BRAUEREI
FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner
Ausgabe 4 | 20. April 2018 | 33. Jahrgang | ISSN 0179-2466
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INHALT
MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4 Dr. Hans-Georg Eils ist kurz vor seinem Ruhestand / Dr. Rolf Hardt gestorben 5 Susanne Veltins feiert 25-jähriges Firmenjubiläum 6 VLB aktuell: ANDRITZ Separation ist neues Mitglied der VLB Berlin / Grundstein legung und Richtfest bei der Pott´s Brauerei
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TECHNIK & TECHNOLOGIE 7 VLB Berlin mit Seminar und Stand bei der Beviale Moscow 2018 8 VLB Berlin bat zu Branchentreffen nach Sinsheim und Dortmund 10 Bericht 105. VLB-Frühjahrstagung: Carlsberg und Zulieferer – Erfolg durch vertrauensvolle Zusammenarbeit 14 Brauer-Schule: Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende – Abfüllung 15 Die Vor- und Nachteile einer kontinuierlichen Prozessführung in der Brauindustrie
Mit einem Stand und einem Seminar hat die VLB Berlin auch in diesem Jahr auf der 3. Beviale Moscow Flagge gezeigt. Neben dem Seminar interessierten sich die Teilnehmer vor allem für die Fort- und Ausbildungsangebote der VLB in russischer Sprache
18 Schlossbrauerei Reckendorf erhält Omnium-Sudhaus 19 Bericht 91. Mitgliederversammlung der MEBAK in Kulmbach
IfGB AKTUELL 20 Dr. Rolf Hardt verstorben
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21 16. IfGB-Forum 2018 – Bodensee-Whisky und Anlagenbau 22 BarConvent und German Rum Festival – zwei ungleiche Schwestern
Mehr als 300 Teilnehmer trafen sich Anfang März in Dortmund zur 105. VLB-Frühjahrstagung. Erstklassige Vorträge und ein ansprechendes Rahmenprogramm machten die Veranstaltung zu einem Erfolg
23 Craft Spirits Festival Destille – erneut erfolgreich 24 Hanse Spirits endlich im passenden Ambiente 25 Fruchtwelt Bodensee und internationaler Brennertag
BETRIEBSWIRTSCHAFT 27 Brau-Börsen-Bilanz: 4. Quartal fällt 2017 global gut aus 30 Bericht: 21. Logistikfachkongress: Die Getränkelogistik muss sich den Heraus- forderungen der Zukunft frühzeitig stellen
MARKT & MARKEN
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33 Karlsberg setzt auf Kellerbier und neue Anmutung 34 Duckstein: Weizen erweitert Portfolio / Veltins: Westfälisch Hell belebt neue Tradition 35 Bitburger: Kellerbier besticht mit mildem Geschmacksprofil / Glaabsbräu: Craftbeer interpretiert hessische Kultsauce
INSTITUTIONEN & VERBÄNDE
Der 21. Logistikfachkongress der VLB zog vom 26. bis 28. Februar 2018 ca. 180 Fachbesucher in das Auto und Technik Museum in Sinsheim. Am 1. Veranstaltungstag standen innovative Logistikkonzepte und Arbeitsschutz auf der Agenda
36 DBMB Landesgruppe Weser-Ems: Ausflug ins Feuerwehrmuseum/ Brauring/VLB: Treffen der Braumeister in Markelsheim 37 DBMB Landesgruppe Sachsen: Auf den Spuren von August Horch
EHEM. VLBER 39 23. VLB-Sommerfest wirft seine Schatten voraus / Vereinigung ehem.VLBer e.V.: Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung
SONSTIGES 38 Impressum / Lösungen Brauer-Schule 40 Veranstaltungskalender
39 Am Freitag, dem 6. Juli 2018, laden die Vereinigung ehem. VLBer und die VLB Berlin zum beliebten Sommerfest ein. In diesem Jahr erstmalig rund um den Neubau
Brauerei Forum – April 2018
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
NACHRICHTEN
Dr. Hans-Georg Eils ist kurz vor seinem Ruhestand
(F.) Dr. Hans-Georg Eils hat den Karlsberg Verbund mehr als zehn Jahre durch seine große Erfahrung und sein innovatives Denken im Bereich Technik und Qualität erfolgreich mitgestaltet. Als Geschäftsleiter Technik war er 2007 in die Karlsberg Brauerei GmbH eingetreten. 2009 übernahm er die Geschäftsführung Technik der Karlsberg Brauerei GmbH und wurde anschließend Mitglied im Board
des Unternehmens mit der Gesamtverantwortung für den Bereich Technik im Karlsberg Verbund. Seit 2016 vertritt Dr. Hans-Georg Eils als Geschäftsführer der Karlsberg International Getränkemanagement GmbH auch die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA. Vielfältiges Engagement Dr. Hans-Georg Eils war von 2011 bis 2017 Präsident des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) und wurde danach zum Ehrenpräsidenten des DBB ernannt. Darüber hinaus engagierte er sich viele Jahre auch auf europäischer Ebene in der European Brewery Convention (EBC), Foto: oh
Dr. Hans-Georg Eils, Geschäftsführer der Karlsberg Brauerei GmbH und Karlsberg International Getränkemanagement GmbH, geht zum 31. Juli 2018 in den Ruhestand.
der technisch-wissenschaftlichen Vereinigung des europäischen Dachverbandes der Brewers of Europe. „Dr. Hans-Georg Eils hat den Karlsberg Verbund auch über den Bereich Technik hinaus maßgeblich weiterentwickelt und durch seine Persönlichkeit sowie Kompetenz die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens entscheidend mitgeprägt. Darüber hinaus hat er sich durch seine ehrenamtliche Tätigkeit für unsere Branche verdient gemacht, die deutschen Brauer wieder vereint und durch die Feierlichkeiten zum 500. Jubiläum des Deutschen Reinheitsgebotes im Jahr 2016 geführt. Ich bin Herrn Dr. Eils für seine Leistung und seinen Einsatz zu großem Dank verpflichtet“, so Christian Weber, Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei KG Weber.
Die VLB Berlin trauert um ihren Spirituosen-Experten
Dr. Rolf Hardt * 13. April 1954
6. März 2018
Dr. Rolf Hardt hat mit seiner Expertise und seinem kritisch-analytischen Geist die Spirituosenanalytik und -sensorik fest an der VLB etabliert. Den Partnern der Branche war er ein stets verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner, auch in der Auslegung des Spirituosenrechts. Sein schier unerschöpflicher Wissensschatz, seine ausgeprägten sensorischen Fähigkeiten, gepaart mit einem sehr speziellen, intelligenten Humor, waren über ein Jahrzehnt Markenzeichen der von der VLB unter dem Label IfGB durchgeführten Destillateurkurse. Wir werden ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für das Spirituosensegment der VLB Berlin allzeit ein ehrendes Andenken bewahren. Den Hinterbliebenen sprechen wir unsere tief empfundene Anteilnahme aus.
Foto: Holger Bernert
Im Namen des Verwaltungsrats, der Geschäftsführung, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und aller Mitglieder der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.
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Ulrich Rust Dr. Josef Fontaine Präsident Geschäftsführer
Foto: J. Biering
Brauerei Forum – April 2018
Foto: R. Biurrun
Susanne Veltins feiert 25-jähriges Firmenjubiläum Seit 25 Jahren ist sie die Chefin: Susanne Veltins trat zu Jahresbeginn 1993 in die 1824 gegründete Familienbrauerei C. & A. VELTINS ein. Ihre Jubiläumsfeierstunde wurde zu einem bemerkenswerten Rückblick auf ein Vierteljahrhundert ihres erfolgreichen unternehmerischen Wirkens. (F.) In einer Feierstunde ließ der damalige kaufmännische Geschäftsführer der Brauerei C. & A. VELTINS, Dietrich Ballin, das erste Arbeitsjahr von Susanne Veltins in der Brauerei ihrer Familie Revue passieren. Die Aufmerksamkeit in der Belegschaft sei damals groß gewesen. „Hier wurde der Grundstein dafür gelegt, dass auch in der 5. Generation die Identität der Marke mit dem Namen der Inhaberfamilie und der geschäftsführenden Gesellschafterin sichergestellt wurde“, sagte Ballin. So trat Susanne Veltins 1993 als Trainee in die Brauerei ein, um nach einem Umlauf durch die Abteilungen erste Projektverantwortung und schließlich auch Führungsverantwortung zu übernehmen. Dabei entsprach Susanne Veltins ganz dem Wunsch ihrer Mutter Rosemarie, die um eine frühzeitige Nachfolge bemüht war und von den ersten Monaten des Engagements ihrer Tochter so angetan war, dass sie schon kurze Zeit später mit der Erteilung von Prokura belohnt wurde. An ihre erste Aufgabe kann sich Susanne Veltins noch heute sehr gut erinnern, denn das Thema hieß „Distributionslückenanalyse“. Schon im Jahr darauf übernahm Susanne Veltins dann Führungsverantwortung, als ihre Mutter Rosemarie 1994 im Alter von nur 56 Jahren einem Krebsleiden erlag. Dietrich Ballin: „Für Sie bedeutete das, nach nur 16 Monaten Einarbeitung die Verantwortung in 5. Generation für die Brauerei übernehmen zu müs-
sen. Und das in einer Phase, in der der Markt auch für Premiummarken immer schwieriger wurde!“ Erfolgreiches Management Die Erfolge sollten sich unter der Regie von Susanne Veltins jedoch sehr schnell einstellen. Das Tempo in der Brauerei wurde deutlich erhöht, die Unternehmensführung umgebaut und die gemütliche Brautradition trat in den Hintergrund. Kostenmanagement und strategische Arbeit rückten ins Zentrum der Unternehmenspolitik. Weitere frühe Weichenstellungen folgten. Die Einführung einer Vertrauensarbeitszeit auf der Grundlage des traditionellen Zusammenhalts zwischen Eigentümerseite, Management, Betriebsrat und Mitarbeitern nahm ihren Weg. „Für notwendige Investitionen in Technik, Markt und Marke wurden Mittel weitsichtig bereitgestellt“, bilanzierte Dietrich Ballin. Und schließlich folgte der behutsame, aber erfolgreiche Ausbau der Distribution und des Sortiments. Die Schließung nationaler Distributionslücken und die Erschließung interessanter Auslandsmärkte waren die großen Aufgabenfelder der 2. Hälfte der 1990er-Jahre. Dann die Jahrtausendwende: Die Kreation neuer erfolgreicher Produktlinien wie die V+ Range und zuletzt die Einführung von „Grevensteiner“ waren letztlich für den Verbraucher sichtbare Ausprägungen der Unternehmensführung
Dank und Anerkennung widmete der ehem. VELTINSGeschäftsführer Dietrich Ballin seiner Chefin Susanne Veltins, die er vor 25 Jahren begleitete, als sie in das Unternehmen ihrer Mutter einstieg von Susanne Veltins. „Sie haben die Geduld und die Ruhe, die ein Management braucht, um erfolgreich arbeiten zu können“, würdigte Dietrich Ballin die 25 Jahre lange Arbeit von Susanne Veltins, „die zum richtigen Zeitpunkt durchaus Fehlverhalten mit deutlichen Worten zu kritisieren vermag, ohne auf Dauer zu grollen“. Und noch etwas war Dietrich Ballin wichtig: „Sie haben für alle Mitarbeiter immer eine offene Tür und ein offenes Ohr. Sie helfen, wo Sie können, da gleichen Sie Ihrer Mutter!“ Die Mitarbeiter wissen das zu schätzen – der Erfolg des Unternehmens kann sich in den vergangenen 25 Jahren sehen lassen.
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
VLB AKTUELL
ANDRITZ Separation ist neues Mitglied der VLB Berlin Neuzugang im internationalen Netzwerk der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB): ANDRITZ Separation, ein Geschäftsfeld des internationa-
len Technologiekonzerns ANDRITZ mit Hauptsitz in Graz, Österreich, ist seit dem 1. Januar 2018 neues Fördermitglied. (BF) Olaf Müller, seit Oktober 2017 Senior Vice President bei ANDRITZ Separation, zur Entscheidung für die VLB-Mitgliedschaft: „ANDRITZ hat ein breites Produktportfolio und große Erfahrung in der Fest-FlüssigTrennung. Auch für die Brau- und Getränkeindustrie haben wir interessante Lösungen im Angebot. Mit unserer Mitgliedschaft in der VLB Berlin möchten wir unsere Erfahrungen in die Brauindustrie künftig noch mehr einbringen.“ Müller wird ANDRITZ Separation künftig im Technisch-Wissenschaftlichen Ausschuss (TWA) der VLB vertreten. Übergabe der Urkunde zur VLB-Mitgliedschaft auf der 105. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung Anfang März in Dortmund: VLB-Präsident Ulrich Rust, Lorenz Rebernik, Geschäftsführer ANDRITZ Separation, Olaf Müller, Senior Vice President ANDRITZ Separation, und Dr. Josef Fontaine, Geschäftsführer VLB Berlin (v.l.)
Grundsteinlegung und Richtfest bei der Pott’s Brauerei Ende März hat die Pott`s Brauerei, Oelde, zur Grundsteinlegung und zum Richtfest eingeladen für die gläserne Naturparkbrauerei. (F.) Brauereibesitzer, Braumeister und Diplombetriebswirt Jörg Pott freute sich über die große Zahl der Mitarbeiter, Nachbarn, Handwerker und Honoratioren, die der Einladung zum Richtfest folgten. Was über das Projekt in Fachmagazinen der Brau- und Getränkewirtschaft bereits berichtet wurde, stellte er im Brunnenkino der Brauerei in seiner Ansprache vor. „Die Überschrift der Investition heißt Zukunftssicherung“, so Jörg Pott. Dafür werde in Kürze neben der Anlage für 85 hl pro Sud eine komplette zweite Brauerei mit ei-
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Brauerei Forum – April 2018
ner Kapazität von 15 hl pro Sud installiert. Offizielle Einweihung im August Als Termin für die Fertigstellung und offizielle Einweihung ist der 19. August 2018 festgelegt. „Neben der Gelegenheit, den neuen Bauabschnitt zu besichtigen, wartet an diesem Tag ein facettenreiches Rahmenprogramm auf die Gäste“, so Jörg Pott. Wann jedoch genau die Altstadtbrauerei stillgelegt wird, stehe noch nicht fest. Erst wenn die Braumeister mit den in der gläsernen Naturparkbrauerei gebrauten Bieren vollständig zufrieden seien, werde der alte Standort aufgegeben. Jörg Pott bei der Grundsteinlegung
Grazer Technologiekonzern ANDRITZ ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke, die Zellstoff- und Papierindustrie, die metallverarbeitende Industrie und Stahlindustrie, die kommunale und industrielle FestFlüssig-Trennung sowie die Tierfutter- und Biomassepelletierung. Der Hauptsitz des börsennotierten Technologiekonzerns, der weltweit ca. 25 200 Mitarbeiter beschäftigt, ist in Graz, Österreich. Die Gruppe hat gut 250 Standorte in mehr als 40 Ländern. Der Geschäftsbereich ANDRITZ SEPARATION ist seit etwa 150 Jahren eine treibende Kraft bei der Entwicklung von Technologien und Serviceleistungen zur Fest-Flüssig-Trennung. Das Produktangebot umfasst mechanische Technologien, wie Zentrifugen, Filter, Rechen, Eindicker oder Separatoren, aber auch thermische Technologien wie Trockner oder Kühler. Der Servicebereich fokussiert sich auf Anlagenmodernisierungen, Verschleiß- und Ersatzteilverkauf sowie Prozessoptimierung. www.andritz.com
TECHNIK & TECHNOLOGIE
VERANSTALTUNG
VLB mit Seminar und Stand bei Beviale Moscow 2018 Als zentrale Plattform für die osteuropäische Getränkeindustrie sieht sich die Beviale Moscow, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand. Die VLB Berlin beteiligte sich als Kooperationspartner wieder mit einem Stand und der Durchführung eines Seminars an der Messe und ihrem Rahmenprogramm.
vergangenen internationalen VLBKursen sowie Geschäftspartner aus. Der Messestand der VLB Berlin in Moskau bot somit Platz und Gelegenheit, um bereits bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Seminar for Modern Brewing Technologies Schon seit der ersten Auflage der Beviale Moscow führt die VLB pa r al l el zur Messe als Teil des Rahmenprogramms ein Seminar durch. So auch in diesem Jahr. Fast 100 Brauer und Brauereimitarbeiter aus den GUS-Staaten sowie anderen europäischen Ländern nahmen am „Seminar for Modern Brewing Technologies“ teil. Das dreitägige Programm bot 14 Vorträge, einen geführten Messerundgang sowie einen Besuch des Paulaner Bräuhauses Moscow Olympic mit Besichtigung der Brauanlage. Die Vorträge wurden zum Großteil von Fachexperten der VLB Berlin gehalten. Von den Sponsoren Weyermann, Fermentis, Biotecon Diagnostics und Ziemann Holvrieka kamen insgesamt vier Präsentationen. Das Seminar deckte eine Vielzahl von brauereirelevanten Themen ab. So erstreckte sich das
Programm von den Rohstoffen über den Brauprozess und dabei immer wieder beobachtete Probleme bis hin zur Abfüllung, Mindeshaltbarkeit von Bier und Analysemethoden für die Qualitätskontrolle. Die Teilnehmer waren begeistert von dem Seminar. Viele nutzten die Gelegenheit, sich am VLB-Stand mit den Referenten näher auszutauschen. Auch im Februar 2019 wird die VLB wieder ein Seminar im Rahmen der Beviale Moscow durchführen.
