Programmheft 1. Abo-Konzert Saison 2021/22

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ZU RÜCK ZU KUNFT 1. ABO-KONZERT

DER

GYÖ R GY L I G E T I U N S U K C H I N PLUS-SQUARE R U D O L F K E LT E R B O R N

BA L D U R B R Ö N N I M A N N , L E I T U N G J O O N AS A H O N E N , K L A V I E R

S TA D T C AS I N O BAS E L SO, 29.08.21, 19 UHR

IN


S UBVE NTION SG E BE R

G E M E IND E N KULTUR-POOL DER PLATTFORM LEIMENTAL

Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Burg, Ettingen, Oberwil, Schönenbuch, Therwil

H AUP TG ÖNNE R

ST IF T U N G E N

P R O D U K TSP ON SOR E N

M E D IE NPARTNE R

WE IT E R E PARTNE R

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Sehr geehrte Abonnentinnen und Abonnenten Liebes Publikum

Wir freuen uns, Sie wieder bei uns zu begrüssen – mit einer Basel Sinfonietta in voller Besetzungsstärke, die in dieser Sasion ihr 40+1-Jahre-Jubiläum feiert. Damit wird ein neues Kapitel in der Geschichte des Orchesters aufgeschlagen. Dass die Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Zeit ein zentraler gesellschaftlicher Auftrag an die Kultur ist, sehen wir aktuell mehr denn je. Mit frischer Dynamik will die Basel Sinfonietta in der kommenden Saison Erlebnis- und Reflexionsräume dafür bieten, was Sie und uns bewegt. Für das Programm 2021/22 öffnet sich die erkundungsfreudige Basel Sinfonietta erneut zu anderen Genres und Kulturen: Ganz besonders freue ich mich, dass uns die Ehre zuteil wird, Unsuk Chin zum Start unserer Jubiläumssaison persönlich willkommen zu heissen – bei der Schweizer Erstaufführung ihres Klavierkonzerts mit dem fulminanten finnischen Pianisten Joonas Ahonen. Genauso wichtig ist uns, das Augenmerk auf langjährige Weggefährten wie den kürzlich verstorbenen Basler Komponisten Rudolf Kelterborn zu richten. Die Erinnerung an ihn wird die Basel Sinfonietta im ersten Konzert der Saison lebendig halten. Für mich persönlich ist die neue Saison ein grosses Geschenk: Nach einer für uns alle herausfordernden Saison, die Orchester, Principal Conductor Baldur Brönnimann, Geschäftsstelle und Sie trotz widrigster Umstände zusammengeschweisst hat, freue ich mich darauf, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft zu feiern.

Daniela Martin, Geschäftsführerin Basel Sinfonietta 5


ABO JETZT EINSTEIGEN! Gewusst? Ein Abo-Einstieg ist auch während der Saison möglich. Mit entsprechender Preisreduktion. Das ABO5 für die restlichen fünf Abo-Konzerte der Saison 2021/22 ist ab sofort erhältlich. I h r e Vo r t e i l e DOT-CIRCLE 25% Abo-Rabatt DOT-CIRCLE Abo-Karte übertragbar DOT-CIRCLE Gutschein für zusätzliche Freikarte DOT-CIRCLE Programmheft per Post DOT-CIRCLE plus viele weitere Vorzüge Preis kategorien Normalpreis AHV/IV/GGG U25/Stud./KulturLegi Kinder

CHF CHF CHF CHF

I 281 244 112 37

II 198 172 79 37

I II 123 107 49 37

Abo-Konz er te 2 0 21 / 2 2 2 I M KL ANGL AB OR DE R A ND E N

Sa, 02.10.21, 19 Uhr, Stadtcasino Basel 3 SCH WERKR AFT MIGR AT IO N

So, 16.02.22, 19 Uhr, Stadtcasino Basel 4 BOP IM GROSSFORMAT

So, 24.04.22, 19 Uhr, Stadtcasino Basel 5 SECHZ IG JAHRE IM G RO OVE

Do, 26.05.22, 19 Uhr, Stadtcasino Basel 6 I M FLOW

So, 26.06.22, 19 Uhr, Sportzentrum Pfaffenholz, Saint-Louis (F) FR AGEN ZU M A B O ? A B O- S H O P +41 (0) 61 31 5 1 0 30 www.baselsinfonietta.ch info@baselsinfonietta.ch 6


