Mehr Informationen finden Sie unter: www.brillux.de/ superlux-3000
Supermatt. Superedel. Superlux.
Rein in die Ausschreibung – raus auf die Baustelle! Sie suchen eine verlässliche Dispersion für Ihre nächste Innenraumgestaltung? Dann sind Sie mit Superlux ELF 3000 immer auf der sicheren Seite. Unser Alleskönner überzeugt auf jeder Oberfläche mit seiner hochwertigen stumpfmatten Optik – auch bei großen Flächen ganz ohne Streiflicht-Effekte. Superlux ist Ihr zuverlässiger Begleiter – immer und überall!
Prima …
Ulrich Schmidt-Kuhl Head of Content & Media
… Klima? Nein, so ist es nicht, im Gegenteil. Gegenüber der vorindustriellen Zeit sind die Temperaturen weltweit um 1,2 Grad Celsius gestiegen, das arktische Meereis hat sich im Vergleich zum Zeitraum von 1981 bis 2010 um 2,9 Prozent reduziert, allein in Deutschland leiden 50 Prozent der Fläche unter Dürre, seit 1880 ist der Meeresspiegel um 25 Zentimeter angestiegen und pro Minute verlieren wir Urwald mit einer Fläche von 30 Fußballfeldern! Das sind nur einige Indikatoren dafür, dass ein rapides Umdenken und vor allem Handeln unabdingbar ist. Genauer gesagt, ist es mehr als überfällig.
Mit dieser Ausgabe des Journals Architektur und Planung starten wir mit Unterstützung vom Baunetz, Berlin eine eigene Rubrik mit vielen Beiträgen zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz aus dem breiten Themenfeld der Architektur. Berichte, die in den früheren Ausgaben verstreut im Heft platziert waren, fassen wir hier nun zusammen. Wir möchten die Problematik und Anforderungen aus verschiedensten Blickwinkeln betrachten und Ihnen auch anhand von realisierten und geplanten Objekten neue Wege präsentieren. In engem Zusammenhang dazu steht das vom 2. bis 4. November 2022 in Düsseldorf stattfindende Klimafestival, das von Heinze ausgerichtet wird. Hier sollen im Schulterschluss mit allen am Bau Beteiligten die Potenziale der Bauwende ausgelotet sowie Ideen, Konzepte und Lösungen vorgestellt und in die Breite getragen werden.
Das Thema Klima wird uns in den nächsten Jahrzehnten intensiv begleiten und ich denke, dass wir Ihnen auch mit unserem Journal dazu Anregungen, Ideen und Motivation geben können.
Ihr
Bürogebäude in Sankt Petersburg
Das neue Bürogebäude Ferrum 1 (Block 16) steht auf dem geschichtsträchtigen Gelände der ehemaligen Rossija-Fabrik im Sankt Petersburger Stadtteil Polustrovo. Am rechten Newa-Ufer gegenüber der Smolnij-Kathedrale gelegen, wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Gelände ein Herrenhaus für Fürst Alexander Andrejewitsch Besborodko nach den Entwürfen des italienischen Architekten und Malers Giacomo Quarenghi inmitten einer großzügigen Parkanlage errichtet.
news 6
Bürogebäude in Hannover 76
Architects for Future 20
architektur]
80 Büroneubau in England
86 Caspar-Voght-Schule in Rellingen
92 Stadel in Südtirol
98 Betriebsgebäude in Ulm
108 Kantonsspital Winterthur
116 Generationendorf Hitzacker
120 Kindergarten in Hennstedt
126 Bauhof Sengenthal
134 Wohnhochhaus in Frankfurt
140 Hotel in Großbritannien
146 Wohnbauprojekt in Berlin
150 Mayfarth Quartier in Frankfurt
158 Stadthalle in Rheda-Wiedenbrück
inside]
164 Doppelhaus in Hamburg
170 Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf
176 Klinikum Bochum
trends]
182 Luxus-Lautsprecher
aktuell]
184 Heinze ArchitekturAWARD
185 Architects’ Darling 2022
186 Baunetz Wissen Sonnenschutz
187 Baupreisinfo
188 Baunetz C AMPUS
anhang]
192 Inserentenverzeichnis
194 Vorschau, Impressum
Generationendorf Hitzacker 116
Hotel in Großbritannien 140
Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf 170
Doppelhaus in Hamburg 164
Kommunikation am Bau Abbau von Sprachbarrieren
Neben dem Fachkräftemangel zählt die Kommunikation zu den größten Problemen am Bau, wo regelmäßig Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenkommen. Nicht nur die Übersetzung der komplexen Architektenvorstellung für die ausführenden Firmen ist herausfordernd, sondern auch die Erklärung einzelner Arbeitsschritte für die Mitarbeiter vor Ort. Als Spezialist für innovative Fertigbauelemente und Flächenmaximierung ist Overtec ein Bindeglied zwischen Architekten, Planern, Bauleitern und ausführenden Unternehmen. Um die Arbeitsabläufe zu erleichtern, setzt das Unternehmen von Sebastian Hilscher mit Standorten in München, Wien und Attnang-Puchheim auf kompakte und vereinfachte Kommunikation, die jeder am Smartphone nutzen kann. Mit QR-Codes, Piktogrammen und Erklärvideos erhalten die Bauarbeiter einfache Installationserklärungen, die ohne Sprachkenntnisse verständlich sind.
Über QR-Codes, die direkt auf den Produkten angebracht sind, können die Arbeiter direkt Informationen und Anleitungen zur richtigen Installation abrufen. Zusätzlich wird bei der Verpackung einzelner Produkte bereits auf klar erkennbare Farbcodes geachtet, die eine leichte Zuordnung und Wiedererkennung mit den Anleitungen ermöglichen. Auch Schrauben lässt Overtec eigens anfertigen. Für sie wird nur ein Bit benötigt, wodurch die Montage ebenfalls vereinfacht und Zeit gespart wird. Durch die bessere Umsetzung vor Ort reduziert Hilscher einerseits kostspielige Reklamationen und kann zeitgleich die Kundenzufriedenheit steigern. Durch den Abbau von Sprachbarrieren sieht der Unternehmer auch das Potenzial, mehr Menschen einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Durch verständliche und einfache Kommunikation können sie sich dabei zusätzliches Fachwissen und neue Qualifikationen aneignen.
www.overtec.com
Fineo Hybrid Vakuumglas auch als Zweifach-Iso
Mit Fineo Hybrid entwickelte die gleichnamige Tochter von AGC Glass Europe jetzt ein montagefertiges Isolierglas mit integrierter Vakuumglas-Einheit, die mit einem Ug-Wert unter 0,5 W(m²K) eine effektivere Wärmedämmung bietet als moderne DreifachIsoliergläser, aber deutlich schmaler ist. Hausbesitzern und Immobiliengesellschaften wird so ermöglicht, technisch veraltetes Isolierglas mit einem Zeitaufwand von wenigen Minuten pro Fenster auszutauschen und gut erhaltene Fensterprofile und Rahmen weiter zu nutzen.
Der Aufbau von Fineo Hybrid ähnelt dem eines herkömmlichen Zweifach-Isolierglases, die technischen Werte in puncto Wärme- und Schalldämmung sind durch die Vakuumglas-Technologie allerdings deutlich effektiver. Foto] Fineo
Der besonders nachhaltige Glastausch verursacht keinerlei Verschmutzungen oder Folgearbeiten an der Fassade und kann in Holz-, Alu-, Kunststoffprofilen oder auch in Mischprofilen vorgenommen werden. Wer Wohneigentum besitzt und seine Verglasungen tauscht, kann sich zudem über bis zu 15.000 Euro Zuschuss im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude freuen. Fineo Hybrid gehört zu den wenigen Verglasungen, die die Förderbedingungen des BAFA vollumfänglich erfüllen.
www.fineoglass.eu
Foto] Tony Gigov
Lesemaus7: Ich hab eine Freundin, die ist Architektin
Cover] CARLSEN Verlag
Metallpreise zu hoch?
HPL-Wangentreppe als Alternative
Stahlwangentreppen wirken modern und elegant. Doch die Metallpreise steigen ungebremst weiter. Mit dem hochwertigen Verbundwerkstoff HPL (High Pressure Laminate) hat der Treppenhersteller Kenngott eine ansprechende Lösung im Programm! Die HPL-Wangentreppe ist ein zeitloser, graziler Blickfang mit zahlreichen Produktvorteilen.
Vorteile der HPL-Wangentreppe
• Schweißarbeiten in Verbindung mit Beschädigungsgefahr bei Renovierung entfallen
• Oberflächenfertig, keine Malerarbeiten vor Ort nötig
• HPL-Wangen sind in Anthrazit oder Weiß wählbar
• pflegeleicht, umweltfreundlich und langlebig
Eine Alternative zum stark nachgefragten Massivholz bietet Longlife. Das langlebige und patentierte Stufenmaterial weist eine strukturierte, nach der Rutschsicherheitsklasse R9 zertifizierte Oberfläche auf, die gefährlichen Stürzen vorbeugt. Zur HPL-Treppe wählen Sie zwischen Stufen aus Massivholz oder neun verschiedenen, preisgleichen Longlife-Designs – passend zum gewünschten Ambiente.
von Ralf Butschkow 2022, 24 Seiten
192 x 192 mm, gebunden
Carlsen Verlag
ISBN 978-3-551-08007-3 3,99 €
Alles über die Arbeit einer Architektin! Ein spannendes Bilderbuch mit kindgerechten Sachinformationen für Mädchen und Jungen im Vorschulalter.
Silke ist Architektin. Das ist ein spannender Beruf, findet Paul. Heute zeigt Silke ihm alles, was er wissen will – vom ersten Entwurf auf dem Computer übers kleine Modell bis zur Baustelle. Detailgetreue Bilder und eine kindgerechte Vorlesegeschichte bieten interessante Einblicke in die Arbeitswelt einer Architektin. Ein tolles Sachbilderbuch für kleine Baumeisterinnen und Baumeister.
Wissenswertes über die Arbeit einer Architektin
+ Auf Augenhöhe und kindgerecht erklärt
+ Von Experten geprüft
+ Großer Spaß für kleine Baustellen-Fans
www.carlsen.de
Eine hohe Lieferfähigkeit und Qualität sind über die zentrale Fertigung in Deutschland gewährleistet. 80 geschulte Partner bieten den Service vor Ort.
Mit dem webbasierten Geberit ONE Waschplatzkonfigurator können Architekten und Bauherren ihren Waschplatz einfach und bequem selbst zusammenstellen. Einzelne Komponenten wie Waschtischkeramik, Badmöbel, Spiegelschrank, Armatur oder Zubehör aus dem gesamten Geberit ONE Portfolio lassen sich perfekt auf das architektonische Konzept, den persönlichen Stil und die individuelle Raumsituation abstimmen. Die Zusammenstellung kann als Basis für die Angebotserstellung durch einen Installateur dienen. Die finale Zusammenstellung kann jederzeit gespeichert und so für die anschließende Detailplanung herangezogen werden.
Im Geberit Waschplatzkonfigurator steht das gesamte Sortiment von Geberit ONE online zur Verfügung. Die Größe des Badezimmers, Ansprüche an das Design und die Funktion werden von Anfang an mitberücksichtigt. Der Waschplatzkonfigurator ist seit April 2022 unter waschplatz-konfigurator.geberit.de verfügbar.
www.geberit.de
Mehr als nur Kunststoff Lichtbauelemente aus Polycarbonat
Als glasklares Material punktet Polycarbonat insbesondere beim Einsatz als lichtdurchlässiges Fassaden- oder Dachelement. Denn der Thermoplast ist 200-mal schlagzäher als Glas und weist zudem ein geringes Eigengewicht auf. Das bringt unter anderem erhebliche Vorteile bei der Montage mit sich. Eine Gebäudehülle aus Polycarbonat ist zudem besonders energieeffizient und kann gleichzeitig effektiv vor Wärme und Kälte schützen. So ist der Kunststoff wärmeformbeständig und hält auch starken Temperaturveränderungen stand. Überdies ist er transluzent und lässt daher auf natürliche Weise Licht in das Gebäudeinnere.
Die Rodeca GmbH setzt bereits seit Ende der 1980er-Jahre auch auf Polycarbonat für die Herstellung von Lichtbauelementen für Dächer und Fassaden. Denn eine lichtdurchlässige Gebäudehülle bietet sowohl wirtschaftliche, funktionelle, ökologische als auch ästhetische Vorteile. Die Produkte des Unternehmens verfügen – je nach Ausführung – über einen Wärmedurchgangskoeffizienten von bis zu 0,9 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Insbesondere der mehrschalige Aufbau der Paneele gewährleistet eine optimierte Wärmeisolierung. Die Lichtbauelemente eignen sich vor diesem Hintergrund sowohl für die energetische Sanierung im Bestand als auch für den wärmedämmenden Einsatz im Neubau. Die mehrschaligen Hohlkammerscheiben und Paneele halten selbst extremen Bedingungen sowie Temperaturen von minus 40 bis plus 115 Grad stand. Polycarbonat schützt damit sowohl effizient vor Hitze und Kälte, Lärm und Schmutz als auch vor Wind und Regen. Neben den energieeffizienten Eigenschaften ist Polycarbonat als monolithischer Werkstoff besonders nachhaltig, da er recycelt werden kann.
www.rodeca.de
Fotos] Geberit
Individuelle Fassadengestaltung mit Lichtbauelementen
Foto] Rodeca GmbH
Einzigartige Lösungen
Gira Systemdesign in der Architektur
Gira bietet Lösungen für ein durchgängiges Systemdesign an, das auf einer klaren Formensprache und zahlreichen Oberflächen in Echtmaterialien gründet. Foto] Gira
Früher waren sie für Architekten ein störendes, wenngleich notwendiges Übel: Schalter und Steckdosen auf der Wand. Doch diese Auffassung ist überholt, denn Gira bietet Lösungen an, mit denen sich ein durchgängiges Systemdesign realisieren lässt. Bei Architekten steht Gira deshalb für eine konsequente und langlebige Gestaltung, die auf einer klaren Formensprache und zahlreichen Oberflächen in Echtmaterialien gründet. Es ermöglicht eine stringente Konzeption von der Haustür über die konventionelle Elektroinstallation in allen Räumen bis hin zum smarten Schalter – und gestattet damit eine Funktionsvielfalt, die optisch ansprechend und haptisch fühlbar ist.
www.gira.de
Design trifft Nachhaltigkeit
Einzigartige Sitzmöbel aus Windradflügeln
Mit der Erweiterung seines vielfältigen Stadtmobiliar-Sortiments um eine außergewöhnliche Produktlinie des neuen Partners WINGS FOR LIVING aus Dresden geht ZIEGLER einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Die spektakulären Sitzelemente repräsentieren die perfekte Verschmelzung von Ökologie und Design. Denn WINGS FOR LIVING verhilft den schwer zu entsorgenden Rotorblättern aus stillgelegten Windkraftanlagen zu einem zweiten Leben und verwandelt diese in formschöne, aufwendig von Hand gefertigte, äußerst stilvolle Verweilmöglichkeiten für draußen. Exklusiv für ZIEGLER und für ein fast zu 100 % upgecyceltes Produkt werden Sitzfläche und Rückenlehne aus dem Holzersatz Vive Texcellence hergestellt, einem aus Altkleidern und Altplastik gefertigten Recycling-Kunststoff. Da die Flügel über eine funktionelle, asymmetrische Form verfügen und jeweils ein Abschnitt den Korpus bildet, ist jedes Stück ein Unikat.
Die ästhetischen Outdoor-Sitzmöbel sind aufgrund ihrer Werkstoffe und Herstellung nicht nur ebenso unverwechselbar wie nachhaltig, sondern auch sehr witterungsbeständig, strapazierfähig, pflegearm und langlebig.
Die Mini1 ist ein leichtes (26 g), günstiges Wärmebildkameramodul für die Inspektion elektrischer Geräte und die Fehlerbehebung bei Problemen an Heizung, Kühlung, Lüftung oder im Sanitärbereich. Ausgestattet mit einer funktionalen WärmebildApp für das Smartphone, ermöglicht das Modul den Blick auf die Wärmebilder direkt auf dem Android-Smartphone. Angeschlossen wird das Modul ganz einfach über die USB-Type-CSchnittstelle, über die auch die Stromversorgung läuft. Damit ist die Kamera immer sofort einsatzbereit, da sie nicht selbst aufgeladen werden muss.
Die HIKMICRO Mini1 wurde für einfache und schnelle Temperaturmessungen konzipiert. Sie ist mit einem HIKMICRO VoxDetektor mit festem Fokus (Sichtfeld/FOV 50° × 38°, H x V) ausgestattet. Der Messbereich reicht von –20 °C bis +350 °C. Mit ihrer Wärmebildauflösung von 160 x 120 (19.200) Pixel und ihrem guten NETD < 40 mK (bei 25 °C) eignet sich die HIKMICRO Mini1 genauso für Elektroinspektionen wie für den SHK- und HLK-Sektor. Erhältlich ist das Modul für circa 300 Euro. www.hikmicrotech.com/en/thermography
Für Grundwasserneubildung und gegen Wärmeinseln
Unversiegelte Flächen, die Regenwasser aufnehmen, speichern und später durch Verdunstung wieder an die Umgebung abgeben, sind der Schlüssel zur Gestaltung einer Blue-Green City. Denn sie holen den natürlichen Wasserkreislauf zurück in unsere Städte. Das TTE®-System zur ökologischen Flächenbefestigung kann mit speziellen Pflastersteinen oder mineralischen Gemischen befüllt oder begrünt werden und ergibt dadurch 100 Prozent Versickerung mit naturnaher Regenwasserbehandlung. TTE®-PFLASTER verfügt über eine Versickerungsleistung von bis zu 328.000 l/s ha. Zum Vergleich: Ein Jahrhundertregen ist per Definition ein fünfminütiges Regenereignis, das bis zu 1.200 l/s ha erreicht. Selbst stärkste Niederschläge versickern somit in den offenen Fugen des Systems. TTE® GRÜN wiederum besitzt einen einzigartigen Substrataufbau von bis zu 35 Zentimetern, der das Wasser aufnimmt und für eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung des Rasens sorgt.
www.huebner-lee.de/tte
Einzigartige Gestaltungsfreiheit Vielfalt an Fassadengestaltung
Steigende Anforderungen an die Energiebilanz von Gebäuden, der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und der Wunsch nach individueller Fassadengestaltung stellen Bauherren, Investoren und Architekten vor große Herausforderungen. Capatect DESIGN PUR von Caparol bietet die Lösung: Es verfügt als einziges WDV-System auf dem Markt über eine zulassungskonforme Kombination aus einer Polyurethan-Hochleistungsdämmung und Hartbelägen wie Klinker, Keramik und Glasmosaik.
www.caparol.de
Fotos] HIKMICRO
Zeichnung] Hübner-Lee GmbH & Co. KG
Zertifiziert
Cradle to Cradle Certified® Gold
Das gesamte Produktsortiment des Betonsteinspezialisten ist nun Cradle to Cradle Certified ® Gold zertifiziert. Foto] GODELMANN GmbH & Co. KG
Steine im Einklang mit Architektur, Mensch, Landschaft und Natur: Nachhaltiges Handeln ist seit Jahrzehnten ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur bei GODELMANN. Nun sind die Steinerfinder aus der Opferpfalz mit dem renommierten Cradle to Cradle Certified® Gold ausgezeichnet worden – als erstes Betonsteinunternehmen weltweit. Pünktlich zum 75-jährigen Firmenjubiläum ist diese Zertifizierung ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum grünsten Betonsteinwerk Europas.
www.godelmann.de
Natur-Klimadecke Deckenkühlung ohne Probleme
Multifunktionale Natur-Klimadecken mit HochLeistungsLehmModulen erfüllen bis zu fünf Funktionen auf nur einer Fläche: Kühlen, Heizen, Feuchteregulierung und Luftreinigung sowie angenehme Akustik. Die patentierten Natur-Klimadecken von ArgillaTherm verbinden die Vorteile innovativer Kühl-/Heiztechnik mit den positiven Eigenschaften von Lehm. Sie regulieren die Luftfeuchtigkeit, neutralisieren Luftschadstoffe und absorbieren Gerüche. 100 Prozent Naturbaustoffe und somit komplett rückführbar. Nahezu CO2-neutrale Produktion. Vom Bund gefördert und wissenschaftlich geprüft. Made in Germany gewährleistet Liefersicherheit und Preisstabilität.
www.argillatherm.de
Extravagant
25 neue Wasserstrich-Sortierungen
Spannender Zuwachs im Fassadenprogramm von Vandersanden: Mit einer neuen Produktlinie offeriert Europas größter Ziegelhersteller in Familienbesitz künftig Wasserstrichziegel, die sich neben einer spannenden Oberflächenstruktur auch durch eine extrem geringe Wasseraufnahme von unter sechs Prozent auszeichnen. Ausgehend von den Basisfarben Gelb, Orange, Rot, Braun, Schwarz, Grau und Weiß, wird das neue Wasserstrich-Sortiment insgesamt 25 unterschiedliche Farbvarianten umfassen.
www.vandersanden.com/de-de
Absturzsicherung
ProtectFIX Fenstersicherungslasche
Zaundetektion
MicroPoint-POE-S
Das Unternehmen LOKAVIS Sicherheitstechnik GmbH aus dem niederbayerischen Eggenfelden vertreibt hocheffiziente Sicherheitstechnik. Das Zaundetektionssystem Micropoint-POE-S verbindet die Plug-and-Deploy-Netzwerkintegration über ein einziges Ethernetkabel für die Strom- und Datenkommunikation mit der bewährten Detektionsleistung und den Funktionen zur Vermeidung von Störalarmen von MicroPoint II.
www.lokavis-sicherheit.de
Geprüfte Ökobilanz: Mit Holztreppen das Klima schützen
www.celofixings.de Foto]
Die Fenstersicherungslasche ProtectFIX ist ein geprüftes Montagesystem zur Absturz- und Einbruchsicherung von Fenstern und Türen. Das Produkt wurde nach der ETB-Richtlinie und nach der Einbruchwiderstandsklasse RC2 getestet. Es ist sogar für Untergründe mit einer Druckfestigkeit < 12, mindestens Poroton-Ziegel T8 oder Porenbeton PP2, geeignet.
Als führender Anbieter von Holztreppen im deutschsprachigen Raum hat sich die Treppenmeister-Partnergemeinschaft jetzt bei der TÜV NORD UMWELTGUTACHTER GmbH erfolgreich der freiwilligen Produktzertifizierung „Geprüfte Ökobilanz“ unterzogen. Dabei wurde eine Bucher-Treppe, der freitragende Klassiker aus dem Hause Treppenmeister, einer Betontreppe gegenübergestellt. Das Ergebnis: Mit der Holztreppe lassen sich im Vergleich zur Variante aus Beton über die gesamte Lebenszeit 1.035 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) einsparen. Um so viel CO2 zu produzieren, müsste ein Diesel-Pkw mit einem Verbrauch von sechs Litern pro 100 Kilometer eine Strecke von mindestens 6.500 Kilometern zurücklegen.
www.treppenmeister.com
Foto] Vandersanden
Grafik] LOKAVIS Sicherheitstechnik GmbH
Mit der Trendfarbe Schwarz Akzente setzen: Vista Black Edition
Beim Trennwandsystem Vista Black Edition sind Profile, Türbeschläge, Bodendichtungen, Griffstangen für Schiebe- und Pendeltüren sowie alle sichtbaren Verschraubungen in RAL 9005 Tiefschwarz ausgeführt. Foto] Lehnert GmbH
Lehnert GmbH, Spezialist für Trennwandsysteme und industriellen Innenausbau, setzt mit der Ganzglas-Systemtrennwand Vista Black Edition die Trendfarbe Schwarz gekonnt in Szene. Gerade in Kombination mit Bauteilen in kühler Sichtbetonoberfläche, warmen Holztönen oder hellen Grundfarben sorgen die schwarzen Raumelemente für spannende Kontraste.
www.lehnert-gmbh.de
Kunstwerk-Charakter Neue Kollektion von MELJAC
Das Juwelierhaus Tournaire und der Hersteller hochwertiger Lichtschalter Meljac vereinen ihre Talente, um neue ausdrucksstarke Lichtschalter zu schaffen. Sie kreieren Modelle aus Bronze (Messing), die mit Meljac X Tournaire Décor signiert sind und funktionelle Objekte in wahre Kunstwerke verwandeln.
www.home-co.de
www.project-floors.com
Modell „Engrenages“ aus der Kollektion „Meljac X Tournaire Décor“ Foto] Meljac
May-Britt Frank-Grosse, Eva Herrmann
Wie schaffen wir den Übergang?
Das erste Heinze Klimafestival in Düsseldorf vom 2. bis 4. November 2022 lotet die Möglichkeiten und Perspektiven der Bauwende mit allen am Bau beteiligten Akteurinnen und Akteure aus.
Wie schaffen wir gemeinsam eine gesunde und lebenswerte Zukunft für uns und zukünftige Generationen? Beliebte Schlagworte wie „grün“ und „nachhaltig“ klingen inzwischen fast abgedroschen, nicht zuletzt auch, weil die Gefahr des Greenwashings allgegenwärtig geworden und die Kriterien für die Beurteilung nachhaltiger Unternehmungen gleichwohl vielfältig und verwirrend sind. Doch das Thema ist zu brisant, um es an Begriffen und schwarzen Schafen scheitern zu lassen. Die Baubranche trägt eine überragende Verantwortung am Klimawandel und ist mehr denn je in der Pflicht, eine führende Rolle bei der Umgestaltung unserer Lebensund Arbeitsbedingungen zu übernehmen. Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Natürlich erfordert dieses Handeln auch Mut. Mut, Risiken einzugehen, Mut Unzulänglichkeiten einzugestehen und Mut, Entscheidungen zugunsten des Gemeinwohls zu treffen. Aber wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, dann werden auch kleine Veränderungen bereits Großes bewirken können.
Nutzungsphase
Konstruktionsphase
TreibhausgasEmissionen gesamt
(Abb.: IBU-EPD)
In unserem Austausch mit den Akteuren und Akteurinnen der Baubranche stellen wir immer wieder fest, dass es längst wertvolle zukunftsweisende und gangbare Ansätze, Ideen und Unternehmungen gibt. Um deren Potenziale umfassender nutzen zu können, sind aber neue Strategien und Maßnahmen erforderlich – von der Planung, der Errichtung, des Betriebs eines Gebäudes bis hin zum Rückbau und der Wiederverwendung, aber auch im Verhalten der Nutzenden. Was für einen ganzheitlichen Austausch bisher fehlte, ist eine Plattform für alle am Bau Beteiligten, die Synergien schafft, den Austausch fördert und eine Breitenwirksamkeit hat. Heinze veranstaltet vom 2. bis 4. November daher das erste Klimafestival für die Bauwende. Im Schulterschluss mit Verbänden, Kammern, Instituten und anderen Akteurinnen und Akteuren loten wir in den Alten Schmiedehallen in Düsseldorf die Potenziale der Bauwende aus und ermöglichen den Teilnehmenden des Festivals in verschiedenen Formaten die Herausforderungen und Chancen aktueller Transformationsprojekte und -prozesse auf lokaler und regionaler Ebene aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben und sich aktiv zu beteiligen. Wir diskutieren über handfeste Technologien, Leuchtturmprojekte und visionäre Ideen. Über die Vereinfachung und Bewertbarkeit von Zertifizierungssystemen, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung. Wir loten Möglichkeiten und Perspektiven auf allen Ebenen für den Wandel aus und werden in Workshops, Pitches und Talks einzelne Themen vertiefen. Angefangen bei der Frage, wie unser Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral werden kann, welche Rolle digitale Tools und Prozesse beim Umbau des Bauwesens leisten können bis zur Etablierung neuer, nachhaltiger Geschäftsmodelle. Denn die Frage „Wie schaffen wir den Übergang?“ muss unweigerlich zusammen mit der Frage „Wie kann diese Welt aussehen?“ gestellt werden. Es ist unser aller Interesse unseren Planeten in einem lebenswerten Zustand an unsere Kinder weiterzugeben.
Im IPCC-Teilbericht, der Anfang März 2022 vorgestellt wurde, machten die Experten und Expertinnen im Vorfeld klar: „Das Zeitfenster für eine klimaresiliente Welt schließt sich bereits“. Die Aussage ist ein eindringlicher Appell an die Welt. Mehr denn je sind wir gefordert, zu handeln und neue Strategien für eine Welt zu entwickeln, in der unsere Nachkommen die gleichen Möglichkeiten und Chancen haben wie wir.
Neubau 1970 er Jahre
Schematische Darstellung des Anteils von Konstruktions- und Nutzungsphase an den gesamten Treibhausgasemissionen eines Gebäudes als Funktion des Energiestandards.
DIE ZUKUNFT WIRD UNSER LIEBLINGSPLATZ
Durch nachhaltige Bauprojekte mit KANN Produkten. Weil wir konsequent Schritt für Schritt gehen. Weil wir Ressourcen schonen durch Rohstoff-Recycling. Und weil wir Energie sparen durch innovative Managementsysteme und regenerative Stromerzeugung. Und dank unseres dichten Werksnetzes sorgen wir zudem für kurze Transportwege. Weil Nachhaltigkeit für uns mehr ist als nur ein schönes Wort.
Zukunft ist eine Frage der Planung
Die planenden Disziplinen stehen vor einem Paradigmenwechsel. Denn mit der fortschreitenden Digitalisierung von Wirtschaft, Kultur und Alltag, den ersten spürbaren Auswirkungen des Klimawandels und angesichts demografischer und sozialer Ungleichentwicklungen wandeln sich auch die Aufgabenstellungen unseres Berufsstandes. Denn ganz gleich, ob es dabei um Klimaresilienz und Schwammstadt, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, die wachsende Kluft zwischen Stadt und Land, den Umgang mit Bestand, die dramatische Krise der Innenstädte oder eine generationengerechte Bodenpolitik geht – die großen Fragen der Gegenwart sind immer auch Herausforderungen an die gebaute Umwelt und die, die von Berufs wegen für ihre Gestaltung verantwortlich sind.
Der Wert guter Planung: Klimaschutz
und Nachhaltigkeit als technische UND als kulturelle Aufgabe verstehen
Auf die fraglos großen Herausforderungen hat die Europäische Kommission mit einem Green Deal sowie dem Vorschlag für ein Neues Europäisches Bauhaus reagiert. Damit unterstützt die EU den Wandel hin zu einer demokratischen, freien und inklusiven Gesellschaft, die Klimaziele und Nachhaltigkeit nicht allein als technische, sondern auch als kulturelle Aufgaben versteht. In diesem Transformationsprozess ist unser Berufsstand in besonderer Weise gefordert und erhält im gleichen Zuge die einmalige Chance, den
Wert guter gewissenhafter Planung sowie die Kompetenzen von Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Wer sich mit dem klimagerechten Umbau unserer Städte und Gemeinden beschäftigt, muss zugleich die sichere Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum in den Blick nehmen, neue Konzepte für Zentren und den öffentlichen Raum entwickeln, alternative Mobilitätsformen sowie die Entwicklung im ländlichen Raum einbeziehen.
Gleichwertige Lebensverhältnisse: Chancengleichheit für Stadt und Land
Eine der zweifellos größten Herausforderungen ist der anhaltende Mangel an guten und bezahlbaren Wohnungen für eine Gesellschaft, in der Zuwanderung, sich ändernde Lebens- und Haushaltsformen sowie demografische Entwicklungen einen großen Bedarf an entsprechend differenziertem Wohnraum nach sich ziehen.
Doch diese Nachfrage lässt sich nicht nach dem Gießkannenprinzip bedienen. Denn die Kehrseite von explodierenden Immo-
bilienpreisen und Wohnungsknappheit insbesondere in den großen Städten, sind verödende, stark von kleinen und mittleren Kommunen geprägte Regionen, in denen sich Abwanderung, Leerstand und wirtschaftlicher Niedergang auf fatale Weise verstärken.
Der teilweise dramatischen Situation in den Metropolen lässt sich deshalb nur mit Konzepten beikommen, die auch die von Attraktivitäts- und Bedeutungsverlust ge-
beutelten Städte und Gemeinden in der Fläche in den Blick nimmt. Gleichzeitig gilt es, den Versuchungen zu widerstehen, den vielerorts akuten Wohnungsmangel mit den Rezepten von gestern zu lindern. Serieller Wohnungsbau kann nur dann für Abhilfe sorgen, wenn er nicht sozialer Segregation und Monostrukturen Vorschub leistet, sondern in bestehende Siedlungsgefüge städtebaulich, funktional und gestalterisch integriert wird.
Das Präsidium der Bundesarchitektenkammer von links nach rechts: Evelin Lux, Vizepräsidentin; Andrea Gebhard, Präsidentin; Martin Müller und Prof. Ralf Niebergall Vizepräsidenten. Der Beitrag ist ein Auszug aus dem gleichnamigen BAK Positionspapier. Foto] Laurence Chaperon
Umbaukultur: Umgang mit dem Bestand muss das neue Normal werden
Global betrachtet, ist die Baubranche für gut ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich; allein für die Zementherstellung fallen knapp 10 Prozent der jährlich ausgestoßenen Treibhausgase an. Es gilt deshalb, die Nutzung von Primärrohstoffen sowie den Energieverbrauch grundlegend einzuschränken. So ist auf breiter Basis der Umbau von Bestand dem Neubau vorzuziehen. Gleichzeitig ist neben den planerischen Disziplinen auch die
Bauwirtschaft angehalten, das Prinzip der Kreislaufökonomie – ob in Form des „Cradle-to-Cradle“-Prinzips oder anderer RecyclingModelle – als Grundlage allen Bauens zu implementieren. Sowohl für eine Umkehr weg vom Neubau hin zur Umnutzung als auch für eine kreislaufökonomische Umgestaltung der Wertschöpfungsprozesse im Bau sind vor allem neue politische und regulatorische Weichenstellungen nötig.
Wiederbelebung des öffentlichen Raums: Ortszentren neu erfinden
An Ideen mangelt es uns dafür nicht. Gerade in den Zentren kleiner und mittlerer Gemeinden sowie in Innenstädten generell werden solche innovativen Ansätze schon jetzt gebraucht. Mit der Krise des unsere Zentren prägenden Einzelhandels, die mit dem Aufkommen digitaler Shoppingformate begann und durch die CoronaKrise dramatisch verschärft wird, droht
die funktionale und soziale Verödung der Innenstadt – und damit der Verlust des öffentlichen Raums als konstituierender gesellschaftlicher Faktor. Eine nachhaltige Wiederbelebung dieser zentralen Lagen ist nur über eine Neuerfindung der Innenstädte als Orte möglich, in denen sich Wohnen, Arbeiten, Handel und Gewerbe, Freizeit sowie Kultur in Gestalt kleinteiliger
Strukturen durchdringen und überlagern. Die aufgezeigten Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Planungs- und Bauaufgaben lassen sich zwar nur mit der für unseren Berufsstand grundlegenden generalistischen Perspektive erfassen, doch am Ende liegt der Erfolg der jeweiligen Lösungen im Detail – wie immer, wenn es um gute Architektur geht.
Die Rede ist oft von einem Paradigmenwechsel, von einer Zeit des Umdenkens in ein neues Normal zu einer nachhaltig gebauten Umwelt. Bei den aktuellen Herausforderungen im Klimaschutz geht es nicht nur um energieeffiziente Gebäude und neue Technologien, sondern auch um Strategien und Konzepte für eine Nachhaltigkeit im Sinne einer intelligenten Verknüpfung von Effizienz, Konsistenz und Suffizienz. Ist neu bauen die richtige Lösung? Wie muss geplant und gebaut werden, damit über verschiedene Zyklen unterschiedliche Nutzungen möglich sind? Wie definiert sich eine neue Qualität des Bauens, in der nicht die Sichtbetonqualität, sondern die Einsparung von grauer Energie ein Gradmesser sein kann?
Der aktuellen und kommenden Generation von Planerinnen und Planern kommt eine große Verantwortung zu. Knapp 140.000 Beschäftigte in circa 38.300 Planungsbüros sind für die gebaute Umwelt verantwortlich. Ein großer Hebel, um das anvisierte Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 umzusetzen. Ordnungsrecht, Steuer- und Förderinstrumente und Normen setzen die Leitplanken, aber es liegt auch an der Branche, eigene Impulse für Veränderungen zu setzen. Die Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und das Ingenieurwesen haben das Innovationspotenzial, Raum strukturell, konzeptionell, technisch und klimafreundlich neu zu denken. Denn in ihrer exponierten Position an der Nahtstelle zum Auftraggeber und Investor sind die Architekt:innen und Planer:innen in der Pflicht, aufzuklären, zu überzeugen und ihren Beitrag zu leisten, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz sehr viel mehr Eingang in die Planungs- und Baupraxis finden. Doch dazu gehören viel neues Wissen und personelle und finanzielle Ressourcen. Viel zu viel wertvolle Zeit fließt in die Erarbeitung von immer wieder gleichen Definitionen und Argumentationen pro Nachhaltigkeit, um die Relevanz der benannten Themen zu unterstreichen. Eine Bürde, die gerade kleine Bürostrukturen überfordert. Um einerseits dieses Wissen zentral zugänglich zu machen und die Büros dabei zu unterstützen, auf einer fundierten Grundlage aufzubauen und damit Planung und Beratung optimal auf die Projektanforderungen auszurichten, wurde Ende 2019 von der
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. und der Bundesarchitektenkammer e.V. die Initiative „Phase Nachhaltigkeit“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, über einen Schulterschluss der Architektenschaft die Transformation der Planungspraxis hin zur Nachhaltigkeit als neues Normal zu erreichen. Statt nur ein weiteres Klimamanifest zu unterzeichnen, verpflichten sich die teilnehmenden Büros dazu, in ihren Bauherrengesprächen die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen zu forcieren. Dass die Zeit drängt, ist allen Beteiligten klar. „Mit der Initiative ‚Phase Nachhaltigkeit‘ wollen wir wegkommen vom reinen Postulieren, hin zum aktiven Handeln. Weg von Einzelfallentscheidungen, hin zu einer gemeinsamen Haltung, um auf gleicher Basis Gespräche mit Bauherren zu führen und eine Verbindlichkeit in der Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten herzustellen“, unterstreicht Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB, die Zielsetzung.
Die inhaltliche Position der Initiative ist in der „Deklaration Nachhaltigkeit“ formuliert, einem Dokument, das Architekten und Innenarchitekten in ihren Bauherrengesprächen einsetzen sollen. Darin benannt sind 18 konkrete Handlungsoptionen in den Themenfeldern Suffizienz, Klimaschutz, Umwelt, zirkuläre Wertschöpfung, positive Räume und Baukultur. In Abstimmung mit den Planern sollen Bauherren für ihr Projekt konkret definieren, welche Nachhaltigkeitsaspekte besonders im Fokus stehen – als Grundlage für eine zielgenaue, möglichst verbindliche Gebäudeplanung, die die
wichtigsten Klimaschutz- und Nachhaltigkeitspunkte von Anfang an berücksichtigt. Dabei soll und kann die Deklaration Nachhaltigkeit keinen Vertrag ersetzen, sondern Anregungen dazu liefern, welche Nachhaltigkeitsziele bei der Planung im Blick behalten werden sollen. Ein transparenter Abgleich zwischen Ziel und Ergebnis nach Fertigstellung der Projekte ermöglicht die aktive Weiterentwicklung der Deklaration Nachhaltigkeit. Da dieses aus dem Fachwissen entwickelte Werkzeug nicht nur für die Hochbauplanung, sondern auch für die Innenraumgestaltung wichtig ist, wurde im Jahr 2021
das Spektrum der Initiative um die spezifischen Anforderungen der Planungs- und Bauaufgabe der Innenarchitektur erweitert. Eine weitere Ausgabe für die Landschaftsarchitekten wird aktuell in Zusammenarbeit mit dem BDB und der Bundesingenieurskammer für Ingenieure entwickelt.
