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Marschmusik und Multikulti

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GUNG’LS ZUGABE

GUNG’LS ZUGABE

Fotos: K. Labbow

Berlin ist riesig und vielfältig, es stimmen so gut wie alle Klischees.

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Katja Labbow, Berlin

„Berlin ist laut, dreckig und es bläst meistens ein kühler Ostwind.“ Doch Katja Labbow liebt ihre Heimatstadt trotzdem: „Gleichzeitig ist es die kulturreichste, grünste, inspirierendste und multikulturellste Stadt Deutschlands.“ Die Cellistin ist in Wilmersdorf aufgewachsen, im Westen der Hauptstadt, und wurde dort an der Musikschule breit ausgebildet: Klavier, Cello, Musiktheorie, Gehörbildung und Orchesterspiel, „die Frühförderung hat in Berlin einen hohen Stellenwert“, ist sie heute dankbar. Zu den Klängen ihrer Kindheit gehörte die heitere Blas- und Marschmusik, die sie als typisch für Berlin bezeichnet. Sie wurde damals noch vom Polizeiorchester gespielt, erinnert sie sich, etwa beim Pfingstfrühkon-

zert im Berliner Zoo. Gerne denkt sie auch an das Viertel um den Lietzensee, den Grunewald, die Komische Oper, das Café Bilderbuch in Schöneberg, der Schlachtensee… Für einen einzigen Lieblingsort kann sie sich schwer entscheiden. Nur den Tränenpalast, den muss man auf jeden Fall gesehen haben, empfiehlt sie.

Mit 20 hat sie die Hauptstadt in Richtung Lübeck verlassen, um an der Musikhochschule zu studieren. Mittlerweile ist sie an den Alpenrand gezogen, zu den Bad Reichenhaller Philharmonikern. Von ihrer Heimat findet sie wenig, höchstens die Krapfen in der Faschingszeit, mancherorts auch Berliner genannt. Vieles vermisst sie. Trotzdem schätzt sie das Leben in den Bergen. „Es tut gut, beides in meinem Leben zu haben.“

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