BRAUEREI
FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner
Ausgabe 8 | 16. August 2019 | 34. Jahrgang | ISSN 0179-2466
IN DI
ESER AUSG IfGB ABE: A Bren KTUELL – Inf nere o ien u nd S rmatione piritu n osen für -Her stell e
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Bericht Bangkok Brewing Conference Certified Brewmaster Course verabschiedet Brau-Börsen-Bilanz Nachrichten ehem. VLBer Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin
www.brauerei-forum.de
PRAXISKURS MIKROBIOLOGIE 18. – 22. November 2019, Berlin Kurssprache: Deutsch 1-wöchiger Kurs zu mikrobiologischen Anwendungen in der Brau- und Getränkeindustrie Themen Mikroorganismen + Mikrobiologische Qualitätskontrolle + Nährmedien + Einführung in die mikrobiologische Laborarbeit und Analytik www.vlb-berlin.org/praxiskursmibi VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org
7TH EUROPEAN MICROBREW SYMPOSIUM Market – Technology – Quality 11 November 2019, Nuremberg – in English
Symposium for professional craft and micro brewers and maltsters from around the world with focus on the European markets − in cooperation with BrauBeviale in Nuremberg ++ ++ ++ ++ ++ ++
Special focus: Micro malting Overview of the international market trends General concepts for small-scale brewery plants Yeast management & dry yeast Dark Lagers: History, brewing techniques, recipes Quality control
SUPPORTED BY
www.vlb-berlin.org/en/microbrew2019 VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org
INHALT
MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4
Palatia Malz: Der Heidelberger Malzhersteller feiert 120. Geburtstag
5 Anadolu Efes: Stefan Lustig neuer Group Supply Chain Director bei Efes / Paulaner Brauerei Gruppe: Gut. Besser. Ausbildung 6
Warsteiner Gruppe: Die Traditionsbrauerei gibt Wechsel in der Führungsriege bekannt
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7 Krones AG: Im ersten Halbjahr sank der Ertrag
TECHNIK & TECHNOLOGIE 8
Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Gärung und Lagerung
9 The Brewers of Europe: Das 9. „European Beer and Health Symposium“ findet am 24. September in Brüssel statt / Fachliteratur: Neue 6. englische Auflage von „Technology Brewing & Malting“ veröffentlicht 10
Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG): Ausrichtungsprüfung für Bier und Biermischgetränke erfolgreich abgeschlossen
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Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft: Den Bugs in der Brauerei auf der Spur
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Ziemann Holvrieka und Schlossbrauerei Reckendorf: Das Omnium-Sudhaus überzeugt in der Praxis
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Metal Packaging Europe: Neue Ökobilanz zur Aluminium-Getränkedose
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Logipack und Close Brothers: Partnerschaft macht Poolfass-Lösungen noch attraktiver
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Bangkok Brewing Conference 2019 – erfolgreicher Brauer-Gipfel in Südostasien
Die Bangkok Brewing Conference 2019 war ein voller Erfolg. Rund 300 Brauereiexperten aus aller Welt nahmen an der Veranstaltung teil. Das diesjährige Highlight war der Ausflug zu Khmer Beverages in Phnom Penh
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Das 17. IfGB-Forum Spirituosen und IfGB AKTUELL 18
Fritz-Henßler-Berufskolleg: 12 Destillateure erhalten ihre Gesellenbriefe / IfGB/VLB Berlin: Das IfGB dankt Klaus Malinowsky
19 IfGB-Forum vom 9. bis 11. September ist sehr gut gebucht – Anmeldung ist noch möglich 20 Verbände: GGBW – die ersten Meilensteine sind erreicht / Fachliteratur: Branntweingeschichte
Brennerei findet im September an der VLB statt. Noch ist eine Anmeldung möglich. Im Vorjahr diskutierten rund 120 Experten aktuelle Herausforderungen für die Spirituosenbranche
21 Verbände: BSI – Alkoholwirtschaft 2019 / Landesverband der Bayerischen Spirituosenindustrie e.V./BSI: Bayerische Landesgruppe verlässt den Bundesverband / Kommentar: Verband zuckerfreier Destillateure gegründet
BETRIEBSWIRTSCHAFT
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22 Brau-Börsen-Bilanz: Brauriesen starten gut ins Geschäftsjahr 2019
MARKT & MARKEN
Ende Juni verabschiedete VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine die Teilnehmer des Certified Brewmaster Course. Eine Farewell-Party rundete sechs menschlich wie fachlich intensive Monate ab
26 Schöller Allibert: Getränkekästen – einer für alle und alle individuell / Hachenburger Brauerei: Die Westerwald-Brauerei hat einen Bier-Park eröffnet 27 Joh. Barth & Sohn: Welt-Hopfen- und -Biermarkt 2019 uneinheitlich
EHEM. VLBER 28 Certified Brewmaster Course verabschiedet 30 VLB-Sommerfest: Das Wetter war trüb, die Stimmung heiter 32
Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer e.V.
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Bezirksgruppe Bayern und Österreich: Die ehemaligen VLBer trafen sich in Berchtesgaden / Max Delbrück: Der Tod des 1. VLB-Direktors jährte sich zum 100. Mal
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34 TU Berlin/VLB: Die Erstsemester von 1969 feiern 50 Jahre Studienbeginn
SONSTIGES 35
Lösungen Brauer-Schule / Impressum
36 Veranstaltungskalender Titelfoto: Die Brauerei von Khmer Beverages in Phnom Penh, Kambodscha Foto: oh
redaktion@brauerei-forum.de
Am 5. Juli fand das traditionelle Sommerfest der VLB Berlin statt. Rund 400 Gäste freuten sich über die ausgelassene Stimmung mit köstlichem Essen, gutem Bier und interessanten Gesprächen
Brauerei Forum – August 2019
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
Palatia Malz
Der Heidelberger Malzhersteller feiert 120. Geburtstag
Foto: Palatia Malz
Palatia Malz GmbH ist in dritter Generation familiengeführt. Das Unternehmen mit Geschäftssitz in Heidelberg wurde 1899 als Mehlmühle in der Nähe von Kaiserslautern gegründet. Heute vertreibt Palatia Malz unter der weltweit eingeführten Marke Bestmalz ein volles Sortiment an Basis- und Spezialmalzen für Brauereien, Destillerien und die Backwarenindustrie. Im Herbst dieses Jahres wird der runde Geburtstag gefeiert. Anlässlich dieses Jubiläums wird ein hochmodernes Lager- und Logistikzentrum in Betrieb genommen.
Geschäftsführung der Palatia Malz GmbH (v.l.): Berthold Klee, Dr. Axel Göhler und Thomas Schumacher
(F.) Am 4. November 1899 wurde das Unternehmen in KreimbachKaulbach (Westpfalz) als Mehlmühle eröffnet und fünf Jahre später zu einer Mälzerei umgebaut. Max Göhler, der Großvater des heutigen Geschäftsführers und Mehrheitsgesellschafters, erwarb die Mälzerei in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Er entwickelte das Unternehmen in den darauffolgenden vier Jahrzehnten zu einem wichtigen Akteur der deutschen Malzbranche. Zeichen der Zeit erkennen Max Göhlers Sohn Eberhard trat nach Abschluss seines Studiums in den familiären Betrieb ein und führte das Werk seines Vaters fort. Eberhard Göhler trieb die technische Entwicklung der Firma voran und investierte kräftig in die Malzherstellung im Kreimbacher Stammwerk. Im Jahre 1987 übernahm er eine zweite Mälzerei im rheinhessischen Wallertheim. Vorausschauende logistische Über-
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Brauerei Forum – August 2019
legungen gaben dabei den Ausschlag und sind bis heute aktuell: Der Standort liegt verkehrsgünstig in der Nähe der Rheinhäfen Mainz, Wiesbaden und Worms. Das verspricht kurze Wege für den Export über Antwerpen und Rotterdam. Auch für den Transport zu Lande ist die Lage am Autobahnkreuz Alzey mit direkten Verbindungen nach Köln und Frankfurt ideal. Unter der Führung der dritten Familiengeneration bereitete Palatia Malz kurz nach der Jahrtausendwende den Einstieg in den internationalen Vertrieb vor: Neben dem Aufbau der Marke Bestmalz wurde in eine Absackanlage und Rösterei investiert, um Kunden mit sogenannten Craft-Malzen für handwerklich hergestellte Biere beliefern zu können. „Als der weltweite Boom beim Craftbier Anfang dieses Jahrzehnts losbrach, waren wir mit unseren Top-Qualitäten, einer guten logistischen Anbindung, leistungsfähigen Anlagen und einer international respektierten Marke bestens vorbereitet. Die hochwertigen Craft-Malze werden von Heimbrauern, Braugastronomen und Brauereien aller Größenkategorien stark nachgefragt“, sagt der heutige Firmenchef Dr. Axel Göhler. „Das Verbindende der drei Familiengenerationen ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen, aber trotzdem Qualität und Tradition nicht aus dem Blick zu verlieren. Darum ging es in den schwierigen Jahren der Nachkriegszeit bei meinem Großvater und darum geht es uns auch noch heute“, stellt er beim Rückblick auf die Firmengeschichte fest.
Herauforderungen meistern Dr. Axel Göhler, der Enkel Max Göhlers, stieg 2014 ins Management ein, straffte die Gesellschaftergruppe und forcierte den unternehmensweiten Erneuerungsprozess. Er steht heute mit zwei familienfremden Geschäftsführern an der Spitze der national und international stark wachsenden Mälzereigruppe. „In der Brauwirtschaft allgemein und speziell in den mittelständischen Unternehmen stehen wir vor großen Herausforderungen – zum Beispiel der Digitalisierung“, meint Dr. Axel Göhler. „Aber es gibt auch viele Chancen. Wir haben uns vorgenommen, diese zu nutzen!“ Seit etlichen Jahren vertraut die Traditionsmälzerei auf handwerkliches, „langsames“ Mälzen, kombiniert mit modernster Technik. Das Unternehmen hat Prozesse implementiert, die Produktion, Qualität und Logistik stetig kontrollieren. Das Portfolio umfasst über 50 Standardprodukte. Neben Basisund Spezialmalzen gehören dazu auch Bio-Malze sowie Malz aus der traditionellen Gerstensorte Barke. Zusätzlich wird bei Großkunden aus dem In- und Ausland nach deren Spezifikationen produziert. Die Produkte von Palatia Malz werden an mehr als 300 Kunden in der DACH-Region sowie über zertifizierte Händler international vertrieben. Im Jubiläumsjahr 2019 wird am Standort Wallertheim eine hochmoderne Lager- und Logistikhalle in Betrieb genommen. „Damit können wir unsere Malzerzeugnisse künftig schneller in alle Welt verschicken“, sagt Dr. Axel Göhler.
Anadolu Efes
Stefan Lustig neuer Group Supply Chain Director bei Efes Zum 1. Juli wurde Dr. Stefan Lustig zum neuen Group Supply Chain Director bei Anadolu Efes in Istanbul, Türkei, berufen.
Foto: Anadolou Efes
(oh) Der promovierte Brauereiingenieur startete nach seinem Studium in Weihenstephan seine Karriere bei der Beck’s Brauerei in Bremen Ende der 1980er-Jahre. Dort war er zuletzt, nach einem beruflichen Gastspiel an der TU München, als Brewery Operations Director für alle Standorte von InBev Deutschland zuständig. 2010 wechselte er in die bayerische Landeshauptstadt zur Brau-Holding International. Dort verantwortete er als Geschäftsführer Technik unter
anderem den Neubau und den Umzug der Paulaner Brauerei an den westlichen Stadtrand von München. Zusätzlich zu seinen beruflichen Herausforderungen engagierte sich Lustig auch in Branchengremien und Verbänden. So war er unter anderem Präsident der European Brewery Convention (EBC), Präsident des Deutschen Braumeisterund Malzmeister-Bundes (DBMB) und ist Mitglied im Verwaltungsrat der VLB Berlin. Seit Anfang Juli dieses Jahres ist das langjährige MEBAK® -Mitglied als Group Supply Chain Director für die Brauerei- und Mälzerei-Aktivitäten der türkischen Anadolu-EfesGruppe verantwortlich.
Paulaner Brauerei Gruppe
Gut. Besser. Ausbildung Etwa 100 Brauer- und MälzerAzubis haben in diesem Jahr ihre dreijährige Lehre abgeschlossen. Am Ende traten sie noch einmal gegeneinander an und kämpften um den Titel der Münchner und Südbaye rischen Braumeisterschaft. Das ist die Gelegenheit für alle Nachwuchstalente, ihr Können unter Beweis zu stellen. (F.) Die Aufgabe im praktischen Teil der Braumeisterschaft war es, ein untergäriges Münchner Dunkel zu brauen. Teresa Seidl, Auszubildende bei der Paulaner Brauerei, gelang das am besten. Sie gewann die Wertung aus theoretischer und praktischer Prüfung. Paulaner gehört zu den begehrtesten Ausbildungsbetrieben der Branche. Seit Jahren belegen die Auszubildenden vordere Plätze bei den Braumeisterschaften. „Paulaner steht schon immer für höchste Qualität. ‚Gut, Besser,
Paulaner‘ ist nicht nur ein Werbeslogan, sondern auch Richtschnur für jeden Mitarbeiter. Diese Brau tradition wollen wir weitergeben und deshalb liegt uns die Ausbildung ganz besonders am Herzen“, betonte Susanne Weber, Leiterin der Brauer- und Mälzer-Ausbildung bei Paulaner. Es sei ein toller Erfolg, dass Teresa jetzt Münchner und Südbayerische Meisterin geworden ist. „Wir sind unglaublich stolz.“ Neben dem klassischen Brauhandwerk bekommen die Azubis in ihrer Lehrzeit einen Einblick in die Qualitäts- und Rohstoffkontrolle. „Uns ist es wichtig, eine ganzheitliche Ausbildung zu ermöglichen. Die Auszubildenden sollen alle Facetten des Brauereiwesens kennenlernen. So bekommt man das richtige Gespür für das Handwerk und das Produkt Bier“, ergänzte Weber. Und Teresa Seidl versteht ihr Handwerk offenbar. „Das Besondere an
Foto: Paulaner
meinem Bier ist“, sagte die junge Brauerin über ihren „Meistersud“, „dass es mit Liebe gebraut ist. Mir macht es Spaß, mit dem Bier ein Produkt zu kreieren, das für Zusammenhalt steht.“ Ihr Bier überzeugte die Jury mit einer schönen Schaumkrone und einem süffigen und vollmundigen Geschmack. Brauerei Forum – August 2019
Die PaulanerAuszubildende Teresa Seidl ist Münchner und Südbayerische Meisterin
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
Warsteiner Gruppe
Die Traditionsbrauerei gibt Wechsel in der Führungsriege bekannt Die Warsteiner Gruppe besetzt mit André Hilmer, Vertriebsdirektor Gastronomie National, und Oliver Jaensch, General Manager International, zwei Führungspositionen hausintern neu. Hilmer und Jaensch hatten die Bereiche bereits seit April ad interim geleitet. Sie berichten an Christian Gieselmann, Sprecher der Geschäftsführung. (F.) Vor Hilmers Wechsel zur Warsteiner Brauerei im November 2018 als Leiter der Feldmannschaft Gastronomie war der 42-Jährige 17 Jahre lang bei Anheuser-Busch InBev Deutschland tätig. Dort verantwortete er in verschiedenen Funktionen den Verkauf des Konzern-Markenportfolios
wie Beck’s oder Franziskaner und war zudem bis 2015 Vertriebsleiter der damals zum Konzern gehörenden Gilde Brauerei. General Manager International Oliver Jaensch ist bereits seit über zehn Jahren bei Warsteiner als Area Business Director beschäftigt. Der 49-jährige
Fotos: Warsteiner
André Hilmer Diplom-Kaufmann kann auf eine langjährige Vertriebserfahrung zurückblicken. Jaensch arbeitete u. a. als Verkaufsleiter International bei Adelholzener Alpenquellen, bevor er 2006 die Leitung Vertrieb International des bayerischen Mineralbrunnens übernahm. „André Hilmer und Oliver Jaensch haben sich in der interimistischen Leitung ihrer Bereiche profiliert. Ich freue mich, dass wir diese beiden entscheidenden Positionen mit erfahrenen und motivierten Kollegen aus den eigenen Reihen nachbesetzen konnten“, sagt Christian Gieselmann, Sprecher der Geschäftsführung.
