EDITORIAL
WIE GEFÄLLT IHNEN DIE AKTUELLE AUSGABE? Schreiben Sie mir Ihre Meinung unter boitin@playboy.de. Und bestellen Sie Ihr wöchentliches Update unter www.playboy.de/newsletter
STRAHLEND SCHÖN 26 Zentimeter hoch, überzogen mit edler Bronzegusspolitur und mit 2,2 Kilogramm ein wirkliches Schwergewicht. Das ist sie, die glänzende Siegestrophäe für die strahlende Gewinnerin – unsere Playmate des Jahres. Einmal im Jahr werfen wir unsere Playboy-Gießerei an, um die Siegerin der großen Leserwahl mit der liebevoll auch als „Bunny-Oscar“ bezeichneten Bronzestatue zu ehren. Wer sie 2022 entgegennehmen darf? Verraten wir Ihnen ab Seite 42
4
Anthony Hopkins ist zweifacher Oscar-Preisträger und das, was man eine Hollywood-Legende nennt. Dabei wurde der 84-Jährige vor allem durch eine einzige Kinorolle bekannt beziehungsweise zur Ikone. Als Hannibal Lecter, einem hochintelligenten Psychiater und Serienmörder, der seine Opfer nicht nur auf schauerliche Art und Weise um die Ecke bringt, sondern die sterblichen Überreste anschließend mit großer Hingabe zu verspeisen pflegt, gelang dem walisisch-amerikanischen Schauspieler 1991 in „Das Schweigen der Lämmer“ der internationale Durchbruch. Hopkins ist aber nicht nur ein grandioser Schauspieler, sondern auch ein weiser Mann. „Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln“, erinnert der 1993 von der Queen Geadelte daran, das Unvermeidliche zu akzeptieren. Und verbindet seine Mahnung mit einer energischen Ermunterung: „Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit, und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.“ Auch eine andere Kino-Legende befasst sich in ihrem Schaffen immer wieder mit den ganz großen Themen des Lebens. Und dessen todsicherem Ende: Woody Allen, US-amerikanischer Filmregisseur, Autor, Schauspieler, Komiker und passionierter Jazzmusiker. Der 86-Jährige gilt trotz seines fortgeschrittenen Alters als einer der produktivsten Filmemacher der Gegenwart. So läuft in Kürze mit „Rifkin’s Festival“ sein 51. Film in den deutschen Kinos an. Playboy-Autor Rüdiger Sturm kennt den New Yorker Stadtneurotiker Allen aus vielen Begegnungen. Für die aktuelle Ausgabe erreichte unser Hollywood-Reporter den Kult-Regisseur am Telefon und sprach mit ihm über seine jüngste Leinwandkomödie. Und über den Tod. Auf seine eigene Endlichkeit angesprochen, entgegnet Woody Allen im Playboy-Interview (ab Seite 90) mit der ihm eigenen ironischen Gleichgültigkeit: „Stellen Sie sich vor: Sie existieren einfach nicht und sind völlig ausgelöscht. Das ist ein Zustand völligen Friedens – wie vor der Geburt.“ Um dann folgende Analogie zu ziehen: „Ich vergleiche es mit einer Darmspiegelung. Der Doktor verpasst Ihnen eine Narkose, und nach ein paar Sekunden sind Sie weg und spüren nichts mehr. So ist es im Tod. Sie vermissen nichts, keine Menschen, keine Erfahrungen. Und das ist okay. Das ist auf jeden Fall eine akzeptable Alternative zu einem Leben im Jenseits.“ Zurück ins Diesseits: Sie werden sehen, nicht nur unser Interview-Partner Allen steckt noch voller Leben – die gesamte Ausgabe sprüht vor Lebensfreude. Lassen Sie sich anstecken! Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur boitin@playboy.de
FOTOS: NICOLAJ KORAUS FÜR PLAYBOY, SCHMITT+BECKMANN FÜR PLAYBOY
LUST AUF LEBEN