Programmheft 3. Abo-Konzert Saison 2021/22

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SCH WER KRAFT 3. ABO-KONZERT

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40+1 E J A HÄRU M JUBI

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M I G R A T I O N H È C T O R PA R R A PLUS-SQUARE K E V I N J U I L L E R AT GLOBE R O B E R T O G E R H A R D PLUS-SQUARE

BA L D U R B R Ö N N I M A N N , L E I T U N G

S TA D T C AS I N O BAS E L SO, 16.01.22, 19 UHR


S UBVE NTION SG E BE R

G E M E IND E N KULTUR-POOL DER PLATTFORM LEIMENTAL

Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Burg, Ettingen, Oberwil, Schönenbuch, Therwil

H AUP TG ÖNNE R

ST IF T U N G E N

P R O D U K TSP ON SOR E N

M E D IE NPARTNE R

WE IT E R E PARTNE R

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Sehr geehrte Abonnentinnen und Abonnenten Liebes Publikum

Im April 1981 hat mit dem ersten öffentlichen Konzert der Basel Sinfonietta eine Erfolgsgeschichte ihren Anfang genommen, die es mit zahlreichen Veranstaltungen zu feiern gilt. Pandemiebedingt haben sich die Feierlichkeiten etwas verschoben, aber entscheidend ist letztlich, dass wir auf 40 Spielzeiten im Zeichen des engagierten Einsatzes für die neuere und neueste Musik zurückblicken können. Das ist eine enorme Leistung, zu der ich der Basel Sinfonietta sehr herzlich gratulieren möchte. Die Basel Sinfonietta ist auf das Jetzt ausgerichtet, sie fühlt in Repertoire und Organisationsstruktur den Puls der Zeit. Den Begriff «zeitgenössisch» erfüllt sie auf lustvolle Weise mit Leben. Doch auch wenn in der Arbeit des Klangkörpers das Jetzt im Mittelpunkt steht und bisweilen auch die Zukunft mit Händen zu greifen scheint, so hat die Arbeit der Basel Sinfonietta auch Spuren hinterlassen, die unsere Vergangenheit als Musikstadt und Musikregion prägen. Ich gratuliere der Basel Sinfonietta zu ihrem 40+1-Jahre-Jubiläum und freue mich, das heutige Konzert gemeinsam mit Ihnen zu erleben.

Beat Jans, Regierungspräsident des Kantons Basel-Stadt

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ABO JETZT EINSTEIGEN! Gewusst? Ein Abo-Einstieg ist auch während der Saison möglich. Mit entsprechender Preisreduktion. Das ABO3 für die restlichen drei Abo-Konzerte der Saison 2021/22 ist ab sofort erhältlich. I h r e Vo r t e i l e DOT-CIRCLE 25% Abo-Rabatt DOT-CIRCLE Abo-Karte übertragbar DOT-CIRCLE Gutschein für zusätzliche Freikarte DOT-CIRCLE Programmheft per Post DOT-CIRCLE plus viele weitere Vorzüge Preis kategorien Normalpreis AHV/IV/GGG U25/Stud./KulturLegi Kinder

CHF CHF CHF CHF

I 169 147 68 23

II 119 104 48 23

I II 74 65 30 23

Abo-Konz er te 2 0 21 / 2 2 4 BOP IM GROSSFORMAT

So, 24.04.22, 19 Uhr, Stadtcasino Basel 5 SECHZ IG JAHRE IM G RO OVE

Do, 26.05.22, 19 Uhr, Stadtcasino Basel 6 I M FLOW

So, 26.06.22, 19 Uhr, Sportzentrum Pfaffenholz, Saint-Louis (F)

FR AGEN ZU M A B O ? A B O- S H O P +41 (0) 61 31 5 1 0 30 www.baselsinfonietta.ch info@baselsinfonietta.ch 6


MU SI K AM PU L S DER Z E I T

ABO3 PRINCIPAL CONDUCTOR: BALDUR BRÖNNIMANN

SAISON 2021/22 1 ABO 7 PREMIEREN

Gestaltung: onclame.com / Fotos: Xavier Malafosse

NEUESTE MUSIK GROSSES ORCHESTER J ET Z T B E ST E L L E N: w w w. b a s e l s i n fo n i et t a .ch