Oliver Jaensch
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Brauerei Forum – August 2019
Krones AG
Im ersten Halbjahr 2019 sank der Ertrag Ende Juli hat der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller seine Zahlen für das laufende Geschäftsjahr bekannt gegeben. Hohe Kosten und ein ungünstiger Produktmix belasten das Unternehmen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sinkt um 57,5 % auf 47,9 Mio. €. Zeitgleich verkündete Krones eine wichtige Personalie. (F.) Finanzvorstand Michael Andersen verlässt die Krones AG – er schied mit sofortiger Wirkung im gegenseitigen Einvernehmen aus dem Vorstand aus, teilte der SDAX-Konzern Ende Juli in Neutraubling mit. Bis ein Nachfolger gefunden ist, sollen Andersens Aufgaben kommissarisch von Vorstandschef Christoph Klenk wahrgenommen werden. Parallel dazu dämpfte das Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die gesamtwirtschaftlichen Unwägbarkeiten wie der schwelende Handelskonflikt zwischen China und den USA belasteten im ersten Halbjahr 2019 die Geschäfte. Nach der starken Steigerung im ersten Quartal (+10,3 %) legte der Umsatz von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 % zu. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz des Unternehmens von Januar bis Juni 2019 um 5,5 % von 1790,8 Mio. € im Vorjahr auf 1889,3 Mio. €. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte lag das Wachstum bei 1,8 %. Die rückläufige Konjunktur und die unsicheren gesamtwirtschaftlichen Aussichten lasten auch auf der Investitionsbereitschaft der KronesKunden. Von April bis Juni 2019 verspürte das Unternehmen in Teilbereichen des Portfolios eine Nachfrageschwäche. Diese konnte man aufgrund des breiten Produktangebots aber kompensieren. Von Januar bis Juni 2019 erhöhte sich der Auftragseingang um 1,2 % von 2014,8 Mio. € auf 2038,6
Mio. €. Bereinigt um Akquisitionseffekte stieg der Wert der Bestellungen in den ersten sechs Monaten 2019 um 0,4 %. Kosten und Produktmix Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ging im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr von 112,7 Mio. € auf 47,9 Mio. € zurück. Die EBTMarge verringerte sich von 6,3 % auf 2,5 %. Die Ertragskraft von Krones litt unter den hohen Kosten für Material und Personal. Darüber hinaus wirkte sich der Produktmix ungünstig auf das Ergebnis aus. Besonders im zweiten Quartal 2019 lag der Umsatz von Produkten mit hoher eigener Wertschöpfung, wie beispielsweise Maschinen und Anlagen der Kunststofftechnik, niedriger als erwartet. Unterm Strich erwirtschaftete Krones von Januar bis Juni 2019 ein Konzernergebnis von 33,3 Mio. € (Vorjahr: 76,9 Mio. €). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,06 € (Vorjahr: 2,45 €). Ergebnis im zweiten Halbjahr Der Vorstand hat Maßnahmen ergriffen, um den Ergebnisbelastungen entgegenzuwirken. Hierzu zählen ein Einstellungsstopp und Maßnahmen zur Senkung der Materialkos ten. Krones erwartet, dass die Auslastung der Produktionskapazitäten sowie das margenstarke Servicegeschäf t wieder steigen werden. Deshalb rechnet man damit, dass sich das Konzernergebnis im zweiten Halbjahr 2019 im Vergleich zum ersten verbessert. An den Mittelfristzielen hält Krones fest. Je nach gesamtwirtschaftlicher Lage und Entwicklung an den Märkten rechnet der Vorstand mit einem jährlichen durchschnittlichen Umsatzwachstum von 3 bis 5 % ohne Akquisitionseffekte, einer EBT-Marge von 6 bis 8 % und einem Working Capital im Verhältnis zum Umsatz von 22 bis 24 %.
Nürnberg, Germany | 12. – 14. November
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Brauerei Forum – August 2019 Brau19_92x240_Brauerei_Forum_HERST.indd 1
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende
Gärung und Lagerung Fehlt der Hefe der Sauerstoff, sucht sie sich alternative Wege, ihre Energie zu gewinnen. Sie fängt das Gären an. Bei der alkoholischen Gärung bauen die Hefen durch Gärung und zum Teil durch Atmung Zucker ab und gewinnen so die zum Leben benötigte Energie. Foto: DBB
Die Aufgaben stellte Studienrat Robert Pawelczak, Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt
1. Bei der Hauptgärung in einem ZKG bleibt die Hefe länger in Schwebe als in einem offenen Gärbottich. Der Grund dafür liegt an der a) zylindrischen statt rechteckigen Form des Gärgefäßes. b) Verwendung von Edelstahl statt Aluminium als Baumaterial. c) Konvektion im Gärgefäß. d) Möglichkeit, Hefe während der Hauptgärung abschießen zu können. e) Möglichkeit, den Behälter mit Druck zu beaufschlagen. 2. Bei der Reifung des Bieres werden abbaubare GNP von der Hefe verstoffwechselt. Welcher der genannten Stoffe zählt dazu? a) DMS b) Höhere Alkohole c) Ester d) Ketone e) Essigsäure 3. Die untergärige Hefe kann den Dreifachzucker Raffinose zu 100 % verwerten. Die obergärige Hefe kann dagegen nur die Fructose daraus abspalten. Welches Enzym fehlt der obergärigen Hefe? a) Zymase b) Melibiase c) Maltase d) Amylase e) Protease 4. Neben der Fructose enthält die Raffinose 2 weitere Einzelzucker. Diese sind: a) Glucose und Galactose b) Glucose und Glucose c) Glucose und Fructose d) Galactose und Lactose e) Glucose und Lactose 5. Bei der Gärung in offenen Gärgefäßen lassen sich die Gärstadien gut erkennnen. Welche Reihenfolge ist die richtige? a) Anstellen, Ankommen, Jungkräusen, Hochkräusen, Braunkräusen b) Ankommen, Anstellen, Jungkräusen, Hochkräusen, Braunkräusen c) Anstellen, Ankommen, Hochkräusen, Jungkräusen, Braunkräusen
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Brauerei Forum – August 2019
e) Ankommen, Anstellen, Braunkräusen, Jungkräusen, Hochkräusen 6. Bei der Hauptgärung verändert sich der pH-Wert des Jungbieres. Wie verändert er sich? a) pH-Wert steigt um 0,1 b) pH-Wert sinkt um 0,1 c) pH-Wert steigt um 0,5 d) pH-Wert sinkt um 0,5 e) pH-Wert sinkt auf 0,1 7. In einer Brauerei wird Wert darauf gelegt, „grün“ zu schlauchen. Welche Auswirkung hat diese Art des Schlauchens auf die weitere Bierherstellung bzw. das fertige Bier? a) Für die Nachgärung muss „aufgekräust“ werden. b) Da kaum noch GNP im Jungbier vorhanden sind, kann die Reifung verkürzt werden. c) Da wenige Hefezellen in das Lagergefäß gelangen, wird die Nachgärung länger dauern. d) Da noch viele GNP im Jungbier vorhanden sind, verlängert sich die Reifung. e) Das fertige Bier hat einen sehr kompakten Schaum. 8. Nennen Sie alle Vorgänge, die bei der klassischen Nachgärung im Lagerkeller stattfinden. (Bitte entsprechend der neuen Prüfungsvor schriften für Brauer & Mälzer frei beantworten.) Fachrechnen 1. In einen Lagertank werden 30 hl Kräusen mit einem scheinbaren Vergärungsgrad von 20 % vorgelegt. Darauf werden 300 hl endvergorenes (Vs° 82 %) Jungbier geschlaucht. a) Berechnen Sie den Spindelwert zu Beginn der Nachgärung, wenn sowohl die Kräusen als auch das endvergorene Bier mit 11,8 % ausgeschlagen wurden. (0,01 %) b) Wie viel vergärbarer Extrakt befindet sich insgesamt im Lagertank? (volle kg)
(Lösungen S. 35)
The Brewers of Europe
Das 9. „European Beer and Health Symposium“ findet am 24. September in Brüssel statt International anerkannte Experten präsentieren neueste Forschungsergebnisse zum Thema gesundheitliche Aspekte eines moderaten Alkohol- und Bierkonsums. SESSION 1: (Non-alcoholic) beer in daily life SESSION 2: Health effects of moderate alcohol consumption
SESSION 3: Beer, women & health Unter www.beerandhealth.eu finden Interessierte Informationen über Zeit und Ort der Veranstaltung. Außerdem sind die einzelnen Vortragsthemen aufgelistet, von den Experten des Panels sind Biografien hinterlegt. Unter www.beerandhealth.eu/ symposium/registration/ kann eine Anmeldung direkt erfolgen.
FACHLITERATUR
Neue 6. englische Auflage von „Technology Brewing & Malting“ veröffentlicht Wolfgang Kunzes Standardwerk „Technologie Brauer und Mälzer“ oder kurz „der Kunze“ begleitet seit 1961 zahllose Brauer und Mälzer durch ihr Studien- und Berufsleben. Nun ist mit „Technology Brewing and Malting“ die 6. überarbeitete englischsprachige Version erschienen. Mittlerweile wurden mehr als 62 000 Exemplare dieses Buches in sieben Sprachen, darunter englisch oder chinesisch, aufgelegt und verkauft. „Technologie Brauer und Mälzer“ und sein englischsprachiges Pendant „Technology Brewing & Malting“ ist ein international anerkanntes Standard- und Nachschlagewerk, das sämtliche Aspekte der Malz- und Bierherstellung detailliert beschreibt, angefangen von den Rohstoffen über den Brauprozess
bis hin zur Abfüllung des Bieres. Das Buch geht auch auf Rahmenthemen wie Umwelt, Energie oder Anlagenplanung umfassend ein.
Bibliografische Daten Autor: Wolfgang Kunze und Olaf Hendel (Hrsg.) Größe: Hardcover, 17 x 23,5 cm, 2,0 kg Umfang: 940 Seiten, 850 tls. farbige Grafiken & Illustrationen ISBN-13: 978-3-921690-87-1
Preis: 169 € (plus Versand) Verlag: Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V., Seestraße 13, 13353 Berlin, Germany Web: vlb-berlin.org/en/books E-Mail: verlag@vlb-berlin.org
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)
Ausrichtungsprüfung für Bier und Biermischgetränke erfolgreich abgeschlossen Im Juni hat am Forschungszentrum Weihenstephan die gemeinsame Ausrichtungsprüfung von Sensorik-Experten aus Weihenstephan und der VLB Berlin stattgefunden. Die Prüfung diente der Vorbereitung auf die Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft). Die analytische und sensorische Bewertung der Proben aus dem Qualitätswettbewerb wird jeweils zur Hälfte von den beiden Forschungs- und Lehrstandorten vorgenommen. Der Abgleich der zwei Prüferpanels im Vorfeld der Qualitätsprüfung ist somit eine wesentliche Voraussetzung für die einheitliche sensorische Bewertung durch die Institute in Bayern und Berlin. (F.) Die Ausrichtungsprüfung wurde von Professor Dr. Fritz Jacob, DLG-Prüfbevollmächtigter in Weihenstephan, geleitet. Ebenfalls anwesend war Johannes Fuchs als
Foto: DLG
Thomas Burk hardt, DLG-Bereichsleiter für Getränke, Johannes Fuchs, DLG-Prüfbevollmächtigter der VLB Berlin, und Prof. Dr. Fritz Jacob, DLG-Prüfbevollmächtigter vom Forschungszentrum Weihenstephan (1. Reihe, v.l.); dahinter die Mitglieder der Prüferpanels aus Bayern und Berlin
waren Sensorik-Experten gleich mehrerer Forschungsinstitute im Einsatz. Von der DLG waren Hanna Schwarz als Ansprechpartnerin für die Brauereien und Thomas Burkhardt als zuständiger Bereichsleiter für Getränke vor Ort. Einheitlichkeit der Bewertung Die gemeinsame Ausrichtungsprüfung dient dazu, die beiden Prüferpanels auf die DLG-Qualitätsprüfung vorzubereiten und die Einheitlichkeit der sensorischen Bewertung nach dem wissenschaftlichen DLG-Prüfschema zu gewährleisten. Die Ausrichtung findet jährlich im Wechsel an den beiden Instituten, mal in Bayern, mal in Berlin, statt. Für die Ausrichtungsprüfung wurden relevante Bierstile ausgewählt und geprüft. Die Prüferpanels bewerteten in neutralen Verkostungsbehältnissen servierte Bierproben. Geprüft wurden Geruch, Reinheit des Geschmacks, Vollmundigkeit, Rezenz und die Qualität der Bittere nach dem DLG-5-Punkte-Schema. Die sensorische Bewertung von zwei Bierabfüllungen (A- und BProbe) ermöglichte zudem Aussagen zur Geschmacksstabilität der Produkte.
DLG-Prüfbevollmächtigter von der VLB Berlin. Die Gruppe der Weihenstephaner Sachverständigen setzte sich zusammen aus Experten vom Forschungszentrum für Brau- und Lebensmittelqualität sowie vom Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie. Von der VLB Berlin
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Brauerei Forum – August 2019
Übereinstimmende Ergebnisse Anschließend kontrollierten die Prüfbevollmächtig ten mit tels statistischer Auswertung, ob es signifikante Unterschiede in der Bewertung durch die beiden Panels gab. Danach wurden die Ergebnisse diskutiert. Sowohl bei der
bewertenden Prüfung als auch bei der Erstellung von Geschmacks profilen überzeugten die beiden Prüferpanels durch eine sehr große Übereinstimmung der Ergebnisse, wie die DLG-Prüfbevollmächtigten erfreulicherweise feststellten. Thomas Burkhardt dankte den beiden Prüfbevollmächtigten, dem Team des Forschungszentrums Weihenstephan sowie allen beteiligten DLG-Prüfern für die professionelle Vorbereitung und Durchführung der Ausrichtungsprüfung. Auf diese Weise sei erneut der Grundstein für die bevorstehende DLG-Qualitätsprüfung gelegt worden, sagte der DLG-Bereichsleiter für Getränke. Johannes Fuchs von der VLB in Berlin schloss sich dem Dank an und ergänzte: „Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die fortlaufenden Schulungsmaßnahmen von Erfolg gekrönt sind. Außerdem waren die fachlichen Diskussionen mit den Kollegen aus Weihenstephan für alle Beteiligten gewinnbringend.“ Prüfung an Instituten Die Hauptarbeit liegt indessen noch vor den Prüfern aus Weihenstephan und Berlin: Während der zwei kommenden Prüftermine werden die Sachverständigen an ihren Instituten mehr als 1000 Biere auf Sensorik, Analytik und Mikrobiologie untersuchen. Da in der Qualitätsprüfung die Geschmacksstabilität über eine Verkostung von A- und B-Probe kontrolliert wird, entspricht dies der Verkostung von mehr als 2000 Proben.
Foto: DBB/CHLietzmann
Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft
Den Bugs in der Brauerei auf der Spur Die Verleihung des Henrich-Funke-Pschorr-Stiftungspreises ist im Rahmen des Deutschen Brauertages im Juni in Berlin inzwischen zu einer Tradition geworden. Die Henrich-Funke-Pschorr-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Brauwissenschaftlerinnen und Brauwissenschaftler auszuzeichnen, deren Arbeit sich als besonders praxisrelevant erwiesen hat. Und einmal mehr geht der Stiftungspreis für junge Wissenschaftler nach Weihenstephan.
