterstützen. Ziel der Initiative „Bewahren Sie Ihr Augenlicht“ ist die Information älterer und diabeteskranker Menschen über die trockene und feuchte AMD sowie die diabetische Retinopathie. Seit 2008 bringen die sieben Partner (bayerisches StMUG, DOG, RG, BVA, DBSV, Pro Retina sowie Novartis Pharma) hierzu ihre Erfahrung in der Augenheilkunde ein. Weitere Informationen: www.bewahren-sie-ihr-augenlicht.de Quelle: Initiative „Bewahren Sie Ihr Augenlicht“

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AMD-Netz NRW

(DR) weiß, was auf ihn zukommen wird. Eine Initiative will dies ändern.


Patient im Blickpunkt • Netzwerk

Ein Netzwerk schlägt Brücken Brücken zu schlagen – so lautet seit nun anderthalb Jahren das große Ziel des AMD-Netz NRW. Brücken zu schlagen zwischen Menschen, die AMD-Netz NRW

an altersbedingter Makuladegeneration (AMD) leiden und allen, die ihnen in ihrer schwierigen Prof. Heribert Meffert (rechts) gründete das Netzwerk gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff

Situation helfen können.

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Studie untersucht die Rolle und Bedeutung von Angehörigen im Versorgungsprozess.

as können Augenärzte und -kliniken sein, Rehalehrer, spezialisierte Augenoptiker, soziale Berater oder Selbsthilfegruppen. Aber das gemeinnützige Netzwerk will ebenso die Schnittstellen untereinander, zwischen den Versorgern, verbessern. „Nur wenn jedes Zahnrad ins nächste greift, können die AMD-Erkrankten optimal versorgt werden. Wenn der Arzt beispielsweise weiß, zu welcher Selbsthilfegruppe oder welchem Berater vor Ort er seinen Patienten nach der medizinischen Behandlung schicken kann. Denn Fragen bleiben immer“, berichtet Prof. Heribert Meffert, der das Netzwerk im Mai 2011 gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff, Leiter der Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals Münster, gründete.

Zu Beginn wurde Meffert häufig gefragt: Marketing und AMD-Versorgung – wie passt das zusammen? „Perfekt“, sagt er, „denn Marketing ist nichts anderes als eine Philosophie, auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Und AMD-Erkrankte haben eine Vielzahl von Bedürfnissen, die leider oft nicht ausreichend befriedigt sind. Wir wollen helfen, dass sich das ändert – und sind auf einem sehr guten Weg.“ Das Netzwerk befindet sich auf der Zielgraden eines zweijährigen Modellversuchs, der bei weiterhin erfolgreichem Verlauf fortgesetzt und ausgeweitet werden soll. Und danach sieht es derzeit stark aus.

Nachdem der emeritierte „Marketing-Papst“ im Jahre 2005 selbst die Diagnose AMD bekam, machte er die Erfahrung, was es heißt, auf eigene Faust Informationen suchen zu müssen – und zunächst nicht zu wissen, wie es weitergeht (Augenlicht berichtete in Ausgabe 2/2011). So kam ihm die Idee zum AMD-Netz. Er gewann Stiftungen für Forschungsaufträge und betreute Doktorarbeiten, die nachwiesen, dass genau wie er nur 20 Prozent aller Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration wissen, wohin sie sich mit ihrer Krankheit wenden können. Erkenntnisse, die die Notwendigkeit eines besseren Netzwerkens belegen. Und es wird kontinuierlich weiter geforscht: Eine aktuelle

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Individuelle Informationen für Patienten „Es freut uns zu sehen, dass wir bereits an vielen Stellen unterstützen konnten“, sagt Prof. Pauleikhoff. Gemeinsam mit Partnern des Netzes hatte er die Idee zu einem sogenannten Patientenhandout, das bereits in vielen Augenarztpraxen eingesetzt wird. Pauleikhoff erklärt: „Unter www.amd-netz.de können Augenärzte für ihre Patienten ein individuell auf ihre Erkrankung zugeschnittenes Informationsheft erstellen, ausdrucken und ihnen an die Hand geben. So hat der Patient alle medizinischen Details zu seiner Diagnose auf Papier, die er

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AMD-Netz NRW

Netzwerk • Patient im Blickpunkt

sich sonst wahrscheinlich kaum hätte merken können. Außerdem enthält es eine Liste mit Hilfsangeboten in seinem lokalen Umfeld. So bekommt er die richtigen Ansprechpartner, bei denen er weitergehende Beratung bekommt.“ Rund 50 Arztpraxen testen im Modellversuch den Einsatz des Patientenhandouts. Und es funktioniert, wie Dr. Daniela Claessens, Augenärztin aus Köln, berichtet: „Die AMD-Patienten, denen wir die Infomappe mitgeben, sind sehr zufrieden. Sie freuen sich, dass sie die Praxis nicht mit leeren Händen verlassen, gut informiert sind und wissen, an wen sie sich wenden können, z.B. bei weitergehenden Fragen zur Alltagsbewältigung. Ich habe schon vielen Kollegen empfohlen, das Patientenhandout einzusetzen. Denn sowohl Patient als auch Arzt profitieren davon.“

Schulungen für die Arzthelferinnen Gut angenommen wird auch ein Angebot des AMDNetz, das Ursula Witt gemeinsam mit dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund sowie dem Augenärzteverbund OcuNet betreut und entwickelt. Die diplomierte Sozialpädagogin, die sich im Netzwerk um alle sozialen Themen kümmert, bietet spezielle Schulungen für augenärztliche Praxisteams an. „Man kennt es selbst als Patient: Man hat so viele Fragen, die man den Arzt in der kurzen Zeit gar nicht fragen kann. Und wenn die Behandlungszeit vorbei ist und man sich einen neuen Termin geben lässt, fallen einem die Fragen wieder ein und man wendet sich an die Arzthelferin, die aber auch nicht immer weiter weiß.“ Hier setzen die Fortbildungen an: In Kleingruppen schult Witt mit dem Team das Praxispersonal in der besonderen Betreuung von AMD-Patienten. Mit Simulationsbrillen erfahren die Teilnehmer zunächst, wie man sich fühlt, wenn auf einmal der „Durchblick“ fehlt. Dann bekommen sie mit auf den Weg, welche praktischen Tipps man den Patienten unter anderem zu optischen Hilfsmitteln, Training von lebenspraktischen Fähigkeiten oder Fragen finanzieller Unterstützung geben kann. „Das Feedback ist durchweg positiv. Denn Patienten erwarten von einer Augenarztpraxis heute meist mehr als nur medizinische Versorgung. Und das können Arzthelferinnen und -helfer nach einer solchen Schulung besser leisten. Sie berichten uns, dass sie auf deutlich weniger Fragen mit den Schultern zucken müssen. Das macht beide Seiten zufrieden.“ Was die Erfahrungen aus dem Praxisalltag andeuten, bestätigt auch die Nachfrage nach den Informationsangeboten des AMD-Netz: Die meisten AMD-Pati-