Bereits 250 Architektur- und Planerbüros nutzen die Deklaration Nachhaltigkeit in ihren aktuellen Planungsaufgaben. Machen auch Sie mit. Je mehr mitmachen, desto schneller wird Nachhaltigkeit zum neuen Normal …
Bauwende –wofür eigentlich?
Die Klimakrise stellt uns vor die größte globale und interdisziplinäre Herausforderung unserer Zeit. Nur mit einem Wandel der Baubranche werden wir es schaffen, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten und die Klima-Kippelemente nicht anzustoßen.
Noch ist es möglich, aber dafür müssen wir handeln, jetzt! Mit einer nationalen Bauwende kann Deutschland internationale Veränderungen anregen – sowohl als Vorbild als auch durch die globalen Vernetzungen.
Bisher war die Klimakrise in Deutschland schwer greifbar, während Menschen an anderen Orten der Welt bereits ihre Lebensgrundlagen durch Klimakatastrophen verloren haben. Doch mit der steigenden Anzahl an Hitzetoten und an Hochwasserkatastrophen ist mittlerweile auch die deutsche Bevölkerung unmittelbar betroffen. Die Baubranche hat auf diese Katastrophen durch die Treibhausgasemissionen einen indirekten Einfluss, durch die nicht-klimaresiliente Gestaltung unserer gebauten Umwelt aber auch einen direkten.
Foto] Fridays for Future Berlin
Um noch eins draufzusetzen: Der Klimawandel ist nicht die einzige ökologische Krise, die durch die Baubranche mit beeinflusst wird. Ressourcenknappheit, Zerstörungen von Ökosystemen und Artensterben werden durch unsere Art des Wirtschaftens und Bauens ebenfalls vorangetrieben. Internationale Entwicklungen wie Bevölkerungswachstum bzw. steigender Verbrauch an bebauter Fläche oder globale Lieferketten verschärfen diese Probleme.
Lösungsstrategien sind nicht nur global, sondern insbesondere lokal zu finden. Das größte Potenzial in Deutschland liegt im Bestand. Wir können uns nicht aus der Krise herausbauen, aber wir können unsere Zukunft positiv umbauen.
Die deutsche Bevölkerung wächst kaum, es gibt viel Leerstand und die bebaute Fläche könnte viel suffizienter genutzt werden. Das neue Normal muss daher bedeuten: nicht mehr neu bauen, sondern das Bestehende clever nutzen und damit den sich verändernden gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht werden. Neubau, wenn aus ökologischen oder sozialen Gründen nicht anders möglich, muss ebenfalls großflächig mit nachhaltigen Strategien und möglichst klimaneutral umgesetzt werden.
Foto] Jan Rottler
Aktuell ist das gesamte System jedoch primär auf Neubau ausgerichtet. Daher brauchen wir schnell radikale Veränderungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit in allen Bereichen: in der Immobilienwirtschaft, der Bauindustrie, der Planung und Realisierung, der Politik, den Bildungsinstitutionen, der Gesellschaft ... in anderen Worten: eine neue UMBaukultur, die das Bestehende wertschätzt, ergänzt und weiterdenkt. Dabei hat die Baubranche neben der ökologischen auch eine hohe soziale Verantwortung, ohne die eine gegen die andere ausspielen zu dürfen. Veränderungen werden mit Umweltkrisen unumgänglich sein und wir werden immer mehr alte Gewohnheiten aufgeben müssen. Für manche klingt dies nach Zwang und Verzicht, für andere nach dem Potenzial, eine dauerhaft höhere Lebensqualität für alle zu schaffen. Um die Krisen zusam-
men bewältigen und einen Mehrwert für alle schaffen zu können, brauchen wir einen gemeinsamen Nenner. Wir brauchen eine gemeinsame positive Zukunftsvision, ein neues Narrativ der Baubranche und der Gesellschaft. Ein Ziel, auf das wir gemeinsam hinarbeiten können und für das sich Veränderungen lohnen. Dabei müssen wir uns fragen: Was brauchen wir wirklich – als Individuum und Gesellschaft? Wie wollen wir leben? Wie sollen sich unsere Städte und Dörfer weiterentwickeln? Und mal abgesehen von der dringenden Notwendigkeit – entspricht die Stadt, das Dorf, das Arbeitsraum- und Wohnangebot überhaupt noch unseren gesellschaftlichen Bedürfnissen? Bedürfnisse verändern sich und zur Anpassung daran – manchmal – auch der gebaute Raum. Andersherum kann eine Veränderung des gebauten Raums auch eine Ver-
änderung gesellschaftlicher Gewohnheiten hervorrufen. Wir können die Bauwende also nutzen, um eine soziale und flexible gebaute Umwelt zu schaffen, die auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren kann –und gleichzeitig, um eine gebaute Umwelt zu schaffen, die Gewohnheitsänderungen zulässt und vereinfacht.
Wenn wir gemeinsame Visionen finden, werden wir die notwendigen Veränderungen nicht als Übel, sondern als wertvolle Maßnahmen zur Regeneration und Wertschaffung ansehen. Wir – architects for future – erleben es bereits in unserer Arbeit: Eine Vision bringt Leute zusammen, schafft neue Dynamiken und Spaß am Umsetzen positiver Zukunftsbilder.
Wie also soll die Zukunft aussehen und wie kommen wir da gemeinsam hin? Sie sind herzlich eingeladen, dies mit uns zu erkunden, zu diskutieren und umzusetzen!
Foto] Architects for Future Deutschland e.V.
HOCHEFFIZIENTE LÜFTUNGSGERÄTE MIT WÄRMERÜCKGEWINNUNG
Innovation bedeutet Fortschritt. Nur wer visionär in die Zukunft blickt, kann sich erfolgreich neuen Herausforderungen stellen. Bei unserer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung stehen Energiesparen und Kundennutzen im Fokus. Wir setzen konsequent auf die Nutzung modernster Elektronik und hochwertiger Komponenten, um Spitzenwerte bei Energieeffizienz und Leistung zu erreichen. Dafür steht unsere Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung.
UNSER BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ:
• Wärmebereitstellungsgrad bis zu 94%
• Verringerung der CO2-Emissionen in ähnlicher Größenordnung
• Geringe elektrische Leistung der Geräte
• Heizenergieeinsparungen (Endenergie) bis 25 %, im Null-Energiehaus bis 50 %*
UNSER BEITRAG ZUR WOHNGESUNDHEIT:
WÄRMERÜCKGEWINNUNG
SCHONT UMWELT UND RESSOURCEN
• Serienmäßig F7-Filter integriert (ISO ePM1 60%)
• Enthalpie-WÜT mit Feuchterückgewinnung möglich
• CO2 Sensoren zur Prüfung der Luftqualität
• Schutz vor Feuchteschäden und Schimmelbildung
UNSER BEITRAG ZUM LÄRMSCHUTZ:
• Geringes Eigengeräusch ab LpA, 10 m2 = 8,4 dB(A)
*Quelle: Positionspapier des BDH und des FGK März 2022
EPDs – ein wesentlicher Baustein der Nachhaltigkeitsbewertung
Um die Nachhaltigkeit von Gebäuden bewerten zu können, müssen umweltrelevante Produktinformationen zur Verfügung gestellt werden. EPDs sind das geeignete Instrument zu deren Bereitstellung.
Was ist eine EPD?
Wie umweltfreundlich, ressourcenschonend oder nachhaltig bestimmte Produkte oder Materialien sind, hängt auch stark vom projektspezifischen Kontext ab. Die Wechselwirkungen mit lokalen Faktoren wie z.B. dem Klima, dem architektonischen Konzept, der geplanten Nutzung, aber auch mit anderen Baustoffen sind so stark, dass eine umfassende Bewertung auf der Ebene des einzelnen Produkts nur in Ausnahmefällen zielführend ist. Mit anderen Worten: Der Einfluss von Bauprodukten auf die Umwelt ist abhängig davon, wie, wo und wofür sie verwendet werden. Baustoffe, die auf den ersten Blick umweltfreundlich erscheinen, geben daher keine Garantie für Nachhaltigkeit. Deshalb gibt es EPDs: Sie enthalten die Daten, die zur Berechnung und Bewertung von Umwelteinflüssen im konkreten Fall benötigt werden.
Eine EPD (Environmental Product Declaration, zu deutsch auch Umwelt-Produktdeklaration) ist ein Dokument, in dem die umweltrelevanten Eigenschaften eines bestimmten Produktes in Form von neutralen und objektiven Daten abgebildet werden. Diese Daten decken möglichst alle Auswirkungen ab, die das Produkt auf seine Umwelt haben kann. Dabei wird im Idealfall der gesamte Lebensweg des Produktes berücksichtigt. Für Fachleute wie Architekten und Planer bilden EPDs eine wesentliche Grundlage dafür, Gebäude ganzheitlich planen und bewerten zu können.
Ökobilanzen von Bauprodukten und Gebäuden
EPDs enthalten nicht einfach irgendwelche Schätzungen oder beliebige Zahlen: Sie basieren auf Ökobilanzen für Bauprodukte. Eine Ökobilanz summiert und analysiert die Umweltwirkungen eines bestimmten Produktes über seinen Lebensweg von der Rohstoffgewinnung bis zum einbaufertigen Produkt. Dabei werden auch mit dem Produkt zusammenhängende Prozesse und Faktoren einbezogen, wie beispielsweise Verpackungen und Transporte. Zunehmend werden auch weitere Phasen des Lebenszyklus berücksichtigt, wie Nutzungsphase, Rückbau, Wiederverwendung, Recycling und Entsorgung. Eine besonders wichtige Eigenschaft von Ökobilanzen ist, dass sie nicht eine einzelne Kenn-
zahl oder Bewertung liefern, sondern eine Vielzahl verschiedener Umwelteinflüsse einzeln abbilden.
Die Ökobilanz eines Gebäudes setzt sich im Wesentlichen aus zwei Teilen zusammen: den Ökobilanzen aller verwendeten Bauprodukte und -materialien sowie den entsprechenden Umweltwirkungen aus dem Energieverbrauch während der Nutzungsphase des Gebäudes. So können – wie auch bei einzelnen Produkten – die Umweltwirkungen eines kompletten Gebäudes während seines gesamten Lebenszyklus berechnet werden, also von der Gewinnung und Produktion der Materialien über den Bau und die Nutzungsphase bis hin zum Rückbau des Gebäudes. Stetig zunehmende Nachfrage nach EPDs (2020 vermutlich coronabedingter kurzzeitiger Rückgang auf trotzdem hohem Niveau)
Berechnung von Ökobilanzen
Die Berechnung der Ökobilanz eines Gebäudes während seiner Planungsphase ermöglicht es, Materialien und Konzepte aus ökologischer Sicht zu vergleichen und so das Gebäude zu optimieren. Während der direkte Vergleich von einzelnen Bauprodukten und deren Ökobilanzen in der Regel wenig sinnvoll ist, ist ihr Vergleich im Rahmen von Gebäude-Ökobilanzen hingegen eine wesentliche Grundlage für die Planung nachhaltiger Bauwerke. In einigen Zertifizierungssystemen für nachhaltige Gebäude sind Ökobilanzen deshalb verpflichtend (z. B. bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)).
Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU)
Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) ist eine Vereinigung von Bauproduktherstellern, die sich seit über 40 Jahren dem nachhaltigen Bauen verschrieben haben. In Zusammenarbeit mit Bau- und Umweltbehörden in Deutschland und auf Basis internationaler Normung hat das IBU ein EPD-Programm für Deutschland erarbeitet.
Steigende Bedeutung von EPDs durch höhere Energieeffizienz
Betrachtet man die Umwelteinwirkungen eines Gebäudes über seinen Lebenszyklus, fallen zwei Phasen besonders ins Gewicht: die Nutzungsphase und die Konstruktionsphase, die auch die Gewinnung von Rohmaterialien und Herstellung der Bauprodukte beinhaltet. Da moderne Gebäude immer energieeffizienter werden, verringert sich ihr Gesamtenergiebedarf. Dadurch verschieben sich die prozentualen Anteile, den die Nutzungsphase und die Konstruktionsphase am Gesamtenergiebedarf haben – und damit auch ihre Anteile an den Umweltwirkungen des Gebäudes.
Eine der wichtigsten Aufgaben des IBU ist es, für die gleichbleibend hohe Qualität und Vergleichbarkeit von EPDs zu sorgen. Ein Kernbereich seiner Arbeit ist dabei die Umsetzung von internationalen Normen in konkrete Anleitungen für die EPD-Erstellung und in klare Richtlinien für verschiedene Gruppen von Bauprodukten. Das IBU sorgt auch dafür, dass EPDs online veröffentlicht werden und vor ihrer Veröffentlichung von unabhängigen Experten überprüft werden. Außerdem informiert und unterstützt das Team des IBU die Bauprodukthersteller, beantwortet alle Fragen zur EPD-Erstellung und begleitet den gesamten Prozess.
Mit steigender Energieeffizienz steigt also der relative Einfluss der Konstruktionsphase – und damit auch die Bedeutung von EPDs. Nur sie ermöglichen eine transparente und zuverlässige Bewertung der Konstruktionsphase und der mit ihr verbundenen Umwelteinflüsse.
Die Zukunft liegt in der Digitalisierung
Die weitere Professionalisierung der Digitalisierung ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen der Baubranche und wird auch vom IBU vorangetrieben. Sie ist nicht nur eine Voraussetzung, um EPDs in einer immer stärker durch BIM (Building Information Model) geprägten Planung und Projektsteuerung zu verankern, sondern bietet auch großes Potenzial, um EPDs schneller und mit weniger Aufwand zu erstellen. Als Schnittstelle zwischen den Herstellern als Deklarationsinhaber einerseits und den Datennutzern andererseits
Das IBU beteiligt sich an verschiedenen Gremien und Netzwerken, um nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben und hat sich das Ziel gesetzt, sowohl die Baubranche als auch die Öffentlichkeit im Allgemeinen stärker für nachhaltiges Bauen zu sensibilisieren.
denkt das IBU dabei Digitalisierung konsequent in zwei Richtungen: in Richtung auf die Anwendung und in Richtung auf die Erstellung. In beiden Fällen hat das IBU in den vergangenen Jahren schon wichtige Meilensteine erreicht, die ständig optimiert und um diesbezügliche Prozesse und Dienstleistungen erweitert werden. Darüber hinaus arbeitet das IBU mit einer Reihe von Instituten, Initiativen und Firmen wie etwa Heinze zusammen, um eine reibungslose Integration von EPDs in die BIM-Welt zu erreichen.
100% CO2 neutral
89% aller Abfälle werden recycelt
52% des verwendeten Rohmaterials aus recyceltem Material
7690 Tohnen CO2 werden nicht mehr freigesetzt
20% weniger Sonderabfälle
40% weniger Dieselverbrauch der Transportgeräte
www.neolith.com
klima] Weltbericht über das Bauwesen
Alarmierender Weltbericht über das Bauwesen
Layout und Infografi k]
non nobis – über das Bauen in der Zukunft Band 1: Ausgehen muss man von dem, was ist
2022, 292 Seiten
Einband: Hardcover
Abbildungen: 114 Bilder und
Grafiken, Format 21,5 x 22,5 cm
av edition GmbH
ISBN: 978-3-89986-369-7
49,90 Euro
Bestandsaufnahme über die klimaschädliche Rolle des Bauwesens
„Ausgehen von dem, was ist“ – mit diesem Zitat des Künstlers Joseph Beuys leitet Werner Sobek den ersten Band seiner Trilogie „non nobis“ ein: Das fast 300 Seiten starke Werk ist eine weltweite Bestandsaufnahme von aktuellen Trends und Entwicklungen, die unsere gebaute und natürliche Umwelt direkt betreffen – und die von unserer Art zu bauen massiv beeinflusst werden: Ressourcenverbrauch und -verfügbarkeit, Baustoffe, Emissionen, Energie, Erderwärmung, Klimaziele, Bevölkerungsentwicklung u. v. m. Diesem neuartigen Hybrid aus Sach- und Fachbuch, der in der av edition erschienen ist, ist auch der aktuelle Podcast der Reihe #Zukunft bauen gewidmet.
Wie viel Ressourcen und Energie verbraucht das Bauschaffen? Welche Emissionen erzeugt das Herstellen von Gebäuden? Mit dem ersten Band seiner Trilogie „non nobis“ liefert der Architekt und Ingenieur Werner Sobek präzise Antworten auf diese und viele andere Fragen zur Rolle des Bauwesens für den Klimawandel.
Bauwirtschaft im Klimawandel – ein kaum beachteter Schlüsselbereich
Die dargelegten Fakten sind alles andere als erbaulich. Die gebaute Umwelt erzeugt weltweit mehr als 50 Prozent der Treibhausgasemissionen und des Abfallaufkommens – und steht ebenso für einen großen Teil des Ressourcenverbrauchs. Das Bauwesen ist somit ein bislang „kaum beachteter Schlüsselbereich“ im Klimawandel, wie der renommierte deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber im Vorwort ausführt. Aus genau diesem Grund hat sich der Autor für eine stark visuell und gestalterisch geprägte Annäherung an eine komplexe, in weiten Teilen bedrückende Themenlage entschieden. Plakative Grafiken regen zu einer Auseinandersetzung mit den dargelegten Fakten und Zusammenhängen an. Ein umfangreiches Glossar liefert wichtige Definitionen und Erläuterungen.
www.wernersobek.com/de/presse/podcasts/
The Ultimate Mineral HybriQ ® Surface
Lars Gitz Architects klima] BaseCamp Lyngby in Dänemark
Kopenhagen, Dänemark
lg@larsgitz.dk www.larsgitz.com
Leuchtturmprojekt
BaseCamp Lyngby, Dänemark
Bezahlbare Architektur ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Doch den ökonomischen Vorgaben stehen die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Flächenversiegelung, Kreislaufwirtschaft, Komfort und soziale Integration oft konträr gegenüber. Lars Gitz Architects und BaseCamp Student gelang das Kunststück, diese komplexen Anforderungen in einer spektakulären, mehrfach preisgekrönten Studentenwohnanlage zu vereinen. Serielles, modulares Bauen, kostengünstige, recycelbare Fassadenmaterialien, regenerative Energien sowie naturnahe Gebäudebegrünung und Versickerungsflächen waren der Schlüssel zum Erfolg. Einer der führenden skandinavischen Glasverarbeiter Glaseksperten A/S trug mehrfach zur Realisierung der ambitionierten Baukonzeption des BaseCamp Lyngby bei: automatisierte Produktion der Isolierglaseinheiten, himmelsrichtungsabhängiger Glasaufbau sowie Verwendung des WarmeKante-Abstandhalter-Systems Super Spacer® T-Spacer™ Premium Plus.
We Elevate... People
Wir bewegen 1,5 Milliarden Menschen: mit unseren Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen – jeden Tag, überall auf der Welt! Seit mehr als 140 Jahren gehören Schindler Anlagen zu den sichersten Verkehrsmitteln überhaupt. Entdecken Sie mehr über uns auf www.schindler.de
We Elevate
Rekordverdächtig schnell, nachhaltig und ökonomisch
Die Laufstrecke auf dem Dach des neuen GoogleEuropa-Headquarters in London wird frühestens in drei bis vier Jahren frequentiert werden, die Bewohner des auf 41.000 Quadratmeter Fläche errichteten BaseCamp Lyngby konnten bereits ab August 2020 die Laufschuhe schnüren: Auf dem Gründach der weitläufigen Studentenwohnanlage im Norden Kopenhagens entstand eine Parklandschaft mit biodiverser Bepflanzung, Urban-Gardening-Flächen und einem 800 Meter langen Weg, der nach Lust und Laune zum Spazierengehen oder Joggen genutzt werden kann.
Vom flachen Gelände aus windet er sich sechs Geschosse hoch über das organisch geformte Gebäude wieder hinunter zum Ausgangspunkt und umschließt dabei gemütliche Innenhöfe und ein kreisrundes Gemeinschaftshaus. Die Fassaden erinnern durch die vertikale Anordnung der Paneele in drei unterschiedlichen Eichenholztönen sowie der Fensterbänder an hochge-
wachsene Bäume und Wälder und fügen sich wie die gesamte Anlage harmonisch in die umliegende Natur ein. Bewusst wollte der Projektentwickler BaseCamp Student Nordics, Teil der europaweit tätigen BaseCamp Group, der Gemeinde Lyngby etwas zurückgeben und zu sozialen und ökologischen Aspekten in den Dialog treten. Daher ist das Dach öffentlich zugänglich, um Begegnungsflächen zu schaffen.
Nicht weniger spektakulär sollte das Gebäude sein, aber ein Aspekt unterscheidet BaseCamp Lyngby von vielen anderen Großprojekten: Ökologie und Ökonomie bestimmen gleichermaßen das architektonische Konzept.
Die Bauzeit kann sich für ein Projekt dieser Größenordnung sehen lassen. In zweieinhalb Jahren wurden die 786 Wohnungen, davon 639 Studentenapartments und 48 Seniorenapartments, nahe der Technischen Universität in Lyngby fertiggestellt.
Fundermax - Produkte im Einklang mit der Natur
• 85% des gesamten Rohstoffbedarfs stammen aus nachwachsenden Quellen
• 100% Holz und Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft
• Biofaser zu 99% aus Faserholz
• Fernwärme für 10.000 Haushalte
• zertifizierter Ökostrom durch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
Fundermax GmbH
office@fundermax.at
www.fundermax.at
„Wer nachhaltig baut, baut auf eine gesunde Zukunft“
(Lukas
T., Produzent Fertigteilhäuser)
Module als Basis der architektonischen Ästhetik
Um die veranschlagten Baukosten von rund 75 Millionen Euro einzuhalten, konstruierte das dänische Büro Lars Gitz Architects ein trapezförmiges Modul, das wiederholt um 180 Grad gedreht und unterschiedlich hoch gestapelt die sanft gerundete Struktur ergibt. Auch die Außenhaut ist ein Musterbeispiel für kosteneffizientes Bauen. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade ist mit Steinwolle gedämmt und mit Platten aus gepresstem vulkanischem Basaltgestein von Rockpanel verkleidet. Das mit einem Gewicht von 8,4 kg/m2 extrem leichte Material lässt sich vor Ort passgenau zuschneiden und einfach auf der Unterkonstruktion befestigen. Die Fassadenplatten mit der natürlichen Holzoptik bestehen fast vollständig
aus natürlichem Vulkangestein sowie rezyklierter Steinwolle und können immer wieder in den Wertstoff kreislauf eingebracht werden. Damit ist die Fassade eine der Säulen des Nachhaltigkeitskonzepts, das mit dem Zertifikat BREEAM sehr gut (entspricht dem DGNB-Zertifikat in Silber) ausgezeichnet wurde. Das energiesparende Gründach mit den Photovoltaikmodulen dient als Wärmedämmung, Energielieferant und natürliche Klimaanlage. Durch das Auffangen wird Regenwasser über die Verdunstung wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt, was in der Konsequenz das Abwassersystem entlastet und die Umgebungstemperatur senkt.
Fotos] Kontraframe/Thorbjørn Hansen
Energieeffiziente Fenster mit Warme-Kante-Abstandhalter
Auch die Aluminiumfenster mit Dreifachverglasung sind Teil des Gesamtkonzepts. Wie so oft in der skandinavischen Architektur sind die BaseCamp Studios und Gemeinschaftsbereiche bodentief verglast, um auch im Winter möglichst viel Tageslicht im Raum zu haben. 4.000 Isolierglaseinheiten bis zu einer Größe von 4,011 mal 1,127 Metern lieferte der dänische Isolierglashersteller Glaseksperten nach einem minutiös ausgearbeiteten Logistikplan in Paketen auf die Baustelle. Aufgrund der organischen Form des Gebäudes wechseln die Glasaufbauten je nach Himmelsrichtung. Abhängig von Wärmeeintrag und Lichteinfall wurden Sonnenschutzglas, Wärmedämmglas oder Klarglas mit variierenden Beschichtungen und Glasdicken
verbaut. Als Warme-Kante-Abstandhalter-System wählte Glaseksperten Super Spacer® T-Spacer™ Premium Plus in verschiedenen Breiten. Vertriebsleiter Jesper Hønning erklärt: „Immer mehr unserer Kunden möchten energieeffiziente Fenster einbauen. Wir setzen konsequent auf emissionsarmes Wärmedämmglas, Sonnenschutzglas sowie metallfreie WarmeKante-Abstandhalter, um Wärmebrücken zu vermeiden und den Wärmedurchgangskoeffizienten zu optimieren.“ Für die Fertigung der Isoliergläser steht am Firmensitz in Hjørring eine hochmoderne, automatisierte IG-Linie bereit, auf der Glas bis zu einer Größe von 3,2 mal 6 Metern verarbeitet wird. „Super Spacer ist für Glaseksperten von zentraler Bedeutung,
um Qualitätsprodukte zu liefern, mit denen wir darüber hinaus ökonomisch und ökologisch führend sind“, so Jesper Hønning weiter, „die vollautomatische Profilapplikation von der Rolle spart Zeit und Geld und garantiert reproduzierbare Produktqualität erster Güte“. Joachim Stoß, Geschäftsführer der Edgetech Europe GmbH und Vice President International Sales bei Quanex: „Nordeuropa ist weltweit Vorreiter in Sachen Klimaschutz und daher einer der Wachstumsmärkte für die Warme Kante. Wir sind natürlich ungemein stolz, dass unser Super Spacer Abstandhalter-System in einem weiteren skandinavischen Leuchtturmprojekt installiert wurde.“
www.superspacer.com
Einleitung
ENERGIE, KLIMA UND
Lösungen für ressourcen- und klimaverträgliches Bauen sind gefragter denn je.
RESSOURCEN bei Baunetz Wissen
Architektur und Nachhaltigkeit gehören zusammen – Lösungen für ressourcenund klimaverträgliches Bauen sind gefragter denn je. Verantwortungsvoll im Umgang mit der Natur, langlebig und durchdacht sollen Bauprojekte idealerweise sein und zugleich die gestiegenen Anforderungen an Komfort bei immer komplexeren technischen Rahmenbedingungen erfüllen. Was genau bedeutet Nachhaltigkeit im Bauwesen, wie
lassen sich planerische, technische und gestalterische Potenziale nutzen? Was ist beim Entwurf zu berücksichtigen, welche Kriterien sind bedeutsam?
Fachinformationen zum Thema bündelt das Onlineportal Baunetz Wissen. Angefangen mit Definitionen zu Klima, Ressourcen- und Energieeffizienz, informiert es über städtebauliche, konstruktive, bauphysikalische und technische Zusammenhänge und liefert konkrete
Hinweise zu Materialien, Regelwerken, Nachweisen und Zertifikaten. Es geht um Umnutzung, Nachverdichtung, Rückbaubarkeit, natürliche und recycelbare Baustoffe, aber auch um zeitgemäße Gebäudetechnik und -automation für eine effiziente Energienutzung. Berichte über Trends, Produkte und gebaute Beispiele aus aller Welt bieten Inspiration. Wichtige Fachbegriffe sind im Glossar kurz und bündig erklärt.
Foto]
Evgenija Mitin
Was bedeutet nachhaltiges Bauen?
Auf den Kontext kommt es an.
Bei der Konstruktion und der Nutzung von Gebäuden werden etwa gleich große Teile an Treibhausgasen ausgestoßen. Das angestrebte Ziel sollte die Erreichung von Klimaneutralität (Net Zero) im Jahr 2050 sein, was einem globalen Temperaturanstieg bis zu 1,5 Grad Celsius entspricht. Jedoch sieht die Agenda für die Umsetzung davon nicht überall gleich aus. Grob lassen sich zwei Regionen unterscheiden – die des globalen Nordens und die des globalen Südens –, die verschiedene Herausforderungen meistern müssen. Auf die Frage „Was bedeutet nachhaltiges Bauen?“ gibt es also nicht überall auf der Welt dieselbe Antwort.
Ökologischer Fußabdruck:
Das Global Footprint Network definiert ihn als die Menge an produktiven Land- und Wasserflächen, die notwendig ist, um die Ressourcen, die Menschen unter bestimmten technologischen Verhältnissen konsumieren, bereitzustellen und ihren Abfall aufzunehmen.
Die Gebäude im globalen Norden sind in der Regel beheizt. Daher ist die anzugehende Herausforderung der energieeffiziente Betrieb der Bauten sowie die Wärmedämmung und Sanierung des bestehenden älteren Gebäudebestands. Als grundsätzliche Strategie für ein Net-Zero-Gebäude hier gilt: zuerst die passiven Designstrategien ausnutzen, um den Energiebedarf zu senken und für den restlichen Energiebedarf ein effizientes System entwerfen. Um passive Gestaltungsstrategien zu nutzen, ist es wichtig, sich mit dem Klima des Standorts, der Ausrichtung und der Form des Gebäudes zu befassen. So lässt sich mit der Form und der Orientierung des Baus etwa die natürliche Querlüftung optimieren. Mit der thermischen Masse eines Bauwerks kann man den Heizbedarf reduzieren, ebenso mit der Wahl der Größe und Art der Verglasung und des Sonnenschutzes. Auch die Begrünung kann als passive Designstrategie genutzt
Nachhaltigkeit:
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Er beschreibt ein Prinzip, nach dem nicht mehr Bäume zur Holzproduktion gefällt werden sollen, als nachwachsen können, um eine Grundlage für zukünftige Generationen aufrechtzuerhalten. Zunächst rein ökonomisch konnotiert, kam erst später die ökologische und sozial-ethische Bedeutungsebene hinzu.
werden. Erst danach sollte ein effizientes Energiesystem entworfen werden, das auf den minimierten Bedarf durch passive Strategien dimensioniert ist.
Reduce and Reuse
Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit sollten alle Lebenszyklusphasen eines Gebäudes berücksichtigt werden: von der Rohstoffgewinnung über die Errichtung bis zum Rückbau. Als durchschnittliche Nutzungszeit eines Hauses werden dabei circa 50 bis 100 Jahre angenommen. Wesentlich für den ökologischen Fußabdruck eines Bauwerks ist dementsprechend die Graue Energie der eingesetzten Baumaterialien. Natürliche Baumaterialien wie Holz, Hanf oder Stroh binden während des Wachstums Kohlenstoff aus der Luft. Um diese positive CO2-Bilanz nicht gänzlich zunichte zu machen, sollte demnach auf regionale Rohstoff vorkommen zurückgegriffen werden.
Folgende Faktoren sind somit beim nachhaltigen Bauen zu berücksichtigen: die Senkung des Energiebedarfs sowie des Verbrauchs von Betriebsmitteln, der Einsatz wiederverwertbarer Baustoffe und Bauteile, die Vermeidung von Transportkosten (der eingesetzten Baustoffe und Bauteile), die gefahrlose Rückführung der verwendeten Materialien in den natürlichen Stoff kreislauf sowie Nachnutzungsmöglichkeiten, die Schonung von Naturräumen und Flächen sparendes Bauen. (Stéphanie Hegelbach)
Energiebilanz
Nutzungszeit, Graue Energie, Transport und Verkehr
Transportbilanz: Die Bauprodukte müssen vom Ort ihrer Produktion und Lagerung auf die Baustelle gebracht werden.
GEG:
Im GEG werden die Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, die Erstellung und die Verwendung von Energieausweisen sowie der Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden festgelegt. Es fasst EnEV, EnEG und EEWärmeG zusammen und ist seit November 2020 in Kraft; es gilt für alle Gebäude, für die ab diesem Datum ein Bauantrag gestellt wurde.
Die energie- und kostenbewusste Planung von Gebäuden erfolgt generell unter Zuhilfenahme eines Energiebilanzverfahrens. Schon im Entwurfsstadium können die wesentlichen Energieströme und damit auch der Energiebedarf eines Gebäudes rechnerisch bestimmt werden. Energiebilanzverfahren ermöglichen die Optimierung des Gebäudes unter den gegebenen ökonomischen Randbedingungen.
Foto]
Julia Blöser
Gibt es Alternativen zu Abriss und Neubau? Denn eine lange Nutzungszeit führt zu einer besseren Energiebilanz.
Energiebilanz der Nutzungszeit
Bei einfachen Gebäuden kann auf stationäre Bilanzverfahren zurückgegriffen werden. Über einen Monats- oder Jahreszeitraum wird unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen eine Energiebilanz erstellt. Weil sich in der Realität die dynamischen Effekte im Tagesverlauf größtenteils herausmitteln, können auch stationäre Verfahren den Energiebedarf hinreichend genau berechnen. Für komplexe Gebäude liefern dynamische Simulationsprogramme genauere Aussagen über die Energiebilanz. Die verwendeten Rechenmodelle nähern sich den tatsächlichen physikalischen Prozessen an. Sie bilden den Zeitverlauf der energetischen Vorgänge innerhalb des Gebäudes ab. Sofern die Randbedingungen realistisch angesetzt wurden, bilden diese Programme recht genau das tatsächliche Verhalten des Gebäudes ab.
Graue Energie
Durch eine Gebäudesimulation nicht erfasst wird der Energieaufwand für die Herstellung der Baustoffe. Graue Energie bezeichnet die gesamte Energiemenge, die zur Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung sowie für Lagerung und Transport und schließlich Ent-
sorgung eines Produktes benötigt wird. Im englischen Sprachraum wird dies auch als embodied carbon bezeichnet. Oft steht die Frage zum Beispiel im Raum: Lohnt sich der materielle Einsatz von Dämmstoffen, wenn viel Energie für deren Herstellung benötigt wird? In Regionen mit kühlen Temperaturen meist ja, denn der energetische Aufwand für die Dämmstoff herstellung wird oft innerhalb weniger Monate durch die Heizenergieeinsparung ausgeglichen.
Transportbilanz
Die Bauprodukte müssen vom Ort ihrer Produktion und Lagerung auf die Baustelle gebracht werden. Die dafür erbrachten energetischen Aufwendungen werden in der Transportbilanz zusammengefasst.
Verkehrsbilanz
Jedes Gebäude wird von Menschen aufgesucht und mit Gütern beliefert. Diese verkehrsinduzierende Wirkung wird durch Gebäudestandort und Logistik der transportierten Personen und Güter geprägt.
Foto] Yvonne Kavermann
CO2-Bilanz nachhaltig verbessern –
Immobilien gezielt zukunftsfähig machen
Die Energiewende bedeutet große Herausforderungen für den Gebäudebereich Beim Gelingen des notwendigen Wandels spielt die Wohnungswirtschaft eine zentrale Rolle. Wir bieten Ihnen passende Lösungen: Mit hoher Effizienz und klimafreundlicher Wärmepumpen-Heiztechnik erreichen Sie eine bessere CO2-Bilanz im Bestand und erfüllen alle Anforderungen im Neubau.
Für maximale Effizienz im Mehrfamilienhaus
› Verlässliche dezentrale Trinkwarmwasserbereitung mit Wohnungsstation und Durchlauferhitzer
› Lüftungssysteme für effiziente Frischluftversorgung
› Leistungsfähige Wärmepumpen, bei Bedarf in Kaskadenschaltung
Erfahren Sie mehr über unsere Lösungen www.stiebel-eltron.de
Warmwasser | Wärme | Lüftung | Kühlung
Cradle-to-Cradle-Prinzip
Geschlossener Rohstoff kreislauf
Das Cradle-to-Cradle-Prinzip (C2C) wurde bereits in den 1990er-Jahren von Michael Braungart, William McDonough und der EPEA Hamburg entwickelt. Übersetzt heißt es von der Wiege zur Wiege und bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoff kreislauf nach dem Vorbild der Natur, bei dem alle Rohstoffe eines Produkts nach dem Nutzungszeitraum zu 100 Prozent wiederverwendet werden können.
Grundsätzlich muss zwischen zwei Kreislaufarten unterschieden werden: dem biologischen und dem technischen. Der biologische Kreislauf umfasst alle Verbrauchsprodukte, deren Bestandteile bei der Nutzung zwangsläufig in die Biosphäre gelangen und daher vollständig biologisch abbaubar sein müssen. Im technischen Kreislauf sind alle Gebrauchsprodukte integriert, also jene, die nicht verbraucht werden können, sondern verschleißen. Bestandteile von Gebrauchsprodukten können endlos zirkulieren. Dafür müssen sie aber sortenrein demontierbar bzw. trennbar sein, sodass sie bei gleichbleibender Qualität recycelt und wiederverwendet werden können. Neben der Kreislauffähigkeit ist auch die Art der Energie und deren Gewinnung für die Umsetzung von C2C essenziell: Sie darf ausschließlich aus erneuerbaren Quellen in kreislauffähigen Anlagen stammen. Das ist insofern wichtig, als dass etwa die Solarenergie zwar unendlich vorhanden ist, die Rohstoffe hingegen, die für ihre Umwandlung in Strom benötigt werden, begrenzt sind. Für die Umsetzung von Cradle-to-Cradle als Design- und Produktionsprinzip sind zusammenfassend folgende Voraussetzungen nötig: Der steigende Energiebedarf darf ausschließlich durch regenerative
Quellen aus kreislauffähigen Anlagen gedeckt werden. Eingesetzte Materialien müssen chemisch unbedenklich und kreislauffähig sein. CO2 muss als wichtiger Rohstoff in die Kreisläufe eingebracht werden, in denen es keinen Treibhauseffekt verursacht.
Potenziale für die Baubranche
Das C2C-Prinzip kann auf praktisch jedes Produkt angewendet werden. Betrachtet man jedoch den enormen Rohstoff- und Energieverbrauch der Bauindustrie, ist das Potenzial hier besonders hoch. Viele Bauteile bestehen noch aus vielen unterschiedlichen Ausgangsstoffen, die oft untrennbar miteinander verbunden sind, so bei Klebeverbindungen, Beschichtungen oder Verbundstoffen. Dadurch können die Bauteile nicht in den Kreislauf zurückgeführt und müssen als Abfall auf der Deponie entsorgt werden. So ist es wichtig, die sortenreine Demontierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Bauteilen bereits als integralen Entwurfsbestandteil in der Planung mitzudenken.
Geschlossener Rohstoff kreislauf
Grafik] Sulafa Isa
DIE WELT VERBESSERN! EINFACH MAL
Aluminium-Systemlösungen aus Hydro CIRCAL
39 % der CO 2 -Emissionen entstehen durch den Bau und die Nutzung von Gebäuden. Wir bei WICONA übernehmen
Verantwortung und wirken dem weiteren Klimawandel aktiv entgegen – mit unseren energie- und ressourcensparenden Aluminium-Systemlösungen aus Hydro CIRCAL!
Mehr erfahren unter: www.wicona.de
Materialien, transportable Bauelemente (wie z. B. Beschläge) und zusammenhängende größere Bauteile = ohne Transformationsprozesse nutzbarer Rohstoff Foto] Susanne Junker
Urban Mining bezeichnet das Konzept, eine Stadt in Analogie an ein Bergwerk als eine Fundgrube von wertvollen und wiederverwertbaren Materialien zu betrachten. Foto] Urte Schmidt
Urban Mining
Der Begriff Urban Mining wurde in den 1980er-Jahren von dem Japaner Hideo Nanjyo geprägt. Als Professor für Mineralogie und Metallurgie an der Tohoku Universität in Sendai hatte er erkannt, dass besorgniserregend große Mengen an wertvollen Metallen, darunter Gold, Tantal, Palladium und Kobalt, als Abfall aus Elektronikschrott verloren gingen, und zwar beim sogenannten E-Waste aus ausrangierten Computern, Telefonen, Radios, aber auch Waschmaschinen und Kühlschränken.
