PANTHEON BASEL MUTTENZ SO 05.05.19 • 19 UHR
5. ABO-KONZERT
BERND RICHARD DEUTSCH
BALDUR WU WEI: BRÖNNIMANN: SHENGLEITUNG MUNDORGEL
RUDOLF ISANG KELTERBORN YUN
LEUCHTENDE GARAGE
Ohne die folgenden Partner könnte das heutige Konzert nicht stattfinden. Die Basel Sinfonietta dankt herzlich für die wertvolle Unterstützung.
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Kultur-Pool der Plattform Leimental: Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Burg, Ettingen, Oberwil, Schönenbuch, Therwil
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GRUSSWORT
Ich begrüsse Sie herzlich im Pantheon Basel in Muttenz, dem Schweizer Forum für Oldtimer, das wir heute Abend im Rahmen unseres 5. Abo-Konzerts musikalisch zum Leuchten bringen werden. Gerne mache ich Sie darauf aufmerksam, dass der AboVerkauf für die nächste Saison 2019/20 ab morgen Montag, 6. Mai, offiziell eröffnet wird. Sie haben aber bereits heute Abend Gelegenheit, sich an unserem Infostand Einblicke in die nächste Spielzeit geben zu lassen oder bereits – falls Sie noch nicht Abonnentin oder Abonnent sind – ein Abo vorzubestellen! Unser Abo bietet Ihnen auch in der Saison 2019/20 wieder ein abwechslungsreiches Programm voller musikalischer Abenteuer mit nicht weniger als 12 Premieren mit neuster Musik – Uraufführungen, Schweizer Erstaufführungen – an verblüffenden Orten. Ganz besonders freue ich mich darüber, dass die Basel Sinfonietta auch international auf offene Ohren stösst. In der Saison 2019/20 gastieren wir an zwei der bedeutendsten Festivals für zeitgenössische Musik: dem Warschauer Herbst und dem Acht-Brücken-Festival in Köln. Ich wünsche Ihnen einen schönen Konzertabend in der leuchtenden Garage!
Franziska Németi-Mosimann Präsidentin Orchestervorstand Basel Sinfonietta
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ABO 2019/20 JETZT BESTELLEN !
Ab dem 6. Mai ist das ABO für unsere sechs Abo-Konzerte der Saison 2019/20 erhältlich. Ihre Vorteile: • 25% Abo-Rabatt • Abo-Karte übertragbar • Gutschein für zusätzliche Freikarte • Programmheft per Post • Shuttle-Bus an Konzerte ausserhalb Basels • Apéro zur Saisoneröffnung Preiskategorien I
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Normalpreis CHF 337 238 148 AHV/IV/GGG CHF 293 207 129 U25/Stud./ KulturLegi CHF 135 95 59 Kinder CHF 45 45 45 Abo JETZT BESTELLEN: vor Ort an unserem Infotisch oder unter www.baselsinfonietta.ch
ET TICK TIS-ellungen A R t G es 019 für B 1. Mai 2 bis 3
ABO-KONZERTE 2019/20 1 WIR SIND MEER So, 15.09.19, 19 Uhr Güterbahnhof Wolf, Basel 2 AUF ZUR POLONAISE So, 03.11.19, 19 Uhr Dreispitzhalle, Münchenstein 3 TAUSENDSASSA So, 02.02.20, 19 Uhr Musical Theater Basel 4 KINO IM KOPF So, 22.03.20, 19 Uhr Kunstmuseum Basel 5 D’ZYT ISCH DO So, 10.05.20, 19 Uhr Musical Theater Basel 6 POPS IM PARK So, 14.06.20, 19 Uhr Kannenfeldpark, Basel
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SAISON 2019/20
EDITORIAL
Eine ganz besondere Uraufführung bildet das Herzstück des Programms unseres 5. Abo-Konzerts: der österreichische Komponist Bernd Richard Deutsch hat für uns ein Konzert für Sheng und Orchester geschrieben. Er ist damit einer der ersten Europäer, die für dieses ostasiatische Instrument (eine Art Mundorgel) schreibt, interessanterweise auf Anregung der koreanischen, in Deutschland lebenden Komponistin Unsuk Chin. Grund genug, die überraschend engen musikalischen Beziehungen zwischen Korea und Mitteleuropa zu beleuchten, indem wir dem Sheng-Konzert die zweite Sinfonie Isang Yuns zur Seite stellen, die in den 1980er Jahren in Deutschland entstand. Das Interessante an Yuns Biographie ist ja, dass er zwar den Grossteil seines Lebens in Mitteleuropa verbracht hat, gleichwohl aber zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten Koreas (Nord wie Süd) wurde. So ergibt sich ein Dialog zwischen den Weltregionen, in den sich als Drittes Rudolf Kelterborns wunderbare Musica Luminosa kongenial einfügt. – Das Pantheon Basel wird zur leuchtenden Garage! Tipp: Über die kostenlose ONSTAGE mobile app stehen Ihnen ausgewählte Texte dieses Programmhefts auch digital zur Verfügung. Probieren Sie es aus!