MU SI K AM PU L S DER Z E I T

ABO5 PRINCIPAL CONDUCTOR: BALDUR BRÖNNIMANN

SAISON 2021/22 1 ABO 14 PREMIEREN

Gestaltung: onclame.com / Fotos: Xavier Malafosse

NEUESTE MUSIK GROSSES ORCHESTER J ET Z T B E ST E L L E N: w w w. b a s e l s i n fo n i et t a .ch

Fö rd e r ve re i n

25%

ABO-VORTEIL

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DIE BASEL SINFONIETTA IN FRÜHEN JAHREN: PROBE MIT DEM DIRIGENTEN JONATHAN SEERS (JANUAR 1984, MUTTENZ)


ZURÜCK IN DER ZUKUNFT Die Basel Sinfonietta ist zurück in der Zukunft und lanciert ihre Jubiläumssaison «40+1» mit drei grossen Namen der zeitgenössischen Musik. Mit «Lontano» von György Ligeti spielt das Orchester auf die von sozialer Distanzierung geprägte Pandemiezeit an. Das Werk wurde in Filmen von Stanley Kubrick und Martin Scorsese eingesetzt, um unheimliche Stimmung zu erzeugen. Einen Schwerpunkt des Konzerts stellt die Aufführung der vierten Sinfonie von Rudolf Kelterborn als Hommage an den kürzlich verstorbenen Schweizer Komponisten dar, dessen Musik die Basel Sinfonietta in der Vergangenheit auch im fernen Aserbaidschan präsentiert hatte. Im als Schweizer Erstaufführung erklingenden Klavierkonzert von Unsuk Chin mit dem finnischen Solisten Joonas Ahonen stehen die Aspekte Vitalität, Motorik und Virtuosität im Vordergrund. Im viersätzigen Werk der südkoreanischen Komponistin, die Schülerin von Ligeti war, wird die spielerische Seite des Klaviers herausgestellt. Das erste Konzert der Basel Sinfonietta in der Region Basel (nach der Konzertpremiere in Ligerz am Bielersee und der Teilnahme am von Hans Werner Henze initiierten Festival «Cantiere Internazionale d’Arte» in Montepulciano) fand übrigens vor fast 40 Jahren am 30. Oktober 1981 statt. In der Aula des Gymnasiums Oberwil wurde unter der Leitung von Mark Fitz-Gerald ein Programm mit Beethovens Egmont-Ouvertüre, Schumanns Klavierkonzert a-Moll op. 54 (mit der Solistin Catherine Vickers) und Kurt Weills zweiter Sinfonie aufgeführt. 9



P R O GR A MM 1. ABO-KO N Z E RT

ZURÜCK IN DER ZUKUNFT STADTCASINO BASEL SO, 29.08.21, 19 UHR GYÖRGY LIGETI

(1923-2006)

Lontano für grosses Orchester (1967) 10'

UNSUK CHIN

(*1961)

Konzert für Klavier und Orchester (1996/97) plus-square 25’ PAUSE

RUDOLF KELTERBORN

(1933-2021)

Sinfonie Nr. 4 für Orchester (1985/86) 19’ BALDUR BRÖNNIMANN, LEITUNG JOONAS AHONEN, KLAVIER BASEL SINFONIETTA

