Brauerei Forum 9/2021

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BRAUEREI

FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Ausgabe 9 | 10. September 2021 | 36. Jahrgang  |  ISSN 0179-2466

IN D IESE R AU IfGB SGA A BE: Bren KTUELL nere – Inf ien u o nd S rmation e pirit uose n für n-He rstel le

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 2. VLB Africa Brewing Conference Online

– Bericht  VLB-Forschung aktuell:

der Schonförderung auf der Spur  Zahlreiche Neuerscheinungen bereichern den

Fachbuchmarkt  Einladung zur VLB-Mitgliederversammlung

2021 Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin

www.brauerei-forum.de


ing rieties ng Va y Brew y i t i l w e a r u ualit ality B ing Taste Q aste Q r ste Qu T e a t g T t i n g i B aste in er ring T ciency y Bitt Bitter e fi c t f y t n i c E e i n B r c e i y ing fi vo r Effic Bitter vor Ef ficienc ce Fla f a y n l E c e F l n r l e e o Flavo e i c v c ncy r Effic ion Ex ion Excellen cellence Fla Efficie Flavo r mizat e t x i o c t a E v n p z i a e n l l O r tial nce F Excel izatio Optim Flavo Poten xcelle ation Optim lence ential E z l t l i e o a n c ce i m P o i t x n i t s t n E e p a ie te n of Excell ntial O ptimiz fupltlimizatio Variet ies Po n t e O o t e i i l o t r a a P i a z ng V ation otent tial O ptimi rieties Brewi Poten tial O ptimiz eties P ng Va i i n s O r e e l a w i t t a e V o i e r t i P al r n ng ty B otenti rieties s Pote ing Va Brewi P a e Quali i w s V y t e t e e i r i g i l t r B n a ies rie wi ty Qu ing Va Variet ng Va Quali w i ty Bre i e Taste g e l r w t n a i e s B r u a w Q ty ing T wing ality B ty Bre Tasteharing atshtee Quali Bitter ty Bre te Qu Quali i s l T ering e a t S a t t g e T s i u t n a s i B g Q T lity ncy ittieorn for ta Bitterin Taste e Qua yB tering g t c t s i n y n i s Efficie a c B e r s i T n e a c y t e p Effici r Effi tering cy Bit ficienc r Flavo cy Bit Entdecken Sie Hopfen, fficien vor Ef Flavo n E a e l e i r c F c o n fi e v f e a E nc ence Excell nce Fl lavor Wissen und xcelle xcellHopfenprodukte, e F l E E l e e n n c c o o n x i i elle nE zat izat i c o i x m t m i i E a t t Inspiration für Biere, die Ihre z p n p i O izatio Optim ntial O m l e i t a t i o p t P n O Kunden lieben werden! Pote ntial rieties s Pote ng Va e i i t w e e i r r B Va www.barthhaas.com IS

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Zertifizierter Bier- und Spirituosensommelier 2-wöchiges Praxisseminar, 1. bis 12. November 2021 in Berlin + + + +

Grundlagen der Sensorik Rohstoffe der Bier- und Spirituosenherstellung Technologie der Bierherstellung Überblick und Verkostung verschiedener Bierstile (hopfenaromatische / malzaromatische Biere, sauer fermentierte Biere, historische Biere, Kreativbiere) + Überblick und Verkostung verschiedener Spirituosenkategorien (Obstbrände, Whisky, Korn, Rum, Weinbrand, Gin, Wacholder, Liköre, Kräuter, Anis) + Physiologie des Alkoholgenusses

VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin fuchs@vlb-berlin.org

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Lebensmittelrechtliche Aspekte Fehlaromen in Bier und Spirituosen Drink-Pairing (Bier mit Spirituosen) Praktische Hinweise Gastronomie (Bar/Restaurant) Food-Pairing mit Bier und Spirituosen Nachhaltige Rohstoffversorgung

Ein Gemeinschaftsprojekt von: VLB Berlin + IfGB Berlin / Michelberger Hotel, Berlin / Preussische Spirituosen Manufaktur (PSM)

www.vlb-berlin.org/sommelier2021


INHALT INHALT

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4 Personalien: Denis Boissau und Manfred Hauner verstärken BoMill / Trinkkontor: Christopher Messina neuer Sprecher der Geschäftsführung 5 Nachruf: Heinz-Jörg Grohmann im Alter von 79 Jahren verstorben 6 Nachruf: Dr. Gundolf Ströhmer verstorben

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7 Glaabsbräu: Vom Bier zum Whisky 8 Jubiläum: 150 Jahre Deutscher Brauer-Bund – das Buch zum Geburtstag / Krombacher: Die Brauerei begrüßt elf neue Auszubildende und dual Studierende

 TECHNIK & TECHNOLOGIE 9 Nachhaltigkeit: Einbecker Brauhaus investiert für den Klimaschutz 10 VLB-Forschung aktuell: Der Schonförderung auf der Spur

Die VLB Berlin hat mit der Ermittlung von Schonförderkennzahlen ein neues System entwickelt, das Kreiselpumpen auf ihre Schonfördereigenschaften hin bewertet

14 Fürstenberg: Die Brauerei investiert mehr als 1 Mio. € in neue Fassabfüll-Anlage 15 Anwenderbericht – Alltech: „Mit der neuen Flottweg-Trenntechnik sparen wir Zeit und Geld“ 16 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Alkoholfreies Bier (AfB) 17 Fachbücher – Neuerscheinungen: Maschinen, Apparate und Anlagen für die Gärungs- und Getränkeindustrie – Teil 4: Würzebereitung im Sudhaus / Über das Bier und seine Herstellungstechnik, seine Natur, seine Kräfte und Energien / Die Geschichte der Berliner Brauereien, von 1800 bis 1925

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18 Historie: Wie vor 65 Jahren eine Maschine den Hopfenanbau revolutionierte 19 Kongress: Afrikas Brauwirtschaft zu Gast auf der 2. Africa Brewing Conference der VLB

 IfGB AKTUELL 20 19. IfGB-Forum am 5. und 6. Oktober – die Anmeldung ist noch möglich

Nach der 1. Africa Brewing Conference 2019 in Äthiopien stand in diesem August die Fortsetzung dieser Reihe auf der Agenda – pandemiebedingt allerdings als Online-Event

21 Programm 19. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei 22 Fortbildung: VLB/IfGB – Bier- und Spirituosensommelier 2021 / IfGB: Destillateur-Aufbaukurs 2022 23 Verbände: GGBW-Mitgliederversammlung 2022 in Bönnigheim / Fachliteratur: Daten aus der Alkoholwirtschaft 2021

 MARKT & MARKEN

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24 Sponsoring: Berliner Kindl verlängert Vertrag mit Hertha BSC / Palatia Malz GmbH: Der Sieger der BestBrewChallenge 2021 kommt aus Litauen 25 Pfand-Initiative: Krombacher unterstützt Aktion „Bier gehört daneben“

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE 26 Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB) – Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Sommerausflug auf die Pfaueninsel

Die ordentliche Mitgliederversammlung der VLB Berlin findet am 25. Ok-­ tober statt. In diesem Jahr wird die Mitgliederversammlung ausschließlich online abgehalten

27 Vereinigung ehem. VLBer e.V.: Einladung zur Mitgliederversammlung 2021 / Lösungen Brauer-Schule 28 VLB Berlin: Einladung zur Mitgliederversammlung 2021 / Neufassung der Satzung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

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 SONSTIGES 31 Impressum 32 Veranstaltungskalender

Titelfoto: Teststrecke zur Ermittlung von Schonförderkennzahlen im Wilfried-Rinke-Brauereitechnikum der VLB (s.S. 10) Foto: VLB Berlin/Philipp Zeuschner

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 PERSONALIEN

Denis Boissau und Manfred Hauner verstärken BoMill

Mit Denis Boissau (l.) und Manfred Hauner fokussiert sich BoMill künftig auf die Stärkung seiner wichtigsten Marktsegmente

(F.) Denis Boissau kam Anfang 2020 freiberuflich zu BoMill und hat die Position des Marketing-Managers am Hauptsitz des Unternehmens in Malmö, Schweden, übernommen. In dieser Position wird Boissau die Marketingaktivitäten des Unternehmens koordinieren und die Entwicklung in den wichtigsten Marktsegmenten unterstützen. Denis Boissau verfügt über 20 Jahre internationale Erfahrung im

B2B-Marketing und -Vertrieb in verschiedenen Positionen in der Chemie-, Holz- und Agrarbranche. Vor seinem Umzug nach Schweden arbeitete er als Strategic Marketing Manager für eine große landwirtschaftliche Genossenschaftsgruppe in Frankreich. Manfred Hauner startete Anfang 2021 als Area Sales Manager bei BoMill mit dem Ziel, die Präsenz und das Wachstum von BoMill in dem Bereich Braugerste und Malzherstellung zu stärken. Das Unternehmen erklärte die Mälzereiund Brauindustrie als wichtigstes Marktsegment und als Kernpunkt der überarbeiteten Strategie. Hauner verfügt über 30 Jahre Erfahrung im Engineering von Mälzereien, im Vertrieb von Mälzereiund Getreideverarbeitungsanlagen sowie für Brauereianlagen. Zuletzt war er bei einem Zulieferer in der Brauerei- und Getränkeindustrie tä-

tig. Durch verschiedene Positionen bei multinationalen Unternehmen in der Mälzerei- und Brauindustrie bringt er ein Netzwerk und Knowhow mit, das dazu beitragen soll, die Präsenz von BoMill in Deutschland und in ganz Europa zu stärken. Hauner ist in Nürnberg ansässig. „Ich heiße Denis Boissau und Manfred Hauner herzlich Willkommen und wünsche ihnen viel Erfolg in ihrer jeweiligen Funktion“, kommentierte Andreas Jeppsson, CEO von BoMill. Fotos: BoMill

BoMill AB, das schwedische Unternehmen für innovative Einzelkornsortierung für Getreide hat vor Kurzem mitgeteilt, dass es sich mit Denis Boissau als Marketing-Manager und Manfred Hauner als Area Sales Manager verstärkt hat. Sie werden bei der neuen Geschäftsstrategie von BoMill eine wichtige Rolle spielen – mit einer stärkeren Konzentration auf die wichtigsten Marktsegmente.

Trinkkontor

Christopher Messina neuer Sprecher der Geschäftsführung

Foto: Trinkkontor

Die Trinkkontor Gruppe hat sich angesichts der Herausforderungen, die die CoronaPandemie für den Getränkefachgroßhandel und die Gastronomie mit sich bringt, personell neu gestellt. Chris­ topher Messina wird als Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer Supply Chain Management eine Neuausrichtung der Gruppe mit verantworten. (F.) Wie die Trinkkontor Gruppe Ende Juni bekannt gab, wird Chris­ topher Messina al s Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer Supply Chain Ma-

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nagement (SCM) gemeinsam mit seinen Geschäftsführungskollegen die Ausrichtung des Getränkefachgroßhandelsunternehmens neu gestalten. Unterstützt wird der 36-Jährige von dem langjährigen Trinkkontor-Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, Thomas Nuhn (52), sowie einem kaufmännischen Geschäftsführer. „Wir freuen uns, mit Herrn Messina einen ausgewiesenen Fachmann für das SCM gewonnen zu haben. Gemeinsam mit seinen Geschäftsführungskollegen wird er Prozesse und Abläufe weiter optimieren, um die Wünsche unserer Kunden in enger Anbindung an die digitalen Anforderungen noch umfassender als bislang erfüllen zu können“, erklärt Rainer Noll, Geschäftsführer der Bitburger Kontor-Gruppe. Christopher Messina war in den ver-

gangenen 15 Jahren in namhaften Unternehmen in verantwortlicher Position im Bereich logistischer und systemischer Prozesse tätig – zuletzt als Director of Supply Chain Management beim 2016 gegründeten Online-Lieferspezialisten Flaschenpost. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung der Trinkkontor Gruppe, Frank Maßen, hat das Unternehmen ebenso verlassen wie der Geschäftsführer Finanzen und Verwaltung, Frank Hußmann. Wolfgang Bode als Geschäftsführer Logistik und Supply Chain Management wird sich auf eigenen Wunsch einer neuen Herausforderung stellen. Die Spitze formiert sich neu, u.a. mit Christopher Messina (l.), der fortan das Supply Chain Management verantwortet


 NACHRUF

Heinz-Jörg Grohmann im Alter von 79 Jahren verstorben Am 10. Juli 2021 ist Heinz-Jörg Grohmann in seiner Heimatstadt Dresden verstorben. Der Diplom-Ökonom machte sich um die Sächsische Brauwirtschaft vor und nach der Wende verdient. Grohmann war in zahlreichen Gremien und Verbänden vertreten und war ein tatkräftiger Unterstützer des Dresdner Brauertages, den die VLB Berlin zusammen mit dem Sächsischen Brauer-Bund seit 1992 regelmäßig veranstaltet. (ew) Heinz-Jörg Grohmann, geboren am 3. Februar 1942 in Dresden, prägte die Brauereigeschichte seiner Heimatstadt. Am 1. September 1958 begann der damals 16-Jährige seine kaufmännische Lehre in der Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden. Neben verschiedenen Funktionen im kaufmännischen Bereich des VEB Dresdner Brauereien absolvierte er ein berufsbeg­leitendes Fernstudium an der Technischen Universität Dresden, das er als Dipl.-Ing. Ökonom erfolgreich abschloss. Ab Mitte der

Foto: privat

1970er-Jahre war Grohmann Direktor für Ökonomie im Getränkekombinat Dresden. In dieser Funktion erlebte er den Zusammenschluss der Dresdner Brauereien ebenso wie die Bildung des Getränkekombinats Dresden im Jahr 1979. Am 1. Juli 1990, nach der Wende, erfolgte die Gründung der Sächsischen Brau-Union AG, der heutigen Feldschlösschen AG, deren Vorstandsmitglied Heinz-Jörg Grohmann von Beginn an war – und bis zu seiner Pensionierung 2002 blieb. Seit 1974 engagierte sich Heinz-Jörg Grohmann, der ein Motorsportfan war, in verschiedenen Gremien der sächsischen Brauwirtschaft und des Branchenverbandes Nahrung und Genuss. 1991 wählten ihn die Delegierten zum Präsidenten des Sächsischen Brauer-Bundes, 1992 wurde er Mitglied des Präsidiums des Deutschen Brauer-Bundes, 1999 übernahm Grohmann dort die Funktion des Schatzmeisters. Bis 2002 stand er dem Sächsischen Brauer-Bund als dessen Präsident vor. In dieser Funktion organisierte er ab Anfang der 199 0 er-Jahre den Dresdner Brauertag – zusammen mit der VLB Berlin. Nicht zuletzt der tatkräftigen Unterstützung durch Heinz-Jörg Grohmann ist es zu verdanken, dass die Fachtagung einen festen Platz in den Terminkalendern vieler ostdeutscher und auch westdeutscher Brauer bekam. Am 10. Juli 2021 verstarb Heinz-Jörg Grohmann in seiner Heimatstadt Dresden. Er hinterlässt seine Frau, seinen Sohn und zwei Enkelkinder.

VLB VIRTUAL CAMPUS

VLB-JAHRESTAGUNG 2021 25. bis 28. Oktober 2021 – VLB Virtual Campus Aufgrund der weiterhin nur schwer vorhersehbaren Entwicklungen und der damit verbundenen Planungsunsicherheiten im Bereich öffentlicher Veranstaltungen findet unsere Jahrestagung im Oktober 2021 als Online-Event auf dem VLB Virtual Campus statt. Veranstaltungsablauf:

Montag, 25. Oktober 2021  Sitzung der Fachausschüsse des TechnischWissenschaflichen Ausschusses (TWA) (auf besondere Einladung)

 Mitgliederversammlung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Dienstag, 26. Oktober 2021  Brautechnische Session: Prozessoptimierungen  50. Braugersten-Seminar der VLB Mittwoch, 27. Oktober 2021  Getränkelogistik Session 1  VLB-Forschungskolloquium Donnerstag, 28. Oktober 2021  Getränkelogistik Session 2  Research at TU Berlin – Brauwesen – mit virtueller Fach-Ausstellung – Der Zugang zur Veranstaltungsplattform mit allen Inhalten ist im Nachgang bis zum 3.11.2021 möglich.

www.vlb-berlin.org/ jahrestagung2021 VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 NACHRUF

Dr. Gundolf Ströhmer verstorben Am 31. August verstarb der international anerkannte Brennereitechnologe und Spirituosenanalytiker Dr. Gundolf Ströhmer im 91. Lebensjahr. Dr. Ströhmer war ein ausgewiesener Kenner der Spirituosenanalytik und Sensorik und beeindruckte Lebensmittelchemiker ebenso wie Technologen mit einer auch im hohen Alter stets aktuellen Sachkenntnis. Seine nicht enden wollende Neugier, seine Freude am fachlichen Disput und sein Ideenreichtum werden der Branche bitter fehlen.

