WIR 02 vom 13/02/2021

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LOKALES

Bombenentschärfung – die Dritte! Innerhalb von 15 Monaten 3 Fliegerbomben gefunden und entschärft – Umfrage unter den Evakuierten BOZEN - (pka) Die im näheren Bereich des Verdiplatzes und des Bahnhofgeländes Wohnenden sind es inzwischen schon gewöhnt: Sie mussten nämlich in den vergangenen 15 Monaten bereits zum dritten Mal ihre Häuser verlassen, denn es war kürzlich wieder eine Entschärfung einer bei Bauarbeiten gefundenen Fliegerbombe des Zweiten Weltkrieges entdeckt worden. Aber auch alle daran beteiligten Institutionen, in erster Linie waren dies neben dem Roten Kreuz und dem Zivilschutz die Gemeindeverwaltung, haben große Erfahrungen gesammelt und können mit solch einer heiklen Situation inzwischen bestens umgehen. Am 17. Jänner war es dann wieder soweit: Alle Bewohner der so genannten roten Zone wurden angehalten, ihre Wohnungen zeitig in der Früh zu verlassen, damit die Sprengmeister des Heeres mit der Bombenentschärfung beginnen konnten. Und es klappte, wie schon bei den vorhergehenden 2 Entschärfungen, reibungslos, denn nach knapp einer Stunde kam bereits die Entwarnung, der Zünder konnte entfernt werden und die Evakuierten konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren.

WAS ABER SAGEN DIE EVAKUIERTEN ZU DIESEM VORGEHEN? Um es gleich vorwegzunehmen, fast alle Befragten gaben sich sehr gelassen und waren voll des Lobes über die gute Organisation bei der Evakuierung und die Unterbringung in der Stadthalle, die rund 3 Stunden dauerte.

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Der Verantwortliche des Roten Kreuzes, Philipp Bacher, der in der Stadthalle für die Koordination und Betreuung der ausgesiedelten Stadtbewohner zuständig war, erklärte, dass „heute hier 25 Rot-Kreuz-Mitarbeiter tätig

Ein Teil der Roten-Kreuz-Mannschaft, die sich um die Rundumbetreuung der Evakuierten kümmert.

Die Evakuierten trudeln so langsam in der Stadthalle ein.

sind, die den Leuten moralisch und logistisch zur Seite stehen, ihnen aber auch heiße Getränke anbieten und für allerlei Fragen eine Antwort parat haben.“ Celestina Varallo ist nicht zum ersten Mal evakuiert worden, aber in der Stadthalle war sie bisher noch nicht. Wohnhaft ist sie in der Bindergasse und sie benutzte das Taxi. „Außer dass es nicht sonderlich warm ist und auch die Abstände nicht immer eingehalten werden, bin ich sehr zufrieden. Die Bombenentschärfung bereitet mir jedenfalls keine Sorgen.“

Riadh Ghabbari hingegen, der in der Garibaldistraße daheim ist, benützte den Stadtbus 10/A zur Stadthalle. Er ist bereits zum dritten Mal ein „Opfer“ der Bombenentschärfungen, und ist voll des Lobes über die gute Organisation: „Hier passt alles, die getroffenen Maßnahmen sind gerechtfertigt, sie hängen ja nicht von der Gemeinde ab.“ Flora Sinigallia wohnt in der Marconistraße und hat ebenfalls schon 3 Evakuierungen miterlebt:

„Es ist immer alles gut gelaufen, es war stets problemlos. Auch was die getroffenen Maßnahmen anbelangt, die sind sicher in Ordnung, sie dienen ja zu unserem eigenen Schutz.“ Der Betreuer und auch Begleiter von ‚Frauen in Not‘ im Graf-Forni-Haus, Lorenzo Sottovia, hatte bereits einen langen Tag hinter sich: „Um 6 Uhr war Frühstück angesagt, dann folgte die Evakuierung. Derzeit sind wir nämlich an die 80 Personen im Haus Forni, so mussten wir uns rechtzeitig organisieren. Wir sind gerade noch als letztes Gebäude in der Rittner Straße in die ‚rote Zone‘ gefallen, aber es hat gut geklappt, wir sind jedenfalls mit der Evakuierung gut zurechtgekommen.“


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