(F.) „Mit der Verleihung dieses Preises möchten wir als deutsche Brauer die Bedeutung unterstreichen, die Forschung und wissenschaftliche Nachwuchsförderung für die Brauwirtschaft haben“, erklärte Dr. Stefan Kreisz, Vorsitzender des Beirats der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft (Wifö), in seiner Laudatio auf den diesjährigen Preisträger. „Nur mit entschlossenem Handeln in Forschung und Entwicklung können wir als Brauer die Zukunftsfragen lösen, die Staat, Gesellschaft oder digitaler Wandel an uns stellen“, führte Kreisz weiter aus. Hochkarätige Bewerbungen machten Entscheidung schwer Auch in diesem Jahr waren wieder zahlreiche Bewerbungen eingegangen, die es dem WiföBeirat unter Vorsitz von Dr. Kreisz schwer gemacht haben, eine Entscheidung zu treffen. Aus den hochkarätigen Bewerbungen wurde das Siegerprojekt als besonders innovativ und praxisrelevant ausgewählt: „Den Bugs in der Brauerei mit innovativen Verfahren auf der Spur“, könnte man – ins digitale Zeitalter übersetzt – die Arbeit des diesjährigen Preisträgers beschreiben. In der digitalen Welt werden Softwarefehler, die zu Fehlfunk-
tionen in elektronischen Geräten führen, als Bug bezeichnet. Bei den Bugs in der Brauerei handelt es sich um lebende Organismen, die zu unerwünschten Fehlern im Bier oder anderen Getränken führen können, beispielsweise zu Trübungen und Fehlaromen. In der Fachwelt ist dieser Bug als Lactobacillus brevis bekannt. Ein Schnellnachweissystem warnt vor Störenfried Der diesjährige Preisträger Dipl.Ing. Robert Riedl hat sich im Rahmen seiner Promotionsarbeit diesem Störenfried gewidmet. Mit innovativen Methoden der Biologie und Informatik hat er ein Schnellnachweissystem entwickelt. Bei diesen Methoden handelt es sich um PCR-Methoden, gekoppelt mit Kapillargelelektrophorese, und um die Erstellung einer Bioinformat ikdatenbank . Mithilfe der Datenbank, in die neben DNA-Fingerprints auch technolog isch relevante physiologische Parameter eingepflegt wurden, werden Informationen gesammelt, die es ermöglichen, Risiken frühzeitig zu erkennen und durch gezieltes Handeln zu eliminieren. Das Verfahren lässt sich ohne großen Aufwand in Brauereien direkt etablieren oder über Auftragslabore durchführen. Im Rahmen des Deutschen Brauer-
Henrich-Funke-Pschorr-Preisträger Robert Riedl (Mitte) mit dem Präsidenten des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Jörg Lehmann (r.), und dem Beiratsvorsitzenden der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft, Dr. Stefan Kreisz. tages am 5. Juni in Berlin überreichte der Vorsitzende des Wifö-Beirats, Dr. Stefan Kreisz, gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Jörg Lehmann, die Auszeichnung an Robert Riedl. Der Brauingenieur aus Weihenstephan führte seine Forschungsarbeit an der Technischen Universität München am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ) unter der Betreuung von Prof. Fritz Jacob durch. Die Forschungsarbeit mit dem Thema „Physiologische und genotypische Lactobacillus brevis-Stammtypisierung“ wurde unter Projektnummer B 104 von der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft finanziell gefördert. Praxistauglichkeit steht im Vordergrund Mit dem Henrich-Funke-PschorrStiftungspreis werden in zweijährigem Turnus hervorragende Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Brauwissenschaft prämiert. Im Fokus stehen Arbeiten, die erkennen lassen, dass sie in besonderem Maße Eingang in die Praxis finden und zu qualitativen oder wirtschaftlichen Verbesserungen führen. Benannt ist die Stiftung, die bereits 1901 gegründet wurde, nach drei Brauer-Persönlichkeiten: den Herren Karl-Friedrich Henrich, Rudolf Funke und August Pschorr. Alle drei waren verdiente Präsidenten des Deutschen BrauerBundes. Brauerei Forum – August 2019
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
Ziemann Holvrieka und Schlossbrauerei Reckendorf
Das Omnium-Sudhaus überzeugt in der Praxis Mit der Entwicklung des Omnium-Sudverfahrens verknüpft die Ziemann Holvrieka GmbH jahrhundertealtes Braumeisterwissen mit aktueller Hightech-Ausrüstung. Das Ergebnis ist die Freiheit bei der Gestaltung des Sudprozesses, die bis dato durch das Läuterverfahren limitiert war. 2018 wurde Omnium by Ziemann erstmalig in einem Sudhausneubau umgesetzt. Die Vorreiterrolle übernahm die mittelständische Schlossbrauerei Reckendorf in Franken. Sie profitiert von dieser neuen Freiheit. Klaus Wasmuht, Ziemann Holvrieka GmbH, und Dominik Eichhorn, Schlossbrauerei Reckendorf Die Freiheit beginnt mit der Art und dem Zeitpunkt der Hopfendosage. Beides ist genauso frei wählbar wie die Schüttung, die Vorderwürzekonzentration oder das Kochwürzevolumen. Hinzu kommen kurze Prozesszeiten sowie hohe Rohstoffausbeuten. Doch die entscheidende Komponente eines jeden OmniumSudhauses ist das Maischefiltrationssystem Nessie by Ziemann. Diese neuartige Läuterwürzegewinnung, bestehend aus Filtration und gleichzeitiger Extraktion im Gegenstrom, erfolgt im Transfer vom Maischgefäß zur Würzepfanne. So können die umgebenden Prozesse zeitlich angepasst werden, wodurch sich die Sudzeit signifikant reduziert. Würzekochung und Hopfen isomerisierung laufen separat In Reckendorf kommt ein NessieSystem mit 4 rotierenden Filtermodulen mit einem Durchmesser von jeweils 1 m zum Einsatz. Sowohl sehr hohe Würzekonzentrationen von bis zu 32 °Plato als auch alternative Stärkequellen lassen sich mit dem Nessie-Verfahren einfach und mit hoher Ausbeute verarbeiten. Die Schrotzusammensetzung hat dabei nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf diese Form der Läuterarbeit. Die Schlossbrauerei Reckendorf konnte so ihre vorhandene Mühle weiter einsetzen. Mittels einer Weiche gelangt das Schrot in die neue Maischbottichpfanne, die mit dem Rührwerk Colibri by Ziemann ausgestattet ist und somit auch hochkonzentrierte Maischen verarbeiten kann. Etwa 60 % des Abmaischvolumens gelangen in Reckendorf direkt zur Würzepfanne und werden dort zu einer ungehopften Kochwürze weiterverarbeitet. Die Pfanne wurde, um
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eine größtmögliche Variabilität bezüglich der zu brauenden Sudgrößen zu erhalten, mit einem Außenkocher ausgestattet. Sude zwischen 30 und 95 hl Ausschlagwürze als Gesamt-
Trubbildung mit sich bringt. Das sind alles Faktoren, die die Hopfenausbeute nachweislich steigern. Der Hopfenauszug kann später direkt in die Würzepfanne oder in den Whirl-
menge sind auf diese Weise ohne jegliche Qualitätseinbußen darstellbar. Die restlichen 40 % des Läutervolumens werden einem 2. Kochgefäß zugeführt, der separaten Anlage zur Hopfenisomerisierung Janus by Ziemann. Der Hopfenauszug wird darin aber nicht gekocht, sondern ausschließlich heiß gehalten. Die Verdampfung liegt im Bereich von 1 %. Zur Hopfenisomerisierung wird gezielt nur die Nessie-Würzefraktion eingesetzt, deren Extraktgehalt bereits auf etwa 2 °Plato abgenommen hat. Diese Fraktion weist im Vergleich zur Kochwürze einen leicht erhöhten pH-Wert auf, der vorteilhaft für den Vorgang der Isomerisierung der α-Säuren ist. Diese Würzefraktion enthält auch wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, aber weniger Eiweißstoffe, was eine verminderte
pool bzw. vor dem Plattenkühler oder sogar im Gär- oder Lagerkeller als hocheffiziente und sterile Hopfung dosiert werden. Auch das bedeutet eine größere brautechnologische Freiheit. Nachverzuckerung mit malzeigener α-Amylase Im abschließenden Arbeitsschritt werden die gebildeten Würzefraktionen im Bestandswhirlpool der Schlossbrauerei zusammengeführt und mittels Aladin by Ziemann nachverzuckert. Aladin besteht im Wesentlichen aus einem isolierten Gefäß. In dieses wird zu Beginn des Abmaischens vom 1. Nessie-Rad rund 1 % des Läutervolumens geleitet, bei ca. 72 bis 75 °C zwischengelagert und nach dem Kochen der Würze bei etwa 80 bis 85 °C vor dem Whirlpool zudosiert. Dieser
34 % kürzere Sudzeit Der 1. Sud im neuen Sudhaus in Reckendorf wurde Anfang April 2018 ausgeschlagen. Statt der ursprünglichen 2 Sude pro Tag mit jeweils 105 hl Ausschlagwürze ist das OmniumSudhaus auf 3 Sude pro Tag mit je 70 hl ausgelegt, die die 210-hlGärtanks befüllen. Zur Bewertung des Omnium-Verfahrens wurden in beiden Sudhäusern Exportsude nach identischem Rezept hergestellt und verfahrenstechnisch sowie analytisch miteinander verglichen. Die Maischdauer beim OmniumSystem betrug 105 Minuten und fiel damit um 35 Minuten kürzer aus als bei den Läuterbottichsuden mit 140 Minuten. Die Prozesszeit des Abläuterns mit dem Nessie-System lag bei 50 Minuten im Vergleich zum Läuterbottich mit einer Belegungszeit von 165 Minuten. Insgesamt benötigt die Schlossbrauerei Reckendorf bei Läuterbottichbetrieb für die Würzebereitung vom Einmaischen bis zum Ende des Würzekühlens 8 Stunden. Mit dem neuen Sudhauskonzept verkürzt sich der gesamte Prozess auf 5,25 Stunden, was einer Einsparung von 165 Minuten beziehungsweise 34 % entspricht. 50 % weniger Gerbstoffe Der Gerbstoffeintrag in die Pfannevollwürze fällt im Vergleich zum Läuterbottich deutlich niedriger aus. Polyphenole, Anthocyanogene und Tannoide liegen im Mittel um 50 % unter den Vergleichswerten. Der Grund liegt in der sehr kurzen Verweilzeit von nur 3 bis 5 Minuten für ein Maischepartikel im NessieSystem. Dagegen werden beim Läuterbot tichbetrieb vermehr t Gerbstoffe, Spelzenbitterstoffe, Farbstoffe und Silikate aus den Spelzen ausgewaschen. Dies ist aufgrund der geringen Kontaktzeit
beim Nessie-System nicht der Fall und zeigt sich in wesentlich helleren Farben der Pfannevollwürzen. Dieser Effekt wird durch die in den NessieDrehscheibenfiltern herrschende Wasserdampfatmosphäre, die eine Oxidation verhindert, noch verstärkt. 13 % höhere Hopfenausbeute Die Bittereinheiten der Kühlmittewürzen liegen bei den Omnium- und den Vergleichssuden bei 24 BE. Jedoch werden diese Bittereinheiten in den Vergleichssuden mit einer Alphasäurengabe von 57,1 mg/l erreicht, während im Omnium-Sudhaus nur 50,0 mg/l eingesetzt werden müssen. Das ergibt jeweils eine Hopfenausbeute bis zur Kühlmitte von 42 % im alten Sudhaus und 48 % im Omnium-Sudhaus. Insgesamt kann somit eine 7,1 mg/l geringere Alphasäurengabe erfolgen, was einer Ersparnis von 13 % entspricht. Auch beim Malz führt Nessie zu einem Ausbeuteplus von mehr als 1 %. Dies belegen die niedrigen verbleibenden Extraktwerte in den Trebern, welche die Normwerte der MEBAK deutlich unterschreiten. Die effiziente Auswaschung des NessieSystems führt außerdem zu den mit 0,06 eklatant niedrigen photometrischen Jodwerten bei der Treberanalyse. Das bedeutet, dass durch die Nessie-Trenntechnik auch die Stärkegriese ausgewaschen werden, die ansonsten in den Trebern verbleiben. Entsprechend hoch ist zunächst mit 1,53 der photometrische Jodwert der Pfannevollwürze. Durch die Dosage des Malzauszugs ist der Jodwert der Kühlmittewürze mit 0,18 abschließend wieder sehr niedrig. Durch die Aladin-Nachverzuckerung wird noch einmal vergärbarer Zucker gebildet, was zur gesteigerten Ausbeute beiträgt. Ausgeschlossen sind bei diesen niedrigen Jodwerten die mit einer mangelnden Verzuckerung einhergehenden Filtrationsprobleme, Kleistertrübungen oder geschmacklichen Einbußen. 30 % schnellere Gärung Mit der „weniger scharfen“ NessieTrenntechnik gelangen auch höhere Mengen an weiteren brautechnologisch wichtigen Malzinhaltsstoffen in die Anstellwürze, da sie nicht in der Treberschicht verbleiben. Der erzielte Zinkgehalt von 0,38 mg/l im System Nessie übersteigt die Werte des alten Sudhauses (0,05 mg/l)
Fotos: Ziemann
Malzauszug verzuckert die Dextrine vollständig, die sich beim Würzekochen durch den Aufschluss der abgeläuterten Stärkepartikel bilden. Die Würzetemperatur von 80 bis 85 °C bewirkt nach erfolgter Verzuckerung die Inaktivierung der im Malzauszug vorhandenen Amylasen. Nach der abschließenden Heißtrubabtrennung wird die fertige Anstellwürze im Gärkeller weiterverarbeitet. Hierbei beeinflusst das deutliche Plus der Omnium-Würzen an Hefevitalstoffen wie Zink oder Fettsäuren den Gärverlauf nachhaltig positiv.
und die technologisch angestrebte Mindestkonzentration von 0,15 mg/l deutlich. Das Gleiche gilt für die langkettigen, gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 1,6 mg/100 ml im Vergleich zu 0,02 mg/100 ml und dem damit verbundenen gesteigerten Hefestoffwechsel. Aufgrund dieser positiven Effekte konnte die Schlossbrauerei u. a. die Würzebelüftung massiv reduzieren, um die Hefevermehrung in den gewünschten Grenzen zu halten. Konkret wird jetzt nur noch einer der 3 Sude, die der Gärtank aufnimmt, für 10 Minuten belüftet, um einen Sauerstoffgehalt von 1 ppm zu erreichen. Insgesamt erzielte die Schlossbrauerei Reckendorf durch die Omnium-Würzen bei sonst gleichen Gärbedingungen eine Zeitersparnis von 30 %.
In der Schloss brauerei Recken dorf kann eine Sudlinie auf 69 m2 Nettofläche bis zu 120 000 hl jährlich produzieren – das OmniumSudhaus benö tigt weniger Platz als ein herkömmliches Sudhaus
120 000 hl Sudlinie auf 69 m2 Aus dem Omnium-Verfahren ergeben sich neben den technologischen Aspekten auch Vorzüge bei der Gebäudekonstruktion. So entstand in Reckendorf auf einer Nettofläche von lediglich 69 m2 eine Sudlinie mit einer rechnerischen Jahreskapazität von 120 000 hl. Für die Schlossbrauerei ein zentraler Punkt pro Omnium: Denn es war aufgrund der beengten räumlichen Bedingungen ein kompaktes Sudhaus gewünscht. Brauerei Forum – August 2019
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
NACHRICHTEN
Neue Ökobilanz zur AluminiumGetränkedose Metal Packaging Europe, der Verband der europäischen Hersteller von starren Metallverpackungen und ihre Partner in der Lieferkette, hat eine neue Ökobilanz zu Aluminium-Getränkedosen erstellt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kohlenstoffemissionen der Aluminium-Getränkedosen in den zurückliegenden zehn Jahren deutlich reduziert werden konnten.
(F.) Die neue Ökobilanz der Metal Packaging Europe, dem Verband der europäischen Hersteller von starren Metallverpackungen und ihre Partner in der Lieferkette, basiert auf Daten aus dem Jahr 2016 und deckt den Lebenszyklus von in Europa hergestellten AluminiumGetränkedosen in den gängigen Größen 25, 33 und 50 cl ab – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung bis hin zum End-of-Life. Im Vergleich zu den Daten aus dem Jahr 2006 verzeichnet die aktuelle Studie zu Aluminium-Getränkedosen eine signifikante Reduzierung der CO2-Äquivalent-Emissionen. Der CO2-Fußabdruck wurde im Durchschnitt um 31 % reduziert, was die erfolgreiche Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Marktwachstum bestätigt. European Aluminium, der Verband der europäischen Aluminiumindustrie, lieferte die neuesten Datensätze für die Aluminiumblechproduktion. Mit Ardagh Group, CROWN Packaging Europe, Ball Beverage Packaging Europe haben gewichtige Mitglieder von Metal Packaging Europe Daten für 2016 vorgelegt; die teilnehmenden Unternehmen decken bis zu 87 % der relevanten europäischen Märkte ab. Und die Gründe, die diese Fortschritte überhaupt möglich gemacht haben, sind wie folgt: Die kontinuierlichen Verbesserungen in den Prozessen der Aluminiumproduktion und der Dosenherstellung; die Reduzierung des Dosen gewichts sowie die Erhöhung der Recyclingquote von Alu-Getränkedosen.
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Für eine 33-cl-Dose beträgt die Reduktion der Auswirkungen auf den Klimawandel über den ZehnJahres-Zeitraum (2006 bis 2016) 33 % basierend auf die folgenden Kennzahlen: eine Reduzierung des Aluminiumbedarfs um 12 %; eine Senkung des Strom- und Wärmeverbrauchs um 35 % dank verbesserter Effizienz des Dosenherstellungsprozesses sowie eine Verringerung des Gewichts der Dose um 4 %; nahezu 50 % Steigerung der Recyclingquote für Aluminiumge tränkedosen in ganz Europa, von 50 auf 73 % im Jahr 2014. Die Daten für 2016 zeigen, dass die klimarelevanten Einsparungen über den gesamten Lebenszyklus der Getränkedose 18 % betragen. Die Recyclingfähigkeit von Aluminium bleibt der Schlüsselfaktor für weitere Verbesserungen: Mit einer Steigerung der Recyclingquote um 5 % reduzieren sich die Klimawandelauswirkungen jeweils um durchschnittlich 6 %. Aluminium-Getränkedosen sind aus nur einem einzigen Material hergestellt, was es besonders einfach macht, sie zu sammeln, zu sortieren und zu recyceln. 2015 ist die Recyclingquote für Aluminiumgetränkedosen aufgrund leistungs-
fähiger Sammel- und Sortiersysteme und der aktiven Beteiligung der europäischen Verbraucher auf 74 % gestiegen. Aluminium ist ein permanentes Material, das immer wieder recycelt werden kann, ohne seine Materialeigenschaften zu verlieren. Sein Rohstoffwert ist der höchste aller Verpackungsma-
terialien, was Aluminium-Getränkedosen zu einem hervorragenden Produkt für die Kreislaufwirtschaft macht. „Es ist Teil der Aufgabe von Metal Packaging Europe, faktenbasierte und unmissverständliche Informationen über unsere Branche bereitzustellen. Wir begrüßen die deutlichen Fortschritte, die unsere Mitgliedsunternehmen gemacht haben und sind zuversichtlich, dass dank verbesserter Recyclingquoten in ganz Europa noch höhere Reduzierungen erzielt werden können“, sagte Leonie Knox-Peebles, CEO von Metal Packaging Europe.
Foto: Logipack
Logipack und Close Brothers
Partnerschaft macht Poolfass-Lösungen noch attraktiver Logipack hat als führender Anbieter von Poolladungsträgern für die Getränkebranche in Deutschland und Österreich mit dem europaweit agierenden Poolbetreiber von Mietfässern Close Brothers Brewery Rentals (CBBR) eine strategische Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Damit ist Logipack seit Anfang Juli exklusiver Vertriebs partner in Deutschland.
Bierspezialitäten im Fass weiter zu forcieren. Gleichzeitig soll diese umweltschonende Mehrweglösung die Verbreitung von Einweg-Fässern bremsen“, betont Torsten Hiller, Geschäftsführer von Logipack. „Daher freuen wir uns besonders, mit Close Brothers Brewery Rentals einen strategischen Partner mit großer Erfahrung und Kompetenz gefunden zu haben.“
(F.) Durch die in Bremen geschlossene Kooperation wird das Mehrweg-System für Getränkehersteller noch attraktiver. Einerseits stärkt die Größe der Partner die für ein erfolgreiches Poolsystem wichtige Standardisierung. Anderseits schont die Miete von Poolladungsträgern und Fässern das Kapital der Getränkehersteller. „Unser gemeinsames Ziel besteht darin, dem Markt intelligente, nachhaltige und bezahlbare Lösungen anzubieten, um insbesondere die Distribution von z. B.
