BRAUEREI
FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner
Ausgabe 8 | 17. August 2018 | 33. Jahrgang | ISSN 0179-2466
IN DI ESER AUSG IfGB ABE: AKTU Bren E nere LL – Info ien u nd S rmatione piritu n osen für -Her stell e
r
Certified Brewmaster Course
verabschiedet
Lebensmittel-Siegel wirken Brau-Börsen-Bilanz Nachrichten ehem. VLBer
Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin
www.brauerei-forum.de
105. VLB-OKTOBERTAGUNG Internationale Fachtagung für die Brau- und Getränkewirtschaft 14. bis 16. Oktober 2018, Berlin
Symposium forVeranstaltung craft and micro brewers from Germany & European ++ Technische countries
++ 21. VLB-Forum Getränkeindustrie und Getränkehandel 7 + November 2016, Nuremberg, Germany + 47. Internationales Braugersten-Seminar ++ Mitgliederversammlung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. ++ Sitzungen des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) und des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses (BWA) der VLB ++ begleitende Fachausstellung www.vlb-berlin.org/okt2018 VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org
6TH EUROPEAN MICROBREW SYMPOSIUM Market – Technology – Quality 12 November 2018, Nuremberg – in English
Symposium for professional craft and micro brewers from around the world with focus on the European markets − in cooperation with BrauBeviale in Nuremberg ++ ++ ++ ++ ++ ++
Technological / Technical aspects Overview of the international market trends Raw materials: malt & hops General concepts for small-scale brewery plants Yeast management & dry yeast Quality control
SUPPORTED BY
www.vlb-berlin.org/en/microbrew2018 VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin rahl@vlb-berlin.org
INHALT
MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4 Brauereiverband NRW: 32 Brauer und Mälzer in Issum am Niederrhein feierlich losgesprochen 5 Kai Acker neuer Vorsitzender der Geschäftsführung bei KHS / Mecklenburgische Brauerei Lübz: Bastian Pochstein wird Nachfolger von Wilfried Horn
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6 DLG-Ausrichtungsverkostung Bier ergab große Übereinstimmung der zwei Panels 7 DLG zeichnet Sensoriksachverständige mit der Max-Eyth-Denkmünze aus
TECHNIK & TECHNOLOGIE 8 Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Kältetechnik 9 Designkonferenz Brandenburg 2018: Impulse für Lifestyle und Ernährung 10 Brauereitechnologie: Die Aufarbeitung von Rest- und Hefebieren
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat im Juni in Berlin den jährlichen Verkosterabgleich für den Wettbewerb Bier/Biermischgetränke/ Craft Biere durchgeführt. Dabei wurden auch zwei Personen geehrt
IfGB AKTUELL 12 16. IfGB-Forum: Bereits 100 Anmeldungen 13 Programm 16. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei in Friedrichshafen 14 Brenner- und Destillateurgesellen in Dortmund freigesprochen / IfGB-Dozententag 15 BSI: Spirituosenmarkt 2017: Trend zu Qualität und Craft führt zu stabilen Umsätzen bei stagnierendem Pro-Kopf-Konsum / Daten aus der Alkoholwirtschaft 2018 veröffentlicht / Fachliteratur
BETRIEBSWIRTSCHAFT 16 Brau-Börsen-Bilanz: AB InBev freut sich über Lateinamerika und China
10 Rest- und Hefebiere sind viel zu wertvoll, um sie einfach zu entsorgen. Allerdings sind bei der Weiterverwendung oder Rückführung in den Prozess einige Aspekte zu beachten
17 Statistisches Bundesamt: Bierabsatz in Deutschland im ersten Halbjahr 2018 steigt um 0,6 %
MARKT & MARKEN 20 Studie: Lebensmittel-Siegel sind erwünscht und wirksam 22 Joh. Barth & Sohn: Welthopfenmarkt 2017 – Größte Ernte seit 1996
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23 Binding-Brauerei: Neue Kampagne – „Auf Frankfurt, wie es wirklich ist.“ / CREW REPUBLIC: „Easy“ und „Drunken Sailor“ im Logipak 24 Berliner Kindl: Jubiläums Pilsener mit neuer Kampagne / Neue Feldschlößchen-Dynamo-Dresden-Editionsdosen
Mit der Übergabe der VLB-Zertifikate endete am 29. Juni der diesjährige Certified Brewmaster Course. Eine Abschlussfeier rundete die offizielle Verabschiedung ab
EHEM. VLBER 25 Studiengang zum Bachelor of Engineering Brauwesen an der TU Berlin startet / 45. Lehrgang: ehem. VLBer trafen sich in Bamberg 26 Certified Brewmaster Course verabschiedet 28 VLB-Sommerfest rund um den Neubau
INSTITUTIONEN & VERBÄNDE 30 Dr. Josef Fontaine neuer Vorsitzender der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens / DBMB Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Sommerausflug zur historischen Braumanufaktur in Paaren im Glien
SONSTIGES 31 Impressum / Lösungen Brauer-Schule
28 Gelungene Premiere: Das Sommerfest der VLB fand in diesem Jahr erstmalig auf dem Gelände rund um den Neubau statt
32 Veranstaltungskalender Titelfoto: VLB-Sommerfest
Foto: oh
Brauerei Forum – August 2018
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
Brauereiverband NRW
32 Brauer und Mälzer in Issum am Niederrhein feierlich losgesprochen Rund hundert Gäste kamen am 13. Juli an den Niederrhein, um der Lossprechungsfeier für die Brauer und Mälzer in der Brauerei Diebels in Issum beizuwohnen. Traditionell werden die Auszubildenden am letzten Schultag vor den nordrhein-westfälischen Sommerferien von Gambrinus und seinem Gefolge in einer feierlichen Zeremonie losgesprochen.
Nordrhein-Westfalen darf sich über 32 frischgebackene Brauer und Mälzer freuen
(F.) „Es kommt nicht oft vor, dass es alle zur Prüfung angetretenen Auszubildenden geschafft haben“, lobt Oliver Landsberger als Chef des Prüfungsausschusses die überdurchschnittlich guten Leistungen der jungen Leute. „Das liegt vor allem am persönlichen Engagement der angehenden Brauer und Mälzer während der dreijährigen Ausbildung sowie an der hohen Ausbildungsqualität in den Ausbildungsbetrieben und am Fritz-HensslerBerufskolleg in Dortmund.“ Die Ausbildung junger Menschen wird in der Brauerei Diebels großgeschrieben. Derzeit werden fünf junge Männer und Frauen zu Brau-
ern und Mälzern ausgebildet. „Auch wenn die technisierte Herstellung von Bier bei uns im Mittelpunkt steht, lernen unsere Auszubildenden auch die handwerkliche Seite des Berufs kennen“, erklärt Diebels-Braumeister Stefan Roth. „Vor kurzem haben wir unsere kleine Lehrbrauerei wieder in Betrieb gesetzt, an der sich die Auszubildenden in Sachen Bier verwirklichen können.“ „Bier ist nach wie vor beliebt und der Bierabsatz steigt. Erstmalig gibt es in Deutschland wieder mehr als 1500 Brauereien, von denen jede zehnte in Nordrhein-Westfalen steht. Vor dem Hintergrund dieser
positiven Entwicklung haben die jungen Leute bei der Berufswahl genau ins Schwarze getroffen“, freut sich Heinz Linden, Geschäftsführer des Brauereiverbands NordrheinWestfalen. Mit 95 Punkten wurde ein ehemaliger Lehrer für Physik und Sport Prüfungsbester. Aus der Hand von Heinz Linden bekam Fabian Gabriel von der Brauerei Heller in Köln für diese außergewöhnliche Leistung einen Scheck über 300 €. Zweitbes ter war Niklas Bulla von der Privatbrauerei Fiege in Bochum, gefolgt von Merlin Schünemann von der Brauerei C.& A. Veltins in Meschede als Drittplatzierter.
Foto: Brauereiverband NRW / Holger Bernert
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Brauerei Forum – August 2018
Salzgitter AG / KHS
Kai Acker neuer Vorsitzender der Geschäftsführung bei KHS Der Aufsichtsrat der KHS GmbH hat Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Kai Acker mit Wirkung zum 15. Oktober 2018 zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt. (BF) Kai Acker, Jahrgang 1968, wird für die Bereiche Technik, Entwicklung/Produktion sowie Personal verantwortlich zeichnen. Er ist zurzeit Geschäftsführer der LEONI Special Cables GmbH, Friesoythe sowie Segmentleiter „Enterprise & Industrial Projects“. Nach einer Ausbildung zum Energieelektroniker studierte er Elektrotechnik an der RWTH Aachen und absolvierte ein MBA-Aufbaustudium an der TU München. Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgit-
ter AG, erklärt: „Wir freuen uns, mit Herrn Acker eine kompetente Führungspersönlichkeit gewonnen zu haben, die über ein breites Spektrum an industrieller Erfahrung für diese anspruchsvolle Aufgabe verfügt. Ich bin mir sicher, dass Herr Acker entscheidende Impulse für die wachstumsorientierte Entwicklung der KHS-Gruppe setzen wird. Schon heute möchte ich meinem Vorstandskollegen Burkhard Becker dafür danken, dass er als interimistischer KHS-CEO die Voraussetzungen für zukunftsträchtige Strukturen so-
Kai Acker wie die damit verbundene Ergebnisverbesserung geschaffen hat.“ Die KHS GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des SalzgitterKonzerns und gilt dort als wesentlicher Bestandteil des Geschäftsbereichs Technologie.
Mecklenburgische Brauerei Lübz
Bastian Pochstein wird Nachfolger von Wilfried Horn Zum 1. Juli hat Bastian Pochstein die Geschäftsführung der Mecklenburgischen Brauerei Lübz von Wilfried Horn übernommen. 15 Jahre lang hat Horn die Geschäfte der Mecklenburgischen Brauerei Lübz geleitet und ein großes Partnernetzwerk aufgebaut. (BF) Bastian Pochstein war mehr als zwölf Jahre für den EnergydrinkHersteller Red Bull tätig sowie zuletzt bei der Spirituosen-Marke Jägermeister. Seit vergangenem Sommer ist der Rostocker als Verkaufsdirektor Gastronomie Nordost bei Lübzer angestellt und übernahm schrittweise die Aufgaben des bisherigen Geschäftsführers Wilfried Horn. Seit Juli ist Pochstein für die Weiterführung des Geschäfts sowie die strategische Ausrichtung der Marke verantwortlich. Ebenso wird
der 42-Jährige die enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern pflegen und weiter ausbauen. „Ich bin stolz, den Staffelstab von Wilfried Horn zu übernehmen. Unter seiner Führung hat sich Lübzer zur führenden Biermarke in Nordost entwickelt. Für die Zukunft wünsche ich ihm alles Gute“, sagt Bastian Pochstein. Dazu Wilfried Horn: „Mit Freude und Wehmut blicke ich auf die vergangenen 15 Jahre als Geschäftsführer der Mecklenburgischen
Bastian Pochstein Brauerei Lübz zurück. Meine Position hat mir viele schöne Momente beschert. Ich wünsche Bastian Pochstein viel Erfolg und Freude bei seiner neuen Tätigkeit“. Horn verlässt das Unternehmen und geht in den Ruhestand.
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
NACHRICHTEN
DLG-Ausrichtungsverkostung Bier ergab große Übereinstimmung der zwei Panels Im Juni trafen sich an der VLB Berlin 20 DLG-Sensorikexperten aus Weihenstephan und Berlin zur Ausrichtungsverkostung Bier/Biermischgetränke und Craft-Bier. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) vergibt stets die Analytik und die sensorische Begutachtung der Proben aus dem Qualitätstest Bier und Biermischgetränke zur Hälfte an beide Forschungs- und Lehrstandorte. Um dort eine einheitliche sensorische Bewertung zu garantieren, „kalibriert“ man die beiden Verkosterteams jährlich.
Konzentrierte Atmosphäre bei der gemeinsamen Verkostung an der VLB Berlin
(WiK) In diesem Jahr lag die Haupt organisation in den Händen von Johannes Fuchs und dem Sensorikteam seiner Abteilung. Ebenfalls anwesend war Prof. Dr. Fritz Jacob, Weihenstephan, der gemeinsam mit Fuchs die bewährte Doppelspitze der DLG-Prüfbevollmächtigten bildet. Auch Thomas Burkhardt und Hanna Schwarz vom DLG-Testzentrum be grüßten die Sensorikexperten. Das bayerische Verkosterpanel setzt sich aus Mitarbeitern vom Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität sowie vom Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I der Technischen Universität München zusammen. Die Sensorik-Abteilung der VLB unter Leitung von Johannes Fuchs rekrutiert ihr Panel auch aus den anderen VLB-Forschungsinstituten. Die Ausrichtungsverkostung findet abwechselnd in Weihenstephan und Berlin
statt. Die Sensoriksachverständigen prüfen unterschiedliche Bierstile jeweils in Blindverkostung. Zur Überprüfung der Geschmacksstabilität wird in der klassischen Bierprüfung jeweils ein vier Wochen altes Produkt mit seinem frischen Pendant verglichen. „Hier war sehr schön, dass die fehlerhaften Produkte von beiden Panels erkannt worden sind“, freute sich Johannes Fuchs. Hinzu kamen in diesem Jahr zwei Craft-Biere. In dieser Kategorie wird nur eine Probe untersucht, da die Geschmacksstabilität nicht im Vordergrund steht, sondern vor allem die besondere Charakteristik der Produkte. Neben dem DLG-5-Punkte-Schema wurde auch das Geschmacksprofil für alle Biere bewertet. Dabei handelt es sich um eine positive Beschreibung, die das Produkt noch detaillierter charakterisiert. „Ausführlich diskutierten
Fotos: WiK
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Brauerei Forum – August 2018
die Sensoriksachverständigen die Geschmacksausprägung der Testprodukte“, sagte Fuchs, „aber auch die Erwartungen des Konsumenten an verschiedene Bierstile.“ Die Verkostung erfolgt in absoluter Stille. Erst wenn alle Verkoster ihren Bewertungsbogen ausgefüllt haben, darf gesprochen werden. Die Bewertungen werden direkt im Anschluss ausgewertet und die Ergebnisse an die Wand projiziert und diskutiert. Mittels statistischer Auswertung kontrollieren die Prüfbevollmächtigten, ob ein signifikanter Unterschied in den Bewertungen der beiden Panels vorliegt. Für viele Sensoriker hat dabei der fachliche Austausch mit den Kollegen zentrale Bedeutung. „Die Verkoster der beider Panels haben die Produkte sehr ähnlich bewertet“, so Fuchs. Die Ausrichtungsverkostung findet stets im Vorfeld des Qualitätstests statt.