Konzerteinführung um 18.15 Uhr im Saal

plus-square Schweizer Erstaufführung 11


LO N TA N O György Ligeti Ligetis Orchesterwerke haben einen sehr eigenen und unverkennbaren Charakter. Die Musik entwickelt sich nicht mit Hilfe der gewohnten formgebenden Stilmittel, wie motivisch-thematischer Arbeit, Kadenzierungen und traditionellen Formprinzipien. Vielmehr entsteht die Atmosphäre auf eine völlig neue Weise: Aus einem einzigen Ton im pppp entwickelt das in Einzelstimmen geteilte Orchester kanonartig immer dichtere polyphone Strukturen, die sich gegenseitig überlagern. Auf diese Weise gelingt es Ligeti, eine durchdringende Spannung aufzubauen, die auch von berühmten Filmregisseuren erkannt und verwendet wurde. Sowohl in Stanley Kubricks Horrorfilm «The Shining» (1980) als auch in Martin Scorseses Psychothriller «Shutter Island» (2010) dient Ligetis Orchesterwerk «Lontano» als wichtiges Hilfsmittel, um unheimliche Stimmungen aufzubauen und zu halten. Die italienische Vortragsanweisung «lontano» bedeutet übersetzt «weit weg» bzw. «entfernt» und gibt an, dass eine Interpretin beispielsweise hinter der Bühne zu spielen hat, damit ihre Stimme klingt als komme sie aus grosser Entfernung. Ligeti hat diese Spielanweisung zum Formprinzip entwickelt. Das Spiel mit der Distanz war jedoch nicht seine einzige Innovation: Als Gegenentwurf zur seriellen Musik kreierte er die Klangflächenmusik. Diese Satztechnik arbeitet vorwiegend mit übereinandergelegten Akkorden sowie vertikalen und horizontalen Tonverbindungen in Form von Clustern und Glissandi. Dabei sind Takt und Taktstriche nur zur Orientierung der Musiker vorhanden und setzen keine metrischen Schwerpunkte. 12


JACK NICHOLSON IN STANLEY KUBRICKS «THE SHINING» (1980) 13


GYÖR GY LI G ETI Komponist György Ligeti wurde 1923 in einer Kleinstadt im ungarisch-rumänischen Grenzgebiet in Siebenbürgen geboren. Als ungarischer Jude erlebte Ligeti in seiner Jugend in traumatischer Weise Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Sein Vater und ein jüngerer Bruder wurden Opfer des Holocausts. Ligeti selbst überlebte mit knapper Not. 1949 konnte er seine durch den Krieg unterbrochenen musikalischen Studien an der Budapester Musikhochschule abschliessen. Während des ungarischen Aufstandes 1956 emigrierte Ligeti in den Westen. Er nahm an den Darmstädter Ferienkursen um Karlheinz Stockhausen und Pierre Boulez teil, wo er hauptsächlich als brillanter Analytiker und Theoretiker wahrgenommen wurde. Umso grösser war das Aufsehen, das seine Orchesterwerke «Apparitions» (1959) und «Atmosphères» (1961) erregte. Ligetis kompositorisches Interesse richtete sich auf die Gestaltung des Klanges, auf seine Dichte, sein Volumen, sein Ein- und Aussetzen, auch wenn er später wieder mit melodischen Elementen arbeitete. Nach Stationen in Stockholm und an der Stanford University in Kalifornien erhielt Ligeti 1975 eine Professur an der Hamburger Musikhochschule, wo er bis zu seiner Emeritierung 1989 lehrte. Unfreiwillig wurde seine Musik einem breiten Publikum ausserhalb des Konzertsaales bekannt, als der Regisseur Stanley Kubrick 1968 Ausschnitte aus Werken Ligetis – ohne Wissen und Zustimmung des Komponisten – als Musik in seinem Film «2001 – A Space Odyssey» verwendete. György Ligeti starb 2006 in Wien. 14