Die Urnenbeisetzung wird in Baut­zen stattfinden. Eine Trauerfeier in Berlin ist geplant. Kondolenzadresse: Dr. med. Ingrid Ströhmer, Bergedorfer Straße 21, 12621 Berlin

Im Sommer 2021 hatten VLB-Bibliothekarin Michaela Knör und ich begonnen, seinen Lebensweg aufzuzeichnen. Mitte Juli sagte Dr. Ströhmer: „Ich selbst gebe mir noch 1000 Tage und an jedem muss etwas passieren.“ Er erzählte uns, dass bereits Ende der 1940er-Jahre seine Mutter den Destillateurkurs am Institut für Gärungsgewerbe in BerlinWedding absolviert hatte. Zuvor besuchte Prof. Dr. Georg Haeseler, Leiter der Abteilung Trinkbranntwein- und Likörfabrikation am Institut für Gärungsgewerbe, die „Grossdestillation und Weinhandlung“ von Ströhmers Großvater in Bautzen zur Betriebsberatung. Dr. Gundolf Ströhmer wurde am 7. Oktober 1930 in Bautzen geboren. 1949 legte er dort das Abitur ab. Eine Berufsberatung bei Prof. Hae­ seler führte zur Destillateurlehre 1950 bis 1952 in der Grüneberger Konserven- und Likörfabrik (VEB Grüneberger Spirituosen). Zum Ende seiner Lehrzeit belegte der 21-Jährige den Destillateurkurs am Institut für Gärungsgewerbe. „Der Kurs diente mir als Vorbereitung für den Lehrabschluss, für die Gehilfenprüfung [Gesellenprüfung]. Und das war eine fantastische Prüfungsvorbereitung“, erzählte der 90-Jährige. 1953 bis 1956 studierte Gundolf Ströhmer Brennereiwesen an der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) mit dem Abschluss Dipl.Brennerei-Ingenieur. Nach Praxisjahren in Industrie und Forschung promovierte er im Jahr 1962 an der Humboldt-Universität mit der Arbeit „Studien zur chromatographischen Identifizierung von Aromastoffen in Spirituosen“. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gärungschemie und -technologie der HUB. Von 1963 bis

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Dr. Gundolf Ströhmer * 7. Oktober 1930  31. August 2021 1968 leitete er dort die Abteilung Biochemie und erhielt 1969 einen Ruf zum Hochschuldozenten. Ab 1992 unterrichtete er zusätzlich an der TU Berlin. 1996 schied er altersbedingt aus dem Universitätsdienst aus und betätigte sich bis Anfang der 2000er-Jahre als Dozent der Des­t illateurkurse am IfGB. „Jahrzehnte nachdem ich selbst den Des­tillateurkurs besucht hatte, wieder an der Seestraße 13 zu sein und nun als Dozent diesen Kurs unterstützen zu dürfen, war für mich sehr berührend“, betonte er gern. Bis zu seinem Tode begleitete er alle Geschicke des Instituts, besonders die Sprituosenanalytik, die Destillateurkurse und das IfGB-Forum mit tiefgründigem Fachwissen, feinem Humor und viel Herzblut. Außerdem wirkte er in verschiedenen Gremien der Brennerei- und Spirituosenin-

dustrie und der Gesellschaft Deutscher Chemiker mit. Im Jahr 2017 erhielt er die Diagnose Krebs, was seinen Lebensmut und seine Arbeitslust nicht bremste. Dr. Ströhmer überarbeitete als Herausgeber das einst am IfGB erstellte Spirituosenhandbuch. 2019 erschien die Neuauflage „Spirituosentechnologie“. Im Juni 2021 besuchte er die Deutsche Spirituosen Manufaktur sowie den Des­t illateur-Aufbaukurs, für den er den „Dr. Gundolf-Ströhmer-Ehrenpreis“ stiftete. Im Juli noch ließ er den Alkoholgehalt von Pralinen bestimmen, Senf­ liköre analysieren und führte Fachgespräche am Telefon. Zu seinem 91. Geburtstag im Oktober dieses Jahres plante er eine Spirituosenausstellung, auch für die Diamantene Hochzeit 2022 schmiedete er bereits Pläne. Doch es sollten ihm keine 1000 Tage mehr bleiben. Dr. Gundolf Ströhmer verstarb nach einem sehr erfüllten Leben in der Nacht des 31. August. Er hinterlässt seine Gattin, eine Tochter, zwei Enkel und drei Urenkelinnen. „Für die Auslobung des Ehrenpreises für Absolventen unserer Des­ tillateurkurse und für die langjährige Unterstützung all unserer Aktivitäten für die Spirituosenbranche werden wir Dr. Gundolf Ströhmer in Anerkennung und Dankbarkeit erinnern“, sagt VLB-Geschäftsführer Dr.  Josef Fontaine. „Mit dem Tod von Dr. Gundolf Ströhmer hat die wissenschaftliche Spiritus- und Spirituosenwelt einen großen Verlust erlitten. Er war eine Ikone der Forschung und Lehre Spirituosenanalytik“, schreibt Werner Albrecht, Geschäftsführer der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e. V. Wiebke Künnemann


Vom Bier zum Whisky Das alte Sudhaus der Glaabsbräu wurde an eine Distillerie in Frank­ reich verkauft. Es wurde demontiert und hat das hessische Seligenstadt mittlerweile Richtung Frankreich verlassen. Dort, bei Cognac, wird in der Brauanlage fortan Whisky produziert. (F.) In über 50 Jahren wurden im Sudhaus der alten Glaabsbräu unzählige Hektoliter Bier gebraut. Künftig wird die Distillerie de Fontagard in Neuillac bei Cognac mit dem Sudhaus Whisky produzieren. Die Familiendistillerie wurde bereits im Jahr 1870 in Cognac gegründet und wird von der Familie Granchere geleitet. Ähnlich wie die

Glaabsbräu arbeitet die Brennerei umweltschonend und nachhaltig. „Wir freuen uns sehr, dass unser altes Glaabs­bräu-Sudhaus auch in Zukunft weitergenutzt wird. Dass unsere Brauanlage von einem Familienunternehmen gekauft wurde, noch dazu aus Frank­reich, freut mich persönlich besonders“, sagt Geschäftsführerin Emmanuelle Bitton-Glaab. „Das Sudhaus war das Herzstück der alten Brauerei. In diesem Sudhaus wurde über Generationen Bier gebraut. Es ist eine schöne Vorstellung, dass künftig Whisky mit dieser Anlage gebrannt wird“, erzählt Braumeister Julian Menner. Das französische Familienunternehmen Wallart, eine der führenden Unternehmen in Europa im Bereich Vermittlung von gebrauchten Brauanlagen, hat mit seinem Team zwei Wochen für die aufwendige Demontage und den Ausbau des

Sudhauses gebraucht. Mit einer Tradition von 275 Jahren ist Glaabs­bräu die älteste Brauerei in Südhessen. Das Unternehmen zählt zu den wenigen noch bestehenden familiengeführten Brauereien in Hessen und ist mit einem Ausstoß von 15 000 hl eine der kleinsten privatgeführten Brauereien im RheinMain-Gebiet. Foto: Glaabsbräu

Glaabsbräu

Millimeter-Arbeit: Mit technischem Gerät wird das alte GlaabsbräuSudhaus aus dem Gebäude rausgeholt und für den Transport nach Frankreich vorbereitet

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 JUBILÄUM

150 Jahre Deutscher Brauer-Bund – das Buch zum Geburtstag Vor 150 Jahren wurde der Deutsche Brauer-Bund e.V. (DBB) gegründet. Der Dachverband der deutschen Brauwirtschaft ist damit einer der ältesten Verbände der Republik. Zu seinen Mitgliedern zählen kleine, mittlere und große Familienbetriebe mit zum Teil jahrhundertelanger Geschichte ebenso wie weltbekannte Braugruppen und junge Craftbrauer. (F.) Im Sommer 1871, der DeutschFranzösische Krieg war gerade beendet, versammelten sich in Dresden rund 1000 Brauer. Sie kamen aus unterschiedlichsten Ländern des Deutschen Kaiserreiches, aus Österreich-Ungarn, aus Schweden, Belgien, Frankreich und den USA – aber sie hatten ein gemeinsames Ziel: die Gründung eines starken Verbandes, der ihre Interessen

vertritt. So entstand der Deutsche Brauer-Bund, der nunmehr seit eineinhalb Jahrhunderten den Mitgliedsunternehmen und Mitgliedsverbänden in allen Fragen zur Seite steht und sich in Berlin wie auch in Brüssel für die Belange der Brauereien sowie ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzt. Zum Jubiläum gab der Verband in Kooperation mit der dfv Mediengruppe Frankfurt/Main in einer limitierten Auflage ein Jubiläumsbuch heraus, das auf die wechselvolle Geschichte des DBB zurückblickt. Verfasst hat das Buch der Autor und Journalist Markus Raupach, Gründer der Deutschen Bierakademie in Bamberg. Die mit zahlreichen his­ torischen Bildern illustrierte Pub­ likation beleuchtet auf 210 Seiten nicht nur die Geschichte des Verbandes, sondern auch der Bierkultur

in Deutschland. Grußworte bekannter Persönlichkeiten, darunter Angela Merkel, Armin Laschet und Olaf Scholz, runden das Werk ab.

Das Jubiläumsbuch kostet 39,80 € und ist erhältlich über den Online-Shop des Deutschen Brauer-Bundes (www.brauer-bund.de)

Krombacher

Die Brauerei begrüßt elf neue Auszubildende und dual Studierende Elf junge Menschen begannen am 1. September bei Krombacher ihre Ausbildung bzw. ihr Studium

Die Krombacher-Familie freut sich über Zuwachs: Elf junge Erwachsene haben am 1. September ihre Ausbildung oder ihr duales Studium bei der Krombacher Brauerei begonnen.

Foto: Krombacher

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Brauerei Forum  –  September 2021

(F.) Die Ausbildung junger Menschen nimmt einen hohen Stellenwert für das Unternehmen ein: „Die Auszubildenden von heute sind die Macherinnen und Macher von morgen. Aus diesem Grund ist es uns ein

besonders großes Anliegen, ihnen die bestmögliche Ausbildung zu bieten“, erklärt Sina Bügeler, Ausbildungsleiterin der Krombacher Brauerei. Insgesamt sind somit aktuell 36 Auszubildende und dual Studierende am Standort Krombach sowie 17 am Standort Steinfurt beschäftigt. Willkommen geheißen werden die Neuankömmlinge mit einer Einführungswoche. Hier bekommen sie Antworten auf zahlreiche Fragen, z.B.: Wofür gibt es den Betriebsrat und die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung? Durch die gemeinsamen Starttage werden die Nachwuchskräfte auf ihre Zukunft bei der Brauerei vorbereitet. Und die sieht vielversprechend aus, denn die Übernahmequote liegt bei nahezu 100 %. Qualifizierte Fachkräfte werden in allen Abteilungen benötigt. Entsprechend vielfältig ist das Ausbildungs­a ngebot. Informationen finden Interessierte unter www. krombacher.de/Ausbildung.


TECHNIK & TECHNOLOGIE

Foto: Einbecker Brauhaus

v.l.n.r.: Paul Bauer, Geschäftsführer FlexBio Technologie GmbH, Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch, Staatssekretär Frank Doods, Christoph Benseler, Technischer Leiter Einbecker Brauhaus AG, sowie Franziska Rust, Mitarbeiterin Einkauf Einbecker Brauhaus AG Das Einbecker Brauhaus wird durch eine brauereieigene Biogasanlage ab dem kommenden Jahr ca. 913 t CO2 einsparen. Für den Beitrag zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz investiert das Unternehmen 2021 und 2022 insgesamt 1,5 Mio. €. Eine Förderung erhält die Brauerei u.a. von der niedersächsischen Landesregierung. (F.) Vorstand Martin Deutsch konnte am 6. Juli von Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Minis­ terium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, einen Förderbescheid über 559 100 € in Empfang nehmen. Martin Deutsch setzt auf Nachhaltigkeit: „Durch die Nutzung von CO2-neutraler Bioenergie senken wir unsere Energiekosten. Mit unserem Projekt der Biogasproduktion durch anaerobe Abwasseraufbereitung leisten wir zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz. Wir danken der niedersächsischen Landesregierung und der N-Bank für den Zuschuss, der unsere Investition besser rechenbar macht.“ Mit dem Projekt verbessere sich z. B. der CO2-Fußabdruck einer 20x0,33-lKiste Einbecker Brauherren Pils oder Ainpöckisch Bier 1378 um ca. 112 g. Beim Einsatz vorhandener Bio­ substrate zur Energieerzeugung wird aus organischem Material durch mikrobiellen Abbau der erneuerbare Energieträger Biogas gewonnen. Die Umwandlung in elektrische

und thermische Energie im brauereieigenen Blockheizkraftwerk erfolgt CO2-neutral. Damit wird die Umwelt entlas­tet und fossile Ener­ gieträger werden geschont. Das Land Niedersachsen unterstützt mit dem Förderprogramm „Steigerung der betrieblichen Ressourcen- und Ene­rgieeffizienz 2.0“ Unternehmen bei nachhaltigen Vorhaben, die sie wegen wirtschaftlicher Folgen der Pandemie sonst nicht durchführen könnten. Frank Doods betont: „Die Reduktion von Treibhausgasen ist wichtiger denn je. Das förderfähige Projekt der Brauerei in Einbeck trägt nachhaltig dazu bei. Das verdient Unterstützung aus Hannover.“

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Einbecker Brauhaus investiert für den Klimaschutz

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 NACHHALTIGKEIT

Regionale Partnerschaften Das Einbecker Brauhaus wird das Projekt zur Energieeinsparung in regionaler Kooperation mit der für technische Innovation bekannten Start-up-Firma FlexBio Technologie GmbH verwirklichen. FlexBio wurde in Göttingen gegründet und ist seit Kurzem in Einbeck ansässig. FlexBioGeschäftsführer Paul Bauer sagt: „Unser Anspruch ist die Technologieführerschaft im Bereich der Abwasserreinigung, Wasserrecyc­ling und Rückgewinnung von Energie. Nicht nur in Bezug auf die deutsche Brauwirtschaft.“ Martin Deutsch ergänzt: „Bei dem Projekt werden wir bewusst mit Partnern aus unserer Region zusammenarbeiten. Darüber freuen wir uns sehr.“ Brauerei Forum  –  September 2021

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

  VLB-FORSCHUNG AKTUELL

Der Schonförderung auf der Spur Philipp Zeuschner, Mick Holewa, Jan Fischer, VLB Berlin – Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion, Dr. Roland Pahl, Pall GmbH

Die VLB Berlin hat mit der Ermittlung von Schonförderkennzahlen eine neue Dienstleistung geschaffen, die es erlaubt Kreiselpumpen in Hinblick auf ihre Schonfördereigenschaften zu bewerten. Die neue Methode bedient sich der scherkraftinduzierten Gelbildung von Gersten-β-Glucanen und kann im Gegensatz zu bekannten Methoden aus der Mikrofluidmechanik an der Pumpe im unveränderten Zustand, wie sie auch zum Endanwender gelangen würde, durchgeführt werden.