Fö rd e r ve re i n

25%

ABO-VORTEIL

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SC HWER KR AFT M I GR ATI ON Die Basel Sinfonietta feiert an diesem Wochenende ihr 40+1-Jahre Jubiläum mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm. Im abschliessenden AboKonzert stehen zwei Schweizer Erstaufführungen mit Migrationshintergrund und im Spiel der Gravitationskräfte sowie eine Uraufführung samt musikalischer Widmung auf dem Programm. In seiner Musik konfrontierte der im englischen Exil lebende und über Schweizer Wurzeln verfügende Katalane Roberto Gerhard kompositorische Probleme auf sehr persönliche Weise. Seine erste Sinfonie eröffnete dem vor dem Spanischen Bürgerkrieg in die Emigration geflohenen Komponisten den Weg aus dem Neoklassizismus in die musikalische Freiheit. Mit seinem von der Schwerkraft inspirierten Orchesterwerk «InFALL» zeichnet der spanische Komponist Hèctor Parra eine kosmologische Vision der menschlichen Existenz, die sich im Bewusstsein für das unweigerlich zum Tod führende Schicksal kristallisiert. Der junge Schweizer Komponist Kevin Juillerat hat mit «Waves» ein Stück geschrieben, in dem die Energie und Verschmelzung von Orchesterklängen im Mittelpunkt stehen. Das harmonische Material stammt übrigens aus einer melodischen Widmung an die Basel Sinfonietta – ein schöneres Geschenk könnte sich das Orchester zu seinem Jubiläum nicht wünschen!

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P R O GR A MM 3 . ABO- KO N Z E RT

SCHWERKRAFT MIGRATION STADTCASINO BASEL SO, 16.01.22, 19 UHR HÈCTOR PARRA

(*1976)

InFALL für Orchester (2011) plus-square 14‘

KEVIN JUILLERAT

(*1989)

Waves für Orchester (2021) globe Auftragswerk der Basel Sinfonietta 7’

PAUSE ROBERTO GERHARD

(1896–1970)

Sinfonie Nr. 1 für Orchester (1952/53) plus-square 39’ BALDUR BRÖNNIMANN, LEITUNG BASEL SINFONIETTA

Konzerteinführung um 18.15 Uhr

globe Uraufführung plus-square Schweizer Erstaufführung

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I NFALL Hèctor Parra Mit seinem Werk «InFALL» für Orchester eröffnet der spanische Komponist Hèctor Parra eine kosmologische Vision auf die menschliche Existenz. Dabei kristallisiert er das Bewusstsein um das tragische Schicksal, das den Menschen unweigerlich in den Tod führt, musikalisch mit einem grossen emotionalen Reichtum heraus. Die englische Begriff «InFALL» bezeichnet die Bewegung des Fallens eines Objekts in Richtung des Zentrums eines grossen astronomischen Körpers aufgrund der Anziehung der Schwerkraft. Das Werk beginnt mit einem zweiminütigen Abschnitt, der die interstellare Leere heraufbeschwört: eine Reihe von kaum hörbaren, hohen Ultraschallgeräuschen, die von den Streichern interpretiert werden, kombiniert mit kurzen Ausbrüchen von aufwallendem Klangmaterial (Piccolo, gedämpfte Trompeten, Schlagzeug). Im zweiten Teil entwickelt sich ein harmonischer Prozess, in dem sich der Mensch seines tragischen Schicksals bewusst wird. Der gesamte Schlussteil ist durch eine nahezu konstante Beschleunigung gekennzeichnet – bis dass das Material in einem tragischen und eindringlichen Finale implodiert.

