Principal Conductor
BALDUR BRÖNNIMANN
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MUSIK AM PULS DER ZEIT 2022/23
Preise & Kategorien Preiskategorie I
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Normalpreis CHF
AHV / IV / GGG CHF
U25 / Stud. / KulturLegi CHF
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Der Einzelkartenverkauf für alle Abo-Konzerte startet am 15. August 2022.
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Die Basel Sinfonietta hat sich für die kommende Saison vorgenommen, Grenzen zu überschreiten.
Grenzen überschreiten Daniela Martin
Geschäftsführerin Basel Sinfonietta
Ganz wörtlich einmal die lokalen Grenzen: Neben dem Stadtcasino Basel und dem Museum Tinguely wird in der Spielzeit 2022/23 der Burghof Lörrach als neuer Abo-Spielort dazukommen. Zudem kann sich die Basel Sinfonietta mit Gastspielen in der Westschweiz sowie am Acht-Brücken-Festival in Köln und in renommierten belgischen Musikzentren in Antwerpen und Gent national und international präsentieren. Und natürlich auch musikalische Grenzen, indem wir jungen Komponistinnen und Komponisten einen prominenten Platz in unseren Programmen einräumen: So wurden Kompositionsaufträge an die in Basel lebende Polin Anna Sowa, die in Luzern wirkende Lettin Asia Ahmetjanova sowie an den in Berlin lebenden Schweizer Mauro Hertig vergeben und wir werden das neue Violinkonzert des Schweizer Komponisten Michael Pelzel zur Aufführung bringen. Gleichzeitig ist die Spielzeit 2022/23 die letzte Saison unseres langjährigen, hochgeschätzten Principal Conductor Baldur Brönnimann, ohne den das Orchester nicht da wäre, wo es heute steht. Als hochkarätiger Musiker und überzeugender Vermittler hat er viele Hörerinnen und Hörer in und weit über Basel hinaus für zeitgenössische Musik gewinnen und für die Basel Sinfonietta begeistern können. Ihm gilt sowohl die Anerkennung des Orchesters aber auch mein persönlicher Dank von Herzen für diese unschätzbare Zusammenarbeit.
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Wir freuen uns auf eine ereignisreiche und grenzüberschreitende Saison 2022/23 mit Ihnen!
Reisen in die Utopie Baldur Brönnimann
Principal Conductor Basel Sinfonietta
Ich freue mich, Euch in der Saison 2022/23 auf eine musikalische Reise mit der Basel Sinfonietta einzuladen, die von der Intimität von John Cages «Imaginary Landscape» bis zur allumfassenden Apotheose der 4. Sinfonie von Charles Ives führt – und damit von Utopie zu Utopie. Dazwischen liegen viele innere Landschaften, wie Hans Abrahamsens Orchesterliederzyklus «Let me tell you» oder das musikalische Geheimnis des Augenblicks von Henri Dutilleux, das im Auftrag des Basler Musikmäzens Paul Sacher geschrieben wurde. Die Basel Sinfonietta wird Auftragswerke der Schweizer Komponisten Mauro Hertig und Oscar Bianchi sowie der polnischen Komponistin Anna Sowa zur Aufführung bringen und diese neue Musik mit klassischen Werken der musikalischen Avantgarde wie «San Francisco Polyphony» von György Ligeti oder «Accanto» von Helmut Lachenmann verbinden. Neben dieser inneren Reise unternehmen wir in der Spielzeit 2022/23 diverse geographische Reisen und präsentieren uns auf einigen der wichtigsten Bühnen Europas. Wir freuen uns sehr, Euch alle zu dieser aussergewöhnlichen Saison (mit der meine Zeit als Principal Conductor der Basel Sinfonietta ihren Abschluss findet) zu begrüssen, um uns auf unseren musikalischen Reisen zu begleiten.
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1 Abo 9 Premieren Neueste Musik Grosses Orchester
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ABO-KONZERTE 2022/23
1.
4.