Stärken ergänzen sich David Beswick, Managing Director der CBBR, erklärt die Vorteile der Partnerschaft aus seiner Sicht: „Close Brothers Brewery Rentals ist in vielen europäischen Märkten mit seinen Poollösungen für Mehrwegfässer sehr erfolgreich. Für den komplexen deutschen Markt sind wir seit Langem mit Logipack im Austausch über sinnvolle Prozessabläufe. Daher freuen wir uns sehr über die Kooperation, denn die Stärken beider Unternehmen ergänzen sich opti-
mal.“ Welche Marktbedeutung die Partnerschaft haben kann, zeigen einige Zahlen: Logipack steuert derzeit über 5 Mio. neutrale Mehrwegladungsträger; CBBR verwaltet mehr als 2,2 Mio. Langzeitmietfässer sowie 265 000 E-Kegs und E-Casks.
David Beswick, Geschäftsführer der CBBR (l.), und Torsten Hiller, Logipack-Geschäftsführer
106. VLB-OKTOBERTAGUNG Internationale Fachtagung für die Brau- und Getränkewirtschaft 14. bis 15. Oktober 2019, Berlin
Symposium forVeranstaltung craft and micro brewers from Germany & European ++ Technische countries
++ 22. VLB-Forum Getränkeindustrie und Getränkehandel 7 + November 2016, Nuremberg, Germany + 48. Internationales Braugersten-Seminar ++ Mitgliederversammlung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. ++ Sitzungen des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) und des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses (BWA) der VLB ++ Begleitende Fachausstellung www.vlb-berlin.org/okt2019 VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
Abb. 1: Abschlussfoto auf der Farewell-Party
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Bangkok Brewing Conference 2019 – erfolgreicher Brauer-Gipfel in Südostasien Rund 300 Brauereiexperten aus Südostasien, Europa und Amerika nahmen an der 6. Bangkok Brewing Conference teil, die vom 9. bis 11. Juni 2019 in Bangkok, Thailand, stattfand. Ein Highlight in diesem Jahr war der Ausflug zu Khmer Beverages in Phnom Penh, Kambodscha. Die Veranstaltung wurde seit 2009 zum fünften Mal gemeinsam von der Thailand Beer Industry Guild (TBIG) und der VLB Berlin organisiert. Abb. 2: Wiedersehen in Phnom Penh: Peter Leang, Khmer Beverages, Josef Fontaine, VLB Berlin
(oh) Der Grundstein zu dieser erfolgreichen Zusammenarbeit wurde im November 2008 gelegt. Damals unterzeichneten die Thailand Beer Industry Guild (TBIG) und die VLB ihre erste Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel, eine gemeinsame Veranstaltung
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zum Zwecke der Fortbildung und des Erfahrungsaustauschs für die Brauindustrie in Südostasien zu organisieren. Zehn Jahre später wurde dieses Ziel einmal mehr erreicht: Die im zweijährigen Turnus stattfindende Veranstaltung hat sich bei Managern, Brauern und leitendem technischen Personal aus der Produktion, Abfüllung und Qualitätssicherung von Brauereien fest etabliert. In diesem Jahr waren es mehr als 300 Teilnehmer aus 20 Ländern, die die Bangkok Brewing Conference 2019 als Plattform für Erfahrungsaustausch, zum Lernen und Netzwerken nutzten. Das Motto dieses Jahres lautete „DERA: Disrupt / Digital / Diversify / Development“. Die Vorträge konzentrierten sich daher auf Trends, neue Produkte sowie die Herausforderungen für Produktion, Abfüllung und Verpackung, die durch das stetig wachsende Produktportfolio,
die rasante Entwicklung der Digitalisierung und die sich ändernden Verbrauchererwartungen verursacht werden („I want it now!“). Einerseits werden Innovationen zum Teil durch die Wiederentdeckung traditioneller Brauverfahren vorangetrieben, andererseits werden künstliche Intelligenz und Digitalisierung auch massiv auf das Brau- und Getränkegeschäft übertragen. In 23 Vorträgen wurden Vorschläge, Lösungsmöglichkeiten und Ausblicke vorgestellt und im Anschluss lebhaft diskutiert. Laut Euromonitor International sind die wichtigsten Biermärkte in Südostasien Vietnam (41 Mio. hl Jahresproduktion), die Philippinen (24 Mio. hl) und Thailand (21 Mio. hl). Die Zukunftsaussichten sind weiterhin positiv, auch wenn sich die Dynamik insbesondere in den großen Märkten aufgrund des zunehmenden Altersdurchschnitts
etwas verlangsamt. Zudem wechseln Konsumenten vermehrt zu anderen Getränkealternativen wie Spirituosen und Wein. Ein höheres verfügbares Einkommen in den ASEAN-Ländern bietet jedoch Möglichkeiten, Bier zu „premiumisieren“. Dies ist insbesondere im wachsenden Craft Beer-Segment in Vietnam, auf den Philippinen oder in Singapur zu beobachten. Eine Chance für Brauereien erkennt Euromonitor in den stark wachsenden Lieferservices für Lebensmittel, die auch Potenzial für kombinierte Services oder zusätzlich für BierLieferdienste bieten. Ein besonderer Höhepunkt der diesjährigen Konferenz stand direkt am ersten Konferenztag mit dem Besuch der gerade erweiterten Brauerei Khmer Beverages in Phnom Penh, Kambodscha, auf dem Programm. Khmer Beverages, eine Tochtergesellschaft der familiengeführten kambodschanischen Chip Mong Group, wurde vor zehn Jahren als 100%ige kambodschanische Brauerei gegründet. Mittlerweile hat das Unternehmen seine Kapazitäten auf ein jährliches Produktionsvolumen von 7 Mio. hl Bier und Erfrischungsgetränken erweitert. Mehr als 100 Konferenzteilnehmer reisten am Sonntag von Bangkok nach Phnom Penh, wo Khmer Beverages-Chef Peter Leang und sein Team ihre neue Brauerei, das großzügige Besucherzentrum und ihre Firmenphilosophie sehr eindrucksvoll präsentierten. Die Konferenz wurde durch einen außergewöhnlichen Abend auf dem restaurierten Areal des historischen chinesischen Hafen Lhong 1919 am Ufer des Chao Praya in Bangkok abgerundet. Die diesjährige Bangkok
Fotos: oh, Panucha Silpi
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4 Brewing Conference wurde von Krones, Ecolab, Pentair, Sidel und Ziemann Holvrieka unterstützt. Zusätzliche Unterstützung kam von Boon Rawd Brewery, Khmer Beverages und anderen Unternehmen. Die nächste Bangkok Brewing Conference ist für Juni 2021 geplant.
Abb. 3: Die Begrüßungsparty fand im Lhong 1919 statt, ein historisches chinesisches Hafengelände am Chao Phraya River in Bangkok Abb. 4: Die Organisatoren vor Ort – das Team der Thailand Beer Industry Guild (TBIG) mit Präsidentin Chonlada Manakul in der Mitte haben einmal mehr einen hervorragenden Job gemacht Abb. 5: Gruppenfoto bei Khmer Beverages in Phnom Penh Abb. 6: Deutsch-thailändische Freundschaft – Olaf Hendel, VLB, Isara Khaola-iead, Boon Rawd, Josef Fontaine, VLB
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IfGB AKTUELL
IfGB/VLB Berlin
AUS- UND FORTBILDUNG Fritz-Henßler-Berufskolleg
12 Destillateure erhalten ihre Gesellenbriefe Eine Destillateurin und elf Destillateure haben in diesem Sommer ihre Abschlussprüfungen erfolgreich bestanden. Am 10. Juli nahmen sie im Hof der Dortmunder August Krämer Kornbrennerei ihre Prüfungszeugnisse in Empfang.
Frischgebackene Destillateure in Dortmund mit ihren Lehrerinnen und Prüfern
(F) Die Feierstunde war auch Dank der Unterstützung durch den Bundesverband der Deutschen SpirituosenIndustrie und -Importeure eine sehr gelungene Veranstaltung. Den Absolventen gratulierten Hans-Herrmann Krämer und sein Sohn Felix, August Krämer Kornbrennerei, sowie Gregor Thormann, Vorsitzender der Vereinigung der Destillateurmeister e.V., und sein Ehrenvorsitzender HeinzDetlef Fritz. Vom Prüfungsausschuss gratulierten der Vorsitzende Jürgen Lohuis und Martin Erdmann, Givaudan Deutschland. Stephanie Holtmann und Sabine Droste vom Fritz-Henßler-Berufskolleg schlossen sich den Glückwünschen an, ebenso wie Karin Knospe von der IHK Dortmund. Die dreijährige Berufsausbildung zum Destillateur erfolgt im dualen System. Die betriebliche Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb statt, die schulische Ausbildung am Fritz-Henßler-Berufskolleg der Stadt Dortmund. Das ist das einzige Berufskolleg für diese berufsschulische Ausbildung. Während die Kenntnisprüfungen bereits im Mai erfolgten, bewiesen die angehenden Destillateure Anfang Juli in
den Räumlichkeiten der Berufsschule ihr fundiertes Wissen und Können. Sie mussten u.a. unterschiedliche Drogen (getrocknete pflanzliche Rohstoffe) identifizieren und charakterisieren sowie Spirituosen sensorisch prüfen. Darüber hinaus spindelten sie Alkoholproben, nahmen eine Probedestillation vor und arbeiteten einen Likör nach. Die Freude war groß, als der Prüfungsausschussvorsitzende Jürgen Lohuis gemeinsam mit der Klassenlehrerin Sabine Droste den frischgebackenen Destillateuren die Prüfungs- und BerufsschulabschlussZeugnisse überreichten. Zusätzlich erhielten alle Absolventen ihr Produkt aus der praktischen Abschlussprüfung: einen Walnuss- bzw. einen Haselnusslikör. Markus Georg von der BirkenhofBrennerei in Nistertal bestand die Prüfungen mit der Note „sehr gut“ (93 von 100 Punkten). Eine besondere Ehrung erhielt die Jahrgangsbeste, Clara Löffler von der Schwarzwälder Hausbrennerei Alfred Schladerer. Sie hatte bereits bei der Winterprüfung 2018/2019 in Theorie und Praxis insgesamt 95 von 100 Punkten („sehr gut“) erreicht. Dafür lud Gregor Thormann sie zur Jahrestagung der Destillateurmeister 2020 nach Berchtesgaden ein. Die Feier schloss in geselliger Runde bei Speis und Trank sowie einer Besichtigung der Brennerei.
Foto: Fritz-Henßler-Berufskolleg
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Das IfGB dankt Klaus Malinowsky
Foto: WiK
Klaus Malinowsky hat im April die Spirituosenbranche verlassen und damit auch alle Aufgaben am IfGB niedergelegt. Sein Unterricht im Destillateur-Aufbaukurs 2019 war sein letzter Beitrag zur Destillateurfortbildung in Berlin. (WiK) „Klaus Malinowsky gehörte für mich all die Jahre, die ich die Spirituosenveranstaltungen verantworte, als Externer zum Team“, sagt IfGBKoordinatorin Wiebke Künnemann. „Leider war es uns nicht möglich, ihn im Rahmen des Destillateur-Aubaukurses gebührend zu verabschieden“, so Kursleiter Johannes Fuchs. Malinowsky ist einer der letzten Diplom-Ingenieure, der sein Studium der Biotechnologie mit der Vertiefung Brennereitechnonologie an der TU Berlin abschloss. Sein hauptberuflicher Weg führte ihn durch renommierte Unternehmen der Spirituosenbranche und der Zulieferindustrie. Wichtig war seine Zeit in der Abteilung Trinkbranntwein und Liköre der Versuchs- und Lehranstalt für Spiritusfabrikation und Fermentationstechnologie (VLSF). Seine dortige Lehrtätigkeit und die Organisation des Spirituosentages führten dazu, das er ab 2003 die von der VLB unter dem Label IfGB angebotenen Destillateurkurse mit seinem Unterricht prägte. Auch das IfGB-Forum profitierte von seinem Netzwerk und Wissen. Spannende Vorträge und kritische Moderationen machten ihn zum Stammmoderator. „Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und danken ihm für all die Jahre der fruchtbaren Zusammenarbeit“, betont VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine.
Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
IfGB-FORUM
IfGB-Forum vom 9. bis 11. September ist sehr gut gebucht – Anmeldung ist noch möglich Die Veranstalter des 17. IfGB-Forums Spirituosen und Brennerei freuen sich über bisher 100 Teilnehmer. Die Branchenexperten stammen aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Italien, Großbritannien und Tschechien. Vertreten sind die großen Spirituosenhersteller wie Berentzen, Destillerie Franz Bauer, Diwisa, Friedrich Schwarze, Henkell Freixenet, Mast Jägermeister, Pircher und Verpoorten. Daneben nutzen aber auch die kleineren mittelständischen Unternehmen wie die Eifel-Destillerie, Humbel, Meissener Spezialitätenbrennerei und Scheibel die Chance auf einen Informationsaustausch mit Kollegen, Instituten, Zulieferern und Ministerien. (WiK) Die Veranstaltung startet bereits am Montag mit einem Vorabendtreffen am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie. Kurze Führungen durch das neue Fortbildungszentrum für die Getränkebranche stellen die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin e.V. und des IfGB vor. Auch die Preussische Spirituosen Manufaktur (PSM) öffnet ihre Türen. Der erste Vortragstag wird von Werner Albrecht vom Bundesminis terium für Ernährung und Landwirtschaft moderiert. Schwerpunkte der Vorträge liegen auf den Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung sowie Glas und Verpackung für Spirituosen. Ein besonderes Highlight wird die Besichtigung des ArdaghGlaswerks in Neuenhagen bei Berlin sein. Dort präsentiert Werkslei-
ter Craig MacMain mit seinem Team eines der modernsten Glaswerke Europas. Für die Betriebsbesichtigung sind langärmelige Oberteile und lange Hosen sowie Sicherheitsschuhe erforderlich. Nach der Firmenbesichtigung findet der Begrüßungsabend im Schlossgut Altlandsberg vor den Toren Berlins statt. „Wer dann noch wissbegierig ist, kann im Laufe des Abends an Kurzführungen durch die im Schlossgut angesiedelte Sozietätsbrauerei und Brennerei teilnehmen“, erläutert IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. Der Mittwoch startet mit einem Hefe- und Fermentationsschwerpunkt. Lorenz Humbel und Daniel Pulver werden ihr Projekt Kirschbrandherstellung unter Verwendung von Wildhefen vorstellen. Ein Teilprojekt dabei war das Selektieren und Züchten von Wildhefen.
Eine kleine Verkostung wird diesen Doppelvortrag begleiten. Auf die kontrollierte Gärung geht anschließend Karl Burger vom Co-Sponsor Lallemand ein. Der übrige Tag widmet sich der Spirituosenanalytik und Prozessoptimierung sowie modernen Vermarktungsansätzen. „Die Hotel-Situation ist wegen der parallel laufenden Messe IFA nicht ganz einfach“, sagt Jana Mahlau von der Veranstaltungsorganisation und empfiehlt eine frühe Zimmerbuchung. „Für manchen ist der Termin allerdings ideal, da der WhiskyHerbst (6. bis 7. September) dem IfGB-Forum quasi vorgeschaltet ist“, ergänzt Wiebke Künnemann. Das IfGB-Forum hat keinen offiziellen Anmeldeschluss. Zur Planung des Rahmenprogramms und der Besichtigung wäre eine Anmeldung bis zum 2. September jedoch wünschenswert.
Mit Unterstützung von
links Fasslager der Sozietätsbrauerei und Brennerei Altlandsberg rechts Qualitätskontrolle im Ardagh-Glaswerk Neuenhagen
www.ifgb.de/berlin2019 Brauerei Forum – August 2019
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IfGB AKTUELL
FACHLITERATUR NACHRICHTEN
VERBÄNDE
GGBW – die ersten Meilensteine sind erreicht
Branntweingeschichte Franz Donauer: Die bayerische Branntweingeschichte. 356 S., zahlreiche Fotos und Faksimiles, 223 x 310 mm, kart., Schwarzbuch Verlag Zolling 2019. ISBN 978-3-946256-85-4. € 75,00
Die Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e.V. (GGBW) im Frühjahr 2019 hatte unter anderem dazu gedient, Arbeitsgruppen zu gründen, die sich z.B. mit Brennereimuseen, der Geschichte des Branntweinmonopols oder dem Branntwein in der Literatur beschäftigen.
