Biomin Journal Ausgabe 22

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BIOMIN

JOURNAL

Ausgabe 22 im Oktober 2020

Das Magazin für den interessierten Landwirt

Kannibalismus und Unruhe – Multifaktorielle Probleme TrockensteherGut vorbereitet, ist halb gewonnen!

Regionalität und Flexibilität: Der Rurtalei-Schlickhof

Bei der Trockensteherfütterung ist es wichtig, für die Tiere den richtigen Grundstein für die nachfolgende Laktation zu legen.

Die Legehennen führen auf dem Hof von Manfred Herrmanns ein gesundes und artgerechtes Leben.


Inhalt Name l Position

Unruhe, Aggressivität und in weiterer Folge Kannibalismus haben vielerlei Ursachen. Einerseits wird dieses Fehlverhalten auf Defizite in Haltung, Stallklima und Fütterung zurückgeführt. Andererseits gelten diverse Erkrankungen, aber auch Stress, verursacht durch Stallwechsel, Umgruppierung und Transport, als auslösende Faktoren. Oft spielt auch ein „unterschwelliges Infektionsgeschehen“ eine Rolle. Unsere Produkte Biomin® Relax und Digestarom® P.E.P. können Sie hier unterstützen.

16-17

4-5

12-15

Foto: didesign021

Unruhe im Stall

Das BIOMIN Journal ist eine halbjährige Veröffentlichung der BIOMIN Deutschland GmbH, die kostenfrei an unsere Kunden und Partner verteilt wird. Eine digitale Kopie und weitere Informationen finden Sie unter: http://magazine.biomin.net Wenn Sie an Nachdrucken des Magazins interessiert sind, wenden Sie sich bitte an office. aalen@biomin.net Herausgeber: BIOMIN Deutschland GmbH Röntgenstraße 27–29, 73431 Aalen Tel: +49 7361 9246 0 Fax: +49 7361 9246 46 e-mail: office.aalen@biomin.net Redaktion: Sandra Schmidt Grafik: GraphX, ERBER AG Druck: WAHL-Druck GmbH, Aalen ©Copyright 2020, BIOMIN Deutschland GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden. Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Deutschland GmbH oder werden unter einer Lizenz verwendet. BIOMIN is part of ERBER Group

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Optimierte Grassilage für mehr Rentabilität

Mehr geborene Ferkel – ist das der richtige Trend?

Neue Ergebnisse zeigen, wie ein innovatives Silagemittel die Rentabilität der Milchund Rindfleischproduzenten verbessern kann.

Beim Handling von großen Würfen müssen sowohl die Sauen als auch die Ferkel optimal durch das Management und angepasste Fütterungskonzepte unterstützt werden.

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Wasserhygiene, Teil 2 Ist die Wasserqualität nicht einwandfrei, werden Sie nie die optimale Leistung aus Ihren Tieren herausholen können. Regelmäßige Wasserkontrollen sind deshalb unbedingt notwendig.

Editorial................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 3 Rind: Erhöhen Sie die Rentabilität Ihrer Rinder durch optimierte Grassilage..............................................................................................................................4-5 Rind: Die neuen Rinderkonzepte 2020.................................................................................................................................................................................................................... 6+7 Rind: Mit pansengeschützten Aminosäuren Protein sparen................................................................................................................................................................... 8+9 Rind: Trockensteher- Gut vorbereitet ist halb gewonnen................................................................................................................................................................... 10+11 Schwein: Mehr geborene Ferkel – ist das der richtige Trend? ............................................................................................................................................................12-15 Schwein: Unruhe im Stall: Lösung Produktkombination - Biomin® Relax und Digestarom® P.E.P. sol............................................................... 16+17 Hygiene: Wasserhygiene- Die Tränke nicht stiefmütterlich behandeln, Teil 2..................................................................................................................... 18+19 Geflügel: Hohe Effizienz, hohe Leistungen – Wie Phytogene Emissionen vermindern................................................................................................. 20+21 Betriebsreportage Geflügel: Rurtalei-Schlickhof: Mit einem regionalen, flexiblen Futterkonzept zu gesunden Legehennen........... 22+23 Ernteergebnisse: Risikoabschätzung Maisernte in Deutschland 2020............................................................................................................................................. 4+25 Was stimmt nicht mit meinen Schweinen: Ohrrandnekrosen............................................................................................................................................................................. 26 Was stimmt nicht mit meiner Herde: Milchfieber........................................................................................................................................................................................................ 27

BIOMIN Journal


Editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Die letzten Monate waren für uns alle geprägt von Einschränkungen und neuen Herausforderung. Leider ist ein Ende bisher nicht in Sicht, doch lassen Sie uns alle unser Bestes geben, um diese Zeit gemeinsam zu überstehen. Da unser Journal nun nur noch alle 6 Monate erscheint, fällt diese Ausgabe etwas umfangreicher aus. Folgende Inhalte erwarten Sie: In unserem Silage-Beitrag stellen wir unsere neue Biomin® BioStabil HC Linie vor. HC – High concentrated/ hochkonzentriert – ersetzt unsere bisherige Biomin® BioStabil Linie. Wir haben im Rinderbereich außerdem unser Milchrinderund Fresserkonzept überarbeitet und stellen Ihnen das neue Portfolio vor. Wie man mit pansengeschützten Aminosäuren Protein sparen kann, behandelt der Artikel von Christian Punz und setzt aus der RUMENline® das Produkt Biomin® RUMENaminopro, inklusive Versuchsergebnisse, in den Fokus. Die Speziesrubrik wird mit einem Beitrag zur Trockensteherfütterung abgerundet. Passend dazu finden Sie am Ende der Ausgabe eine Checkliste zum Thema Milchfieber. In den Beiträgen der Rubrik Schwein behandeln wir zwei Hauptthemen. Einerseits das Handling großer Würfe: Sowohl die Sauen als auch die Ferkel müssen optimal durch das Management und angepasste Fütterungskonzepte unterstützt werden. Auf der anderen Seite Unruhe, Aggressivität sowie in weiterer Folge Kannibalismus mit den vielfältigen Ursachen. Hier stellen wir Ihnen auch unsere Produktlösungen vor und geben Ihnen am Ende der Ausgabe eine Checkliste zum Thema Ohrrandnekrosen an die Hand. Im ersten Geflügelbeitrag geht es darum, wie eine optimale Darmgesundheit, unterstützt durch Phytogene, Emissionen verhindern kann. Außerdem stellen wir Ihnen den Legehennenbetrieb Rurtalei-Schlickhof vor. Manfred Hermanns versorgt über 70.000 Legehennen in drei Haltungsformen, besitzt eine eigene Packstation für die Eier und setzt bei seinem Fütterungskonzept auf Regionalität, Flexibilität und BIOMIN. Weiterhin wird die Reihe Wasserhygiene fortgesetzt, indem verschiedene Analysemethoden vorgestellt werden. Im Beitrag Ernteergebnisse analysieren wir die aktuellen Ernteproben auf Schimmelpilzen und stellen Ihnen unser MycotoxinPrediction-Tool vor, mit dem zielgenaue Vorhersagen zu den Erntebedingungen getroffen werden können. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre Ihres BIOMIN Journales! Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Stottmeister Ausgabe 22

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Rinder

Dr. Vesna Jenkins I Product Manager

Erhöhen Sie die Rentabilität Ihrer Rinder durch optimierte Grassilage Neue Ergebnisse zeigen, wie ein innovatives Silagemittel die Rentabilität der Milch- und Rindfleischproduzenten verbessern kann.

D

Clostridien: das Hauptproblem Eine der größten Herausforderungen bei der Herstellung von guter Silage ist das Vorhandensein von Clostridien-Bakterien, die sich negativ auf die Tierge-

sundheit, Leistung und Rentabilität auswirken können. Diese Bakterien stellen sowohl für Fleisch- als auch für Milchvieh ein Gesundheitsrisiko dar. Nachgeschaltet auf der Milchseite beeinflussen Clostridiensporen die Qualität des Käses negativ (Spätblähung). Auch während des Siliervorganges stellen Clostridien ein Problem dar. Die Bakterien bauen Eiweiß ab, wodurch der Nährwert der Silage vermindert wird. Und sie produzieren Buttersäure, die die Schmackhaftigkeit der Silage vermindert. Das wiederum beeinflusst die Futteraufnahme. Clostridien dringen leicht durch jede Bodenkontamination ein und werden durch Futtermittel mit geringer Trockenmasse, hoher Pufferkapazität oder geringeren Gehalten an löslichen Kohlenhydraten und Nitrat gefördert.

Abbildung 1. Höhere Trockensubstanzgewinnung in mit Biomin® BioStabil Plus HC behandelter Gras-Klee-Silage (90 Tage nach der Silierung, P<0,001).

Abbildung 2. Weniger Ammoniak-N mit Biomin® BioStabil Plus HC weist auf eine signifikant bessere Proteinkonservierung hin (90 Tage nach der Silierung, P<0,001).

ie Herstellung von Silage ermöglicht dem Landwirt sein Futter länger zu lagern und damit bei Bedarf ein kostengünstiges Futter bereitzustellen. Von der Herstellung der Silage bis zur Fütterung muss dabei sichergestellt werden, dass die wertvolle Trockenmasse, Energie und Protein nicht verloren gehen. Jegliche Verluste würden eine Ergänzung des Futters aus anderen Quellen mit zusätzlichen Kosten erfordern. Im Falle von Protein müssten die Landwirte z.B. zusätzliches Sojabohnenmehl kaufen, um die Produktivität der Kühe aufrechtzuerhalten.

Verlust Trockenmasse (%)

2,5

2500

a

2,0 1,5

b

1,0 0,5 0,0

Kontrollgruppe

Biomin® Biostabil Plus HC

Quelle: Schwedische Universität für Agrarwissenschaften und BIOMIN.

4

Ammoniak-N (mg/L)

Clostridien werden u.a. durch Futter­ mittel mit geringer Trockenmasse und hoher Puffer­kapa­zität gefördert.

2000

a

1500 1000

b

500 0

Kontrollgruppe

Biomin® Biostabil Plus HC

Quelle: Schwedische Universität für Agrarwissenschaften und BIOMIN.

BIOMIN Journal


Rinder

Schützen Sie Ihre Gewinnmarge Biomin® BioStabil Plus HC schützt vor dem Wachs­ tum unerwünschter Bakterien wie Clostridien, Hefen und Schimmelpilze während und nach dem Silieren Ausgabe 22

6,0 5,5

a

Biomin® BioStabil Plus HC schützt vor dem Wachstum uner­ wünschter Bakterien wie Clostridien, Hefen und Schimmelpilze.

5,0 pH

Versuchsergebnisse Die neue durchgeführte wissenschaftliche Studie testete die Wirkung des Siliermittels Biomin® Bio­Stabil Plus HC auf ein Gras-Klee-Futter (28% TM), das mit Clostridien behaftet war. Der Versuch der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) zeigte eine klare Wirkung von Biomin® BioStabil Plus HC auf mehrere Parameter. Die Anwendung von Biomin® BioStabil Plus HC auf Glas-Klee-Futter führte zu einer besseren Verwertung der Trockenmasse (TM) (Abbildung 1) und einer höheren Proteinkonservierung (Abbildung 2). Beides trägt zur Einsparung der Futterkosten bei. Biomin® BioStabil Plus HC kann vor Trockenmasse-, Energie- und Proteinverlusten in der Fermentationsperiode schützen, da es den schnell wachsenden milchsäureproduzierenden homofermentativen Stamm enthält, der eine ausreichende Milchsäureproduktion für einen schnellen pH-Abfall in siliertem Futter gewährleistet (Abbildung 3). Die Ergebnisse zeigen auch, dass Biomin® Bio­Stabil Plus HC in der Lage war die Clostridienbelastung zu minimizieren, was durch eine signifikant geringere Buttersäureproduktion belegt wird (Abbildung 4). Ein geringerer Buttersäuregehalt führt zur Aufrechterhaltung der Schmackhaftigkeit der Silage, der Futteraufnahme und der Vermeidung von Qualitätsproblemen bei den Milchprodukten. Biomin® BioStabil Plus HC enthält auch die hetero­ fermentativen Stämme L. kefiri DSM 19455 und L. brevis DSM 23231, die einen optimalen Essigsäuregehalt produzieren, um eine verbesserte aerobe Stabilität in der Ausmastphase zu gewährleisten. Ein wissenschaftliches Gutachten der EFSA zu L. brevis DSM 23231 skizziert insbesondere dessen Fähigkeit, das Clostridienrisiko zu reduzieren.