Abb. 1: Anlagen­ schema der Pumpenteststrecke. Der obere Wiedereintritt in den Vorlagebehälter ist nur für CIP-Zwecke. Der Behälter ist drucklos verschlossen

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Es gilt in der Brauindustrie als Basiswissen, dass Scherkräfte im Speziellen oder mechanischer Stress im Allgemeinen negative Auswirkungen auf die Qualität von (Zwischen-)Produkten sowie auf die Prozessführung bei der Bierherstellung haben können. Neben der Sensitivität von Hefezellen gegenüber hoher mechanischer Beanspruchung [1] ist insbesondere die scherkraftinduzierte Gelbildung von Gersten-β-Glucanen aufgrund ihrer filterverblockenden Eigenschaften für den einen oder anderen Wutausbruch im Filterkeller verantwortlich. Es ist somit nicht verwunderlich, dass insbesondere Hersteller von Kreiselpumpen bei deren Applikation ein gewisser Eintrag an Scherkräften unvermeidlich ist [2], bei der Produktentwicklung großen Wert auf Schonförderung legen und die Wichtigkeit des Themas gerne hervorgehoben wird (siehe bspw. [2-6]). Die Auslobung der Eigenschaft „produktschonend“ ist dabei jedoch nicht an definierte Kriterien geknüpft und konnte bisher auch nur schwierig quantifiziert werden. Zwar bietet die Disziplin der Mikrofluidmechanik Methoden zur Messung von Scherrate und Schubspannungen innerhalb der Pumpe. Deren Durchführung ist jedoch mit erheblichen Modifikationen am Pumpenaggregat verbunden [7]. Die VLB hat nun eine Methode entwickelt, mit der zwar nicht direkt die physikalischen Größen Scherrate und Schubspannung gemessen, mit deren Hilfe jedoch Brauerei Forum  –  September 2021

die damit verbundenen Schonfördereigenschaften evaluiert werden können. Die Methode kann weitestgehend mit jeder Kreiselpumpe ohne Modifikationen durchgeführt werden. Hintergrund und Messprinzip Die Methode (detaillierte Beschreibung, siehe [8]) bedient sich der bekannten, durch Scherkräfte forcierten Gelbildung von hochmolekularem Gersten-β-Glucan. Die langkettigen, unverzweigten in β-1,3 und β-1,4-Stellung glycosidisch verbundenen D-Glucose-

auch hochmolekulare β-Glucane in der Würze und später im Bier wiederfinden [11, 12]. Dies gilt zumindest, solange reinheitsgebotskonform nicht mit technischen Enzymen im Sudhaus gearbeitet wird. Unter der Einwirkung von Scherkräften, beispielsweise durch Kreiselpumpen, verringert sich lokal und temporär der Lösungsraum der β-Glucane und zwischen den regelmäßig auftretenden Cellotriose und Cellotetraoseeinheiten bilden sich Wasserstoffbrücken. Die β-Glucane lagern sich folglich zu Agglomeraten zusammen, was

1 Polymere stammen maßgeblich aus den Zellwänden des Endosperms [9, 10]. Da während des Mälzens der β-Glucan-Abbau selten komplett ist und auch während des Maischprozesses nur eine teilweise weitere enzymatische Digestion stattfindet, ist es unvermeidlich, dass sich

bei weiterem Fortschreiten dieses Vorgangs schlussendlich zur unerwünschten Gelbildung mit allen bekannten negativen Auswirkungen führt [13, 14]. Als weitere Faktoren, die bei diesem Prozess eine maßgebliche Rolle spielen, sind β-Glucan-Konzentration und


deren Molekülgrößenverteilung zu nennen [14, 15]. Werden diese zwei Faktoren standardisiert, bildet eine β-Glucan-Lösung ein scherkraftsensitives Fluid. Um diesen Umstand zu nutzen, wird in einem eigens für den Zweck der Schonförderevaluierung entwickelten Pumpenteststand (siehe Abb. 1) ein maßgeblich aus Wasser, Ethanol und β-Glucan bestehendes Testmedium im Kreislauf gefördert. Die integrierte Pumpe als Testobjekt trägt je nach Schonfördereigenschaften unterschiedlich hohe Scherkräfte in das Medium ein, was mit der Zahl der Umwälzungen des Mediums in der Teststrecke den Gelanteil der β-Glucane steigen lässt. Das Testverfahren bedient sich zusätzlich einem weiteren Effekt, der zuerst von Wagner und Krüger [16] beschrieben wurde. So bildet gelöstes β-Glucan ein Newtonsches Fluid mit linear viskosem Fließverhalten wie auch Wasser, Würze oder Bier. β-Glucan-Gel wird jedoch als thixotropes Fluid beschrieben. Das heißt, seine Viskosität verringert sich mit steigendem Scherkrafteintrag. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass der Volumenstrom in der Teststrecke durch zunehmende Gelbildung ansteigt (gleichbleibende Temperatur vorausgesetzt). Der Effekt lässt sich in den folgenden drei Punkten zusammenfassen: Mit steigendem Scherkrafteintrag in das Testmedium steigt der Anteil an β-Glucan-Gel. Mit steigendem Gelanteil sinkt die Viskosität solange weiterhin Scherkräfte einwirken. Mit sinkender Viskosität steigt der Volumenstrom bei gleichbleibender Pumpenarbeit und gleichbleibender Temperatur. Dieser Zusammenhang ermöglicht es, indirekt über den gemessenen Volumenstrom die Gelbildung und damit den Scherkrafteintrag der Pumpe zu bestimmen, was in Abb. 2 verdeutlicht wird. Auffallend ist hier, dass der Verlauf des Volumenstroms dem der Gelbildung stark ähnelt und dass der Start des Anstiegs dem der Gelkurve mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung folgt. Über den generellen Verlauf der Gelbildung, welcher mit einer Sigmoidfunktion modelliert werden kann, wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach berichtet

2

Abbildungen: VLB Berlin

Abb. 2: Verlauf des prozentualen Gelanteils im β-Glucan-Testmedium (modelliert aus Labormessungen) und des vom IDM in der Teststrecke gemessenen Volumenstroms in Bezug auf die Versuchszeit. Die gestrichelte Linie zeigt den festgelegten Vergleichspunkt bei einem Anstieg des Volumenstroms auf 100,4 % [8, 17–21], weshalb an dieser Stelle nicht im Detail darauf eingegangen werden soll. Es sei angemerkt, dass Kontrollversuche mit Wasser als Testmedium selbstverständlich durchgeführt wurden und keine Änderungen des gemessenen Volumenstroms ergaben. Die Schonförderkennzahl φ Der in die Teststrecke integrierte induktive Durchflussmesser besitzt eine nominale Messungenauigkeit von ± 0,2 %. Ein Anstieg des Volumenstroms um 0,4 % kann demnach auch bei realen Bedingungen als außerhalb der Messungenauigkeit interpretiert werden. Bei einem Anstieg des Volumenstroms von 0,4 % ist also genügend β-Glucan in seine Gelform übergegangen, um die Fließeigenschaften des Testmediums zu verändern. Für die Ermittlung eines Vergleichswerts wird sich nun der Anzahl an Umwälzungen des β-Glucan-Mediums in der Teststrecke zu dem Zeitpunkt bedient, an dem der Volumenstrom 100,4 % vom Ausgangswert (100 %) erreicht. Wird diese Umwälzungszahl n φ mit der Förderleis­ tung der Pumpe P Q multipliziert, ergibt sich der schlussendliche Vergleichswert PQ, φ . Stark vereinfacht ausgedrückt beschreibt dieser Wert, wie häufig die Förderleistung bis zum oben erwähnten Volumenstromanstieg auf das Fluid übertra-

gen wurde. Da für die Herstellung des Testmediums ein Konzentrat aus Gersten-β-Glucan verwendet wird, muss davon ausgegangen werden, dass der für die Gelbildung wichtige Parameter der Molekülgrößenverteilung der enthaltenen β-Glucane einen natürlicherweise fluktuierenden Störfaktor darstellt. Spätestens mit jeder neuen Charge des verwendeten β-Glucans würden sich die Versuchsergebnisse ändern, weil das β-Glucan stärker oder schwächer auf die eingetragenen Scherkräfte reagiert. Diesem Umstand wird begegnet, indem für jede Charge des verwendeten β-Glucan-Konzentrats zunächst Referenzwerte bestimmt werden,

Abb. 3: Schonförderkennzahlen für zwei Pumpen unter Verwendung von drei verschiedenen β-GlucanKonzentraten. Dargestellt sind Einzelwerte in den Datenpunkten sowie Medianwerte in den großen Rechtecken 3

Brauerei Forum  –  September 2021

11


TECHNIK & TECHNOLOGIE

Tab. 1: Gegenüberstellung der nominalen Daten der getesteten Pumpen

mit denen die Versuchsergebnisse von beliebigen Testpumpen ins Verhältnis gesetzt werden. Demnach gilt für die Schonförderkennzahl φ

Abb. 4: Schonförderkennzahlen für vier Kreiselpumpen bei gleichem Arbeitspunkt (Q/H). Dargestellt sind Einzelwerte in den Datenpunkten sowie Medianwerte in den großen Rechtecken

Attribut, nominal

Einheit

Pumpe A

Pumpe B

Pumpe C

Pumpe D

Förderstrom

mh

10

10

10

10

3 ‐1

Förderhöhe

m

20

20

20

20

PQ, φ,i φi = PQ, φ, R

Wirkungsgrad

%

36

45

39

50

Leistungsbedarf

kW

Pumpendrehzahl

min‐1

mit den Indizes ‚R‘ für Referenz und ‚i‘ für eine beliebige Pumpe. Solange die getestete Pumpe schlechtere Ergebnisse liefert als die Referenzpumpe ergeben sich hier immer Werte zwischen null und eins. Generell gilt, je höher die Schonförderkennzahl, desto schonender fördert die Pumpe. Die Konsistenz der bestimmten Schonförderkennzahlen für zwei getestete Pumpen mit drei verschiedenen Grundstoffen für das β-Glucan-Medium ist in Abb. 3 dargestellt. Wenn auch eine gewisse Streuung der Ergebnisse nicht von der Hand zu weisen ist, so ist zweifelsfrei ersichtlich, dass Pumpe A bei allen drei β-Glucan-Präparaten um den Faktor 1,2 besser abschneidet, schonender arbeitet und weniger Scherkräfte in das Versuchsmedium einträgt als Pumpe B. Es kann daraus geschlossen werden, dass durch die Referenzmessungen der Einfluss einer schwankenden Molekülgrößenverteilung standardisiert werden kann.

NPSHr

m

0.9

0.8

0.9

1.0

Druckstutzen

DN40

DN40

DN50

DN40

Saugstutzen

DN50

DN50

DN50

DN40

242

126

130

130

6

6

6

6

Die schonendste der Pumpen Um die neue Methode an einer prak-

Laufraddurchmesser

mm

Schaufelzahl

Brauerei Forum  –  September 2021

1.2

1.4

1.1

2900

2926

2900

freier Durchgang

mm

5

11

12

k.A.

Oberflächengüte

μm

3.2

3.2

3.2

3.2

Gehäusetyp

Spiral

Spiral

Ringraum

Spiral

tischen Fragestellung anzuwenden, wurden bei verschiedenen Pumpenherstellern hygienische Kreiselpumpen für den gleichen Betriebspunkt von 10 m³h -1 gegen 20 m Förderhöhe angefragt, was dem Anlagenwiderstand der Teststrecke entspricht. Für alle vier Pumpen, die alle von den jeweiligen Herstellern für ihre schonende Produktförderung ausgelobt werden, wurde wie oben beschrieben die Schonförderkennzahl ermittelt (s. Abb. 4). Um eine Einteilung im Sinne von sehr gut, gut oder weniger gut treffen zu können, konnten bisher noch nicht genug Daten gewonnen werden. Dass teils signifikante Un4

12

1.5 1459

terschiede zwischen den Schonfördereigenschaften der Pumpen vorhanden sind, kann jedoch mit Bestimmtheit ausgesagt werden. Demnach stellt sich die Frage, warum die eine Pumpe das Fluid schonender fördert als die andere. Um dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen, lohnt sich ein Blick auf die Pumpendaten und Kennlinien (s. Tab. 1 und Abb. 5). Der Parameter, der für die Schonförderung prinzipiell die größte Rolle spielen sollte, ist der Wirkungsgrad der Pumpe, da dieser schlussendlich aussagt, wieviel der aufgenommenen Energie nicht in die Druckund Volumenstromerhöhung des geförderten Fluids, sondern beispielsweise in eine mechanische Belastung einfließt. Blickt man jedoch auf den Gesamtwirkungsgrad (s. Tab. 1), so zeigt sich kein zusammenhängendes Bild, da Pumpe A mit den besten Werten für die Schonförderung ausgerechnet den schlechtesten Wirkungsgrad hat. Werden jedoch die relativen Wirkungsgrade anhand der Pumpenkennlinien ermittelt, zeichnet sich ein anderes Bild. Mit relativem Wirkungsgrad ist hier gemeint, wie weit sich der Arbeitspunkt der Pumpe von ihrem jeweiligen Wirkungsgradoptimum befindet. In Abb. 5 ist ersichtlich, dass Pumpe A und Pumpe D bei dem gewählten Betriebspunkt relativ nah am Scheitelpunkt ihrer Wirkungsgradkennlinien arbeiten, während Pumpe B und Pumpe C relativ weit davon entfernt sind. Die ermittelten Schonförderkennzahlen weisen mit


Tab. 2: Verschiedene Wirkungsgrade der untersuchten Pumpen sowie deren Schonförderkennzahl

Wirkungsgrad am Betriebspunkt

Maximaler Wirkungsgrad

Relativer Wirkungsgrad am Betriebspunkt

Schonförderkennzahl

η

ηmax

ηrel

φ

A

0.36

0.39

0.92

1.00

B

0.45

0.57

0.79

0.84

C

0.39

0.51

0.76

0.76

D

0.50

0.51

0.98

0.97

Pumpe

den relativen Wirkungsgraden eine hohe Übereinstimmung auf (s. Tab. 2). Aus den Ergebnissen lassen sich zwei Schlussfolgerungen ableiten. Zum einen wäre für die praktische Fragestellung, welche die beste Pumpe für den angefragten Betriebspunkt sei, Pumpe D wohl der geeignetste Kandidat, da die Schonförderkennzahl sehr hoch ist und gleichzeitig die Leistungsaufnahme der Pumpe vergleichsweise gering. Zusätzlich bietet sie als Schnellläufer im Vergleich zu Pumpe A als Langsamläufer mit ebenfalls sehr hoher Schonförderkennzahl eine deutlich kompaktere Bauweise. Anschaffungspreis und Wartungsfreundlichkeit wären sicherlich weitere Kriterien, die bei der Auswahl einer Pumpe mit einfließen sollten. Zum anderen zeigen die Ergebnisse ganz allgemein, dass die durchaus

bekannten [2, 6, 7] Auswirkungen des relativen Wirkungsgrades auf die produktschonende Förderung die des Gesamtwirkungsgrades am Betriebspunkt deutlich übertreffen können. Zusammenfassung Die Ermittlung von Schonförderkennzahlen nach VLB-Methode (Patent angemeldet) ermöglicht es, Kreiselpumpen hinsichtlich ihres Schonförderverhaltens ohne Modifikation an der Pumpe vergleichend zu bewerten. Die Methode bedient sich dafür der Veränderung der Fließeigenschaften von hochmolekularen, gelösten Gersten-βGlucanen beim durch Scherkräfte induzierten Übergang in den Gelzustand. Bei der Evaluierung von vier brauereiüblichen Kreiselpumpen konnte der Betrieb der Pum5

Abb. 5: Pumpenkennlinien der vier getesteten Pumpen. Förderhöhe ‚H‘ und hydraulischer Wirkungsgrad ‚eta‘ jeweils in Bezug auf den Förderstrom ‚Q‘. Die gestrichelte graue Linie kennzeichnet den Arbeitspunkt der Pumpen in der Teststrecke

pe so nahe wie möglich an ihrem Effizienzoptimum als wichtigste Einflussgröße für eine schonende Produktförderung identifiziert bzw. bestätigt werden. Die Anwendung der neuen Methode ermöglicht eine Pumpenauswahl anhand von Fakten anstelle von Philosophie. Kontakt: Philipp Zeuschner zeuschner@vlb-berlin.org Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst in der Brauwelt Nr. 24 (2021), S. 595 ff.

