Brauerei Forum 3/2022

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BRAUEREI

FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Ausgabe 3 | 11. März 2022 | 37. Jahrgang | ISSN 0179-2466

IN D IESE R AU IfGB SGA AKT BE: U Bren nere ELL – Inf ien u o nd S rmation e pirit uose n für n-He rstel le

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Prof. Dr. Geraldine Rauch neue Präsidentin der TU Berlin

Logistik mit digitalem Zwilling bei Warsteiner

Starke Beteiligung an der 2. Internationalen VLB Craft Brewing Conference Online

EU-Bier-Trends: Europäische Brauer beklagen Absatzeinbrüche

Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin

www.brauerei-forum.de


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INHALT INHALT

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4 Forschung aktuell: Prof. Geraldine Rauch zur Präsidentin der TU Berlin gewählt, Prof. Frank Behrendt zum Dekan der Fakultät III ernannt 5 VLB aktuell: Alexander Scharlach neuer Leiter der VLB-Veranstaltungsorganisation / Jan Biering verantwortlicher Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP)

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6 Personalien: Alexander Berger verstärkt Unternehmensentwicklung bei Paulaner / Dr. Martin Zarnkow neuer DLG-Prüfbevollmächtigter Bier- und Biermischgetränke 7 MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft: Peter Hahn zum Geschäftsführer bestellt 8 Jahresergebnisse: 2021 war Neumarkter Lammsbräu weiter auf hohem Niveau erfolgreich / Gerolsteiner Brunnen: Das Unternehmen aus der Eifel baut Marktführerschaft aus 9 Flensburger Brauerei: 2021 war ein außergewöhnliches Jahr für die Norddeutschen / Westerwald-Brauerei Hachenburg: Deutliche Marktanteilsgewinne trotz sehr herausforderndem Jahr 2021

Die Spitze der TU Berlin formiert sich neu: Prof. Dr. Geraldine Rauch wurde zur Präsidentin gewählt, Prof. Dr. Frank Behrendt zum Dekan der Fakultät III Prozesstechnik ernannt

 TECHNIK & TECHNOLOGIE 10 VLB Virtual Campus: Kreativität ist das Credo der Krise 13

Steinecker: Upcycling von Brau-Reststoffen bis zur CO2-Neutralität

14 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Kältetechnik

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15 Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM): Saccharomyces cerevisiae ist Mikrobe des Jahres 2022 16 Warsteiner/Prismat: Logistik mit digitalem Zwilling

Ende Februar fand die 2. Internationale VLB Craft Brewing Conference Online (ICBO) statt. Die Craft-BierSzene begegnet der Corona-Krise mit Kreativität und Innovation

 IfGB AKTUELL 18 Tagungen: 20. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei im Münsterland 19 Fortbildung: IfGB – Destillateur-Aufbaukurs – die Hälfte der Plätze ist vergeben /Prämierungen: Craft Spirits Berlin Awards 20 IfGB: Buchspende für die Axel-Simon-Bibliothek 21 Friedrich Schwarze: Stefan Rühl neuer Werksleiter bei Friedrich Schwarze / Verbände: Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e.V. (GGBW) – Mitgliederversammlung 2022 in Bönnigheim

 MARKT & MARKEN

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22 Biermarkt Deutschland: Deutscher Bierabsatz im zweiten Corona-Jahr weiter rückläufig 23 EU-Biertrends: Europas Brauereien und die Gastronomie benötigen weiter Unterstützung 24 Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei: Berliner Pranke: Neues aus der Hauptstadt / Berliner Kindl feiert 150-jähriges Jubiläum 25 Produktneuheiten: Neues Premium-Lager im Bierregal: Carlsberg setzt auf 0,0 %

Mitte Juni findet am IfGB der Destillateur-Aufbaukurs statt. Interessenten sollten sich beeilen: Die praxisorientierte Fortbildung ist bereits zur Hälfte ausgebucht

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE 26

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG): DLG veröffentlicht Ergebnisse der Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke 2022 / Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund: DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg – Jahreshauptversammlung 2022

 SONSTIGES

EUROPEAN BEER TRENDS STATISTICS REPORT | 2021 EDITION

27 Vermischtes: Die VLB Berlin sucht Verstärkung! / Einladung zur Mitglieder­ versammlung Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH) / Lösungen Brauer-Schule / Impressum 28 Veranstaltungskalender Titelfoto: Adobe Stock #309682704

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In ihrer diesjährigen Statistik über die EU-Biertrends appellieren The Brewers of Europe an die Politik, den Brauereisektor Europas nicht im Stich zu lassen

Brauerei Forum – März 2022

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 FORSCHUNG AKTUELL

Prof. Geraldine Rauch zur Präsidentin der TU Berlin gewählt, Prof. Frank Behrendt zum Dekan der Fakultät III ernannt Charité-Professorin Geraldine Rauch wurde im ersten Wahlgang zur neuen Präsidentin der TU Berlin gewählt. Sie bekam 31 Stimmen im Erweiterten Akademischen Senat. Ihre Amtszeit beginnt am 1. April 2022 und dauert vier Jahre. Damit ist sie die erste Frau in diesem Amt an der Spitze der Technischen Universität Berlin. Prof. Dr. Frank Behrendt, Leiter des Instituts für Energietechnik, wurde im Januar zum Dekan der Fakultät III Prozesstechnik ernannt.

Zum ersten Mal eine Frau an der Spitze: CharitéProfessorin Geraldine Rauch (l.) wurde zur Präsidentin der TU Berlin gewählt Prof. Frank Behrendt (r.) ist neuer Dekan der TU-Fakultät III (Prozesstechnik)

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der Charité Berlin in ihrer Rede nach der Wahl. Jetzt sei die Zeit, um Schwerpunkte zu setzen und offen zu präsentieren – innerhalb der Berlin University Alliance, innerhalb Deutschlands und darüber hinaus. „Gemeinsam ist es unsere Aufgabe, technologische und sozia­ le Lösungen zu entwickeln – dazu brauchen wir die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen allen Statusgruppen und allen Fachdisziplinen.“ Rauch kündigte ein starkes Präsidium an. Sie strebe ein wertschätzendes, verlässliches Miteinander an, versprach transparente Kommunikation und faire Arbeitsbedingungen. Von 2009 bis 2016 lehrte und forschte Rauch an der Universität Heidelberg und erhielt dort 2015 ihre Lehrberechtigung für das Fach Medizinische Biometrie. 2017 trat sie eine W-3-Professur für Medizinische Biometrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf an,

Foto: ew

Foto: privat/Christian Kielmann

(BF) Insgesamt bilden 61 Gremienmitglieder das Wahlgremium, den Erweiterten Akademischen Senat (EAS). Der EAS setzt sich zusammen aus 31 Professoren und Professorinnen, akademischen und nicht-akademischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Studierenden. Bei der Wahl war die absolute Mehrheit von 31 Stimmen erforderlich. Und mit genau diesen 31 Stimmen hat sich Prof. Dr. Ge­ raldine Rauch gegen die Physikprofessorin Ulrike Woggon und den Amtsinhaber Christian Thomsen durchgesetzt. „Uns erwarten immense ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen. Der TU Berlin kommt dabei eine richtungsweisende Rolle zu. Keine andere Universität hat solche technologischen Voraussetzungen, um diese Themen anzugehen“, sagte die Direktorin des Instituts für Bio­m etrie und Klinische Epidemiologie an

bevor sie nur wenige Monate später dem Ruf nach Berlin folgte. Die zweite, für die VLB nicht ganz unerhebliche personelle Neuerung ist die Ernennung Prof. Dr. Frank Behrendts zum Dekan der Fakultät III Prozesstechnik. Der Fakultät gehört auch das Fachgebiet Brau- und Getränketechnologie an. In seiner Funktion als Leiter des TU-Instituts für Energietechnik sprach er zuletzt auf der VLB-Oktobertagung im Herbst 2019 über den „Einsatz moderner Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz – Potenzial für Brauereien“. Ein Schwerpunkt von Forschung und Lehre der Fakultät III bilden Prozesse zur Umwandlung von Stoffen und Energie durch physikalische, chemische und bio­logische Vorgänge. In diesem Zusammenhang geht es auch um Anlagen für die Lebensmittelproduktion – ein thematischer Berührungspunkt zwischen der Fakultät Prozesstechnik und der VLB Berlin.


 VLB AKTUELL

Alexander Scharlach neuer Leiter der VLB-Veranstaltungsorganisation Im Rahmen strategischer Anpassungen wurde innerhalb der VLB-Organisation zum 1. Januar 2022 die neue Position „Leiter Veranstaltungsorganisation“ geschaffen. Mit Dipl.-Ing. Alexander Scharlach bekleidet ein langjähriger und erfahrener Mitarbeiter diese neue Stelle. (BF) Seit Anfang dieses Jahres ist Alexander Scharlach Leiter der VLB-Veranstaltungsorganisation. Zu seinen Aufgaben gehören die zentrale Koordination der internen und externen VLB-Veranstaltungen (Tagungen, Schulungen und Trainings), die Bereitstellung, Implementierung und Weiterentwicklung des Learning Management Systems (LMS) sowie die Personal-

und Ressourcenplanung innerhalb dieses Bereichs. Zudem wird der 51-Jährige insgesamt die Digitalisierung in der Lehre vorantreiben. Scharlach berichtet in dieser Funktion an Norbert Heyer, den Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Management und Getränkelogistik (FIM), dem die VLB-Veranstaltungsorganisation formell angegliedert ist. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese neue Führungsposition als zentralen Anlaufpunkt für die Organisation unserer Veranstaltungen mit Alexander Scharlach als einen erfahrenen und insbesondere in der Digitalisierung kompetenten langjährigen Mitarbeiter besetzen konnten“, erklärt VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine.

Foto: ew

Seit 1. Januar 2022 ist der langjährige VLB-Mitarbeiter Alexander Scharlach Leiter der VLB-Veranstaltungsorganisation

Rückwirkend zum 1. Januar 2022 wurde Jan Biering die Gesamtverantwortung für das VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion übertragen. Er hatte das Institut seit einem Jahr operativ geleitet. (BF) Jan Biering, seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dozent und Berater an der VLB, übernahm am 1. Februar 2021 die operative Leitung des VLB-Forschungsinstituts für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP). Sein Vorgänger Dr. Roland Pahl hatte die VLB im Januar 2021 verlassen. Nach einem Jahr hat die VLB-Geschäftsführung ihm nun das volle Vertrauen ausgesprochen und ihn zum verantwortlichen Leiter des

Forschungsinstituts für Bier- und Getränkeproduktion ernannt: „Jan Biering hat im vergangenen Jahr unter schwierigen Rahmenbedingungen zusätzliche Verantwortung übernommen. Er hat seitdem bewiesen, dass er diese wichtige Leitungsposition an der VLB engagiert und kompetent ausfüllt und einen vorbildlichen Umgang mit Kunden und seiner Belegschaft pflegt. Wir als Geschäftsführung haben ihn daher rückwirkend zum 1. Januar 2022 unser volles Vertrauen ausgesprochen und ihm die Gesamtleitung unseres FIBGP übertragen. Wir freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit“, so die beiden VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Gerhard Andreas Schreiber.

Fototo: ew

Jan Biering verantwortlicher Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP)

Jan Biering hat zu Jahresbeginn die Gesamtverantwortung für das VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion übernommen Brauerei Forum – März 2022

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 PERSONALIEN

Alexander Berger verstärkt Unternehmensentwicklung bei Paulaner

Innovative Wege gehen: Darauf freut sich Alexander Berger, der ab Anfang April bei der Paulaner Brauerei Gruppe den Bereich der Unternehmens­ entwicklung verantwortet

(F.) In langjährigen Leitungsfunktionen setzte Alexander Berger im Laufe seiner bisherigen Karriere viele unternehmensstrategische Prozesse in unterschiedlichen Unternehmen erfolgreich um. Bis September 2021 war er Mitglied des Vorstands bei der Großeinkaufsring des Süßwaren- und Getränkehandels eG und SchokoRing eG. Der Weg der Produkte zum Kun-

den und Konsumenten wird immer komplexer. Nicht nur die Auswirkungen der Pandemie führen zu dynamischen Veränderungen, auch die Digitalisierung sorgt für neue Herausforderungen. Diesem ständigen Wandel wolle man nachhaltig begegnen. „Wir freuen uns, dass wir für diese Aufgabe mit Alexander Berger einen im Markt hoch angesehenen Manager und renommierten Experten mit einem exzellenten Netzwerk gewinnen konnten,“ kommentiert Lehmann die neu geschaffene Position. Berger ist beeindruckt, wie sich die Paulaner Brauerei Gruppe den dynamischen Veränderungen am Markt erfolgreich stellt. „Ich freue mich, an der künftigen Strategie dieses zukunftsorientierten Unternehmens an entscheidender Stelle

mitzuwirken und innovative Wege zu gehen,“ erklärt der 46-Jährige. Foto: Paulaner

Die Paulaner Brauerei Gruppe verstärkt sich mit Alexander Berger (46) und reagiert damit auf die immer komplexeren Herausforderungen hinsichtlich der Distribution. Berger wird ab 1. April 2022 den Bereich Unternehmensentwicklung der Münchner Brauereigruppe leiten und berichtet direkt an den CEO Dr. Jörg Lehmann.