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PROGRAMM
RUDOLF (*1931) KELTERBORN
MUSICA LUMINOSA per Orchestra (1983/84) 10’
Konzerteinführung um 18.15 Uhr
BERND RICHARD DEUTSCH (*1977)
PHAENOMENA – Musik für Sheng und Orchester (2018/19) 25’
5. Abo-Konzert 5. Mai 2019, 19 Uhr Pantheon Basel, Muttenz
BALDUR BRÖNNIMANN Leitung WU WEI Sheng-Mundorgel BASEL SINFONIETTA
Auftragswerk der Basel Sinfonietta
PAUSE
ISANG YUN (1917–1995)
SYMPHONIE II in drei Sätzen (1984) 32’
Schweizer Erstaufführung Uraufführung
Mit freundlicher Unterstützung der Sulger-Stiftung und Ernst Göhner Stiftung. Kompositionsauftrag der Basel Sinfonietta finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung.
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MUSICA LUMINOSA Rudolf Kelterborn Dem Komponisten Rudolf Kelterborn ist wichtig, dass der Hörer seine Musik selbständig wahrnimmt. Am liebsten möchte er nicht viel Worte über seine Musik verlieren. Der vorurteilslose Zugang soll im Vordergrund stehen. «Programme» oder Hintergründiges, eben nicht unmittelbar Erfahrbares liegt im fern. Man könnte ihm als Realisten bezeichnen, und dazu passt der objektive Ansatz seines Musikdenkens. In der in den Jahren 1983 und 84 entstandenen Musica Luminosa ist die Objektivität Kelterborns deutlich zu spüren. Es ist eine Musik im Geiste der Moderne, ohne viel Ornament, ohne Weitschweifigkeit, eine filigrane, klare, sehr transparente Musik, die differenziert-kammermusikalisch gesetzt ist. Ausgehend von einer hohen, geradezu programmatisch einführenden Flötenkantilene bewegt sich die zehnminütige Komposition lange in höheren Registern. Bald schieben sich jedoch die tieferen Instrumente in den Vordergrund, mehrfache Fortissimo-Einfälle der Bässe und Celli leiten einen Paradigmenwechsel ein Nun baut sich die Komposition gewissermassen von unten her auf. Kelterborn hält sich in der Musica Luminosa nicht an eine bestimmte traditionelle Form. Er komponiert frei, in einer Art vegetativer Entfaltung. Zusätzlich legt er Wert auf die inneren Strukturen, die «sehr streng und dicht gestaltet» sind. Aus der organischen Kompositionsart und den traditionellen Techniken mag die auffallende Geschlossenheit eines Werks resultieren, das sehr angenehm jegliche Art von Manierismen entbehrt. Die Musica Luminosa ist eine ungekünstelte Musik eines erfahrenen Komponisten, dem die Selbstinszenierung ebenso wenig liegt wie jegliche Art von Oberflächlichkeit.