Das Konzept: Fundgrube für Materialien
Urban Mining bezeichnet das Konzept, eine Stadt in Analogie an ein Bergwerk als eine Fundgrube von wertvollen und wiederverwertbaren Materialien zu betrachten. In diesem Zusammenhang stehen auch Begriffe wie upcycling und reuse. Urban Mining geht jedoch über konventionelles Recyceln und Altbausanierung hinaus. Nicht nur Materialien, sondern auch zusammenhängende größere Bauteile und transportable Bauelemente werden als abbaubarer, jedoch ohne Transformationsprozesse nutzbarer Rohstoff betrachtet. Secondhand wird also auf die Weiternutzung von Bauelementen übertragen –im Sinne von reparieren, verbessern als Ertüchtigung, umnutzen, zwischennutzen, anpassen, ergänzen und auch weiterbearbeiten. Relevant sind das wissenschaftliche, fachgerechte wie effiziente Erkennen der Ressourcen und die Logistik, ebenso eine systematische Erfassung, ein behutsamer Ausbau und das Sammeln, Sortieren, Katalogisieren und Lagern. Der Prozess des Weiternutzens beinhaltet auch das qualifizierte Entfernen von Gift- und Schadstoffen.
Wiederverwendung von Materialien im Bauwesen
Konversion:
Vom lateinischen Verb convertere: um-, verwandeln. Auch Umnutzung genannt. Im Bauwesen wird damit der Vorgang beschrieben, bei dem sich der Nutzungsschwerpunkt eines Gebäudes ändert. Baurechtlich muss durch eine Umnutzung oft eine neue formelle Baugenehmigung beantragt werden, da durch die Veränderung der Nutzung in der Regel auch der Bestandsschutz erlischt.
Gezielte Wiederverwendung in der Baugeschichte
Der Gedanke, dass Gebäude keine Wegwerfartikel mit begrenzter Lebenszeit sind, ist nicht neu. Die gezielte Wiederverwendung einzelner Elemente aus älteren Bauten findet sich mehrfach in der Baugeschichte, beispielsweise in Form von Spolien, also dem zitathaften Einbau authentischer Teile älterer Gebäude. Bei den Spolien wurden einzelne repräsentative Steine aus Architraven, Reste von Supraporten oder Säulenstümpfe bevorzugt. Auch Ruinen größerer Bauten wurden bisweilen als regelrechte Steinbrüche genutzt, so z. B. das Kolosseum und das Forum Romanum in Rom. (Susanne Junker)
Mehr erfahren unter www.baunetzwissen.de
The original
VOLA Edelstahl
Das Original. Seit 1968 – Wertbeständigkeit über Generationen. HV1 Eingriffmischer in gebürstetem Edelstahl.
Entdecken Sie die ganze Geschichte ” Leben mit den Elementen” auf vola.com/on-design
VOLA GMBH
Schwanthalerstraße 75A | D-80336 München
Tel: (089) 599959-0 | vola@vola.de
Forschungsgebäude
Der Neubau Forschungsgebäude für das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY wird nach dem BNB-Standard Silber errichtet. Visualisierung] nh studio
Beschleuniger von Ideen
Neubau Forschungsgebäude für das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY
Einen faszinierenden Einblick in die Welt der Wissenschaft soll künftig das neue Forschungsgebäude „Centre for Accelerator Science and Technology“ (CAST) des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY bieten. Äußerst wirkungsvoll wird der neue Baukörper mit seiner qualitätvollen Architektur, der organischen Formgebung wie auch durch ein Höchstmaß an Transparenz und Durchlässigkeit die Gedankenwelt der Wissenschaft nach außen ablesbar machen. Das Hamburger Team von pbr Architekten Ingenieure ist mit der Objektplanung für das Forschungsgebäude betraut, das nach dem BNB-Standard Silber (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) errichtet wird.
Die Welt von DESY
DESY zählt zu den weltweit führenden Beschleunigerzentren. Mit den DESY-Großgeräten erkunden Forscherinnen und Forscher den Mikrokosmos in seiner ganzen Vielfalt – vom Wechselspiel kleinster Elementarteilchen über das Verhalten neuartiger Nanowerkstoffe bis hin zu jenen lebenswichtigen Prozessen, die zwischen Biomolekülen ablaufen. DESY ist nicht nur ein Magnet für jährlich mehr als 3.000 internationale Forschende aus über 40 Nationen, sondern auch ein gefragter Partner in nationalen und internationalen Kooperationen. Als Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft handelt es sich dabei um ein mit öffentlichen Mitteln finanziertes Forschungszentrum.
Gebaute Wissenschaft –die Bedeutung von CAST auf dem DESY-Campus
Besuchern die Welt der Wissenschaft näher zu bringen. Das Forschungsgebäude ist als solitär zu lesender Baukörper geplant, der als „footprint“ ein unregelmäßiges und allseitig gerundetes Fünfeck darstellt. Die kompakte Gebäudeform vermittelt dabei zwischen den orthogonalen Strukturen im Süden und Westen des Geländes und den durch die Gebäudeform der Experimentierhalle sichtbar gemachten Kreisstrukturen der Beschleuniger.
Auch wenn der Neubau auf dem Campus nicht das einzige Gebäude mit sieben Geschossen darstellt, so ist er der höchste Baukörper, wodurch seiner besonderen Bedeutung Ausdruck verliehen wird.
DESY verfolgt bereits seit Jahrzehnten das Ziel, in direkten Kontakt mit der Öffentlichkeit zu gelangen und dieser die DESY-Forschung möglichst transparent und anschaulich darzustellen. Der Forschungsneubau von DESY ist daher nicht nur als „Beschleuniger von Ideen“, sondern auch als repräsentativer Kommunikationspunkt konzipiert. Das heißt, die Architektur soll die Begegnung im Alltag und den spontanen Wissensaustausch fördern. Bei aller Funktionalität soll das CAST also ein einladender und repräsentativer Ort für Mitarbeitende, Besucher, Stakeholder und viele mehr werden. Zugleich stellt das CAST auf dem Campus eine Komponente der Wende mit Blick auf eine neue Arbeitswelt dar. In den kommenden Jahren sollen hier zahlreiche Bürogebäude saniert werden und der DESY-Campus zu einer Lern- und Lebenswelt umgestaltet werden. Und auch bei der Entwicklung der CAST-Arbeitswelt steht „Wellbeing“ im Vordergrund. Großzügige Raumhöhen, Tageslicht, eine mechanische Be- und Entlüftung, eine optimale Raumakustik sowie nachhaltige und gesunde Materialien werden die Innenraumgestaltung in allen Bereichen prägen. Das Herzstück, der Beschleuniger-Kontrollraum (BKR), wird als zentraler Baustein, als Showcase, fungieren, um Besucherinnen und
Flexibles Raumprogramm
Das Raumprogramm verteilt sich auf sieben Vollgeschosse, der Grundriss folgt einer einfachen, aber sehr flexiblen Logik. Um den massiven Gebäudekern mit Sanitär- und Nebenflächen sowie Flächen für die Teeküchen und Sozialbereiche werden allseitig fassadenbegleitend Büroflächen angeordnet. Im Erdgeschoss werden Besucherinnen und Besucher wie auch Forscherinnen und Forscher im großzügigen Foyer empfangen. Alle Ebenen vom ersten bis zum vierten Obergeschoss werden als Regelgeschosse mit nahezu gleicher Grundrissaufteilung aufgebaut. Die Bürowelt des Forschungsgebäudes ist geprägt durch klassische Einzel- und Doppelbüros, hält jedoch eine optionale Ausbildung als Kombibüro vor. Ergänzend stehen Besprechungs- und Sozialräume zur Verfügung, sodass insgesamt Raum für konzentriertes Arbeiten und Rückzug, aber auch kommunikative Bereiche zur Verfügung stehen. Vom Erdgeschoss bis in das dritte Obergeschoss wird je ein Zugang zum benachbarten Bestandsgebäude ermöglicht.
Instagrammable Moments
Das fünfte Obergeschoss beherbergt mit dem in der Kernzone zweigeschossig ausgeführten Beschleunigerkontrollraum den Anker-, Anlaufpunkt und damit das Herzstück des Gebäudes. Der Beschleunigerkontrollraum ist funktionaler Mittelpunkt der DESY-Beschleunigerwelt, aber vor allem ein wichtiger Ort für den Austausch und die Kommunikation. Offen, repräsentativ, innovativ. Hier sollen Besucherinnen und Besucher den „DESY-Puls“ spüren.
Im Gegensatz zu den darunterliegenden Geschossen ist dieser Raum als offene und stützenfreie Struktur ohne Kernzone geplant. Aufgrund seiner besonderen Bedeutung wird der Beschleunigerkontrollraum in Geometrie und Höhe, aber auch mit Blick auf die Materialität besonders ausgeführt: Eine transluzente Hülle umgibt den BKR durchgehend und über die komplette Höhe, sodass „Instagrammable Moments“ garantiert sind. Lichthöfe gewährleisten eine gute Belichtung von oben. Im sechsten Obergeschoss befindet sich die Besuchergalerie, ein Raum, von dem aus der BKR einsehbar ist.
Der BKR als Arbeitswelt
seiner Struktur aufwandslos verändert werden kann. Sichtbeziehungen und akustische Trennung zwischen den Betriebskonsolen der einzelnen Beschleuniger ist dabei zu jeder Zeit zu gewährleisten.
Fassade, die verbindet
Die äußere Erscheinung ist geprägt durch eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium, teilweise mit Paneelen aus opakem Glas, teilweise mit opaken Lüftungsklappen aus Metall ausgeführt. Über eine raumhohe Vollverglasung öffnet sich die Fassade in Teilen der Umgebung, sodass Außen- und Innenraum miteinander verknüpft sind und ein Höchstmaß an Transparenz gewährleistet ist. Die Fassade rund um den BKR wird zweigeschossig mit einer nichttragenden Fassade aus Profilbauglaselementen mit transparenter Wärmedämmung sowie darin eingestellten Panoramafenstern ausgeführt. Technikaufbauten werden mit einer Metallfassade verkleidet und sind damit nicht sichtbar. Alle Dachflächen werden extensiv begrünt und mit Photovoltaikelementen ausgestattet.
www.pbr.de
Das Besondere bei DESY ist das gemeinsame Betreiben unterschiedlicher Beschleuniger in einem großen zentralen Raum. Es gibt keine festen BKR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, sondern Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Fachbereichen, die im Schichtbetrieb vor Ort tätig sind. Somit gilt es, den BKR als Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten. Neben dem herkömmlichen Betrieb finden im BKR auch Experimente, Forschung und Entwicklung statt, sodass die Ausgestaltung des Raumes den Spagat zwischen interdisziplinärem Austausch und der äußerst konzentrierten Arbeit der unterschiedlichen Operateure schaffen muss. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und ein Höchstmaß an Flexibilität zu ermöglichen, wird der BKR als nahezu runder und stützenfreier Raum mit einer Fläche von rund 500 Quadratmetern ausgebildet. Jeder Beschleuniger erhält ein eigenes Raumsegment. Beschleuniger-Operateure arbeiten tagsüber konzentriert und störungsfrei in ihrem Segment, während der Nacht rücken die wenigen anwesenden Kolleginnen und Kollegen in der Mitte des Raumes zusammen. Flexible Trennwandelemente trennen die Beschleunigerbereiche, sodass der Raum in
pbr AG
Die pbr AG ist geprägt durch eine generalistische Denkund eine interdisziplinäre Herangehensweise. Mit Projekten, die bundesweit durch rund 500 Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Disziplinen bearbeitet werden, sorgt das Unternehmen für Inspiration und stiftet Identität. Mit vorhandenen Ressourcen wird verantwortungsbewusst umgegangen und man geht jedes vertretbare Risiko ein, um eine besser gebaute Umwelt zu realisieren. Mit den Projekten sollen Antworten auf komplexe gesellschaftliche Fragen gefunden werden.
www.pbr.de
ZERO WASTE. NEXT LIFE.
DESIGNED FOR RECYCLING: 100% DER EINGESETZTEN MATERIALIEN WERDEN IN EINEM EINZIGEN PROZESS RECYCELT UND ERFAHREN EINEN ZWEITEN LEBENSZYKLUS – GANZ IM SINNE VON ÖKOLOGIE TRIFFT ÖKONOMIE.
bauforumstahl e.V. (BFS) ist der Spitzenverband für das Bauen mit Stahl in Deutschland. Gemeinsam mit dem Deutschen Stahlbau-Verband DSTV vertritt er die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Fachwelt, Medien und Öffentlichkeit, bietet Wissenstransfer und engagiert sich in Forschung und Normung. Übergeordnetes Ziel ist es, die Stahlbauweise unter Berücksichtigung ganzheitlicher Aspekte wie Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Flexibilität und Nachhaltigkeit zu fördern. Zu den rund 350 Mitgliedern zählen alle namhaften deutschen Stahlbauunternehmen, Vorlieferanten und Folgegewerke, Architektur- und Ingenieurbüros sowie Hochschulen und Universitäten.
www.bauforumstahl.de
Kennedy-Netzwerk von Madaster bauforumstahl e.V. wird
neuer Partner
Auf der Madaster-Plattform werden vor allem Materialien, Produkte und Elemente, die in Bauobjekten verwendet werden, registriert und dokumentiert. Alle Daten werden sicher gespeichert, intelligent verknüpft und verwaltet. Damit bietet die Plattform Eigentümern und Verwaltern von Immobilien oder Infrastruktur die Möglichkeit, stets über aktuelle Informationen über den finanziellen und zirkulären Wert, die Toxizität und das Wiederverwendungspotenzial der verwendeten Materialien, Produkte und Elemente zu verfügen. Die Plattform generiert einen Material-Passport für ein Gebäude oder ein Portfolio. Der Grundstückseigentümer ist der Dateneigentümer und kann internen und externen Parteien jederzeit Zugang zu diesen Daten und Erkenntnissen gewähren. Der Zugang zu Anwendungen und Dienstleistungen Dritter, wie z. B. Bewerter, Steuerberater, Marktplätze für wiederverwendbare Materialien und Immobilienverwalter, ist optional.
www.madaster.de
Seit 2017 bietet die Online-Plattform Madaster Immobilieneigentümern und anderen Stakeholdern die Möglichkeit, die vollständigen Daten ihrer Gebäude inklusive der Materialien digital und transparent sichtbar zu hinterlegen. Ein Ziel der Onlineplattform ist es, das Recycling und die Wiederverwendung von Bauteilen in Gebäuden zu fördern. Als Kennedy von Madaster ist bauforumstahl e.V. jetzt Partner der Online-Plattform und gestaltet diesen Prozess aktiv mit.
„Die Zukunft muss so aussehen, dass wir Nachhaltigkeit über den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes denken. Die OnlinePlattform Madaster bildet diesen Weg transparent und digital von der Auswahl der Materialien bis zu Rückbau und Recycling eines Gebäudes ab. Materialwerte werden 1 : 1 gespiegelt, das Gebäude in seiner Gesamtheit erfasst. So wird der Einsatz von Baustahl mit seinen ökonomischen und ökologischen Aspekten noch attraktiver. Als Kennedy bei Madaster gestalten wir diesen Prozess aktiv mit, daher ist eine Partnerschaft für uns der logische Schritt in Richtung Klimaneutralität“, so Dr. Rolf Heddrich, Geschäftsführer und Sprecher bauforumstahl e.V.
Beim Klima-Festival 2022 sind wir natürlich dabei und freuen uns auf das persönliche Gespräch mit Ihnen.
6 Megawatt und mehr
Windräder im Südwesten werden immer leistungsfähiger
Der technologische Fortschritt bei Windenergieanlagen ist ungebrochen. Auch im Südwesten werden die Windräder immer leistungsstärker. Das zeigt eine Auswertung der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW). Im Jahr 2021 erreichten die in Baden-Württemberg neu errichteten Windenergieanlagen im Schnitt gut 4 Megawatt installierte Leistung. Zehn Jahre zuvor lag die Leistung mit 2,1 Megawatt bei nur gut der Hälfte. Inzwischen planen die Hersteller bereits Anlagen mit 6 Megawatt. Der Vorteil des Leistungsschubs: Die Anlagen werden künftig zwar größer sein, sie produzieren dadurch aber überproportional mehr grünen Strom. Auch die erzeugte Kilowattstunde ist günstiger.
Auch Kommunen profitieren von größeren Anlagen
Kommunen profitieren durch die größere Windstromausbeute zudem von deutlich höheren Gewerbeeinnahmen. „Insgesamt führen die Windenergieanlagen der nächsten Generation dazu, dass im Südwesten weniger zusätzliche Windräder nötig sein werden als beim aktuellen Stand der Technik erforderlich“, sagt Jörg Dürr-Pucher von der Plattform EE BW. Um dem Siegeszug der Technik auch wirklich zum Erfolg zu verhelfen, brauche es aber flexiblere Genehmigungsverfahren.
Im Jahr 2021 erreichten die in Baden-Württemberg errichteten 28 Windenergieanlagen im Schnitt gut 4 Megawatt installierte Leistung; der Rotordurchmesser lag bei rund 125 Metern, die Gesamthöhe bei 220 Metern. Zehn Jahre zuvor errichteten die Anlagen nur gut die Hälfte der Leistung: 2,1 Megawatt – bei einem Rotordurchmesser von rund 85 und einer Gesamthöhe von rund 175 Metern. Zur Erinnerung: Zur Jahrtausendwende war es sogar nur 1 Megawatt Leistung pro Windrad.
Die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg e.V. ist eine Dachorganisation der Verbände, Unternehmen und Forschungsinstitute aus der Erneuerbaren-Energien-Branche in Baden-Württemberg. Der Verein wurde im März 2019 gegründet und setzt sich für den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien und die sektorenübergreifende Umsetzung der Energiewende in BadenWürttemberg ein. Die Vereinszwecke der Plattform EE sind, die klimapolitische, industriepolitische und volkswirtschaftliche Bedeutung der Erneuerbaren noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, den Vorteil für Verbraucher, Unternehmen und Kommunen darzustellen sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien aktiv mitzugestalten.
www.erneuerbare-bw.de
Wachsende Größe, wachsende Stromerzeugung
Das Ende der Fahnenstange ist mit den Zahlen des Jahres 2021 noch nicht erreicht: Die Hersteller Enercon und Siemens Gamesa bringen bald Anlagen mit einer Leistung zwischen 5,6 und 6,6 Megawatt auf den Markt. „2030 erwarten Fachleute dann eine Steigerung auf rund 7 Megawatt, die aber auch noch deutlich übertroffen werden könnte“, so Dürr-Pucher. Der Nutzen der größeren Anlagen liegt auf der Hand: Sie erzeugen deutlich mehr erneuerbaren Strom. Die Steigerung der Windstromausbeute ist sogar überproportional. Ein Beispiel zeigt es anschaulich: Ersetzt ein Betreiber, wie im Schwarzwald geschehen, eine Anlage mit 1,5 Megawatt durch eine mit 4,2 Megawatt Leistung, steigt die Stromerzeugung nicht wie vermutet um den Faktor 2,8, sondern um den Faktor vier. Das macht die Erzeugung des Stroms deutlich günstiger, was sich auch auf den Strompreis für Industrie und Kunden auswirken kann. Für die Energiewende wäre das ein Segen. Aktuell drehen sich in Baden-Württemberg rund 780 Windenergieanlagen, bis 2030 soll sich die Zahl auf über 1.300 fast verdoppeln. Die Stromerzeugung würde sich von 3,4 Terawattstunden auf dann 12,3 Terawattstunden praktisch vervierfachen. Der Anteil am wachsenden Stromverbrauch steigt von aktuell rund 4,5 auf dann 14 Prozent, hat eine im Jahr 2021 veröffentlichte aktualisierte Studie der Plattform EE BW gezeigt.
Auch Kommunen profitieren – und Vögel
In den Himmel wachsende Windenergieanlagen kommen auch Vögeln zugute. Die drehenden Rotoren sind durch die höhere Nabenhöhe der Anlagen weniger gefährlich für Rotmilan und andere Vögel. Der Grund: Die Tiere fliegen tiefer, als die Anlage hoch ist.
Kommunen profitieren ebenfalls von der Entwicklung: Die Gewerbesteuereinnahmen einer 3-Megawatt-Anlage liegen je nach Ausgestaltung der Verträge und dem Windaufkommen zwischen 8.000 und 30.000 Euro pro Jahr. Da sich die Gewerbebesteuerung an den Gewinnen der Anlage orientiert, würde eine Anlage mit 6 Megawatt auf deutlich mehr Einnahmen für Städte und Gemeinden kommen. Diesen Betrag erhalten Kommunen zusätzlich zu den möglichen regulären Pachten für Wege, Kabel oder eigene Fundamentgrundstücke.
Getriebelose Windenergieanlagen mit 4,2 Megawatt installierter Leitung in Biederbach mit 160 Metern Nabenhöhe und einem Rotordurchmesser von 138 Metern. Die Gesamthöhe liegt bei 229 Metern. Foto] BWE / Sandra Majer
Weniger neue Windenergieanlagen nötig, aber auch flexiblere Genehmigungen
Die Leistungssteigerung hat eine weitere positive Folge. Die Anzahl der künftig neu zu errichtenden Anlagen wird sinken. Bliebe die technische Entwicklung bei 4 Megawatt Leistung stehen und würden alle Anlagen in Baden-Württemberg 2040 den Durchschnittswert der neuen Anlagen im Jahr 2022 aufweisen, bräuchte der Südwesten bis dahin insgesamt rund 3.350 Windenergieanlagen. Geht die technische Entwicklung wie prognostiziert weiter, sind im Jahr 2040, dem ersten Jahr der Klimaneutralität, nur insgesamt rund 2.230 Anlagen erforderlich. Sie würden dann 28 Prozent der Stromnachfrage decken.
Um den möglichen Erfolg sicherzustellen, sind zahlreiche Nachbesserungen des regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmens notwendig. Unverzichtbar für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor sind angepasste Rahmenbedingungen. Die Plattform EE BW schlägt daher eine praxisgerechte Ausgestaltung von Ausschreibungen und des Genehmigungs- und Planungsrechtes vor. So müssten feste Fristen definiert und eingehalten, Vorgänge digitalisiert und Artenschutzvorgaben vereinfacht sowie rechtssicher gestaltet werden. Bei Abwägungen solle zudem dem Klimaschutz mehr Gewicht zukommen.
www.erneuerbare-bw.de
NATÜRLICH NACHHALTIG
Das Pfleiderer Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Wir sind stolz darauf, dass für unsere Produkte schon lange kein Baum mehr gezielt gefällt wird. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt: Mit einer Nachhaltigkeitsstrategie, die unser Handeln konsequent zukunftssicher ausrichtet. Vom Ausbau der Kreislaufwirtschaft über Strategien zur Senkung von CO2-Emissionen bis zum Bekenntnis zu Transparenz und sozialer, werteorientierter Unternehmensführung.
Lernen Sie unser ESG Framework näher kennen: pfleiderer.com/nachhaltigkeit MAKE YOUR VISIONS WORK.
Ressourcenschonender Beton
Anlage der Firma neustark zur beschleunigten Karbonatisierung
Klimaverträglicherer und ressourcenschonender Beton erstmals im Praxistest
Projekt der Senatsumweltverwaltung Berlin mit Baufirmen und ifeu-Institut
Um die hohen Treibhausgas-Emissionen und Ressourcenverbräuche im Bausektor zu reduzieren, setzt das Land Berlin auf den Einsatz von nachhaltigen Baustoffen sowie auf zirkuläres Bauen im Hochbau. Ressourcenschonender Beton ist dabei ein Baustoff, für den der Einsatz von Rohstoffen aus dem Materialkreislauf (Recycling-Gesteinskörnung) sowohl normativ geregelt als auch bereits marktreif erprobt ist – er wird bereits erfolgreich in Berlin eingesetzt. Zahlreiche Pilotprojekte konnten wichtige Marktimpulse setzen, die mittlerweile bei Transportbetonwerken in Berlin zu einer Aufnahme von ressourcenschonendem Beton ins Standardportfolio führten.
Entleerung der Container mit karbonatisierter RC-Gesteinskörnung
Spezialbehandelter Recyclingbeton kommt bei Wohnungsbauprojekt zum Einsatz
Staatssekretärin Dr. Silke Karcher: „Zirkuläres Bauen bedeutet, nachhaltige Baustoffe einzusetzen, die wiederverwendbar oder recyclingfähig sind. Ressourcenschonender und klimaverträglicher Beton ist ein solcher Baustoff. Das Land Berlin geht die notwendige Ressourcen- und Klimaschutzwende im Bausektor aktiv an, um eine vorbildhaft zirkuläre Bauweise in unserer Stadt zu etablieren. Dadurch können große Mengen Treibhausgasemissionen vermieden werden.“
Die Firma neustark hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, das durch die sogenannte beschleunigte Karbonatisierung CO2 in RC-Gesteinskörnung speichert. Damit kann die Klimabilanz von ressourcenschonendem Beton weiter verbessert werden. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) hat daher gemeinsam mit den Unternehmen Heim Recycling, neustark, Berger Beton und dem ifeu Heidelberg das Projekt „CORE (CO2-REduzierter Beton)“ initiiert, in dem das neustark-Verfahren im Raum Berlin pilotiert wird. Im Rahmen dieses Projekts ist es gelungen, für eine in Berlin karbonatisierte RCGesteinskörnung eine Zertifizierung und Zulassung als Zuschlag für Transportbeton zu erhalten. Mit ihrem Einsatz kann die Klimawirk-
samkeit von ressourcenschonendem Beton um bis zu 20 Prozent gesenkt werden: Bei flächendeckendem Einsatz könnten in Berlin so insgesamt rund 90.000 Tonnen an schädlichen Treibhausgasen pro Jahr eingespart werden.
Dieser CO2-reduzierte, ressourcenschonende Beton soll nun – unter Einhaltung aller einschlägigen Normen – im Herbst erstmals in einem Bauabschnitt der Quartiersentwicklung Friedenauer Höhe in Tempelhof-Schöneberg, ein Joint Venture der OFB Projektentwicklung und der Instone Real Estate, zum Einsatz kommen. Damit soll der Nachweis erbracht werden, dass das CORE-Verfahren den Praxistest besteht und Umweltentlastungen auch im kommerziellen Betrieb zu erzielen sind.
www.berlin.de/sen/uvk/
Weitergehende Information zu diesem Pilotprojekt: https://tinyurl.com/yckn5zeh
MVeffizient-Stammtisch zeigt Möglichkeiten zur Wasserstoffnutzung im Gewerbe. Foto] malp – stock.adobe.com
Wasserstoff – Erdgasersatz oder Speichermedium
Nutzungsmöglichkeiten für Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern
Mit Wasserstoff lässt sich Strom aus Sonne und Wind speichern und transportieren und bietet so Flexibilität in der Energieversorgung. Aus erneuerbaren Energien gewonnen, kann er als sauberer Energieträger für viele energieintensive Prozesse und Transportdienstleistungen genutzt werden und so fossile Brennstoffe in Industrie und Gewerbe ersetzen. Wie Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern grünen Wasserstoff erzeugen und nutzen können, zeigte auch der MVeffizient-Online-Stammtisch der Landesenergie- und Klimaschutzagentur MV (LEKA MV) Anfang Mai dieses Jahres.
Aktuell gibt es wenige Betriebe, die grünen Wasserstoff selbst erzeugen können und diesen für ihre Energieversorgung nutzen. Für die Herstellung ist ein Elektrolyseur nötig und natürlich auch Sonnen- oder Windenergie. Dazu kommt ein Wirkungsgrad von circa 70 Prozent, das heißt 30 Prozent der eingesetzten Energie gehen bei der Umwandlung in Wasserstoff derzeit noch verloren. Aber es gibt auch neue Entwicklungen: Zum Beispiel hat die Salzgitter AG gerade gezeigt, dass mit einem Hochtemperaturelektrolyseur, der die Abwärme aus der Stahlproduktion nutzt, Wirkungsgrade von 84 Prozent erreicht werden können. „Wir brauchen Wasserstoff zukünftig zur langfristigen Speicherung erneuerbarer
Energie und auch um fossile Energien in Prozessen und Anlagen zu ersetzen“, so Arne Rakel, Technischer Berater der LEKA MV. Wie Unternehmen grünen Wasserstoff schon heute erzeugen und einsetzen können und wie teuer das ist, zeigte Rakel beim MVeffizient-Stammtisch. Dabei ging er auf die technischen Grundlagen der Wasserstofferzeugung ein und zeigte auf, welche Fördermittel es aktuell für Gewerbetreibende gibt.
Als Referent war Steven Ulbricht, Leiter Projektentwicklung bei der APEX Energy Teterow GmbH, dabei und präsentierte Lösungen für eine dezentrale Versorgung mit grünem Wasserstoff für Unternehmen. Die APEX Group mit Hauptsitz in Rostock-
Laage entwickelt und realisiert kompakte Energiespeicher und intelligente Anlagensteuerungen mit Schwerpunkt auf gewerblichen Wasserstoff kraftwerkslösungen.
Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) Die LEKA MV mit Standorten in Stralsund, Schwerin und Neustrelitz wurde 2016 gegründet, um die Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern voranzutreiben. Damit Strom und Wärme künftig größtenteils aus erneuerbaren Energien bezogen und der Ausstoß von Treibhausgasen auf ein Minimum reduziert werden, zeigt LEKA MV wie öffentliche Einrichtungen, Unternehmen sowie Privatpersonen achtsam mit Ressourcen umgehen können.
Mehrfamilienhaus in Graf
Gert Walden
Architektur mit Klimab onus
Mehrfamilienhaus 2226 Graf – Premiere im Wohnbau
Das Gebäude in Dornbirn (Vorarlberg) bedeutet eine Premiere: Erstmals wurde nach den Grundsätzen des Energie-Konzepts 2226 von Baumschlager Eberle Architekten ein Wohnhaus errichtet. Es kommt maßgeblich ohne Geräte für Heizung, Kühlung und Lüftung aus, allerdings mussten Baumschlager Eberle Architekten besondere Faktoren berücksichtigen. Dieser Typus unterscheidet sich von den bisherigen 2226-Häusern mit vorwiegend Misch- und Büronutzung. Wohnbauten erhalten nutzungsbedingt einen niedrigeren Energieeintrag. Menschen strahlen ständig rund 80 kW auf ihre Umgebung ab. Daher wurde ergänzend zum thermischen Speicher des Baukörpers auf dem Dach des 2226 Graf eine Photovoltaikanlage installiert. Sie dient der Warmwasseraufbereitung und Gebäudetemperierung, während Infrarotpaneele bei Bedarf zusätzliche Wärme in die Wohnungen bringen können. Somit verfügt diese Anlage über eine Art ökologische Rückversicherung.
Komfortzone
Geld sparen, komfortabel wohnen und die Umwelt schützen – diese traditionell widersprüchlichen Vorgaben wurden im 2226 Graf gelöst. Im Mehrfamilienhaus, benannt nach dem Baukonzept 2226 und dem Eigentümer, mit seinen acht 3-Zimmer-Wohnungen werden im Jahresmittel die namensgebenden Wohlfühltemperaturen zwischen 22 und 26 Grad Celsius eingehalten.
Die Voraussetzungen für den wirtschaftlich relevanten Verzicht auf Betriebsenergie und Wartungskosten sind die Baukonfiguration sowie die effiziente Steuerung der Energieströme in der Anlage mittels des 2226 Operating Systems. Für die notwendige Wärme sorgen die Bewohner:innen mit ihrer Körperwärme und den üblichen Geräten im Haushalt. Das 2226 Operating System steuert Wärmehaushalt, Feuchtigkeit und CO2-Gehalt der Innenraumluft über automatisierte Lüftungsflügel.
Wohlfühltemperaturen allein machen noch kein optimiertes Raumklima aus. Weitere Faktoren spielen eine Rolle: Die Wärme der Innenwände ist ähnlich der Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit bewegt sich zwischen erstrebenswerten 40 und 60 Prozent. Das Resultat zeigt sich in einem spürbaren Wohnkomfort, der aus natürlichen Ressourcen gewonnen wird und kostengünstig ist. Selbstverständlich wird die Umweltbelastung durch den geringeren Energieaufwand zurückgefahren.
Baumschlager Eberle Lustenau GmbH
Lustenau, Österreich office@be-lustenau.com www.baumschlager-eberle.com
Die Plastizität des Hauses lebt vom Licht.
Mehrfamilienhaus Dornbirn: Geld sparen, komfortabel wohnen und die Umwelt schützen
Einfache Bauweise
In Summe ist in Dornbirn ein Mehrfamilienhaus entstanden, das sich durch eine ressourcenschonende, einfache Bauweise auszeichnet. Der technische Aufwand wird bewusst reduziert, um die Langlebigkeit und damit die Nachhaltigkeit des Gebäudes deutlich zu steigern. Wo die Bauweise an ihre traditionellen Grenzen stößt, greift zeitgemäße Software ein, um den Wohnkomfort zu erhöhen. Smarttech ersetzt Hightech, um aus wartungsintensiven Wohn-
Architektur
In Dornbirn steht ein Wohnhaus mit stark plastischen Qualitäten. Es steht konkret wie auch bildlich betrachtet am Ort, lebt vom Dialog zwischen Öffnung und Geschlossenheit. Die Plastizität des Hauses lebt vom Licht, der gewählten Geometrie und dem sinnlich präsenten Material des Gebauten.
Mit seiner Ausrichtung nach Westen hin und der Hanglage am Eschbühel wird das 2226 Graf vom Licht begünstigt. Auf die Biegung des Grundstückes antwortet die Geometrie mit einer Staffelung des Baukörpers, die ohne besondere Gestik das Eindeu-
Das Gebäude zeichnet sich durch eine ressourcenschonende, einfache Bauweise aus. Fotos] René
maschinen atmosphärisch angenehme Häuser für Menschen zu errichten. Mit dem Konzept 2226 haben Baumschlager Eberle Architekten die Notwendigkeiten der Bauweise auf ihre Haltung zur Architektur optimal abgestimmt. Ebenso wie die möglichst einfache, ressourcenschonende Errichtung von Gebäuden im Mittelpunkt der Arbeit steht, ist es der Umgang mit den elementaren Möglichkeiten der Architektur.
tige der Zeilenform relativiert. Städtebaulich bieten Volumen und Geometrie einen Dialog mit den Einfamilienhäusern am Hang und den darunterliegenden Wohnsiedlungen an. Die Architektur korrespondiert mit dem Gebäudekonzept, beide sind im Aufwand stark reduziert, bringen ästhetische wie energetische Nachhaltigkeit über alle Moden hinweg und sind auf die Bedürfnisse der Bewohner:innen abgestimmt.
Architekturobjekt auf www.heinze.de
Dürr
Choreografien aus Präzision und Eleganz
SUPERPLAN ZERO aus Stahl-Emaille verbindet die Kraft des Stahls mit der Schönheit der Glasoberfläche in einem Duschboden. Edel und voller
Anmut fügt er sich in die Gesamtkomposition des Raumes ein.
PHOTOGRAPHER Bryan Adams
KALDEWEI DUSCHBODEN SUPERPLAN ZERO
DANCER ARIELLE MARTIN
Eine erfolgreiche Metamorphose
Revitalisiert und nachhaltig saniert: 40 Jahre altes Einkaufszentrum erhielt zweites Leben
Das Räbgass Center in Basel steht exemplarisch für die Entwicklung vieler in den 80er-Jahren erbauten Einkaufszentren. Nach florierenden Jahren verlor das Center durch die Abwanderung eines wichtigen Ankermieters und aufgrund der Lage an Attraktivität und Glanz. Dank erfolgreicher Revitalisierung der Retailflächen, eines mit neuen hochwertigen Wohnungen ausgebauten Dachgeschosses und einer nachhaltigen Gebäudesanierung verlieh Mint Architecture der Immobilie ein Second Life.
Das im Herzen des Stadtteils Kleinbasel gelegene Einkaufszentrum beherbergte bis Mitte der 90er-Jahre das Warenhaus Jelmoli. Nach dessen Auszug und aufgrund der Lage nahe dem Claraplatz, der bis vor ein paar Jahren mit Imageproblemen zu kämpfen hatte, verlor das Zentrum für Mieterinnen und Mieter an Attraktivität und vermochte auch architektonisch und baulich den geforderten Standards nicht mehr gerecht zu werden. Als sich 2017 schließlich eine der großen Detailhandelsketten als neue Mieterin für das Räbgass entschied, kam der Prozess einer grundlegenden Revitalisierung und Sanierung in Gang. Die Besitzerin der Immobilie beauftragte Mint Architecture mit der Sanierung des Einkaufszentrums mit dem Ziel, den Leerstand zu beheben und die Retailfläche neu zu nutzen.
Vom Einkaufszentrum zur Mixed-Use-Immobilie
Als Architekturbüro mit Expertise in der Revitalisierung kommerziell genutzter Bestandsimmobilien und Retailflächen befassten sich die Spezialisten und Architekten in einer umfassenden Analyse sowohl mit der Nutzung als auch mit einer nachhaltigen Sanierung der Immobilie inklusive des dreigeschossigen Parkhauses. Mit Blick auf eine ökonomische und ökologische Aufwertung empfohlen sie eine Mischnutzung, einhergehend mit einer Totalsanierung der veralteten Gebäudetechnik sowie der ursprünglichen Fassade aus Waschbeton. Während im Einkaufszentrum mit neuer Aufteilung und baulichen Eingriffen die Retailflächen aufgewertet und die Mall modernisiert wurden, sollte das Gebäude durch die Nutzung des Dachgeschosses zu einer Mixed-Use-Immobilie weiterentwickelt werden. In dem bisher nur als Lüftungszentrale und Lager genutzten über 850 Quadratmeter großen Hohlraum sollten moderne Loftwohnungen entstehen.
Neue Großzügigkeit und Übersicht
Sanierte Fassade aus Waschbeton
Revitalisierung des Einkaufszentrums
Mit der Neuauslegung der Fläche erhielten die drei Hauptmieter des Räbgass Einkaufszentrums auf den drei Retailetagen großzügige Verkaufsflächen. Sie umsäumen die komplett sanierte Mall, die durch die Versetzung des Eingangs und der Rolltreppe sowie durch den Einsatz von Glas und zusätzlichen Fensterfronten ein großzügiges und helles Ambiente erhielt. Dazu tragen auch die neue leistungsstarke LED-Beleuchtung, eine durchgängige Signaletik und eine schlichte, zeitlose Materialisierung bei. Das in die Jahre gekommene Einkaufszentrum erhielt durch die Revitalisierung harmonische Raumverhältnisse mit guter Sichtbarkeit der Mieterinnen und Mieter sowie einfachen Zugängen zu den Geschäften. Dank der Auffrischung der Fassade und neuen Brand Designs lädt das Einkaufszentrum innen wie außen zu einem Besuch ein.
Schaffung
von neuem, attraktivem Wohnraum
Dieser Wertigkeit gerecht werden auch die von den Architekten entworfenen Loftwohnungen im Dachgeschoss. Während fünf der sechs unterschiedlich großen Wohnungen durchgängig offen mit je einem Patio und Terrasse gestaltet sind, verfügt die größte zusätzlich über ein abgeschlossenes Schlafzimmer und eine großzügige Dachterrasse mit Abendsonne. Es entstanden attraktive Wohnräume, die durch einen separaten Lift zugänglich gemacht wurden und mit hohen Räumen sowie schlichten und hochwertigen Materialien bestechen. So wird die loftige Kühlheit des Raumes durch ein warmes Eichenparkett leicht durchbrochen. Silbern gestrichene und die Technik freilegende Betondecken sowie Patio- und Terrassenplatten aus Beton verleihen den Wohnungen Großstadt-Flair. Dazu trägt auch die puristische Linienführung bei, die sich beispielsweise in den dezent dunkelblauen Küchenelementen wie auch den schnurgeraden Leuchtschienen widerspiegelt. Großzügige Bäder und Gästetoiletten, gänzlich in grauem Stein und schwarz gehalten, runden die Innenarchitektur der Wohnungen ab.