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Die Antennen-Galaxien im kosmischen Crash

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H È CTOR PARR A Komponist Hèctor Parra, wurde 1976 in Barcelona geboren. Er studierte Klavier und Komposition in Barcelona und bildete sich u.a. in Paris und Genf bei Jonathan Harvey, Brian Ferneyhough und Michael Jarrell weiter. Hèctor Parra erhält regelmässig Kompositionsaufträge von Institutionen wie dem Musée du Louvre, der Akademie der Künste in Berlin, dem Théâtre des Bouffes du Nord oder dem Gürzenich Orchester Köln. Seine Musik ist Teil der Programme von Konzerthäusern wie der Philharmonie de Paris, dem Wiener Konzerthaus, der Kölner Philharmonie, dem Auditori de Barcelona und dem Palau de la Música Catalana (Composer-in-Residence 2015-2017), dem Nouveau Siècle in Lille (Composer-inResidence 2017-2018), dem Gasteig in München oder dem Guggenheim-Museum in New York. Seit vielen Jahren widmet sich Hèctor Parra intensiv und mit grossem Erfolg der Opernkomposition. Seine jüngste Oper «Les Bienveillantes», nach dem gleichnamigen Roman von Jonathan Littell, mit einem Libretto von Händl Klaus und einer Inszenierung von Calixto Bieito, wurde als «Die wichtigste Oper des 21. Jahrhunderts» (La Vanguardia) gefeiert. Hèctor Parra wurde u.a. mit dem Nationalen Kulturpreis Kataloniens 2017 und mit dem Kompositionspreis der Ernst von Siemens Stiftung 2011 ausgezeichnet. Seit 2002 lebt er in Paris, wo er von 2013 bis 2017 Professor für Komposition am Forschungsinstitut für Akustik/ Musik im Pariser Centre Pompidou (IRCAM) war.

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WAVE S Kevin Juillerat waves. waves on the sea, wind waves (crests and troughs), (jeux de vagues) tidal waves; sine waves, sound waves, (waveforms) electromagnetic gravitational shock waves; migratory waves, (waving flags) pulse waves, (heart beat) waves of panic; (epidemic waves)

«Waves» ist ein Stück für Orchester, in dem die Energie und die Verschmelzung von Orchesterklängen im Mittelpunkt stehen. Das harmonische Material stammt aus einer melodischen Widmung an die Basel Sinfonietta, die Auftraggeberin des Werks. Diese wird dann variiert, gedehnt und verzerrt, wobei manchmal bestimmte elektronische Musikprozesse wie die Ringmodulation simuliert werden. Alle Register des Orchesters kommen zum Einsatz, ebenso wie eine breite Palette von Farben und Nuancen, immer mit einem expressiven Ziel. So kann das Werk als komplexer und vielfarbiger Organismus mit gigantischen Atemzügen und Schnappatmung wahrgenommen werden – oder vielleicht als die verschiedenen Zustände eines Meeres, das man bewundern oder durchqueren kann. 16


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KE VI N JUI L LER AT Komponist Kevin Juillerat wurde 1987 in der Schweiz geboren. Er studierte gleichzeitig Komposition – bei Michael Jarrell und Luis Naon in Genf, sowie bei Georg Friedrich Haas in Basel – und Saxophon bei Pierre-Stéphane Meugé in Lausanne und Marcus Weiss in Basel. Nach einem Master in Musikpädagogik (2011) und einem Master in Performance zeitgenössischer Musik (2013) studierte er von 2015 bis 2016 musikalische Informatik am IRCAM in Paris. Kevin Juillerat erhält regelmässig Kompositionsaufträge von Orchestern, Ensembles oder Solistinnen und Solisten, wie dem Orchestre de Chambre de Genève, Linea, Proxima Centauri, Soyuz21, Vortex, Hyper Duo, Cédrice Pescia oder Mike Svoboda. Seine Musik wurde bereits in verschiedenen Ländern Europas, in Russland, Australien und Südamerika im Rahmen wichtiger Festivals für zeitgenössische Musik aufgeführt. In der aktuellen Saison 2021/22 ist Kevin Juillerat Composer-in-Residence des IRCAM in Paris. 2020 war er Artist-in-Residence des Kantons Waadt in Berlin. 2019 war er Composer-in-Residence des Institute for Computer Music and Sound Technology in Zürich. Als Saxophonist ist Kevin Juillerat in den Bereichen Klassik, zeitgenössische Musik, Rock sowie Improvisation tätig und Gründungsmitglied mehrerer Ensembles. Zudem unterrichtet er Musiktheorie und gibt regelmässig Meisterkurse.