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RUDOLF KELTERBORN Komponist Geboren in Basel. Ausbildung an der Musik-Akademie Basel (Theorie, Komposition und Dirigieren) sowie an der Universität Basel. Langjährige Tätigkeit als Lehrer für Theorie, Analyse und Komposition an der Musik-Akademie Basel (1955–60), an der Nordwestdeutschen Musik-Akademie Detmold (1960–68, 1963 Ernennung zum Professor), an Konservatorium und Musikhochschule Zürich (1968–75 und 1980–83) und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe (1980–83). 1969–75 Chefredaktor der Schweizerischen Musikzeitung, 1974–80 Hauptabteilungsleiter Musik des Radios der deutschen Schweiz, 1983–94 Direktor der Musik-Akademie Basel. 1987 gründete er zusammen mit Heinz Holliger und Jürg Wyttenbach das Basler Musik Forum, für dessen Programme er bis 1997 mitverantwortlich war. Kelterborns kompositorisches Schaffen umfasst alle musikalischen Gattungen, findet internationale Beachtung und wurde durch zahlreiche Preise ausgezeichnet (u.a. Komponistenpreis des Schweiz. Tonkünstlervereins, Kunstpreis der Stadt Basel, Bernhard Sprengel Preis der deutschen Industrie, Conrad Ferdinand Meyer Preis, Zürcher Radiopreis). Kelterborn ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Mannheim und betätigt sich auch als Gastdirigent (vor allem eigener Werke); er veröffentlichte musiktheoretische und analytische Aufsätze und Schriften, und war u. a. Gastdozent in den USA, in England, China, Japan und Osteuropa. Seine kompositorischen Arbeiten wurden in zahlreichen Aufsätzen gewürdigt.
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PHAENOMENA Bernd Richard Deutsch Zwei «Phänomene» sind es, die mich zu dieser Komposition inspiriert haben. Da ist zum einen die Sheng, eine Erscheinung aus einer fernen Welt, mit dreitausendjähriger Geschichte, faszinierend, geisterhaft geradezu. Dieses Instrument war eine Entdeckung für mich und bot mir die einzigartige Gelegenheit, als Komponist gleichsam bei Null anzufangen. Die zweite wichtige Inspirationsquelle war das «Phänomen» Wu Wei, mit dem ich während des Kompositionsprozesses in intensivem Austausch stand. Das Stück ist in vier Sätze unterteilt, die ohne Unterbrechung aufeinander folgen. Verknüpft werden sie jeweils durch einen plötzlich einsetzenden lauten Akkord des gesamten Orchesters, einem Moll-Akkord mit chromatisch benachbarten «Störtönen». Der erste Satz ist ruhig und präsentiert zunächst die Sheng unbegleitet. Dabei wird ein grosser Teil des harmonischen Materials bereits exponiert. Der zweite Satz, Jagd, ist charakterisiert durch schnelles Tempo, Tonrepetitionen, dahinstürmende Sechzehntelketten und wilde Ausbrüche des Orchesters. Der Solist erscheint gehetzt, stellt sich aber auch heftigen Konfrontationen. In Canto, dem dritten Satz, steht die Linie im Vordergrund, der gesangliche Aspekt der Sheng. Dabei basiert die Harmonik auf Improvisationen, bei denen sich besonders geläufig erscheinde Griffkombinationen ergaben. Der harmonische Verlauf in der zweiten Hälfte des Satzes ist das Resultat der Verknüpfung solcher «objets trouvés». Dem Finale liegt eine durchgehende schelle Achtel-Pulsation zugrunde, teils geradlinig, teils unregelmässig und mit häufigen Taktwechseln. BERND RICHARD DEUTSCH
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BERND RICHARD DEUTSCH Komponist Bernd Richard Deutsch (*1977) gehört zu den international beachteten Komponisten seiner Generation. Seine hochvirtuose, spielerische, teils auch ironische Musik zeichnet sich aus durch eine fast unerschöpflich wirkende Fülle von plastischen musikalischen Charakteren, Situationen und Gebärden, die sich dem Publikum sofort vermittelt. Er studierte Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Zu seinen wichtigsten Werken zählen «subliminal» für Orchester, «Murales» für Ensemble und Orchester, «Okeanos. Konzert für Orgel und Orchester», ein Tripelkonzert für Trompete, Posaune und Tuba, ein Konzert für Oboe, gross besetzte Ensemblestücke, Kammermusik verschiedenster Besetzung sowie Klavier- und andere Solostücke. Bernd Richard Deutsch erhielt Kompositionaufträge von namhaften Festivals und Institutionen wie Wien Modern, ECLAT Stuttgart, Klangspuren Schwaz, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, ORF, musikprotokoll im steirischen herbst, Staatstheater Stuttgart und Schleswig-Holstein Musik Festival. Seine Werke wurden in Europa, den USA und Japan aufgeführt. Für sein Schaffen erhielt Bernd Richard Deutsch bereits zahlreiche Preise, zuletzt den australischen Paul Lowin Prize für Orchesterkomposition 2015. Bernd Richard Deutsch lebt als freischaffender Komponist in Wien.