Fotos: jr
(jr) „Ich freue mich sehr, dass wir, wie bereits vermutet, bei der dritten Auflage der Veranstaltung tatsächlich erneut ein Wachstum bei allen drei Kennzahlen – Aussteller, Besucher, Fläche – vorweisen konnten“, so Thimo Holst, Projektleiter der Beviale Moscow. Vom 27. Februar bis 1. März 2018 präsentierten 146 Aussteller (2017: 130) in Moskau ihre Produkte und Lösungen rund um die Getränkeherstellung und -vermarktung auf rund 2000 qm Fläche (2017: 1600). Gut 5300 (2017: 4000) Besucher füllten die Gänge und Stände an den drei Messetagen im Crocus Expo. So war auch der VLB-Stand durchweg sehr belebt. Bei frisch gezapftem Bier, das von der Moscow Brewing Company gesponsert wurde, fanden viele gute Gespräche statt. Vor allem dem Fort- und Ausbildungsangebot der VLB galt großes Interesse. Viele Besucher informierten sich über die russischsprachigen VLB-Seminare sowohl in Russland als auch in Berlin. Außerdem gab es etliche Anfragen bezüglich des Analysen- und Dienstleistungsportfolios der VLB. Einen dritten, nicht zu vernachlässigenden Teil der Besucher machten ehemalige Teilnehmer und Absolventen von
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Fotos: jr
Brauerei Forum – April 2018
oben: Das „Seminar for Modern Brewing Technologies“ lockte fast 100 Teilnehmer nach Moskau unten: Reger Betrieb am VLB-Stand auf der Beviale Moscow 2018
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
VERANSTALTUNGEN
VLB Berlin bat zu Branchentreffen nach Sinsheim und Dortmund Mit zwei Großveranstaltungen hat die VLB Berlin ihre Konferenzsaison 2018 schwungvoll eingeläutet: Vom 26. bis 28. Februar trafen sich Logistik-Experten aus ganz Deutschland in Sinsheim zum 21. VLB-Logistikfachkongress. Fachleute aus den Bereichen Produktion, Abfüllung und Qualitätssicherung waren Zielgruppe der 105. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung vom 5. bis 7. März in Dortmund.
(oh/dp) Den Anfang machten in diesem Jahr die Getränkelogistiker, die sich in Baden-Württemberg zum 21. VLB-Logistikfachkongress im einzigartigen Technik Museum Sinsheim trafen. Die mit rund 180 Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung widmete sich den aktuellen und künftigen Herausforderungen der Getränkelogistik. Hier ist es insbesondere die zunehmende digitale Verknüpfung der Lieferketten bis hin zum Kunden, die neue Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Aber auch die sich immer weiter verschärfenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, z.B. im Bereich der Arbeitssicherheit, des Emmissionsschutzes oder der Ladungssicherung, machen die Arbeit der Logistiker nicht einfacher. An zwei Vortragstagen stellten Referenten aus der Getränke- und Zulieferindustrie Projekte und Ideen vor, mit denen die Getränkebranche diesen Anforderungen begegnen kann.
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Brauerei Forum – April 2018
Ergänzt wurde das Programm durch Besichtigungen des neuen Hochregallagers von Winkels Getränke Logistik in Östringen, dem Alwa Mineralbrunnen in Sinsheim, den SisiWerken (Capri Sun) in Heidelberg sowie der Heidelberger Brauerei. Ein Abend in der beeindruckenden Autosammlung des Technik Museums rundete den 21. Logistikfachkongress ab. 105. VLB-Frühjahrstagung In diesem Jahr fand die 105. brauund maschinentechnische Arbeitstagung im Kongresszentrum Westfalenhallen in Dortmund statt. Dorthin reisten knapp 300 Teilnehmer, um sich über neueste Entwicklungen in der Brauerei- und Abfülltechnologie zu informieren. Drei Schwerpunktthemen mit insgesamt 14 Vorträgen bildeten dabei den Rahmen für eine hoch interessante Veranstaltung. Der Dienstag, 6. März, widmete sich dann den Trends in Forschung und Entwick-
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lung der Brauindustrie. Hier wurden drei Vorträge zur Diskussion gestellt. Die ersten beiden stammten von Carlsberg und Diageo, zwei Global Player mit Umsätzen in Milliardenhöhe. Beide Unternehmen gaben Einblicke, mit welcher Strategie sie sich am Markt behaupten. Dazu zählt bei Carlsberg vor allem der enge Schulterschluss zu Zulieferern, um so neueste Brautechnik zum Teil sogar exklusiv nutzen zu können. Diageo hingegen verfolgt mit einer speziellen Wachstumsstrategie eine andere Lösung. Hier werden bestimmte Ziele bei der Verbesserung von Produkten definiert, deren Umsetzung dann mit Hilfe von externen Fachleuten erfolgt. Beide Strategien scheinen sehr erfolgreich zu sein angesichts der Marktstellung der Unternehmen. Der Mittwoch, 7. März, informierte dann in zwei Schwerpunktthemen über Trends in der Abfüllung und Verpackung von Bier und Ge-
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tränken sowie über die Herausforderungen für die Qualitätssicherung. Im Rahmenprogramm wurden die Dortmunder Actien-Brauerei, die die Tagung mit ihren Bieren versorgte, und das Werk von KHS in Dortmund besichtigt. Anschließend lud KHS als Hauptsponsor alle Teilnehmer zu einem stimmungsvollen Abend in die VIP-Lounge des SignalIduna-Parks ein, vielen auch noch bekannt als Dortmunder Westfalenstadion. Für viele Teilnehmer ein einmaliges Erlebnis! Ausschusssitzungen Satzungsgemäß fanden im Rahmen von Logistikfachkongress und Frühjahrstagung auch die Sitzungen der Fachausschüsse statt. In Sinsheim trafen sich der Fachausschuss für Logistik des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses (BWA) der VLB, in Dortmund der Technisch-Wissenschaftliche Ausschuss (TWA) der VLB.
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Fotos: 1 – Die VLB-Frühjahrstagung im Goldsaal des Kongresszentrums Westfalenhallen in Dortmund 2 – Der Logistikfachkongress im Technik Museum Sinsheim 3 – Verabschiedung von Dr. HansGeorg Eils (M.) aus dem TWA durch Dr. Josef Fontaine (r.) und dem TWA-Vorsitzenden Dr. Dietrich Mönch 4 – Die Vorsitzenden der Fachausschüsse des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschuss(TWA) der VLB Berlin bei der Abschlussbesprechung 5 – „Anstoß“ zum Begrüßungsabend im Signal-Iduna-Park in Dortmund: KHS-Geschäftsführer Prof. Dr. Johann Grabenweger, VLB-Präsident Ulrich Rust und VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine 6 – Der Begrüßungsabend des Logis tikfachkongresses war nicht weniger spektakulär: Dinner in der historischen Auto-Sammlung des Technik Musems Sinsheim
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Brauerei Forum – April 2018
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
VLB-FRÜHJAHRSTAGUNG
Carlsberg und Zulieferer: Erfolg durch vertrauensvolle Zusammenarbeit Trends in Forschung und Entwicklung in der Brauindustrie nannte sich der erste Themenblock mit fünf Vorträgen am Dienstagmorgen (6. März) der 105. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung. Den Vorsitz hatte Dr. Roland Pahl, VLB Berlin, der die 200 Teilnehmer durch das Programm führte. Nach den Vorträgen ging es dann zur Betriebsbesichtigung zu KHS, die innovative Anlagentechnik präsentierte.
Die 105. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung wurde unterstützt von
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(dp) „Wir haben wieder spannende Vorträge für Sie zusammengestellt“, versprach Dr. Roland Pahl als Vorsitzender zur Eröffnung der jüngsten VLB-Frühjahrstagung. Dabei wies er darauf hin, dass es diesmal gelungen war, auch sehr große Brauereien bzw. Getränkehersteller nach Dortmund einzuladen. Da diese Unternehmen riesige Mengen an Hektolitern repräsentieren, „hat das einige Relevanz, was wir heute vorgestellt bekommen.“ Als erste Referenten traten Dr. Birgitte Skadhauge (Vice President Carlsberg Group Research), und Michael Jakob (Vice President Carlsberg Group Manufacturing & Technology) ans Rednerpult. Sie referierten zum Thema Carlsberg – What happens if research production and suppliers acting as one Team? Ein interessanter Vortrag, der vor allem deutlich machte, dass der Erfolg von Carlsberg das Ergebnis einer vielfältigen Zusammenarbeit unterschiedlicher Experten ist. So kooperieren Carlsberg-Teams aus der Produktion und Forschung mit Zulieferern und wissenschaftlichen Instituten weltweit. Ziel von Carlsberg ist dabei, die technologische Führerschaft im Bereich der Brauereitechnologie zu erreichen, um Wettbewerbsvorteile zu realiBrauerei Forum – April 2018
Jakob berichtete dann, dass Carlsberg vor einigen Jahren begonnen hatte, die Zusammenarbeit mit seinen Zulieferern neu zu regeln. Ziel war es, langfristige Partnerschaften einzugehen. Dadurch erhält Carlsberg einen Zugang zu neuester, innovativer Brautechnologie. Gleichzeitig profitieren aber auch die Zulieferer, die ihre neuen Anlagen im industriellen Maßstab tes ten können. Bei besonders engen Geschäftsbeziehungen, wie etwa zu Ziemann-Holvrieka, KHS und Paques, hat Carlsberg außerdem eine open book policy vereinbart, was die vertrauensvolle Zusammenarbeit Foto: wikipedia
Roland Pahl führte am Dienstagvormittag durch das Programm
sieren. Gleichzeitig soll aber auch die Brauereitechnologie evolutionär weiterentwickelt werden. Bevor das Plenum hierzu Details erfuhr, skizzierte die Referentin das Unternehmen Carlsberg, immerhin eine der führenden Brauerei Gruppen der Welt. Deren Geschichte begann im Jahr 1847, als der Firmengründer Jacob Christian Jacobsen die Carlsberg-Bryggerier Kjøbenhavn im Stadtteil Vesterbro eröffnete. Seither ist die Brauerei nicht nur stark gewachsen, sondern hat auch immer wieder Brauereigeschichte geschrieben. So wurde etwa bei Carlsberg unter der Leitung von Emil Christian Hansen 1883 die erste Reinzuchthefe überhaupt kultiviert. Auch die Züchtung der sogenannten Null-Lox-Braugerste ist eine Erfindung von Carlsberg. Heute ist das dänische Unternehmen mit seinen 140 Marken auf 150 Märkten vertreten. Westeuropa bildet dabei das größte Absatzgebiet mit der höchsten Profitabilität, gefolgt von Asien und Osteuropa. Beschäftigt werden zurzeit 42 000 Mitarbeiter. 2016 lag der Ausstoß der Brauerei bei etwa 100 Mio. hl Bier. Wie Skadhauge näher erläuterte, kann Carlsberg auf ein wertvolles Erbe zurückblicken, das sich durch große wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Brauereitechnologie auszeichnet. Häufig jedoch konnten diese Erfolge bei Forschung und Entwicklung nur zusammen mit Zulieferern erreicht werden. „Dabei spielt die Produktion für die Wissenschaft und Forschung eine entscheidende Rolle“, sagte Skadhauge. Erkenntnisse aus der Produktion können dabei zu völlig neuen Projekten führen, die wiederum dazu beitragen, den Brauprozess oder die Mälzung zu verbessern.
ßere Möglichkeiten bei Forschung und Entwicklung, einen schnelleren Marktzugang für Innovationen, Zeit- und Kosteneinsparungen und vieles andere mehr. Anschließend berichteten die Referenten über die vielfältigen Aktivitäten von Carlsberg im Bereich von Forschung und Entwicklung. Eines der Hauptthemen ist dabei die Optimierung der Braugerstensorte Null-Lox. Sie soll nicht nur im Hinblick auf die Geschmacksstabilität von Bier verbessert werden, sondern auch unter Aspekten der Nachhaltigkeit (Wasserverbrauch, CO2-Abdruck und Klimatoleranz). Ziel von Carlsberg ist dabei, die Bierherstellung möglichst umweltfreundlich und CO2-neutral zu gestalten. Dafür setzt die Brauerei auf neueste Anlagentechnik, um die Herstellung der Würze, die Dauer der Fermentation sowie die Kochzeit im Sudhaus zu verkürzen. Ge plant hat Carlsberg außerdem, den CO2-Ausstoß in ihren Brauereien bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Ebenfalls gesenkt werden soll bis 2022 der Wasserverbrauch in den Carlsberg-Brauereien um 25 % auf unter 2 hl/pro hl-Verkaufsbier. Insgesamt zeigte der 90-minütige Vortrag sehr anschaulich, dass Carlsberg als Global Player nicht zufällig eine der führenden Brauereien der Welt geworden ist. Vielmehr hat sich das Unternehmen diese Stellung u.a. durch große Anstrengungen im Bereich der Forschung und Entwicklung über viele Generationen hinweg erarbeitet. Dr. Sandra Stelma, Head of Sience Diageo, stellte das Thema In support of innovation: the approach to research and development in an international brewing company zur Diskussion. Der Vortrag bot interessante Einblicke, wie Diageo vorgeht, um seine Forschung und Entwicklung voranzubringen. Zunächst jedoch erinnerte die Referentin daran, dass Diageo bei alkoholischen Getränken Weltmarktführer ist mit über 200 Marken in 180 Ländern. Zum Portfolio gehören Bier und Spirituosen, wobei Letztere den Löwenanteil am Umsatz ausmachen. So verkauft Diageo jährlich 3,5 Mrd. Liter Spirituosen. Der Ausstoß beim Das Elefantentor von Carlsberg am Stammsitz der Brauerei in Kopenhagen
Carlsberg ist vor allem an langfris tigen Zielen interessiert: Birgitte Skadhauge Fotos: dp (8)
miteinander unters treicht. „Durch die offengelegte Kostenstruktur hat sich unsere Effizienz erhöht“, sagte Jakob. So entfielen etwa allein 55 000 Stunden Arbeitszeit pro Jahr für Ausschreibungen, konnten 18 % Zeit bei der Auftragsvergabe für Verpackungen eingespart werden. Noch engere Möglichkeiten der Zusammenarbeit bietet Carlsberg seinen Zulieferern mit einer strategischen Partnerschaft, wie sie mit KHS vereinbart wurde. Die Kooperation wird zunächst für fünf Jahre abgeschlossen und sichert KHS als supplier of choice weltweit exklusiv den Zugang zu allen Carlsberg Brauereien. Dadurch ergibt sich für KHS eine besondere Möglichkeit, Maschinentechnik weiter zu optimieren bzw. neu zu entwickeln. Als Beispiel für Letzteres nannte Jakob die 1. Nature MultiPack™- Anlage (NMP) von KHS , eine neue Verpackungslösung für PET-Flaschen und Dosen. Sie kombiniert Innovation und Nachhaltigkeit, indem sie das Verpackungsmaterial drastisch reduziert. „Aufgrund der strategischen Partnerschaft darf Carlsberg die neue KHS-Technik als Erster nutzen“, sagte Jakob und lobte die Vorteile der Allianz. So biete sie etwa grö-
Am Ende geht es um die Aktionäre: Michael Jakob
Wie können Wissenschaft und Technologie einen größeren Einfluss auf das Wachstum von Diageo haben? Sandra Stelma Bier beläuft sich auf 40 Mio. hl jährlich, was 18 % des Umsatzes entspricht. Dabei werden allein von der Hauptmarkte Guinness jährlich rund 7 Mio. hl in Dublin produziert. Nach der Einführung zeigte Stelma am Beispiel von Guinness, dass Wachstum ein maßgeblicher Antrieb für Forschung und Entwicklung ist. 1759 in St. James in Dublin gegründet, war die Brauerei bereits 1838 die größte in Irland und 1886 mit 1,8 Mio. hl die größte der Welt, die bis 1914 den Ausstoß auf 4,3 Mio. hl weiter erhöhen konnte. „Dieses Wachstum war eine große Herausforderung und ein Antrieb für die Forschung“, so die Referentin. Dies gelte ebenfalls für den Export, der bei Guinness 1769 begann. Die Geschmacksstabilität sowie die Stabilität des ganzen Produktes – alles musste neu durchdacht und optimiert werden. Neben Wachstum und Export sah die Referentin aber auch in der Reputation, der Profitabilität sowie der Globalisierung wichtige Gründe, Brauerei Forum – April 2018
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
Die richtige Messtechnik an den kritischen Stellen entscheidet über eine konstante und hervorragende Produktqualität: Christoph Föhr
Der Test des Sensors in der Pilotanlage war eine zusätzliche Herausforderung: Frithjof Thiele
Wenn Hopfen ins Spiel kommt, wird es immer kompliziert: Nils Rettberg
Bei den Abfüll- und Verpackungsanlagen ist KHS weltweit wieder die Nr. 2: Johann Grabenweger die Forschung und Entwicklung in allen Bereichen der Bierherstellung voranzutreiben. Bei Diageo geschieht dies mit Hilfe eines komplexen Wachstumsmodells aus fünf Stufen. Im ersten Schritt werden zunächst bestimmte Ziele vom Marketing identifiziert und dann festgelegt, mit welchen Technologien sie umgesetzt werden können. Im zweiten Schritt bestimmt ein Team aus 7 Mitarbeitern, welche weiteren Maßnahmen
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notwendig sind. Ob also mit externen oder internen Partnern bzw. Zulieferern zusammengearbeitet werden muss, welche Versuche durchzuführen sind und vieles andere mehr. Anschließend werden die Pläne einer Kommission zur Prüfung vorgelegt. Dabei wird festgestellt, ob die beabsichtigten Maßnahmen tatsächlich geeignet sind, die ursprünglichen Ziele zu erreichen. Auf der 5. und letzten Stufe des Wachstumsmodells entscheidet schließlich ein weiterer Ausschuss über die Freigabe von Geldern und Leistungen. Wie Stelma erläuterte, nutzt Diageo das Wachstumsmodell für alle seine Produktgruppen, wie etwa Bier, Whisky, Baileys und Spirituosen. Jeder Produktgruppe ist dabei ein eigenes Kompetenzzentrum zugeordnet, das sich ausschließlich darum kümmert, das jeweilige Getränk weiterzuentwickeln. Beim Bier führt Diageo häufig Projekte zu speziellen, meist anwendungsbezogenen Fragestellungen durch. Beauftragt werden damit vor allem externe Fachleute, da Diageo damit gute Erfahrungen gemacht hat, so die Referentin. Automatisierte Hefegabe auf Basis der Lebendzellzahl. Anwendung vom Pilot- bis zum Produktionsmaßstab. Messprinzip und Anwendungsmöglichkeiten war das Thema von Christoph Föhr, Hamilton Germany GmbH, und Dr. Frithjof Thiele, Radeberger Gruppe. Der Vortrag zeigte, dass die kapazitive Messung von Lebendzellen bei der Hefe mit präzisen Anstellzahlen selbst im kleinen Maßstab möglich ist. Zunächst jedoch erinnerte Föhr als erster Referent daran, dass online-Messungen einige Vorteile bieten. Sie ermöglichen eine kontinuierliche Prozesskontrolle, die das Zellwachstum direkt ermittelt. Gleichzeitig sparen sie Zeit und Aufwand, da sie automatisch durchgeführt werden. Im Gegensatz hierzu sind offline-Messungen meist umständlich, fehleranfällig, zeitintensiv und häufig kaum reproduzierbar. Wie Föhr weiter erläuterte, wird bei der kapazitiven Messung mit einem Messsensor ein elektrisches Spannungsfeld aufgebaut, das die Hefezellen polarisiert. Gemessen werden die Hefezellen mit einer intakten Zellmembran, also nur die lebenden Hefezellen, bzw.