Neueste Energiestandards, Solarpark und Biodiversität
So nachhaltig ist das neue Räbgass Center
Das Einkaufszentrum, das dreigeschossige Parkhaus und die Wohnetage des Räbgass Centers entsprechen – außer der Fassade – den jüngsten Minergiestandards. Das Gebäude wurde gleichsam auf das Grundgerippe heruntergestrippt und nach den neuesten Standards wiedererbaut, was mitunter die Wärmedämmung, die Luftdichtheit, Photovoltaik, Belüftungssysteme und Beleuchtungsanlagen mit LED beinhaltet. Auf dem Dach ist neu ein Solarpark installiert. Die Flachdachanlage mit Ausrichtung Ost-West produziert 94,52 kWp, die Indachanlage des nach Süden ausgerichteten Schrägdachs 29,65 kWp. Der durch den Solarpark erzeugte Strom deckt einen Großteil des Haustechnikbedarfs (Kühlung und Lüftung) des Einkaufszentrums ab.
Auch der Biodiversität wird entsprechend den Auflagen der Stadt Basel Rechnung getragen. Die Maßnahmen umfassen die Teilbegrünung des Daches, für welche ein spezifisches, auf
die Region abgestimmtes Substrat verwendet wurde. Außerdem wurden auf dem Dach inklusive des Solarparks partiell unterschiedlich hohe Substratbereiche aufgeschüttet und Hügel aus Astwerk angelegt, um den Bodentieren Rückzugsorte zu bieten und die Standortvielfalt zu fördern. Der Entscheid der Eigentümerin, die in den 1980er-Jahren erstellte Waschbetonfassade zu erhalten, verhinderte die Freisetzung der darin eingeschlossenen grauen Energie.
Generell zeigt sich die Nachhaltigkeit im vorliegenden Projekt darin, dass im Bestand gebaut und auf einen Ersatzbau verzichtet wurde. Die Sanierung und die großräumigen Entwicklungsmaßnahmen verhalfen einer End-of-Life-Immobilie zu einem zweiten Leben. Sämtliche Retailflächen und Wohnungen wurden kurz nach der Fertigstellung vermietet und tragen zu einer höheren Frequenz des im Aufschwung begriffenen Kleinbasler Claraquartiers bei.
#smartertogether
Die Zukunft der Elektrifizierung
Mission to Zero_
Die Welt, in der wir leben, befindet sich in einem rasanten Wandel. Von der Industrialisierung über die Urbanisierung bis hin zur Digitalisierung – die Umweltbelastung steigt und wir müssen uns fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben, arbeiten und wohnen? Bei ABB setzen wir auf eine Zukunft der sicheren, intelligenten und nachhaltigen Elektrifizierung. Von der Industrie über die Infrastruktur bis hin zum Transport. Wir freuen uns, unsere „Mission to Zero“ vorzustellen. Jetzt erleben auf busch-jaeger.de
Second Life für eine kommerziell genutzte Liegenschaft
Mint Architecture sanierte die Bestandesimmobilie bis auf die Fassade nach modernsten Nachhaltigkeits- und Minergiestandards, baute im Zuge des Dachausbaus einen Solarpark und berücksichtigte die von der Stadt geforderten Bestimmungen zur Erhöhung der Biodiversität (vgl. Box zur Nachhaltigkeit).
Die besonderen Herausforderungen, vor denen die Architekten bei den Bauarbeiten standen, zeigte sich unter anderem darin, dass das Einkaufszentrum im laufenden Betrieb modernisiert wurde und für die Erstellung der Wohnungen vorab eine gewaltige Menge Beton aus dem früheren Mansardendach herausgeschnitten werden musste.
Die nachhaltige Sanierung des Räbgass Centers und die erfolgreiche Revitalisierung durch Mischnutzung haben dem über 40-jährigen Bau ein zweites Leben eingehaucht. Die baulichen Eingriffe, allen voran die Entwicklung von neuem Wohnraum, sorgen für einen stimulierenden Mietermix, werten die Gebäudequalität auf und erhöhen die Frequenz von Einkaufszentrum und Parkhaus. Die durch die Loftwohnungen zusätzlich bewirtschaftete Fläche steigert den Wert und die Qualität der Immobilie und bietet in einem wiederbelebten Quartier neuen attraktiven Wohnraum, der in kürzester Zeit vermietet werden konnte.
Mint Architecture zeichnete für alle Phasen in diesem zeitlich anspruchsvollen Sanierungs-, Revitalisierungs- und Entwicklungsprojekt verantwortlich. Das Architekturbüro analysierte, entwarf und realisierte das Gesamtprojekt und übernahm als Generalplaner die Bauleitung, inklusive Termin-, Kosten- und Ausführungsplanung.
Und wieder begab sich Sir David Frederick Attenborough auf die Pirsch. Diesmal im Fokus seiner Kamera: Die Pflanzen dieser Erde. Ihre Überlebensstrategien in verschiedenen Klimazonen, die Wechselwirkungen mit der Tierwelt und wie die Menschen von ihnen abhängen.
In dem neuen Bildband „Unser grüner Planet“ (Frederking & Thaler Verlag) enthüllt er nun, dass Pflanzen genauso aggressiv, konkurrenzfähig und spektakulär sind wie Tiere. Und zeigt in faszinierenden Nahaufnahmen, wie Pflanzen ihre Wirtspflanze rücksichtslos verschlingen, aber auch wie sie tiefe und komplexe Beziehungen mit anderen Arten eingehen. Obwohl Pflanzen zweifelsohne die Stars der Show sind, wird auch ein neues Augenmerk auf die Tiere gerichtet, die mit ihnen interagieren. Der Band erschien Ende Mai, parallel zur Ausstrahlung der BBC-Dokumentation in der ZDF-Reihe Terra X.
Wir sind die mit den Schaltern. Aber auch so viel mehr. In einer Welt zwischen An und Aus sind wir Vielfalt in Funktion und Design. Das klassische Schalten wird zum intuitiven Erlebnis, ob von zu Hause oder überall aus mit dem Smartphone per App. So können wir Wohlgefühl und Herzklopfen nicht nur smart steuern, sondern auch
Schalten. Fühlen.
Mehr erleben.
Gira Touchdimmer: berührt zwischen hell und dunkel.
Bürogebäude in Hannover
Gerundete Ecken beim Lister Dreieck
Unweit des Hauptbahnhofs Hannover erhebt sich mit dem neuen Bürogebäude der Deutschen Bahn ein auffälliger Klinkerbau. Foto] HASCHER JEHLE Architektur/Svenja Bockhop
Querschnitt Zeichnung] HASCHER JEHLE Architektur
Bürogebäude in Hannover mit DGNB-Zertifizierung
In direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof Hannover auf dem Areal des ehemaligen Zentralen Omnibus-Bahnhofs (ZOB) erhebt sich mit dem neuen Bürogebäude der Deutschen Bahn (DB) ein auffälliger Klinkerbau. Das achtgeschossige Lister Dreieck, errichtet nach Plänen des Berliner Architekturbüros Hascher Jehle Architektur, fällt nicht nur durch seinen dreieckigen Grundriss und die sanft abgerundeten Ecken, sondern auch durch die rotnuancierte Fassade mit aufstrebenden Lisenen vor großzügigen Glasflächen auf. Im Inneren bietet es variable Arbeitsplätze und ein abgeschirmtes, ebenso weites wie lichtes Atrium.
Städtebauliche Einbindung
Die dreieckige Grundstücksform war eine planerische Herausforderung, der die Architekturschaffenden von Hascher Jehle mit einer Blockrandbebauung und zurückgestaffelten Obergeschossen begegneten. Rückseitig des Hauptbahnhofs, zwischen dem neuen ZOB, dem auffälligen alten Fernsehturm (heute VW-Tower), einer Fußgängerzone, der Lister Meile und einer Hauptverkehrsstraße gelegen, ist der Neubau bestmöglich auf dem Gelände und städtebaulich platziert und wirkt trotz seiner Größe und Höhe durch die Formgebung nicht wuchtig, sondern ragt schlank empor. Denn zur Fußgängerzone beginnt die Rückstaffelung bereits in der zweiten Etage, um Offenheit und Weite zu schaffen. Auch wird durch die niedrige Gebäudekante und die gerundeten Ecken Abstand zum Solitär Fernsehturm gewahrt.
Flexibles Arbeiten
Der Neubau vereint die bisher dezentralen DB-Standorte in Hannover unter einem Dach und bietet Büroarbeitsplätze für rund 950 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie im Erdgeschoss Konferenz- und Schulungsbereiche und eine Kantine. In den sechs oberen Etagen sind jeweils die Büroräume angeordnet, während das oberste Geschoss Technikräume beherbergt. Der zentrale Innenbereich wird durch eine leichte ETFE-Kissenkonstruktion überspannt, die ein helles, luftiges und großzügiges Atrium schafft – abgeschottet von der verkehrsumtosten Lage in Hannover. Diese weitläufige Halle unter der Membran dient allen Funktionsbereichen als Erschließung und als Foyer, sodass dieser Bereich vielfältige Möglichkeiten der Begegnung und Kommunikation bietet. Vielfältige und variable Nutzungsmöglichkeiten waren auch bei der Gestaltung der gesamten Bürostruktur wichtig. Das verantwortliche Duisburger Innenarchitekturbüro aib gestaltete auf Grundlage des DB-Programms flex@work eine Organisation der Büroflächen mit einem Raumangebot, das agile Arbeitsweisen ermöglicht und fördert. Beispielsweise können die Mitarbeitenden durch Desksharing örtlich und zeitlich flexibel an wechselnden Plätzen im Gebäude oder auch außerhalb arbeiten; für spezielle Nutzungen stehen unterschiedlich ausgestattete Raummodule zur Verfügung.
Das Gesamtkonzept des
wurde 2020 von der DGNB mit dem Zertifikat in Platin ausgezeichnet. Foto] Wienerberger/Jens Krüger
Gebäudes
Die Fassade als Spiegel der Funktion
Die Gliederung des achtgeschossigen Gebäudes in Sockelbereich, Hauptbaukörper und oberen Abschluss spiegelt sich in der Fassade wider. Die ruhige Großform wird durch die plastische Gestaltung der dunkelroten Klinkerfassade mit großzügigen transparenten Lochfenstern und markanten Lisenen gegliedert – diese bildet die unterschiedlichen zuvor beschriebenen Funktionszonen des Hauses ab. Im Sockelbereich stehen die Pfeiler in einem Raster von 6,75 Metern und ermöglichen damit für die halb öffentlichen Funktionen wie Empfang, Konferenz, Schulung, Café und Kantine eine großzügige Transparenz zum Außenraum.
Der darüberliegende Hauptteil mit den Bürobereichen zeichnet sich in einem Raster von 1,35 Metern durch die plastischen und kraftvollen Lisenen ab. Der obere Abschluss des Gebäudes, der die Technikbereiche aufnimmt, wird wiederum durch zurückhaltende Lisenen im Halbraster von 0,675 Metern geprägt. Die Staffelung des Gebäudes erfolgt also nicht nur in der Kubatur, sondern gemäß dem ganzheitlichen gestalterischen Ansatz auch in der sich nach oben verdichtenden Struktur der Fassade.
Klinkerlisenen aus Wasserstrichziegeln
Diese Baukörpermodellierung unterstreicht der eingesetzte Wasserstrichziegel in Rot-Orange mit Anthrazit-Gelb-Schattierungen durch seine unterschiedlichen Farbakzentuierungen, die die Plastizität der Mauerblenden hervorheben. Für die 9.000 Quadratmeter große Klinkerfassade wurden über 430.000 Vormauerziegel im Normalformat (NF) verarbeitet. Außer den Klinkerlisenen der Obergeschosse kommen konvex gewölbte, horizontale Sturzübermauerungen sowie vorgefertigte Ziegelverblendfertigteile mit einem tragenden, statisch definierten Stahlbetonkern zum Einsatz.
Bautafel:
Architektur: HASCHER JEHLE Architektur, Berlin
Projektbeteiligte: aib, Duisburg (Innenarchitektur); Kölbl Kruse / KK 7, Essen (Projektentwicklung); Hochtief Infrastructure Building, Hannover, Berlin (Generalunternehmen); Wienerberger, Hannover (Terca Wasserstrichziegel Naran); Christian Kemper für Hochtief Infrastructure Building (DGNB Auditor)
Bauherr/in: Deutsche Bahn AG
Fertigstellung: 2019
Standort: Rundestraße 11, 30161 Hannover
Zertifiziert nachhaltiger Bauprozess
Das Gesamtkonzept des Gebäudes wurde 2020 von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Zertifikat in Platin ausgezeichnet. Das Lister Dreieck hat sowohl in der ökonomischen, ökologischen, funktionalen, technischen als auch bei der Prozessqualität sehr gut abgeschnitten. Bei der umweltverträglichen Materialgewinnung erzielte das Projekt einen Höchstwert. Während des Bauprozesses wurde unter anderem die Umweltfreundlichkeit des Materialeinsatzes ständig überprüft und sichergestellt. Auch bei dem Thema Drittverwendbarkeit konnte der Neubau mit flexiblen Grundrissen punkten.
www.baunetzwissen.de
Der Neubau fällt nicht nur durch die sanft abgerundeten Ecken, sondern auch durch die Klinkerfassade mit aufstrebenden Lisenen vor großzügigen Glasflächen auf.
Überspannt von einem Folienkissendach, bieten Atrium und Foyer eine lichtdurchflutete Halle für vielfältige Nutzungen.
Fotos] HASCHER JEHLE Architektur/Svenja Bockhop
Grüne Räume für die Stadt
Tragender Stahlbau kombiniert mit Seilen und Netzen (als Flächentragwerk).
Begrünte Rankstrukturen eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten für den städtischen Raum. Die Aktualität zu diesen Lösungen wächst in vielen urbanen Bereichen. Wir beraten Sie gern, wenn es darum geht, den Folgen des Klimawandels zu begegnen und neue Lebensqualität zu schaffen.
Kommunikative Verbindung zweier Gebäudeflügel bei einem Büroneubau mit großem Atrium-Lichtband
Das UK Hydrographic Office in Taunton (UK) ist eine dem britischen Verteidigungsministerium unterstellte Behörde für Nautik, Seefahrt und Hydrografie.
Als Teil eines innovativen Belichtungs- und Belüftungskonzepts für den Neubau des UK Hydrographic Office im englischen Taunton installierten BAM Construction und AHR Architects 200 Velux Modular Skylights auf dem Dach des Atriums. Die vorgefertigten Elemente in Modulbauweise reduzierten den Montageaufwand erheblich. Durch natürliches Tageslicht und effektive Belüftung schaffen sie in Verbindung mit der eleganten Optik der schmalen Profile ein ebenso angenehmes wie produktives Arbeitsklima.
In Taunton ist Tageslicht eine wertvolle Ressource. Der Ort im Südwesten Englands zählt zwar nicht so wenige Sonnenstunden wie der Norden der Insel, verzeichnet aber das ganze Jahr über ergiebige Niederschläge. Zwei Aspekte, die BAM Construction und AHR Architects beim Neubau für das UK Hydrographic Office berücksichtigen mussten. Dabei handelt es sich um eine dem britischen Verteidigungsministerium unterstellte Behörde für Nautik, Seefahrt und Hydrografie. Das Projekt umfasste nicht nur den Bau von 11.000 Quadratmeter Bürofläche, sondern auch ein großzügig be-
messenes Atrium als kommunikativen Treffpunkt für die Mitarbeiter. Umgeben von gekrümmten Holzverblendungen, die sinnbildlich die Strömungen und Wellen des Meeres aufgreifen, können die Mitarbeiter dort zusammenarbeiten, sich austauschen oder auch einfach nur entspannen. Als wichtige Kriterien für die Aufenthaltsqualität bekamen die Belüftung und Belichtung deshalb eine hohe Priorität bei der Gestaltung: Das Tageslicht soll die Motivation der Mitarbeiter positiv beeinflussen und das im doppelten Wortsinn bessere Arbeitsklima letztlich auch die Produktivität steigern.
Der Neubau des UK Hydrographic Office im englischen Taunton wurde von AHR Architects geplant.
„Von Anfang an war klar, dass das Einbringen von natürlichem Licht eine der wichtigsten Designvorgaben war, und so mussten wir uns überlegen, wie wir dieses Licht effektiv über das zentrale Atrium in das Gebäude leiten können“, erklärt Dermot Parkinson, Projektmanager bei BAM Construction. Die Lösung dafür fanden sie im Velux Commercial Portfolio. „In Abstimmung mit AHR Architects entschieden wir uns für das Velux Modular Skylights System, da es am besten in der Lage war, natürliches Tageslicht zu liefern und gleichzeitig die für das Gebäudemanagementsystem erforderliche natürliche Belüftung zu gewährleisten.“ Darüber hinaus muss es – Stichwort Niederschlag – Undichtigkeiten ausschließen können. „Letztlich ist der wichtigste Aspekt von Produkten wie diesen, ihre Fähigkeit, das Regenwetter unter allen Umständen draußen zu halten, besonders in stark exponierten Bereichen. Velux konnte diese Eigenschaften anhand von Tests und Dokumentationen für ihre Oberlichter belegen und uns die nötige Sicherheit geben, dass sie das Wetter abhalten würden“, unterstreicht Parkinson.
Das Einbringen von natürlichem Licht war eine der wichtigsten Designvorgaben.
Um die gewünschte helle und einladende Atomsphäre zu erzeugen, ordneten BAM Construction und die Architekten 200 Modular Skylights symmetrisch auf dem Dach des Atriums an.
Tageslicht, Belüftung und Lärm regulieren
Um die gewünschte helle und einladende Atomsphäre zu erzeugen, ordneten BAM Construction und die Architekten 200 Modular Skylights symmetrisch auf dem Dach des Atriums an. Im Inneren werden sie von Holzlamellen ergänzt, die eine Art Kassettendecke bilden. Die Lamellen verhindern zum einen Blendeffekte durch zu viel direkte Sonneneinstrahlung in die an das Atrium angrenzenden Büroräume, zum anderen sorgen sie für ein über den ganzen Tag hinweg gleichmäßiges Belichtungsniveau. Weil die Lamellen und die im Atrium verbauten Holzelemente zudem den Schall absorbieren, reduziert die Konstruktion auch das Geräuschniveau. So gelang es den Architekten, mit dem zentral zwischen zwei Büroflügeln angeordneten Atrium einen belebten Hauptraum zwischen den Büros zu schaffen, ohne dass sich von dort aus Lärm verbreitet. Die Belüftung integrierten AHR Architects ebenfalls intelligent in das Konzept. In das Atrium strömt frische Luft durch die Seiten der Gebäudeflügel in das Gebäude. Die verbrauchte Luft steigt nach oben Richtung Dach, wo sie durch einige geöffnete Velux Modular Skylights entweichen kann. Die Architekten wählten für das Dach bewusst eine höhere Anzahl von Modulen, die sich öffnen lassen. Ihr Kalkül: Sollten die Temperaturen im Zuge des Klimawandels weiter steigen, lässt sich die Belüftungskapazität auf diesem Weg problemlos erhöhen. Da sich die zu öffnenden und feststehenden Tageslichtmodule optisch nicht unterscheiden, ist trotzdem ein harmonisches Erscheinungsbild des Atriumdachs gewährleistet.
Zeiträume
Modular, multifunktional, perfekt durchdacht
1/2 m
Full Service –von der Planung bis zur Montage vor Ort
London, UK
london@ahr.co.uk
www.ahr.co.uk/
Für die Aufenthaltsqualität bekamen Belüftung und Belichtung eine hohe Priorität bei der Gestaltung. Fotos] Velux/AHR Architects
Modularität und Vorfertigung beschleunigen die Installation
Schon vor der Fertigstellung des Behördenneubaus konnten die Velux Modular Skylights ihre spezifischen Vorteile ausspielen. Durch den modularen Aufbau und die Anlieferung in bereits vorgefertigtem Zustand ließen sich die 200 Module in der Ausführung als 19 Atrium-Lichtbänder vom englischen Velux Spezialisten Daylight Solutions innerhalb von nur fünf Tagen montieren. „Es ist ein sehr einfaches modulares System, das sich selbsterklärend Stück für Stück effizient und unkompliziert zusammensetzen lässt, was bei der Installation wirklich hilft“, bilanziert Scott Russell, Direktor von Daylight Solutions. Auch bei anderen Elementen des Atriumdachs wurde auf Vorfertigung gesetzt. „Die Betonträger, auf denen die Modular Skylights sitzen, sind alle vor Ort hergestellt worden, zusammen mit den hölzernen Lamellen, den Stahlkonstruktionen
und der Holzverkleidung, die darangehängt wurden“, beschreibt Adam Spall, Regional Director von AHR Architects. So konnte das gesamte Atriumdach innerhalb von nur sechs Wochen fertiggestellt werden: Das zeigt, wie sich mit dem Einsatz innovativer, moderner Baumethoden wie Vorfertigung von Bauelementen und Modulbauweise bei der Realisierung neuer Gebäude erhebliche Zeitersparnisse erzielen lassen; dabei müssen keine Abstriche bei Entwurf und Optik in Kauf genommen werden – das macht der neue Hauptsitz des UK Hydrographic Office mehr als deutlich.
www.velux.de
Architekturobjekt auf www.heinze.de
Runde Sache mit sicheren Treppenkanten Küberit in der Kita: 1, 2, 3 die Treppe rauf
Mit viel Kreativität und hohem Anspruch an Qualität und Sicherheit haben die Wendlinger Wild-Architekten den Neubau der Kindertageseinrichtung Ohmstraße geplant. 2018 von der Gemeinde Wendlingen in Auftrag gegeben, öffnete sie im Sommer 2021 ihre Türen für die Kinder. Gleich im Foyer lädt die große, leuchtend gelbe Treppe zum oberen Stockwerk zum Spielen ein: Beim Hochlaufen können die Kinder die Zahlen bis 20 und das ABC spielerisch üben. Um das Unfallrisiko dabei zu minimieren, haben die Bodenleger des Fachbetriebes Wohnidee Stolz die Stufen mit dem Küberit Treppenkantenprofil 860 aus recycelfähigem Aluminium in der Optik Silber eloxiert abgesichert.
Sicher und spielerisch die Treppe rauf und runter: In der neuen Wendlinger Kita Ohmstraße sorgt das Küberit Treppenkantenprofil 860 mit abgerundeten Kanten für Sicherheit und einen sauberen Abschluss an den Stufen.
Schön, robust und vor allem sicher
Vor der Entscheidung, ob nun die Optik, die Sicherheit oder die Langlebigkeit eine höhere Priorität haben, standen die Planer bei der Treppengestaltung nicht. Das zierliche silberfarbene Profil harmoniert perfekt mit dem leuchtenden Gelb des Bodenbelags: Der Linoleumbelag Forbo Marmoleum hält der täglich hohen Nutzungsfrequenz problemlos stand und die abgerundeten KüberitTreppenkantenprofile bilden einen sauberen und sicheren Abschluss. Insgesamt montierten die Bodenleger 100 Laufmeter des Profils.
Neben optischen und sicherheitsrelevanten Aspekten spielt im Objektbau vor allem auch eine zügige Verarbeitungstechnik eine maßgebliche Rolle. Da Küberit bei seinen Treppenkantenprofilen Optik, Sicherheit und Verarbeitungskomfort mit einander verbindet, sind sie bei der Verlegung von Designbelägen, CV oder Linoleum (bis zu 3 mm) eine bevorzugte Wahl bei Handwerkern. Zudem hat Küberit entscheidende Merkmale weiterentwickelt, um eine noch zeitsparendere Verarbeitung, ohne Qualitätsverlust, bei gleichzeitiger Steigerung der Sicherheitseigenschaften zu erreichen. Mit einer Profilbreite von 48 mm und einer -höhe von 19 mm sind die Treppenkantenprofile 860 mit den fixen Längen von 100, 250 und 500 cm erhältlich. So kann das Profil auch bei breiten Treppen
Mit seiner Profilbreite von 48 mm, der -höhe von 19 mm und in den drei Längen 100 cm, 250 cm und 500 cm kann das Treppenkantenprofile 860 auch bei breiten Treppen wie in der Wendlinger Kita als komplettes Stufenelement montiert werden. Ein großer Vorteil dieser Montagetechnik: störende und möglicherweise scharfe Stoßkanten werden optisch ansprechend vermieden.
wie in der Wendlinger Kita als komplettes Stufenelement montiert werden – störende und möglicherweise scharfe Stoßkanten gibt es nicht. Sollte eines der Kinder also dann doch mal auf der Treppe stolpern, ist die Verletzungsgefahr durch die gerundeten Kanten des durchgängigen Profils etwas geringer. Auf Anfrage sind die Profile auch im Sonderzuschnitt erhältlich.
Die Caspar-Voght-Schule in Rellingen stellte mit Grund- und Gemeinschaftsschule sowie den über die Zeit entstandenen Gebäudeteilen ein nicht zusammenhängendes Konglomerat unterschiedlicher Baukörper ohne zentrales Herzstück dar. Mit Einführung der gymnasialen Oberstufe und der daraus resultierenden Notwendigkeit einer Erweiterung nutzte die Stadt Rellingen die Chance, die bestehenden Gebäude zu modernisieren und über ein neues Zentrum zu einer modernen Lernlandschaft zusammenzuführen.
Eine Schule für alle
Das Selbstverständnis der Caspar-Voght-Schule ist von der Vorstellung geprägt, „eine Schule für alle“ zu sein. Sowohl die Gebäudestruktur als auch die fehlende Adressbildung spiegelten diesen Gedanken nicht wider. Und so hatten die Erweiterungsund Modernisierungsmaßnahmen als übergeordnetes Ziel, dem Verständnis von Schülerinnen und Schülern sowie des Kollegiums als eine Einheit auch architektonisch Ausdruck zu verleihen. Dabei sollten einzelne Schulbereiche weiterhin klar gegliedert sein.
Am Schulweg zeichnet die Schule ein völlig neues Gesicht und eine neue klare Adressbildung.
Kantine/Mensa
Neues Gesicht, klare Adressbildung
Um dem kontextuellen Anspruch gerecht zu werden, erfolgte die Ergänzung und damit Fortführung des bestehenden dreigeschossigen Klassentraktes um einen Kopfbau. Der eingeschossige Bestandsbau wurde um die gleiche Tiefe zur Aufnahme der neuen Aula als gemeinsamer Eingangsbereich erweitert und in der Verlängerung ein dreigeschossiger Gebäuderiegel errichtet. Dieser nimmt die Schulverwaltung sowie die Unterrichtsräume der Oberstufe auf. Straßenbegleitend angeordnet, verleiht dieser Riegel der Schule entlang des Schulwegs ein neues Gesicht und erzielt die vorher fehlende klare Adressbildung. Nicht nur in Höhe und Dimensionierung orientieren sich die neuen Gebäude am Bestand, sondern auch in ihrer äußeren Erscheinung. Rotes Klinkermauerwerk prägt das Erscheinungsbild und steht für die Werthaltigkeit des Gebäudes. Fensterbänder mit anthrazitfarbenen Blindfeldern gliedern die neuen Baukörper im Rhythmus der Geschosse. Über Filtermauerwerk im Bereich der Treppenhausfenster – ein Thema das als Klinkerkunst an anderen Stellen der Fassade wieder aufgenommen wird – werden weitere Akzente im Fassadenbild gesetzt.
Modern gestaltete Unterrichtsräume
Neues Herzstück, flexibel und multifunktional
Der neue, lichtdurchflutete Eingangsbereich beherbergt das Herzstück des Schulensembles, die Aula. Sie ermöglicht als Verteilzone den Zugang zu allen Schulbereichen. Darüber hinaus dient sie mit einer Bühne der Abhaltung interner Veranstaltungen und steht überdies der Gemeinde für externe Events zur Verfügung. Belichtet wird die Aula über ein Membrandach. Die individuell geplante und realisierte Konstruktion besteht aus gebogenen Stahlrohren, zwischen denen sechs 4-lagige, aufgeblasene EFTE-Folienkissen spannen, und überdeckt einen Bereich von 8 mal 18 Metern. Akzentuiert eingesetzte hölzerne Akustikverkleidungen, Holzparkett im Bühnenbereich sowie vereinzelte Sitzbänke aus Eichenholz im Bühnenvorbereich setzen warme Akzente im zentralen Schulbereich.
Auch die Fachräume der Gemeinschaftsschule wurden baulich und technisch modernisiert.
Großzügige Aufenthaltszonen sind flexibel bespiel- und einsetzbar.
Lernfördernd, atmosphärisch und bedürfnisorientiert
Im Zuge der Erweiterungsmaßnahmen wurden auch die Fachräume der Gemeinschaftsschule baulich und technisch modernisiert, teilweise auch neu arrangiert, und Maßnahmen zur Verbesserung der pädagogischen Arbeit in der Grundschule ergriffen. Ziel der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen war es auch hier, eine Umgebung zu schaffen, die den pädago-
gischen Zielstellungen – auch vor dem Hintergrund sich verändernder Lehr- und Lernkonzepte – entspricht und über viele Jahre Bestand hat. Das ursprüngliche Entwurfskonzept hat sich über die gesamte Planungs- und Bauphase als robust und auch den geänderten Anforderungen während des Planungsfortschritts gewachsen erwiesen. So konnte das vorgeschlagene
Gebäudeensemble auch die deutliche Erhöhung der Mensa-Kapazitäten und den Tausch eines ganzen Geschosses in der Zuordnung der Nutzungen kompensieren. Die Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Caspar-Voght-Schule stellten das größte Bauprojekt der Gemeinde Rellingen der vergangenen Jahrzehnte dar.
Architekten pbr Planungsbüro Rohling AG
Die pbr AG ist geprägt durch eine generalistische Denk- und eine interdisziplinäre Herangehensweise. Mit Projekten, die bundesweit durch rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Disziplinen bearbeitet werden, sorgt das Unternehmen für Inspiration und stiftet Identität.
www.pbr.de
Landschaftsarchitekten baldauf + große Landschaftsarchitekten GbR
Der Schwerpunkt des Büros liegt im Bereich der Objekt- und Freiraumplanung mit Bearbeitung aller Leistungsphasen der HOAI. Darüber hinaus planen baldauf + große in Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Landschaftsplanerin auch Maßnahmen in der freien Landschaft.
www.baldauf-grosse.de
Fotos] Ulrich Hoppe
Die Sensorarmatur für
Ihre Handhygiene und Trinkwasserhygiene
Erreichen Sie optimale Handhygiene. Reduzieren Sie das Risiko von Kreuzkontaminationen mit den neuesten Sensorarmaturen von miscea. Stellen Sie Trinkwasserqualität sicher. Diskrete und automatische Wasserspülung im Inneren des Armaturenkörpers mit innovativer miscea aqualibur Technologie ohne die unmittelbare Umgebung zu stören und Nutzer zu gefährden. Eine integrierte Lösung. Einstellen, steuern, und auslesen - mit Hilfe einer WiFi-Verbindung und der miscea Connect App haben Sie volle Kontrolle an allen Entnahmestellen und erhalten automatisch und mühelos eine Vielzahl an Dokumentationen.
100% Berührungslos
Sprudelndes Wasser
Stilles Wasser
Integrierter Sirupspender
Automatische interne Spülungen Zentrale Steuerung
www.miscea.com | berlin@miscea.com
Millimetergenau
Umnutzung eines Stadels durch Aufstockung, Eyrs/Südtirol
Der Beschluss, mit seiner Lebensgefährtin zusammenzuziehen, führt Thomas Nabersberg zu einer – im wahrsten Sinne des Wortes – naheliegenden Lösung: Der ehemalige Stadel des 2017 selbst übernommenen landwirtschaftlichen Familienbetriebs Schwarzadlerhof eignet sich zur Adaptierung und Aufstockung. Dort, wo vor einigen Jahren Futtermittel getrocknet wurden, soll neuer Wohnraum entstehen, gleichzeitig aber auch ausreichend Platz für die Unterbringung der aktuell genutzten Maschinen und Geräte erhalten bleiben. Gemeinsam mit dem Geometer Andreas Stefan Kaserer (Laas/Südtirol) überlegt und tüftelt Thomas Nabersberg an möglichen Lösungen. Das Konzept sieht schlussendlich eine Aufstockung des Baubestands vor.
Stadel in Südtirol
Anstatt sich nach einer Wohnung umzuschauen oder ein frei stehendes Haus zu errichten, entschied Bauherr Thomas Nabersberg, den ehemaligen Stadel des familieneigenen Landwirtschaftsbetriebs zumindest teilweise einer neuen Nutzung zuzuführen.
Es muss aus Holz sein
„Für mich war von Anfang an klar, dass es ein Aufbau aus Holz sein muss. Die Entscheidung schwankte zwischen Ständerbau oder Vollholzkonstruktion. Nach einiger Recherchearbeit bin ich auf holzius gestoßen, die in der unmittelbaren Region tätig sind. Der Rest hat sich optimal ergeben“, fasst Thomas Nabersberg seine Entscheidungsfindung zusammen. Die Baustruktur hat gepasst, die Technik hat gepasst und auch das Menschliche. Nach dem Besuch verschiedener Referenzhäuser und -wohnungen gemeinsam mit Berater Seraphin Stecher wurde die Kooperation mit holzius fixiert und die Detailplanung gestartet.
Basis für den Aufbau bildet eine Betonzwischendecke auf dem zweiten Obergeschoss des Stadels.
Rund 100 Quadratmeter Wohnfläche und 40 Quadratmeter Außenbereich (Terrasse) erstrecken sich auf der Ebene des dritten Obergeschosses des ehemaligen Stadels.
Einfach und raffiniert zugleich
Basis für den Aufbau bildet eine Betonzwischendecke auf dem zweiten Obergeschoss des Stadels – darauf werden die von holzius vorproduzierten Wand-, Decken- und Dachelemente aus Vollholz installiert. Dieses Bausystem ist gänzlich leim- und metallfrei ausgeführt, denn das Unternehmen macht sich die Neuinterpretation einer uralten Holzverbindungstechnik zunutze: So werden z. B. die Bohlen der Wandelemente mit einer eingepressten Gratleiste in Schwalbenschwanzform (von außen her nicht sichtbar) kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Decken- und Dachelemente werden mit einer mehrfachen Nut-und-Kamm-Verbindung verkämmt und mittels Holzschrauben zu einem formstabilen Element kombiniert. Thomas Nabersberg erklärt: „Mir gefällt, dass dieses System einerseits so einfach und andererseits so raffiniert ist. Außerdem war es mir wichtig, mit Betrieben aus der Nähe, zum großen Teil sogar aus der Gemeinde, zusammenzuarbeiten.“
Eine Woche Bauzeit
Die Produktion der im holzius-Werk in Prad am Stilfserjoch vorgefertigten Vollholzelemente war durchaus herausfordernd. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten des Stadels weist der aufgebaute Wohnraum kaum gerade Winkel, sondern sehr viele verschiedene Schrägen auf. Die millimetergenaue Vorarbeit und praktische Umsetzung machen sich selbstverständlich bezahlt, denn beim Aufstellen und Installieren der Elemente passt schlussendlich jedes Detail optimal zusammen. „Das ist eine beeindruckende Leistung und ein perfektes Zusammenspiel von Andreas Stefan Kaserer als Planer, dem Team von holzius als Umsetzer und HolzThoma als Errichter“, bestätigt Thomas Nabersberg. Die Montage des holzius-Rohbaus nahm Ende Juli 2021 lediglich eine Woche in Anspruch – wobei der beinahe durchgängige Regen die Arbeiten durch den zusätzlichen Aufwand des Abdeckens und Abdichtens erheblich erschwert hat.
holzius GmbH
Als Anbieter patentierter leim- und metallfreier Vollholzelemente für Wohnhäuser gestartet, gehören auch fertige Gebäudehüllen für Mehrfamilienhäuser sowie öffentliche und gewerbliche Bauten aus Vollholz in baubiologischer Ausführung zum holzius-Angebot. „Wir wollen gesunde Wohnräume schaffen und intakte Lebensräume erhalten. Auf diese Art und Weise wollen wir Mensch und Natur zusammenbringen“, so Firmengründer Herbert Niederfriniger. holzius setzt sich für den Fortbestand einer intakten Natur, die Schonung von Ressourcen und eine lebenswerte Umgebung ein. Ziel ist es, die variantenreiche Vollholzbauweise mit werksseitig vorgefertigten Wand-, Decken- und Dachelementen auch in die Städte zu bringen und damit auch dort naturverbundenes Wohnen und Leben zu ermöglichen.
Nachhaltige Behaglichkeit im Inneren der Wohnbereiche des neuen Schwarzadlerhofs
Natürliche Behaglichkeit
Der Wohnaufbau ist in seiner Gesamtheit auf Komfort und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Heute ist das Gebäude an das Fernheizsystem von Eyrs angeschlossen, die offenen Wohnräume werden mittels Fußbodenheizung, die weiteren Zimmer mit Wandheizkörpern beheizt. „Mein Lieblingsplatz ist aktuell die Couch gleich beim Kamin“, so Thomas Nabersberg, „allerdings hat auch die windgeschützte Terrasse ihren Reiz, da sie sich im Winter durch die tief stehende Sonne aufheizt.“ Da für Neubauten in Südtirol die Klassifizierung als KlimaHaus A vorgeschrieben ist, sorgen die außen 180 Millimeter und innen 120 Millimeter dicken Vollholzwandelemente sowie der Vollwärmeschutz aus Holzfaser für nachhaltige Behaglichkeit im Inneren der Wohnbereiche des neuen Schwarzadlerhofs.
„Atmende“
Oberflächen
Heute erstrecken sich rund 100 Quadratmeter Wohnfläche und 40 Quadratmeter Außenbereich (Terrasse) auf der Ebene des dritten Obergeschosses des ehemaligen Stadels. Küche und Essbereich sind miteinander kombiniert, der Wohnbereich eröffnet sich auf minimal höherem Niveau. Ein von beiden Seiten her zugänglicher Kaminofen verbindet diese beiden Bereiche. Die weiteren Räumlichkeiten werden als Schlafzimmer und Büro genutzt. Die Deckenelemente sind durchgängig in Fichtenholz in Sichtqualität ausgeführt, die Wände sind mit Kalkhanfputz finalisiert. „Diese Oberfläche ist weiterhin offenporig, atmend und feuchtigkeitsregulierend – und mit ihrer natürlichen Farbe und Struktur eine passende Ergänzung zu den Vollholzelementen“, beschreibt Thomas Nabersberg die wesentlichen Wohndetails.
Nachhaltig in vielfacher Hinsicht
Dieses Projekt ist für holzius-Geschäftsführer Herbert Niederfriniger gleich auf mehrfache Weise ein Musterbeispiel für gelebte Nachhaltigkeit: „Der Aufbau eines mit Naturrohstoffen realisierten Wohnbereichs auf ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude zeugt von nachhaltigem Denken und Handeln. Dass der Projektstandort nur wenige Kilometer vom Fertigungsstandort der sortenreinen Vollholzelemente liegt, fügt sich perfekt ins Bild. Auch bei dieser Umsetzung konnte holzius beweisen, dass präzise Vorplanung und millimetergenaue Umsetzung wertvolle Zeit vor Ort einsparen – und sei es nur, um die Gebäudehülle bei Regen schnellstmöglich fertigzustellen.“
Architekturobjekt auf www.heinze.de
Die Montage des holzius-Rohbaus nahm lediglich eine Woche in Anspruch.
Fotos] holzius/René Riller
architektur] Betriebsgebäude in Ulm
Sorgfältig rhythmisierte Holzfassade
Neues Betriebsgebäude für den Tiergarten Ulm
Der Neubau von gräfe architekten integriert sich sowohl harmonisch in die bestehende Struktur des Tiergartens als auch in die umgebende Parklandschaft. Und nicht nur bei den Mitarbeiter:innen und Besucher:innen kommt das neue Betriebsgebäude gut an. Auch die Pfauen haben das Treiben auf der Baustelle interessiert begleitet.