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SYMPHONIE II Isang Yun 1 | 2 Die dreisätzige, rund halbstündige Symphonie II aus dem Jahr 1984 ist zurückhaltend besetzt und reflektiert gemäss Yun das Verhältnis von Gesellschaft und Autor. Yuns Musikdenken ist zu einem nicht geringen Teil spontanes Denken im Klang, den er aus kleinen und kleinsten Elementen webt. Seine kompositorischen Prinzipien verfolgen eine Yin-Yang-Dialektik. Die Gegensätze des Harten und Weichen, des Konsonierenden und des Dissonierenden bestimmen die Intervallstrukturen wie die Prinzipien seiner Instrumentation, schliesslich auch die Konzeption der wellenartigen – die Heterophonie der tausend Jahre alten chinesischkoreanischen Hofmusik nachbildenden – Verlaufsformen. Mehr als in jeder anderen seiner Symphonien ist hier die Organisation des Klangs vermittelt durch die überwiegende Gleichzeitigkeit der rivalisierenden Klangschichten. Dabei denkt Yun symbolische Prozesse mit: Die Welt der Streicher steht für positive Kräfte, während die Naturhaftigkeit der Perkussionsinstrumente und der Blechbläser Dämonisches und Zerstörendes meint. Die Holzbläser bilden demgegenüber eine oszillierend-unbestimmte Klangschicht, die sowohl auf der Seite der Blechbläser als auch auf der Seite der Streicher agiert und somit Partei nimmt. Der erste Satz erscheint als ein monumentales, auskomponiertes Crescendo. Zu diesem bildet der langsame zweite Satz ein ruhendes Gegenbild, während der mit dominierendem Streicherklang triumphale Schlusssatz einen guten Ausgang zu beschwören scheint.
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SYMPHONIE II Isang Yun 2 | 2 Der erste Satz verläuft in drei Abschnitten. Der erste Abschnitt bringt eine Art Exposition, die aus drei Phasen zusammengesetzt ist. In einem zweiten Abschnitt ragt zunächst das Aufwärts der Trompeten heraus; die Holzbläser und die bald wieder dominierenden Streicher ziehen mit. Gegenkräfte entfalten die Hörner mit dem Motiv b-a. Ein dritter Abschnitt beginnt mit der Vereinigung der tiefen Streicher und der Hörner: Beide setzen mit b-a ein. Die ausgleichende Gegenbewegung der hohen Streicher mündet in eine trillernde und glissandierende Klangfläche. Abermals mit dem Unisono b-a wird der Versuch der Integration des Auseinanderstrebenden in der Schlussphase fortgesetzt. Er gelingt nicht: In erregter Atmosphäre endet der Satz in einem vielstimmigen Tutti. Der in dunklen Farben gehaltene langsame Satz – mit dem Sehnsuchtstopos der aufwärts gerichteten Zweitonmotive – wirkt wie die Ruhe nach dem Sturm. Die Dramaturgie führt vom Individuellen zum Kollektiven – und zurück. Zuletzt die sordinierten Blechbläser, sodann ein Violin-Solo. Der Aufbruch des dritten Satzes ist bestimmt durch das Prinzip der Beweglichkeit. An dem Aufwärts der Streicher nimmt das Blech zuerst teil, entfaltet dann aber Gegenkräfte. In einem zweiten Anlauf treiben die Streicher – trotz des abermaligen Einspruchs der Kontrahenten – in höchste Lagen. Als retardierendes, die Spannung noch erhöhendes Moment erscheint der Umschlag in eine langsamere Gangart. Die Diskussion der Blechbläser untereinander bringt eine Art Burgfrieden. Und der hymnisch bewegte Schluss endet unisono auf cis.