die Gesamtzellzahl. Nach der Vorstellung des Verfahrens berichtete Thiele über Versuche mit dem Hamilton-Sensor in der Radeberger Versuchsbrauerei. Dabei schickte er voraus, dass die Messtechnik bei Radeberger schon bekannt ist. Allerdings wurde bisher weder ein Sensor von Hamilton verwendet, noch im Pilotmaßstab die Hefegabe automatisiert. Hier sah Thiele eine Herausforderung, da bei einem 3-hl-Sudwerk die Hefegabe aus 1,5 Litern dickbreiiger Hefe besteht. „Die Konzentrationsmessung ist möglich, aber die Duchflussmessung für kleinere Mengen schwierig“, sagte der Referent. Deshalb wurde der kapazitive Sensor für die Hefegabe in der Würzeleitung eingebaut anstatt wie üblich in der Hefeleitung. Damit unterscheidet sich die Anordnung der relevanten Komponenten für den Pilot- und Produktionsmaßstab. Nach vielen Versuchen zog Thiele dann folgendes Fazit: „Bei angepasster Dosage ist das Signal in der Anstellleitung ausreichend für die reproduzierbare Hefegabe. Hopfenbestandteile beeinflussen die Messwerte. Die gleichzeitige Belüftung und Hefegabe stellt kein Problem dar. Das Ziel, die Hefegabe zu vereinfachen bei Einhaltung präziser Anstellzahlen und damit reproduzierbarer Gärungen, wurde erreicht.“ Dr. Nils Rettberg, VLB Berlin, referierte zu Online, atline, offline – Challenges of analyses of bitter substances. Der Vortrag auf Deutsch machte zum einen deutlich, dass die Bitterstoffe im Bier ein wesentliches Kriterium für die Produktqualität darstellen. Zum anderen aber auch, dass die Analytik der Bitterstoffe je nach Anforderung durchaus eine Herausforderung darstellt. Wie der Referent erläuterte, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die sich hinsichtlich der erforderlichen instrumentellen Ausstattung, des Automatisierungsgrades und der Leistungsfähigkeit unterscheiden. Während bei der Bestimmung der sog. Bittereinheiten eine Mischung verschiedener isooktanlöslicher Stoffe erfasst wird, ermöglicht die HPLC-Analytik unter Verwendung verschiedener Detektoren eine spezifische quantitative Analyse verschiedenster Bierbitter-
Fotos: oh
stoffe. Die spezifische Analytik ist immer dann besonders relevant, wenn Biere ein komplexes Bitterstoffspektrum aufweisen (z.B. kaltgehopfte Biere). Dies begründete der Referent damit, dass in diesen Produkten teilweise große Unterschiede zwischen der sensorischen Bittere und der Bittereinheit bestehen. Betrachtet man die Bieranalytik näher, so Rettberg, stellt die Bittere den wichtigsten Grundparameter des Bieres dar, der heute noch nicht direkt im Prozess überwacht wird. Ein wesentlicher Faktor, um eine Bitterstoffanalytik im Produktionsbereich (atline), oder direkt im Produktstrom (online/inline) durchzuführen, ist die Dauer einer Messung bzw. die Möglichkeit auf Vorbehandlungsschritte zu verzichten. Eine solche Art der Produktkontrolle, die unter gewissen Voraussetzungen auch Korrekturen am Produkt ermöglicht, erfordert geeignete spektroskopische Messtechniken in Kombination mit chemometrischen Methoden. In diesem Zusammenhang stellte Rettberg beispielhaft unterschiedliche spektroskopische Techniken vor und fasste sowohl wissenschaftliche Arbeiten als auch exis tierende Praxisanwendungen des Gebiets zusammen. Auch wenn sehr spezifische Messtechniken wie Kernspinresonanzspektroskopie oder Massenspektrometrie eine Bitterstoffanalytik ermöglichen, so sind sie aufgrund ihrer Komplexität zu kostspielig und für eine inline/atline-Analytik nicht attraktiv. Aufgrund der chemischen Struktur der Bitterstoffe, d.h. des Vorhandenseins zahlreicher funktioneller Gruppen, sind auch vergleichsweise einfache spektroskopische Me-
thoden geeignet, Bitterstoffe zu bestimmen. Vor diesem Hintergrund empfahl Rettberg die IR- und UVVIS-Spektroskopie. Beide Verfahren nutzen grundlegend die Absorption unterschiedlicher Wellenlängen des Lichts zur Analyse der Bitterstoffe. Beide Verfahren ermöglichen, je nach Kalibration und Produkteigenschaften, eine schnelle Bitterstoffanalyse bei einem Fehler von weniger als 2 Bittereinheiten bzw. bestenfalls sogar weniger als 1 Bittereinheit im Vergleich zu den Referenzmethoden. Diese Ergebnisse zugrunde legend, folgerte Rettberg abschließend: „Je nach den Erfordernissen der Qualitätskontrolle sind direkte spektroskopische Methoden zur Bestimmung der Bitterstoffe geeignet“. Willkommen bei der KHS GmbH nannte KHS-Geschäftsführer Prof. E.h. Dr.-Ing. Johann Grabenweger seinen Vortrag, der zunächst die Geschichte der KHS skizzierte. Das Unternehmen entstand aus einem Zusammenschluss der 1868 in Dortmund gegründeten Holstein & Kappert GmbH und der 1887 gegründeten Seitz-Werke GmbH, später kamen auch die Seitz Enzinger Noll AG (SEN), Bad Kreuznach, hinzu. Von 1977 bis 1982 wurde die H&K (zu 100 %) und SEN (zu 90 %) von den Klöckner Werken AG, Duis burg übernommen. 1993 wurde das Unternehmen H & K und SEN zur KHS Maschinen- und Anlagenbau AG, Dortmund, zusammengeschlossen. 2007 erwarb dann die Salzgitter AG die Mehrheitsbeteiligung an den Klöckner-Werken. Seit 2011 ist KHS eine 100%ige Tochtergesellschaft der Salzgitter KlöcknerWerke GmbH. Zur aktuellen Situation sagte Gra-
benweger: „Bei den Abfüll- und Verpackungsanlagen sind wir weltweit wieder die Nr. 2 mit einem Marktanteil von etwa 13 %.“ Der Umsatz lag 2017 bei 1,14 Mrd. €, der sich zu 41 % auf Linien, zu 21 % auf Einzelmaschinen sowie zu 38 % auf den Service verteilte. Beschäftigt werden etwa 5000 Mitarbeiter, die zu 65 % in Deutschland arbeiten und zu 35 % weltweit. Im Hinblick auf das Portfolio von KHS präsentierte der Referent eine Fülle von neuen technischen Lösungen, die sich durch ein hohes Maß an Innovationen auszeichnen. Dazu zählen u.a. ein kompakter Dosenfüller- und Verschließer sowie eine skalierbare Linienlösung für die Fassabfüllung. Die erstere Anlage kann Dosen in jeder Größe von 150 ml bis 1000 ml Füllvolumen verarbeiten bei einem Durchsatz von 5000 bis 38 000 Stück pro Stunde. Die Linienlösung bietet eine maximale Flexibilität, sowohl Mehrweg- als auch Einweg-Kegs ohne Umbau zu befüllen. Auch bei der Produktion von PET-Flaschen und ihrer Abfüllung bzw. der Verpackung und Palettierung sowie der Etikettierung bietet KHS neue Anlagen an. Hinzu kommen Maschinen für den Direktdruck von PETFlaschen und vieles andere mehr. Insgesamt präsentierte Grabenweger KHS als ein hoch innovatives Unternehmen, das alle Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt, um zukunftsweisende Lösungen im Bereich der Abfüllung und Verpackung von Getränken zu entwickeln.
Die 105. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung wurde unterstützt von
Nach dem Vortragsprogramm ging es am Nachmittag zur Betriebsbesichtigung von KHS in der Juchostaße in Dortmund. Dort konnten die Teilnehmer der Frühjahrstagung viel von der neuesten K H S -Te c h n i k kennenlernen, die Grabenweger schon vorgestellt hatte. (wird fortgesetzt)
Viel zu sehen gab es auf der Betriebsbesichtigung bei KHS in der Juchostraße in Dortmund Brauerei Forum – April 2018
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
BRAUER-SCHULE
Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende
Abfüllung Bei der industriellen Abfüllung von Getränken werden heutzutage stark automatisierte Anlagen verwendet. Solche Fertigungseinrichtungen erfordern zwar viel Kapitaleinsatz, dafür genügen sie aber in der Regel auch höchsten Qualitätsanforderungen. Je nach Getränkeart kommen unterschiedliche Abfüllverfahren zum Einsatz. Die Aufgaben stellte Studienrat Robert Pawelczak, Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt
1. Kohlensäurehaltige Getränke werden isobarometrisch abgefüllt. Welche Bedingung muss erfüllt sein, um eine einwandfreie Abfüllung zu gewährleisten? a) Das Getränk muss bei Temperaturen unter 5 °C abgefüllt werden b) Der Abfülldruck muss mindestens 1 bar über dem Kohlensäuresättigungsdruck des Getränks liegen c) Je höher die Temperatur des abgefüllten Mediums, desto niedriger kann der Abfülldruck gewählt werden d) Bei der Abfüllung muss der Druck immer über dem Kohlensäuresättigungsdruck des Getränks liegen e) Je niedriger die Temperatur des abgefüllten Mediums, desto höher muss der Abfülldruck gewählt werden 2. Welcher CO2-Sättigungsdruck ist für ein Bier mit einer Temperatur von 10 °C und einem CO2-Gehalt von 5,0 g/l realistisch? (Angabe als Überdruck) a) 0,5 bar b) 0,8 bar c) 1,2 bar d) 2,0 bar e) 3,0 bar
Foto: The Brewers of Europe
3. Die Abfüllung von Bier stellt andere Anforderungen an die Abfülltechnik als dies zum Beispiel beim Abfüllen gelartiger Substanzen nötig ist. Auf Grund seiner Viskosität bezeichnet man Bier als … a) thixotrope Flüssigkeit b) binghamsche Flüssigkeit c) dilatante Flüssigkeit d) pseudoplastische Flüssigkeit e) newtonsche Flüssigkeit
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4. Ein wichtiges Kriterium für die Abfüllung von AfG und Bier ist eine geringe Sauerstoffbelas tung der Getränke. Welche Maßnahme ist für deutsche Brauereien nicht geeignet, um die Sauerstoffbelastung zu verringern? a) Einsatz von Kronkorken mit Scavenger-Com- poundmasse Brauerei Forum – April 2018
b) Den Verschließerbereich mit Inertgas beauf- schlagen c) Doppelte Vorevakuierung der Gebinde d) Einsatz einer HDE e) Zugabe eines Antioxidans zum abzufüllenden Produkt 5. Am Ende des Füllvorgangs steht eine Beruhigungs- und Entlastungsphase. Sie dient dazu, dass … a) in dem Gebinde wieder atmosphärischer Druck herrscht b) der Druck im Gebinde ansteigt c) die Füllhöhe korrigiert werden kann d) das im Flaschenhals vorhandene Luftgemisch ausgespült wird e) eine CO2-Entbindung stattfinden kann 6. Moderne Flaschenfüller für Bier sind sogenannte: a) Unterdruck-Füllsysteme b) Normaldruck-Füllsysteme c) Dosier-Füllsysteme d) Isobarometrische-Füllsysteme e) Kolben-Füllsysteme Fachrechnen 1. Moderne Flaschenfüller werden bis zu einer Stundenausbringung von 72 000 Flaschen gebaut. Welchen Innendurchmesser muss die Zuleitung zum Flaschenfüller haben, wenn 0,5-lFlaschen befüllt werden und die Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung 2,0 m/s nicht überschreiten soll? (volle DN) 2. Berechnen Sie die zulässige Höhendifferenz zwischen dem Getränkespiegel im Ringkanal des Füllers und dem zu befüllenden Gebinde, wenn die Einströmgeschwindigkeit in die Flaschen 2,0 m/s betragen soll! (volle Zentimeter) (Lösungen S. 38)
BRAUEREITECHNIK
Die Vor- und Nachteile einer kontinuierlichen Prozessführung in der Brauindustrie Dr. sc. techn. Hans-J. Manger, Frankfurt (Oder), und Prof. Dr. sc. techn. Gerolf Annemüller, Berlin
Die kontinuierliche Prozessgestaltung hat in vielen Industriebereichen Einzug gehalten. Der Gesamtaufwand dieser Arbeitsweise war deutlich geringer als eine Chargenproduktion, weil die Anlagen kleiner gestaltet sind, die Ausbeute und Qualität der Produkte sich steigern lassen und weil vor allem der Aufwand an thermischer und elektrischer Energie geringer war. Außerdem konnten die Personalkosten reduziert werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Anlagenzuverlässigkeit (Tab. 1). Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, die prinzipiellen Vorteile einer kontinuierlichen Betriebsweise auch in der Brauindustrie zu nutzen. Bereits Anfang des 20. Jhs. gab es diesbezügliche Versuche. Am Ende der 1940er-Jahre bis in die 1970erJahre wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, die Ziele der kontinuierlichen Produktionsweise zu erreichen. Einen Überblick dazu gibt Kollnberger [1]. Nachfolgend werden die Vor- und Nachteile der kontinuierlichen Verfahrensführung der Bierbereitung vor allem am Beispiel der Gärung und Reifung diskutiert. Die Würzebereitung und die Filtration/Stabilisierung wurden in einem eigenen Aufsatz besprochen [2]. 1. Prinzipielle Vor- und Nachteile einer kontinuierlichen Verfahrensführung Die Vorteile gelten aber vor allem bei solchen Verfahren, bei denen konstante Rohstoff- und Hilfsstoffparameter verfügbar sind. Sobald die Stoffeigenschaften schwanken oder erheblichen jahrgangsbedingten Abweichungen unterliegen, kann der Kontroll- und Regelaufwand erheblich ansteigen. Diese Problematik wird verstärkt, wenn sich die Stoff- und Verarbeitungseigenschaften analytisch nur begrenzt erfassen lassen. Landwirtschaftliche Rohstoffe, wie Getreide aller Sorten, unterliegen nicht nur Jahrgangsschwankungen, sondern die Eigenschaften schwanken durch die klimatischen Unterschiede der verschiedenen Anbauregionen. Selbst das Erntegut einer
größeren Anbaufläche kann sehr inhomogen sein [3]. Einige allgemeine Nachteile sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Bei Prozessen, die unter Verwendung von Mikroorganismen ablau-
zellen einer Kultur muss in einem bestimmten Verhältnis liegen, d.h., die Hefezellen müssen sich regelmäßig vermehren können. Das Hefemanagement muss diese Bedingungen sichern. Es muss
Tab. 1: Prinzipielle Vorteile einer kontinuierlichen Verfahrensführung Vorteile Kleinere Behälter und andere Ausrüstungselemente, wie Antriebe, Pumpen, Armaturen, Wärmeübertrager, Rohrleitungsnennweiten
Gute Möglichkeiten zur Nutzung von Abwärme und Anfallenergie
Geringerer Grundflächen- und Raumbedarf
Günstige Automationsmöglichkeiten
Gleichmäßigerer Energiebedarf, keine Lastspitzen
Geringerer Personalbedarf
Weniger Reinigungsaufwand
Weniger Produktverlust
fen, sind viele Einflussfaktoren nur bedingt steuerbar. Der physiologische Zustand der Organismen lässt sich nur zum Teil erfassen, die Einflussnahme auf den Stoffwechsel ist oft nur begrenzt möglich. Bei den in der Brauerei eingesetzten Hefen werden durch die Parameter Temperatur, Druck und Würzequalität (pH-Wert, O2, FAN, Zn-Gehalt) der Bau- und Betriebsstoffwechsel erheblich beeinflusst [4]. Hinzu kommt, dass im Bereich der Bierbereitung das Deutsche Reinheitsgebot nur bedingte Einflussnahmen zulässt. Hefen lassen sich eine begrenzte Zeit in einem Gärprozess verwenden. Danach muss ihnen die Zeit zur Regeneration gegeben werden. Aber vor allem das Alter der Hefe-
also regelmäßig frische Hefe zugeführt werden und ältere Zellen müssen ausgeschleust werden. Dies erfordert bei einem kontinuierlichen Verfahren eine spezielle Prozessstufe, die einerseits einen ausreichenden Hefezuwachs gewährleistet und anderseits den Hefezuwachs auf das erforderliche Maß begrenzt, um die damit verbundene Bukettstoffbildung in den für den Biertyp gewünschten Grenzen zu halten. Beim klassischen Gär- und Reifeprozess durchläuft die Hefe viele verschiedene Stadien, deren analytische Parameter sehr verschieden sind. Beispielsweise wird die Hefe verschiedenen Temperaturen und Drücken, pH-Werten sowie Extraktund Ethanolkonzentrationen usw. Brauerei Forum – April 2018
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
Abb. 1: Schema einer 4-stufigen Konti-Gär- und Reifungsanlage AW belüftete Anstellwürze, FB Fertigbier zum Puffertank/Filteranlage, V1 Propagationsbehälter, V2 Gärbehälter, V3 Reifungsbehälter, V4 Abkühl- u. Klärbehälter, . V= 10 hL/h, H1 bis H3 Abschlämmhefe ϑ1 etwa 15 °C ϑ2 etwa 0 °C, p1 und p2: pü = 0,3 bar p3 und p4: pü = 0,9…1 bar
ausgesetzt. Die Einwirkungszeiten dieser Parameter sind verschieden. Beim klassischen Prozess können die Zeiten variiert werden, falls der Prozess Abweichungen zeigt. Bei einer kontinuierlichen Verfahrensführung sind individuelle Abweichungen nicht oder kaum möglich, weil sich der gesamte Zeitplan verschiebt und nicht wieder korrigiert werden kann. Ein kontinuierlich ablaufender Prozess erfordert, dass sich in allen Teilstufen ein konstanter Zustand bezüglich der Einflussparameter der Mikroorganismen bzw. der Hefe einstellt (stady state). Die einzelnen Teilschritte benötigen dazu also auch konstante Verweilzeiten. Diese sind aber unterschiedlich. Das
Behältersystem muss deshalb so konfiguriert werden, dass für jeden Teilschritt die benötigte Zeit verfügbar ist. Das ist gleichbedeutend mit unterschiedlichen verfügbaren Volumina. Wenn also gleichgroße Behälter zu einer Kaskade zusammengeschaltet werden, ist diese Voraussetzung nicht unbedingt erfüllbar. In einer Modellrechnung [5] einer vierstufigen Konti-Gär- und Reifungsanlage (Abb. 1) wurden die Behältervolumina der einzelnen Prozessschritte ermittelt. Danach werden unter den Vorgaben bezüglich Temperatur und Extraktabbau die folgenden Behältervolumina gemäß Abbildung 1 benötigt. Es . müssen bei einem V =10 hL/h etwa
Tab. 2: Prinzipielle Nachteile einer kontinuierlichen Verfahrensführung Nachteile Ein kontinuierlicher Produktionsablauf setzt voraus, dass das Produkt auch kontinuierlich weiter verarbeitet wird, z.B. in Endverbraucherpackungen abgefüllt wird. Da die Füllanlagen aber in der Regel nur 4 bis 5 Tage/Woche betrieben werden, muss das Produkt zwischen gestapelt werden. Die Belieferung des Einzel- und Großhandels ist nicht kontinuierlich möglich. Die Produkte bzw. Packungen müssen gespeichert werden. In der Regel sind die Sortimente einer Brauerei sehr vielgestaltig und müssen vorrätig gehalten werden, um ständig lieferbereit zu sein. Bier ist keine Konserve. Aus Gründen der Alterung ist die Bevorratung von Fertigpackungen in der Brauerei begrenzt. Eine kontinuierliche Produktion setzt eine kontinuierliche Würzeproduktion voraus, um die sehr aufwendige Würzebevorratung zu vermeiden. Eine geforderte Sortenvielfalt verhindert eine wirtschaftliche Gär- und Reifungsanlage, da eine kontinuierliche Gärungs- und Reifungsanlage in der Regel nicht ständig umgestellt werden kann .