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enten wünschen sich mehr Informationen um die AMD und Hilfsangebote. So hat die interaktive Website des Netzwerks ihre monatlichen Nutzerzahlen mittlerweile verdoppelt. Besonders beliebt ist das Forum, in dem User ihre Erfahrungen zu allen Themen rund um die AMD austauschen und Experten Fragen beantworten. „Welche Hilfsmittel kann ich von der Krankenkasse bekommen?“ fragt eine Userin dort – kurz darauf gibt ein Augenoptiker die Antwort. Oder: „Hat mein Arzt mir das richtige Mittel verschrieben?“ Eine Augenärztin kann den verunsicherten Nutzer beruhigen. Und auch die wenig internet-affinen Patienten müssen nicht erst einen Computerkurs belegen, um Hilfe und Beratung zu bekommen: Von der Telefon-Hotline werden die Fragen der Anrufer – ob Patient oder Angehöriger – entweder direkt beantwortet oder an den richtigen Ansprechpartner vor Ort vermittelt. Sie nennen ihre Postleitzahl und bekommen einen Experten im persönlichen Umfeld genannt. Ein neuer Kontakt ist herstellt, eine Brücke geschlagen. „Was mit einer Idee anfing, trägt bereits vielerorts Früchte. Wir konnten viel zwischen den Akteuren im Versorgungsprozess vermitteln und so zahlreichen Menschen helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Doch wir machen weiter und sind erst zufrieden, wenn sich kein Patient mehr unzureichend informiert und versorgt fühlt“, sagt Meffert anpackend und zuversichtlich. Zu wünschen ist es ihm, dem Netzwerk und vor allem den AMD-Erkrankten. Denn der Bedarf ist groß und das AMD-Netz und seine Partner stellen sich in einer alternden Gesellschaft einer großen Herausforderung: Bereits jetzt leben deutschlandweit rund 4,5 Millionen Menschen mit einer AMD. Von Marvin Wanders, AMD-Netz NRW

Hotline: 01805 - 774 778* Internet: www.amd-netz.de E-Mail: info@amd-netz.de *(Mo-Fr 14-18 Uhr; 14 Ct/Min aus dt. Festnetz, max. 42 Ct/Min Mobilfunk)

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Patient im Blickpunkt • Patientensymposium

Einblicke und Ausblicke Ein Patientensymposium von Pro Retina informierte kürzlich in Berlin darüber, wo die Wissenschaft beim Thema Netzhautdegeneration heute steht, wohin die Reise geht und gab ganz praktische Tipps für Betroffene.

Referenten auf dem Podium: F. Brunsmann, U. Kellner, Moderatorin Ute Palm, S. Aisenbrey, O. Strauß und F. Badura (v.l.n.r.)

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irca 80 Teilnehmer folgten am 20. September 2012 der Einladung der Patientenorganisation Pro Retina Deutschland e.V. und informierten sich bei einem Symposium auf dem Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) über Netzhautdegenerationen, deren Diagnostik und Behandlung. Ute Palm, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Vereins, moderierte die Veranstaltung, die zunächst mit einem eher praktischen Thema begann.

vorbereiten, ihre Situation klar schildern oder Informationen einfordern können. Ärzte und medizinisches Personal können sich im neuen „Knigge“ darüber informieren, wie sie sich noch besser auf den Umgang mit sehbehinderten Patienten einstellen können. Auf www.umsichtiges-verhalten.dbsv.org können die Informationen heruntergeladen werden.

Leitfäden für die Kommunikation

Nicht nur die Erwartungen der Patienten an die Ärzte steigen, sondern auch an die Wissenschaft. Das verdeutlichte Franz Badura von der Pro Retina Stiftung in seinem Vortrag zur wechselseitigen Abhängigkeit zwischen Selbsthilfe und Wissenschaft. Auf viele Fragen im Bereich degenerativer Netzhauterkrankungen gibt es bis heute keine Antworten. Eine immer wichtigere Rolle spielen daher aktuell und auch in Zukunft wissenschaftliche Studien – unter der Voraussetzung, dass sich genügend Patienten bereit erklären, daran teilzunehmen. Nur so können Therapieansätze validiert werden. Franz Badura warnte jedoch davor, aufgrund eines zu hohen Erwartungsdrucks zu schnell mit Studien an Patienten heranzugehen. Er rief zu mehr Realismus in dieser Situation auf und machte deutlich, dass

Patienten und Wissenschaft

Dr. Frank Brunsmann, Fachbereichsleiter Forschung und Therapie der Pro Retina, sprach zu diesem kurzfristig ins Programm genommenen Thema und stellte zwei aktuelle Leitfäden für sehbehinderte Patienten und medizinisches Personal vor. In der ärztlichen Praxis kommt es häufig zu Missverständnissen oder Überforderungen, die auf mangelnder Kommunikation und Transparenz beruhen. Um den Umgang zwischen Praxispersonal und Patienten zu erleichtern, hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) einige Tipps und Verhaltensempfehlungen zusammengestellt. Patienten mit beeinträchtigtem Sehvermögen erfahren hier, wie sie sich inhaltlich auf den Arztbesuch

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Patientensymposium • Patient im Blickpunkt

die Sicherheit der Patienten trotz möglicher Euphorie Vorrang hat.

