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RADIKAL NORMAL Vegane Rezeptideen für den Gusto nach solider Wirtshausküche in elaborierter, jeweils doppelter Ausführung: klassisch und neu interpretiert.
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mas Küche habe er veganisiert, sagt Timo Franke im Vorwort zu seinem ersten richtigen Kochbuch »Rustikal – Radikal« – zwei weitere im Pocketformat waren da schon erschienen. Ein Glück, dass Frankes Oma im Schwarzwald zuhause war und mit einigen der gebotenen »Classics« echte Klassiker der umgebenden Küchentraditionen endlich in veganer Variante gezeigt werden. Ganz betont jeweils ein Mal traditionell orientiert. Und ein Mal »innovativ«, ganz anders jedenfalls. Unverblümt wird dem Ganzen einiges an Grundlagenwissen (etwa »Garen von Speisen« und ein bisschen Werkzeugkunde) vorausgestellt – mit dem Hinweis, dass dessen
Beherrschung nicht nur für Freude beim Kochen, sondern eben auch für ein überzeugendes Ergebnis sorgt. AnfängerInnen werden entsprechend eingeführt; wer meint, kann aber auch gleich beim Know-how für »Küchennerds« einsteigen. Insgesamt geht es hier ums Kochen und nicht vorrangig um schnell zubereitete Snacks. Von Béchamelsauce bis Velouté und von Algen-Baba-Ganoush und Auberginen-Matjes über Linzer Torte bis zum Zwiebelsteak: ein Streifzug mit europäischem Schwerpunkt und richtig guten Fotos. Durchblättern und punktuelles Nachkochen lassen die Vermutung zu: immer machbar, nie langweilig.
TEXT Irina Zelewitz