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die folgenden Werte erreicht und installiert werden:
V1 = 350 hL V2 = 1100 hL V3 = 1200 hL V4 = 550 hL; Gesamt also ca. 3200 hL
Im Braugewerbe müssen verschiedene Sorten zu verschiedenen Zeiten verfügbar sein. Eine kontinuierliche Produktion setzt für jede Sorte eine Produktionslinie voraus, die aber von der Produktionsmenge je Zeiteinheit aus gesehen sehr verschieden sein kann. Die Möglichkeiten der Produktion von einem oder zwei Grundbieren, die dann durch Blending individualisiert werden können, sind beschränkt. Insbesondere aus der Sicht der Produktqualität ist eine solche Arbeitsweise nicht realisierbar. Mit diesen Verfahren lassen sich nur wenige Einzelparameter (z.B. die Stammwürze, die Farbe, der CO2-Gehalt und außerhalb des Reinheitsgebotes der Bitterstoffgehalt) einstellen oder konstant halten. Wenn dann noch zusätzlich Forderungen bezüglich des sortenspezifischen Einsatzes verschiedener Heferassen bestehen, ist eine kontinuierlich betriebene Gärabteilung nicht mehr realisierbar. 2. Probleme der Mikrobiologie Eine kontinuierlich betriebene Anlage erfordert nach einer bestimmten Betriebszeit eine Reinigung und Desinfektion/Sterilisation.
Wie lange ein störungsfreier Betriebszyklus andauern kann, hängt besonders von der Anlagenkonfiguration ab. Solange keine störenden Mikroorganismen den Prozessablauf beeinflussen, kann er „laufen“. Voraussetzung dafür ist die mikrobiologische Beschaffenheit der Anstellwürze. „Normale“ Ausschlagwürze erfüllt diese Bedingung im Allgemeinen nicht, da Sporenbildner den Kochprozess überdauern können. Deshalb muss in der Regel die Anstellwürze fraktioniert thermisch behandelt werden und sie muss in ausreichender Menge auch bevorratet werden, um unvermeidbare Ausfälle im Sudhausbereich überbrücken zu können. Die Anstellhefen müssen ebenfalls frei von Kontaminanten sein. Gleiches gilt natürlich für alle beteiligten Fluide. Grundvoraussetzung einer kontinuierlichen Verfahrensführung ist eine Anlage, die Kontaminationen aus der Sicht der Anlagentechnik ausschließt. Die Armaturen, Rohrleitungen, Sensoren und vor allem auch die Pumpen müssen im Prinzip einen „Sterilbetrieb“ sichern, ebenso die installierten CIP- bzw. SIP-Anlagen. Aus technischer Sicht sind gegenwärtig alle Voraussetzungen für den Aufbau und die kontaminationsfreie Betriebsweise einer kontinuierlich zu betreibenden Anlage gegeben. Es ist nur eine Frage der Investitionskosten! Natürlich gehört dazu auch das entsprechend qualifizierte Personal.
3. Reinigung einer kontinuierlichen Produktionsanlage Für die Reinigung und Desinfektion/Sterilisation einer Anlage gibt es nur zwei Varianten: Die gesamte Anlage wird „abgefahren“ und gereinigt. Danach wird die Anlage wieder angefahren. Die Anlage wird so strukturiert, dass Teile der Anlage vom Prozess getrennt, gereinigt und dekontaminiert werden können und anschließend wieder in die Produktion eingebunden werden.
Verfahrensführung bietet deutliche Vorteile bezüglich technischem Aufwand und Flexibilität im Produktionsablauf und Sortiment. Das gilt vor allem bei technischtechnologisch optimierten ZKT-Anlagen. Die optimale Gestaltung der Anlagentechnik der Prozessstufe Gärung/Reifung sollte angestrebt werden (s.a. [2]). Die technologische Optimierung muss sich vor allem auf das Hefemanagement und die Würzezusammensetzung konzentrieren.
Die zuerst genannte Variante bedingt relativ lange Stillstandszeiten. Die zweite Variante erfordert zusätzliche Behälter und Verknüpfungs elemente.
Quellennachweise und Anmerkungen [1] Kollnberger, P.: Vorstudie „Entwicklung von kontinuierlichen Bierherstellungsverfahren“; Berlin: VLB Berlin, 1989 [2] Annemüller, G. u. H.-J. Manger: Die technisch-technologisch optimale Brauerei; Brauerei Forum 3/18, S. 8ff [3] Die Malzbereitung erfolgt aus diesen Gründen aktuell im Chargenbetrieb. Kontinuierliche Systeme der Malzherstellung konnten sich bisher nicht etablieren. [4] Weitere „Stellschrauben“ der Prozessbeeinflussung sind nur noch die Würzezusammenset zung , die Zellkonzentration und die Heferasse. [5] Annemüller, G. u. H.-J. Manger: Dimensionierungsentwurf einer kontinuierlichen Gäranlage für die Bierproduktion, Brauerei Forum 32 (2017) 6/7, S. 18-19 u. 8, S. 14-15.
4. Schlussfolgerungen Der Vergleich einer diskontinuierlichen mit einer kontinuierlichen Betriebsweise einer Brauerei führt aktuell zu folgenden Ergebnissen: Die quasikontinuierliche Würzeerzeugung ist sinnvoll realisierbar. Die Investitions- und Betriebskosten sind günstiger als bei klassischer Produk tion, insbesondere bei größeren Anlagen. Moderne Klär- und Stabilisierungsanlagen ermöglichen einen quasikontinuierlichen, flexiblen Betrieb. Eine kontinuierliche Betriebsweise der Prozessstufe Gärung/Reifung ergibt keine Vorteile gegenüber der Batch-Variante mit ZKT. Die diskont inuierliche
DENN ERFOLG IST AUCH EINE FRAGE DES RICHTIGEN PARTNERS Wie kann ich die auf dem Markt gefragten Biere zu möglichst geringen Kosten produzieren? Wer versteht meine Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen und Wasser? Wie kann ich durchgängige Produktionsprozesse einrichten, die vollautomatisch von innen kontrolliert und überwacht werden? Wir sind der Partner, der auf Ihre Fragen eine Antwort hat. www.ziemann-holvrieka.com
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
NACHRICHTEN
Schlossbrauerei Reckendorf erhält Omnium-Sudhaus Die Ziemann Holvrieka GmbH aus Ludwigsburg hat mit NESSIE by Ziemann ein in der Bierherstellung neues Verfahren zur Maischefiltration entwickelt, welches gleichzeitig die Tür zu einem völlig neuen Prozess der Würzegewinnung aufstößt. Das Resultat einer interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist das Sudverfahren OMNIUM by ZIEMANN, das auf der drinktec 2017 seine Weltpremiere feierte und nun erstmalig in einem Sudhausneubau umgesetzt wird. Die Vorreiterrolle übernimmt die mittelständische Schlossbrauerei Reckendorf in Franken.
Foto: Ziemann Holvrieka
Durch das NESSIE-Design reduziert sich beim OMNIUMSudhaus der Flächenbedarf und der Fundamentaufwand
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(F.) „Die Entscheidung für das OMNIUM-Sudhaus basiert im Wesentlichen auf der viel größeren Flexibilität“, erklärt Dipl.-Ing. und Braumeister Dominik Eichhorn, der in 3. Generation die Geschicke der Familienbrauerei lenkt. „Es werden die Sudhausaufgaben in Teilprozesse aufgeteilt und dabei optimiert. Das erlaubt es uns, auch mit einer größeren Vielfalt an Rohstoffen zu arbeiten – z.B. mit alten Getreidesorten, die heute als eher ungeeignet für die industrialisierten Herstellungsprozesse eingestuft werden.“ Gerade diese Kombination aus Kreativität, Vielfalt und 400 Jahre handwerklicher Brautradition ist einer der zentralen Erfolgsfaktoren der Schlossbrauerei Reckendorf. Eichhorn verdeutlicht: „Unser Bestreben ist es, Biere mit Charakter zu brauen, die ruhig ein paar Ecken Brauerei Forum – April 2018
und Kanten im positiven Sinne haben können und gerade deshalb unsere Kunden begeistern.“ Insgesamt kann der Verbraucher aktuell aus einem Komplettsortiment von elf Bierspezialitäten, einem Biermischgetränk sowie 14 alkoholfreien Getränken aus eigener Herstellung wählen. Beste Ergebnisse bei Ausbeuten und wertgebenden Inhaltsstoffen Eichhorn sieht noch weitere wichtige Vorteile bei OMNIUM: „Unter anderem können wir bei den einzelnen Prozessschritten so eingreifen, dass wir sowohl mit Blick auf die Ausbeuten als auch in Bezug auf wertgebende Inhaltsstoffe das beste Ergebnis für uns und unsere Kunden herausholen.“ Beispielsweise eröffnet das OMNIUM-Sudhaus Eichhorn die Möglichkeit, die zunehmenden und meist
durch das Klima beeinflussten Schwankungen in der Malzqualität auszugleichen. Das Herzstück des Sudhausneubaus ist das bereits 2016 auf der BrauBeviale vorgestellte Verfahren zur Maischefiltration NESSIE. Die Maische wird in einem kontinuierlichen Prozess in Würze und Treber getrennt und der Extrakt durch zielgerichtetes Führen und Gestalten der erzeugten Strömungen gewonnen. Daraus resultieren eine kurze Prozesszeit und eine hohe Ausbeuteeffizienz. Eine weitere Neuentwicklung ist die Würzenachverzuckerung ALADIN by ZIEMANN. Üblicherweise erfolgt die Verzuckerung ausschließlich während des Mais chens. Bei ALADIN wird der Einfluss der thermischen Kochprozesse auf die Verzuckerung der Malzstärke berücksichtigt und die Qualität der Würze zum Ende ihrer Herstellung mit malzeigenen Enzymen sichergestellt. Weniger Flächenbedarf Neben dem technologischen Nutzen ergeben sich auch Vorteile bei der Gebäudekonstruktion. Ein OMNIUM-Sudhaus weist besonders durch das NESSIE-Design einen verringerten Flächenbedarf und Aufwand beim Fundament auf. Für die Schlossbrauerei der nächste zentrale Gesichtspunkt: Denn nur so ist das neue Sudhaus in einem sehr kompakten Neubau zu realisieren, was aufgrund der beengten räumlichen Bedingungen gewünscht war. Im OMNIUM-Sudhaus sollen in Reckendorf künftig drei Sude pro Tag mit jeweils 70 hl ausgeschlagen werden. Um die höchstmögliche Variabilität bezüglich der zu brauenden Sudgrößen zu erhalten, stattet Ziemann Holvrieka die Würzepfanne mit einem Außenkocher aus.
