Brauerei Forum 3/2020

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BRAUEREI

FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

xx_TC-0957-003_TC_TitelAZ_Brauereiforum_V3.qxp_Layout 1 0179-2466 23.02.20 11:23 Seite 1 Ausgabe 3 | 9. März 2020 | 35. Jahrgang  |  ISSN

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INHALT

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4

Nachrichten: Jubilare der Krombacher Brauerei feiern 535 Jahre Firmentreue / 107. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung in Leipzig: Tagungsabsage wegen Coronavirus-Infektionswelle

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Abriss der alten VLB-Hochschul-Brauerei abgeschlossen

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Binding-Brauerei: Zum 150. Jubiläum wartet ein Jahr mit vielen Höhepunkten

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7 Ziemann Holvrieka: Dr. Elmar Pongratz und Tobias Becher in neuer Verantwortung / Westerwald-Brauerei: Hachenburg investiert in neues Sudhaus

 TECHNIK & TECHNOLOGIE 8

KHS: Technologie zur regenerativen Bierstabilisierung auch für kleinere Brauereien

9 GS1 Germany: Das Blockchain-Projekt geht in die 2. Runde 10 VLB-Oktobertagung: „Forschung aktuell“ – eine Session wird zum VLB-Science-Slam 13

Die VLB hat auf ihrer Oktobertagung den internen Forschungsprojekten einen Vortragsblock gewidmet. Damit bot man dem Fachpublikum einen Überblick über aktuelle brauwissenschaftliche Arbeiten in Berlin

Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Ein Überblick, Teil 2

 IfGB AKTUELL 14

BSI relauncht Verbraucherinformations-Portal / IfGB: Meisterkursanmeldung sehr gut angelaufen

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IfGB-Forum: Brennerei 4.0, Glasdekor und Qualitätsmanagement – das 18. IfGB-Forum tagt in Graz

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16 IfGB-Homepage im modernen Design / 25. Brennertag Rheinland-Pfalz 17 Messen: 10 Jahre Hanse Spirit

 BETRIEBSWIRTSCHAFT 18

Programm 23. VLB-Logistikfachkongress

Die Destillerie Franz Bauer hat das 18. IfGB-Forum nach Graz einge­ laden. Anton Paar GmbH und Stölzle Oberglas unterstützen die Tagung mit Vorträgen und Betriebsführungen

20 Ratgeber: Wie trifft man die richtige Entscheidung trotz vielfältiger Alternativen?

 MARKT & MARKEN 22 Biernation Japan, Teil 1: Von der Öffnung des Landes um 1860 bis zu den Trends der 1980er-Jahre 25 Nachrichten: Oettinger und Molson Coors starten Partnerschaft / Paulaner: Das neue Weißbier – 100 % Geschmack bei 0,0 % Alkohol 26 Forum Getränkedose: Vor 85 Jahren gab es das erste Bier in Dosen / Heineken Deutschland übernimmt Vertrieb und Marketing von Gösser 27 Statistisches Bundesamt (Destatis): Bierabsatz in Deutschland fällt 2019 um 1,9 % 28

Bitburger Braugruppe: Die Pfälzer erweitern ihr Sortiment um eine glutenfreie Alternative / Einladung VLB-Sommerfest 2020

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

22 Deutschland, England, Tschechien und Belgien gelten als die Bierkulturländer. Niemand hat Japan auf dem Schirm. Ein Fehler – denn in dem ostasiatischen Land spielte Bier schon immer eine große Rolle

29 VLB Aktuell: Fördermittelgeber zu Besuch an der VLB Berlin / König-Brauerei: Spende an das Fritz-Henßler-Berufskolleg / DBMB Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Einladung zur Mitgliederversammlung 30

DBMB Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Die Jahreshauptversammlung fand Mitte Januar in Berlin statt / Lösungen Brauer-Schule

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DBMB Landesgruppe Sachsen: Jahresabschluss mit Welterbe-Flair

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 SONSTIGES 31 Impressum 32 Veranstaltungskalender

 redaktion@brauerei-forum.de

Obwohl die Zahl der in Deutschland ansässigen Brauereien 2019 gestiegen ist, sank der Bierabsatz gegenüber dem Vorjahr um knapp 2 %. Lediglich die Exportquote konnte ein ordentliches Plus verzeichnen

Brauerei Forum  –  März 2020

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

  NACHRICHTEN

Jubilare der Krombacher Brauerei feiern 535 Jahre Firmentreue Für ihren langjährigen Einsatz und ihre Treue zum Unternehmen wurden 15 Jubilare in der Krombacher Braustube geehrt. 15 Mitarbeiter der Brauerei Krombach halten ihrem Arbeitgeber seit Jahrzehnten die Treue

(F.) Fünf der Jubilare feierten 2019 25 Jahre Betriebszugehörigkeit. Acht weitere waren bereits seit 40, zwei sogar seit 45 Jahren ein wichtiger Teil der Krombacher Erfolgsgeschichte. Insgesamt macht das 535 Jahre Firmentreue. Ihre langjährige und wertvolle Mitarbeit an der positiven Entwicklung der Brauerei erhielt nun die gebührende Anerkennung. In seiner Rede sprach Stephan Berens, kaufmännischer Geschäftsführer der Krombacher Brauerei, den Jubilaren seinen Dank aus: „Die Jubilarfeier ist für unser Unternehmen immer ein ganz besonderes Ereignis. Sie, liebe Jubilare, haben

einen wesentlichen Teil unserer Geschichte miterlebt. Wir sind besonders stolz, dass Sie uns zusammen 535 Jahre Treue gehalten haben – auch dafür möchte ich Ihnen danken!“ Als Dankeschön und Zeichen der Anerkennung erhielten alle neben einer Urkunde der Industrie- und Handelskammer eine hochwertige Armbanduhr als persönliche Erinnerung. Anschließend konnten die Jubilare mit ihren Angehörigen sowie den Krombacher Gesellschaftern und Geschäfts-

Foto: Krombacher

führern mit einem frisch gezapften Bier anstoßen und auch die ein oder andere Anekdote aus vielen erfolgreichen Jahren beim Unternehmen erzählen.

107. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung in Leipzig

Tagungsabsage wegen Coronavirus-Infektionswelle Die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. hat am 27. Februar 2020 beschlossen, ihre 107. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung abzusagen. Dies gilt auch für die im Rahmen dieser Tagung stattfindende Sitzung des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA). Die Veranstaltung sollte vom 9. bis 13. März 2020 in Leipzig stattfinden, registriert waren zum Zeitpunkt der Absage rund 300 Fachbesucher und 25 Ausstellerfirmen. Damit reagierte die VLB auf die zunehmenden Corona-Infektionen, deren Zahl (Stand Ende Februar) auch in Deutschland so stark anstieg, dass das Bundesminis­terium für Gesundheit von einer nationalen

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Corona-Epidemie sprach. Gesundheit geht vor Geschäftsführung und Verwaltungsrat waren sich einig, dass es oberstes Gebot sei, Tagungsteilnehmer vor Infektions- und Quarantänerisiken zu schützen. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer Kunden und Mitglieder hat für uns oberste Priorität“, betonte VLB-Geschäftsführer Gerhard Andreas Schreiber. „Wir sehen uns als Veranstalter in der Verantwortung, ein mögliches Erkrankungsrisiko auf unserer Tagung so gering wie nur möglich zu halten“, ergänzte VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine. Dies sei bei einer Veranstaltung mit internationalem Teilnehmerfeld jedoch nicht darstellbar.

Bei der Dynamik der CoronaEpidemie blieb den Verantwortlichen nur die Möglichkeit, die komplette Veranstaltung bereits im Vorfeld abzusagen. „Auch wenn uns diese Entscheidung zur Absage der Veranstaltung sehr schwer fällt, bitten wir um Ihr Verständnis für diese Maßnahme, die in unser aller Interesse ist“, sagte Fontaine. Bereits gebuchte Anmeldungen werden storniert, bereits bezahlte Teilnahmegebühren zurückerstattet. Ob weitere Veranstaltungen der VLB abgesagt werden, hängt von der aktuellen Entwicklung der Lage in Deutschland ab. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, die Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung eventuell auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr zu verschieben.


Abriss der alten VLB-Hochschul-Brauerei abgeschlossen Im Januar wurde der Abriss des alten Kellereigebäudes der ehemaligen Hochschul-Brauerei der VLB Berlin abgeschlossen. Nach rund viermonatigen Arbeiten wartet dieser mehr als 8000 m² große Geländeabschnitt auf die weiteren Baumaßnahmen von TU Berlin und Charité. (oh) Wie bereits in unserer Oktober-Ausgabe 2019 (BF 10/2019, S. 6) berichtet, ist damit ein Stück Berliner Brauereigeschichte zu Ende gegangen. Von der ehemaligen Hochschul-Brauerei der VLB Berlin (aktiv von 1891 – 1981) stehen jetzt nur noch das alte Sudhaus und Teile der Mälzerei. Das benachbarte Deutsche Herzzentrum hat das Sudhaus-Gebäude 1999 aufwendig saniert und arbeitet seitdem darin. Die alte Mälzerei, kürzlich in „Ulf Stahl Zentrum für Biotechnologie“ Fotos: oh

umbenannt, beherbergt neben einigen VLB-Abteilungen auch die Preussische Spirituosen Manufaktur. Im Zuge der Neuorganisation der Geländenutzung der Seestraße 13 war der nordöstliche Grundstücksbereich in die Nutzung der Charité und TU Berlin übergegangen (BF 3/2019, S. 6). Mit dem Abriss des Kellereigebäudes ist jetzt das Baufeld frei für die beiden bereits genehmigten und in Planung befindlichen Forschungsgebäude „Berlin Centre for Advanced Therapies (BeCAT)“ der Charité sowie der „Simulierte Mensch“, ein Gemeinschaftsprojekt von Charité und TU Berlin. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant.

Das alte Kellereigebäude wurde um 1890 gebaut und 1908 erweitert. Der dreigeschossige Bau mit Kellergewölben beherbergte den Gär- und Lagerkeller, die Obergärige Abteilung sowie die Flaschen- und Fassabfüllung der VLB-HochschulBrauerei an der Seestraße 13 in Berlin-Wedding. Im Jahr 1943 bei Bombenangriffen stark beschädigt, wurde das Gebäude Mitte der 1950er-Jahre wieder aufgebaut und war bis 2017 auch Heimat der Studienbrauerei, die viele Jahre gemeinsam von VLB und TU Berlin genutzt wurde.

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

Binding-Brauerei

Zum 150. Jubiläum wartet ein Jahr mit vielen Höhepunkten Es ist der 1. August 1870, als Conrad Binding mit der Eröffnung seines Brauhauses am Garküchenplatz in der Frankfurter Altstadt den Grundstein für die Binding-Brauerei legt. Dieses Datum jährt sich dieses Jahr zum 150. Mal. Das muss das Frankfurter Original selbstverständlich feiern. (F.) Alles beginnt, als Conrad Binding im August 1870 in der Frankfurter Altstadt die kleine Brauerei Ehrenfried Glock erwirbt. Mit unternehmerischem Geschick formt er aus dem Betrieb eine florierende Brauerei und errichtet 1881 eine moderne Produktionsstätte auf dem Sachsenhäuser Berg. Bis heute ist die Binding-Brauerei hier zu Hause und feiert ihr Jubiläumsjahr mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen. So dürfen sich die Freunde der Frankfurter Traditionsbrauerei auf einen ganz besonderen Höhepunkt freuen, wenn am 1. August 2020 auf dem Betriebsgelände das große Brauereihoffest stattfindet. Ebenso Die Frankfurter Binding-Brauerei hat anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens zahlreiche Überraschungen für alle Binding- und Hessenliebhaber in petto

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Foto: Binding

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steht der Binding-Band-Contest im Mittelpunkt des Jubeljahrs – es werden die bes­ten Künstler und Bands aus Hessen gesucht. Aktuell befindet sich der Wettbewerb in der Juryphase. „In unserem Jubiläumsjahr wollen wir uns bei den vielen Freunden der Binding-Brauerei bedanken, die 150 Jahre Tradition und Erfahrung überlieferter Braukunst schätzen“, sagt Claudia Geisler, Pressesprecherin des Unternehmens. „Wir freuen uns schon jetzt auf die vielen schönen Aktionen und hoffen, dass wir damit vielen Frankfurtern und den Menschen aus der Region zeigen können, warum wir ein beliebtes Frankfurter Original sind.“ Wenn am 1. August 2020 am Sachsenhäuser Berg der Brauereihof seine Tore zum großen Jubiläumsfest öffnet, dann wird mit Bieranstich,

Brauereiführungen, Bierverkos­ tungen und Live-Musik gefeiert. Auf der Bühne werden auch die Sieger des Band-Contests ihren Auftritt haben. Und selbstverständlich sind auch die Binding-Botschafter Mundstuhl sowie andere Frankfurter Originale mit dabei. Serviert werden regionale Spezialitäten und natürlich das Bier. Alle Binding- und Frankfurt-Liebhaber sowie Kunden sind herzlich eingeladen, 150 Jahre Binding-Brauerei mitzufeiern. „Es ist schön, dass wir in diesem besonderen Jahr mit unserem Jubiläumslogo in der ganzen Region unübersehbar sind“, sagt Claudia Geisler. Und sie fügt hinzu: „Natürlich haben wir noch viele Überraschungen parat. Weil das Jahr aber noch jung ist, wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht alles verraten.“


Ziemann Holvrieka

Dr. Elmar Pongratz und Tobias Becher in neuer Verantwortung Nach der Verabschiedung von Klaus Wasmuht in den Ruhestand hat die Ziemann Holvrieka GmbH die Bereiche Engineering und Technology/F&E personell und strukturell neu ausgerichtet. (F.) Im Zuge dieser Neuausrichtung wurde Tobias Becher zum Abteilungsleiter Technologie, Forschung und Entwicklung ernannt. In Würdigung der Bedeutung des ihm übertragenen Aufgabengebietes und der damit verbundenen Verantwortung erhielt Tobias Becher zudem Handlungsvollmacht. Er berichtet nunmehr an Dr. Elmar Pongratz, der seit April 2016 bei Ziemann tätig ist und seitdem den Bereich Engineering (EPC) leitet. Dazu zählten bislang die Abteilungen Prozess-

bereich integriert und damit der Leitung von Dr. Pongratz als Director Engineering & Technology/R&D EPC zugeführt. Klaus Gehrig, Ziemann-Geschäftsführer, erklärt das Ziel der veränderten Strukturen: „Mit dieser neuen Ausrichtung schaffen Foto: Ziemann Holvrieka wir es, die sehr erfolgreiche Arbeit unserer Engineering, Prozess-Automation technologischen Forschung und inkl. Hardware-Planung, Tech- Entwicklung noch enger mit den nisches Produktmanagement und angrenzenden Unternehmensbedas Qualitätswesen. Mit der Neu- reichen zu verzahnen. Wir gelten strukturierung wurde die Abteilung heute schon als Innovationsführer Technologie, Forschung und Ent- im Markt. Das setzen wir auch in wicklung in diesen Unternehmens- Zukunft so fort.“

Doppelspitze: Tobias Becher (r.) berichtet als neuer Abteilungsleiter Technologie, Forschung und Entwicklung künftig an Dr. Elmar Pongratz, Director Engineering & Technology/R&D EPC

Westerwald-Brauerei

Hachenburg investiert in neues Sudhaus Die Wände stehen – damit konnte die Westerwald-Brauerei Mitte Feb­ruar gemeinsam mit Mitarbeitern und Handwerkern Richtfest für das neue Sudhaus feiern. (F.) Das Millionenprojekt ist für das inhabergeführte private Familienunternehmen aus Hachenburg eine Investition in die Zukunft. „Eine Brauerei baut ein Sudhaus höchstens alle ein bis zwei Generationen“, betont Brauereichef Jens Geimer. „Aber um höchste Qualität auch künftig sicherzustellen, führt kein Weg an diesem Schritt vorbei.“ Denn auch energetisch biete das neue Sudhaus viele Vorteile. Transparente Produktion Die Sudanlage von BrauKon ist mit einem 100-hl-Sudwerk und sechs Gefäßen geplant. Ziele der Inves­ tition sind Energieeinsparung, effizientere Arbeitsabläufe und kürzere Wege. „Wo sich derzeit die Produktion auf vier Etagen verteilt, wird die neue Anlage alle Arbeits-

schritte auf einer Ebene zusammenbringen“, erklärt Braumeister Maik Grün. Das Augenmerk richtet sich auf eine transparente Produktion, sodass Gäste den Brauprozess mitverfolgen können. Im Zuge dessen wird auch eine Zuschauertribüne eingebaut, die 80 bis 100 Besucher fassen kann. Denn mit einem Glasboden, Fenstern und durchsichtigen Leitungen wird das neue Sudhaus zu einem BesucherHighlight. „Das wird ein richtiges Anschauungsobjekt – vom Hopfen bis zum fertigen Bier“, freut sich der Brauereichef. „Das wird unseren Gästen das Brauen bei uns erlebbar machen.“ Bis spätestens Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Der Neubau entsteht oberhalb der alten Zwickelkeller, wo Gär- und Lagerkeller untergebracht waren. Den Bau machen einzelne Sichtbetonteile mit industriellem Charakter aus, wobei alte Bauteile in die Fassade eingearbeitet werden, um so optisch eine Verbindung

zwischen Alt und Neu herzustellen – ganz im Sinne der Firmenphilosophie „das Gute bewahren und für das Neue aufgeschlossen sein“. Florian Wisser, Leiter der Abfülltechnik und mitverantwortlich für die Überwachung der Bauarbeiten, ist optimistisch. Man liege gut im Zeitplan und man sei zuversichtlich, die neue Anlage zum Jahresende in Betrieb nehmen zu können.