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KL AVI ER KONZ ERT Unsuk Chin In ihrem Klavierkonzert stellt Unsuk Chin mit den Aspekten Vitalität, Motorik und Virtuosität die spielerische Seite des Klaviers heraus. Der Klavierpart hat keinerlei Züge der romantischen Tradition, in der das Klavier brillante Solopassagen hat, während dem Orchester nur eine begleitende Funktion zukommt. Alle vier Sätze entwickeln sich scheinbar spontan aus einer Keimzelle, wo einfache Regeln komplexe Ergebnisse erzeugen. Zu Beginn des ersten Satzes gibt es vier auf Dreiklängen basierende Motive, die einem Puzzle vergleichbar zusammengesetzt werden. Diese Passagen werden unterbrochen von Klängen im Raum, die an Dynamik und Gewicht gewinnen. Der zweite Satz ist eine Klangfarbenkomposition mit virtuosem Zwischenspiel. Dabei werden ins Extrem verfeinerte Klangschichten einander gegenübergestellt. Das Zwischenspiel stellt einen bewegten Kontrast zu den statischen Klangflächen dar. Im dritten Satz werden dreissig Fragmente wie bei einem Patchwork zusammengesetzt, zwei wiederkehrende Tutti-Akkorde dienen als strukturierende Säulen. Der vierte Satz ist ein zweiminütiger Orgelpunkt auf F als Fundament einer allmählichen Steigerung. Das Klavier hat improvisatorisch klingende Passagen auf einem Ostinato. Allmählich konstituiert sich ein rhythmisches Muster in den Streichern, das in eine Passage mit wiederholten verschachtelten Figuren mündet. Abgeschlossen wird der Satz durch eine Kadenz von Klavier, Blechbläsern und Schlagzeug, gefolgt von einer Coda. 16


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UN S UK CH I N Komponistin Unsuk Chin wurde 1961 in Seoul (Südkorea) geboren. Sie studierte Komposition an der Seoul National University bei Sukhi Kang sowie von 1985 bis 1988 bei György Ligeti an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Erste Preis beim Gaudeamus-Wettbewerb in Amsterdam 1985 markierte den Beginn ihrer internationalen Karriere. Seither wurden ihre Werke von vielen internationalen Spitzenorchestern zur Aufführung gebracht, darunter die Berliner Philharmoniker, das New York Philharmonic Orchestra oder das London Philharmonic Orchestra. Im Auftrag des Pariser IRCAM entstanden auch elektronische Kompositionen. Unsuk Chin war 2006 bis 2017 Composer-in-Residence des Seoul Philharmonic Orchestra, ein Posten, den sie 2001/02 auch beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und 2009 bei der Essener Philharmonie innehatte. Zahlreiche internationale Festivals und Konzerthäuser widmeten ihrem Schaffen Schwerpunkte. Unsuk Chin wurde für ihr Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2018 der Marie-Josée Kravis Prize für zeitgenössische Musik der New Yorker Philharmoniker. 2007 kam Unsuk Chins erste Oper «Alice in Wonderland» an der Bayerischen Staatsoper zur Uraufführung. Portrait-CDs ihrer Musik erschienen bei der Deutschen Grammophon, Kairos und bei Analekta. 2006 bis 2018 leitete sie die von ihr gegründete Neue Musik-Reihe des Seoul Philharmonic Orchestra, seit 2011 ist sie künstlerische Leiterin der Reihe «Music of Today» des Philharmonia Orchestra in London. Die Komponistin lebt seit 1988 in Berlin. 18