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SI NFO NI E NR. 1 Roberto Gerhard In seiner ersten Sinfonie konfrontierte der im englischen Exil in Cambridge lebende Katalane Roberto Gerhard kompositorische Probleme, denen viele Komponisten nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesetzt waren, auf sehr persönliche Weise. Er sah die Möglichkeit des Zwölftonsystems, Komponisten von einer Fixierung auf Tonhöhen zu befreien, und setzte sie zugunsten eines starken Interesses an rhythmischen und ostinaten Figuren ein: Musikalische Texturen (unter Bevorzugung trockener Instrumentalfarben) werden zur Hauptsache; es entstehen Kettenformen, die durch wiederkehrende Kleingestalten zusammengehalten werden. Die erste Sinfonie ist einer der ersten Versuche Gerhards, eine Grossform mit Hilfe seiner eigenwilligen Anwendung der Reihentechnik seines Lehrers Schönberg zu konstruieren. Widersprüchliche rückwärts- und vorwärtsblickende Impulse (einerseits das Genre Sinfonie und die konventionelle Dreisätzigkeit, andererseits die Hervorhebung musikalischer Hilfsparameter über die bis zu diesem Zeitpunkt stärksten Kategorien des Klangverständnisses, Melodik und Harmonik) sowie die Verbindung von internationalen (Reihentechnik) und lokalkoloristischen (spanische Volksmusik) Tendenzen zeigen die Suchwege eines Komponisten, der neben dem weltpolitischen Umsturz der 1930er und 40er Jahre und dem Exil aus seiner Heimat auch noch die persönliche Krise, die ein gescheitertes Opernprojekt in seinen jüngeren Jahren ausgelöst hatte, zu verkraften versucht.

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Blick auf die englische Universitätsstadt Cambridge, wo Roberto Gerhard nach seiner Flucht aus Spanien lebte und arbeitete.

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Die erste Sinfonie, komponiert 1952–53, wurde 1955 bei den Festspieltagen der IGNM in Baden-Baden vom Südwestfunkorchester unter der Leitung Hans Rosbauds uraufgeführt. Das Werk stellt einen wichtigen Schnittpunkt in Gerhards Karriere dar, erstens, weil es zu seiner weiteren Bekanntheit beitrug, zweitens, weil er mit ihm die Krise des zweifachen Misserfolgs (1949 und 1951) seiner Oper «La Dueña» (1945–47) zu überwinden sucht, ein Schlag, der anscheinend bei einem Herzinfarkt im Jahr 1952 eine Rolle gespielt hat. Dass in der Sinfonie allerhand Zitate vorhanden sind, ist bekannt – Zitate aus eigenen Werken (dem Ballett Pandora, Don Quixote, La Dueña), aus der Begleitmusik zu einer Lichtspielscene op. 34 von seinem Lehrer Schönberg, ausserdem eine deutliche Anspielung auf Beethovens Grosse Fuge. Zudem hat Gerhards Frau, der das Werk gewidmet ist, die Katastrophe im letzten Satz mit seinen explosiven Rhythmen als Darstellung des Herzinfarkts von 1952 gedeutet. Das Schönberg-Motiv, das im ersten Satz zitiert wird, trägt im Original die Überschrift «Drohende Gefahr, Angst». Verbunden mit den Anlehnungen an sein bisheriges Schaffen in den ersten beiden Sätzen, an die erfolglose Oper «La Dueña» und überhaupt angesichts der relativen Unbekanntheit seiner Musik, scheint Roberto Gerhard mit seiner ersten Sinfonie aus Trümmern Neues, Grösseres schaffen zu wollen, versuchend, einen Weg nach vorne zu finden, im Finale Inspiration aus der heroischen, alles überwindenden Grossen Fuge schöpfend. Die «Katastrophe» wird überstanden und das Werk endet mit dem verklärenden Aufstieg in die Reinheit des langen Flageolett-Klangs.