Mit dem neuen Sudhaus soll das Brauen zum Erlebnis werden

Foto: Westerwald-Brauerei

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

KHS

Technologie zur regenerativen Bierstabilisierung auch für kleinere Brauereien Die regenerative Bierstabilisierung von KHS steht ab sofort auch kleineren Brauereien mit einem jährlichen Ausstoß von bis zu 70 000 hl zur Verfügung. Der Innopro ECOSTAB S ist aufgrund seines mobilen Untersatzes flexibel in die Produktion integrierbar. Zudem soll sich die Stabilisierungsanlage durch geringe Medienverbräuche und Inves­ titionskosten auszeichnen. (F.) Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Bierflaschen etwas anderes suggeriert: Bier verdirbt nicht. „Es verändert sich lediglich“, weiß Gerold Tandler, Head of Product Management Process Technology bei KHS. „Nach einer Foto: KHS Gruppe

Mit dem Innopro Ecostab S steht die regenerative Bierstabilisierung von KHS auch kleineren Brauereien zur Verfügung

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gewissen Zeit entstehen Trübstoffe und kleine Klümpchen, die oft für Hefe gehalten werden. Tatsächlich handelt es sich dabei in erster Linie um Verbindungen von Eiweiß und Polyphenolen. Sie bilden große Agglomerate, die in der Flasche ausfallen und dann sichtbar werden.“ Diese können sich negativ auf das Kaufverhalten auswirken. Daher sollte Bier, das weitere Transportwege zurücklegt oder längere Zeit gelagert wird, stabilisiert werden. Sichere Produktion Die Produktreihe Innopro Ecostab von KHS bietet für diesen Zweck die regenerative Stabilisierung mithilfe von Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) an. Dabei wird dem Bier ein Teil der trübungsbildenden Polyphenole entzogen. Zunächst dosiert eine frequenzgeregelte Pumpe PVPP in die Produktleitung. Die Stabilisierung erfolgt dann in einem kleinen Modul, in dem das PVPP mit den gebundenen Gerbstoffmolekülen zurückgehalten wird. „Das führt zu geringen Mischphasen, Medienverbräuchen und einer sicheren Produktion, da kein PVPP im Bier verbleibt“, erklärt Tandler. Anschließend wird das PVPP in den Modulen regeneriert und zum Dosagetank zurückgeführt, wo es für die nächsten Stabilisierungszyklen bereitsteht. Dadurch verbessert sich die Rohstoffnutzung deutlich. Bisher war die Technologie gro­ ßen und mittelgroßen Brauereien vorbehalten. Der für die kontinuierliche Stabilisierung entwickelte Innopro Ecostab C ist mit einem Durchsatz von 150 bis 600 hl pro Stunde ideal für Unternehmen mit einem Ausstoß von mehr als

400 000 hl pro Jahr. Der Innopro Ecostab B stabilisiert zwischen 50 und 240 hl pro Stunde im Batchbetrieb und ist damit für Betriebe mit einem Jahresausstoß ab 50 000 hl die angemessene Lösung. Handhabung und Anschaffung Aber auch für kleinere Bierbrauer mit einem jährlichen Ausstoß zwischen 10 000 und 70 000 hl oder Brauereien, die nur einen kleinen Teil ihrer Produktion stabilisieren wollen, kann die KHS-Technologie von Bedeutung sein: „Im Südosten Bayerns zum Beispiel gibt es eine Vielzahl solcher Betriebe“, sagt Tandler. „Der weitaus größte Teil ihrer Produktion wird sozusagen um den Kirchturm herum verkauft und innerhalb kurzer Zeit getrunken. Ein Teil ihrer Biere exportieren die Brauereien jedoch – und dafür ist eine Stabilisierung unumgänglich.“ Mit dem Innopro Ecostab S bietet KHS jetzt auch diesen Kunden eine Lösung an – in kleinerem Format, einfach in der Handhabung und kostengünstig in der Anschaffung. Dank seiner kompakten Bauweise und seines fahrbaren Gestells ist die Anlage mobil und kann im Bedarfsfall flexibel in die Produktion integriert werden. Damit kann der Brauer bedarfsgerecht entscheiden, welchen Anteil seines Bieres er stabilisieren möchte. Die Anbindung erfolgt mittels Milchrohrverschraubung. „Alles, was für die Stabilisierung unter konstanten Bedingungen erforderlich ist, befindet sich auf der Anlage“, betont Tandler. Zusätzliches Equipment wird nicht benötigt. Dank der einfachen und rein manuellen Bedienung muss auch keine Softwareintegration vorgenommen werden.


GS1 Germany

Das Blockchain-Projekt geht in die 2. Runde GS1 Germany hat das Blockchain-Pilotprojekt zur Optimierung des Palettentausch-Prozesses mittels digitalem Palettenschein bereits im vergangenen Jahr auf dem VLB-Logistikfachkongress sowie auf der VLB-Oktobertagung vorgestellt. Das Projekt lief über zwölf Monate, umfasste rund 11 000 Transaktionen im Praxistest und lieferte wertvolle Erkenntnisse über die Chancen und Tücken dieser Technologie. Jetzt weitet GS1 das Projekt auf weitere Ladungsträger aus. (F.) In der Diskussion über die Chancen der Digitalisierung industrieller Prozesse kommt man um die Blockchain-Technologie kaum herum. Die bekannteste Anwendung ist sicherlich die Kryptowährung Bitcoin, aber auch in anderen Bereichen wird dieser Datenbanktechnologie großes Potenzial zugeschrieben. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Pilotprojekts rund um den Palettentausch mit Blockchain, erfolgte im Februar der Startschuss für das bundesweit erste unternehmensübergreifende BlockchainProjekt im Ladungsträgermanagement. Gemeinsam mit 14 Unternehmen möchte GS1 innerhalb von zwei Jahren eine blockchainbasierte Lösung zur Marktreife entwickeln, die über die Palette hinausgeht. Das Ziel ist eine digitale, transparente und effiziente Verwaltung unterschiedlicher Ladungsträger. Namhafte Beteiligung Handelsseitig beteiligen sich an der Initiative Edeka und Lidl. Auf Herstellerseite sind Gärtnerei Ulenburg, Henkel und Vitakraft aktiv. Aus der Logistik-Branche übernehmen die Nagel-Group, Paki Logistics und Thermotraffic zentrale Rollen. Technologieseitig beteiligen sich Conet, das European EPC Competence Center (EECC), Lufthansa Industry Solutions und SAP. Beratende Funktion besitzt die Anwaltskanzlei DWF. Die Projektsteuerung obliegt GS1 Germany als neutrale Plattform. „Die Ergebnisse unseres vergangenen Pilotprojekts haben die Teilnehmer und uns darin bestätigt, eine Open-Source-Lösung zu entwickeln, die alle Marktteil nehmer gew innbr ingend für den Ladungsträger tausch nutzen können“, sagt Projekt-

Foto: ew

leiterin Regina Haas-Hamannt, Lead Innovation bei GS1 Germany. Der Markt habe schließlich Bedarf an neuen Erkenntnissen und praxis­tauglichen Lösungen. Von Gitterbox bis Europalette Ziel des Projekts ist es, mittels Blockchain mehr Transparenz und Effizienz im Markt zu erzeugen. „Uns geht es dabei nicht um die Entwicklung einer weiteren Plattform, sondern darum, mittels Blockchain Kompatibilität und Synergieeffekte zu schaffen“, erklärt Dirk Freda, Lead Competence Center Supply Chain Management bei GS1 Germany. Gelingt dieses Vorhaben, wäre das ein Riesenschritt für den Logis­t iksektor. Perspektivisch könnte eine solche Lösung aber für alle Branchen, in denen Ladungsträger zum Einsatz kommen, einen Mehrwert bieten.

Vom Konzept zur Marktreife Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Das vorherige Pilotprojekt hat gezeigt, dass die konzeptionellen Schritte vor der Entwicklung und dem Test der eigentlichen Blockchain-Lösung komplex sind. Die Projektteilnehmer fokussieren sich darum im ersten Projektjahr auf eine den Marktbedürfnissen angepasste Konzeption der späteren Lösung. Eine Arbeitsgruppe befasst sich mit der Definition des konkreten Anwendungsfalls: Welche Ladungsträger werden berücksichtigt? Wie unterscheiden sich die Tauschvorgänge voneinander? Welche Akteure in der Lieferkette sind jeweils involviert? Welche Daten werden erhoben? Eine weitere Arbeitsgruppe entwickelt technologische Konzepte für die Umsetzung: Welche Blockchain-Technologie eignet sich am besten? Mit welchen Datenmengen muss die Blockchain-Lösung umgehen können? Welche Funktionen werden von den unterschiedlichen Akteuren benötigt? Eine dritte Arbeitsgruppe entwickelt die Governance-Regeln für das BlockchainKonsortium. Wer darf welche Daten in der Blockchain sehen? Welcher Teilnehmer hat welche Rechte? „Wir schätzen, dass wir nach rund einem Jahr so weit sein werden, auf Grundlage unserer konzeptionellen Vorarbeit die Lösung in der nächsten Projektphase implementieren zu können“, sagt Haas-Hamannt. Weitere Informationen: gs1.de/blockchain-projekt Brauerei Forum  –  März 2020

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

  VLB-OKTOBERTAGUNG

„Forschung aktuell“ – eine Session wird zum VLB-Science-Slam von Burghard Meyer, Christian Schubert, Laura Knoke, Philipp Zeuschner, Maximilian Schmacht und Stefanie Malchow

Nach dem Motto „Zukunft kompakt“ widmete die VLB auf ihrer Oktobertagung einen gesamten Vortragsblock den internen Forschungsprojekten. Die Kurzvorträge beleuchteten die einzelnen Arbeiten und boten dem Fachpublikum und Vertretern von VLB-Mitgliedsunternehmen einen Überblick über die Bandbreite der wissenschaftlichen Themen, zu denen derzeit an der VLB geforscht wird. Fotos: ew

Das nicht ganz vollständige Panel zum Vortragsblock „Forschung aktuell – Neues aus VLB-Forschungsprojekten“, der im Rahmen der 106. Oktobertagung im Herbst 2019 auf der Agenda stand.

Burghard Meyer

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Gerhard Andreas Schreiber begrüßte die Teilnehmer und lieferte einen allgemeinen Überblick über Die Forschungsaktivitäten der VLB. Der VLB-Geschäftsführer und Forschungskoordinator erklärte, warum die Session „Forschung aktuell – Neues aus VLBFor schung sprojek ten“ erstmals einen eigenen Themenblock im Programm bildete. Dazu zitierte Schreiber aus der Satzung der VLB, wonach es ein Zweck des Vereins sei, die Wissenschaft und die Berufsausbildung im Bereich des Brauwesens, der Getränkeindustrie und der Biotechnologie zu fördern. Der Satzungszweck verwirkliche sich insbesondere durch Forschungsvorhaben, die der Allgemeinheit u.a. auf wissenschaftlichen Veranstaltungen zugänglich geBrauerei Forum  –  März 2020

macht werden. Zudem gehören Ergebnistransfers auch zum Gesamtablauf eines Forschungsprojekts. Derzeit forschen etwa 80 wissenschaftliche Miterbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf spezialisierten Forschungsinstituten. Dabei gibt es eine enge Kooperationen mit Fachgebieten der TU Berlin und anderen Universitäten bzw. Hochschulen. Die Finanzierung erfolgt über nationale und internationale Fördermittelgeber und durch Industriepartner – diese werden nicht zuletzt durch öffentliche Präsentatio­nen zu potenziellen Projektpartnerschaften inspiriert. Den Einstieg machte Burghard Meyer vom Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP) mit seinem Vortrag Kontinuierliche Gärung mittels Membrantechnologie. Kontinuierliche Gärverfahren sind schon seit längerer Zeit Gegenstand der brauwissenschaftlichen Forschung. Mittels kontinuierlicher Hauptgärung soll

ein Bier produziert werden, das konstant den Qualitätsanforderungen aus konventioneller Chargengärung entspricht. Ein wichtiger A spekt ist der Einfluss des eingesetzten Systems auf die Qualitätsparameter des Bieres. Zum einen können unterschiedliche Reaktortypen zum Einsatz kommen. Zum anderen stehen verschiedene Trägermaterialien und -systeme zur Verfügung. Hieraus ergeben sich diverse Möglichkeiten zur Durchführung einer kontinuierlichen Gärung. Im Hinblick auf das eingesetzte System muss dessen Einfluss auf qualitätsbestimmende Parameter, wie der physiologische Zustand der Hefe, der Nährstofftransport zur Zelle, die Nährstoffverfügbarkeit, die Umsetzung der Nährstoffe oder die Sauerstoffversorgung, berücksichtigt werden. Im Verlauf der Gärung im kontinuierlichen System kommt es zu einer Veränderung der Mengen unterschiedlicher Gärungsnebenprodukte, insbesondere beim Gehalt an