Danksagung Die Autoren danken der KSB SE & Co. KGaA sowie GEA Tuchenhagen und Grundfos Hilge (jetzt beide GEA) für Sachspenden, die dieses Projekt ermöglicht haben. Des Weiteren danken sie den Studenten Alexander Hempel und Malte Dehner für die Durchführung einer Vielzahl von Versuchen im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeiten sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für die Förderung des Projekts.

INNO-KOM Förderkennzeichen 49MF170021

Brauerei Forum  –  September 2021

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

Fortsetzung: Der Schonförderung auf der Spur – weiterführende Literatur 1. Lange, H.; Taillandier, P. and Riba, J.-P.: Effect of high shear stress on microbial viability, Journal of Chemical Technology and Biotechnology, 76 (2001), no. 5, pp. 501-505 2. Kalinowski, R.: Mangelnder Sachverstand erleichtert Auswahl: Sind hydraulische Eigenschaften ein sekundäres Auswahlkriterium für Kreiselpumpen?, Getränkeindustrie, 58 (2004), no. 12, pp. 36-40 3. Petersdorf, F.: Marke ins Bewusstsein rücken, Getränkeindustrie, 70 (2016), no. 1, pp. 14-15 4. Manser, M.: Keine Genusskultur ohne gute Edelstahlpumpe, Brauindustrie, 101 (2016), no. 9, pp. 23-25 5. Eßlinger, H. M.: Gärungstechnologie der letzten 25 Jahre: Ein Verwöhnprogramm für die Hefe, Brauwelt, 151 (2011), pp. 102-107 6. Gögl, S.: Sicher, schonend und universell: Anforderungen an Kreisel-Pumpen für die Getränkeindustrie, Getränkeindustrie, 52 (1998), pp. 402-403 7. Lutz, M.: Untersuchungen zur mechanischen Belastung von Biosuspensionen in radialen Kreiselpumpen, Shaker Verlag, Düren, 1999 8. Zeuschner, P.; Fischer, J.; Holewa, M. and Pahl, R.: A new method for a simplified comparison of gentle conveyance properties of centrifugal pumps for

breweries, Brewing­Science, 74 (2021), 1/2, pp. 1-9 9. Woodward, J. R.; Phillips, D. R. and Fincher, G. B.: Water soluble (1-->3), (1-->4)-beta-D-glucans from barley (Hordeum vulgare) endosperm: Part 1: Physicochemical properties, Carbohydrate Polymers, 3 (1983), no. 2, pp. 143-156 10. Wagner, N.; Esser, K. D. and Krüger, E.: Analytik und Bedeutung hochmolekularer Beta-Glucane in Bier, Monatsschrift für Brauwissenschaft, 41 (1988), no. 10, pp. 384-395 11. Wilhelmi, C. and Morgan, K.: The hydrolysis of barley β-glucan by the cellulase EC 3.2.1.4 under dilute conditions is identical to that of barley solubilase, Carbohydrate Research, 330 (2001), no. 3, pp. 373-380 12. Jin, Y.-L.; Speers, A.; Paulson, A. T. and Stewart, R. J.: Effects of B-Glucans and Environmental Factors on Viscosities of Wort and Beer, Journal of the Institute of Brewing, 110 (2004), no. 2, pp. 104-116 13. Letters, R.: Beta-Glucans in Brewing, EBC Proceedings (1977), pp. 211-224 14. Clasen, C. and Kulicke, W.-M.: Zum Gelbildungsprozess von (1-->3) (1-->4)-β-D-Glucanen, Monatsschrift für Brauwissenschaft, 56 (2003), 9/10, pp. 161-170

15. Kupetz, M.; Pohler, D.; Fischer, S. and Becker, T.: Das volle Spektrum der BetaGlucane, Brauwelt, 156 (2016), 31-32, pp. 893-897 16. Wagner, N. and Krüger, E.: Rheologische Eigenschaften der β-Glucane in Bier: Teil 2: Bestimmung der rheologischen Eigenschaften von Bier, β-Glucan und β-Glucan-Gel, Monatsschrift für Brauwissenschaft, 43 (1990), no. 12, pp. 401-406 17. Zeuschner, P.: Quantifizierung der Schonfördereigenschaften von Kreiselpumpen, 106. Oktobertagung, Berlin, Deutschland, 2019 18. Zeuschner, P.: Evaluation of Gentle Conveyance Properties of Centrifugal Pumps: A new VLB Service, 1. International Brewing Web Conference, 2020 19. Zeuschner, P.; Holewa, M.; Fischer, J. and Pahl, R.: Quantification and evaluation of the impact of shear forces in brewery relevant media, Brauerei Forum, 29 (2014), no. 11, pp. 10-11 20. Zeuschner, P.; Holewa, M.; Fischer, J. and Pahl, R.: New Measurement Methods: Quantification of Shear Forces, Brauindustrie, 100 (2015), no. 2, pp. 56-58 21. Zeuschner, P.: Neue Erkenntnisse zur schonenden Förderung von Würze und Bier, 22. Dresdner Brauertag, Dresden, Deutschland, 2016.

Fürstenberg

Michael Huschens (l.), Technischer Leiter, und Georg Schwende, Geschäftsführer der Fürstenberg Brauerei, begutachten die neueste Investition

Foto: Fürstenberg

Die Brauerei investiert mehr als 1 Mio. € in neue Fassabfüll-Anlage

Die Fürstenberg Brauerei hat Geld in die Hand genommen und mehr als 1 Mio. € in eine neue Fassabfüllung investiert. Geschäftsführer Georg Schwende betonte bei der Inbetriebnahme: „Das ist ein weiterer Schritt zur Modernisierung unseres Unternehmens und eine wichtige Investition in die Zukunft unserer traditionsreichen Brauerei.“

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(F.) Es stärkt den Standort Donau­ eschingen und sichert auch Arbeitsplätze in der Region. „Gerade in schwierigen Zeiten wie in dieser Pandemie ist es dabei einmal mehr von Vorteil, Bestandteil eines starken Verbundes wie der Paulaner Brauerei Gruppe zu sein“, betont Schwende. Die neue leistungsstarke Anlage wurde von Albert Frey aus Wald im Allgäu geliefert und habe viele Vorteile: Alle gängigen Fassarten, vor allem Korb- und Flachfitting sind verwendbar. Die sogenannte Differenzverwiegung – das Fass wird direkt vor und nach der Befüllung gewogen – sichert die exakte Füllmenge. Die Anlage ist in drei Linien auf-

gebaut und hat eine Kapazität von 300 Kegs/h (100 Kegs/h je Linie). Diese Anordnung mit mehreren Stationen wie Vorreiniger, Reiniger und Füllstation hat den Vorteil, dass sie jederzeit erweiterbar ist. Der Technische Leiter der Fürstenberg Brauerei, Michael Huschens, ist begeistert über die gelungene Umsetzung des Projekts: „Wir haben die neue Anlage in kürzester Zeit installieren können. Das war nur möglich dank der großartigen Leistung des gesamte Teams!“ Mit der Demontage der Altanlage sowie der Bodensanierung und der kompletten Verrohrung der neuen Anlage habe man das gesamte Projekt in nur drei Wochen fertiggestellt.


 ANWENDERBERICHT

Alltech: „Mit der neuen FlottwegTrenntechnik sparen wir Zeit und Geld“ Christian Pettit, Flottweg Separation Technology Inc.

Alltech Lexington Brewing & Distilling Co. mit Sitz im US-Bundesstaat Kentucky ist einer der wenigen Betriebe weltweit, die sowohl brauen als auch destillieren. Lange Zeit wendete das Unternehmen ein Filterverfahren an, das zu leistungsschwach für die Produktion und ungeeignet für die geforderte Qualität war. Vor etwa zwei Jahren übernahm Alltech die Trenntechnik des niederbayerischen Lösungsanbieters Flottweg. Damit könne man nun mehr Produkte in kürzerer Zeit produzieren.

Funktionsweise Im Detail funktioniert die Technologie wie folgt: Separatoren dienen der Trennung von Feststoffen und Flüssigkeiten und ermöglichen so

eine effiziente Klärung. Das zu klärende Produkt läuft über ein Einlaufrohr ins Innere der Trommel, wo es der Verteiler schonend auf die volle Drehzahl beschleunigt. Durch das Tellerpaket in der Trommel teilt sich der Produktstrom in viele dünne Schichten auf und schafft somit eine große Oberfläche. Innerhalb des Tellerpakets scheidet sich der Feststoff von der Flüssigkeit ab. Aufgrund der hohen Zentrifugalkraft setzt sich der Feststoff am Rand der Trommel ab. Über ein hydraulisches System im Unterteil der Trommel werden die abgeschiedenen Stoffpartikel periodisch bei voller Drehzahl ausgestoßen. Die geklärte Flüssigkeit fließt aus dem Tellerpaket zu einer Schälscheibe und wird unter Druck abgeleitet. Eine hydrohermetische Abdichtung im Separator ermöglicht es, den Produktraum gegenüber der umgebenden Atmosphäre abzudichten. Dadurch wird unerwünschter Sauerstoffeintrag und Schaumbildung vermieden. Die hydrohermetische Abdichtung erfolgt über eine Sperrscheibe, die in eine Flüssigkeit eingetaucht ist (z. B. entgastes Wasser), wodurch der Trommelinnenraum von der Umgebung abgetrennt wird. Feststoffe werden über ein Austragssystem aus dem Separator abgelassen. Dieses System erlaubt eine extrem leise Selbstentleerung der Trommel. Die Rohre sind deutlich gekennzeichnet, um anzuzeigen, wo Bier ein- bzw. ausfließt. Ein Gärtank wird mit Kohlendioxid gefüllt, um

zu verhindern, dass Sauerstoff in den Behälter gelangt. Das Bier wird über die Rohre in die Zentrifuge geleitet. Die Anlage misst die Trübung, wobei die Einstellungen abhängig vom hergestellten Produkt angepasst werden können. Die Produktion wird von zwei Messgeräten mit Hintergrundbeleuchtung überwacht, sodass das durchlaufende Bier sichtbar ist. Von dort gelangt es durch Rohrleitungen in die Zentrifugentrommel. Während das Bier einfließt, werden feste Produktionsreste gegen die Trommelinnenwand geschleudert. Das abgeschiedene Bier wird von dem anderen Messgerät erfasst. Hopfen, Produktionsreste oder Hefe werden aus der Seitenkammer abgelassen. Foto: Flottweg

Am Alltech-Standort in Lexington auf dem weltberühmten Kentucky Bourbon Trail stehen die Town Branch Distillery und die 200 Jahre alte Lexington Brewing Company. Neben Bieren wie Kentucky Ale und Kentucky Kölsch entsteht dort der Pearse Lyons Reserve – der erste Malt Whiskey, der seit der Prohibition in Kentucky gebrannt wurde. Alltech ist berühmt dafür, auch sein Bier in Bourbonfässern zu reifen. „Als ich vor neun Jahren zu Alltech kam, betrug das Jahresvolumen 3800 Barrel“, sagt Ken Lee, Braumeister bei Alltech. „Mittlerweile brauen wir mehr als 40 000 Barrel pro Jahr.“ Wie kam es zu einer derartigen Steigerung? Zunächst verwendete Alltech einen kleinen Filter, der wegen der Hefeablagerungen häufig ausfiel. „Wir hatten hohe Bierverluste“, beklagt sich Brauer Mitchell Pace. „Deshalb haben wir beschlossen, die Trenntechnik von Flottweg auszuprobieren.“ Die Verantwortlichen entschieden sich für die Installation einer Zentrifugenanlage. Die scheidet die Flüssigkeit ab und leitet sie in einen Sammeltank, bevor es zur Filtration geht. Die Anlage unterstützt die Temperaturregelung und Klärung und minimiert zudem den Druck während der Kühlung, da die Hefe bereits entfernt wurde.

Bei Alltech seit etwa zwei Jahren im Einsatz: der Bierseparator von Flottweg

Fazit „Seit wir die neue Technologie verwenden, ist der Herstellungsprozess viel einfacher. Fast alles, was wir produzieren, durchläuft diese Trenntechnik“, betont Pace. Die Anlage ist seit zwei Jahren in Betrieb. „Damit können wir das erforderliche Volumen dauerhaft halten. Das spart Zeit und Geld.“ Das System sei einfach zu bedienen, freut sich Pace. „Sie drücken einfach die Start-Taste, drücken die Pause-Taste, drücken die Stopp-Taste – fertig. Der CIPProzess ist bereits integriert.“ Brauerei Forum  –  September 2021

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

  BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Alkoholfreies Bier (AfB) Im Vergleich zu Bier mit Alkohol erfreut sich alkoholfreies Bier immer größerer Beliebtheit, entsprechend gehen auch die Absatzzahlen weiter nach oben. Die Verfahren zur Herstellung der alkoholfreien Varianten sind zahlreich und teilweise sehr unterschiedlich.

Die Aufgaben stellte Studienrat Andreas Großmann, Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt

1. Ob als isotonisches Getränk bei Sportevents oder als Alternative zum unbehandelten Bier: Die Absatzzahlen belegen, dass der Konsum von alkoholfreiem Bier in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Wie hoch darf der Alkoholgehalt in alkoholfreiem Bier in Deutschland sein? a) 0,0 % vol. b) bis zu 0,1 % vol. c) bis zu 0,3 % vol. d) bis zu 0,5 % vol. e) bis zu 1,2 % vol. 2. Es gibt verschiedene Verfahren, um alkoholfreies Bier herzustellen. Welches der folgenden ist kein gängiges Verfahren? a) Kälte-Kontakt-Verfahren b) Dialyseverfahren c) Pasteurisierung d) Fallstromverdampfung e) Gestoppte Gärung 3. Auch durch den Einsatz von Spezialhefen kann die Alkoholbildung im Jungbier beeinflusst werden. Ein bekannter Vertreter ist die Saccharomycodes ludwigii, die nur bestimmte Kohlenhydrate in der Würze verstoffwechseln kann. Welche sind das? a) Glucose, Maltose, Maltotriose b) Saccharose, Dextrine, Raffinose c) Glucose, Fructose, Saccharose d) Amylose, Amylopektin, Stärke e) Lactose, Maltose, Saccharose

Foto: Fotolia/Adobe Stock_74858130_industrieblick_XXL

4. Welche der folgenden Aussagen trifft auf die Fallstromverdampfung zu? a) Das Endprodukt hat einen sehr niedrigen Vergärungsgrad. b) Das Endprodukt hat einen starken Würzecharakter. c) Das Endprodukt muss über die KZE laufen. d) Das Endprodukt muss aufcarbonisiert werden. e) Das Endprodukt hat noch viele flüchtige Aromastoffe. 5. Alkoholfreie Biere können auch durch Hefezellen, die durch die Bindung an ein Trägermaterial fixiert werden, hergestellt werden. Wie werden diese Hefen genannt? a) Cryo-Perlen b) Untervergärer

16

Brauerei Forum  –  September 2021

c) Saccharomycodes ludwigii d) Immobilisierte Hefezellen e) Sinterhefe 6. Welches Verfahren ist im Folgenden beschrieben? „Das Verfahren nutzt die unterschiedliche Konzentration zweier Flüssigkeiten. Dabei werden zwei Medien (Flüssigkeiten) durch eine dünne Membran getrennt. Auf der einen Seite der Membran strömt das unbehandelte Bier, auf der anderen Seite strömt das Wasser.“ a) Vakuumverdampfung b) Dialyseverfahren c) Umkehrosmose d) Gestoppte Gärung e) Thermisches Verfahren 7. Mit welchem der folgenden Verfahren ist die Herstellung von einem alkoholfreien Bier mit 0,0 % vol. Alkohol möglich? a) Kälte-Kontakt-Verfahren b) gestoppte Gärung c) Spezialhefe d) Dialyseverfahren e) Immobilisierte Hefezellen 8. Aroma- und Geschmackstoffe können bei einigen Verfahren nicht entstehen oder werden durch diese entzogen. Durch verschiedene Methoden können diese Stoffe in geringem Maße wieder zugesetzt werden. Welche ist keine gängige Methode in der Praxis? a) Zugabe von Treber in die Würze b) Verschnitt mit unbehandeltem Bier c) Stärkere Hopfung d) Langer Kontakt der Hefe mit Bier bei kalten Temperaturen e) Zugabe von entzogenem Alkohol als Aromaträger Fachrechnen: 7 hl Bier werden durch das Dialyseverfahren entalkoholisiert. Im Anschluss wird das Bier mit einem unbehandelten Bier (4,9 Vol.-%) auf den erlaubten Alkoholgehalt von 0,5Vol.-% verschnitten. Wie viel unbehandeltes Bier muss dafür verwendet werden? (0,1 L) (Lösungen S. 27)


