08‘20
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION
Offline trifft Online
NEXT AutorInne mit Jörg SchmittModeration Dieter Aurass Du bist wohl einer der bekanntesten, wenn nicht DER bekannteste Krimiautor aus Koblenz. Kriminalbeamter in Ruhestand, Autor von SPIEGEL-Bestseller „Vom Junkie zum Ironman“, Jugendbüchern, Ratgebern zu Sucht und Gewaltprävention, Bücher über Sehenswürdigkeiten unserer schönen Region. Nebenbei auch noch Musiker und vieles mehr… Habe ich was Wichtiges vergessen? Alter Pfadfinder (lacht)
erste Strophe sind ja die Akkorde für die Gitarre drauf, aber ab der zweiten Strophe nur der Text und wenn man das Lied nicht gut spielen kann, guckt man immer von oben nach unten, kann manchmal nicht singen oder auch nicht spielen, und dann habe ich – damals noch mit Schreibmaschine - mit doppeltem Abstand 500 Lieder sorgfältig mit den Gitarrenakkorden geschrieben. Und ich habe diese drei Bände während meines Studiums geschrieben in Fachverkehrslehre. Mein Dozent hat irgendwann zu mir gesagt, ich bräuchte nicht alles mitschreiben, sondern könne seine Folien benutzen. Dabei habe ich in Wirklichkeit – das wussten alle – mein Liederbuch während der Vorlesungen zu Ende geschrieben. Aber der Weg vom Liederbuch zum Kriminalroman ist eigentlich durch deinen Beruf vorgegeben? Richtig. Ich schreibe auch für den Verband deutscher Polizeiliteratur Artikel und auch seit Jahren ein Themenheft „Drogen und Kriminalität“ und ich habe damals in meiner Zeit als Drogenfahnder sehr viele Drogenseminare für junge Polizistinnen und Polizisten gemacht. Damals kamen die ersten Frauen zur Polizei. Ich habe in meiner Zeit im Rauschgiftkommissariat innerhalb der Gewerkschaft der Polizei als Hauptreferent Drogen-Seminare übernommen für die „Junge Gruppe“ (Frauen und Männer im Polizeidienst bis 25 Jahre) Über diese Geschichte bin ich dann zum Schreiben dieser Artikel und dieses Themenhefts gekommen. Dann hat der Verlag Deutscher Polizeiliteratur gesagt, ich könne doch einmal ein Buch schreiben. So habe ich 1992 mein erstes Buch geschrieben: „Drogen gefährden unsere Kinder“, eine Mischung aus Geschichten und Ratgeber über darüber, welche Drogen es gibt und wie
Gibt es die heute überhaupt noch? Ja, es gibt verschiedene Pfadfinderverbände. Also ich war in der Goldgrube bei der Pfarrei Franziskus und wir hatten damals einen Stamm gehabt von etwa 130 Leuten. Heute lässt es etwas nach mit dieser Jugendbewegung. Das Brexbachtal war in dieser Zeit im Übrigen ja eines der größten Jugendzeltlagerplätze Europas. Da haben wir sehr tolle Erlebnisse gemeinsam gehabt ohne Handy oder was es heute alles so gibt. Das war schon eine tolle Zeit! Wie bist du überhaupt zum Bücherschreiben gekommen? Ich habe in meiner Zeit als Drogenfahnder bei der Polizei begonnen mit einer Orientierungshilfe für Rauschgiftfahnder als noch nicht so bekannt war wie man eine Kontrolle macht, wie man kontrollieren kann, dass ich eine kleine Dienstanweisung für Rauschgiftfahnder geschrieben habe, auch später für Schutzpolizisten, die dann intern umgesetzt wurde. Ich habe schon immer gerne gelesen und geschrieben – und während meines Studiums habe ich ein Liederbuch geschrieben mit insgesamt 500 Liedern. Da wären wir wieder bei den Pfadfindern: Mich hat immer geärgert, wenn man als Pfadfinder gespielt hat und für die 8