vicinalen Diketonen, höheren Alkoholen und Estern. Ziel des Projekts war es, mithilfe einer modernen Cross-Flow-Filtrations-Technologie ein kontinuierliches und immobilisiertes Gärverfahren zu entwickeln. Ein Crossflow-Gärmodul „immobilisiert“ die Hefe im System, indem es die zur Gärung eingesetzte Hefe im Gärbereich zurückhält. In diesem ers­ten Forschungsprojekt, für das ein neues Reaktorkonzept entwickelt wurde, ist es gelungen, eine kontinuierliche Hauptgärung grundsätzlich umzusetzen. (Förderprogramm: INNO-KOM, Förderkennzeichen: 49MF190085) In seinem Vortrag Obergärige hopfenbetonte Biere – Marktsituation und Forschungsstand mit Schwerpunkt Geschmacksstabilität beschrieb Christian Schubert vom Forschungsinstitut für Instrumentelle Bier- und Getränkeanalytik (FIBGA) zunächst das Ziel des Forschungsvorhabens. Es gehe darum, ein Verständnis für die qualitätsrelevanten chemischen Prozesse und Reaktionen während der Alterung obergäriger, hopfenbetonter Biere zu schaffen. Dabei liegt das Augenmerk auf den Prozessen, die die Geschmacksstabilität beeinflussen, bspw. Wärmeeinfluss während der Lagerung oder starke UV-Beanspruchung. In einer ersten Projektphase wurden elf Biere ausgewählt, die einen Querschnitt der am Markt erhältlichen Biere repräsentieren, darunter Pale Ale, India Pale Ale, Braun Ale, Double India Pale Ale und ein alkoholfreies IPA. Über sechs Monate wurden verschiedene Analysen durchgeführt. Ergebnisse hinsichtlich Carbonylverbindungen, Hopfenaroma und Bierbittere zeigten, dass die untersuchten Biere zu Beginn hohe Carbonylwerte aufwiesen, die über die Lagerzeit, ohne sensorische Auffälligkeiten wie z.B. Oxidationsgeschmack, stark anstiegen. In Bezug auf das Hopfenaroma zeigte sich, dass Komponenten wie u.a. Myrcen oder 2-Methylbutylisobutyrat, die sich während der Lagerung abbauten, nicht mit dem Attribut “Hopfenaroma” korrelieren. Außerdem sei festzuhalten, dass die analytischen Bittereinheiten nicht zwingend mit dem sensorischen Attribut „bitter“ einhergingen. „Die Bitterstoffzusammensetzung in diesen Bieren ist außerordentlich

komplex und benötigt daher neue Analysenmethoden“, schlussfolgerte Schubert. (Förderprogramm: INNO-KOM, Förderkennzeichen: 49VF170007) Laura Knoke vom Forschungsins­ titut für Instrumentelle Bier- und Getränkeanalytik (FIBGA) betonte in ihrem Vortrag Die Vermessung des Bieres – hochauflösende Massenspektrometrie als vielseitiges Forschungswerkzeug, die Erklärung sensorischer Eindrücke auf chemischer Ebene sei alles andere als trivial. „Die Sensorik ist eine ganzheitliche Betrachtung einer Probe, die quantitative Analytik hingegen ist eine starke Vereinfachung“, erklärte Knoke. Allerdings sei eine Verknüpfung von sensorischem Eindruck und Analyt hilfreich bei der Lösung von brauereirelevanten Problemen, bspw. bei einem plötzlich auftretenden Fehlgeschmack. Auch bei der Charakterisierung neuer Produkte sind sensorische Eindrücke essenziell. Ziel des vorgestellten Forschungsvorhabens war die Analyse möglichst vieler nichtflüchtiger Bierinhaltsstoffe. Durch die anschließende bioinformatische und statistische Auswertung können die Unterschiede zwischen sensorisch auffälligen und unauffälligen Proben bestimmt werden. Dabei kann es sich auch um bisher unbekannte Bierinhaltsstoffe handeln, die bei gegebener Relevanz in die quantitative Analytik mit aufgenommen werden können. Durch den Abgleich mit bekannten Bierinhaltsstoffen können aber auch gezielte quantitative Analysen durchgeführt werden, sollte sich diese als Ursache der Unterschiede der zu vergleichenden Proben herausstellen. (Förderprogramm: INNO-KOM, Förderkennzeichen: 49MF180110) Mit Quantifizierung der Schonfördereigenschaften von Kreiselpumpen stellte Philipp Zeuschner vom Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP) ein Forschungsprojekt vor, das sich mit der Entwicklung einer Methodik zur objektiven Beurteilung der häufig angepriesenen Schonfördereigenschaften von Kreiselpumpen beschäftigt. Im vorliegenden Projekt wird sich des bekannten Effekts bedient, dass Gersten-β-Glucane unter der Einwirkung von Scher-

kräften fähig sind, über intermolekulare Quer vernet zungen ein Hydrogel auszubilden, das unter verhältnismäßig einfachen Bedingungen im Labor quantifizierbar ist. Das Forschungsprojekt ist die Weiterführung eines bereits im Jahr 2013 begonnenen Vorlaufforschungsprojekts, in dem die generelle Funktionalität des Ansatzes bereits bestätigt wurde. Störgrößen wie bspw. Temperaturveränderungen oder die Molekülgrößenver teilung der β-Glucane im Testfluid, die schon bei der Grundlagenforschung identifiziert wurden, konnten in einer neuen, ebenfalls durch das Bundesministerium für Energie und Wirtschaft geförderten Pumpenteststrecke, mit einem angepassten Testfluid minimiert bzw. standardisiert werden. Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass das Verfahren nun dazu in der Lage ist, signifikante Unterschiede in den Schonfördereigenschaften zwischen verschiedenen Kreiselpumpen zu ermitteln. Dies soll in Zukunft im Dienstleistungsportfolio der VLB Berlin angeboten werden. (Förderprogramm: INNO-KOM, Förderkennzeichen: 49MF170021)

Christian Schubert

Laura Knoke

In seinem Vortrag Produktivität effizient erhöhen – neue Ansätze für High Gravity Brewing ging Maximilian Schmacht vom Forschungsins­ titut für Biotechnologie und Wasser (FIBW) auf aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt „High-Gravity Fed-Batch“ ein. Im Rahmen des Forschungsvorhabens (Laufzeit 09/2018 bis 02/2021) soll ein alternativer Brauprozess in Form eines Fed-Batches unter High- Gravit y-Bedingungen realisiert werden. Dazu wird Brauerei Forum  –  März 2020

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

die miniaturisierte Fermentationsplattform BioLector® Pro genutzt, da diese geeignet ist, Fütterungsexperimente im ml-Maßstab durchzuführen und dadurch schnel l viele Daten bereitzustellen. Fed-Batch bedeutet, man startet die Fermentation in einem bestimmten Medium und füttert frisches Nährmedium zu. Im konkreten Fall kann mit einer Standardwürze gestartet und Zucker nach und nach zugefüt ter t werden. Dadurch werden negative Effekte auf die Hefe vermieden, die eine von Anfang an hohe Zuckerkonzentration hätte. Zur Prozessentwicklung wird parallel ein mechanistisches mathematisches Modell aufgebaut, mit dem Vorhersagen zu vielversprechenden Prozessparametern getroffen werden können. Das zunächst für den Batch-Betrieb entwickelte Modell konnte gut an experimentelle Daten aus dem Maßstab mit einem Volumen von wenigen Millilitern oder Litern angepasst werden. Darüber hinaus wurden Screeningexperimente zur Identifikation geeigneter Stämme für den HighGravity-Brauprozess durchgeführt. Im weiteren Projektverlauf wird untersucht, wie stark die Effizienz des Brauvorgangs durch die Zufütterung hoch konzentrierter Würze im Gegensatz zum konventionellen High-Gravity-Brauen gesteigert werden kann. (Förderprogramm: INNO-KOM, Förderkennzeichen: 49VF180009) Den Abschluss bildete Stefanie Malchow, ebenfalls vom Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser (FIBW), mit ihrem Vortrag Sauer fermentierte alkoholfreie Getränke – neue Standards setzen. In der Produktkategorie sauer fermentierte Getränke finden sich zumeist traditionelle Getränke, die sich in ihren Inhaltsstoffen und Eigenschaften aufgrund ihres regionalen Ursprungs stark unterscheiden. Charakteristisch ist jedoch die Verwendung undefinierter

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Brauerei Forum  –  März 2020

Kulturen und vieler Organismen unbekannter Menge zum Starten der Fermentation. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage seitens der Verbraucher steigt auch das Interesse der Produzenten an sauer fermentierten Getränken. Fehlende anwendungsbezogene Forschung erschwert hier jedoch den Übertrag vom traditionellen, undefinierten Verfahren auf einen kontrollier- und reproduzierbaren, industriellen Herstellungsprozess. Aus diesem Grund widmet sich die VLB in diesem aktuellen Forschungsprojekt der Entwicklung einer standardisierten Fermentationsstrategie für die Herstellung von Kombucha und Wasserkefir. Anhand dieser Strategie sollen anschließend Untersuchungen zum Einfluss der eingesetzten Mikrobiologie auf die finalen Produkteigenschaften sowie die Identifizierung kritischer Prozessparameter wie bspw. Temperatur oder Sauerstoffangebot durchgeführt werden. Darüber hinaus soll eine Beurteilung physikalischer und thermischer Behandlungsmethoden zur Erhöhung der Produktstabilität stattfinden, wobei auch sensorische Charakteristika von Interesse sind. Um den Einfluss der einzelnen Parameter bewerten zu können, bedarf es zunächst einer robusten Analytik, die kaum Schwankungen aufweist und speziell auf die zu untersuchenden Produkte angepasst ist. Aus diesem Grund werden im Rahmen des Projekts zusätzlich Analysenmethoden zur Bestimmung der mikrobiologischen und der chemischen Zusammensetzung sowie der Lagerstabilität entwickelt und geprüft. „Ich denke aber, dass wir zum offiziellen Ende des Projekts Mitte kommenden Jahres vor allem im Bereich der angewandten Grundlagenforschung hinsichtlich der Herstellung von Kombucha und Wasserkefir mit Hilfe definierter Kulturen einen gewaltigen Schritt weiter sein werden, als wir es aktuell sind“, schloss Malchow ihren Vortrag. (Förderprogramm: INNO-KOM, Förderkennzeichen: 49MF190041) Die zweistündige Session war ein Erfolg. Deshalb soll dieses Format nicht das Letzte seiner

Art gewesen sein. Wenn es sich thematisch anbietet, ist es auch künftig geplant, „Neues von den VLB-Forschungsprojekten“ zu präsentieren, betonte Schreiber. Schließlich gebe es zahlreiche Forschungsaktivitäten an der VLB, u.a. in den Bereichen Brauerei-Rohstoffe, Anlagentechnik, Wasser-/Abwassertechnologie, Mikrobiologie, Produkt- und Verfahrensentwicklung oder Logistik – um nur einige zu nennen…

links: Philipp Zeuschner unten: Maximilian Schmacht, Stefanie Malchow


  BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Abo Brau nnente n kö er-S nn ch reda ule 201 en alle A ktio 9 n@b kosten usgabe n de frei raue r b rei-f orum estellen : .de

Ein Überblick, Teil II

Von A wie Alkohol, C wie Carbonat über D wie Diacetyl bis hin zu P wie Polyvinylpolypyrrolidon – auch in dieser Ausgabe der Brauer-Schule gibt es noch einmal einen allgemeinen Überblick, der durch die verschiedenen Bereiche der Bierherstellung und -abfüllung führt.

1. Was ist ein Rinser? a) Geschmackseindruck, den die Kohlensäure beim Trunk auf der Zunge hinterlässt b) Anlage zur vereinfachten Reinigung von Neuflaschen und -dosen bei der Abfüllung von Einweggebinden c) Vorratstank, der z.B. zwischen Filtration und Abfüllung geschaltet ist, um beim Stopp der Filtration weiterhin eine Abfüllung zu ermöglichen d) Brauer, der das Füllen der Lagertanks beim Schlauchen durchführt e) ein undichter Gär- bzw. Lagertank 2. Wie ist 1 Pasteureinheit (PE) definiert? a) eine Temperatur von 100 °C, die 100 Sekunden einwirkt b) eine Temperatur von 1 °C, die 60 Minuten einwirkt c) eine Temperatur von 70 °C, die 20 Minuten einwirkt d) eine Temperatur von 80 °C, die 1 Minute einwirkt e) eine Temperatur von 20 °C, die 20 Sekunden einwirkt f) eine Temperatur von 60 °C, die 60 Sekunden einwirkt 3. Was versteht man bei Bier unter Rezenz? a) die Farbe b) dessen Gehalt an Gärungsnebenprodukten c) die Güte seiner Bittere d) die Entbindung seiner Kohlensäure auf der Zunge 4. Diacetyl ist ein a) höherer Alkohol b) Keton c) Aldehyd d) Fuselöl 5. Diacetyl entsteht a) bei der Würzekochung b) als Gärungsnebenprodukt c) beim Maischen d) durch Kontamination mit Milchsäurebakterien 6. Was versteht man unter Carbonaten? a) alle Salze der Mineralsäuren b) alle Kohlenstoffverbindungen im Wasser

c) alle Salze der Kohlensäure d) alle Salze, die aciditätsfördernd wirken e) alle Salze der Carbonsäuren 7. Ein Spindelwert von 11,6 % bedeutet, dass a) sich in 1 hl Würze genau 11,6 kg Extrakt befinden. b) in 1 dt Würze genau 11,6 kg Glucose enthalten sind. c) der Extraktgehalt von 100 kg Würze 11,6 kg beträgt. d) die Dichte dieser Würze bei 1,16 kg/dm3 liegt. e) der Extraktgehalt 11,6 % mas/vol beträgt. 8. Welches Gewicht (ca.) hat eine 0,5-l-NRWFlasche – leer und ohne Verschluss? a) 250 g b) 300 g c) 390 g d) 450 g 9. Sauerstoffeintrag hat meist einen negativen Einfluss auf die Qualität von Bier und Würze. In einem der genannten Fälle ist der Sauerstoff­ eintrag jedoch erwünscht. a) bei der Isomerisierung der der α-Säuren des Hopfens b) zur Oxidation der Maische c) in der Anstellwürze zur Unterstützung der Hefevermehrung d) beim Schlauchen zur Intensivierung der Nachgärung 10. Ein Kieselgurfilter arbeitet bei der Bierklärung nach folgendem Prinzip: a) Adsorption b) Reaktion c) Sedimentation d) Siebwirkung e) Extraktion f) Cross-flow 11. Was passiert bei der Bierstabilisierung mittels Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP)? a) Die Hefezellen werden entfernt. b) Die Gerbstoffe des Bieres werden absorbiert. c) Die Gerbstoffe des Bieres werden adsorbiert. d) Das Eiweiß des Bieres wird entfernt. e) Das Reduktionsvermögen steigt.

(Lösungen S. 30)

Foto: ew

Brauerei Forum  –  März 2020

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IfGB AKTUELL

 VERBÄNDE

 FORTBILDUNG

BSI

IfGB

BSI relauncht Verbraucherinformations-Portal

Meisterkursanmeldung sehr gut angelaufen

Der Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie und -importeure e. V. bietet als Basis für ein verantwortungsvolles Konsumverhalten auf der Website www.massvoll-geniessen.de ein breites Themenspektrum. Anschaulich behandelt werden dort die Schwerpunkte Gesundheit, Genuss, Verantwortung, Gesellschaft und Freizeit. Das Verbraucherinforma­t ions­portal bietet außerdem eine umfassende Nährwertdatenbank für Spirituosen.