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG)

Dr. Martin Zarnkow neuer DLG-Prüfbevollmächtigter Bier- und Biermischgetränke Mit Dr. Martin Zarnkow übernimmt ein erfahrener Experte die wissenschaftliche Leitung der DLGQualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke

Dr. Martin Zarnkow hat bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) die wissenschaftliche Leitung der Internationalen Qualitätsprüfung für Bier- und Biermischgetränke übernommen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Fritz Jacob an, der nach 18 Jahren das Ehrenamt aus Altersgründen zur Verfügung gestellt hat. Zarn-

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Foto: DLG

kow wird künftig die DLG-Qualitätsprüfung Bier und Biermischgetränke gemeinsam mit Johannes Fuchs, VLB Berlin, begleiten. (F.) Prof. Dr. Jacob zu ersetzen, falle nicht leicht, so Dr. Diedrich Harms, Vorsitzender des DLG-Testzentrums Lebensmittel. Doch mit Dr. Zarnkow sei es der DLG gelungen, einen fachlich sehr kompetenten Nachfolger zu finden. Der gelernte, studierte und promovierte Brauer, Mälzer und Getränketechnologe Zarnkow ist Leiter Forschung und Entwicklung am Forschungszentrum Weihenstephan für Brauund Lebensmittelqualität. Dort verantwortet er die Themenfelder Sensorik, zukünftige Brautechnologien und funktionelle Getränke. „Namhafte Unternehmen im Inund Ausland schätzen seine technische, gutachterliche und wissenschaftliche Beratung“, so Dr. Harms mit Hinweis auf sein Engagement in zahlreichen weiteren Branchenverbänden, wie etwa in der Mit-

teleuropäischen Brautechnischen Analysekommission (MEBAK), deren Vorsitzender er ist. Seine Expertise bringt er seit 25 Jahren als Sachverständiger in die DLG-Qualitätsprüfung Bier- und Biermischgetränke ein – erweitert seit einigen Jahren um Craftbier sowie Frucht- und Erfrischungsgetränke. Die DLG hat ihm dafür 2017 mit der Max-Eyth-Denkmünze in Bronze gedankt. Der langjährige Geschäftsführer und wissenschaftliche Direktor des Forschungszentrums Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, Prof. Dr. Jacob, hat sein fachliches Know-how mehrere Jahrzehnte in die Internationalen DLG-Qualitätsprüfungen für Bier und Biermischgetränke eingebracht. „Mit seinem herausragenden Fachwissen hat Prof. Jacob maßgeblich zur Positionierung der DLG-Qualitätsprüfung als einem der weltweit führenden Bier-Tests beigetragen“, bedankte sich Dr. Harms für dessen Engagement.


MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft eG

Rechtsanwalt Peter Hahn wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2022 zum Geschäftsführer der MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft eG bestellt und in den Vorstand berufen. (F.) „Wir freuen uns, mit Peter Hahn einen Kenner der Brauwirtschaft gewonnen zu haben, der in seiner 14-jährigen Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes e.V. unter Beweis gestellt hat, dass er die Interessen einer heterogenen Branche zusammenführen kann“, sag t Aufsichtsratsvorsitzender Michael Hollmann. Mit seiner Tätigkeit werde die Initiative für ein genossenschaftlich organisiertes, ökologisch vorteilhaftes Mehrwegpoolsystem der deutschen Brauwirtschaft gestärkt. Dabei kommt

Logistik & Service Vogt GmbH ist einer der führenden Dienstleister im Bereich Leergutsortierung für die Getränkeindustrie. Leergutmanagement besteht für uns aus ganzheitlicher Vorsortierung und manueller oder maschineller Lösungen zur Aufbereitung der Leergutmengen. Labeling sowie Stapler- und Beladungsdienste und vieles mehr komplettieren unser Serviceangebot. Mit Fokus auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden konzipieren wir nachhaltige und kundengerechte Abläufe der gewünschten Dienstleistungen und übernehmen auch notwendige Finanzierungen für erforderlichen Maschinen- oder Anlagenbau. Die L&S Vogt GmbH gehört zur VOGT-GRUPPE und stützt sich somit auf jahrzehntelange Dienstleistungserfahrungen – auch im Bereich Facilitymanagement und Security. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Dortmund und ist mit insgesamt 8 Gesellschaften an 12 Standorten bundesweit vertreten. Mehr auf vogt-gruppe.de

Hahn nicht nur die Kenntnis der Strukturen der Brauwirtschaft zugute – er ist auch politisch sehr gut vernetzt. In der MPB eG sieht Hahn einen „Gewinn für die deutsche Brauwirtschaft“. Die hier organisierten Brauereien können gemeinsam einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung und zum weiteren Ausbau des Mehrwegsystems leisten. „Das politische Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft erfährt durch Einheitsgebinde und deren multilaterale und häufige Wiederverwendung neuen Schub, weil hier auf bewährte Standardformen zurückgegriffen werden kann“, betont Hahn. Durch einheitliche Flaschen werde die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit gestärkt. Das hierfür erforderliche Instrumentarium sei mit den im

Markt befindlichen und bewährten Flaschen und Gebinden vorhanden. Durch den genossenschaftlichen Zusammenschluss könne nun eine Optimierung von Glas-Mehrweg nicht nur im Interes­se der Brauwirtschaft, sondern auch des Getränkefachgroßhandels und nicht zuletzt der Umwelt erreicht werden, anstatt unnötige Kosten durch neue Gebinde oder Individualflaschen zu verursachen und die Sortierproblematik weiter anzuheizen. Den am Pool teilnehmenden Brauereien garantiert die Genossenschaft aufgrund ihrer Rechtsform und ihrem Regelwerk die gleichberechtigte Teilhabe ungeachtet ihrer Größe.

Foto: Deutscher Brauer-Bund e.V.

Peter Hahn zum Geschäftsführer bestellt

Peter Hahn ist neuer Geschäftsführer der MPB eG

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VERTRIEBLER/KUNDENBERATER (m/w/d) Ihre Aufgaben Leitung und strategische Weiterentwicklung unseres Vertriebs Aufbau und Kontaktpflege zu Brauereien und Getränkeherstellern Ausbau bestehender Marktanteile und Erschließung neuer Dienstleistungsaufgaben Gewinnung und Betreuung der Kunden im Leergut-, Labeling- und Verpackungsbereich etc. Erstellung von Analysen, Kalkulationen und Angeboten sowie Leistungsbeschreibungen Markt- und Wettbewerbsbeobachtung

Ihr Profil Mehrjährige einschlägige Branchen- und Logistikerfahrung Vorhandenes bundesweites Netzwerk für Kundenansprachen Umfassende Produkt- und Marktkenntnisse Sicherheit im Kalkulationswesen mit Excel-Formelprogrammen Sicherheit bei Vertragsverhandlungen Erfahrung im Bereich Tagungs- und Messewesen als aktiver Repräsentant der Unternehmensgruppe Zuschriften erbeten ausschließlich unter Chiffre BF2201 an: VLB Berlin e.V. Brauerei Forum, Seestraße 13, 13353 Berlin oder per E-Mail an: brewmaster@vlb-berlin.org

Ein Unternehmen der VOGT-GRUPPE

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 JAHRESERGEBNISSE

2021 war Neumarkter Lammsbräu weiter auf hohem Niveau erfolgreich Johannes Ehrnsperger, Geschäftsführer der Neumarkter Lammsbräu, konnte über die hohe Nachfrage im Handel pandemiebedingte Einbußen kompensieren

Neumarkter Lammsbräu hat im Geschäftsjahr 2021 den Umsatz auf hohem Niveau weiter gesteigert. Damit trotzte das Traditionsunternehmen erneut einem pandemiebedingt herausfordernden Geschäftsumfeld. (F.) Neumarkter Lammsbräu verzeichnete einen Umsatz von 32,2 Mio. €, 1,3 % mehr als im Vorjahr (31,8 Mio. €) und 11,1 % mehr als

Foto: Neumarkter Lammsbräu

2019 (28,9 Mio. €). Der Absatz von Bio-Bier betrug im Berichtsjahr 105 783 hl (2020: 108 674 hl, 2019: 101 346 hl). Bei den alkoholfreien Bio-Getränken belief sich der Absatz auf 164 637 hl (2020: 161 386 hl, 2019: 156 198 hl). Insgesamt verkaufte Lammsbräu im Jahr 2021 270 420 hl Bio-Getränke (2020: 270 061 hl, 2019: 257 544 hl). Diese Entwicklung war wesentlich beeinflusst durch eine anhaltend hohe Nachfrage über den Handel. Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter Lammsbräu, betont: „Das allgemeine Bewusstsein für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung hat weiter zugenommen. Immer mehr Menschen wollen Umweltschutz mit echtem Genuss verbinden.“ So sei es dem Unternehmen gelungen, die Einschränkungen in der Gastronomie und die Absage vieler Veranstaltungen zu kompensieren. Ein wesentliches Thema des jahrzehntelangen sozialen und ökologischen

Engagements von Neumarkter Lammsbräu ist die Transparenz in der Lieferkette. Das Traditionsunternehmen übernimmt Verantwortung „vom Acker bis ins Glas“ und gestaltet sein Liefernetzwerk so fair und nachvollziehbar wie möglich. Der Bio-Pionier hat den Anspruch, die Herkunft aller wesentlichen Bio-Rohstoffe bzw. alle Akteure in seinem Liefernetzwerk zu kennen. Außerdem hat Neumarkter Lammsbräu 2021 mehrere wichtige Etappen seiner zwei Jahre zuvor begonnenen umfangreichen Investitionsphase erreicht. Wesentlicher Meilenstein war die Inbetriebnahme der Bio-Mälzerei (s. BF 1-2/2022, S. 14). Ein hoch modernes Füllsys­ tem ermöglicht deutliche Einsparungen beim Energie- und Wasserverbrauch und kann bis zu 17 000 Flaschen pro Stunde befüllen. Neumarkter Lammsbräu erhöht damit die bisherigen Abfüllungskapazitäten sowie die Flexibilität, Planbarkeit und Warenverfügbarkeit.

Gerolsteiner Brunnen

Das Unternehmen aus der Eifel baut Marktführerschaft aus Der Gerolsteiner Brunnen sieht sich in einem herausfordernden Branchenumfeld gut gerüstet, den Markt auch in Zukunft als Taktgeber aktiv mitzugestalten. Die Verantwortlichen zeigten sich trotz pandemiebedingter Auswirkungen mit dem Geschäftsjahr 2021 zufrieden.

Roel Annega, Vorsitzender der Gerolsteiner-Geschäftsführung, blickt zuversichtlich und voller Tatendrang in die Zukunft des Mineralbrunnens

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(F.) „Wir sind als Marktführer in der Lage, Impulse zu setzen und die Chancen zu nutzen, um die Kategorie Mineralwasser weiter voranzutreiben. Auch wenn der Mineralwassermarkt rückläufig ist, werden wir das Naturprodukt Mineralwasser stärken“, sagt Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung. Im Bereich Erfrischungsgetränke wolle man in diesem Jahr mit neuen Brauerei Forum – März 2022

Konzepten Akzente setzen. Laut Nielsen Handelspanel konnte Gerolsteiner im Bereich Mineralwasser gegen den Trend der Branche seine Marktführerschaft mit jetzt 10,2 % ausbauen (2020: 9,6 % – minimal abweichende Zahlen präsentierte Gerolsteiner selbst, s. BF 1-2/2022, S. 26). Im Bereich Erfrischungsgetränke hat eine ganze Reihe von Produkteinführungen für Impulse gesorgt. Insgesamt steht am Ende des Geschäftsjahres 2021, insbesondere wegen der Auswirkungen der Pandemie auf das Gastronomiegeschäft und den Out-of-HomeMarkt, ein nur leicht rückläufiger Nettoumsatz von 285,6 Mio. € (2020: 291,9 Mio. €, -2,2 %). Der Gesamtabsatz lag 2021 bei 7,5 Mio. hl (2020: 7,6 Mio. hl, -2,0 %).

Foto: Gerolsteiner


Flensburger Brauerei

Foto: Flensburger

2021 war ein außergewöhnliches Jahr für Flensburger Ein zweites Jahr Pandemie, ein verregneter Sommer und steigende Kosten waren externe Faktoren, die das Jahr 2021 für alle Marktteilnehmer stark geprägt haben. Doch die Flensburger Brauerei blieb auf Kurs. (F.) Die Brauerei aus dem Norden konnte mit der Dose weiter wachsen. Auch der Fassbierabsatz erholte sich im Vergleich zum Vorjahr mit +5,9 %, ebenso der Export mit +7,3 %. Auch wenn diese positiven Absatzimpulse nicht ausreichten, um den Wachstumskurs weiter fortzu-

setzen, so konnte die Flensburger Brauerei zumindest ihre Ergebnisse aus dem Jahr 2020 weitestgehend neutral halten. Andreas Tembrockhaus, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, ist zuversichtlich für die kommenden Monate. „Die Weichen dafür haben wir im vergangenen Jahr gestellt. Absatzwirksame Ideen, tolle Vermarktungsaktionen und die ganzjährige Öffnung der Gastronomie werden uns zusätzlich helfen, unsere Ziele zu erreichen.“ Die Brauerei hat die Betriebsgenehmigung erhalten, künftig anstelle von 3000 hl bis zu 4500 hl pro Tag zu brauen.

Damit können nun über 1 Mio. hl Bier pro Jahr produziert und abgefüllt werden. Umfangreiche Maßnahmen wurden auch im Bereich Logistik umgesetzt. Flens investierte in zusätzliches Leergut, in die Erhöhung der Umpack- und Sortierkapazitäten sowie in die Erweiterung der Verladekapazität. Mit Erfolg: Der Juni 2021 war mit 80 000 hl der stärkste Monat seit 1992. Und die Logistik hat diese Mengen mit einer Lieferfähigkeit von nahezu 100 % an die Kunden ausgeliefert.