SONNTAG, 18. SEPTEMBER 2022 19 UHR STADTCASINO BASEL
SONNTAG, 2. APRIL 2023 19 UHR STADTCASINO BASEL Asia Ahmetjanova globe Oscar Bianchi plus-square Ashley Fure plus-square Lukas Burri / Pierre Dekker / Philippe Dreger / Mariona Mateu Carles / Simon Wallinger / Benedict Ziervogel, Kontrabass Baldur Brönnimann, Leitung
HIMMLISCHER WAHN John Cage Hans Abrahamsen Kaija Saariaho Michael Jarrell
Ilse Eerens, Sopran Baldur Brönnimann, Leitung 2.
AUFGANG UND ABSTURZ SONNTAG, 6. NOVEMBER 2022 19 UHR BURGHOF LÖRRACH (D)
György Ligeti Mauro Hertig globe B Julian Anderson D B Simon Steen-Andersen B Nicolas Hodges, Klavier Baldur Brönnimann, Leitung 3.
MYSTERIUM KLANG SONNTAG, 15. JANUAR 2023 19 UHR MUSEUM TINGUELY, BASEL Anna Sowa globe
Henri Dutilleux Louis Andriessen plus-square
Pablo Rus Broseta, Leitung
AUS DER TIEFE
5.
PANDORA PARANOIA SONNTAG, 7. MAI 2023 19 UHR STADTCASINO BASEL Michael Pelzel globe plus-square
Helmut Lachenmann Yiqing Zhu D
Carolin Widmann, Violine Boglarka Pecze, Klarinette Peter Rundel, Leitung 6.
MADE IN USA
SONNTAG, 11. JUNI 2023 19 UHR STADTCASINO BASEL
Ruth Crawford Seeger George Lewis plus-square Charles Ives
Ludovic Van Hellemont, Klavier Basler Bach-Chor Baldur Brönnimann, Leitung Laurent Zufferey, Leitung 9
globe Uraufführung plus-square Schweizer Erstaufführung
B Belgische Erstaufführung D Deutsche Erstaufführung
Programmänderungen vorbehalten
HIMMLISCHER WAHN 1. ABO-KONZERT
SONNTAG, 18. SEPTEMBER 2022 19 UHR STADTCASINO BASEL
JOHN CAGE (1942-1992)
Imaginary Landscape No. 1 für Klavier, Schlagzeug und Elektronik (1939)
HANS ABRAHAMSEN (*1952) Let me tell you für Sopran und Orchester (2013)
KAIJA SAARIAHO (*1952)
Ciel d’hiver für Orchester (2013)
MICHAEL JARRELL (*1958)
... Le ciel, tout à l'heure encore si limpide, soudain se trouble horriblement ... für Orchester (2009)
ILSE EERENS, SOPRAN BALDUR BRÖNNIMANN, LEITUNG
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Konzerteinführung um 18.15 Uhr Einzelkartenpreise: CHF 75.– / 53.– / 33.–
Die Basel Sinfonietta begibt sich in imaginäre Klanglandschaften, wird von Verzweiflung und Wahn ergriffen, lässt den Blick über das Firmament schweifen und stellt sich einer den Himmel verfinsternden Katastrophe. «Imaginary Landscape No. 1» des US-amerikanischen Komponisten John Cage gilt als Initialwerk der elektroakustischen Musik. Der Orchesterliederzyklus «Let me tell you» des dänischen Komponisten Hans Abrahamsen beruht auf einer Novelle des britischen Librettisten Paul Griffiths, in welcher aus den 483 Worten Ophelias aus Shakespeares «Hamlet» ein neuer Monolog entsteht, in dem es um Liebe, Hoffnung, Verzweiflung und Wahn geht. Die finnische Komponistin Kaija Saariaho blickt in den winterlichen Himmel und lässt in ihrem «Ciel d’hiver» eine musikalische Hommage an das Sternbild Orion erklingen. «… der Himmel, gerade noch so klar, verdüstert sich plötzlich …», heisst es im Titel des Orchesterstücks des Schweizer Komponisten Michael Jarrell – einer musikalischen Gegenüberstellung von Ruhe und Katastrophe mit ebenso kraftvoller wie emotional aufwühlender Wirkung.