Abbildung 3. Niedrigerer pH-Wert in der Gras-Klee-Silage, die mit Clostridien belastet war und mit Biomin® BioStabil Plus HC behandelt wurde, im Vergleich zu mit Clostridien belastetem Futter ohne Silagemittel (90 Tage nach der Silierung, P<0,001).

4,5

b

4,0 3,5 3,0

Kontrollgruppe

Biomin® Biostabil Plus HC

Quelle: Schwedische Universität für Agrarwissenschaften und BIOMIN.

Abbildung 4. Signifikant weniger Buttersäure mit Biomin® BioStabil Plus HC und geringes Vorhandensein von Clostridien (90 Tage nach der Silierung, P<0,001). 2,5 Buttersäure (% der TM)

Einige negative Auswirkungen von Clostridien: • Gesundheitsrisiko für Rinder • Verminderter Nährwert von Silage • Geringere Futteraufnahme • Spätblähung bei Käse

a

2,0 1,5 1,0 0,5 0,0

b Kontrollgruppe

Biomin® Biostabil Plus HC

Quelle: Schwedische Universität für Agrarwissenschaften und BIOMIN.

und hilft so, den Verlust von wertvoller Trockenmasse, Energie und Protein aus der Silage zu verhindern. Die Herstellung von qualitativ hochwertiger, schmackhafter, gut konservierter Silage stellt sicher, dass die Investition in die Silageherstellung nicht vergeudet wird. Am wichtigsten ist jedoch, dass die konservierte Energie und das konservierte Protein dazu beitragen, die Rentabilität durch eine höhere Fleischoder Milchproduktion zu maximieren und Futterkosteneinsparungen zu erzielen, die die Gewinnspannen der Produzenten stützen. Wenden Sie sich an Ihren lokalen BIOMIN-Vertreter, um Zugang zu wertvollen Ressourcen und Beratung zu allen Aspekten eines optimierten Silagemanagements zu erhalten.

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Rinder

Friederike SEUM l Local Product Manager

Die neuen Rinderkonzepte 2020 Eine ausgewogene Mineral- und Nährstoffversorgung sind Grundvoraussetzungen für gut konditionierte, gesunde Tiere und wirtschaftlichen Erfolg. Mangelerscheinungen durch Spuren­ elementdefizite sind oft unspezifisch und erst nach längerer Zeit deutlich erkennbar.

Die neuen BIOMIN Mineralfutterkonzepte Ob Aufzucht-, Milch- oder Mastleistung, eine bedarfsgerechte Versorgung in allen Produktionsstadien ist essentiell. Die tägliche Mineralfuttergabe dient der Ergänzung mit Mengen- und Spurenelementen sowie Vitaminen, um eine Unterversorgung in der Grundration auszugleichen. Mangelerscheinungen aufgrund eines Spurenelementdefizits sind oft unspezifisch und erst nach längerer Zeit deutlich erkennbar. Beispielsweise können Klauenerkrankungen, Euterprobleme oder eine schlechte Fruchtbarkeitsleistung die Folge einer mangelnden Spurenelementversorgung sein. Milchrinder Je nach Leistungsstadium und Grundfuttervorlage der Milchkühe, bietet BIOMIN ein breites Sortiment an Mineralfuttermitteln an. Dadurch können die individuellen Ansprüche der Tiere bestmöglich erfüllt und somit eine optimale Versorgung erreicht werden.

ZIELE • Ausgeglichene Nährstoffbilanz Nährstoffausscheidungen reduzieren, Überschüsse vermeiden und dadurch Emissionen in die Umwelt verringern • Gesunde und leistungsfähige Tiere Optimale Nährstoffverwertung bei hohen Leistungen erreichen • Futtermittel richtig bewerten

LÖSUNGEN • Futterverwertung verbessern Optimale Verwertung der Nährstoffe, um Futterverluste zu vermeiden (Siliermittel, Futtersäuren), Nährstoffverdaulichkeit verbessern (pflanzliche Zusätze, Hefeprodukte, MykotoxinRisiko-Management) • Futtermittel analysieren Analyse von Grundfuttermitteln, um professionelle Rationsberechnungen zu erstellen und somit unnötige Sicherheitszuschläge zu vermeiden.

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Fresser- und Bullenmast Gut entwickelte, frohwüchsige Kälber mit einem funktionierenden Pansen stellen die notwendige Basis für eine frühzeitige hohe Futteraufnahme und erfolgreiche Rindermast dar. Deshalb ist es wichtig, durch eine gezielte Mineralstoffversorgung die Vitalität von Fressern und Mastbullen auch in schwierigen Situationen zu sichern. Nur so kann eine optimale Nährstoffversorgung bei hohen Leistungen erreicht und optimale Schlachtkörper produziert werden. Vorteile des BIOMIN- Konzepts Neben einer bedarfsgerechten Rationsgestaltung in allen Leistungsphasen, bietet Ihnen BIOMIN Lösungen, um gezielt das Nährstoffangebot dem Bedarf der Tiere anzupassen (z.B. phosphorreduzierte Mineralfutter, Einsatz von pansengeschützen Aminosäuren), wodurch Nährstoffüberschüsse – insbesondere Phosphor und Stickstoff – reduziert und dadurch Emissionen in die Umwelt verringert werden. Zusätzlich sind unsere bewährten Biomin® Insides wie der Anti-Oxidative Komplex (AOC), die autolysierte Hefe Levabon® Rumen E, pansengeschütztes Selen oder phytogene Wirkstoffmischungen als fester Bestandteil in unserer Produktpalette verankert. Die Kombination aus diesen speziellen Wirkstoffen unterstützt Ihre Tiere auch in kritischen Phasen und sichert sie dauerhaft ab. Pro-B-plex Biomin® Pro-B-plex ist eine Mischung aus spezifischen, pansenstabilen B-Vitaminen mit höchster Bioverfügbarkeit für das Milchrind. Durch eine Schutzschicht werden die B-Vitamine nicht im Pansen abgebaut und können daher effizient vom Tier aufgenommen werden. • Fördert den Energie- und Proteinstoffwechsel • Unterstützt die Leberfunktion • Steigert die Milchleistung • Verbessert die Milchinhaltsstoffe BIOMIN Journal


Rinder

BIOMIN Spezialitäten und Einstallprophylaxe Immunsystem Biomin® VikoVital • ideale Vitaminunterstützung, um die Leistungsbereitschaft der Tiere zu erhalten • besonders bei Stressphasen (Temperaturschwankungen, Umstallen, Transport, Futterwechsel, Krankheit, etc.) empfohlen • Prophylaxe gegen VitaminMangelerscheinungen NURImilk Top 30 %/50 % PUR • hochwertige Milchaustauscher mit jeweils 30 % oder 50 % Magermilchpulver • kein pflanzliches Protein • mit den Biomin® Insides: Digestarom® Bos, Probio Protect, Biotronic® PX Top3, AcidMix , SweetArom

Pansen & Darm Levabon® Goldhefe® • autolysierte Hefe zur Förderung der Pansenfunktion • stimuliert das Wachstum von zellulosespaltenden Bakterien • erhöhte Futterverdaulichkeit und verbesserte Futterverwertung • erhöht die Tageszunahmen

Atemwege Biomin® AW Top • schleimlösende Wirkung • als Begleitmaßnahme zu tierärztlichen Behandlungen • enthält ätherische Öle zur Verbesserung der Stallluft und Unterstützung der Atemwegsfunktion

Rumitrace® Na-Selenit wird im Pansen stark abgebaut und ist nur schlecht für den Wiederkäuer verfügbar. Durch einen speziellen Pansenschutz wird mehr Selen (bis zu 90 %) in den Körper aufgenommen, wo es für wichtige Funktionen benötigt wird (Immunsystem, Fruchtbarkeit, etc.). Durch hochverfügbare Spurenelementverbindungen wird der Bedarf der Hochleistungskuh optimal abgedeckt.

Biomin® RUMENprotect • schützt Tiere vor Mykotoxinen basierend auf Adsorption und Bioprotektion • unterstützt die Gesundheit & natürliche Abwehr • ausgewählte Puffersubstanzen sorgen für ein stabiles Pansenmilieu

Biomin® Organo SP Biomin® Organo SP enthält hochverfügbare Spurenelemente zur Unterstützung des Stoffwechsels der Kühe. Durch eine stabile Bindungsform werden negative Wechselwirkungen mit Anatagonisten minimiert und mehr Spurenelmente aufgenommen.

Levabon® Rumen E Levabon® Rumen E ist ein autolysiertes, sprühgetrocknetes Hefeprodukt, welches mittels eines intern entwickelten Prozesses hergestellt wird. Die biologisch aktiven Inhaltsstoffe der Hefezelle stehen damit dem Wiederkäuer im Pansen maximal zur Verfügung. • Autolysierte Hefe fördert die Pansenfunktion • Erhöhte Futterverdaulichkeit und verbesserte Futterverwertung • Höhere Tagesmilchmenge

Digestarom® Bos Die phytogene Wirkstoffmischung Digestarom® (ätherische Öle aus Pflanzen und Pflanzenextrakten) sorgt für ein attraktives Aroma zur Steigerung der Fresslust und zur Stabilisierung der Verdauung. Versuche mit Digestarom® in Österreich und den USA belegen einen positiven Einfluss auf die Futteraufnahme und die Zuwachsleistung. • Erhöhte Leistungsbereitschaft • Geschmacksoptimierung • Reduzierung von Verdauungsstress • Bessere Futterverwertung

AOC (Anti-Oxidativer-Complex) • Synergistische Wirkung von natürlichen Flavonoiden aus Traubenkernen und Vitamin E • Optimiert den antioxidativen Status • Unterstützt die Leistungsbereitschaft

Unsere BIOMIN Fachberater unterstützen Sie bei der Umsetzung Ihrer betriebsindividuellen Lösung!

Ausgabe 22

Mit unseren hochwertigen BIOMIN Insides sind Sie optimal versorgt.

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Rinder

DI Christian PUNZ I Product Manager

Mit pansengeschützten Aminosäuren Protein sparen

Rohproteinversorgung bei der Milchkuh Entscheidend ist die Versorgung mit metabolisierbarem Protein bzw. metabolisierbaren Aminosäuren am Dünndarm der Milchkuh. Diese wird zum einen Teil über hochqualitatives Mikrobenprotein bewerkstelligt, zum anderen Teil über beständiges Protein, welches den Pansen unabgebaut passiert. Die Versorgung mit nutzbarem Rohprotein am Dünndarm (nXP) aus Mikrobenprotein ist aber begrenzt und daher für hohe Milchleistungen nicht ausreichend. Darum muss das Futterprotein einen höheren Anteil an pansenbeständigem Protein (UDP = Undegradable Dietary Protein) enthalten, um den Bedarf zu decken (Abbildung 1). Eine andere Möglichkeit den nXP Bedarf zu decken, ist der Einsatz von pansengeschützten Aminosäuren. Die erstlimitierende Aminosäure in der Milchvieh-

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Abbildung 1: Mikroben decken Proteinbedarf nicht 6000 5000 Protein/Tag, g

Pansengeschützte Aminosäuren erhöhen in der Transitphase die Futteraufnahme und damit die Leistungsbereit­ schaft von Milch­ kühen.

Stickstoffverluste und Umweltbelastung Die Stickstoffeffizienz in der Milchkuhfütterung liegt zwischen 25 und 35%. Das heißt, nur rund ein Viertel bis ein Drittel des gefütterten Stickstoffes werden in Milchprotein umgewandelt. Der Rest geht über Harn und Kot verloren. Die Ursachen sind einerseits ein Überschuss an Futterprotein, andererseits eine niedrige Qualität des Futterproteins. Das bedeutet, dass eine hohe ruminale Abbaubarkeit vorliegt. Die Schonung der Umwelt und unserer Ressourcen ist zu einem zentralen Thema geworden, welches auch die Landwirtschaft und Nutztierhaltung einschließt. Die verschärften Grenzwerte für die Stickstoffbilanzierung verlangen eine Effizienzsteigerung auch in der Milchviehfütterung. Durch eine reduzierte aber optimierte Rohproteinversorgung, lässt sich die Stickstoffaufnahme um in etwa 10 kg pro Kuh pro Jahr reduzieren, ohne Leistungseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.

4000 32%

3000

39% UDP

27%

2000 1000 0

10 20 30 40 50 60 Milch/Tag, kg

nXP-Bedarf Mikrobenprotein UDP = pansenbeständiges Protein Quelle: nach Jilg, Aulendorf 2018

Abbildung 2: Einfluss von pansengeschütztem Methionin auf die tägliche Milchleistung von Holstein-Kühen (n = 60 Kühe) Milchleistung, kg ECM/Tag

Foto:Rakusen

Spätestens seit dem Inkrafttreten der neuen Düngeverordnung sind deutsche Landwirte dazu verpflichtet, Stickstoff und Phosphor am Betrieb zu bilanzieren. Speziell bei Stickstoff gibt es bei Milchkühen noch Potential, Eiweiß in der Futterration zu reduzieren und dadurch die betriebliche Bilanz zu verbessern, die Nährstoffeffizienz zu erhöhen und Futterkosten zu sparen.