PERSONALIEN
DLG zeichnet Sensoriksachverständige mit der Max-Eyth-Denkmünze aus Der 15. Juni stand ganz im Zeichen der DLG-Ausrichtungsverkostung Bier/Biermischgetränke und Craft-Bier. Mehr als 20 Sensorikexperten konzentrierten sich auf diese sensorische Prüfung. Doch am Morgen des Verkosterabgleichs war es der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) zunächst wichtig, zwei langjährige Bierverkoster zu ehren. (WiK) Der Vorstand der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat Hubert Walter vom Forschungszentrum Weihenstephan und Mirko Geier von der VLB Berlin mit der Max-Eyth-Denkmünze in Bronze ausgezeichnet. Mit der Ehrung würdigt die DLG deren langjähriges, ehrenamtliches Engagement in den Qualitätsprüfungen für Bier und Biermischgetränke. Thomas Burkhardt, Bereichsleiter im DLG-Testzentrum Lebensmittel, überreichte die Auszeichnungen in der VLB Berlin und dankte Hubert Walter und Mirko Geier für deren unermüdlichen Einsatz und die besonderen Verdienste um die Facharbeit der DLG, deren Ziel die Qualitätsförderung von Lebensmitteln ist. Die Verkostungen sind ohne das umfangreiche Engagement der Geehrten nicht vorstellbar. Es ist Hubert Walter, der die DLG-Ver-
kostungen vorbereitet und koordiniert. Mit seinem Team trägt er Sorge dafür, dass das richtige Glas zum richtigen Zeitpunkt befüllt und am richtigen Ort ist. Auch Mirko Geier trägt maßgeblich zur Vorbereitung und Durchführung dieser Verkostungen bei. Und verkosten tun sie beide mit einer großen sensorischen Erfahrung und Präzision obendrein – dafür wurden sie nun ausgezeichnet. Hubert Walter Hubert Walter ist gelernter Chemielaborant, Brauer und Mälzer sowie studierter Diplom-Braumeister. Er leitet die chemisch-technische Abteilung des Forschungszentrums Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität der TU München. Bereits seit 1991 bringt er sein umfangreiches Fachwissen in die Qualitätsprüfungen der DLG ein
und war in dieser Zeit mehr als 20 Mal als Sensoriksachverständiger der DLG im Einsatz. Seit 2013 ist Hubert Walter stellvertretender DLG-Prüfbevollmächtigter für Bier und Biermischgetränke und damit Stellvertreter von Prof. Dr. Fritz Jacob. Mirko Geier Mirko Geier ist ausgebildeter Brauer und Mälzer sowie studierter DiplomBraumeister. Er ist in der Abteilung Spirituosenanalytik und Sensorik des Forschungsinstituts für Bierund Getränkeanalytik (FIBGA) der VLB Berlin im Bereich Sensorik tätig. Seit mehr als 10 Jahren bringt er sein umfangreiches Fachwissen in die Qualitätsprüfungen der DLG ein und war in dieser Zeit rund 20 Mal als Sensoriksachverständiger der DLG auch im Segment der alkoholfreien Getränke im Einsatz.
Thomas Burkhardt, Bereichsleiter im DLG-Testzentrum Lebensmittel, überreicht Urkunden und Medaillen an Hubert Walter (l.) und Mirko Geier
Brauerei Forum – August 2018
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Fotos: WiK
TECHNIK & TECHNOLOGIE
BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende
Kältetechnik Der Einsatz der ersten Kältemaschinen im industriellen Maßstab in den 1870er-Jahren markierte eine Revolution in der Brauwirtschaft. Bis heute sind Kälteanlagen in unterschiedlichen Größen und Bauformen in der Brauerei unentbehrlich. Kenntnisse über die wesentlichen Wirkprinzipien gehören damit zum Basiswissen des Brauer und Mälzers.
Die Aufgaben stellte Studienrat Robert Pawelczak, Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt
1. Eine Kompressionskälteanlage nutzt das Prinzip, dass Flüssigkeiten beim Verdampfen ihrer Umgebung Wärme entziehen. Welche Aussage zur Energiebilanz ist richtig? a) Im Kondensator wird weniger Energie aus dem Kältemittel abgeführt, als ihm im Verdampfer zugeführt wurde. b) Im Kondensator wird mehr Energie aus dem Kältemittel abgeführt, als ihm im Verdampfer zugeführt wurde. c) Im Kondensator wird genausoviel Energie aus dem Kältemittel abgeführt, wie ihm im Verdampfer zugeführt wurde. d) Im Kompressor wird dem Kältemittel genau so viel Energie zugeführt, wie ihm vorher im Kondensator entzogen wurde. e) Im Verdampfer wird dem Kältemittel genauso- viel Energie zugeführt, wie ihm vorher im Kon- densator entzogen wurde. 2. Die Kältemittel werden meist mit einem R (für Refrigerant) und einer Zahlenkombination aus zwei bis drei Ziffern benannt. Welches Kältemittel kann es nicht geben? a) R12 b) R21 c) R22 d) R23 e) R24
Eisgalgen – Fotos: Bayerischer Brauerbund
3. Das Kältemittel Ammoniak wird bei direkter Kühlung der ZKL direkt in den aufgeschweißten Kühlzonen verdampft. Was ist dabei zu beachten? a) Bei der direkten Kühlung muss der komplette ZKL mit Kühltaschen bedeckt sein. b) Die Kühltaschen müssen einem höheren Druck standhalten als wenn sie von einem Kälteträ- ger durchströmt werden. c) Die Kühltaschen müssen innen beschichtet sein, weil das Ammoniak den Edelstahl angreift. d) Die Zuführung des flüssigen Ammoniaks muss von oben in die Kühltaschen erfolgen. e) Es muss nichts beachtet werden. 4. Für die Kälteerzeugung werden in der Brauerei zumeist Kompressionskälteanlagen verwendet. Welche Art der Verdampfung bzw. welche Bauart des Verdampfers gibt es nicht? a) Plattenwärmeübertrager b) Rohrbündelverdampfer c) Lamellenverdampfer
8
Brauerei Forum – August 2018
d) Rohrschlangenverdampfer e) Direkte Verdampfung in dem zu kühlenden Keller 5. Weshalb können hohe Außentemperaturen im Sommer den Betrieb einer Kompressionskälteanlage stören? a) Durch hohe Außentemperaturen kann die vom Kältemittel aufgenommene Wärme im Konden- sator nicht mehr abgeführt werden. b) Durch hohe Außentemperaturen verdampft das Kältemittel bereits im Expansionsventil. c) Durch hohe Außentemperaturen lässt sich das Kältemittel nicht komprimieren. d) Durch hohe Außentemperaturen steigt die Verdampfungstemperatur so stark, dass das Kältemittel im Verdampfer flüssig bleibt. e) Die hohen Temperaturen verformen die Ammo- niak führenden Kupferleitungen. 6. Durch welches Bauteil ist die Trennung von Hochdruck- und Niederdruckseite auch beim Stillstand der Kälteanlage gewährleistet? a) Reduzierventil b) Verdampfer c) Kompressor d) Kondensator e) Absorber 7. Die vom Verdampfer benötigte Kältemittelmenge wird meist von einem automatischen Expansionsventil eingeleitet. Mit welchem Bauteil, welcher Maschine ist dieses Ventil am ehesten zu vergleichen? a) Automotor b) Kompensatorhahn c) Manometer d) Schraubenkompressor e) Economiser 8. Welche chemische Reaktion reduziert die Kälteleistung einer Kompressionskälteanlage, die mit Ammoniak betrieben wird, wenn Wasser in den Kältemittelkreislauf gelangt? a) NH3 + H2O → NH4OH b) NH3 + H2O → NH2 + H3O c) NH3 + H2O → NH4 + O2 d) NH3 + H2O → HNO3 + H2O e) NH4OH + H2O → NH3 + 2 H3O 9. Beschreiben Sie, was passiert, wenn aus einer Kälteanlage unkontrolliert Ammoniak ausströmt! Diese Frage ist entsprechend den neuen Prüfungsvorschriften für Brauer und Mälzer frei zu beantworten. (Lösungen S. 31)
VERANSTALTUNGEN
Designkonferenz Brandenburg 2018: Impulse für Lifestyle und Ernährung Wirtschaft und Kreativszene miteinander zu vernetzen, das ist das Ziel der Designkonferenz Brandenburg, die am 28. und 29. Juni in Potsdam stattfand. Referenten aus den Bereichen Produktdesign, Lifestyle, Ernährung und Nachhaltigkeit stellten Ideen vor, die künftig unsere Ernährung und Lebensweise verändern könnten. (BF) Mit dabei war auch das Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser der VLB Berlin. Unter dem Titel „Funktionalität und Charisma für Getränke“ stellte Dr. Martin Senz insbesondere die verschiedenen Formen von Funktionalitäten vor, die durch komplexe Mischkultur-Fermentationen in alkoholfreie Getränke eingebracht werden können. Weitere Vorträge thematisierten beispielsweise „Mit Leib und Seele – Essen und seine Verpackung“ (Prof. Katrin Hinz von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin), oder eher provokant „Fressen statt shoppen – Food ist das neue Einkaufen“ (Thomas Sevcik, Arthesia). Martin Senz skizzierte aktuelle Entw icklungstrends bei Getränken. Auch in diesem Segment sind inzwischen
viele Trend- und LifestyleProdukte entstanden. Insbesondere alkoholfreie Fer ment at ionsget ränke w ie Kombucha, Wasser-Kefir und andere erfreuen sich im Zuge des zunehmenden Trends zur gesunden und bewussten Ernährungsweise immer größerer Beliebtheit. Gemeinsame Basis dieser Getränke sind nicht-alkoholische Fermentationen mit mikrobiologischen Mischkulturen. Durch die eingesetzten Rohstoffe und sorgfältige Auswahl der Mikroorganismen bietet sich für Getränkeproduzenten eine breite Vielfalt an geschmacklichen Variationsmöglichkeiten und funktionalen Eigenschaften. Insgesamt ein zukunftsfähiger Bereich, an dem auch an der VLB Berlin Entwicklungsarbeit geleistet wird. Martin Senz
Nürnberg, Germany | 13. – 15. November
Gute Gespräche. Gute Geschäfte.
.de
braubeviale
Foto: Designkonferenz Brandenburg
LÖSUNGEN FÜR IHREN ERFOLG. Die BrauBeviale ist der Ort, an dem Erfolge wachsen – im Dialog auf Augenhöhe, mit den Experten der Branche, mit Innovationen, die im Wettbewerb entscheiden. Alles für morgen – an einem Ort. Die Highlights der Messe und wichtige Infos für Ihren Besuch: braubeviale.de/Ihr-Erfolg
Alkoholfreie Gärgetränke sind ein starker Trend im Bereich der gesundheitsbewussten Ernährung – Dr. Martin Senz Brau18_92x240_DE_Brauerei_Forum_ALLG.indd 1 Brauerei Forum –
August 2018
922.06.18
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
BRAUTECHNOLOGIE
Die Aufarbeitung von Rest- und Hefebieren Dr. sc. techn. Hans-J. Manger, Frankfurt (Oder) und Prof. Dr. sc. techn. Gerolf Annemüller, Berlin
Rest- und Hefebiere sind viel zu wertvoll, um sie einfach zu entsorgen. Für die Weiterverwendung bzw. Rückführung in den Prozess der Bierherstellung sprechen daher wirtschaftliche Gründe. Allerdings sind vor allem unter mikrobiologischen Gesichtspunkten einige Aspekte zu berücksichtigen. Zur Vermeidung von Qualitätsbeeinträchtigungen im Endprodukt durch den Verschnitt/Zusatz von Rest- und Hefebieren sollte darauf geachtet werden: Keine oder nur eine kurze Zwischenlagerung von Rest- und Hefebieren bis zur Weiterverarbeitung; Zwischenlagerungen dieser Produkte immer bei ϑ < 4 °C; Thermische Inaktivierung der Mikroorganismen; Thermische Inaktivierung der Hefeproteasen im Hefebier vor dessen Weiterverarbeitung; Unterziehung der Rest- und Hefebiere einer zweiten Gärung durch Zusatz zur Anstellwürze; Hefebiere und auch sonstige Restbiere lassen sich relativ problemlos in die heiße Würze vor dem Würzekühler dosieren, um unerwünschte Mikroorganismen zu inaktivieren.
des Hefebieres wird durch diese Arbeitsweise automatisch gesichert und es werden eventuelle Hefezell-Exkretionen (z. B. Proteasen) inaktiviert. Eine sensorische Beeinflussung des Bieres ist bei der genannten Dosierung von nur kurz gelagerten, gekühlten Restbieren nahezu ausgeschlossen. Hefebiere aus der Trennung mittels Membrantrennverfahren und moderner Dekanter oder Teller-Separatoren können bei Erfüllung der vorstehend genannten Kriterien nach einer KZEBehandlung auch vor der Filtration in das Unfiltrat dosiert werden, s.o.
Sinnvoll ist es, Restbiere (Hefebier, Gelägerbier und sonstige Restbiere) möglichst unter Sauerstoffausschluss zu sammeln und kühl zu stapeln. Auch sollte die weitere Verwendung als Dosage zu jedem Sud zwischen Whirlpool und Würzekühlerpumpe in die heiße Würze so schnell wie möglich erfolgen. Die Dosierung sollte immer in der gleichen Menge erfolgen, wie die Restbiere anfallen, beispielsweise mit ≤ 2 % der Würzemenge. Die Dosierung aus einem Stapeltank lässt sich mit relativ wenig Aufwand automatisieren. Beachtet werden muss dabei, dass das Dosierverhältnis eingehalten wird, die Würzetemperatur nach der Dosierung möglichst nicht unter 95 bis 96 °C sinkt und die Verweilzeit vor dem Würzekühler so bemessen wird, damit beispielsweise etwa 1000…2000 PE erzielt werden können (s.a. das nachfolgende Beispiel).
Ausgangsdaten: Geforderte PE: ≥ 2000 Ausschlagmenge V W: 600 hL ∙ Kühlzeit: 50 min ≙ V = 720 hL/h ∙ Dosierte Biermenge VR: ≤ 2 % ≙ ≤ 12 hL ≙ V = 18 hL/h Temperatur der Restbiermenge ϑR: 5 °C Dosierzeit : 40 min, Start 5 min nach Beginn Würzekühlung
Bei der geschilderten Verfahrensweise geht kein Ethanol verloren und die biologische Sicherheit ist gegeben. Der Verschnitt
Tabelle 1: Heißhaltezeiten als Funktion der PE-Einheiten Temperatur nach der Dosierung
Erforderliche Heißhaltezeit in min
erforderliche Heißhaltezeit in s
2000
96,2 °C
0,0657
3,94 ≈ 4
5000
96,2°C
0,1643
9,86 ≈ 10
2000
95,2°C
0,0874
5,24 ≈ 5
5000
95,2°C
0,218
13,1 ≈13
2000
94,2°C
0,116
6,97 ≈ 7
5000
94,2 °C
0,291
17,43 ≈ 17
PE
10
Brauerei Forum – August 2018
Beispiel-Modellrechnung 1 Erforderliche Verweilzeit für PE ≥ 2000 bei der Dosierung von Rest- und Hefebier in die heiße Würze vor dem Würzekühler.
Die Mischungstemperatur nach der Dosierung wird mittels Mischungsrechnung ermittelt. Danach ergeben sich die nachfolgenden Temperaturen: ϑM =
V W ∙ ϑW + VR ∙ ϑR 600 hL ∙ 98 °C + 12 hL ∙ 5 °C = = 96,2 °C VM 612 hL
Würzetemperatur ϑW vor dem Dosieren
98,0 °C
97,0 °C
96,0 °C
Resultierende Temperatur ϑM nach der Dosierung
96,2 °C
95,2 °C
94,2 °C
Berechnungsgleichung für die Pasteurisiereinheiten (PE): PE = t ∙ 1,33(ϑ – 60 °C) Gleichung 1 t = Zeit in min ϑ = Temperatur nach der Dosierung in °C In Gleichung 1 wurde der z-Wert zu z = 8 K nach einem Vorschlag von Röcken angenommen (üblicherweise wird mit einem z-Wert = 7 K gerechnet, sodass sich dann der bekannte Faktor 1,393 ergibt [1]). Mit dem Faktor 1,33 ergibt sich ein „sicherer“ PE-Wert auch bei Lactobacillen. Gleichung 1 wird umgestellt nach t. Es resultieren damit die Heißhaltezeiten für die jeweiligen Mischungstemperaturen gemäß Tabelle 1:
PE
t=
(Gleichung 1a)
1,33(ϑM − 60 °C)
Beispielrechnung: t=
2000
=
2000
1,33(ϑM − 60 °C) 1,3336,2
=
2000 30 439
= 0,0657 min = 3,94 s
Für die erforderliche Länge der Würzeleitung zwischen Dosierstelle und Würzekühlereintritt ergeben sich die Zusammenhänge nach Tabelle 2.