 FACHBÜCHER – NEUERSCHEINUNGEN

Maschinen, Apparate und Anlagen für die Gärungs- und Getränkeindustrie – Teil 4: Würzebereitung im Sudhaus Hans-J. Manger Die Bierherstellung beginnt im Sudhaus mit der Bereitung der Würze aus den zerkleinerten Rohstoffen. Die Rohstoffbehandlung, das Schroten und das anschließende Einmaischen wurden bereits in Band 1 und 3 dieser Reihe behandelt. Der neu erschienene 4 . Teil schließt daran an und beschreibt die Technik des Maischens, des

Läuterns, der Würzekochung und -behandlung bis zur Dosierung der Anstellhefe in der Brauerei. Der Autor informiert und: gibt einen Überblick über die Anlagentechnik (und weist auf his­ torische Gegebenheiten hin), vermittelt den Stand der Technik und gibt eine Einschätzung des fortgeschrittenen Standes der Technik, führt in die Funktion, Berechnung und die Einsatzbedingungen der Maschinen und Apparate ein, schafft die Voraussetzungen für die Anwendung und Weiterentwicklung der Maschinen, Apparate und Anlagen, und erläutert aktuelle Anforderungen an die Würzebereitung

Die Geschichte der Berliner Brauereien, von 1800 bis 1925 Henry Gidom, Historiker, Brauer und Mitglied des Berliner Unterwelten e.V., veröffentlicht ein Sachbuch zur wichtigsten Phase der Berliner Brauereigeschichte. (F.) Der Autor stellt die verschiedenen Phasen der BrauereiGeschichte Berlins vor. Waren es Anfang des 19. Jahrhunderts viele Kleinbetriebe, entstanden später Giganten des Biergeschäfts – bspw. war 1920 die Schult­h eiss-Patzenhofer Brauerei AG die größte Brauerei weltweit. Das Buch entstand mit Unterstützung durch Berliner Unterwelten e.V. und ist im Hinstorff Verlag erschienen.

Grundlegendes Fachwissen über den Brauprozess und technische Basiskenntnisse werden vorausgesetzt. 386 S., 232 Abb., 40 Tabellen 69 € inkl. Mwst ISBN 978-3-921690-95-6 www.vlb-berlin.org/verlag

Hardcover, 176 Seiten, 87 Abbil­­dun­gen, ISBN 978-3-35602-371-8 Preis 28€

Über das Bier und seine Herstellungstechnik, seine Natur, seine Kräfte und Energien Thaddaeus Hagecius von Hayck (1585), übersetzt von Dr. Nikolaus Thurn Ende des 16. Jahrhunderts verfasste der Universalgelehrte Thaddaeus Hagecius von Hayck zahlreiche wissenschaftliche Schriften – von der Mathematik über die Medizin bis hin zur Astronomie. 1585 veröffentlichte er das Traktat „De Cervisia“. In diesem Werk geht es um die Malzbereitung und Bierherstellung in Böhmen und Prag. Darin finden sich erstmalig detaillierte Angaben über das Bierbrauen. Hayck beschreibt u.a. den Einsatz der Rohstoffe, die Wür-

zeherstellung, die Gärung, Abfüllung sowie die Eigenschaften verschiedener Biersorten. Das Buch gilt als eine der frühesten Publikationen auf diesem Gebiet in Europa. Die Schrift war bislang nur in Latein sowie auf Tschechisch und Englisch verfügbar. Mit der von Dr. Nikolaus Thurn, Privatdozent an der FU Berlin, übersetzten und von der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens herausgegebenen Edition liegt dieses Werk nun erstmals auch auf Deutsch vor. Brauerei Forum  –  September 2021

Hardcover, 102 Seiten, Deutsch/Lateinisch, ISBN 978-3-921690-96-3 24,95 € Bestellung unter: www.ggb-berlin.de oder www.vlb-berlin.org/verlag

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

 HISTORIE

Wie vor 65 Jahren eine Maschine den Hopfenanbau revolutionierte Zur Hopfenernte 1956 wurde auf dem Barthhof in der Hallertau die erste in Deutschland gebaute Hopfenpflückmaschine nach englischer Lizenz aufgestellt – und beschleunigte damit einen Strukturwandel. Die Handpflücke gehörte bald danach der Vergangenheit an.

Als die Kolosse Einzug hielten: Die Hopfenpflückmaschinen revolutionierten ab Mitte der 1950er-Jahre den Hopfenanbau

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Das System gerät an Grenzen Bald suchten die Hopfenbauern händeringend nach Erntehelfern. Allein in der Hallertau brauchte man jährlich die stattliche Anzahl von 70 000 Hopfenzupfern. Als diese mehr und mehr ausblieben, erhöhte man die Löhne und holte die Leute eigenständig mit Bussen von ihren Wohnorten ab. Manche Hopfenbauern spannten sich gegenseitig die Pflücker aus. Unter diesen Bedingungen konnte man die Ernte auf Dauer nicht mehr einbringen. Auch nicht auf dem Barthhof – ein Mus­ tergut für Hopfenanbau in Wolnzach, das bis Ende der 1970er-Jahre im Besitz der Familie Barth war. Fachzeitschriften für den Hopfenanbau schrieben über Hopfenpflückmaschinen im englischsprachigen Ausland, z.B. über die BruffMaschine aus England, die allein Brauerei Forum  –  September 2021

700 Reben in der Stunde pflücken sollte. Die Hopfenernte wäre so innerhalb weniger Stunden getan, war zu erfahren. Hopfenpflanzer Leo Höfter ging als erster das Wagnis ein und ließ 1955 die Hopfenpflückmaschine Bruff aus England auf sein Gut in Neuhausen nahe Mainburg kommen. Lösung aus der Heimat Die Inhaber des Barthhofs nahmen die Bruff-Maschine bei Höfter in Augenschein und waren beeindruckt. Sie schreckten allerdings vor den hohen Transport- und Zollkosten für diese riesigen Maschinen zurück. Eine Alternative wurde aber bald in der eigenen Heimat gefunden: Josef Scheibenbogen, Besitzer der gleichnamigen Maschinenbaufabrik in Landshut, hatte bei der englischen Firma Bruff die Lizenz zum Bau von Hopfenpflückmaschinen erworben. Scheibenbogen kam mit dem Barthhof ins Geschäft und 1956 unterschrieb die damalige Besitzerin Franziska Barth den Kaufvertrag mit dem Unternehmen. Die Firma verpflichtete sich, die erste nach englischer Lizenz in Deutschland gebaute Hopfenpflückmaschine bis zum 1. August 1956 zu liefern und zu montieren. Die BruffMaschine Typ B war zwar kleiner als das englische Vorbild, mit 23 Metern Länge und 8 Metern Höhe aber immer noch gewaltig. Für die Aufstellung musste eigens eine neue Halle auf dem Barthhof errichtet werden. Anschaffung und Neubau machten Inves­

titionen von bis zu 90 000 D-Mark notwendig. Landwirte konnten jedoch vergünstigte Anschaffungskredite und steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen. Schaulustige und Medien Die Inbetriebnahme der BruffMaschine auf dem Barthhof zur Hopfenernte 1956 war eine Sensation. Die Hallertauer wollten die Pflückmaschine sehen, sogar der Bayerische Rundfunk berichtete. Die Anschaffung sollte sich als wegweisend herausstellen – in den Folgejahren trat die Hopfenpflückmaschine ihren Siegeszug im Hopfenanbau an. Bereits 1964 wurden 95 % der Hopfenernte maschinell eingebracht. Die Hopfenpflückmaschine war zwar die größte und teuerste landwirtschaftliche Maschine seinerzeit, sie veränderte jedoch den Hopfenanbau von Grund auf. Zeitzeugen von damals geraten heute noch ins Schwärmen bei der Erinnerung an den Einzug der Kolosse in den landwirtschaftlichen Alltag. Petra Schörrig, BarthHaas

Fotos: BarthHaas

Hopfenzupferinnen auf dem Barthhof

Jahrzehntelang prägten sie zur Erntezeit das Bild in den Hopfenanbaugebieten Hallertau, Spalt oder Tettnang: ganze Züge von Pflückern, die zum „Hopfenzupfen“ auf die Felder strömten. Oft waren Mütter mit Kindern darunter, denn man bekam für drei Wochen gutes Geld. In den 1950er-Jahren änderte sich die Lage jedoch. Das Wirtschaftswunder wirkte sich auch auf den Hopfenanbau aus: Die Industrie benötig­te dringend Produktionskräfte. Die ehemaligen Hopfenpflücker fanden nun in Fabriken ihr festes Auskommen, hatten zudem geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten. So lockte in den Sommerferien eher die Reise nach Italien statt der Ernteeinsatz.


 KONGRESS

2nd VLB Africa Brewing Conference

Afrikas Brauwirtschaft zu Gast auf der 2. Africa Brewing Conference der VLB

August 24-26, 2021 – VLB Virtual Campus

Platinum Sponsor:

Nach der ersten großen VLB-Tagung 2019 in Äthiopien stand in diesem August die Fortsetzung dieser Veranstaltungs-Serie auf der Agenda – pandemiebedingt allerdings als Online-Event. (oh) Insgesamt 21 Vorträge beschäftigten sich an drei Tagen mit Themen rund um die Bierherstellung. Ein Schwerpunkt war dabei unter anderem der Einsatz alternativer Rohstoffe wie Cassava (Maniok) und die daraus resultierenden brautechnologischen Herausforderungen. Einen Ausblick auf die Marktsituation des Bieres in Afrika in der (Post-) Covid-Zeit skizzierte Jacques Oliver, Senior Analyst bei Euromonitor International. Das Corona-Virus hatte in vielen afrikanischen Ländern massive Auswirkungen auf alle Kategorien alkoholischer Getränke. In der Sub-Sahara-Region werden die Rückgänge durch Lockdowns und Import-/Export-Einschränkungen auf 10 % beziffert. Lager-Biere und dunkle Biere sind die bevorzugten Biertypen Afrikas. Daneben haben sich – insbesondere während der Pandemie – alkoholfreie Biere in den Märkten etabliert und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Wie in anderen Regionen der Welt auch, hat insbesondere der Getränkeabsatz über die Gastronomie stark gelitten. Zugelegt hat dage-

gen der Verkauf über den Handel. Zusammen mit der pandemiebedingten Zunahme der wirtschaftlichen Unsicherheit haben davon insbesondere Marken im Preiseinstiegs-Segment profitiert. Besonders drastisch war die Lage in Südafrika, dem Land mit der mit Abstand größten Bierproduktion Afrikas. Dort war der Verkauf von alkoholischen Getränken über einen Zeitraum von fünf Monaten komplett verboten. Temporäre und lokal beschränkte Restriktionen halten bis heute noch an. Darunter haben alle Brauereien und der Gastronomie-Sektor stark gelitten. Eine zeitnahe Erholung sei schwierig, so die Einschätzung von Euromonitor. Einzig alkoholfreie Biere konnten von dieser Entwicklung profitieren und haben ihren Absatz in Südafrika in 2020 mehr als verdoppelt. Als einen weiteren Trend, der von der Pandemie profitieren konnte, sieht Euromonitor auch in Afrika die Etablierung von Online-Lieferdiensten. Hier gebe es in Kenia bereits erfolgreiche Start-ups. Insgesamt rechnen die Marktanalys­ ten im afrikanischen Biermarkt in

Silver Sponsors:

Silver Sponsors:

Gold Sponsors

den nächsten Jahren mit einer moderaten Erholung von jährlich 3,5 % bis 2025. Entscheidend sei dabei, ob die großen Getränkekonzerne sich aus Märkten zurückziehen werden oder den Wiederaufbau priorisieren. Der Trend zu preisgünstigen Konsumbieren werde weiter anhalten und die alkoholfreien Biere wachsen weiter, so die verhalten optimis­ tische Prognose von Euromonitor für Afrika. Die Online-Tagung wurde begleitet von einer virtuellen Fachausstellung, in der sich zahlreiche Zulieferfirmen und Media-Partner präsentierten. Darüber hinaus boten sich über den gesamten Veranstaltungsverlauf Möglichkeiten zum Networking. Veranstaltungsgastgeber Roberto Biurrun verabschiedete die rund 150 Teilnehmer mit der Hoffnung, dass die nächste AfrikaKonferenz der VLB wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden kann. Links: Live-Schalte Berlin-Nigeria – Gastgeber Roberto Biurrun im Gespräch mit Cassava-Spezialist Sike-Ezo Okeoghene/Rechts: Anstoßen per Video-Meeting – Dr. Josef Fontaine, Alexander Scharlach und Roberto Biurrun mit zugeschalteten Tagungsteilnehmern auf der Closing Session

Brauerei Forum  –  September 2021

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IfGB AKTUELL

 TAGUNGEN  IfGB-FORUM

19. IfGB-Forum am 5. und 6. Oktober – die Anmeldung ist noch möglich Mit Unterstützung von

Fünf Wochen vor der Veranstaltung nehmen die Anmeldungen für das 19. IfGB-Forum an Fahrt auf. Bisher haben rund 70 Experten von Brennereien, Spirituosenherstellern, deren Verbänden und der Zulieferindustrie ihre Teilnahme angekündigt. Das IfGB-Forum ist erneut die einzige im Live-Modus geplante Spirituosentagung des Jahres. Ein spannendes Vortragsprogramm und die Besichtigung beim Hauptsponsor Heuft Systemtechnik sowie dem Co-Sponsor Brennerei Hubertus Vallendar sind Highlights des Rahmenprogramms. (WiK) Die Pandemie lehrt Unternehmen und Veranstalter Flexibilität. Wie begegnet man den aktuellen Entwicklungen? Wie macht man das Unplanbare planbar? Antworten hierauf und auf die alltäglichen Herausforderungen in der Spirituosenbranche geben die Vorträge des 19. IfGB-Forums. Es herrscht Aufbruchstimmung, das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und die deutschsprachige Spirituosenbranche versammelt sich in Höhr-Grenzhausen.

Das 18. IfGBForum 2020 zog rund 100 interessierte Teilnehmer nach Graz

Bisher angemeldete Unternehmen und Institutionen Mit dabei sind die drei Sponsoren Heuft Systemtechnik, Brennerei Hubertus Vallendar und Vinolok. Die Brenner und Spirituosenhersteller sind u. a. vertreten durch Alfred Schla­ d erer, Alte Hausbrennerei Penninger, August Ernst, BerentzenGruppe, Birkenhof-Brennerei, Brennerei Pircher, Des­tillerie Kammer Kirsch, Deutsche Spirituosen Manufaktur, Difrulux, Edelkornbrennerei Jos. Rosche und Emil Scheibel. Außerdem haben sich folgende

Foto: WiK

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Brauerei Forum  –  September 2021

Hersteller angemeldet: Friedrich Schwarze, Henkell-Freixenet, Sasse Feinbrennerei, St. Kilians Distillers, Likörfabrik G. Müller, Mast-Jägermeister, Meissener Spezialitätenbrennerei, Pittermanns Destillerie, Weizenbrennerei & Likörmanufaktur Dieckmann, Verpoorten und Vom Fass. Hinzu kommen Teilnehmer und Referenten aus Ministerien und Verbänden wie dem BSI, BMEL, dem Bundesverband der Deutschen Kleinund Obstbrenner, IfGB/VLB Berlin und vom Fritz-Henßler-Berufskolleg. Auch die Generalzolldirektion, die Hochschule Geisenheim, die Staatliche LVWO Weinsberg, die Universität Hohenheim und die Vereinigung der Destillateurmeister sind mit von der Partie. Aus der Zulieferindustrie kommen Albert Frey, Berkel Alkoholhandel, Carl GmbH, Destilla, Döhler, Ethimex, Euro-Alkohol, Lallemand, rastal, Stratec Control Systems und Wilhelm Eder. Die Tagung wird begleitet von den Fachzeitschriften Armond Dishers Whisky News, Getränkeindustrie, Kleinbrennerei und Brauerei Forum.