Klein, aber fein
Die Geschichte des Tiergartens begann 1927 in der Ulmer Friedrichsau mit einem Affengehege sowie Volieren für Fasanen und andere Vögel. In den folgenden Jahrzehnten wuchs der kleine Zoo. Nachdem in den 1930erJahren ein Aquarienhaus und einige Gehege angelegt wurden, folgte in den 1950ern eine Aquarien- und Terrarienschau. Zu Beginn der 1960erJahre zerstörte ein Brand die gesamte Anlage, 1966 wurde das heutige Hauptgebäude errichtet. Im Zuge der ersten Landesgartenschau in BadenWürttemberg wurde 1980 die Friedrichsau umfassend umgestaltet und zeitgleich das neue Tropenhaus eröffnet. 1993 kamen eine Freiflugvoliere und die Affenaußenanlage dazu. Besuchermagnet war lange Zeit das Bärengeschwisterpaar Cheppo und Susi, das 2003 von der Friedrichsau in ein weiträumiges naturnahes Gehege innerhalb des Tiergartens umgesiedelt wurde. Altersbedingt mussten die beiden Bären eingeschläfert werden. Cheppo 2016 mit 28 Jahren, seine Schwester 3 Jahre später. Seither steht das Gehege leer. Der spektakuläre begehbare Tunnel des Donauaquariums ergänzt seit 2008 die Vielfalt der Tierarten.
Besonderer Ort im Grünen
Auf der Westseite des Bestands ergänzt das neue Betriebsgebäude die räumliche Situation schlüssig und selbstverständlich. Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche sind durch ihre leicht versetzte Anordnung in der
Außenform des Baukörpers klar ablesbar. Im Außenraum entstanden durch die Zonierung drei Freiflächen, von denen jede eine definierte Funktion und eigenständige Atmosphäre besitzt. Neben dem zentralen Betriebshof gibt es einen großzügigen neuen Außenbereich für die Besucher:innen und einen geschützten Bereich vor dem Veterinärraum zur Beobachtung von Tieren, die separiert werden müssen.
Das natürliche Fassadenmaterial Holz und die abgerundeten Fassadenecken binden den Baukörper harmonisch in die umgebende Parklandschaft mit dem alten Baumbestand ein.
Synergieeffekte
Das Tiergartenpersonal hat nun einen eigenen Zugang zwischen einem kleinen Baukörper mit Lagerflächen und dem Hauptbau aus den 1960er-Jahren. Über den großen, zentralen Betriebshof sind die Büros der Verwaltung ebenso zugänglich wie das Raufutterlager. Im
und um den Hof finden die täglich notwendigen Arbeitsschritte wie Futterzubereitung, -verteilung, Aufräumen und Verwahren vieler Dinge im Hintergrund des Tiergartenbetriebs statt. Vom Büro der Tiergartenleitung ist der Hof einsehbar, sodass ein direkter Austausch möglich ist. Auch die Nähe zwischen Bestand und den neuen Einrichtungen erlaubt vielfältige Interaktion und erleichtert zahlreiche Arbeitsschritte.
Ausreichend Platz für alle Arbeiten
„hinter den Kulissen“
Damit das Team des Tiergartens die täglichen Prozesse möglichst reibungslos erledigen und für das Wohl der Tiere sorgen kann, setzen gräfe architekten auf eine dreiteilige Zonierung. Der Verwaltungsbereich mit den Büros ist von den sogenannten „Schmutzbereichen“ – also den Räumen, die der Tierpflege, Lagerung und Futterherstellung dienen – klar getrennt. Als Schleuse liegen zwi-
schen dem „sauberen“ Bürotrakt, von den Planern auch „Weißbereich“ genannt, und dem Arbeitsbereich mit Werkstatt, Fischzucht und Veterinärraum, die Umkleiden, Duschen und Toiletten für die Mitarbeitenden. Intern werden die Räume im Bürotrakt über den sogenannten Weißflur und im Schmutzbereich über den sogenannten Schwarzflur erschlossen. Die klare Zonierung ermöglicht optimal strukturierte Arbeitsabläufe und schafft geschützte, definierte Bereiche für die unterschiedlichen Tätigkeiten, sodass sich die Mitarbeiter:innen in den neuen Räumen bereits sehr wohlfühlen.
Auch für die Gäste des Tiergartens gibt es mit dem integrierten Kiosk und erweiterten Freibereich neue Attraktionen. Als besonderes Highlight ist durch die neue Raumverteilung im alten Gebäude Platz für eine Tierfutterküche entstanden, in die die Besucher:innen hineinsehen und den Tierpfleger:innen bei der Zubereitung zusehen können.
Rhythmisierte Vor- und Rücksprünge
Die senkrechten Latten der Holzfassade sind über die gesamte Höhe des Gebäudes bzw. unter- und oberhalb der Ausschnitte in der Fassade nie gestoßen. Insbesondere bei den Fensterleibungen erforderte das sowohl in der Planung als auch Ausführung höchste Präzision. Die Sichtlattung besteht aus zwei Formaten mit jeweils unterschiedlicher Breite und Dicke, die in einem minutiös ausgearbeiteten Rhythmus, der fast an die Metrik von Gedichten erinnert, zu Elementen von 0,91 Meter Breite zusammengefügt sind. Pro Fas-
sadenelement werden von jedem der Formate jeweils 7 Latten in einem wiederkehrenden Muster aneinandergereiht. So entstehen sanft oszillierende Vor- und Rücksprünge, die dem Baukörper eine haptische Lebendigkeit verleihen. Damit die Elemente passgenau an die Ausschnitte in der Fassade anschließen und die Geometrie rund um das Gebäude aufgeht, konnte die ausführende Firma die auf einen Zentimeter festgelegte Fugenbreite um plus oder minus zwei Millimeter ausmitteln beziehungsweise anpassen.
Pfau am Bau
Was allen Beteiligten viel Freude bereitet hat, war das große Interesse einiger Tiergartenbewohner. So haben die Pfauen das Geschehen auf der Baustelle stets mit Neugier begutachtet, es sich in ausgehobenen Kuhlen bequem gemacht, haben auf dem Rohbau probegesessen und marschieren jetzt nach Fertigstellung gern quer über den Betriebshof in Richtung Besucherkiosk, um zu sehen, ob dort vielleicht etwas Leckeres für sie zu holen ist.
www.graefe-architekten.de www.neumahr-architekten.de Leistungsphase 1–9 Leistungsphase 1–4 mit Neumahr Architekten BDA
29.09. BERLIN – Bolle Festsäle Kostenlose Teilnahme heinze.de/architektour
architektur] Bürogebäude in Sankt Petersburg
Das Ferrum 1 in Sankt Petersburg
Gestaltung der Fassaden und der Foyers eines neuen, siebengeschossigen Bürogebäudes
Das neue Bürogebäude Ferrum 1 (Block 16) steht auf dem geschichtsträchtigen Gelände der ehemaligen Rossija-Fabrik im Sankt Petersburger Stadtteil Polustrovo. Am rechten Newa-Ufer gegenüber der Smolnij-Kathedrale gelegen, wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Gelände ein Herrenhaus für Fürst Alexander Andrejewitsch Besborodko nach den Entwürfen des italienischen Architekten und Malers Giacomo Quarenghi inmitten einer großzügigen Parkanlage errichtet.
Jahrelang war dieses Landhaus ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war der Park ein beliebter Erholungs- und Kurort für das gehobene Sankt Petersburger Bürgertum. An der Grenze zwischen dem ehemaligen Garten des Palais und dem heutigen Piskarewskij-Prospekt stand früher das Sommerhaus, das die Familie des berühmten russischen Kunsttheoretikers und Malers Alexander Benois in den Jahren 1877/78 und 1882 mietete. Im Jahre 1911 belegte der Maschinenbetrieb Rossija im Zuge der „Industrialisierung des gesamten Landes“ große Teile des Areals als Werksgelände und errichtete Produktionsstätten, Lager und Verwaltungsgebäude. Die einstige Gartenanlage ging verloren. Der Betrieb wurde bereits vor langer Zeit geschlossen, die teils noch unfertigen Bauten, die im Zuge der Erweiterung der Fabrik errichtet wurden, standen leer und begannen zu zerfallen. Seit nun mehr als zehn Jahren wird das ehemalige Industrieareal unter der Leitung der Entwicklungsgesellschaft Teorema umfassend umgestaltet. TCHOBAN VOSS Architekten realisierten im Zuge dessen auf diesem Areal bereits den multifunktionalen Gewerbecampus Haus Benois (2008), den Bürokomplex Jahreszeiten-Ensemble (2013) sowie die Wohnanlage Fünf Sterne (2016). Gegenüber von Ferrum 1 (Block 16) entsteht Ferrum 2 (Block 17) mit einer identi-
schen Fassadenlösung und einem begrünten Innenhof. Das siebengeschossige Business Center Ferrum 1 ist eines der ersten Gebäude in Russland, das mit einer skulpturalen Cortenstahl-Fassade gebaut wurde. Dieser korrosionsbeständige und extrem langlebige Baustoff mit seiner charakteristischen rostroten Patina und samtigen Textur verleiht dem Gebäude ein besonders markantes, ausdrucksstarkes Erscheinungsbild. Das Thema Materialität, eines der wichtigsten Aspekte in der Architektur, stand beim Entwurf der Fassade im Fokus. Der Name des Bürogebäudes „Ferrum“, lateinisch für Eisen, ist eine Referenz an das die Fassade strukturierende Material, aber auch gleichzeitig ein Verweis auf die Geschichte des ehemaligen Industriestandorts, auf dem der Neubau errichtet wurde. Die skulpturale Fassade ist in einem geometrischen Raster aufgebaut und präsentiert sich als zusammenhängendes, dynamisches, organisch fließendes Gewebe aus lockeren „Kett- und Schussfäden“. Dreidimensionale Streifen umspannen das rechteckige Gebäude sowohl horizontal als auch vertikal. Durch den Wechsel von flachen und vorstehenden Modulen entsteht die Illusion eines Geflechts. Von der Seite betrachtet scheinen die horizontalen Linien an den Kreuzungspunkten der Streifen manchmal unter die vertikalen Linien zu tauchen und umgekehrt.
An den Ecken des Gebäudes wechseln sich zarte Strukturverglasungen mit den scharfkantigen Falten des Corten ab, somit scheint der Stahl einen Körper aus Glas zu umspielen. Das Gebäude wird von einem Band aus goldenen Aluminium-Paneelen gekrönt, dessen Glanz die intensive Färbung der Hauptfassadenverkleidung optisch ausgleicht. „Außen Rost, innen Gold“ ist das zentrale Gestaltungsthema von Ferrum. Der Haupteingang des Gebäudes wird durch ein großes Portal markiert und das zentrale Foyer ist mit zweiseitigem Strukturglas ausgestattet, das diesen Raum mit Licht füllt und ihn visuell mit dem umliegenden Park verbindet. Die Farbgestaltung der Foyers folgt einem Konzept der Zweifarbigkeit, wobei hier das Thema „innen Gold“ zum Tragen kommt. So wechseln sich goldglänzende Aufzugsportale und Metalloberflächen in kaltem Grau ab. Die Wandverkleidungen bestehen aus bedrucktem Glas.
www.tchobanvoss.de
Fotos] Ilya Ivanov
Klare Kante
Faltwerktreppe in Kombination mit Flachstahlgeländer
Leichtigkeit und eine klare Form kennzeichnen die Faltwerktreppe
Linea von Treppenmeister. Stufen und Setzstufen sind Z-förmig aneinandergefügt und scheinen im Raum zu schweben. Ein Flachstahlgeländer, das ebenfalls klare Kante zeigt, passt stilistisch dazu ideal. Der Handlauf ist vier Zentimeter breit und acht Millimeter hoch und liegt damit gut in der Hand.
„Diese Kombination aus Holz und Flachstahl wäre aus statischen Gründen bis vor kurzem gar nicht möglich gewesen“, sagt Thomas Köcher, Geschäftsführer der Treppenmeister-Partnergemeinschaft.
Denn die Faltwerktreppe war bisher nach dem „System Bucher“
konstruiert. Dort sind die Stufen nur an einer Seite in der Wand verankert, ansonsten erhält die freitragende Konstruktion ihre innere Stabilität über das Geländer, das entsprechend robust ausfallen muss.
Inzwischen ist Linea aber auch als System Bolero (Bolzentreppe) erhältlich. Deren Standsicherheit ist nicht vom Geländer abhängig – und das erlaubt beim Handlauf auch filigrane Ausführungen aus Stahl. Das Ergebnis ist ein reizvoller Materialmix: Stufen und Setzstufen werden für die Faltwerktreppe aus Harthölzern wie Wildeiche, Buche, Eiche, Esche oder Ahorn gefertigt. Sie können naturbelassen nur mit Hartwachs behandelt oder lackiert werden. Ein Stahlgeländer in Anthrazitgrau bildet dazu die elegante Ergänzung. Wie alle Modelle von Treppenmeister trägt Linea das CE-Zeichen und verfügt somit über einen Standsicherheitsnachweis.
Die Treppenmeister Partnergemeinschaft ist als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert.
In Zusammenarbeit mit einer externen Beratungsgesellschaft für Nachhaltigkeit haben sich die Treppenexperten einem CO2-Check entlang der gesamten Prozesskette unterzogen – vom Baum im Wald bis zur Verwertung der Materialien nach einem TreppenNutzungsleben.
Weitere Informationen unter www.treppenmeister.com.
Treppenmeister GmbH
71131 Jettingen
Tel. 0800 7447443
WhatsApp +4974528860
info@treppenmeister.com
www.treppenmeister.com
Vom Krankenhaus zum Gesundheitszentrum
Neubau für das Kantonsspital Winterthur in Betrieb genommen
Die Basler Büros Rapp Architekten AG und Butscher Architekten AG haben als Planergemeinschaft RA-B Architekten einen Klinikneubau für das Kantonsspital Winterthur fertiggestellt. Bettenhaus und Behandlungstrakt sind so konzipiert, dass sich die bestehenden und aktuellen Bauten neu ordnen und zu einem Gesundheitszentrum in einem großzügigen Park vereinen. Im neuen Bettenhaus sind fast alle Zimmer Einzelzimmer. Diese hierzulande ungewöhnliche Lösung ist nicht nur heilsamer für die Patienten, sondern – überraschenderweise – auch kostengünstiger im Klinikbetrieb.
Das Kantonsspital Winterthur (KSW), ursprünglich als Klinik in einem weitläufigen Park geplant, wurde in den letzten fünfzig Jahren kontinuierlich erweitert. Jeder Anund Neubau vermischte jedoch die bauliche Struktur. Dazu gehört auch das inzwischen baufällige Hochhaus aus dem Jahr 1968. Die Basler Planergemeinschaft RA-B (Rapp Architekten/Butscher Architekten) ersetzte dieses nun, indem sie dem beste-
henden Bettenhaus aus dem Jahr 1954 ein zweites, zehngeschossiges und typologisch gleiches Bettenhaus als Zwillingsbau zur Seite stellte. Verbunden sind die beiden Bauten durch einen siebengeschossigen Behandlungstrakt. Dieser bildet das Scharnier zwischen Alt und Neu, denn hier liegt der neue Haupteingang in den Spitalkomplex und von hier aus werden alle weiteren Gebäude erschlossen. Der Grundgedanke
hinter dieser Anordnung: Das Spital bietet so nicht nur eine klarere Orientierung, sondern es erhält auch seinen Park zurück. Es ist ein Gesundheitszentrum entstanden, das sich zur Stadt hin öffnet. Dabei passt sich die Fassade des neuen Bettenhauses in Ton und Stil dem alten Bettenhaus an: Die warme, beige-braune Travertin-Verkleidung korrespondiert mit der grauen Fassade des Nachbarbauses.
Das Bettenhaus: Einzelzimmer für mehr Effizienz
Während sich im Bettenhaus die Betriebsräume für das Pflegepersonal vor allem im Norden befinden, sind fast alle Patientenzimmer mit ihren großen Fenstern nach Süden, zum Park hin ausgerichtet. Entgegen den Vorgaben des Wettbewerbs werden fast alle Patienten – außer den Kindern – in diesem neuen Gebäude künftig in Einzelzimmern untergebracht. Was auf den ersten Blick als Luxus für die Patienten erscheinen mag, ist im Endeffekt wirtschaftlicher für das Krankenhaus. Die Patienten genesen erheblich schneller, weil das Infektionsrisiko geringer ist und weil sie sich ungestört erholen können, indem sie z. B. besser schlafen. Die Bettenbelegung wird aber nicht nur durch die verkürzte Aufenthaltsdauer effizienter, sondern auch durch eine flexiblere Auslastung: Da Mehrbettzimmer mit Rücksicht auf Geschlecht und Kultur der Patienten nicht beliebig belegt werden können, sind sie praktisch nie zu 100 Prozent ausgelastet – Einbettzimmer dagegen schon. Ein weiterer Aspekt: Weil auch die Gespräche mit Ärzten offener sein können, kann die Behandlung gleich in das Krankenzimmer verlegt werden, was wiederum betriebliche Abläufe optimiert. Die im Krankenhausbau erfahrenen Architekten können sich mit diesen Ar-
gumenten auf wissenschaftliche Studien und Vorbilder, beispielweise aus Skandinavien, stützen. Zusammen mit den Zimmern des Bestandsbaus verfügt das Kantonsspital Winterthur nun über 50 Prozent Einbettzimmer und 50 Prozent Mehrbettzimmer.
Die Gestaltung trägt zur Genesung bei
Auch die Gestaltung, Details und Materialien sind darauf ausgelegt, dass sie eine heilsame Atmosphäre schaffen und zugleich Arbeitsprozesse erleichtern. So lässt sich das unter den Erkerfenstern eingebaute Sofa der Patientenzimmer mit wenigen Handgriffen in ein Bett umwandeln. Dadurch können Angehörige in den Räumen übernachten, bei Bedarf in den Behandlungsprozess eingebunden und das Spitalpersonal entlastet werden. Alle Zimmer sind grundsätzlich mit hochwertigen Materialien ausgestattet, wie massiven Holzböden und Einbauten aus Kastanien- oder Nussbaumholz. Das Sofa und die Wandfläche hinter dem Bett setzen farbige Akzente in Rot, Gelb, Grün oder Blau. Ein Wandschrank, der sich von zwei Seiten öffnen lässt, trennt Bad und Schlafraum, wobei natürliches Licht durch ein innenliegendes Fenster
Oberfläche mit Tiefgang
Farbige Fensterprofile sind gefragt wie nie! VEKA SPECTRAL nimmt diesen Trend auf – und geht weit darüber hinaus: Mit einer innovativen Oberflächentechnologie, die in vielerlei Hinsicht einzigartig ist.
Samtiger Touch, robustes Finish, ein Material
Wie entstehen haptisch und optisch einzigartige Oberflächen ohne Weichmacher und Acrylschicht für Kunststoff-Fensterprofile? Diese Frage stand am Anfang der Entwicklung von VEKA SPECTRAL. Die Antwort: ein Materialkonzept mit revolutionärem Zwei-SchichtAufbau. Er verleiht eine einzigartig samtige Oberfläche und „glänzt“ gleichzeitig durch einfache Verarbeitbarkeit und die unverändert gute Recyclingfähigkeit von kaschierten Kunststofffenstern.
Erstklassig trifft alltagstauglich
Mit seinem sehr niedrigen Glanzgrad verdient die VEKA SPECTRAL Oberfläche die Bezeichnung „echtes Ultramatt“ – und zwar mit zuverlässigem Anti-Fingerprint-Effekt und ohne die üblichen Empfindlichkeiten. Das Profil zeichnet sich durch dauerhafte unabhängig getestete chemische Beständigkeit aus: Weder Reinigungsprozesse noch Umwelteinflüsse gefährden die faszinierende Haptik.
Weitere Informationen über VEKA SPECTRAL finden Sie unter www.veka-spectral.de. Hier können Sie auch Ihr persönliches Materialmuster anfordern!
Butscher Architekten beraten, planen und bauen seit 2002 in einem breiten Spektrum der Architektur. Das Leistungsspektrum als Architekt oder auch als Generalplaner reicht von der Machbarkeitsstudie, Projektentwicklung, Planung und Projektierung bis hin zur Bauleitung. Durch die flexiblen Strukturen mit 5 bis 10 Mitarbeitenden und die jahrelangen Erfahrungen mit Planergemeinschaften entstehen positive Synergien, welche Butscher Architekten das Bearbeiten von kleinen, mittleren und großen Aufträgen in allen Baukategorien ermöglicht. www.butscherarchitekten.ch
aus transluzentem Glas bis ins Badezimmer dringen kann. Das Lichtkonzept ist mehrschichtig und bietet ein hohes Maß an Variabilität zwischen Funktionsund Gestaltungslicht – so kann etwa die vielseitige Beleuchtung über dem Patientenbett als Leselampe oder als sehr helles Licht für Untersuchungen genutzt werden. Ansonsten ist die medizinische Technik im Patientenbereich grundsätzlich nicht sichtbar. Die Böden in den Fluren aus Gummigranulat absorbieren den Schall und sind angenehm zu begehen. Dieses Material ist zudem widerstandsfähig und damit langlebig.
Der Behandlungstrakt: Die Raumorganisation optimiert die Betriebsabläufe
Über der großzügigen Eingangshalle im Verbindungstrakt – dem Scharnier zwischen Alt und Neu – befinden sich die multifunktionalen Untersuchungs- und Behandlungsräume. Im darüberliegenden 5. Obergeschoss liegt die OP-Landschaft. Diese verbindet sich mit den Operationsräumen des Bestandsbaus, die sich ebenfalls im 5. Obergeschoss befinden. So bleiben alle Sterilzonen kompakt auf einer Ebene.
Eine unkonventionelle Lösung ist die Erschließung der Räume, in denen untersucht und behandelt wird: Diese sind von der Fassade gelöst und zurückgesetzt, sodass zwischen den Außenwänden dieser Räume und der Fassade ein zusätzlicher Korridor entsteht. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Be-
Foto] Sabine Rölli
triebsabläufe effizienter werden, da die Wege der Patienten und des medizinischen Personals getrennt sind. Denn allzu oft finden Arzt-Patienten-Gespräche ungeplant auf den Fluren statt. So können die Patienten und ihre Angehörigen durch den Mittelgang in ihren Behandlungsraum gehen oder geführt werden und dort warten, bis die Ärzte ungestört von der anderen Seite eintreten. Diese Korridore kann das medizinische Personal zudem als temporären Arbeitsplatz an mobilen Tischen nutzen. Auf Einzelbüros wurde komplett verzichtet, weil diese in Krankenhäusern die meiste Zeit leer stehen. Die Mediziner teilen sich stattdessen vier Open-Space-Bereiche in den vier Behandlungsgeschossen.
Konzeption und Konstruktion ermöglichen maximale Flexibilität
Über den Operationsräumen im 5. Obergeschoss nimmt die Technikzentrale ein eigenes Geschoss ein. Die Konstruktion als Brückentragwerk ermöglicht ein fast stützenfreies OP-Geschoss, sodass künftige technische Entwicklungen und räumliche Anpassungen flexibel und mit niedrigen Investitionskosten umgesetzt werden können – denn gerade in diesen Bereichen sind viele Innovationen zu erwarten. Die fortlaufende Entwicklung in der Medizintechnik ist also schon so weit wie möglich mitgedacht. Ebenso in die Konzeption eingebunden ist eine mögliche künftige Erweiterung des Spitals, denn ein modernes Gesundheitszentrum muss sich laufend an sich ändernde Einflüsse anpassen können. Hierzu haben die Architekten einen Masterplan angeregt, nach dem weitere Bauten den Platz des baufälligen 60er-Jahre-Hochhauses nach dessen Rückbau einnehmen können.
Rapp Architekten
Die Rapp Architekten AG mit circa 80 Mitarbeitenden erarbeitet als Architektur- und Generalplanerunternehmen Lösungen für Neubauten, Sanierungen und Umbauten. Im Zentrum der Leistungen stehen die sorgfältige Analyse von Bedürfnissen, die Suche nach überzeugenden Entwürfen sowie die professionelle Realisierung und Pflege aller erforderlichen Details. Als Teil der Rapp Gruppe gehört die Rapp Architekten AG zu den führenden Planungs- und Beratungsunternehmen für die nachhaltige Entwicklung unserer Lebensräume. Mit rund 400 qualifizierten Ingenieuren, Architekten und Fachspezialisten bietet Rapp umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Gebäude, Infrastruktur, Energie und Mobilität an. www.rapp.ch
Insgesamt handelt es sich bei Bettenhaus und Behandlungstrakt um Skelettkonstruktionen mit tragenden Erschließungskernen, sodass Umbauten und Anpassungen, wie etwa Vergrößerungen oder Verkleinerungen von Räumen, grundsätzlich mit geringem Aufwand möglich sind. Das macht die Gebäude kosteneffizienter und letztlich nachhaltiger im Betrieb. Nachhaltig ist der Neubau auch aus ökologischer Sicht: Als eines der wenigsten Spitäler in der Schweiz hat das Kantonsspital Winterthur den Minergie P Eco Standard erreicht. Der Ersatzneubau wurde bei laufendem Betrieb und ohne Beeinträchtigung desselben in mehreren Etappen errichtet. Die erste Etappe fand bereits 2015 bis 2017 mit dem Neubau der Radio-Onkologie statt. Deren Behandlungsräume liegen wegen der radioaktiven Strahlung bis zu sechs Meter tief unter der Erde. Für möglichst viel natürliche Belichtung sorgen zwei großzügige Lichthöfe, damit sich die wartenden Patienten immer im Tageslicht aufhalten können. Mit den Neubauten für das Kantonsspital Winterthur haben Rapp und Butscher Architekten ein modernes Gesundheitszentrum geschaffen, das Potenzial zur fortlaufenden Erneuerung in sich trägt. Der Grundgedanke bei der Konzeption war, mit der Architektur die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Heilungsprozesse gefördert und Arbeitsprozesse erleichtert werden. „Wenn wir ein Krankenhaus bauen, denken wir nicht nur an die kranken Menschen, sondern auch an das medizinische Personal, das dort Tag für Tag und Nacht für Nacht Einsatz bringt“, erklären Thomas Stegmaier und Christoph Butscher ihre Leitidee für die komplexe Bauaufgabe.
Fotos] Roman Weyeneth
Sanieren im Bestand: frischer Look in unter drei Tagen
Selbst stark beschädigte und abgenutzte Böden können mit dem floor remake System von Dr. Schutz in kurzer Zeit wieder in ganz neuem Licht erstrahlen. Wie das geht, zeigt ein Blick in die Bodensanierung des Johanniter Krankenhauses in Bonn.
Durch abgesetzte Muster und Bordüren wurde der Boden optisch vollständig neu gestaltet.
Die anschließende transparente PU Versiegelung schützt nachhaltig vor starker Beanspruchung, Chemikalien, Schmutz und Keimen.
Der Boden der Geriatriestation sah nicht nur unschön aus, sondern bot mit offenen Fugen, Rissen und abgenutzten Oberflächen Angriffspunkte für Schmutz und Keime. Im sensiblen HealthCare Bereich für die Betreiber absolut nicht mehr tragbar. Eine Neuverlegung hätte mit langen Stilllegungszeiten sowie hoher Staub- und Geräuschbelastung massive Strapazen für Personal und Patienten bedeutet. Man entschied sich daher für die Sanierung mit dem floor remake System von Dr. Schutz.
Nach der Grundreinigung und dem Verspachteln von Schäden wurde der Boden erst vollflächig und im zweiten Schritt mit abgesetzten Highlights lackiert. Für ansprechende Designelemente hält das System eine große Auswahl an Kreativtechniken und PU Color Lacke in allen RAL-Farben bereit.
Den letzten Schritt bildete die transparente Versiegelung mit PU Anticolor. Das Polyurethansiegel schützt beständig gegen Schäden und reduziert die Keimbelastung um 99,5 %, da die Fläche herme-
tisch versiegelt wird und Verschmutzungen keine Angriffsfläche mehr bietet. Eine jährliche Grundreinigung, die viel Aufwand, Wasser, Strom und Chemikalienbelastung bedeutet, entfällt ersatzlos. Übrigens: Das Deutsche Institut für Nachhaltigkeit und Ökonomie wies nach, dass floor remake im Vergleich zu einer Neuverlegung 98–99 % CO2 einspart und hat Dr. Schutz 2022 als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert.
Holzfaserdämmung für interkulturelles Generationendorf
Die Dinge laufen anders in Hitzacker Dorf. Zumindest ist dies das erklärte Ziel der internationalen Gemeinschaft im Wendland. Die Genossenschaft will neue Formen des gemeinsamen Wohnens, Arbeitens und Lebens auf dem Land entwickeln und ein visionärer Ort für 300 Menschen aller Nationalitäten und Generationen werden. Im ersten Bauabschnitt entstanden bis Ende 2021 zwölf Holzhäuser, die durch die Bewohner, freiwillige Helfer und dank Spenden zusammen auf- und ausgebaut wurden. Um dem nachhaltigen Anspruch auf allen Ebenen gerecht zu werden, kamen am Dach und an der Fassade Holzfaserdämmstoffe zum Einsatz.
Angelehnt an die dörfliche Siedlungsform der klassischen wendischen Runddörfer gruppieren sich die ersten zwölf Gebäude keilförmig um den ovalen Dorfplatz. Die zweigeschossigen Holzhäuser mit Pultdach lassen sich flexibel zu kleineren und größeren Einheiten zusammenlegen und bieten Platz für generationenübergreifendes Wohnen und Kleingewerbe. Ein Gemeinschaftshaus mit Dorfcafé, Gesundheitszentrum sowie Übernachtungsmöglichkeiten komplettiert das Leben im neuen Dorfkern.
Alle Häuser sind nach KfW-40-Standard gebaut und bestehen im Wesentlichen aus Holz und Lehm. So wurde auch bei der Dämmung viel Wert auf Ökologie und Ressourcenschonung gelegt und Dach und Fassade mit natürlichen Holzfasern gedämmt. Auf dem Dach schützt in Kombination mit einer geeigneten Unterdeckbahn die winddichtende und feuchteunempfindliche Holzfaserdämmplatte Gutex Multitherm vor Kälte und Hitze. Ihre Dampfdiffusionsoffenheit sorgt zudem für eine sehr gute Feuchteregulierung.
An der Fassade kommen hinter Putz und Holzverschalung ebenfalls Dämmstoffe aus Holzfasern zum Einsatz. Die Putzträgerplatte Gutex Thermowall-NF spielt hier ihre ausgezeichneten Eigenschaften für einen optimalen Wärme- und Hitzeschutz sowie verbesserten Schallschutz voll aus. Die stoßsichere Holzfaserdämmplatte mit Nut-und-Feder-Profil überzeugt zudem durch ihre hohe Maßgenauigkeit für eine zeitsparende und einfache Verlegung. Hinter der vorgehängten hinterlüfteten Fassade im Obergeschoss dämmt die regensichere Unterdeckplatte Gutex Ultratherm.
www.gutex.de
Fotos] GUTEX/Thorsten Scherz
Mit welchen Herstellern arbeiten Sie besonders gern zusammen?
Einfach beiliegenden Fragebogen ausfüllen oder online mitmachen unter
Ihre Chance auf einen tollen Gewinn
Unter allen Teilnehmern verlosen wir attraktive Preise im Gesamtwert von 5.000 Euro.
2 x Vitra - Panton Chair
1 x 24“ iMac Modell
4 x Bang & Olufsen Beosound Explore
1 x iphone 13 Pro
3 x Apple Watch Series 7
1 x Eliot Schreibtisch
architektur] Kindergarten in Hennstedt
Kindergarten ganz im Norden
Was Kinderaugen wohl davon halten ...
Man ist im Norden Deutschlands, praktisch zwischen Hamburg und Dänemark. Der kleine Ort liegt in einer Ebene, die dünn besiedelt mit einer Garantie für ungestörten Weitblick ausgestattet ist. Starker Wind – die sprichwörtliche steife Brise – ist in dem weitläufigen Geest-Gebiet alltäglich. Bauen hier ist anders.
Architektonisch formte lange der rote Backstein Bauhistorie und Baukultur. Was die meisten heute als Klinker kennen, ist Tonerde und galt lange als Ersatzbaustoff für den fehlenden Naturstein in der Region. Bauern entdeckten im Spätmittelalter die Vorteile des roten Ziegels und verwendeten ihn, um ihre traditionellen Holzfachwerke witterungsbeständiger zu machen. Viele Ortschaften in der Gegend sind heute noch durch den Kontrast roter Mauersteine, weißer Fensterrahmen, Fachwerk und grüner Heidewiesen unverkennbar regionaltypisch geprägt.
Aber auch im Dithmarschen hielten in den vergangenen Jahren diverse andere Baustile und neue Baumaterialien Einzug. Der ehemals prominente originale Backstein wurde zurückgedrängt und das Gespür für Land, Material und Leute verwischte sich ein wenig. „Gibt es hier oben mittlerweile eine Art Angst vor der Farbe Backstein-Rot, wenn es ums Bauen geht, Herr Schoof?“ „Eine Angst vor Rot? Nein, nicht wirklich, aber es wäre wieder Zeit an lokale Baukultur anzuknüpfen und das typisch Regionale mit Anspruch neu zu interpretieren – mit einem Kindergarten kann man diese Idee zum Beispiel sehr gut an die junge Generation weitergeben.“
Mit sechs Mitarbeiterinnen und vier Mitarbeitern sind Jebens Schoof Architekten BDA im nördlichen Schleswig-Holstein eines der größeren Büros. Peter Schoof, einer der beiden Gründer, ist schon im Dithmarschen aufgewachsen. Nach Aufenthalten in Nordamerika und seinem Studium in Hannover kam er für den Wettbewerb eines Waldorf-Kindergartens zurück. Im Wettbewerb noch Konkurrenten, schloss er sich mit Ole Jebens für die Realisierung des gewonnenen Projekts zusammen. Aus Mitbewerbern wurden Partner, weil man gemeinsam vom industriellen Holzbau und dessen architektonischen Potenzialen überzeugt war. Damit waren sie 2010 noch Pioniere in Norddeutschland und wurden erst einmal belächelt. Weil beide dranblieben an der Idee, Holz als Material und dessen industrielle Vorfertigung im Norden zu etablieren, folgten weitere Aufträge. Mittlerweile konzentrieren sich Jebens und Schoof mit ihrem Büro nur noch auf wenige, eingeladene Wettbewerbe und realisieren neben privaten Aufträgen vornehmlich Projekte für Gemeinden im Bereich des Gesundheitswesens und immer wieder Kindergärten. Für das Projekt in Hennstedt probierten die Architekten ein neues Material aus. Weil Prefa eine leichte Haut für das rautenförmige Raumtragwerk aus Leimbindern
anbot, entschieden sich Jebens und Schoof für eine Dachraute im Format 44 mal 44 Zentimeter in Oxydrot. Es ging ihnen um eine durchgehende Formensprache. Dass mit der Rautenhaut Dachüberstände hinfällig wurden, entsprach ihrer Idee, lokale Haustypen neu zu interpretieren. Der rote Neubau ergänzt einen Bestandsbau und gliedert sich mit Form und Farbe gerade so viel in das Ortsbild ein, dass er dennoch als zeitgenössisch und neu erkennbar ist. Für die Realisierung zog man mit dem Aluminiumproduktehersteller gemeinsam an einem Strang. Die Verlegefirma besuchte einen Prefa Lehrgang in Hamburg und baute damit ebenfalls ihre Kompetenzen aus. Der direkte und schnelle Informationsaustausch mit dem Objektberater Olaf Possel und die passende
Edelstahl-Anfahrschutz als perfekte Ergänzung zum Hydewa Produktsortiment.
Die stoßfesten und hygienischen Sockelleisten finden hauptsächlich Anwendung im Lebensmittelbereich, in Großküchen und Krankenhäusern.
Der Umgang mit Gabelstaplern, Lebensmittelwagen, Palettenhubwagen verursacht häufig Schäden im Wandbereich. Gerade in sensiblen Bereichen gefährdet dies automatisch die Hygiene. Unser robuster, hygienischer, ästhetischer Edelstahl-Anfahrschutz bietet Schutz, der auch strengste hygienische Qualitätsanforderungen (HACCP) erfüllt.
Die Kombination Betonkern-Edelstahl sowie ein patentiertes System der chemischen und physikalischen Verbindung beider Materialien garantieren dauerhaften Schutz mit hoher Schlagfestigkeit.
• Produktionsräume
• Großküchen
• Kühlräume & Lagerhallen
• Gänge & Flure
• Sanitärbereiche
• Ladezonen
HYGIENISCHE DECKEN- UND WANDSYSTEME
Hydewa GmbH
Hydewaplatz 1–3 · 95466 Weidenberg
Telefon 09278 970-0 · Telefax 09278 970-50
info@hydewa.com · www.hydewa.com
Unterstützung beeindruckten die Architekten. Peter Schoof hebt das besonders hervor, weil er sich selbst für handwerkliche Details und eigenständiges Lernen interessiert.
Wie zeigt sich Schoofs Gespür für Details in Hennstedt? „Bauen für Kinder darf noch richtig Spaß machen. Ich bin durch meine Kinder auf vieles aufmerksam geworden. Dazu gehören bodentiefe Fenster, damit Kinder den Bezug zu Licht, Wind und Wetter nicht verlieren. Wenn der Regen an der Scheibe herunterrinnt, beobachten Kinder das und verfolgen die Tropfen mit ihren Fingern. Sie versuchen, innen und außen wirklich zu begreifen. Auch die Grundrissstruktur, dass die Gruppenräume alle Zugang zu einem großzügigen Bewegungsraum haben, ist wichtig. Kinder nutzen die Bewegung wie wir Erwachsene, brauchen in ihrem Alltag zufällige Begegnungen und verabreden sich, um Neuigkeiten auszutauschen.“ Dass die Ecken eines Kindergartens besonders robuste Details verlangen, habe er auch mit der Zeit gelernt.
„Kinder spielen wild Fußball und fassen Gebäude überall an.“
Mit dem neuen Anbau hat sich die Situation für den Kindergarten und die Kinder in Hennstedt enorm verbessert. Sechs Gruppen, circa 90 Kinder, sind jetzt alle unter einem Dach zusammen und können gemeinsam im zentralen Saal essen, turnen und spielen. Die großen Fenster, die Peter Schoof so wichtig sind, „sind im Alltag nicht immer praktisch“, sagt Daniela Böning, Leiterin des Kindergartens in Hennstedt: „Das Raus- und Reingucken lenkt manche Kinder auch ab.“
Und die Frage nach der Farbe? Schoof glaubt nicht an die Idee, dass für Kinder alles bunt sein müsse. „Wir verwenden gerne Farbe bei unseren Kindergartenprojekten, aber nie im Übermaß, nie zu grell. Als Architekten eines Kindergartens haben wir einen ästhetischen Bildungsauftrag. Reizüberflutung ist in dem Fall kontraproduktiv.“
Aber wie ist das jetzt mit den Kinderaugen? Wie reagieren Kinder auf bunte Farben? Frau Daniela Böning, die Kindergartenpädagogin aus Hennstedt, bemerkt: „Kinder bringen die Farben selbst mit. Wir haben in Hennstedt als Kindergartenpädagogen bei der Innenraumgestaltung mitreden dürfen. Zurückhaltendere und neutralere Farben in den Gruppenräumen und im großen Spiel- und Speisesaal sind tolle, unbesetzte Flächen, die von den Kindern durch eigene Bilder und Bastelarbeiten mit Leben gefüllt werden. Wenn alles schon vorher bunt ist, dann wissen manche Kinder nicht mehr, wo und wie sie sich selbst ausdrücken dürfen.“
www.prefa.de
„Wir bringen den Wohnungsbau voran. Und die Menschen zueinander.“ Fördern, was NRW bewegt.