Beispiel-Modellrechnung 2: Welche Würzetemperatur ϑW ist vor dem Würzekühler erforderlich bei folgenden Bedingungen: Gewünschte PE: 2000 Gegebene Heißhaltezeit: 10 s ≙ 0,1667 min Dosierte Restbiermenge: 3 % der Würzemenge Temperatur ϑR der Restbiermenge: 4 °C Würzemenge: 500 hL Berechnung der erforderlichen Mischungstemperatur: Die Gleichung 1 wird nach ϑM umgestellt: PE
t=
1,33(ϑM − 60 °C)
Tabelle 2: Erforderliche Leitungslänge für die Heißhaltezeit nach Tabelle 1 DN
erforderliche Heißhaltezeit in s
∙ V in m³/h
Fließgeschwindigkeit v in m/s
erforderliche Leitungslänge l in m
100
4
73,8
2,61
≥ 10,4
100
5
73,8
2,61
≥ 13,0
100
7
73,8
2,61
≥ 18,3
100
10
73,8
2,61
≥ 26,1
100
13
73,8
2,61
≥ 33,9
100
17
73,8
2,61
≥ 44,4
125
4
73,8
1,67
≥ 6,7
125
5
73,8
1,67
≥ 8,4
125
7
73,8
1,67
≥ 11,7
125
10
73,8
1,67
≥ 16,7
125
13
73,8
1,67
≥ 21,7
125
17
73,8
1,67
≥ 28,4
⇒ 1,33(ϑM − 60 °C) =
PE t
=
2000 0,1667
= 11 997,6
Danach wird die Gleichung logarithmiert: ln 1,33(ϑM − 60 °C) = ln 11 997,6 = 9,3925 (ϑM – 60) ln 1,33 = 9,3925 ϑM – 60 = 9,3925 / ln 1,33 = 9,3925 / 0,2852 = 32,93 ϑM = 32,93 + 60 = 92,93 °C Dosierte Restbiermenge VR: 3 % von 500 hL 100 % ≙ 500 hL 3 % ≙ x hL x = (500 hL / 100) ∙ 3 = 15 hL Die Mischungsgleichung wird nach ϑW umgestellt: ϑM =
V W ∙ ϑW + VR ∙ ϑR VM
⇒ ϑM ∙ VM = V W ∙ ϑW + VR ∙ ϑR V W ∙ ϑW = ϑM ∙ VM − VR ∙ ϑR ϑM =
V W ∙ ϑW + VR ∙ ϑR 515 hL ∙ 92,93 °C − 15 hL ∙ 4°C = VM 500 hL
ϑW = 95,6 °C Die Würzetemperatur muss vor der Dosierung ≥ 95,6 °C betragen.
Beispielrechnung: ∙ V = 738 hL/h = 73,8 m3/h = 0,0205 m³/s Fließgeschwindigkeit: ∙ v = V / A A = π ∙ d2 / 4 DN 100: A = π ∙ 0,12 m2 /4 = 0,00785 m² v = 0,0205 m³/s / 0,00785 m² = 2,61 m/s DN 125: A = π ∙ 0,1252 m² /4 = 0,0123 m² v = 0,0205 m³/s / 0,0123 m² = 1,67 m/s
Quellen [1] Röcken, W.: Aktuelle Gesichtspunkte zum Thema Pasteurisation. Brauwelt 124 (1984) 42, S. 1826–1832 [2] Donhauser, S. und K. Glas: Hefepreßbier und seine Aufbereitung. Monatsschrift f. Brauwissenschaft 39 (1986) 8, S. 284–292
Neben den Rechenansätzen werden auch zahlreiche Beispielrechnungen durchgeführt, um dem Leser mit diesem Fachbuch den Einstieg in diese Materie zu erleichtern. Aus den Rechenansätzen und Beispielrechnungen können dann betriebsspezifische Aufgabenstellungen abgeleitet werden. Speziell für Kleinbrauereien, die keine große analytische Untersuchungskapazität besitzen, werden einfachere technologische Näherungslösungen vorgeschlagen.
Die Rohrheißhaltestrecke sollte über ein statisches Mischelement verfügen. Um die Heißhaltelänge nicht zu groß werden zu lassen, sollte die Würze möglichst heiß sein und der Durchmesser des Heißhalterohres Im Bereich DN 100 bis DN 125 liegen.
Für die Lösung der Aufgaben reichen die Kenntnisse über die Handhabung eines normalen Taschenrechners mit seinen integrierten trigonometrischen, logarithmischen und einfachen statistischen Funktionen aus. Die Verwendung der angegebenen Gleichungen für die Erstellung von universell nutzbaren Berechnungsunterlagen auf der Basis von gängigen Tabellenkalkulations-Programmen wird von den Autoren aber ausdrücklich empfohlen.
Die in der Vergangenheit empfohlene Aufarbeitung des Hefebieres mittels Aktivkohle-Behandlung ist aufwendig und nicht unumstritten [2]. ISBN 978-3-921690-78-9
Fachrechnen für Mälzerei- und Brauereitechnologen
Ziel dieses Fachbuches ist es, einen Überblick über technologische Berechnungen und Richtwerte für die Praxis der Brauerei und Mälzerei zu geben. Die Autoren ergänzen dies durch selbst ermittelte Korrelationen und statistisch abgesicherte Beziehungen. Es soll den Auszubildenden, Praktikern und Studenten der Brauerei-, Mälzerei- und Getränketechnologie helfen, die Verfahrensführung der Bierherstellung zu optimieren. Weiterhin werden die für die technologischen Berechnungen erforderlichen Tabellen und Grafiken beigefügt, um eine zügige Aufgabenlösung ohne langes Suchen zu ermöglichen.
Unsere Literaturempfehlung:
Annemüller / Manger
Erforderliche Leitungslänge der Heißhaltestrecke: DN 100: l = v ∙ t = 2,61 m/s ∙ 4 s = 10,4 m DN 125: l = v ∙ t = 1,67 m/s ∙ 4 s = 6,7 m
Fachrechnen für Mälzerei- und Brauereitechnologen Technologische Berechnungen, Richtwerte und Korrelationen zur Optimierung des Verfahrens
Gerolf Annemüller / Hans-J. Manger
Fachrechnen für Mälzereiund Brauereitechnologen 1. deutsche Auflage 2015 358 S., Paperback, 49 € ISBN 978-3-921690-78-9 1. englische Ausgabe 2017 366 S., Paperback, 69 € ISBN 978-3-921690-83-3
VLB-Fachbücher
www.vlb-berlin.org/verlag
Brauerei Forum – August 2018
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IfGB AKTUELL
IfGB-FORUM
16. IfGB-Forum: Bereits 100 Anmeldungen – Eine Registrierung ist noch möglich Trotz Ferienzeit sind die Anmeldungen für die diesjährige Spirituosentagung gut weitergelaufen. Brenner und Spirituosenhersteller der Bodensee-Anrainer aber auch aus Südtirol sind dabei, außerdem Kornbrenner und Spirituosenproduzenten Norddeutschlands und Luxemburgs. Zuliefer unternehmen scheuen selbst die Anreise aus Frankreich und Großbritannien nicht.
Mit Unterstützung von
Arnold Holstein GmbH
Brennerei- und Obstverarbeitungsanlagen
www.a-holstein.de
(WiK) Der anhaltend heiße Sommer verändert Reife- und Ernterhythmen von Obst und Wein und dämpft auch die Lust des Endverbrauchers auf Hochprozentiges. Da klingt die Nachricht vom BSI, dass der ProKopf-Verbrauch an Spirituosen im Vorjahr stabil bei 5,4 l lag schon sehr zuversichtlich. So wird auch die Branchenentwicklung im Kontext von Wirtschaft und Politik ein wichtiges Thema des diesjährigen IfGB-Forums sein. „Wir tagen extra so früh im September, um dem Steinhauser Martin Zeit für die Weinlese abseits der Betriebsbesichtigung zu lassen. Aber dieser Glutsommer wirft so manche Planung über den Haufen“, sagt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. Ob die langen Sonnentage am Ende auch etwas Gutes haben und zu Qualitätssteigerungen führen, wird sich später zeigen. Analysemethoden für und Analyseergebnisse von Obstbränden der Vorjahre präsentieren Prof. Dr. Manfred Gössinger, Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und
Obstbau Klosterneuburg, und Uwe Oppermann, Shimadzu. „Das sehr aktuelle Tagungsthema ‚Food Fraud‘ verdanken wir Prof. Dr. Theo Smaczny, Quality Services/ Underberg, der unsere Spirituosentagung seit längerem unterstützt“, sagt VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine. Spirituosenhersteller müssen ja nicht nur dem IFS entsprechen, sondern auch im ganz eigenen Interesse ein effizientes Vorgehen gegen organisierte Spirituosenfälschungen implementieren. Wie Wege gegen Irreführung, Täuschung und Betrug entwickelt werden können, zeigen Vertreter aus Industrie, Handel und Politik gemeinsam auf. Alte Bodensee Hausbrennerei / 1. Bodensee Whisky-Brennerei Bereits in der 4. Generation wird bei der Familie Steinhauser gebrannt. Wo im Jahre 1828 noch eine kleine Brennerei stand, befindet sich heute eine der modernsten Brennereianlagen Europas. An der Qualität der verwendeten Früchte und der sorgfältigen Verarbeitung hat sich seit fast
200 Jahren nichts geändert. 2008 wurde in Kressbronn außerdem der 1. Bodensee-Whisky destilliert. Einmalig ist dabei die Brennerei, auf der gebrannt wird. Die aus dem Jahre 1890 stammende Anlage wurde komplett restauriert und liefert seitdem wieder feinste Brände. Arnold Holstein Der führende Hersteller von Des tillationsanlagen bietet Sonderanfertigungen für Klein- und Abfindungsbrennereien im Bereich von 5 bis 150 l. Bei Verschlussbrennereien sowie in der industriellen Alkoholproduktion liegen die Füllinhalte bei 150 bis 6000 l. Zum Programm gehören ebenso kontinuierlich arbeitende Destillierwie Demethanolisierungsanlagen. Holstein-Anlagen sind weltweit im Einsatz, ob als Kleindestille oder im Industriemaßstab beim Global Play er. Zum Produktportfolio gehören außerdem Obstverarbeitungsgerätschaften wie Passiermaschinen, Schrägförderer und Rührwerke. www.ifgb.de/friedrichshafen2018
Fotos: WiK
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Brauerei Forum – August 2018
Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
16. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI: 4./5. SEPTEMBER 2018 IN FRIEDRICHSHAFEN + Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung + Brennerei und Anlagenbau im Bodensee-Raum + Rum versus Rhum Agricole + Food Fraud, Food Defense – Verordnungen und Wege zur Authentizitätsprüfung
RAHMENPROGRAMM DIENSTAG: Betriebsbesichtigungen auf Einladung der Destillerie Steinhauser in Kressbronn und der Arnold Holstein GmbH in Markdorf. Begrüßungsabend im Max & Moritz, Kressbronn RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG Einführung in das Thema
Klaus Malinowsky
Destilla, Nördlingen
Jüngste Entwicklungen und Perspektiven am IfGB/VLB Berlin
Dr. Josef Fontaine
IfGB/VLB Berlin
Die neue europäische „Spirituosen-Bibel“: Was wird sich ändern?
Werner Albrecht
BMEL, Bonn
Aktuelle Themen der Spirituosenbranche
Angelika Wiesgen-Pick
BSI, Bonn
BRENNEREI UND ANLAGENBAU IM BODENSEE-RAUM Dokumentation von verbrauchsteuerpflichtigen Produkten mit SAP Georg Hartmann
SAP Deutschland, Ratingen
Steinhauser – traditionelle Obstbrennerei und erfolgreiche Whisky-Destille
Martin Steinhauser
1. Bodensee WhiskyDestillerie, Kressbronn
Arnold Holstein – innovative Destillationstechnik weltweit
M. Holstein/St. Hafen
Arnold Holstein, Markdorf
Einführung in das Thema
Prof. Dr. Theo Smaczny
QS/Underberg, Rheinberg
Many Dimensions of Rum/Rhum
Kristina Wolf
The N.O.S.E., Berlin
Rhum Agricole und Melasse Rum – zwei ungleiche Brüder
Emilie Butko
Ferrand Deutschland, Iserlohn
Die Entwicklung von deutschem Rum am Beispiel von „RUMULT – Mauritius kisses Bavaria“
Thomas Weinberger
Destillerie Lantenhammer Hausham, Schliersee
FOOD FRAUD, FOOD DEFENSE – VERORDNUNGEN UND WEGE ZUR AUTHENTIZITÄTSPRÜFUNG Food Safety und Food Fraud
Andrea Pahne
BMEL, Bonn
Einführung in die IFS-Anforderungen zu Food Fraud & Food Defense
Stephan Tromp
IFS Management, Berlin
Food Safety – eine kontinuierliche Herausforderung.
Prof. Dr. Theo Smaczny
QS/Underberg, Rheinberg
Identitäts- und Authentizitätsprüfung von Spirituosen
Dr. Claudia Bauer-Christoph Bayerisches LGL, Würzburg
Analytische und sensorische Qualitätskontrolle bei Destillaten von deutschen und österreichischen Streuobstwiesen
Uwe Oppermann (Prof. Erich Leitner)
Einsatz chemisch-physikalischer Analysenparameter in der Qua- Prof. Dr. litätskontrolle einer Brennerei und sensorische Beurteilung Manfred Gössinger Fotos: Destille Berlin
Shimadzu Deutschland TU Graz, Österreich HBLA und BA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Brauerei Forum – August 2018
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www.ifgb.de/friedrichshafen2018
RUM VERSUS RHUM AGRICOLE – VORTRÄGE MIT VERKOSTUNG
IfGB AKTUELL
FORTBILDUNG
IfGB / VLB Berlin
Fritz-Henßler-Berufskolleg der Stadt Dortmund / Vereinigung der Destillateurmeister
14 Brenner- und Destillateurgesellen freigesprochen
Foto: Martin Erdmann
Die glücklichen Absolven mit ihren Prüfern. Die Destillateure: Markus Badtke, (Wilhelm Kisker) Jens Behnke und Felix Saar (Nordbrand Nordhausen) Marco Gröninger (Destilla) Patrick Hahner (Birkenhof Brennerei) Lukas Hunstiger (Destilla) Jonas Klöckner (Brennerei Liebl) Dominik Raudßus (Heinz Eggert) Florian Riedl (Franz Stettner & Sohn) Benedict Skelton (Altenburger Destillerie & Liqueurfabrik) Andreas Türler und Georg Zwiehoff (The Duke Destillerie) Die Brenner: Marcel Hörsken und Maurice Weiß (€-Alkohol) Fotos: WiK
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In diesem Sommer haben 2 Brenner und 12 Destillateure ihre Abschlussprüfungen erfolgreich bestanden. Am 11. Juli nahmen die Absolventen ihre Prüfungszeugnisse in der August Krämer Kornbrennerei, Dortmund, in Empfang. Im Rahmen der mit Unterstützung des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure ausgerichteten Feierstunde gratulierten die Geschäftsführer Hans-Hermann Krämer und sein Sohn Felix den frisch gebackenen Gesellen. Den Glückwünschen schloss sich der Vorsitzende der Vereinigung der Destillateurmeister e.V. Heinz-Detlef Fritz an. Ebenso gratulierte der Prüfungsausschuss, vertreten durch den Vorsitzenden Jürgen Lohuis und Martin Erdmann, Givaudan. Zur Gratulantenschar gehörten außerdem Sabine Droste vom Fritz-Henßler-Berufskolleg der Stadt Dortmund sowie Karin Knospe von der IHK Dortmund. Die Berufsausbildungen zum Des tillateur und zum Brenner werden im dualen System durchgeführt. Die betriebliche Ausbildung erfolgt im jeweiligen Unternehmen in Deutschland, Österreich oder in Südtirol/Italien und die berufsschulische Ausbildung im Blockunterricht am Fritz-Henßler-Berufskolleg. Dieses ist das einzige Berufskolleg für diese berufsschulischen Ausbildungen in Deutschland. Nach dreijähriger Berufsausbildung zum Destillateur bzw. zum Brenner, fanden die Kenntnis- und Fertigkeitsprüfungen am Fritz-HenßlerBerufskolleg statt. Die Brenner legten ihre Fertigkeitsprüfung Anfang Juli im Labor des Fritz-Henßler-Berufskollegs und in der Brennerei Dinsing in Dortmund ab. Die angehenden Destillateure zeigten bald darauf in der Berufsschule ihr Brauerei Forum – August 2018
fundiertes Wissen und Können. Sie mussten u.a. Drogen identifizieren und charakterisieren, Spirituosen sensorisch prüfen, Alkohol spindeln und einen Likör nacharbeiten. Die Freude war groß, als die Zeugnisse von Jürgen Lohuis zusammen mit Sabine Droste, Klassenlehrerin der frisch gebackenen „JungGesellen“, überreicht wurden. Zusätzlich erhielten alle Prüflinge „ihr“ Produkt, das sie im Rahmen ihrer praktischen Abschlussprüfung hergestellt hatten: die Brenner eine Flasche Roggen-Korn, die Destillateure einen Bratapfel- bzw. einen Sauerkirschenlikör. Besonders hervorzuheben ist, dass drei Auszubildende ihre Abschlussprüfung mit der Gesamtnote „sehr gut“ abschließen konnten: Patrick Hahner, Birkenhof-Brennerei, Markus Badtke, Wilhelm Kisker, und Jonas Klöckner, Spezialitäten-Brennerei Liebl. Letzterer erhielt als Jahrgangsbester eine besondere Ehrung: Heinz-Detlef Fritz lud ihn zur Jahrestagung der Destillateurmeister 2019 in Wolfenbüttel ein. Abschließend fand in geselliger Runde bei Sekt und Imbiss ein reger Gedankenaustausch statt, der mit einer Betriebsbesichtigung in der Brennerei ausklang. Sabine Droste
1. IfGB-Dozententag Am 8. Juni hat das Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin seinen ersten Dozententag durchgeführt. Ziel war es, in- und externe Lehrende der außeruniversitären Erwachsenenbildung noch besser für ihre Aufgaben zu wappnen. (WiK) Das IfGB hatte eingeladen und 14 Teilnehmer waren gekommen: 8 Dozenten und Betreuer der Destillateurkurse sowie 6 Lehrkräfte aus den englischsprachigen Brauerkursen der VLB Berlin. Die Dozentenschulung wurde von Birgit Grunewald, AKUMA Akademie für Umwelt und Management GmbH, durchgeführt. Die Getränketechnologin und frühere Coca-ColaWerksleiterin bot ein kompaktes Programm mit einem theoretischen Block zur Didaktik und ein praxisbezogenes Präsentationstraining an. „Sie hinterlassen Spuren im Leben von Menschen“, betonte die Referentin. Am Ende musste jeder Teilnehmer eine Kurzpräsentation halten. Das Lampenfieber stieg und jeder erhielt direkt im Anschluss ein sehr konstruktives Feedback. „Toll, dass so ein Kurs angeboten wurde“, freute sich eine Teilnehmerin. „Wir haben alle sehr viel gelernt“, ergänzte IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Wir werden diese Schulungen fortsetzen und ausweiten, um auch die Inhalte einzelner Fächer noch besser aufeinander abzustimmen.“
Foto: Jana Mahlau
Birgit Grunewald und Wiebke Künnemann (l.)
Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
FACHLITERATUR
Local Roots; Global Reach: Delivering Distilling Expertise to the World
NACHRICHTEN Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie und -importeure (BSI)
Spirituosenmarkt 2017: Trend zu Qualität und Craft führt zu stabilen Umsätzen bei stagnierendem Pro-Kopf-Konsum Auch aufgrund der wirtschaftlich positiven Entwicklung in Deutschland haben sich Spirituosen im Segment der alkoholhaltigen Getränke erneut am deutschen Markt 2017 relativ stabil behaupten können: Mit 5,4 Litern lag der Pro-Kopf-Konsum von Spirituosen 2017 in Deutschland auf dem Niveau des Vorjahres. Auf dem deutschen Markt wurden 2017 rund 713 Mio. Flaschen à 0,7 Liter angeboten. Der deutsche Spirituosenmarkt bleibt damit der größte Markt für Spirituosen innerhalb der Europäischen Union.
F. Jack et al. (Ed.), Institute of Brewing & Distilling (Hrg.): Local Roots; Global Reach: Delivering Distilling Expertise to the World – Proceedings of the Worldwide Distilled Spirits Conference 2017. 386 S., zahlreiche Fotos und Diagramme, DIN A4 kart. ISBN 9781899043781. Context Products Ltd. Packington 2018. (WiK) Spirituosen haben oft lokale Wurzeln, verwenden regionale Rohstoffe und ihre Produktion erfolgt in traditionellen Prozessen. Die heutige Spirituosenindustrie ist allerdings globalisiert. Der Geist der alle drei Jahre stattfindenden Worldwide Distilled Spirits Conference (WDSC), Wissen zu teilen sowie Forschung und Industrie voranzubringen, ist auch der Grundgedanke der Publikation sämtlicher Tagungsvorträge und Poster. Das Werk ist eine einzigartige Zusammenstellung von internatinonalem und interdisziplinärem Spirituosenwissen. Neun Kapitel von Rohstoffen über Hefe und Gärung bis hin zu Des tillation, Reifung, Craft Distilling etc. präsentieren insgesamt 76 Fachartikel. Die ausführlichen basieren auf den Vorträgen, die kurzen auf den Postern. Teilnehmer des WDSC erhalten die Proceedings automatisch. Alle anderen können diese kos tenpflichtig bestellen unter admin@contextbookshop.com
(F.) Im Jahr 2017 kauften 62 % aller Haushalte in Deutschland mindes tens einmal Spirituosen ein. Der Optimismus der Verbraucher steigt auch 2018 weiter an. Gemäß der Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie werden sowohl Konjunktur- als auch Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung weiter zulegen. „Spirituosen sind eine der umsatzstarken Warengruppen im Lebensmittel-Einzelhandel. Für 2018 könnten sich zudem durch den allgemeinen Trend zu Qualität und Craft sowie durch das Wachstum einzelner Spirituosengattungen zusätzliche Chancen für den Spirituosenmarkt ergeben“, so BSI-Präsident, Thomas Ernst. Nach Analysen der Marktforschung
Information Resources GmbH stieg der Absatz an Spirituosen im LEH (inkl. Discount) mit rund 539 Mio. Flaschen à 0,7 Liter um 9 Mio. Flaschen bzw. um 1,6 % gegenüber dem Vorjahr. Rund 75 % des Gesamtabsatzes mit Spirituosen wurden auch 2017 über den LEH abgesetzt. Die gesamte Spirituosenbranche inklusive Importeure hatte 2017 eine stabile Umsatzentwicklung mit geschätzten rund 4,6 Mrd. € – darin sind rund 2,1 Mrd. € an Branntweinsteuern enthalten. Die Hersteller und Importeure von Spirituosen begrüßen, dass sich die Spirituosen im Segment der alkoholhaltigen Getränke weiterhin stabil behaupten konnten.
Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI)
Daten aus der Alkoholwirtschaft 2018 veröffentlicht Der BSI, Bonn, veröffentlicht die „Daten aus der Alkoholwirtschaft 2018“. Dieses jährlich erscheinende Heft enthält aktuelle Übersichten über die Struktur der Alkoholwirtschaft, den Absatz von Spirituosen, die Distributionswege sowie den Verbrauch und und die Besteuerung alkoholhaltiger Getränke wie Bier, Schaumwein, Spirituosen, Wein in Deutschland. (F.) Der Sonderteil Europa enthält Angaben über den Außenhandel mit Spirituosen, den Spirituosenkonsum in Europa und weltweit sowie die steuerliche Belastung der alkoholhaltigen Getränke in den EULändern. Die Broschüre informiert zusätzlich über die Mitgliedsunternehmen, den organisatorischen Aufbau und die Gremien des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. Der BSI leistet mit dieser Veröffentlichung einen übersichtlichen Beitrag zur objektiven Darstellung des deutschen und europäischen Spirituosen- und Alkoholmarktes. Brauerei Forum – August 2018
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
BRAU-BÖRSEN-BILANZ
AB InBev freut sich über Lateinamerika und China Die deutschen Börsen haben im 1. Halbjahr 2018 per Saldo schwach tendiert. Der Dax 30 (FAZ-Index mit 100 Valoren) gab –4,7 (–6,8) % ab auf 12 306 (2389) Punkte. Am 31. Juli 2018 schlossen die Börsenbarometer dann je +4,1 % fest bei 12 806 (2486) Zählern. Der Konzern um die Dr. August Oet- habe abgegeben und Westeuropa ker KG hat 2017 netto 11,60 (11,70) stabil gelegen, während die übrige Mrd. € umgesetzt. Dabei war die Welt Freude machte, vornehmlich Schiffahrtsparte Hamburg Süd nur Amerika und Pizza in Polen. Backbis zur Entkonsolidierung zum 30. spezialistin Martin Braun-Gruppe November 2017 enthalten: Sie er- sprang beim Umsatz +11 % auch löste in 11 Monaten 2017 5,40 Mrd. dank Zukäufen, dabei +4,7 % ver€ im Vergleich zu 5,62 Mrd. € im gleichbar. Coppenrath & Wiese kam Gesamtjahr 2016 (–4,0 %) mit 5874 beim Umsatz +3,2 % voran. (6300) Mitarbeitern nach Köpfen und 217 (77) Mio. € Investitionen. „Ur-Krostitzer“ erstmals über (Käufer Maersk hat für Hamburg Süd 1 Mio. hl 554 Mio. US-$ Betriebsgewinn und Bier und AfG in der Radeberger gut 10 % operative Umsatzrendite Gruppe behaupteten ihren Um2017 mitgeteilt, wie die FAZ berich- satz +0,4 % gut auf netto 1,908 tete.) Im Konzernumsatz (1,901) Mrd. € aus rd. 13 incl. Schiffahrt stecken Mio. hl Absatz. Gelobt Heute in der –0,17 Mrd. € Schmäwurden vornehmlich Brau-Börsenlerung aus Wechseldie Regionalmarken und Bilanz kursen und –0,45 Mrd. dort „ Allgäuer Büble € aus KonzernveränBier“ und „Ur-Krostitzer“ • AB InBev derungen, maßgeblich aus dem Leipziger Land. • Boston Beer aus dem fehlenden DeBeide Marken hätten ih• Einbecker zember bei Hamburg ren Umsatz zweistellig • Oetker Süd. Ohne die Schiffahrt ausweiten können. Und • Paulaner tendierte der Konzer„Ur-Krostitzer“ mit dem • Radeberger numsatz 2017 +2,0 % Schwedenkopf habe • Schörghuber freundlich auf netto 2017 erstmal s über • Warsteiner 6,20 (6,08) Mrd. €. Die 1 Mio. hl abgesetzt. Die u. a. Mitarbeiterzahl stieg nationalen Marken „Raim Bestandsgeschäft deberger“, „Jever“ und +2,1 % auf 26 330 (25 778) Köpfe. „Schöfferhofer“ („Clausthaler“ wurUnd die Investitionen (ohne Firmen- de hier nicht genannt) hätten Regiokäufe) stiegen dort um +4,0 % auf naltrend wie Handelsdruck gespürt, 341 (328) Mio. €. ihren Umsatz jedoch insgesamt stabil halten können. Beim Umsatz sei Oetker: Mehrumsatz 2017 im „Jever“ vorangekommen, auch dank Bestandsgeschäft „Jever Fun“ als nationaler AlkoholDie Nahrungsmittel als stärk- frei-Nummer 2. „Radeberger“ habe ste Bestandssparte brachten im stabil gelegen, während die „SchöfGleichlauf mit dem Gesamtkonzern ferhofer“ weniger erlöst hätten, +2,1 % Mehrumsatz auf 3,13 (3,07) wobei „Schöfferhofer Grapefruit Mrd. € bei 15 733 (15 368) Beschäf- Alkoholfrei“ neuerlich gelobt wurtigten (+2,4 %) und 198 (182) Mio. € de. Die internationalen Biermarken Invest (+8,7 %). Dabei sei das Um- erlösten insgesamt mehr. Bei den satzplus im Stammhaus unter den Kanälen habe der Ausfuhrumsatz Erwartungen geblieben: Bielefeld auch dank USA und Italien deutlich sprach von auch 2017 schwierigen über 2016 geschlossen. Bei den AfG Preisrunden im Handel bis hin zu habe „Original Selters“ sein UmAuslistungen und von aggressivem satzniveau gehalten. Der Umsatz Preiswet tbewerb. Deutschland mit Pepsi-Produkten sei kräftig ge-
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Brauerei Forum – August 2018
stiegen sowohl durch Übernahme einer weiteren Konzession als auch im laufenden Geschäft. Die inzwischen an Hassia abgegebenen „Bionade“ und „Ti“ hätten 2017 Umsatz abgegeben. Beschäftigt wurden 6066 (5986) Mitarbeiter und investiert 99 (84) Mio. €. Gekauft wurde der Standort Neuselters. Oetker-GAM Getränke Hoffmann übernahm den Heimlieferer A&O und vereinbarte die Übernahme von 180 DurstyMärkten von Veltins zum 1. Januar 2018. Hingewiesen wurde auf den Start der Online-Bestellplattform „DurstExpress“ Ende 2017 durch Getränke Hoffmann zur Getränkelieferung an Endverbraucher zunächst in Berlin, sie soll auf weitere Ballungsgebiete ausgedehnt werden, sowie der herstellerneutralen Craftbier-Handelsplattform „Die Internationale Brau-Manufacturen GmbH“ für Gastronomie und GFGH im September 2017. Gestrafft worden sei in der Oetker-Biersparte die Zahl der Verwaltungsstandorte. „Mionetto“ macht Freude Sekt, Wein und Spirituosen um Henkell & Co. tendierten beim Nettoumsatz +4,2 % fest auf 0,523 (0,502) Mrd. €. Beschäftigt wurden 1934 (1922) Mitarbeiter und investiert 15 (14) Mio. €. Das Wachstum sei aus Westeuropa, dort vor allem von „Mionetto“ und dem England-Weingeschäft, und überproportional aus Übersee gekommen. Deutschland habe trotz leicht rückläufigen Märkten dank dem Markengeschäft positiv tendiert, wobei „Henkell Trocken“, „Mionetto“, „Wodka Gorbatschow“ und neu „Mangaroca Batida de Côco“ gelobt wurden. In Osteuropa wurden die Schaumweine in Tschechien und Ungarn herausgestellt. Internationaler Markenaufbau und Vermarktung wurden in der Henkell & Co.