55 +4,7 kg 50,7b

50 45 40 35 30

+4,3 kg 41,7b

46,0a

37,4a

Frühlaktation (1-30T) Hochlaktation (31- 60T)

n Kontrollgruppe n Versuchsgruppe mit pansengeschütztem Methionin a, b

signifikanter Unterschied (p<0,01)

Quelle: Batistel et al., 2017: J.Dairy Sci. 100:7455-7467

BIOMIN Journal


Rinder

fütterung ist Methionin, gefolgt Tabelle 1: Rohprotein- und Aminosäuregehalte von ausgewählten Futtermitteln von Lysin. Die Qualität, sprich die XP, UDP, Methionin, Lysin, Futtermittel g/kg FM % XP g/100 g XP g/100 g XP Aminosäurezusammensetzung des 263 5 2,4 7,2 angefluteten Dünndarmproteins ist Vollmilchpulver 2,1 6,8 hierbei für dessen Aufnahme und Pansenbakterien 320 30 2,2 3,5 Verwertung entscheidend. Hier Sonnenblumenschrot 78 50 2,2 3,0 kann ein gezielter Ausgleich die Mais 276 45 2,1 3,6 Verwertung von UDP erheblich Biertreber getrocknet 263 50 2,0 2,8 verbessern, vor allem bei niedrigen Maistrockenschlempe Rapsschrot 353 35 1,9 5,2 Rohproteingehalten in der Ration. 183 25 1,6 2,5 E i n w i s s e n s c h a f t l i c h e r Maiskleberfutter 114 25 1,6 3,4 Versuch der Universität Wiscon- Gerste 397 40 1,5 6,6 sin USA zeigte, dass mit einer Bierhefe getrocknet 130 20 1,5 2,7 Zulage von geschütztem Methio- Weizen 27 25 1,5 2,5 nin bei Reduzierung des Protein- Maissilage, normal 327 40 1,5 2,0 gehaltes in der Trockenmasse von Weizentrockenschlempe 469 30 1,4 6,1 18,6 auf 16,1%, die Milchleistung Sojaschrot HP Grassilage, jung 59 15 1,2 3,3 von Kühen signifikant gesteigert Erbsen 214 15 0,9 7,3 werden konnte. Ebenso wurde Ackerbohnen 271 15 0,7 6,1 bei einem Versuch am Hofgut Neumühle in Deutschland der XP = Rohprotein; FM = Frischmasse; UDP = pansenbeständiges Protein Rohproteingehalt in der Ration (Undegradable Dietary Protein) von laktierenden Milchkühen von Quelle: NRC 2001; DLG 2005; Schuba und Südekum 2012; Jilg 2018 17,9% in der Kon­trollgruppe auf Das Produkt wird je nach Einsatzzweck mit­ 16,5% in der Versuchsgruppe unter Zulage von pansengeschützten Methionin abgesenkt. Das Ergebnis 80 – 120 g pro Kuh pro Tag über die TMR, Teil-Mischwar eine höhere Milchleistung in der Versuchsgruppe ration oder über das Leistungskraftfutter eingesetzt. sowie ein signifikant niedriger Milchharnstoffgehalt, Fazit welcher auf eine effizientere Stickstoffverwertung der In vielen Milchkuhrationen gibt es eine ÜberverKühe hinweist. sorgung mit Rohprotein, um den Bedarf an nutzbarem Protein am Dünndarm decken zu können. Einerseits Biomin® RUMENaminopro Aufgrund der steigenden Nachfrage, bringt können Proteinfuttermittel mit einem höheren Anteil BIOMIN eine Produktlösung mit pansengeschützten an pansenbeständigem Eiweiß eingesetzt werden, Aminosäuren auf den Markt. Biomin® RUMENamino- andererseits erhöhen pansengeschützte Aminosäuren pro enthält verkapseltes, hochverfügbares Methionin die Anflutung an metabolisierbarem Protein erheblich. und Lysin. Versuche mit diesen sehr gut metaboli- Das Spezialprodukt Biomin® RUMENaminopro enthält sierbaren Aminosäuren haben positive Effekte auf die zwei erstlimitierenden Aminosäuren Methionin und Lysin in pansenstabiler Form. Durch den Einsatz Leistung und Gesundheit gezeigt. In einem Exaktversuch mit insgesamt 60 Kühen in der Fütterung wird die Stickstoffeffizienz verbesan der Universität Illinois, Urbana wurde die Wirkung sert, Stickstoffausscheidungen reduziert und somit die von pansengeschütztem Methionin bei Kühen in der Düngebilanz entlastet. Versuche mit pansengeschützTransit- und Hochleistungsphase geprüft (Abbil- ten Aminosäuren zeigen einen positiven Effekt auf die dung 2). Die Kühe in der Versuchsgruppe erreichten Futteraufnahme in der Transitphase, die Milchleistung signifikant höhere Futteraufnahmen vor und nach sowie Fruchtbarkeit und Kälbergesundheit. der Abkalbung sowie höhere Milchleistungen und Unsere BIOMIN Fachberater sind bei Fragen gerne für Sie da. Milchinhaltsstoffe. Ausgabe 22

Biomin® RUMENaminopro enthält verkapseltes, hochverfügbares Methionin und Lysin.

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Rinder

Kristina KOGEL l Local Technical Sales Manager, Ruminant

Gut vorbereitet, ist halb gewonnen! Die Trockenstehende Kuh ist im Milchviehbetrieb das wichtigste Tier. Gerade bei steigenden Leistungen und Gesundheitsansprüchen ist es immens wichtig nach Kondition, und im Hinblick auf den Laktationsstart, sinnvoll zu füttern.

D

urch eine Grundfutteruntersuchung auf Mineralstoffe (DCAB) sollte zusätzlich die Milchfieberprophylaxe im Fokus stehen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten die Trockensteher zu füttern, und extrem wichtig ist es, dass der Rationstyp auch arbeitswirtschaftlich auf den Betrieb passt.

Entscheidend für eine funktionie­ rende Fütterung ist eine homogene Mischration.

Aus diesem Grund bietet BIOMIN unterschiedliche Lösungsansätze im Trockensteher bzw. Vorbereitungsbereich (Tabelle 1). Ganz entscheidend für eine funktionierende Fütterung ist eine homogene Mischration. Das bedeutet, dass das Stroh maximal ein halbe Maulbreite sein darf

Tabelle 1: Lösungsansätze im Trockensteher bzw. Vorbereitungsbereich Phase

Zielwerte Inhaltsstoffe je kg TM der Ration

Produkte

allgemein

Mengenelemente g je kg TM

Einphasige Trockensteherfütterung

Mischration der laktierenden Kühe + Stroh

6,0 bis 6,5 MJ NEL (BCS abhängig) 120 bis 140g XP 125 bis 140g nXP 140 bis 200g Zucker+ Stärke 180g Rohfaser >320g NDF

DCAB 0 bis 100 meq Calcium 9 bis 14 >3g Magnesium

Biomin® RUMENdry, enthält anionische Zusätze zur DCAB Absenkung und MilchKein Futter- oder fieber-prophylaxe. Gruppenwechsel Beurteilung über Harn pH-Wert und NSBA (mmol/l)

Zweiphasige Trockensteherfütterung

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Frühtrockensteher

5,4 bis 5,8 MJ NEL (BCS abhängig) >110g XP >100 bis 125g nXP > 250g Rohfaser > 380 g NDF

Vorbereiter 3 Wochen vor der Kalbung

6,5 bis 6,7 MJ NEL 135 bis 150g XP 140 bis 150g nXP 180 bis 220g Stärke+ Zucker >180g Rohfaser >320g NDF

Kuh- oder BoVital® -Linie

DCAB 100 bis 200 meq Calcium 6 bis 7 (8) >3g Magnesium

BoVital® Trocken (Phosphorreich)

Bei DCAB-Werten >200 meq sollte Biomin® RUMENdry, eingesetzt werden und der Calcium­ gehalt erhöht werden (siehe -> einphasige Trockensteher­ fütterung)

BIOMIN Journal


Rinder

damit eine Selektion vermieden wird. Das Futter sollte täglich frisch vorgelegt und mehrmals nachgeschoben werden. Eine Futteraufnahme von > 13 kg TS muss das Ziel sein, damit die Kühe fit in die Laktation starten und danach keine Probleme kommen. Eine gute Kontrolle ist 4 Stunden nach der Futtervorlage die Pansenfüllung zu prüfen. Auch hier gilt: die billigsten Futtermittel sind Luft, Licht und Wasser.

Eine angepasste Trockensteher­ fütterung legt den Grundstein für eine optimale Laktationsphase.

BIOMIN Produkte für die Trockenstehzeit Bei der Trockensteherfütterung ist es wichtig, für die Tiere den richtigen Grundstein für die nachfolgende Laktation zu legen. Die Kühe müssen vor Stoffwechselerkrankungen nach dem Abkalben geschützt werden. Außerdem ist eine gute Vorbereitung auf die Laktationsmischung von großer Bedeutung. Hier unterstützen wir Sie mit unserer Produktpalette und unserem Know-how. Bei Fragen zu unseren Produkten sind unsere Fachberater jederzeit gerne für Sie da!

Bereich

Produkt

Wirkung

Milchleistung

BoVital® Trocken

BoVital® Trocken ist ein hochausgestattetes Mineralfutter für trockenstehende Milchkühe und dient zur optimalen Vorbereitung auf eine hohe Laktationsleistung.

Vitalität

Biomin® Organo SP

Biomin® Organo SP enthält pansenstabile, hochverfügbare Spurenelemente zur Unterstützung des Stoffwechsels der Rinder in Stressphasen.

Fruchtbarkeit

Biomin® VikoVital

Zur guten Basisversorgung, in Stresssituationen und bei erhöhten Leistungsanforderungen kann der hohe Vitaminbedarf mit Biomin® VikoVital optimal gedeckt werden.

Fruchtbarkeit

Atrophien von Ovarien, Unregelmäßigkeiten und Ausbleiben der Brunst, Aborte und Totgeburten hängen mit einem VitaBiomin® Beta Carotin 7000 min-A-Mangel zusammen. Biomin® BetaCarotin 7000 enthält eine hohe Menge an Beta-Carotin, dem Pro-Vitamin A, und verbessert dadurch die Fruchtbarkeit von Milchkühen.

Eutergesundheit

Biomin® Vitamin E 500

Stabile Pansenfunktion Biomin® RUMENdry

Ausgabe 22

Vitamin E und Selen ergänzen sich in ihren biochemischen Eigenschaften und entwickeln einen Synergismus zum Schutz des Gewebes vor oxidativen Schäden. Durch den Einsatz von Biomin® Vit E 500 wird Vitamin E und Selen-Mangel vorgebeugt, wodurch das Gewebe widerstandsfähiger gegen Entzündungen und Krankheitserscheinungen wird. Die Trockensteh- und Transitphase haben einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Milchkuh in der Laktation. Biomin® RUMENdry vermindert das Risiko einer Hypokalzämie und hilft in der Trockenstehzeit eine gute Pansenfunktion aufrecht zu erhalten.

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Schwein

Dr. Franziska RINK l Local Technical Sales Manager Swine

Mehr geborene Ferkel – ist das der richtige Trend? Lange Jahre schien es bei der modernen Genetik nur um ein Ziel zu gehen: Mehr lebend geborene Ferkel pro Wurf sollte die Produktionsleistung der Sauen steigern. Was kalkulatorisch auf den ersten Blick sehr einleuchtend erscheint, bringt in der Praxis mehrere direkte wie auch indirekte Fragestellungen und Herausforderungen mit sich. Und obwohl viele Betriebe sehr unterschiedlich arbeiten und andere Faktoren limitierend sein können, lassen sich doch die folgend aufgeführten Punkte allgemein zusammenfassen. Weniger Platz pro Ferkel, längere Abferkelzeiten und geringere Absetz­ gewichte sind nur einige Faktoren, die bei großen Würfen Beachtung finden sollten.