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Ausstellung zum 100. Geburtstag von Isang Yung in seiner Geburtsstadt Tongyeong
ISANG YUN Komponist Isang Yun wurde am 17. September 1917 nahe der südkoreanischen Hafenstadt Tongyeong geboren. Bis 1943 studierte er in Korea und Japan Violoncello und Komposition. Als Widerstandskämpfer gegen die japanische Fremdherrschaft lebte er im Untergrund und in politischer Haft. 1946 bis 1956 lehrte er an koreanischen Oberschulen und Universitäten. 1956 bis 1959 vollendete Yun seine Studien in Paris, in Berlin (bei Boris Blacher) und bei den Darmstädter Ferienkursen. 1964 wurde Yun in West-Berlin ansässig. 1967 aus Deutschland entführt, war Yun bis 1969 Gefangener der Park-Diktatur in Südkorea, die er in der Folge als Exilpolitiker bekämpfte. 1971 erwarb er die deutsche Staatsbürgerschaft. 1969/70 lehrte Yun an der Musikhochschule Hannover. 1970 bis 1985 hatte er eine Kompositions-Professur an der Hochschule der Künste Berlin. Er leitete Kurse in den USA, in Japan, China, Hongkong, Nordkorea und mehreren Ländern Europas. Isang Yun war Mitglied der Akademien der Künste in Hamburg und Berlin, Ehrendoktor der Universität Tübingen, Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) und Inhaber des Grossen Bundesverdienstkreuzes sowie Mitglied der Academia Scientiarum et Artium Europaea, Salzburg. Er starb am 3. November 1995 in Berlin.
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WU WEI Sheng-Mundorgel Der 1970 in der südostchinesischen Provinz Jiangsu geborene Wu Wei absolvierte an der Musikhochschule Shanghai ein Studium der chinesischen Mundorgel Sheng und war Solist beim «Shanghai Chinese Orchestra». 1995 ging er zum Studium an die Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin, wo er seither lebt. Seit 2013 ist er Professor an der Musikhochschule Shanghai. Wu Wei ist einer der ganz wenigen Virtuosen auf der modernen Diskant-Sheng. Diese Weiterentwicklung der Sheng besitzt mehr als 30 Bambuspfeifen, die kreisförmig in einen Metalltopf eingesteckt sind. Das Instrument ermöglicht den freien Wechsel zwischen den Tonarten und verfügt über einen Tonumfang von drei chromatischen Oktaven. Als Solist tritt Wu Wei bei den bedeutendsten Festivals auf und wird von den führenden Orchestern begleitet. So arbeitete er u. a. mit den Berliner Philharmonikern (Kent Nagano), dem Los Angeles Philharmonic (Gustavo Dudamel), und dem Orchestre National de France (Myung-Whun Chung) oder dem Ensemble Modern zusammen. Daneben gilt Wu Wei als gefragter Instrumentalvirtuose in der traditionellen chinesischen Musik, in der zeitgenössischen Musik sowie im Jazz und ist auch als Komponist tätig. Wu Wei hat bislang mehr als 280 Werke, darunter zehn Konzerte für Sheng und Orchester, von Komponisten wie John Cage, Unsuk Chin oder Toshio Hosokawa zur Uraufführung gebracht. Mit seiner Offenheit gegenüber modernen Kompositions- und Spieltechniken hat er dem jahrtausendealten Instrument Sheng neue Einsatzmöglichkeiten im Konzertleben eröffnet.
