Entdeckungen am Wegesrand

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Heilpflanzen am Wegesrand entdecken bestimmen verstehen verwenden

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

9 Was macht eine Pflanze zu einer Heilpflanze? 14 Ackerschachtelhalm Equisetum arvense 18 Echte Arnika Arnica montana 22 Artischocke Cynara scolymus 26 Echter Baldrian Valeriana officinalis 30 Bärlauch Allium ursinum 34 Grosse Brennnessel Urtica dioica 38 Efeu Hedera helix 41 Das Zusammenspiel von Mensch und Pflanze 50 Gemeiner Frauenmantel Alchemilla vulgaris 54 Gänseblümchen Bellis perennis 58 Gelber Enzian Gentiana lutea 62 Gewöhnliche Goldrute Solidago virgaurea 66 Gundermann Glechoma hederacea 70 Hängebirke Betula pendula 74 Hirtentäschelkraut Capsella bursa-pastoris 78 Echter Hopfen Humulus lupulus 81 Phytotherapie – das wohl älteste Heilverfahren 84 Tee – ein besonderes Getränk 86 Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe 90 Echtes Johanniskraut Hypericum perforatum 94 Echte Kamille Matricaria chamomilla 98 Kapuzinerkresse Tropaeolum majus 102 Echter Lavendel Lavandula angustifolia 105 Heilpflanzen ernten, trocknen und verarbeiten

114 Löwenzahn Taraxacum officinalis 118 Wilde Malve Malva sylvestris 122 Mariendistel Silybum marianum 126 Mistel Viscum album

129 Bitterstoffe – Impulsgeber für Körper und Geist 134 Pfefferminze Mentha × piperita 138 Ringelblume Calendula officinalis 142 Rosmarin Rosmarinus officinalis 146 Roter Sonnenhut Echinacea purpurea 150 Echter Salbei Salvia officinalis 154 Gemeine Schafgarbe Achillea millefolium

157 Die Organuhr – der Fahrplan in unserem Organismus 159 Die Leber – das zentrale Organ für unseren Stoffwechsel

162 Schöllkraut Chelidonium majus 166 Schwarzer Holunder Sambucus nigra 170 Sommerlinde Tilia platyphyllos 174 Spitzwegerich Plantago lanceolata 178 Stinkender Storchenschnabel Geranium robertianum 182 Tausendgüldenkraut Centaurium minus (erythraea) 186 Echter Thymian Thymus vulgaris 190 Wallwurz Symphytum officinale

193 Pflanzenfamilien und ihre Besonderheiten

198 Gemeine Wegwarte Cichorium intybus 202 Eingriffeliger Weissdorn Crataegus monogyna Zweigriffeliger Weissdorn Crataegus laevigata 206 Zitronenmelisse Melissa officinalis

211 Indikationen 216 Index

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Gemeine Schafgarbe

Achillea millefolium Achilleskraut, Bauchwehkraut, Blutstillkraut, Tausendblatt

Blütezeit Mai bis Juli Erntezeit Blüten Mai bis Juli, Blätter Mai bis August

Herkunft des Namens

Der Name «Schafgarbe» kommt daher, dass Schafe diese Pflanze sehr gerne fressen. Der Gattungsname «Achillea» bezieht sich auf Achilles, den sagenhaften Helden des Trojanischen Kriegs. Er hat die Pflanze zur Wundheilung verwendet. «Millefolium» (Tausendblatt) bezieht sich auf die Form der Blätter.

Ausgewählte Besonderheiten Pflanzen aus der Familie der Korb blütler → Seite 194 können Ordnung in ein durcheinandergeratenes Sys tem bringen. Bei der Verdauung arbeiten Magen, Darm, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse eng zusammen. Wenn hier keine Einheit herrscht, spüren wir Symptome wie Müdigkeit, Blähungen, Verstopfung, Übelkeit usw. – die Ordnung fehlt. Auch andere Korbblütler wie Kamille → Seite 94, Löwenzahn → Seite 114, Mariendistel → Seite 122 und Artischo-

cke → Seite 22 sind in der Lage, die Ein heit wiederherzustellen. Mit ihren Bitterstoffen → Seite 129 ff. und dem Gehalt an ätherischem Öl ist die Schafgarbe prädestiniert dafür, bei solchen Beschwerden zu helfen.

Ihr wärmender Charakter vermag Krämpfe zu lösen und den Stoff wechsel anzuregen. Schon ihre Blätter weisen auf die verdauungsför dernde Wirkung der Schafgarbe hin. Bei Korbblütlern sind die Laubblätter normalerweise flächig, etwa die Sonnenblume, der Löwenzahn → Seite 114 oder das Gänseblümchen → Seite 54. Nicht so bei der Schafgarbe. Ihre Blätter sind stark gefiedert – sie sind aufgespalten, und das ist die Grundeigenschaft unserer Verdauung: Die Nahrung muss verklei nert – aufgespaltet – werden, bevor der Darm sie aufnehmen kann.

