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NEFI – New Energy for Industry

Foto: SANBA-NÖM Panorama © Mario Pampel

Thomas Kienberger, Peter Nagovnak, Roman Geyer, Ali Hainoun, Paul Binderbauer

Die Industrie als elementarer Baustein der Energiewende für Österreich und darüber hinaus

Mit dem Green Deal haben sich die Europäische Union und Ihre Mitgliedsstaaten zur Erreichung einer vollständigen Dekarbonisierung bis spätestens 2050 verpflichtet (European Commission 2019). Dabei muss ein Hauptaugenmerk auf einer Transformation des gesamten Energiesystems liegen. Der heutige Endenergieverbrauch in Österreich beträgt rund 316 TWh und zeigt auf, von welcher Größe und Komplexität die vor uns liegende Herausforderung ist (Statistik Austria 2020). Zusätzlich müssen für eine vollständige Dekarbonisierung bereits heute primärenergieintensive industrielle Umwandlungsprozesse, bspw. in der chemischen Industrie oder der Eisen- und Stahlerzeugung, mithilfe neuer Technologien klimafit gestaltet werden. Wie in Abbildung 1 ersichtlich, verteilt sich der Endenergieverbrauch zu annähernd gleichen Teilen auf die Sektoren Gebäude, Mobilität und Industrie. Vor allem der industrielle Sektor ist durch variable Energieintensitäten, komplexe Energiesysteme sowie den Einsatz von Technologien und Aggregaten mit äußert langen Lebensdauern charakterisiert. Während im Sektor Gebäude klimaneutrale Technologien bereits greifen und zu rückläufigen CO2-Emissionen führen, und auch im Sektor Verkehr bereits wichtige Weichenstellungen erfolgt sind, stehen diese in der Industrie vielfach noch bevor. Neben den technologischen Herausforderungen die aufgrund der oben beschriebenen Komplexität in der Industrie bestehen, sind es oftmals systemische Hürden, wie fehlende stabile Randbedingungen, die die industrielle Energiewende bisher erschwert haben.

Der Innovationsverbund NEFI – New Energy for Industry stellt sich diesen Herausforderungen und zeigt anhand ausgewählter Beispiele, dass Klimaneutralität in allen Industriesektoren bei gleichzeitigem Erhalt bzw. Steigerung der Wertschöpfung möglich ist. Technologieinnovationen „Made in Austria“ spielen dabei eine Schlüsselrolle und helfen, den Indus-

Abbildung 1: Sektorale Aufteilung des Endenergieverbrauchs in Österreich nach (Statistik Austria 2020) © NEFI

Abbildung 2: NEFI Innovationsfelder © NEFI trie- und Produktionsstandort Österreich in eine klimafreundliche Zukunft zu führen.

Das NEFI-Konsortium, bestehend aus dem Lehrstuhl für Energieverbundtechnik an der Montanuniversität Leoben, dem AIT - Austrian Institute of Technology, dem Energiesparverband Oberösterreich und der oö. Standortagentur Business Upper Austria, bündelt große Erfahrung im Bereich der Energieforschung und der Umsetzung von Projekten und bildet somit eine innovative Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Wie ebenfalls in Abbildung 1 dargestellt setzt der Innovationsverbund besonders in den stark industriell geprägten Bundesländern Steiermark und Oberösterreich an, wodurch eine gute Ausgangslage für eine gesamtösterreichische Ausrollung der in NEFI entwickelten Lösungen geschaffen wird.

Die Bandbreite der mit NEFI verknüpften Branchenunternehmen reicht von großen Leitbetrieben bis zu innovativen Klein- und Mittelbetrieben und involviert Vertreter*innen aller Industriesektoren, beispielsweise aus der Lebensmittel-, Maschinenbau-, Kunststoff-, Zement- und Stahlindustrie. In mittlerweile 17 Subprojekten mit einem Gesamtvolumen von ca. 40 Mio.€ werden potentielle Lösungen für industrielle Energiesysteme der Zukunft sowie Schlüsseltechnologien für die Dekarbonisierung der Industrie entwickelt und im Realbetrieb demonstriert. Alle Subprojekte liefern Beiträge zu zumindest einem der in Abbildung 2 dargestellten Innovationsfelder. Die in den Projekten thematisierten technologischen Fragestellungen verbindet NEFI mit deren systemischen Rahmenbedingungen und entwickelt darauf basierend begleitende Geschäftsmodelle, Regulierungsvorschläge und Strategien zur Gestaltung der Energieinfrastruktur der Zukunft.