HIMMLISCHER
WAHN
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AUFGANG UND ABSTURZ 2. ABO-KONZERT
SONNTAG, 6. NOVEMBER 2022 19 UHR BURGHOF LÖRRACH (D)
GYÖRGY LIGETI
(1923-2006)
San Francisco Polyphony für Orchester (1973/74)
MAURO HERTIG
(*1989)
Losing the Red Queen’s Race für Orchester (2022) globe B Auftragswerk der Basel Sinfonietta
JULIAN ANDERSON (*1967) The Stations of the Sun für Orchester (1998) D B
SIMON STEEN-ANDERSEN (*1976)
Piano Concerto für Klavier, Sampler, Orchester und Video (2014) B
NICOLAS HODGES, KLAVIER BALDUR BRÖNNIMANN, LEITUNG
BASEL SINFONIETTA #ONTOUR MI, 30.11.2022 INTERNATIONALES KUNSTZENTRUM DESINGEL, ANTWERPEN (B) DO, 01.12.2022 MUSIKZENTRUM DE BIJLOKE, GENT (B) 12
Konzerteinführung um 18.15 Uhr Einzelkartenpreise: CHF 75.– / 53.– / 33.– globe Uraufführung
D Deutsche Erstaufführung B Belgische Erstaufführung
Als Auftakt zu einer Gastspielreise durch belgische Musikzentren präsentiert die Basel Sinfonietta im Burghof Lörrach Musik vom Aufgang der Sonne bis zu den berstenden Klängen eines abstürzenden Konzertflügels. Mit «San Francisco Polyphony» lässt der österreichisch-ungarische Komponist György Ligeti in seiner charakteristischen Mikropolyphonie auch individuelle Stimmen zu Gehör kommen. Der Schweizer Komponist Mauro Hertig lässt das Orchester mit «Losing the Red Queen’s Race» ein Spiel spielen, das nicht gewonnen werden kann. Eine musikalische Parodie auf die Rote-KöniginHypothese, wonach alle Organismen einem evolutionären Druck unterworfen sind. In seinem Orchesterwerk «The Stations of the Sun» nimmt der britische Komponist Julian Anderson den wechselnden Stand der Sonne im Lauf des Tages und der Jahreszeiten als Ausgangspunkt für eine Musik, die in ihrem Verlauf eine eigene Form annimmt und zunehmend unfassbar und mehrdeutig wird. Und dann stürzt ein Flügel vom Himmel! Der Aufprall lässt das Instrument bersten und zerspringen, festgehalten in Bild und Ton. Das alles gehört zum Konzept des dänischen Komponisten Simon Steen-Andersen und seinem «Piano Concerto». Mit freundlicher Unterstützung der
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MYSTERIUM KLANG 3. ABO-KONZERT
SONNTAG, 15. JANUAR 2023 19 UHR MUSEUM TINGUELY, BASEL
ANNA SOWA (*1987)
Neues Werk für Orchester (2022) globe Auftragswerk der Basel Sinfonietta
HENRI DUTILLEUX (1916-2013)
Mystère de l’instant für 24 Streichinstrumente, Cymbal und Perkussion (1986-89)
LOUIS ANDRIESSEN (1939-2021)
Mysteriën für Orchester (2013) plus-square
PABLO RUS BROSETA, LEITUNG
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Konzerteinführung um 18.15 Uhr Einzelkartenpreise: CHF 75.– / 53.– / 33.– globe Uraufführung plus-square Schweizer Erstaufführung
Im inspirierenden Ambiente des Museum Tinguely setzt sich die Basel Sinfonietta mit geheimnisvollen Aspekten von Musik und Klang auseinander. Denn auch die Kunst des Komponierens ist eine Art Zeremonie. In seinem Orchesterwerk «Mystère de l’instant» nahm sich der französische Komponist Henri Dutilleux vor, das Geheimnis des Augenblicks zu erfassen. Zehn Sequenzen stellen eine Folge von Momentaufnahmen dar, die sich jeweils auf einen Aspekt des Klangmaterials fokussieren. Der Begriff «Mysterium» muss dabei im weitesten Sinne verstanden werden. Durch welches Geheimnis im kreativen Prozess gelingt es einer Idee sich zu manifestieren? Louis Andriessen, eine Schlüsselfigur in der zeitgenössischen Kunstszene der Niederlande, schrieb seine «Mysteriën» für das Concertgebouw-Orchester zu dessen 125-jährigem Bestehen. Das war eine Sensation, denn Andriessen gehörte 1969 zu einer Gruppe von Unruhegeistern, die ein Konzert des Orchesters störten, weil sie dessen Programmpolitik antimodern und reaktionär fanden. Den mehrfach an ihn herangetragenen Kompositionsauftrag nahm Andriessen erst an, nachdem er einen Traum von seinem verstorbenen Vater Hendrik hatte, der früher selbst Werke für das bedeutendste Orchester der Niederlande komponiert hatte. Eröffnet wird das Konzert durch ein von der Basel Sinfonietta bei der jungen, in Basel lebenden polnischen Komponistin Anna Sowa in Auftrag gegebenes Stück, das darauf abzielt, den Live-Klang bestimmter Orchesterinstrumente mit Elektronik zu konfrontieren.