NACHRICHTEN
91. Mitgliederversammlung der MEBAK in Kulmbach Auf Einladung des MEBAK-Mitglieds Dipl.-Ing. Matthias Hansen, Leiter des Malzlabors der IREKS Gruppe, fand die 91. Mitgliederversammlung der Mitteleuropäischen Brautechnischen Analysenkommission e. V. vom 22. bis 24. März 2018 im Stammhaus der IREKS GmbH im oberfränkischen Kulmbach, der „heimlichen Hauptstadt des Bieres“, statt. Bereits am Donnerstagmittag trafen sich die Sitzungsteilnehmer in den Arbeitsgruppen zur Bearbeitung der anstehenden Themen. Anschließend konnten die Teilnehmer bei einem Rundgang einen Eindruck vom Bereich „Innovation und Qualität – (IQ)“ der IREKS gewinnen, der vom Leiter der Forschungs- & Entwicklungsabteilung, Dr. Thomas Kunte, persönlich begleitet wurde. Hier werden für den Geschäftsbereich Backzutaten sowohl eine Vielzahl an neuen Produktvarianten entwickelt als auch die Qualität von Rohstoffen und Produkten untersucht – nicht zuletzt auch im hauseigenen Ultra spurenanalytiklabor mittels einer stattlichen instrumentellen Ausstattung. Am Vorabend der Plenarsitzung trafen sich dann alle zum geselligen Austausch im IREKS-Bistro. Herzlich begrüßt wurden die Mitglieder zuvor im Namen der Gesellschafter und der Geschäftsleitung von Stefan Soiné. Ergebnisse der 91. MEBAK-Plenarsitzung: Bei den Vereinsang elegenheiten ging es um die strategische Ausrichtung und das Leitbild der M EBAK. Es wurde festgehalten, was die MEBAK heute tut und wo sie künftig stehen will. Hierzu wurde u.a. eine effektive und gut strukturierte Organisation des Vereins ausgearbeitet. Die ständigen Arbeitsgruppen werden künftig strikt in die wesentlichen MEBAKKompetenzen untergliedert, denen stets MEBAK-Mitglieder vorstehen, die wiederum über kompetente interne und externe Teammitglieder verfügen können. Somit macht sich die MEBAK fit für die Zukunft. In diesem Rahmen wurden auch drei neue Mitglieder aufgenommen:
Dipl.-Lebensmittelchemikerin
Madeleine Adolf, Radeberger Gruppe KG – Qualität Gruppe Dipl.-Ing. Marcus Jentsch, Institut Romeis Bad Kissingen GmbH Dr.-Ing. Nils Rettberg, VLB Berlin, Forschungsinstitut für instrumentelle Bier- und Getränkeanalytik (FIBGA) Sat zungsgemäß standen Neuwahlen des Vorstandes an. Der alte Vorstand wurde erneut einstimmig gewählt. Er setzt sich zusammen aus: 1. Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Frank Jürgen Methner, Fachgebiet Brauwesen, TU Berlin, Berlin (D) 2. Vorsitzender: Helmut Klein, Brau Union Österreich AG, Linz (A) Kassenführer: D r. G e r o l d R e i l , Lehrstuhl für Analytische Lebensmittelchemie, TU München, Freising (D) Schriftführer: Dr. Martin Zarn-
kow, Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, Freising (D) Zum Abschluss der Arbeitstagung fand am Samstag ein kleines touristisches Programm statt. Eine fachkundige Führung durch die his torische Kulmbacher Altstadt und einschließender Besichtigung eines der zahlreichen alten, im Berg angelegten Brauereikeller rundeten das Programm ab. Hier soll neben der IREKS GmbH auch der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, vertreten durch Dipl.-Ing. Hermann Nothaft, für die großzügige Unterstützung gedankt werden. Die 92. Mitgliederversammlung der MEBAK findet vom 4. bis 6. Oktober 2018 auf Einladung von Dr. Franco Thedy, Geschäftsführer der Birra G. Menabrea e Figli, im piemontesischen Biella (I) statt. August Gresser
Die Teilnehmer der jüngsten MEBAK-Mitgliederversammlung bei IREKS in Kulmbach
Foto: IREKS GmbH und Herman Nothaft, Kulmbacher Brauerei AG
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IfGB AKTUELL
PERSONALIEN
Dr. Rolf Hardt verstorben Am 6. März verstarb der Fachbereichsleiter Spirituosenanalytik der VLB Berlin Dr. rer. nat. Rolf Hardt in seinem 64. Lebensjahr. Dr. Hardt galt in der Branche als die Ikone des Spirituosenrechts, der Spirituosenanalytik und -sensorik. Generationen von Destillateurmeistern profitierten von seiner Expertise und seiner Fähigkeit auch komplizierte Zusammenhänge klar und mit einem sehr eigenen Humor zu vermitteln. (WiK) „Herr Dr. Hardt war in der Getränkebranche ein besonders im Bereich Spirituosen hoch geschätzter und anerkannter Spezialist“, so VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine über seinen lang jährigen Mitarbeiter. „Die Fußstapfen seines Mentors sind groß, die Johannes Fuchs, Leiter Spirituosen analytik und Sensorik, künftig auszufüllen hat.“ Mit den Worten: „Es ist für die Welt des Spirituosenrechts und der Spirituosenanalytik ein nicht zu ermessender fachlicher wie auch menschlicher Verlust“, ehrte Werner Albrecht vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft den Verstorbenen. Johannes Fuchs erinnert sich: „Herr Dr. Hardt liebte es, in fast detektivischer Art, Deklarationsprüfungen durchzuführen und Sonderfälle im Spirituosenrecht zu diskutieren. Er konnte hier zu jeder Facette aus dem Dr. Rolf Hardt * 13. April 1954 6. März 2018 Stand auf einen schier unbegrenzten Wissensschatz zurück- für Technologie der Brauerei und greifen. Dabei war es ihm immer Mälzerei der VLB Berlin. Ab 2003 wichtig, dieses Wissen auch an die war er dort Fachgebietsleiter Spijüngeren Kollegen weiterzugeben.“ rituosen und Leiter der unter dem „Die Lehre war seine Leidenschaft“, Label IfGB durchgeführten Destilergänzt IfGB-Koordinatorin Wiebke lateurkurse. Aber auch außerhalb Künnemann. „Seine Vorlesungen des Instituts war seine umfassende und Sensorikschulungen beson- Expertise gefragt, ob in der Analytik ders in den Destillateurmeister- oder bei der rechtlichen Beurteikursen waren ebenso lehrreich wie lung von Spirituosen. 2003 berief legendär.“ die DLG den Sensorikexperten als Dr. Rolf Hardt studierte Lebens- Prüfbevollmächtigten für die DLGmittelchemie an der TU Berlin. Als Spirituosenprüfung. Daneben war Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Dr. Hardt stellvertretender VorLehraufgaben promovierte er dort sitzender der AG Spirituosen in im Jahr 1987. Anschließend war er der Deutschen LebensmittelcheLaborleiter am Forschungsinstitut mischen Gesellschaft. Außerdem
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führte er Fortbildungskurse für die Verwaltungsakademie des Bundes sowie Sensorikschulungen für Unternehmen und die Generalzolldirektion durch. Dem Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie und ‑importeure (BSI) sowie dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft war er stets kompetenter Berater. Seine Leidenschaft galt seiner Arbeit und dem Segeln. Nur die Seglerabende führten zu einem pünktlichen Feierabend. Dr. Rolf Hardt hat am 6. März seine letzte Reise angetreten. Für alle unerwartet ist er nach einem Arbeitstag im Institut zu Hause friedlich eingeschlafen. Dr. Rolf Hardts international geschätzte Expertise, seine Freude am wissenschaftlichen Disput, aber auch sein schräger Humor und seine feine Ironie werden Partnern und Kollegen bitter fehlen. Er hinterlässt eine Schwes ter mit Familie. Abschied von Dr. Hardt Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am 27. April 2018 um 12:30 Uhr auf dem Parkfriedhof Neukölln, Buckower Damm 148, 12349 Berlin, statt. Im Sinne des Verstorbenen bittet die Familie darum, auf Blumen bzw. Kränze zu verzichten und bittet um eine Spende für die Jugendarbeit des Segler-Verein Stössensee e.V., Havelchaussee 129, 14055 Berlin. Berliner Volksbank: IBAN: DE92 1009 0000 2137 8840 06 / BIC: BEVODEBB
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IfGB-FORUM
16. IfGB-Forum 2018 – Bodensee-Whisky und Anlagenbau Die 1. Bodensee Whisky-Destillerie ist jüngst auf der Inter Whisky in Frankfurt zum besten deutschen Whiskyhersteller 2017 gekürt worden. Der Anlagenbauer Arnold Holstein war im Februar ebenso schillernder wie kompetenter Anziehungspunkt für Brenner auf der Messe Fruchtwelt Bodensee in Friedrichshafen. Beide Unternehmen öffnen in diesem Jahr ihre Pforten für das IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei. (WiK) „Wir freuen uns sehr darüber, mit dem Anlagenbauer Arnold Holstein und der 1. Bodensee Whisky Destillerie Steinhauser sehr spannende und erfolgreiche Partner für unser 16. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei gewonnen zu haben“, sagt VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine. Das Vortragsprogramm der Veranstaltung findet im Kongresszentrum Ost der Messe Friedrichshafen statt. Auch nach dem Wechsel von Kuemmerling zu Destilla bleibt Klaus Malinowsky dem IfGB als Moderator treu. Die Stammreferenten Angelika Wiesgen-Pick vom Bundesverband der Deutschen Spirituosenindus trie und -importeure sowie Werner Albrecht vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft werden die jüngsten Branchenentwicklungen sowie die Auswirkungen des Alkoholsteuergesetzes und die Diskussionspunkte bezüglich der neuen EU-Spirituosenverordnung erläutern. „Wir greifen den Rum-Schwerpunkt noch einmal auf und freuen uns auf den Vortrag von Isaac Renouard La-
rivière, Ferrand Deutschland, der begleitet von einem Tasting unterschiedliche Plantation Rums und einen Rhum Agricole vorstellen wird“, erklärt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Außerdem haben wir Beiträge von deutschen Rum-Brennern und einen Vortrag zur Zuckerung von Rums angefragt.“ Natürlich zeigen die Unterstützer des diesjährigen IfGB-Forums ihre Betriebe und stellen diese im Rahmen von Firmenpräsentationen vor. Der Begrüßungsabend findet im beliebten Brauerei-Gasthof Max&Moritz in Kressbronn statt. Obwohl das Vortragsprogramm erst im Entstehen ist, liegen bereits zahlreiche Anmeldungen vor. Alte Bodensee Hausbrennerei / 1. Bodensee Whisky-Brennerei Bereits in der 4. Generation wird bei der Familie Steinhauser gebrannt. Wo im Jahre 1828 noch eine kleine Brennerei stand, befindet sich heute eine der modernsten Brennereianlagen Europas. An der Qualität der verwendeten Früchte und der sorgfältigen Verarbeitung hat sich seit fast
200 Jahren nichts geändert. 2008 wurde in Kressbronn außerdem der 1. Bodensee-Whisky destilliert. Einmalig ist dabei die Brennerei, auf der gebrannt wird. Die aus dem Jahre 1890 stammende Anlage wurde komplett restauriert und liefert seitdem wieder feinste Brände. Arnold Holstein Der führende Hersteller von Des tillationsanlagen bietet Sonderanfertigungen für Klein- und Abfindungsbrennereien im Bereich von 5 bis 150 l. Bei Verschlussbrennereien sowie in der industriellen Alkoholproduktion liegen die Füllinhalte bei 150 bis 6000 l. Zum Programm gehören ebenso kontinuierlich arbeitende Destillierwie Demethanolisierungsanlagen. Holstein-Anlagen sind weltweit im Einsatz, ob als Kleindestille oder im Industriemaßstab beim Global Player. Zum Produktportfolio gehören außerdem Obstverarbeitungsgerätschaften wie Passiermaschinen, Schrägförderer und Rührwerke. www.ifgb.de/friedrichshafen2018
Mit Unterstützung von
Arnold Holstein GmbH
Brennerei- und Obstverarbeitungsanlagen
www.a-holstein.de
Fotos: WiK
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IfGB AKTUELL
MESSEN
BarConvent und German Rum Festival – zwei ungleiche Schwestern Die Station-Berlin, der frühere Post-Bahnhof der Hauptstadt, hat sich fest für Szene-Events etabliert. Im Oktober 2017 fanden dort in Berlin-Kreuzberg zwei sehr unterschiedliche Messen statt. Der BarConvent mit 370 Ausstellern wandte sich ausschließlich ans Fachpublikum: Gastro und Handel. Das Rum Festival begeisterte daneben auch Endverbraucher.
German Rum Festival: gemütliche, kommunikative Stimmung wie einst auf dem BarConvent (l.) Rum auf dem BarConvent: Tobias Maier, Destillerie Lantenhammer (2.v.r.), diskutiert seinen Rumult mit Experten wie Kristina Wolf, The Nose
(WiK) Größer, internationaler und noch repräsentativer: Mit insgesamt 370 Ausstellern aus 32 Nationen belegte der BarConvent Berlin (BCB) erstmals alle verfügbaren Flächen in den Hallen der Station-Berlin und dem benachbarten „Kühlhaus“. Mit mehr als 12 000 Fachbesuchern an zwei Tagen legte der BCB gegenüber dem Vorjahr nochmals um gut 10 % zu und stieß damit an die Obergrenze der behördlich zugelassenen Gesamtkapazität. Mit dem Erfolg ging auch die Unschuld verloren. Die neuen Ausstellungsflächen im Kühlhaus hatten die gleiche neutrale Ausstrahlung wie eine moderne Messehalle. Der BCB, Europas führende Premiummesse der Bar- und Getränkeindustrie, war so gut gebucht, dass er Ticketanfragen ablehnen musste. Für die großen Unternehmen gibt es keine Alternative, nirgends sind die Messebesucher so hochkarätig und die abgeschlossenen Verträge so tragend. Manch kleinerer Spirituosenhersteller wich allerdings vom neuen Buchungsprocedere ent-
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nervt auf kleinere, authentischere Messen aus. Der BarConvent hat aus den Engpässen 2017 gelernt. Die Messe wird 2018 auf drei Tage erweitert und der Ticket-Verkauf beginnt bereits im Mai. So bleibt zu hoffen, dass sich auch die Bedingungen für die Aussteller wieder auf den gewohnt guten Standard heben. German Rum Festival Mitte Oktober hat zum 7. Mal das German Rum Festival stattgefunden, das als die Top-Adresse für Rum-Freunde in ganz Deutschland gehandelt wird. Den rund 80 Ausstellern gelang es hervorragend mit über 400 Rumsorten aus aller Welt, den gut 5000 Besuchern die Vielfalt und Facettenreichtum von Rum und Rhum Agricole zu präsentieren. Reifungsprozesse, Farbnuancen, Geschmacksnoten – alles, was man schon immer über Rum wissen wollte, erfuhren Besucher des 7. German Rum Festivals direkt von den Herstellern, Destillateuren und Master-Blendern. „Around the
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world“ war ein vom Veranstalter bewusst gesetztes Motto, denn der Facettenreichtum von Rum bezieht sich zunehmend auch auf seine Herkunft. Die Karibik und Lateinamerika bleiben selbstverständlich die originären geographischen Herkunftsregionen. Da sich der sogenannte Zuckerrohrgürtel in Äquatornähe rund um die Erde erstreckt, existiert auch in anderen Breitengraden die Begeisterung für Rum. Die Aussteller stammten entsprechend aus Japan, der Karibik, der Inselwelt im Indischen Ozean und den Vereinigten Staaten. Während D-A-CH-Whisky sich in der Whiskywelle inzwischen sehr gut etabliert hat, sind die sehr erfolgreichen deutschsprachigen Rum-Brenner ein noch recht junges Phänomen. Darunter sind Destillateurmeister, die sehr spannende Rums in kleinen Mengen produzieren. Unter anderem präsentierten die IfGB-Absolventen Tobias Maier, Destillerie Lantenhammer, und Gregor Thormann, Spirituosenschmiede, ihre Rum-Kreationen.
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Craft Spirits Festival Destille – erneut erfolgreich Rund 90 Brennereien und Spirituosenmanufakturen Deutschlands und Europas nutzten das 7. Craft Spirits Festival Destille Berlin am ersten März-Wochenende, um in der Heeresbäckerei in Berlin-Kreuzberg ihre Unternehmen und Produkte zu präsentieren. Hunderte von Gastronomen sowie wissensdurstige und genussorientierte Verbraucher nutzten die Möglichkeit, neue Spirituosen zu entdecken, Wissen und sensorische Fähigkeiten aufzustocken sowie sich mit Spezialitäten und Raritäten einzudecken. (WiK) In diesem Jahr war der Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie und -importeure (BSI) Schirmherr der Veranstaltung. „Diese Fachausstellung ist ein wichtiges Informationsforum, eine Kontaktbörse und ein Netzwerk für CraftSpirituosen-Anbieter. Dazu gehören auch Mitglieder des BSI, die zum Teil auf der Messe vertreten sind“, so BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick, die sich vor Ort auch an der Podiumsdiskussion „Was ist Craft?“ beteiligte. Mehr als 600 Spirituosen konnten verkostet werden, wie z.B. Obstbrände, Gin, Rum, Whisky, Mezcal, Korn, Aquavit, Cognac und Wermut. „Die Destille Berlin ist mittlerweile Europas wichtigste Messe für handgefertigte Spirituosen“, so die Veranstalter Theo Ligthart und Dr. Thomas Kochan. Sie haben definiert, was für sie „Craft“ bedeutet. Auf der Destille Berlin darf ausstellen, wer handwerklich produziert, aus durchweg natürlichen Zutaten und in unabhängiger Produktion. Theo Ligthart ist u.a. Gründer des Freimeisterkollektivs. Dr. Thomas Kochan führt Berlins Fachgeschäft für handgemachte Spirituosen „Dr. Kochan Schnapskultur“. „Auch in diesem Jahr glänzte die Destille Berlin mit einer eindrucks-
vollen Produktvielfalt, wobei sich Traditionsbetriebe, etablier te Craft-Distiller und absolute Neueinsteiger hervorragend ergänzten“, zeigte sich Johannes Fuchs, VLB Berlin / IfGB, beeindruckt. Vorträge und Tastings Neben den Produkten genossen die Besucher außerdem das Rahmenprogramm mit insgesamt 25 Tastings und Podiumsdiskussionen. Die Sessions stellten einzelne Spirituosenkategorien vor, diskutierten aber auch Grundsätzliches. Neben Food-Pairing-Präsentationen gab es auch den Blick der Branchen-Mathadore auf neue Entwicklungen. So referierte Werner Albrecht vom BMEL über neue Zeiten für Craft Distiller nach dem Ende des Branntweinmonopols und Dr. Klaus Hagmann, Carl GmbH, über Aromen und Fehlaromen in Obstbränden. Der Vortrag Hochprozenter unter der Lupe – Tipps und Tricks der Spirituosenanalytik von Johannes Fuchs, Leiter der Abteilung Spirituosenanalytik und Sensorik der VLB Berlin / IfGB, wurde besonders stark von Spirituosenherstellern und Fachpublikum besucht, die ihn zahlreiche Fragen beantworten ließen. Schnell entwickelte sich ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen
Fotos: Destille Berlin
Referenten und Auditorium. Der Spirituosenwettbewerb der Messe wurde um neue Kategorien erweitert. Außerdem hat man zum ersten Mal u.a. die besten Nachwuchsbrenner und die Brennerin des Jahres gekürt. IfGB-Absolventin wird Young Distiller of the Year Theresa Warter, Dachstein Destillerie, Österreich, schloss bereits mit 17 Jahren als Jahrgangsbeste den Destillateur-Aufbaukurs des IfGB ab. Auch die Prüfung zum Obstverarbeitungsmeister bestand sie 2015 mit Auszeichnung. Mit 24 Jahren leitet sie nun die von ihrem Vater gegründete Brennerei mit einem Produktportfolio von Obstbränden und Whisky sowie Gin, Kräuter- und Zirbengeist. – Die Destille Berlin verlieh Theresa Warter den Titel „Young Distiller of the Year 2018“.
Theresa Warter, IfGB-Absolventin 2010 und Young Distiller of the Year 2018, bei der Auszeichnung durch Theo Ligthart (l.) und Thomas Kochan
Die VLB Berlin gratuliert ihren Mitgliedern sowie IfGB-Alumni und Partnern zu ihren Produkt-Auszeichnungen Craft Spirits Awards Destille Berlin 2018: • Alte Kurhausbrennerei Hans Hertlein: 3 Bronze • Birkenhof-Brennerei: 2 Silber, 1 Bronze • Brennerei Ehringhausen: 4 Silber, 1 Bronze • Dolleruper Destille: 2 Silber, 4 Bronze • Feinbrennerei Sasse: 2 Gold, 1 Silber, 2 Bronze • Preussische Spirituosen Manufaktur: 1 Gold, 2 Silber • Simons Feinbrennerei: 1 Bronze Die nächste Destille Berlin findet am 2. und 3. März 2019 statt. Brauerei Forum – April 2018
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IfGB AKTUELL
MESSEN
Hanse Spirits endlich im passenden Ambiente Die Anfang Februar im Hamburger Hafen durchgeführte Hanse Spirit 2018 hat mit der Altonaer Fischauktionshalle, einem Baudenkmal von 1896, endlich eine adäquate Location gefunden.
Brennerei Ziegler hatte nicht nur für die Präsentation des Gins einen eigenen Bartender engagiert
Bei Slyrs / Lantenhammer stand Geschäftsführer und Destillateurmeister Hans Kemenater selbst am Stand (l.)