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Gemeine Schafgarbe Achillea millefolium

Anwendungen in der Pflanzenheilkunde

Innerlich: Wirkt entzündungshem mend, krampflösend, gallenför dernd und antimikrobiell. In China schon vor 4000 Jahren als wichti ges Heilmittel bekannt. Durch das ätherische Öl und die Bitterstoffe als Bittermittel bei Appetitlosigkeit, Darm- und Gallenbeschwerden, chronischen Magenerkrankungen und Entgiftungskuren genutzt. Vor allem bei Menstruationsbe schwerden wirkt das ätherische Öl wärmend und krampflindernd. Zusätzlich hat die Schafgarbe eine blutstillende Wirkung. Kommt bei inneren oder äusseren Verletzungen sowie bei starken Monatsblutungen häufig in Kombination mit Hir tentäschelkraut → Seite 74 zum Einsatz.

Äusserlich: Bei kleinen Hautirritatio nen, für Leberwickel oder für Sitz bäder bei schmerzhaften Krämpfen psychovegetativen Ursprungs im kleinen Becken der Frau.

Anwendungsformen Homöopathie: Dilution, Globuli Phytotherapie: Bittermittel, Tee, Tinktur, Wickel Spagyrik: Essenz

Botanische Merkmale

Familie: Korbblütler (Asteraceae) Gestalt: ausdauernd, krautig Wuchshöhe: 10 bis 80 cm Wurzel: dünnes Rhizom, bis zu 50 cm lang, Ausläufer mit sterilen Trieben Blätter: 2- bis 4-fach fiederteilig,

über 15 Fiederpaare erster Ordnung Blüten: Trugdolde, zahlreiche Teil blütenstände mit Blütenkörbchen, Blütenfarbe weiss, selten rosa Früchte: Achänen Standort Wiesen und Wegränder, sonnig und trocken { Rezept }

Schafgarben-Wickel für die Leber Schafgarbenblüten (allenfalls mit Blättern ergänzt) Wasser Windeltuch Wärmflasche und/oder Wickelwolle Fixationstuch

Anwendung: Schafgarbe mit wenig heissem Wasser angiessen, 10 Mi nuten ziehen lassen. Die Mischung in ein Windeltuch einpacken und direkt auf den rechten Oberbauch legen, mit Wärmflasche und/oder Wickelwolle abdecken und den Wi ckel mit dem Fixationstuch befestigen. Bis 30 Minuten anwenden.

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Bitterstoffe

Impulsgeber für Körper und Geist

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Bitterstoffe kommen in der Pflanzenwelt sehr häufig vor. Wir begegnen ihnen in Gemüsen und Salaten, aber auch zahlreiche Heilkräuter enthalten Bitterstoffe. Pflanzen benötigen diese Stoffe hauptsächlich zum Schutz vor tierischen Fressfeinden. Gegenüber dem Menschen hat diese Strategie nur bedingt Erfolg: Bitterstoffe sind wichtig für unsere Gesundheit, und insbesondere ältere Menschen schätzen diesen Geschmack in der Ernährung.

Stoffwechsel und Verdauung

Vor der näheren Betrachtung der Bitterstoffe ist es sinnvoll, sich einige Gedanken zu unserer Verdauung und zu unserem Stoffwechsel zu machen. Wenn wir Nahrung aufnehmen, werden die Kohlenhydrate, Eiweisse und Fette nicht einfach in ihre kleinsten Bausteine zerlegt und dann abgebaut, sondern sie werden gezielt so verstoffwechselt, dass der Organismus sie bei Bedarf wiederverwerten kann. Das bedingt ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aller beteiligten Organe wie Magen, Leber, Darm usw. Die Verdauungssäfte müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort genau dosiert zur Verfügung stehen, damit der Körper die entstandenen Zwischenprodukte optimal zum Aufbau und zur Energiegewinnung nutzen kann. Bei diesem komplexen Vorgang spielen die Bitterstoffe eine zentrale Rolle: Sie unterstützen den Stoffwechsel, indem sie die beteiligten Organe aktivieren.

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Gelber Enzian Gentiana lutea

Wie erkennen wir, ob eine Pflanze eine heilende Wirkung hat? Woher kommt ihr Name und welche Eigenschaften zeichnen sie aus? Wann ist Erntezeit und welche Teile der Pflanze lassen sich wie zubereiten?

Dieses Buch gibt Antworten auf diese Fragen und versammelt 40 Porträts von Heilpflanzen, einfache Rezepte für den Arzneimittel- oder den Küchenschrank und wertvolle Erläuterungen aus der Naturheilkunde für die Anwendung im Alltag und zu Hause.

ISBN 9783033088931

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