Diagnostische Herausforderungen Prof. Dr. med. Ulrich Kellner vom Zentrum für seltene Netzhauterkrankungen am Augenzentrum Siegburg erklärte, welchen Schwierigkeiten die Ärzte bei der Erkennung von Erkrankungen der Netzhaut gegenüberstehen. In der Regel beschreiben Patienten ihre Probleme zunächst mit Aussagen wie „Irgendwie ist das Sehen anders, nicht mehr so gut.“ Eine diagnostische Herausforderung, wenn es um die Feststellung von Netzhautdystrophien geht. Die Frühsymptome sind oft unspezifisch und entsprechen nicht immer dem Lehrbuch. Auch können unterschiedliche Augenerkrankungen die gleichen Symptome aufweisen. Bei 30 Prozent der Fälle ist die Symptomatik völlig unspezifisch. Darüber hinaus werden Netzhauterkrankungen in der Regel erst im hohen Alter diagnostiziert und das, obwohl sie in allen Lebensaltern auftreten können. Prof. Kellner wies darauf hin, dass es nicht entscheidend ist, bereits bei der ersten Untersuchung die exakte Form der Netzhautdystrophie zu diagnostizieren, sondern dass überhaupt erst einmal eine Verdachtsdiagnose als Voraussetzung für gezielte Folgeuntersuchungen gestellt wird. In diesem Zusammenhang erläuterte er einige der wichtigsten aktuellen Methoden zur Früherkennung von Netzhautdystrophien: So können mittels Fundusautofluoreszenz (FAF), die risikoarm und schmerzfrei ist und ohne Injektion von Kontrastoder Farbstoffen abläuft, Einlagerungen im retinalen Pigmentepithel sichtbar gemacht werden. Krankhafte Veränderungen lassen sich auch durch die optische Kohärenztomografie (OCT) erkennen, bei der die Netzhaut mit einem schwachen Laserlicht abgetastet wird. Ein weiteres wichtiges diagnostisches Verfahren ist das multifokale Elektroretinogramm (mfERG), dem für die Früherkennung von Makula-Erkrankungen eine bedeutende Rolle zukommt.

pie, photodynamische Therapie und chirurgische Eingriffe. Im Vordergrund bei der Behandlung der feuchten AMD steht heute die medikamentöse intravitreale Therapie: mit Lucentis als Goldstandard und Avastin im Off-Label-Einsatz. Doch obwohl diese Therapien etabliert sind und gute Ergebnisse zeigen, ist noch mehr Forschung erforderlich, erklärte Dr. Aisenbrey. Denn es ist zum Beispiel ein hoher Aufwand für sehbehinderte Patienten, alle vier Wochen in die Klinik zu fahren, um sich eine Spritze geben zu lassen. Darüber hinaus besteht auch immer ein Restrisiko für Komplikationen. Stellt sich also die Frage nach anderen Applikationsformen. Oder danach, ob sich der Abstand zwischen den Behandlungen vergrößern lässt. Ein Medikament, das noch vor Ende 2012 unter dem Handelsnamen Eylea in Europa zugelassen werden soll, verspricht hier einen neuen Ansatz. Insgesamt entwickelt sich laut Dr. Aisenbrey der Trend in der AMD-Behandlung hin zu individuellen, multimodalen Therapieansätzen, auch im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit der Ärzte.

Ein Blick in die Zukunft Fernab von medikamentösen Therapien sucht die Wissenschaft nach alternativen Herangehensweisen, mit denen neue Ansätze für die Behandlung degenerativer Netzhauterkrankungen entwickelt werden können. Prof. Dr. Olaf Strauß von der Universitäts-Augenklinik Regensburg stellte unter anderem ein in der Testung bereits erfolgreiches Verfahren aus der Stammzellforschung vor. Bei diesem geht es um die Aktivierung körpereigener Stammzellen. So wird zum Beispiel eine Hautzelle durch Reprogrammierung wieder zu einer Stammzelle. Mit Hilfe spezieller Methoden kann diese zu einer vollwertigen Pigmentepithelzelle heranwachsen, die dann theoretisch transplantiert werden könnte. Noch hat diese Methodik in der Augenheilkunde keine praktische Relevanz, zeigt aber, welche Richtung die Wissenschaft zukünftig einschlagen könnte. Von Bettina Neugebauer

Strategien zur Behandlung der AMD Die Anwesenden erfuhren, dass sich neben den diagnostischen Verfahren auch die therapeutischen Ansätze stark weiterentwickelt haben. Wie diese aussehen und warum trotz allem die Forschung vorangetrieben werden muss, erklärte Dr. med. Sabine Aisenbrey von der Universitätsaugenklinik Tübingen. Keine oder nur noch eine untergeordnete Rolle spielen die Laserthera-

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Pro Retina Deutschland e. V. Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen Vaalser Str. 108 / D-52074 Aachen Tel. 0241/87 00 18, Fax 0241/87 39 61 Internet: www.pro-retina.de

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Patient im Blickpunkt • Genossenschaft

Patienten-Crowd soll WirkstoffEntwicklung finanzieren AMD Therapy aus Reutlingen will bei AMD-Patienten und deren Angehörigen 60 Millionen Euro einwerben. Damit soll die Entwicklung von Wirkstoffen gegen die bisher nicht behandelbare trockene AMD forciert werden.

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Arzneimittelhersteller (VFA) ein knappes Dutzend in die präklinische Phase mit Tierversuchen, von denen im Schnitt vier bis in Phase II der klinischen Erprobung vorstoßen und nur eines letztlich die Zulassung bekommt. Im Schnitt dauert das 13 Jahre und fallen 800 Mio. Euro Kosten an.

egen die trockene Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) gibt es keine wirksame Therapie. Patienten bleiben mit Tipps wie „Rauchen einstellen, Sport treiben und viel Obst essen“ allein. Das will die AMD Therapy eG aus Reutlingen ändern. Die eingetragene Genossenschaft plant, bis zum Jahresende 60 Mio. Euro einzuwerben und diese binnen zehn Jahren in ausgewählte WirkstoffEntwicklungsprojekte gegen trockene AMD zu investieren. Dafür wollen die Initiatoren 20.000 Genossenschaftsanteile a 3.000 Euro ausgeben. Zielgruppe sind Betroffene und deren Angehörige. Würde die CrowdFunding-Initiative nur ein Prozent der hierzulande Erkrankten überzeugen, wären die 60 Mio. Euro im Topf.