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AUS DER TIEFE 4. ABO-KONZERT
SONNTAG, 2. APRIL 2023 19 UHR STADTCASINO BASEL
ASIA AHMETJANOVA (*1992)
Neues Werk für Orchester (2023) globe Auftragswerk der Basel Sinfonietta
OSCAR BIANCHI (*1975)
6 db Konzert für sechs Kontrabässe und Orchester (2021) plus-square
ASHLEY FURE (*1982)
Bound to the Bow für Orchester und Elektronik (2016) plus-square
LUKAS BURRI / PIERRE DEKKER / PHILIPPE DREGER / MARIONA MATEU CARLES / SIMON WALLINGER / BENEDICT ZIERVOGEL, KONTRABASS BALDUR BRÖNNIMANN, LEITUNG
BASEL SINFONIETTA #ONTOUR MO, 03.04.2023 FESTIVAL ARCHIPEL, GENF 16
Konzerteinführung um 18.15 Uhr Einzelkartenpreise: CHF 75.– / 53.– / 33.– globe Uraufführung plus-square Schweizer Erstaufführung
Aus der Tiefe des Orchesters rücken die Bässe der Basel Sinfonietta in den Vordergrund. Bögen schwingen über die Saiten wie Vögel über dem Wasser. Und das Spiel der Musikerinnen und Musiker wird zu einer choreographischen Erfahrung. Ein Konzert für sechs Kontrabässe ist etwas völlig Neues. Der italienisch-schweizerische Komponist Oscar Bianchi liess sich dazu von unorthodoxen Spieltechniken beeinflussen, mit denen ihn das Bassregister des Orchestre Philharmonique de Radio France vertraut gemacht hat. «6 db», das sind aber nicht nur sechs Kontrabässe (engl. double bass), sondern auch sechs Dezibel (dB), die Schwelle zwischen Stille und wahrnehmbarem Schall. Ein Bild im Ohr der USamerikanischen Komponistin Ashley Fure gab den Anstoss zu ihrem in die Endauswahl des Pulitzer-Preises 2017 aufgenommenen Werk «Bound to the Bow», bei dem ein Albatros die Hauptrolle spielt, der an den Bug des Bootes des alten Seemanns aus Samuel Taylor Colerdiges berühmter Ballade gebunden wird. In ihrem von der Basel Sinfonietta in Auftrag gegebenen Werk lässt die junge lettische Komponistin Asia Ahmetjanova Elemente einer umfangreichen klangtechnischen Recherche in einem grossen Ritual zusammentreffen, das sich zu einem humanistischen Gebet entwickelt.