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SI NFO NI E NR. 4 Rudolf Kelterborn Auf einen programmatischen Titel für seine vierte Sinfonie hat Rudolf Kelterborn verzichtet. «Die Sinfonie ist für mich absolute Musik ohne aussermusikalisches Programm.» Formal ist dieses knapp 20 Minuten dauernde Werk ein zusammenhängender, im Grossen dreiteiliger Adagio-Satz. Kelterborn charakterisierte die drei Teile umschreibend wie folgt: «1.) Adagio appasionato, molto expressivo, cantando: Dieses Adagio wird durch eine sehr drastische, heftig bewegte, von aussen kommende Geste gestört und unterbrochen. 2.) Adagio luminoso: Dieser Teil ist stark klanglich bestimmt. Er hat etwas Leuchtendes. Er ist vorwiegend harmonisch bestimmt und statisch. Er entlädt sich von innen her in einen Lichtausbruch. 3.) Adagio mesto: Eine Art Elegie, ein Trauergesang.» Die thematische Keimzelle des ganzen Stücks ist die weitausschwingende Melodie, die in den Streichern unisono nach der knappen, ebenfalls dreiteiligen Einleitung erklingt. Kelterborn knüpft hier einerseits an die Musik der Spätromantik an; andererseits erscheinen metrisch-motorische Impulsfelder. Kennzeichnend ist die bis ins Detail gehende genaue Schreibweise, die nichts dem Zufall überlässt. Kennzeichnend auch die funktionelle Verwendung moderner Kompositionstechnik: da gibt es keine bedeutungsvollen Mystifikationen, und im breitesten Orchestertutti hat jedes Instrument seine genau vorgesehene Aufgabe. Dazu kommt Kelterborns Sinn für Mass und Verhältnis. Was er sagt, sagt er klar, stark und ohne Leerfloskeln. 20


STATUE IM INNENHOF DER MUSIK-AKADEMIE BASEL 21


R U DOLF KELTERB ORN Komponist Rudolf Kelterborn wurde 1931 in Basel geboren. Sein Entschluss, die Musikerlaufbahn einzuschlagen, stand früh fest. 1950 erwarb er die Matura am Humanistischen Gymnasium und studierte anschliessend an der Musik-Akademie Basel Komposition, Musiktheorie, Klavier und Dirigieren. 1952 schloss er mit dem Diplom für Musiktheorie und dem Kapellmeisterdiplom ab. Als Lehrer für Musiktheorie und Komposition unterrichtete Kelterborn in Basel, Detmold, am Zürcher Konservatorium und in Karlsruhe. Er galt als ein Musik-Denker und Komponist, in dessen Werken sich Emphase, Schönheit, Schmerz und Wortgewandtheit begegneten. Rudolf Kelterborn machte die Musik zum Mittelpunkt seines persönlichen Engagements. Als Direktor der Musik-Akademie Basel (1983−1994), als Leiter der Abteilung Musik von Radio DRS (1974−1980), als Chefredaktor der Schweizerischen Musikzeitung (1969−1975) und Mitbegründer der Konzertreihe Basler Musik Forum prägte Kelterborn das Musikleben. Als Komponist hinterlässt Kelterborn ein umfangreiches Œuvre. Die Gestimmtheit seiner Musik deutet sich in Titeln wie «Gesänge zur Nacht», «Chiaroscuro», «Traumland» und «Herbstmusik» an. Der musikalische Ausdruck spannt sich von Verhaltenheit bis zu starker Expressivität. Kelterborns kompositorisches Schaffen umfasst alle musikalischen Gattungen wie Bühnenwerke, Orchester- und Kammermusik, instrumentale und vokale Kompositionen für grössere Ensembles und Chorwerke. Rudolf Kelterborn ist am 24. März 2021 in Basel gestorben. 22


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JO ONAS A HONEN Klavier Die musikalische Bandbreite des finnischen Pianisten Joonas Ahonen reicht von der Musik des späten 18. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten bis hin zu Uraufführungen der Musik unserer Zeit. Er ist Mitglied des Klangforum Wien, das zu den führenden Ensembles für zeitgenössische Musik zählt. Ausserdem tritt Joonas Ahonen mit dem Rödberg Trio auf. Als Solist konzertierte er u. a. mit dem Philharmonischen Orchester Helsinki, dem Finnischen Radio-Symphonieorchester, dem BBC Symphony Orchestra und dem Ensemble Ictus. Zu seinen von der Kritik gelobten Aufnahmen zählen Ligetis Klavierkonzert mit dem BIT20 Ensemble unter der Leitung von Baldur Brönnimann sowie Charles Ives’ Klaviersonate Nr. 2 «Concord» und dessen Violinsonate Nr. 4 «Children’s Day at the Camp Meeting» mit dem Geiger Pekka Kuusisto. Weitere Aufnahmen umfassen Beethovens Diabelli-Variationen op. 120 und Schuberts Diabelli-Variation D 718 auf einem Hammerklavier von Johann Baptist Streicher aus dem Jahr 1836. Joonas Ahonens Auftritte der jüngsten Vergangenheit beinhalten die Uraufführung von Rebecca Saunders’ neuem Solo-Klavierwerk «to an utterance» in der Berliner Philharmonie sowie Philipp Maintz’ Klavierkonzert mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Marin Alsop. Ausserdem konzertierte er mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja bei den Festivals in Lockenhaus und Gstaad sowie im Wiener Konzerthaus, im Konzerthaus des Dänischen Rundfunks und in der Mailänder Scala. 25