Global Wiesbaden zusammengefaßt. Fest auch die weiteren OetkerInteressen mit +5 % auf 0,64 (0,61) Mrd. € Umsatz mit 2597 (2503) Mitarbeitern und 29 (48) Mio. € Invest. Die Spezialchemie (Budenheim) machte deutlich mehr Umsatz. Die Hotellerie steigerte gleichfalls ihre Erlöse, sei allerdings unter Plan geblieben, da Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden nachgab. Bilanz mit breitem Goldrand Die HGB-Bilanz des Oetker-Konzerns längte sich zum Ultimo 2017 (2016) auf 9,1 (8,9) Mrd. €. Ihre deutlich veränderte Vermögensstruktur zeigt den Hamburg Süd-Verkauf: Auf der Aktivseite sank das Anlagevermögen um knapp –2,2 Mrd. €, vor allem bei den Sachanlagen, und die Summe aus Vorräten und Forderungen um rd. –0,75 Mrd. €. Gegenläufig sprangen die Finanzmittel um +3,2 Mrd. € auf 4,2 Mrd. € gleich 46 % der Bilanzsumme. Die Passivseite zeigte 3,75 (3,65) Mrd. € Eigenkapital gleich konstant 41,0 % EK-Quote. Die anderen sonstigen Verbindlichkeiten stiegen auf 2,8 (1,6) Mrd. €, sie enthielten laut Geschäftsbericht unter anderem die Gesellschafterkonten innerhalb der Dr. August Oetker KG. Insgesamt sprach die Oetker-Gruppe von einem angesichts schwieriger globaler Rahmenbedingungen noch ordentlichen Geschäftsjahr 2017. Dabei hätten jedoch vornehmlich die Nahrungsmittel die Erwartungen nicht vollständig erfüllt, wofür nicht zuletzt Kostendruck bei den Rohstoffen namhaft gemacht wurde. Bielefeld plant für 2018 moderaten Mehrumsatz 2018 wollte der Oetker-Konzern aus Sicht Mitte April beim Umsatz moderat wachsen und über 6 Mrd. € herauskommen, bei annähernd stabiler Mitarbeiterzahl. Die Investitionen (ohne Firmenkäufe) würden bei ca. 380 Mio. € erwartet und vornehmlich den Nahrungsmitteln und Radeberger zugute kommen. Die Nahrungsmittel sollen 2018 auf vergleichbarer Basis moderat Mehrumsatz machen und auch über Zukäufe weiter wachsen: Im Februar 2018 vereinbart wurde der Kauf der französischen Backartikel- und Dessertmarke Alsa, des „französischen Dr. Oetker“, vorbehaltlich Kartellämter-Plazet. Martin
Statistisches Bundesamt (DESTATIS)
Bierabsatz in Deutschland im ersten Halbjahr 2018 steigt um 0,6 % Der bundesdeutsche Bierabsatz ist im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,6 % beziehungsweise 0,3 Mio. hl gestiegen. (BF) Auch wenn der Bierabsatz im Juni –1,8 % zurückging, haben die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager im ersten Halbjahr 2018 rund 47,1 Mio. hl Bier abgesetzt. Dies berichtet das Statistische Bundesamt. In den Zahlen sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union (EU) eingeführte Bier nicht enthalten. Biermischungen – Bier gemischt
Braun-Gruppe und Coppenrath & Wiese sollen deutlich Mehrumsatz machen. Auch Henkell & Co. will im Bestandsgeschäft moderat vorankommen, nicht zuletzt dank Prosecco. Hinzu kommt vorbehaltlich Kartellämter-Plazet die FreixenetÜbernahme. Die Spezialchemie soll ihren Umsatz halten und die Hotellerie deutlich mehr erlösen. Radeberger will Mehrheit an Leergutspezialisten Radeberger erwartete für 2018 einen leicht rückläufigen Inlandbierabsatz auch durch höhere Preise bei Flaschenbier ab 1. Februar 2018, während die Bierausfuhr moderat wachsen soll. Der Getränkeumsatz, der durch Absatz und AfG-Desinvest ebenso beeinflusst wird wie durch Preisstellung und Kanal-Ausweitung, soll 2018 moderat wachsen. Rückwirkend zum 1. Januar 2018 beteiligt hat sich Frankfurt mit 74 % an der H. Leiter GmbH Berka/Werra, zu einem ungenannten Kaufpreis und vorbehaltlich KartellamtsPlazet. Radeberger zufolge ist die Gesellschaft mit 5 eigenen Standorten, 6 Inhouse-Sortierungen und insgesamt 15 Sortieranlagen die deutsche Marktführerin beim Leergutmanagement (Jahresumsatz rd. 170 Mio. € aus knapp 150 Mio. MW-
mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen – machten im ersten Halbjahr 2018 mit 2,2 Mio. hl 4,7 % des gesamten Bierabsatzes aus. 81,7 % des gesamten Bierabsatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt und wurden versteuert. Der Inlandsabsatz stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 0,5 % auf 38,5 Mio. hl. Steuerfrei (Exporte und Haustrunk) wurden 8,6 Mio. hl Bier abgesetzt (+0,8 %). Davon gingen 4,7 Mio. hl (–3,5 %) in EU-Länder, 3,8 Mio. hl (+6,6 %) in Drittländer und 0,06 Mio. hl (–0,8 %) unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.
Kästen Sortiervolumen). Bei dieser Gelegenheit meldete Radeberger 15 eigene Sortieranlagen. Und der Binding-Kulturpreis (50 Tsd. €) geht heuer zum 30. Jubelfest an den Frankfurter Tigerpalast. Schörghuber meldet erfolgreiches 2017 Die Schörghuber Unternehmensgruppe hat für ihr Geschäftsjahr 2017 den Umsatz nach IFRS mit 762 Mio. € gemeldet und liegt damit auf Vorjahresniveau (768 Mio. €). Auf dieser Ebene sind die Erlöse der Sparten Bauen & Immobilien (Bayerische Hausbau), Hotellerie (Arabella Hospitality) und Seafood zusammengefaßt. Mit ihren Bestandsimmobilien haben die Münchner 211 (220) Mio. € umgesetzt, davon 57 (69) Mio. € aus Objektverkäufen. Der vornehmlich auf München konzentrierte Immobilienbestand der Bayerischen Hausbau wurde mit ca. 2,7 (ca. 2,5) Mrd. € bewertet. Mit Immobilienentwicklung (Development) wurden 114 (nach 221) Mio. € erlöst, was im Rahmen der Planung gelegen habe. Auf dem früheren PaulanerStandort Nockherberg entstehen bis 2023 rd. 1500 Wohnungen. Die Schörghuber-Hotellerie, sie arbeitet mit Marriott International als Management-Partner zusammen, Brauerei Forum – August 2018
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
setzte 246 (244) Mio. € um. Nicht verlängert wurde die Pacht des Sheraton Frankfurt Congress Hotel, und verkauft das Weimarer Hotel Elephant mit „Weißem Schwan“. Gelobt wurden die Westin-Häuser in Frankfurt und neu in der Elbphilharmonie Hamburg. Seafood zeigte einen Umsatzsprung auf 205 (126) Mio. € auch dank Japan-Nachfrage nach Pazifiklachs. Alle Spartenumsätze verstehen sich vor Konzernkonsolidierung. Paulaner Brauerei Gruppe: Umsatzplus 2017 bei stabilem Absatz Nicht im Konzernumsatz enthalten ist die at equity konsolidierte Paulaner Brauerei Gruppe, die frühere BHI, an der neben den Münchnern Heineken mit 30 % beteiligt ist. Sie habe ihren Getränkeumsatz 2017 +3,5 % auf 650,2 (628,2) Mio. € ausweiten können. Dabei zeigte sich der Getränkeabsatz mit +0,3 % gut behauptet bei 7,573 (7,550) Mio. hl. Bier tendierte –0,2 % knapp behauptet auf 5,691 Mio. hl: National stellte sich das Biervolumen –1,8 % auf 4,433 Mio. hl Bier, das Auslandsgeschäft legte +6,2 % zu auf 1,257 Mio. hl. Die Marke „Paulaner“ habe +3 % zugelegt auf nun 2,351 Mio. hl, wobei Novitäten wie das „Zwickl“ und das Auslandsgeschäft ein Minus von 2,9 % bei alkoholhaltigem Weißbier überkompensierten. München verwies hier auch auf Preiserhöhungen 2017.
Zurück zum Konzern, der nach Steuern in 2017 mit 152 (74) Mio. € Jahresüberschuss schloss. Vor Konzernkonsolidierung und vor Gewinnanteilen Dritter trugen hierzu der Immobilienbereich 144 (94) Mio. € bei, wobei das Ergebnis positive Effekte aus Marktwertanpassungen bei den Bestandsimmobilien enthält, die Hotellerie +17 (–6) Mio. € und Seafood +43 (–5) Mio. €. Die auf dieser Ebene gleichfalls enthaltene Paulaner Gruppe schloß mit +1,7 (+10,8) Mio. €, wobei der Rückgang im Vergleich zu 2016 vornehmlich mit nicht liquiditätswirksamen latenten Steuern aus der Umstrukturierung der Gruppe begründet wurde. Die Schörghuber Unternehmensgruppe, sie beschäftigte rd. 5200 Mitarbeiter, sprach von einem erfolgreichen 2017 mit positiver Entwicklung in allen Sparten. Und das Umfeld? Die Maß auf der Münchner Wies’n soll heuer zwischen 10,70 und 11,50 € kosten, ein Plus von durchschnittlich +3,6 % im Vergleich zu 2017 auch wegen höherer Wirtepacht an die Stadt. Warsteiner mit positivem Absatz Die Warsteiner Brauerei hat für ihr 1. Halbjahr 2018 +1,9 % Mehrabsatz gemeldet. Dabei hätten die Sauerländer ihre Verkäufe national um gleichfalls +1,9 % anheben können, und international um +2,0 %. Wachstumsträger sei das „Warstei-
ner Premium Pilsener“ gewesen, wo das Alkoholfrei-Segment deutlich zweistellig gesprungen sei. International hätten Russland sowie Benelux und Italien Freude gemacht. Absolute Zahlen nannte das Haus Cramer nicht. Einbeck 2017 mit Eigenmarkenverkauf auf Niveau 2015 Das konzernfreie Einbecker Brauhaus hat 2017 mit durchschnittlich 130 (134) Beschäftigten 576 (585/605) Thl Bier verkauft. Der ungeplante Rückgang kam aus den Eigenmarken im Inland, die mit 443 (471/448) Thl schlossen. Die Ausfuhr stieg auf 5 (2/2) Thl. Die weiteren Mengen (Handelsmarken) stiegen wie avisiert, auf 128 (113/155) Thl. Der HGB-Umsatz stellte sich in der AG nach Abschlag von 4,5 (4,9) Mio. € Biersteuer auf netto 31,8 (32,6) Mio. € und gab damit ungeachtet moderater FassPreiserhöhung mit –2,4 % noch etwas mehr ab als der Absatz mit –1,7 %. Trotz leicht rückläufiger Materialund Personalaufwendungen sowie Abschreibungen stellte sich das Betriebsergebnis auf 0,92 (1,44) Mio. € durch höhere sonstige betriebliche Aufwendungen und niedrigere dito Erträge, nicht zuletzt aus der vollzogenen Kassel-Schließung. Das Finanzergebnis sank durch höheren Zinsaufwand im Pensionsbereich auf –0,54 (–0,24) Mio. € Aufwand. Tochter Braumanufaktur Härke Peine lieferte wieder 0,06 Mio. € Gewinn ab.
AB InBev: Die 1. Halbjahre 2018 und 2017 im Vergleich Getränkeabsatz Umsatz Normalis. EBIT US-$ /hl Betriebsmarge (Mio. hl) (Mio. US-$) (Mio. US-$) Getränke (%, Basis norm. EBIT) 1Hj 2018 1HJ 2017 1Hj 2018 1HJ 2017 1Hj 2018 1HJ 2017 1Hj 2018 1HJ 2017 1Hj 2018 1HJ 2017
1 US-$ = 0,887 € Regionen Nordamerika
54,63
57,16
7641
7786
2578
2744
140
136
33,7
35,2
Lateinamerika Nord
54,15
56,55
4335
4365
1409
1292
80
77
32,5
29,6
Asien/Pazifik
54,10
52,57
4367
3856
1258
1059
81
73
28,8
27,5
Europa/Nahost/Afrika*
41,89
69,63
4095
5145
1007
1081
98
74
24,6
21,0
Lateinamerika West
56,61
53,19
4828
4259
2026
1695
85
80
42,0
39,8
Lateinamerika Süd
16,67
15,82
1629
1523
629
565
98
96
38,6
37,1
0,48
0,64
193
170
–463
–378
-
-
-
-
278,52
305,55
27087
27104
8444
8059
97
89
31,2
29,7
Globaler Export, Holdings Gesamt
Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 2. Quartal und 1. Halbjahr 2018 bzw. 2017 (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluß). US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze. EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen). *Effekt von Konzernveränderungen in Europa/Nahost/Afrika: Getränkeabsatz –27,795 Mio. hl, Umsatz –1.459 Mio. US-$, EBIT –156 Mio. US-$.