Viele lebend geborene Ferkel – homogen und gesund: So die Idealvorstellung

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BIOMIN Journal


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Mehr geborene Ferkel – weniger Platz pro Ferkel Mehr als offensichtlich scheint der Punkt, dass mehr geborene Ferkel auch mehr Platz in Anspruch nehmen. Allerdings ist der Platz pro Wurf baulich starr vorgegeben. Detailliert betrachtet, kommt es bei weniger Platz pro Ferkel automatisch zu einer höheren Mortalität durch Erdrücken, Auskühlung und zu geringerer Kolostrum Aufnahme, wie in unterschiedlichen Untersuchungen bestätigt wurde. Dieses „Platzproblem“ setzt sich dann oft im Flatdeck fort, gerade bei älteren Baukonzepten, die nicht für diese große Anzahl Ferkel dimensioniert sind. Während hier viele Stallbaufirmen mit unterschiedlichsten Lösungsansätzen aufwarten, ist dem „Gedränge“ in der Abferkelbucht nicht so einfach zu begegnen. Hinzu kommt, dass die Anzahl kleiner und anfälliger Ferkel ansteigt. Denn Platzmangel beginnt bereits in der Gebärmutter. Und so beginnt der Kampf um die Nährstoffe schon vor der Geburt. Die Folge: neben einem insgesamt reduzierten Geburtsgewicht treten auch immer häufiger Ferkel mit IUGR Symptomen auf. (siehe Kasten) Je größer die Würfe, desto leichter die 3 kleinsten Ferkel. Erreichen die Ferkel die kritische Marke von 900g, sinkt ihre Überlebenschancen auf unter 50%.

Mehr geborene Ferkel – geringeres Absetzgewicht Die Gewichtsverteilung innerhalb eines Wurfes ist bei kleinen wie auch großen Würfen ähnlich (GaussKurve). Es gibt immer einen Teil kleinerer und einen Teil größerer Ferkel, die vom Mittel abweichen. Ziel sollten immer möglichst homogene Würfe sein, um die Größenunterschiede nicht zu ausgeprägt zu entwickeln. Da jedoch das gesamte Gewicht des Wurfes limitiert ist, kommt es bei großen Würfen zwangsläufig zu kleineren Ferkeln. Es zeigt sich in Untersuchungen deutlich, dass ab einer Wurfgröße von 11 Ferkeln das Gewicht der 3 kleinsten Ferkel signifikant abnimmt und diese damit in den gefährdeten Gewichtsbereich unter 1000g fallen. Die Tatsache, dass sich ein schlechter Start bis zum Mastende nicht mehr aufholen lässt, beschäftigt viele Studien. Tendenziell haben Ferkel mit einem geringeren Geburtsgewicht auch geringere GewichtszunahAusgabe 22

men und eine schlechtere Futterverwertung. Damit verzögert sich sowohl die Aufzucht als auch die Mast. Auch hier sei noch einmal auf den erhöhten Platzbedarf und Futteraufwand für diese Tiere hingewiesen. Zusammengenommen resultieren diese Effekte in reduzierten Magerfleischanteilen. Damit ist auch der Erlös am Schlachthof reduziert. Im Vergleich zu der, gegenüber normalgewichtigen Ferkeln, auch teureren Aufzucht und Mast lässt sich oft keine positive finanzielle Bilanz für die kleinen Ferkel berechnen.

Druch Zufütterung kann bei großen Würfen eine bessere Homogenität und eine verbesserte „Lebensleistung“ erreicht werden.

Mehr geborene Ferkel – längere Abferkelzeiten Auch dieser Zusammenhang klingt zunächst simpel. Je mehr Ferkel den Geburtsweg passieren müssen, umso mehr Zeit benötigt die Geburt. Aber auch hier sind die Folgen vielschichtig. Die verlängerte Geburt kann für den Stoffwechsel der Sauen höchst belastend sein. Komplikationen, Totgeburten und negative Effekte auf die folgende Laktation nehmen proportional zur Geburtenlänge zu. Bei den Ferkeln verhält sich dies ähnlich. Je länger die Geburt, desto mehr häufen sich die negativen Auswirkungen. Eine Studie aus Kanada (Zhang) zeigt eindrucksvoll, dass

Zufüttern zahlt sich aus – gerade bei kleinen Ferkeln Gerade kleinere Ferkel haben oft Schwierigkeiten sich an der Sau zu behaupten und genügend Milch zu bekommen. Durch zusätzlich angebotenes Futter wird ein weiteres Auseinanderwachsen mit den großen Ferkeln verhindert. Allerdings muss auch hier Zeit eingeplant werden, um die Anfütterungsphase auf diese kleinen Ferkel abzustimmen. Hier müssen vor allem schmackhafte und höchst verdauliche Milch und Prestarter eingesetzt werden, um eine gute Futteraufnahme zu erreichen. So kann für den gesamten Wurf ein höheres Gewicht beim Absetzen sowie eine bessere Futteraufnahme erzielt werden. Diese bessere Futteraufnahme setzt sich auch nach dem Absetzen fort und resultiert in verbesserten Zunahmen in der gesamten Absetzperiode. Ein zusätzlicher Effekt ergibt sich auch auf die Gesundheit dieser Ferkel. So kann durch Zufütterung bei großen Würfen eine bessere Homogenität erreicht werden und eine verbesserte „Lebensleistung“, da sich diese Effekte über die gesamte Aufzucht und Mast weiterziehen.

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eine direkte Gabe von Wärme nach der Geburt die Überlebensrate der Ferkel nicht verbessern konnte. Allerdings konnte durch die Beatmung mit Sauerstoff die Ferkelmortalität verringert werden. Dies spricht für das Auftreten eines starken Sauerstoffmangels während eines längeren Geburtsverlaufes, was aus dem Humanbereich auch bereits bekannt ist. So werden durch lange Geburten die Vitalfunktionen von beiden, der Ferkel wie auch der Sau, negativ beeinflusst. Zusätzlich gibt es Beobachtungen, dass sich die 115 Tage Tragezeit, ohne geburtseinleitende Maßnahmen, bei der Genetik mit hoher Ferkelzahl eher in Richtung 117 Tage verschiebt. Hier sollten geburtseinleitende Maßnahmen auf ein Minimum begrenzt und detailliert mit dem Tierarzt besprochen werden. Gerade bei den kleinen Ferkeln verbessert jeder weitere Tag die Überlebenschancen maßgeblich. Doch auch dies ist in unseren Systemen und Arbeitsabläufen nicht einfach umsetzbar.

Mehr geborene Ferkel – Faktor Zeit und Arbeitsaufwand „Für die 10% kleinsten Ferkel braucht man 50% des Arbeitsaufwandes“. Auch dies ist eine Betrachtung, die man für den einzelnen Betrieb und dessen Ressourcen gesondert bewerten muss. Gerade in den ersten Tagen muss sehr viel Aufwand in die kleinen und schwachen Ferkel investiert werden. Das Management rund um die Geburt und die Kolostrumaufnahme ist zeitintensiv, aber unumgänglich. Auch erhöht sich bei großen Würfen die Notwendigkeit von Zufütterung und Ammen(systemen). Weitere resultierende Faktoren sind z.B. der Platzbedarf, der sich durch eine verlängerte Säugezeit dieser Ferkel ergibt und die Kosten dieser Maßnahmen. Klar ist, das Beste für die Ferkel ist und bleibt Sauenmilch. Daher sollte immer das Ziel sein die Milchleistung der Sau optimal auszuprägen und zu unterstützen. Dies spart sowohl Geld als auch Arbeitsaufwand, und verbessert die Vitalität der Ferkel. Mehr geborene Ferkel – Höchstleistung im Stoffwechsel der Sau Gerade die kleineren Ferkel brauchen in den

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ersten Lebensstunden einen perfekten Start, bei dem nichts schiefgehen darf. Direkt nach der Geburt muss die Aufnahme von ausreichend Kolostrum in bester Qualität gewährleistet sein. Dies bedeutet, dass die Sauen „auf den Punkt“ in die Milch kommen müssen, um alle Ferkel des großen Wurfes mit Kolostrum und Milch zu versorgen. Um dorthin zu gelangen, benötigt es tiefgreifende Umstellungen im Stoffwechsel, die in den letzten Tagen vor der Geburt eingeleitet werden. Der Metabolismus in der Leber erfährt in dieser Zeit eine radikale Umkehrung. Während in der Trächtigkeit der Stoffwechsel der Sau darauf ausgelegt war Reserven aufzubauen, ist es nun nötig diese Reserven zu mobilisieren und für die Milchproduktion zur Verfügung zu stellen. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass der komplette Glycogenstoffwechsel über die Leber abgewickelt wird, wird deutlich wie schnell negative Einflüsse auf die Leber die Milchproduktion beeinflussen können (siehe Bild). Nur eine gesunde Sau mit einer gesunden Leber kann diese Umstellung reibungslos leisten und ihre Ferkel mit ausreichend Milch versorgen. In vielen Betrieben wird in dieser Phase ein Geburtsvorbereitungsfutter eingesetzt, das den Sauen Foto: tirc83

Nur Sauen mit gesunder Leber meistern die Stoffwechselumstel­ lung und können ihre Ferkel mit ausreichend Milch versorgen.

Höchstleistung in der Leber bei Sauen Hormonstoffwechsel Lagerung von Vitaminen

Fettanabolismus und -katabolismus

Proteinanabolismus und -katabolismus

Reservoir für Blut

Energiestoffwechsel

Fettverdauung Detoxifikationszentrum Quelle: BIOMIN

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Tabelle 1: Unterstützung des Leberstoffwechsels verbessert den Geburtsprozess, die Milchleistung der Sauen und damit das Wachstum der Ferkel Betrieb 1

*

Betrieb 2

Betrieb 3

Kontrolle

Leberschutz

Diff

Kontrolle

Leberschutz

Diff

Kontrolle

Leberschutz

Diff

Lebendgeborene Ferkel/Wurf

16,06

17,13

1,04

17,21

18,43

1,22

11,34

12,34

1,00

Tot­geburt, %

1,75

1,53

0,22

3,25

1,86

1,39#

1,03

0,67

-0,36

Absetzferkel/Wurf

12,22

12,66

0,44

11,48

12,38

0,90*

10,99

11,84

0,85

Absetzgewicht/ Ferkel, kg

5,03

5,21

0,18

5,51

5,33

0,18

6,50

6,59

0,09

Wurfgewicht, kg

45,81

50,36

4,55*

49,41

51,07

1,66

55,68

61,12

5,44

In den ersten Wochen werden die Weichen für gesunde Tiere und eine kosteneffiziente Produktion gelegt.

signifikante Unterschiede bei p≤0.05; signifikante Unterschiede bei p≤0.10 #

Quelle: BIOMIN

IUGR = intra-uterin growth retardation Ferkel mit vorgeburtlicher Wachstumsverzögerung treten vermehrt in großen Würfen auf. Dabei kommt es zu einer Unterentwicklung in der Trächtigkeit, die durch Unterversorgung mit Nährstoffen ausgelöst wird. Als Grund wird die schlechte Ausbildung von Versorgungsgefäßen oder Abklemmung derselben gesehen, was durch den Platzmangel im Uterus bei großen Würfen häufiger der Fall ist. Die Überlebenschancen dieser Ferkel sind geringer.

diese Umstellung erleichtern soll. Manche Nährstoffe und Futterzusätze können die Leber zusätzlich dadurch unterstützen, dass sie den Zitronensäurezyklus mithilfe bestimmter B-Vitamine sowie ausgewählter Pflanzenextrakte und spezifischer stimulierender Stoffe anregen. Je nach Situation können diese Substanzen dem Laktations-, Übergangs- oder sogar dem Tragefutter beigemengt werden, um die Sauen bestmöglich zu unterstützen (Tabelle 1). Eine bessere Milchleistung lässt sich entweder an einem höheren Absetzgewicht des ganzen Wurfes, oder mehr überlebende/abgesetzte Ferkel identifizieren.

Fazit Sehr viele Faktoren spielen beim Handling von großen Würfen eine Rolle. Nicht außer Acht zu lassen ist auch, dass die höhere Mortalität sowohl bei Produzenten als auch Konsumenten gleichermaßen zunehmend auf Widerspruch stößt. Auch der erhöhte Ausgabe 22

In mehreren Studien (Amdi et al., 2013; Hales et al., 2013) wurde das Phänomen der IUGR Ferkel untersucht. Bei 30% der neugeborenen dänischen Ferkel wurde in diesen Studien Anzeichen von IUGR Symptomen festgestellt. Diese Ferkel sind neben ihrer geringen Körpergröße auch erkennbar an ihrer steilen, delfinartigen Kopfform (siehe Bild), den herausstechenden Augen und einem Haarwuchs ohne richtige Anordnung. Auch eine veränderte Muskelmorphologie wird mit IUGR in Verbindung gebracht. Neben der hohen Sterblichkeit zeigen diese Ferkel auch verschlechterte Tageszunahmen und eine schlechtere Futterverwertung. Die Summe dieser Effekte und die verlangsamte Aufzuchtleistung führen dann zu verringertem Magerfleisch und letztlich zu einer negativen Kostenbilanz über die gesamte Lebensleistung hin betrachtet.