Sehr anschaulich ist u.a. die 20-ml-Portion als gängige Trink­ einheit für Spiri­ tuosen dargestellt

(BF) Die Homepage wurde bereits vor dem Relaunch jährlich von mehr als 600 000 Nutzern besucht. Mit dem neuen Auftritt strebt der BSI eine noch größere Reichweite an, um Verbraucher online über alle Aspekte des verantwortungsbewussten Alko­hol­konsums zu informieren. Die moderne Struktur bietet alle wichtigen Themenblöcke auf der Startseite an. Mit einem Klick geht es weiter zu den Detailthemen. So finden sich im Themenblock Gesundheit u. a. Artikel zu „Alkohol und Diabetes“, „Grenzwerte für einen risikoarmen Konsum“, „Alkohol und Allergien“ oder „Alkohol und Immunsystem“. Im Bereich Freizeit sind die Artikel zu gesetzlichen Promillegrenzen im Auto, auf dem E-Scooter und dem Fahrrad, aber auch auf dem E-Bike und auf dem Boot von besonderer Bedeutung. Mit dem Relaunch hat der Bundesverband eine Nährwertdatenbank integriert, die für die gängigsten Spirituosengattungen Mindestangaben zu Nährwerten (in kcal),

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Fetten, Zucker, Eiweiß und Salz liefert. Die neue Datenbank steht im Mittelpunkt einer Initiative des BSI zur freiwilligen Online-Veröffentlichung der Nährwertangaben und der Zutatenverzeichnisse für Spirituosen. Unter dem Stichwort „Verantwortung“ informiert die Spirituosenbranche über Selbstregulierungen in Marketing, Werbung, Verkauf und Produktgestaltung. „Die breite Nutzung des Logos ‚massvoll-geniessen.de‘ durch die Mitgliedsunternehmen des BSI ist die Basis für eine sehr gute Reichweite der Initiative“, sagt Angelika Wiesgen-Pick. Verbraucher interessieren sich heute mehr denn je für einen bewussten Umgang mit alkoholhaltigen Getränken. „Auf der Website können viel detailliertere Informationen angeboten werden als auf einem kleinen Etikett“, erklärt die BSI-Geschäftsführerin. Die Nährwertdatenbank sei ein wichtiger Teil der unternehmerischen, sozialen Verantwortung seiner Mitgliedsunternehmen teilt der Verband mit.

Seit Mitte Februar ist die Anmeldung für den IfGB-Kurs „Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister“ freigeschaltet. Bereits eine Woche später lagen zwölf Anmeldungen vor. (WiK) Wir können noch nicht einschätzen, ob uns die starken Destillateurjahrgänge der Berufsschue in diesem Jahr schon erreichen“, sagt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Wir hatten zahlreiche Anfragen zur Meisterfortbildung und rechnen noch mit einigen Anmeldungen.“ Bisher gibt es eine gute Mischung von Teilnehmern aus Brennereien und Aromenhäusern und von Spirituosenherstellern. „Unsere Dozenten bieten eine Vertiefung von Fachwissen und praktischen Fähigkeiten rund um die Spirituosenherstellung“, betont die IfGB-Koordinatorin. „Berufserfahrung können sie aber nicht ersetzen.“ Den Destillateuren aus Aromenhäusern wird daher ans Herz gelegt, ein Praktikum bei einem Spirituosenhersteller zu absolvieren. Auch Mitarbeiter kleinerer Betriebe müssen mit den Produktionsabläufen von Großunternehmen vertraut sein. Der Destillateurmeister ist ein Industriemeister und das ist in den anspruchsvollen Prüfungen der Industrie- und Handelskammer Berlin auch deutlich zu spüren.


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

 IfGB-FORUM

Brennerei 4.0, Glasdekor und Qualitätsmanagement – das 18. IfGB-Forum tagt in Graz Die Vorarbeiten für das diesjährige IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei starteten mit der Einladung von HansWerner Schlichte zum Firmenjubiläum anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Destillerie Franz Bauer. Dass mit Anton Paar ein weiteres VLB-Mitglied mit im Boot ist, war nach dem großen Erfolg dieser Dreier-Kombination im Jahr 2010 mit dem 8. IfGB-Forum in Graz fast selbstverständlich. Als die Destillerie Franz Bauer zusätzlich seinen Flaschenlieferanten Stölzle Oberglas als Sponsor gewinnen konnte, waren die Rahmenbedingungen perfekt. te nationale Gesetzgebung sowohl aus deutscher als auch aus österreichischer Sicht betrachtet werden. Tagungsprogramm Das Programm befindet sich im Aufbau, glänzt aber schon mit den ersten Highlights. Der technische Consulter Mike Spandern wird nach seinem Comeback 2019 auch in diesem Jahr wieder Tagungsmoderator sein. Im technisch-technologischen Schwerpunkt wird Alexander Plank, Carl GmbH, über die Brennerei 4.0 sprechen. Dabei handelt es sich um eine Überwachung und Digitalisierung aller Stufen des Brennprozesses, wie sie jüngst in der Forschungs- und Lehrbrennerei der Universität Hohenheim realisiert wurde. Im Themenblock Verpackung präsentiert Oliver Stein, Krones, die für die Mozart Destillerie entwickelte Spezial-Etikettiermaschine. Experten von Stölzle Oberglas werden über traditionelle und innovative Dekorationstechniken für Premium-Spirituosenflaschen sprechen.

Beim Schwerpunkt Qualitätssicherung stellt Andreas Gruber, der Qualitätsmanager der Destillerie Franz Bauer, seine Erfahrungen mit IFSZertifizierung und Ökoprofit vor. Marcel Urban, Anton Paar, präsentiert aktuelle Analysengeräte für QS-Laboratorien sowie tragbare Alkoholmessinstrumente für Produktion und Lebensmittelüberwachung.

Mit Unterstützung von

Rahmenprogramm Zusätzlich zu den Betriebsbesichtungen bei Stölzle Oberglas, Destillerie Franz Bauer und Anton Paar gibt es im Rahmen des Vorabendtreffens einen Besuch im modernen Stölzle-Glasmuseum. Tagungsort Messe Graz Das Vortragsprogramm findet im Kongresszentrum der Messe Graz statt. Das weiträumige Foyer bietet attraktive Ausstellungsmöglichkeiten für Zulieferer und Dienstleis­ ter. Die Aussteller-Unterlagen sind in Kürze erhältlich. www.spirituosen.ifgb.de/graz2020

Foto: Stölzle Oberglas

Foto: Croce & Wir /DESTILLERIE FRANZ BAUER

(WiK) Ziel des diesjährigen IfGBForums ist es, den Blick über den Tellerrand zu wagen, zu schauen, was die Spirituosenbranche in unserem Nachbarland leistet und welchen Herausforderungen sie sich zu stellen hat. Im Zentrum stehen die Anregungen, die die gesamte deutschsprachige Branche von der Perspektive des jeweiligen Nachbarn mitnehmen kann. „In der Diskussion bauen wir natürlich auch auf die kompetenten Beiträge unserer Teilnehmer aus der Schweiz und aus Südtirol“, erklärt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Wir wollen unseren Teilnehmern Best-Practice-Beispiele aus Österreich, aber auch aus seinen Nachbarstaaten präsentieren.“ Vieles ist in den deutschsprachigen Ländern gleich oder ähnlich, schaut man aber z.B. auf Zoll- oder Alkoholrecht, zeigen sich zum Teil sehr große Unterschiede. So sollen in diesem Jahr die Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und Vermarktung sowie die von der Europäischen Spirituosenverordnung abgeleite-

Foto: WiK

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IfGB AKTUELL

 VERBÄNDE

Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

IfGB-Homepage im modernen Design Seit Mitte Februar ist die neue IfGB-Homepage online. Das moderne Design betont nicht nur die Nähe zur „Mutter“ VLB, sondern glänzt auch durch eine klare, nutzerfreundliche Oberfläche.

www.spirituosen.ifgb.de

Leicht zugänglich präsentieren sich nun Tagungsveranstaltungen, Ausund Weiterbildungskurse sowie die Spirituosenanalytik. „Den Destillateurmeister-Anwärtern haben wir etwas Geduld abverlangt, aber wir wollten auf der alten Homepage keine Kursanmeldung mehr aufsetzen“, erklärt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Andererseits wollten wir auch keine Homepage freischalten, die nicht mehr als

die Kursanmeldung zu bieten hat.“ Die Homepage ist nun geschmeidig auf Computer, Tablet und Smartphone zu nutzen. Von den Nutzern gibt es bereits positives Feedback. „Mein Dank gilt der PR-Abteilung für die Bereitstellung des modernen Rahmens, ganz besonders aber unserer Contentmanagerin Julia Bork, die mich bei der technischen Umsetzung hervorragend unterstützt hat“, sagt Künnemann.

25. Brennertag Rheinland-Pfalz diskutiert die Situation der Kleinbrenner im neuen Jahrzehnt Am 7. Februar tagten der Rheinische und Saarländische sowie der Pfälzer Klein- und Obstbrennerverband im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinlandpfalz in Neustadt an der Weinstraße. Rund 60 Teilnehmer lauschten Vorträgen u. a. zur Einschätzung der Situation der Kleinbrenner und zur Qualitätssicherung für Obstbrände und Liköre.

Die Tagungsunterlagen sind als Heft 184 der Neustadter Hefte erhältlich: neustadterhefte@ dlr.rlp.de

(WiK) Im Anschluss an die Begrüßung durch den Gastgeber Dr. Günther Hoos, DLR Rheinland-Pfalz, und die Grußworte der Verbandsvorsitzenden Bernhard Bares und Otto Hey, sprach Dr. Jürgen Lorenz, DLR Rheinlandpfalz, über Brennertage Rheinland-Pfalz – Bewegung im Zeitgeist? Dabei ließ er die vorherigen Brennertage, aber auch die Entwicklungen der Brennereibranche in den vergangenen 25 Jahren Revue passieren. Einschneidendstes Ereignis war 2017 das Auslaufen des Branntweinmonopols. Die Herausforderung der Selbstvermarktung zeigte, „eine gute Qualität genügt nicht, um den Absatz zu sichern“, so der Referent. Das Thema Rentabilität sei weiterhin ein Dauerbrenner. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Brennerei habe sich inzwischen halbiert, das sehe man auch an der reduzierten Teilnehmerzahl beim aktuellen Brennertag. Die Herausforderungen der nächs­ ten Jahre seien u.a. Klimawandel, ökologischer Fußabdruck, Verlust der Biodiversität und Insektensterben. „Die Holzfeuerung der Brenn-

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geräte ist klimaneutral, durch die Nutzung von Rohstoffen aus der Region erhalten wir Landwirtschaft und Biodiversität“, betonte Dr. Lorenz. Analytik Prof. Dr. Dominik Durner und Ulrich Staub von der DLR Rheinlandpfalz, Neustadt, stellten aktuelle Forschungsprojekte zum Einfluss des Fruchtreifegrades von Rohwaren auf das Aromaprofil von Bränden der Williams Christ Birne sowie einen sensorischen Vergleich von Bränden aus alten und neuen Apfelsorten vor. Die Ergebnisse beider Studien werden zeitnah publiziert. Johannes Fuchs, Bereichsleiter Spirituosenanalytik und Sensorik der VLB Berlin, präsentierte den Facettenreichtum der Spirituosenanalytik. Letztere umfasst z. B. die Stabilisotopenanalytik zum Rohstoff- und Herkunftsnachweis sowie das Aromenprofiling von Birnenbränden mittels Thermodesorption (TD) gekoppelt mit Gaschromatographie und Massenspektrometer (GC/MS). Darüber hinaus thematisierte der

Foto: Friedrich Springob/Kleinbrennerei

DLR Rheinpfalz / IfGB

Johannes Fuchs staatlich geprüfte Lebensmittelchemiker die Trübungsidentifizierung mittels Rasterelektronenmikroskopie mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie (REM-EDX) . Auf Wunsch der Gastgeber erörterte der Analytikexperte außerdem das Thema Fingerprinting von Spirituosen. Dabei ging er auf die Unterschiede der Target- und NonTarget-Analytik ein und erklärte die Vor- und Nachteile von bzw. Grenzen der verschiedenen analytischen Herangehensweisen. Abschließend stellte Fuchs Ergebnisse des Forschungsprojekts zur ungewollten Spirituosenalterung in Flaschen vor. Dabei präsentierte er Ergebnisse zu Farbveränderungen bei Likören mittels LAB-Spektralphotometer sowie komplexe Aromastoffanalytik mittels Tandem-Massenspektrometrie (MS/MS).


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

 MESSEN

10 Jahre Hanse Spirit Die Hanse Spirit in der Altonaer Fischauktionshalle, Hamburg, bot anlässlich ihres 10. Geburtstags mit mehr als 75 Ausstellern auf 3300 m2 Ausstellungsfläche echte Highlights. Die jährlich Ende Januar/Anfang Februar stattfindende Endverbraucher-Messe war mit rund 6000 Besuchern ein großer Erfolg und machte sowohl Aussteller als auch Besucher glücklich. (WiK) Viele langjährige und einige neue Aussteller boten Whisk(e)y, R(h)um, Cognac, Edelobstbrände, Gin, Liköre und viele weitere Spezialitäten an. Interessierte, Genießer, Fachhändler, Gastronomie- und Hotellerie-Mitarbeiter nutzten auch 2020 die Möglichkeit, in ganz besonderer Atmosphäre Seminare zu besuchen, Erfahrungen auszutauschen und von dem umfangreichen Angebot zu kosten. Die Hanse Spirit vereint aufs Beste kleinere Craft-Distiller und tradi­t ionelle Groß-Unternehmen. Neben vielen Stammausstellern wie Slyrs/Lantenhammer und Hinricus Noyte’s gab es auch einige Neuzugänge wie Gin-Hude, Sylter Genuss-Schmiede, Helmut Wermut, Gebr. J. & M. Ziegler, Grace O‘Malley Whiskey sowie Eggers und Franke. Fast alle Spirituosen konnten gegen Gebühr an den Ständen verkostet werden. Dominant in der Ausstellung waren immer noch Gin und Whisky. Daneben gab es ein bisschen Rum, ein bisschen Korn-Revival (Korn, z. T. fassgelagert). Obgleich sich auf dieser Messe keine großen neuen Trends abzeichneten, ließen sich an vielen Ständen kleine Juwelen entdecken. Der frühere Mitarbeiter eines Rumhauses begeistert sich für die verschiedenen Variationen des Bayerischen Rumult-Rums der Destillerie Lantenhammer. „Genial ist das Cuba-Blending, ein Rum aus Zuckerrohrsaft und einem Destillat aus der eigenen Melasse.“ Auch der im Fass auf einem Schiff in der Mecklenburger Boddenlandschaft gereifte Slyrs-Whisky sei ein Hit. Ein Destillateurmeister begeisterte sich über gewagte Innovationen wie einen Maracuja-Gurken- und einen Schoko-Lakritz-Likör. Im Gang

diskutierten ein Destillateurmeis­ ter und ein Whiskybrenner neue Trends. „Ich hoffe, die alkoholfreien ,Spirituosen‘ werden im Nirvana verschwinden“, sagte einer von ihnen. Ein promovierter Lebensmittelchemiker merkte an: „Alkoholfreier Gin – Wie soll das gehen? Wacholderaromen sind doch gar nicht wasserlöslich!“ Typisch für diese Messe war erneut der kontinuierliche Dialog. Jonas Klöckner von der Birkenhof-Brennerei erklärte einer Besucherin den Unterschied zwischen Melasse-Rum und Rhum Agricole. Norddeutsche Whisky-Enthusiasten wollten wissen: „Woher bekommt ihr euer Malz und wie geht es nach dem Brexit weiter?“ Jonas Klöckner erklärte, dass seine Familie am britischen Malz für ihre rauchigen Whiskys festhalten werde. „Wir wollen einen torfigen Whisky, weil der auch fruchtige Noten hat. Das erreicht man nicht mit Buchenrauchmalz.“ Die Verkostung eines Rote-Beete-Brands hinterließ tief beeindruckte Kunden. „Ihr brennt wohl alles“, brachte es eine Besucherin auf den Punkt. Die Aussteller freuten sich über gut informierte, neugierige Kunden und über sehr gute Verkaufszahlen. Im ersten Stock präsentierte sich die Störtebeker Brauerei mit ihren Whiskys. „Viele unserer Bierkunden begeistern sich auch für unsere Whiskys“, sagte Produktentwickler Jens Reineke. Neben der klassischen Ausstellung gab es erneut ein umfangreiches Tastingprogramm. Ein besonderes Highlight waren Verkostungen zu Wasser auf der fahrenden „MS Hafen Hamburg“. Die 11. Hanse Spirit findet vom 28. bis 30. Januar 2021 in der Altonaer Fischauktionshalle statt.

