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Projektpartner: S. Hutschinski, B. Kalcher, R. Keglovits-Ackerer Gesamtergebnis Händlerradar 2021................................... 10

Enorm wichtiges Messinstrument

Der „Händlerradar“ steht, zählt man den „Markenmonitor“ mit, im 6. Jahr und ist sowohl für die Hersteller als auch für die Händler ein viel beachtetes und enorm wichtiges Messinstrument für die Qualität der Geschäftsbeziehung geworden. Wie in den vergangenen Jahren sind auch heuer wieder bekannte Entwicklungen bei den Marken klar ablesbar. 2021 gibt es einen positiven sowie negativen Rekord zu verzeichnen. Seat – als überragender Gewinner der Umfrage – hat als erste Marke in Österreich die 8-Punkte-Marke gesprengt – Gratulation dazu! Dafür hat Opel den schlechtesten Wert seit dem Umfragestart 2016 erreicht. Nahezu alle Stellantis-Marken schneiden in der Umfrage unterdurchschnittlich ab, denn die Händler leiden unter der jetzigen Situation und der großen Unsicherheit enorm. Vieles hätte man in diesem Umstrukturierungsprozess wesentlich besser machen können. Sehr aussagekräftig ist auch das Spezialthema „Beratungsbedarf E-Autos“ – hier wird klar ersichtlich, dass dieser Aufwand derzeit um 35 Prozent höher ist als bei den klassischen Antriebssystemen. Dieser Mehraufwand muss den Händlern auch abgegolten werden!

Welchem Importeur vertraut man?

Jene Marken sind voran, welche eine gepflegte und gelebte Partnerschaft mit ihrem Vertriebs- und Kundendienstnetz pflegen. Einer Marke ist es erstmals gelungen, die „Schallmauer“ von 8,0 Punkten zu überschreiten. Gratulation an den Gesamtsieger Seat. Erschütternd ist das weitere Absinken der Händlerzufriedenheit bei einer Vielzahl von namhaften Marken. Bei der Marke Opel mit einem Wert von 4,48, gefolgt von Citroën, Peugeot und Fiat, wurde der bis dato niedrigste Zufriedenheitswert gemessen. Ein Thema ist die Liefertreue und welche Informationen dem Netz zur Verfügung gestellt werden. Aktuell fühlen sich die allermeisten Markenbetriebe und deren Endkunden allein gelassen. Der Händlerradar bietet Informationen zu vielen Bereichen in der Beziehung zwischen Importeuren und deren Netzen. Selten so brisant wie jetzt war die Frage der Zukunftsfähigkeit von Marken. Kündigungen durch Hersteller oder Importeure fordern von den betroffenen Betrieben Entscheidungen. Was passiert am Markt, welchem Hersteller vertraut man, und investiert mit ihm gemeinsam in die Zukunft?

Die Ergebnisse ernst nehmen!

Schon auf den ersten Blick sieht man beim „Händlerradar“ ganz deutlich, welche Hersteller den Markenwerkstätten das Gefühl geben, dass man mit ihnen auf Augenhöhe redet. Die Ergebnisse spiegeln den Umgang der Importeure mit ihren Partnern wider – im positiven Sinn genau so wie im negativen. Danken möchte ich auch jenen Interviewpartnern, die sich die Zeit genommen haben, über die übliche Befragung hinaus ihre Meinung zum Hersteller mitzuteilen. So wird ersichtlich, dass bei einigen Marken bei den Vorgabezeiten von Reparaturen, Lieferfähigkeit der Ersatzteile und Unterstützung bei technischen Anfragen erhöhtes Potential für Weiterentwicklung gegeben ist. Ein Thema, das sich auch schon über Jahre durchzieht, ist das Spezialwerkzeug, das natürlich seine Berechtigung hat, aber in der Auswahl und Preisgestaltung unbedingt nachgebessert gehört. Ein sehr wichtiger Punkt, der hier genannt wurde, betrifft auch die Ein-Preisung mancher original Ersatzteile, die weder der Kundendienst den Kunden erklären noch der Kunde nachvollziehen kann. Die Mitarbeiter in den Markenwerkstätten spüren als erste den Unmut der Kunden. Das muss doch nicht sein, oder?

Stefan Hutschinski Vorsitzender des Einzelhandelsausschusses im Bundesgremium des Fahrzeughandels Bernhard Kalcher Obmann des Verbands österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) MMst. Roman KeglovitsAckerer, BA Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik

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