AUS DER
TIEFE 17
PANDORA PARANOIA 5. ABO-KONZERT
SONNTAG, 7. MAI 2023 19 UHR STADTCASINO BASEL
MICHAEL PELZEL (*1978)
Carnatic Pandora für Violine und Orchester (2023) globe plus-square Auftragswerk der Basel Sinfonietta
HELMUT LACHENMANN (*1935)
Accanto für Klarinette und Orchester (1975/76)
YIQING ZHU
(*1989)
Deep Grey für Orchester (2021) D
CAROLIN WIDMANN, VIOLINE BOGLARKA PECZE, KLARINETTE PETER RUNDEL, LEITUNG
BASEL SINFONIETTA #ONTOUR FR, 05.05.2023 FESTIVAL ACHT BRÜCKEN | MUSIK FÜR KÖLN 18
Konzerteinführung um 18.15 Uhr Einzelkartenpreise: CHF 75.– / 53.– / 33.– globe Uraufführung plus-square Schweizer Erstaufführung
D Deutsche Erstaufführung
Die Basel Sinfonietta knüpft an südindische Musiktraditionen an, übt sich im zerstörerischen Umgang mit dem, was man liebt, um sich dessen Wahrheit zu bewahren, und lässt tiefes Grau farbig erklingen. In den vergangenen Jahren hat der Schweizer Komponist Michael Pelzel mehrere Reisen nach Indien unternommen. Anlässlich dieser Studienaufenthalte hat er sich intensiv mit der klassischen karnatischen Musik Südindiens auseinandergesetzt. Diese exzentrische, reich verzierte Musik hat den Komponisten nachhaltig geprägt – und zu seinem neuen Violinkonzert «Carnatic Pandora» inspiriert. Mozarts Klarinettenkonzert ist für den deutschen Komponisten Helmut Lachenmann Inbegriff von Schönheit, Humanität, Reinheit – und zugleich: Beispiel eines zum Fetisch gewordenen Mittels zur Flucht vor sich selbst; eine «Kunst», die zur Ware geworden ist. Mit allen darauf orientierten kompositionstechnischen Reflexionen und Material-Ableitungen wurde es für den «Nestor der neuen Musik» zum verborgenen Bezugspunkt, um den seine Musik für Klarinette mit Orchester den paranoischen Bogen der Verehrung und der angstvollen Liebe macht. Das Stück ist «Accanto»: daneben. Der junge chinesische Komponist Yiqing Zhu eröffnet mit seinem Orchesterwerk «Deep Grey» – das, interpretiert von der Basel Sinfonietta, mit dem 1. Preis der Basel Composition Competition 2021 ausgezeichnet wurde – dem menschlichen Ohr die farbig erscheinenden Tiefen zwischen Schwarz und Weiss.
PANDORA PAR ANOIA
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MADE IN USA 6. ABO-KONZERT
SONNTAG, 11. JUNI 2023 19 UHR STADTCASINO BASEL
RUTH CRAWFORD SEEGER (1901-1953)
Music for Small Orchestra (1926) Rissolty Rossolty für Orchester (1939)
GEORGE LEWIS (*1952)
Memex für Orchester (2014) plus-square
CHARLES IVES
(1874-1954)
Sinfonie Nr. 4 für Chor und Orchester (1898-1916, rev. 1921-25)
LUDOVIC VAN HELLEMONT, KLAVIER BASLER BACH-CHOR (EINSTUDIERUNG: JOACHIM KRAUSE) BALDUR BRÖNNIMANN, LEITUNG LAURENT ZUFFEREY, LEITUNG
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Konzerteinführung um 18.15 Uhr Einzelkartenpreise: CHF 75.– / 53.– / 33.– plus-square Schweizer Erstaufführung
Mit visionärer Musik aus den USA klingt nicht nur die Saison der Basel Sinfonietta aus, sondern auch die Zusammenarbeit mit Principal Conductor Baldur Brönnimann, der das Orchester zu einem erstklassigen Klangkörper für zeitgenössische Musik geformt hat. Die US-amerikanische Komponistin Ruth Crawford Seeger war eine Exponentin der Ultra-Modernisten, einem avantgardistischen Kreis in der Nachfolge von Charles Ives. Ihre Musik für kleines Orchester ist souverän ausgearbeitet. Das kurze Orchesterstück «Rissolty Rossolty» hat seinen Ausgangspunkt in einer ihrer Transkriptionen amerikanischer Volksmusik. Für sein Orchesterwerk «Memex» liess sich der US-amerikanische Komponist George Lewis von einem Artikel des Ingenieurs Vannevar Bush aus dem Jahr 1945 inspirieren. Darin beschrieb dieser mit dem Memex (Memory Extender) ein Arbeitsgerät, in dem eine Person «all ihre Bücher, Aufzeichnungen und Kommunikation speichern» könnte. Das Memex-Gedankenexperiment war eine Inspirationsquelle für das HypertextKonzept, das wiederum zur Erfindung des World Wide Web führte. Gäbe es einen Wettbewerb für das irrwitzigste Werk der Musikgeschichte, die vierte Sinfonie von Charles Ives wäre ein Top-Favorit: ein Chor ohne Text, ein absichtlich verstimmtes Klavier und ein Streicherensemble, das möglichst weit weg vom Orchester sitzen soll. In diesem Schlüsselwerk zieht Ives ein Fazit seiner musikalischen Ideen und stellt hohe interpretatorische Anforderungen, etwa durch das simultane Übereinanderschichten von Instrumental gruppen, die in unterschiedlichen Metren und Tempi musizieren.