Axel Hartwig, Destillerie Dollerup, präsentiert Rum und Liköre

Fotos: WiK

Jonas Klöckner (r.), Birkenhof, im Gespräch mit Whisky-Enthusiasten

Trubel auf allen Ebenen in der Altonaer Fischauktionshalle Brauerei Forum  –  März 2020

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23. VLB-Logistikfachkongress / 30. MÄRZ BIS 1. APRIL 2020, LEIPZIG

23. VLB-Logistikfachkongress 30. März bis 1. April 2020 in Leipzig

VORTRAGSPROGRAMM + Digitalisierung in der Logistik + Intralogistiklösungen + e-Commerce im Getränkehandel + Machine Learning & Künstliche Intelligenz + Innovative Logistiktechnologien

RAHMENPROGRAMM + Get-together in der Fachausstellung

PROGRAMM MONTAG, 30. MÄRZ 2020 12.00

18.30

23.30

Sitzung des Fachausschusses Logistik des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses (BWA) der VLB Berlin (auf besondere Einladung) Gemeinsames Get-together der Mitglieder des BWA sowie der Tagungsteilnehmer im Ausstellungsbereich Ende Get-together

DIENSTAG,31. 31.MÄRZ MÄRZ2020 2020 DIENSTAG, ab 7.45

+ Begrüßungsabend Brauereilokal Hopfenspeicher

11.40

Dr. Christian Gutzen & N. N. (Geutebrück GmbH, Windhagen) 12.10

12.40

8.45

13.55

14.10

Kongresseröffnung

Keynote: Die Zukunft der Digitalisierung in der Logistik Prof. Dr. Bogdan Franczyk (Universtität Leipzig – Institut für Wirtschaftsinformatik)

9.40

Inventur per Drohne – was heute schon geht und morgen möglich wird Maik Schockenhoff & Benjamin Federmann (doks. Innovationen GmbH, Kassel)

10.10

Kaffeepause in der Fachausstellung

11.10

Praxiserfahrung mit dem Betrieb einer Kasten- und Flaschensortierung Prof. Dr. Kurt Spiegelmacher (SYSCONA Kontrollsysteme GmbH, Freudenberg) & N. N. (BMS Maschinenfabrik, Pfatter)

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Reducing Transport Damage and Improving Brand Image by Actually Implementing Effective Wrapping Standards Ben De Koning (Lantech, Malden, NL)

14.30

Dynamischer Ladeeinheiten-Check Norbert Heyer & Christian Raschke (VLB Berlin)

14.50

Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Ladegutsicherung Matthias König (allsafe GmbH & Co. KG, Engen)

15.30 ab 16.00

19.00 ab 22.00

– ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN –

Loch an Loch und hält doch – Makroperforierte Folien in der abfüllenden Industrie Martin Haake (Megaplast Verpackungs­­inno­va­tionen GmbH, Neustadt/Dosse)

Dr. Josef Fontaine (VLB Berlin e.V.) 8.55

Mittagspause in der Fachausstellung

LADEEINHEITENSICHERUNG & DISTRIBUTION

Teilnehmerregistrierung

Michael Kappesser (Getränke Schneider, Wiesbaden)

BHS iMotion – Lückenloser vernetzter, autonomer Warenfluss ab bzw. zum Lkw Siegfried Hirschmann (BHS Intralogistics GmbH, Mintraching)

DIGITALISIERUNG IN DER LOGISTIK Vorsitz

KI und Machine-Learning zur Objekt­ erkennung bei der Leerguterfassung

00.00

Abfahrt der Busse zur Besichtigung Besichtigungen bei: Sternburg Brauerei / Amazon Distribution / Flughafen LeipzigHalle / Porsche Leipzig Die Besichtigungen wurde aus aktuellem Anlass gestrichen – wir bitten um Verständnis Begrüßungsabend im Brauereilokal Hopfenspeicher Bus-Shuttle zum pentahotel Ende des Begrüßungsabends


23. VLB-Logistikfachkongress / 30. MÄRZ BIS 1. APRIL 2020, LEIPZIG

ALLGEMEINE INFORMATION MITTWOCH,1. 1.APRIL APRIL2020 2020 MITTWOCH, ab 8.30

Einlass und Begrüßungskaffee

E-COMMERCE & DIGITALISIERUNG IM GETRÄNKEHANDEL Vorsitz 9.00

John Albert Eke (Exxent Consulting GmbH) Begrüßung John Albert Eke (Exxent Consulting GmbH, Eching)

9.10

Zum Kunden in zwei Stunden – effiziente Direktbelieferung durch technologiebasierte Geschäftsmodelle Maximilian Illers (Durstexpress GmbH, Berlin)

9.40

GFGH – Dienstleister zwischen Kunde und Hersteller digitalisiert sich Mirco Jacob (Getränke Pfeifer Holding GmbH, Chemnitz)

10.10

Kaffeepause in der Fachausstellung

TRANSPARENZ IM LEERGUTMANAGEMENT 11.00

Der VLB BWA FA-Logistik Vorstellung der Mitgliedschaft, Ziele & Roadmap sowie Aktivitäten in den aktuellen Arbeitskreisen Stefan Braß (Bitburger Braugruppe GmbH, Bitburg)

11.20

Einheitliche Leergut-Stammdaten und Referenzprozesse zur Leergutbestands­ erfassung im GFGH Kay Liebsch (trinks GmbH, Goslar) & Ingo Pankoke (VLB Berlin)

11.50

Stammdatenmanagement in der Getränkebranche

Veranstaltungsort Der 23. VLB-Logistikfachkongress findet statt im pentahotel Leipzig Großer Brockhaus 3 04103 Leipzig

Hotelzimmer Die Übernachtung ist nicht Bestandteil der Teilnahmegebühren und muss extra gebucht werden. Im Tagungshotel ist ein Zimmerkontingent unter dem Stichwort "VLB" reserviert. Weitere Informationen zur Buchung unter: www.vlb-berlin.org/logistik2020

Teilnahmegebühren Brauereien, Getränkehersteller, Getränkehändler, Spediteure Gesamtkarte Tageskarte Dienstag Tageskarte Mittwoch

990* € 790* € 660* €

alle anderen 1350* € 990* € 850* €

* 10 % Rabatt für VLB-Mitglieder / alle Preise zuzügl. gesetzlicher MwSt.

Die VLB Berlin ist ein zugelassener Bildungsträger nach Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV). Die Teilnahme wird als Schulungs- bzw. Weiterbildungsmaßnahme anerkannt. Die Ausstellung eines entsprechenden Zertifikates kann bei der Tagungsanmeldung angefordert werden.

In den Tagungsgebühren sind enthalten + Teilnahme am Vorabendtreffen (Gesamtkarte, Tageskarte Dienstag)

Wolfram Scholz (GEDAT Getränkedaten GmbH, Hamburg)

+ Teilnahme am Begrüßungsabend am Dienstag (alle Karten)

12.15

kurze Kaffeepause

+ Pausengetränke und Mittagsimbiss am Dienstag und Mittwoch

12.45

Leergutrücknahmeautomat – Chancen durch die Digitalisierung für die verschiedenen Stakeholder

+ Teilnahme an einer Besichtigung am Dienstag (inkl. Bustransfer)

Frank Höhler (Tomra Systeme, Langenfeld) 13.15

Die Zukunft des Mehrwegsystems aus Sicht eines Lebensmitteleinzelhändlers Walter Steffens (REWE-Group, Köln)

13.45

Abschlussdiskussion

13.50

Mittagspause in der Fachausstellung

14.30

Ende der Veranstaltung

+ Teilnahme am Vortragsprogramm

+ Zugang zu den elektronischen Tagungsunterlagen

Stornobedingungen Für Stornierungen, die bis spätestens 16. März 2020 bei uns eingehen, erfolgt eine Rückerstattung abzüglich einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von 90,00 € zzgl. MwSt. Für Stornierungen, die zwischen dem 16. März 2020 und dem 25. März 2020 bei uns eingehen, erfolgt eine Rückerstattung abzüglich einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von 30% des Ticketpreises zzgl. MwSt. Für Stornierungen nach diesem Termin ist keine Rückerstattung der Teilnahme­gebühren mehr möglich. Maßgebend ist der Zeitpunkt der Stornierung. Namensänderungen sind jederzeit möglich.

Information und Anmeldung

www.vlb-berlin.org/logistik2020

VLB Berlin e.V., Veranstaltungsbüro, Seestraße 13, 13353 Berlin T (030) 450 80-216  F (030) 450 80-210 mahlau@vlb-berlin.org


BETRIEBSWIRTSCHAFT

 RATGEBER

Wie trifft man die richtige Entscheidung trotz vielfältiger Alternativen? Christoph Th. Schneider, Essen

Kauft ein Unternehmen eine neue Anlage, gehen Verantwortliche rational vor. Sie definieren Anforderungen, holen Angebote ein, führen Verhandlungen und entscheiden. Doch nicht immer läuft dieser Prozess derart stringent. Manchmal gerät man aufgrund zu vieler Angebote in Entscheidungsnot und damit in ein Dilemma! Häufig erschweren die Anzahl der Handlungsmöglichkeiten und die Alternativen die rationale Entscheidung. Werden einzelne Möglichkeiten miteinander verglichen, ergibt sich vielleicht eine noch bessere Alternative. Wiederum könnte es passieren, dass man eine Gelegenheit nicht ergriffen hat, die sich in der Rückschau evtl. als besonders attraktiv herausstellt. Ein weiteres Problem: Die Möglichkeiten kommen und gehen – man kann sie verpassen. Kommt Zeit, kommt Rat? Bei der Entscheidung für einen neuen Mitarbeiter gibt es eine unübersichtliche Anzahl von Möglichkeiten bzw. potenziellen Kandidaten. Wird ein Maschine benötigt, gibt es eine überschaubare Anzahl von Anbietern, die miteinander im Wettbewerb stehen. Die Angebote blieben eine Zeit lang bestehen, sodass der Brauerei- oder Betriebsleiter die Alternativen abwägen und seine Entscheidung in Ruhe treffen kann. Soll eine entsprechende Maschine gebraucht erworben werden, ist die Situation eine andere. Plötzlich gibt es ein Angebot, kurze Zeit später ist die Maschine weg und nichts Adäquates mehr verfügbar. Angebote bestehen nur kurzzeitig, wer nicht entschlossen handelt, kommt zu spät. Aber wie lange soll der Markt beobachtet, wie lange auf ein möglicherweise noch besseres Angebot gewartet werden? Vergleichbares gilt für private Entscheidungen, da in vielen Lebensbereichen oft mehrere Möglichkeiten bestehen – was nicht zwangsläufig zu einer besseren Entscheidung führt. Ob bei der Berufswahl, dem Kauf ei-

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ner privaten Immobilie bis hin zur Partnerwahl, niemals hat man die absolute Gewissheit, dass nicht doch eine bessere Wahl möglich gewesen wäre. Jeder kennt dieses Gefühl: Irgendwann muss man eine Entscheidung treffen und „einen Tod sterben“, egal wie schwer das zuweilen fällt. Eulersche Zahl Die Last der Entscheidung bewegt Menschen seit Jahrhunderten. Eine klassische Parallele dieses Problems findet sich in der Mitgiftfrage. Sultan Saladin suchte einen neuen Berater. Um die Kandidaten zu prüfen, wurden den Kandidaten jeweils 100 Frauen vorgestellt. Der Kandidat sollte die Frau mit der höchsten Mitgift auswählen. Jede trat einzeln vor und nannte ihre Mitgift, wobei die Reihenfolge zufällig war. Der Kandidat musste unmittelbar entscheiden, wie er die Höhe der Mitgift einschätzte und ob er genau diese eine Frau auswählte oder nicht. Dann kam die nächste Frau an die Reihe, wobei der Kandidat auf die bereits vorgestellten Frauen nicht mehr zurückgreifen konnte. Fand der Betreffende die Frau mit

der höchsten Mitgift nicht, wurde er den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Dass das keine Erfolg versprechenden Aussichten sind, bedarf keiner weiteren Ausführung. Aber kann der Kandidat etwas tun, um seine Chancen von 1:100 zu erhöhen? Gibt es eine bessere Strategie, als zu raten? Die Antwort ist „ja“. Die cleverste Vorgehensweise ist relativ einfach: Der Kandidat lässt die ersten 37 Frauen vorüberziehen, notiert die höchste Mitgift und wählt die nächste Frau aus, deren Mitgift diesen Wert übertrifft. Damit erhöht sich die Chance des Überlebens von 1 auf 33 %. Zur Berechnung des Wertes wird die Eulersche Zahl herangezogen, die die Basis des natürlichen Logarithmus ist. Sie beträgt 2,72. Die Zahl der Alternativen, hier 100, wird durch diese Eulersche Zahl geteilt, wora us sich ein Wer t von 37 ergibt. In Versuchen hat man Personen vor eine ähnliche Aufgabe gestellt. Das Ergebnis: Die Versuchsteilnehmer entschieden in aller Regel zu früh. Sich Zeit zu nehmen, erste Angebote vorübergehen zu lassen und erst später zu entscheiden, ist damit nicht die schlechteste Wahl. Dabei sollte die Anzahl der Möglichkeiten dokumentiert werden und eine gro-


be Einschätzung der möglichen Alternativen erfolgen, um diese in Bezug zum angepeilten Zeitraum zu setzen. Wenn eine gebrauchte Maschine gesucht wird, können Angebote über einen Monat hinweg erfasst werden. Kommen in diesem Zeitraum bspw. drei Angebote neu auf den Markt und soll in spätestens acht Monaten eine Entscheidung fallen, würde in diesem Zeitraum ungefähr 24 Angebote vorliegen. Wird diese Zahl durch die Eulersche Zahl geteilt, sollte nach 9 erfassten Angeboten das Interessanteste Angebot dokumentiert sein. Das nächs­te Angebot, das besser ist, wird angenommen. Die dargestellte Vorgehensweise ist keine Garantie für eine optimale Entscheidung, kann aber ein gangbarer Weg sein. Verantwortliche in Brauereien oder anderen Unternehmen könnten sich vielleicht eine bessere Lösung vorstellen – und diese kann es sicherlich geben. Ebenso kann aber auch das Gegen-

teil eintreten: Die Zeit läuft ab und der Entscheidungsdruck wächst. Faustregeln Die Suche nach bestimmten Produkten ist die eine Sache. Die andere sind Angebote, die weder vorhersehbar noch planbar sind. So kann bspw. ein Mitwettbewerber seinen Betrieb urplötzlich einstellen und seine Anlagen verkaufen. Es gibt Faustregeln, die zwar keine perfekte Entscheidung gewährleisten, allerdings helfen, völlige Fehlschläge zu vermeiden. Häufig ist sich der Betroffene nicht zu 100 % darüber im Klaren, was er wirklich will. Er/ sie entscheidet vermeintlich objektiv, sucht allerdings bei anderen Angeboten so lange nach Negativpunkten, bis diese Schwachstellen tatsächlich auftauchen. Legen Sie ihre Ansprüche fest. Wählen Sie die erste Alternative, die die Voraussetzungen erfüllt und beenden Sie die

