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EIN PRINZ AUS TÖNEN

IMMER WIEDER ARBEITEN DIE BAD REICHENHALLER PHILHARMONIKER MIT DEM KOMPONISTEN UND DIRIGENTEN THOMAS DORSCH ZUSAMMEN. SO NAHMEN SIE IM VERGANGENEN DEZEMBER UNTER CHEFDIRIGENT DANIEL SPAW SEINE BEARBEITUNG VON ENGELBERT HUMPERDINCKS HÄNSEL UND GRETEL FÜR SCHULKLASSEN AUF. DIE ZWEITE AUFNAHME IST JETZT DORSCHS EIGENE ORCHESTERKOMPOSITION DER KLEINE PRINZ NACH DER BERÜHMTEN ERZÄHLUNG VON ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY.

Foto: T. Dorsch (c) Dan Hannen. Bild: Luisa Frauenschuh Q12

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Warum komponieren Sie für Kinder?

Ich habe selbst welche und liebe es, wie Kinder in Fantasiewelten eintauchen können. Auch Musik macht ein solches emotionales Erleben möglich, jedoch tut sich gerade Musik neueren Datums mit dieser Ebene oft schwer. Ich möchte mit meiner Musik dazu beitragen, diese besondere Art des Sensoriums zu pflegen und auszubilden. Nur wenn wir Kindern ein spannendes Erlebnis mit lebendigen Musikern bieten, können wir sie an die Musik heranführen.

Was macht gute Musik für Kinder aus?

Oft wird Musik für Kinder auf simpelste harmonische Folgen reduziert, auf einfach zu verstehende Inhalte in möglichst fassbaren Formen. Diese Regeln beherzige ich natürlich auch, aber meine harmonischen Verbindungen gehen an einigen Stellen weiter. Meine Inhalte sind klar und auch für Kinder gut nachvollziehbar, bieten aber immer viele verschiedene Ebenen des Verstehens an. Die Formen sind fassbar, aber nicht schematisch und so simpel, dass sie langweilig werden. Paradebeispiele für gelungene Kompositionen für Kinder kennen wir alle, etwa Peter und der Wolf und den Karneval der Tiere. Diese Stücke sind zeitlos, weil sie Jung und Alt immer neue Ansätze zum Verständnis bieten. Das gilt auch für das Buch von Saint-Exupéry und ich suche diese Allgemeingültigkeit auch für meine Musik.

Wie klingt der „Kleine Prinz“ bei Ihnen?

Hoffentlich ein wenig nach Antoine de Saint-Exupéry und seiner einzigartigen Sprache, ihrem eleganten Fluss. Ich habe mich während der Komposition ausschließlich mit dem französischen Text befasst, ihn immer wieder gelesen und laut selber vorgelesen. Aber auch Eindrücke und Emotionen aus dem Impressionismus der bildenden Künste und der Musik haben die Komposition und die Gestaltung der instrumentalen Klangfarben beeinflusst.

Was ist Ihr Lieblingszitat aus dem Kleinen Prinzen?

Es ist eigentlich die ganze Passage, in der der Fuchs dem kleinen Prinzen ein Geheimnis anvertraut. Ein Zitat kennen wir alle: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Und dann sagt der Fuchs noch: „Du bist für immer verantwortlich für das, was du gezähmt hast.“

Warum arbeiten Sie so gerne mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern zusammen?

Sie halten die Tradition der leichten Muse aufrecht, schon allein wegen der Kurmusik. Als Komponist habe ich genau diese Musik besonders im Blick, und die Meisterwerke dieser Gattung verbindet die gleiche Vielschichtigkeit wie die des Kleinen Prinzen. Und diese Nuancen spiegeln sich eben auch im Klang eines Orchesters. Man kann bei den Reichenhaller Philharmonikern so wunderbar zwischen den Zeilen lesen. Deshalb schätze und verehre ich das Orchester.

Der Komponist und Dirigent Thomas Dorsch wurde 1968 in Hannover geboren. Seit 2013 ist er Generalmusikdirektor am Theater Lüneburg.

Julia Oswald 6c

Niamh Vielreicher 8a

Franziska Koch Q12

Katharina Schiller 9a

Theresa Schneider 10e

Lisa Wilhelm 7a

Zeichnung: Oda Debuch 8e Die Bilder zu diesem Film stammen aus der Kooperation mit dem Karlsgymnasium, der Patenschule der Bad Reichenhaller philharmoniker. Schüler*innen aller Jahrgänge haben sich beteiligt, die Bilder auf diesen Seiten und im Film stellen nur eine kleine Auswahl dar.

ALLE BILDER AUF: BRPHIL.DE

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