AMD Therapy möchte das hohe Ausfallrisiko durch Fokussierung auf eine Krankheit minimieren. Zudem steht ein Beirat aus international renommierten AMD-Forschern sowie Experten aus der Pharmaindustrie bereit, der die Erfolgsaussichten potentieller Beteiligungen prüft und bewertet, ehe Investitionsentscheidungen fallen. Noch allerdings ist laut Klein kein Projekt in der engeren Auswahl. AMD Therapy sei ein „blind pool“; und damit ein im VC-Sektor gängiges Konstrukt. Kein VC-Fonds lege im Voraus fest, in welche Unternehmen und Projekte er investiere.

Als Rendite winkt zahlenden Genossen zweierlei: die Chance auf Erhalt des eigenen Augenlichts – oder zumindest der Sehkraft künftiger Leidensgenossen. Und Verkaufserlöse, sofern der Plan der Reutlinger tatsächlich aufgeht: Die Genossenschaft soll mit ihrer Beteiligung junge F&E-Projekte durch die risikobehaftete Phase zwischen Forschungslabor und Phase II der klinischen Erprobung geleiten. Dort wären sie für Investoren aus der Pharmabranche interessant, die das Risiko unreifer Frühphasen-Projekte scheuen. Etwaige Verkaufserlöse sollen dann unter den Genossen aufgeteilt werden. „Wenn das klappt, sind sehr interessante Renditen möglich“, erklärt Vorstand Dr. Wolfgang Klein. Doch er macht auch keinen Hehl daraus, dass anstelle gesundheitlicher und finanzieller Rendite Totalverluste eintreten können. Denn gerade in der Frühphase ist Wirkstoffentwicklung riskant: Von 5000 getesteten Substanzen schafft es laut Verband Forschender

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Allerdings benennt AMD Therapy vielversprechende Forschungsprojekte – darunter ein Projekt aus Tübingen. Dort hatte eine Gruppe um Prof. Ulrich Schraermeyer Ende letzten Jahrzehnts in Tierversuchen zufällig Stoffwechselprozesse erkannt, bei denen die kritischen Ablagerungen in der Netzhaut abgebaut werden. Schraermeyer gründete 2010 ein Start-up, um auf Basis dieser Erkenntnisse ein Medikament gegen trockene AMD zu entwickeln. Damals gab er in Interviews an, VC-Investoren zu suchen. Doch angesichts ausgetrockneter Risikokapitalkanäle für Biotech- und Pharmaprojekte in Deutschland blieb diese Suche erfolglos. Zusammen mit Klein entwickelte er dann die Crowdfunding-Idee. Pikant: Schraermeyer sitzt nun im

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Genossenschaft • Patient im Blickpunkt

wissenschaftlichen Beirat und wird also über die Verteilung des Geldes mitbestimmen. Darauf angesprochen reagiert Klein gelassen: „Wir sind bemüht, solche Interessenkonflikte offen zu benennen und dafür in unseren Investmentrichtlinien klare Regelungen zu finden“. Er hält es für einen Vorteil, Schraermeyer als international renommierten AMD-Experten an Bord zu haben. Die wissenschaftliche Community sei hier sehr klein und Überscheidungen von daher kaum ganz auszuschließen. Damit Patienten die stockende Wirkstoffentwicklung als zahlende Genossen forcieren können, hat Finanzexperte Klein zusammen mit Andreas Mayr die Therapy Invest Group gegründet. Die AMD Therapy eG nennen sie ihre erste „Betroffenenorganisation“, wobei die Initiatoren nicht an AMD leiden, sondern Betroffenen einen professionellen Rahmen bieten wollen. Teils hatten Medien ihre Genossenschaft als Selbsthilfegruppe dargestellt, in der eine Gruppe von Betroffenen ihr Schicksal in die eigene Hand nimmt. Doch derart „genossenschaftlich“ sind nur die Risiken und Kosten verteilt. Das Management des Fonds handelt laut Klein keineswegs aus purem Altruismus, sondern mit der Absicht, Gewinne zu erzielen. Um den Fonds zu managen, haben die beiden Initiatoren neben der Genossenschaft drei Firmen für Marketing, Administration und Portfolio Management gegründet und den als eG & Co. KG organisierten geschlossenen Fonds aufgelegt. Für dieses aufwendige Firmenkonstrukt werden Genossen kräftig zur Kasse gebeten: Über die zehnjährige Laufzeit fließen 23,69 % der 60 Mio. Euro als Nebenkosten ab – 1,42 Mio. Euro jährlich. Es bleiben also kaum 46 Mio. Euro für Beteiligungen an Projekten übrig. Obendrein beansprucht das Management im Falle erfolgreicher Veräußerung der Beteiligungen zehn Prozent der Gewinne als Incentives – ebenso wie zehn Prozent der Gewinne, die potentielle Beteiligungen erwirtschaften. Klein nennt diese Kosten „marktüblich“. Ein Private-Equity-Funds erfordere intensive Betreuung. Angesichts der Zahlen wird klar, dass das Bild der genossenschaftlichen Betroffenenorganisation falsch ist. Zwar wirbt die Genossenschaft damit, dass Patienten und ihre Angehörigen nun „etwas Sinnvolles gegen trockene AMD tun können“. Doch dabei sollten diese trotz der vermeintlichen Hilfe in der Not unbedingt die drohenden Verluste und Nebenkosten im Blick behalten. Nehmen 20.000 Genossen diese in Kauf, besteht

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im besten Falle die Chance, die schleichende Erblindung aufzuhalten. Daran haben die Genossen dann einen Anteil, der sich womöglich sogar noch besser anfühlt als der dann fällige finanzielle Gewinn. (Zuerst veröffentlicht: VDI nachrichten, Düsseldorf, 11.05.12, sta)