Suche. Wenn klar ist, was wirklich wichtig ist, was reicht, aber auch was unbedingt notwendig ist, muss nicht mehr Aufwand als nötig betrieben werden. Ihre innere Stimme. Das Bauchgefühl trügt selten. Manche Entscheider hören nicht auf ihre Intuition, vor allem wenn Dritte eine Entscheidung vorlegen und diese nachvollziehbar und sorgfältig begründen. Dabei beruht dieses Gefühl auf jahrelangen, wertvollen Erfahrungen. Ist sich die verantwortliche Person nicht sicher, kann es hilfreich sein, einen erfahrenen Mitarbeiter um dessen Meinung zu bitten. Dabei lautet die Frage allerdings nicht: Was empfehlen Sie mir? Sondern: Was würden Sie an meiner Stelle tun. Literatur: Gigerenzer, Gerd: Risiko, C. Bertelsmann, München, 2013

Vorbereitungskurs zum/r Brauer- und Mälzermeister/in Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Braumeister zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin Beginn: 19. Oktober 2020 / Dauer: 11 Monate / Sprache: Deutsch

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Kursziel: Dieser Kurs bereitet auf die fachspezifische Prüfung für Brauer- und Mälzermeister/innen an der Handwerkskammer Berlin vor. Er ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meis­terausbildung auch eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens. Aufbau des Kurses: Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“). Dabei werden Elemente wie klassische Präsenzveranstaltungen, geführtes Selbststudium und E-Learning-Elemente kombiniert. Für etwa 40 % der Lehrveranstaltungen besteht Präsenzpflicht in Berlin. Die weiteren Lehreinheiten werden in einer Kombination aus mediengestützem Selbststudium mit E-Learning-Elementen und regelmäßigen Lernkontrollen durchgeführt und sind nicht standortgebunden. Die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin schließt diese Fortbildung ab. Weitere Informationen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung.

www.vlb-berlin.org/braumeister

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MARKT & MARKEN

 GESCHICHTE

Biernation Japan, Teil 1: Von der Öffnung des Landes um 1860 bis zu den Trends der 1980er-Jahre Michaela Knör (Axel-Simon-Bibliothek, VLB Berlin)

Fragt man nach den bedeutendsten Bierkulturländern, werden hierzulande häufig Tschechien, Belgien, England und Deutschland genannt. An Japan denkt zunächst niemand. Das ist eine Fehleinschätzung! Denn Bier spielte in dem ostasiatischen Land schon immer eine große Rolle. Bier ist in Mitteleuropa ein wichtiges Lebens- und Genussmittel. In Tschechien, Belgien, England und Deutschland wird seit vielen Jahrhunderten Bier gebraut und getrunken. Die Qualität des Bie­ res ist über seine Grenzen hinaus bekannt – rund um den Globus schätzt man das süffige Getränk, das seinen Siegeszug vom Herzen unseres Kontinents in die Welt angetreten hat. Dieser „Stoff“, ohne den das gesellschaftliche Leben hierzulande kaum vorstellbar ist, hat sich in den vergangenen 100 bis 200 Jahren aber auch in Ländern etabliert, in denen ursprünglich ganz andere alkoholische G e t r ä n ke di e Trink- und Lebenskultur geprägt haben. Zum Beispiel in Japan. Sake vs. Bier Im Land der aufgehenden Sonne ist seit jeher Sake das traditionelle alkoholische Getränk. Allerdings, das sei erwähnt, spricht einiges für eine Verwandschaft von Sake zum Bier. Obwohl Sake im westlichen Sprachgebrauch irreführenderweise als Reiswein bezeichnet wird, ist die Art der Herstellung der des Bieres ähnlicher als der des Weines. Denn die Stärke muss, wie beim Bier, zunächst aufgeschlossen werden. Das geschieht jedoch nicht durch das Mälzen des Reises, sondern durch

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einen mehrstufigen Prozess. Für die Verwandtschaft zum Bier spricht auch, dass das 1800 erstmals schriftlich erwähnte Biiru (Bier) in Texten als migusake (Gerstensake) beschrieben wird. Doch mit dem Bier im europäischen Sinne kamen die Japaner bis in die 1860er-Jahre kaum in Berührung – lediglich holländische Händler und Gelehrte brachten es ins Land. Voraussetzung für Japans Entwicklung zur Biernation war die Öffnung des Inselreiches, das bis Mitte des 19. Jahrhunderts wirtschaftlich hermetisch abgeschottet war. Erst mit der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages zwischen den USA und Japan, der sogenannten Convention of Kanagawa (Nichibei Washin Jōyaku), ging das Fenster zur Außenwelt auf. Dank dieser vertraglichen Vereinbarung siedelten sich in den darauffolgenden Jahren eine Reihe europäischer Händler im Hafenviertel von Yokohama an. Neben anderen Gütern importierten die Händler, die in einer Art Kolonie lebten, auch ihr jeweiliges Heimatbier, wodurch vor allem englische und deutsche Biere eingeführt und bei Japanern nach und nach bekannter wurden. Entwicklung zur Industrienation Die Meij-Restauration (1868–1912) läutete eine Phase der Erneuerung ein, in der sich Japan von einem streng abgeschotteten, landwirtschaftlich dominierten Feudalstaat zu einer westlich orientierten Industrienation entwickelte. In diesem Klima des sogenannten take off begann ein reger kultureller Austausch mit einigen westlichen Ländern. Produkte aus den USA

und Europa wurden für die Japaner en vogue. Vielerorts entstanden Brauereien, die Bier nach englischer oder deutscher Art brauten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts existierten, verstreut über das gesamte Inselreich, mehr als 150 Brauereien. Allerdings hatten viele dieser Betriebe nur eine recht kurze Lebensdauer. Geringe Kapitalausstattung, schwierige Rohstoffbeschaffung, unzureichendes Know-how und kaum vorhandene Vertriebsstrukturen forderten ihren Tribut. Insbesondere die Einführung der Biersteuer im Jahr 1901, mit der die Regierung u.a. den Aufbau des Militärs finanzierte, bedeutete das Aus für viele dieser kleinen Brauereibetriebe. Letztendlich überstanden nur drei dieser aus der Gründerzeit stammenden Brauereien die Phase der Konsolidierung. Gemeinsam mit einem Unternehmen, das in den 1960er-Jahren zu diesem Trio hinzugestoßen ist, dominieren heute vier große Player den japanischen Biermarkt. Kirin Auf die längste Tradition kann die Kirin Brauerei blicken, deren Vorläufer um 1870 von William Copeland (1832–1902) gegründet worden war. Copeland, ein Amerikaner mit norwegischen Wurzeln und einer deutschen Brauerausbildung, hatte im „Ausländerviertel“ Yokohamas die Spring Valley Brauerei etabliert, in der er vorwiegend Lagerbier, Bayerisches Bier und Bockbier herstellte. Aufgrund von Auseinandersetzungen mit seinem deutschstämmigen Geschäftspartner und daraus folgenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten musste er sie um


Fotos (2): GGB e.V.

1885 jedoch schließen. Neuer Eigentümer wurde ein Konsortium von britischen, deutschen und japanischen Inves­toren (Japan Beer Limited), das die Brauerei mit moderner deutscher Technologie ausrüstete und die Produktionsleitung einem Braumeister aus Deutschland übertrug. Im Jahr 1888 brachte Japan Beer Limited unter der Federführung von Braumeis­ter Moritz Hermann Eckert das Kirin-Bier auf den Markt. Seit 1899 heißt nicht nur das Bier, sondern auch die Brauerei Kirin – der Name steht für ein glücksbringendes Fabelwesen. Bis zum Jahr 1914, als der 1. Weltkrieg aus Japan und Deutschland Gegner machte, blieb die Bierherstellung in deutscher Hand. Einer, der diese Position ab 1899 beinahe 15 Jahre lang innehatte, war Erwin F. Eichelberg, Absolvent der Brauerschule der VLB Berlin, Jahrgang 1898. Sapporo, Yebisu, Asahi Auch an anderen Orten entstanden Brauereien – eine davon auf Hokkaido, die seit Beginn der Meijzeit im Auftrag der Regierung entwickelt und erschlossen wurde. Laut offizieller Einschätzung war die nördlichste Insel Japans wegen seiner klimatischen Bedingungen besonders für den Anbau von Hopfen geeignet. Im Frühjahr 1876 wurde in der Stadt Sapporo mit dem Bau der Brauerei begonnen. Ende desselben Jahres fing man in der staatlichen Kaitakushi Bier-Brauerei

an, zu produzieren. Braumeister war Nakagawa Seibei, ein Japaner der in den 1870er-Jahren in Berlin und Fürstenwalde bei der Tivoli-Brauerei gelernt und seinen Meis­terbrief erhalten hatte. Unter seiner Ägide wurde auf Hokkaido mit Malz und Hopfen aus Deutschland untergäriges Lagerbier hergestellt, das als Sapporo Bier auf den Markt kam und sich gut verkaufte. In Tokio gründete der Bankdirektor Kyohei Makoshi zusammen mit Geschäftsleuten 1889 die Brauerei Yebisu. Vermutlich die erfolgreichen Brauereien Kirin und Sapporo im Blick, setzte man auch hier in puncto Ausstattung und Personal auf deutsche Technologie und Expertise. Als Braumeister zeichnete seit den späten 1890er-Jahren Wilhelm Coblitz verantwortlich. Coblitz, ebenfalls ein Absolvent der Brauerschule der VLB Berlin (WS 1897), bildete dort in der Zeit von 1900 bis 1901 auch Kojiro Makoshi, den Sohn des Firmengründers Kyohei Makoshi, aus. Der wiederum reiste nach Deutschland und besuchte, nach seiner praktischen Tätigkeit bei der Vereinsbrauerei Apolda und der Städt­ischen Dampfbrauerei Jena, im Oktober 1903 den Winterkurs der VLB Berlin. Nach seiner Rückkehr nach Japan leitete er zunächst das Labor der Brauerei, bevor er später Brauereidirektor wurde. Unter seinen 140 Kommilitonen des Winterkurses 1903/1904, die aus Russland, Frankreich, Dänemark, Schweden und allen Teilen des Deutschen Reiches stammten, war ein weiterer Japaner. Shigetaka Miyake hatte die für das Studium notwendige Praxiserfahrung in der Suita Brauerei in Osaka gesammelt. Diese Brauerei wurde 1889 als Osaka Bīru Kaisha gegründet. An der Gründung beteiligt waren u.a. ein Samurai und der Familienvorstand einer Sake-Brauerei. Und genau wie die anderen Brauunternehmen setzten auch Osaka Bīru Kaisha (später Asahi) auf Technologie und Personal aus Deutschland.

wie in Deutschland, das beliebteste Bier. Zu dieser Zeit erhöhte die Regierung ein ums andere Mal die Biersteuer, um so weiterhin das Militär zu finanzieren, bspw. Operationen im Russich-Japanischen Krieg 1904/1905. Das führte dazu, dass sich 1906 drei der oben genannten Brauereien unter der Führung von Kyohei Makoshi zum Braukonzern Dai Nippon vereinigten. Doch der Todesstoß für die kleinen Brauereien (und die Heimbrauer) kam erst 1908, als die Regierung eine Mindestproduktionsmenge von 1800 hl festlegte. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde Dai Nippon 1949 in zwei Unternehmen aufgespalten, in die A sahi Beer (A sahi Bīru Kabushiki-gaisha – Asahi Breweries, Ltd.) und die Nihon Beer, die später in Sapporo Bīru kabushiki kaisha (Sapporo Breweries Limited) umbenannt wurde. Damit gab es zu Beginn der 1950er-Jahre drei große Brauereien, die den Biermarkt in Japan unter sich aufteilten. Um die Einnahmen aus der Alkoholsteuer weiter zu erhöhen, wurde die Mindestproduktionsmenge auf 20 000 hl heraufgesetzt. Damit verhinderte die Regierung den Markteintritt bzw. die Neugründung von kleineren Brauereien.

Seit den späten 1890er-Jahren zeichnete der deutsche Braumeister Wilhelm Coblitz für die Produktion in der Yebisu-Brauerei verantwortlich

Suntory Trotz dieser Hürde betrat 1963 mit Suntory ein weiterer Player die Bühne, der bis zu diesem ZeitKojiro Makoshi wurde um 1900 herum in Deutschland ausgebildet und auf seine Position als Direktor der Brauerei Yebisu vorbereitet

Dai Nippon Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäf tig ten die führenden Brauereien Japans allesamt deutsche Braumeister und vertrauten auf technische Ausstattung aus Deutschland. Das Bayerisch-Bier oder Lagerbier war in Japan, ebenso Brauerei Forum  –  März 2020

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MARKT & MARKEN

punkt sein Geld mit der Herstellung von Whisky verdient hatte. Suntory verfügte über Erfahrung mit westlichen Getränken und setzte zunächst, wie die bereits etablierten Konkurrenten, auf die Produktion von Lagerbieren. Um sich von den Mitbewerbern abzuheben und sich einen Marktvorteil zu verschaffen, brachte Suntory 1976 ein unpas­ teurisiertes Bier auf den Markt, das mittels Mikrofiltration haltbar gemacht wurde. Dieses als Nama (roh) bezeichnete Bier überzeugte durch seine Frische und kam bei den japanischen Konsumenten gut an. Grund genug für die anderen Brauereien, nachzuziehen. Neue Trends Im Jahr 1971 konnte die Sapporo Brauerei durch die Neuauflage der Marke Yebisu Marktanteile gewinnen, und zwar mit einem Bier, das

strikt nach deutschem Reinheitsgebot gebraut als Premiumgetränk für spezielle Anlässe beworben wurde. Der auf den Etiketten bereits seit den Gründertagen der Brauerei abgebildete Yebisu-Sama (Gott des Glücks) mochte dazu seinen Beitrag geleis­ tet haben. Der Kirin Brauerei, die nach der Zerschlagung des Dai Nippon Konzerns eigentlich die kleinste Braugruppe war, spielte der Trend, Bier in den eigenen vier Wänden zu trinken, in die Hände. Denn Kirin vertrieb ihr Spitzenprodukt Kirin Ichiban vorwiegend über den Lebensmittelhandel und kam dadurch auf einen Marktanteil von über 60 %.

Museum of Yebisu Beer in Tokio Heute befindet sich an der Stelle der früheren Yebisu Brauerei das Museum of Yebisu Beer. Es wurde im Jahr 2010 zum 120. Geburtstag des Bieres eröffnet. Man erahnt die Bedeutung, die die Brauerei für die Entwicklung des Viertels im Herzen Tokios hatte. Der Name der Brauerei ist auf das Stadtviertel übergegangen, das heute Ebisu heißt. Auf etwa 500 m2 Ausstellungsfläche werden hier Exponate aus der Geschichte der Brau­ erei und ihrer Produkte gezeigt.

Interessant sind insbesondere die Fotos und Werbeträger. Sie legen Zeugnis ab davon, wie das Getränk Bier in die japanische Ess- und Trinkkultur Einzug gehalten hat. Außerdem können im Gastrobereich des Museums die aktuell produzierten Biersorten der Marke Yebisu verkostet werden. Der Eintritt ist frei. Kostenpflichtig sind jedoch die Touren, die angeboten werden – derzeit allerdings nur in japanischer Sprache.