Durch eine Positionierung an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden in NEFI alle relevanten Stakeholdergruppen in einen umfangreichen Innovationsprozess eingebunden. Dieser dient dazu, jene Projekte zu initiieren, die größtmögliche Wirkung hinsichtlich der drei NEFI-Ziele CO2-Reduktion, Technologieinnovation und Sicherung des Wirtschaftsstandorts aufweisen. Wie in Abbildung 3 ersichtlich, kommt dabei ein offener Innovationsprozess zum Einsatz, der auf mehreren Detaillierungsebenen in sog. „Project & Open Cycles“ arbeitet. Dabei werden mithilfe von thematischen Workshops, Diskussionsrunden und offenen Veranstaltungen zunächst Innovationsideen der Nutzer*innen abgeholt, Innovationsbedarfe für die Befüllung sog. „White Spots“ identifiziert und in weiterer Folge zielgerichtet zu konkreten Projekten verdichtet.

Einen wichtigen Aspekt bei der Identifikation von „White Spots“ im Hinblick auf die Ziele von NEFI, und in weiterer Folge zur Steuerung des zuvor beschriebenen Innovationsprozesses stellen die von uns entwickelten Dekarbonisierungsszenarien dar. Sie geben mithilfe von technologieaufgelöste Analysen Impulse, an welchen Stellen in der österreichischen Industrielandschaft Projekte platziert werden sollen. Folgende Szenarien-Pfade werden untersucht: „ „Business-As-Usual“ (BAU):

Das Trendszenario „BAU“ zeichnet sich durch eine weitgehende

Extrapolation aktueller Trends und Technologien im Betrachtungszeitraum bis 2050 aus (Ducot und Lubben 1980). Daraus werden in weiterer Folge die Entwicklung der CO2-Emissionen und des industriellen Gesamtenergiebedarfs je Sektor abgeleitet. Das Szenario „BAU“ dient als Referenzlinie, anhand derer die Wirksamkeit der innovativen

Technologien und Maßnahmen in den beiden untenstehenden, alternativen Szenarien bewertet werden können. „ „Deep-Decarbonisation“ (DCS):

Das Szenario „DCS“ repräsentiert umfangreiche und ambitionierte Maßnahmen, mithilfe derer eine vollständige Dekarbo-

nisierung des industriellen Energiesystems bis 2050 möglich ist.

Mittels „Backcasting“ wird auf normativer Ebene ein möglicher

Transformationspfad für die österreichische Industrie aufgezeigt, wobei neben technologischen, auch sozioökonomische und infrastrukturelle Parameter miteinbezogen werden (Robinson 1982).

Vom vordefinierten Ziel der vollständigen Dekarbonisierung ausgehend, werden Strategien und

Maßnahmen entwickelt, die für die Erreichung des Ziels heute und in Zukunft nötig sind. „ „Mitigation“ (MGS):

Das Szenario „MGS“ geht aus einem eng abgestimmten Dialog mit Vertretern aus Leitbetrieben der industriellen Subsektoren hervor und bildet eine regelmäßig aktualisierte Selbsteinschätzung der Industrie bis zum Jahr 2030 ab. Anhand von kurz- bis mittelfristig verfügbaren „Best Available Technologies“ sowie „Breakthrough Technologies“ wird diese Einschätzung in der Folge bis 2050 extrapoliert. Das dabei verwendete Konzept entspricht dem „Foresight“-Konzept (Martin 2010). Die Industrieperspektive, die das Szenario „MGS“ abbildet, ist für uns insgesamt von sehr großer Bedeutung. Sie ermöglicht es, im Vergleich mit dem gewünschten Dekarbonisierungspfad (Szenario „DCS“) jene techno-ökonomischen bzw. regulatorischen Hürden zu identifizieren und zu quantifizieren, die überwunden werden müssen um die industrielle Energiewende in

Österreich umsetzen zu können.

