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2. Verkehrsinfrastruktur modernisieren und ausbauen
Unternehmen des industriellen Mittelstands agieren oft in gestaffelten und grenzüberschreitenden Wertschöpfungsverbünden. Die komplexen Zulieferbeziehungen erfordern auch ein effizientes Verkehrsnetz. Seit Jahren werden die Produktionsprozesse schlanker, die Zahl der Produktionsorte steigt, die Arbeitsteilung nimmt zu. Um wettbewerbsfähig zu wirtschaften, müssen Vorleistungen zeitgerecht die Produktion erreichen und fertige Produkte zügig die Werke verlassen.
In der Praxis beeinträchtigen Infrastrukturmängel im Straßenverkehr die Geschäftstätigkeit, dies bemängeln 72 Prozent von rund 2600 befragten Unternehmen (IW Köln 2019). Noch dazu dauert es im ländlichen Raum bis zur nächsten Autobahnauffahrt noch immer gut dreimal so lange wie in städtischen Regionen (IW Köln 2020). Nicht übersehen werden darf auch, dass Fachkräfte bei der Wahl des Arbeitgebers auf moderne Mobilität vor Ort inklusive guter Anbindungen an größere Städte achten.
Vor dem Hintergrund des enormen Sanierungs- und Modernisierungsstaus sollte das Investitionsniveau im Bundeshaushalt für die Verkehrsinfrastruktur möglichst verstetigt werden. Zentrale Herausforderung ist dann die zeitnahe Verwendung bereitgestellter Mittel. Planungs- und Genehmigungsprozesse sind so zu beschleunigen, dass die beschlossenen Straßen-, Schienen- und Wasserstraßen-Projekte deutlich schneller realisiert werden können.
Um die Erwartungen von Kunden, Lieferanten, Dienstleistern und Partnern zu erfüllen, muss zudem die effiziente Kombination („Intermodalität“) der Verkehrsträger Schiene und Binnenschiff gestärkt werden – beispielsweise durch Optimierung straßenseitiger Vor- und Nachläufe und Verladeprozesse. Jede Verspätung eines Güterzuges kostet Geld. Im schlimmsten Fall verzögert sich die Produktion und damit der effektive Betriebsablauf. Ausbau, Digitalisierung und Modernisierung des Schienennetzes sind notwendig, um Netzkapazitäten, Resilienz und Verlässlichkeit zu steigern.
Nicht nur die an vielen Orten mangelhafte Infrastruktur nagt an der Standortattraktivität ländlicher Räume. Auch Alleingänge bei der Regulierung des Güterverkehrssektors können die Leistungsfähigkeit des Logistikstandorts einschränken und Kapazitätsengpässe verschärfen. Beispielsweise drohen durch die Doppelbelastungen bei der Kraftstoffbesteuerung bzw. der CO2Bepreisung neue Wettbewerbsnachteile.
Handlungsempfehlungen
.Logistik und effiziente Anbindung an weltweite
Exportmärkte als wichtigen Bestandteil moderner . Wertschöpfungsketten begreifen und fördern Bedarfsgerechte und bezahlbare Mobilität für Beschäftigte und deren Familien in ländlichen Regionen schaffen und eine durchgehende Vernetzung aller öffentlichen und privaten Mobilitätsangebote und . Verkehrsträger ermöglichen Innovative Mobilitätsideen, etwa autonomes Fahren oder digitale Rufbusse, mutig testen und etwa . im Rahmen von Reallaboren nutzen Brückenerneuerungen mit maximaler Intensität vorantreiben und Modernisierung durch Digitalisierung ermöglichen, etwa durch digitale Überwachungen von Brücken, um Erhaltungsmaßnahmen zum richtigen Zeitpunkt einzuplanen und damit Staus und
Einschränkungen zu vermeiden