Branntwein und Geschichte lassen sich kaum besser illustrieren, fand der GGBWVorstand und entschied sich für eine historische Abbildung mit Vereinskürzel in moderner, serifenloser Schrift
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(WiK) Inzwischen sind die ersten Meilensteine erreicht. Die Gemeinnützigkeit ist anerkannt, sodass mit der eigentlichen Aufnahme von Mitgliedern begonnen werden kann. Außerdem gibt es ein Vereins-Logo und die Homepage der Gesellschaft befindet sich im Aufbau. Der Verein will in Kooperation mit Behörden, den Aus- und Fortbildungseinrichtungen des Brennereiund Spirituosengewerbes sowie den Universitäten die Geschichte des Branntweins erforschen und dokumentieren. Bibliotheken, Archive, Museen und Fachverlage sind neben den Verbänden der Alkohol-, Brennerei- und Spirituosenwirtschaft weitere Partner. Ein Schwerpunkt soll die Erforschung der Produktions- und Vermarktungsvorschriften für Branntwein in der Vergangenheit sein. „Die jüngst erschienene ,Bayerische Branntweingeschichte‘ meines Vize-Präsidenten Franz Donauer ist Beispiel und Ansporn dafür, wie unsere Publikationstätigkeit aussehen kann“, sagt GGBW-Präsident und MdB Alois Gerig. Der Publikation gingen viele Jahre gründlicher Recherche voraus. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Gründung der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins und die Veröffentlichung d e r B a y e r is c h e n Brannt weinchronik zeitlich so passend z u s a m m e n f a l l e n .“ GGBW-Geschäftsführer Werner Albrecht, betont: „Wir wollen mit der GGBW die bei der geschichtlichen Brauerei Forum – August 2019
Erforschung des ,Branntweins‘ bestehende Lücke schließen.“ Die Gesellschaft für Geschichte des Branntweins soll gleichberechtigt neben der Gesellschaft für Geschichte des Weines und der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens stehen und mit beiden konstruktiv zusammenarbeiten. Ein Blick zurück Die GGBW folgt der Tradition der 1913 in Berlin gegründeten Gesellschaft für Geschichte und Bibliographie des Alkohols (GGA). Diese wurde am 17. Dezember 1913 gegründet. „Die geschäftliche und wissenschaftliche Leitung wird satzungsgemäß durch den Verein der Spiritusfabrikanten, vertreten durch seinen Geschäftsführer Herrn Geheimrat Prof. [Max] Delbrück, übernommen.“1 Der Chemiker Max Delbrück war seit 1874 Leiter der späteren Versuchs- und Lehranstalt für Spiritusfabrikation und Fermentationstechnologie (VLSF) und damit auch der erste wissenschaftliche Direktor des Instituts für Gärungsgewerbe. „Ein so umfangreicher Plan, wie er hier [in der Satzung] angedeutet ist, bedarf vieler Helfer“1 , resümierten die Gründungsmitglieder von 1913. Und so bauen auch heute die Gründungsmitglieder der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins auf ihr ausgezeichnetes Netzwerk und die Unterstützung aus unterschiedlichsten Fakultäten. [1] Zeitschrift für Spiritusindustrie Jg. 37, No. 3, 15.1.1914, S. 25 f. www.geschichte-branntwein.de geschaeftsstelle@geschichte-branntwein.de
(WiK) Das Werk gibt einen Überblick vom 18./19. Jh. bis zur Gründung der Münchner Spiritus-Verwertungsgenossenschaft im Jahr 1912. Der Autor verfolgt deren Entwicklung durch Weimarer Republik und „Drittes Reich“ bis zur Wiedergründung 1946. Ab 1950 firmierte diese Genossenschaft als Verband Bayerischer Landwirtschaftlicher Brennereien. Dessen Auflösung erfolgte 2016 am Vorabend des Endes des Deutschen Branntweinmonopols. Franz Donauer, Ministerialrat a.D. des Bayerischen Landwirtschaftsministerium, geht auf nationale Branchenverbände und Entwicklungen ein und stellt die Geschichte des Branntweinmonopols in den Kontext politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen. Eine klare Analyse, vor allem eine umfassende Sammlung von Fakten, Protokollen und Verordnungen. Brillant ist die Verknüpfung des Buchs mit Online-Quellen über einen Webcode. Eine wunderbare Basis für geschichtlich Interessierte und Historiker. Namens-, Literatur- und Genossenschaftsregister sowie ein Interview mit Werner Albrecht, BMEL, über das Branntweinmonopol runden das Buch ab. www.brennereiverband.de
Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
VERBÄNDE
Landesverband der Bayerischen Spirituosenindustrie e.V./BSI
BSI
Bayerische Landesgruppe verlässt den Bundesverband
Alkoholwirtschaft 2019 Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI), Bonn, veröffentlicht die Daten aus der Alkoholwirtschaft 2019.
Der Landesverband der Bayerischen Spirituosenindustrie beendet zum Jahresende die Kooperation mit dem Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI). (WiK) Auf der Hauptversammlung des Landesverbandes am 18. Juli im oberpfälzischen Erbendorf beschlossen die Mitglieder, den Assoziationsvertrag mit dem BSI zum Jahresende aufzukündigen. Vorausgegangen war eine Diskussion über die Methoden, mit denen Ausstoßmengen erhoben werden können. Die Mitglieder der Landesverbände (Landesgruppen des BSI) können Kommentar
(F.) Die neueste Ausgabe dieses jährlich erscheinenden Werkes enthält aktuelle Übersichten über die Struktur der Alkoholwirtschaft, den Absatz von Spirituosen und die Distributionswege. Weiterhin wird der Verbrauch alkoholhaltiger Getränke und die Besteuerung von Bier, Schaumwein und Spirituosen, Wein sowie Zwischenerzeugnissen in Deutschland dargelegt. Der Sonderteil Europa enthält Angaben über den Außenhandel mit Spirituosen sowie den Spirituosenkonsum in Europa und weltweit. Außerdem wird die steuerliche Belastung der alkoholhaltigen Getränke in den EU-Ländern offengelegt. Die Datenbroschüre informiert weiterhin über die Mitgliedsunternehmen, den organisatorischen Aufbau und die Gremien des BSI. Der Verband vereint unterschiedliche Marktstudien und leistet mit dieser Veröffentlichung einen kompakten Beitrag zur objektiven Darstellung des deutschen und europäischen Spirituosen- und Alkoholmarktes. Das 70-seitige Brevier ist über den BSI erhältlich. www.spirituosen-verband.de
Verband zuckerfreier Destillateure gegründet Am 27. Mai 2019 gründeten Inhaber von 21 kleineren Brennereien unter Führung von Arno Josef Dirker, Edelbrennerei Dirker, und Severin Simon, Feinbrennerei Simon‘s, den Verband zuckerfreier Destillateure, um bereits vor 2021 größere Transparenz in Bezug auf die Zuckerung von Destillaten zu schaffen. Die Mitglieder möchten, dass im Rahmen der neuen EU-Spirituosenverordnung Produkte, die gänzlich ohne Zucker hergestellt wurden, als „trocken“ oder „dry“ bezeichnet werden dürfen. Die formell am 25. Mai 2019 in Kraft getretene und ab 25. Mai 2021 verbindlich geltende neue EU-Spirituosenverordnung sieht genau dies vor. Eine vom Verband gewünschte Deklaration einer Spirituose als „zuckerfrei“ ist dagegen durch die EU-Health-ClaimsVerordnung als nährwertbezogene Angabe unzulässig. Der Verband kritisiert die in der neuen Spirituosenverordnung festgelegten Zuckerungswerte. Ab Mai 2021 wird z.B. für Obstbrände zur Geschmacksabrundung eine maximale Zuckerzugabe von 18 g/L Fertigprodukt erlaubt sein. Bisher sind es in Deutschland 10 g für Pro-
Dienstleistungen und Veranstaltungen des Hauptvereins zu einem vergünstigten Mitgliedsbeitrag nutzen. Ab einer Produktionsmenge von 50 000 LA müssen Unternehmen der Landesverbände zwingend in den BSI-Hauptverband wechseln. Aktuell zählt der BSI 42 Mitglieder. Kennzeichen aller Mitgliedsunternehmen ist, dass sie Spirituosen ver- und bearbeiten und/oder abfüllen und/oder importieren sowie vertreiben und dabei im Jahresdurchschnitt mindestens 50 000 Liter Alkohol in Form von Spirituosen in den Verkehr bringen. Darüber hinaus unterstützen den BSI aktuell 34 Fördermitglieder sowie vier Landesverbände mit insgesamt 76 außerordentlichen Mitgliedern. Dem Zeitgeist aufgeschlossen ist der BSI jüngst eine Kooperation mit dem Verband Deutscher Whiskybrenner eingegangen. dukte ohne geografische Angabe. „Dem sensorisch weniger geschulten Edelbrandgenießer dürfte dies nicht unbedingt auffallen. Allerdings lassen sich mit Süßung auch Qualitätsdefizite kaschieren“, kritisieren die Gründungsmitglieder. Dabei lassen sie unerwähnt, dass nationales Recht stets strenger sein kann als das der EU. Aktuell regelt die Alkoholhaltige Getränke Verordnung in Deutschland die Höchstgrenze von 10 g/L. Diese Regelung gilt in Deutschland bis zu einer Neuregelung fort. Dem Verband geht es darum, dem Verbraucher bereits vor Mai 2021 mittels Flaschenetiketten zu zeigen, dass ein Produkt ungezuckert ist. Die Motivation der Brenner ist nachvollziehbar und redlich, die Umsetzung diskussions- und rechtlich fragwürdig. Was ist ein zuckerfreier Destillateur? Wenn es um Brände geht und die Verbandsmitglieder Brenner sind, warum nennen sie sich Destillateure? Handelt es sich doch beim Destillateur um einen Lehrberuf mit klar umschriebenem Tätigkeitsfeld. Der Destillateur stellt, anders als der Brenner, Alkohol nicht her, sondern verfeinert ihn, z.B. zu Geist und Gin, aber vor allem verarbeitet er ihn unter Einsatz von unterschiedlichen Zuckern zu Likören. Sollte man nicht, wenn man Transparenz schaffen will, diese auch bei der Begriffswahl und der Darstellung der aktuellen Rechtslage walten Wiebke Künnemann lassen? Brauerei Forum – August 2019
Brände, die mit diesem Logo versehen sind, sind nicht gezuckert. Eine legale Umschiffung der Health-ClaimsVerordnung?
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
BRAU-BÖRSEN-BILANZ
Brauriesen starten gut ins Geschäftsjahr 2019 Der Dax 30 mit den deutschen Spitzenaktien hat im 1. Halbjahr 2019 seine Verluste aus dem 2. Halbjahr 2018 wieder gutgemacht, indes der breitere Markt zurückblieb. Im Vergleich zum Ultimo 2018 legte der Dax 30 (FAZ 100) bis zum 28. Juni 2019 +17,4 (+12,2) % zu auf 12 399 (2282) Punkte. Am 26. Juli 2019 schlossen die Börsenbarometer bei 12 420 (2285) Zählern. Der Konzern um die Dr. August Oet brachten +10,3 % Mehrumsatz auf ker KG hat 2018, im ersten vollen 3,46 (3,14) Mrd. €. Bereinigt um ZuGeschäftsjahr nach Verkauf der käufe und Wechselkurse wären es Schifffahrt, seinen Nettoumsatz im +4,5 % gewesen. Damit stand die verbliebenen Geschäft um +15,1 % Stammsparte für 48,5 % vom Bielekräftig ausgeweitet auf 7,14 feld-Gesamterlös. Backspezialistin Mrd. €. Das Plus kam zu gut Martin Braun Gruppe übernahm 2/3 aus Zukäufen. 2017 hat- Ende Februar 2018 die belgische te Bielefeld inkl. 11 Mo- Diversi Foods. Zugekauft wurde naten Hamburg Süd, sie weiter in den USA, Ägypten, Südstanden für 5,40 Mrd. € afrika und Tschechien. Beschäftigt Erlös, noch 11,60 Mrd. € wurden 17 394 (15 733) Mitarbeiter umgesetzt – ohne die Schiff- und investiert 0,19 (0,20) Mrd. €. fahrt waren es 6,20 Mrd. €. Bier und AfG in der Radeberger Der Umsatzeffekt 2018 aus Kon- Gruppe erlösten +14,3 % mehr zernveränderungen wurde saldiert auf 2,181 (1,908) Mrd. € und stanmit -4,70 Mrd. € angeden so für 30,5 % vom geben. Damit enthält Konzernumsatz. Vom Heute in der das Umsatzplus 2018 Umsatzsprung kamen Brau-Börsensaldiert +0,70 Mrd. € +3,9 %punkte aus dem Bilanz Zuwachs aus Zukäulaufenden Geschäft. fen. Das laufende Radeberger übernahm • AB InBev Geschäft weitete seizum Jahresbeginn 2018 • Carlsberg nen Umsatz um +0,24 die Dursty-GAM von • Heineken Mrd. € aus, wobei in Veltins, kaufte 2018 die • Oetker diesem Wert bereits Mehrheit an Sortierspe• Schörghuber -0,09 Mrd. € Wechzialistin H. Leiter GmbH • Warsteiner selkursbelastungen und ging in der Streu. a. stecken. Ohne solckenlogistik (Getränke chen Kursdruck wäre Essmann) in einem der vergleichbare GemeinschaftsunterKonzernumsatz in 2018 um +5 % nehmen zusammen mit dem Haus vorangekommen. Beschäftigt hat Veltins (WGH/WGL), das März 2019 Bielefeld 2018 30 937 Mitarbeiter sein Kartellamts-Placet erhielt. (Köpfe), wobei diese Durchschnitts- Überdies waren die Frankfurter zahl den Personalzugang aus den aktiv in Sachen Online-Bestellung Akquisen noch nicht komplett (Durstexpress im eigenen Haus und abbildet. Doch auch bereinigt um Gemeinschaftsunternehmen mit Konzernveränderungen sei die Be- Transgourmet). Abgegeben wurden schäftigtenzahl in 2018 um +5,0 % „Bionade“ und „Ti“ an Hassia. gestiegen. Investiert wurden 2018 ohne die Zukäufe 0,35 Mrd. € (Vor- Radeberger lobt regionale Prejahr ohne Schifffahrt: 0,34 Mrd. €). miummarken Das Haus Oetker sprach von einem Bei den nationalen Marken hätten ordentlichen Abschluss 2018. 2018 „Jever“ und „Schöfferhofer“ Freude gemacht und „Clausthaler“ Oetker mit Zukäufen 2018 nach trotz weiterer Distributionsverluste Abgabe der Schifffahrt erstmals wieder Wachstum gezeigt. Die gesamten Nahrungsmittel „Radeberger“ habe nach Preiser-
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Brauerei Forum – August 2019
höhung und reduzierten Aktionsanteilen wie erwartet abgegeben. Trotz selektiver Preiserhöhungen erneut deutlich zugelegt hätten die regionalen Premiummarken, wo neben „Ur-Krostitzer“ auch „Berliner Kindl“, „Berliner Pilsner“, „Freiberger“ und erneut „Allgäuer Büble Bier“ gelobt wurden. Regionale Traditionsmarken und Preiswert hätten leicht abgegeben. „Guinness“ und „Kilkenny“ hätten stabil gelegen, „Captain Morgan“ wurde Ende 2018 eingestellt. Die Ausfuhr habe leicht über Vorjahr gelegen, wobei besseres Geschäft in Osteuropa, China und Skandinavien angemerkt wurde. Und die AfG („Selters“, „Pepsi“) hätten vergleichbar +8 % zugelegt. Beschäftigt wurden 7989 (6066) Mitarbeiter und investiert 0,09 (0,10) Mrd. €, wobei auf höheren Invest in Leergut und neue Kästen für „Clausthaler“, „Schöfferhofer“ wie auch „Selters“ hingewiesen wurde. Henkell wird zu Henkell Freixenet Sekt, Wein und Spirituosen um Henkell & Co. sprangen +56,1 % auf 0,816 (0,523) Mrd. €: Henkell übernahm zum 31. Juli 2018 die Stimmenmehrheit an der Freixenet S. A. Die laut Oetker nun weltweit führende Schaumweingruppe
firmiert seit Januar 2019 als Henkell Freixenet. Beim Schaumwein wurden die Premiummarken gelobt („Fürst von Metternich“, „Freixenet“, „Mionetto“, „Menger-Krug“). Bei den Spirituosen stellte Oetker „Wodka Gorbatschow“ sowie „Kuemmer-
ling“ und den polnischen „Gin Lubuski“ heraus. Beschäftigt wurden 2701 (1934) Mitarbeiter. Der Invest verdoppelte sich auf 0,03 (0,015) Mrd. € vornehmlich für KellereiErweiterungen in Deutschland und Italien sowie für Weinverarbeitung in Tschechien. Die weiteren Interessen schließlich kamen +7,4 % voran auf 0,68 (0,64) Mrd. € Umsatz. Im Hotelbereich habe dort die Oetker Collection +10,7 % Mehrumsatz auf 0,17 Mrd. € erzielt. Beschäftigt wurden bei den weiteren Interessen 2853 (2597) Mitarbeiter und inves tiert 0,04 (0,03) Mrd. €.
wartete für 2019 einen rückläufigen Markt und für sich selbst einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Henkell Freixenet will in einem weltweit wachsenden Schaumweinmarkt ordentlich organisch wachsen. Und bei den sonstigen Interessen soll die Chemie deutlich mehr als 2018 erlösen, während die Hotellerie mit einem geringen Umsatzplus rechne. Im Beirat der KG folgte April 2019 auf Dr. h. c. August Oetker sein ältester Sohn Philip. Zum neuen Beiratsvorsitzenden gewählt wurde März 2019 Rudolf Louis Schweizer, Enkel von Rudolf-August Oetker.