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(WiK) Tummelten sich noch im Vorjahr Spirituosenhersteller und ihre Gäste neben einer Baby-AusstatterVeranstaltung in einer seelenlosen Messehalle, hat die Hanse Spirit in diesem Jahr mit der geschichtsträchtigen Fischauktionshalle eine wirklich passende Location gewählt. Einen Ort, an dem sich Tradition und Moderne aufs Beste verbinden. Rund 60 Aussteller, große Hersteller und Importeure ebenso wie kleine und mittelständische Brennereien und Spirituosenhersteller, stellten sich den aufgeschlossenen Besuchern. Fachhändler und Barkeeper kamen sehr zahlreich, aber das Gros machten die Endverbraucher aus. Auf 3300 m2 im Erdgeschoss und drei Emporen erkundeten die Besucher hochprozentige Produkte aus aller Welt. Wenn eine solche Veranstaltungsfläche eng wird, weiß man, dass die Messe erfolgreich ist. Zuweilen musste ein Einlassstopp verhängt werden. Aber auch diesem begegneten die Besucher ebenso wie dem Gedränge mit einer beeindruckenden Gelassenheit. Neugier lässt sich nicht dämpfen! „Wir sind sehr zu frieden mit der Menge und der Art der Besucher“, sagte Stefan Beck, Geschäftsführer und Brenner der Hinricus Noyte‘s Spirituosen GmbH, Wismar. Gin und Whisky nahmen in der Ausstellung noch immer großen Raum ein, mehr
und mehr auch Rum. Es gab ein bisschen Wermut und der Korn ist endlich im Kommen. Die Veranstalter der Messe freuten sich über neue Aussteller wie The Scotch Malt Whisky Society aus Schottland, die Manufaktur Lehmitz aus Hamburg sowie Gin Produzenten aus dem In- und Ausland wie z.B. NB-Gin und Tonka Gin. Von den Großen waren z.B. Beam Suntory, BORCO Markenimport und Campari vertreten. Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen teilten sich die traditionellen Brennereien wie Distillerie Lantenhammer, und die Private Kornbrennerei H. Heydt die Aufmerksamkeit mit den jüngeren Craft- und MicroBrennereien wie Hinricus Noyte‘s Spirituosen und the Duke sowie absoluten Newcomern wie der Manufaktur Lehmitz. Das umfangreiche Rahmenprogramm mit Seminaren und Tastings war u.a. geprägt von unabhängigen Spirituosenexperten wie Jürgen Deibel und Julia Nourney, aber auch von Brand Ambassadoren z.B. von von Bruichladdich oder Ardbeg. Und wie die vollen Rucksäcke und Einkaufstaschen zeigten, wurde nicht nur kräftig probiert und gefachsimpelt, sondern auch ordentlich eingekauft. Die nächste Hanse Spirit findet am ersten Februar-Wochenende 2019 statt.
Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
Fruchtwelt Bodensee und internationaler Brennertag Die Fruchtwelt Bodensee hat Ende Februar mit 381 Ausstellern aus 13 Ländern und 15 900 Besuchern ihre Position als bedeutendste Fachmesse für Obstbauern, Landwirte und Brenner erneut verteidigt. Ein vielfältiges Rahmenprogramm sowie der internationale Brennertag machten die Messe Friedrichshafen zum Treffpunkt der Bodensee-Anrainer. (WiK) Auf der Ausstellung fand sich neben renommierten Brenngeräteherstellern auch alles Zubehör, ob technische Enzyme, Obstverarbeitungsgeräte oder Flaschen und Fässer. Außerdem waren Bildungsinstitute wie das Staatsweingut Weinsberg und die Hochschule Geisenheim vor Ort sowie natürlich die Kleinbrennerverbände mit Destillat-Prinzessin und eigenem Stand. Für Brenner gab es ein sehr spannendes Begleitprogramm, u.a. ein erfrischend freches Seminar von Ulrich Zeni, Österreich, der den Kleinbrennern Wege zur erfolgreichen Selbstvermarktung zeigte. „Das Einzigartige zählt und da habt ihr alle etwas von“, wandte er sich an seine begeisterten Zuhörer. Dr. Klaus Hagmann, Carl GmbH, bot ein ausgebuchtes Likörseminar an und der Verband der Badischen Klein- und Obstbrenner ließ sich von Werner Albrecht, BMEL, die neue Rechtslage erklären. Claudia Metzler, Vorsitzende des Verbandes der Klein- und Obstbrenner Südwürttemberg/Hohenzollern, zeigte sich sehr zufrieden: „Die Fruchtwelt Bodensee ist eine wunderbare Messe. Alle Brenner kommen, auch aus Österreich und der Schweiz. Immer mehr Frauen kommen zum Brennen, viele machen das neben der Landwirtschaft und dem Tourismus.“
Internationaler Brennertag Der vom Bundesverband der Deutschen Klein- und Obstbrenner ausgerichtete Internationale Brennertag am Messe-Sonntag war mit mehr als 100 Teilnehmern (Abb.u.) sehr gut besucht. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden MdB Alois Gerig sprach BMEL-Referatsleiter Dr. Michael Koehler über das EUSpirituosenrecht. In Bezug auf die geografischen Angaben wies er auf Fördermaßnahmen hin: „Mit GeoSchutz sind auch Annehmlichkeiten verbunden.“ Außerdem empfahl er die Gründung von Erzeugergemeinschaften einzelner Spirituosenkategorien, um im gemeinsamen Auftritt die Kategorien zu stärken. „Wir befinden uns in einer Übergangsphase. Es ist für alle Beteilig ten neues Recht“, vermittelte Verbandsgeschäftsführer Gerald Erdrich beim Alkoholsteuergesetz. Er wies darauf hin, dass der Bundesverband Problemfälle und offene Fragen zur Umsetzung sammelt und mit Zoll und Gesetzgebern diskutiert. In Bezug auf die neue Spirituosen-VO betonte er: „Wir sollten jetzt die Chance der Verordnung nutzen, um zu betonen und zu kennzeichnen, dass wir Brände ohne Zuckerung herstellen. – Wir sind seit 99 Jahren Craft Distiller!“
Die Arnold Holstein GmbH zeigte einen großen Überblick ihrer Anlagen
Die nächste Fruchtwelt Bodensee findet vom 14. bis 16. Februar 2020 statt.
Claudia Metzler begrüßt Wiebke Künnemann, IfGB, sowie Dr. Michael Koehler und Werner Albrecht, beide BMEL
Fotos: WiK
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
BRAU-BÖRSEN-BILANZ
4. Quartal fällt 2017 global gut aus Die deutschen Börsen sind schwach ins Handelsjahr 2018 gestartet. Der Dax30 (FAZ100) stellte sich zum Februar ultimo im Vergleich zum Jahresschluss 2017 –3,7 (–3,2) % auf 12 436 (2481) Zähler. Am 23. März 2018 gingen die Börsenbarometer dann mit nur noch 11 886 (2382) Punkten aus dem Markt. Krombacher Getränkegruppe 2017 über 7 Mio. hl Ausstoß Die Krombacher Gruppe hat 2017 unter ihrer Dachmarke „Krombacher“ gegen den Markttrend +1,9 % gleich 0,105 Mio. hl Mehrausstoß erzielen können auf 5,763 (5,653/5,487/5,469) Mio. hl. Das Produktionsplus der Siegerländer kam mit +54 Thl auf 4,424 (4,370/4,260/4,250) Mio. hl vom Pils des einstigen Monobrauers, wo auch die Dose zulegte. Die alkoholfreien Pilsbiere kamen +6,1 % voran auf 384 (362/352/348) Thl auch dank „o,0%“-A ngebot, und die dito Weizen +6,4 % bzw. +7 Thl auf 117 Thl. 34 Thl Plus bei den Offerten der „Krombacher Brautradition“ (auf 64 Thl auch dank „Naturtrübem Dunkel“) stand die Entwicklung beim bisherigen „Dunkel“ gegenüber (–24 auf 1 Thl). Das Radler inkl. Alkoholfrei lag stabil bei 491 (491/461/450) Thl, gleichfalls das Weizen bei 109 Thl. Das „Hell“ zeigte sich mit 58 (61/66/64) Thl erneut leichter. Und um +15 % sprang „Krombacher’s Fassbrause“ auf 115 (100/91/89) Thl. Außerhalb der Dachmarke sprang „Vitamalz“ in neuer Markenführung +16,7 % auf 210 (180/132) Thl. Die sons t igen Marken („Rolinck“, „Cab“, „Eichener“ und „Rhenania“) gaben weiter ab auf 100 (115/135) Thl. Das Haus Schadeberg produzierte in seinem Bierbereich so 6,073 (5,948/5,754/5,701) Mio. hl (+2,1 %). Bei den Gebinden gab Fassbier –2,4 % ab auf 686 (698/691/705) Thl. Die Kreuztaler sprachen dabei von Objektschließungen auf dem
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Land und härterem Wettbewerb in der Stadt. Bei den Kanälen sprang die Ausfuhr +12 % auf 237 (215/205/201) Thl dank USA, England, Italien, Russland und Korea.
April 2018 weiter ein „o,0% Radler“ aus 11er-Kasten und Sixpack, ein „Naturtrübes Landbier“ aus 20erKasten und Sixpack, die neue Sorte Maracuja bei der „Fassbrause“, wo „Zitrone“ und „Cola & Orange“ neu Die Schweppes-Gruppe über- auch aus der 0,33-l-EW-Dose komsprang wie geplant erstmals men sollen, und „Vitamalz“ testweidie 1-Mio.-hl-Marke auf 1,034 se aus dem 11er-Kasten. Schweppes (0,989/0,951/0,876) Mio. hl AfG. will mit einer neuen „Zero“-Range Der Zuwachs kam und neuen Gebinden vom „Schweppes“ punkten. Mit der NHeute in der mit +4,8 % auf 865 Tea GmbH als neuer Brau-Börsen(825/778/718) Thl Gruppengesellschaft Bilanz auch dank anhalstartet das Haus Schatendem Gin-Trend. deberg eine Vertriebs • ABI „Orang ina“ zeig te partnerschaft mit NE• Bitburger sich stabil bei 102 STEA® in Handel und • Heineken (102/108/101) Thl, Gastronomie. • Krombacher „Dr Pepper“ kam vo• Kulmbacher ran auf 57 (52/54/47) Veltins kommt 2017 • Veltins u.a. Thl, sonstige Angemit „Grevensteiner“ bote brachten kons und Alkoholfrei voran tant 10 Thl. Damit Die Brauerei C. & A. Velstand die Getränkegruppe des tins hat ihren Ausstoß 2017 um +0,8 Hauses Schadeberg 2017 für 7,107 (+2,4) % auf 2,87 (2,85/2,78/2,77) (6,937/6,705/6,577) Mio. hl gleich Mio. hl ausweiten können. Dabei +2,5 (+3,5) % Mehrausstoß. wurden unter der Dachmarke „Veltins“ 2,34 Mio. hl produziert. WähUmsatz 2017 steigt stärker als die rend „Pilsener“ stabil gelegen habe, Produktion sei „Radler“ vornehmlich dank AlUmgesetzt hat die Krombacher koholfrei +2,7 % vorangekommen. Gruppe daraus in 2017 überpropor- Die „V+“-Biermixes zeigten sich tional zur Produktion +3,6 (+3,5) % nach dem Minus der Vorjahre in mehr auf 772 (745/717/703) Mio. €. 2017 stabil bei 326 (327/351/383) Die Dachmarke kam +2,7 % voran Thl, vornehmlich dank „Grapeauf 639 (622/601/598) Mio. €. „Vi- fruit“. Und das stark unterstützte tamalz“ sprang +34,5 % auf 15,6 „Grevensteiner“ sprang auch 2017, (11,6/7,6) Mio. €. Die Sonstigen ten- diesmal +18,2 % auf 168,5 (142,5) dierten –9,7 % auf 9,3 (10,3/11,2) Thl. Fassbrause habe weiter abgeMio. €. geben, heuer –14,3 %. Ihren GeUnd die Schweppes-Gruppe legte bindemix nannte Veltins bezogen +7,0 % zu auf 108 (101/97/88,5/84) auf den Gesamtausstoß mit 76,8 % Mio. €. Das Haus Schadeberg, das in Mehrwegflasche, 17,4 % Fassbier der Gruppe 997 (977/951/968) Mit- und 5,8 % Dose. Fassbier lag entarbeiter beschäftigte, zeigte sich sprechend bei 500 Thl mit stabil mit 2017 mehr als zufrieden und 14 500 Gastronomiepartnern. Das sah sich besonders im AfG-Segment Haus Veltins agiere weiter als grosehr gut aufgestellt. Angekündigt ßer Investor bei gastronomischen haben die Siegerländer neben einer Neugründungen wie bei der Fortnationalen Highlight-Promotion ab führung von Bestandsobjekten.
Und bei den Kanälen gingen 202 (207/185) Thl in den Export, vornehmlich nach Spanien, Italien, die Niederlande, Großbritannien und in die USA. Umsatzplus über Ausstoßplus auch am Grevenstein Umgesetzt haben die Hochsauerländer 2017 deutlich überproportional zur Produktion +2,5 (+1,9) % mehr auf 323 (315/309/308) Mio. €. Beschäftigt wurden 2017 inkl. Azubis 646 (627/635/616) Mitarbeiter. Außerhalb der Brauerei hat die Veltins Beteiligungen GmbH & Co. KG bei Gastronomieservice, GFH und Spedition/Logistik 481 (502) Mio. € umgesetzt und dort 1781 (1674) Mitarbeiter beschäftigt. Bis 2024 will das Haus Veltins am Grevenstein über 400 Mio. € investieren, davon flossen 2017 33 Mio. €: Fertig wurde eine neue Entalkoholisierung für 0,0-%-Produkte, ein neues Tankfeld sei im Bau. Erneut solle dem hochsauerländischen Felsmassiv Unternehmensfläche abgerungen werden. Ziel von VeltinsGeneralbevollmächtigtem Michael Huber sei eine auf den Verbraucher mit dessen verändertem Konsumverhalten ausgerichtete Brauerei, in der nach Abschluss der Modernisierung die von der Digitalisierung ermöglichten Optionen („Industrie 4.0“) in allen Teilen präsent seien. Neu kam ein „Grevensteiner Westfälisch Hell“. Bitburger Braugruppe mit stabilem Umsatz 2017 Die Bitburger Braugruppe hat fürs 200. Jubeljahr des Hauses Simon 2017 branchenkonform 6,8 (7,0/7,1/7,2) Mio. hl Absatz gemeldet. Für die alkoholfreien Angebote inkl. Biermisch wurde von deutlichen Zuwächsen und Marktanteilsgewinnen gesprochen. Das in Zusammenarbeit mit dem Benediktinerkloster Ettal eingebraute „Benediktiner“ habe im ersten Jahr mit nationalem Vertrieb im Handel seine Erfolgsgeschichte fortgesetzt. „Bit“ sei unverändert deutscher Fassbier-Primus, und auch „Köpi“ wurde in der Gastronomie gelobt. Beide Marken wurden im Bericht für 2017 als Fokusmarken bezeichnet.