Arbeitsaufwand und Platzbedarf, der mit den kleinen Ferkeln dieser Würfe einhergeht, ist nicht auf jedem Betrieb umsetzbar. Denn schon von einem rein ökonomischen Standpunkt aus kann man sich einen schlechten Start der kleineren Ferkel gar nicht leisten. Da die ersten Wochen eine direkte Auswirkung auf die Aufzucht und Mastleistungen haben, werden hier die Weichen für eine kosteneffiziente Produktion gelegt. Von zentraler Bedeutung ist, dass sowohl die Sauen als auch die Ferkel optimal durch das Management und angepasste Fütterungskonzepte unterstützt werden, um das richtige Gleichgewicht zu finden und bei hoher Leistung die Mortalität so gering wie möglich zu halten.

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Dr. Franziska RINK l Local Technical Sales Manager Swine

Unruhe im Stall: Lösung Produktkombination - Biomin® Relax und Digestarom® P.E.P. sol Darm – damit fängt alles an Ein funktionierendes Verdauungssystem ist die Grundlage für Gesundheit im Tier. Es beeinflusst nicht nur die Nutzung und Aufnahme von Nährstoffen, sondern auch das Immunsystem maßgeblich. Eine gestörte Verdauung ist ein Wegbereiter für eine Massenvermehrung von pathogenen Mikroorganismen, die dann wiederum Darmerkrankungen hervorrufen. In vielen Beständen zeigt sich, dass gerade in Phasen mit unzureichender Darmgesundheit auch Unruhe und Kannibalismus zunehmen.

Ohrrandnekrosen sind ein Hinweis auf Mykotoxine im Futter und/oder Kanni­balismus.

Kannibalismus und Unruhe – Multifaktorielle Probleme Unruhe, Aggressivität und in weiterer Folge Kannibalismus haben vielerlei Ursachen. Einerseits wird dieses Fehlverhalten auf Defizite in Haltung, Stallklima und Fütterung zurückgeführt. Andererseits gelten diverse Erkrankungen, aber auch Stress, verursacht durch Stallwechsel, Umgruppierung und Transport, als auslösende Faktoren. Oft spielt auch ein „unterschwelliges Infektionsgeschehen“ eine Rolle. Es ist meist sehr schwierig die einzelnen Faktoren zu identifizieren, die ursächlich eine Problematik hervorrufen. Manchmal ist es nur ein Faktor, der „das Fass zum Überlaufen bringt“. Dabei müssen viel häufiger sehr viele kleine Stellschrauben betrachtet werden. Aufgrund der Vielzahl an möglichen Ursachen und der folglich schwierigen Bekämpfung gilt Kannibalismus als „gefürchtetes“ Problem in der Schweinemast und Ferkelaufzucht. Biomin® Relax hilft: Bewährte Inhaltsstoffe: Salz und Magnesium Der Einsatz von Natriumchlorid (Viehsalz) bei Kannibalismus hat sich durch die beruhigenden Effekte in der Vergangenheit bewährt. Magnesium

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wirkt sich positiv auf den Muskelstoffwechsel aus und weist eine entspannende Wirkung auf.

Tryptophan – natürlicher Stimmungsaufheller Tryptophan wird als Vorstufe des Glückshormons Serotonin eine aggressionsreduzierende Wirkung zugeschrieben. Kommt es während starken Wachstums- oder Stressphasen zu einem erhöhten Verbrauch von Tryptophan für Wachstum und Abwehr, kann das zu einer unzureichenden Serotoninsynthese führen, die wiederum depressives oder aggressives Verhalten nach sich ziehen kann. Huminsäuren – das Plus an Vitalität Huminsäuren, welche auch im Humanbereich vielfach eingesetzt werden, verfügen durch den Schutz der Darmschleimhaut und die Bindung von pathogenen Keimen über eine darmberuhigende Wirkung. Im Zusammenhang mit Kannibalismus und Nekrosen haben Huminsäuren vielfach eine sehr positive Wirkung gezeigt. Es gilt: beruhigter Darm = ruhiges Tier! Kombination von Vitaminen und Antioxidantien Durch die Kombination von verschiedenen B-Vitaminen und Antioxidantien (natürliche Flavonoide + Selen) wird die Stressabwehr der Tiere gestärkt und die Regeneration des Körpers sowie die Erholung von Muskeln und Nerven unterstützt. Ebenso spielen B-Vitamine in verschiedenen Stoffwechselvorgängen sowie bei Blutbildung und Wachstum eine Rolle. Einsatzempfehlung Biomin® Relax kann bei Kannibalismus und Unruhe unterstützend eingesetzt werden. Hierzu

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werden 5 kg des Produktes auf eine Tonne Fertigfutter gemischt. Zusätzlich zum Einsatz von Biomin® Relax müssen die weitere Faktoren unbedingt berücksichtigt werden (siehe Checkliste).

CHECKLISTE Kannibalismus ✔ Belegdichte überprüfen ✔ Stallklima optimieren (Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit, Temperatur) ✔ Schadgase (Ammoniak) reduzieren ✔ Beleuchtung anpassen ✔ Kranke Tiere entfernen ✔ Beißer identifizieren und rausnehmen ✔ Beschäftigungsmaterial anbieten (Stroh, Heu, Baumäste, Kaustange etc.) ✔ Parasitenbekämpfung (Entwurmen, Enträu-den) ✔ Tier/Fressplatzverhältnis überprüfen ✔ Tier/Wasserstellenverhältnis überprüfen ✔ Funktionalität der Automaten überprüfen ✔ Durchflussmengen Wasser überprüfen ✔ Futter- und Wasserhygiene sicherstellen ✔ Mykotoxinbelastung bekämpfen ✔ Rezeptur/Mischung überprüfen ✔ Futterstruktur überprüfen (zu fein?) ✔ Rohfasergehalt optimieren ✔ Rohproteingehalt der Ration senken

Entzündungen – können der Auslöser sein Entzündungsprozesse sind wichtig, um auf schädigende Einwirkungen zu reagieren und eine Regeneration des Gewebes einzuleiten, sind aber sehr häufig unkontrolliert ablaufend. Wenn dies passiert, kommt es nicht nur zu einer Beeinträchtigung des Tierwohls, sondern auch zu einem direkten Leistungseinbruch landwirtschaftlicher Nutztiere. Durch den Einsatz bestimmter phytogener Substanzen können die Entzündungsprozessen im Darmgewebe reduziert werden. Dies trägt dazu bei die Mikrobiota sowie das Darmepithel und das darmeigene Immunsystem zu stabilisieren. Viele Faktorennegative Einflüsse minimieren Entzündungsprozesse treten im Tier immer dann auf, wenn Gewebe geschädigt wird. Schädigende Ausgabe 22

Faktoren können dabei biologisch, chemisch oder physikalisch sein. Zu den biologischen Faktoren gehören z.B. Infektionen mit Bakterien, Viren aber auch Parasiten. Chemisch einen Einfluss auf die Integrität des Gewebes haben Säuren, Laugen, Toxine, etc.. Von außen einwirkende physikalische Faktoren sind sehr weitreichend, wie Hitze, Kälte und mechanische Gewalteinwirkung. Beim Schwein führen solche Entzündungsprozesse zu verminderter Futteraufnahme und schlechterer Futterverwertung.

Unwohlsein – bedeutet Unruhe im Bestand Beim Ferkel ist besonders die Phase nach dem Absetzen problematisch. Der Darmtrakt gewöhnt sich nur langsam an die Aufnahme und Absorption von Nährstoffen aus festem Futter. Häufig kommt es zu Durchfällen, die sich dann negativ auf das Gewebe im Darm auswirken und zu lokalem Entzündungsgeschehen führen. Allerdings kommen diese Prozesse keineswegs nur in einem beschränkten Zeitraum rund um das Absetzen vor. Immer wieder kommt es zu Phasen in der Entwicklung, in denen (manchmal durch Futterumstellungen oder Stress ausgelöst) solche negati-

Wasser ist immer noch eines der wich­ tigsten Grundfutter­ mittel. Digestarom® P.E.P. sol kann über das Tränkewasser zugeführt werden.

Die Kombination machts Digestarom® P.E.P. sol ist wasserlöslich und kann über das Trinkwasser oder Milch/-austauscher appliziert werden. Ideal für den kurzzeitigen Einsatz bei kritischen Phasen in der Verdauung und besonders zu empfehlen, um die Verdauung auch in Phasen mit geringer Futteraufnahme zu unterstützen. Dosierung: Ferkel: 30 ml/1000 l Trinkwasser Zuchtsauen: 30 ml/1000 l Trinkwasser Vormischung: 30 ml (= 2 Dosierkappen) in 10 l Wasser einmischen und diese Vormischung 1 %-ig mit einem entsprechenden Dosiergerät ins Wassernetz zu dosieren oder Vormischung 1:50, 1,5 l Vormischung/1000 l Mastschweine: 15 ml (= 1 Dosierkappe) /1000l Flüssigfutter

ven Auswirkungen auf die Darmgesundheit und somit Wohlbefinden des Tieres auftreten. Gerade in diesen Phasen nehmen Aggressivität und Nekrosen stark zu im Bestand. Umso wichtiger ist es rechtzeitig zu reagieren und die Stressfaktoren für die Schweine auf ein Minimum zu begrenzen.

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Allgemein

Mag. (MSc) Friederike SEUM l Local Product Manager

Die Tränke nicht stiefmütterlich behandeln- gute Wasserqualität sichern! Teil II In Teil I hatten wir erläutert, dass ausreichend sauberes Tränkewasser Gesundheitsproblemen vorbeugt und somit der Einsatz von Tierarzneimitteln reduzieret werden kann. Doch wie beugt man Verunreinigungen am besten vor? Es ist ratsam eine chemische und sensorische Wasser­ untersuchung 1x/Jahr durch­ zuführen.

I

st die Wasserqualität nicht einwandfrei, werden Sie nie die optimale Leistung aus Ihren Tieren herausholen können. Regelmäßige Wasserkontrollen sind deshalb unbedingt notwendig.

Möglichkeiten zur Überprüfung der Tränkewasserqualität in Ställen Mikrobiologische und chemische Untersuchungen Um die Beteiligung an gesundheitlichen Problemen im Stall abzuklären, ist es notwendig das Wasser zu untersuchen, das im Nippel oder in den Trögen ankommt, da oft eine visuelle Kontrolle nicht ausreicht. Wasseruntersuchungen können Ihnen helfen, das Problem zu identifizieren. Die landläufigen Empfehlungen geben folgenden Entnahmeablauf an: 1) Dichtungen und Siebe entfernen 2) 2. ca. 1 Liter Wasser verwerfen 3) Entnahmestelle Abflammen bzw. Desinfektion der Entnahmestelle 4) Entnahme der mikrobiologischen Probe (sterile Flasche) 5) Probe gekühlt und schnell zum Labor

Tränkewasser Paket chemische Untersuchung pH-Wert, Ammonium, Nitrat, Sulfat, Ca, Mg, K, Fe, Mn, Gesamthärte Paket mikrobiologische Untersuchung Koloniezahl 22°C, Koloniezahl 36°C, Coliforme Keime, E.coli

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Untersuchungen zeigen, dass die Ergebnisse der bakteriologischen Analysen des Wassers von Probennahme zu Probennahme, auch am gleichen Entnahmeort, erheblich variieren können. Dies ist in Abbildung 1 zu erkennen, welche die durchschnittliche Gesamtkeimzahl an einem Trinknippel, von jeweils 2 Proben zeigt. Diese Variation liegt am unregelmäßigen Materialausstoß des Biofilms. Somit entspricht das Keimspektrum des Wassers nicht zwingend dem des Biofilms. Deshalb ist es ratsam auch zusätzlich eine chemische und sensorische Wasseruntersuchung durchzuführen (Empfehlung 1 x jährlich bei eigener Wasserversorgung). Hierbei ist auf den Eisen- (FE) und Mangangehalt (Mn) zu achten, da die Gefahr von Ablagerungen im Rohrnetz besteht. Dadurch können die Leitungen kaum noch Wasser durchlassen, die Fließgeschwindigkeit steigt und es kann zu unerwünschten Ablösungen im Rohrnetz kommen. Ein Tupferabstrich in Zusammenarbeit mit dem Hoftierarzt z.B. auf Enterokokken, coliforme Keime, Clostridien und Pseudomonaden ist zusätzlich empfehlenswert.

