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Fahrzeugbeschriftung
from aFLEET 01/2023
Fahrzeugbeschriftungen und ihre Tücken
Die sffv-Webinarreihe «5 vor 12» widmete sich am 5. Dezember den Prozessabläufen und Tücken bei der Fahrzeug-Folierung. Mit Patrick Muntwiler, Wolfgang Pauric, Daniel Land und Daniel Hablützel standen dem Schweizer Mobilitätsverband sffv gleich vier Experten zur Seite.
Text: Fabio Simeon
Pünktlich um 11.55 Uhr begrüsste sffv-Vorstandsmitglied Ralf Käser die Teilnehmenden zur Webinarreihe «5 vor 12». Im Zentrum stand das Thema Fahrzeugbeschriftung und ihre Tücken. Was muss ein Flottenmanager beachten, wenn er seinen Fuhrpark beschriften will? Käser richtete die erste Frage an Patrick Muntwiler, Business-Manager der Realizer AG.
«Vorab gilt es festzuhalten, dass jeder Beschriftungsauftrag so individuell ist wie die Fahrzeugflotte selbst», beginnt Muntwiler. Die Aufträge unterschieden sich in Auftragsgrösse, Layoutumfang, Folienqualität, Ort der Folierung und vielem mehr, was die Beantwortung der Frage mittels allgemein gültiger Aussage verunmögliche. «Was aber alle Aufträge verbindet, ist die Wichtigkeit einer einstudierten Koordination von allen beteiligten Schnittstellen», fährt Muntwiler fort.
Ortsunabhängige Beschriftungen
Damit dem Wunsch nach einer unkomplizierten und zeitarmen Folierung der Fuhrparkverantwortlichen bestmöglich nachgegangen werden kann, versucht die Realizer AG den Mehraufwand gering zu halten, indem die Fahrzeuge im optimalen Zeitfenster beschriftet werden. «Es besteht die Möglichkeit, dass die Beschriftung in den Auslieferungszentren, bei den Händlern oder im Unternehmen selbst durchgeführt wird, sofern die hygienischen Bedingungen passen», erklärt Muntwiler.
Grafiker mit Erfahrung in Fahrzeugbeschriftungen
Als zweiter Gastredner trat Wolfgang Pauric, Flottenmanager der Meier Tobler AG, auf. Er betreut 700 Fahrzeuge, von welchen rund 400 über eine Folierung verfügen. Dabei nimmt die Folie die Hälfte der Karosserie ein und steht bis zu sechs Jahren im Einsatz. Pauric startet mit einem Tipp: «Wer eine Beschriftung der Fahrzeugflotte plant, ist gut beraten, wenn er diese mit einem Grafiker vollzieht, welcher die Tücken und Schwierigkeiten der Fahrzeugbeschriftung bereits kennt.»
Als wichtigsten Aspekt einer effizienten Fahrzeugbeschriftung nennt der Fuhrparkverantwortliche ebenfalls den Prozessablauf: «Vor einer Neuanschaffung müssen neben dem Fertigungsprozess noch weitere Aspekte geklärt und festgehalten werden. Dazu zählt auch der Ablauf allfälliger Reparaturen», so der Flottenmanager. Ohnehin scheinen die Reparaturen eine prominente Rolle in der Beziehung zwischen Flottenmanager und Folierungen einzunehmen. Entsprechend rät Pauric, die schadenanfälligen Fahrzeugteile nicht zu folieren.
Die Frage nach einer effizienten Werbebotschaft
Daniel Lanz, CEO und Mitinhaber der CarNet Management AG, empfiehlt den Flottenmanagern eine externe Koordination der Fahrzeugbeschriftung. «Unsere Kunden kommen vermehrt auf uns zu und fragen nach Möglichkeiten und Prozessabläufen der Fahrzeugbeschriftungen. Die Anfragen reichen dabei von Fuhrparks mit fünf bis zu jenen mit tausend Fahrzeugen», so Lanz. Obschon heute fast alle Motive an fast allen Fahrzeugstellen angebracht werden können, stelle sich die Frage nach der Effizienz der Werbebotschaft. Die Folienmenge hänge nicht direkt mit Wiedererkennung der Unternehmung oder dem Erfolg der Werbebotschaft zusammen. Die Praxis zeige zudem, dass die Koordination von verschiedenen Schnittstellen abgestimmt werden muss, um einen möglichst effizienten Folierungsprozess und eine schlüsselfertige Fahrzeugabgabe zu gewährleisten.
Folierter Weiterverkauf birgt Risiken
Zum Schluss des Webinars erläutert Daniel Hablützel, CEO Carauktion, was nach der Ausflottung von beschrifteten Fahrzeugen geschieht: «Nach der Auftragserfassung erfolgen Transport und die Ausserverkehrssetzung, ehe die Entschriftung vor der neutralen Expertise stattfindet.» Das hat den Vorteil, dass man dadurch einen finalen Zustand des Fahrzeuges erhält und allfällige Schäden besser erkennt.