Andreas Tembrockhaus, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing, und Technik-Chefin Sylke Moerke

Westerwald-Brauerei Hachenburg

Deutliche Marktanteilsgewinne trotz sehr herausforderndem Jahr 2021 2021 war aufgrund der noch immer anhaltenden Covid-Pandemie für die deutschen Brauereien ein ausgesprochen schwieriges Jahr, gekennzeichnet durch einen erneut deutlichen Rückgang des nationalen Bierabsatzes. (F.) Dank der Einführung der neuen „Drittel“-Flasche (0,33 l) und der Sorte Hachenburger Hell konnte sich die Westerwald-Brauerei diesem negativen Trend jedoch entziehen. Der Marktanteil wurde um rund 10 % gesteigert, wobei die Fassbiermengen immer noch mehr als 50 % unter dem Jahr 2019 lagen. Zu schaffen machten dem Mittelständler vor allem dramatische Preissteigerungen für Braumalz, Energie, Kronkorken, Etiketten und Paletten. Klimaneutralität Dennoch: Durch bodenständiges Wirtschaften konnten 2021 alle geplanten Investitionsprojekte durchgeführt werden, bspw. der Umbau der Flaschenfüllerei für die Drittelliter-Flasche, der damit ein-

hergehende Kauf von neuen Kästen und Flaschen oder eine Reihe weiterer Maßnahmen in der Qualitätssicherung und Produktion, um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. Ein Schwerpunkt im vergangenen Jahr war die Umsetzung der Klimaneutralität im Unternehmen. Weitere Investitionen Für das laufende Jahr 2022 ist die Brauerei verhalten optimistisch. Die Entwicklung hänge speziell davon ab, wie sich die Pandemielage in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Bier als geselliges Produkt will gemeinsam mit anderen Menschen getrunken werden – hierzu müssen Anlässe erst wieder möglich sein. Ab März ist ein Frühlings-Bockbier geplant. Darüber hinaus werden wieder eine Reihe von Investitionen getätigt und Bauten am Brauereigelände fertiggestellt, die zum einen die CO2-Emissionen weiter reduzieren, zum anderen eine Brauereibesichtigung in der Hachenburger Erlebnis-Brauerei noch attraktiver machen.

Dem gesamten Team gilt der besondere Dank des geschäftsführenden Gesellschafters Jens Geimer für eine herausragende Arbeit im abgelaufenen Jahr. Gerade wegen der lockdownbedingten Auf und Abs im Bierabsatz sei das Team teilweise extrem stark gefordert gewesen, sagt Geimer.

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

 VLB VIRTUAL CAMPUS

Kreativität ist das Credo der Krise Die 2. Internationale VLB Craft Brewing Conference Online (ICBO) fand vom 22. bis 24. Februar 2022 als virtuelle Tagung statt. Die Kreativität der Craft-Brauer hat während der Pandemie viele von ihnen vor dem Aus bewahrt. Entsprechend lebendig und engagiert präsentierte sich die Szene auf dem dem virtuellen Branchentreff, in den sich 180 Teilnehmer aus 34 Nationen zuschalteten.

Jamie Ryan (r.), Lion Beer, und Matt Jessop von der Lion-Tochter Little Creatures Brewing, schildern ihre Strategien, die Krise zu meistern. Sie haben die Konsumenten mit ins Boot geholt

(ew) Durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie brachen den Brauereien weltweit erhebliche Umsätze weg. Da die Menschen aber über Monate kaum noch das Haus verließen, gönnten sie sich in den heimischen vier Wänden vor allem kulinarischen Luxus. Das spielte kreativen Craft-Brauern in die Hände, die mit neuen Produkten neue Vertriebswege gingen und so die Einbußen durch Gastronomieschließungen und ausgefallene Events abfedern konnten. Entsprechend diskutierten in Session 1 der 2. Internationalen VLB Craft Brewing Conference Online (ICBO) CraftBrauer aus aller Welt, wie sie die Herausforderungen der Pandemie meis­terten und welche positiven Aspekte sie einer völlig veränderten Situation abgewinnen konnten. Wer wählt welche Strategien? Jamie Ryan, Lion Beer Australia, und Matt Jessop, Lion-Tochter Little Creatures Brewing in Freemantle, West-Australien, konstatieren in ihrem Vortrag, die bisherigen zwei Jahre der Covid-19-Krise seien eine Harte Zeit für Craft-Brauer in Australien gewesen. Eine Schockwelle ging durch die Branche, als der austra­lische Premierminister

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am 23. März 2020 in einer Fernsehansprache verkündete, das Gastgewerbe werde geschlossen. „Es kam sofort ein Gefühl der Dringlichkeit auf“, sagt Jamie Ryan. „Als erstes kontaktierten wir sämtliche Geschäftspartner und erklärten ihnen, man werde alle verschlossenen Fässer zurücknehmen.“ Im Anschluss versorgte man die Kunden mit PET-Flaschen, um die bereits angebrochenen Fässer abzufüllen. Damit konnten die Brauer wenigstens Flaschenbier To-go anbieten. Ein Konzept, das sich durchsetzte: „Wir stellten innerhalb kürzester Zeit von Fass auf Flasche um. So verkauften wir unser Bier auch über den Einzelhandel“, beschreibt Ryan die Vorgehensweise. Aber auch die internen Abläufe haben sich verändert. Home Office, wo immer es geht, sei die neue Norm. „Das hatte natürlich Auswirkungen auf unsere Gemeinschaft“, sagt Matt Jessop. Doch es hat funktioniert. Über Remote Audits mit Kunden im In- und Ausland konnte der Betrieb aufrechterhalten, ja sogar angekurbelt werden. Angekurbelt? Little Creatures hat über Facebook-Live-Events Masterclasses abgehalten und die Teilnehmer ermutigt, Rezeptideen einzureichen. „Die Initiative war ein Riesenerfolg“, freut sich Jessop. Das Gewinnerbier sollte für ein Festival eingebraut werden, außerdem stand ein Besuch bei Little Creatures auf dem Programm. 2020 kam eine junge australische Brauerin in den Genuss der Siegprämien. 2021 gewann das „Hoptoberfest“-Bier eines Brauers aus dem austra­lischen Bundesstaat New South Wales den ersten Preis. „Aber wir warten noch auf seinen Besuch. Das Reisen innerhalb Australiens ist nach wie vor schwierig“, schließen Jessop und Ryan den Vortrag.

Ryan Wibby, Wibby Brewing, Colorado/USA, begegnete den Auswirkungen der Pandemie auf USCraft-Brauer mit Schaffenskraft und Mut zu Investitionen. 2015 eröffnete Wibby Brewing, und es läuft. „In den vergangenen Jahren hatten wir Zuwächse von bis zu 24 %“, erzählt Ryan Wibby. Und das Entscheidende: „Trotz Corona waren auch 2020 und 2021 sehr gute Jahre für uns.“ Doch oberste Priorität hatte die Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste. 2020 musste der Ausschank zweieinhalb Monate schließen. Die Mitarbeiter in der Buchhaltung und in der Produktion blieben in Vollzeit. „Wir sorgten dafür, dass alle eine warme Mahlzeit pro Tag bekamen. Außerdem haben wir regelmäßige PCR-Tests angeboten“, betont der Geschäftsführer. Das Regierungsdarlehen, das Wibby Brewing erhalten hatte, wurde für Gehaltsschecks verwendet. „Wir stellten Mitarbeiter ein, um unser Brauereigelände umzugestalten.“ Wibby und seine Belegschaft bauten einen Biergarten mit einem überdachten Pavillon. „Nach der Wiedereröffnung haben wir den Außenbereich genutzt. Alles lief weitgehend kontaktlos ab. Dennoch ist es gelungen, ein Schankraumgefühl für unsere Kunden zu kreieren“, schwärmt Wibby. „Nach und nach wuchs die Community und wir begannen, Konzerte und private Pool-Partys zu organisieren. Beides wurde zu einer bedeutenden Einnahmequelle 2020“, resümiert der Craft-Brauer. Die Einnahmen waren ein Puffer für die Flaute, die im darauffolgenden Herbst und Winter herrschte. Die Produktion stellte auf Dosenabfüllung um, an sonnigen Tagen war man auf Außenbestuhlung rasch vorbereitet. Im Frühjahr und


Sommer 2021 kam der neuerliche Boom: Die Konzert­veranstaltungen fanden fortan wöchentlich statt und ein Food Truck wurde aufgestellt. Für die Zukunft sieht man sich gewappnet: Ein Lagerraum wurde in einen großen Restaurantbereich umgewandelt und die Barbestuhlung erneuert. „Damit bieten wir eine Art back to normal: Das ist eine große Sache für unsere Stammgäste“, freut sich der Unternehmer. „Außerdem wollen wir Konzerte auf nationaler Ebene organisieren – dann können die Menschen unser Bier auch im ganzen Land probieren.“ Ryan Wibby, der die Lockdowns nutzte, um sich zum Graphiker weiterzubilden, hat 2011 den VLB Certified Brewmaster Course absolviert. Es seien einige der besten Monate seines Lebens gewesen. „Ich bin glücklich, von den Experten der VLB gelernt zu haben. Es hat mir definitiv dabei geholfen, in meiner Karriere dorthin zu gelangen, wo ich jetzt bin.“ Alejandro Kunstmann, Compañia Cerveceria Kunstmann, Chile, beschreibt in seinem Vortrag die Chancen in einer Welt voller Herausforderungen und erzählt, wie er sie genutzt hat. Chile hat 19,1 Mio. Ein-

wohner, trinkt jährlich 51 l Bier pro Kopf, die Branche produziert 12,7 Mio. hl und der Marktanteil von Premium- bzw. Craft-Bier liegt bei 49 % – eine Vielfalt, die es so früher nicht gegeben habe, so der Referent. Bei Kunstmann produzieren 350 Mitarbeiter 17 Spezialbiere auf 14 000 m² Firmengelände. Die Familienbrauerei fährt sechs Verpackungslinien und bedient acht internationale Märkte. Das Zugpferd der Produkte der Cerveceria Kunstmann ist das Honigbier, das hauptsächlich aus regionalen Zutaten besteht. „Unser Ziel war und ist es, unsere Leidenschaft für Craft-Bier zu teilen.“ Mit Erfolg: In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen stetig gewachsen. Doch mit Covid kam zunächst der Einbruch. „Das Gaststättengewerbe ist um 40 % zurückgegangen. Zudem haben wir beträchtliche Exportmengen verloren“, beschreibt Kunstmann die Konsequenzen. Im Zuge der Pandemie änderte sich allerdings das Verbraucherverhalten. Die Menschen fingen an, Bier zu Hause zu trinken. „Dafür suchen die Leute nach besonderen Biersorten“, erklärt der Geschäftsführer der Familienbrauerei. Auf diesen Zug sei man aufgesprungen und habe auf

neue Produkte, neue Verpackungen und neue Vertriebswege gesetzt. Die Brauerei hat die Segmente Entry Craft und High End eingeführt. High End sei für diejenigen Verbraucher bestimmt, die beim ZuhauseKonsum ein außergewöhnliches Produkt genießen wollten. „Mit unserem Gerstenwein ist uns ein exzellentes Bier im Gewand einer Weinflasche gelungen“, schwärmt Kunstmann über eine der neuen Kreationen. Die Innovations- und Qualitätsoffensive hat sich ausgezahlt. Die Brauerei, die 1989 in der heimischen Familienküche gegründet worden war, habe sich in den vergangenen zwei Jahren stark entwickelt. „2020 wurde uns der Titel ‚wertvollste chilenische Biermarke‘ verliehen. Im Jahr 2021 konnten wir mit 375 000 hl unseren Absatz im Vergleich zu 2019 nahezu verdoppeln.“

Gaya Mehta, VLB Berlin, und Ryan Wibby, Wibby Brewing, in der Q&A nach dem Vortrag. Der Unternehmer hat das Brauereigelände umgebaut und ist ins Veranstaltungsmanagement eingestiegen

In ihrem Vortrag über die Harten Einschnitte der Pandemie für Südafrikas Craft-Brauer erzählt Apiwe Nxusani-Mawela, TolokaziBeer, Südafrika, über die vergangenen zwei Jahre, in denen die Branche schwer zu kämpfen hatte. 2015 hat Nxusani-Mawela Brewsters Craft gegründet – mit dem Ziel, Schulungen und Beratung anzubieten. Die Mikrobiologin und Diplombraumeis­ t erin half Menschen, Rezepte zu entwickeln und Businesspläne zu erstellen. 2017 fasste sie den Entschluss, als erste schwarze Frau Südafrikas eine Mikro-Brauerei in Johannesburg zu gründen. Bis Bier vom Band lief, war es September 2019. Im März 2020 brachte sie ihre eigene Marke TolokaziBeer auf den Markt. Noch bevor es richtig losging, war das kleine Unternehmen dem Untergang geweiht. Am 5. März 2020 hielt Covid-19 Einzug in Südafrika. Es folgten vier Lockdowns, in Summe 217 Tage, 31 Wochen, sieben Monate. Und im Vergleich zu Europa waren die Einschränkungen in Südafrika außergewöhnlich hart. Am 22. März verkündete die Regierung den Ausnahmezustand. „Vier Tage hatten wir Zeit, alles in Ordnung zu bringen“, erinnert sich Nxusani-Mawela. Danach wurde bis zum 30. April das Leben komplett heruntergefahren, u.a. gab es ein Alkoholverbot. „Alkohol durfte weder produziert noch verkauft werden“, schildert die Referentin die Situati-