Kommentar Ist Geld machen wollen verwerflich? Es hat natürlich zunächst ein Geschmäckle, wenn Investmentmenschen (also so etwas wie Banker) einen Fond aufmachen, um die Forschung bei der trockenen AMD voranzutreiben. Das Ziel ist klar: Sie wollen Geld damit verdienen – das ist der Hauptzweck ihrer Motivation. Sie würden wohl auch genauso einen Fond gründen für die Erforschung von Therapien anderer Erkrankungen. Es müssen nur genug Leidende, aktuell keine medizinische Lösung, aber Lösungspotenzial in der Zukunft vorhanden sein. Das ist bei der trockenen AMD ohne Zweifel gegeben. Bis hier die Pharmaindustrie ein Medikament bereitstellen kann, dauert es bei den Genehmigungsverfahren in Deutschland noch viele Jahre. Sind es nun Rattenfänger, die ein solches Geschäft betreiben? Moralisch Verwerfliche? Nein, denn auch andere, Pharma-Unternehmen beispielsweise, handeln nicht aus dem Impuls heraus, den Menschen helfen zu wollen. Alle wirtschaftlichen Unternehmungen haben das Hauptziel, Geld zu verdienen. Das ist nicht zuletzt auch ein großer Treiber von Fortschritt. Und von AMD Therapy wird das nicht einmal verschleiert, es wird sich nicht hinter moralischen Feigenblättchen versteckt. Da wird nicht mitgelitten, sondern kühl gerechnet. Ist das schlimm? Nein, ich meine nicht. Man nutzt das Leid der Menschen ja nicht aus, sondern sucht aktiv über das Sammeln von Geld für Forschung nach einer Lösung. Viele medizintechnische Versuche, z.B. auch bei Retina-Implantaten, arbeiten mit Venture-Capital. Die Kapitalgeber bieten nur denen Geld, die das Potenzial haben, es zu vermehren. So ist es nun einmal. Das ist die Welt, die derzeit zur Verfügung steht. Alles andere zu behaupten schmeckt sauer nach zu viel Moralin. Von Heinz Jürgen Höninger

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traumtaenzerin/pixelio

Kontaktlinsen • Multifokale Linsen

Kontaktlinse ergänzt Gleitsichtbrille Nicht nur überzeugte Silikon-Hydrogel-Linsenträger, die ins „gewisse Alter“ kommen, werden aufatmen. Auch Gleitsichtbrillenträger können nun MehrstärkenTageslinsen aus diesem besonders tragefreundlichen Material ausprobieren.

D

ie weltweit erste Silikon-Hydrogel-Multifokal1-Tageslinse (so der offizielle Name), die aktuell von dem Unternehmen Sauflon auf dem deutschen Markt eingeführt wird, könnte für alterssichtige Menschen eine echte Alternative zum Gleitsichtglas sein – oder auch nur eine hin und wieder tragbare Ergänzung hierzu.

gang bis zum Kontaktlinsenrand mit der Fernzone. Durch den fließenden Übergangsbereich zwischen Nah- und Fernzone sind auch Tätigkeiten im Zwischenbereich möglich, beispielsweise am Computer. Zur Verfügung stehen für die Nahzone zwei Möglichkeiten der Korrektur. „Low“ ist das Richtige für Menschen, bei denen die Alterssichtigkeit einsetzt, und bei mittlerer Alterssichtigkeit. „High“ kommt bei höherer Alterssichtigkeit zum Einsatz. Bei den meisten – fast 80 % – der Testkunden führte die Stufe „Low“ schon zu einem zufriedenstellenden bis sehr guten Ergebnis.

Ob zum Einfädeln von Garn in eine Nähnadel, beim Arbeiten am Bildschirm, Fernsehen oder Autofahren – eine multifokale Kontaktlinse ist bei allen diesen Tätigkeiten gleichermaßen einsetzbar. Denn: Diese so genannte simultane Mehrstärken-Tageslinse weist im Zentrum die Nahzone auf – mit einem sanften Über-

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Bereits seit Mai konnten britische Augenoptiker diese nur 14 mm große Silikon-Hydrogel-1-Tageslinse für al-

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Multifokale Linsen • Kontaktlinsen

terssichtige Menschen ihren Kunden anbieten. Zudem wurde sie seit Juli von einigen deutschen Kontaktlinsenspezialisten im Einsatz getestet. Die Erfahrungen, die Kunden und Anpasser bisher sammeln konnten, sind erfreulich. Das besonders angenehme Material erleichtere das Einsetzen und vereinfache so auch einem bereits an Linsen gewöhnten Menschen den Umstieg von einer Ein- zur Mehrstärkenlinse, so das vorwiegend positive Feedback der Kontaktlinsenträger. Wer vor Jahren schon einmal Kontaktlinsen getestet hat und mit ihnen nicht so gut klar kam, könnte mit der neueren Generation nun besser fahren. Die neue Eintages-Kontaktlinse ist gekennzeichnet durch einen Wassergehalt von 56 Prozent und eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit. Beide Eigenschaften verbessern die Trageeigenschaften im Vergleich zu herkömmlichen weichen Linsen, beispielsweise weil die Kontaktlinse nicht austrocknet. Ein weiteres Plus: Zunehmend wichtig wird es, Augen vor schädigenden UV-Strahlen zu schützen, weshalb die neue Linse einen UV-A/B-Blocker vorweisen kann. Von Susanne Koglin

Multifokale Kontaktlinsen Mehrstärken- oder Multifokallinsen vermitteln wie Gleitsichtgläser ein scharfes Bild von nah bis fern. Die meisten Konzepte funktionieren wie Mini-Brillengläser. Doch anders als bei einer Brille sitzen die Kontaktlinsen direkt auf dem Auge und machen jede Augenbewegung mit. Man muss seine Kopfhaltung nicht nach den unterschiedlichen Korrektionszonen richten. Weitere Vorteile: • größeres Gesichts- und Blickfeld in jeder Richtung • scharfes und klares Sehen in allen Entfernungen • natürliche Kopf- und Körperhaltung • kaum Verzeichnungen und/oder Schaukeleffekte, wie sie bei Gleitsichtbrillen auftreten können. Mehrstärkenlinsen gibt es als weiche und als formstabile Linsen. Von konventionellen Jahreslinsen über Austauschsysteme mit Vier-Wochen-Rhythmus oder 14-täglichem Wechsel bis zu Ein-Tageslinsen sind viele Ausführungen erhältlich. PR-Anzeigen

