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4. Fachkräfteversorgung sichern

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Hirn, Herz und Hand der Belegschaft sind einige der wichtigsten Produktionsfaktoren im rohstoffarmen Deutschland. Wachsender Fachkräftemangel behindert die Geschäftstätigkeit von rund einem Viertel aller Unternehmen. Mittelständler sind häufiger von diesem Wachstumshemmnis betroffen als Großunternehmen (KfW 2021b). Hilfreich wäre, wenn die Erwerbsbeteiligung etwa von Frauen, Älteren, Menschen mit Migrationshintergrund oder Langzeitarbeitslosen weiter steigen würde.

In ländlichen Regionen kommen drei Faktoren zusammen, die den Engpass bei beruflich Qualifizierten verstärken: die Urbanisierung, der Trend zur Akademisierung und der demografische Wandel (Kempermann 2015). Bis 2040 wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um 6,4 Prozent auf 40 Millionen sinken. Nur wenige wirtschaftlich starke Ballungszentren sind davon ausgenommen. Der Rückgang der Zahl der Erwerbspersonen wird besonders deutlich in Ostdeutschland ausfallen (BBSR 2021). Altert die Bevölkerung in einer Region, sinkt der lokale Konsum ebenso wie die Nachfrage nach öffentlichen Einrichtungen. Damit droht ein weiterer Infrastrukturabbau, der Leben, Wohnen und Arbeiten vor Ort weiter erschwert.

Notwendig bleibt ein Gesamtkonzept zur Erschließung aller inländischen Potenziale sowie die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte – aus Nachbarländern und darüber hinaus. In der EU stehen viele Länder vor ähnlichen demografischen Problemen wie Deutschland, gezielter Erfahrungsaustausch kann beste Praktiken verbreiten. Das im März 2020 in Kraft getretene deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat wichtige Erleichterungen gebracht. Die Möglichkeiten der Zuwanderung für beruflich Qualifizierte wurden ausgeweitet, die Arbeitsmarktvorrangprüfung in weiten Teilen ausgesetzt und die Möglichkeit eines beschleunigten Fachkräfteverfahrens eingeräumt. Nun hängt es an der praktischen Umsetzung. Die Politik ist gefordert, dringend gesuchte digitale Talente, etwa in der Software-Entwicklung, durch attraktive Rahmenbedingungen und den Abbau unnötiger Bürokratie anzuwerben. Unternehmen können zu einem gezielten Regionalmarketing beitragen, indem sie das Gesicht des Standorts mitprägen.

Handlungsempfehlungen

.Initiativen unterstützen, die auf das Ausbilden, Gewinnen und Halten von qualifiziertem Personal auf sämt. . lichen Karrierestufen abzielen Steuerliche Weiterbildungsförderung verbessern Möglichkeiten einer gesteuerten arbeitsmarktorientierten Zuwanderung nutzen, qualifizierte Arbeits. kräfte aus dem Ausland anwerben Visastellen und Ausländerbehörden personell und . technisch auskömmlich ausstatten Anerkennung ausländischer Abschlüsse vereinfachen . und Spracherwerb fördern Flexible Betreuungsangebote für Kinder und ältere . Menschen sicherstellen, um Beschäftigte zu entlasten Wohnsituation in ländlichen Regionen verbessern, damit Fachkräfte arbeitsortnah leben können

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