Der japanische Comic: Manga Melanie Schaller
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anga ist der japanische Begriff für Comics. Außerhalb von Japan bezeichnet er in der Regel ausschließlich aus Japan stammende Comics. Viele als typisch angesehene Stilelemente von Manga finden sich auch im japanischen Animationsfilm - dem Anime wieder. Anime ist der japanische Animationsfilm mit Stilelementen des Manga
fand. Die ältesten bekannten Vorläufer der japanischen Comic-Kunst sind Zeichnungen und Karikaturen aus dem frühen 8. Jahrhundert. Als erster Vorläufer von Manga im heutigen Sinne gilt die 1902 von Rakuten Kitazawa gezeichnete Geschichte »Tagosakus und Mokubes Besichtigung von Tokio«. In den 1930er Jahren wurde auch der Manga von der Regierung für Propaganda (Beeinflussung von Personen) genutzt.
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Eine typische Mangafigur mit den großen Augen
Als kennzeichnende Merkmale von Manga werden eine niedliche bis kindliche Darstellung der Figuren, oft mit großen Augen, eine aussagekräftige Bildsprache und lange, filmisch erzählte Geschichten verwendet.
Erzählformen und Stilelemente
Entwicklung
Manga sind meist in schwarz-weiß gehalten und werden, entsprechend der traditionellen japanischen Leserichtung, von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen. Daneben gibt es Comic-Strips, sogenannte Yonkoma (vier-Bilder-Comic). Für den Manga typisch ist eine Erzählweise, die die LeserInnen in die Geschichte hineinversetzen. Bewegungen, Handlungen und Szenerie werden in vielen Details gezeigt. Auf viele Bilder kommt nur wenig Text.
Es ist umstritten, zu welcher Zeit der Manga entstand. Die Ansichten reichen von der mittelalterlichen japanischen Kultur mit ihren Karikaturen (verzerrte Zeichnung von Personen) und Bildrollen, bis hin zu Osamu Tezuka, der neue Erzählformen und Themen
Die Hintergründe sind häufig genauer und realistischer gestaltet als die Figuren. Es kommen aber auch »Speed Lines« zum Einsatz, die hohe Geschwindigkeit oder starke Gefühle darstellen. Sie werden in Manga häufiger als in Anime verwendet. Unter Um-
Manga erscheinen in Japan zunächst in bis zu 900-seitigen Zeitschriften als Fortsetzungsgeschichte und werden erst bei Erfolg einer Serie als Buch mit rund 200 Seiten und ungefähr zehn Kapiteln immer im gleichen Format veröffentlicht. Dabei ist in der Regel nur der Einband farbig gestaltet.
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