Die Marken „Licher“ und „Wernesgrüner“ hätten sich trotz Preiserhöhung gut behauptet. SchwarzbierMarktführerin „Köstritzer“ indes habe sich dem rückläufigen Sortentrend nicht entziehen können. Ihren Umsatz hielt die Bitburger Gruppe überproportional zum Absatz stabil bei 787 (786/787/788) Mio. €, wobei sich die beiden Fokusmarken erfreulich entwickelt hätten, gleichfalls die „Bitburger 0,0“-Angebote. Die Ausfuhr habe trotz Strategie- und Strukturveränderung 2017 beim Umsatz zugewonnen und damit über den Erwartungen gelegen. Axel Dahm zeigte sich als Sprecher der Geschäftsführung mit der Bilanz seines Hauses für 2017 insgesamt zufrieden. 2018 setze die Braugruppe bei ihren Marken weiter auf Wertwachstum, wofür man grundsätzlich auch mögliche Mengenrückgänge durch weniger Promotions im Handel bewusst in Kauf nähme. Neu kommt „Bitburger Premium Kellerbier bernsteinfarben“. Beim Schwarzbier müsse und werde man wieder stärkere Impulse setzen. Für die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG als weiterem Getränke-Interesse des Hauses Simon wurden 286 (277) Mio. € Nettoumsatz in einem zufriedenstellenden 2017 aus 7,55 (7,49) Mio. hl Getränkeabsatz bei 806 Beschäftigten bereits gemeldet (BF 3/2018, S. 23). Zum Vergleich: Die HassiaGruppe, Bad Vilbel, meldete für 2017 einen –0,5 % auf 7,78 (7,82) Mio. hl leichteren Absatz. Ihren Umsatz hat die AfG-Markenanbieterin dabei trotz verregnetem Spätsommer mit 246 (245) Mio. € gut behauptet (+0,2 %). Auch das Haus Hinkel zeigte sich zufrieden mit 2017. Kulmbach avisiert EBIT 2017 über ihrer Prognose Die Kulmbacher Brauerei AG meldete Mitte Januar 2018 ad hoc und auf Basis vorläufiger Zahlen einen mit voraussichtlich rd. 220 (nach rd. 221) Mio. € behaupteten Nettoumsatz in ihrem Konzern. Daraus seien voraussichtlich über 10,5 (nach 10,0) Mio. € Konzerngewinn vor Zinsen, sonst igem Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) er wir tschaf tet worden
und damit deutlich mehr als prognostiziert. Wie erwartet rückläufig gezeigt habe sich 2017 bei der oberfränkischen Paulaner Brauerei-Tochter der Häuser Schörghuber und Heineken der freie Mittelzufluß bei voraussichtlich über 7 (nach 8,6) Mio. €. ABI Deutschland verkauft Hasseröder und Diebels Am 16. Januar 2018 meldete ABI Deutschland den Verkauf ihrer Marken „Diebels“ und „Hasseröder“ sowie der zugehörigen Brauereien Issum und Wernigerode an die CK Corporate Finance GmbH Kronberg, einem inhabergeführten Investmentunternehmen der Familie Deistler, zu einem ungenannten Kaufpreis. Die Transaktion solle bis spätestens Mitte 2018 abgeschlossen werden. Laut ABI DeutschlandPressemitteilung wolle sich Bremen auf ihre nationalen Marken „Beck’s“, „Franziskaner“ und „Corona“ konzentrieren, während der Käufer umfangreiche Investitionen in die Marken und Brauereistandorte plane, sich auf die Stärken von Hasseröder und Diebels konzentrieren und ihr Wachstum fördern wolle, auch durch wieder präsentere Aufstellung in der Öffentlichkeit. ABI neu setzt 2017 gut 0,5 Mrd. hl Eigenbier ab Weltmarktführerin ABI hat im 4. Quartal 2017 146,0 Mio. hl Getränke verkauft. Im 4. Quartal 2016, das bereits die beibehaltenen SABMiller-Anteile enthält, waren es 159,4 Mio. hl. Der Rückgang kam mit –15,7 Mio. hl aus Konzernveränderungen, überwiegend von der Abgabe des Coca Cola-Geschäfts CCBA von London in Afrika. Auf vergleichbarer Basis kam Leuven +2,3 Mio. hl bzw. freundliche +1,6 % voran, wobei Eigenbier noch fester tendierte (+2,8 Mio. hl gleich +2,3 % auf 126,8 Mio. hl). 1,0 Mio. hl vom Getränke-Mehrabsatz kam aus Lateinamerika Nord auf 34,9 Mio. hl (+3,0 %), wo Brasilien +2,9 % Mehrabsatz zeigte (Bier: +5,1 %). Auf kleinerer Basis noch besser tendierten Lateinamerika Süd um +0,6 Mio. hl auf 10,4 Mio. hl (+5,8 %) und das um die Verkäufe bereinigte Geschäft in Europa/Nahost/Afrika um +0,9 Mio. hl auf 26,2 Mio. hl (+3,4 %). Dort gab Südafrika –1,8 % Absatz ab. Gut behauptet zeigten sich Lateinamerika West Brauerei Forum – April 2018
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
mit gut +0,1 Mio. hl auf 29,4 Mio. hl (+0,5 %) und Asien/Pazifik mit knapp +0,1 Mio. hl auf 18,4 Mio. hl (+0,4 %). Für China, wo der Absatz –1,9 % leichter lag, wurde auch „Franziskaner“ als Super Premium gelobt. Allein Nordamerika gab –0,4 Mio. hl ab auf 26,2 Mio. hl (–1,4 %). ABI ging so mit einem guten 4. Quartal aus einem Geschäftsjahr 2017, in dem sich ihr Absatz insgesamt gut behauptete: 612,6 Mio. hl Getränkeverkauf 2017 standen 615,9 Mio. hl Vergleichsbasis für 2016 gegenüber, wobei diese Referenzgröße das beibehaltene SABMiller-Geschäft fiktiv bereits für das gesamte Vorjahr enthält. Das Minus kam hier mit –4,4 Mio. hl gleichfalls aus Konzernveränderungen, vergleichbar mehr verkauft hat Leuven +1,1 Mio. hl (+0,2 %). Dabei stand Eigenbier für 507,7 Mio.hl, der vergleichbare Mehrabsatz wurde mit +3,3 Mio. hl angegeben (+0,6 %). Wachstum kam aus Lateinamerika Süd und West sowie bereinigt aus Europa/Nahost /Afr ika . Asien/Pazifik schloss gut und Lateinamerika Nord knapp behauptet (Brasilien indes besser als die dor t ige Branche). Und Nordamerika verlor vergleichbar –3,8 Mio. hl auf 113,5 Mio. hl (–3,3 %), wobei „Michelob Ultra“ gelobt wurde. Leuven freut sich über gutes 4. Quartal 2017 Netto umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin ABI im 4. Quartal 2017 konzernweit 14,6 Mrd. US-$. Von den 14,2 Mrd. US-$ im 4. Quartal 2016 wurden –0,9 Mrd. US-$ desinvestiert, vergleichbar mehr erlöst wurden +1,1 Mrd. US-$, und die Währungsumrechnung stand für +0,2 Mrd. US$. Ihr vergleichbares Umsatzplus gab Leuven mit +8,2 % an – dank +6,7%punkten aus Preis/Sorti-
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Brauerei Forum – April 2018
mentsmix weit überproportional zum Absatz. Im Gesamtjahr 2017 kumulierte sich der Konzernumsatz auf 56,4 Mrd. US-$. Gegenüber 53,9 Mrd. US-$ Vergleichsbasis wurden –0,8 Mrd. US-$ desinvestiert, +2,7 Mrd. US-$ vergleichbar mehr erlöst und +0,6 Mrd. US-$ Wechselkurseffekt gebucht. Vergleichbar waren das +5,1 % mehr dank Preis/Mix. Die 3 ABI-Weltmarken „Budweiser“ (+4,1 %), „Stella Artois“ (+12,8 %) und „Corona“ (+19,9 %) kamen mit insgesamt +9,8 % Mehrumsatz doppelt so gut voran. Allein im 4. Quartal 2017 hätten sie +17,8 % Umsatzsprung verzeichnet. („Beck’s“ wird als „multi-country brand“ geführt gleich „Castle“, „Hoegaarden“ und „Leffe“.) Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten wurde im Gesamtjahr 2017 mit 17,8 Mrd. US-$ berichtet, im Vorjahr waren es mit einem knappen Vierteljahr SABMiller 13,3 Mrd. US-$. Einmaleffekte saldierten sich zu –0,7 (–0,4) Mrd. US-$ Aufwand. Das Finanzergebnis verbesserte sich durch deutlich niedrigere Einmalaufwendungen auf –6,5 (–8,6) Mrd. US-$ Aufwand. Beteiligungen lieferten +0,4 (+0) Mrd. US-$ ab. Vor Ertragsteuern verdiente die neue (im Vorjahr die weitgehend alte und von der Übernahme geprägte) ABI so +11,1 (+4,3) Mrd. US-$, danach waren es +9,2 (+2,7) Mrd. US-$, von denen +8,0 (+1,2) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. (2014 hatte die alte ABI 11,30 Mrd. US-$ Jahresüberschuss gezeigt, in dem allerdings auch nur –1,3 Mrd. US-$ Finanzergebnis steckten.) Der Leuven-Dividendenvorschlag für 2017 lautet einmal mehr über 3,60 €/Aktie, davon 1,60 € schon gezahlt. Die Übernahme von SABMiller habe die Erwartungen von Leuven übertroffen. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden +1,0 (–1,5) Mrd. US-$ Mehrung (Vorjahr: Minderung) überwiegend aus der Umrechnung von Fremdwährungstöchtern. Die ABI-Bilanz kürzte sich zum Ultimo 2017 ggü. der Berichtszahl 2016 auf 246,1 (258,4) Mrd. US-$. Zum Verkauf stehendes Geschäft von gut 16 Mrd. US-$ Buchwert wurde 2017 realisiert, gegenläufig stieg der Goodwill auf 141 (137) Mrd. US-$. Das ABI-Eigenkapital stellte sich auf 80,2 (81,4) Mrd. US-$. Aus betrieblicher Tätigkeit flossen im
Geschäftsjahr 2017 +15,4 (+10,1) Mrd. US-$ zu. Im Investitionsbereich flossen +7,9 (-60,1) Mrd. US-$ zu (Vorjahr: ab): Dabei stecken in den Zahlen für 2016 –65,2 Mrd. US-$ für den SABMiller-Zukauf und +16,3 Mrd. US-$ aus Verkäufen von London-Geschäft, während 2017 +8,25 Mrd. US-$ aus Verkäufen von London-Geschäft nach Steuern aufkamen. Der laufende Betriebsinvest wurde netto cash mit –4,1 (–4,8) Mrd. US-$ angegeben. Und im Finanzierungsbereich flossen –21,0 (+50,7) Mrd. US-$ ab (Vorjahr: zu), wobei 2017 per Saldo –10,0 Mrd. US-$ getilgt wurden. Ausbau von Alkoholfrei Für 2018 strebt ABI starkes Umsatz- und EBITDA-Wachstum an, wobei das 1. Quartal guter Vorjahreszahlen halber leichter ausfallen könnte. Die durchschnittlichen Nettoschuldzinsen werden mit ca. 3,7 % erwartet. Und investiert werden sollen heuer netto cash 4,0 bis 4,5 Mrd. US-$. Der Schuldenabbau bleibe Priorität. Leuven will mit ihren Weltmarken weiter expandieren, den Premiumtrend forcieren, noch überzeugendere Bier-Produktbotschaften senden und alkoholfreie bzw. -arme Bierofferten machen, die 2025 bereits für 1/5 vom ABI-Biervolumen stehen könnten.
ABI InBev im Übergang: 2017 im Vergleich zu 1 US-$ = 0,887 (0,903) € Regionen ABI neu
Getränkeabsatz 2017
Europa/Nahost/Afrika
131,69
Lateinamerika Nord
119,37
Nordamerika
113,50
Lateinamerika West
110,63
Asien/Pazifik
101,99
Lateinamerika Süd
34,06
Globaler Export, Holdings Gesamt
1,34 612,57
Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 4. Quarta enthalten. US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/h effekte (außerordentliche Erträge/Aufwendunge
Heineken verkauft 2017 0,25 Mrd. hl Getränke Heineken als internationale Nr. 2 hat fürs 4. Quartal 2017 66,1 (55,5) Mio. hl konsolidierten Getränkeabsatz gemeldet. 7,9 Mio. hl vom Plus kamen aus Zukäufen in Amerika (Kirin Brazil und Lagunitas-Anteil) und 2,7 Mio. hl gleich +4,8 % aus dem laufenden Geschäft. Bier stand dabei für 56,7 (49,1) Mio. hl, davon +2,3 Mio. hl vergleichbar. Lizenzbier und sonstige Getränke verkauften 7,2 (4,6) Mio. hl, davon +0,3 Mio. hl vergleichbar. Hinzu kamen 2,1 (1,9) Mio. hl Handelsware. Amsterdams GruppenBierabsatz, der auch Beteiligungen anteilig mit einbezieht, stieg weniger stark auf 59,8 (53,0) Mio. hl. Regional kam Asien/Pazifik auf 7,8 (7,0) Mio. hl voran. Auch Afrika/ Nahost/Osteuropa tendierte sehr fest auf 12,4 (11,6) Mio. hl. Amerika sprang durch die Zukäufe auf 24,7 (16,0) Mio. hl, wobei auch vergleichbar +0,8 Mio. hl mehr verkauft wurden (+5,1 %). Und Europa schloss gut behauptet mit 21,2 (21,0) Mio. hl. Im Gesamtjahr 2017 hat Amsterdam konsolidiert 251,6 (227,8) Mio. hl Getränke abgesetzt, wobei 17,3 Mio. hl vom Plus zugekauft wurden.
Bier kletterte auf 218,0 (200,1) Mio. hl, wobei 11,9 Mio. hl vom Plus aus den Akquisen kamen. Lizenzbier und sonstige Getränke stiegen durch die Zukäufe auf 24,9 (19,5) Mio. hl, hinzu kamen 8,7 (8,3) Mio. hl Handelsgetränke. Ihren Gruppenbierabsatz gab Heineken mit 231,6 (215,6) Mio. hl an. Unter der Marke „Heineken“ wurden im 4. Quartal 9,2 Mio. hl (+6,9 %) abgesetzt und im Gesamtjahr 2017 36,0 Mio. hl (+4,5 %). Zweistellig gewachsen seien 2017 „Tiger“, „Krušovice“ und „Moretti“, Zider habe 4,9 (4,8) Mio. hl verkauft und alkoholfreies wie -armes Bier 12,5 (12,4) Mio. hl. Amsterdam 2017 mit Gewinnplus Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin Heineken daraus 2017 im Konzern netto 21,9 (20,8) Mrd. €. Vergleichbar wurden +1,0 Mrd. € mehr er löst (+5,0 %, davon +2,1 %punkte aus Preis/Mix), aus den Zukäufen kamen +0,9 Mrd. €, und die Währung sumrechnung ver zehr te –0,8 Mrd. €. Der Betriebsgewinn stieg auf 3,35 (2,75) Mrd. €. Das Finanzergebnis zeigte sich mit –0,52 (–0,49) Mrd. € Aufwandssaldo wenig verändert. Vor Ertragsteuern
verdiente der Heineken-Konzern so 2,91 (2,41) Mrd. €, danach waren es 2,15 (1,74) Mrd. € Jahresüberschuss, von denen 1,935 (1,54) Mrd. € den Aktionären von Mutter Heineken N. V. zuzurechnen waren. Sie schlägt für 2017 1,47 (1,34) € Dividende/Aktie vor, davon 0,54 € schon gezahlt. Direkt im Eigenkapital gebucht hat der Konzern –1,17 (-0,93) Mrd. € Minderung, weitgehend aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern. Die Konzernbilanz längte sich zum Ultimo 2017 (2016) auf 41,0 (39,3) Mrd. € bei 14,5 (14,6) Mrd. € Eigenkapital. Der Betriebsinvest lag 2017 netto cash bei –1,85 (–1,95) Mrd. €. Hinzu kamen –1,1 (–0,1) Mrd. € für Firmenkäufe (neben Amerika auch britische Punch-Pubs). Amsterdam freute sich über starke Ergebnisse 2017, zu denen alle Regionen beitrugen. Für 2018 erwartete Heineken vor Februarmitte weitere Zuwächse beim vergleichbaren Umsatz und Ertrag, durchschnittliche Sollzinsen auf dem Niveau von 2017 (3,0 %) und etwas über 2 Mrd. € Invest in Sachanlagen. S.W.
u 2016 wie berichtet (Mio. hl)
Umsatz
(Mio. US-$)
Normalis. EBIT
(Mio. US-$)
US-$ /hl
Getränke 2016
Betriebs marge 2017
(%, Basis normali siert EBIT) 2016
2016
2017
2016
2017
2016
2017
75,35
10 344
6010
2507
1302
79
80
24,2
21,7
118,01
9775
8461
3332
3001
82
72
34,1
35,5
116,89
15 588
15 698
5486
5441
137
134
35,2
34,7
63,62
9238
5188
3896
1988
84
82
42,2
38,3
92,28
7804
6074
2035
987
77
66
26,1
16,2
32,16
3363
2850
1388
1240
99
89
41,3
43,5
1,94
332
1237
–830
–683
–
–
–
–
500,24
56 444
45 517
17 814
13 276
92
91
31,6
29,2
al und Gesamtjahr 2017 bzw. 2016 (Basis: geprüfter IFRS-Konzernabschluss). In den Zahlen für 2016 ist das beibehaltene SABMiller-Geschäft ab dem 4. Quartal hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze. EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmalen). Brauerei Forum – April 2018
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
VLB-LOGISTIKFACHKONGRESS
Die Getränkelogistik muss sich den Heraus forderungen der Zukunft frühzeitig stellen Der 21. Logistikfachkongress der VLB Berlin zog vom 26. bis 28. Februar 2018 rund 180 Fachbesucher in das Auto- und Technik Museum in Sinsheim. Unter der Moderation von Helmut Strohmeyer, Geschäftsführer der Winkels Getränke Logistik, standen am ersten Veranstaltungstag innovative Logistikkonzepte und Arbeitsschutz auf der Agenda.
Kai Proff: Die Logistik ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft
Fotos: oh
Holger Schneemann: Schnelle Lieferung erfordert verteilte Lagerhaltung
Uwe Lübbermann: Eigenverantwortung als ManagementGrundsatz
Harald Rohatsch: Mit Capri Sun von Heidelberg in 110 Länder
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Brauerei Forum – April 2018
(oh) Wie DHL die Entwicklung der globalen Logistik bis zum Jahre 2050 einschätzt, darüber berichteten Holger Schneemann und Kai Proff. Nichts ist von Dauer, ständiger Wandel bestimmt unsere Normalität. Dabei sind technologischer Fortschritt, Umweltaspekte und politische/gesellschaftliche Veränderungen die wesentlichen Entwicklungstreiber. Die Referenten skizzierten in ihrem Vortrag fünf Szenarien, die auf der ZukunftsStudie „Delivering Tomorrow: Logistik 2050“ basieren: Szenario 1 – ungebremstes Wachstum und Kollaps: Die globale Entwicklung wird dabei von Asien getrieben. Rohstoffe werden knapp, Energiepreise steigen, der Klimawandel schreitet fort. Ein globales Transportnetz sorgt für den schnellen Warenaustausch, ist aber auch anfällig für Störungen durch zunehmende Naturkatastrophen. Szenario 2 – Megacities dominieren, ländliche Gebiete fallen zurück: Eine hocheffiziente Logis tikindustrie bildet das Rückgrat dieser Ballungsräume und sichert die öffentliche Versorgung. Dabei wird die Kooperation unter Konkurrenten zur Normalität. Szenario 3 – eine immer weitere Individualisierung führt zu neuen Produkten und Fertigungstechnologien: Durch eine zunehmend dezentrale Produktion, z.B. durch 3-D-Druck, sinkt der Bedarf an Ferntransporten. Das Transportnetz auf der letzten Meile zum Kunden wird zum kritischen Erfolgsfaktor für die Logistik. Szenario 4 – Protektionismus und Nationalismus: Der globale Handel und die internationale Zusammen-
arbeit werden gebremst, die Wirtschaft stagniert. Die Logistikketten werden durch komplexere Zollabfertigungen behindert. Der Bedarf an Recycling nimmt zu, da freier Rohstoffverkehr nur noch eingeschränkt möglich ist. Szenario 5 – Globale Widerstandsfähigkeit wird Hauptziel: Die Supply Chains sind nicht mehr ausschließlich global aufgestellt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit und Ausfallsicherheit werden Lieferketten zunehmend verkürzt. Damit nehmen die Anforderungen an Vernetzung und Flexibilität zu. Unabhängig von diesen langfris tigen Prognosen zeigt sich aktuell, dass das Wachstum der Binnenmärkte in Asien die Bedeutung der regionalen Produktion in Europa wieder steigen lässt. Auch werden mit der zunehmenden Forderung nach schneller Lieferung künftig verteilte Logistikzentren in der Nähe von Ballungsräumen erforderlich. Damit werden nationale Zentralläger an Bedeutung verlieren. Ziel von DHL ist, die CO2-Emissionen durch E-Mobilität zu senken. Dabei hat das von DHL initiierte StreetScooter-Projekt im Zuge der aktuellen Diesel-Diskussion stark an öffentlichem Interesse gewonnen. Einen unkonventionellen Führungsansatz, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt, stellte Uwe Lübbermann, premium, vor. Der Getränkehersteller ist seit 16 Jahren am Markt und verkauft derzeit 1,6 Mio. Flaschen in DACH pro Jahr. Alle Unternehmensentscheidungen werden in einem digitalen Forum von allen Partnern getroffen. Dabei kann jeder Partner oder
Kunde ein Veto einlegen. „Klingt unmöglich, geht aber“, so Lübbermann. Obwohl man keine schriftlichen Verträge macht, gab es in 16 Jahren keinen Rechtsstreit. Bei der Tourenplanung vertraut man ganz auf die Kompetenzen der Speditionen und Fahrer. Beispielhaft für die Herangehensweise von premium an ein Projekt stellte der Referent die Getränkelogistik beim Fusion-Musikfestival in Mecklenburg-Vorpommern vor. Dort wurde in enger Zusammenarbeit mit den Getränkeherstellern und Spediteuren eine Lösung mit gemischten Paletten zur direkten Versorgung der einzelnen Verkaufsstellen ausgearbeitet. Neben einer verbesserten Distribution konnten so auch die Logistikkosten gesenkt werden. Inzwischen hat premium die weitere Optimierung der Getränkeversorgung des Festivals übernommen. „Behalten Sie die übliche Kommandostruktur in Ihrem Unternehmen. Ermutigen Sie ihre Mitarbeiter aber dazu, diese so wenig wie möglich zu nutzen“, so das Credo von Lübbermann. Mit besserer und kooperativer Einbindung der Kunden und Lieferanten lassen sich zum Teil sehr überraschende Effekte erzielen. Über High-Frequency Warehousing für Distributions- und Produktionslogistik bei Capri Sun berichtete Harald Rohatsch, Deutsche Sisi Werke. Seit dem Produktstart in 1969 hat sich Capri-Sonne zu einer internationalen Marke entwickelt, die heute in 110 Ländern verkauft wird. Dabei kommen die gesamte Verpackung (z.B. Beutel und Halm) und der Grundstoff für alle Länder aus Heidelberg. Die Grundgeschmäcker werden jedoch länderspezifisch angepasst. Um die Zahl der SKUs zu reduzieren, wurde 2017 der Name „CapriSonne“ komplett auf den internationalen Markennamen „Capri Sun“ umgestellt. Drehscheibe für alle logistischen Prozesse ist das neue Hochregallager West am Standort Heidelberg mit einer Lagerkapazität von 47 390 Paletten. Pro Stunde können 250 Paletten ein- und 475 ausgelagert werden. Die Lagerverwaltung und die vollautomatische Steuerung erfolgt über SAP EWM. Mit der Abspaltung von Capri Sun von
der Mutter Wild KG im Jahre 2015 waren zahlreiche Änderungen in IT, Organisation und Logistik erforderlich. Spezielle Herausforderungen ergaben sich insbesondere aus den gewachsenen Strukturen am Standort, der gemeinsam mit den Wild-Werken genutzt wird. Das Investitionsvolumen für das Lager lag bei ca. 43 Mio. €. In diesem Jahr soll eine weitere Ausbaustufe mit zwei zusätzlichen 40-m-Hebern in Betrieb genommen werden.