Ulrich Brombach und Stefan Zellnig, Vorstände der Wohnungs-Genossenschaft GWG Neuss, schaffen bezahlbaren Wohnraum. Für ein solides finanzielles Fundament sorgt die NRW.BANK mit der Wohnraumförderung des Landes.
Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/gwg
architektur] Bauhof Sengenthal
Die Gemeinde Sengenthal ist einer von acht Preisträgern, die im Bundeswettbewerb „Holzbau Plus“, Kategorie Gewerbliches Bauen – Neubau, am 22. Januar 2018 bei der Prämierungsveranstaltung im Rahmen der Internationalen Grünen Woche diesen Preis erhielt.
Eva Mittner
Zunehmend interessanter wird die Holzbauweise für den kommunalen Sektor. Beispielhaft hierfür steht der mit dem Bundespreis Holzbau Plus ausgezeichnete Bauhof Sengenthal. Das Umweltbewusstsein ist in der Gemeinde stark verankert. Auch beim Bayerischen Holzbaupreis 2018 erhielt das Projekt eine Anerkennung.
Im oberpfälzischen Landkreis Neumarkt, im Ort Sengenthal, steht der im Zuge der Internationalen Grünen Woche in Berlin ausgezeichnete Betriebshof für nachhaltige Architektur. Ausgezeichnet wurde das Holzgebäude im Bereich „Gewerbliches Bauen – Neubau“.
Eine Vergrößerung und Modernisierung des alten Bauhofes war nötig geworden. Die Gemeinde Sengenthal entschied sich daher für einen modernen und nachhaltigen Neubau. So entstand 2017 ein ebenerdiges Gebäude, dessen abgestuftes Dach eine offene Lagerbühne sowie die durch Trennwände unterteilten Nutzräume beherbergt. Im Verwaltungsbereich wurden die Büros und Sozialräume der Mitarbeiter untergebracht. Für die betrieblichen Relevanzen entstanden im weiteren Gebäudetrakt eine Fahrzeughalle für Spezialfahrzeuge, Werkstätten, Technikraum und Magazine sowie das überdachte Lager, welches gleichzeitig zur direkten Durchfahrt dient. Im hinteren Gebäudebereich wurde zusätzlich ein Streusalzdepot erstellt.
Das Holzgebäude wurde auf eine Industriebrache gebaut. Das Grundstück ist 15.000 Quadratmeter groß und gehörte früher der Firma HeidelbergCement.
Spannende Optik
Die Dachkonstruktion ist ein schlankes Rippentragwerk, das mit einer darunter montierten Mehrschichtplatte verbunden ist. Durch das sich zum Hang hin erhöhende Dach passt sich der Komplex in seiner Form optimal in die umliegende Umgebung ein. Diese spannende Optik entspringt den Plänen von Architekt Michael Kühnlein Junior aus Berching in Zusammenarbeit mit Dr. Gollwitzer – Dr. Linse Ingenieure mbB aus München. Das ausführende Unternehmen, die Hecker Holzsystembau GmbH aus Berching, ist Mitglied in der seit 35 Jahren deutschlandweit aktiven Gruppe ZimmerMeisterHaus.
Das überspannende Dach des Bauhofs hat eine Tragweite von insgesamt 25 Metern. Das Tragsystem aus Holzrippen wurde im Verbund mit Mehrschichtplatten entwickelt, was die statische Trägerhöhe im Vergleich zu konventionellen Brettschichtholzbindern erheblich reduziert. Auf diese Weise entstand eine durchgängig wirtschaftliche Konstruktion. Bis auf die integrierte Waschhalle
wurde der gesamte Bauhof Sengenthal in massiver Holzbauweise errichtet. Der rechteckige Baukörper wurde nicht unterkellert, sondern auf einer Stahlbetonbodenplatte errichtet. Er misst über seine gesamte Gebäudefläche etwa 67 mal 20 Meter. Hinzu kommt das topografisch bedingt versetzte Streugutlager, welches eine Gesamthöhe von 11,15 Metern erreicht. Das Bauhofgebäude selbst schafft es im höchsten Bereich auf circa 5,7 Meter Höhe. Im Inneren, über dem Verwaltungstrakt gelegen, befinden sich eine offene Lagerbühne sowie der Technikraum, welcher über eine interne Treppe erreichbar ist.
Fassade aus unbehandelter Lärche
Die Außenhaut des Bauhofs in Sengenthal wurde mit Kanthölzern in Lärche von 8 mal 8 Zentimetern beplankt. Durch diese Fassadenverkleidung aus kräftigen, unbehandelten Lärchenhölzern ergibt sich ein angemessenes Erscheinungsbild in die Landschaft.
Die tragende Wandkonstruktion besteht aus 12 Zentimeter dicken 5-lagigen Massivholzelementen der heimischen Fichte, die in weiten Teilen des Gebäudes komplett sichtbar bleiben.
Die mögliche Vorfertigung der Holzkonstruktion erlaubte eine rasche und witterungsunabhängige Montage. Bei der in weiten Teilen sichtbaren Rohbaukonstruktion aus Betonwänden und Decken aus Brettsperrholz wurde auch im Inneren ein Schwerpunkt auf Ästhetik gelegt. Die großflächigen Verglasungen der Fahrzeughalle tragen durch viel Lichteinfall ebenfalls zum Wohlbefinden der Bauhofmitarbeiter bei.
Um eine große Menge an Kunststoffen zu vermeiden, wurden für die Dämmung unter der Bodenplatte Glasschaumschotter und für die Wände und Decken Holzfaserdämmung gewählt. Dadurch sowie durch die Holzbauteile selbst als CO2-Speicher konnte eine temperierte Fahrzeughalle entstehen.
Neuer Standard für das industrielle Flachdach
Für mehr Sicherheit auf dem Dach bei Wetterextremen und mehr Stabilität unter starken Belastungen hat der Hersteller von Tageslichtsystemen LAMILUX eine neue Lichtkuppel mit bislang einzigartiger Wellenform entwickelt. Dank der Wellenform der Kuppelschale sorgt die neue LAMILUX Lichtkuppel F100 W für eine bessere Lastabtragung und mehr Steifigkeit ohne mehr Materialeinsatz – eine absolute Revolution im Bereich der Oberlichter.
Die Anwendungspraxis fordert mehr als erwartet? LAMILUX bietet mehr als erwartet! Seit über 70 Jahren denkt und testet LAMILUX über genormte Mindestanforderungen hinaus, um mit modernsten und technisch fortschrittlichsten Tageslichtsystemen für Kunden und deren Projekte mehr als erwartet zu leisten. Durch die wellenartige Struktur der Lichtkuppel F100 W nimmt die Verglasung Belastungen besser auf und verteilt diese gleichmäßig weiter. Das führt zu einer besseren Lastabtragung und mehr Steifigkeit. Dadurch bleibt die neue LAMILUX Lichtkuppel bei höheren Windgeschwindigkeiten wasserdicht und hält mehr Wind und Schnee Stand. Die Produktneuheit besticht neben technischen Vorteilen durch eine noch leichtere Montage auf dem Dach. Denn die konstruktive Verbesserung der Geometrie ohne zusätzliches Material erzeugt kein Mehrgewicht. Angeknüpft an die Tradition der anderen LAMILUX Tageslichtsysteme, wird auch die neue Lichtkuppel komplett vormontiert auf die Baustelle geliefert. Und wer sich seine individuelle Variante selbst konfigurieren will, findet die neue Lichtkuppel F100 W auch ab sofort im mehrfach ausgezeichneten LAMILUX Produktkonfigurator.
Holzbau mit optimaler Platznutzung: Bauhof mit Verwaltungstrakt, Werkstätten, Lagerräumen, Fahrzeughalle, Waschhalle und Salzlager
BMEL
Bei der vierten Durchführung des BMEL, des Wettbewerbs „Holzbau Plus – Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“, wurden insgesamt 137 Projekte zur Wertung eingereicht. Die vielen Einreichungen zeigen deutlich, welche Qualität durch die moderne Holzbauweise und ganzheitliche Lösungen unter Nutzung nachhaltiger Rohstoffe erreicht werden kann. Aus den vorgestellten Projekten wurden durch die Jury acht Hauptpreisträger sowie zwei Sonderpreise und zehn Anerkennungen in verschiedenen Kategorien verliehen.
www.holzbauplus-wettbewerb.info
Hecker Holzsystembau
Berching liegt zwischen Nürnberg und Ingolstadt – hier fertigt die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Hecker seit mehr als 25 Jahren. Die Mitarbeiter des Unternehmens kommen größtenteils aus der Region. Auf circa 5.000 Quadratmeter Produktions- und Lagerflächen und mit Maschinen mit modernster Technik, CNC-gesteuerten Abbund- und Zuschnittmaschinen werden anspruchsvolle Produkte produziert.
www.hecker-hsb.de
25 Meter Spannweite
Die Experten der ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Hecker Holzsystembau sind in der Lage, Tragwerkskonstruktionen für große Spannweiten herzustellen. So entstehen – wie hier – sehr wirtschaftliche Hallen in hoher Perfektion – vielfach ganz ohne störende Stützen und Pfeiler. Dabei punkten nicht nur die energetischen Vorzüge – auch die Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit überzeugen.
Beim Bauhof Sengenthal erhielt die Konstruktion des leichten Satteldachs mit seiner Tragwerksspannweite von 25 Metern eine Hin-
ZimmerMeisterHaus
Die ZimmerMeisterHaus-Gruppe ist eine Vereinigung von bundesweit rund 100 Holzbau-Manufakturen. Seit mehr als 30 Jahren stehen die ausgewählten Fachbetriebe für höchste Qualität und Top-Service im Holzbau. Die Mitglieder stärken sich gegenseitig durch intensiven Erfahrungsaustausch und fachliche Weiterbildung und bieten ihren Kunden umfassende Fachkompetenz – immer auf dem neuesten Stand.
www.zmh.com
terlüftungsebene. Die vorelementierten Rippenelemente messen 2,50 mal 25 Meter. Insgesamt 23 Elemente aus Brettschichtholzträgern und Furnierschichtholzplatten wurden gefertigt und mit einer Schraubpressverleimung zusammengefügt. Die Höhe der Trägerelemente beträgt 30 bis 70 Zentimeter. Eingedeckt wurde die Dachkonstruktion mit einer verschweißten Flachdachfolie. So ist die riesige Dachfläche bestens vorbereitet, um in Zukunft mit Photovoltaikmodulen zur regenerativen Stromgewinnung bestückt zu werden.
Vorgefertigt wurden auch die Rippenelemente aus Furnierschichtplatten (Kerto-Q) für die Salzhalle in der Produktion der ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Hecker. Sie dienen mit den zwei in Schraubpressverleimung verbundenen Randstegen als Grundelemente des Tragwerks aus Wänden, innerer Hülle und dem Dach. Eine Hauptanforderung an das Holztragwerk war es, ohne jegliche metallische Verbindungsmittel auszukommen. Aus diesem Grund wurde eine Holzverbindung mit 20 Millimeter dicken Eichenholznägeln gewählt. Die Untersicht der fertigen sichtbaren Deckenkonstruktion wurde umfassend mit energieeinsparender LED-Beleuchtung im Innen- und im Außenbereich ausgestattet. Aber auch sonst ist man langfristig energetisch gut aufgestellt.
Große Tore – kleiner Energieverlust: Durch teilweise integrierte Nebentüren wird die Anzahl unnötiger Bewegungen der Tore begrenzt.
Verwaltungs- und Sozialbau: Ausführung der Holzbauwandelemente aus massivem Brettsperrholz mit 120 Millimeter.
Fotos] Erich Spahn/Kühnlein Architektur
Richtungsweisendes technisches und bauliches Energiekonzept
Der Boden der Fahrzeughalle wurde mit Glasschaumgranulat als Dämmung ausgestattet – das Material ist tragfähig, formstabil, resistent gegen chemische Einflüsse sowie lastabtragend und dennoch sehr leicht. Für die benötigte Wärme sorgt eine Fußbodenheizung, die durch eine LuftWärmepumpe betrieben wird.
Die große Fahrzeughalle wurde mit Sektionaltoren ausgestattet. Diese doppelwandigen Tore sind im Hinblick auf die Wärmedämmung keine Schwachstelle mehr – im Gegenteil: Sie bieten erhebliche Vorteile durch ihre Robustheit, den Einbruchschutz und die guten Dämmwerte. Hinzu kommt die natürliche Belichtung. Das fünf Meter auskragende Vordach an der Südseite verhindert eine sommerliche Überhitzung der Innenräume. Zusätzlich hat man mit einer Zisterne die Regenwas-
sernutzung für die Waschhalle, Reinigung der Fahrzeuge und Geräte gesichert. Beim Bau wurde ausschließlich mit regionalen Firmen zusammengearbeitet (im Umkreis von 15 Kilometern). Durch die gute Belichtung der Halle, Beheizung, Dämmung und ordentliche Rettungsweggestaltung wären auch andere Nutzungen möglich.
Die Energieeinsparverordnung – der Energiestandard nach EnEV 2016 – wurde bei diesem Projekt problemlos erfüllt. Dennoch wurde für das Flachdach die Aufrüstung einer PV-Anlage geplant.
„Das Raumklima in einem Holzbau ist einfach herausragend. Auch für Gewerbebauten wird der Baustoff inzwischen sehr nachgefragt“, begeistert sich auch Zimmermeister Johann Hecker. „Mit Holz zu bauen, ist für mich ohnehin eine Lebenseinstellung. Das Material vermittelt ein Gefühl
von Wärme und Gemütlichkeit, ist pflegeleicht und 100 Prozent ökologisch und nachhaltig. Der Vorteil von Holz liegt klar auf der Hand: Es bietet gesundes Raumklima, ist ein nachwachsender Rohstoff und äußerst flexibel.“
Der Grand Tower an der Frankfurter Europa-Allee ist mit 180 Metern Deutschlands höchstes Wohnhochhaus. Der von Magnus Kaminiarz & Cie. entworfene und von GSP Städtebau entwickelte Wohnturm verfügt über 51 Geschosse mit 418 Wohnungen. Wabenartige Loggia-Elemente strukturieren die vollständig verglaste Fassade und bieten ein Maximum an Privatsphäre mit einem phantastischen Blick über die Stadt. Für die raumhohen Fenster wurde von Warema eine maßgeschneiderte Sonnenschutzlösung gefunden, die den Windlasten in extrem großer Höhe standhalten kann. architektur] Wohnhochhaus in Frankfurt
Stadtbildprägender Wohnturm
Direkt am Eingangsbereich zum Europaviertel entsteht in Frankfurt am Main ein neues Hochhauscluster an der Frankfurter Messe. Mit dem Grand Tower des Frankfurter Architekturbüros Magnus Kaminiarz & Cie. und den noch im Bau befindlichen Hochhäusern The Spin von Hadi Teherani und Eden Frankfurt von dem Chicagoer Büro Jahn und Magnus Kaminiarz & Cie. sowie dem Tower One von Meurer Architekten entstehen hier vier neue, hochkarätige Wolkenkratzer.
Der 2020 fertiggestellte Grand Tower setzt Maßstäbe, nicht nur in der Höhe. Für seine Architektur und die technische Ausstattung wurde das Hochhaus schon mit einer Vielzahl nationaler und internationaler Auszeichnungen bedacht, u. a. mit dem German Design Award. Mit seiner Höhe von circa 180 Metern übertrifft der Turm alle bisher in Deutschland gebauten Wohnhochhäuser. Über dem Erdgeschoss mit Eingangslobby und separaten Ladenlokalen erheben sich 47 Wohngeschosse mit insgesamt 418 Wohnungen und Apartments. Drei Technikgeschosse bilden die Spitze des Turms.
Die Fassade des Grand Tower ist nicht minder imposant. Tubenartige Loggien umhüllen den schlanken Turm. Ihre hell strahlenden Einfassungen geben den Apartments und deren Balkons einen exquisiten Rahmen. Die eigentliche Außenhülle ist mit bodentiefen Fenstern fast vollständig verglast und erlaubt spektakuläre Ausblicke und eine optimale Belichtung der dahinterliegenden Wohnräume.
Wabenartige Loggia-Elemente strukturieren die vollständig verglaste Fassade.
Wohnen mit internationalen Standards
Die Vermarktung des Grand Tower zielte von Anfang an ebenso auf den internationalen Markt. Die Innenarchitektur orientierte sich daher an internationalen Standards. Die sechs Meter hohe Lobby im Erdgeschoss mit Concierge-Service und das private Sunset-Desk in der 43. Etage wurden ebenso wie die 1.000 Quadratmeter große Grand Terrace im 7. Stockwerk von studio architects gestaltet. Hochwertige Materialien und edles Ambiente prägen das harmonisch gestaltete Interior Design und betonen die urbane Atmosphäre der Architektur. Der Entwurf aus dem Büro des 2019 verstorbenen Magnus Kaminiarz ordnet die Wohnungen auf einer rautenförmigen Grundfläche mit Nord-Süd-Ausrichtung an. Mit diesem Kunstgriff konnten Apartments mit ausschließlicher Nordorientierung verhindert werden. Die Bandbreite der Wohnungstypen ist beträchtlich. Der modulare Aufbau des Wohnturms ermöglicht eine Vielzahl von Grundrissvarianten von 41 bis 300 Quadratmetern mit unterschiedlichen Blickachsen auf die Stadt. Mehr als die Hälfte der Wohnungen sind
als Drei- bis Vier-Zimmer-Apartments geplant, ein gutes Drittel sind kleinere Apartments. Die Apartments sind mit offenen Raumstrukturen und mit viel Licht und Transparenz für das moderne Leben in einer pulsierenden Metropole wie geschaffen.
GSP Gesellschaft für Städtebau und Projektentwicklung
Berlin info@gsp-staedtebau.de www.gsp-staedtebau.de
Sonnenschutz in großer Höhe
Die gleichen hohen Anforderungen galten auch für die technische Ausstattung in den Wohnungen und an der Fassade. Um hier trotz der großzügigen Verglasung alle bauphysikalischen Vorgaben erfüllen zu können, musste eine adäquate Lösung mit außenliegendem Sonnenschutz gefunden werden. Damit betraten die Planer technisches Neuland, denn bisher war bei Gebäuden dieser Höhe noch kein außenliegender Sonnenschutz verbaut worden.
In enger Abstimmung zwischen Architekt, Fassadenbauer und dem Sonnenschutzspezialisten Warema wurden die Sonnenschutzanlagen über projektspezifische Sonderanfertigungen vollständig in die Fassade integriert. Um eine möglichst hohe Windstabilität von 24 m/s zu erreichen und eine maximale Durchsicht bei gleichzeitig gutem sommerlichem Wärmeschutz zu gewährleisten, wurde für den Grand Tower eine Fenstermarkise mit easyZIP Führung und einem Behang aus schwarzem Soltis 86 Gewebe gewählt.
Mit der Erstellung eines Windgutachtens und über eine Bussteuerung, die neben dem Sonnenstand auch die jeweilige Windrichtung, die Geschosshöhe und die Gebäudegeometrie berücksichtigt, wurde von Warema auch ein maßgeschneidertes Steuerungskonzept umgesetzt. Damit konnte dem Wunsch nach einer möglichst individuellen Nutzung der Sonnenschutzanlagen entsprochen werden, ohne die Sicherheit bei Starkwind zu gefährden.
Durchgängig gedacht von Tür zu Raum und vollkommen in Material, Form und Oberflächen. Mehr als reine Funktion, sondern ein Designkonzept, das wir auch ganzheitlich
Sehen. Fühlen.
Mehr erleben.
Gira Esprit, Gira System 106, Gira Tastsensor 4 in Edelstahl. In weiteren Varianten erhältlich.
gira.de/architekten
Gira / Systemdesign
Hotel in Großbritannien
„Fünf Hektar Glück” beschreibt die Lage des Hotels in Aldringham bei London gut. Umgeben von der Natur sind neben der damaligen Scheune moderne Unterkünfte entstanden.
Fünf Hektar Glück
Ein Bed & Breakfast in Aldringham, Großbritannien
In Aldringham in der englischen Grafschaft Suffolk beeindruckt das Hotel „Five Acre Barn“ durch seine verwinkelte Satteldachkonstruktion und die Holzschindelverkleidung mit einer außergewöhnlichen Optik. Es handelt sich dabei um einen Anbau, der den Ostflügel eines bestehenden sanierten Gebäudes ersetzte, idyllisch gelegen auf einem großen Grundstück, umgeben von Mischwald und doch verkehrsgünstig nah an einer Hauptstraße.
Nachdem die heutigen Besitzer Bruce Badrock und David Woodbine lange in London gelebt und gearbeitet hatten, wollten sie ein neues Kapitel ihres Lebens auf dem Land beginnen. Sie kauften eine in die Jahre gekommene Scheune inklusive des fünf Hektar großen Grundstücks und planten, dort ein Hotel zu eröffnen. Die Grafschaft Suffolk ist dafür prädestiniert. Ist es doch eine malerische, lebendige Gegend, nur zwei Autostunden von London entfernt und ein beliebtes Ziel für Wochenendausflüge.
Den Auftrag für die Sanierung und Umgestaltung der Scheune vergaben sie an Blee Halligan – ein recht junges, aber bereits sehr erfolgreiches und preisgekröntes Architekturbüro. Wichtig war den Bauherren dabei, dass nachhaltige und einfache Materialien zum Einsatz kommen sollten, die so weit wie möglich aus der Region stammen. Der Entwurf von Blee Halligan sah vor, die Scheune unter Bewahrung des historischen Charmes behutsam umzubauen. Das lohnte sich jedoch nicht für den in den 70er-Jahren an der Ostseite erfolgten Anbau eines Wohngebäudes. Dieser sollte abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, sodass im Zusammenspiel mit der renovierten Scheune ein zeitgemäßes Ensemble entstehen würde. Hervorzuheben ist dabei der nachhaltige Ansatz, dass trotz des großen Grundstücks die bebaute Fläche und damit der versiegelte Boden kaum ausgeweitet wurden. In der Scheune fanden gemeinschaftlich genutzte Flächen wie großzügige Aufenthalts- und Essbereiche sowie die Wohnung der Eigentümer ihren Platz.
Auch vom Korridor aus führen Terrassentüren direkt in den wilden und dicht bepflanzten Garten des Hotels.
Das rohe Holz der Schindeln altert je nach Sonnen- und Regeneinstrahlung an jeder Seite der Fassade unterschiedlich.
Besonders interessant ist der Neubau: Das Volumen des neuen Gebäudes ist eine komplexe Variation des Themas Satteldach. Die kosteneffiziente Holzrahmenkonstruktion ist etwas niedriger als die Scheune. Holzschindeln an den Fassaden und am Dach betonen das moderne und skulpturale Erscheinungsbild des Anbaus. Das rohe Holz der Schindeln altert an jeder Fassadenseite unterschiedlich, je nach Sonnen- und Regeneinstrahlung, im Einklang mit dem Garten um das Gebäude. Dachrinnen und Fallrohre sind dank einer raffinierten, aber kostengünstigen Detaillösung versteckt. Die von Architekt Greg Blee als „Brücke“ bezeichnete Verbindung zwischen dem alten und neuen Teil verschmilzt dank ihrer dunklen Farbe mit der Umgebung. Im Neubau befindet sich heute der Hotelbereich. Das Gebäude sollte so niedrig wie möglich sein, da das Ziel der Architekten war, die Höhe der Bestandbauten in der Umgebung zu respektieren. Die Herausforderung war gleichzeitig, innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens so viele Räume wie möglich in das kompakte Volumen zu integrieren. „Unsere Kunden wollten, dass der neue Teil zeitgemäß und skulptural ist und gleichzeitig zur alten Scheune passt. Aus diesem Grund, aber auch aus finanziellen Gründen mussten wir so viel Wohnraum wie möglich in ein sehr kompaktes Volumen packen“, erklärt Greg Blee. Die Lösung dafür war die Schaffung eines Obergeschosses über dem Korridor. Durch diese zweite Ebene konnten entlang des
Der Einsatz von Velux Fenstern auf dem verwinkelten Satteldach ermöglicht nicht nur eine optimale natürliche Belüftung, sondern bereichert auch die Innenräume mit Lichteinfall aus unterschiedlichen Richtungen.
hellen Korridors mit kleinen Tischen und gemütlichen Nischen fünf Wohneinheiten eingerichtet werden: vier davon jeweils mit Bad und Sitzecke mit TV im Erdgeschoss sowie einem Bett in einer gemütlichen Ecke unter dem Dach, alle erhellt durch große Dachfenster. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, diese Art von Grundriss zu schaffen. „Dachfenster ermöglichen eine optimale Querlüftung sowie einen romantischen Blick über die Baumkronen in Richtung Himmel direkt vom Bett aus“, beschreibt Greg Blee die Vorteile, von denen heute insbesondere die Gäste des „Five Acre Barn“ profitieren. Der Einsatz von Velux Fenstern bereichert die Innenräume zudem mit Lichteinfall aus verschiedenen Richtungen. Die einzelnen Wohneinheiten sind unterschiedlich gestaltet. Gemeinsam haben sie jeweils Balkontüren, die von den durch das Dach zusätzlich belichteten sonnendurchfluteten Räumen direkt in einen wilden, duftenden Garten führen. Während der Ausblick in den Garten mit seiner dichten Bepflanzung für Intimität sorgt, schafft das Dachfenster Offenheit und himmlische Weite. Die
Die Dachfenster im Obergeschoss bieten im Schlafbereich nicht nur viel Tageslicht, sondern auch einen Blick in Baumkronen und Himmel.
GREEN MOTION NACHHALTIGES PREMIUM FU
Alle Komponenten zu 100 % recyclebar. Kostenlose Rücknahme zur Wiederverwertung.
fuma.com/bim
Fenster und Terrassentüren im Erdgeschoss ermöglichen im Zusammenspiel mit den Velux Dachfenstern effiziente natürliche Belüftung unter Ausnutzung des Kamineffekts.
In der umgebauten Scheune befindet sich nun der großzügige Wohn- und Essbereich. Fotos] Velux/Blee Halligan/Sarah Blee
Gäste, die morgens vom Bett aus auf die sich bewegenden Baumkronen und das Wolkenspiel über dem Garten der „Five Acre Barn“ blicken, stimmen dem zweifellos zu. Weite Teile des Gartens wurden bewusst nicht kultiviert. Durch das Bewahren von Wildblumenwiesen und dichten Bewuchs blieb nicht nur für die Gäste die ganz besondere Atmosphäre des fünf Hektar großen Grundstücks erhalten. Auch Insekten und Wildtieren wird weiterhin ein attraktiver Lebensraum geboten.
Der Wunsch der Besitzer Bruce Badrock und David Woodbine, mit dem neuen Kapitel ihres Lebens auf dem Land ihr Glück zu finden, scheint aufgegangen zu sein. Sogar so gut, dass sie mit ihrem Hotel auf dem großen Grundstück nicht nur sich, sondern auch ihre Gäste glücklich machen. Dafür muss man nur mal einen Blick auf die begeisterten Google-Rezensionen zum „Five Acre Barn“ werfen. Fünf Hektar Glück scheinen nicht übertrieben zu sein.
www.velux.de
ResiTHERM 16 im eingebauten Zustand. Durch das thermische Trennmodul werden Wämebrücken vermieden.
CELO Abstandsmontagesystem ResiTHERM® 16 mit ETA-Bewertung
Produktbild: ResiTHERM 16 mit ablängbarer Gewindestange M16, thermischem Trennmodul mit EPDM-Dichtung und Anschlussgewinde M12 mit Mutter und U-Scheibe aus nicht rostendem Stahl A4
Mit dem ResiTHERM 16 hat CELO Befestigungssysteme ein neues innovatives Abstandsmontagesystem für WDVS-gedämmte Fassaden entwickelt. ResiTHERM 16 ist das erste Produkt dieser Art mit einer ETA (European Technical Assessment/Europäisch Technische Bewertung) am Markt, d. h. es bietet dem Anwender ein hohes Maß an Sicherheit und ist zudem universell einsetzbar sowie sicher und einfach in der Anwendung.
Mit dem ResiTHERM 16 lassen sich schwere Lasten wie Vordächer, Markisen, französische Balkone, Klimageräte oder Satellitenschüsseln sicher und zuverlässig an der Außendämmung befestigen – und zwar ohne Wärmebrücke. Das thermische Trennmodul sorgt für eine effektive thermische Entkopplung. Das hochwertige Polyamid mit einem hohen Glasfaseranteil sorgt dabei für die not-
Anwendungsbild: Montage einer Markise
wendige Stabilität. Und der vormontierte Dichtring aus hochwertigem, witterungsbeständigem EPDM für eine geprüfte Abdichtung gegen Schlagregen; bei üblicher Korngröße des Putzes bis zu einer Auslenkung von 3 mm. Erwähnenswert ist auch der einfache Installationsvorgang: Die Ankerstange mit dem glasfaserverstärkten thermischen Trennmodul zieht sich selbstschneidend durch den Putz in den Dämmstoff, gewährleistet dabei zugleich einen perfekten Setzvorgang mit der chemischen Mörtelmasse und dichtet zu guter Letzt durch die EPDM-Dichtung sauber das Bohrloch ab. Das Ergebnis ist eine saubere Optik bei einem relativ kleinen Durchmesser der Abdeckscheibe.
Der ResiTHERM 16 kann angewendet werden in gedämmten Fassaden aus Beton, Voll- und Lochstein-Mauerwerk sowie Porenbeton. Dabei überbrückt es Dämmstoffdicken bis 300 mm in Beton oder 250 mm in Lochstein-Mauerwerk. Bei geringeren Dämmstoffdicken wird die M16-Ankerstange entsprechend abgelängt. Die Anwendung erfolgt zusammen mit dem Injektionssystem ResiFIX von CELO.
Das Anschlussgewinde ist ein M12-Gewinde. Es kann jedoch auch ein Reduziergewindestift M12/M10 oder eine übliche Schraube aus nicht rostendem Stahl verwendet werden.
CELO Befestigungssysteme hat zudem ein weiteres Produkt in dieser Produktfamilie – den ResiTHERM® 37. Auch für dieses Befestigungssystem wurde kürzlich eine ETA ausgestellt. Der ResiTHERM 37 ist eine optimale Produktlösung für WDVS-gedämmte Lochsteine; dabei zeichnet er sich durch überragende Lastwerte, insbesondere Zuglasten in Lochsteinen, aus. Weitere Informationen zum ResiTHERM 16 finden Sie hier:
EMBASSY am Köllnischen Park
Wohnen in Berlin
Das aus sechs Gebäuden bestehende Wohnbauprojekt EMBASSY wurde auf einem 22.774 Quadratmeter großen Grundstück vis-à-vis dem Köllnischen Park errichtet. Die denkmalgeschützte Grünanlage im Berliner Ortsteil Mitte unweit der Spree geht auf eine Stadtbefestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert zurück. Schon ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie Stück für Stück zugunsten der expandierenden preußischen Hauptstadt abgetragen. Zahlreiche Botschaften und konsularische Vertretungen befinden sich heute in direkter Nachbarschaft. In wenigen Minuten erreicht man den Alexanderplatz und das historische Zentrum rund um den Gendarmenmarkt.
Das Wohnensemble ordnet sich in Maßstab und Gestalt harmonisch in das Stadtgefüge ein und besticht durch seine abwechslungsreiche Architektur. Unterschiedlich gestaltete Straßenfassaden gliedern die Bebauung in sechs einzelne Wohnhäuser mit ganz eigenem Charakter. Zusätzlich betonen unterschiedliche Attikahöhen diese Eigenständigkeit.
Lochfassaden aus Naturstein und Klinkern in unterschiedlichen dezent-natürlichen Farbtönen wechseln sich ab und greifen die Materialität und Farbigkeit der für Berlin typischen Umgebungsarchitektur auf. Einige Wohnhausfassaden zeigen glatte oder geriffelte Natursteinlaibungen, andere sind durch Vor- und Rücksprünge reliefartig gegliedert. Holz-Aluminium-Fensteranlagen mit großzügigen, bodentiefen Glasflächen sorgen für lichtdurchflutete Räume. Insgesamt 133 Wohnungen, einige davon barrierefrei, verteilen sich auf sechs Vollgeschosse sowie ein Staffelgeschoss. Im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes
befinden sich insgesamt vier Gewerbeeinheiten, je zwei in Haus A und F. Der Wohnungsmix ist ausgeglichen, es entstanden 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen von bis zu 160 Quadratmeter Fläche. Ein Großteil der Wohneinheiten ist über Terrassen oder Balkone mit der grünen Umgebung verbunden. Die Austritte der Fassade wurden straßenseitig als Französische Fenster ausgeführt. Das Staffelgeschoss erhielt eine Dachterrasse, das Flachdach über dem Staffelgeschoss wurde begrünt. Individuell gestaltete Hauseingänge sorgen für eine Adressbildung und dienen der Identifikation mit den Gebäuden. Die
zweigeschossigen Townhouses im Erdund ersten Obergeschoss der Häuser C bis E sind über separate Eingänge direkt von der Straße zugänglich.
Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage mit 76 Stellplätzen. Die Einfahrt erfolgt über die Rungestraße und die Ausfahrt über die Köpenicker Straße. 243 Fahrradstellplätze befinden sich im Untergeschoss, weitere in den Außenanlagen. Der Innenhof wurde intensiv begrünt und den Erdgeschosswohnungen zugeordnete Terrassenflächen wurden angelegt.
www.tchobanvoss.de
Fotos] Roland Halbe
PERFEKTION ENTSTEHT IM DETAIL
Moderne Architektur muss sich im Spannungsfeld von Entwurf, Technik und Ökonomie bewähren. Für Fenster und Türen eröffnen Kunststoffprofile von VEKA hier Perspektiven – in kompromissloser Qualität und Ästhetik.
architekten.veka.de
schlasse.de
Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble
Mayfarth Quartier in Frankfurt/Main, Ostend-Viertel
Beim erstmalig durchgeführten Flachdach Contest ist das Mayfarth Quartier im Frankfurter Ostend-Viertel als Sieger hervorgegangen. Die nach Plänen von B&V Braun Canton Park Architekten gestaltete, zumeist siebengeschossig ausgeführte Blockrandbebauung vereint die drei Funktionen Hotel, Wohnen und Büronutzung an einem Standort. Architektonisch prägend für den Komplex sind die abwechslungsreich in Grau, Rot und Gelb ausgeführten Klinkerfassaden sowie die abgerundeten Gebäudekanten des Hotelbaukörpers in Richtung Nordosten. Sämtliche Flachdachflächen wurden als begrüntes Terrassendach mit zweilagiger Bitumenabdichtung ausgeführt.
Durch seine Nähe zum Osthafen und zur zentralen Großmarkthalle galt das Frankfurter Ostend lange Zeit als typisches Arbeiterviertel mit hohem Anteil an industrieller und gewerblicher Nutzung. Doch spätestens seit der Ansiedelung der Europäischen Zentralbank (EZB) im November 2014 auf dem Gelände der früheren Markthalle verwandelt sich der Stadtteil zunehmend zu einem kreativen und überaus nachgefragten Wohn- und Ausgehviertel mit exklusiven Wohn- und Büroflächen. Die urbane Lebensader des Quartiers ist dabei die Hanauer Landstraße, die mittlerweile auch ein vielfältiges Angebot an Clubs, Restaurants und Bars zu bieten hat.
Attraktive Lage im Frankfurter Ostend-Viertel
Ein gutes Beispiel für die hohe Dynamik des Ostend-Viertels ist das direkt angrenzend an den Osthafen und in unmittelbarer Nähe zum EZB-Gebäude errichtete Mayfarth Quartier. Das zwischen Hanauer Land-, Weisbach-, Hagen- und Mayfarthstraße gelegene Ensemble vereint Hotel, Wohnen und Büroflächen an einem Standort und trägt somit zu einer lebendigen Durchmischung des Viertels bei. Die abwechslungsreich gestalteten Klinkerfas-
saden und die hochwertig ausgeführten Details der Bebauung sorgen dabei für eine deutliche architektonische Aufwertung des Standortes.
Bis zuletzt wurde die insgesamt 6.520 Quadratmeter große Grundstücksfläche „Ostend-typisch“ durch einige Garagenhöfe, kleinere Werkstätten sowie durch ein zweigeschossiges Bürogebäude geprägt. Das zufällig gewachsene Zusammenspiel der verschiedenen Bausteine, die alle noch aus
den 1950er-Jahren stammten, sorgte dabei für ein extrem heterogenes Gesamtbild ohne städtebaulichen Zusammenhang. Parallel zum Neubau des neuen Hauptsitzes der Europäischen Zentralbank hatten die Eigentümer des Grundstücks, die Inhaberfamilie des weithin bekannten Pharmakonzerns Merz, deshalb 2012 entschieden, die Flächen neu zu nutzen und auf diese Weise zur weiteren Belebung und Entwicklung des Ostend-Viertels beizutragen.
Mayfarth Quartier in Frankfurt
Fotos] Thomas Ott
Umsetzung durch B&V Braun
Canton Park Architekten
Mit der Planung und Umsetzung des Projektes waren anschließend im Sommer 2013 B&V Braun Canton Park Architekten direkt beauftragt worden. Das 1967 gegründete Frankfurter Büro, das ganz zu Beginn vor allem durch den Neuaufbau der Alten Oper in Frankfurt bekannt wurde, wird heute durch die drei geschäftsführenden Gesellschafter Sergio Canton, Birgitt Lang-Haase und Suk-Won Park geführt.
Mit aktuell rund 45 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen übernimmt es das gesamte Spektrum an Architektenleistungen, angefangen von der Grundlagenermittlung über die Entwurfs- und Ausführungsplanung bis hin zur Objektüberwachung und Objektbetreuung. In der Mainmetropole haben die Planer zuletzt unter anderem das zentral gelegene Stadtquartier „MainTor“, das „Palais an den Höfen“ im Stadtteil Sachsenhausen, das „Lyoner Quartier“ in Niederrad sowie den gemeinsam mit dem Kopenhagener Büro BIG entwickelten „Omniturm“ ausgeführt.
Lebendiger Funktions-Mix
Konkrete Pläne für die weitere Nutzung des Grundstücks lagen anfangs noch nicht vor und wurden erst in enger Abstimmung mit dem Bauherrn und der Stadt entwickelt. Aufbauend auf verschiedenen Machbarkeitsstudien und ausgehend von den vorhandenen Lärmemissionen vor Ort wurde schließlich ein lebendiger Mix mit den Funktionen Wohnen und Büros beschlossen.
Um die drei Nutzungen optimal zu integrieren und dabei den Charakter des Stadtteils aufzugreifen, entstand eine abwechslungsreich gestaltete und organisch aufgelockerte Blockrandbebauung mit zumeist sechs Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss. Neben einem Hotel mit 159 Gästezimmern wurden dabei auch ein schmales dreigeschossiges Townhouse sowie ein loftartiges Bürogebäude mit 7.000 Quadratmeter vermietbaren Büro- und Gewerbeflächen integriert.
Im Zentrum der Blockbebauung finden sich zusätzlich fünf optisch voneinander unterscheidbare Wohnhäuser mit insgesamt 74 Wohneinheiten, die sämtlich um einen begrünten Innenhof herum organisiert sind. Eine halböffentliche Gasse, die nördlich der fünf Wohnhäuser quer durch das Ensemble führt, öffnet die Bebauung dabei zur Stadt und sorgt außerdem für eine optimierte Anbindung des Komplexes an die Stadt und das umgebende OstendViertel: „Dieser städtebauliche Aspekt war uns besonders wichtig, um das Projekt so gut wie möglich im Quartier zu verankern“, beschreibt Projektarchitekt Thomas Haimann den Anspruch seines Büros. Komplettiert wird die Bebauung durch die Integration von Einzelhandelsflächen mit einer Größe von 1.100 Quadratmetern im Erdgeschoss entlang der Hanauer Landstraße sowie durch eine Tiefgarage mit 227 Parkplätzen. Eine besondere Herausforderung war außerdem die Einbindung der bestehenden Bestandsbauten im nordwestlichen Teil des Blockrandes, die auf intelligente Weise in die neue Bebauung eingebunden wurden.