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Allgemein

Ein bewährtes Mittel, um den Biofilm vollständig abzubauen und den Keimeintrag am Tränkenippel zu verhindern, ist z.B. Chlordioxid.

Durchschnittliche Gesamtkeimzahl am Trinknippel Analyse von jeweils 2 Proben am gleichen Probenentnahmeort 10.000.000 840.000

1.000.000

95.000

kbE

100.000 10.000 1.000

210

145

Foto: Zoonar RF

100 10 1 Probe 1

Probe 2

Probe 1

Probe 2

Quelle: Diplomarbeit Fr. C. Seitter, Hochschule Nürtingen, 2007

Lösungsansätze bei einem Biofilm Nach dem Prüfen der mikrobiologischen und chemischen Voraussetzung am Betrieb sollten Desinfektionsmittel gewählt werde, welche im belegten Stall einsetzbar und in der Lage sind, den Biofilm komplett zu beseitigen. Anschließend müssen präventive Reinigungskonzepte angewendet werden, um Verunreinigungen in Schach zu halten. Ein bewährtes Mittel, um den Biofilm vollständig abzubauen und den Keimeintrag am Tränkenippel zu verhindern, ist z.B. Chlordioxid. Lösungsansätze bei gram-negativen Bakterien BIOMIN bietet Ihnen präventive Ansätze, um dauerhaft für eine Bekämpfung gram-negativer Bakterien zu sorgen und somit das Durchfallgeschehen zu minimieren. Das Biotronic® Säurekonzept liefert einen wertvollen Beitrag zu stabilen Leistungen und eine extra Portion Sicherheit. Die effektive Mischung organischer Säuren in Biotronic® Top Liquid reduziert den pH-Wert und vermindert Keimzahlen durch verbesserte Futter- und Wasserhygiene. Der enthaltene Biomin® Permeabilizing Complex ist eine einzigartige Substanz, welche die Durchlässigkeit der Bakterienzellwände erhöht und so den organischen Säuren das Eindringen in die Bakterienzelle erleichtert. Ausgabe 22

Phytogene Zusätze im Tränkewasser Eine sehr gute unterstützende Maßnahme ist der zusätzliche Einsatz phytogener Zusätze im Wasser. Es ist bekannt, dass phytogene Futtermittelzusatzstoffe eine entzündungshemmende Wirkung haben, antioxidative Aktivität und die Darm-Mikrobiota-Modulation unterstützen sowie zur Verbesserung der Darmbarrierefunktion beitragen. Die daraus resultierende verbesserte Darmfunktion wirkt sich ebenfalls auf das Tier und dessen Leistung aus (Lillehoj et al., 2018, Windisch et al., 2008). Digestarom® PEP sol fördert die Speichel- und Magensaftproduktion für eine erhöhte Enzymausschüttung im Verdauungstrakt. Damit wird die Nährstoffverwertung vom Tier gesteigert und es stehen weniger Nährstoffe für unerwünschte Bakterien im Darm zur Verfügung. Fazit Für ein gutes Stallmanagement, sowie das Absichern einer optimalen Leistung Ihrer Tiere, ist sauberes Wasser von guter Qualität unumgänglich. Durch regelmäßige Kontrollen, können Sie sich ein gutes Bild verschaffen. BIOMIN unterstützt Sie dauerhaft, um Sauberkeit im Stall, Darmgesundheit und dadurch optimale Leistungen Ihrer Tiere zu vereinen.

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Geflügel

Katharina HAYDN BSc I Product Manager

Hohe Effizienz, hohe Leistungen – Wie Phytogene Emissionen vermindern

Eine gute Tiergesundheit geht immer mit einer optimalen Darmgesundheit einher. Eine optimale Darmgesundheit heißt hohe Leistungen und geringe Emissionen. Das Ganze ist eine Frage der Effizienz und der passenden Werkzeuge. Pflanzliche Futter­ mittelzusätze fördern die Darmintegrität sowie Stabilität und erzielen somit eine verbesserte Futterverwertung.

Effizienz & Emissionen Effizienz ist ein viel genutztes Wort, wobei es ein Beurteilungskriterium darstellt, mit dem sich beschreiben lässt, ob gewisse Maßnahmen zur Erreichung von Zielen, geeignet sind (GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKON, 2019). Am Betrieb bedeutet das hohe Leistungen bei gleichzeitig geringeren Emissionen pro kg produzierter Eimasse oder Fleischansatz. Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Leistungsvermögen von Legehennen und Mastgeflügel stark gesteigert. In Abbildung 1 ist als Beispiel, die Veränderung der täglichen Eimasse Produktion über die Jahre hinweg von braunen Legegenetiken zu sehen. Auffallend ist, dass die benötigte Futteraufnahme gleichge­ Abbildung 1: Entwicklung des genetischen Leistungspotentials brauner Legegenetiken

Tgl. Eimasse Produktion LB Classic - Peak

60,0

59,5

Darmgesundheit = gute Darmintegrität & Stabilität Die Darmgesundheit wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Neben Genetik, Haltungssystem und Stallmanagement, haben auch die Fütterung und Futtermittelzusatzstoffe einen wesentlichen Einfluss auf die Darmgesundheit. Phytogene = pflanzliche Zusätze Die unglaubliche Biodiversität des Pflanzenreiches bietet eine Vielzahl verschiedener Kräuter und Gewürze mit einer enormen Anzahl an aktiven Wirksubstanzen. Diese wirken auf verschiedene Art und Weisen im Organismus. Phytogene stimulieren die Ausschüttung von Verdauungsenzymen, sie haben positiven Einfluss auf die Darmmikrobiota und erhöhen die Abwehrkraft des Darmes.

59,0

58,5

58,0

57,5 2003

2005

2008

2011

Tgl. Futteraufnahme: 110 -120 g Quelle: adaptiert nach Lohmann Tierzucht GmbH, 2019

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blieben ist und somit bei gleichbleibendem Input mehr Leistung produziert wird. Für Landwirte wird es immer bedeutender, dass ihre Tiere eine gute Darmgesundheit aufrechterhalten. Hier können pflanzliche Futtermittelzusätze unterstützen, um die Darmintegrität sowie Stabilität zu fördern und somit eine Verbesserung der Futterverwertung zu erzielen. Sie vermindern anti-nutritive Effekte, indem sie die Verdaulichkeit des Futters erhöhen, die Nährstoffaufnahme verbessern und Entzündungen reduzieren. In dieser Hinsicht sind phytogene Produkte ein leistungsstarkes Werkzeug.

Effekte auf die Nährstoffverdaulichkeit Darmmorphologie, Darm-Abwehrkraft und Nährstoffverdaulichkeit sind eng miteinander verknüpft und teilen ein Ziel: die Futteraufnahme zu optimieren, Verluste auf Grund von unzureichender Verdauung

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Geflügel

Abbildung 2: Einfluss eines phytogenen Futtermittelzusatzes auf die scheinbare ileale Verdaulichkeit (%) von Nährstoffen bei Masthühnern (21 Tage alt).

60

42,4a

39,0b

20

36,8

30

35,3

40

42,0

50

10 0

Rohasche

Rohprotein

Gesamt Aminosäuren

Rohfett

n = 16 Hühner/Gruppe a, b

92,7

92,3

83,1a

70

81,2b

82,3b

80

84,8a

90

40,3

scheinbare ileale Verdaulichkeit (%)

100

Eine verbesserte Verdaulichkeit reduziert Verdau­ ungsstörungen und hat einen deutlichen positiven Einfluss auf Leistung und Wirtschaftlichkeit.

p < 0,05

Calcium

Phosphor

n Kontrolle n Digestarom®

Quelle: adaptiert nach Haafrez, et.al. 2015

und Störungen des Verdauungssystems zu minimieren und die Leistung zu maximieren. Eine Studie der Freien Universität Berlin zeigt die positiven Effekte auf die Nährstoffverdaulichkeit und Leistung, bei Einsatz von Digestarom® P.E.P.. In zwei Versuchen wurde gezeigt, dass sich die scheinbare ileale Verdaulichkeit von Rohasche, Rohfett und Calcium numerisch verbesserte. Statistisch signifikant, verbesserte sich die scheinbare ileale Verdaulichkeit von Phosphor, Eiweiß und den Gesamt-Aminosäuren (Abbildung.2). Eine verbesserte Verdaulichkeit reduziert nicht nur Verdauungsstörungen oder eine verminderte Nährstoffaufnahme, sondern hat einen deutlichen positiven Einfluss auf Leistung und Wirtschaftlichkeit.

Verbesserte Darmmorphologie und Abwehrkraft Verbesserungen der Nährstoffverdaulichkeit können verschiedenen Faktoren im Verdauungstrakt zugeschrieben werden. Solche sind z.B. die vermehrte Sekretion von Verdauungsenzymen und eine verbesserte Darmmorphologie, welche durch Tiefe und Länge der Krypten und Darmzotten bestimmt wird. Gleichzeitig vermindern Entzündungen die Darm-Abwehrkraft und können zu Infektionen führen, die Ausgabe 22

häufig eine signifikant reduzierte Futteraufnahme bedeuten. Da mehr Energie zur Abwehr benötigt wird, resultieren diese immunschwächenden Prozesse in einer reduzierten Leistung (Wachstumsrate, Legeleistung usw.) und ist mit Ausfällen verknüpft. Die entzündungshemmenden Effekte von pflanzlichen Zusätzen wurden in einer großen Zahl an Studien gezeigt. Die direkte entzündungshemmende Wirkung von Digestarom® P.E.P. konnte in einem Versuch der Justus-Liebig-Universität Giessen nachgewiesen werden. Die Ergebnisse demonstrierten, dass der Schutz der Darmschleimhaut verbessert wurde, auf Grund der Steigerung des antioxidativen Status der Hühner.

Eine Frage der Effizienz Lösungen um die Effizienz in Geflügelproduktionen zu verbessern, beziehen sich auf gute Darmintegrität und Stabilität. Hohe Leistungen gehen nicht automatisch mit hohen Emissionen einher. Im Gegenteil, durch Leistungsverbesserung können Emissionen pro kg produzierter Eimasse oder Fleischansatz reduziert werden. BIOMIN unterstützt diesen Ansatz mit der Digestarom® Produktlinie, um gezielt Darmintegrität und Stabilität zu fördern und somit Emissionen zu optimieren.

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Betriebsvorstellung

DI Gerd Husmann l Account Manager

Der Rurtalei-Schlickhof hat Legehennen in Freiland-, Boden- und Biohaltung sowie eine eigene Packstation für die Eier.

Durch Regionalität und Flexibilität zu gesunden Legehennen Um nachhaltig zu produzieren, setzt der Rurtalei-Schlickhof auf Regionalität und Flexibilität. Durch natürliche Futtermittelerzeugung auf den eigenen Feldern und regionalem Zukauf führen die Tiere ein gesundes und artgerechtes Leben. Das Futterkonzept von Manfred Hermanns, Geschäftsführer der Rurtal-Ei GmbH, wird nun durch Futtermittelzusatzstoffe der Firma BIOMIN ergänzt. Das Futter wird vor Ort mit einem eigenen Futtermischwerk zusammengestellt.