Neue Produktserie zur Behandlung trockener Augen Mit Opticalm kommt in Kürze eine neue Serie zur Behandlung von Trockenen Augen auf den deutschen Markt. Fünf Produkte aus drei Segmenten decken die gesamte Bandbreite zur Therapie von Trockenen Augen ab: Beruhigende Augentropfen Plus

mit einer Wirkstoffkombination aus Hyaluronsäure und Hypromellose sowie das Spray Lipomyst aus dem Segment „Re-Balance“ befeuchten das Auge langanhaltend. Die Beruhigenden Augentropfen und das Entspannende Augenbad aus dem Seg-

ment „Refresh“ sind dem natürlichen Tränenfilm nachempfunden und sorgen für sofortige Erfrischung der Augen. Die blauen Augentropfen Gouttes Bleues aus dem Segment „Beauty“ lassen gerötete Augen nach einem langen Tag wieder weiß strahlen.

Silhouette Titan Rays – Im freien Lauf des Lebens Vom Wind geblähte Segel, ein schlanker, kräftiger Bootskörper, der mühelos und elegant durch das Wasser gleitet und in der Ferne der grenzenlose Horizont. Ein starkes Symbol für einen Lebensstil in perfekter Balance zwischen hohen Ansprüchen und einer gewissen Leichtigkeit. Gelebt von Menschen, die ihr eigenes Tempo in einer beschleunigten Zeit gefunden haben. Die neue Kollektion Silhouette Titan Rays spiegelt mit der

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kompromisslosen Leichtigkeit ihres idealtypischen randlosen Designs die Lust auf ein aktives Leben ohne Grenzen wider. Innovativ und präzise bringt das Brillendesign essenzielle Attribute eines bewegten Lifestyles in Form. Souveräne Dynamik, uneingeschränkte Sicht, perfekte Ergonomie und der unnachahmliche Tragekomfort prädestinieren die Titan Rays für anspruchsvolle Aktivitäten an Land oder Wasser.

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Carl Zeiss

Optik • Businessbrillen

Beste Sicht im Büro Wenn trotz optimaler Arbeitsplatzbedingungen die Sicht verschwimmt und der Kopf schmerzt, sind oft die Augen den Anforderungen der Bildschirmarbeit nicht gewachsen. Hier helfen spezielle Brillengläser für den Nahbereich.

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ür Millionen Beschäftigte ist der Bildschirm das Zentrum ihres Arbeitsplatzes. Unstet schweift der Blick vom Monitor zur Tastatur, von den Papieren auf dem Tisch hin zum Kollegen gegenüber. Hinzu kommt die starre Haltung von Kopf und Rücken beim Sitzen. Gerade für Fehlsichtige eine große Herausforderung. Denn Bildschirmarbeit ist anstrengend für die Augen. Gerade bei Menschen um die 45 Jahre können diese sich nicht mehr ausreichend auf Objekte in der Nähe scharf stellen. Meist fällt die sogenannte Alterssichtigkeit zuerst beim Lesen und bei der Arbeit am Monitor auf. Dabei aber stoßen sowohl Lese- als auch Gleitsichtbrille an ihre Grenzen. Denn der Sehabstand zwischen Augen und Bildschirm liegt zwischen 40 und 100 Zentimetern – genau für diese Entfernung muss

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die Sehhilfe konzipiert sein. Klassische Lesebrillen sind für eine geringere Sehentfernung gemacht und Gleitsichtbrillen korrigieren den Mittelbereich nur in einem schmalen Teil. Spezielle Brillengläser für die Büroarbeit jedoch haben ihren Schwerpunkt in kurzen und mittleren Entfernungen, optimal für den Augenabstand zur Tastatur und zum Computerbildschirm. Beim Blickwechsel zwischen Schreibtisch, Bildschirm und dem Kollegen gegenüber bieten sie stets scharfe Sicht. Durch den breiten mittleren Sehbereich muss der Kopf beim Lesen am Monitor nicht mehr mitgeführt werden, man sieht auch in den seitlichen Glaszonen störungsfrei. Entspannte Augen und eine gesunde Arbeitshaltung

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Businessbrillen • Optik

sorgen so für bessere Konzentration und erhöhen die Leistungsfähigkeit. Diese sogenannten Nahkomfortgläser werden mittlerweile von allen Glasherstellern in verschiedenen Variationen angeboten. Sie sind vielseitig verwendbar, denn sie helfen nicht nur im Büro, sondern bei allem, was besondere Anforderungen an die Ergonomie und die individuellen Arbeitsentfernungen stellt. Bestimmte Berufsgruppen wie Musiker, Zahnärzte, Chirurgen oder Goldschmiede können sie für ihre jeweiligen speziellen Anforderungen nutzen. Und fürs Hobby und die Freizeit sind sie auch bestens geeignet. Schließlich hält hier die moderne Technik in Form von Rechnern, Tablet-PCs und Smartphones zunehmend Einzug. Laut einer Studie von ARD und ZDF (2012) sind knapp 76 Prozent der Deutschen online und surfen durchschnittlich 133 Minuten am Tag im Internet. Die Zeit, die sie offline an Computern oder Handy verbringen, kommt noch hinzu.

Welche Brille passt? Nicht jede Fassung, die gut aussieht, ist auch für die Arbeit am Bildschirm geeignet. Da die Gläser der Bildschirmbrille in der Regel ähnlich wie Gleitsichtgläser aufgebaut sind und verschiedene Stärken in sich vereinen, darf die Fassung nicht zu schmal ausfallen. Daher sind Halbbrillen ungeeignet. Die Fassung muss über ausreichend hoch sein, damit alle Sehzonen berücksichtigt werden können. Die Brille sollte, wie jede andere Brille auch, möglichst leicht sein. Der Augenoptiker passt sie optimal an die Kopfform an. Bügel mit Federscharnieren haben sich besonders bewährt, wenn die Brille häufig auf- und abgesetzt wird. Um sie leicht zu halten, sollten Kunststoffgläser gewählt werden. Da in Büroräumen mit zahlreichen Lichtquellen zu rechnen ist, lohnt sich eine Entspiegelung.