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BA LDUR BRÖNNIMANN Dirigent Baldur Brönnimann, 1968 in Basel geboren und in Pratteln aufgewachsen, ausgebildet an der Musik-Akademie Basel und am Royal Northern College of Music in Manchester, ist einer der führenden Dirigenten für zeitgenössische Musik – und seit 2016 Principal Conductor der Basel Sinfonietta. Baldur Brönnimann arbeitet regelmässig mit renommierten zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten wie John Adams, Kaija Saariaho, Unsuk Chin, oder Georg Friedrich Haas zusammen. Er tritt mit führenden Ensembles für zeitgenössische Musik auf, darunter das Klangforum Wien und das Ensemble Intercontemporain, das er bei den BBC Proms dirigierte. 2020 beendete er seine erfolgreiche sechsjährige Amtszeit als Chefdirigent des Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música. Von 2011 bis 2015 war er künstlerischer Leiter von BIT20, dem führenden Ensemble für zeitgenössische Musik in Norwegen. Zudem stand er von 2008 bis 2012 dem National Symphony Orchestra of Colombia in Bogotá als musikalischer Leiter vor. Baldur Brönnimann ist bei Festivals wie Wien Modern, Darmstadt und Mostly Mozart at Lincoln Center in New York City aufgetreten. Zu den Höhepunkten vergangener Saisons gehörten Besuche beim Radio-Sinfonieorchester Frankfurt und beim RSO Wien im Musikverein sowie sein Debüt beim Barcelona Symphony Orchestra mit Emmanuel Pahud als Solist. Zu den Höhepunkten der Saison 2021/22 gehören seine Auftritte mit dem Frankfurt Radio Symphony und dem Klangforum Wien sowie seine Debüts mit dem Tampere Philharmonic und dem Orchestra della Svizzera Italiana mit Emmanuel Pahud. 27


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BAS EL SI NFONIETTA Musik am Puls der Zeit Die Basel Sinfonietta ist ein auf zeitgenössische Musik spezialisiertes Orchester mit sinfonischer Besetzung – und insofern ein weltweit einzigartiger Klangkörper. Principal Conductor der Basel Sinfonietta ist Baldur Brönnimann. Getragen vom Anspruch, durch Kompositionsaufträge, Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen Musik am Puls der Zeit zur Aufführung zu bringen, sprengt die Basel Sinfonietta seit ihrer Gründung im Jahr 1980 den Rahmen der klassischen Konzertkonventionen und lässt mit gewagten Programmen voller zeitgenössischer Musik international aufhorchen. Die zunehmende internationale Präsenz der Basel Sinfonietta wurde in den vergangenen Saisons durch Auftritte im Wiener Konzerthaus, an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik, am Dialoge-Festival der Stiftung Mozarteum Salzburg, am Warschauer Herbst oder am Festival Musica in Strasbourg belegt. Zu den Höhepunkten der Saison 2021/22 gehören Gastspiele an der ART Basel, am Musikfestival Bern sowie im Theater Basel; die Zusammenarbeit mit der Komponistin Unsuk Chin sowie den Komponisten Jonathan Bepler, Dieter Ammann und Hèctor Parra; mit dem Pianisten Joonas Ahonen, dem Kammerensemble des Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos (OEIN), der NDR Bigband und dem VEIN Trio; sowie mit den Dirigenten Pablo Rus Broseta und Jörg Achim Keller. Die Basel Sinfonietta wird u.a. durch die Kantone BaselStadt und Basel-Landschaft finanziell unterstützt. 30