Der leicht geschwungene Hotelbaukörper ist mit einer hochwertigen Klinkerfassade versehen.
Abwechslungsreich
gestaltete Blockrandbebauung
Große Bedeutung für die architektonische Wirkung des Komplexes hat insbesondere die Ansicht in Richtung Norden bzw. Nordwesten. Von der Hanauer Landstraße kommend, trifft der Blick zunächst auf den langgestreckten und auch in Längsrichtung leicht geschwungenen Hotelbaukörper. Der markant gestaltete durch die Ibis-Kette angemietete Bau schafft mit seinen weich auslaufenden Formen und seinen hochwertig ausgeführten architektonischen Details einen gelungenen Auftakt des Ensembles in Richtung der einmündenden Weisbachstraße und sorgt durch seine differenzierte Höhenstaffelung gleichzeitig für einen gelungenen Anschluss an das rechts angrenzende Bürogebäude aus den 1990er-Jahren. „Besonderen Wert haben wir außerdem auf eine hohe Flexibilität gelegt, um so eine spätere Umnutzung der Hotelebenen zu Büroflächen ohne größere bauliche Eingriffe zu ermöglichen“, erklärt Thomas Haimann. Im Erdgeschoss des Neubaus hat sich zusätzlich ein Fitness-Studio eingemietet, im sichelförmigen Staffelgeschoss hat sich eine Zahnarztpraxis niedergelassen.
Weiter nach Süden definiert das Bürogebäude den Rand des Blocks. Auf mehrere Einzelbauten verteilt haben die Planer hier flexible Grundrisslösungen umgesetzt, sodass je nach Bedarf Flächen schon ab etwa 150 Quadratmetern gemietet werden können. Zentraler Mieter ist dabei die Penta Hotels Germany GmbH, die eine fast 1.800 Quadratmeter große Loft-Bürofläche nutzt. Zusätzlich hat sich ein Automobilhändler mit einem 220 Quadratmeter großen Subaru-Showroom im Erdgeschoss niedergelassen.
Hochwertig gestaltete Wohnungen mit begrüntem Innenhof
Zusätzlich belebt wird das Mayfarth Quartier durch die bewusst unterschiedlich ausgebildeten Wohngebäude. Eine Besonderheit bietet dabei das am nördlichen Rand der Durchgangsgasse im Anschluss an die Bestandsbebauung platzierte, dabei lediglich vier Meter breite und drei Geschosse hoch ausgebildete Townhouse. Das ungewöhnliche Einfamilienhaus integriert auf einer Fläche von 135 Quadratmetern eine Küchen-, eine Wohn- und eine Schlafebene und verfügt außerdem über einen attraktiven Dachgarten. Die offenen Grundrisse sind dabei typologisch an japanischen Vorbildern orientiert.
Komplettiert wird die Bebauung durch die fünf Stadthäuser im südlichen Innenhofbereich des Blocks. Oberhalb der Tiefgarage mit 227 Parkplätzen stehen hier 74 Wohnungen mit Flächen zwischen 54 und 133 Quadratmetern zur Verfügung: „Die Lage der Häuser resultiert aus den hohen Schallschutzanforderungen zum hafennahen Gewerbe und ermöglicht gleichzeitig eine optimierte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche“, erklärt Architekt Thomas Haimann. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über ei-
nen eigenen Gartenzugang, in den darübergelegenen Wohnungen stehen ein eigener Balkon oder eine eigene Loggia zur Verfügung. Sämtliche Einheiten sind außerdem als Energieeffizienzhäuser im KfW-55- bzw. KfW-70-Standard mit bodentiefen Fenstern, mit elektrischen Rollläden sowie mit einer kontrollierten Wohnraumbelüftung ausgeführt. Zusätzlich wurden gemeinschaftliche Fahrradstellräume sowie separate Kellerabstellräume integriert. Auf Wunsch können überdies ebenerdige Tiefgaragenstellplätze angemietet werden.
Gesteigert wird der Wohnwert vor Ort durch die von BWP Endreß Landschaftsarchitekten geplante Gestaltung des begrünten Innenhofs. Die sanfte Geländemodellierung der großzügigen Rasenfläche im Verbund mit Hecken, kleinen Bäumen, Stauden sowie einer kleinen Durchwegung mit einer attraktiv gestalteten Sitzbank aus Beton sorgt dabei für eine hohe Aufenthaltsqualität auf begrenzter Fläche. Die Gestaltung der Freianlagen erhielt 2017 die vom Land Hessen verliehene Anerkennung „Vorbildliche Bauten im Land Hessen“ und war 2018 beim Tag der Architektur vertreten.
Eine halb öffentliche Gasse, die quer durch das Ensemble führt, öffnet das Mayfarth Quartier zur Stadt und sorgt für eine optimierte Anbindung des Komplexes an die Stadt und das umgebende Ostend-Viertel.
Fotos] Thomas Ott
Hochwertige Klinkerarchitektur mit charakteristischen Details
Ihre besondere Qualität erhält die Bebauung nicht nur durch ihren lebendigen Funktions-Mix, die gelungene städtebauliche Einbettung ins Quartier sowie die abwechslungsreiche Anordnung der verschiedenen Baukörper, sondern auch durch ihre hochwertig ausgeführten architektonischen Details. Ein charakteristisches Element sind dabei die verschiedenfarbig in Grau, Rot und Gelb ausgeführten Klinkerfassaden. Je nach Funktion und Lage der einzelnen Gebäude finden sich dabei völlig unterschiedliche Ansichten und Perspektiven.
Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Klinkerflächen betont die Eigenständigkeit der verschiedenen Baukörper, ermöglicht durch die einheitliche Materialität aber gleichzeitig den homogenen Gesamteindruck der Bebauung. In einigen Bereichen wirkt das Ensemble dabei urban und großstädtisch, an anderen Stellen hat sich ein eher kleinmaßstäblicher und intimer Charakter ergeben: „Das Material Klinker hat uns einerseits durch seine Dauerhaftigkeit und die damit verbundene Nachhaltigkeit überzeugt“, beschreibt Thomas Haimann die Gründe für die Materialwahl. „Darüber hinaus wollten wir uns aber auch ganz bewusst an der Backsteinmoderne der 1920er-Jahre ori-
entieren, die hier im Frankfurter Ostend überall ihre Spuren hinterlassen hat. Besondere Beispiele dafür sind etwa die großmaßstäblichen Industriegebäude am nahe gelegenen Osthafen.“ Zusätzlich aufgewertet wird der Komplex durch weitere hochwertig ausgeführte Details. Als charakteristischer Blickfang fungiert dabei vor allem der langgestreckte Hotelbaukörper mit seinen elegant abgerundeten Gebäudekanten und den beiden vielschichtig zurückspringenden Staffelgeschossen. Betont wird die wertige Gestaltung durch die hell hervorgehobenen Fensterlaibungen aus Altenbürger Kalkstein. Die Öffnungen in Richtung der Straßenkreuzung wurden dabei als tief zurückliegende Loggien mit Französischen Balkonen ausgebildet. Aufgegriffen und fortgeführt wird die gewählte Detaillierung und Materialsprache bei den ebenfalls zurückspringenden Staffelgeschossen der Bürobaukörper in Richtung Süden und Südosten sowie bei den Loggien und Balkonen der Wohnhäuser. Großen Wert legten die Planer außerdem auf die Gestaltung der Eingänge zu den Wohnungen, die im Kontrast zu den Materialien Klinker und Beton vielfach in Holz ausgeführt sind.
Unter dem begrünten Innenhof des Mayfarth Quartiers befindet sich die Tiefgarage. Quelle: vdd
Komplexe Dachlandschaft
Eine Besonderheit des Projektes ist die abwechslungsreich gestaltete und durchgehend begrünte Dachlandschaft mit ihren unterschiedlich großen, teilweise sanft abgerundeten Abschnitten. Um eine hochwertige Abdichtung der insgesamt rund 6.000 Quadratmeter großen Fläche zu erhalten, die die Bausubstanz des Mayfarth Quartiers langfristig vor Feuchtigkeit schützt, wurden die verschiedenen Abschnitte als Terrassendach in Warmdachkonstruktion mit zweilagiger Bitumenabdichtung ausgeführt. In einem ersten Schritt wurde dabei zunächst eine Bitumendampfsperre mit Voranstrich auf den Stahlbetondecken der verschiedenen Baukörper aufgebracht. Direkt darüber
konnten die Dachdecker der beauftragten Dachdeckerei Gebrüder Rückert aus Gosheim damit beginnen, eine im Mittel 220 Millimeter starke EPS-Dämmung zu verlegen. Das Gefälle von zwei Prozent stellt dabei einen reibungslosen Abfluss von Regenwasser sicher. Im nächsten Schritt erfolgte die Verlegung der zweilagigen Bitumenabdichtung: Als untere Abdichtungslage wurde eine vollflächig klebende Elastomerbitumen-Kaltselbstklebebahn aufgebracht. Als obere Lage sorgt eine wurzelfeste ElastomerbitumenSchweißbahn für optimierten Schutz. Eine besondere Herausforderung stellten in diesem Zusammenhang die markanten Fassadenrücksprünge der verschiede-
nen Baukörper dar: „Vor den Fenstern im fünften und sechsten Obergeschoss findet sich häufig ein begehbarer, aber teilweise nur 80 Zentimeter schmaler Grat“, erklärt Thomas Haimann. „Die Verlegung der Abdichtung war hier aufgrund der beengten Platzverhältnisse regelrechte Puzzlearbeit!“ Nicht ganz einfach gestaltete sich vor allem die Abdichtung der Innenseiten der Brüstungen: „In den abgerundeten Bereichen des Hotelbaukörpers mussten die Dachdecker entsprechend auch gerundete Kappleisten verdübeln, um die hochgeführten Bitumenbahnen gegen Abrutschen zu sichern.“ Abschließend konnte dann die Ausbildung der 60 Zentimeter tiefen Attikaabschlüsse aus Naturstein erfolgen.
Der mittige Baukörper dient als praktische Verbindung zwischen den beiden Eckgebäuden. Quelle: vdd Fotos] Martin Trojca
Die rund 6.000 Quadratmeter große Dachfläche ist als Terrassenund Gründach ausgeführt. Quelle: vdd Foto] Martin Trojca
v. l. n. r.: Sergio Canton, Birgitt Lang und Projektarchitekt Mayfarth Quartier Thomas Haimann Quelle: vdd Foto] Martin Trojca
B&V Braun Canton Architekten GmbH
Das Büro mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1967 von den vier Partnern Helmut Braun, Wolfgang Braun, Martin Schlockermann und Inge Voigt gegründet. Diese Partnerschaft wurde 1990 aufgelöst. Namensstiftend für die Neugründung des Büros waren Wolfgang Braun und Inge Voigt (Braun & Voigt). Die Namen der neuen Partner und Gesellschafter ergänzen seither das Kürzel des Firmennamens (B&V). B&V Architekten hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten methodisch stets weiterentwickelt. Das Arbeitsethos – verkörpert durch Wolfgang Braun – steht für Kontinuität und Fortschritt. Heute wird das Büro von drei geschäftsführenden Gesellschaftern geführt: Sergio Canton, Birgitt Lang und Suk-Won Park. Unterstützt werden sie durch 40 qualifizierte Architekten und Ingenieure sowie 4 weitere Mitarbeiter, die für Planung und Bauleitung der Projekte zur Verfügung stehen.
www.bv-architekten.de
Extensive Dachbegrünung
Parallel dazu konnten die Dachdecker mit der Begrünung der größeren Dachflächen beginnen. Oberhalb der Abdichtung wurden dazu zunächst ein Rieselschutzvlies, eine 50 Millimeter dicke Dränschüttung, ein fünf Millimeter dickes Filtervlies sowie ein Extensivsubstrat aufgebracht und anschließend eine Bepflanzung mit Sedum umgesetzt. Die Begrünung schafft eine naturnahe Vegetation mit geringem Pflegebedarf, die gleichzeitig das Mikroklima vor Ort verbessert. Zudem schützt sie vor Witterungseinflüssen wie Hagel, Sturm und UV-Strahlung und verlängert so die Lebensdauer des Daches. Hinzu kommt, dass die Begrünung wärmedämmend im Winter und kühlend im Sommer wirkt und außerdem Insekten und Vögeln als Lebensraum dient. In einigen Bereichen haben die Dachdecker alternativ Terrassenplatten verlegt, um das Dach zusätzlich als Aufstellfläche für die gebäudetechnischen Anlagen nutzen zu können und dabei eine durchgehende Begehbarkeit sicherzustellen. Im Büroriegel nach Süden fungiert die flacher gelegene Dachfläche des mittigen Bauköpers alternativ als Außenterrasse und als praktische Verbindung zwischen den beiden Eckgebäuden, die beide den gleichen Mieter haben. Ebenso hat die Zahnarztpraxis im sechsten Obergeschoss des Hotelbaukörpers eine begehbare Außenterrasse erhalten. Der gleiche Aufbau wurde für die Abdichtung des Tiefgaragendaches gewählt. Auch hier schafft eine zweilagige Abdichtung mit einer wurzelfesten Oberlagsbahn aus Elastomerbitumen eine sichere Basis für die anschließend aufgebrachte intensive Innenhofbegrünung mit Hecken, Stauden und kleinen Bäumen. „Die naturnahe Bepflanzung schafft nicht nur einen willkommenen Naherholungsraum für die Bewohner, sondern fungiert auch als ökologische Ausgleichsfläche für die neue Bebauung“, hebt Thomas Haimann hervor. Im Zusammenspiel mit den sonstigen Dachflächen ist eine vielfältig gestaffelte Dachfläche entstanden, die unterschiedlichste Nutzungen sinnvoll miteinander verbindet.
www.flachdach-contest.de
Architekturobjekt auf www.heinze.de
Bewährtes noch besser:
Dauerhaft dränierend. Hoch belastbar.
DELTA®-TERRAXX
Universelles Schutz- und Dränsystem.
Verlegbar unter Flächen mit extensiver oder intensiver Begrünung.
Verlegbar unter begehbaren Flächen.
Verlegbar unter PKWbefahrbaren Flächen.
Für vertikale Anwendungen im Tief- und Ingenieurbau mit bis 10 m Einbautiefe.
Verlegbar unter Flächen mit hohem Verkehrsaufkommen (z. B. große ö entl. Parkplätze).
Verlegbar unter mit LKW befahrenen Flächen (z. B. Feuerwehrzufahrten).
Für vertikale Anwendungen im Tief- und Ingenieurbau mit bis 20 m Einbautiefe.
Stadthalle in Rheda-Wiedenbrück
Durch den aus der Fassade zurückspringenden Haupteingang schwebt das Dach über der Glasfassade und bildet ein markantes Entree.
Markant und multifunktional
Neubau der Stadthalle in Rheda-Wiedenbrück
Die neue Stadthalle in Rheda-Wiedenbrück bereichert mit ihrer Vielfältigkeit und modularen Bespielbarkeit das regionale Veranstaltungsangebot der Stadt und sichert so das gemeindliche Zusammenleben. Mit dem neuen Veranstaltungszentrum wurde ein Highlight geschaffen, das maßgeblich zur Attraktivität der Stadt beiträgt. Zu den Haupteigenschaften der neuen Halle zählt neben ihrer gestalterischen Qualität insbesondere die Multifunktionalität. Damit macht sie Veranstaltungen unterschiedlicher Art wie Theater, Musik, Comedy, Kulturveranstaltungen, Kongresse, Messen, Feiern für Unternehmen, Vereine und Familien möglich und übernimmt so eine wichtige Bedeutung für das städtische Zusammenleben. Mit einer Grundfläche von rund 2.200 Quadratmetern ist sie etwa ein Drittel größer als das Vorgängergebäude, das sogenannte „Reethus“.
Einige Fassadenbleche sind geschlossen, teils perforiert, woraus an der Vorderseite eine kontrastreiche, diagonal gerichtete Gestaltung resultiert.
Kubus mit Diagonalen
Das neue Veranstaltungshaus ist auf einem Grundstück an der Hauptstraße in Rheda-Wiedenbrück entstanden. Der Ansatz der pbr AG war es, das Grundstück zu dritteln, sodass die Stadthalle im Norden platziert wurde, während die Stellplatzanlage sich im Süden befindet. So entwickelt sich im mittleren Bereich die sogenannte Park Plaza als verbindendes Element, das mit einer hohen Aufenthaltsqualität zum Verweilen einlädt. Als öffentliches Gebäude „in erster Reihe“ an der Hauptstraße sorgt das neue Haus für eine klare Adressbildung und markiert an dieser Stelle den Zugang zum Flora-Westfalica-Park. Nicht zuletzt stellt das neue Kultur-und Veranstaltungshaus eine Verknüpfung von Rheda und Wiedenbrück und damit auch der Bewohner beider Stadtteile dar.
An der Nordseite öffnet sich das neue Kulturhaus durch eine Übereckverglasung Richtung Wiedenbrück und setzt damit ein signifikantes Zeichen.
Der äußere Eindruck der neuen zweigeschossigen Stadthalle ist geprägt durch die markante Kubatur und hinterlüftete Metallfassade. Teils sind die Fassadenbleche geschlossen, teils perforiert, woraus an der Vorderseite eine kontrastreiche, diagonal gerichtete Gestaltung resultiert. Im Eingangs- und Foyerbereich stellen großflächige Glasfassaden Bezüge zwischen Innen- und Außenraum her und gewährleisten einen hohen Tageslichtanteil im Innenraum. An der Nordseite öffnet sich das neue Kulturhaus durch eine Übereckverglasung Richtung Wiedenbrück und setzt damit ein signifikantes Zeichen.
Durch den aus der Fassade zurückspringenden Haupteingang schwebt das Dach über der Glasfassade und bildet ein markantes Entree, welches durch das Beleuchtungskonzept am Abend stimmungsvoll
in Szene gesetzt wird. Der Anlieferhof im Nordwesten des Grundstücks ist von der Fassade umschlossen und über Tore auch für Kraftfahrzeuge befahrbar. Durch diese Einfassung des Innenhofs entsteht eine geschlossene und stimmige Anmutung. Das Gebäude ist mit seinen Glasfassaden im Süden der befestigten Plaza zugewandt. Diese ist mit konisch geformten Pflanzinseln versehen, deren Betonaufkantungen
als Sitzelemente dienen. Die Freifläche schafft eine Sichtachse zum Flora-Westfalica-Park, rückt diesen näher an die Stadt und bietet so einen markanten Zugang. An die Plaza schließt sich in südlicher Achse ein Parkplatz mit rund 180 Stellplätzen an. Bis 6 Meter hohe bedruckte Lärmschutzwände aus vegetativen Elementen und aus Acrylglas dienen hier als Schallschutz für die Anwohner.
pbr Planungsbüro Rohling AG
Mit über 500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen realisiert pbr qualitativ und quantitativ herausfordernde Projekte. Die generalistischen Teams an 12 Standorten bundesweit bestehen aus Spezialisten sämtlicher Planungsdisziplinen, die durch erlebte Zusammenarbeit in komplexen Projekten optimal aufeinander eingestellt sind.
Es lassen sich unterschiedliche Bestuhlungsszenarien einrichten.
Multifunktional gedacht
Im Foyer wird die perforierte Anmutung der Fassade mit einer Rasterdecke aus dünnem gelochtem Blech fortgesetzt. Das Foyer untergliedert sich in zwei Bereiche mit Größen von 354 Quadratmetern und 135 Quadratmetern. Beide Teile können voneinander abgetrennt und als eigene Einheiten bespielt werden. So verfügt die Halle über ein Raumangebot auch für Veranstaltungen mit geringer Personenzahl.
Das Herz der neuen Stadthalle ist der stützenfreie Veranstaltungssaal mit einer Größe von fast 900 Quadratmetern und einer imposanten Raumhöhe von 8 Metern. Hier ist alles auf eine multifunktionale Nutzung ausgelegt. Der große Saal mit über 25 Meter Breite und einer Länge von 35 Metern kann abhängig vom Veranstaltungstyp unterteilt werden. Die bis 180 Quadratmeter große Bühne ist nicht fest installiert, sondern wird aus verschiedenen Elementen je nach Bedarf flexibel zusammengefügt. Zusätzlich lässt sich das Foyer dank mobiler Trennwände zum Veranstaltungsraum hinzuschalten. Bis 900 Besucher finden auf diese Weise während bestuhlter Veranstaltungen Platz. Bei Konzertveranstaltungen können sogar bis 1.600 Personen stehend teilnehmen. Auch erlaubt das Raumgefüge des Neubaus vielfältige Bestuhlungsszenarien mit Tribüne und aufsteigender Bestuhlung im hinteren Bereich der Halle.
Schallabsorbierende Holzoberflächen und eine Deckenbekleidung mit besonderen akustischen Anforderungen sorgen für eine gute Raumakustik. Im Saal ist eine abgehängte, begehbare Grid-Decke installiert. Die Deckenstruktur mit den 25 Meter langen Stahlbetonbindern und der Haustechnik verbirgt sich hinter einem Gitterblech vor den Blicken der Nutzer und Besucher. An der Grid-Decke wird die jeweils benötigte Licht- und Tontechnik für die Veranstaltungen installiert, können aber auch zum Beispiel raumprägende aufwendige Leuchter für atmosphärische Galaveranstaltungen temporär aufgehängt werden.
Die Bühne setzt sich aus einzelnen Teilen zusammen und ist damit flexibel.
Nutzungsvielfalt auf zwei Geschossen
An das Foyer ist ein Cateringbereich mit Theke und Lager angeschlossen. Dadurch entstehen vielfältige Möglichkeiten für sehr unterschiedliche Nutzer, den großen Raum sowie das Foyer zu bespielen. Im Erdgeschoss befinden sich darüber hinaus ein großes Lager, ein Sanitätsraum, das Treppenhaus zum ersten Geschoss und
zum Funktionsgeschoss sowie Technikflächen. Die WCs und die Garderobe sind im Foyer angeordnet.
Der Neubau ist mit tragenden Innenund Außenwänden aus Stahlbeton mit 25 Zentimeter und 30 Zentimeter Dicke, Stahlbetonstützen und Stahlbetondecken ausgeführt. Das Obergeschoss beherbergt
Das lichtdurchflutete Foyer kann dem Veranstaltungssaal hinzugeschaltet werden.
die Sammel- und Einzelgarderoben sowie einen Aufenthaltsraum für Künstler. Ebenfalls sind dort ein Regieraum und ein Hausmeisterraum, ein Aufenthaltsraum, Umkleiden und WCs für das Catering sowie Technikflächen platziert. Aus dem Regieraum und von dem Regiegang erhalten die Nutzer Einblicke in den großen Saal.
Ein Neubeginn
Die Stadthalle in Rheda-Wiedenbrück ist der Beginn einer neuen Ära. Das Schmuckstück glänzt nicht nur und erfüllt seine Funktionen, sondern ist der Ort geworden, an dem Feste gefeiert werden, Menschen sich treffen, austauschen und lachen und wo die gesamte Region musikalisch und kulturell verwöhnt wird.
www.pbr.de
Architekturobjekt auf www.heinze.de
Unterschiedliche Cateringangebote können in der Stadthalle realisiert werden.
Fotos] Stefan Brückner
QR-Code scannen und die Lüftungsklappe in Bewegung erleben!
Komfortabel zu bedienen, effizient und dabei im Alltag kaum wahrnehmbar – mit diesen Ansprüchen an ihre neue Lüftungsklappe setzt die RAICO Bautechnik GmbH essenzielle Kundenbedürfnisse in den Fokus. In Kooperation mit D+H Mechatronic AG entwickelte der Spezialist für anspruchsvolle Gebäudehüllen mit FRAME+ 75 LF eine intelligente Art der natürlichen Innenraumbelüftung, die innovative Technik mit architektonischer Eleganz verbindet.
Das unsichtbare Herzstück der neuen RAICO Lüftungsklappe ist eine einzige Motoreinheit, die sowohl Öffnung wie auch Verriegelung übernimmt. Diese komplett integrierte Lösung überzeugt durch ihre schlichte Eleganz: Weder der übliche Kettenantrieb noch sichtbare Bänder oder ein externes Bedienelement stören das geradlinige Design. Nahtlos fügt sich die innovative Lüftungsklappe in die etablierten RAICO Fenster- und Fassadensysteme FRAME+ und THERM+ ein. Da das Schließen und Öffnen nahezu lautlos erfolgt, ist beim Lüftungsvorgang lediglich die angenehme Versorgung mit natürlicher Frischluft spürbar.
Die Antriebseinheit mit intelligenter Mikroprozessorsteuerung lernt sich eigenständig ein und ist sofort einsetzbar. Smartes Design für Smart Buildings: Für noch mehr Nutzerkomfort lässt sich FRAME+ 75 LF über eine optionale ModBus Schnittstelle in die Gebäudeautomation integrieren. Über die komfortable D+H-App ist die Lüftungsklappe automatisch steuerbar, zum einen per Zeitintervall, zum anderen per CO2Ampel, die die Lüftung bedarfsgemäß regelt. So können gesundheitsgefährdende Aerosole zuverlässig ausgeleitet und die Raumluftqualität optimiert werden – beste Voraussetzungen, um z. B. in Klassenzimmern und Büroräumen konzentriert und produktiv arbeiten zu können.
RAICO Bautechnik GmbH
Frischer Wind in Sachen Lüftung
Innovativ: Die RAICO Lüftungsklappe FRAME+ 75 LF
Für ein gesundes Raumklima ist optimale Belüftung essenziell, seit der Pandemie mehr denn je. Die neu entwickelte RAICO Lüftungsklappe FRAME+ 75 LF automatisiert die Frischluftversorgung mit einer technisch wie ästhetisch überzeugenden Lösung.
Text: Anja Klaffenbach
Mit 109 mm definierter Öffnungsbreite ist die Lüftungsklappe dank Absturzsicherheit raumhoch einsetzbar. Die elektronische Rutschkupplung bietet Schutz vor Einbruch oder Vandalismus und ist prädestiniert zur Energieeinsparung durch automatische Nachtabkühlung. Mit nur einem zusätzlichen optischen Sensor wird sogar die Schutzklasse 4 für kraftbetätigte Fenster erreicht –ideal für Schulen, Kindergärten und öffentliche Gebäude. Durchdacht ist auch die Entkopplung von Innen- und Außenschale der Klappe, dadurch ist eine verzugshemmende Ausführung bei Hitze und Kälte gewährleistet. Zudem ist eine zusätzliche Wärme- oder Schallschutzdämmung auch nachträglich ergänzbar.
Hervorragende Produkteigenschaften:
– Max. Flügelhöhe bis zu 3.000 mm (Sondergrößen auf Anfrage) manuell und motorisch
– Nutzerunabhängiges Lüften nach DIN 1946–6 möglich
– Optionale ModBus Schnittstelle für direkte Ansteuerung einer Gebäudeautomation (Smart Building)
– Antrieb komplett unsichtbar mit integriertem Verriegelungsmechanismus ohne zusätzlichen Verriegelungsmotor
Doppelhaus in Hamburg spiegelt Gestaltungstrends im Baddesign
Ein Hamburger Doppelhaus setzt die Prinzipien des Bauhausstils auch in den Badezimmern und Gäste-WCs um. Im Fokus der Planung standen daher nicht nur klares Design und optimale Funktionalität, sondern auch maximaler Komfort – für den Nutzer ebenso wie für Planung und Ausführung. Das Ergebnis steht für wegweisende Gestaltungsrichtungen im Badezimmerdesign. Architekt Leifpeter Reichwald setzte sie „aus einem Guss“ um.
Der vom Bauhausstil inspirierte, klar strukturierte Baukörper kombiniert kubische Formen mit einem schlichten Flachdach.
Architekt Reichwald GmbH
Hamburg
info@architekt-reichwald.de
www.architekt-reichwald.de
Wegbereiter der Moderne – so wurde der Bauhausstil oftmals bezeichnet. Ein von diesem Stil inspiriertes Hamburger Doppelhaus führt diesen Anspruch entsprechend den Vorgaben des 21. Jahrhunderts fort – und münzt ihn auch auf die Innenarchitektur und Ausstattung der Bäder und Gäste-WCs um.
Architektur vom Bauhaus inspiriert
Der von der Architekt Reichwald GmbH geplante und klar strukturierte Baukörper kombiniert kubische Formen mit einem schlichten Flachdach. Mal liegend, mal stehend ausgeführte Fensterformate in verschiedenen Größen verleihen der hellen Putzfassade Dynamik. Vor- und Rücksprünge werden bewusst eingesetzt. Während ein Eingangsbereich zurückspringt, wird der zweite durch das vorspringende Obergeschoss gegen Niederschlag geschützt. Soweit zur klassischen Bauhausstruktur. Auf die Moderne verweisen die Details: schwarze Fenster- und Türrahmen sowie in die Fassade eingeflochtene Paneele mit einer horizontalen Holzschalung.
Gutes Design und hochwertige Materialien waren dem Bauherrn Jan Müller-Wiefel besonders wichtig. Dabei harmonieren Design und Qualität der Innenausstattung optimal mit der Architektur des Hauses. Fotos] Architekt Reichwald GmbH
Bauhausstil heute spiegelt gestalterische Entwicklungen im Baddesign
Hinter der Eingangstür setzen sich die konsequent durchdachten Strukturen fort. Jedes Ausstattungsdetail des für Jan Müller-Wiefel, Geschäftsführer einer Designagentur, errichteten Gebäudes ist überlegt, zielgerichtet und modern, von den Bodenbelägen bis zu den Armaturen. Badezimmer und Gäste-WCs zitieren den Bauhausstil – und spiegeln dabei aktuelle Gestaltungsrichtungen im Baddesign.
Entwicklung 1: Funktioneller Grundriss und zeitloses Farbkonzept
Die Grundrisse der Badezimmer und Gäste-WCs sind funktionell und gradlinig. Die Sanitärgegenstände reihen sich aneinander. Ihre Anordnung garantiert in den Familienbädern, dass mehrere Personen gleichzeitig Bad, Dusche und Waschtisch benutzen können, ohne sich dabei gegenseitig zu stören. Klassisches Weiß – für die Sanitärgegenstände – entspricht dem Farbkonzept des Bauhausstils. Keramikfliesen und Natursteinbeläge in den Farbtönen Natur, Weiß und Anthrazit sowie Möbelfronten in Holzoptik verweisen auf zeitlose Eleganz. Design und Qualtität der Innenausstattung harmonieren optimal mit der Architektur des Hauses.
An die Bäder in der vermieteten Haushälfte stellte der Bauherr genuso hohe Ansprüche in puncto Design und Funktionalität wie im selbst bewohnten Teil des Hauses.
Die zweite, vermietete Hauseinheit setzt komplett auf die Geberit ONE Serie: ein ONE Waschtisch mit zugehöriger Wandarmatur, ein ONE Unterschrank sowie ein ONE Spiegelschrank mit Beleuchtung, kombiniert mit der Tawa Rechteckbadewanne und der bodenebenen Duschfläche Setaplano.
Entwicklung 2: Durchgängige Ausstattung mit System
Klare Linien, Funktionalität und Qualität: Dieser Dreiklang steht für die Ausstattung eines Badezimmers, das die Ziele des Bauhausstils in die Moderne umsetzt. Die daraus resultierende Prozesskette basiert auf einem Konzept, das einen durchgängigen und störungsfreien Bauablauf vom Rohbau über die Grobinstallation bis zur Feininstallation garantiert. Dank serieller Fertigung bzw. Montage kombiniert die Lösung optimale Produkt- und Ausführungsqualität mit minimaler Montagezeit – und sorgt daher schon im Bauverlauf für Komfort. Alle Bauteile des Systems sind aufeinander abgestimmt, sodass der spätere Nutzer Badezimmerqualität aus einem Guss erhält.
Bei dem Hamburger Doppelhaus kam vor diesem Hintergrund ein Komplettsystem von Geberit zum Einsatz. Vom Vorwandinstallationssystem GIS über das Geberit One Badkonzept bis zu Ausstattungsgegenständen aus der Badserie iCon und dem Dusch-WC AquaClean Sela sind alle Sanitärgegenstände perfekt aufeinander abgestimmt.
Entwicklung 3: Viel Stauraum und durchdachter Funktionsraum –weitgehend unsichtbar
Um das zum Bauhausstil passende minimalistische Design mit dem Alltag einer Familie in Einklang zu bringen, setzen moderne Badezimmer auf ein Maximum an Stauraum. Dieser ist so in das Innenarchitektur- und Möbelkonzept integriert, dass Shampooflaschen und Deos unsichtbar verstaut werden können. „Dadurch entsteht ein cleaner Eindruck, der auch im Alltag aufrechterhalten werden kann“, erklärt Architekt Leifpeter Reichwald.
Die von der Familie Müller-Wiefel selbst genutzte Doppelhaushälfte kombiniert daher einen Geberit iCon Unterschrank für den Waschtisch in Eiche Melamin Holzstruktur mit einem beleuchteten dreitürigen Geberit Option Plus Spiegelschrank. Die zweite, vermietete Hauseinheit setzt komplett auf die Geberit One Serie:
ein Waschtisch mit zugehöriger Wandarmatur und Unterschrank sowie ein Spiegelschrank mit Beleuchtung. Weil dessen Türen bündig mit der Wand abschließen, verschaffen sie den Badnutzern Freiraum am Waschplatz und der Raum gewinnt optisch an Größe. Zusätzlich wurde in den Bädern beider Wohnungen eine Tawa Rechteckbadewanne verbaut.
Das funktionale Konzept hinter der verwendeten Geberit Serie: Der Stauraum bzw. der Spiegelschrank ist in die Installationsvorwand integriert, sodass Sichtbares und Unsichtbares eine Einheit bilden. Waschsiphon und andere notwendige, aber weniger attraktive Bestandteile des Sanitärsystems verlaufen unsichtbar im Vorwandbzw. Installationssystem.
Entwicklung 4: Barrierefreies Duscherlebnis – sicher und pflegeleicht
Eine bodenebene Walk-in-Dusche garantiert Bewegungsfreiheit ohne jegliche Stolperschwellen. Für mehr Sicherheit im barrierefreien Duschbereich sorgen rutschfeste Materialien, die im Optimalfall auch noch leicht zu reinigen sind.
In beiden Hauptbädern kam eine Duschfläche mit einem praktischen Kammeinsatz und einem kantenlosen Ablaufbereich zum Einsatz. Eine in das Vorwandsystem integrierte Ablagenischenbox nimmt Shampoo und Duschgel auf, sodass
keine Stolperfallen im Duschbereich drohen. Ebenso in die Vorwand integriert ist das Installationselement der rahmenlosen Duschtrennwand. „Zu sehen ist nur, was gesehen werden soll“, sagt Architekt Reichwald.
Geberit iCon Unterschrank in Eiche Melamin Holzstruktur in Kombination mit einem beleuchteten dreitürigen Geberit Option Plus Spiegelschrank. Der Waschtisch-Unterschrank bietet reichlich Stauraum und fügt sich mit seinem eleganten Design
Die Möbel der Badserie iCon sind modular kombinierbar und für jeden Grundriss geeignet. Die rahmenlose Duschtrennwand der Walk-in-Dusche kommt ohne sichtbare Befestigungen aus und fügt sich so wie die bodenebene Duschfläche Setaplano ideal in das minimalistische Design des Badezimmers ein. Foto] Geberit
Entwicklung 5: Mehr Komfort – von der flexiblen Montage bis zum Dusch-WC
Weil die Reinigung mit Wasser hygienischer und komfortabler ist als die mit Papier, sollte das WC in einem modernen Bad eine integrierte Duschfunktion haben. Ein Dusch-WC bietet sogar bei wenig Platz durch die gründliche, schonende und dabei wassersparende Reinigung mit Wasser maximalen Komfort.
Die Detailausführung des Dusch-WCs Geberit AquaClean Sela im Hauptbad der Familie Müller-Wiefel nimmt diesen Trend nach mehr Komfort auf: beispielsweise in
Fazit
Form der WhirlSpray-Duschtechnologie, die den pulsierenden Duschstrahl durch dynamische Luftbeimischung verfeinert. Im Nachbarhaus sorgt das dort installierte WC der Badserie Geberit ONE für mehr Flexibilität und Sauberkeit im Mieterausbau: Das WC hat keine sichtbaren Befestigungsschrauben und kann vom Sanitärfachmann auch nachträglich in unterschiedlichen Höhen mit einem Spielraum von –1 bis +3 Zentimetern installiert werden.
Der Waschtischablauf ist am hinteren Rand des Beckens platziert und so nicht direkt dem Wasserstrahl ausgesetzt. Dies erschwert die Bildung von Wasser- und Kalkrückständen.
Beide in den Hauptbädern eingebauten WC-Modelle, das Dusch-WC und das höhenverstellbare ONE WC, sind wichtige Elemente einer vorausschauenden Badplanung, da sie auch bei eingeschränkter Bewegungsfreiheit vollen Komfort garantieren.
Summa summarum gipfeln die Gestaltungsprinzipien in dem Hamburger Doppelhaus der Bauherrenfamilie MüllerWiefel in einem Badezimmerkonzept, bei dem alle Produkte perfekt aufeinander abgestimmt sind und optimal auf die Nutzerbedürfnisse eingehen. Die Bereiche hinter und vor der Wand bilden eine Einheit. Zeitlose Eleganz wird zum Standard und Komfort zum absoluten Muss.
Aus Liebe zum Bauen. Bewusst bauen.
Ein Gebäude, das lange Bestand hat, ist auf die richtige Weise gebaut: mit den richtigen Materialien, den richtigen Partnern –und mit der Zukunft im Blick. Gemeinsam erwecken wir Ihre Projekte zum Leben – ästhetisch, nachhaltig und funktional.
www.sto.de/bewusst-bauen
Campus-Klassiker mit neuem Gesicht
Gebäude der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde kernsaniert und neu gestaltet
Nina Voigt
Mit großflächigen schwarzen Fenstern und weißen Betonteilen setzt die Fassade des Gebäudes 23.21 jetzt auf klare Kontraste und ein stark grafisches Bild. Auch funktional wurde sie mit außenliegendem Sonnenschutz und innenliegendem Blendschutz auf einen zeitgemäßen Stand gebracht.
Das Gebäude 23.21 der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde kernsaniert und optisch runderneuert. Nachdem der Betonbau aus den frühen 70er-Jahren bis auf das Rohgerüst zurückgebaut wurde, konnten die bisher hohen Schadstoffwerte bis unter den vorgegebenen Grenzwert reduziert werden. Gleichzeitig bot sich dadurch die Gelegenheit, das in die Jahre gekommene Gebäude von Grund auf zu modernisieren. Zum Wintersemester 2021/2022 kehrten die Studierenden an einen Lernort zurück, der kaum noch aussieht wie zuvor.
Die Struktur des Gebäudes und sein 60er-Jahre-Charakter mit den umlaufenden Balkonen blieben zwar erhalten – als „Zeitzeichen“ und weil das Gebäude Teil eines Ensembles ähnlicher Bauten ist, wie Christian Oelke vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW erläutert. Doch die alte grün-braune Optik der früheren Fensterrahmen und der Fassade verschwand und wurde durch ein grafisch anmutendes Erscheinungsbild ersetzt: Die großflächigen schwarzen Fenster als Kontrast zu den jetzt weiß-grauen Stahlbetonteilen geben der Fassade ein komplett neues Gesicht. Ein vorgelagerter fensterloser Hörsaal bekam einen schwarzen Außenanstrich. Die Giebelseite der Gebäude erhielt zudem eine vorgehängte Metallverkleidung, die ihr ein modernes Aussehen verleiht.
Blick auf den Eingang des Gebäudes 23.21 mit dem gelben Windfang inklusive gelb getönter Scheiben und der vorgehängten Metallverkleidung. Die Fassade des vorgelagerten Hörsaals 3F bekam einen schwarzen Acryl-Betonanstrich. Hier war zudem ein umfangreicher Poren- und Lunkerverschluss notwendig.
