Basel Sinfonietta aktuell 2007/08

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aktuell Saison 2007/08 Editorial

Liebes Publikum, Liebe Freundinnen und Freunde der basel sinfonietta Freude herrscht! Bereits halten Sie die zweite Ausgabe unseres im letzten Jahr neu geschaffenen Mitteilungsbulletins «aktuell» in Ihren Händen. Die Erstausgabe von «aktuell» hat in der Öffentlichkeit ein erfreuliches Echo ausgelöst. Noch viel toller war für mich als Präsident des Fördervereins, dass unsere Musikerinnen und Musiker in der laufenden Saison einmal mehr hervorragende musikalische Leistungen erbracht haben! Wer die Begeisterungsstürme anlässlich der beiden Auftritte unserer basel sinfonietta an den Salzburger Festspielen im August 2007 hat erleben dürfen, kann das bestätigen. Das Medienecho zu den Konzerten in der Kollegienkirche zu Salzburg hat einmal mehr gezeigt, dass das Orchester als Gesamtklangkörper Weltniveau hat und die Musiker dabei mit viel Engagement, Emotion, Freude und technischem Können spielen. Dazu kann ich von Herzen ausrufen: Bravo, liebe basel sinfonietta! Und so geht die Konzertsaison 2007/08 unter dem diesjährigen Motto «Für Entdeckerinnen und Entdecker» weiter: Freuen Sie sich auf unsere nächsten Konzerte, die einmal mehr auch ausserhalb Basels stattfinden. Beispielsweise auf die vielversprechende Aufführung von Giuseppe Verdis «Messa da Requiem» sowie die Uraufführung eines Auftragswerkes von Laurent Mettraux im Basler Münster am 31. Mai 2008. An dieser Stelle sei auch der Novartis International AG herzlich für die finanzielle Unterstützung von «aktuell» gedankt. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und beim Musikgenuss. Ihr Peter Andreas Zahn Präsident Förderverein basel sinfonietta

Andreas Gutzwiller, Experte für traditionelle japanische Musik

Zemlinsky: Lyrische Sinfonie

Ein neues «Siegel» für die sinfonietta Im grossen Januar-Konzert trifft die spätromantische Musik Zemlinskys auf neue Töne des Schweizer Komponisten Andrea Scartazzini Vielleicht war er der letzte Romantiker, vielen gilt er als Wegbereiter zur Moderne: Der österreichische Komponist Alexander von Zemlinsky nimmt zweifelsohne eine Sonderstellung in der Musikgeschichte ein. Als Lehrer Arnold Schönbergs unterstützte er seinen neutönenden Schützling Zeit seines Lebens, auch wenn er dessen ästhetische Positionen nicht teilen konnte. Neben seinen Opern findet sich heute vor allem die «Lyrische Sinfonie», Zemlinskys Hauptwerk, auf den Spielplänen: Noch einmal zieht Zemlinsky hier alle Register des spätromantischen Instrumentariums und lässt das Orchester in glühenden Farben aufleuchten. Als namhafte Solisten für die äusserst anspruchsvollen Gesangspartien konnten die Sopranistin Claudia Barainsky sowie der Bariton Bjørn Waag gewonnen werden, die musikalische Leitung hat Peter Hirsch. Einen gänzlich anderen Tonfall schlägt hingegen die unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg entstandene 2. Sinfonie des Münchner Komponisten Karl Amadeus Hartmann an, die als ein grosses «Crescendo» konzipiert und als Klage gegen die nationalsozialistische Herrschaft zu verstehen ist. Mit der Auftragskomposition «Siegel» für grosses Orchester und Sopran setzt die basel sinfonietta ausserdem die Reihe der Uraufführungen in dieser Konzertsaison fort: Der junge Schweizer Komponist An-

drea Scartazzini, dessen Opernerstling «Wut» in der letzten Spielzeit mit grossem Erfolg am Theater Erfurt uraufgeführt wurde, hat mit seiner Komposition «Siegel» ein weiteres Werk für Singstimme und Orchester geschrieben. Man darf gespannt sein! Geheimnisvolle Wirklichkeiten Ein Gespräch mit Komponist Andrea Scartazzini Was ist Ihr erstes Konzerterlebnis, an das Sie sich bewusst erinnern? Mein erstes Erlebnis mit klassischer Musik war eine Opernaufführung («Le nozze di Figaro»), als ich dreizehnjährig war. Das hat mich fasziniert, aber die Dauer von mehreren Stunden fand ich, untrainiert, wie ich war, schon auch anstrengend. Konzerterlebnisse kamen erst später; richtig «klick» gemacht hat es bei der 5. Sinfonie von Schostakowitsch unter Armin Jordan. Wie kommt ein junger Mensch auf die Idee Komponist zu werden? Das war keine bewusste Idee. Beim Klavierüben bin ich immer öfter vom Notentext abgekommen und habe vor mich hin improvisiert. Irgendwann habe ich begonnen, gewisse Sequenzen aufzuschreiben. Zunächst haben Sie ja Germanistik und Italianistik in Basel studiert. Diese Fächer waren die Grundlage für meine Lehrer-


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