Betriebsspiegel Rurtalei-Schlickhof Lage: Hückelhoven-Hilfrath, Kreis Heinsberg in NRW Mitarbeiter: 11 Pflanzenbau: Anbaufläche: 223 Hektar Gerste, Weizen, Mais, Ackerbohnen, Sonnenblumen Tierhaltung: 65.000 Legehennen in 3 Systemen: Bodenhaltung, Freilandhaltung und Haltung nach Biorichtlinien Vermarktung: Die Eierpackstelle „Rurtalei“ bekommt pro Huhn/Jahr 282 verkaufsfähige Eier. Beliefert werden Lebensmittelmärkte, Wochenmärkte, Bauernläden, etc. BIOMIN Produkte: EGG 260 HEPA BXC/Mineralfutter, Biotronic® Top Liquid/zur Futterkonservierung und Wasserhygiene, Biomin® ESQ active 1000/für eine verbesserte Eischalenqualität, Mycofix® Pro Farm 5.E/zum Schutz vor Mykotoxinen

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Eine Futtereigenmischung zahlt sich aus Manfred Hermanns betreibt einen Legehennenbetrieb mit 65.000 Legehennen, die in drei Systemen gehalten werden. Davon leben 17.000 Tiere in Bodenhaltung, 45.000 Tiere in Freilandhaltung und 3.000 Legehennen werden nach Biorichtlinien gehalten. Das Futter für seine Legehennen mischt er größtenteils selbst zusammen. Hierfür besitzt er ein eigenes Futtermischwerk bestehend aus verschiedenen Mühlen und einem Kegelmischer. Einen Großteil seines Futters (Gerste, Weizen, Mais) baut er selbst an. Weiteres Futter kauft er in der „Nachbarschaft“ zu. Lediglich die Eiweißkomponente Sojaextraktionsschrot ist nicht regionalen Hintergrundes. Hermanns versucht diesen Bestandteil seiner Futtermischung so gering wie möglich zu halten. Dies gelingt z.B. BIOMIN Journal


Betriebsvorstellung

durch den Einsatz von Ackerbohnen und Sonnenblumen. Auch hier zählt der Gedanke der Regionalität: die heimischen Pflanzen haben kurze Transportwege und sind frei von Gentechnik oder Gluten. Als Pluspunkt wird die heimische Insektenvielfalt unterstützt. Die vorhandenen Rohwaren werden dann, nach vorheriger Analyse, so flexibel zusammengestellt, dass die Tiere immer optimal mit allen Nährstoffen versorgt sind. Auch auf Veränderung äußerer Einflüsse, wie bspw. Hitzeperioden, kann damit schnell reagiert werden. Diese Flexibilität bei der Futterzusammensetzung zahlt sich aus: eine gesunde Herde, kaum Federpicken oder Schädlingsbefall sind der Lohn.

lenqualität in den sensiblen Legephasen wurde durch Biomin® ESQ active 1000 deutlich verbessert. Schlussendlich wird zur Absicherung gegen Mykotoxine das Produkt Mycofix® Pro Farm 5.E mit einer Beimischrate von 0,4% verwendet. Auf diese Weise sind die Legehennen der Rurtal-Ei GmbH mit einem nur 3,5%igem BIOMIN Anteil rundum versorgt und abgesichert. Vor allem aufgrund seines individuellen Futterkonzeptes hat Manfred Hermanns 2017 den 2. Platz beim Ceres Award in der Kategorie Geflügelhalter gewonnen, eine Auszeichnung des Deutschen Landwirtschaftsverlages für besondere Ideen.

Flexibilität bei der Futterzusammen­ setzung zahlt sich aus: auf Verände­ rungen äußerer Einflüsse (Hitze,...) kann schnell reagiert werden.

Wir wünschen der Familie Hermanns mit ihrer Futterzusatzstoffe für Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit Rurtal-Ei GmbH weiter alles Gute, Gesundheit Die Mineralfuttermischung für die Legehennen auch für ihre Tiere und weiterhin viele vermarkstammt aus dem Hause BIOMIN. Es handelt sich um tungsfähige Eier mit fester Schale. eine 2%er Sondermischung, deren Basis das Produkt EGG 260 HEPA ist. Das Produkt beinhaltet sowohl eine dem deutschen Markt angepasste Rotund Gelbfarbstoffmischung als auch Digestarom® Poultry. Zur Ansäuerung (Konservierung) seines selbst gemischten Legehennenalleinfutters verwendet Hermanns Biotronic® Top Liquid mit einer Einsatzrate von 1,0%. Seit einem guten halben Jahr Hermanns setzt bei allen Haltungsformen auf regionales Futter. wird in den Futtermischungen für Hennen am Legebeginn, sowie bei den Hennen ab der 30. Legewoche auf Empfehlung seines BIOMIN Fütterungsberaters Gerd Husmann das Produkt Biomin® ESQ active 1000 verwendet. Es braucht lediglich 0,1% der Futtermischung dieser einzigartigen Kombination aus organisch gebundenen Spurenelementen und Vitaminen, welche Hermanns eine große Menge zusätzlich verkaufsfähi- Über die Eierpackstelle „Rurtalei“ werden Lebensmittelmärkte, Wochenmärkte und ger Eier beschert. Die Eischa- Bauernläden beliefert. Ausgabe 22

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Mykotoxinrisiko in der Maisernte

Foto: JamesBrey

Dr. Anneliese Müller l Product Manager

Risikoabschätzung Maisernte in Deutschland 2020 Landwirtschaft ist ein unsicheres Geschäft, das von vielen äußeren Einflüssen abhängt, insbesondere vom Wetter. Das Wetter beeinflusst nicht nur das Wachstum der Pflanzen, Wetterverhältnisse zu kritischen Zeitpunkten in der Entwicklung der Pflanzen erklären auch zu einem großen Teil den Befall mit Pilzen und so das Risiko von Mykotoxinen. Kein Wunder, dass die ersten Analyseergebnisse der Weizen- und Gersteernte mit Spannung erwartet werden. Die Maisernte steht vor der Tür Vor der Tür steht auch noch die Maisernte. Um bereits im Vorfeld das Risiko einer Mykotoxinkontamination abschätzen zu können und darauf reagieren zu können, wurde das BIOMIN Mycotoxin Prediction Tool ins Leben gerufen. Es wurde in langjähriger Forschung in Kooperation mit Universitäten entwickelt. Gobale, stündliche Wetterdaten werden kombiniert und deren wahrscheinliche Auswirkungen auf Pflanzen- und Pilzwachstum, Mykotoxinproduktion sowie auf die Interaktionen zwischen Pflanze und Pilz, analysiert. Der umfangreiche Datensatz zum Auftreten von Mykotoxinen weltweit, der BIOMIN Mycotoxin Survey, erlaubt, diese Modelle zu validieren und zu verbessern. Eine zentrale Variable ist die Wetterlage, deswegen werden stündliche Wetterdaten von über 61.000 Stationen rund um den Globus verwendet. Vulnerable Stadien von Maispflanzen Mais kann – wie auch andere Getreidesorten – von Fusarium Pilzen befallen werden, die im Mais die Kolben- und Stängelfäule hervorrufen können.

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Abbildung 1: Junger Maiskolben nach Bestäubung der weiblichen Narbenfäden, die noch immer gut sichtbar sind.

Diese Infektion kann während des ganzen Wachstums der Maispflanze passieren, z.B. bei Verletzungen der Pflanzen durch Insekten, aber das wichtigste Zeitfenster ist während der Seide. Das ist die Zeit der Blüte bei der die weiblichen Narbenfäden sichtbar werden (Abbildung 1). Über diese Fäden gelingt eine Infektion durch Fusarium Pilze. Die Sporen gelangen zu den Maiskörnern, in Kombination mit ein paar Stunden Regenfall oder hoher Luftfeuchtigheit können sich

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Mykotoxinrisiko in der Maisernte

Abbildung 2: Die Karten zeigen das Risiko in veschiedenen Teilen Deutschlands, dass Mais der bevorstehenden Ernte mit Deoxynivalenol (DON) (Abb 2a), Zearalenon (ZEN) (Abb 2b), Fumonisinen (FUM) (2c) oder Aflatoxinen (Afla) (2d) kontaminiert ist. Hohes Riskio zB 95% ist rot: hier sind wahrscheinlich 95% des Mais mit einem für Tiere schädlichem Level kontaminiert. 2a

2b

2c

2d

% Risiko

n 90 n 80 n 70 n 60 n 50 n 40 n 30 n 20 n 10 n diese Sporen weiter entwickeln. Auch nach der Bestäubung der Narbenfäden und beginnender Entwic­k­ lung des jungen Maiskolbens ist eine Infektion über die „Seide” noch möglich. Zu einem späteren Zeitpunkt fördern dann eher wärmere Temperaturen das Wachstum der Pilze. Regenfälle kurz vor der Erntezeit ermöglichen wieder vermehrt die Produktion von Mykotoxinen, da der Feuchtigkeitsgehalt der Körner höher bleibt.

Risikovorhersage für Mykotoxine in Mais in Deutschland Die Seidezeit findet in Europa überwiegend im Juli statt, der generell eher trockener war als normalerweise. Moderate Regenfälle sind aber im frühen August in West- und Zentraleuropa aufgetreten, in Deutschland speziell im Süden. Generell war der August in Deutschland laut dem Deutschen Wetterdienst eher feucht und durchschnittlich sehr warm. Regenfälle im August könnten die Infektion in Maispflanzen in später Seidezeit fördern. Deoxynivalenol (DON), eines der wichtigsten Mykotoxine in Mittel- und Nordeuropa, kann von verschiedenen Fusarium Pilzen gebildet werden. Das Risiko, dass die Konzentration mit DON bei der Maisernte einen für Tiere schädlichen Wert überschreitet, ist in Deutschland hoch (Abbildung 2a). Ganz Deutschland zeigt ein hohes Risiko von 95%, das besagt, dass wahrscheinlich 95% der Maisernte eine Konzentration mit DON aufweist, die dem Tier schaden könnten. Das Risiko für das Mykoestrogen Zearalenon (ZEN), das auch von manchen Fusarium Pilzen gebildet wird, ist zwar geringer aber dennoch relativ hoch mit 57% Ausgabe 22

(Abbildung 2b). Dieses Risiko besagt, dass wahrscheinlich mehr als die Hälfte der Maisernte in Deutschland eine Kontamination mit ZEN aufweisen wird, die schädlich für Tiere sein könnte. Das Risiko von ZEN in der Ernte wird auch dardurch erhöht, dass die Maisernte im Herbst stattfindet und ZEN vermehrt später bei kühleren Termperaturen produziert wird. Das Risiko, dass die Maisernte mit Fumonisinen, ebenfalls Fusarium Toxine, kontaminiert ist, ist generell moderat und nur in Nord-Ost-Deutschland ein wenig erhöht (Abbildung 2c). Auch das Riskio, dass Mais durch Aflatoxine während des Wachstums im Feld kontaminiert wurde, ist niedrig bis moderat. Aflatoxine werden von Aspergillus Spezies produziert und generell in Europa eher als ein Problem im Zusammenhang mit der Lagerung von Getreide gesehen.

Zusammenfassung Die Möglichkeit, eine Kontamination mit Mykotoxinen vorhersagen zu können, ist eine wichtige Ergänzung im Mykotoxin-Risikomanagement. Bereits im Vorfeld können Vorkehrungen im Qualitätsmanagement getroffen werden, wie vermehrt auf DON und ZEN zu testen. Die Vorhersage soll Entscheidungen im Vorfeld erleichtern, aber kann natürlich Analyseresultate nicht ersetzen. Die Ernte, wie hier von Mais, kann auch durch andere Pilze mit weiteren Myko­toxinen belastet sein. Bei der Verwendung im Tierfutter darf man nicht außer Acht lassen, dass die neuen Futterkomponenten genauso belastet sein können. Sind Ernte oder Futterkomponenten kontaminiert, kann Mycofix® den schädlichen Auswirkungen von Mykotoxinen entgegenwirken.

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Was stimmt nicht mit meinen Schweinen?

Ohrrandnekrose Das porzine Ohrrandnekrose-Syndrom ist Berichten zufolge ein in vielen Ländern zunehmendes Gesundheitsproblem in der intensiven Schweineproduktion. Die Ohrrandnekrose ist eine Gewebeschädigung an den Ohrspitzen der Schweine. Forscher haben sie nur gelegentlich bei 3 Wochen alten Ferkeln beobachtet, während sie am häufigsten zwischen 5 und 16 Wochen auftritt.