Auch ein Großteil des Entrees wird durch gelbe Böden und Wände geprägt und stellt nun das Energiezentrum des Gebäudes 23.21 dar.
Architektin Silke Lange vom Büro RKW Architektur + in Düsseldorf hält den Erhalt der Balkone nicht nur aus städtebaulichen und optischen Gründen für eine gute Entscheidung: „Sie sind heute zwar nicht mehr als Rettungswege zulässig, aber sie sind ideal für die Reinigung und Wartung der Fassade, des Sonnenschutzes und der Lüftungselemente. Das trägt zur Langlebigkeit des Gebäudes in seiner weiteren Nutzung bei.“ Das neue Fluchtkonzept beinhaltet nun unter anderem ein neu angebautes Fluchttreppenhaus sowie neue Ausgangstreppen und ebenerdige Fluchttüren. Die Balkone selbst wurden auch umfangreich saniert: Die Entwässerungssituation war nicht zufriedenstellend, deshalb musste ein Gefälle in den Boden eingebracht werden, um Regenwasser wieder besser abzuleiten. Diese Arbeiten ebenso wie die Instandsetzung der gesamten Betonfassade inklusive Neuanstrich übernahm die Firma P+M Flooring mit Produktsystemen von DISBON. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Schutz und Instandsetzung von Beton- sowie Industriebodenbeschichtungen.
Michael Buchen, Planer- und Objektberater, hatte das Architekturbüro RKW Architektur + bei der Ausführungsplanung beraten und schon früh eine Bemusterung im Bestand veranlasst. Die Fußbodenbeschichtungsexperten bauten dafür die Bodenfläche eines einzelnen Balkons zunächst probehalber neu auf und versahen sie mit einer Polyurethanharz-Abdichtung und -Beschichtung. „Das Vorgehen sollte übertragbar auf alle anderen sein“, erklärt Buchen.
Das Ergebnis überzeugte ebenso wie der Service: „Als nach der Ausschreibung klar war, dass die professionellen Bodenbeschichtungssysteme zum Zug kommen, habe ich Herrn Buchen gleich wieder kontaktiert, um seine Expertise bei der weiteren Sanierung vor Ort dabei zu haben“, berichtet Stefano Magino, der die Bauleitung für RKW Architektur + innehatte. „Alle Beteiligten haben Hand in Hand gearbeitet“, lobt Malermeister Paul Kramer von P+M Flooring. „Das war eine Baustelle, wie man sie sich wünscht.“
Sandwichfassade mikroliniert in Edelstahl Spiegelglanz
Design trifft Funktion im Industrie- und Gewerbebau
Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern an zwei Standorten in Deutschland. Unser Hauptsitz befindet sich in Bönnigheim zwischen Heilbronn und Stuttgart und unsere Zweigniederlassung in Pegau bei Leipzig.
Die Hörsäle sind durch weiße Wände mit diversen schwarzen Flächenanteilen und einer großformatigen Beschriftung in klarer Typografie gekennzeichnet. Davor laden Aufenthaltsinseln zum Verweilen ein.
Seit über 30 Jahren realisiert IBB Projekte im Bereich des Stahlbaus/ Stahlhochbaus, beginnend mit der Planung über die Fertigung bis hin zur kompletten Montage sowie Übergabe des Bauwerkes an den Kunden. Ein hochmoderner Maschinenpark in der Fertigung garantiert höchste Qualität und Kontinuität.
Auf über 14.000 m2 Produktionsfläche fertigt IBB ca. 8.000–10.000 Tonnen Stahlbau im Jahr. Wir sind Mitglied im Deutschen Stahlbau-Verband und zertifiziert nach ISO 9001 sowie DIN EN 1090. Ein geprüftes Arbeitsschutzsystem bildet die Grundlage für Prävention, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sowie Qualität und Effizienz im Betrieb.
individuell abgestimmte Stahlbau-Lösungen als Einzelgewerk Stahlbau in Verbindung mit weiteren Komponenten als geschlossene Hülle oder auf Wunsch den schlüsselfertigen Komplettbau
Solide Tragwerke aus Stahl für Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau
Die Lackierarbeiten im Innenbereich wurden mit Capacryl PU Satin ausgeführt.
RKW Architektur +
Düsseldorf, Deutschland
info@rkwmail.de rkw.plus/de
Auch bei der Gestaltung im Inneren des Gebäudes 23.21 stand Michael Buchen den Planern von RKW Architektur+ zur Seite. Dort erinnert nichts mehr an die Entstehungszeit vor mehr als 40 Jahren. Vielmehr fallen einem die neuen satt-gelben Akzentflächen ins Auge, die sich insbesondere im Eingangsbereich über Böden und Wände ziehen und Frische ausstrahlen. „Das Gebäude hat innen eher eine zergliederte Struktur, keinen charakteristischen Mittelpunkt“, erklärt Architektin Silke Lange. „Hier wollten wir mit dem gelben Farbton einen Blickfang und ein Energiezentrum für das Institutsgebäude am Haupteingang schaffen, was auch gelungen ist.“
Wie die Fassade sind die Innenräume ansonsten in SchwarzWeiß gehalten. Die Wände wurden von der Düsseldorfer Firma Wenkemann mit Caparol-Farben gestrichen und – wo nötig –zuvor zur Rissüberbrückung gespachtelt und mit Vlies versehen.
Die schwarzen Flächen – etwa an den Aufzügen – wurden mit PremiumColor gestaltet, einer Innenfarbe, die edelmatte Oberflächen mit besonderer Farbbrillanz erzeugt und gleichzeitig den Schreibeffekt bei kräftigen Farbtönen vermindert.
Das gestalterische Grundthema des Hell-Dunkel-Kontrastes setzt sich auch in den Innenräumen fort – ergänzt um markante Akzente in Gelb. Die schwarzen Flächen an den Aufzügen wurden mit PremiumColor gestaltet, einer Innenfarbe, die den Schreibeffekt bei kräftigen Farbtönen vermindert. Fotos] Marcus Pietrek, Düsseldorf
Sonderlösungen für anspruchsvolle Projekte
Die Anforderungen an die Bauwirtschaft sind hoch. Jäger Betonteile ist mit seiner langjährigen Erfahrung, herausragender Kompetenz und umfangreichen Serviceleistungen im Bereich von Schächten bestens vorbereitet.
Individualität ist planbar
Durch seine vielseitigen Eigenschaften bietet der Baustoff Beton enorme Gestaltungsfreiheiten. Unser Anspruch ist es, intelligente und effektive BetonteileLösungen mit optimaler Qualität, langer Lebensdauer und Sicherheit anzubieten.
Ein Beispiel dafür ist das Bauprojekt Hochpunkt E in der FranklinSiedlung, Mannheim, bei dem wir von unserem langjährigen Geschäftspartner, der Diringer-Scheidel Bauunternehmung, mit der Lieferung von Schächten zur Entrauchung und Belüftung des Gebäudes beauftragt wurden.
Bei einem Schacht waren die speziellen Anforderungen, den Schacht exakt an die Maße der Fassade anzupassen und dabei die Lüftungsquerschnitte einzuhalten. In der Mitte des Schachts, wo sich die Türöffnung befindet, sollte kein Gitterrost liegen, sondern gepflastert werden.
Unsere Lösung war ein im Schacht liegendes „U“ für das Pflaster und rechts und links jeweils ein Gitterrost mit Zarge, um den Lüftungsquerschnitt für die Entrauchung sicher einzuhalten.
Ein Projekt, das zeigt, dass wir auch in schwierigen Bausituationen flexibel und schnell mit hochwertigen Lösungen antworten können.
Ob Lüftungsschächte, Lichtschächte, Versorgungsschächte oder Aufzugschächte, JÄGER Betonteile ist der richtige Ansprechpartner.
Bernhard Jäger Betonwerk GmbH & Co. KG
Donaustr. 3 · 88512 Mengen
Tel. 07572 7605-0 · Fax 07572 7605-33
info@jaeger-beton.de www.jaeger-beton.de
Hygienisch und ästhetisch
Neues OP-Zentrum in Bochumer Klinikum
Optimale Wahl: Der besonders robuste homogene Objektbelag Mipolam Affinity erfüllt die hohen Anforderungen an die Hygiene und fügt sich in jedes Ambiente ein.
Wohnlich: In den Bettenzimmern wurde der Kompaktbelag Taralay Impression Compact mit Holzdesign Walnut Brown verlegt.
Auf dem Gelände des Katholischen Klinikums St. Josef-Hospital in Bochum ist kürzlich das neue Haus S fertiggestellt worden. In dem Neubau befindet sich ein modernes OP-Zentrum mit kompletter Intensivstation. Zur Einhaltung der hohen Hygieneanforderungen in diesem sensiblen medizinischen Umfeld tragen auch nachhaltige, funktionale wie optisch ansprechende Bodenbelag- und Wandschutzlösungen von Gerflor bei.
Intensivpflege auf höchstem Niveau
In dem nach Plänen des Architekturbüros Kemper · Steiner & Partner (Bochum) realisierten Gebäude des Katholischen Klinikums Bochum (KKB) – eines Klinikums der Ruhr Universität – ist ein komplett neues OP-Zentrum entstanden. Dazu gehören 8 OPSäle samt Aufwachraum, eine operative Intensivstation mit 22 Betten (18 Einzel- und 2 Doppelzimmer) sowie 3 Bettenstationen. Ausgestattet ist der gesamte Bereich mit neuesten Hightech Geräten und einer hochwertigen Möblierung. Die innenarchitektonische Gestaltung zeichnet sich durch ein helles und freundliches sowie harmonisch aufeinander abgestimmtes Farbkonzept aus. Mit rund 30 Millionen Euro gehört das Projekt zu den größten Investitionen in der Geschichte des traditionsreichen Klinikums.
Harmonisch: In allen Räumen, wie hier in der Intensivstation, sowie in den Fluren kommen zudem farblich auf die Bodenbeläge abgestimmte Wandschutzplatten zum Einsatz.
Top-Hygieneeigenschaften
Bei der Planung der Boden- und Wandgestaltung im hochsensiblen OP-Bereich war eine Lösung gefragt, die zum einen die hohen Anforderungen an die Hygiene erfüllt und zum anderen für ein heilungsunterstützendes und attraktives Ambiente sorgt. Aufgrund guter Erfahrungen in vorangegangenen Bauvorhaben setzten die Projektverantwortlichen des Katholischen Klinikums Bochum und Architekt Norbert Panczyk (Kemper · Steiner & Partner) auch diesmal wieder auf Gerflor. Im gesamten Gebäude – von OP-Einleitung und OP-Waschraum über die Intensivstation und die Bettenstation bis hin zu den Fluren – kommt der homogene Objektbelag Mipolam Affinity von Gerflor im Farbton Violet Grey zum Einsatz. Zudem wurde im Aufwachraum die perfekt darauf abgestimmte Farbe Cristal Ice verlegt. Ausgestattet mit dem widerstandsfähigen Evercare Oberflächenschutz, zeichnet sich der Vinylbelag durch besondere Fleckbeständigkeit sowie Resistenz
gegen Flächendesinfektionsmittel (VAH-Liste, RKI-Liste), Handdesinfektionsmittel und nicht färbende alkoholhaltige Haut- und Wunddesinfektionsmittel aus. Zudem ist die Oberfläche antibakteriell und antiviral gemäß ISO 22196 bzw. ISO 21702 und unterstützt somit die hohen Hygieneanforderungen in medizinischen Räumlichkeiten. Der Bodenbelag verfügt über eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber statischen und dynamischen Belastungen, ist verschleißfest sowie abriebfest – so ist auch bei intensiver Beanspruchung zum Beispiel durch Rollstühle, Handwagen oder Betten eine lange Lebensdauer sichergestellt. Außerdem ermöglicht die fugenlose Konstruktion mit thermischer Verschweißung und dem praktischen Wandhochzug als Hohlkehlsockel eine einfache Reinigung im Sinne des strengen Hygienekonzepts des Klinikums.
Mehr Gestaltungsfreiheit für Dachterrassen mit Broof (t1) Zertifizierung
Twinson Terrassendielen zertifiziert als harte
Bedachung
Bei der architektonischen Gestaltung von Dachterrassen spielt neben dem Designanspruch die Einhaltung der Brandschutzrichtlinien eine zentrale Rolle. Dennoch muss die Materialauswahl nicht auf Beton oder Bitumen beschränkt bleiben, um die Anforderungen der Landesbauordnung an eine harte Bedachung, die beständig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme ist, zu erfüllen.
Stilvoll: harmonische Gestaltung des Aufwachraums
Die Twinson Terrassensysteme Character Massive und Majestic Massive Pro aus hochwertigem Holz-Kunststoffverbundwerkstoff sind mit den zugehörigen Aluminium-Unterkonstruktionen als harte Bedachung zertifiziert.
Die Massivdielen lassen sich ebenso leicht und präzise zuschneiden wie Holz, ohne auf die Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit von Kunststoff verzichten zu müssen. Somit eignen sie sich auch für geschwungene Formen, beispielsweise am Pool. Majestic Massive Pro ist zusätzlich mit einer 360°-Kunststoffummantelung ausgestattet und damit besonders UV-resistent und unempfindlich gegen Flecken und Kratzer.
Twinson Produkte sind zudem ressourcenschonend, umweltfreundlich und eine echte Alternative zu Terrassen aus Harthölzern aus den Tropen. So stammt das Holz aus PEFC-zertifizierten Wäldern und der Kunststoffanteil des Ökokerns der in Europa produzierten Dielen besteht zu 100 Prozent aus recyceltem PVC.
In den OP-Sälen wurde – design- und farbgleich mit den anderen Bereichen – die spezielle Produktvariante Mipolam EL7 verwendet. Der ableitfähige Bodenbelag (106 ≤ Rt ≤ 108 Ω) schützt vor ungewollten elektrostatischen Entladungen und sorgt so in diesem besonders neuralgischen Bereich für ein Plus an Sicherheit und Komfort. In den Bettenzimmern fiel die Wahl auf den hochwertigen Kompaktbelag Taralay Impression Compact. Im authentischen Holzdesign Walnut Brown sorgt dieser für eine besonders wohnliche Atmosphäre.
Farblich abgestimmt
In allen Räumen sowie in den Fluren kommen zudem farblich auf die Bodenbeläge abgestimmte Wandschutzplatten vom Typ SPM Decochoc zum Einsatz – je nach Bereich und Hygieneanforderung in halb- oder deckenhoher Ausführung. Ob Magnolia, Lavender Grey, Iris oder Garnet: Die frischen bunten Farbtöne variieren je nach Raum und garantieren so ein stimmiges Gesamtkonzept. In den Zimmern der Intensivstation zum Beispiel sorgt dies nicht nur für eine freundliche und positive Atmosphäre, sondern wirkt auch inspirierend und motivierend auf Patienten und Personal. Nicht zuletzt überzeugen die Wandschutzplatten auch in puncto Widerstandsfähigkeit. Sie schützen die Wände vor Abnutzungen und bieten zudem einen effektiven Rammschutz.
Umweltgerecht und wohngesund
Nicht zuletzt sind die im Katholischen Klinikum Bochum verlegten Gerflor Bodenbeläge aus besonders gesundheitsfreundlichen Materialien hergestellt. Alle Produkte sind phthalatfrei und dank sehr geringer VOC-Emissionen von TVOC < 10 μg/m³ nach 28 Tagen ist eine hervorragende Raumluftqualität sichergestellt. Zudem sind die Vinylbeläge zu 100 Prozent recycelbar und bestehen selbst aus 25 Prozent Recyclingmaterial.
Multifunktionsband mit neuartiger Hybridtechnologie
ISO-Chemie GmbH
Röntgenstr. 12
73431 Aalen
Tel. 07361 9490-0 · Fax 07361 9490-90
info@iso-chemie.de www.iso-chemie.de
MF1-MULTIFUNKTIONSBAND MIT HYBRIDTECHNOLOGIE
ISO-BLOCO HYBRATEC von ISO-Chemie vereint die Qualitätsmerkmale hochwertiger Fensteranschlussfolien mit den Vorteilen von MF1-zertifizierten Multifunktionsfugendichtbändern. Die neuartige Hybridtechnologie fusioniert die hohe Luft- und Schlagregendichtheit von Folien mit der starken Expansionskraft und hohen Dauerbewegungsaufnahmefähigkeit von vorkomprimiertem PUR-Weichschaum.
Hybridtechnologie durch Folien-Firewalls
Eine technologische Besonderheit ist, dass in dem multifunktionalen Fensterfugendichtband mehrere Sperrschichten, sogenannte „Folien-Firewalls“, integriert sind. Das verhindert Energieverluste durch Zugluft und ermöglicht einen optimalen Feuchtigkeitsabtransport mit entsprechendem Austrocknungseffekt. Damit wird das Band auch dem Grundsatz „innen dichter als außen“ gerecht. Das vorkomprimierte Band aus PUR-Weichschaum besitzt eine starke Expansionsfähigkeit und bietet damit eine hohe Funktionssicherheit. Unterschiedlichste Anschlussfugen können bspw. mit nur einer Banddimension von 6–40 mm zuverlässig abgedichtet werden.
100 % zuverlässig in puncto Luftdichtheit, Energieeffizienz und Schlagregendichtheit
Die Ausstattung mit mehreren Folien-Sperrschichten macht das MF1-geprüfte 3-Ebenen-Band raumseitig absolut luftdicht und verhindert unkontrollierte Konvektionswärmeverluste über die Fensteranschlussfuge. Durch die konsequente Trennung von Raum- und Außenklima lassen sich hohe Energiekosten reduzieren. Außerdem wirkt sich die luftdichte Fugenabdichtung positiv auf den Gebäu-
deenergiepass und die Ergebnisse beim Blower-Door-Test aus. Im Funktionsbereich weist das innovative Fugendichtband sehr gute Schall- und Wärmedämmwerte auf. In der Wetterschutzebene ist es mit über 1.050 Pa außerordentlich schlagregendicht. Die integrierten Foliensperrschichten verhindern eine Durchfeuchtung des Multifunktionsbandes und halten dieses dauerhaft trocken. Durch die herausragende Abdichtungsperformance eignet sich ISO-BLOCO HYBRATEC perfekt für eine normgerechte, dauerhafte und zuverlässige Fensterabdichtung.
Mehr Informationen unter: www.iso-chemie.de/hybratec
Luxus-Lautsprecher
Musik- und Filmliebhaber, die den Luxus erstklassiger Audioreproduktion zu Hause genießen möchten und diese Erlebnisse über viele Jahre bewahren möchten, sollten in The Reference investieren.
Blade ist die erste Wahl für alle Musikliebhaber mit exquisitem Geschmack und einer besonders tiefen Verbundenheit zur Musik da sie bisher ungehörte Klangnuancen zum Vorschein bringt und ein außergewöhnliches Klangerlebnis vermittelt. Fotos] KEF
KEF Luxus-Lautsprecher Blade und The Reference
Perfekter Sound und atemberaubendes Design: Die britische Traditionsmarke KEF stellt mit Blade und The Reference die neuesten Modelle der bahnbrechenden Lautsprecherserien vor. Die beiden Serien im Luxussegment des renommierten Herstellers zeigen, wie eigene technische Innovation und herausragendes Produktdesign den präzisesten und realistischsten Klang erzeugen können. Die Serien Blade und The Reference zeichnen sich durch ihre überragende Klangqualität aus und bieten ein außergewöhnliches Hörerlebnis mit auffälliger Ästhetik.
Bei Blade geht es um die Perfektionierung eines bahnbrechenden Konzepts, das mit dem ultimativen Hörerlebnis begeistert. Die The Reference Serie wird durch individuellen Abgleich bei der Herstellung bis auf ein halbes Dezibel an den im Labor ermittelten Referenzstandard angeglichen.
Diese Vorgehensweise prägte auch den Produktnamen. Die neuen Versionen von Blade sowie The Reference wurden mit der Metamaterial Absorption Technology (MAT™) ausgestattet.
www.KEF.com
Architektu r AWARD ’ 2 2
Noch bis zum 31. August 2022 zählen die Likes auf heinze.de für die Vergabe der Publikumspreise.
Diese Jurorinnen entscheiden!
Heinze freut sich ganz besonders darüber, gleich drei angesehene Architektinnen für die Jury-Aufgabe gewonnen zu haben. Juryvorsitzende ist Barbara Possinke, Architektin und Geschäftsführende Gesellschafterin von RKW Architektur+. Mit Dr.-Ing. Stefanie Weidner vom Architekturbüro Werner Sobek und Johanna Wörner von Architects for Future bekommt sie Unterstützung von zwei weiteren engagierten Architektinnen.
Die Aufgabe der Jury
Die Einreichphase ist seit Mitte Juni beendet und die Jury entscheidet aktuell über die Vergabe von sechs Preisen an Architektur- und Planungsbüros sowie drei Nachwuchspreisen, die im Rahmen des Heinze ArchitekturAWARDs verliehen werden. In diesem Jahr steht das Thema Wohnbau unter dem Motto „Neues Wohnen“ im Fokus. Berücksichtigt wird unter anderem die Frage der Nachhaltigkeit, aber auch Wohnungen in sogenannten Wohnquartieren und Siedlungsbauten werden hinsichtlich ihres besonderen und herausragenden Entwurfs bewertet. Dabei ist nicht die Objektgröße von Relevanz, sondern kreative Lösungen im Wohnungsbau sollen ausgezeichnet werden. Darüber hinaus wird es drei Sonderpreise für Innovation, Design und Interior geben.
Likes für Publikumspreise
Für die eingereichten Wohnbauten mit den meisten Likes, die bis zum 31. August 2022 auf heinze.de eingehen, werden drei Publikumspreise von Heinze vergeben. Die Bekanntgabe der Gewinner:innen findet im Rahmen der Preisverleihung auf dem Klimafestival am 3. November 2022 statt. Aktuelle Informationen gibt es unter heinze.de/award und in unseren Social-Media-Kanälen.
Wer sind die Lieblinge deutscher Architekten – Architects’ Darling 2022 gesucht
Der „Oscar der Baubranche“ geht in die zwölfte Runde
Auch in diesem Jahr haben Architekten und Planer die Gelegenheit, das Angebot der Bauindustrie und führender Dienstleister in diesem Sektor zu beurteilen: Wer agiert besonders innovativ? Wer bietet das beste PreisLeistungs-Verhältnis? Welche Marke liefert die beste Produktqualität?
In der bundesweit größten Architektenbefragung zur Markenwahrnehmung sucht die Heinze Marktforschung die begehrtesten Produzenten von Bau-, Ausstattungs- und Einrichtungsprodukten. Zum zwölften Mal in Folge stellen sich die Hersteller mit der Architects‘ Darling Befragung dem kritischen Urteil ihrer wichtigsten Entscheider: der Architekten und Planer. Von der Nachhaltigkeit, der Optik bis hin zum technischen Support – die Disziplinen sind breit gefächert und entwickeln sich jedes Jahr mit den Anforderungen des Marktes weiter. In den jeweiligen Kategorien sind Ergänzungen möglich, falls der persönliche Liebling fehlen sollte. Diese kompakte Abfrageform bewirkt eine ganz besondere Informationsbreite und lässt zugleich weitgehende Rückschlüsse zu. Die Befragung ist für die Hersteller ein aussagekräftiges Feedback-Instrument und die Ergebnisse werden maßgeblich für die Produktweiterentwicklungen im Hinblick auf die Kundenbedürfnisse eingesetzt. Die Gewinner je Kategorie werden am 9. November 2022 vor den führenden Köpfen der Baubranche im niedersächsischen Celle im Rahmen der Celler Werktage bekanntgegeben.
Lohnt sich die Teilnahme beim Architects’ Darling auch für die Architekten und Planer? Selbstverständlich, die Befragten dürfen sich für ihre Meinung auf Preise im Gesamtwert von 5.000 Euro freuen. Und so einfach gehts: Die Fachleute können sich online unter umfrage.architectsdarling.de oder über den Fragebogen, der diesem Heft beiliegt, beteiligen.
Im Spannungsfeld zwischen Licht und Schatten
Tageslicht sorgt für helle, freundliche Räume und hilft, jede Menge Energie einzusparen. Die Sonneneinstrahlung bringt jedoch auch unerwünschte Effekte wie Überhitzung oder Blendung. So sind geschickte Sonnenschutzlösungen gefragt. Diese können im Fachportal Sonnenschutz von Baunetz Wissen recherchiert werden.
Die Balance zu finden zwischen Schutzfunktion und Transparenz, ist beim Sonnenschutz eine von vielen Herausforderungen, soll doch beispielsweise der freie Blick nach draußen erhalten bleiben. Zudem prägen Beschattungselemente die Gebäudehülle und müssen von Beginn an mitgeplant werden. Außen- oder innenliegend, feststehend oder beweglich, Klappladen oder Hightech-Verglasung, Raffstore oder Screen, Pandschara oder Pergola? Die Bandbreite der verfügbaren Systeme ist groß, eine Entscheidungshilfe äußerst nützlich. Sonnenschutzelemente sind ein Bestandteil der architektonischen Planung: Neben dem Standort, der Klimazone und der Ausrichtung eines Bauwerks sind seine Bauweise, Materialien und verfügbare Technologien zu bedenken. Nicht zuletzt geht es um Regelwerke und gesetzliche Vorgaben –all das ist Thema im Baunetz Wissen Sonnenschutz, das stets umfassend, fundiert und aktuell aufbereitet wird.
Wichtige Fachbegriffe erläutert ein Glossar, ausgewählte Objektberichte liefern Inspiration für eigene Projekte. Geschrieben und aktualisiert wird das Fachportal von Fachautoren in enger Zusam-
menarbeit mit der Baunetz Wissen Redaktion. Ermöglicht wird das Fachportal Sonnenschutz von MHZ. Ein monatlicher Newsletter informiert über Neuigkeiten:
Außenliegende Jalousien und Markisen Foto] Yvonne Kavermann
Baunetz Wissen Sonnenschutz
aktuell] Baupreisinfo
Zuverlässige Richtpreise zu Bauleistungen für den Hochbau
Kostenlos nutzen! MEHR ZEIT FÜR ARCHITEKTUR
Die Lösung für schnelle Orientierungswerte
Die Heinze Baupreisinfo liefert Architekt:innen und Planer:innen zuverlässige Preisinformationen zu über 47.000 Bauleistungen für den Hochbau.
Über 47.000 zuverlässige Richtpreise zu Bauleistungen für den Hochbau
Eine übersichtliche Gewerkestruktur ermöglicht eine einfache Navigation. Die drei Orientierungspreise (niedrig, mittel, hoch) sind den Kostengruppen der DIN 276 zugeordnet. Eine Volltextsuche erfolgt über die Leistungskurzbeschreibungen.
Wenn es an die Kostenschätzung geht, tappen Architekt:innen und Planer:innen häufig im Dunkeln. Wer hier schnell und ohne viel Aufwand Richtwerte benötigt, der findet in den Baupreisen auf heinze.de einen hilfreichen Begleiter für die tägliche Arbeit. Und das kostenlos – einmal registriert, findet man in der Datenbank Orientierungswerte sowie Richtpreise zu über 47.000 Bauleistungen für den Hochbau. Die Preisinformationen der 48 Gewerke werden
zudem regelmäßig aktualisiert. Die selbst ausgewählten Positionen und Leistungen können komfortabel als übersichtliches PDF gedruckt werden.
Einfach auf heinze.de registrieren und Baupreisinfo kostenlos nutzen.
www.heinze.de/baupreisinfo
CAMPUS baunetz
ARCHITEKTURKOSMOS
FÜR
STUDIEREN DE
Inspiration und Information
Die Bibliothek ohne Rückgabefrist
Die Bühne für das Uniprojekt
Lernen, Planen, Bauen
Abschluss – und jetzt?
Mit der neuen Online-Plattform baunetz CAMPUS startet Deutschlands erfolgreichstes Architekturportal BauNetz eine eigene Arbeitswelt für die Community der Studierenden und Hochschulangehörigen.
Regelmäßig bespielt unsere Redaktion die Webseite mit aktuellen News, Hinweisen zu Ausstellungen, Seminaren oder Lehrveranstaltungen, mit Tipps zur Planung von Studium und Karriere sowie Erfahrungsberichten aus dem Studierendenleben. Für das Studium relevante Informationen finden sich im Wissensspeicher, in dem – analog zur Struktur einer Hochschule – Inhalte nach verschiedenen Fachgebieten gegliedert sind.
Eine übergreifende Suche verknüpft erstmals die Inhalte der BauNetz Meldungen, der BauNetz Wissen Portale und von BauNetz id mit ihrem Bestand von derzeit über 70.000 Artikeln.
Erweitert wird das Angebot um den etablierten Wettbewerb Campus Masters, in dem die besten Abschlussarbeiten aus Bachelor-, Masterund Diplom-Studiengängen prämiert werden.
Baunetz CAMPUS ist passgenau auf die Bedürfnisse der Studierenden zugeschnitten und wächst stetig weiter. Die Inhalte begleiten angehende Architekt*innen durch ihr gesamtes Studium und darüber hinauskompetent, vielseitig und CO2-neutral.
UNTERSTÜTZT VON
Ein Haufen Pappe
Modellhafter Austausch
Dreidimensionale Ideen
Das Dorf im Detail
Ein universales Entwurfswerkzeug
Editorial von Katharina Lux
Durch Pandemie und Digitalisierung finden Arbeit, Studium und Lehre auch in der Welt der Architektur vermehrt vor dem Bildschirm statt. Dabei lässt sich eins nicht ersetzen: die Arbeit am physischen Modell. Die dreidimensionale Darstellung eines Gebäudes im kleinen Maßstab repräsentiert unsere Ideen und Visionen als Planer*innen wie kaum ein anderes Format. Sie ermöglicht eine sinnlich-haptische Wahrnehmung von Architektur und Raum, von Licht und Schatten, Blickbezügen und Oberflächen. Sofort entsteht ein ganzheitliches Bild.
Je nachdem, welche Aussage ich treffen will, kann das Modell eines Hauses viele Erscheinungsformen haben: vom abstrakten Holzklotz bis hin zum detaillierten Nachbau mit gelöteter Balustrade. Es kann als finales Präsentationsobjekt im Seminar, vor privaten Bauherren oder einer Behörde ebenso dienen wie als repräsentatives Exponat im Museum. Doch für angehende und praktizierende Architekt*innen ist das Modell in erster Linie ein geschätztes Entwurfswerkzeug. Es ermöglicht das permanente Testen von Situationen und erschafft ein direktes räumliches Bild der Idee. Mit Styrodur, grober Pappe und anderen einfachsten Mitteln können Proportionen schnell überprüft und Raumzusammenhänge verändert werden. Die Auseinandersetzung mit der Textur und der Beschaffenheit von Materialien kann den Entwurf und das Ergebnis signifikant beeinflussen. Zweidimensionale Pläne bilden meist nur Teile eines Projekts ab und sind von Personen außerhalb des Fachs schwer lesbar. Mit Modellen dagegen wird Architektur erfolgreich erfunden, entwickelt und kommuniziert.
In dieser Ausgabe:
Um das Potenzial dieser einzigartigen Methode aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, haben wir mit Prof. Florian Latsch und Prof. Martin Baur von der Technischen Universität Darmstadt über ihr Seminar „zu klein“ gesprochen. In diesem Kurs hatten Studierende die Aufgabe, eine ländliche Dorfstruktur ausschließlich über Modellbau und atmosphärische Modellfotografie zu analysieren und weiterzudenken. In weit größerem Maßstab und mit einem Haufen dickwandiger Pappe hat das junge Büro „unprofessional. studio“ aus Berlin in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin 2020 einen Workshop veranstaltet, der den Fokus ganz auf den Arbeitsprozess am Modell gelegt hat. 15 Studierende aus unterschiedlichen Hochschulen Deutschlands wohnten und bauten während der „1:10 unprofessional.summerschool“ zwei Wochen lang gemeinsam in einem leer stehenden Kaufhaus in Neuruppin. Mit dem „Abfall“, der durch die ständige Produktion kleiner Architekturen entsteht, hat sich Jasmin Gora von der Technischen Universität Braunschweig beschäftigt. Das „ArchiShare-Regal“ soll zum Tausch und der Wiederverwendung von Modellbaumaterialien und damit zu mehr Nachhaltigkeit anregen. Entsprechend wichtig ist es, dass die Studierenden konkret erlernen, wie sie ihre Ideen dreidimensional umsetzen können. In einem Porträt berichten wir über die Modellbauerin Annette Müller und das Fachgebiet „ModellundDesign“ der Technischen Universität Berlin, an dem in Seminaren und im Austausch mit Politik und Kultur Modellbau unterrichtet wird.
CAMPUS baunetz
ARCHITEKTURKOSMOS FÜR STUDIEREN DE
In der Rubrik Focus@CAMPUS bündelt die Redaktion wichtige, wissenswerte und aktuelle Inhalte – die Spanne reicht vom 3D-Druck bis zur Wohnungsfrage, von „DesignBuild“ bis zu Brandschutz.
Ob Fachplaner*in im konventionellen Architekturbüro oder Grenzgänger*in im Bühnenbau: Im Alumni Podcast sprechen wir mit Menschen nach ihrem Architekturstudium über ihre berufliche Station und Situation, wie sie dort hingekommen sind und was ihnen in Hochschulzeiten besonders geholfen hat.
Kollektiv gegründet Teil 1
Im Gespräch mit Manuel Heck von Studio Genua
UNTERSTÜTZT VON
Alumni Podcast
Inserentenverzeichnis
Fugen ganz nach Ihrem Geschmack
Farbenvielfalt für individuelle Lebensräume
Harmonisch im Farbton des Fliesen- oder Mosaikbelags, als prägnanter Kontrast oder passend zu einem bestimmten Farbton im Raum: Jeder Kundenwunsch lässt sich mit PCI Durapox Premium Multicolor erfüllen. Mehrere hundert Fugenfarben machen es möglich, genau den passenden Farbton für das gewünschte Design zu treffen. Damit ist jeder Lebensraum individuell gestaltbar und erhält seinen ganz persönlichen Charakter. Ob mit modernen Fliesen von heute – oder den Trends von morgen: PCI Durapox Premium Multicolor setzt der Gestaltung keine Grenzen mehr! Und zu jedem Farbton von PCI Durapox Premium Multicolor gibt es mit PCI Silcofug Multicolor passend einen elastischen Dichtstoff in den gleichen rund 400 Farbtönen.
Design trifft Fuge
Die Vielfalt an Fliesenbelägen ist fast grenzenlos. Formate werden immer größer, Oberflächen und Strukturen immer unterschiedlicher. Damit sind den Gestaltungsmöglichkeiten kaum noch Grenzen gesetzt – wäre da nicht die begrenzte Farbauswahl beim Fugenmörtel. Mit PCI Durapox Premium Multicolor ist das jetzt Vergangenheit: Neue Dimensionen in der Beratung und bei der Farbgestaltung sind eröffnet. Design trifft Fuge – für maximale Gestaltungsfreiheit!
Zur individuellen Fugenfarbe dank professioneller und kundenindividueller Beratung mit PCI Colorcatch Nano.
Maximale Gestaltungsfreiheit beim Planen mit PCI Durapox Premium Multicolor
∙ Ihrer Kreativität bei der Farbwahl sind keine Grenzen mehr gesetzt
∙ Farbvielfalt für individuelle Designs mit 400 Fugenfarben
∙ Farbbrillante und homogene Oberfläche
Das macht den Unterschied: digitale Farbberatung
Eine professionelle und kundenindividuelle Beratung bietet das digitale Farblesegerät PCI Colorcatch Nano. Das Tool misst präzise die Farbe glatter, strukturierter oder gemusterter Oberflächen, zeigt passende Farbharmonien an und hilft mit der passenden PCI-App MULTICOLOR, zu individuellen und überzeugenden Lösungen zu gelangen. Begeistern Sie und geben Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, aus verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten auszuwählen –und dadurch die Sicherheit, die passende Farbe zu finden. Einfach und schnell!
Entdecken Sie das einzigartige Farbspektrum mit den Fugenlösungen von PCI unter: www.pci-multicolor.com
Im nächsten Heft
Sonnendeck Ahoi
Seit dem Sommer 2021 hält Berlin eine neue, außergewöhnliche Location für exklusive Events am und auf dem Wasser bereit. Vom Design als vollverglastes Penthouse bis zur nachhaltigen Ausstattung mit eigener Solar- und Wasseraufbereitungsanlage lässt das schwimmende Loft keine Wünsche offen. Die hochwertige Gestaltung zieht sich vom Innenraum bis auf das 70 Quadratmeter große begehbare Sonnendeck, das mit Terrassendielen aus Faserzement für ein ultimatives Bootsfeeling sorgt.
www.cedral.de
Impressum
Das Journal wird herausgegeben von der Heinze GmbH, Bremer Weg 184, 29223 Celle. an Infopro Digital company
KUNDENSERVICE
Tel. 05141 5055
Fax 05141 5056
E-Mail kundenservice@heinze.de www.heinze.de
GESCHÄFTSFÜHRER Ulf Thiele
REDAKTIONSLEITUNG Ulrich Schmidt-Kuhl
REDAKTION
Rainer Tenbosch, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sabine Tornow, Dipl.-Ing.
SATZ + GESTALTUNG Katrin Polzin
M8 – Work & Create
Ein kraftvoller monolithischer Loftneubau mit einer ausdrucksstarken Ziegelfassade prägt seit neuestem das Geviert zwischen Mühldorfstraße und Friedenstraße in unmittelbarer Nähe zum dynamischen Münchner Werksviertel. Das beeindruckende Konzept spannt den Bogen von historischer Industriearchitektur über das Kontorhaus bis in die Neuzeit. Die sorgfältige Proportionierung der Kubatur, die feine Gliederung der Fassade und 44 Rundbögen verleihen dem Gebäude eine strenge Leichtigkeit. Fein gestaltete Lisenen in jeder Achse betonen das elegante Erscheinungsbild. Nach außen wirkt das Gebäude geschlossen und introvertiert, jedoch eröffnet sich hinter den Bögen eine vollkommen neue Welt.
www.oliv-architekten.de
DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH
TITELBILD Bürogebäude Ferrum 1 in Sankt Petersburg Foto: Ilya Ivanov
AUSGABE Juli 2022
ISSN 1866-8917
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf nur zum persönlichen Gebrauch (§ 53 UrhG) genutzt werden. Nachdruck, elektronische Speicherung (auch durch Scannen), Vervielfältigung, Ermöglichung des Down-
loads durch Dritte, z. B. durch Aufnahme in eine Website, in Bulletins etc., und das elektronische Versenden über die Netze sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Heinze GmbH unter Quellenangabe zulässig.
Dieser Ausgabe liegt ein Fragebogen der Heinze GmbH und ein Antwortumschlag bei.
Foto] HGEsch Photography
Foto] Edzard Probst für Oliv Architekten
UNSER REZEPT FÜR
Mit LINITHERM LOOP das Klima schützen und gesünder wohnen. Die dünne Dämmung mit bestem Dämmwert, geringster Wärmeleitfähigkeit und höchster Hagelwiderstandsklasse. Natürlich frei von Schadstoffen und made in Germany.
Das Prinzip Kreislaufwirtschaft: viel mehr als nur Recycling.
Unsere 57 Cradle-to-Cradle-zertifizierten Systeme leisten einen Beitrag für nachhaltigeres Bauen.
Unsere Produkte und Services sind wegweisend in puncto Komfort, Langlebigkeit und Energiee zienz. Doch wir denken Nachhaltigkeit weiter: vom Einsatz wiederverwendbarer Rohsto e über die Konstruktion kreislau ähiger Cradle-to-CradleSysteme bis hin zum Rückbau und Recycling der Materialen. www.schueco.de/nachhaltigkeit