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R O B ERTO G ERH ARD Komponist Roberto Gerhard wurde 1896 im katalanischen Valls, etwas nördlich von Tarragona geboren. Sein Vater stammte aus dem aargauischen Brittnau, südlich von Zofingen. Um in einer Weinhandelsfirma zu lernen, zog es diesen jung nach Katalonien. Dabei lernte er Marie Louise Ottenwälder, eine Elsässerin aus Schlettstadt, kennen; zusammen gründeten sie in Valls eine Weinhandelsfirma. Roberto Gerhards Vater wollte seinen Sohn zum Kaufmann ausbilden lassen und schickte ihn dazu in die Schweiz (Zofingen, Neuchâtel, Lausanne). Doch der junge Roberto fühlte sich zur Musik hingezogen und ging 1913 nach München, um bei Walter Courvoisier zu studieren. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs trieb ihn nach Katalonien zurück. Dort studierte er zunächst Klavier bei Enrique Granados, dann Komposition bei Felip Pedrell. Spanischkatalanische Musik beeinflusste sein Komponieren lange, doch war er an neuen Entwicklungen der Musik interessiert. Darum studierte er ab 1923 bei Arnold Schönberg in Wien und ab 1925 bis 1929 in Berlin und wurde dessen Meisterschüler und Assistent. Als überzeugter Republikaner verliess Roberto Gerhard unter Francos Diktatur Spanien und ging über Paris in die englische Universitätsstadt Cambridge, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 lebte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er durch das Komponieren von Bühnen- sowie Radio- und Fernsehmusiken für die BBC. Seine ernste Musik, in der zunehmend die Herausforderung Schönbergs auf die frühen nationalistischen Einflüsse stiess, wurde nur langsam bekannt, fand aber in den 1960er Jahren zunehmend Anerkennung, sowohl in den USA als auch in England. 24


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BA LDUR BRÖNNIMANN Dirigent Baldur Brönnimann, 1968 in Basel geboren und in Pratteln aufgewachsen, ausgebildet an der Musik-Akademie Basel und am Royal Northern College of Music in Manchester, ist einer der führenden Dirigenten für zeitgenössische Musik – und seit 2016 Principal Conductor der Basel Sinfonietta. Baldur Brönnimann arbeitet regelmässig mit renommierten zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten wie John Adams, Kaija Saariaho, Unsuk Chin, oder Georg Friedrich Haas zusammen. Er tritt mit führenden Ensembles für zeitgenössische Musik auf, darunter das Klangforum Wien und das Ensemble Intercontemporain, das er bei den BBC Proms dirigierte. 2020 beendete er seine erfolgreiche sechsjährige Amtszeit als Chefdirigent des Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música. Von 2011 bis 2015 war er künstlerischer Leiter von BIT20, dem führenden Ensemble für zeitgenössische Musik in Norwegen. Zudem stand er von 2008 bis 2012 dem National Symphony Orchestra of Colombia in Bogotá als musikalischer Leiter vor. Baldur Brönnimann ist bei Festivals wie Wien Modern, Darmstadt und Mostly Mozart at Lincoln Center in New York City aufgetreten. Zu den Höhepunkten vergangener Saisons gehörten Besuche beim Radio-Sinfonieorchester Frankfurt und beim RSO Wien im Musikverein sowie sein Debüt beim Barcelona Symphony Orchestra mit Emmanuel Pahud als Solist. Zu den Höhepunkten der Saison 2021/22 gehören seine Auftritte mit dem Frankfurt Radio Symphony und dem Klangforum Wien sowie seine Debüts mit dem Tampere Philharmonic und dem Orchestra della Svizzera Italiana mit Emmanuel Pahud. 27