Durch ein regelmäßiges Updaten dieses Szenarios können wir zeigen, wie Policy-Änderungen zu einem Konvergieren der sehr stark von Rahmenbedingungen getriebenen Selbsteinschätzung der Industrie mit dem klimaneutralen Szenario „DCS“ führen. Die Entwicklung der drei dargestellten Szenarien erfolgt über eine Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Ansatz. Der dabei berechnete und in Abbildung 4 dargestellte industrielle Gesamtenergiebedarf ist einerseits durch endenergiekonsumierende Aggregate im Sinne der Nutzenergieanalyse der Statistik Austria, und andererseits durch Energieumwandlungseinheiten am Gelände der betrachteten österreichischen Industriebranchen (bspw. KWK-Anlagen, Elektrolyseure oder Hochöfen) (Statistik Austria 2013). Basierend auf dieser Bilanzgrenze erfolgt zunächst die weitere Modellierung innerhalb der einzelnen Industriebranchen aufgelöst nach IEA-Sektoren einerseits Top-Down, mithilfe der Modellierungsumgebung MAEDIND (IAEA 2006), und andererseits Bottom-Up, auf Basis von Technologieoptionen und deren zeitlich aufgelösten Durchdringungsraten. BottomUp-Betrachtungen werden in jenen Industriesektoren angewandt, in denen grundlegende Veränderungen der Produktionsprozesse und -technologien zu erwarten sind. Beispiele für Informationen, die in den BottomUp-Ansatz einfließen, sind die Kenntnis alternativer Produktionswege und Technologieoptionen, die Potenziale alternativer Energieträger, die Temperaturen im Produktionsprozess, die möglichen Effizienzsteigerungen in verschiedenen Bereichen, die teilweise zugekaufte Energie, sowie die oben angesprochene Eigenversorgung durch Energieumwandlungseinheiten auf Standortebene. Um die Entwicklung in den jeweiligen Industriesektoren umfassend abbilden zu können, werden Produktionsbetriebe direkt und regelmäßig befragt. Zusätzlich werden Produktionsprozessbeschreibungen (Energie- und Massenbilanzen, benötige Energieträger, etc.), Parameter von Referenzanlagen und alternative Produktionswege aus wissenschaftlichen Recherchen herangezogen.

Im Folgenden wird die Anwendung der oben beschriebenen Methodik anhand der Primär-Stahlerzeugung in Österreich beschrieben. Sie konsumierte im betrachteten Basisjahr 2017 rund 36 TWh und stellt damit jenen industriellen Prozess mit dem größten Einzelenergiebedarf in der österreichischen Industrielandschaft dar. Die modellierten Technologien zur Primärstahlerzeugung bzw. ihre Durchdringungsraten sowie die daraus resultierenden CO2-Emissionen und Energiebedarfe in den drei Szenarien werden untenstehend beschrieben.

Im Szenario „Business-as-Usual” erfolgt die Primär-Stahlerzeugung weiterhin mittels der integrierten Hochofen-Route. Ein geringer, über die Jahre ansteigender Zusatz an erneuerbarem Wasserstoff im Hochofen ersetzt jedoch einen Teil der Kohle. Dies löst bei gleichbleibenden Primärerzeugungskapazitäten bis 2050 eine Reduktion der CO2-Emissionen von etwa 10 % ggü. 2017, auf etwa 11 MTCO2, aus. Aufgrund der etwas geringeren Energieeffizienz der Reduktion mit H2 im Hochofen bzw. aufgrund der Vorkette zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff, steigt der Gesamtenergiebedarf der PrimärStahlerzeugung 2050 um ca. 4 TWh (oder 11 %) ggü. dem Basisjahr an.

Im Dekarbonisierungsszenario „DCS“ wird der definierten Storyline folgend (Backcasting: 2050 wird Klimaneutralität erreicht), bei gleichen Produktionskapazitäten vollständig mit erneuerbarem Wasserstoff reduziert. Im Gegensatz zum Szenario „BAU“ wird jedoch das H2-Direktreduktionsverfahren eingesetzt, welches im Vergleich zur Hochofenroute mit H2-Eindüsung eine höhere Energieeffizienz aufweist. Die CO2-Emissionen können so um 11,7 MtCO2 bzw. 95 % auf 0,6 MtCO2 gesenkt werden. Dabei sinkt der Gesamtenergiebedarf bis 2050 ggü. dem Basisjahr um 1 TWh (oder 3 %); auch unter Berücksichtigung der gut

Abbildung 4: Bilanzgrenze der Modellierung und sich direkt daraus ergebende Ergebnisse © NEFI

6,5 TWh elektrische Energie, welche in der Vorkette für den Betrieb der Elektrolyseure in der H2-Erzeugung notwendig wären.