Alejandro Kunstmann, Com­ pañia Cervecería Kunstmann aus Chile, begegnete der Pandemie mit einer Innovationsund Qualitäts­ offensive

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

Als erste schwarze Frau gründete Apiwe NxusaniMawela eine Mikrobrauerei in Südafrika. Leider konnte sie ihr Unternehmen nicht halten, zu hart waren die Einschnitte. Der Vortrag der Diplombraumeis­ terin stieß auf reges Interesse

Der Schwede Eric Sahlin, Sahlins Brygghus, hat sich auf Nischenprodukte konzentriert und sein Produktportfolio breit aufgestellt

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on. Im Mai habe es zwar minimale Erleichterungen gegeben, das Alkoholverbot jedoch blieb bestehen. „Danach durften wir im kleinen Rahmen Handel betreiben, bevor uns von Mitte Juli bis Mitte August weitere Beschränkungen ereilten.“ Immerhin war es Craft-Brauereien zu dieser Zeit erlaubt, Bier für den Export zu produzieren. Eine Exportlizenz zu bekommen, sei allerdings gar nicht so einfach gewesen. Im September gab es zaghafte Öffnungsschritte, ehe vom 26. Dezember 2020 bis 2. Februar 2021 wieder alles dichtmachte. Doch dieses Mal war es den Brauereien wenigstens erlaubt, Bier zu produzieren, sodass die Ware unmittelbar nach der Schließung in den Verkauf gehen konnte. „Das Hin und Her ging an die Substanz. Brauer arbeiten mit Hefe, einem lebenden Organismus. Den kann man nicht einfach ausschalten und sagen: ‚Hör auf zu gären!‘“ Trotz der Verbote kamen die Menschen an Alkohol. Homebrewing wurde zu einem regelrechten Trend. Die Kehrseite dieser Medaille: Einige Konsumenten starben an verunreinigten Produkten. Zudem setzte das Verbot kriminelle Energien frei. Das reichte von der illegalen Beschaffung bis hin zu Raub. Industrie und Branchenverbände trommelten in den Medien gegen die Zustände und machten ihrem Ärger und ihrer Verzweiflung Luft. Eine Umfrage der Craft Brewers Association South Africa (CBASA) im Juli 2020 hat u.a. ergeben: Von knapp 230 Craft-Brauereien mussten 30 % schließen. 24 % gaben an, der Umsatz sei um 90 bis 100 % gesunken, 70 % mussten die Hälfte ihrer Mitarbeiter entlassen. Außerdem gab die einzige Kleinmälzerei des Landes auf, sodass sich die ohnehin angespannte Rohstoffversorgung weiter verschlechterte. Brauerei Forum – März 2022

Die verbleibenden Brauer schalteten in den Überlebensmodus: Fast die gesamte Branche wechselte in den Online-Verkauf, bot kostenlose Lieferung an, nahm Vorbestellungen entgegen, brachte limitierte Auflagen und alkoholfreie Biere auf den Markt. Viele begannen außerdem mit der Herstellung von Suppen, um das Heer der Obdachlosen und Hungerleidenden satt zu bekommen. „Ich musste meine Brauerei leider schließen“, räumt Nxusani-Mawela ein, blickt jedoch positiv in die Zukunft. „Ich habe mich entschieden, meine eigene Biermarke verstärkt zu promoten.“ Eric Sahlin, Sahlins Brygghus, Schweden, berichtet über Die Auswirkungen der Pandemie auf die schwedischen Craft-Brauer. Schweden ging den sog. Sonderweg. Es gab in dem nordeuropäischen Land keinen strikten Lockdown, lediglich einige Einschränkungen im gesellschaftlichen Miteinander. Im Restaurant durften nicht mehr als vier Personen an einem Tisch sitzen und der Alkoholausschank endete um 8 Uhr abends. „Ein großes Problem war, dass die Verordnungen ständig wechselten, d.h. es gab kaum Planungssicherheit für die Brauereien“, sagt Eric Sahlin, der seit 2015 eine Craft-Brauerei auf dem Familienhof ein paar Stunden nördlich von Stockholm betreibt. Brauereien, die vom Gaststättengewerbe abhängen, verloren 60 bis 70 % ihres Umsatzes. Anders verhielt sich der Einzelhandel. „In Schweden haben wir ein Alkoholmonopol. Getränke mit mehr als 3,5 % Alkoholgehalt dürfen nur im sog. Systembolaget verkauft werden. Alle anderen dürfen auch im Supermarkt über die Ladentheke gehen“, so Sahlin. Die Folge: „In den vergangenen zwei Ja h ren s tel lten Handwerksbrauer Biere mit niedrigem und mit hohem Alkoholgehalt her. Das bot ihnen die Möglichkeit, beide Vertriebswege zu nutzen. Unterm Strich gab es deutlich mehr Biere auf dem Markt als vor der Pandemie.“ Generell gebe es einen

Craft-Bier-Hype in Schweden. Zu viele Brauereien launchen zu viele Biere bei zu wenigen Konsumenten. „Das ist nicht nachhaltig und wird so niemals Bestand haben.“ In Sahlins Augen müsse man sich spezialisieren, Nischenprodukte finden und sich gleichzeitig breit aufstellen. Und genau das tut er. Sahlins Brygghus erfand ein Weihnachtsgetränk und produziert Tonics, die in Supermärkten verkauft werden. Hinzu kommen Softdrinks, die an Restaurants und Bars gehen, denn die Devise lautet: Ein dichtes Vertriebsnetz ist das A und O, wenn man verkaufen will. Neben einigen Gins und Wodka ist Sahlins neuester Coup ein koscher zertifizierter Chanukka Most. Ein orthodoxer Rabbiner habe vor Ort Anlagen, Zutaten und Verfahren überprüft, um sicherzustellen, dass das Getränk den jüdischen Speisevorschriften entspricht. „In Zukunft werden wir weitere koschere Produkte anbieten“, schwärmt der Unternehmer. „Wir sind die erste schwedische Brauerei, die das macht.“ Die Pandemie sei für die Branche hart gewesen, betont Sahlin. Ein Gutes hatte sie allerdings. „Wir entwickelten mehr Innovationen. Handwerksbrauer auf der ganzen Welt sind kreativ. Wir finden immer Wege“, gibt sich der Allrounder selbstbewusst. 17 weitere Vorträge beschäftigten sich in den 5 folgenden Sessions mit dem „Qualitätsmanagement in Brauereien“, mit „Abfüllung und Verpackung“ sowie mit „Fermentation und Hefe“. Ein Themenschwerpunkt der Konferenz war „Alkoholfreies Craft-Bier“. Außerdem stand erstmals ein Vortrag über Brauen mit Cannabis auf dem Programm der Session „Rohstoffe“.


 ENERGETISCHE VERWERTUNG

Upcycling von Brau-Reststoffen bis zur CO2-Neutralität Im Rahmen eines Entwicklungsprojekts der Krones-Tochter Steinecker GmbH wird eine ganzheitliche Lösung für das stoffliche Upcycling und die energetische Verwertung von Brau-Reststoffen auf einer Pilotanlage untersucht und optimiert. Aus Biertrebern lässt sich u.a. Protein gewinnen, das in der Getränke- und Lebensmittelindustrie, aber auch bei Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln momentan stark nachgefragt wird.

(F.) Für die meisten Brauereien sind Biertreber einfach nur ein Überrest aus dem Brauprozess, der z.B. als Tierfutter eingesetzt wird oder manchmal sogar kostenpflichtig entsorgt werden muss. Tatsächlich steckt viel mehr in den Braureststoffen – und sie bieten Chancen, die sich nicht nur in puncto Nachhaltigkeit bezahlt machen, sondern zudem auch noch ein lukratives Zusatzgeschäft für Brauereien darstellen. Wie erfolgreich das sein kann, beweist das gemeinsame Entwicklungsprojekt von Steinecker sowie dem Entwicklerduo Prof. Waldemar Reule und Dr. Rainer Gottschalk. Das Konzept wird nun erstmals bei der bayerischen Brauerei Ustersbach umgesetzt. Vom Reststoff zum Rohstoff Treber und Hefe sind eiweißhaltige Reststoffe. Und genau dieses Protein spielt nun eine zentrale Rolle. Während bei der Brewnomic bisher ausschließlich die ener­getische Nutzung von Reststoffen im Fokus stand, entwickelte das Projektteam nun ein Verfahren für die stoffliche Verwertung der Brau-Reststoffe. Der Prozess erfolgt in drei Schritten: Zunächst werden Proteine aus den Reststoffen extrahiert. Dies geschieht in einer Drei-Geräte-Anlage, die dem CombiCube Sudhaus-Konzept ähnelt. Nach Dispergierung und Hydrolyse wird das Eiweiß mittels Membranfiltration abgetrennt. Im zweiten Schritt wird die übrige Bio­ masse versäuert, mittels Ionentauscher wird im Anschluss ein Mineraldünger erzeugt. Danach erfolgt die energetische Verwertung in Form der Biogas-Gewinnung, wobei auch das Abwasser der Brauerei zugegeben und aufgereinigt wird. Protein – am Markt sehr gefragt Besonders die Gewinnung von Protein ist dabei für Brauereien lohnend. Denn dank der Trends zu einer nachhaltigen, gesun-

Foto: Krones

Dank des Steinecker-Entwicklungsprojekts kann die Brauerei Ustersbach künftig Biertreber und Hefe als Proteinlieferant und Energiequelle einsetzen. V.l.: Prof. Waldemar Reule und Dr. Rainer Gottschalk, Dr. Ralph Schneid und Dirk Hämling (beide Steinecker GmbH), Josef Geh (Technischer Direktor Ustersbacher Brauerei) und die Inhaberin der Ustersbacher Brauerei, Stephanie Schmid den und veganen Lebensweise steigt in der produzierenden Industrie die Nachfrage nach pflanzlichen Protein­quellen. Nicht nur Molkereien und Lebensmittelbetriebe, auch Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln oder die Kosmetikindustrie gehören zu potenziellen Abnehmern. Zudem machen sich der Verkauf des Mineraldüngers sowie die Einsparung durch das Einspeisen von Biogas bezahlt. So sorgt die Summe der jährlichen Erlöse dafür, dass der ROI (Return on Investment) bei nur wenigen Jahren liegt – und damit deutlich niedriger als bei einer ausschließlichen energetischen Verwertung der Tre-

ber in einer klassischen Biogasanlage. Die bayerische Brauerei Ustersbach wird erstmals das Entwicklungsprojekt der Treberverwertung in der Praxis anwenden. Die Voraussetzungen sind dabei ideal: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir bereits zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die uns Schritt für Schritt unserem Ziel nähergebracht haben, eine energieautarke Brauerei nach dem BrewnomicKonzept zu realisieren. So ist es nur konsequent, dass wir jetzt danach streben, auch die Braureststoffe möglichst nachhaltig einzusetzen“, erklärt Brauereichefin Stephanie Schmid.

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

 BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Die gesa mmelte unserer n Ausgab Braueren Schule Abonne 202 nten un d VLB-M 1 sind für it glieder PD als redaktio F erhältlich: n@brau erei-foru m.de

Kältetechnik Bierbrauen ohne Kühlung ist unmöglich. Als es noch keine maschinelle Kühlung gab, behalf man sich über die Jahrhunderte mit Natureis, das man u.a. in Gewässern „erntete“ und damit anschließend Würze, Gär- und Lagerkeller kühlte. Dank der technologischen Weiterentwicklungen können Brauereien heutzutage witterungsunabhängig Kühlung und Brauprozess sicherstellen. Die Aufgaben stellte Studienrat Andreas Großmann (Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt)

1. Früher wurde für das Kühlen von Gär- und Lagerkeller Natureis verwendet. Welche der folgenden Begrifflichkeiten passt nicht zur früheren Eisgewinnung und Kühlung mit Eis? a) Eisweiher b) Eiskeller c) Eisschwimmer d) Eisgalgen e) Eisbock 2. Die Kältemaschine wurde von Carl von Linde entwickelt und fand schnell den Einzug in die Brauereien. Die damit verbundene künstliche Kühlung ermöglichte es den Brauereien ganzjährig, untergäriges Bier zu brauen. Welches Bauteil gehört nicht zu einer Kälteanlage? a) Verdichter b) Kompressor c) Plattenwärmeübertrager d) Expansionsventil e) Verflüssiger 3. Das Prinzip der Kühlung beruht darauf, dass zum Verdampfen einer Flüssigkeit Energie notwendig ist. Diese Energie wird der Umgebung entzogen. Die Stoffe, die verdampft werden, heißen… a) Kondensatoren b) Kälteträger c) Verdampfer d) Kältemittel e) Edelkühlsole 4. Ob direkt oder indirekt gekühlt wird, hängt davon ab, ob man Kältemittel oder Kälteträger einsetzt. Welcher der folgenden Stoffe wird als Kälteträger verwendet? a) NH3 b) FCKW c) Glykol d) CO2 e) Fluorkohlenwasserstoff

Foto: Michael Voit

5. Viele der Kälteanlagen in Brauereien sind Ammoniak-Kompressionskälteanlagen. In welchen Aggregatzuständen liegt das Ammoniak im Kältekreislauf vor? a) nur gasförmig b) nur flüssig c) flüssig und gasförmig d) fest (Eis) und flüssig e) fest (Eis) und gasförmig 6. Welche der folgenden Aussagen zur Kälte­ erzeugung ist korrekt?