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BAS EL SI NFONIETTA Musik am Puls der Zeit Die Basel Sinfonietta ist ein auf zeitgenössische Musik spezialisiertes Orchester mit sinfonischer Besetzung – und insofern ein weltweit einzigartiger Klangkörper. Principal Conductor der Basel Sinfonietta ist Baldur Brönnimann. Getragen vom Anspruch, durch Kompositionsaufträge, Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen Musik am Puls der Zeit zur Aufführung zu bringen, sprengt die Basel Sinfonietta seit ihrer Gründung im Jahr 1980 den Rahmen der klassischen Konzertkonventionen und lässt mit gewagten Programmen voller zeitgenössischer Musik international aufhorchen. Die zunehmende internationale Präsenz der Basel Sinfonietta wurde in den vergangenen Saisons durch Auftritte im Wiener Konzerthaus, an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik, am Dialoge-Festival der Stiftung Mozarteum Salzburg, am Warschauer Herbst oder am Festival Musica in Strasbourg belegt. Zu den Höhepunkten der Saison 2021/22 gehören Gastspiele an der Art Basel, am Musikfestival Bern sowie im Theater Basel; die Zusammenarbeit mit der Komponistin Unsuk Chin sowie den Komponisten Jonathan Bepler, Dieter Ammann und Hèctor Parra; mit dem Pianisten Joonas Ahonen, dem Kammerensemble des Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos (OEIN), der NDR Bigband und dem Vein Trio; sowie mit den Dirigenten Pablo Rus Broseta und Jörg Achim Keller. Die Basel Sinfonietta wird u.a. durch die Kantone BaselStadt und Basel-Landschaft finanziell unterstützt. 30


VI OLI NE I

Simone Zgraggen 1 Delphine Granges Simone Flück Martina Albisetti Renate Hofstetter Ísak Ríkharðsson Franziska NémetiMosimann Nina Candik Nina Ulli Sofiia Suldina Cornelius Bauer Laia Azcona Morist Zoé Pouri Iris Günther VI OLI NE II

Alberico Giussani Mariateresa Pagano Elisabeth Kappus Sara Barros Andrea Cagnin

FAG OT T

VIOLO N CELLO

Sandra Brigger

Ekachai Maskulrat Martin Jaggi Josep-Oriol Miró Cogul Anna Karolina Egger Friederike Arnold Elisabeth RamseierHohler Aude Pivôt Barbara Weishaupt

Mirka Scepanovic 2 Claudine Ostermann Ulrich Bürgi Sylvia Oelkrug Claudia Troxler Sandra Schütz Nadia Strijbos Jaume Angeles Fite Marzena TreiberToczko Friedemann A. Treiber Virginie Raemy María Muñoz

KONT R A BAS S

VI OL A

Marita Kohler Valentine Collet Sylvain Faucon

Marie Stockmarr Becker 2 Edmund Riddle Elia Portabales Rodríguez Tatiana Kunz Anouk Obschlager

Mariona Mateu Carles 2 Pierre Dekker Philippe Dreger Claudia Brunner Lukas Burri Diego Caruso FLÖT E

Julian Cawdrey Regula Bernath Franziska Stadelmann OBOE

KL A RINE T T E

Guido Stier Hanna Langmeier Stenz Richard Haynes

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Elise Jacoberger Till Schneider Lucas Rössner S A XO P H O N H O RN

Carl-Philipp Rombach Udo Schmitz Christian Schweizer Simon Kissling T RO M P ET E

Damir Bacikin Jens Bracher Simon Menin P O S AUNE

Stephen Menotti Artur Smolyn Rudi Hermann T UBA

Sophia Nidecker PAUK E N

Thomas Waldner S CH L AGWE RK

Fran Lorkovic Kai Littkopf Matthias Würsch K L AV IER

Ludovic Van Hellemont H A RF E

Estelle Costanzo 1 2

Konzertmeisterin Stimmführer/in 31


FÖ RDERVEREIN Supporter, Club & Lab Damit die Basel Sinfonietta weiterhin als einzigartiges Orchester mit mutigen und innovativen Programmen voller zeitgenössischer Musik aufhorchen lassen kann, haben wir für Sie neue attraktive Vorteile und Möglichkeiten der Unterstützung geschaffen. Genauso wie das Orchester entwickelt sich auch der Förderverein am Puls der Zeit weiter. Mit den Gefässen «Supporter», «Club» und «Lab» möchten wir Ihnen innovative Möglichkeiten der Unterstützung bieten, die Ihnen nicht nur vertieftere Einblicke hinter unsere Kulissen, sondern auch eine engere Beziehung zum Orchester ermöglichen sollen. Wir möchten Ihnen als Unterstützerinnen und Unterstützer ermöglichen, noch näher am Orchester dabei sein zu können und unsere Freude an der zeitgenössischen Musik hautnah miterleben zu dürfen. Ihre freundschaftliche Unterstützung ist für unseren Weg in die Zukunft sehr bedeutend, so dass wir gerne auf Sie zählen würden. Dabei möchten wir aber auch Ihnen etwas zurückgeben, indem Sie mit den neuen Fördermöglichkeiten am Wirken der Basel Sinfonietta teilhaben können und im engen Austausch mit uns stehen.