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BALDUR BRÖNNIMANN Principal Conductor Baldur Brönnimann, 1968 in Basel geboren und in Pratteln aufgewachsen, ist einer der führenden Dirigenten für zeitgenössische Musik – und seit September 2016 Principal Conductor der Basel Sinfonietta. Versiert, flexibel und mit grosser Offenheit ist er im Konzertsaal wie im Opernhaus beliebt und viel gefragt. Wichtig ist ihm die umfassende und innovative Vermittlung von Musik. Neben einer regelmässigen Zusammenarbeit mit den führenden Ensembles für zeitgenössische Musik wie dem Klangforum Wien oder dem Ensemble Intercontemporain verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Teatro Colón in Buenos Aires. Seit 2015 ist er zudem Chefdirigent des Orquestra Sinfónica in Porto. Von 2011 bis 2015 war Brönnimann künstlerischer Leiter von BIT20, dem führenden Ensemble für zeitgenössische Musik in Norwegen. Zudem stand er von 2008 bis 2012 dem National Symphony Orchestra of Colombia in Bogotá als musikalischer Leiter vor. Zu den Höhepunkten von Brönnimanns Saison 2018/19 zählen Auftritte mit dem Seoul Philharmonic sowie Debuts mit dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg, der Staatskapelle Weimar, dem Norwegian Radio Orchestra, und der Tapiola Sinfonietta in Finnland, sowie die Übernahme der künstlerischen Leitung des finnischen Avanti! Festival 2019.
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BASEL SINFONIETTA Musik am Puls der Zeit Die Basel Sinfonietta ist ein auf zeitgenössische Musik spezialisiertes Orchester mit sinfonischer Besetzung – und sowohl aufgrund ihres musikalischen Profils, ihrer Grösse wie auch ihrer demokratischen Selbstverwaltung ein weltweit einzigartiger Klangkörper. Principal Conductor der Basel Sinfonietta ist Baldur Brönnimann. Assistant Conductor der Saison 2018/19 ist Andrew Joon Choi. Getragen vom Anspruch, durch Kompositionsaufträge, Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen Musik am Puls der Zeit zur Aufführung zu bringen, sprengt die Basel Sinfonietta seit ihrer Gründung im Jahr 1980 den Rahmen der klassischen Konzertkonventionen und lässt mit gewagten Programmen voller zeitgenössischer Musik, Multimedia und Performance international aufhorchen. Zu den Höhepunkten der Saison 2018/19 gehören die Auftritte im Rahmen der Basel Composition Competition, die Zusammenarbeit mit Komponisten wie Michel Roth, Maurus Conte und Bernd Richard Deutsch sowie dem Schlagzeuger Christian Dierstein, dem Pianisten Nicolas Hodges, dem Sheng-Spieler Wu Wei, der Sängerin Joceylin B. Smith und dem Sänger David Moss. Die Basel Sinfonietta wird u.a. durch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft finanziell unterstützt.
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BASEL SINFONIETTA MUSIKERINNEN & MUSIKER VIOLINE I Daniela Müller 1 Kirsten Harms Ulrich Bürgi Renate Hofstetter Claudine Ostermann Marzena Toczko Delphine Granges Franziska Németi Mosimann Cornelius Bauer Martina Albisetti Sylvia Oelkrug Sabine Schädelin
VIOLONCELLO Martin Jaggi 2 Martina Brodbeck Aude Pivôt Barbara Weishaupt Ursula Kamber Schaub Friederike Arnold
VIOLINE II David Caflisch Sontòn 2 Claudia Troxler Liese Mészár Livia Schwartz Virginie Raemy Nina Ulli Simone Flück Iliana Hristova-Schierer Sandra Schütz Nadia Strijbos