Moderates Umsatzplus 2019 erwartet Die Konzernbilanz von HGB-Bilanziererin Oetker längte sich zum Ultimo 2018 (2017) durch die Zukäufe auf 9,82 (9,14) Mrd. €. (Im Abschluss 2017 war die Schifffahrt nicht mehr als Sparte enthalten.) Auf der Vermögensseite stieg das Anlagevermögen auf 3,82 (2,89) Mrd. €, vornehmlich der Buchwert für immaterielle Vermögensgegenstände (0,90 nach 0,35 Mrd. €, darin 0,36 nach 0,09 Mrd. € Goodwill mit Schwerpunkt in der Nahrungsmittelsparte, gleichfalls höhere Markenrechte u. a. von „Freixenet“). Das Umlaufvermögen ging zurück auf 5,97 (6,22) Mrd. €, hier vor allem die Finanzmittel auf 3,22 (4,17) Mrd. € bei deutlich höheren Vorräten sowie Lieferantenforderungen. Auf der Finanzierungsseite stiegen die Verbindlichkeiten auf 4,32 (3,98) Mrd. € und das Eigenkapital auf 4,03 (3,75) Mrd. € (EK-Quote konstant 41,0 %) bei wenig veränderten Rückstellungen (1,39 nach 1,40 Mrd. €). Nach Freixenet-Übernahme zeigt der Oetker-Konzern erstmals größere Eigenkapitalanteile von Minderheiten (0,13 nach 0,01 Mrd. €). Nach den Zukäufen 2018 stellte sich das Netto-Finanzguthaben des Bielefelder Konzerns auf 2,53 (3,58) Mrd. €. Für 2019 erwartete Oetker zur Junimitte nach einem ordentlichen Start ein moderates Umsatzplus sowohl organisch wie auch akquisitionsbedingt. Ohne Konzernveränderungen sollten erneut über 7 Mrd. € erlöst werden. Der laufende Invest sei mit ca. 425 Mio. € geplant, hälftig für Nahrungsmittel. Die Stammsparte soll dabei 2019 ungeachtet weiterer Wechselkursbelastungen deutlich wachsen. Radeberger er-
Schörghuber-Gruppe freut sich über 2018 Der Konzern um IFRS-Bilanziererin Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG hat 2018 771 (762/768) Mio. € umgesetzt. Diese konsolidierten Erlöse enthalten nicht den Umsatz der Paulaner Brauerei Gruppe, die als Gemeinschaftsunternehmen mit Heineken bei den Münchner at equity bilanziert wird und deshalb erst ab dem Beteiligungsergebnis im SchörghuberKonzernabschluss enthalten ist. Der Umsatzzuwachs kam vornehmlich von der Bau- und Immobiliensparte der Bayerischen Hausbau mit 383 (325/441,5) Mio. € Teilkonzernumsatz. Vor Abschreibungen, Finanz ergebnis und Steuern stieg der Umsatzüberschuss (EBITDA) in diesem Teilkonzern auf 185,5 (114,9) Mio. €. Und das EBIT als Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern, aber schon einschließlich Marktwertanpassung des Immobilienbestands, kletterte auf 362,2 (242,9) Mio. €. In der Hotellerie stellte sich der Teilkonzernumsatz auf 219 (246)
Während sich die Brauer über die temporäre Absatzerholung im Sommer 2018 freuten, stieß die Supply Chain nach jahrelang anhaltender Kostensenkung und einem wachsenden Fahrermangel an ihre Kapazitätsgrenze. Insbesondere der GFGH konnte derartige, auf wenige Wochen begrenzte Absatzspitzen nicht mehr zufriedenstellend bedienen. Aus dem Geschäftsbericht der Oetker-Gruppe für 2018
Mio. €. Nach Verkauf des Leipziger Hotels Fürstenhof sei die PortfolioBereinigung bei Arabella Hospitality, die Hotels für Marriott führt, abgeschlossen. Gelobt wurden vornehmlich die Häuser in München wie auch das Westin Grand Frank fur t . Und Seafood mit der Lachszucht in Chile, wo in Anlagenmodernisierung investiert wurde, setzte im Teilkonzern nach dem Umsatzsprung im Vorjahr in 2018 183 (205) Mio. € um. Die Sparten umsätze verstehen sich vor Konzernkonsolidierung. Paulaner deutlich über den Erwartungen München stellte 2018 auch die Paulaner Brauerei Gruppe heraus (70 % bei der Schörghuber-Gruppe), die deutlich über den Erwartungen gelegen habe. Die einstige BHI konnte ihren Getränkeabsatz inkl. Lohnproduktion und Handelsware +6,6 % ausweiten auf 8,069 (7,573/7,550) Mio. hl. Dabei gewann Bier im Inland +6,3 (nach -1,8) % auf 4,712 (4,433) Mio. hl. Die Bierausfuhr stieg +5,3 (+6,2) % auf 1,325 (1,257) Mio. hl (davon 1,036 Mio. hl „Paulaner“). Insgesamt wurden unter der Marke „Paulaner“ +6,6 % auf 2,507 (2,351) Mio. hl verkauft. Für Tochter Kulmbacher wurde der „Mönchshof“-Absatzsprung um 17,5 % auf 0,892 Mio. hl herausgestellt. „Fürstenberg“ sei vornehmlich dank Alkoholfrei +3,3 % vorangekommen. Und „HackerPschorr“ habe +2,0 % mehr verkauft. Der Umsatz stieg im Teilkonzern auf 690,7 (650,2) Mio. €. Und das Betriebsergebnis verdoppelte sich knapp auf 50,7 (27,0) Mio. € EBIT. Zurück zum Konzern, der seinen stark durch die Marktwertanpassung des Immobilienbestands geprägten Jahresüberschuss 2018 nach Anteilen Dritter verdoppelte auf 305 (152/74) Mio. €. Vor Konzernkonsolidierung und Anteilen Dritter machten der Bau- und Immobilienbereich 260 (144) Mio. € Gewinn, die Hotellerie 16 (17) Mio. €, Seafood 30 (39) Mio. € und die Getränke 27,5 (1,7/10,8) Mio. €. Die Eigenkapitalquote an der KonzernBrauerei Forum – August 2019
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
bilanzsumme wurde zum Ultimo 2018 mit 45,1 (43,0) % angegeben. Beschäftigt haben die Isarstädter ca. 5300 Mitarbeiter. Zum 1. Juli 2019 folgte als Vorstandschef der Schörghuber-Gruppe Nico Nusmeier auf Dr. Klaus N. Naeve, der nach einem Jahrzehnt an der Spitze des Münchner Familienkonzerns planmäßig ausschied. Nusmeier vertrat von 2005 bis 2012 das Haus Heineken im BHI-Aktionärskomitee und saß seit 2014 im SchörghuberStiftungsrat. Die Warsteiner Brauerei hat fürs 1. Halbjahr 2019 +3,1 % Bierabsatzplus im Inland und Marktanteilsgewinne gemeldet. Hierfür namhaft gemacht wurden das „Premium verum“ und gut +14 % bei den Alkoholfreien. Im Auslandsgeschäft habe das Haus Cramer -8,1 % abgegeben, vornehmlich in den Niederlanden und in der ItalienGastronomie, während Großbritannien, Frankreich und Russland gelobt wurden. Der Gesamtabsatz der Warsteiner Brauerei tendierte im 1. Halbjahr 2019 so um +0,6 % freundlicher.
ABI mit festerem Absatz im 2. Quartal 2019 Weltbierprimus ABI hat im 2. Quartal 2019 im Konzern 146,1
(143,7) Mio. hl Getränke verkauft. Gegenüber dem Vorjahresquartal gab Leuven aus Konzernveränderungen -0,6 Mio. hl ab und verkaufte im laufenden Geschäft +3,0 Mio. hl gleich +2,1 (+0,8) % mehr. ABI sprach von der besten Quartals entwicklung seit über 5 Jahren. Dabei kam Eigenbier +2,2 % voran auf 130,5 (127,6) Mio. hl. Die drei ABI-Weltmarken legten insgesamt +8,0 % zu. Zurück zum Gesamtabsatz in neuer Regionalstruktur: Gegenüber der Vergleichsbasis für 2018 kam Mittelamerika +6,4 % voran auf 34,2 (32,2) Mio. hl, wobei Mexiko zweistellig sprang. Europa/ Nahost/Afrika verkaufte 22,1 (21,3) Mio. hl. (-0,4 Mio. hl aus Konzernveränderungen, +1,2 Mio. hl gleich +5,5 % vergleichbar), mit mittel einstelligem Plus in Südafrika und zweistelligem in Nigeria. Asien/ Pazifik kam +1,1 % voran auf 30,1 (29,8) Mio. hl, wobei China +0,6 % freundlicher lag. Südamerika tendierte +0,6 % freundlicher auf 30,6 (30,4) Mio. hl dank +3,5 % Zugewinn in Brasilien, während Argentinien abgab. Und Nordamerika stellte sich -2,4 % auf 29,1 (29,8) Mio. hl, wobei sich die Sales-to-wholesalers in den USA -2,3 % gestellt hätten. Australien-Geschäft geht an Asahi Netto umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin ABI daraus im 2. Quartal 2019 im Konzern 14,0 Mrd. US-$. Gegen-
über 13,8 Mrd. US-$ Vergleichsbasis 2018 stiegen die laufenden Umsätze um +0,8 Mrd. US-$ gleich +6,2 %, der Effekt aus Konzernveränderungen war vernachlässigbar, und die Wechselkurse verzehrten -0,6 Mrd. US-$. Nach dem verhalteneren 1. Quartal 2019 hat Leuven damit im 1. Halbjahr 2019 279,6 (278,5) Mio. hl Getränke verkauft (Konzernveränderungen -3,6 Mio. hl, vergleichbar +4,7 Mio. hl gleich +1,7 %), davon 247,5 Mio. hl Eigenbier. Netto umgesetzt wurden daraus 26,6 Mrd. US-$ gegenüber 26,9 Mrd. US-$ Vergleichsbasis (Konzernveränderungen -0,2 Mrd. US-$, Wechselkurse -1,7 Mrd. US-$, vergleichbar +1,6 Mrd. US-$ gleich +6,0 %). 1 US-$ stand im Halbjahresdurchschnitt für 0,885 €. Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten stieg im 1. Halbjahr 2019 auf 8,55 Mrd. US-$ (Vergleichsbasis 2018: 8,38 Mrd. US-$; 2018 restated: 8,48 Mrd. US-$). Einmaleffekte saldierten sich auf -0,1 (-0,2) Mrd. US-$ Aufwand. Das laufende Finanzergebnis verbesserte sich auf -1,4 (-2,9) Mrd. US-$ Aufwand: Der Nettozins aufwand verharrte dabei bei -1,95 Mrd. US-$. Die Ausschläge kamen vornehmlich aus Effekten der Absicherung von aktienbasierten Vergütungsprogrammen. Hinzu kamen +1,2 (-0,5) Mrd. US-$ Einmaleffekte im Finanzergebnis, unter anderem aus Effekten der Absicherung von Aktienkomponenten früherer
AB InBev: Die 1. Halbjahre 2019 und 2018 im Vergleich Getränkeabsatz Umsatz Normalis. EBIT US-$ /hl Betriebsmarge (Mio. hl) (Mio. US-$) (Mio. US-$) Getränke (%, Basis norm. EBIT) 1Hj 2019 1HJ 2018 1Hj 2019 1HJ 2018 1Hj 2019 1HJ 2018 1Hj 2019 1HJ 2018 1Hj 2019 1HJ 2018
1 US-$ = 0,885 € Regionen Nordamerika
53,64
54,63
7701
7641
2656
2581
144
140
34,5
33,8
Mittelamerika
64,72
62,95
5735
5597
2595
2337
89
89
45,2
41,8
Südamerika
66,86
64,47
4769
4962
1514
1649
71
77
31,7
33,2
Europa/Nahost/Afrika*
40,24
41,89
3786
4095
888
1018
94
98
23,5
24,9
Asien/Pazifik
54,09
54,10
4306
4367
1417
1259
80
81
32,9
28,8
0,04
0,48
254
193
-522
-462
-
-
-
-
279,58
278,52
26552
26854
8549
8383
95
96
32,2
31,2
Globaler Export, Holdings Gesamt
Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 2. Quartal und 1. Halbjahr 2019 in neuer Regionalstruktur (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluss; 2018: ABI-Vergleichsbasis). US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze. EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen). *Effekt von Konzernveränderungen in Europa/Nahost/Afrika: Getränkeabsatz -3,23 Mio. hl, Umsatz -147 Mio. US-$, EBIT -10 Mio. US-$.
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Brauerei Forum – August 2019
Übernahmen. Nach +0,06 (+0,09) Mrd. US-$ Beteiligungsertrag und -1,7 (-1,4) Mrd. US-$ Ertragsteuern stieg der ABI-Halbjahresgewinn auf 6,64 (3,59) Mrd. US-$, von denen 6,06 (2,95) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Am 19. Juli 2019 meldete ABI den Verkauf ihres Australiengeschäfts (Carlton & United Breweries) an Asahi für ca. 11,3 Mrd. US-$. Das Geschäft, das auch Vermarktungsrechte für internationale ABI-Marken in Australien enthält, soll im 1. Quartal 2020 abgeschlossen werden . Mit den Einzahlungen will ABI Verbindlichkeiten tilgen. Heineken mit gutem Start nach 2019 Der Konzern um die Heineken N. V. hat im 1. Quartal 2019 seinen konsolidierten Getränkeabsatz +3,8 % auf 60,6 (58,3) Mio. hl ausweiten können. Der Zuwachs kam fast komplett aus dem laufenden Geschäft. Dabei tendierte Bier +4,3 % fest auf 52,7 (50,5) Mio. hl. Die relativ stärksten Mehrverkäufe kamen dort aus Afrika/Nahost/Osteuropa und Asien/Pazifik. Afrika/Nahost/ Osteuropa legte +7,8 % gleich +0,7 Mio. hl zu auf 10,1 Mio. hl Bier: Herausgestellt wurden Russland auch dank Molson Coors-Lizenzen, Kongo-Zaire, Südafrika und Nigeria. Asien/Pazifik brachte +8,2 % gleich +0,6 Mio. hl mehr auf 7,5 Mio. hl: Gelobt wurden Kambodscha und Vietnam auch dank „Tiger“ sowie mittel einstelliges Plus in China. Amerika gewann +3,2 % gleich +0,6 Mio. hl auf 19,8 Mio. hl: Während Brasilien zweistellig sprang, tendierte Mexiko leichter und gaben die Verkäufe in USA mittel einstellig ab. Europa schließlich lag +1,6 % gleich +0,2 Mio. hl freundlich auf 15,3 Mio. hl: Hier gewann Frankreich mittel einstellig, die Niederlande lagen stabil, und Polen gab mittel einstellig ab, nachdem der größte Händler seine Lagerhaltung verändert habe. Die Marke „Heineken“ lief
weltweit mit +8,3 % auf 8,9 Mio. hl aus Konzern-, Lizenz- und Beteiligungsabsätzen noch besser. Die Hauptmarke gewann in allen Regionen, vornehmlich in Afrika/Nahost/Osteuropa (+15,5 % auf 1,5 Mio. hl) sowie Amerika (+10,7 % auf 3,0 Mio. hl). 1. Quartal 2019 mit Mehrabsatz in allen Regionen Sonstige Getränke legten im Konzern +3,8 % zu auf 6,2 (5,9) Mio. hl, wobei Ägypten gelobt wurde. Und Handelsgetränke stellten sich auf 1,8 (1,9) Mio. hl. Amsterdam berichtet ab 2019 diesen konsolidierten Getränkeabsatz, der im Gegensatz zum bisher mitgeteilten Gesamtabsatz kein Lizenzbier enthält. Der Gruppenbierabsatz inkl. Lizenzbier (1,4 nach 1,5 Mio. hl) und anteiligen Verkäufen von Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen stieg auf 57,3 (54,8) Mio. hl. Umsätze für das 1. Quartal 2019 wurden in der HeinekenZwischenmitteilung nicht genannt. Der berichtete Quartalsüberschuss als Konzerngewinn ohne Anteile Dritter habe bei 0,30 (0,26) Mrd. € gelegen. Amsterdam freute sich Ende April über einen guten Start und ging fürs Gesamtjahr 2019 unverändert von einem Anstieg beim vergleichbaren Betriebsgewinn vor Einmaleffekten und Markenabschreibungen im mittel einstelligen Prozentbereich aus. Auch Carlsberg mit Geschäftsplus im 1. Quartal Auch der Konzern um die Carlsberg A/S hat im 1. Quartal 2019 mehr Bier verkauft. Der Absatz stieg +5,0 % auf 24,3 (23,2) Mio. hl, wobei +2,9 %punkte aus dem laufenden Geschäft kamen und +2,1 %punkte aus dem Asien-Zukauf 2018 (weitere 25 % an Cambrew). Asien war dabei die stärkste Region im Quartal mit +15,2 % auf 9,4 (8,2) Mio. hl, davon +9,4 %punkte vergleichbar. Herausgestellt wurden China und Vietnam, während Indien gegenüber einem starken Vorquar-
tal mittel einstellig vorangekommen sei. Westeuropa tendierte +1,1 % freundlicher auf 9,3 (9,2) Mio. hl dank gutem Quartalsauftakt in Frankreich, Dänemark, Deutschland oder Polen. Und Osteuropa gab -3,2 % ab auf 5,6 (5,8) Mio. hl. Russland habe sich nach Preiserhöhungen -4 % gestellt und Marktanteile verloren, und auch die Ukraine habe abgegeben. Bei den Marken legte „Tuborg“ +7 % zu und „Carlsberg“ kam +2 % voran. Alkoholfreies Bier sei +15 % gesprungen. Sonstige Getränke legten +16,1 % zu auf 4,7 (4,0) Mio. hl, weitgehend in Asien und dort vor allem aus dem Zukauf. Insgesamt verkaufte der Carlsberg-Konzern damit 29,0 (27,2) Mio. hl Getränke (+6,7 %, davon +3,4 %punkte aus dem laufenden Geschäft). Der Konzern umsatz von IFRS-Bilanziererin Carlsberg kam netto mit +9,3 % auf 13,9 (12,7) Mrd. DKK noch stärker voran. (Zum Halbjahr standen 7,46 DKK für 1 €.) Das Plus kam mit 6,4 %punkten aus dem laufenden Geschäft (davon +3 % Preis/Mix), mit +2,6 %punkten vom Zukauf und mit +0,3 %punkten aus den Wechselkursen. Asien sprang +27,6 % auf 4,6 (3,6) Mrd. DKK (davon +15,3 % aus dem laufenden Geschäft, +9,1 % vom Zukauf, Rest Wechselkurse). Westeuropa kam +2,4 % voran auf 7,3 (7,1) Mrd. DKK. Und Osteuropa erl öste +1,1 % mehr auf 2,01 (1,99) Mrd. DKK (davon +5,1 % aus dem laufen den Geschäft bei starkem Ukraine-Plus, gegenläufig die Wechselkurse). Auch Kopenhagen freute sich über einen guten Start und bestätigte Anfang Mai ihre Erwartungen ans Gesamtjahr 2019, in dem der vergleichbare Betriebsgewinn gleichfalls im mittel einstelligen Prozentbereich steigen soll. Anfang 2019 hat sich Carlsberg minderheitlich an China-Craftbrauer Jing-A Brewing Co. beteiligt. S.W. Brauerei Forum – August 2019
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MARKT & MARKEN
Schöller Allibert
Getränkekästen – einer für alle und alle individuell Schoeller Allibert hat nicht nur den ersten Polyethylen-Bierkasten der Welt entwickelt, das Unternehmen zeichnet seit 60 Jahren auch für nahezu alle anderen wichtigen Entwicklungen rund um die Getränkekisten verantwortlich – sei es der teilbare Flaschenkasten, Soft-Touch-Griffe oder DesignInnovationen wie die In-MouldLabels. Jetzt haben die Kunststoffspezialisten eine weitere Neuerung im Programm: Die neuen Universal Standard Flaschenkästen mit modernem Design und hohem Tragekomfort.
nen sich für Abfüller, die keinen eigens entwickelten Flaschenkasten, aber trotzdem eine moderne und individuelle Transportlösung für ihre Produkte wünschen. Dank der großen Sichtöffnungen erlauben die neuen USC einen großzügigen Blick ins Kasteninnere und damit auf die Flaschen. Eine Antirutsch-Vorrichtung hält die Kästen an Ort und Stelle. Für den individuellen Charakter der Kästen sorgen In-MouldLabels, die auf jeder Seite an drei unterschiedliche Positionen ange-
(F.) Wer mit seinem Fla schenkasten am Point of Sale auffallen will, muss sich etwas einfallen lassen. Da kommen die neuen Universal Standard Kästen von Schoeller Allibert gerade recht. Die Universal Standard Crates (USC) eig-
bracht werden können. Sie sind fest mit dem Kunststoffkasten verbunden und bieten eine Gestaltungsvielfalt, die von fotorealistischen Aufdrucken bis zu 3-D-Prints reicht. Damit lässt sich jede Getränkekiste zu einem Blickfang machen. Die Flaschenkästen sind robust und praktisch: Die USC fassen zwölf 0,75-l-Flaschen, 20 0,5-l-Flaschen oder 24 Flaschen mit 0,25 l Inhalt und decken damit alle gängigen Flaschengrößen ab. Mit ihren abgerundeten Airmould-Lamellengriffen bieten sie zudem hohen Tragekomfort. Die USC wurden speziell zur Säulenstapelung auf Europaletten entwickelt. Bis zu 16 Flaschenkästen in vier Lagen mit jeweils vier Kisten passen auf eine Palette. Die USC bestehen aus HDPE oder aus Recyclat und können am Ende ihrer Lebensdauer vollkommen wiederverwertet werden.
