LBA_23_2012

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Donnerstag, 7. Juni 2012

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche 2–5 Stadt Lenzburg 6/7/11 Kirchenzettel 12/13 Marktnotizen 14 Im Gespräch 15

Immobilien 16 Region 14/17–19 Agenda 27 Szene

THEATERTAGE Die Theatertage in Lenzburg vom 14. bis 17. Juni präsentieren wiederum ein einmaliges, opulentes, kulinarisches Mahl, sommerlich leicht zubereitet. Seiten 20 und 21

Regional grösste

Ausstellung SCHREINEREI – KÜCHENBAU

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Rückzug

Hammerpark

Gestaltungsplan

Unerwarteter Ausgang im Einwohnerrat beim Traktandum Projektierungskredit für einen neuen Bahnhofplatz.

Mehr als ein Dutzend Kulturschaffende haben für die grosse Kunstauktion am FestMARKT vom 16. Juni Werke gespendet.

Auf dem noch bis Ende 2013 von der Centravo AG genutzten Gelände im Zentrum von Othmarsingen soll in den nächsten Jahren Wohnraum entstehen.

Ein Stück vom Glück 32 Jahre betreute Theo Fehlmann die Gemeinden Boniswil, Egliswil, Fahrwangen, Meisterschwanden, Sarmenstorf und Seengen. Jetzt ist der Kaminfegermeister pensioniert. Unglücklich darüber ist der Glücksbringer nicht.

auf Waschmaschinen Tumbler

www.wirz-kuechen.ch 5504 Othmarsingen Telefon 062 896 20 20

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 23, 112. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

Lenzburger Woche

Helen Schatzmann

E

r war Kaminfegermeister in der fünften Generation seiner Familie, arbeitete 49 Jahre lang als Kaminfeger, davon 33 Jahre im eigenen Betrieb. Eine lange Zeit. «Ich war glücklich und zufrieden in meinem Beruf», resümierte Theo Fehlmann am Abschiedsapéro in Meisterschwanden. Als junger Handwerker in Davos erlebte er noch, wie ihn wildfremde Menschen auf der Strasse auf voller Fahrt berühren wollten. In der Hoffnung auf ein Stück vom Glück! Denn Kaminfeger putzen ja nicht nur Russ und Dreck, sondern auch das Pech weg! Solche Velofahrten im Schnee seien nicht ganz ungefährlich gewesen. Von den Hoteliers sei er zu Silvester engagiert worden. «Mit der einen Hand verteilte man den Gästen den frisch geprägten Einräppler, mit der anderen sammelte man das Trinkgeld ein», erinnert sich der Glücksbringer an die damals willkommene Einnahmequelle. Nun, jetzt ist Schluss mit dem Mythos. Den schwarzen Zylinder und den Besen hat er an den Nagel gehängt. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. «Ich bin stolz auf unser Handwerk und freue mich, dass der Betrieb bei Markus Neuenschwander in guten Händen ist», so der über viel verdientes Lob von Gemeinderat Marcel Meyer auch etwas gerührte Chemifäger. Weniger Staub und Schmutz Während man in den Sechzigerjahren noch in viele Kamine klettern musste, sei

Theo Fehlmann (rechts) ist beruhigt: Betrieb und Mitarbeiter sind bei Markus Neuenschwander (links) unter versierter Leitung. Foto: HS das heute eher selten der Fall. Die Technik hat Einzug gehalten. Früher galt es, Sitzheizungen oder Holzöfeli in Schuss halten. Heute sind Holzschnitzelheizungen von Minergiehäusern zu warten. Statt Ölheizungen werden Wärmepumpen installiert und Kamine sind nicht mehr gemauert, sondern aus Kunststoff oder Glas gebaut. Ausserdem spricht man nicht mehr vom Kamin, sondern von der Abgasanlage. Eine Reinigung dauerte einst einen halben Tag, derzeit manchmal noch knapp eine Stunde. Und ja, man habe mehr Staub geschluckt damals, denn mit dem Staubsauger habe man noch nicht gearbeitet. Mit den Hunden im Einsatz Der Kreiskaminfegermeister betreute mit seinen drei Mitarbeitern Ursula Urech, René Saxer und Wendelin Wei-

bel über 4000 Kunden in den Hallwilersee-Gemeinden. Als vielseitig interessierter Mensch liebt er das Seetal, die Menschen und die Tiere. Zusammen mit seiner Frau engagiert er sich seit vielen Jahren in der Ausbildung von Katastrophenhunden. Dabei hätten sie sich auch kennengelernt. Beide haben schon mehrere Einsätze mit der Schweizerischen Katastrophenhilfe geleistet. Bei Erdbeben in Taiwan, Armenien und mehrmals in der Türkei suchten sie mit ihren Hunden nach Opfern und Überlebenden. Ein gepackter Rucksack stehe immer bereit. Schön, dass mehr Zeit für das ungewöhnliche Hobby zur Verfügung stehe. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Theo Fehlmann blickt auf eine gute Zeit zurück: «Eigentlich hatte ich bisher immer Glück.» (eben doch!)

Tel. 062 891 83 00

Salzkorn Gedächtnis 60, na und? steht auf der Einladung. Beim Gedanken, dass diese runde Zahl mir näher steht als auch schon, kommt es nicht wirklich zur Ausschüttung von Glückshormonen. Helen Mein Blick fällt auf Schatzmann den mit gleicher Post gekommenen Gesundheitsratgeber. «Die Früherkennung bei Gedächtnisstörungen wird zu wenig ernst genommen. Aber gegen das Vergessen kann man ankämpfen . . . !», lese ich weiter. Vergessen zu können, kann aber auch ein Segen sein! Beispielsweise beim Song Contest. Nicht auszudenken, würde man sich diese Melodien für immer merken! Oder Elternabende, wenn man als Erwachsener auf Micky-Maus-Sesseln sitzt, um sich eines Besseren zu belehren lassen. Es würde auch kein Mensch die «Arena» schauen, eine Beziehung eingehen oder wählen, wäre er nicht in der Lage zu vergessen, was er dabei schon erlebt hat. Man müsste das Gedächtnis wie eine Brille auf- und absetzen können. Es gab Situationen, da war ich heilfroh, die Brille abnehmen zu können und nicht mehr scharf sehen zu müssen. Ich habe aber auch auswendig gelernt. Zum Beispiel an einem der unzähligen Jubiläen, die ich mit Notizblock und Kamera besuchte, als ein Firmenchef sagte: «Wir wünschen allen, die uns kennen das Doppelte, was sie uns gönnen.» Das fand ich sehr schön. Ja, ich habe immer versucht, das Gedächtnis fit zu halten. So notierte ich zum Beispiel Termine wie ein Besuch im Pass-Büro Aarau mit BPBA in der Agenda. Leider weiss ich jetzt manchmal bereits am zweiten Tag nicht mehr, was es bedeutet. BPBA . . . ??? Genug sinniert. Gedächtnisstörungen können ein Hinweis auf ernste Erkrankungen sein. Gehen Sie bitte rechtzeitig zur Untersuchung – wir wollen doch nicht, dass Sie vergessen, den Bezirks-Anzeiger zu lesen. Helen Schatzmann


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