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Brauerei Forum – August 2018
Nach –0,08 (–0,15) Mio. € sonstigen Steuern verblieben 0,30 (1,05/0,44) Mio. € Jahresüberschuss. Für 2017 wurden erneut 0,08 € Dividende/ Stückaktie vorgeschlagen gleich 0,22 Mio. € Ausschüttungssumme. Die AG-Bilanzsumme zeigte sich zum Ultimo 2017 mit 35 Mio. € stabil bei 14,9 (14,8) Mio. € Eigenkapital (gleich 43,0 nach 42,9 Mio. € EKQuote). Bilanziell investiert hat Einbeck 2,8 Mio. € in Sachen und Rechte sowie 0,7 Mio. € in Wirtedarlehn, und darauf abgeschrieben 2,2 Mio. € (auf Sachen und Rechte). Anfang 2018 seien die Preise für Flaschengebinde nach Marken differenziert erhöht worden. Fürs Gesamtjahr 2018 erwarteten die Südniedersachsen unter der Voraussetzung stabiler Rahmenbedingungen und ungeachtet eines branchenbedingten Absatzrückgangs einen leichten Mehrumsatz bei ihren Eigenmarken und ein Ergebnis im höheren sechsstelligen Bereich. ABI Deutschland verhandelt weiter über Hasseröder und Diebels ABI Deutschland teilte am 2. Juli 2018 mit, daß die als Käuferin für die Marken und Standorte von „Hasseröder“ und „Diebels“ gemeldete CK Corporate Finance Gruppe Kronberg (BF 4/2018, S. 27) noch nicht allen Vertragsanforderungen für den Mitte 2018 geplanten Abschluß nachgekommen sei. Daher führe Bremen – parallel zur Zusammenarbeit mit der CK Corporate Finance Gruppe – erneut Gespräche mit ausgewählten Interessenten. ABI: Absatz im 2. Quartal 2018 freundlicher Der internationale Bierprimus ABI hat im 2. Quartal 2018 143,7 (157,7) Mio. hl Getränke verkauft, davon 127,6 (130,5) Mio. hl Eigenbier. Der Rückgang kam mit –15,2 bzw. –3,9 Mio. hl aus Konzernveränderungen in Europa/Nahost/ Afrika. Auf vergleichbarer Basis stieg der Getränkeabsatz um +1,2 Mio. hl bzw. +0,8 %, davon +1,1 Mio. hl bzw. +0,9 % aus Eigenbier. Nach einem verhaltenen 1. Quartal 2018 tendierte Leuven somit im 2. Quartal 2018 freundlicher. Die Getränke-Zuwächse kamen zuvorderst aus Lateinamerika und Asien: Lateinamerika West legte +1,3 Mio. hl bzw. +4,7 % zu auf 28,9 Mio. hl auch dank Mexiko, Lateinamerika Nord +0,5 Mio. hl bzw. +2,0 % auf
26,6 Mio. hl und Lateinamerika Süd +0,3 Mio. hl bzw. +4,8 % auf 7,1 Mio. hl. Asien/Pazifik verkaufte +0,9 Mio. hl bzw. +3,0 % mehr auf 29,8 Mio. hl dank China. Europa/Nahost/Afrika tendierten bereinigt um –0,3 Mio. hl bzw. –1,4 % leichter auf 21,3 Mio. hl (davon Bier –0,2 Mio. hl bzw. –1,2 % auf 19,7 Mio. hl). Hier belastete ein sehr schwaches Südafrika, indes das sonstige Afrika bei Eigenbier hoch einstellig zulegte. Nordamerika hingegen zeigte sich mit –1,5 Mio. hl gleich –4,9 % auf 29,8 Mio. hl schwach (sales-to-wholesalers). Im 1. Halbjahr 2018 hat Leuven damit 278,5 (305,6) Mio. hl Getränke verkauft, davon 246,0 (248,2) Mio. hl Eigenbier. Nach –27,9 bzw. –3,9 Mio. hl Rückgang aus Konzernveränderungen verblieben +0,9 Mio. hl bzw. +0,3 % vergleichbares Getränkeplus, davon +1,7 Mio. hl bzw. +0,7 %punkte aus Eigenbier. Deutliches Umsatzplus Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin ABI im 2. Quartal 2018 netto 14,0 (14,2) Mrd. US-$. (1 US-$ galt dabei durchschnittlich 0,83 €.) Konzernveränderungen drückten um –0,8 Mrd. US-$, vergleichbar mehr erlöst wurden +0,6 Mrd. US-$ bzw. +4,7 %. Die drei Weltmarken „Budweiser“, „Stella Artois“ und „Corona“ erlösten dabei in Summe +10,1 % mehr. Im 1. Halbjahr 2018 zeigten sich die Nettoumsätze konstant bei 27,1 Mrd. US-$. Konzernveränderungen drückten um –1,4 Mrd. US-$, vergleichbar mehr umgesetzt wurden +1,2 Mrd. US-$ bzw. gleichfalls +4,7 %, und die Währungsumrechnung half per Saldo mit +0,2 Mrd. US-$. (Allerdings spürt Leuven die Argentinien-Inflation.) Die drei Weltmarken legten beim Umsatz insgesamt +9,1 % zu. Der ABI-Betriebsgewinn vor Einmaleffekten stieg auf 8,4 (8,1) Mrd. US-$. Nach rückläufigen Einmalbelastungen, konstantem Finanzergebnis und höheren Ertragsteuern schloß ABI mit erneut 3,60 Mrd. US-$ Konzerngewinn im 1. Halbjahr, von denen 2,96 (2,91) Mrd. US-$ der Muttergesellschaft zuzurechnen waren. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden –3,4 (+2,8) Mrd. US-$ Minderung (Vorjahr: Mehrung) weitgehend aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern. Die Bilanzsumme kürzte sich zum 30. Juni 2018 im Vergleich zum Ultimo 2017 auf 237 (246) Mrd. US-$ bei 76
(80) Mrd. US-$ Eigenkapital. Leuven sprach von einem erneut soliden Quartal und zeigte sich sehr zufrieden mit ihrem FIFA-WM-Sponsoring. ABI wollte aus Sicht Ende Juli im 2. Halbjahr 2018 nach wie vor stärker wachsen als im 1. Halbjahr und im Gesamtjahr 2018 netto 4,0 bis 4,5 Mrd. US-$ investieren (1. Halbjahr 2018 netto cash: 2,0 Mrd. US-$). Ab Anfang 2019 strafft Leuven ihre regionale Berichterstattung: Vornehmlich werden dann anstelle der zuletzt 3 Lateinamerika-Regionen neu berichtet Mittelamerika und Südamerika (dort mit Brasilien, Argentinien, Bolivien, Uruguay, Paraguay und Chile). Neben weiteren organisatorischen Änderungen kommt bei ABI neu die Stelle eines Chief Non-Alcohol Beverages Officer. Boston Beer wächst im 1. Halbjahr 2018 wieder Die Boston Beer Co., Inc. schließlich hat in den ersten 26 Wochen 2018 (2017) 2,33 (2,095) Mio. hl Getränke abgesetzt (shipments). Nach längerer Wachstumspause ging es damit im 1. Halbjahr 2018 wieder vorwärts, mit einem Sprung um +11,4 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2017. (Im 1. Halbjahr 2015 hatte Sam 2,36 Mio. hl verkauft.) Die „Samuel Adams“-Absätze hätten allerdings weiter nachgegeben. Ihren Nettoumsatz konnte die US GAAPBilanziererin mit +13,2 % noch stärker ausweiten auf 464 (410) Mio. US-$ gleich 199 US-$/hl. (Im 1. Halbjahr 2015 waren es 452 Mio. US-$.) Nach kräftig gestiegenem Vertriebs- und Marketingaufwand (154 nach 122 Mio. US-$) schloss die Getränkespezialistin mit 32,8 (34,8) Mio. US-$ Halbjahresgewinn. Ihre Bilanz längte sich zum 30. Juni 2018 im Vergleich zum 30. Dezember 2017 auf 618 (570) Mio. US-$ bei 443 nach 424 Mio. US-$ Eigenkapital. In 52 Wochen 2017 (53 Wochen 2016) hatte Boston Beer 4,42 (4,71) Mio. hl Getränke abgesetzt und damit –6,2 % weniger verkauft. Durch einen auf 195 (192) US-$ gesteigerten hl-Umsatz erlöste SAM netto 863 (906) Mio. US-$ (–4,8 %) und schloss mit 99 (87) Mio. US-$ Jahresüberschuss. Fürs Gesamtjahr 2018 erwartete Boston Beer aus Sicht Ende Juli zwischen 7 und 12 % Absatzplus beim Endkunden (shipments und depletions) und 65 bis 75 Mio. US-$ Invest. S.W. Brauerei Forum – August 2018
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MARKT & MARKEN
Studie: Lebensmittel-Siegel sind erwünscht und wirksam Prof. Dr. Holger Buxel, Fachhochschule Münster
Eine Studie der Fachhochschule Münster analysierte die Einstellung von Verbrauchern zu verschiedenen Prüf- und Gütesiegeln sowie deren Einfluss auf die Produktwahrnehmung und die Kauf- und Zahlungsbereitschaft. Diese können durch solche Siegel signifikant erhöht werden, so ein Ergebnis der Untersuchung. Ob es um Bio, Tierwohl, Regionalität oder „Free from“ geht – im Lebensmittelmarkt ist eine stark wachsende Verbreitung von Prüfund Gütesiegeln auf Lebensmitteln zu beobachten, die etwas über die Beschaffenheit und/oder Herkunft eines Lebensmittelproduktes aussagen. In diesem Kontext wurde von Prof. Dr. Holger Buxel von der Fachhochschule Münster eine Studie mit dem Ziel durchgeführt,
Prüf- & Gütesiegel auf Lebensmitteln eine gute Sache sind und 52 % finden diese nützlich bei ihren Kaufentscheidungen. 49 % der Befragten bestätigten, dass Lebensmittelprodukte mit einem Prüf- und Gütesiegel für sie meist besonders vertrauenswürdig sind. 46 % empfinden diese sogar als vertrauenswürdiger als andere Produkte ohne Siegel. Dabei sind Prüfund Gütesiegel wohl oftmals auch
Abb. 1: Wichtige Eigenschaften für Prüf- und Gütesiegel Einblicke in die aktuellen Verbrauchereinstellungen zu Prüf- und Gütesiegeln auf Lebensmitteln, deren Bekanntheit sowie den Einfluss auf die Produktwahrnehmung und die Kauf- und Zahlungsbereitschaft zu gewinnen. Als Stichprobe wurden 1039 repräsentativ ausgewählte Verbraucher in Deutschland befragt. Prüf- & Gütesiegel: Positive Wahrnehmung Laut Studie werden Prüf- und Gütesiegel von Verbrauchern insgesamt überwiegend positiv gesehen. 71 % der Befragten finden, dass
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Brauerei Forum – August 2018
ein bewusster Entscheidungsfaktor bei der Produktwahl. So sagen 49 % der Befragten, dass sie sich bei einem Vergleich zwischen zwei Lebensmittelprodukten, die für sie ansonsten identisch wirkten, schon einmal bewusst für ein Produkt entschieden haben, weil dies mit einem Prüf- bzw. Gütesiegel gekennzeichnet war (und das andere nicht). Wo Verbrauchern Prüf- & Güte siegel besonders wichtig sind Im Lebensmittelmarkt existieren diverse Prüf- bzw. Gütesiegel, die das Vorhandensein von recht unter-
schiedlichen Eigenschaften beim besiegelten Lebensmittel attestieren, z.B. Siegel für Bio, vegan, regionale Herkunft oder den Geschmack. Zur Klärung der Frage, wie wichtig das Vorhandensein von Siegeln bei unterschiedlichen Eigenschaften eines Lebensmittelproduktes eingestuft wird, wurden den Befragten zwölf ausgewählte Eigenschaften vorgelegt. Nicht alle davon werden als gleich wichtig eingeschätzt, wenn es darum geht, dass deren Vorhandensein durch ein Prüf- bzw. Gütesiegel nachgewiesen und sig nalisiert wird (Abb. 1): Besonders wichtig finden Verbraucher Prüf- bzw. Gütesiegel wenn es darum geht, ob ein Lebensmittel frei von Gentechnik ist (63 %), aus fairem Handel kommt (61 %) oder aus der Region stammt (58 %). Weniger wichtig empfinden Verbraucher hingegen Siegel bei Themen wie frei von Gluten (23 %) oder ob das Produkt gut schmeckt und von Experten geschmacklich weiter empfohlen werden kann (20 %). Prüf- bzw. Gütesiegel werden bei jeder der zwölf vorgelegten Eigenschaften von mindestens 20 % der Befragten als wichtig erachtet – was durchweg breiten Käuferschichten entspricht. Die Relevanz von Prüfbzw. Gütesiegeln kann also bei allen betrachteten Eigenschaften von Lebensmitteln als hoch signifikant angesehen werden. Kauf- und Zahlungsbereitschaft werden von Prüf- & Gütesiegeln deutlich beeinflusst Um zu überprüfen, welchen Einfluss Prüf- und Gütesiegel auf die Produktwahrnehmung sowie die Kauf- und Zahlungsbereitschaft haben, wurde ein Experiment durchgeführt, bei welchem den Befragten verdeckt eine Auswahl verschiedener Lebensmittel-Pro-
dukt-Dummys zu Käse und Wurst jeweils mit und ohne ein Prüf- und Gütesiegel präsentiert wurde. Zu den Dummys sollten die Befragten Aussagen zu ihrer Kauf- und Zahlungsbereitschaft sowie der vermuteten Qualität bzw. dem Geschmack des Produktes treffen. Als exemplarische Siegelvertreter dienten die Prüf- bzw. Gütesiegel der DLG sowie Stiftung Warentest (Abb. 2). Vergleicht man die Antworten der Befragten zu den Dummys mit und ohne Siegel, zeigt sich, dass sich durch das Aufbringen der Prüf- bzw. Gütesiegel ein deutlicher positiver Effekt auf die Produktwahrnehmung sowie die Kauf- und Zahlungsbereitschaft bei den Lebensmitteln einstellt (Abb. 3): Bei den Produkt-Dummys, bei denen ein Prüf- bzw. Gütesiegel angebracht wurde, ergibt sich im Durchschnitt eine Erhöhung des Anteils der Befragten mit einer positiven Kaufbereitschaft für das Produkt von 9,7 % gegenüber den Produkt-Dummys ohne Prüfbzw. Gütesiegel. Auch der Anteil der Befragten, die eine positive Einschätzung der Produkt-Dummys mit Blick auf deren erwarteten Geschmack bzw. deren Qualität haben, wird durch die Siegeldarbietung deutlich erhöht: Bei Stiftung Warentest liegt der Anteil der Befragten, die eine hohe Qualität des Wurst- bzw. Käse-Produktes vermuten, bei den Dummys mit Siegel um 12,2 % höher als bei den Dummys ohne Siegel. Bei der DLG liegt der Anteil der Befragten, die vermuten, dass das Wurst- bzw. Käse-Produkt gut schmeckt, bei den Dummys mit Siegel um 9,9 % höher als bei den Dummys ohne Siegel. Auch die geäußerte Zahlungsbereitschaft für die Produkte wird durch die Siegel signifikant positiv beeinflusst. Bei der Frage, welchen Preis die Befragten bereit sind für die gezeigten Produkte jeweils maximal zu zahlen, liegt der Anteil der Befragten, die einen höheren Preis akzeptieren, bei den Produkt-Dummys mit Siegeln im Durchschnitt um 7,9 % höher. Die durchschnittliche Erhöhung der maximalen Zahlungsbereitschaft je Person durch die Aufbringung eines Siegels liegt bei 3,6 Cent je 100g – was bei
Abb. 2: Produkt-Dummys jeweils mit und ohne Siegel dem vergleichsweise niedrigen Grundpreis der gezeigten Waren einer deutlichen Mehrzahlungsbereitschaft entspricht. Sowohl durch das Siegel der Stiftung Warentest als auch der DLG ergeben sich ein deutlicher positiver Einfluss auf die Verbraucherwahrnehmung und die Kauf- und Zahlungsbereitschaft. Fazit: Positive Wahrnehmung Die Studie zeigt, dass Prüf- und Gütesiegel bei Lebensmitteln aus Verbrauchersicht überwiegend positiv wahrgenommen werden und auch erwünscht sind. Die Ergebnisse zum
DLG-Siegel und dem Prüfzeichen der Stiftung Warentest zeigen ferner, dass durch Prüf- und Gütesiegel auf Lebensmitteln die Wahrnehmung, Qualitätsbeurteilung sowie die Kauf- und Zahlungsbereitschaft signifikant erhöht werden können. Damit sind Prüf- und Gütesiegel auch für Hersteller und Händler von Lebensmitteln als wirksame Instrumente einzustufen, mit deren Hilfe eine Produktakzeptanz konkret gesteigert werden kann. Kontakt: Fachhochschule Münster Prof. Dr. Holger Buxel buxel@fh-muenster.de
Abb. 3: Einfluss auf Produktwahrnehmung, Kauf- und Zahlungsbereitschaft Brauerei Forum – August 2018
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MARKT & MARKEN
Joh. Barth & Sohn
Welthopfenmarkt 2017 – Größte Ernte seit 1996 Mit rund 118 000 Tonnen wurde 2017 weltweit so viel Hopfen geerntet wie seit 1996 nicht mehr. Die Alphamenge erreichte mit mehr als 11 000 Tonnen sogar ein neues Allzeithoch. Das geht aus dem neuen Barth-Bericht Hopfen2017/2018 hervor, den Joh. Barth & Sohn Ende Juli in Nürnberg vorstellte. Die Alphabilanz für das Braujahr 2018 weist dennoch das sechste Jahr in Folge ein Minus aus. (F.) „Der Hopfenwirtschaft geht es insgesamt gesehen gut.“ Dieses Fazit zieht Stephan Barth, Geschäftsführender Gesellschafter von Joh. Barth & Sohn. „Zwar stagniert der weltweite Bierausstoß seit 2012, aber der Alphabedarf ist im gleichen Zeitraum um ein Viertel gestiegen.“ In den letzten zehn Jahren sei der Alphabedarf sogar um fast 50 % gestiegen. Craft-Bier-Bewegung verbraucht 25 % des Welthopfens Hauptgrund für die Steigerung ist nach wie vor das Wachstum der Craft-Bier-Bewegung: „Fast ein Viertel der Welthopfenernte geht inzwischen in ein Segment, das bis jetzt einen Anteil am Weltbiermarkt von knapp 3 % hat“, so Barth. Der große Erfolg der Craft-Bier-Bewegung mit ihren zum Teil deutlich stärker gehopften Bieren habe aber auch die übrigen Marktteilnehmer beeinflusst, denn der Bedarf in diesem
Bereich sei ebenfalls um knapp 20 % gestiegen. Bei der geernteten Alphamenge wurde mit 11 250 t ein neuer Rekord erreicht. Hier dominieren die USA mit einem Weltmarktanteil von 47 %, gefolgt von Deutschland mit 36 % und China mit 4 %. USA Nummer 1 im Welthopfenmarkt Laut Barth-Bericht führen die USA mit einem Anteil von 41 % auch hinsichtlich der Hopfenerntemenge den Welthopfenmarkt eindeutig an. Deutschland folgt mit 35 % auf Platz 2. Ebenso bei den angebauten Hopfensorten zeige sich die Vorrangstellung der USA: Nach der Sortenliste des Internationalen Hopfenbaubüros werden in der Welt 272
Eckdaten des Welthopfen- und Weltbiermarktes 2017/2018
Veränderung zum Vorjahr in %
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Brauerei Forum – August 2018
Quelle: Barth-Bericht Hopfen 2017/2018
Hopfensorten angebaut, 87 davon in den USA und 41 in Deutschland. „Den globalen Hopfenmarkt der Vergangenheit“, sagt Barth, „gibt es nicht mehr.“ Stattdessen haben mittlerweile nahezu alle Sorten ihr eigenes Marktsegment. Er rechne angesichts hoher Vorvertragsquoten in den USA und Deutschland in Höhe von 95 % von einer sehr engen Versorgungslage im Bereich Bittersowie bei vielen Aromasorten. Weltbiermarkt stagniert seit 2012 Der Bierausstoß 2017 stieg nach Schätzung von Joh. Barth & Sohn um lediglich 1,2 Mio. hl. Somit stagniert er seit 2012 auf einem Niveau um knapp 2 Mrd. hl. Die größten Biernationen sind weiterhin China, die USA, Brasilien, Mexiko und Deutschland auf Platz 5.