MADE IN
USA 21
Wir sind die
Basel SINFONIETTA
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PRINCIPAL CONDUCTOR Baldur Brönnimann
ASSISTANT CONDUCTOR Laurent Zufferey
VIOLINE Daniela Müller 1 Simone Zgraggen 1 David Caflisch Sontòn 2 Mirka Scepanovic 2 Martina Albisetti Cornelius Bauer Ulrich Bürgi Simone Flück Delphine Granges Urs Haas Renate Hofstetter Iliana Hristova-Schierer Franziska NémetiMosimann Sylvia Oelkrug Claudine Ostermann Lisa Rieder Stephanie Ruf Mirjam Sahli Sabine Schädelin Sandra Schütz Livia Schwartz Nadia Strijbos Friedemann A. Treiber Marzena Treiber-Toczko Claudia Troxler Nina Ulli
VIOLA Marie Stockmarr Becker 2 Christina Anger Anne-Françoise Guezingar Elisabeth Kappus Tatiana Kunz Anja Martin-Glatthard Anouk Obschlager Mariateresa Pagano Elia Portabales Rodríguez Carlos Vallés Garcia
VIOLONCELLO
TROMPETE
Martina Brodbeck 2 Ekachai Maskulrat 2 Friederike Arnold Anna Karolina Egger Martin Jaggi Ursula Kamber-Schaub Mathilde Raemy Elisabeth RamseierHohler Barbara Weishaupt
Jens Bracher Friederike Huy Noe Nillni
KONTRABASS
TUBA
Pierre Dekker Mariona Mateu Carles 2 Benedict Ziervogel 2 Claudia Brunner Lukas Burri Philippe Dreger
Sophia Nidecker
FLÖTE
KLAVIER
Regula Bernath Julian Cawdrey
Ludovic Van Hellemont
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OBOE Marita Kohler
KLARINETTE
POSAUNE Rudi Hermann Anita Kuster Stephen Menotti Artur Smolyn
HARFE Estelle Costanzo Julia Wacker
SCHLAGZEUG Kai Littkopf Fran Lorkovic Thomas Waldner Matthias Würsch
Hanna Langmeier Stenz Guido Stier
FAGOTT Elise Jacoberger Lucas Rössner
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Konzertmeisterin Stimmführer/in
SAXOPHON Sandra Brigger
HORN Heidwolf Arnold Simon Kissling Carl-Philipp Rombach Udo Schmitz Christian Schweizer
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«Wenn die klassische Musik etwas nötig hat, dann ist es Abenteuerlust. Und deshalb fängt die Musik bei der Basel Sinfonietta dort an, wo sie bei vielen anderen aufhört, nämlich im 20. und 21. Jahrhundert.» 24
BALDUR BRÖNNIMANN, PRINCIPAL CONDUCTOR
«Das war erstaunlich. Sehr, sehr präzise. Schöne Klangfarben. Und dieser Enthusiasmus der Musikerinnen und Musiker! Ich war sehr, sehr gerührt.» UNSUK CHIN, KOMPONISTIN
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& engag iert ig unabhäng7 seit 198
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Die Basel Sinfonietta dankt herzlich für die wertvolle Unterstützung
Gestaltung: onclame.com / Fotos: Gregor Brändli (Seite 6), Christophe Caffier (Seiten 11, 13, 15, 17, 19 und 21), Marc Doradzillo (Seiten 4-5 und 7), Grzesiek Mat (Seite 1) und Zlatko Mićić (Seiten 24 und 25)
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