FLÖTE Regula Bernath Julian Cawdrey
VIOLA Anne-Françoise Guezingar 2 Carlos Vallés Garcia Tatiana Kunz Anouk Obschlager Elisabeth Kappus Anja Martin-Glatthard Mariateresa Pagano Christine Wagner
KONTRABASS Matej Varga 2 Lukas Burri Philippe Dreger Claudia Brunner
OBOE Barbara Zumthurm Marita Kohler KLARINETTE Hanna Langmeier Stenz Mariella Bachmann
TROMPETE Friederike Huy Noé Nillni POSAUNE Artur Smolyn Anita Kuster TUBA Sophia Nidecker CEMBALO Ludovic Van Hellemont HARFE Estelle Costanzo PAUKEN Matthias Würsch SCHLAGZEUG Kai Littkopf Fran Lorkovic Elliott Harrison Antoine Brocherioux
FAGOTT Lucas Rössner Till Schneider HORN Carl-Philipp Rombach Heidwolf Arnold Christian Schweizer Johannes Radeke
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1 Konzertmeisterin 2 Stimmführer/in
PATENSCHAFTEN Werden auch Sie Pate oder Patin eines Instruments Ihrer Wahl! Mit einer Patenschaft ermöglichen Sie uns, musikalische Visionen und Zukunftsziele zu verwirklichen. KONTAKT Werner Hoppe, PR & Marketing T 061 335 54 96 werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch
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FÖRDERVEREIN
Die Innovation braucht Sie! Als Orchester müssen wir heute Risiken eingehen, die übermorgen als wunderbare Konzerte in Erinnerung bleiben. Fördern Sie uns, das innovativste Orchester der Schweiz! Schon ab CHF 50.– jährlich werden Sie Mitglied des Fördervereins der Basel Sinfonietta. Einmal pro Saison erhalten Sie eine persönliche Einladung zur Mitgliederversammlung mit Apéro und anschliessendem Konzertbesuch. Vor jedem Abo-Konzert stellen wir Ihnen per E-Mail die digitale Version des Konzertprogrammhefts zur Verfügung. Zudem kommen Sie in den Genuss einer «4 für 2»-Ticketaktion für alle unsere Abo-Konzerte. Gelegentlich laden wir Sie zudem hinter die Kulissen zu spannenden Probenbesuchen ein und in grösseren Abständen organisieren wir für Sie eine Konzertreise, damit Sie uns auch einmal bei einem internationalen Engagement erleben können.
BEITRÄGE Einzelmitgliedschaft CHF 50.– Paarmitgliedschaft CHF 80.– Patronatsmitglied ab CHF 200.– Firma ab CHF 1000.– Patronatsmitglieder und Firmen werdenin den Programmheften und auf der Website aufgeführt. Beiträge ab CHF 100.– können von den Steuern abgezogen werden. Auch kleinere Beiträge an unseren Förderverein tragen dazu bei, dass wir etwas ermöglichen können: eine zusätzliche Probe, einen Kompositionsauftrag oder ein aufregendes Education-Projekt. Unterstützen Sie uns mit einer Einzahlung auf das folgende Konto: Förderverein Basel Sinfonietta Konto-Nr.: 40-32362-0 IBAN: CH64 0900 0000 4003 2362 0 BIC: POFICHBEXXX
VORSTAND FÖRDERVEREIN Sven Inäbnit (Präsident) Franziska Reinhard (Vize-Präsidentin) Hanni Huggel (Aktuarin) Marianne Heiz (Kassierin) Judith Van der Merwe Paul Schär Heiner Vischer
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Die Basel Sinfonietta dankt allen Mitgliedern des Fördervereins für ihre Unterstützung. Ein besonderer Dank geht an die hier namentlich aufgelisteten Patronatsmitglieder für ihre teilweise jahrzehntelange Treue und für ihre besondere Grosszügigkeit dem Orchester gegenüber.