In enger Abstimmung mit den industriellen Stakeholdern wurde das Szenario „Mitigation“ erstellt, welches die aktuelle Industrieeinschätzung abbildet. Es geht davon aus, dass die für den vollständigen Betrieb mit erneuerbarem H2 benötigte Energieinfrastruktur mit den heute absehbaren Rahmenbedingungen im Jahr 2050 noch nicht vollständig bereitgestellt werden. Im Szenario „MGS“ wird aus diesem Grund zwar dem in Tabelle 1 dargestellten Zeitplan folgend ein Direktreduktionsverfahren in Kombination mit einem Elektrolichtbogenofen eingesetzt, jedoch in jeder der in Betrieb genommenen Einheiten zu 70 % mit CH4 reduziert.

Damit können, wie in Abbildung 5 ersichtlich, im Jahr 2050 CO2-Einsparungen in Höhe von mindestens 49 % ggü. 2017 erreicht werden. Für eine noch stärkere Reduktion der CO2-Emissionen ist neben der Herkunft des CH4, der Anteil an Recycle-Schrott maßgeblich, der im Moment im Modell noch nicht umfangreich genug abgebildet ist. Auch im Szenario „MGS“ ist der Strombedarf der Vorkette zur Erzeugung der 30 % H2 zu berücksichtigen. Je nach zukünftiger Unternehmensstrategie von Energieversorgern oder Industrieunternehmen für die H2-Erzeugung kann dieser innerhalb oder außerhalb des Industriestandorts entstehen. Dieser Strombedarf beträgt 2050 1,6 TWh auf und trägt, neben den Effizienzverlusten aufgrund der vorgeschalteten CH4-Reformierung, dazu bei, dass der errechnete Gesamtenergiebedarf 2050 um etwa 5 TWh (oder 14 %) gegenüber dem Basisjahr 2017 ansteigt (Abbildung 6)

Die oben erwähnte Installation der H2 produzierenden Elektrolyseure innerhalb oder außerhalb der Unternehmensstandorte spielt auch in der in weiterer Folge innerhalb von NEFI durchgeführten zeitlich- und räumlich aufgelösten Infrastrukturmodellierung eine wichtige Rolle. Mithilfe des Simulations- und Betriebsoptimierungstools HyFlow wird in der Folge zunächst die derzeitige Energie-Infrastruktur unter Berücksichtigung bereits bekannter Ausbaupläne bis 2030 bzw. 2050 modelliert (Böckl et al. 2019). Durch eine Feedback-Schleife kann auf Basis der Szenarienergebnisse die modellierte Infrastruktur in der Folge mit

Abbildung 6: Entwicklung des industriellen Gesamtenergiebedarfs der Primär-Stahlerzeugung im Szenario "MGS" © NEFI

Jahr Kapazität NG-DR/EAF 30% H2-Einsatz mit Kapazität BF/BOF inkl. „BAU“-Maßnahmen

2030 40% 60% 2040 85% 15% 2050 100% 0%

Tabelle 1: Zeitplan der Umstellung in der Primär-Stahlerzeugung im Szenario "MGS"

Abbildung 5: Entwicklung der absoluten und spezifischen CO2-Emissionen im Szenario "MGS" © NEFI

den Residuallastkurven beaufschlagt werden, die sich nach Einbindung der im jeweiligen Betrachtungsjahr erwarteten Erzeugungskapazitäten erneuerbarer Energieträger und der übrigen Verbrauchssektoren ergeben. Dies geschieht durch einen zeitaufgelösten zellularen Ansatz, um Angebot und Nachfrage auf regionaler Ebene zu modellieren.