Auch Asahi kämpfte um eine gute Marktposition. Das Unternehmen verordnete sich im Jahr 1986 eine neue Corporate Identity und brach-

te nach einer Konsumentenumfrage 1987 ein Bier auf den Markt, das Standards setzte: das Asahi Super Dry. Das leichte Lagerbier avancierte schnell zum populärsten Bier Japans – und steht bis heute an der Spitze. Orion Der Vollständigkeit halber soll hier mit Orion Breweries, Ltd. noch ein fünfter Braukonzern genannt werden, der auf dem japanischen Biermarkt zumindest eine Nische gefunden hat. Orion wurde 1957 während der US-amerikanischen Besatzung gegründet und hat seinen Hauptsitz auf der Insel Okinawa im äußersten Süden des Landes. Mit Bieren nach amerikanischer Art konnte sich die Brauerei zumindest in der Präfektur Okinawa mit seinen ca. 150 Inseln einen Marktanteil von rund 60 % sichern. Um auch außerhalb des Archipels Absatzmärkt­e zu erschließen, kooperiert das Unternehmen seit 2002 mit Asahi Breweries.

Teil 2 erscheint im Brauerei Forum, Ausgabe 4 (ET: 24. April 2020), und behandelt die Entwicklung des japanischen Biermarktes seit Mitte der 1980er-Jahre bis heute. Wie in anderen Ländern auch, spielt dabei der Craft-Bier-Sektor eine große Rolle. Foto: Michaela Knör

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Das Besucherzentrum im Museum of Yebisu Beer


 NACHRICHTEN

Oettinger und Molson Coors starten Partnerschaft Ein internationaler Neuzugang präsentiert sich auf dem deutschen Biermarkt. Die Brauereigruppe Oettinger aus Deutschland und Molson Coors aus den USA gehen 2020 eine umfangreiche Partnerschaft ein. (F.) Ab April haben Verbraucher hierzulande die Auswahl aus einem vielfältigen Angebot und können sich auf neue Geschmacks­e rlebnisse freuen. Denn Oettinger wird im Zuge seiner Kooperation mit Molson Coors neben dem bekannten Klassiker Coors Light auch die Sorten Miller Genuine Draft, den kroatischen Marktführer Ožujsko sowie das beliebte serbische Jelen in Deutschland vertreiben. Es handelt sich dabei um helle Premium-Lagerbiere, die die Verbraucher vielleicht schon

im Urlaub probiert haben und nun auch zu Hause genießen wollen. Zudem leben in Deutschland hunderttausende Menschen fernab ihrer Heimat, die gerne ihnen vertraute Produkte kaufen. „Wir freuen uns sehr auf diese Partnerschaft, dank derer wir unseren Kunden bald ein noch abwechslungsreicheres Sortiment mit einer internationalen Note anbieten können. Für Bierliebhaber in Deutschland bedeutet das mehr Vielfalt und die Möglichkeit, neue Geschmacksrichtungen zu erleben. Speziell für die junge Zielgruppe möchten wir unser Angebot noch attraktiver gestalten“, erklärt Oet-

tinger Geschäftsführer Peter Böck, verantwortlich für den Bereich Vertrieb. Neil Tonge, Regional Director Europe bei Molson Coors, fügt hinzu: „Ich bin hocherfreut, dass wir unsere strategische Partnerschaft im deutschen Markt gleich mit vier unserer Kultmarken aus aller Welt starten können.“

Paulaner

Das neue Weißbier – 100 % Geschmack bei 0,0 % Alkohol Die Münchner Traditionsbrauerei Paulaner erweitert ihr Sortiment um eine alkoholfreie Weißbiervariante mit 0,0 % Alkohol. (F.) Verbraucher entscheiden sich immer häufiger für alkoholfreie Biere, um bewusster zu konsumieren. „Unser Weißbier 0,0 % wird im

traditionellen Paulaner-Weißbierverfahren eingebraut und erst nach ausgiebiger Reifung schonend ent­ alkoholisiert. Dank eines sehr aufwendigen Verfahrens entziehen wir dem Bier dabei zwar jeglichen Alkohol, nicht aber sein frisches Aroma“, erklärt Stefan Föstl, Braumeister der Paulaner Brauerei. Das Brauverfahren erfolgt dabei nach denselben hohen und traditionellen Standards wie bei allen Paulaner-Bieren. Das Weißbier 0,0 % wird streng nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut. Das Paulaner Weißbier 0,0 % soll geschmacklich mit einer Kombination aus feinen Malznoten, erfrischend-fruchtigen Weißbieraro­ men und einer angenehm leichten Süße überzeugen. Im Gegensatz zum alkoholfreien Weißbier mit 0,5 % Restalkohol, das sich ge-

schmacklich ans reguläre HefeWeißbier anlehnt, schafft das neue alkoholfreie Weißbier ein komplett neues, sensorisches Biererlebnis und ist dank seiner isotonischen Eigenschaft der ideale Durstlöscher nach dem Sport. Nach dem Motto „So ein Null-Null schmeckt sogar dem FC Bayern München“ sind die Profisportler die perfekten Produktbotschafter des Paulaner Weißbier 0,0 %. Der Roll­ out der großangelegten Kampag­ne erfolgt über TV, Social Media, Online sowie POS- und Sampling-Aktionen. Der Fokus liegt vor allem auf dem TV-Spot, der eigens mit den Fußballstars produziert wird. Das Paulaner Weißbier 0,0 % ist ab Mitte März ab Rampe verfügbar und ist in der 0,5-l- sowie der 0,33-l-Flasche, im Gebinde als 6 x 0,33-l-Pack und 20 x 0,5-l-Kasten erhältlich. Brauerei Forum  –  März 2020

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Forum Getränkedose

Vor 85 Jahren gab es das erste Bier in Dosen Faltenfrei, schlanker als je zuvor und Spitze in Sachen Recyc­ling – zu ihrem 85. Geburtstag knüpft die Dose an ihre Erfolgsgeschichte in den 1930er-Jahren an. 1935 war keine Verpackung innovativer, 2003 überlebte sie nur knapp den totalen Crash. Heute ist die Getränkedose der Recyclingmeis­ter unter allen Getränkeverpackungen.

Foto: ew

(F.) 100 g wog die erste Dose von „Krueger Cream Ale“, die am 24. Januar 1935 in den USA den Biermarkt eroberte. Heute sind es gerade noch 12,2 g bei einer 0,33-lDose aus Aluminium. Dabei ist ihre Wand inzwischen dünner als ein menschliches Haar – und hält trotzdem einen Druck von 6 bar aus. Im Sommer 1932 nahte das Ende der Prohibition in den USA. George Newman, technischer Leiter der Brauerei „Krueger Brewing Company“, nahm die Ankündigung der US-Regierung, das Alkoholverbot aufzuheben, zum Anlass, sich über eine flächendeckende Bierversorgung Gedanken zu machen. Newman erinnerte sich an ein Angebot der „American Can Company“, Getränke in Dosen zu verpacken. Er bestellte 2000 Exemplare mit spezieller Innenbeschichtung und ließ sie mit seinem „Krueger Cream Ale“ befüllen. Die Bierdose war geboren! Der „Dosentrend“ griff bald auf Europa über – zunächst

Heineken Deutschland übernimmt Vertrieb und Marketing von Gösser Zum 14. April übernimmt Heineken Deutschland GmbH von der österreichischen Schwes­tergesellschaft Brau Union Export die kaufmännische Verantwortung für Gösser. (F.) Die Marke Gösser ist eine österreichische Marke, die sowohl cool als auch traditionsreich ist, und die zu 100 % für Natur steht. Die Bier-Produktpalette ergänzt das Portfolio von Heineken Deutschland mit einer breiten Varia­ tion an Biersorten. Neben Gösser NaturRadler Zitrone werden Gösser NaturRadler Zitrone alkoholfrei, Gösser NaturRadler Kräuter, Gösser Export und Gösser

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Gold das Portfolio von Heineken Deutschland verstärken. Insbesondere Gösser NaturRadler ist mit einem Umsatzplus von 47 % im vergangenen Jahr in Deutschland stark gewachsen und ist damit eines der beliebtesten natürlichen Radler in Deutschland. Nachhaltigkeit ist eine der wichtigsten Säulen der internationalen Unternehmensstrategie von Heineken. Die Brauerei Göss ist nach eigener Darstellung die weltweit erste Brauerei mit einem 100 % nachhaltigen Brauprozess: Es werden ausschließlich österreichische Rohstoffe eingesetzt. Gebraut wird mit erneuerbaren Energien.

auf Großbritannien, wenig später auch auf Deutschland. Die Getränkedose heute Die Vorteile der Getränkedose: wenig Verpackung, hoher Schutz für lichtempfindliche Lebensmittel, eine gute Transportbilanz und Top-Recyclingquoten. Von 100 % Gesamtgewicht sind nur 3 % Verpackung und 97 % Produkt. „Die Getränkedose ist zwar als Einweg gekennzeichnet, jedoch stimmt das nicht beim Material, da es immer wieder eingeschmolzen und für fast alle neuen Anwendungen nutzbar gemacht werden kann – und das ohne Qualitätsverlust“, erläutert Stephan Rösgen, Geschäftsführer des Forums Getränkedose. Was heute eine Getränkedose ist, könnte morgen schon Teil eines Zuges oder eines E-Bikes sein – oder eben wieder eine Getränkedose werden. „Das nennt man Multirecycling und ist echte Kreislaufwirtschaft.“ Damit hat sich auch die Energiebilanz der Dose drastisch verbessert. Denn recyceltes Aluminium verbraucht 95 % weniger Energie als Aluminium in der Primärherstellung. Das Comeback der Dose 3,51 Mrd. Dosen wurden im Jahr 2018 in Deutschland verkauft – 660 Mio. Stück mehr als noch ein Jahr zuvor. Damit hat sich die Dose nach dem Crash 2003 auf den Markt zurückgekämpft und ist bei vielen Verbrauchern beliebt. Mit der Einführung des Pfandes auf Einweggetränkepackungen im Jahr 2003 war der Absatz 2003/2004 zunächst völlig eingebrochen. Denn es gab damals kein funktionierendes Rücknahmesystem. Fast alle großen Handelsketten lis­teten die Getränkedose aus. Der Absatz sank drastisch. Von einstmals über 7 Mrd. Getränkedosen wurden nur noch 300 Mio. Stück in Deutschland verkauft. Mit der Einführung eines einheitlichen Rücknahmesystems bekam die Dose eine neue Chance. Seither geht es stetig bergauf – und das Bier in Dosen ist so beliebt wie vor 85 Jahren. Happy Birthday, Dose!


Statistisches Bundesamt (Destatis)

Bierabsatz in Deutschland fällt 2019 um 1,9 % Im Jahr 2019 setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager insgesamt rund 92,2 Mio. hl Bier ab. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank damit der Bierabsatz gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Mio. hl (-1,9 %). Der durchschnittliche Bierverbrauch fiel um 2 l auf 92 l pro Kopf.

(oh) Auch wenn die Zahl der aktiven Braustätten in Deutschland im vergangenen Jahr auf 1548 gestiegen ist – den Bierabsatz hat diese erfreuliche Entwicklung offensichtlich nicht stimuliert. Insbesondere der Mai (-10,1 %), der Juni (-9,4 %) und der August (-11,4%) rissen große Löcher in die Bilanz der deutschen Brauer. Auch der vergleichsweise passable Dezember (+6,8 %) konnte diese nicht mehr ausgleichen. Positiv entwickelte sich der Absatz in Niedersachsen und Bremen (+4,9 %), Sachsen-Anhalt (+ 4,5 %) und Berlin/Brandenburg (+3,7 %). Dagegen sind in Thüringen (-9,7 %) und Schleswig-Holstein/Hamburg (-6,3 %) besonders hohe prozentuale Verluste zu beklagen. Den mengenmäßig größten Rückgang verzeichnete Bayern mit rund 800 000 hl. Insgesamt waren beim Hauptzollamt Stuttgart im vergangenen Jahr 1683 Braustätten angemeldet (+1,6 %), von denen 1548 aktiv betrieben wurden (+0,4 %). Davon waren in Bayern 647 (-1,1 %) tätig, gefolgt von Baden-Württemberg mit 210 (+1,9 %) und NRW mit 162 (+4,5 %). 1220 Braustätten gehören in die Betriebsgrößenklasse unter 10 000 hl Jahresproduktion, die mit insgesamt 1,5 Mio. hl einen Anteil an der Gesamterzeugung von 1,7 % halten. Im Segment bis 1000 hl errechnet sich ein Durchschnittsabsatz von etwa 250 hl Bier pro Jahr und Braustätte. Am Beispiel Berlin/Brandenburg lassen sich die Verhältnisse insbesondere bei den kleineren Brauereien gut ablesen. Dort wurden

im vergangenen Jahr 73 Braustätten betrieben, die insgesamt 3,9 Mio. hl Bier erzeugten. Da in diesen Bundesländern lediglich zwei große Brauereien aktiv sind (Frankfur ter Brauhaus und Berliner-Kindl-Schult­ heiss-Brauerei), entfällt die verbleibende Bierproduktion auf 71 Gasthausbrauereien, Craft- und registrierte Heimbrauer. Diese kommen zusammen auf eine Bierproduktion von 62 000 hl und damit auf einen Marktanteil von 1,6 %. Versteuert im Inland wurden insgesamt 76,1 Mio. hl (-2,1%) Bier, während steuerfreie Exporte in EU und Drittländer sowie Haustrunk insgesamt mit 16,1 Mio. hl ein Minus von 1,1 % verzeichneten. Dabei wurden 35 % der exportierten Biere in Bayern produziert. Importiert aus Drittländern wurden rund 61 000 hl. Damit errechnet sich ein Bierverbrauch im Inland aus versteuertem Absatz, steuerfreiem Haustrunk und versteuerten Importen von 76,3 Mio. hl (-2,1 %) und ein ProKopf-Verbrauch von 92,0 l (Vorjahr 94,0 l). Ergänzend dazu war der Absatz von Biermischgetränken – z.B. Mischungen mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen – 2019 ebenfalls rückläufig und ging um 1,0 % auf 4,4 Mio. hl zurück. Die Zehnjahres-Bilanz für

den Bierabsatz in Deutschland sieht daher wenig erfreulich aus. 2009 wurden in Deutschland insgesamt noch 100 Mio. hl abgesetzt. Dies bedeutet bezogen auf das Jahr 2019 einen Rückgang um rund 7,8 Mio. hl (-7,8 %). Dies ist in erster Linie dem Inlandsabsatz geschuldet. Im gleichen Zeitraum hat sich die Exportquote dagegen um rund 15 % gesteigert, das betrifft insbesondere Exporte in die nichtEU-Länder. In den Angaben des Statistischen Bundesamtes sind alkoholfreie Biere, Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht erfasst. Brauerei Forum  –  März 2020

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Bitburger Braugruppe

Die Pfälzer erweitern ihr Sortiment um eine glutenfreie Alternative Nach einem erfolgreichen Testlauf bringt Bitburger Helles Lagerbier in einer glutenfreien Variante auf den Markt. Seit März ist das Bier für alle, die glutenfrei leben, dauerhaft und flächendeckend verfügbar. (F.) Bitburger hat sein Sortiment mit einem glutenfreien Bier erweitert. Bitburger Helles Lagerbier glutenfrei ist ein feinmalzig-hopfiges, unfiltriertes Bier mit 5,1 % Akohol, das mit Wasser, Gerstenmalz und Hopfen eingebraut und anschließend mit Bitburger Siegelhopfen verfeinert wird. Das Gluten wird während der Reifung durch ein spezielles Verfahren geschmackserhaltend und schonend abgebaut. Diese Methode wurde von der Deutschen Zöliakie Gesellschaft e.V. lizenziert, sodass das Bier das offizielle Siegel für glutenfreie Produkte, die durchgestrichene Ähre, tragen darf. „Immer mehr Menschen müssen oder

wollen in ihrer Ernährung auf Gluten verzichten. Wir finden, dass diese Verbraucher trotzdem die Möglichkeit haben sollten, ein Bitburger zu genießen“, erklärt Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe. „Aus diesem Grund haben wir Bitburger Helles Lagerbier glutenfrei auf den Markt gebracht: ein vollmundiges, helles Lagerbier mit 100 % Geschmack und dabei garantiert glutenfrei. Dafür sorgen wir mit einem aufwendigen Verfahren, an das wir die höchsten Qualitätsansprüche stellen.“ Der Glutengehalt von Bitburger Helles Lagerbier glutenfrei liegt so unter dem gesetzlichen Grenzwert von 20 mg/kg. Das Produkt gilt damit als glutenfrei. Seit März ist das Bier deutschlandweit zunächst im Sixpack erhältlich. Der Produkteinführung ging ein mehrmonatiger Testmarkt in regionalen Verkaufsstellen voraus.