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a) Kältemittel und Kälteträger können als Synonym verwendet werden. b) Ein Kältemittel soll möglichst wenig Energie aufnehmen können. c) Glykol verdampft in den Kühltaschen des Tanks und entzieht dem Bier Wärme. d) Bei der indirekten Kühlung wird ein höherer Wirkungsgrad erzielt. e) Bei indirekter Kühlung existiert ein Kälteerzeugungs- und Kälteverteilungskreislauf. 7. Zu ihrer Unterscheidung tragen die verschiedenen Kältemittel Kennzahlen. Diesen Kennzahlen wird ein „R“ für „Refrigerat“ vorangestellt. Hinter welcher Kennzahl verbirgt sich Ammoniak? a) R 1270 b) R 744 c) R 717 d) R 410a e) R 290 8. Vor Ammoniak wurden auch Fluorkohlenwasserstoffe zur Kälteerzeugung eingesetzt. Diese wurden als ozonschädigend eingestuft und werden in Neuanlagen nicht mehr eingesetzt. Ammoniak ist nicht ozonschädigend, birgt aber dennoch Gefahren. Welche Gefahr geht von Ammoniak nicht aus? a) Ammoniak ist ein stark ätzendes Gas. b) Ammoniak ist bei sehr hoher Temperatur und Vermischung mit Sauerstoff explosiv. c) Ammoniak ist ein wassergefährdender Stoff. d) Ammoniak ist stark korrosiv gegenüber Edelstahl. e) Ammoniak kann bei größeren Defekten eine eisige Aerosolwolke bilden. Fachrechnen: In einem ZKG werden 1200 hl Jungbier mit einer Dichte von 1,05 kg/l und einer spezifischen Wärmekapazität von 3,8 kJ pro Kilogramm und Grad Kelvin in 48 Stunden von 6 °C auf 0 °C heruntergekühlt. Berechnen Sie die stündliche Kältemenge, die die Kältemaschine liefern muss! (volle kJ)

(Lösungen S. 27)


Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM)

Saccharomyces cerevisiae ist Mikrobe des Jahres 2022 Wenn zu Jahresbeginn die Sektkorken knallen, ist die Mikrobe des Jahres 2022 beteiligt: Die Hefe Saccharomyces cerevisiae spielt bei der Herstellung von Wein, der Grundlage von Sekt, Bier, Kuchen und Brot eine entscheidende Rolle. Hefen sind winzige Einzeller und zählen zu den Mikroben, auch wenn sie, anders als Bakterien, einen Zellkern besitzen und damit zu den Eukaryoten gehören. Diese Ähnlichkeit zu Pflanzen, Tieren und Menschen macht sie auch zu einem idealen Forschungsobjekt. Als kleine „Zellfabriken“ stellt man mit ihnen Medikamente und Rohstoffe in industriellem Maßstab her. Diesen für den Genuss und die nachhaltige Produktion bedeutenden Mikroorganismus wählte die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) zur Mikrobe des Jahres 2022.

(F.) „Zuckerpilz des Bieres“ bedeutet der lateinische Name Saccharomyces cerevisiae. Die Mikrobe des Jahres 2022 ist ein Braumeis­ter, obwohl sie winzig ist. Sichtbar wurde die Bierhefe erst mit der Erfindung des Lichtmikros­kops (1680). Es dauerte jedoch fast 200 weitere Jahre, bis F. T. Kützing, Th. Schwann und E. Mitscherlich lebende Hefezellen als Ursache für die alkoholische Gärung erkannten. Hefezellen ernähren sich von Zuckerverbindungen aus Blättern und Früchten. Sie bauen Glukose oder Fruktose zu Kohlendioxid (CO2) und Ethanol ab. Der Alkohol behindert konkurrierende Mikroorganismen. Hat die Hefe den Zucker vernascht, kann sie das selbst proQuelle: B. Westermann, u.a.

duzierte Ethanol weiter abbauen. Hefefermentation nutzen die Menschen seit Jahrtausenden: Schon die alten Ägypter stellten eine Art Bier her. Auch Wein und Sake beruhen auf der Gärtätigkeit von Hefe. Von Backwaren ganz zu schweigen. Biotechnologischer Modell­orga­ nismus Saccharomyces cerevisiae war der erste eukaryotische Organismus mit vollständig sequenziertem Genom. Heute gibt es Stammsammlungen, in denen jedes einzelne der ca. 6300 Hefegene veränderbar ist. Am Modellorganismus Saccharomyces cerevisiae lässt sich vergleichsweise einfach der grundlegende Aufbau und die Funktion eukaryotischer Zellen untersuchen, denn Hefezellen sind ähnlich aufgebaut wie menschliche Zellen. Hefezellen dienen auch als zelluläre Fabrik. Davon profitieren beispielsweise Dia­ betiker seit Jahrzehnten: In das Hefegenom wurde das menschliche InsulinGen „eingepflanzt“, sodass dieser winzige Organismus einen Großteil des menschlichen Hormons für die Diabetestherapie produziert. Forscherteams versetzten die Hefe zudem mithilfe

von Genen aus Pilzen und Bakterien in die Lage, natürliche Zucker aus Holz (Xylose) in Ethanol umzuwandeln. Damit können pflanzliche Abfallstoffe heute als Rohstoff und Energiequelle dienen. Veränderte Hefezellen können auch Bernsteinsäure herstellen, einen Baustein zur industriellen Herstellung von Polyester. Der Malaria-Wirkstoff Artemisinin wird durch eine ausgefeilte „Umleitung“ des Hefe-Stoffwechsels produziert. Dieser Prozess diente auch als Ausgangsbasis für die Herstellung des chemisch verwandten Ersatz-Flugzeugkraftstoffs Farnesen. Eine wichtige Rolle für die Biotechnologie spielt eine Eigenschaft, die Hefen wie alle Eukaryoten auszeichnet: Sie besitzen membranumschlossene Organellen, die eine räumliche Trennung verschiedener biochemischer Prozesse erlauben. Damit lassen sich beispielsweise giftige Zwischenstufen innerhalb der Zelle abtrennen. So ist es Forschenden kürzlich gelungen, Enzyme für die Vorstufe von Nylon in bläschenartige Vesikel zu „verpacken“. Das zeigt beispielhaft, wie die Arbeitsteilung in der Zelle durch neue Reaktionsräume optimiert werden kann. Saccharomyces cerevisiae wird bei der gesellschaftlichen Transformation zu nachhaltigeren Wirtschaftsformen eine wichtige Rolle spielen. Brauerei Forum – März 2022

Klein, aber oho: die Hefe Saccharomyces cerevisiae

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

Warsteiner/Prismat GmbH

Logistik mit digitalem Zwilling Kein Scannen, kein Suchen. Warsteiner hat seine Supply Chain auf den Prüfstand gestellt und mithilfe des SAP-Spezialisten prismat sein logistisches Netzwerk optimiert. Jetzt sorgen Laser, digitale Zwillinge und ein nachhaltig umgesetztes SAP EWM für transparente und schnelle Warenströme – und das standortübergreifend. Ein Anwenderbericht!

Die Staplerortung funktioniert sowohl in Gebäuden als auch auf dem Freigelände

(F.) Daniel Küster, Leiter des Supply Chain Managements, ist seit Juni 2020 für die Produktionsplanung und -steuerung sowie für die logistischen Prozesse bei der Warsteiner Gruppe verantwortlich. Obers­ tes Ziel der Brauerei: Die Abläufe verschlanken, beschleunigen und transparenter gestalten. „Brautechnisch sind wir der Tradition verpflichtet. Progressiv sind wir dagegen in unseren Lieferketten. Wir wollen neue Technologien identifizieren und in diese investieren, um weiterhin global erfolgreich zu sein“, erklärt Küster. Das traditionelle Erbe: In Warstein im Sauerland wird seit 1753 Jahren Bier gebraut – das belegt die erste Zahlung einer Biersteuer durch Firmengründer Antonius Cramer. 1928 spezialisierte sich die Brauerei auf die Pilsbiere und gehörte 1960 mit einem Jahresausstoß von 100 000 hl

zu Deutschlands größeren Brauereien. Ab 1990 expandierte Warsteiner deutlich. Die Paderborner Brauerei wird Teil der Warsteiner Gruppe. Später folgten die Beteiligung an der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg und die mehrheitliche Übernahme der Privatbrauerei Frankenheim aus Düsseldorf sowie der Herforder Brauerei. Heute verzeichnet das Unternehmen einen Bierausstoß von rund 2 Mio. hl pro Jahr, die weltweit getrunken werden. Ganzheitliches Konzept Die über 265 Jahre alte Firmenhis­ torie und der Zukauf von weiteren Brauereien führten zu einer uneinheitlichen System- und Prozesslandschaft. Doch nicht nur zwischen den Standorten, auch innerhalb der Brauerei im Waldpark in Warstein lief es nicht optimal: „Ohne die ein-

Fotos: Prismat GmbH

heitliche Kommunikation zwischen Lagerverwaltung und ERP-System waren die für die Getränkelogis­ tik typischen Herausforderungen schwierig bis problematisch und zeitaufwendig – von Auflagen wie der Chargenrückverfolgbarkeit bis zu repetitiven Tätigkeiten wie manuelles Scannen vieler Paletten“, zählt Küster auf. Die Idee, ein einheitliches Extended Warehouse Management-System (EWM) einzuführen, hatte Warsteiner schon länger. Eine vor einigen Jahren durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigte, dass eine EWM-Lösung von SAP die Logistikprozesse sinnvoll steuern und in die unternehmensweite Ressourcenplanung SAP ERP ideal integriert werden kann. Als es an die konkrete Umsetzung ging, wählte Warsteiner die prismat GmbH als ganzheitlichen Implementierungspartner für die SAP-Lösung. Warum, erklärt Uwe Salvey, Leiter Logistik am Standort Warstein, der das Projekt von Anfang an verantwortete: „Für so ein Projekt, das über mehrere Monate oder Jahre gehen kann, brauchten wir einen Partner, der nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zu uns passt. Bei prismat stimmte einfach die Chemie.“ SAP-Projekt „Der Vorteil von SAP EWM ist, dass wir es nahtlos in das SAP ERP einbinden können. Zudem gibt es uns die Möglichkeit, weitere technische Lösungen anzuknüpfen. Und das war entscheidend für dieses Projekt“, erklärt Alena Schwinges, SAP Consultant bei der prismat GmbH. Denn Warsteiner wollte mehr. Zeit­ ersparnis und dennoch absolute Transparenz über Artikel, Bestände und Leergut. Die Lösung dafür ist

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ein laserbasiertes Staplerortungssystem, das sowohl die Stapler als auch die Paletten eindeutig identifiziert – ohne aufwendigen Barcodescan. Dazu hat Warsteiner alle Stapler im Lager der Brauerei im Waldpark mit 2-D-Lasern, einem Höhe- und einem Beladungssensor ausstatten lassen. Durch die stetige Lokalisierung der aktuellen Staplerposition weiß das System in Verbindung mit der Hubmasthöhe und dem Beladungssensor, wo sich jede Palette genau befindet und an welcher Stelle sie aufgenommen oder abgegeben wurde. Diese Informationen werden bei jeder Bewegung einer Palette jeweils mit den drei Geokoordinaten der Ladungs-ID verknüpft. „Der Clou ist, dass die Ortung koordinaten- und nicht funkbasiert ist und damit überall funktioniert – In- und Outdoor, bei Regen und Nebel sowie in unseren Untergeschossen“, erklärt Daniel Küster. Ein weiterer wichtiger Baustein im Hinblick auf eine ganzheitliche Prozessoptimierung ist die neue Leergutabwicklung. Über einen Touchscreen kann der Staplerfahrer bereits bei der Entladung eines Lkw das Leergut genau erfassen und den Artikelnummern zuordnen – benutzerfreundlich und intuitiv mithilfe einer Bilderdatenbank. „Bei der Programmierung legten wir großen Wert darauf, ergonomisch optimierte Oberflächen zu generieren und Systeme zu schaffen, mit denen jeder täglich acht Stunden erfolgreich arbeiten kann, ohne zu ermüden oder sich über-

fordert zu fühlen“, erläutert Uwe Salvey. Prismat steuerte das gesamte Projekt, implementierte das Lagerverwaltungssystem standardnah und verknüpfte es mit der bestehenden SAP-ERP-Umgebung. Ebenso integrierte der Anbieter die lasergestützte Staplerortung inklusive Paletten-Tracking in das SAP-EWM. „Die Herausforderung war, beide Systeme während des laufenden Betriebs bei unterschiedlichen Lagerlayouts einzuführen. Den GoLive haben wir daher phasenweise eingeplant und uns an den Prozessen der verschiedenen Standorte orientiert“, berichtet Alena Schwinges. Zudem organisierte prismat Schulungen für diejenigen Mitarbeiter, die durch die Digitalisierung nun unmittelbar mit dem Lagerverwaltungssystem interagieren – wie bei der Identifizierung des Leerguts über den Touchscreen. „Schulungen, Training und Kommunikation waren wichtig, um ein digitales Mindset zu schaffen und Berührungsängste mit der digitalen Technologie abzubauen“, ergänzt Küster. Schneller im Schwarm Dank des neuen Systems konnte Warsteiner die Leer- und VollgutAbwicklung miteinander verbinden, die Verladung beschleunigen und die Staplerflotte besser auslasten. Da die Paletten nun lückenlos rückverfolgt werden können, ist nicht mehr relevant, mit welchem Stapler sie transportiert werden. So können auch mehrere Mitarbeiter einen Lkw ent- und beladen, ohne dass Chaos

entsteht – egal, ob es sich um einen Stapler mit Doppel-Paletten-Klammer oder um ein größeres Modell für bis zu acht Paletten handelt. Das funktioniert auch standortüber­ greifend. Kommt eine Palette als Vollgut aus der Abfüllung, wird sie direkt identifiziert und ist damit im System über alle Transportprozesse hinweg sichtbar. Mit der Identifikation der Palette erstellt die Software einen digitalen Zwilling. Die Software verfolgt sie anschließend mithilfe des Ortungssystems durch das Lager bis auf das Shuttle-Fahrzeug und überträgt das Ladebild an den Zielstandort. Sobald der Staplerfahrer beim Entladen die erste Palette der Ladung identifiziert hat, weiß das System genau, wo welche Palette auf dem Lkw steht und kann sie weiterverfolgen – ohne zeitintensives Scannen. Insgesamt verkürzt das die Durchlaufzeit deutlich und verhindert falsche Scannung oder falsches Absetzen. „Der Prozess scheint simpel, erfordert aber sehr viel Know-how im Hintergrund, um ihn fließend zu machen“, kommentiert Daniel Küster und ergänzt: „Auch wenn die Stapler- und Warenortung eine echte Innovation für uns ist, wären wir ohne die SAP-Lösung von prismat nicht in der Lage, unsere intralogistischen Prozesse ganzheitlich zu betrachten.“ Damit ist eine wichtige Grundlage geschaffen, um die nun digital sichtbaren Waren- und Materialströme standortübergreifend weiter zu optimieren – für mehr Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Brauerei Forum – März 2022