Hachenburger Brauerei
Die Westerwald-Brauerei hat einen Bier-Park eröffnet Großkonzerne stellen Lebensmittel heutzutage meist hinter „verschlossenen Türen“ her. Damit die Verbraucher einen Einblick in die Produktionsprozesse bekommen, hat die Hachenburger Brauerei schon seit Langem ihre Tore für Besucher geöffnet. Nun kommt ein Bier-Park hinzu.
(F.) Transparenz ist in der Westerwald-Brauerei ein ganz besonders wichtiges Thema. Denn die Vorstellung von anfassbaren und handwerklich hergestellten Produkten existiert meist nur in der Werbewelt – genau wie die oftmals dafür inszenierte Natur, die meist nur Werbezwecken dient.
Foto: Hachenburger
Lesen, Staunen, Lernen Die Hachenburger Brauerei handhabt das anders: Bereits 1998 wurde die Erlebnis-Brauerei eröffnet und somit Besuchern die Möglichkeit gegeben, hinter die Kulissen des Traditionsunternehmens zu blicken. Diese Möglichkeit nehmen rund 20 000 Interessierte pro Jahr sehr gerne wahr. Die Besucher kommen größtenteils von außerhalb und genießen dieses touristische Highlight im Westerwald. Mit der
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Eröffnung des Hachenburger BierParks Ende Juni wurde nun auch noch das Privatgelände rund um die Brauerei für Besucher frei zugänglich gemacht und mit vielen wissenswerten Details ausgestattet. Das Unternehmen informiert über die Firmengeschichte oder geht auf die verwendeten Rohstoffe ein. Der Bier-Park lädt zum Lesen, Staunen und Lernen ein. Und zum Verweilen.
Joh. Barth & Sohn
Welt-Hopfen- und -Biermarkt 2019 uneinheitlich Die Hopfen-Anbaufläche ist weltweit so groß wie noch nie seit 1997, obwohl die Weltbierproduktion sich seit dem Braujahr 2014 rückläufig entwickelt hat. Und trotzdem ist der Welthopfenmarkt eher unterversorgt, da stark gehopfte Biere im Vergleich zu leicht gehopften Bieren Marktanteile gewinnen.
(F.) „Der Weltbier- und der Welthopfenmarkt sind 2018/2019 durch unterschiedliche Entwicklungen gekennzeichnet.“ Dieses Fazit zog der geschäftsführende Gesellschafter von Joh. Barth & Sohn, Stephan Barth, anlässlich der Präsentation des neuen Barth-Berichtes Hopfen 2018/2019. Auf der einen Seite sei die Anbaufläche weltweit mit rund 60 400 ha so groß wie noch nie seit 1997. Gleichzeitig seien aber Erträge und Alphawerte leicht unterdurchschnittlich ausgefallen. Dieser negativen Entwicklung, so Barth, stehe eine steigende Hopfennachfrage gegenüber. Weniger gehopfte Mainstreamvarianten gäben Marktanteile an stark gehopfte Biere ab. Der geschätzte Alphabedarf steige auf bisher nicht bekannte Höhen, obwohl die Weltbierproduktion sich seit dem Braujahr 2014 rückläufig entwickelt habe. „Insgesamt sehen wir den Hopfenmarkt eher als unterversorgt. Das belegen nicht zuletzt die anhaltend hohen Freihopfenpreise, sowohl bei den Aroma- als auch bei den Bittersorten.“ Welthopfenmenge Deutschland und die USA dominierten mit insgesamt 72 % Marktanteil an der Hopfenanbaufläche den Weltmarkt in noch größerem Maße als bisher. Der Anteil beider Länder an der Welthopfenmenge
(77 %) bzw. Alphamenge (83 %) spreche eine noch deutlichere Sprache. Die immer stärkere Dominanz der USA zeige sich sowohl in der Hopfenanbaufläche als auch in der Vielfalt der angebauten Hopfensorten. So würden in den USA inzwischen 87 verschiedene Sorten angebaut. 7 US-Sorten gehörten zu den ‚Big-Eight‘ Aroma-/Flavoursorten, also den Sorten, die für geschmacksintensive, kalt gehopfte Biere nahezu unverzichtbar seien. „Der Hopfenmarkt hat dennoch auch in den USA Probleme. Während es bei einigen Aromasorten ein Überangebot gibt, herrscht bei Bitterhopfen eine Versorgungsknappheit“ – die Ernte 2019 stehe noch aus. Der Weltmarkt sei für die kommende Ernte zu einem sehr hohen Anteil vorkontrahiert. Sowohl in Deutschland als auch in den USA wurden in den vergangenen Jahren Verträge zu guten Konditionen mit langen Laufzeiten abgeschlossen. „Diese Stabilität ist ein unverzichtbares Fundament, damit die im Zuge der notwendigen Flächenexpansion erforderlichen Investitionen in Infrastruktur und Qualität überhaupt erst angegangen werden konnten“, betonte Barth.
unterschiedliche Entwicklungen in einzelnen Ländern“, erklärte Barth. 50 % der Weltbiermenge stammen aus 5 Ländern, Deutschland rangiert nach wie vor auf Platz 5 der Weltrangliste (nach China, USA, Brasilien und Mexiko). Seit dem 2. Weltkrieg sei der Weltbierausstoß nicht mehr so stark zurückgegangen wie 2018 im Vergleich zum Vorjahr. Hauptursache sei der Rückgang des Ausstoßes in China um knapp 60 Mio. hl. Erfreulicher sei dagegen die Entwicklung in Europa mit einem Zuwachs um rund 2 %, in Amerika mit einem Plus von 1 % und Afrika mit fast 2 %.
Knapp 90 % der Weltbierproduktion entfallen auf die 40 größten Brauereigruppen. Die größten 5 Gruppen stehen dabei allein für rund 60 %. Die 7 deutschen Brauereigruppen unter den Top 40 weltweit haben einen Marktanteil von 2,7 %.
Quelle: Barth-Bericht Hopfen 2018/2019
Weltbierausstoß „Der Bierausstoß 2018 liegt weltweit immer noch bei rund 1,9 Mrd. hl, aber dahinter verbergen sich sehr Brauerei Forum – August 2019
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Erleichtert und zufrieden: Absolventen und Dozenten des VLB Certified Brewmaster Course 2019
Kurskoordina torin Heike Flohr ist glücklich über den Erfolg ihrer Schützlinge
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Certified Brewmaster Course verabschiedet Am 28. Juni überreichte VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine den Teilnehmern des diesjährigen Certified Brewmaster Course die Zertifikate. Die Studenten hatten zuvor sechs lernintensive Monate in Berlin verbracht. Eine Abschlussfeier mit Dozenten, Freunden und Familien rundete die offizielle Verabschiedung ab. (ew) „Diese Gruppe war wirklich etwas Besonderes. Vom ersten Tag an war der Zusammenhalt da, alle haben an einem Strang gezogen“, betonte Kurskoordinatorin Heike Flohr. Der 14. Kurs, der unter der Bezeichnung Certified Brewmaster Course international ausgerichtet ist, war in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Mit 44 Teilnehmern war er überdurchschnittlich gut besucht (im Schnitt 38 Teilnehmer); und mit einem Frauenanteil von 16 % (im Schnitt 13 %) machten verhältnismäßig viele Brauerinnen das Diplom. 2019 waren insgesamt 26 Nationalitäten aus vier Kontinenten vertreten. Generell ist die Nachfrage nach Plätzen im englischsprachigen Certified Brew master Course der VLB Berlin groß. Denn das Zertifikat ist weltweit anerkannt und ermöglicht vielen Absolventen den professionellen Einstieg in die Brauindustrie. Brauerei Forum – August 2019
Umfassendes Lernprogramm Von Januar bis Juni durchliefen die Studenten ein anspruchsvolles Vollzeit-Programm, das alle Schritte des
Bierbrauens sowohl theoretisch als auch praktisch aufgriff. In mehreren aufeinanderfolgenden Modulen, die jeweils mit Zwischenprüfungen
abgeschlossen wurden, ging es u.a. um Brauerei-Rohstoffe, um einzelne Verfahrensschritte im Brauprozess bis hin zur Verpackung und Qualitätssicherung. Darüber hinaus absolvierten die Teilnehmer zahlreiche Praktika in den Laboren und in der Studienbrauerei. Die an der VLB gewonnenen Forschungsergebnisse fließen natürlich in den Unterricht mit ein. Damit entwickelt sich der Kurs mit jedem Jahr weiter und bleibt inhaltlich stets auf dem aktuellsten Stand. In den Abschlussprüfungen Anfang Juni mussten die Studenten dann zeigen, dass sie den Stoff der vergangenen sechs Monate verinnerlicht haben und beherrschen. Exkursionen quer durch Deutschland Auf dem Plan des Certified Brew master Course standen auch in diesem Jahr wieder zwei mehrtägige Exkursionen. Im März ging es zunächst zur 106. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung der VLB im Europa-Park Rust. Dort bekamen die Teilnehmer die Gelegenheit, hochkarätige Vorträge zu Themen der Brau- und Getränkeindustrie zu hören. Im Rahmen der Tagung fand eine Betriebsbesichtung bei der Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG in Grafenhausen im Schwarzwald statt. Zudem öffnete die Craft-Brauerei Bières Artisanales Perle im französischen Strasbourg ihre Pforten für die ambitionierten Brauer. Mitte Juni, nach der letzten Prüfung, ging der Certified Brewmas
ter Course das zweite Mal auf Reisen, und zwar über Thüringen nach Bayern. Namhafte Unternehmen aus der Brau- und Getränkebranche sowie deren Zulieferer gewährten den Studenten Einblicke ins tägliche Geschehen: Wiegand Glas, Steinbach am Wald Weyermann Malzfabrik, Bamberg Krones AG, Neutraubling Privatbrauerei Erdinger Weißbräu, Erding Barth Haas Group/Barth Haas Hops Academy, Hallertau Hopfenanbaubetrieb Stanglmair, Au in der Hallertau/Reichertshausen Private Weissbierbrauerei G. Schneider & Sohn GmbH, Kehlheim IREKS GmbH, Kulmbach Die Gruppe wurde überall herzlichst empfangen und mit großer Gastfreundschaft bewirtet. In allen Unternehmen standen Mitarbeiter für Fachgespräche zur Verfügung und beantworteten die Fragen der Kursteilnehmer. Verabschiedung Am 28. Juni überreichte Dr. Josef Fontaine, Geschäftsführer der VLB, die Zeugnisse. Mit einem besonders guten Notendurchschnitt von 1,4 oder besser schlossen vier Prüflinge ab: Martin Dawson, Großbritannien, Ana Pettermann, Ambev (Brasilien), Izak Ataz, Türk Tuborg (Türkei), und Jesús Córdoba, Cervecería Regional (Venezuela).
VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine blickte zurück auf die vergangenen Monate und dankte allen Beteiligten
Dr. Fontaine ließ in seiner Rede die vergangenen Monate Revue passieren und bedankte sich bei allen VLB-Dozenten. Besonderer Dank ging an Kursmanagerin Heike Flohr und den Kursleiter Burghard Meyer für ihr großes Engagement und die gute Arbeit. Im Anschluss richtete Burghard Meyer noch ein paar Worte an die Studenten und überreichte einem der Teilnehmer ein Andenken. Stellvertretend für alle solle er einen Krug in Empfang nehmen, der sie immer an diese außergewöhnlichen Monate erinnern möge. Nach dem offiziellen Teil feierte die Gruppe gemeinsam mit Freunden, Familien und Dozenten den erfolgreichen Abschluss des Kurses. Der nächste Certified Brewmaster Course an der VLB findet vom 13. Januar bis 10. Juli 2020 in Berlin statt. Dozent Burghard Meyer verkündet, er habe für die Gruppe noch ein ganz besonderes Geschenk (l.) Frischgebackene Braumeister applaudieren nach der Zertifikats übergabe (r.)
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ehem. VLBer
VLB-Sommerfest
Das Wetter war trüb, die Stimmung heiter Das traditionelle Sommerfest der VLB Berlin fand in diesem Jahr zum zweiten Mal auf dem Grundstück rund um den Neubau statt. Die etwa 400 Gäste freuten sich über köstliches Essen, gewohnt gutes Bier und viele interessante Gespräche. Wie in den vergangenen Jahren auch gab es zahlreiche Unterstützer, die das Fest zu dem gemacht haben, was es war: ein rundum gelungener Abend.
Abb. 1: Das Festgelände rund um den VLB-Neubau hat sich mittlerweile bewährt Abb. 2: Das neue VLB-Geschäftsführerduo Dr. Josef Fontaine (l.) und Gerhard Andreas Schreiber stieß auf einen ausgelassenen Abend an
(ew) Der Platz vor und neben dem neuen Aus- und Fortbildungszentrum der VLB Berlin war nun schon zum zweiten Mal Austragungsort des jährlichen Sommerfestes. Am 5. Juli verbrachten Mitglieder, Freunde, Geschäftspartner, Mitarbeiter und viele Ehemalige der VLB einen entspannten und ausgelassenen Abend. Nach der Begrüßungsrede der VLBGeschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Gerhard Schreiber wurde das Buffet eröffnet. Mit gebratenen Hähnchen, Falafel und einem üppigen Salatbuffet war für jeden Geschmack etwas dabei. Brot, Schrippen und köstlicher Aufstrich stillten den kleinen Hunger zwischendurch. Abwechslung drinnen & draußen Das Organisationsteam hatte das Gelände rund um den VLB-Neubau herausgeputzt. Unter dem Vordach standen Bierbänke. Sitzgelegenheiten aus Europaletten sorgten stellenweise sogar für Lounge-Atmosphäre. Und Schirme und Zelte boten Schutz vor Regen, der Gott
sei Dank nicht kam. Nicht zu vergessen die Treppe, auf deren Stufen man das Treiben überblickte; eine Schar Kinder rannte unentwegt auf und ab. Die Gäste konnten also in geselliger Runde ihr Getränk genießen. Dank an Helfer und Brauereien Bier und alkoholfreie Getränke wurden am großen SchultheissWagen ausgeschenkt. Außerdem war die Zapfanlage im „Micro Matic Taproom“ in Dauerbetrieb. Der Ausschankraum konnte mit einem neu gestalteten Tresen aufwarten. Das Team der VLB-Veransaltungsorganisation hat, unter Federführung von Marusja Biermann, in tagelanger Tüftelarbeit rund 400 Bierdosen aus aller Welt verbaut – der großzügige Spender dieser Alu-Sammlung war Alexander Scharlach. Glücklicherweise gab es aber auch Bier-Spender. Denn etliche Brauereien haben das Sommerfest mit insgesamt ca. 39 hl großzügig unterstützt:
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++ Badische Staatsbrauerei Rothaus ++ Berliner-Kindl-SchultheissBrauerei ++ Bier-Company ++ BHM Brauhaus Mitte ++ Bitburger Braugruppe ++ Brauerei C. & A. Veltins ++ Braukunst Berlin (BRŁO) ++ Einbecker Brauhaus ++ Frankfurter Brauhaus ++ Friesisches Brauhaus zu Jever ++ Hasseröder Brauerei ++ Köstritzer Schwarzbierbrauerei ++ Krombacher Brauerei ++ Paulaner Brauerei ++ Privatbrauerei Gaffel ++ Privatbrauerei Heinrich Reissdorf ++ Störtebeker Braumanufaktur ++ Warsteiner Brauerei ++ Wernesgrüner Brauerei Die VLB möchte sich bei den Brauereien bedanken; ebenso bei Gerolsteiner Brunnen und der Vereinigung ehem. VLBer. Der Dank gilt außerdem allen Helfern, die im Hintergrund die Fäden gezogen haben.