Kann man auch Kontaktlinsen tragen? Wer Kontaktlinsen trägt, muss am Computer keineswegs darauf verzichten, sollte jedoch ein paar Dinge beachten. Der natürliche Lidschlag, der die Tränenflüssigkeit verteilt, so dass die Augen ständig feucht bleiben und vor Reizungen geschützt sind, ist bei der Bildschirmarbeit deutlich reduziert. Wir zwinkern fünf Mal weniger als sonst. Die Folge sind zu trockene Augen. Vor allem Kontaktlinsenträger müssen hier vorbeugen, zum Beispiel mit speziellen Benetzungstropfen. Eventuell lohnt sich auch das Umstellen auf ein Linsenma-

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terial, welches Feuchtigkeit besonders gut bindet. Bei manchen Silikon-Hydrogel-Linsen etwa ist das der Fall. Welche Kontaktlinsen dem Auge gut tun, kann letztendlich nur der Fachmann entscheiden. Quelle: KGS

Studie: Bildschirmarbeitsplatz 2.0 Im Juni 2012 startete das Interdisziplinäre Kompetenzzentrum Augenoptik, Optometrie, Ophthalmologische Optik der Ernst-Abbe-Fachhochschule (EAH) Jena ein Forschungsprojekt zum Thema: „Ergoptometrie: Optimales Sehen am modernen Bildschirmarbeitsplatz“. Im Mittelpunkt des durch das Steinbeis Transferzentrum und weitere Partner aus Industrie und Forschung unterstützten Projekts steht die Optimierung der Bildschirmarbeitsplatzgestaltung unter Berücksichtigung optometrischer Gesichtspunkte. Das Team um Prof. Dr. Stephan Degle entwickelt u.a. einen Leitfaden für die optometrische Berufspraxis, der ein Beratungs- und Gestaltungskonzept für die Arbeit am PC vorsieht. Die Notwendigkeit für die Forschungsarbeit resultiere aus den immer weiter steigenden Anforderungen an das Sehen durch die Bildschirmarbeit sowie deren Einfluss auf die Gesundheit der Betroffenen, teilt die Fachhochschule mit. Von derzeit 41,5 Mio. Erwerbstätigen in Deutschland arbeiten circa 18 Mio. überwiegend am Bildschirm. Es sei davon auszugehen, dass immer mehr Menschen eine speziell für die Computernutzung angefertigte Brille benötigen. Veränderungsbedarf bestehe vor allem bei den bereits vorhandenen Richtlinien für den Bildschirmarbeitsplatz: Diese beruhten zum Teil auf veralteter Technik wie z.B. Röhrenmonitoren. Zudem gelte es, moderne Brillenglas-Technologien optimal für den individuellen Gebrauch zu nutzen. Innerhalb des Projektzeitraums soll deshalb u.a. eine empirische Studie zur Bildschirmarbeit mit verschiedenen Brillenglastypen durchgeführt werden. Die Auswertung und Aufarbeitung der Ergebnisse zu Handlungsempfehlungen für Augenoptiker, Optometristen und Augenärzte sowie Arbeitnehmerverbände, Berufsgenossenschaften und den Bildschirmnutzer selbst soll durch Bachelor- und Masterarbeiten der EAH Jena erfolgen. Weitere Informationen: www.bildschirmarbeit.info

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Design + Mode • Brillentrends

Der Brillenherbst wird

Visibilia/Tom Tailor Eyewear

bunt

Intensive Farben und elegante Formen verjüngen die kompakten RetroKlassiker der letzten Saisons. Die ehemals dominanten Brillen werden leichter, technischer und moderner.

Robert La Roche

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Brillentrends • Design + Mode

Visibilia/Visitec

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Inface Company

Farbiger und leichter sind viele Brillen geworden. Materialien und Proportionen setzen neue Akzente. Wer keine UnisexModelle mag, wählt als Mann die etwas kantigeren und markanteren Fassungen, als Frau geschwungene Formen, die dem Gesicht besonders schmeicheln

N

eben Unisex-Modellen gewinnen romantisch verzierte Formen für Frauen und technisch inspirierte Brillen für Männer an Bedeutung, schreibt das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) zum breitgefächerten Angebot dieses Herbstes. Zeitgemäßer Retrotrend bedeute, aus Bewährtem Neues zu kreieren. Nachdem braune, schwarze und neutrale Töne jahrelang die Brillenkollektionen dominierten, setzen sich zunehmend moderne, intensive Farben durch. So wird der Herbst 2012 in ein schillerndes Spektrum getaucht, das jedoch weit vom Hippiestyle entfernt ist.

Die kompakten Vintagekopien der letzten Saisons werden zunehmend von schmaleren Fassungen abgelöst. Einflüsse von Industriedesign und technische Finesse kreieren einen klaren, anspruchsvollen Look, der manchmal an Bauhaus-Entwürfe erinnert. Dabei ist Retro keineswegs außen vor. Die Schätze der Vergangenheit finden sich in den modernen zeitgemäßen Modellen wieder. So sind die Brillen in Form und Größe den Vorbildern ähnlich. Material, Proportionen, Farben und Beschichtungen sorgen aber für eine neue, zeitgemäße Eleganz.

Zeitgemäßer Retrotrend

Wem dieser Trend zu unisex ist, der betont die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So zieht Frau möglicherweise patinierte Fassungen in fließenden Formen mit romantischen Details vor, während Mann seine Vorlieben für dynamische Linien, Hightech-Material und technische Details ausleben kann.

Sportive Colourblockings, gedeckte Unis mit bunt beschichteten Oberflächen sowie Drucke und Intarsien prägen Fronten und Bügel. Dabei sind viele Motive inspiriert von Mustern und Strukturen aus der Textil-, Technik-, Tier- und Pflanzenwelt.