Binding-Brauerei
Neue Kampagne: „Auf Frankfurt, wie es wirklich ist.“ Wer Frankfurt nicht kennt, hat gerne Vorurteile. Zum Beispiel, dass die Mainmetropole total Schicki-Micki und eine Betonwüste sei, in der man nicht feiern könne. Doch jetzt räumt ein Frankfurter Original damit auf: „Auf Frankfurt, wie es wirklich ist.“ heißt es seit dem 23. Juli als Binding nach langer Werbeabstinenz eine neue Kampagne im Stadt- und RheinMain-Gebiet gestartet hat. (F.) „Wir feiern mit unserer neuen Kampagne die lebens- und liebenswertesten Seiten der am meisten unterschätzen Großstadt Deutschlands“, sagt Claudia Geisler, zuständig für Marketing/PR bei der Binding-Brauerei. „Auf zunächst drei Motiven lösen wir Vorurteile über Frankfurt auf, indem wir Menschen an authentischen Orten unserer Heimatstadt zeigen – und damit das wahre Leben. Denn Binding liebt Frankfurt!“ Über Frankfurt gibt es viele Vorurteile, die im Rahmen der neuen Markenkommunikation mit Schnappschüssen aus dem Stadtleben ad
absurdum geführt werden sollen. Zum Beispiel, dass man in der Mainmetropole nicht feiern könne, hier nur Schicki-Micki zu finden wäre und die Stadt eine Betonwüste sei. Das Gegenteil ist der Fall: Die Kampagne lebt von der selbstbewussten Entgegnung, wenn zum Beispiel fröhliche Menschen ausgelassen das Schweizer Straßenfest feiern. Oder der Mann im feinen Anzug das ungezwungene Miteinander am Wasserhäuschen genießt. Statt kalter Betonwüste zeigt sich das grüne Idyll des Lohrbergs – sympathisch, emotional, augenzwinkernd. Wer hier lebt, der weiß: Frankfurt
ist ganz anders, als es die Fernsicht auf die Bankentürme zunächst vermuten lässt. Und Binding will nun den Blick auf das wahre Frankfurt lenken. Auf mehr als 1600 City-, Megalights und Großflächen ist die neue Kampagne des Frankfurter Originals für seine Heimatstadt zu sehen. Die Plakatierung startete am 23. Juli. Aktivitäten auf Social Media und auf Veranstaltungen sind ebenfalls geplant.
CREW REPUBLIC
„Easy“ und „Drunken Sailor“ im Logipak Der Münchener Craft-Brauer CREW REPUBLIC bietet die beiden Bestsellersorten “Easy” und “Drunken Sailor” aus ihrem mittlerweile acht Sorten umfassenden Craft-Bier Portfolio jetzt im praktischen 4er-Pack an. (F.) Die Entscheidung für die neue Verpackungsform kommt dem Verbraucherwunsch nach einer Multipack-Alternative zur Einzelflasche nach. Die 4er-Packs stechen durch das plakative, schwarz-weisse Design sofort ins Auge und eignen sich ideal zur platzsparenden Bevorratung Zuhause, so die Idee. Mario Hanel, Gründer und Geschäftsführer von CREW REPUBLIC erklärt: “Wir sind fest davon überzeugt, dass die beiden Top-Seller unter unseren Craft Bieren in diesem Format die Kunden begeistern und die Abverkaufszahlen weiter steigern werden. Im Grunde war
der Gedanke ganz einfach ‘4 statt 1’ - und diese dann so bequem wie möglich nach Hause oder direkt zum Grillplatz transportieren.” Den 4er-Pack für die aufmerksamkeitsstarke Regalplatzierung gibt es zunächst in zwei Sorten: CREW REPUBLIC Easy – Schlank & Trocken: Das Craft Bier für Einsteiger. Strohgelb, frisch und schlank bei 4,9 Vol.-% Alkoho. CREW REPUBLIC Drunken Sailor IPA – Vollmundig & Hopfenaromatisch: Ein klassisches IPA mit einmaliger Hopfenaromatik – intensiv aber harmonisch rund mit einem Alkoholgehalt von 6,4 % Vol.
Die unverbindliche Preisempfehlung für einen 4x0,33-l-Träger im Einzelhandel liegt bei 7,96 € zzgl. Pfand. Der Vertrieb erfolgt in Logipack-Kisten. Brauerei Forum – August 2018
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MARKT & MARKEN
Berliner Kindl
Jubiläums Pilsener mit neuer Kampagne Mit dem Kinospot „Dieser Moment verdient ein Jubi.“ startete die Berliner-Kindl-SchultheissBrauerei im August eine neue Werbekampagne für ihre PremimumMarke „Jubiläums Pilsener“. (F.) Wo wird das meiste Bier genossen? Im Stadion? Auf einer Feier mit Freunden? Auf dem Weg in die große weite Welt? Nein. Das meiste Bier wird am wichtigsten Ort der Welt genossen: Zuhause. Diese Situation fängt Berliner Kindl Jubiläums Pilsener jetzt mit einem Kinospot ein. „Dieser Moment verdient ein Jubi.“ startete am 9. August. „Mit unserem neuen Kinospot bilden wir diesen alltäglichen, aber besonderen Moment ab, der perfekt für den Genuss unseres klassischen Hauptstadt-Premium ist“, erklärt Brand Manager Kerstin Wegner.
In Schwarz-Weiß-Bildern holt der 45-Sekünder seine Betrachter mit einer Alltagssituation ab: Der Protagonist betritt die Altbauwohnung am Ende eines offensichtlich arbeitsreichen Tages. Wo sind seine Liebste, die Kinder? Der Blick fällt auf das Post-it am Spiegel: „Hole die Kinder vom Sport ab / gegen 19 Uhr zurück“. Dazu ein Smiley – und ein Lächeln auch auf dem Gesicht unseres Heimkehrers. Der Griff in den Kühlschrank – zu einem Berliner Kindl Jubiläums Pilsener, dem ein z igen
Protagonisten in Vollfarbe. Dazu die richtige Musik im vollen Sound, der richtige Platz im Lieblingssessel und dazu das richtige Bier: „Dieser Moment verdient ein Jubi.“ Das ist der berühmte Biermoment, der täglich millionenfach in deutschen Wohnzimmern zelebriert wird. Der Kinospot wird unterstützt von eine Online-und Social Media-Fassung.
Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei / United PR
Feldschlößchen Dresden
Neue Feldschlößchen-Dynamo-Dresden-Editionsdosen Die nunmehr sechste Dynamo Dresden Editionsdose der Feldschlößchen Brauerei, Dresden, ist pünktlich zum Saisonauftakt 2018/19 erschienen. (F.) Dresden – die hochsommerlichen Temperaturen treiben die
Foto: Feldschlößchen PR
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Brauerei Forum – August 2018
Schweißperlen auf die Stirn. Da trifft es sich, dass Brauerei-Exklusivpartner Feldschlößchen allen Fans der SG Dynamo Dresden pünktlich zum Saisonstart der 2. Fußball Bundesliga eine neue Editionsdose präsentiert. Das begehrte Sammlerobjekt beschäftigt sich in gewohnter Manier mit dem zeitlichen Abriss der Vereinshistorie in chronologischer Reihenfolge. So wird diesmal das nicht immer ehrenvolle, aber dennoch zur Geschichte gehörende Jahrzehnt zwischen 1990 und 2000 näher unter die Lupe genommen. Erneut werden unterschiedliche Höhepunkte als auch sportliche Rückschläge in der Geschichte der SG Dynamo Dresden auszughaft wiedergegeben. Gepaart wurde das Ganze mit einer dem Jahrzehnt entsprechenden Optik des Dosenlayouts. So findet sich neben dem auch heute bekannten Dynamo-Logo im klassischen weinrot auch das seinerzeit vorübergehend eingesetzte grüne Emblem.
Hinzu kommt die bekannte Farbgebung in schwarz/gelb sowie natürlich der Zusatz „Limitierte Fandose“, welche auf den Sammelcharakter und die begrenzte Warenverfügbarkeit hinweisen soll. Mit etwas Glück können Fans und Sammler in den nächsten Wochen noch ein ganz besonderes Schnäppchen machen. Zehn Editionsdosen wurden beim Fotoshooting von Marco Hartmann und Lucas Röser handsigniert. Diese 10 Einzelstücke werden vom Exklusivsponsor Feldschlößchen in unterschiedlichen Aktionen verlost, für einen guten Zweck versteigert oder als Gewinn ausgelobt. Die Aktionen werden entsprechend angekündigt. Die exklusive Erstauslieferung der Dosen erfolgte am ersten Spieltag am 6. August im Dynamo Dresden Fanshop im DDV-Stadion. Mit etwas Zeitverzögerung werden die Dosen dann nach und nach auch im Handel innerhalb des Feld schlößchen Vertriebsgebietes zu finden sein.
ehem. VLBer
Studiengang zum Bachelor of Engineering Brauwesen an der TU Berlin startet Zum Wintersemester 2018/2019 startet an der Technischen Universität Berlin der neue 6-Seme strige Studiengang zum Bachelor of Engineering „Brauwesen“. (BF) Bereits vor einem Jahr angekündigt, ist der neue Studiengang zum B.Eng. Brauwesen der TU Berlin im August von der Berliner Senatskanzelei genehmigt worden. Dieser Studiengang schließt die Lücke, die durch die Einstellung
des Studienganges mit Abschluss Diplom-Braumeister im Jahre 2015 an der TU Berlin entstanden war. Er ergänzt die Studiengänge zum B.Sc. und M.Sc. „Brau- und Getränketechnologie“, die auch weiterhin angeboten werden. Der Bachelor of Engineering Brauwesen an der TU Berlin ist ein praxisbezogener Studiengang, in dem grundlegendes und angewandtes Ingenieurwissen erlernt wird. Mälzerei- und brauereirelevante Mo-
dule von den Rohstoffen bis hin zur Abfülltechnologie vermitteln das nötige Fachwissen. Ein hoher Wahlanteil runden das Studienprofil ab. Zum Studium gehört ein ausgeweitetes Grund- und Fachpraktikum mit einem praktikumsbegleitenden Praxiseminar. Damit ist der Studiengang insbesondere für Studierende interessant, die bereits eine fachbezogene Berufsausbildung abgeschlossen haben. Da die Anzahl der Studienplätze begrenzt ist, ist der neue Studiengang zulassungsbeschränkt. Weitere Informationen und Details zur Immatrikulation sind auf der Webseite www.studienberatung.tu-berlin.de (Direktzugang: 185252) erhältlich.
45. Lehrgang
ehem. VLBer trafen sich in Bamberg Vom 29. Juni bis 1. Juli 2018 trafen sich 19 Personen des 45. Lehrgangs der VLB-Brauerlehranstalt (1971/1972) in Bamberg. Auf dem Programm stand unter anderem eine Besichtigung bei der Weyermann Malzfabrik. Treffpunkt war das „Hotel Altenburgblick“. Um 13 Uhr erwartete uns bei der Weyermann ® Malzfabrik in Bamberg Gregor Einar Fransson. Die Führung mit dem Biersommelier und Bierjuror war auch für uns ein Novum. Die Mälzerei ist auf Grund der Erzeugung von Spezialmalzen, die in alle Welt exportiert werden, allen bestens bekannt. Aber auch die Vielfalt der in der Weyermann-eigenen Brauerei hergestellten Biere konnten wir verkosten und genießen. Den Abend verbrachten wir im Biergarten der „Brauerei Greifenklau“. Der Samstag begann mit der Stadtführung durch Bamberg. Auch Personen, die bereits schon einmal in Bamberg waren, konnten bei dieser Führung noch Neues erfahren. Das Mittagessen nahmen wir im „Restaurant Wilde Rose“ ein. Danach ging es bei herrlichem Sonnenschein zu einer 1,5-stündigen Schifffahrt auf der Regnitz und dem Main-Donau-Kanal. Am späten Nachmittag stand die Besichtigung der „Brauerei Schlenkerla“ mit Braumeister Knab an. Hier
Reiter“ zu bewundern. Hier verabschiedeten sich einige Teilnehmer, während sich er Rest noch in der Brauereigaststätte „Drei Kronen“ in Memmelsdorf zum Mittagessen einfand, bevor man sich verabschiedete. Wir bedankten uns ganz herzlich bei unseren Gastgebern, der Weyermann® Malzfabrik und den Herren Matthias Trum und Knab von der Brauerei Schlenkerla für die tolle Führung und die Gastfreundschaft mit einem „ Gott geb Glück und Segen drein“. Das nächste Treffen findet vom 5. bis 7. Juli 2019 in Hamburg statt. Josef Krügl
erfuhren wir einiges über die Herstellung von „Rauchbier“ in einer Brauerei, die altbewährtes und zukunftsträchtiges fließend aufeinander abgestimmt hat. Selbstredend, dass uns das „Zwickelbier“ aus dem Tank hervorragend gemundet hat. Der Abend wurde dann bei mehreren „Rauchbieren“ und gutem Essen (Schäuferla) in der „Gaststätte Schlenkerla“ eingenommen. Das Ambiente war toll, das Bier mundete und so wurde es dann doch etwas später bis alle bierselig ins Hotel fanden. Am Sonntag wurden die Zimmer geräumt und es ging zu Fuß zur„Bamberger Residenz“, in den Rosengarten und zwischen den Messfeiern auch noch kurz in den Dom, um doch noch ehem. VLBer des Jahrgangs 1971/1972 zu Gast bei Weyermann den „Bamberger Brauerei Forum – August 2018
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ehem. VLBer
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Absolventen und Dozenten des VLB Certified Brewmaster Courses 2018
Certified Brewmaster Course verabschiedet
Mit der Übergabe der VLB-Zertifikate endete am 29. Juni der diesjährige Certified Brewmaster Course. Die Teilnehmer hatten zuvor sechs Monate in Berlin verbracht und ein lernintensives Programm an der VLB absolviert. Eine Abschlussfeier mit den Dozenten, Freunden und Familien der Studenten rundete die offizielle Verabschiedung ab. (jr) Die Nachfrage nach Plätzen im englischsprachigen Certified Brewmaster Course der VLB Berlin ist groß. Denn das Zertifikat gilt als international anerkanntes Zeugnis und ermöglicht vielen Absolventen den professionellen Einstieg in die Brauindustrie. Umfassendes Lernprogramm 2018 nahmen 36 Studenten an dem sechsmonatigen Kurs teil. Sie kamen aus 21 Ländern aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika sowie Afrika. Von Januar bis Juni durchliefen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, aufgeteilt in zwei Gruppen, ein komplexes Programm, das alle Schritte des Bierbrauens sowohl theoretisch als auch praktisch aufgriff. In mehreren aufeinanderfolgenden Modulen, die jeweils mit Zwischenprüfungen abgeschlossen wurden, ging es u.a. um Brauerei-Rohstoffe, die einzelnen Verfahrensschritte im Braupro-
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zess bis hin zur Verpackung sowie um Qualitätssicherung. Darüberhinaus absolvierten die Teilnehmer Praktika in den Laboren. Die an der VLB gewonnenen neuesten Forschungsergebnisse fließen regelmäßig in den Unterricht mit ein. Der Kurs entwi-
ckelt sich so mit jedem Jahr weiter und bleibt inhaltlich stets auf dem aktuellsten Stand. In den Abschlussprüfungen mussten die Studenten dann zeigen, dass sie den Stoff der vergangenen Monate verinnerlicht haben und beherrschen.