NEFI hat sich mit der Dekarbonisierung des industriellen Sektors einem herausfordernden Thema gewidmet. Um dieses Ziel zu erreichen, muss ein ganzheitlicher Lösungsweg, passend für die Fülle unterschiedlichster Industriesektoren und variabler Prozesslandschaften, gefunden werden. Dazu werden in NEFI in einem umfassenden, offenen Innovationsprozess Projektideen entwickelt und bis zur konkreten Umsetzung begleitet. Der Einfluss von Technologien und techno-ökonomischen bzw. regulatorischen Randbedingungen, wird über parallel erstellte Dekarbonisierungsszenarien abgebildet bzw. evaluiert. Faktum ist, dass Österreich aufgrund seiner starken und innovationsfreudigen Industrie auf einem sehr guten Weg ist, die industrielle Energiewende zu meistern und als Chance zu sehen. Technologien werden entstehen und, nicht nur in Österreich, sondern weltweit, zu nachhaltiger Wertschöpfung führen. Wesentlich ist dabei jedoch auch, dass stabile politische Randbedingungen möglichst rasch umgesetzt werden. Ohne diesen Rahmen wird nicht nur Cabon-Leakage verstärkt zum Thema, sondern werden aufgrund des vermehrten Bewusstseins der weltweiten Volkswirtschaften auch Green-Leakage Effekte immer stärker relevant.

Literaturverzeichnis:

Böckl, Benjamin; Greiml, Matthias; Leitner, Lukas; Pichler, Patrick; Kriechbaum, Lukas; Kienberger, Thomas (2019): HyFlow - A Hybrid Load Flow-Modelling Framework to Evaluate the Effects of Energy Storage and Sector Coupling on the Electrical Load Flows. In: Energies. Ducot, G.; Lubben, G. J. (1980): A typology for scenarios. In: Futures 12 (1), S. 51–57. DOI: 10.1016/S00163287(80)80007-3. European Commission (Hg.) (2019): The European Green Deal. Communication from the commission to the European Parliament, the European Council, the Council, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions. S. Brussels (COM(2019) 640 final). Martin, Ben R. (2010): The origins of the concept of "foresight" in science and technology: An insider's perspective. In: Technological Forecasting & Social Change. Robinson, J. (1982): Energy backcasting: a proposed method of policy analysis. In: Energy policy. Statistik Austria (2013): Standard-Dokumentation zu den Nutzenergieanalysen. Wien. Statistik Austria (2020): Gesamtenergiebilanz Österreich 1970 bis 2019. Wien.

Autoren:

Thomas Kienberger ist seit 2014 als Leiter des neu errichteten Lehrstuhls für Energieverbundtechnik an der Montanuniversität Leoben tätig. Dabei beschäftigt er sich in Forschung und Lehre schwerpunktmäßig mit Fragestellungen, die darauf abzielen mittels interdisziplinären, systemischen Ansätzen die Effizienz und Flexibilität von öffentlichen Energiesystemen sowie von industriellen Energiesystemen zu optimieren. Prof. Kienberger absolvierte das Studium „Elektro-Energietechnik“ an der TU Graz und schloss dieses mit Auszeichnung ab. Zwischen 2006 und 2007 arbeitete er als Entwicklungsingenieur bei der Firma Siemens AG in Erlangen/ Deutschland. Von 2007 bis 2010 war er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Wärmetechnik an der TU Graz beschäftigt und leitete dabei unter anderem die Arbeitsgruppe „substitute natural gas“. Von 2011 bis 2014 war er als Leiter R&D und Prokurist beim Start-up agnion Highterm-Research tätig und fungierte gleichzeitig als Lehrbeauftragter an der TU-Graz. Neben seinen Aktivitäten in der Wirtschaft konnte Prof. Kienberger zahlreiche Forschungsprojekte initiieren und mehr als 50 Konferenz- und Journalbeträge veröffentlichen. (thomas.kienberger@ unileoben.ac.at)

Peter Nagovnak absolvierte das Studium der Industriellen Energietechnik an der Montanuniversität Leoben (MUL) sowie das Bachelorstudium Political Science an der Winthrop University in Rock Hill, South Carolina. Während seines Diplomstudiums in Leoben durchlief er im Rahmen der Delta-Akademie an der MUL auch eine Managementausbildung an der Universität St. Gallen, welche mit dem Certificate of Advanced Studies in General Management abschloss. Seit Juli 2020 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leobener Lehrstuhl für Energieverbundtechnik in der Vorzeigeregion „New Energy for Industry“. Als Unterstützung im operativen Management des NEFI_Labs beschäftigt er sich in dieser Eigenschaft neben allgemeinen Koordinierungsaufgaben im Besonderen mit dem Innovationsprozess der Vorzeigeregion am Weg zu einer dekarbonisierten Industrie und der Entwicklung von Zukunftsszenarien. Im Rahmen seiner Dissertation erforscht er den aus der Energiewende resultierenden Energieinfrastrukturbedarf in Österreich und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. (peter.nagovnak@unileoben.ac.at)