M

Auch eine adäquate Frischluftzufuhr kann hilfreich sein. Streptokokken anchmal sind nur wenige Tiere betroffen und die Läsionen sind und Staphylokokken bedürfen für ihre Entwicklung einer hohen Luftfeuchkaum bemerkbar. Jedoch kommt es auch zu Ausbrüchen mit tigkeit. Das bedeutet, dass eine entsprechende Umluftrate, verringerte deutlich ausgeprägten Verletzungen, die alle Tiere betreffen. Luftfeuchtigkeit sowie gute Stallhygiene, sinnvolle Maßnahmen darstellen. Die Krankheit ist nicht tödlich, erschwert aber dem Landwirt den Verkauf Auch die Fütterung von Breifutter an stelle von Pellets hat sich als günstig betroffener Läufer. Die Ursachen der Ohrrandnekrose sind komplex, und für die Reduzierung der Ohrrandnekrosen erwiesen. Dabei ist nicht klar, die vermuteten auslösenden Faktoren lassen sich in infektiös und nicht ob dies an der durch das Pressen reduzierten Partikelgröße oder an der infektiös unterteilen. Wärmebehandlung, die bestimmte relevante Substanzen im Futter zerWeissenbacher-Lang et al. (2012) haben eine Studie veröffentlicht, in der stört, liegt. Wichtig ist außerdem, für ein rasches Abheilen der Wunden zu die ursächlichen Faktoren von PENS anhand von 72 Ferkeln im Alter von sorgen, sodass sich keine Infektionen entwickeln können. Die Hemmung 5,5 bis 10 Wochen untersucht wurden. In den meisten Fällen wurden von Entzündungsvorgängen in der Kapillaren der Ohren kann durch FütStreptokokken und Staphylokokken aus den Ohrmuscheln isoliert. terungsmaßnahmen wie höheren Zusatz von B-Vitaminen, den Einsatz Porzines Circovirus 2 (PCV2) konnte in keinem Fall nachgewiesen werden, bestimmter phytogener Futterzusätze sowie durch die Sicherstellung des PRRS nur bei 10 % der Ferkel. Die am häufigsten im Futter nachgewiesekorrekten Verhältnisses zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren nen Mykotoxine waren Deoxynivalenol und Ergotalkaloide. gefördert werden. Eine positive Korrelation zwischen Deoxynivalenol und fokaler epidermaler Nekrose sowie Bakterienwachstum in den oberflächCheckliste Korrekturmaßnahmen lichen Hautveränderungen wurde nachgewiesen. ErgoMögliche Ursache: Trichothecene (z. B. Deoxynivalenol), Mutterkornalkaloide tamin steht in Zusammenhang mit Vaskulitis und der • Futtermittelausgangserzeugnisse (ELISA) oder Futter (HPLC) akuten Phase der Ohrrand• Überprüfung der Futtermittelausgangspositiv getestet. nekrose. Die Ergebnisse erzeugnisse • Herkunft der Futtermittelausgangserzeugnisse aus der Studie sprechen dafür, • Futter- und Wasserhygiene sicherstellen bekannt kontaminierter Quelle dass PENSmultifaktoriellen Ursprungs ist und dass die, • Verwendung von Mycofix® in geeigneter • Symptome durch Mischinfektionen obwohlan der Entwicklung Dosierung der Krankheit beteiligten • Abnahme der Herdenleistung/Leistung pro Produktionsphase Infektionserreger, nicht die Mögliche Ursache: PATHOGENE: Streptokokken und Staphylokokken alleinigen auslösenden Faktoren darstellen. In einigen • Epidemiologie, Symptomatologie • Biosicherheit Fällen ist auch ein direkter Zusammenhang zwischen • Sektionsbefund • Impfung gestörter Darm-Mikrobiota • Immunhistochemie, PCR, ELISA • Antibiotika und Endotoxinkonzentration (Lipopolysaccharide im Darm und Symptome der Ohrrandnekrose) zu erkennen. Es hat sich als sehr schwierig erwiesen, spezifische Maßnahmen zur Vermeidung von Ohrrandnekrosen festzulegen. Natürlich ist die Bekämpfung gleichzeitig vorkommender Erkrankungen essentieller Bestandteil jeder Gesundheitsstrategie und trägt dazu bei, das Auftreten von Läsionen zu minimieren. Buchtengestaltung, Fressplatzdesign und Wasserzugang sowie größeres Platzangebot bzw. geringere Gruppengröße, was die Konkurrenz reduziert, können bei der Minimierung von Ohrrandnekrosen helfen.

Mögliche Ursache: Dysbiose der Darmmikrobiota • Erhöhte gramnegative Bakterienpopulation / Endotoxinspiegel • Proteinverdaulichkeit und Proteingehalt • Gehalt an fermentierbarer Rohfaser

• Einsatz von Mycofix® zur Bindung der Endotoxine • Überprüfung der Futtermittelausgangserzeugnisse und der Futterformulierung

Mögliche Ursache: Ernährungsfaktoren • Zu wenig verdauliches Protein • Vitaminniveaus (B, K, E und Antioxidanzien) • Verhältnis Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren • Breifutter anstatt Pellets

• Überprüfung der Futtermittelausgangserzeugnisse und der Futterformulierung • Richtiges Management und richtige Ernährung (Fischöl, Mycofix®, Phytogene).

Mögliche Ursache: Management • Zu hohe Besatzdichte, gemischte Gruppen • Umluftrate/Sauerstoffgehalt • Fressplatzdesign und Wasserzugang

• Mehr Platz pro Tier • Stalllüftung überprüfen Literatur auf Anfrage erhältlich

Um weitere Informationen zu erhalten, besuchen Sie bitte www.mycotoxins.info

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HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Diese Tabelle enthält allgemeine Empfehlungen zu Themen, die Schweine häufi g betreffen und die unter Umständen mit einer Mykotoxinkontamination des Futters in Zusammenhang stehen. Erkrankungen und Probleme von Schweinen umfassen die in der Tabelle angegebenen Krankheiten, sind aber nicht auf diese beschränkt. BIOMIN übernimmt keinerlei Verantwortung oder Haftung für Umstände, die sich aus der Verwendung dieser Tabelle oder ihres Inhalts ergeben. Vor der Umsetzung einer der in dieser Tabelle angegebenen Empfehlungen ist tierärztlicher Rat einzuholen.


Was stimmt nicht mit meiner Herde?

Milchfieber

Milchfieber, auch Hypokalzämie oder Gebärparese genannt, ist bei modernen Milchkühen keineswegs ein neues Gesundheitsproblem. Kalzium ist nicht nur ein Hauptbestandteil der Knochen, sondern wird auch im Stoffwechsel benötigt, um die Signale für die Kontraktion von Skelettmuskulatur und glatter Muskulatur zu übertragen. Bei Kalziummangel kommt es zu Muskelzittern, Festliegen, eventuell Kollaps oder sogar zum Tod der Kühe. Timing und Empfänglichkeit Milchfieber kann durch den großen Kalziumbedarf für die Kolostrumproduktion verursacht werden. Daher tritt Milchfieber in etwa 80 % der Fälle innerhalb eines Tages nach der Abkalbung auf. Obwohl Kühe jeden Alters für die Erkrankung empfäng lich sind, scheinen ältere Kühe (mit zwei oder mehr Laktationen) häufiger von Milchfieber betroffen zu sein als erstmelkende Färsen. Zudem weisen Jersey-Rinder im Vergleich zu anderen Rassen eine erhöhte Prädisposition für Milchfieber auf. Hypokalzämie tritt am häufigsten bei Hochleistungskühen auf. Eine Inzidenz von 5 % ist durchaus nicht unüblich. Inzidenzen von über 10 % allerdings weisen auf ein größeres Problem hin, das spezifische Veränderungen im Management erfordert. Die Häufigkeit von Milchfieber kann auch infolge des Vorliegens anderer häufiger Stoffwechselstörungen erhöht sein. Die Inzidenz von Milchfieber ist besonders hoch bei überkonditionierten Kühen. Dies steht aller Wahrscheinlichkeit nach mit klinischer oder subklinischer Ketose in Zusammenhang, bei der die postpartale Futteraufnahme reduziert ist, was die ohnehin schon begrenzte Kalziumversorgung des Organismus noch zusätzlich verschlimmert. Mit Milchfieber zusammenhängende Probleme Milchfieber kann Kühe auch für andere Stoffwechselstörungen, aber auch für Infektionskrankheiten prädisponieren. Betroffene Kühe weisen unter Umständen höhere Cortisolspiegel im Plasma auf, was zu Immunsuppression führen kann. Zusätzlich dient intrazelluläres Kalzium, sobald es in den extrazellulären Raum gelangt, als Sekundärsignal für die Stimulation einer Immunantwort. Geringere Kalziumkonzentrationen im Plasma, wie sie bei Milchfieber vorliegen, können zu reduzierter intrazellulärer Kalziumkonzentration und damit zu geschwächter Immunantwort führen. Es ist nicht selten, dass es bei Kühen, die eine Gebärparese durchgemacht haben, vermehrt zu Mastitis und Metritis kommt. Milchfieber kann auch zur Entwicklung von Dystokie, Nachgeburtsverhaltung und Uterusprolaps beitragen. Zudem ist die Futteraufnahme betroffener Kühe verringert, wodurch es gehäuft zu Fällen von Ketose und Labmagenverlagerung kommt. Fütterungsempfehlungen Kalziumarme Fütterung (weniger als 20 g/Tier/ Tag) in der Trocken­ stehzeit wurde von manchen Produzenten erfolgreich implementiert, obwohl es schwierig sein kann, Rationen mit so geringem Kalziumgehalt zu formulieren. Eine bessere Möglichkeit für die diätetische Prävention von Milchfieber ist, auf die Anionenstärke des Futters zu achten. Bei Futter mit entsprechender Anionen-Kationen-Bilanz des Futters (DCAB) werden vier Makromineralstoffe ausbilanziert, nämlich die Anionen Chlorid und Schwefel sowie die Kationen Natrium und Kalium. Diese Bilanz kann helfen, den pH-Wert von Blut (und Harn) zu be stimmen. Für die richtige Mobilisierung von Kalzium aus dem Knochen ist eine leicht saure Stoffwechsellage erforderlich, um Kalzium für die Kolostrum- und Milchproduktion freizusetzen. Für Trockensteher in den letzten Wochen vor

dem Abkalben sollten Rationen mit negativer DCAB gefüttert werden. Ziel ist, einen niedrigeren Blut-pH zu erreichen. Glücklicherweise können Produzenten den pH-Wert leicht über den Harn überwachen. Ein pH von 7,0 oder höher würde dafür sprechen, dass ein Ausgleich der Kationen-Anionen-Bilanz erwogenen werden sollte. Die richtige Bilanz erfordert ein regelmäßiges Monitoring vonseiten der Produzenten, wobei der Harn-pH nicht unter 5,5 fallen sollte. Liegt der Harn-pH zwischen 6,0 und 6,5, spricht dies für eine Ration mit guter DCAB. Der Kaliumgehalt von Raufutter kann die DCAB stark beeinflussen: hohe Kaliumgehalte tragen zur Entwicklung von Milchfieber bei. Auch das vermehrte Hecheln der Kühe bei hohen Temperaturen und die damit verbundene CO2-Abgabe mit der Atemluft können zum Absenken des pH-Wertes führen. Zu den Produkten, die für eine Erhöhung der negativen DCAB eingesetzt werden, zählen Magnesiumsulfat, Kalziumsulfat, Ammoniumsulfat, Kalziumchlorid, Ammoniumchlorid und Magnesiumchlorid. Viele dieser Produkte können allerdings die Schmackhaftigkeit des Futters beeinträchtigen. Produzenten sei daher geraten, darauf zu achten, dass die Trockenmasseaufnahme dadurch nicht negativ beeinflusst wird. Mit Hydrochloridsäure behandelte Proteinquellen bieten eine zusätzliche Möglichkeit, negative Ladungen zu erhöhen und einige der im Zusammenhang mit anionischen Salzen auftretenden Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Weitere Maßnahmen Zusätzlich zum richtigen Management des Kalziumgehalts der Ration und des Blut-pH-Wertes müssen Produzenten auch auf das generelle Herdenmanagement achten, insbesondere hinsichtlich Futter aufnahme, Energiebilanz und sonstiger kritischer Punkte. Die Aufrechterhaltung einer normalen Futteraufnahme durch ausgewogene Ernährung und eventuelle Appetitanreger wie Hefeprodukte oder phytogene Substanzen kann die Auswirkungen von Milchfieber zusätzlich abschwächen. Die Reduzierung sonstiger Belastungen für die Kuh, z. B. durch andere Krankheitserreger und Mykotoxine, sollte ebenfalls dazu beitragen, die Sekundäreffekte von Milchfieber zu verringern, die den Krankheitszustand verschlimmern und die Milchproduktion beeinträchtigen können.

Kationen-Anionen-Bilanz des Futters

Der pH-Wert kann durch Kontrolle der Konzentration des von der Kuh aufgenommenen Natriums (Na), Kaliums (K), Chlorids (Cl) und Schwefels (S) manipuliert werden. Was tatsächlich bestimmt wird, basiert auf der Ladung jedes Anions (Cl und S) und jedes Kations (Na und K). Die nachstehende Gleichung berücksichtigt das Molekulargewicht der jeweiligen Mineralstoffe.

DCAB-Gleichung

Natrium (Na) x 435 + Kalium (K) x 256 - Chlorid (Cl) x 282 + Schwefel (S) x 624 = Milliäquivalente (mEq)/kg Trockenmasse des Futters

Um weitere Informationen zu erhalten, besuchen Sie bitte www.mycotoxins.info

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Diese Tabelle enthält allgemeine Empfehlungen zu Themen, die Schweine häufi g betreffen und die unter Umständen mit einer Mykotoxinkontamination des Futters in Zusammenhang stehen. Erkrankungen und Probleme von Schweinen umfassen die in der Tabelle angegebenen Krankheiten, sind aber nicht auf diese beschränkt. BIOMIN übernimmt keinerlei Verantwortung oder Haftung für Umstände, die sich aus der Verwendung dieser Tabelle oder ihres Inhalts ergeben. Vor der Umsetzung einer der in dieser Tabelle angegebenen Empfehlungen ist tierärztlicher Rat einzuholen.

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