Katharina & Manuel Aeby-Hammel Erika Binkert-Meyer Rita & Peter Bloch-Baranowski Ruth & Hansulrich Bernath Ulrich Blumenbach Yvonne & Michael Böhler-Dobler Bettina Boller Andreae Claude Breutel Elisabeth & Urs Brodbeck Sigrid Brüggemann Christine & Bernhard Burckhardt Leonhard Burckhardt David Thomas Christie Susanna & Fitzgerald Crain Kaufmann Martin Derungs Annemari & Fred Dolder-Vonder Mühll Marie-Christine & Patrick J. Dreyfus Paul J. Dreyfus Peter Facklam Charlotte Fischer Liselotte Frei Annetta & Gustav Grisard Walter Gürber-Senn Dorothea & Franz Helbling Ursula & Josef Hofstetter-Schaad Bernhard Hohl Bianca Humbel-Rizzi Gabriele & Sven Inäbnit Graziella & Ruedi Isler Rudolf Kelterborn Ursula Klingelfuss Luzia & Jan Konecny-Sprecher Alexander Krauer
Marie-Thérèse Kuhn-Schleiniger Irma Laukkanen & Andreas Nidecker Manuel Levy René Levy Jakob Maier Annemarie & Thomas Martin-Vogt Andreas Nidecker Catherine Oeri Barbara & Hans Ulrich Rudolf-Wehrli Nicolas Ryhiner & Beatrice Zurlinden Sylvia & Emil Rysler Michael Schaepe Paul Schär Evi & Andres Schaub-Keiser Charlotte & Peter Schiess René Schluep-Zimmermann Beat Schönenberger Anne Sprunger Staufer Katharina Striebel-Burckhardt † Nora & Daniel Suter Philipp Sutter Verena Trutmann Judith & Leon Van der Merwe Caroline Vonder Mühll Christine Vischer Heinrich A. Vischer Rudolf Vonder Mühll Marie-Christine WackernagelBurckhardt Philipp Weber Marianne & Daniel Weidmann-Munk Alfred Weishaupt Anne-Käthi Wildberger
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VORSCHAU 6. Abo-Konzert 2018/19 Heiner Goebbels' Grammynominiertes, siebenteiliges Orchesterwerk «Surrogate Cities», seit seiner Uraufführung 1994 überall auf der Welt erfolgreich aufgeführt, entwirft das musikalische Porträt einer imaginären Metropole. Die wandelbare und komplexe Form der Stadt ist im Wechselspiel der Temperaturen und Intensitäten der Musik, in ihrer mal atemlosen, mal lyrischen Architektur, ihren Rhythmen und orchestralen Gesten zu erleben. Die Musik bezieht ihre Impulse aus Texten, Zeichnungen und Strukturen von Stadtplänen, verwendet Sounds aus Berlin und New York, aus Tokio und St. Petersburg oder trifft unvermittelt auf historischmusikalische Bruch- und Fundstücke. Als digitaler Speicher dieser akustischen Materialien spielt der Sampler eine zentrale Rolle. Vokalist David Moss und die Jazzsängerin Jocelyn B. Smith geben den erzählerischen Parts ihre Stimme.
STADT MUSIK
Sonntag, 23.06.19, 19 Uhr Freilagerplatz, Münchenstein HEINER GOEBBELS (*1952) Surrogate Cities (1994) BALDUR BRÖNNIMANN Leitung DAVID MOSS Stimme JOCELYN B. SMITH Stimme
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KONTAKT GESCHÄFTSSTELLE Basel Sinfonietta Postfach 131 4018 Basel T +41 (0)61 335 54 15 info@baselsinfonietta.ch
IMPRESSUM FELIX HERI Geschäftsführung felix.heri@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 21
REDAKTION: Werner Hoppe
WERNER HOPPE PR & Marketing werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 15
TEXTE S. 3–36: teilweise von Künstlern, Agenturen und Verlagen zur Verfügung gestellt, von der Redaktion gekürzt und/oder übersetzt.
SUSANNE JANI Personalbüro & Buchhaltung fibu@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96 JENS BRACHER Projektmanagement jens.bracher@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96 ANDRES J. MAURER Orchestertechnik andres.maurer@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96 RAFFAELE PERNIOLA sinfonietta.tv & Notenverwaltung r.perniola@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96
CARTOON S. 1: Magi Wechsler
FOTOS: S. 2: Gregor Brändli S. 6: Pantheon Basel S. 10: Marie Helmke S. 13: Nora Farronato S. 14: MEMIM Encyclopedia S. 17: Stefanie Luger S. 18: Flagge Südkorea S. 21: Jun MIcheael Park S. 22: Internationale Isang Yun Gesellschaft S. 25: Promo S.26: Jorgos Tsolakidis S. 29: Zlatko Mićić GESTALTUNG: www.tristesse.ch Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
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