Heuft Systemtechnik Der Inspektionsexperte Heuft bietet u. a. richtungsweisende Etikettiertechnik und smarte Tools zur Behälterfluss-Optimierung. Brennerei Hubertus Vallendar Hubertus Vallendar eröffnete 1987 seine erste eigene Brennerei. Sein Sohn Mario hat in der 3. Generation die Verantwortung übernommen. Vinolok Glasverschlüsse für Spirituosen gehören zur Kernkompetenz von Vinolok – weltweit. COVID-19-Prävention Das IfGB/die VLB beachtet die im Oktober geltenden CoronaHygiene-Regeln der zuständigen Behörden und wird im Vorfeld die Tagungsteilnehmer über konkrete Maßnahmen informieren. Das 18. IfGB-Forum 2020 in Graz hat gezeigt, dass man mit guter Organisation und strikter Disziplin aller Beteilig­ten auch in Pandemiezeiten sicher tagen kann.


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

19. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI 5. und 6. Oktober 2021 in Höhr-Grenzhausen + Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung + Produktsicherheit und Premiumisierung + Erfolgreiche Spirituosen, erfolgreiche Unternehmen + Spirituosenanalytik und Sensorik Foto: Brennerei Hubertus Vallendar

RAHMENPROGRAMM DIENSTAG:

(Änderungen vorbehalten)

+ Betriebsbesichtigungen bei der Heuft Systemtechnik in Burgbrohl und der Brennerei Hubertus Vallendar in Kail + Begrüßungsabend im modernen Kundenzentrum der Heuft Systemtechnik Moderation: Werner Albrecht, BMEL, Bonn, Stefan Penninger, Alte Hausbrennerei Penninger, Waldkirchen

RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG Jüngste Entwicklungen und Perspektiven am IfGB/an der VLB

Dr. Josef Fontaine

IfGB/VLB Berlin

Aktuelle Themen der Spirituosenbranche

Angelika Wiesgen-Pick

BSI, Bonn

Aktuelle Fragen des europäischen und nationalen Spirituosenrechts

Werner Albrecht

BMEL, Bonn

Digitalisierung und Produktsicherheit

Dr. Thomas Jahnen

Heuft Systemtechnik Burgbrohl

Leistung, Nachhaltigkeit & Design

Michael Giesse

Vinolok, Jablonec n. Nisou, CZ

Inspektionslösungen für aufwendige und hochwertige Glasbehälter Martina Frey

Heuft Systemtechnik, Burgbrohl

ERFOLGREICHE SPIRITUOSEN, ERFOLGREICHE UNTERNEHMEN 100 Jahre Wodka Gorbatschow – die meistverkaufte Spirituose Deutschlands feiert Jubiläum

Andreas Büdenbender

Henkell-Freixenet Wiesbaden

Produktentwicklung, Krisenfestigkeit und Ideenreichtum: über die Herausforderung, sich permanent neu zu erfinden

Tim Müller Dr. Konrad Horn

DSM Berlin

Alkoholfreie „Spirituosen“

Julian Machinek

Döhler, Darmstadt

Blasen-Destillation versus kontinuierliche Destillation

Alexander Plank

Carl GmbH, Eislingen

Einblicke ins Holz – digitale Fässer

Lukas Klöckner Martin Mair Sebastian Hofer

Birkenhof-Brennerei, Nistertal Albert Frey AG Wald im Allgäu

Dr. Dirk Hofmann

LVWO, Weinsberg

SPIRITUOSENANALYTIK UND SENSORIK Schwefeldioxid in der Brennerei wirksam behandeln

Grenzen der Produktstabilität – Fortgeschrittene Alterung. Teil II: Syste- Johannes Fuchs matische Ansätze zur Untersuchung ungewollter Alterung von Spirituosen

VLB Berlin/IfGB Berlin

Schlüsselaromastoffe von Williams-Christ-Birnenbrand – von der Frucht bis zur Spirituose

Prof. Dr. Michael Granvogl

Universität Hohenheim Stuttgart

Multi-Sensory Revolution – Exklusivglasdesign und Sensorik für Spirituosen

Dennis Pyanka

rastal Höhr-Grenzhausen

Brauerei Forum  –  September 2021

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www.spirituosen.ifgb.de/hoehr-grenzhausen2021

PRODUKTSICHERHEIT UND PREMIUMISIERUNG


IfGB AKTUELL

 FORTBILDUNG VLB/IfGB

Bier- und Spirituosensommelier 2021 Der Kurs zum zertifizierten „Bierund Spirituosensommelier“ ist für den 1. bis 12. November 2021 als Präsenzkurs in Berlin geplant. Erstmalig bietet die VLB Berlin in Kooperation mit dem Michelberger Hotel und der Preussischen Spirituosen Manufaktur diesen Sommelierkurs an. In der zweiwöchigen Fortbildung werden die Grundlagen der Bier- und Spirituosenherstellung, der Einfluss des Alkohols auf die menschliche Physiologie, Sensorik in Theorie und Praxis, Verkos­tungen sowie Food-Pairing und kreative Präsentation in der modernen Gastronomie vermittelt. (F.) Zielgruppe sind Führungskräfte und Vertriebsmitarbeiter aus der Bier-, Spirituosen- und Getränkeindustrie, deren Absatzmittler aus

Foto: WiK

dem Getränkefachgroßhandel und dem Lebensmitteleinzelhandel sowie Mitarbeiter des Hotel- und Gaststättengewerbes. Der Kurs schließt mit einer Prüfung zum „Bier- und Spirituosensommelier“ ab. Der Sensorik- und TechnologieSchwerpunkt wird an der VLB Berlin stattfinden und sich im Wesentlichen mit Folgendem befassen: Grundlagen der Sensorik Rohstoffe der Bier- und Spirituosenherstellung (Malz, Hopfen, Wasser, Hefe, stärke- und zuckerhaltige Brennereirohstoffe) Technologie der Bierherstellung (Sudhaus, Gärung, Lagerung, Filtration, Abfüllung, SchankanlagenTechnik) Überblick und Verkostung verschiedener Bierstile (hopfenaromatische, malzaromatische, sauer fermentierte und historische Biere, Kreativbiere) Überblick und Verkostung verschiedener Spirituosenkategorien (Obstbrände, Whisky, Korn, Rum, Weinbrand, Gin, Wacholder, Liköre, Kräuter, Anis)

Physiologie des Alkoholgenusses Lebensmittelrechtliche Aspekte Fehlaromen in Bier & Spirituosen Die Dozenten der VLB Berlin sind Lebensmittelchemiker, Brauer, Destillateure sowie Getränketechnologen. Ergänzt wird das Programm mit einem Einblick in die praktische Arbeit der Preussischen Spirituosen Manufaktur sowie einem Schankanlagenpraktikum und einer Brauereiführung mit Verkostungen. Im Hotel Michelberger wird sich alles um die Präsentation der Getränke und Speisen drehen: Drink-Pairing (Bier mit Spirituosen) Praktische Hinweise Gastronomie (Bar/Restaurant) Food-Pairing mit Bier/Spirituosen Nachhaltige Rohstoffversorgung Die Gebühr für diesen Kurs beträgt 3000,– € zzgl. MwSt. VLB-Mitglieder erhalten 10 % Rabatt. Anmeldung unter: www.vlb-berlin.org/sommelier2021

IfGB

Destillateur-Aufbaukurs 2022 Selbst in diesem Jahr konnte der Destillateur-Aufbaukurs als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden. Manch Interessent verschob allerdings seine Teilnahme. Für den Kurs im Mai/Juni 2022 hofft man auf Unterricht ohne Masken. Die Anmeldung ist ab Jahresende möglich.

Gin-Tag in der Deutschen Spirituosen Manufaktur

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(WiK) Der Destillateur-Aufbaukurs richtet sich an alle, die ein Interesse an der professionellen Spirituosenherstellung haben. Angesprochen sind Mitarbeiter von Brennereien, Spirituosenproduzenten und Aromenherstellern. Der 2-wöchige Kurs ist auf Fachleute aus der Produktion ausgerichtet, wendet sich aber auch an Vertriebsmitarbeiter. Für die Teilnahme wird Grundlagenwissen der Brennerei- und Destillationstechnik vorausgesetzt. Der Aufbaukurs eignet sich für Brenner und Des­ tillateure, u. a. um sich auf den Des­ tillateurmeisterkurs vorzubereiten. Nach Einzelfallprüfung können auch Quereinsteiger zugelassen werden. Behandelt werden alle Aspekte der Spirituosenproduktion. Der fachpraktische Unterricht im Labor, der Likörherstellung und der Sensorik findet in Kleingruppen statt. „Wir hoffen, dass das Team der Deutschen Brauerei Forum  –  September 2021

Spirituosen Manufaktur in Marzahn erneut einen Gin-Tag in den Kurs integrieren kann“, sagt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. Der Besuch in der Preussischen Spirituosen Manufaktur ist fester Bestandteil. Die Teilnahmegebühr beträg t 3000,– €. VLB-Mitglieder erhalten 10 % Rabatt. Dieser Kurs ist von der Umsatzsteuer befreit. spirituosen.ifgb.de/destillateur-aufbaukurs Stimmen der Teilnehmer 2021 „Der Kurs ist hoch aktuell und an der Praxis ausgerichtet.“ „Ein sehr guter Kurs, der mir unendlich viel Wissen und neue Erkenntnisse vermittelt hat.“ „Herzlichen Dank! Wir haben uns ausgezeichnet betreut gefühlt, von der Auswahl der Dozenten bis hin zu den regelmäßigen Covid-19-Tests.“

Foto: WiK


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

 FACHLITERATUR

 VERBÄNDE

Daten aus der Alkoholwirtschaft 2021

GGBW-Mitgliederversammlung 2022 in Bönnigheim

Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI), Bonn (Hg.): 72 S., zahlreiche Tabellen und Statistiken, kart. DIN A6, 2021, info@bsi-bonn.de.

(F.) Die neueste Ausgabe dieses jährlich erscheinenden Datenwerkes enthält aktuelle Übersichten über die Struktur der Alkoholwirtschaft, den Absatz von Spirituosen, die Distributionswege, den Verbrauch alkoholhaltiger Getränke und die Besteuerung von Bier, Schaumwein, Spirituosen, Wein und Zwischenerzeugnissen in Deutschland. Der Sonderteil Europa gibt Auskunft über den Außenhandel mit Spirituosen, den Spirituosenkonsum in Europa und weltweit sowie die steuerliche Belastung der alkoholhaltigen Getränke in den EU-Ländern. Die Datenbroschüre informiert zusätzlich über die Mitgliedsunternehmen, den organisatorischen Aufbau und die Gremien des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. Der BSI leistet mit dieser Veröffentlichung einen übersichtlichen Beitrag zur objektiven Darstellung des deutschen und europäischen Spirituosen- und Alkoholmarktes. Kostenfreier Versand über: www.spirituosen-verband.de

Kommunikation und Wissensaustausch sind gerade für einen so jungen Verein wie die Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e. V. (GGBW) sehr wichtig. Die diesjährige Jahrestagung der GGBW im April hat erfolgreich online stattgefunden. Obwohl alle Teilnehmer sehr begeistert von der ausgezeichneten Organisation und den vielfältigen Möglichkeiten einer Web-Veranstaltung waren, fiebern alle der nächs­ ten Präsenztagung entgegen. (WiK) Nach der Gründungsveranstaltung in Bonn (2018) und den Jahresmitgliederversammlungen im Rahmen der ProWein in Düsseldorf (2019) sowie im Paul-LöbeHaus des Deutschen Bundestages (2020), ist die Jahrestagung 2022 mit Mitgliederversammlung in Bönnigheim bei Heilbronn für den 8. und 9. April 2022 geplant. „Somit erhalten Mitglieder der GGBW, die Interesse haben sich die Intervitis (10. bis 12. April) anzusehen, die Möglichkeit, ihre Reise nach Bönnigheim mit einer Fahrt nach Stuttgart zu verbinden“, erläutert GGBWGeschäftsführer Werner Albrecht. Gastgeber sind das Schnapsmuseum Bönnigheim und der Aromenhersteller Joh. Vögele in Lauffen am Neckar, ein langjähriges VLB-Mitglied, das von Bertram Vögele in 4. Generation geleitet wird. Kurt Sartorius vom Schwäbischen Schnapsmuseum, der auch Gründungsmitglied der GGBW ist, organisiert die Jahrestagung im Auftrag des Vorstandes. „Wir danken Herrn Sartorius für die Ausarbeitung des facettenreichen Rahmenprogramms“, betont GGBW-Präsident Alois Gerig.

Foto: WiK

Vorläufiges Programm Die Jahrestagung startet am 8. April 2022 mit einem Begrüßungskaffee im Schwäbischen Schnapsmuseum. Dort findet auch die Mitgliederversammlung der GGBW statt. Das ansprechende Rahmenprogramm sieht den Vortrag De arte distillandi – die Destillation und ihr langer Weg von einer Kunst zur Wissenschaft des Pharmaziehistorikers Dr. Andreas Mendel vor. Außerdem sind Besichtigungen in einem Obstbaubetrieb mit Edelobstbrennerei sowie der Firma Joh. Vögele geplant. Darüber hinaus ist eine Führung durch das Schwäbische Schnapsmuseum avisiert, der sich eine Vesper mit Verkostung von Likören und Bränden anschließen soll. Als krönender Abschluss der Veranstaltung ist eine Stadtführung mit Besichtigung des Museums Arzney-Küche, Kirche und Schloss vorgesehen. Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e. V.: geschaeftsstelle@geschichtebranntwein.de

links Paul-Löbe-Haus: Die letzte Präsenz-Mitgliederversammlung vor dem Lockdown rechts Schwäbisches Schnapsmuseum: Ort der ersten Mitgliederversammlung nach dem Lockdown

Foto: Schwäbisches Schnapsmuseum

Brauerei Forum  –  September 2021

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MARKT & MARKEN

 SPONSORING

Berliner Kindl verlängert Vertrag mit Hertha BSC

Darauf ein Jubi! Ingo Schiller, Geschäftsführer Hertha BSC, stößt mit Wolfhard Buß, Geschäftsführer BerlinerKindl-SchultheissBrauerei, auf die Vertragsverlängerung an

(F.) Wenn im größten Stadion Berlins wieder vor Publikum gespielt werden darf, bleibt das beliebteste Bier der Hauptstadt am Ball: Hertha BSC und Berliner Kindl gehen gemeinsam in die Verlängerung, die seit der Bundesliga-Spielzeit 2018/19 bestehende Partnerschaft wird für mindestens drei weitere Jahre fortgesetzt. Herzenswunsch erfüllt „Die Fangemeinde hat durchblicken lassen, wie gerne sie unser Jubi

im Stadion genießen würde. Wir wussten also schon, dass wir vielen Hertha-Fans einen Wunsch mit unserem Sponsoring erfüllen“, erinnert sich Brauerei-Geschäftsführer Wolfhard Buß an den Einstieg vor drei Jahren. „Dass die Welle der Begeisterung aber so groß werden würde, haben weder der Verein noch wir geahnt.“ Ingo Schiller, Geschäftsführer Hertha BSC: „Selten haben wir so viele positive Reaktionen von den Fans bekommen wie bei der Bekanntgabe unseres neuen Bierpartners. Umso mehr freuen wir uns, dass Berliner Kindl weiterhin fest an unserer Seite steht.“ Im Rahmen des langfristigen Sponsorings behält Berliner Kindl die Ausschankrechte bei den Heimspielen. Zudem hat der Verein ein umfangreiches Werbemaßnahmenpaket für Berliner Kindl geschnürt, das neben Präsenzen im Berliner

Olympiastadion sowie im Umfeld des Vereins vor allem Social-MediaAktivitäten beinhaltet – insbesondere zum Doppeljubiläum „130 Jahre Hertha BSC“ und „150 Jahre Berliner Kindl“ im kommenden Jahr. Foto: Hertha BSC

Fußball-Bundesligist Hertha BSC und Berliner Kindl haben die Verlängerung ihres Partnerschaftsvertrags vereinbart. Damit steht fest: Wenn der Hauptstadtclub im nächsten Jahr 130-jähriges Vereinsjubiläum feiert, wird darauf mit einem „Jubi“ angestoßen, das zugleich auf 150 Jahre Markentradition zurückblicken kann.