Roman Geyer ist seit 2016 im AIT Austrian Institute of Technology, Center for Energy, als Research Engineer im Bereich “Integrated Energy Systems” (IES) tätig. Zu seinen Aufgabengebieten gehören Task- und Projektleitung sowie wissenschaftliche Mitarbeit in nationalen und internationalen Projekten. Roman Geyer hat mehr als 9 Jahre Erfahrung in der Entwicklung/Leitung von Projekten, sowohl im nationalen als auch im internationalen Umfeld. Seine Berufserfahrungen sammelte er hauptsächlich in der Energiewirtschaft mit dem Schwerpunkt Kraftwerkstechnik, aber zum Teil auch in den Bereichen Glasfaserinfrastruktur und Metallindustrie. (roman.geyer@ ait.ac.at)

Ali Hainoun ist ein Senior Energy Systems Analyst mit langjähriger Erfahrung in integrierter Energiesystemanalyse und nachhaltigen Energieentwicklung. Er absolvierte sein Studium an das KIT Karlsruher Institut für Technologie in Maschinenbau und Kerntechnik und promovierte

an der Universität Bochum. Er hat für verschiedene Forschungseinrichtungen und internationale Organisationen gearbeitet und beraten, darunter IAEO, ESCWA, UNDP, LAS und GIZ. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Leitung von Forschungsprojekten und koordinierte mehrere internationale Projekte zu integriertem Energiebedarf und -versorgung, THG Reduzierung, sowie nachhaltigen Energiestrategien. Ali Hainoun ist an zahlreichen nationalen und internationalen Projekten beteiligt, darunter Smarter Together, POCITYF, REDAP, NEFI, und Koordinator des JPI-UE-Projekts SUNEX zum Energie-Wasser-Nahrungsmittel-Nexus neben Forschungsaktivitäten zur Entwicklung Sptio-temporal urban energy sysetms modelling. Derzeit koordiniert er die Aktivitäten zu urbanen Energiesystemen in der Abteilung Digital Resilient Cities am AIT Center for Energy.(ali.hainoun@ ait.ac.at)

Paul Binderbauer studierte Industrielle Energietechnik an der Montanuniversität Leoben. Bereits im Laufe seines Studiums war er über drei Jahre in unterschiedlichsten Forschungsbereichen der Montanuniversität tätig. Diese umfassten die Material- sowie Metallkunde, Strömungslehre, Verfahrenstechnik und Energietechnik. Nach dem Abschluss des Bachelor- und Masterstudiums mit ausgezeichnetem Erfolg Ende 2019, begann er sein Doktorat am Lehrstuhl für Energieverbundtechnik Anfang 2020. Im Zuge seiner Arbeit stehen hier vor allem die Themenbereiche der Energieforschung des industriellen Sektors und industrieller Prozesse im Vordergrund. Des Weiteren ist Paul Binderbauer im Innovationsverbund NEFI – New Energy for Industry tätig, welcher sich die Dekarbonisierung des industriellen Energiesystems zum Ziel gesetzt hat. Dort koordiniert er das operative Geschehen des Netzwerkes und unterstützt dessen strategische Ausrichtung. (paul.binderbauer@unileoben.ac.at)

Dipl.-Ing. Peter Nagovnak, BA

Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter, Lehrstuhl für Energieverbundtechnik, Montanuniversität Leoben

Dr.-Ing. Ali Hainoun

Senior Scientist, Center for Energy, AIT Austrian Institute of Technology Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Thomas Kienberger

Leiter des Lehrstuhls für Energieverbundtechnik, Montanuniversität Leoben

Ing. Roman Geyer, MSc

Research Engineer, Center for Energy, AIT Austrian Institute of Technology

Dipl-Ing. Paul Binderbauer

Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter, Lehrstuhl für Energieverbundtechnik, Montanuniversität Leoben

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