Exkursionen quer durch Deutschland Auf dem Plan des Certified Brewmaster Courses standen auch in diesem Jahr wieder zwei mehrtägige Exkursionen. Im März ging es zunächst zur 105. Brauund maschinentechnischen Arbeitstagung der VLB nach Dortmund. Dort bekamen die Teilnehmer die Gelegenheit, hochkarätige Vorträge zu Themen der Brau- und Getränkeindustrie zu hören. Dem internationalen Charakter vieler VLB-Veranstaltungen entsprechend wurden alle Präsentationen simultan ins Englische übersetzt. Im Rahmen der Tagung fanden außerdem eine Betriebsbesichtung bei KHS in Dortmund sowie der Begrüßungsabend im beeindruckenden Signal-Iduna-Park, dem größten Fußballstadion Deutschlands, statt. Zum Abschluss der Studienfahrt besuchte die Gruppe noch die Aspera Brauerei Riese in Mülheim an der Ruhr. Im Juni nach der letzten Prüfung ging der Certified Brewmaster Course das zweite Mal auf Exkursion. In vier Tagen ging die Reise von Berlin über Sachsen und Thüringen nach Bayern. Unternehmen aus der Brau- und Getränkebranche sowie deren Zulieferer gewährten den Studierenden informative Einblicke ins tägliche Geschehen. Folgende Stationen wurden auf der Exkursion angefahren: Sternburg-Brauerei (Radeberger Gruppe), Leipzig Köstritzer Schwarzbierbrauerei, Bad Köstritz GEA Brewery Systems, Kitzingen Weyermann Malzfabrik, Bamberg
Barth Haas Group / Barth Haas Hops Academy / Hopfenveredlung St. Johann, Train-St. Johann/Hallertau Hopfenanbaubetrieb Stanglmair, Au in der Hallertau / Reichertshausen Gesellschaft für Hopfenforschung / Hopfenforschungszentrum Hüll, Wolnzach Die Gruppe wurde überall herzlichst begrüßt und mit großer Gastfreundschaft bewirtet. In allen Unternehmen standen Mitarbeiter für Fachgespräche und die Fragen der Kursteilnehmer zur Verfügung. Verabschiedung Am 29. Juni überreichte dann Dr. Josef Fontaine, Geschäftsführer der VLB, die Zeugnisse. Mit einem besonders guten Notendurchschnitt von 1,4 oder besser schlossen diese fünf Absolventen ab: Irena Bierzynski, Victory Brewing, Roberto Luis Tello, Mahou – Cerv. Alhambra, Valentine Wambui, Kenya Breweries, Alexandr Khvorik, Lidskoe Pivo Brewery, Yurii Huk, Carlsberg Ukraine. Nach der Zertifikatsübergabe bedankte sich Dr. Fontaine bei allen VLB-Dozenten und besonders bei der Kursmanagerin Heike Flohr sowie dem Kursleiter Burghard Meyer für ihr großes Engagement und die gute Arbeit. Nach dem offiziellen Teil feierten die frischen Absolventen gemeinsam mit Freunden, Familien und Dozenten den erfolgreichen Abschluss des Kurses. Der nächste Certified Brewmaster Course an der VLB findet vom 7. Januar bis 28. Juni 2019 in Berlin statt.
links: Freude und Applaus bei der Zertifikatsübergabe Ende Juni unten: Der Certified Brewmaster Course auf Exkursion im Alten Sudhaus der Köstritzer Schwarzbierbrauerei
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VLB AKTUELL
VLB-Sommerfest rund um den Neubau Gelungene Premiere: Das traditionelle Sommerfest der VLB Berlin fand in diesem Jahr erstmalig auf dem Grundstück rund um den Neubau statt. Die etwa 550 Gäste waren begeistert von der neuen Location. Wie auch in in den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Biersponsoren. Das Sommerfest wurde auch wieder von der Vereinigung ehem. VLBer e.V. unterstützt. (jr) Der Platz vor und neben dem neuen Aus- und Fortbildungszentrum der VLB Berlin bietet sich bei gutem Wetter hervorragend für Veranstaltungen im Freien an. Das bewies das diesjährige VLB-Sommerfest, das am 6. Juli in der Seestraße stattfand. In freundlichem Ambiente verbrachten Mitglieder, Freunde, Geschäftspartner und Mitarbeiter der VLB einen entspannten Nachmittag und Abend miteinander. Nach der Begrüßungsrede von Dr. Josef Fontaine, VLB-Geschäftsführer, wurde das Buffet mit Spanferkelbraten, Sauerkraut und Schrippen im Lichthof eröffnet. Außerdem gab es draußen kleine Snacks in Form von Empanadas von einem uruguayischen Street-Food-Trailer. Abwechslung drinnen & draußen Die gefüllten Teigtaschen aus Südamerika passten wunderbar zum Fußball-WM-Viertelfinalspiel, Uruguay – Frankreich, das im großen Vorlesungssaal übertragen wurde. Das Gelände rund um den VLB-
Dank an Helfer und Brauereien Bier und alkoholfreie Getränke wurden am großen Schultheiss-Wagen und im „Micro Matic Taproom“, dem neuen Ausschankraum, gezapft und ausgeschenkt. Folgende Brauereien haben das Sommerfest großzügig mit Bierspenden (insgesamt ca. 41 hl) unterstützt: ++ AB InBev Hasseröder Brauerei ++ Badische Staatsbrauerei Rothaus ++ Berliner-Kindl-SchultheissBrauerei ++ Berliner Märkischer Landmann
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Neubau wurde für das Sommerfest so gestaltet, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gab, in geselliger Runde sein Bier zu trinken. Sowohl die klassischen Sitzgelegenheiten auf Bierbänken als auch die aus Europaletten gebauten Bänke und Tische und die großzügig angelegte Treppe mit extra hohen „Sitzstufen“ vor dem Haupteingang wurden allesamt mit Begeisterung genutzt.
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++ BHM Brauhaus Mitte ++ Bier-Company ++ Bitburger Braugruppe ++ Brauerei C. & A. Veltins ++ Brauerei Diebels ++ BRŁO ++ Einbecker Brauhaus ++ Flensburger Brauerei ++ Frankfurter Brauhaus ++ Friesisches Brauhaus zu Jever ++ Heidelberger Brauerei ++ Köstritzer Schwarzbierbrauerei ++ Krombacher Brauerei ++ Marlower Brauerei ++ Paulaner Brauerei ++ Privatbrauerei Gaffel ++ Privatbrauerei Heinrich Reissdorf ++ Stone Brewing Berlin ++ Störtebeker Braumanufaktur ++ Warsteiner Brauerei ++ Wernesgrüner Brauerei Hierfür bedankt sich die VLB Berlin bei allen 25 Brauereien. Ein besonders herzlicher Dank gilt außerdem allen Helfern, die mit der Organisation und Durchführung des Sommerfestes betraut waren.
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Abb. 1: Das Festgelände lag erstmalig vor und seitlich des VLB-Neubaus einschließlich des Zunfthauses Abb. 2: (Noch)-Heidelberger Lutz Wirsching und Ingo Pankoke, VLB Abb. 3: Prof. Dr. Ulf Stahl, Preussische Spirituosen Manufaktur, Gesche Gerber, Gerber Architekten, Michaela Knör, VLB, Rita Waggand und Dr. Josef Fontaine Abb. 4: Werner Jansen, Jever, Ingo Pankoke, Klaus Pauls, Dieter Jurettko, Werner Albrecht, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Wiebke Künnemann, VLB/IfGB Abb. 5: (v.l.) Thorsten Schoppe, Schoppe Bräu, Jens Kemmel und Jens Krtschmarsch, beide Berliner-Kindl-Schulheiss-Brauerei, Jörg Wenzel Abb. 6: Der Blick vom Neubau auf den Altbau
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Institutionen & Verbände
GGB Berlin e.V.
Dr. Josef Fontaine neuer Vorsitzender der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens In der Vorstandssitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) e.V. am 20. Juli 2018 wurde Dr. Josef Fontaine, Geschäftsführer der VLB Berlin, zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Vereins gewählt. (oh) Dr. Josef Fontaine tritt in dieser Funktion die Nachfolge des im April verstorbenen Dr. Axel Th. Simon an, der die GGB bis zuletzt aktiv unterstützt hat. Stellvertretender GGB-Vorsitzender bleibt Dr. KlausP. Gilbertz, Gröbenzell. Ziel des Vorstands ist es, zur nächsten Wahl dieses Gremiums im Jahr 2020 weitere hochrangige geschichtsverbundene Vertreter aus der Brauwirtschaft für eine Arbeit in der GGB zu gewinnen. Damit soll die mehr als 100-jährige Tradition dieser 1913 gegründeten Gesellschaft auch für die Zukunft gesichert werden. Der aktuelle Vorstand der GGB
setzt sich seit Juli 2018 wie folgt zusammen: • Dr.-Ing. Josef Fontaine, Berlin (Vorsitzender) • Dr. Klaus-Peter Gilbertz, Gröbenzell (stellvertretender Vorsitzender) • Ulrich Schneider, Eschborn • Dr. Holger Starke, Dresden • Andreas Urbanek, Nürnberg • Michael Weidner, Fredersdorf b. Berlin Geschäftsführer der GGB ist weiterhin Diplom-Braumeister Alexander Hofmann, Auerbach/Vogtland. Die Schultze-Berndt-Bibliothek, die seit Oktober 2017 im Neubau
DBMB Landesgruppe Berlin-Brandenburg
Sommerausflug zur historischen Braumanufaktur in Paaren im Glien Unter dem Motto „zwischen Alpaka und Mufflon“ führte der Sommerausflug der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Deutschen Braumeister- und Malzmeister-Bundes in den westlich von Berlin gelegenen Erlebnispark Paaren. Am 30. Juni trafen sich 43 Teilnehmer bei Sonnenschein im Brandenburgischen Erlebnispark Paaren im Glien (MAFZ). Nach dem Begrüßungstrunk „Potsdamer Stange“ der historischen Braumanufaktur Potsdam zeigte Dipl.-Braumeister Jörg Kirchhoff eindrucksvoll, wie vor über 150 Jahren geschrotet und gemaischt wurde. Jeder musste mal ran und die Maische mit Manneskraft „mischen“. Gefeuert wurde mit einem Holzofen. Ständig musste mit
DBMB-Landesgruppenvorsitzender Jens Kemmel läßt die Maische rühren
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der VLB Berlin untergebracht ist, wird von Bibliothekarin Michaela Knör betreut. Schriftleiter des GGBJahrbuchs ist Dr. sc. techn. Hans-J. Manger, Frankfurt (Oder). Mitgliederversammlung im Oktober in Luxemburg Die nächste Mitgliederversammlung der GGB wird am 18. Oktober 2018 bei der Brauerei Bofferding in Bascharage, Luxemburg, stattfinden. Die Veranstaltung wird von einem attraktiven Rahmenprogramm begleitet. Für die Vermittlung und Unterstützung bedankt sich der GGB-Vorstand schon jetzt bei der Brasserie Nationale S.A. / Munhowen S.A., der Conféderation des Brasseries et Brasseurs de Luxembourg a.s.b.l. (C.B.B.L.) und Claude Lorang, Vorsitzender der Gambrinus-Bruderschaft Luxemburg. Die Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens e.V. (GGB) mit Sitz in Berlin wurde 1913 gegründet. Zweck des Vereins sind das Studium und die Dokumentation der Geschichte des Brauwesens. www.ggb-berlin.de
einem Glasthermometer die Temperatur im Auge behalten werden. Dafür hat Kirchhoff im Erlebnispark Paaren eine der ältesten Braupfannen, nachweislich datiert von 1834, reaktiviert. Wer nach dem Rühren noch die Kraft hatte, konnte sich im Erlebnispark umschauen. Hier treffen sich Mensch und Tier – wie die Alpakas, Mufflons, Schafe, Ziegen, Schweine – im Schau- und Demonstrationsgarten oder im Haustierpark. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung mit Live-Musik. Wir bedanken uns bei Jörg Kirchhoff und seinen Brauer-Azubis für den lehrreichen Tag. Nächste Mitgliederversammlung bei Stone Brewing Berlin Die nächste Mitgliederversammlung der Landesgruppe findet statt am Freitag, dem 31. August 2018, um 17 Uhr, in der Stone Brewing World, Im Marienpark 23, 12107 Berlin. Anstelle eines Fachvortrags stellt sich Stone Brewing Berlin vor und zeigt seine Anlagen. Jens Kemmel
IMPRESSUM
Brauerei Forum Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466 Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-245 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de
Der neue GGB-Vorstand bei hochsommerlichen Temperaturen im Juli in der Axel-Simon-Bibliothek der VLB: Dr. Holger Starke, Ulrich Schneider, Alexander Hofmann, Dr. Josef Fontaine, Dr. Klaus-Peter Gilbertz, Andreas Urbanek, Michael Weidner (v.l.)
Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Juliane Rahl (jr), rahl@vlb-berlin.org Dieter Prokein (dp) prokein@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Autoren in dieser Ausgabe Robert Pawelc zak, Stefan Wirth Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de
Brauer-Schule: Lösungen von Seite 8 1. b) Im Kondensator wird mehr Energie aus dem Kältemittel abgeführt, als ihm im Verdampfer zugeführt wurde. 2. e) R24, weil sonst das Kohlenstoffatom fünf Bindungen eingehen müsste. 3. b) Die Kühltaschen müssen einem höheren Druck standhalten, als wenn sie von einem Kälteträger durchströmt werden. 4. e) Direkte Verdampfung in dem zu kühlenden Keller 5. a) Durch hohe Außentemperaturen kann die vom Kältemittel aufgenommene Wärme im Kondensator nicht mehr abgeführt werden. 6. a) Reduzierventil
Erscheinungsweise Erscheint mit 10 Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch. Erscheinungsdatum BF 8/18 (August-Ausgabe): 17.8.2018 Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 745 30 66 abo@brauerei-forum.de Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin
7. b) Kompensatorhahn 8. a) NH3 + H2O → NH4OH 9. Der Bereich ist sofort zu verlassen, die Anlage muss abgeschaltet werden und die Feuerwehr ist zu verständigen. Austretendes Ammoniak ist stark ätzend, bei Kontakt mit Luft explosiv, grundwassergefährdend und kühlt beim Verdampfen auf Temperaturen unter -50°C ab.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Verv ielfältigung oder Weiterverarbei tung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Haftung.
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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 14. September 2018
VERANSTALTUNGEN
VLB-Termine
25. bis 27. März 2019 19. VLB-Logistikfachkongress, Gladbeck
12. bis 14. September 2018 Workshop „Real Craft Brewing“, Vielau (Sachsen)
9.-11. Juni 2019 Brewing Conference Bangkok, Thailand
17. bis 28. September 2018 Seminar „Craft Brewing in Practice“, Berlin
Weitere Termine
24. bis 26. September 2018 9. Iberoamerikanisches VLB-Symposium, Recife, Brasilien 26. bis 28. September 2018 Seminar „VLB Beer Taster Certification Program“, Berlin 15./16. Oktober 2018 105. VLB-Oktobertagung, Berlin 5. bis 9. November 2018 Seminar „Applied Microbiology“, Berlin 12. November 2018 6th European MicroBrew Symposium, Nürnberg 4./5. Dezember 2018 Brauen für Nichtbrauer, Berlin 11./12. Dezember 2018 Brewing in a Nutshell, Berlin 7. Januar bis 28. Juni 2019 Certified Brewmaster Course, Berlin März 2019 106. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung
31. August 2018 DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Mitgliederversammlung, Stone Brewing World Berlin 27. bis 29. September 2018 68. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker, St. Veit an der Glan, Österreich 18. Oktober 2018 Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) e.V., Bascharage, Luxembourg 23. bis 26. Oktober 2018 China Brew & China Beverage 2018, Shanghai, China 13. bis 15. November 2018 BrauBeviale 2018, Nürnberg 19. bis 21. Februar 2019 Beviale Moscow 2019 , Moskau, Russland 27. bis 28. März 2019 Craft Beer Italy 2019, Mailand, Italien 8. bis 11. April 2019 Craft Brewers Conference/BrewExpo America, Denver, Co, USA
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