Palatia Malz GmbH

Der Sieger der BestBrewChallenge 2021 kommt aus Litauen Vor sechs Jahren hat Palatia Malz die BestBrewChallenge ins Leben gerufen. 2021 war die Herausforderung für Brauerinnen und Brauer aus aller Welt, ein leichtes Weizenbier mit einem Alkoholgehalt von weniger als 3,5 % Vol. einzubrauen (typisch für diesen Bierstil sind ca. 5,0 % Vol.). Der Sieger kommt aus Litauen, der Zweitplatzierte aus Deutschland. (F.) Tomas Sirtautas aus Litauen hat mit seiner Bierkreation BestBrewChallenge 2021 gewonnen. Auf Platz zwei kam Jan Mordhorst aus Seevetal in Niedersachsen. Auch die nachfolgenden Plätze belegten in Europa gebraute Biere. 145 BierKreationen wurden eingeschickt und von einer professionellen Jury verkostet und beurteilt. „Das ist ein neuer Rekord und mehr als wir aufgrund der allgemeinen Pandemie-

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Brauerei Forum  –  September 2021

Müdigkeit erwartet hatten“, freut sich Dr. Axel Göhler, der den Wettbewerb 2015 als Geschäftsführer der Palatia Malz GmbH initiierte. Tomas Sirtautas hat unter dem Label „Relaxed Man“ bereits 2019 den Hauptpreis bei einem litauischen Brau-Wettbewerb gewonnen. Trotzdem war der Sieg bei der BestBrewChallenge 2021 eine Überraschung für ihn: „Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich das gehört habe!“, erklärt er. Die Bier-Kreation mit dem Namen “Mischievous Wind” kam auf den ersten Platz, weil sie laut Jury alle Aromen enthält, die ein leichtes Weizenbier mitbringen sollte: Banane, etwas Nelke und leichte Säure. Das Bier überzeugte außerdem aufgrund der spritzigkreativen Umsetzung. Auch Jan Mordhorst ist kein Unbekannter in der Craftbier-Szene. Er wurde 2019 Hobbybrauer-Vize­

meis­ter bei einem Wettbewerb der Brauerei Maisel. Für die BestBrewChallenge hat sich der passionierte Brauer auf Neuland begeben: „Es war mein erstes Weizenbier, das ich gebraut habe. Insofern war ich schon gespannt, was dabei herauskommt. Die Herausforderung mit maximal 3,5 % Alkoholgehalt hat mir Spaß gemacht“, sagt Mordhorst. Seine Bier-Kreation mit dem Namen „Endless Summer“ pries die Jury für den nussigen Geruch und Geschmack sowie den harmonischen Gesamteindruck. Die Plätze drei und vier belegten ebenfalls zwei Litauer: Arūnas Pimpė und Vladimir Šumilovas. Lutz Hoppe aus dem deutschen Bad Hersfeld kam auf Platz fünf. Die Bedingungen für die BestBrewChallenge 2022 werden voraussichtlich Ende des Jahres bekannt gegeben.


  PFAND-INITIATIVE

Krombacher unterstützt Aktion „Bier gehört daneben“ Für viele ist das Wegbier der perfekte Begleiter. Manchmal ist der Weg länger als das Bier. Dann heißt es: Wohin mit der leeren Flasche? 39 % der Teilnehmer einer repräsentativen YouGov-Umfrage nehmen das Pfandgut mit. 17 % entsorgen die Flasche. 26 % der Befragten stellen sie neben einen Mülleimer. Neben den Mülleimer? Die Initiative „Pfand gehört daneben“ findet immer mehr Unterstützer, dazu zählen Künstler, Getränkehersteller und Brauereien. Auch Krombacher spricht sich dafür aus. meln von Pfandgut angewiesen sind. Zum anderen spiele auch der Nachhaltigkeits-Gedanke eine Rolle. Jedes Jahr werden Pfandflaschen im Wert von mehreren Mio. € im Müll entsorgt. Durch „Pfand gehört daneben“ können die Pfandflaschen wieder in den umweltfreundlichen Mehrweg-Kreislauf zurückgeführt werden. Ein Logo auf den Flaschen sowie weitere Kommunikationsmaßnahmen on- und offline machen auf die Initiative aufmerksam. Krombacher unterstützt die Initiative Alle, die unterwegs von einem

Krombacher Pils begleitet werden, dürfte bald eine Veränderung auf ihrem Wegbier auffallen: das „Pfand gehört daneben“-Logo auf dem Rückenetikett. „Wir engagieren uns seit vielen Jahren zum Wohle für Mensch und Natur. Die Initiative stellt beides in den Mittelpunkt: Sie transportiert ein gesellschaftliches Thema, macht auf den sozialen Aspekt des FlaschenSammelns aufmerksam und umfasst das Thema Umwelt. Aus diesem Grund gehört auch für uns das Pfand daneben!“, sagt Wolfgang Schötz, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement der Krombacher Brauerei.

Grafik: Krombacher

(F.) Ende Juni nahmen 2055 Personen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren an einer repräsentativen YouGov-Umfrage teil. Die Frage: Wie geht man mit unterwegs geleerten Pfandflaschen um? Rund ein Viertel der Befragten findet: Das Pfandgut gehört neben den Mülleimer. Dieses Ziel verfolgt auch „Pfand gehört daneben“, eine Initiative des Hamburger Getränkeunternehmens fritz-kola. Die Aktion ist ein Aufruf an die Konsumenten, das Leergut neben die Mülleimer zu stellen. Zum einen sei es eine Geste der Solidarität mit denjenigen Menschen, die auf das Sam-

Auch eine Geste der Solidarität: Die Intitiative „Pfand gehört daneben“ möchte erreichen, dass weniger Pfandflaschen in Mülleimern landen – die Umfrage zeigt: langsam kommt das bei den Menschen an

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Brauerei Forum  –  September 2021

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Foto: privat

INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB) – Landesgruppe Berlin-Brandenburg

Sommerausflug auf die Pfaueninsel Trotz der Corona-Pandemie fand in diesem Jahr der Sommerausflug der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Deutschen Braumeister- und Malzmeisterbundes (DBMB) statt. Unter Hygieneauflagen stand für 39 Erwachsene und zwei Kinder bei herrlichem Sommerwetter eine Wanderung auf der Pfaueninsel auf dem Programm. Am Fähranleger begrüßten der L a n d e s g r u p p e nvo r s i t ze n d e Jens Kemmel und unser Kollege Friedrich-Wilhelm Reinhardt die

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Brauerei Forum  –  September 2021

Teilnehmer. Reinhardt erzählte etwas zur Geschichte der Pfaueninsel, ehe man das Boot für die kurze Überfahrt bestieg. Drüben auf der Insel übernahmen zwei Mitarbeiter der Inselverwaltung die Führung. Eine Gruppe wanderte durch die Gartenanlagen, die andere Gruppe erkundete die Parkanlagen. Die 67 Hektar große Pfaueninsel, die ihren Namen von den freilaufenden Pfauen hat, liegt in der Havel im Südwesten Berlins. Ende des 18. Jahrhunderts ließen König Friedrich Wilhelm II. und dessen Mätresse Wilhelmine Encke ein Lustschlösschen und eine Meierei errichten. Die Fassade des weißen Schlosses, die bis Ende 2023 saniert wird, besteht nicht aus weißem Marmor, sondern aus bemaltem Holz. Aufgrund der Baumaßnahmen ist sowohl das Schloss als auch die Meierei derzeit geschlossen. Das Kavaliershaus, das von Inselmitarbeitern als Wohnhaus genutzt wird, diente in den 1960er-Jahren als Filmkulisse für eine Reihe von Edgar-Wallace-Filmen. Der Park wurde von 1821 bis 1834 von Peter Joseph Lenné nach englischem Vorbild gestaltet. Wer tvolle botanischen Gewächse und ver-

steck te Tiergehege prägen noch heute die Insel – sie ist seit 1924 Naturschutzgebiet und zählt seit 1990 zum UNES­ CO-Weltkulturerbe. Rund 400 alte Eichen, darunter die dickste Traubeneiche Deutschlands und der älteste Rosengarten Berlins, warten auf Ruhe suchende Spaziergänger. Das restaurierte Fasanengehege sowie das 3 Hektar große Feuchtgebiet mit 4 Wasserbüffeln sind weitere Attraktionen. Die Liegewiese mit Gastronomie lädt zum Verweilen ein. Nach der Wanderung wartete dort ein Grillbuffet sowie frisch gezapftes Bier von unserem Kollegen Jörg Kirchhoff aus der Braumanufaktur Forsthaus Templin auf die Teilnehmer. Nach einem abschließenden Gruppenfoto und dem Dank an Kirchhoff für die Organisation des Ausflugs endete die Veranstaltung mit der Fährüberfahrt aufs Festland. Die nächste Mitgliederversammlung findet am 19. November um 17.00 Uhr an der VLB Berlin statt. Jürgen Richter


Vereinigung ehemaliger VLBer e.V. (Vereinigung ehem. Studierender am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin)

Einladung zur Mitgliederversammlung 2021 im 70. Jahr des Bestehens am Freitag, dem 19. November 2021, um 16.00 Uhr, Singha Classroom (E.33) in der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin

Tagesordnung: 1. Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Klaus Niemsch 2. Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung 3. Tätigkeitsbericht des 2. Vorsitzenden, Dr.-Ing. Roland Pahl 4. Bericht des Kassenwarts 5. Bericht der Rechnungsprüfer 6. Aussprache 7. Entlastung des Vorstands 8. Ernennung der Rechnungsprüfer 9. Neuwahl des 2. Vorsitzenden. Wahlvorschlag: Dipl.-Ing. Jan Biering 10. Beschlussfassung über eingegangene Anträge 11. Verschiedenes Kontakt: Klaus Niemsch (1. Vorsitzender), Klaus.Niemsch@hotmail.de Covid-19 Hinweis: Für den Zugang in das Gebäude der VLB und damit zur Mitgliederversammlung gelten die am 19. November 2021 in Berlin erforderlichen Präventionsmaßnahmen. Aktuelle Informationen unter www.vlb-berlin.org/ehemvlber.

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 16 Fachfragen 1. d) 2. c) 3. c) 4. d) 5. d) 6. c) 7. d) 8. e)

bis zu 0,5 % vol Pasteurisierung Glucose, Fructose, Saccharose Das Endprodukt muss aufcarbonisiert werden. Immobilisierte Hefezellen Umkehrosmose Dialyseverfahren Zugabe von entzogenem Alkohol als Aromaträger

Fachrechnen Lösungsweg: 4,4 Teile  700 l 700 • 0,5 0,5 Teile  x l x = dt = 79,5 l unbehandeltes Bier 4,4

4,9 %

0,5 Teile 0,5 %

0,0 %

4,4 Teile

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

Einladung zur Mitgliederversammlung 2021 Die ordentliche Mitgliederversammlung der VLB Berlin findet am Montag, dem 25. Ok­tober 2021, 16.30 Uhr, statt. In diesem Jahr wird die Mitgliederversammlung ausschließlich online abgehalten.

Tagesordnung 1. Begrüßung durch den Vorsitzenden des Verwaltungsrates und Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung 2. Vorlage des festzustellenden Jahresabschlusses zum 31.12.2020 mit Lagebericht, Bericht der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates sowie Bericht des Abschlussprüfers 3. Abstimmung der Mitgliederversammlung über Feststellung des Jahresabschlusses 2020 4. Information an die Mitgliederversammlung über die Verrechnung des Jahresergebnisses mit den bestehenden Rücklagen 5. Entlastung der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates für das Geschäftsjahr 2020 6. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2021 7. Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2021

• Wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr • Standortentwicklung Seestraße 13 • Status der Stiftungsprofessur 8. Verleihung der Goldenen Ehrennadel der VLB an Herrn Gerhard Theis 9. Zuwahl zum Verwaltungsrat: Jan Steffes, Gerolsteiner Brunnen 10. Neufassung der Satzung (siehe Anlage) 11. Verschiedenes Hinweis zur Online-Teilnahme: Die Teilnahme an der Mitgliederversammlung ist in diesem Jahr nur online möglich. Die Teilnehmer müssen sich dazu bitte bis zum 22.10.2021, 12.00 Uhr, anmelden unter: www.vlb-berlin.org/mitgliederversammlung2021.

Ulrich Rust Vorsitzender des Verwaltungsrates der VLB Berlin e.V. Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V., Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

Anlage zur Einladung zur VLB Mitgliederversammlung 2021, Tagesordnungspunkt 10:

Neufassung der Satzung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. gültig nach Verabschiedung durch die VLB-Mitgliederversammlung am 25. Oktober 2021 und Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg

§ 1 Name Der im Jahre 1883 gegründete Verein führt den Namen "Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V." und ist im Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingetragen. § 2 Rechtsfähigkeit Der VLB wurden durch Königliche Cabinets-Ordre vom 29. Oktober 1888 die Rechte einer juristischen Person verliehen. § 3 Sitz Die VLB hat ihren Sitz in Berlin.

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§ 4 Geschäftsjahr Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. § 5 Zweck Die VLB verfolgt unmittelbar und ausschließlich gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung. Zweck des Vereins ist die Förderung der Wissenschaft und der Berufsausbildung im Bereich des Brauwesens, der Getränkeindustrie und der Biotechnologie. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Durchführung von Forschungsvorhaben und der Allge-


meinheit zugänglichen wissenschaftlichen Veranstaltungen. Ferner durch den Betrieb von Unterrichtseinrichtungen zur Durchführung von Bildungsmaßnahmen im Bereich des Brauwesens, der Getränkeindustrie und der Biotechnologie für jeden Interessierten, der die fachlichen Voraussetzungen erfüllt. Alle Forschungsergebnisse des gemeinnützigen Bereichs werden zeitnah veröffentlicht. § 6 Mitgliedschaft (1) Mitglieder können werden: Stimmberechtigt: a. Brauereien/Brauereigruppen & Getränkehersteller b. Handelsmälzereien Das Stimmrecht ist an die Beitragszahlung geknüpft und kann nur dann ausgeübt werden, wenn das Mitglied mit fälligen Beitragszahlungen nicht im Rückstand ist. Ohne Stimmrecht c. alle natürlichen und juristischen Personen sowie Körperschaften der Wirtschaft, des Staates und der Wissenschaft, die die Zwecke der VLB zu fördern gewillt sind. (2) Der Eintritt in die VLB erfolgt durch einfache Beitrittserklärung. Die Ablehnung der Beitrittserklärung ist zulässig und bedarf nicht der Begründung. Mit der Annahme der Beitrittserklärung gilt der Beitritt als erfolgt. (3) Die Mitgliedschaft erlischt: a. durch den Tod des Mitglieds b. durch eine schriftliche, an die VLB zu richtende Austrittserklärung. Der Austritt ist nur zum Schluss eines Geschäftsjahres mit einer Kündigungsfrist von einem Jahr zulässig c. durch Beschluss des Verwaltungsrates. Der Ausschluss eines Mitgliedes durch den Verwaltungsrat kann insbesondere erfolgen, wenn ein Mitglied mit zwei oder mehr Jahresbeiträgen im Verzuge ist. (4) Die Mitgliederversammlung kann nach Empfehlung des Verwaltungsrates die Ehrenmitgliedschaft verleihen. § 7 Beiträge (1) Die Mitglieder gemäß § 6 sind verpflichtet, Beiträge zu entrichten, die für regelmäßige Zeiträume erhoben werden. Die Beiträge dienen der Deckung der Aufwendungen der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB), die im Rahmen der Tätigkeit des Vereins zur Erfüllung des Zwecks gemäß § 5 anfallen. (2) Die Höhe der Beiträge wird in einer Beitragsordnung festgelegt. Die Höhe der Beiträge muss so bemessen sein, dass die Deckung der Aufwendungen des Vereins zur Erfüllung des Zwecks gesichert ist, wozu auch angemessene Rücklagen zu bilden sind.

