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Digitalisierung der Trainingsfläche

gen – das ist für führende Hersteller di gitaler Trainingssysteme schon längst nur noch Geschichte.

Nur etwas für die junge Generation? Weit gefehlt! Sicherlich ist es so, dass junge Menschen heute mit neuen Tech nologien aufwachsen und es für die Mehrzahl von ihnen unvorstellbar ist, wie man früher ohne Messenger-Dienste überhaupt mit Freunden in Kontakt blei ben konnte, ohne Navigations-App von A nach B kam oder eben, wie man ohne Hilfe eines digitalen Trainers motiviert Sport treiben konnte. Mittlerweile gibt es aber auch Millionen Nutzer höheren Alters, die sich diese Technologien im Alltag zunutze machen – sei es für On line-Einkäufe, zur Kommunikation, zur Information oder auch zur Bewegung. Nicht selten planen 70-Jährige ihre nächste Wanderroute mit einschlägigen Apps oder vergleichen ihre geradelte Strecke mit Gleichgesinnten aus ande ren Teilen der Welt, die die gleiche Herausforderung vorher schon gemeistert haben. Die Digitalisierung hat in allen Lebensbereichen Einzug gehalten. Wie so sollte sie also vor einer Fitness- oder Therapieeinrichtung haltmachen?

Sicher wird es immer Clubs geben, die auch mit klassischen Angeboten existieren können. Aufgrund der rasan ten Entwicklung wird die Entscheidung der großen Mehrheit der Betreiber aber nicht sein, ob, sondern wann sie ihre An lagen auf die digitalen Forderungen der Gesellschaft ausrichten. Will man sich im lokalen Wettbewerb einen Vorsprung in Sachen Positionierung erarbeiten, ist die Antwort klar: je schneller, desto bes ser, bevor es zum Standard wird.

Vorsprung durch Innovation Es gibt mittlerweile diverse Trainingssysteme am Markt. Jedes System hat hierbei seinen ganz individuellen Fokus. Fasst man die Schnittmenge zusammen, geht es jedoch immer darum, das Trai ning oder die Therapie in der vollständigen Komplexität abzubilden und Prozesse zu vereinfachen. Es geht immer darum, die Trainierenden effektiv ins Training einzuweisen, den Durchsatz im Training zu erhöhen und die Kunden professionell trainieren zu lassen, damit sie ihre Ziele erreicht können. Es sollte so dokumentiert und motiviert werden, dass Trainierende oder Patienten zu langfristigen Kunden werden.

Weit vorn sind hier Softwarelösun gen, die auf mobile Endgeräte setzen. Das Kundenhandy wird zum Trainings cockpit. Alternativ wird bei den innovativsten Systemanbietern auch ein handelsübliches Tablet eingesetzt. Somit entfallen Investitionen in teure Hard ware. Ein klares Plus für den Betreiber!

Mitglieder, Trainer und Betreiber im Fokus Bei der Entwicklung von Trainingssoftware ist die Anforderung klar: Es geht immer darum, eine Lösung zu entwi ckeln, die den unterschiedlichen Usergruppen gerecht wird.

Entwicklungen für Endanwender (Mitglieder oder Patienten) haben den Fokus darauf gerichtet, die Komplexität des Trainings und das Wissen um die korrekte Bewegung möglichst optisch ansprechend, einfach und motivierend darzustellen. Trainingssysteme infor mieren nicht nur über die gewünschte Übungsausführung und die erforderli chen Einstellungen der Krafttrainingsgeräte, sondern zeigen und kontrollieren auch die Übungsparameter wie Gewicht, Wiederholungen etc. Professionelle Trainingssysteme messen hierbei auch die Bewegungsgeschwindigkeit und die Reichweite des Trainierenden und glei chen diese mit einer vom Trainer oder Therapeuten individuell ausgewählten Vorgabe ab. Man spricht hier vom soge nannten Biofeedbacktraining. Die Trainingssysteme speichern alle erforderlichen Trainingsdaten und stellen sie zur Auswertung zur Verfügung. Für Trainie rende ist es enorm wichtig, ihre Ziele zu erreichen. Ein qualitativ hochwertiges Biofeedback kann dabei helfen. Moder ne Trainingssysteme sind in der Lage, Trainingspläne automatisch und in Ab hängigkeit der Trainingsleistung anzupassen. Das entlastet Trainer und Therapeuten und führt den Trainierenden schneller zum Ziel.

Für den Trainer oder Therapeuten stellen Trainingssysteme den bestmög lichen Co-Trainer dar, denn das System übernimmt ständig wiederkehrende Auf gaben, um die sich ein „Betreuer“ nicht kümmern sollte. Gut ausgebildetes Per sonal sollte nicht damit beschäftigt sein, im Trainingsalltag Geräte einzustellen oder Trainingsbelastungen zu definieren – das können Trainingssysteme perfekt übernehmen. Trainer sollten sich viel mehr den Aufgaben widmen, die eine Software nicht leisten kann: den persön lichen Kontakt mit den Kunden. Software kann dabei exzellent unterstützen, aber letztendlich ist es das persönliche Gespräch mit dem Patienten oder Mit glied, das dafür sorgt, dass sich Menschen in der Einrichtung wohlfühlen – die Grundvoraussetzung dafür, dass die Fluktuation reduziert wird und die Kun denbindung langfristig auf hohem Niveau bleibt. Trainingssysteme schaffen die Freiräume dafür. Das Ziel: Trainer/ Therapeuten vom „Geräteeinsteller“ zu Beratern und Kommunikatoren zu ma chen – ja, und auch zu Vertriebsmitarbeitern, denn dies ist ebenfalls ein zusätzlicher Punkt, der neben Kundenbindung und Prozessoptimierung ganz

besonders die Fitnessstudiobetreiber interessieren dürfte.