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Quelle: KGS

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Rätsel • Mitmachen und gewinnen

russisch: Durchsichtigkeit

Atomarten

engl. Zahlwort: zehn

lateinisch: ohne

Tabelle

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russisch: Durchsichtig-Schlechkeit teste

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Quadrillefigur

Abk.: Nahgüterzug

Quadrillefigur

Abk.: Nahgüterzug

Staatsoberhaupt

priesterliche Tätigkeit

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10 8

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10

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Teilnahmeschluss: 07.12.2012. Schicken Sie das Lösungswort per Postkarte an: autentic.info GmbH / Postfach 1410 / 88230 Wangen oder per E-Mail an: media@autentic.info Das Lösungswort des letzten Rätsels lautete: Sommerferien Gewonnen haben C. Tölle aus Bochum, I. Benes aus Wetzlar und E.-M. Plikat aus Leipzig Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.

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Impressum / Vorschau • Die letzte Seite

Impressum

Kurz vor Schluss

ISSN: 1612-9865

Herausgeber + Chefredakteur Heinz Jürgen Höninger E–Mail: hjh@autentic.info Redaktion Susanne Wolters (Ltg.) E–Mail: sw@autentic.info Redaktionsanschrift Magazin Augenlicht VisionCare Postfach 1410 D–88230 Wangen im Allgäu Tel. 07522/93 10 73 Fax 07522/707 98 32 E–Mail: redaktion@augenlicht.de Internet www.augenlicht.de, www.autentic.info Wissenschaftliche Beratung Dr. med. Gudrun Bischoff Prof. Dr. med. Fritz Dannheim Gestaltung autentic.info, Wangen, Nicole Kappe Verlagsanschrift autentic.info GmbH Zunftwinkel 7, D–88239 Wangen im Allgäu Anzeigenverkauf und Disposition Michaela Einhauser Tel. 07522/93 10 73 Fax 07522/707 98 32 E–Mail: me@autentic.info Anzeigenverkauf Karin Burghardt Tel. 02054/155 29 Fax 02054/155 28 E–Mail: kb@autentic.info Abonnement/Leserdienst Tel. 07522/93 10 73 Fax 07522/707 98 32 E–Mail: abo@augenlicht.de Anzeigenpreise Preisliste Nr. 6 (1. Januar 2012) Bezugspreise Einzelheft 5 Euro (inkl. Mwst. zzgl. Versand) Abonnement Inland: 17 Euro (inkl. MwSt. und Versand) für 4 Ausgaben Abonnement Ausland: 22 Euro (inkl. MwSt. und Versand) für 4 Ausgaben Abonnements verlängern sich jeweils um ein ­weiteres Jahr, wenn sie nicht vier Wochen vor Ablauf eines Bezugsjahres gekündigt werden. Bankverbindungen Postbank Dortmund BLZ 440 100 46, Konto 3502 36–467 Gerichtsstand und Erfüllungsort Ulm / Wangen im Allgäu Gesamtherstellung F&W Mediencenter GmbH Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg Augenlicht VisionCare ist Preisträger des Medienpreises 2004 des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA)

Pro Retina Forschungspreise 2012 verliehen Der Makula Forschungspreis 2012 ist beim diesjährigen Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin an PD Dr. med. Tim U. Krohne vergeben worden. In der von Prof. Dr. med. Eberhart Zrenner verfassten Laudatio heißt es, Krohne und seine Kollegen hätten zeigen können, dass es möglich sei, körpereigene Transplantate retinaler Pigmentepithelzellen (RPE) aus Stammzellen zu gewinnen und damit Netzhauterkrankungen, die durch Dysfunktionen retinaler Pigmentepithelzellen hervorgerufen werden, zu behandeln. Mit Hilfe spezieller Methoden sei es ihnen gelungen, vollwertige Pigmentepithelzellen in korrekter und einschichtiger Anordnung als iPS-Zellen heranwachsen zu lassen. Darüber hinaus hätten sie gezeigt, dass eine anatomische und funktionelle Rettung von Photorezeptoren nach entsprechenden Transplantation in Tiermodellen möglich sei. Die Ergebnisse dieser Arbeit seien von großer Relevanz auch vor dem Hintergrund der aktuell anlaufenden klinischen Studien zur Stammzelltherapie. Den Retinitis Pigmentosa Forschungspreis 2012 erhielt Dr. phil. nat. Kerstin Nagel-Wolfrum. In zwei wissenschaftlichen Arbeiten zeigte sie (jeweils als Senior-Autorin) neue Wege für die Erkennung und Behandlung des Usher-Syndroms auf, der häufigsten erblichen kombinierten Taub-Blindheit. Darunter gibt es bestimmte Mutationen, die zu einem Abbruch des Gen-Translationsprozesses – also des „Zusammenbaus“ eines Proteins anhand der genetischen Vorlage – führen. Nagel-Wolfrum und ihr Team bewiesen, dass es mit Hilfe eines speziellen, klinisch bereits erprobten Aminoglycosids (eine bestimmte Gruppe von Antibiotika) möglich sei, die Abbruchstelle zu überspringen und damit die Proteinfunktion des defekten Harmonins wieder hierzustellen. Damit sei ein ganz neuer Weg für die Behandlung bestimmter Formen des Usher-Syndroms aufgezeigt, so Prof. Zrenner. In der zweiten Arbeit untersuchten Nagel-Wolfrum und ihr Team das therapeutische Potential des experimentellen Wirkstoffs PTC124 hinsichtlich der Fähigkeit, ebenfalls eine Lese-Rasterstörung bei bestimmten Usher-Syndromformen zu behandeln. Die ausgezeichnete Verträglichkeit von PTC124 könne auch bei anderen okulären und nichtokulären Erkrankungen, die durch einer ähnlichen Lese-Rasterstörung bedingt sind, eine neuartige Therapie eröffnen.

Im nächsten Heft

• Refraktive Chirurgie: Laser • Grüner Star: Ausblicke • Netzhaut: AMD im Blickpunkt • Hornhaut: Benetzungsmittel • Low Vision: Lupen aller Art • Kontaktlinsen: Linse und Gesundheit • Brillen: Fassungen aus Naturstoffen • Gläser: Sehen im Sonnenlicht ... und vieles mehr

Augenlicht 3| 2012

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