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Abb. 3: Dirk Hämke, Saaten-Union, Henrike Vorwerk, VLB, Peter Hase, Durst Malz, Matthias Pfeiff, Pfeiff Consulting, Jörg Hans, Malteurop Abb. 4: Prof. Friedrich Meuser, Emeritus Getreidetechnologie TU Berlin, Prof. Eckhard Flöter, Institut für Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie, kommissarischer Leiter des Fachgebiets Brauwesen TU Berlin Abb. 5: Die neue Tresenverkleidung im „Micro Matic Taproom“ besteht aus mehr als 400 Dosen aus aller Welt Abb. 6: Die TU-Erstsemester aus dem Jahr 1969 feiern zusammen mit ihren Frauen 50-Jähriges Studienjubiläum Abb. 7: Niemegker Grillhähnchen und RefuEat sorgten für das leibliche Wohl der Gäste Abb. 8: Dr. Holger Starke, GGB, Jörg Kirchhoff, Braumanufaktur Forsthaus Templin, Prof. Gerolf Annemüller, Dr. Hans-J. Manger (v.l.)
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Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer e.V. Die ordentliche Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer im 68. Jahr des Bestehens fand am Freitag, dem 5. Juli 2019, von 15.00 bis 15.30 Uhr an der VLB Berlin statt. Die Versammlung wurde von dem 1. Vorsitzenden des Vereins, Klaus Niemsch, geleitet. Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer am 5. Juli in Berlin. In der Mitte, links neben dem Pult, Ehrenmitglied und VLB-Ehrenpräsident Dr. Wilfried Rinke
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(oh) Klaus Niemsch und der 2. Vorsitzende, Dr. Roland Pahl, begrüßten alle Teilnehmer, darunter insbesondere Dr. Wilfried Rinke, der seit 1983 Ehrenmitglied der Vereinigung ehem. VLBer und seit 1999 Ehrenpräsident der VLB Berlin ist. Anschließend wurde in einer Schweigeminute der seit der Versammlung 2018 verstorbenen Mitglieder gedacht: Harald Pescht aus Frankfurt am Main bereits Anfang 2018 Harro Hamm aus Hildesheim bereits am 3. Juni 2018 Manfred Paul aus Berlin bereits am 22. Juni 2018 Franz Schießl aus Issum am 16. Juli 2018 Winrich Dudzus aus Köln am 15. August 2018 Adolf Heuer aus Stuttgart am 21. August 2018 Otto Graf aus Jossgrund-Lettgenbrunn am 23. September 2018 Gerhard Lagenpusch aus Hemmingen am 24. September 2018 Brauerei Forum – August 2019
Dieter Grell aus Gelsenkirchen am 27. September 2018 Otto Rösch aus Zirndorf am 17. Oktober 2018 Fred Wildau aus Lehre am 16. November 2018 Alfred Wicklaus aus Gernsheim im November 2018 Dr. Hans-Jürgen Niefind aus Wuppertal am 12. Januar 2019 (Dr. Niefind war u.a. Geschäftsführer der VLB Berlin von 1991 bis 1993) Hinsichtlich der Aktivitäten der Vereinigung berichtete Niemsch vom Sommerfest der VLB am 7. Juli 2018, das wie üblich auch von den ehem. VLBern unterstützt wurde. Er hob das Jahrestreffen der Bezirksgruppe NRW am 5. Oktober 2018 in der Pott’s Landbier-Brauerei in Oelde hervor und dankte Peer Klepczynski für sein Engagement bei der Führung dieser Bezirksgruppe. Außerdem dankte er Josef Krügl, der das Treffen der Bezirksgruppe Bayern und Österreich vom
26. bis 29. Mai 2019 in Berchtesgaden in bewährter Weise organisiert hat. Auf Antrag der Mitgliederversammlung wurde einstimmig beschlossen, die Kassenführung so schnell wie möglich der Buchhaltung der VLB Berlin zu übertragen. Als Kassenprüfer wurden Manfred Staruß und Jürgen-Michael Solkowski in ihrem Amt bestätigt. Der Vorstand wurde von der Mitgliederversammlung entlastet. Der 1. Vorsitzende schloss die Versammlung mit dem Appell an alle Mitglieder, Veränderungen in ihren Kontaktdaten (Adresse, Firma, Bankverbindung) möglichst umgehend der VLB Berlin mitzuteilen (Kontakt: Marion Preißler, 030/45080-292, preissler@vlb-berlin.org). Die nächste Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer soll Mitte Juni 2020 im Rahmen des Braumeistertags des Deutschen Braumeister- und MalzmeisterBundes (DBMB) in Dortmund stattfinden.
Bezirksgruppe Bayern und Österreich
Die ehemaligen VLBer trafen sich in Berchtesgaden Von Sonntag, 26., bis Mittwoch, 29. Mai 2019, fand das Treffen der ehem. VLBer Bezirksgruppe Bayern und Österreich statt. In diesem Jahr ging es nach Berchtesgaden.
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Nach einer herzlichen Begrüßung war eigentlich eine Wanderung vorgesehen, aber der Dauerregen machte diese Unternehmung unmöglich. Am Montag dann fuhren wir mit dem Bus die vorgesehene Runde. Allerdings wurde der Programmpunkt Kehlsteinhaus abgesagt, da dort erst die Winterschäden behoben werden mussten. Stattdessen besuchten wir das „Dokumentationszentrum am Obersalzberg“. Anhand von Bildern und einer Besichtigung der Bunkeran lage bekamen wir einen vagen Eindruck davon, was es bedeutet haben muss, im Nationsozialismus
Am 4. Mai 1919 starb im Alter von 68 Jahren Prof. Dr. Max Delbrück, Vorsteher des Instituts für Gärungsgewerbe und wissenschaftlicher Leiter der Versuchsund Lehranstalt für Brauerei in Berlin von 1883 bis 1919. (ew) Als Max Delbrück seinen letzten Atemzug getan hat, lag ein reiches Lebenswerk hinter
zu leben. Danach machten wir einen Spaziergang durch Berchtesgaden, wo wir auch einkehrten. Da das Wetter leider nicht besser wurde, waren die Aussichten während unserer Busfahrt über die „Panoramastrasse“ (Rossfeld) trübe. Doch der Besuch der Brennerei „Grassl“ mit Verkostung von Hochprozentigem machte all das wieder wett. Mit dem Besuch des Museums „Haus der Berge“ ging ein regnerischer, aber lehrreicher Tag zu Ende. Am Dienstag ging es nach Prien, mit dem Schiff setzten wir über auf die Herreninsel. Das „Königsschloss Herrenchiemsee“ war überwältigend; ebenso das „AugustinerChorherrenstift“ (Altes Schloss) mit dem einstigen Speisezimmer König Ludwigs II., in dem 1948 der Weg zur Entstehung des Deutschen
Grundgesetzes geebnet wurde. Der Abend im Hotel ging – bei fröhlicher Stimmung und netten Gesprächen – bis in die späten Stunden. Nach einem reichhaltigen Frühstück am Mittwochmorgen verabschiedeten wir uns voneinander. Der Dank geht an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen für ihr Kommen. Das Treffen 2020 wird vom 15. bis 17. Mai in Würzburg stattfinden. Josef Krügl
Max Delbrück
Der Tod des 1. VLB-Direktors jährte sich zum 100. Mal ihm. Geboren 1850 in Bergen auf Rügen studierte er Chemie in Berlin und Greifswald. Den noch jungen 24-jährigen Wissenschaftler hatte die Versuchsstation des Vereins der Spiritusfabrikanten, die spätere Versuchs- und Lehranstalt für Spiritusfabrikation, im Jahre 1874 zu ihrem Leiter berufen. Diese Tätigkeit brachte ihm nach wenigen Jahren so viel Ansehen ein, dass das Braugewerbe ihn für eine geplante gleichartige Einrichtung als wissenschaftlichen Leiter wählte. Am 1. Januar 1883 nahm der Verein „Versuchsund Lehranstalt für Brauerei in Berlin“ seine Arbeit auf. Der Onkel des Molekularbiologen und späteren Nobelpreisträgers Dr. Max Ludwig Henning Delbrück (1906–1981) hat mit Weitblick erkannt, dass an die Seite des Handwerks und der Wirtschaft die wissenschaftliche Anstalt
treten muss, deren Aufgabe in der Forschung und Lehre sowie in der Beratung der Industrie liegt. „Kein Mann der Wissenschaft“, soll es an seinem Grab geheißen haben, „ist je mit größerer Überzeugungstreue und wärmeren Herzens für das Bekenntnis eingetreten, dass unser Gewerbe für die deutsche Volkswirtschaft und Volksernährung gleichermaßen unentbehrlich ist.“ Doch bereits zu Lebzeiten wurde dem genialen Lehrer und Forscher ein Denkmal gesetzt. 1902 bekam Delbrück eine vom Bildhauer Reinhold Feld erhoff (1865–1919) erschaffene Marmorbüste überreicht, die heute im Lichthof des neuen VLB-Gebäudes an der Seestraße in Berlin-Wedding ihre Heimat gefunden hat. Außerdem erinnert ein Gedenkstein auf dem Gelände der Seestraße 13 an sein Wirken.
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Die Marmorbüste des einstigen Gründers der VLB, Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. phil. Dr.-Ing. E. h. Max Delbrück, steht heute im Lichthof des VLB-Neubaus an der Seestraße in Berlin
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TU Berlin / VLB
Die Erstsemester von 1969 feiern 50 Jahre Studienbeginn Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass die damals angehenden Diplom-Braumeister und DiplomIngenieure ihr Studium an der TU Berlin aufgenommen haben. Kameradschaften und Freundschaften sind entstanden, über die Jahre hat man viel zusammen erlebt. Der gemeinsame Beruf und die Vorliebe für Bier haben den Kontakt nie abreißen lassen. Entsprechend feierlich war die Stimmung, als sich die ehemaligen Studienkollegen Anfang Juli zum 50-jährigen Jubiläum an der VLB in Berlin trafen.
In ausgelassener Stimmung feierten die ehemaligen TUKommilitonen mit ihren Frauen das 50-jährige Jubiläumssemestertreffen in Berlin
Im Rahmen des diesjährigen Sommersfests der VLB am 5. Juli in Berlin trafen sich zehn ehemalige Kommilitonen, die im Oktober 1969 ihr Studium zum Diplom-Braumeister bzw. zum Diplom-Ingenieur an der TU Berlin begonnen haben. Mit dabei waren auch die Ehefrauen und Partnerinnen. Nach dem erfolgreichen Studienabschluss kamen die Ehemaligen in loser Abfolge zusammen, und zwar in Braunschweig (Organisator Joachim Marre), Schwäbisch-Hall (KarlHeinz Dinter), Homburg/Saar (Gerd Bender), Hamburg (Harald Berger, Carsten Dressler, Eckart Fiederer), Saarbrücken (Bender), Berlin (Detlef Wolff), Bamberg (Marre, Helmut Sawall), Bremen (Dressler, Peter Seiffert), Koblenz (Bender, Thomas Beer) und jetzt wieder in Berlin (Berger, Horst Wandinger). Während die ersten drei Treffen noch in reiner Männergesellschaft stattfanden, bereichern seit dem vierten Mal die Partnerinnen die Runde. 50 Jahre Revue passieren lassen Semestersprecher Berger und Kommilitone Wandinger erinnerten an den Studienbeginn vor beinahe 50 Jahren und ließen die Aktivitäten der vergangenen Dekaden Revue passieren. Und man erzählte sich von den Lehrmeistern von damals. 1969 war die Zeit der Professoren Gerhard Krauß (Brauereitechnologie) mit seinen Assistenzprofessoren Gert Sommer und Karl Wackerbauer sowie Christian Zürcher als sein Hochschulassistent, Siegfried Windisch und Carl Chris
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Brauerei Forum – August 2019
tian Emeis (Mikrobiologie) sowie Assistenzprofessor Eckhard Krüger (Chemisch-technische Analyse). Berger hat die Erinnerungen in einem mittlerweile mehrbändigen Semesterbuch dokumentiert. Da es auch Harald Berger ist, der die Gruppe zusammenhält und zu mittlerweile jährlichen Treffen animiert, ernannten die Studienkollegen ihn zum „Semestersprecher auf Lebenszeit“. Ebenso wurde Manfred Gutsch (Brennerei- und Hefetechnologe) für die regelmäßige Teilnahme an den Treffen der Brauer geehrt. Abschließend erinnerte Horst Wandinger in seinem dritten Fachvortrag zur „Mitarbeiterführung“, nach den fleißigsten und den faulsten, an die stärksten Brauereimitarbeiter. Für alle Teilnehmer war es am Freitag ein Höhepunkt, die beeindru-
ckende „neue“ VLB zu besichtigen. Nach der Begrüßung durch VLBGeschäftsführer Dr. Josef Fontaine folgte ein Rundgang durch die neuen Räume. Den VLB-Mitarbeitern Dr. Jörg Maxminer sowie Henrike Vorwerk, Manuela Knör und Dipl.Braumeister Kurt Marshall, Leiter des Wilfried-Rinke-Technikums, sei für ihr Engagement und die Informationen gedankt, ebenso Dr. Fontaine für seine Bereitschaft, dem alten Semester die neuen Räumlichkeiten zu präsentieren. Der krönende Abschluss war das Sommerfest der VLB. Das nächste Semestertreffen wird im Juni nächsten Jahres im RheinMain-Neckar-Gebiet (Organisator Horst Wandinger) stattfinden. Darauf freuen sich alle Kollegen. Gerd Bender, Horst Wandinger
IMPRESSUM
Brauerei Forum
Brauer-Schule: Lösungen von Seite 8 Fachfragen 1. c) Konvektion im Gärgefäß 2. d) Ketone 3. b) Melibiase 4. a) Glucose und Galactose 5. a) Anstellen, Ankommen, Jungkräusen, Hochkräusen, Braunkräusen 6. d) pH-Wert sinkt um 0,5 7. d) Da noch viele GNP im Jungbier vorhanden sind, verlängert sich die Reifung. 8. Nachgärung, also Abbau des Restextraktes bis zum AV°; Spundung, also CO2-Bildung und -Bindung; Reifung, also Abbau unedler Geschmackstoffe, Klärung, also Absetzen von Trübungsbildern; Lagerung, also Vorratshaltung. Fachrechnen 1. Spindelwert des endvergorenen Bieres:
Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466 Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-245 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Juliane Rahl (jr), rahl@vlb-berlin.org Eva Wiesgrill (ew) e.wiesgrill@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org
100 % 11,8 % Spindelwert (100-82) % x % Restextrakt x = (11,8 • 18)/100 = 2,124 % Restextrakt Spindelwert der Kräusen: 100 % 11,8 % Spindelwert (100-20) % x % Spindelwert x = (11,8 • 80)/100 = 9,44 % Spindelwert
Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger
Spindelwert der Mischung: 30 hl • 9,44 % + 300 hl • 2,124 % = 2,789 % Spindelwert = 2,8 % Spindelwert 330 hl Spindelwert des noch vergärbaren Extrakts: 2,789 % - 2,124 % = 0,665 % Masse der Würze: 330 hl • 1,01 dt/hl = 333,3 dt
Autoren in dieser Ausgabe Robert Pawelc zak, Stefan Wirth Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit zehn Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch. Erscheinungsdatum BF 8/2019 16.8.2019 Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende
Vergärbarer Gesamtextrakt: 100 % 333,3 dt Würze 0,665 % x % dt Extrakt x = (333,3 • 0,665)/100 = 2,21644 dt Extrakt = 222 kg Extrakt
Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 7 45 30 66 abo@brauerei-forum.de
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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 6. September 2019
VERANSTALTUNGEN
VLB-Termine
13. Januar bis 10. Juli 2020 Certified Brewmaster Course, Berlin
28./29. August 2019 4. VLB-Fachtagung Ladungssicherung, Selm/Münster
8. bis 11. März 2020 107. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung in Leipzig
9. bis 11. September 2019 17. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei, Berlin
30. März bis 1. April 2020 6. BioProScale-Symposium, Berlin
17. bis 19. September 2019 10. Iberoamerikanisches VLB-Symposium, Guadalajara, Mexiko
Weitere Termine
16. bis 27. September 2019 Seminar „Craft Brewing in Practice“, Berlin 14./15. Oktober 2019 106. VLB-Oktobertagung, Berlin 21. Oktober 2019 bis September 2020 Fortbildung zum Brau- und Malzmeister (HWK), Berlin
6. September 2019 DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Mitgliederversammlung, Frankfurter Brauhaus 24. September 2019 9. European Beer and Health Symposium, Brüssel, Belgien 4./5. Oktober 2019 Jahresversammlung der GGB e.V., Einbeck
4. bis 8. November 2019 Training Applied Microbiology, Berlin
12. bis 14. November 2019 BrauBeviale, Nürnberg
11. November 2019 7. European MicroBrew Symposium, Nürnberg
24. bis 26. März 2020 Beviale Moskau, inkl. VLB-Seminar „Modern Brewing Technology“, Moskau, Russland
18. bis 22. November 2019 Praxiskurs Mikrobiologie, Berlin 3./4. Dezember 2019 Brauen für Nicht-Brauer, Berlin
19. bis 22. April 2020 Craft Brewers Conference/BrewExpo America, San Antonio, Texas, USA
10./11. Dezember 2019 Seminar „Brewing in a Nutshell“, Berlin VLB-Stand: Halle 6–105
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