Die Zeit läuft: Länger als 45 Minuten sollte kein Lkw in der Verladehalle stehen

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IfGB AKTUELL

Mit Unterstützung von

 TAGUNGEN Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin (IfGB)

www.spirituosen.ifgb.de/billerbeck2022

20. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei im Münsterland Die jüngste Welle der Pandemie ist gebrochen. Spirituosenhersteller, aber auch Hotel- und GastroBranche hoffen darauf, dass die im Februar angekündigten Lockerungen zügig umgesetzt werden. Möge sich das Geschäft sukzessive normalisieren. Das diesjährige IfGB-Forum findet am 27. und 28. September in Billerbeck bei Müns­ ter statt. Bereits in den Vorjahren konnte das IfGB-Forum als Präsenzveranstaltung stattfinden. (WiK) „Wir haben die Online-Registrierung noch gar nicht freigeschaltet, aber bereits die erste Anmeldung“, freut sich IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. Besonders 2020 und 2021 war das IfGB-Forum eine Tagung, die nicht nur dem Wissensaustausch diente, sondern auch Aufbruchsstimmung verbreitete. Ein Ort, an dem Spirituosenexperten

Foto: Hotel Weissenburg

Tagungshotel Weissenburg in Billerbeck Analysen vorlegten, innovative Strategien diskutierten, sich aber auch gegenseitig Mut machten. Das diesjährige Programm wird sich erneut den aktuellen Rahmenbedingungen der Spirituosenherstellung und -vermarktung widmen. Sowohl Vorträge zum Korn-Revival als auch zu nichtalkoholischen „Spirituosen“ in der Praxis sind angefragt. Die beiden gastgebenden Unternehmen Euro-Alkohol, Lüdinghausen, und Sasse Feinbrennerei, Schöppingen, werden am 27. September ihre Unternehmen in Vorträgen vorstellen, aber auch während der Betriebsbesichtigungen. Außerdem ist ein geschichtlicher Überblick der

Kornbrennereien im Münsterland vorgesehen. Weitere Schwerpunkte widmen sich aktuellen Spirituosentrends, aber auch den großen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Zusätzlich sind Vorträge zur Situation der niederländischen Spirituosenbranche und ihrer landesspezifischen Spirituosen angefragt. Das Programm befindet sich noch im Aufbau und ist offen für weitere Themenangebote. Die Vortragsveranstaltung findet im Hotel Weissenburg in Billerbeck bei Münster statt. Zimmerkontingente sind dort und im Billerbecker Hof bis zum 14. August unter dem Buchungscode „IfGB“ geblockt.

20. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI 27. und 28. September 2022 in Billerbeck bei Münster Die führende deutschsprachige Fachtagung für Brenner und Spirituosenhersteller Kornrevival – Rohstoffpreise – Nachhaltigkeit – Digitalisierung – Spirituosenproduktion der europäischen Nachbarn

Mit Unterstützung von

IfGB c/o VLB Berlin e.V., Seestraße 13, 13353 Berlin  +49 30 450 80-270, Fax: +49 30 450 80-210,  kuennemann@ifgb.de

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Brauerei Forum – März 2022

www.spirituosen.ifgb.de/billerbeck2022


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

 FORTBILDUNG IfGB

Destillateur-Aufbaukurs – die Hälfte der Plätze ist vergeben Der vom 13. bis 24. Juni in Berlin stattfindende Destillateur-Aufbaukurs ist bereits zur Hälfte ausgebucht. Die Fortbildung richtet sich an alle, die ein Interesse an der professionellen Herstellung von Spirituosen haben. Der Kurs ist auf Mitarbeiter aus der Produktion ausgerichtet, wird aber auch von Vertriebsmitarbeitern besucht. (WiK) „Bereits ein Vierteljahr vor Kursbeginn ist der Kurs sehr gut gebucht“, sagt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Wir freuen uns auf Teilnehmer aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich.“ Auch die Branchenmischung ist sehr gut. Mitarbeiter aus Brennereien, von Spirituosenund Aromenherstellern haben sich angemeldet. Auch ein Barkeeper und ein Getränketechnologe mit eigenem Ingenieur-Büro sind dieses Jahr mit von der Partie. Eine Anmeldung ist weiterhin möglich. Zu den Dozenten gehören die Lebensmittelchemiker des Instituts für Gärungsgewerbe/der VLB, Inhaber und Führungskräfte aus großen und kleinen Brennereien und Spi-

rituosenunternehmen sowie den Ministerien und der Lebensmittelüberwachung. Der fachpraktische Unterricht im Labor, Likörherstellung und angewandte Sensorik finden in Kleingruppen statt. So ist ein intensiver Dialog zwischen Teilnehmern und Dozenten gewährleistet. In diesem Jahr ist erneut die praktische Des­ tillation integriert (der Gin-Tag in der Deutschen Spirituosen Manufaktur in Berlin-Marzahn). Der Kurs ist mit striktem Hygienekonzept geplant, das an die dann geltende Corona-Präventions-Verordnung angepasst wird. www.spirituosen.ifgb.de/destillateuraufbaukurs

 PRÄMIERUNGEN

Craft Spirits Berlin Awards Wie heißt der beste Craft Gin? Welcher Obstbrand ist Spitzenklasse? Welches Produkt erhält den Titel „Craft Spirit of the Year“? Antworten auf diese Fragen gab es auf der feierlichen Preisverleihung der Craft-Spirits-Berlin-Awards am 4. März 2022 in Berlin. (F.) Mehr als 650 Produkte von 150 internationalen Brennereien und Likörmanufakturen wurden 2022 bei Europas größten Wettbewerb für handwerklich produzierte Spirituosen eingereicht. Bewertet werden alle Spirituosenklassen sowie Likörweine. Auch handgemachte

Foto: WiK

Softdrinks, Filler und Sirupe nehmen am Wettbewerb teil. Die Produkte werden von einer Fachjury in einer Blindverkostung beurteilt. Zur Jury gehören Experten und Sensoriker wie z. B. Johannes Fuchs, Leiter der Spirituosenanalytik und Sensorik der VLB Berlin, sowie Stefanie und Jonas Klöckner von der BirkenhofBrennerei. Jedes Produkt wird für sich allein und von fünf Juroren nach einem 100-Punkte-Schema bewertet. Getestet wurden u. a. Geruch, Geschmack, Balance und Typizität.

Foto: WiK

Auszeichnungen Nach der erreichten Punktzahl werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen verliehen. Innerhalb der einzelnen Kategorien vergibt die Jury zudem die Auszeichnung „Best in Class“ . Das Produkt mit der höchsten Punktzahl im gesamten Wettbewerb erhält die Auszeichnung „Craft Spirit of the Year – Best in Show“. Dem Produzenten mit den meisten Prämierungen wird der Titel „Craft Distillery of the Year – Best in Show“ verliehen. Die Preisverleihung hat am 4. März 2022 als Live-Veranstaltung im Säälchen, Holzmarktstraße 25, Berlin, stattgefunden. Es galt 2G+: geimpft/ genesen + FFP2-Maske. Die Besucherzahl war auf 200 gedeckelt. www.craftspiritsberlin.de/awards/

Brauerei Forum – März 2022

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IfGB AKTUELL

 IfGB

Buchspende für die Axel-Simon-Bibliothek Im Gedenken an die langjährige Partnerschaft zwischen dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin (IfGB) und dem renommierten Brennereitechnologen und Spirituosenanalytiker Dr. Gundolf Ströhmer (1929 – 2021), übertrug seine Witwe Dr. med. Ingrid Ströhmer einen Großteil der Fachbibliothek ihres verstorbenen Mannes an das IfGB/die VLB Berlin.

2022: Michaela Knör (r.) und Wiebke Künnemann präsentieren eine Auswahl der wichtigsten Titel der Buchspende

Foto: ew

Foto: T. Fuchs

2018: Dr. Gundolf Ströhmers letzter Besuch im Institut für Gärungsgewerbe. Im Gespräch mit Wiebke Künnemann (oben) sowie mit Johannes Fuchs, Michaela Knör, Tim Fuchs und Christine Elias (unten: v.l.)

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Foto: WiK

Brauerei Forum – März 2022

(WiK) Seine Fachbibliothek sagt viel über den interdisziplinären und internationalen Brückenbauer. Da stehen neben den deutschen Standardwerken englische Tagungsbände der „World Wide Distilled Spirits Conference“ und französische Cognac-Bücher. Handbücher zur Produktion von Bier, Wein, Obstbränden und Spirituosen gehören zur Sammlung ebenso wie eine ungarische Palynka-Monographie. Deutsche und portugiesische Fachbücher stehen gleichberechtigt neben russischen Publikationen zur Mikrobiologie. Weitere Titel widmen sich der Essig- und der Aromenindustrie. Nicht zu vergessen die eigenen Pub­ likationen von Dr. Ströhmer von der 2019 herausgegebenen 7. Auflage der „Spirituosentechnologie“ bis hin zu seinen Lehrbriefen „Technologie der Spirituosenherstellung“ aus den 1960er-Jahren. „Dr. Ströhmer hat für die Spirituosen gelebt“, sagt Bibliothekarin Michaela Knör. „Bis zuletzt hat er sich den aktuellen Stand, besonders bezüglich der EU-Verordnungen und der Alkohol-Gesetzgebung zusammenstellen lassen.“ Der Leiter der Spirituosenanalytik und Sensorik an der VLB Berlin, Johannes Fuchs, reflektiert: „Es war sehr beeindruckend, dass er selbst im hohen Alter im wissenschaftlichen Diskurs stets auf dem aktuellen Stand war.“ IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann ergänzt, „Die unzähligen Lesezeichen in manchem Werk, mit Korrekturen und Anmerkungen in seiner sehr speziellen Stenographie, hinterlassen den Eindruck, als wäre Dr. Ströhmer noch immer bei uns.“ VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine betont: „Unser Dank gilt Frau Dr. Ströhmer, die mit dieser umfangreichen Buchspende die Forschung und Lehre im Spirituosensegment unseres Instituts unterstützt. Wir werden Dr. Gundolf Ströhmer stets ein ehrendes Andenken widmen.“


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

 PERSONALIA

 VERBÄNDE

Friedrich Schwarze GmbH & Co. KG

Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e.V. (GGBW)

Stefan Rühl neuer Werksleiter bei Friedrich Schwarze Stefan Rühl hat am 1. Januar die Werksleitung in Rinteln übernommen. Ende Februar 2022 ist sein Vorgänger Ulrich Fraude-Schulz in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden.

Mitgliederversammlung 2022 in Bönnigheim Die GGBW lädt am 8. und 9. April zur Jahrestagung mit Mitgliederversammlung in das Schwäbische Schnapsmuseum Bönnigheim ein.