VLB-Sommerfest 2020 3. Juli 2020, Berlin

Am Freitag, dem 3. Juli 2020, laden die Vereinigung ehem. VLBer und die VLB Berlin von 16.00 bis 24.00 Uhr (letzter Einlass 22.00 Uhr) zum beliebten Sommerfest auf dem Hof unseres Instituts an der Seestraße 13 in Berlin mit Bier und Büfett ein. Unkostenbeitrag 15 € – Voranmeldung erforderlich – keine Abendkasse

Die Online-Anmeldung ist bereits geöffnet:

www.vlb-berlin.org/sommerfest2020

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

  VLB AKTUELL

Fördermittelgeber zu Besuch an der VLB Berlin

(oh) Anlass war die Verabschiedung von Regierungsdirektor Heiko Hingst in den Ruhestand. Hingst hat mehr als 30 Jahre am Bundesministerium der Finanzen im Referat Regionalpolitik, Raumordnung und Sport unter anderem auch die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) geleitet bzw. maßgeblich geprägt. Die GRW ist ein Förderprogramm von Bund und Ländern, das zum Ziel hat, die regionale gewerbliche Wirtschaft bei Errichtung und Ausbau von Forschung und

Innovation in strukturschwachen Regionen zu unterstützen. Auch der Neubau der VLB Berlin wurde in Teilen über diese Maßnahme finanziert. Im Rahmen seines Besuchs konnte sich Heiko Hingst ein Bild von diesem konkret umgesetzten Förderprojekt machen und bekam einen Einblick in das Brauwesen und seine Ausbildung. Mit dabei waren Ministerialrat Dr. Gerhard Fisch, Referatsleiter Regio­n ale Wirtschaftspolitik am Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), sowie Matthias Brückner von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Die beiden VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Gerhard Andreas Schreiber standen der Gruppe Rede und Antwort, führten durch das Aus- und Fortbildungszentrum

und stießen zum Abschluss mit den Besuchern mit einem Selbstgebrauten an. Oben, v.l.: Dr. Joseph Fontaine, Heiko Hingst, Gerhard Andreas Schreiber; Mitte, v.l.: Mat­ thias Brückner, Dr. Gerhard Fisch; Vorne, v.l.: Dr. Roland Pahl, Michael Sack

Foto: ew

Ende Januar besichtigte eine Abordnung des Bundesministeriums der Finanzen, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe die VLB Berlin.

DBMB – Landesgruppe Berlin-Brandenburg

Einladung zur Mitgliederversammlung Die Landesgruppe Berlin-Brandenburg trifft sich am Freitag, 27. März 2020. Brauhaus in Spandau GmbH, Neuendorfer Straße 1, 13585 Berlin  Wo:

17.00 Uhr, mit einem Fachvortrag von Markus Köll, Firma Dr. Küke, zum Thema: „DK-DOX Aktiv BEV“  Wann:

Foto: Fritz-Henßler-Berufskolleg

König-Brauerei

Spende an das Fritz-Henßler-Berufskolleg Die König-Brauerei aus Duisburg unterstützt die Ausbildung des Brauer- und Mälzer-Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen mit einer Spende im sechsstelligen Bereich. (F.) Das Fritz-Henßler-Berufskolleg in Dortmund, die einzige Berufsschule für Brauer und Mälzer in Nord­rhein-Westfalen, hat von der König-Brauerei eine Spende in

Höhe von 100 000 € erhalten. „Wir freuen uns sehr über diese außerordentliche Summe und danken der König-Brauerei für ihr Engagement“, sagt Schulleiter Markus Vorspohl. Mit dem Geld möchte das Berufskolleg seine technische Ausstattung modernisieren und u.a. sechs UniTanks, eine KEG-Reinigungsanlage und Laborgeräte für mechanische Untersuchungen kaufen. „Um auch

Kontakt: Jürgen Richter j.richter@frankfurter-brauhaus.de

in Zukunft in der König-Brauerei Bier in hervorragender Qualität brauen zu können, sind wir auf sehr gut ausgebildete Brauer angewiesen“, betont Guido Christiani, Geschäftsführer der König-Brauerei. „Mit der Spende möchten wir unseren Beitrag leis­ten, damit die Auszubildenden im Fritz-Henßler-Berufskolleg optimale Rahmenbedingungen vorfinden.“

Stolz hält der Nachwuchs den Spenden-Scheck in den Händen, überreicht von König-Geschäftsführer Guido Christiani (M.)

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund – Landesgruppe Berlin-Brandenburg

Die Jahreshauptversammlung fand Mitte Januar in Berlin statt Am 17. Januar 2020 trafen sich 54 wahlberechtigte Mitglieder der Landesgruppe sowie acht Gäste zur Jahreshauptversammlung in der Berliner-Kindl-SchultheissBrauerei. Mitstreiter des im Amt bestätigten Vorstands der DBMB-Landesgruppe – v.l.: Jürgen Richter, Norbert Heyer, Jens Kemmel, Sjörn Pahl

Der Landesgruppen-Vorsitzende, Jens Kemmel, begrüßte alle Anwesenden, insbesondere die Ehrenmitglieder Prof. Gerolf Annemüller und Dr. Hans-Jürgen Manger. Kemmel richtete seinen Dank an den Betriebsleiter der BerlinerKindl-Schultheiss-Brauerei (BKSB), Elmar Barlet, für die Ausrichtung der Jahreshauptversammlung. Nach dem Verlesen der Tagesordnung gedachten die Anwesenden der verstorbenen Mitglieder Rüdiger Henke (76) und Dieter Wächter (86) in einer Schweigeminute. Anschließend würdigte Kemmel den 85. Geburtstag von Prof. Oswald Müke, den 80. von Dr. Rüdiger Teichert sowie die 60-jährige DBMB-Mitgliedschaft von Joachim Strunkheit, die 50-jährige von Dietmar Lewerenz sowie die 25-jährige von Wolfram G. Bienert und Lutz Wiegand. Michaela Knör und Danny Krüger wurden einstimmig in die Landesgruppe aufgenommen. Schriftführer Jürgen Richter trug den Bericht für 2019 vor. Es fanden vier Mitgliederversammlungen, ein Sommerausflug und eine Fach-

exkursion nach Tschechien statt. Den Bericht zur Kassenlage hielt S c h a t z m e i s­t e r Sjörn Pahl. Peik Schauermann in seiner Funktion als Kassenprüfer berichtete, dass die am 10. Januar durchgeführte K ass en pr ü f un g keine Einwände und Unregelmäßigkeiten ergab. Ehrenmitglied Dr. Manger würdigte die Arbeit des Landesgruppenvorstandes und beantragte die Entlas­ tung, die einstimmig erfolgte. Anschließend übernahm der Wahlausschuss unter Leitung von Dr. Manger die Versammlungsleitung. Die Wahl des neuen Landesgruppenvorstandes fand in Einzelwahl statt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder kandidierten erneut. Gegenkandidaten gab es keine. Der neue Vorstand, der einstimmig gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender der Landesgruppe Jens Kemmel (BKSB) 1. stellvertretender Vorsitzender Norbert Heyer (VLB Berlin) 2. stellvertretender Vorsitzender Jens Krtschmarsch (BKSB)

Foto: J. Richter

Schriftführer Jürgen Richter (Frankfurter Brauhaus) Schatzmeister Sjörn Pahl (BKSB) Im Anschluss an die Vorstandswahl wurden Stefan Knoth und Peik Schauermann als Kassenprüfer sowie Dr. Josef Fontaine und Elmar Barlet als Beiratsmitglieder einstimmig wiedergewählt. Kemmel bedankte sich beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahren, bei den Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen und bei der Landesgruppe für die Unterstützung durch die Fördermitglieder. Danach schloss der offizielle Teil der Versammlung. Jürgen Richter

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 13 Fachfragen 1. b) Anlage zur vereinfachten Reinigung von Neuflaschen und -dosen bei der Abfüllung von Einweggebinden. 2. f) eine Temperatur von 60 °C, die 60 Sekunden einwirkt 3. d) die Entbindung seiner Kohlensäure auf der Zunge 4. b) Keton 5. b) als Gärungsnebenprodukt 6. c) alle Salze der Kohlensäure 7. c) der Extraktgehalt von 100 kg Würze 11,6 kg beträgt 8. c) 390 g 9. c) in der Anstellwürze zur Unterstützung der Hefevermehrung 10. d) Siebwirkung 11. c) Die Gerbstoffe des Bieres werden adsorbiert.

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IMPRESSUM

Brauerei Forum

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund – Landesgruppe Sachsen

Jahresabschluss mit Welterbe-Flair

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466

Die Jahresabschlussveranstaltung der Landesgruppe Sachsen des Deutschen Braumeister- und Malzmeisterbundes (DBMB) führte die Vereinsmitglieder Anfang Dezember 2019 in die Unesco-Weltkulturerbestadt Görlitz. Die Ausführung in langer Standzarge mit Geschäftsführer und Braumeister Matthias Grall begrüßte die Landesgruppen-MitglieAnkerplatten und Bodenaufstellung schafft der im historischen Backsteinambiente der einen klimatisierten Raum unterhalb des Landskron Brau-Manufaktur. Als Highlights Tanks, erzeugt jedoch einen höheren Verroherwarteten die Teilnehmer bei der Betriebsrungsaufwand. Die Fußaufstellung von ZKTs führung eine offene Gärung und das neu erleichtert die Verrohrung und bietet Flexieröffnete Besucherzentrum im alten Maschibilität bei der Raumausnutzung. Allerdings nenhaus. Die Gebäude im Stil der Induskönnen die Füße, insbesondere in großen triearchitektur stehen allesamt unter DenkTankgemeinschaften, die Arbeitsabläufe malschutz – was die Brauerei regelmäßig stören. Als Königslösung bei größerer Tanvor erhebliche Herausforderungen bei der kanzahl zeigt sich die flächige Tankauflage Sanierung leerstehender Gebäudeeinheiten auf einer durchgängigen Beton-Zwischenoder Investitionen in moderne Anlagentechdecke. Hier ergeben sich weniger störende nik stellt. Ein aktuelles BeiDie Teilnehmer im Besucherzentrum im alten Maschinenhaus spiel lieferte die Einbringung mehrerer Lagertanks in die tief im Untergrund liegenden Kellerräume der Brauerei. So musste die 2,5 x 2,5 m große hölzerne Einbringöffnung bis auf das Maximum ausgereizt werden, da die Außenfassade keine Veränderung zuließ. Umgesetzt wurde das Projekt durch die Gross Behälterbau GmbH, Foto: A. Hofmann Steißlingen. Über die Fertigungsmöglichkeiten der Firma berichtete Peter Groß in Stützen, eine sehr gute Stabilität sowie einem Fachvortrag. Das Unternehmen ist seit Vorteile bei der Verrohrung. Allerdings ist 2018 Teil der Fluid Process Group innerhalb dies auch die teuerste Aufstellungsvariante. der Kieselmann-Gruppe. Die Gross BehälEin Novum im Angebotsspektrum der Firma terbau GmbH bietet u. a. zylindrokonische ist der staplerfähige Transporttank. Dieser Gär- und Lagertanks, Drucktanks, Hefetanks, bietet mit möglichen Volumina zwischen 10 aber auch Trubtanks und Trebersilos für den und 100 hl Flexibilität für Fremdabfüllung, Bereich der Würzeherstellung im Sudhaus Lohnbrau und Festversorgung. an. 40 Mitarbeiter erfüllen anspruchsvolle Mit Bierspezialitäten aus Keg und Flasche Vorgaben im Bereich der mikrobiologischen und der Möglichkeit zum „Hands-on-TraiQualitätssicherung. ning“ an der Schankanlage fand ein inBei der Aufstellung von ZKTs können nahezu teressanter Abend seinen Ausklang. Die alle Varianten realisiert werden. Groß bot Landesgruppe Sachsen bedankte sich für einen kurzen Überblick mit den jeweiligen die Bereitstellung der Verpflegung bei der Vor- und Nachteilen. Die StahlgerüstaufstelFirma Gross-Behälterbau und bei Landskronlung ist günstig, zeigt sich jedoch anfällig Braumeister Matthias Grall jeweils mit einem in Bezug auf Rost- und Schimmelbesatz in Gastgeschenk. den Ecken und Spalten der Konstruktion. Alexander Hofmann

Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-251 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Eva Wiesgrill (ew) e.wiesgrill@vlb-berlin.org Julia Bork (jb), j.bork@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit zehn Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch. Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 7 45 30 66 abo@brauerei-forum.de Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ver­­v ielfältigung oder Weiterverarbei­ tung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrückli­cher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Haftung. Hinweis der Redaktion: Um die Lesbarkeit unserer Publikation zu vereinfachen, verzichten wir weitgehend auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass unsere Verwendung der männlichen Form als geschlechtsneutral zu verstehen ist.

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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 24. April 2020

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine

 9. November 2020 8. MicroBrew Symposium, Nürnberg

 30. März bis 1. April 2020 6. BioProScale-Symposium, Berlin

 1./2. Dezember 2020 Seminar „Brauen für Nichtbrauer“, Berlin

 30. März bis 1. April 2020 23. VLB-Logistikfachkongress, Leipzig  11./12. Mai 2020 „Sauer macht lustig“ – 2. Symposium fermentierte alkoholfreie Getränke, Berlin  11. bis 18. Mai 2020 Workshop „Micro Malting in Practice“, Berlin  25. bis 27. Mai 2020 2. Africa Brewing Conference, Maputo, Mosambik  3. Juli 2020 VLB-Sommerfest, Berlin

Weitere Termine  24. bis 26. März 2020 Beviale Moscow, inkl. VLB-Seminar „Modern Brewing Technology“, Moskau, Russland  27. März 2020 DBMB, Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Mitgliederversammlung im Brauhaus Spandau  2. April 2020 Mitgliederversammlung Gesellschaft für Hopfenforschung, Wolnzach

 14. bis 25. September 2020 Workshop „Craft Brewing in Practice“, Berlin

 19. bis 22. April 2020 Craft Brewers Conference/BrewExpo America, San Antonio, Texas, USA

 21. bis 23. September 2020 11. Iberoamerikanisches Symposium, Barcelona, Spanien

 3./4. Juni 2020 Brewers of Europe Forum, Brüssel, Belgien

 5. bis 8. Oktober 2020 18. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei, Graz, Österreich  12./13. Oktober 2020 107. Oktobertagung, Berlin  19. Oktober 2020 Beginn der Weiterbildung zum/r Brauer- und Mälzermeister/in (HWK), Berlin  2. bis 6. November 2020 Workshop „Applied Microbiology“, Berlin

 19. bis 21. Juni 2020 Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund, Braumeistertag in Dortmund  29. bis 31. Juli 2020 Beviale Mexico, Mexico City, Mexiko  18./19. September 2020 Mitgliederversammlung GGB e.V., Stralsund  10. bis 12. November 2020 BrauBeviale, Nürnberg

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