Franziska Reinhard, Präsidentin Förderverein Basel Sinfonietta

PS: Über die neuen Unterstützungsmöglichkeiten informiert Sie gerne unser für den Förderverein zuständige Mitarbeiter Jonah Waldvogel am Infotisch im Foyer des Stadtcasinos. 32


SU-----_PPOR TER__ CL-------U---__-----B _-L-----A----------_B_ 33


VO RSCH AU 4 . ABO- KO N Z E RT 2 0 21 /2 2

BOP IM GROSSFORMAT STADTCASINO BASEL SONNTAG, 24.04.22, 19 UHR

Die Öffnung zur grossen Besetzung ist in der Musik des in Basel beheimateten Vein Trio angelegt. Der im Spannungsfeld zwischen Jazz und klassischer Musik tätige Pianist, Komponist und Arrangeur Michael Arbenz orchestriert Kompositionen der Triomitglieder so, dass Flexibilität, Unberechenbarkeit und Interaktion der Musik auch im Kontext einer grossen Besetzung bestehen bleiben. In seiner von der Basel Sinfonietta in Auftrag gegebenen Komposition «Symphonic Bop goes Big» für Jazztrio, Bigband und Orchester eröffnen sich klangliche und strukturelle Möglichkeiten, die nur in dieser einzigartigen Konstellation möglich sind. Eine Ausweitung der Klangzone zwischen Rhein und Elbe. Oder: Bop im Grossformat. MICHAEL ARBENZ

(*1975)

Symphonic Bop goes Big für Jazztrio, Bigband und Orchester (2021) globe Auftragswerk der Basel Sinfonietta VEIN TRIO (MICHAEL ARBENZ, KLAVIER / THOMAS LÄHNS, KONTRABASS / FLORIAN ARBENZ, SCHLAGZEUG) NDR BIGBAND JÖRG ACHIM KELLER, LEITUNG In Kooperation mit dem Jazzfestival Basel «offbeat» 2022 globe Uraufführung 34


KO N TA KT

IMPRESSU M

GESCHÄFTSSTELLE Basel Sinfonietta Eptingerstrasse 27 4052 Basel T +41 (0)61 315 10 30 info@baselsinfonietta.ch

REDAKTION Werner Hoppe

DANIELA MARTIN Geschäftsführung daniela.martin@ baselsinfonietta.ch WERNER HOPPE PR & Marketing werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch JONATHAN GRAF Projektmanagement jonathan.graf@ baselsinfonietta.ch JONAH WALDVOGEL Förderverein & Fundraising jonah.waldvogel@ baselsinfonietta.ch FRANCESCO INTRIERI Orchestertechnik francesco.intrieri@ baselsinfonietta.ch RAFFAELE PERNIOLA Notenverwaltung raffaele.perniola@ baselsinfonietta.ch

CARTOON S. 3 Magi Wechsler TEXTE teilweise von Künstlerinnen und Künstlern, Agenturen und Verlagen zur Verfügung gestellt, von der Redaktion gekürzt und/oder übersetzt. FOTOS S. 1: Xavier Malafosse; S. 4: Andi Cortellini; S. 13: ESA Hubble & NASA; S. 15: Tina Merandon; S. 17: Clive Streeter/ Getty Images; S. 19: Didier Jordan; S. 21: University of Cambridge; S. 23: Mills Music Ltd; S. 25: Erich Auerbach/ Getty Images ; S. 26: Jorgo Tsolakidis; S.28/29: Marc Doradzillo GESTALTUNG www.onclame.com

Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.

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Eigenständigkeit, Mut und lokales Engagement verbinden uns mit der Basel Sinfonietta. Darum geniessen wir ein frisches Ueli Bier nach dem Konzert.

www.uelibier.ch


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