Foto: Rühl

(WiK) „Für Stefan Rühl haben wir uns entschieden, weil er breite Fach- und Führungsexpertise aus unterschiedlichsten Lebensmittelbetrieben mitbringt“, erklärt Geschäftsführerin Katharina Schwarze. „Wir haben außerdem sehr schnell gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen und er gut in unser Unternehmen passt.“ Katharina Schwarze ist im Februar 2022 als Geschäftsführerin des Familienunternehmens in 13. Generation zu ihrem Vater Friedrich Schwarze aufgerückt. Bereits seit 2017 verantwortet sie Marketing und IT. Stefan Rühl sagt im Hinblick auf die neue Herausforderung: „Ich freue mich sehr darüber, in einem großen deutschen Spirituosenunternehmen mit so facettenreicher Markenvielfalt meine Fähigkeiten einsetzen zu können.“ Der gelernte Brauer- und Mälzer ist studierter Diplombraumeister der TU Berlin, ehem. VLBer und Absolvent des Destillateur-Aufbaukurses. Zuletzt war er Betriebsleiter der Friedrich Specht Söhne GmbH in Meerane, Sachsen. Bezüglich des scheidenden Werksleiters sagt Katharina Schwarze: „Wir als Unternehmen, aber auch als Familie sind sehr, sehr dankbar für die vergangenen 13 Jahre. Ulrich Fraude-Schulz hat als Werksleiter Weichen gestellt. Dabei war er uns gegenüber stets sehr loyal und

Stefan Rühl (54). Zum facettenreichen Produktportfolio eines der führenden deutschen Spirituosenunternehmens gehört auch der Premium-Wodka Three Sixty

zuverlässig, sowohl im operativen Tagesgeschäft als auch in Projekten, zu denen er sehr viel Konstruktives beigetragen hat.“ Stefan Rühl sagt über seinen Vorgänger: „Hervorragendes Fachwissen hat er und wir sind während der Übergangszeit auch menschlich sehr gut miteinander klargekommen.“ Fraude-Schulz ist ebenfalls ehem. VLBer und nach 24 Jahren bei der Holsten-Brauerei mit der VLB aufs Engste verbunden. „Ich danke Euch für die partnerschaftliche Zusammenarbeit in all den gemeinsamen Jahren“, schrieb er in seinem Weihnachtsgruß an die VLB-Geschäftsführung. Schwarze und Schlichte Die Familiengesellschaft Schwarze und Schlichte vereint die Traditionen der westfälischen Kornbrennerei Friedrich Schwarze aus Oelde und der im Jahre 1990 übernommenen Steinhägerbrennerei Schlichte aus Steinhagen. Das Familienunternehmen mit mehr als 350 Jahren Geschichte fühlt sich der Tradition eines inhabergeführten Privatunternehmens verpflichtet. Als deutscher Spirituosenhersteller mit einem breit angelegten Portfolio etablierter Marken verfolgt das Unternehmen neben den nationalen und internationalen Marken eine intensive Pflege regionaler Traditionsmarken.

(WiK) Die Jahrestagung startet im Schnapsmuseum, in dem am 9. April die Mitgliederversammlung durchgeführt wird. Das vom Gründungsmitglied Kurt Sartorius im Auftrag des GGBW-Vorstandes organisierte Rahmenprogramm beinhaltet u.a. den Vortrag eines Pharmaziehistorikers über die Kunst des Destillierens. Außerdem stehen Besuche beim Aromenhersteller Vögele, in einer Edelobstbrennerei und eine Stadtführung auf dem Programm. „Auch Gäs­te, die noch nicht Mitglied sind, sind uns nach Anmeldung, im Rahmen noch freier Plätze, herzlich willkommen“, sagt GGBW-Geschäftsführer Werner Albrecht. Die Kostenpauschale beträgt für Alle Teilnehmer 40 €. Der Vorstand beobachtet die EntFoto: WiK

Im QS-Labor der Firma Vögele wicklungen der Pandemie und passt sein Corona-Präventionskonzept entsprechend an. geschaeftsstelle@geschichtebranntwein.de

Brauerei Forum – März 2022

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MARKT & MARKEN

 BIERMARKT DEUTSCHLAND

Deutscher Bierabsatz im zweiten Corona-Jahr weiter rückläufig Mit einem Minus von 2,2 % gegenüber dem Vorjahr ist der Bierabsatz in Deutschland 2021 weiter gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes führte die Schließung der Gastronomie und der Ausfall von Großveranstaltungen besonders im Januar (-27,0 %) und Februar (-19,1 %) zu drastischen Umsatzverlusten. Insgesamt summierte sich der Bierabsatz in Deutschland auf 85,3 Mio. hl.

Gesamtbierabsatz in Deutschland 2021 Januar bis Dezember 2021 (in Mio. hl, gerundet)

Bayern

Veränderungen gegenüber 2022 in % 23,3

Nordrhein-Westfalen

20,3

Niedersachsen/Bremen

+2,1 ±0 −4,9

8,2

Sachsen

7,1

−6,0

Baden-Württemberg

5,6

−3,4

Rheinland-Pfalz/ Saarland

5,1

–5,6

Berlin/Brandenburg

3,6

−11,6

Schleswig-Holstein/ Hamburg

2,97

−1,1

Mecklenburg-Vorpommern

2,96

−0,5

Thüringen

2,95

–5,0

Sachsen-Anhalt

1,8

–1,7

Hessen

1,5

–15,5

Gesamtabsatz: 85,3 Mio. hl

–2,2

davon exportiert: 15,6 Mio. hl (+4 %)

Biermischgetränke alkoholfreies Bier

+0,8

4,4 6,8* *Schätzung Deutscher Brauer-Bund

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Brauerei Forum – März 2022

Quelle: Statistisches Bundesamt

ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk inkl. Biermischgetränke

(BF) Die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager haben 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) insgesamt rund 85 Mio. hl Bier abgesetzt. Dies bdeutet einen Rückgang um -2,2 % bzw. 2,9 Mio hl. Bereits 2020 war der Absatz um 5,5 % gegenüber 2019 gesunken. Damit summieren sich die Branchenverluste in den beiden Pandemie-Jahren 2019 und 2020 auf rund 7 Mio. hl. In den Zahlen sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) eingeführte Bier nicht enthalten. „Helle“ und Pils Gewinner 81,5 % des gesamten Bierabsatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt und wurden versteuert. Dieser sank im Vergleich zu 2020 um 3,4 % auf 70 Mio. hl. Steuerfrei (als Exporte und Haustrunk) wurden 16 Mio. hl Bier abgesetzt (+4 %). Davon gingen 7,5 Mio. hl (-4,0 %) in EU-Staaten und 8,2 hl (+12,7 %) in Nicht-EU-Staaten. Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes ist Pils mit einem Marktanteil von rund 50 % weiterhin die mit Abstand beliebteste Biersorte in Deutschland. Der Gewinner des Jahres ist das „Helle“, das auf einen Marktanteil von mittlerweile fast 9 % kommt. Insbesondere Exportund Weißbiere haben dagegen verloren. Bei den Biermischungen – Bier gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen – war im Jahr 2021 ein leichter Anstieg um +0,8 % zu verzeichnen. Weiter positiv entwickelte sich auch das Segment alkoholfreie Biere. Diese werden nicht von Zoll erfasst und lagen nach einer Schätzung des Deutschen Brauer-Bundes 2021 bei 6,8 Mio. hl.


 EU-BIERTRENDS

Europas Brauereien und die Gastronomie benötigen weiter Unterstützung Der Aufruf erfolgte am 20. Dezember 2021, nachdem The Brewers of Europe ihren statistischen Bericht über die europäischen Biertrends 2021 veröffentlicht hatten. Demnach beklagten mehr als 12 000 Brauereien, dass der Bierabsatz im ersten Jahr der Pandemie eingebrochen war.

(BF) Die Statistik zeigt, dass der kombinierte Bierabsatz in 31 europäischen Märkten im Jahr 2020 von 385,5 auf 354,5 Mio. hl zurückging – ein eklatantes Minus von über 30 Mio. hl, was einem Einbruch des Bierabsatzes um mehr als 8 % entspricht. Der Bericht für das Jahr 2021 bezieht sich auf die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Norwegen, Schweiz, Türkei und das Vereinigte Königreich. Er zeigt, wie die stetige, jahrzehntelange Renaissance der Bierproduktion und des Bierkonsums mit dem Ausbruch der Pandemie ins Stocken geriet. Schließlich war das Gastgewerbe von den Corona-Auswirkungen am stärksten betroffen. Mitte März 2020 wurden nahezu alle Bars, Cafés und Restaurants in Europa geschlossen, erst Ende Mai konnten die ersten wieder öffnen. Die zweite Welle im Herbst desselben Jahres zwang die Gastronomieunternehmen, im Oktober erneut zu schließen und The Brewers of Europe haben mit „European Beer Trends / Statistics Report – 2021 Edition“ einen Statistikband herausgegeben, der alle relevanten Daten länderspezifisch aufschlüsselt und einen Überblick über die Entwicklungen der vergangenen Jahre liefert. Diese Auswertungen sind als Download unter www.brewersofeurope.org kos­ tenlos erhältlich.

oft erst ab April 2021 wieder zu 2019 liegt. Auch wenn wir wahröffnen. Das Ergebnis war ein durch- scheinlich bereits auf das Ende der schnittlicher Umsatzrückgang in Pandemie zugehen, sind die Ausder Biergastronomie von 40 % im wirkungen der Maßnahmen immer Jahr 2020 – ein Verlust, der durch noch spürbar. den Einzelhandelsumsatz nur geringfügig ausgeglichen werden konnte. Auch die Vielfältigkeit der Bierkultur litt unter der Situation. Im vorangegangenen Jahrzehnt hatte es zahlreiche Neugründungen und Innovationen im Brauereisektor gegeben. Fünf Jahre in Folge wurden in ganz Europa jährlich weit über 1000 neue Brauereien eröffnet, wobei sich die Gesamtzahl zwischen 2014 und 2019 fast verdoppelt hatte. Im Jahr 2020 kam dieser unternehmerische Boom jedoch zum Stillstand. Ende 2020 gab es europaweit zwar 12 473 aktive Brauereien, aber nur 225 neue Brauereien hatten in den vorangegangenen zwölf Monaten eröffnet. Das zweite Pandemiejahr 2021 konnte ein leichtes Wachstum, verzeichnen, jedoch zeigen erste Zahlen, dass der Bierausstoß noch immer weit unQuelle: The Brewers of Europe ter dem Niveau von Brauerei Forum – März 2022

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MARKT & MARKEN

Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei

Berliner Pranke: Neues aus der Hauptstadt Frisch gebraut in der Hauptstadtbrauerei: Berliner Pranke, das Neue mit dem schwarzen Etikett und dem starken Charakter.

(F.) Jung und attraktiv auf den ers­ ten Blick. Mild und süffig ab dem ersten Schluck. Das ist die Berliner Pranke, die jüngste Kreation von

den Machern der Dachmarke Berliner. „Sie ist unsere bärenstarke Antwort auf den Trend zu Bieren mit leicht erhöhtem Alkoholgehalt, die in unserem Heimatmarkt Berlin handelsseitig zuletzt um 18 % zulegen konnten, entgegen dem rückläufigen Markttrend“, erklärt Marketingleiter Tobias Teubner. „Klar, dass wir als Brauerei dieser Stadt nicht nur ein wachsames Auge auf diese Entwicklung haben, sondern uns vor allem auch ein gutes Stück von diesem Kuchen abschneiden wollen.“ So rollen nun die ersten frisch befüllten Halbliter-Flaschen, verpackt in 20er-Kästen, runter vom Brauereihof und direkt in die Läden und Spätis der Hauptstadt. Begleitet von bärenstarken Plakaten in Szenebezirken, impulsstarken POS-Maßnahmen und einer OnlineKampagne.

Berliner Kindl feiert 150-jähriges Jubiläum 2022 ist das Jubiläumsjahr von Berliner Kindl. Um die 150 Jahre währende Erfolgsgeschichte gebührend zu würdigen, hat sich Berliner Kindl einiges vorgenommen. Schließlich soll ganz Berlin bei den Jubiläumsaktivitäten mitfeiern.

Bild rechts: Die Gründungsväter der Berliner Kindl Brauerei

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(F.) Was am 1. Februar 1872 mit der Gründung der Berliner Kindl Brauerei in Rixdorf (heute: Berlin-Neukölln) begann, wird jetzt groß gefeiert. Seit 1907 als Markenzeichen immer mit dabei ist der Goldjunge im Krug. „150 Jahre Berliner Kindl sind 150 Jahre gute Gründe zu feiern“, sagt Brauerei-Geschäftsführer Wolfhard Buß. „Wir möchten mit allen Berlinern auf eine weiterhin erfolgreiche Zukunft anstoßen.“ Herzstück der Feierlichkeiten ist die Berliner-Kindl-Aktionsseite, die mit einem großen Gewinnspiel lockt. Jeden Monat winken jeweils 150 Gewinne sowie zwei attraktive Hauptpreise. Von VIP-Tickets Brauerei Forum – März 2022

inklusive Shoppinggutscheinen für Hertha BSC über Tages- und Jahrestickets für den Zoo Berlin bis hin zu Übernachtungs- und Restaurantgutscheinen für das Hotel Adlon sind viele tolle Gewinne dabei. Am Jahresende gibt es für alle Teilnehmer des Quelle: Berliner Kindl monatlichen Gewinnspiels die Chance auf 3 x 5000 €. Um die lange Geschichte Berliner-Kindl-Flasche mit ganzjähvon Berliner Kindl zu feiern, nimmt riger Aktionsfolierung ein starker ein Jubiläumsfilm die Zuschauer mit Jubiläums-Botschafter im Handel. auf eine Zeitreise von der Gründung Für die Gastronomie steht ein Jubiläumspaket mit Bierdeckeln, der Brauerei bis zur heutigen Zeit. Das Jubiläum 150 Jahre Berliner Stammtisch- und Blechschildern Kindl wird von zahlreichen PR- im Retrodesign sowie einem histound Werbemaßnahmen begleitet. rischen Jubiläumsglas und einem Die Jubiläumskampagne sorgt im Krug zur Verfügung. Radio, auf Plakaten, bei Online- Zahlreiche Jubiläumsartikel wie Tportalen und auf Social Media Shirts, Gläser, Krüge und den Jubiläfür Aufmerksamkeit. Neben ei- umssong von Lenard und Band gibt ner Instore-Promotion und einem es auch im Berliner-Kindl-MarkenKronkorken-Gewinnspiel ist jede Shop zu kaufen.