VI OLI NE I

Simone Zgraggen 1 David Caflisch Sontòn Ulrich Bürgi Nina Candik Martina Albisetti Sofiia Suldina Claudine Ostermann Martin Reimann Urs Haas Andrea Ott Delphine Granges Katharina Jäckle Sandra Schütz Marzena TreiberToczko VI OLI NE II

Mirka Scepanovic 2 Franziska NémetiMosimann Simone Flück Liese Mészár Cornelius Bauer Mirjam Sahli Claudia Troxler Annina Woehrle Hanna Oriane Berliner Iris Günther Jaume Angeles Fite VI OL A

Guy Ben-Ziony 2 Anna Pelczer Léa Legros-Pontal Sara Barros Tatiana Kunz Anouk Obschlager Alberico Giussani

Elisabeth Kappus Tirza Vogel Elia Portabales Rodríguez VIOLO N CELLO

FAG OT T

Till Schneider Donatien Bachmann Arlette Probst Irene Moreno Salas

Karolina Öhman 2 Lisa Hofer Aude Pivôt Barbara Weishaupt Josep-Oriol Miró Cogul Giulio Sanna Friederike Arnold Ursula KamberSchaub

H O RN

KONT R A BAS S

P O S AUNE

Benedict Ziervogel 2 Lukas Burri Philippe Dreger Irina-Kalina Goudeva Zsuzsa Lakatos Pierre-Antoine Blanc FLÖT E

Miriam Terragni Vera Leibacher Julian Cawdrey Marina Tantanozi OBOE

Martin Frutiger Polona Pockaj Marita Kohler Valentine Collet KL A RINE T T E

Deepa Goonetilleke Simon Kissling Udo Schmitz Romain Flumet T RO M P ET E

Friederike Huy Jens Bracher Noe Nillni Simon Menin Stephen Menotti Artur Smolyn Rudi Hermann T UBA

Sophia Nidecker PAUK E N

Matthias Würsch S CH L AGWE RK

Fran Lorkovic Victor Barcelo Christian Rombach K L AV IER

Yuka Oechslin H A RF E

Estelle Costanzo

G ITA RRE Guido Stier Hanna Langmeier Giuseppe Mennuti Stenz Mariella Bachmann 12 Konzertmeisterin Stimmführer/in Lionel Andrey

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FÖ RDERVEREIN Supporter, Club & Lab Damit die Basel Sinfonietta weiterhin als einzigartiges Orchester mit mutigen und innovativen Programmen voller zeitgenössischer Musik aufhorchen lassen kann, haben wir für Sie neue attraktive Vorteile und Möglichkeiten der Unterstützung geschaffen. Genauso wie das Orchester entwickelt sich auch der Förderverein am Puls der Zeit weiter. Mit den Gefässen «Supporter», «Club» und «Lab» möchten wir Ihnen innovative Möglichkeiten der Unterstützung bieten, die Ihnen nicht nur vertieftere Einblicke hinter unsere Kulissen, sondern auch eine engere Beziehung zum Orchester ermöglichen sollen. Wir möchten Ihnen als Unterstützerinnen und Unterstützer ermöglichen, noch näher am Orchester dabei sein zu können und unsere Freude an der zeitgenössischen Musik hautnah miterleben zu dürfen. Ihre freundschaftliche Unterstützung ist für unseren Weg in die Zukunft sehr bedeutend, so dass wir gerne auf Sie zählen würden. Dabei möchten wir aber auch Ihnen etwas zurückgeben, indem Sie mit den neuen Fördermöglichkeiten am Wirken der Basel Sinfonietta teilhaben können und im engen Austausch mit uns stehen.