Die gängigen Systemkomponenten Trainingssysteme bestehen meist aus den folgenden Komponenten:

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W Trainingsmonitor am Gerät App für das Mitglied/den Patienten App für den Trainer/Therapeuten

1. Trainingsmonitor am Gerät Hier variieren die Möglichkeiten: von einem fix am Trainingsgerät montierten und vom Hersteller direkt mitgelieferten Mini-Touch-PC über handelsübliche Ta blets bis hin zur Möglichkeit, das Smartphone des Trainierenden als Anzeige-Tool am Gerät zu nutzen.

Die Funktion ist in der Regel unab hängig von der Art der Anzeige. Der Bildschirm stellt dem Trainierenden die relevanten Übungs- und Ausführungsinformationen zur Verfügung. Idealerweise ist das digitale Betreuungssystem in der Lage, die Bewegung des Trainierenden mittels Sensoren abzugreifen und neben dem Zählen der absolvierten Wiederho lungen auch einen Abgleich zwischen der realisierten Bewegung und der vor gegebenen Bewegungsgeschwindigkeit und -reichweite zu erfassen. Oftmals wird dieser Soll-Ist-Abgleich über eine Art Straßendarstellung realisiert. 2. App für das Mitglied/den Patienten Kunden-Apps fungieren als digitale Trainingsbegleiter der Mitglieder/Patienten. Hierüber kann der Trainierende auf sei nen Trainingsplan zugreifen, je nach Art auch Übungen ergänzen oder aus vorde finierten Plänen auswählen.

Von bekannten oder bereits absol vierten Übungen zeigen Trainingssysteme die gespeicherten Einstellungen. Bei neuen, bisher nicht absolvierten Übun gen leiten moderne Systeme mittels Einstellungsassistenten durch die erfor derlichen Einweisungsschritte und entlasten so den Trainer oder Therapeuten. Dies ist mit Sicherheit im Sinne der Be treiber, da die automatische Folge einer linearen Routine die Standardisierung des Einweisungsprozesses mit sich bringt. Das spart Zeit und Geld und lässt alle am Betreuungsprozess beteiligten Personen die gleiche Sprache sprechen. Wahrgenommen wird dies von den Trai nierenden als Kompetenz, was wiederum Vertrauen in die Einrichtung und das Betreuungspersonal zur Folge hat.

Passende Apps gibt es sowohl für die Kunden, als auch für die Trainer. Eingebunden in die digitale Trainingssteuerung ermöglichen sie ein angenehmes, einfaches und effizientes Training

Digitale Betreuungssysteme haben stets die Leistung der Trainierenden im Blick, belohnen Fleiß und korrekt absol vierte Trainingseinheiten mit automatischen Intensitätsanpassungen. Veraltete Trainingspläne gehören so der Vergangenheit an. Mithilfe von moderner Trainingssoftware wird Training einfach, sicher und erfolgreich. 3. App für den Trainer/Therapeuten Trainer sollen jederzeit und an jedem Ort Einfluss auf das Trainingsgeschehen haben. Hinter einzelnen Features stehen ausgeklügelte Systeme und Prozesse. „Effizienz“ ist hier das vorherrschende Schlagwort: mehrere Personen zur glei chen Zeit betreuen und ins Training einweisen oder Betreuungslisten, in denen alle aktuell auf der Trainingsfläche akti ven Mitglieder chronologisch sortiert dargestellt sind, wodurch sich die lästi ge Suche nach dem richtigen Kunden von selbst erledigt.

Jederzeit über alles und jeden den Überblick behalten, Veränderungen an Ort und Stelle realisieren können und die Trainingsziele der Einzelnen im Auge behalten, das ist die Aufgabe der „Be treuer“ – hierbei unterstützen sie Trainer-Apps in idealer Weise. Können Trainer oder Therapeuten dann noch ihre Kreativität ausleben, eigene Übungen ergänzen und individuelle Trainingspläne ergänzen und zur Wiederverwendung speichern, sind wir in der „Königsklasse“ der aktuellen digitalen Betreuungsmög lichkeiten angekommen.

Fazit Es gilt, die Zeichen der Zeit rechtzeitig zu erkennen! Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten, in keinem unserer Le bensbereiche – auch und vor allem nicht in der adäquaten und zeitgemäßen Be treuung der Mitglieder in unseren Fitnessanlagen oder der zielführenden Begleitung von Patienten durch ihren Genesungsprozess. Software hilft, Prozesse zu steuern, Ressourcen effizient einzu setzen, Kreativität zu fördern und Vertrauen und Bindung zu schaffen. Aktivieren Sie Ihr Potenzial! Software ist Wettbewerbsvorteil, Kundengarant und Umsatzbringer par excellence.

Daniela Neu

Seit 2009 ist Daniela Neu Vorstandsmitglied der aktivKONZEPTE AG in St. Ingbert. Das Unternehmen entwickelt intelligente Software zur Trainingssteuerung und -dokumentation. www.aktivkonzepte.de

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