Die Beitragsordnung kann vorsehen, dass bei der Bemessung der Beiträge zwischen den unterschiedlichen Mitgliedern gemäß § 6 Abs. 1 differenziert wird. Die Beitragsordnung regelt auch die Fälligkeit der Beiträge sowie die für die Berechnung der Beiträge eventuell erforderlichen Angaben der Mitglieder und die Zeitpunkte, zu denen diese zu übermitteln sind. (3) Die Mitglieder sind verpflichtet, dem Verein jeweils unverzüglich die Auskünfte zu erteilen und Unterlagen vorzulegen, die für die Ermittlung des jeweiligen Beitrags des Mitgliedes nach der Beitragsordnung erforderlich sind, insbesondere zum Beispiel den Ausstoß von Bier und alkoholfreien Getränken bzw. die Produktion von Malz anzugeben. (4) Die Beitragsordnung wird von dem Verwaltungsrat mit einfacher Mehrheit beschlossen. Die von dem Verwaltungsrat beschlossene Beitragsordnung sowie eventuelle Änderungen oder Neufassungen der Beitragsordnung werden durch Veröffentlichung in der von der VLB herausgegebenen Fachzeitung oder -zeitschrift den Mitgliedern bekannt gegeben. Sie treten zu dem in der Beitragsordnung bzw. der Beschlussfassung zur Änderung oder Neufassung festgelegten Zeitpunkt, frühestens jedoch zu dem auf das Erscheinungsdatum der die Veröffentlichung enthaltenden Publikation folgenden übernächsten Monatsersten in Kraft. § 8 Organe Die Organe der VLB sind: 1. die Mitgliederversammlung 2. der Verwaltungsrat 3. die Geschäftsführung. § 9 Mitgliederversammlung (1) In jedem Jahr findet eine vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates (Präsidenten der VLB) mindestens vier Wochen vorher durch Veröffentlichung in der von der VLB herausgegebenen Fachzeitung oder -zeitschrift einzuberufende Mitgliederversammlung statt. Darüber hinaus kann der Verwaltungsrat nach Bedarf außerordentliche Mitgliederversammlungen beschließen, die vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates einzuberufen sind. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung ist einzuberufen, wenn 10 % der Mitglieder es schriftlich unter Angabe der Gründe verlangen. Die Einberufung hat binnen drei Monaten zu erfolgen. (2) Die Geschäftsführung bereitet die Mitgliederversammlung hinsichtlich der technischen Abläufe vor. In Abstimmung mit dem Einladenden kann hierbei vorgesehen werden, dass Mitglieder an der Mitgliederversammlung auch auf elektronischem Wege teilnehmen oder die Mitgliederversammlung ausschließlich auf elektronischem Wege durchgeführt wird. Voraussetzung hierfür ist, dass die technischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden, die sicherstellen, dass • jedes teilnehmende Mitglied eindeutig identifizierbar ist; • jeder Teilnehmer die Vorträge oder Beiträge in der Diskussion aller anderen Teilnehmer zur Kenntnis Brauerei Forum  –  September 2021

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

nehmen kann; • jeder Teilnehmer in einem festgelegten Verfahren Beiträge ankündigen und einbringen kann; • für alle Beschlussgegenstände eine eindeutige Zuordnung der Stimmabgabe zu dem jeweiligen Mitglied und seiner Stimmenzahl möglich ist; • wenn die Mitgliederversammlung ausschließlich auf elektronischem Wege durchgeführt wird, alle Mitglieder grundsätzlich die Möglichkeit zur Teilnahme haben. In der Einladung zu der Mitgliederversammlung ist ggf. auf die Möglichkeit der elektronischen Teilnahme, deren Voraussetzungen und Verfahren, insbesondere auch hinsichtlich der Teilnahme an den Abstimmungen, hinzuweisen. (3) Die Mitglieder gemäß § 6 Abs. 1 a) und b) haben Stimmrecht, und zwar jeweils eine Stimme für jeden bezahlten Euro Jahresbeitrag des letzten abgelaufenen Geschäftsjahres. Die Mitglieder gemäß § 6 Abs. 1 c) sind fördernde Mitglieder und haben kein Stimmrecht. Beschlüsse bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern sich aus dem Gesetz oder dieser Satzung keine höheren Mehrheitserfordernisse ergeben. Stimmenthaltungen zählen nicht mit. Mitgliederversammlungen sind ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden Mitglieder beschlussfähig. (4) Die Mitgliederversammlung wird vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates oder einem seiner Stellvertreter geleitet. Sie beschließt insbesondere über a. die Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrates, b. und die Feststellung des Jahresabschlusses, c. die Entlastung des Verwaltungsrates, d. die Entlastung der Geschäftsführung, e. die Bestellung des Abschlussprüfers, f. die Verleihung der Ehrenmitgliedschaften, g. die Änderung der Satzung, h. die Auflösung der VLB. (5) Über die Mitgliederversammlung ist von den anwesenden Geschäftsführern eine Niederschrift anzufertigen, die von diesen und dem Versammlungsleiter zu unterzeichnen ist. (6) Außerhalb einer Mitgliederversammlung können in der Zuständigkeit der Mitgliederversammlung liegende Beschlussfassungen auf Beschlussfassung des Verwaltungsrates auch auf schriftlichem oder elektronischem Wege durchgeführt werden; die Durchführung obliegt der Geschäftsführung. Hierbei ist sicherzustellen, dass allen stimmberechtigten Mitgliedern zumindest in Textform der jeweilige Beschlussantrag mit der Aufforderung zur Abstimmung mit Ja/Annahme, Nein/Ablehnung oder Enthaltung sowie die Mitteilung zugeht, auf welchem Wege, an welche Anschrift und bis zu welchem Termin die Stimmabgabe erfolgen kann. Ein Beschluss ist auf diesem Wege wirksam zustande gekommen, wenn Mitglieder mit insgesamt mindestens der Hälfte der möglichen Stimmen an der Abstimmung teilgenommen haben und die nach der Satzung erforderliche Mehrheit erreicht ist. Die Geschäftsführung

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protokolliert das Abstimmungsergebnis und teilt dieses den Mitgliedern mit. § 10 Verwaltungsrat (1) Der Verwaltungsrat besteht aus höchstens neun Mitgliedern. Sieben Mitglieder müssen aktiv in einem stimmberechtigten Mitgliedsunternehmen tätig sein. Je eines dieser Mitglieder soll der Vorsitzende des TechnischWissenschaftlichen Ausschusses sowie des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses sein. Bis zu zwei Mitglieder können aktiv in einem nichtstimmberechtigten Mitgliedsunternehmen tätig sein oder neutrale aktiv tätige Persönlichkeiten aus Wissenschaft oder Verwaltung sein. Die Mitglieder werden von der Mitgliederversammlung auf die Dauer von vier Jahren gewählt. Der Verwaltungsrat wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden (Präsidenten) und zwei Stellvertreter des Vorsitzenden, von denen einer als Schatzmeister fungiert. Alle Mitglieder üben ihr Amt ehrenamtlich aus. (2) Die Sitzungen des Verwaltungsrates sind vom Präsidenten mittels schriftlicher Einladung einzuberufen und werden von ihm oder einem seiner Stellvertreter geleitet. An den Sitzungen des Verwaltungsrates nehmen der/die Geschäftsführer teil. Der Verwaltungsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder ordnungsgemäß eingeladen und mindestens vier Mitglieder erschienen sind. Das Protokoll einer jeden Sitzung des Verwaltungsrates ist durch den Leiter der Sitzung und den zu Beginn der Sitzung zu bestellenden Protokollführer zu unterzeichnen. (3) Auf Anordnung des Präsidenten können Beschlüsse des Verwaltungsrates schriftlich, fernschriftlich oder fernmündlich gefasst werden, sofern kein Mitglied des Verwaltungsrates diesem Verfahren unverzüglich widerspricht. Diese Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit gefasst. Fernmündliche Beschlüsse bedürfen der schriftlichen Bestätigung. Der Präsident führt den Schriftwechsel in den Angelegenheiten des Verwaltungsrates. (4) Der Verwaltungsrat gibt sich eine Geschäftsordnung. § 11 Aufgaben des Verwaltungsrates (1) Der Verwaltungsrat beschließt über alle grundsätzlichen, die VLB betreffenden Angelegenheiten, insbesondere über 1. die Zielsetzung der VLB, 2. die Schaffung, Auflösung und Zusammenlegung von Einrichtungen, 3. wesentliche betriebliche Änderungen jeder Art, 4. den jährlichen Haushaltsplan (Investitions-, Ergebnis- und Finanzplan), 5. die Bestellung und Abberufung der Geschäftsführer, 6. die Bezüge der Geschäftsführer, 7. Erwerb, Veräußerung & Belastung von Grundstücken, 8. Erwerb und Veräußerungen von Beteiligungen 9. Beitragsordnung sowie deren Änderung oder Neufassung. (2) Der Verwaltungsrat gibt der Geschäftsführung eine Geschäftsordnung.


IMPRESSUM

§ 12 Geschäftsführung (1) Die VLB hat einen oder mehrere Geschäftsführer; die Geschäftsführer bilden den Vorstand i. S. des § 26 BGB. (2) Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, vertritt dieser die VLB stets allein. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so vertreten diese die VLB gemeinsam. Einem Geschäftsführer kann Einzelvertretungsberechtigung erteilt werden; in diesem Falle ist dieser Geschäftsführer berechtigt, die VLB ohne Mitwirkung der anderen Geschäftsführer wirksam gerichtlich und außergerichtlich zu vertreten. (3) Die Berufung der Geschäftsführer und die Festlegung der Vertretungsverhältnisse erfolgt durch den Verwaltungsrat für eine Amtszeit von bis zu fünf Jahren. (4) Die hauptamtliche Geschäftsführung des Vereins arbeitet nicht ehrenamtlich, sondern erhält für ihre Tätigkeit eine angemessene Vergütung. Die Mitgliederversammlung ermächtigt den Verwaltungsrat, die Vergütung für die Geschäftsführung mit dieser zu verhandeln und festzusetzen. § 13 Technisch-Wissenschaftlicher Ausschuss und Betriebswirtschaftlicher Ausschuss (1) Zum Zwecke der Förderung der Zusammenarbeit der VLB mit der Praxis werden ein Technisch-Wissenschaftlicher Ausschuss (TWA) mit bis zu 150 Mitgliedern und ein Betriebswirtschaftlicher Ausschuss (BWA) mit bis zu 100 Mitgliedern eingesetzt. Die Voraussetzung für die Mitarbeit in diesen Gremien wird in der jeweils gültigen Beitragsordnung geregelt. (2) Die Ausschüsse treten jeweils mindestens einmal jährlich zur Erörterung aktueller wissenschaftlicher oder praxisbezogener Fragen zusammen. Die Vorsitzenden des TWA und des BWA sowie die Vorsitzenden der Fachausschüsse und Arbeitskreise dieser Gremien tagen zweimal jährlich. Bei diesen Sitzungen soll ein allgemeiner Erfahrungsaustausch vorgenommen und gegenseitig über künftige Vorhaben informiert werden. Die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsführung können an den Sitzungen teilnehmen. Über diese Sitzungen sind Protokolle anzufertigen. (3) Der Verwaltungsrat kann weitere Ausschüsse berufen. § 14 Selbstlosigkeit (1) Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. (2) Mittel der VLB dürfen nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet werden. Mitglieder dürfen keine Zuwendungen aus Mitteln der VLB erhalten. Keine Person darf durch Ausgaben, die dem Zwecke der VLB fremd sind, und unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. § 15 Satzungsänderung und Auflösung der VLB (1) Über Satzungsänderungen und Auflösung der VLB hat die Mitgliederversammlung zu beschließen. Für Satzungsänderungen ist eine Zweidrittel-Mehrheit der vertretenen Mitgliederstimmen erforderlich. Die Auflösung der VLB kann nur in einer ausdrücklich zu diesem Zweck einberufenen Mitgliederversammlung beschlossen werden, in der mindestens eine Zweidrittel-Mehrheit der Mitgliedsstimmen der VLB vertreten sein muss. Ist die erste Mitgliederversammlung nicht beschlussfähig, so wird innerhalb von sechs Wochen eine zweite Mitgliederversammlung zu gleichem Zweck einberufen, die ohne Rücksicht auf die Zahl der vertretenen Mitgliedsstimmen die Auflösung beschließen kann. (2) Auch in diesem Fall bedarf jedoch der Auflösungsbeschluss einer Zweidrittel-Mehrheit. Die Abwickler ernennt die Mitgliederversammlung. (3) Das nach Auflösung der VLB oder bei Wegfall der steuerbegünstigten Zwecke verbleibende Vermögen fällt an eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder an eine andere steuerbegünstigte Körperschaft zwecks ausschließlicher und unmittelbarer Verwendung für die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet des Brauwesens oder der Getränkeindustrie oder der Biotechnologie. (4) Um die ausschließliche und unmittelbare Verwendung des Vermögens zu gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken sicherzustellen, ist ein Beschluss über die Verwendung des Vermögens bei Auflösung der VLB sowie über Satzungsänderungen, die die Zwecke der VLB oder deren Vermögensverwendung betreffen, erforderlich. Der Beschluss bedarf zu seiner Rechtswirksamkeit der Einwilligung des Finanzamtes.

Brauerei Forum Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466 Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-251 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Eva Wiesgrill (ew) e.wiesgrill@vlb-berlin.org Julia Bork (jb), j.bork@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit zehn zehnAusgaben Ausgabenpro proJahr, Jahr, zwei davon in Englisch. Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 7 45 30 66 abo@brauerei-forum.de Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ver­­v ielfältigung oder Weiterverarbei­ tung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrückli­cher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Haftung. Hinweis der Redaktion: Um die Lesbarkeit unserer Publikation zu vereinfachen, verzichten wir weitgehend auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass unsere Verwendung der männlichen Form als geschlechtsneutral zu verstehen ist.

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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 22. Oktober 2021

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine  13. bis 24. September 2021 Craft Brewing Online, VLB Virtual Campus

 10./11. November 2021 Seminar „Brauen für Nicht-Brauer“, Berlin

 21. bis 23. September 2021 11th Ibero-American VLB Symposium, Online, VLB Virtual Campus

 16. bis 18. November 2021 2nd International Brewing Web Conference (IBWC), Online, VLB Virtual Campus

 5./6. Oktober 2021 19. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei, Höhr-Grenzhausen  5. bis 7. Oktober 2021 1st International VLB Packaging Conference, Online, VLB Virtual Campus  25. Oktober 2021 Mitgliederversammlung der VLB Berlin e.V., Online, VLB Virtual Campus  25. bis 28. Oktober 2021 VLB-Jahrestagung 2021, Online, VLB Virtual Campus

 6. bis 10. Dezember 2021 Praxiskurs Mikrobiologie, Berlin

Weitere Termine  16. September 2021 70 Jahre Berlin-Brandenburgische Gesellschaft für Getreideforschung e. V., Virtuelle Jubiläumskonferenz  17. bis 20. Oktober 2021 Trends in Brewing, Leuven (Belgien)

 1. bis 12. November 2021 Kurs „Zertifizierter Bier- und Spirituosen-Sommelier“, Berlin

 9./10. November 2021 Beviale Summit, Nürnberg

 19. November 2021 Vereinigung ehem. VLBer, Mitglieder versammlung an der VLB Berlin

 19. November 2021 Mitgliederversammlung der DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg an der VLB Berlin

redaktion@brauerei-forum.de


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