Franziska Reinhard, Präsidentin Förderverein Basel Sinfonietta

PS: Über die neuen Unterstützungsmöglichkeiten informiert Sie gerne unser für den Förderverein zuständige Mitarbeiter Jonah Waldvogel am Infotisch im Foyer des Stadtcasinos. 32


SU-----_PPOR TER__ CL-------U---__-----B _-L-----A----------_B_ 33


VO RSCH AU 2. ABO-KO N Z E RT

IM KLANGLABOR DER ANDEN STADTCASINO BASEL SA, 02.10.21, 19 UHR

Das 1980 im bolivianischen La Paz gegründete Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos (OEIN) ist einzigartig, denn es vereint das Klangspektrum der Instrumente des Andenhochlandes mit den Errungenschaften zeitgenössischer Musiksprache. Im Rahmen des Festivals CULTURESCAPES 2021 Amazonas präsentiert die Basel Sinfonietta mit dem aus sieben Solistinnen und Solisten bestehenden Kammerensemble des OEIN ein gemeinsames Konzertprojekt unter der Leitung des spanischen Dirigenten Pablo Rus Broseta. JAMES DIAZ

(*1990)

Behind a wall of illusions für Kammerorchester (2019) plus-square

CAMILO RODRÍGUEZ CAPULLÁ

(*1977)

Rastros I (voces) für Kammerensemble (2019/21) plus-square

JULIÁN QUINTERO

(*1983)

For Morton Feldman für Kammerensemble (2017)

ALEJANDRO CARDONA

(*1959)

Rítmicas Paceñas für Kammerensemble (2012)

MARTIN JAGGI

(*1975)

Neues Werk für Kammerensemble und Orchester (2021) globe Auftragswerk der Basel Sinfonietta

CARLOS GUTIÉRREZ

(*1982)

Neues Werk für Kammerensemble und Orchester (2021) globe Auftragswerk der Basel Sinfonietta

PABLO RUS BROSETA, LEITUNG KAMMERENSEMBLE DES ORQUESTA EXPERIMENTAL DE INSTRUMENTOS NATIVOS (OEIN) globe Uraufführung plus-square Schweizer Erstaufführung 34


KO N TA KT

IMPRESSU M

GESCHÄFTSSTELLE Basel Sinfonietta Eptingerstrasse 27 4052 Basel T +41 (0)61 315 10 30 info@baselsinfonietta.ch

REDAKTION Werner Hoppe

DANIELA MARTIN Geschäftsführung daniela.martin@ baselsinfonietta.ch WERNER HOPPE PR & Marketing werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch JONATHAN GRAF Projektmanagement jonathan.graf@ baselsinfonietta.ch JONAH WALDVOGEL Förderverein & Fundraising jonah.waldvogel@ baselsinfonietta.ch ANDRES J. MAURER Orchestertechnik andres.maurer@ baselsinfonietta.ch RAFFAELE PERNIOLA Notenverwaltung r.perniola@ baselsinfonietta.ch

CARTOON S. 3 Magi Wechsler TEXTE teilweise von Künstlerinnen und Künstlern, Agenturen und Verlagen zur Verfügung gestellt, von der Redaktion gekürzt und/oder übersetzt. FOTOS S. 1: Xavier Malafosse S. 4: Gregor Brändli S. 8: Archiv Basel Sinfonietta S. 13: Warner Bros. Entertainment S. 15: Erich Auerbach, Hulton Archive/Getty Images S. 17: Walter Schönenbröcher, August Förster Pianobau S. 19: Julie Glassberg, New York Times S. 21: Musik-Akademie Basel S. 23: Gaetan Bally, Keystone S. 24: Julia Wesely S. 26: Nelson Garrido S. 28/29: Marc Doradzillo GESTALTUNG www.onclame.com Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.

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Eigenständigkeit, Mut und lokales Engagement verbinden uns mit der basel sinfonietta. Darum geniessen wir ein frisches Ueli Bier nach dem Konzert.

www.uelibier.ch


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