 PRODUKTNEUHEITEN

Neues Premium-Lager im Bierregal: Carlsberg setzt auf 0,0 % Im Februar 2022 brachte Carlsberg mit Carlsberg 0.0 sein erstes 0,0-%-Premium-Lager auf den deutschen Markt. Das erfrischen­ de Alkoholfreie besteche, so Carlsberg, durch seinen ausgewogenen Geschmack. (F.) Alles auf Null – das liegt im Trend: So konnte das Bier-Segment „alkoholfrei“ seinen Marktanteil in den vergangenen zehn Jahren um fast 40 % steigern. Wobei Nielsen Market Track zufolge insbesondere das 0,0-%-Lager-Segment zuletzt mit 48 % rasant wuchs. Das neue Carlsberg 0.0 reiht sich ein in diesen Trend. Ein ausgewogenes PremiumLager mit goldener Farbe schafft eine Balance aus Malz, fruchtiger Hefe und Hopfen-Nuancen. Mit nur 19 kcal je 100 ml hat das Getränk im Vergleich zu seinen Mit-

bewerbern vergleichsweise wenig Kalorien. Die alkoholfreie Alternative von Carlsberg ist damit geeignet zum Durstlöschen zwischendurch, zum Erfrischen nach dem Sport oder zum Kochen mit Freunden. Zur Verkaufsförderung findet in den Zeiträumen Mai/Juni sowie August/ September 2022 eine reichweitenstarke Kampagne mit Out-of-Home-, Digital- und SocialMedia-Kommunikation statt. Die Kampagne mit Schauspieler Mads Mikkelsen wird in ausgewählten Städten in Nord- und Ostdeutschland sowie in Berlin ausgespielt. Unterstützt wird die Einführungsphase von Carlsberg 0.0 u.a. mit einem Sampling: Am POS gibt es im Aktionszeitraum zu jedem gekauften Kasten Carlsberg Lager, eine Gratisflasche Carlsberg 0.0 dazu. Aber auch in der Gastronomie will

Carlsberg 0.0 neue Konsumenten gewinnen und Probierkontakte generieren und bietet daher eine Lunch-Cash-Back-Aktion an. Das Bier ist ab sofort in folgenden Gebinden erhältlich: 0,33-l- und 0,5-lFlasche, 6-x-0,33-l-Sixpack sowie 20-x-0,5-l-Kasten.

WOKRSHOP „MICRO MALTING IN PRACTICE“ 23. bis 30. März 2022, Berlin – in Englisch

8-tägiges Praxis-Seminar über die Technik und Technologie der Malzbereitung im kleineren Maßstab – in Englisch

Symposium for craft and micro brewers from Germany & European +countries Barley and other brewing cereals + Quality aspects Growing regions / quality / varieties / breeding / pests and

7 November diseases / 2016, enzymesNuremberg, / mycotoxins Germany

+ Malting technology Steeping / germination / kilning technology / malt types / special malts / classical and modern malting systems / small scale malting and malting systems / equipment for micro maltings

Barley analysis / malt specifications and malt analysis / assessment of quality parameters / practical laboratory work

+ Practical malting at the VLB pilot malting plant

www.vlb-berlin.org/en/micromalting2022 VLB Berlin, Seestrasse 13, 13353 Berlin – Germany meyer@vlb-berlin.org

Brauerei Forum – März 2022

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG)

DLG veröffentlicht Ergebnisse der Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke 2022 Die kürzlich von der Deutschen Landw ir tschaf ts-Gesellschaf t (DLG) veröffentlichten Testergebnisse der Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke 2022 bestätigen das hohe Qualitätsniveau deutscher Braukunst. Die DLG vergab zehn Mal Gold und sieben Mal Silber. (F.) Jährlich testet die DLG zusammen mit der VLB Berlin und dem Forschungszentrum Weihenstephan, Biere und Biermischgetränke in aufwendigen Verfahren. Dank des hohen wissenschaftlichen Anspruchs und des aktuellen Test-Designs fördert die traditionsreiche Qualitätsprüfung gezielt hochwertige Erzeugnisse der Braukunst. In der Bewertung berücksichtigten die Experten u.a. Geruch, Reinheit des Geschmacks, Qualität der Bittere, Vollmundigkeit, Schaumstabilität, Geschmacksstabilität während der Lagerungszeit und die Frische

des Produkts. Getestet wurde im Labor und in sensorischen Blindverkostungen. „Die aktuellen Test­ ergebnisse bestätigen die großen Anstrengungen der deutschen Brauer. Mit DLG-prämiert können sie geprüfte Qualität und besondere Genussmomente aufmerksamkeitsstark sichtbar machen“, erklärt Thomas Burkhardt, DLG-Projektleiter Getränke. Gold-Medaille Schmucker Bio Hell, Privat-Brauerei Schmucker GmbH Detmolder Helles, Privatbrauerei Strate Detmold GmbH & Co. KG Öko Ur-Weizen Alkoholfrei, Rother Bräu Bayerische Exportbierbrauerei GmbH Engel Kellerpils, Biermanufaktur ENGEL GmbH & Co. KG Grieskirchner Bio-Helles, Brauerei Grieskirchen GmbH Streck‘s Bio-Hell, Privatbrauerei Streck-Bräu GmbH & Co. KG

Wieninger Helles Lagerbier, Privatbrauerei M. C. Wieninger GmbH & Co. KG Hofmark Bio Weisse, HofmarkBrauerei KG Stiegl-Paracelsus Bio-Zwickl, Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH Innstadt Bio Export, Brauerei Hacklberg Silber-Medaille Bio Zwickl Bier, Landshuter Brauhaus AG Privatbrauerei Landshuter Bio Hochzeitsweisse, Landshuter Brauhaus AG Privatbrau­ erei Öko Ur-Pils, Rother Bräu Bayeri­ sche Exportbierbrauerei GmbH Kaiser Oho! Alkoholfrei, Kaiser Brauerei GmbH Schmucker Bio Landbier, PrivatBrauerei Schmucker GmbH Ruppaner Schimmele, Ruppaner Brauerei Kaiser Natur-Pils, Kaiser Brauerei GmbH

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund e.V.

DBMB-Landesgruppe BerlinBrandenburg: Jahreshauptversammlung 2022 Die ursprünglich für Januar geplante Jahreshauptversammlung 2022 findet jetzt statt am: 1. April 2022, um 17.00 Uhr Wo: Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei, Indira-Gandhi-Str. 66 - 69 13053 Berlin Tagesordnungspunkte: 1. Begrüßung 2. Jahresbericht des Schriftführers

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Brauerei Forum – März 2022

3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Bericht des Schatzmeisters Bericht der Kassenprüfer Entlastung des Vorstandes Neuwahlen des Vorstandes Wahl der Kassenprüfer Wahl des Beirates Verschiedenes

Um Anmeldung bis 22. März 2022 wird gebeten. Der Schriftführer Jürgen Richter


IMPRESSUM

Brauerei Forum

 VERMISCHTES

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin

Die VLB Berlin sucht Verstärkung!

www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466

Die VLB Berlin ist ständig auf der Suche nach motivierten und qualifizierten Mitarbeitern. Aktuell sind zwei Stellen ausgeschrieben, auf die Sie sich bei Interesse gerne bewerben können:

Mitarbeiter*in (w/m/d) Bereich Biotechnologie Mitarbeiter*in (w/m/d) im Bereich Getreide- und Malzanalytik Mitarbeiter*in (w/m/d) im Bereich Technikum Kleinmälzung Interne Stellenanzeigen veröffentlichen wir regelmäßig auf unserem Karriereportal

www.vlb-berlin.onapply.de. Auf www.vlb-berlin.org/jobs finden Sie externe Stellenausschreibungen.

Herausgeber ISSN 0179–2466 Versuchsund Lehranstalt für Herausgeber Brauerei inund Berlin (VLB) e.V.für VersuchsLehranstalt Seestraße 13353 Berlin Brauerei in13, Berlin (VLB) e.V.

Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Redaktionsanschrift Seestraße 13, D-13353 Berlin Brauerei Forum Telefon: (030) 4 50 80-251 Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefax: (030) Telefon: (030) 4 4 50 50 80-210 80-251 E-Mail: Telefax: redaktion@brauerei-forum.de (030) 4 50 80-210 Internet: redaktion@brauerei-forum.de www.brauerei-forum.de E-Mail: Redaktionwww.brauerei-forum.de Internet: Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) Redaktion hendel@vlb-berlin.org Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) Eva Wiesgrill (ew), hendel@vlb-berlin.org e.wiesgrill@vlb-berlin.org Eva Wiesgrill (ew) Julia Bork (jb), j.bork@vlb-berlin.org e.wiesgrill@vlb-berlin.org IfGB Künnemann (WiK) Julia Aktuell: Bork (jb),Wiebke j.bork@vlb-berlin.org kuennemann@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Redaktionsbeirat Dr. sc. techn. Manger Dr.-Ing. Josef Hans-J. Fontaine,

Mitgliederversammlung Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH) Was: Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH)

media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit zehn Ausgaben pro Jahr, Erscheinungsweise zwei davon in zehn Englisch. Erscheint mit Ausgaben pro Jahr,

Wann: 24. März 2022, 14.00 Uhr

zwei davon in Englisch. Bezugskosten / Abonnement Abonnement 95 € inkl. MwSt. BezugskostenInland / Abonnement Ausland 95 € Inland (zuzüglich Abonnement 95 €Porto) inkl. MwSt. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt ein Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Jahr. Danach istAbonnements das Abonnement vier Kündigung des Wochen zumJahresende Monatsende kündbar. jeweils zum

Wo: Deutsches Hopfenmuseum, Elsenheimerstraße 2, 85283 Wolnzach Die Organisatoren planen die Versammlung als Präsenzveranstaltung.

 redaktion@brauerei-forum.de Fachfragen 1. e) / 2. c) / 3. d) / 4. c) / 5. c) / 6. e) / 7. c) / 8. d) Fachrechnen Q [Energiemenge] = m [masse] ∙ c [spez. Wärmekapazität] ∙ ∆T [Temperaturdifferenz] m [masse] = Volumen ∙ Dichte

Bedarf in einer Stunde 2 872 800 kJ 48 h

= 59 850 kJ/h

Abonnements Abonnements Westkreuz Westkreuz Verlag, Verlag, Berlin Berlin Tel. (030) 7 Tel. (030) 7 45 45 20 20 47 47 Fax Fax (030) (030) 7 7 45 45 30 30 66 66 abo@brauerei-forum.de abo@brauerei-forum.de

Druck Druck und und Vertrieb Vertrieb Westkreuz-Druckerei Westkreuz-Druckerei Ahrens Ahrens KG KG Berlin/Bonn, Töpchiner Berlin/Bonn, Töpchiner Weg Weg 198/200, 198/200, D-12309 D-12309 Berlin Berlin

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 14

Q [Energiemenge] 1200 hl ∙ 100 l/hl ∙ 1,05 kg/l ∙ 3,8 kJ/(kg ∙ K) ∙ (6-0)K = 2 872 800 kJ

Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Anzeigenkontakt Tel. (030) 450Verlagsabteilung, 80-255 VLB PR- und media@brauerei-forum.de Tel. (030) 450 80-255

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ver­­v ielfältigung oder Weiterverarbei­ tung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrückli­cher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Haftung. Hinweis Hinweis der der Redaktion: Redaktion: Um die Lesbarkeit Um die Lesbarkeit unserer unserer Publikation Publikation zu zu vereinfachen, vereinfachen, verzichten verzichten wir wir weitgeweitgehend auf auf die die zusätzliche zusätzliche Formulierung Formulierung hend der der weiblichen weiblichen Form. Form. Wir Wir weisen weisen aber aber ausdrücklich ausdrücklich darauf darauf hin, hin, dass dass unsere unsere Verwendung Verwendung der der männlichen männlichen Form Form als als geschlechtsneutral geschlechtsneutral zu zu verstehen verstehen ist. ist.

Brauerei Forum – März 2022

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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 29. April 2022

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine

 20. IfGB-Forum Spirituosen & Brennerei 27./28. September 2022, Billerbeck

 Workshop „Micromalting in Practice“ 23. bis 30. März 2022, Berlin  7th BioProScale Symposium 28. bis 31. März 2022, Berlin

 Weiterbildung zum/zur Meister/in im Brauer und Mälzer-Handwerk (HWK) 17. Oktober 2022 bis 27. September 2023, Berlin

 Praxiskurs Mikrobiologie 28. März bis 1. April 2022, Berlin

 VLB-Jahrestagung 2022 17. bis 19. Oktober 2022, Berlin

 3rd VLB Symposium on Acidic Fermented Non-Alcoholic Beverages 24./25. Mai 2022, Berlin

 3rd International Brewing Web Conference (IBWC) 6./7. Dezember 2022, VLB Virtual Campus

 Bangkok Brewing Conference 12. bis 14. Juni 2022, Bangkok, Thailand

 Seminar Brauen für Nichtbrauer 7./8. Dezember 2022, Berlin

 IfGB Destillateur-Aufbaukurs 13. bis 24. Juni 2022, Berlin  Fachtagung „Getränkeverpackung und Ladungssicherung“ 28. bis 30. Juni 2022, Berlin  Kurs „Zertifizierter Bier- und Spirituosen-Sommelier“ 28. August bis 9. September 2022, Berlin  VLB Int. Packaging Conference 30. August bis 1. September 2022, VLB Virtual Campus  Craft Brewing in Practice 19. bis 30. September 2022, Berlin

Weitere Termine  Jahreshauptversammlung DBMB Berlin-Brandenburg 1. April 2022, Berliner-Kindl-SchultheissBrauerei  Craft Brewers Conference / BrewExpo 2022 2. bis 5. Mai 2022, Minneapolis, USA  Brewers Forum / 38. EBC Congress 2022 29. Mai bis 1. Juni 2022, Madrid, Spanien  drinktec 2022 12. bis 16. September 2022, München

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