Einen Überblick über die WinkelsGruppe gab Helmut Strohmeyer, Geschäf tsführer Logistik der Gruppe. Das südwestdeutsche Unternehmen ist Getränkelogistiker, Getränkehersteller und Gastronomiespezialist. Es verfügt über drei Logistiklager, vier Abfüllstandorte und vier Logistikzentren, die über ganz Baden-Württemberg und die angrenzenden Bundesländer verteilt sind. 2017 erwirtschafteten 805 Mitarbeiter einen Umsatz von
Logistik in der Theorie im Autound Technik Museum Sinsheim (oben) und in der Praxis (unten) bei der Besichtigung desHochregallagers von Winkels Getränke Logistik
Foto: Thomas Eisler
Brauerei Forum – April 2018
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
368 Mio. €. Bei der Lagerverwaltung setzt Winkels auf das System pL-Store. Dieses wurde von Michael Schwalbe, Winkels, und Richard Martin, proLogistik, vorgestellt. Vor Einführung des Lagerverwaltungssystems führten Fehlkommissionierungen, ungenaue Bestandsführung, Platzmangel und unstrukturierte Prozesse immer wieder zu Problemen. Diese Schwächen sollten mit dem LVS optimiert werden. Darüber hinaus sollte das System auch für das angestrebte Wachstum und die zunehmende Artikelvielfalt gerüstet sein. Umgesetzt wurde das Projekt von der Firma proLogistik, die erste Inbetriebnahme erfolgte im Jahre 2005 in Karlsruhe. Aktuell nutzen vier Winkels-Standorte pL-Store. Eine Herausforderung bestand darin, das System an die unterschiedlichen Gegebenheiten der einzelnen Standorte anzupassen. Aktuelle Projekte beschäftigen sich unter anderem mit der Randartikel-Kommissionierung, der Anbindung der neuen Warenwirtschaft oder mit der Umsetzung von Multi-Scan-Lösungen im Wareneingang. Das Winkels-Hochregallager in Östringen konnte anschließend im Rahmen des Logistikfachkongresses besichtigt werden.
Moderierte den ersten Vortragstag: Helmut Strohmeyer
Martin Schwalbe: Ein Lagerverwaltungssystem für vier Standorte
Richard Martin: Lagerverwaltung muss an die jeweiligen Standorte angepasst werden
Über rechtliche Verantwortung im Arbeitsschutz sprach Dr. Klaus Gregor, Richter a.D. beim Landgericht Würzburg. Gefährdungspotenziale in Unternehmen müssen in Deutschland vorausschauend beurteilt werden. Kommt es zu einem Schadensfall, geht es im Wesentlichen um die Frage nach dem Fehler und der Zuständigkeit. Bei nicht ausreichenden Schutzmaßnahmen drohen rechtliche Konsequenzen, die im Einzelfall recht drastisch ausfallen können. Grundsätzlich konzentriert sich die Suche nach Verantwortung auf die Bereiche Organisation, Auswahl und Überwachung. Die Verantwortung für den Arbeitsschutz eines Arbeitnehmers wird dabei auf den jeweiligen Vorgesetzten übertragen. Diese Beauftragung ist dabei im Arbeitsschutzgesetz verankert und muss schriftlich erfolgen. Der Arbeitgeber darf sich aber umso weniger auf die Erfüllung der übertragenen Aufgaben verlassen, je undifferenzierter und unklarer der erteilte Auftrag ist. Die Gefährdungsbeurteilungen und Unterweisung durch
Klaus Gregor: Beim Arbeitsschutz steht der Vorgesetzte in der Verantwortung
Thomas Langenbach: 90 % aller Arbeitsunfälle entstehen durch unvorsichtiges Handeln
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Brauerei Forum – April 2018
den Vorgesetzten sind in jedem Fall strafrechtlich relevant. Bei Arbeitsunfällen taucht immer wieder die Frage nach der Fahrlässigkeit auf. Dabei gilt es zu klären, ob der Unfall vorhersehbar oder vermeidbar war. Die gesetzliche Verpflichtung zum Arbeitsschutz ist in Deutschland sehr umfangreich und wird in der Praxis oft nicht ausreichend befolgt. Im Schadensfall können sich daraus weitreichende rechtliche Konsequenzen ergeben, so die Kernbotschaft des pointierten Vortrags. Wie der Arbeitsschutz bei der Krombacher Brauerei organisiert ist, erläuterte Thomas Langenbach, Krombacher. Die Verantwortung für die Arbeitssicherheit ist in der Siegerländer Brauerei an die vier Kernbereiche der Technik delegiert: Abfüllung, Logistik, Produktion und Betriebsengineering. Die Sicherstellung der gesetzlichen Rahmenbedingungen erfolgt über die Prüfung von Arbeitsmitteln, die mit einem Instandhaltungsplanungssystem dokumentiert und verwaltet werden. Darüber hinaus werden jährliche Sicherheitsunterweisungen durchgeführt, die für die Mitarbeiter verpflichtend sind und ebenfalls dokumentiert werden. Für die Lkw-Fahrer wurde dafür ein online-System erstellt, das über Tablets in verschiedenen Sprachen über den Arbeitsschutz informiert. Unfälle – auch solche ohne Ausfallzeiten – werden erfasst und bewertet. Ursachen werden gesucht, Abstellmaßnahmen daraus abgeleitet. Grundsätzlich lassen sich die Ursachen in drei Gruppen einteilen: Unsichere Zustände, z.B. technische Mängel oder fehlerhaftes Werkzeug Organisatorische Mängel, z.B. fehlende Arbeitsanweisungen oder unzureichende Kennzeichnungen Unsichere Handlungen, sicherheitswidriges Verhalten, das Nichttragen von Schutzkleidung In der Praxis sind allerdings 90 % der Unfallursachen nicht technischer Natur, sondern werden durch unvorsichtiges Handeln ausgelöst, wie z.B. Stolper- und Sturz unfälle, so Langenbach. (wird fortgesetzt)
MARKT & MARKEN
NACHRICHTEN
Karlsberg setzt auf Kellerbier und neue Anmutung Mit einer neuen Biersorte und einem umfassenden Relaunch der Markenfamilie hat Karlsberg jüngst im Markt neue Akzente gesetzt. Seit April zeigen sich die Sorten UrPils, Helles, Natur Radler, Export, Pils, Feingold, Bock und Weizen in einem neuen, einheitlichen Look. Seit April gibt es zudem das neue Kellerbier. (F.) Mit ihrem neuen Auftritt stärkt die Karlsberg Brauerei ihre Familienmarke und zeigt zugleich, dass Karlsberg mehr ist als sein Flaggschiff UrPils. Mut und Begeisterung fürs Brauen stehen daher auch heute noch im Mittelpunkt des unternehmerischen Wirkens: „Karlsberg Echt. Begeistert. Gebraut“ bildet gemeinsam mit dem traditionsreichen Brauerstern künftig das zentrale Versprechen von Karlsberg. Der ursprüngliche Blauton, wie er vor vielen Jahren schon verwendet wurde, begleitet jetzt wieder den Auftritt der Familienmarke. Signalstarke Etiketten Bemerkenswert und mit hohem Wiedererkennungswert präsentiert sich der neue einheitliche Auftritt: Drei verbindende Elemente bilden den Rahmen des neuen Looks. Jede Sorte zeigt sich in ihrer eigenen signal- und ausdrucksstarken Farbe. Hinzu kommen ein beschreibendes
Adjektiv und ein Sortenstern, die die Besonderheit des Bieres hervorheben. Eine zentrale Rolle spielt auch die Heimat der Brauerei: Eine Skizze des Brauerei-Standortes ziert künftig das Hal set iket t . Denn: Der Standort direkt neben den Hom- burger Schlossberghöhlen wurde bei der Gründung der Brauerei nicht zufällig gewählt. Die Schlossberghöhlen – die größten Buntsandsteinhöhlen Europas – sorgen für weiches Brauwasser, ideal geeignet zum Brauen von Pilsbieren. Kellerbier „Ungefiltert, direkt aus dem Bierkeller – authentischer kann Bier nicht schmecken“ – das sagen die Homburger Brauer zu ihrer neuesten Kreation: dem Karlsberg Kellerbier. Wer es naturtrüb und kräftig mag, findet in diesem Kellerbier
hefige Noten und angenehm herben Geschmack perfekt vereint. Ungefiltert bleibt das neueste Mitglied der Karlsberg-Familie bemerkenswert aromatisch, bei 5,2 Vol.-% Alkoholgehalt, einer Stammwürze von 11,5 % und einer Hopfung von 23 Bittereinheiten. Karlsberg Kellerbier gibt es ab April 2018 in der 0,33-l-Stubbi-Flasche in der 20er-Kiste; darüber hinaus für die Gastronomie im 15-l- und 30-l-Fass. UrPils und Natur Radler Zeitgleich mit dem neuen Markenauftritt startet Karlsberg UrPils mit einer Sonderedition, einer 0,5-lDose. Nur für kurze Zeit wird es in der Sommersaison außerdem im neuen Look das Karlsberg Natur Radler in der 0,5-l-Dose geben. Neu ist auch die Website www. karlsberg.de
Brauerei Forum – April 2018
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MARKT & MARKEN
NACHRICHTEN
Duckstein
Weizen erweitert Portfolio Ein Feuerwerk für die Sinne: Duckstein sorgt mit einem intensiv-aromatischen Weizen und neuem Design für Aufmerksamkeit am POS. (F.) Seit März überzeugt die Traditionsbrauerei Duckstein mit einem neuen, fruchtig-aromatischen Weizen und einem frischen, neuen Look im Segment der Spezialitätenbiere. Die neuen Etiketten sorgen mit einem hellen, hochwertigen Design für Aufmerksamkeit im Regal. Zudem setzt Duckstein bei den Probiergebinden erstmals auf offene 4er-Träger, wodurch das neue Design und die formschönen Flaschen für die Verbraucher noch besser sichtbar werden. Der hochwertige
Gesamtlook der neugestalteten 4er-Träger fördert zusätzlich Impulskäufe anspruchsvoller und probierfreudiger Konsumenten. Passend zum Frühlingsanfang präsentiert die Premiumbrauerei ein fruchtigfrisches Weizenbier mit intensiv-aromatischem Geschmack. Das bernsteinfarbene Weizen überzeug t durch die Verwendung von gleich zwei Hopfen: Neben dem klassischen Bitterhopfen setzt die Marke beim neuen Premiumbier auf den Aromahopfen Hallertauer Mittelfrüh mit Citrus-Fruchtnoten und floralen Aromen. Die ausgewogene Malzmischung wird durch ein vollmundiges Kristallmalz, das dem Bier seine leicht rötliche Färbung
verleiht, abgerundet. Dank erlesener Fruchtnoten von reifen Bananen, gepaart mit einem Hauch von Karamell, ist das erfrischende Weizen ein facettenreiches Feuerwerk für die Sinne. Genuss-Alternative Ob Rotblond Original oder das neue vollmundigfruchtige Weizen – die Biere der Premiummarke Duckstein stehen für traditionelle, hochwertige Braukunst und Genussmomente jenseits des Gewöhnlichen. Für das neue Design setzt die Brauerei auf hochwertige Materialien und die Expertise einer einzigartigen Markengeschichte, die sich in Form eines detailreich gestalteten Siegels am Flaschenhals widerspiegelt.
Brauerei C. & A. Veltins
Westfälisch Hell belebt alte Tradition Grevensteiner Westfälisch Hell überzeugt mit Süffigkeit und dezenter Malznote. Das Rezept stammt aus den Wanderjahren von Carl Veltins. (F.) Der Name besitzt Aussagekraft genug: Grevensteiner Westfälisch Hell! Untergärig gebraut, strohgelb-strahlend im Glas und mit malziger Note, dezent gehopft. Zum dunklen Landbier und Ur-Radler macht das Helle jetzt das Grevensteiner Trio komplett! Das nur leicht naturtrübe Grevensteiner Westfälisch Hell entfaltet dank der hellglänzenden Strohfarbe und der Schaumkrone schon auf den ersten Blick
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Brauerei Forum – April 2018
seinen durch und durch bierigtraditionellen Charakter. Das facettenreiche Genuss p rofil wird spürbar dominiert von fruchtigfrischen Noten, die durch ein sehr feines Malzaroma ergänzt werden. Schon der erste Antrunk bringt den milden und schlanken Körper zum Vorschein. Die ausbalancierte Hopfenbittere sowie eine sanfte Spritzigkeit runden das süffige Geschmackserlebnis ab. Natürlich frisch vom Fass, aber auch aus der angestammten Steinie-Flasche sowohl im bauchigen 0,33- als auch im 0,5-l-Mehrweggebinde. Urtümliche Biertradition Die Tradition der neuen Sorte Westfälisch Hell schlummert auch im Grevensteiner Sudkessel. Denn die Gebrüder Carl und Anton Veltins brauten einst ein besonderes Grevensteiner Bier – vollmundig und süffig. Carl Veltins hatte in seinen bayerischen Wanderjahren das typische Helle jener Zeit für sich entdeckt und damals das Rezept mit nach Westfalen gebracht. Der
Eindruck auf das Erlebte seines brauhandwerklichen Tuns hinterließ sichtbare Spuren. Dort wurde wechselweise bernsteinfarbenes Grevensteiner Original und das Grevensteiner Westfälisch Hell eingebraut, aber auch weitere Spezialitäten fanden bis zum Jahr 1927 immer wieder den Weg in die Fässer, bevor man sich auf das pros perierende Bier Pilsener Brauart konzentrierte. Genuss-Alternative „Unsere Marke Grevensteiner hat sich in den letzten drei Jahren zu einem wirklichen Qualitätsbegriff bei Bierfreunden entwickelt“, sagt Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins. Mit dem neuen Spezialitäten-Trio ergänzt Grevensteiner seine Marken sowohl am Tresen als auch im Spezialitätensortiment des Handels. „Mit allen drei Sorten besetzen wir wichtige Wachstumssegmente im Sorten-Kanon des deutschen Biermarktes“, so Dr. Kuhl.
Bitburger
Kellerbier besticht mit mildem Geschmacksprofil Seit März bietet Bitburger erstmals seit 25 Jahren unter seinem Markendach neben dem beliebten Premium Pils einen neuen Bierstil an: Das Bitburger Premium Kellerbier bernsteinfarben. (F.) Es wird schon bald bundesweit in Handel und Gastronomie verfügbar sein. Gebraut mit einer fein abgestimmten Malzkomposition erfüllt es den Wunsch der Verbraucher nach Bieren mit einem milden Geschmacksp rofil. Damit will die Brauerei aus der Eifel neue Zielgruppen ansprechen und ein werthaltiges Potenzial für die Marke nutzbar machen. „Bei uns steht der Verbraucher an
erster Stelle. Deshalb ist es selbstverständlich, dass wir uns intensiv mit seinen Wünschen und Ansprüchen an bestes Bier auseinandersetzen“, erklärt A xel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe. Deshalb wisse die Brauerei, dass das Interesse an milden Bieren, wie z.B. Hellen, Keller- und Landbieren, seit langem wachse. „Als unternehmerisch geführtes Familienunternehmen sind wir immer langfristig orientiert. Unser Premium Kellerbier ist unsere Antwort auf eine Nachfrage, die sich stetig verändert – für uns zählt dabei nicht kurzfrist iger Erfolg, sondern nachhaltiges Wachstum.“
Glaabsbräu
Craftbeer interpretiert hessische Kultsauce Anlässlich des diesjährigen Craftbeer-Festivals Ende März in Frankfurt hat Glaabsbräu mit ihrem neuen Craft „Glaab´s Grie Soß“ eine neue und erstmalige Interpretation der hessischen Kultsauce gewagt. (F.) Das Biermischgetränk besteht zu 90 % aus einem mild gehopften hellen Bier und 10 % aus den sieben Kräutern der hessischen grünen Sauce. Es zeichnet sich durch einen milden Abtrunk und eine angenehme Kräuteraromatik. „Die Grie Soß ist eine hessische Spezialität. Sie schmeckt mir so gut, dass ich mir spontan überlegt habe, ein Getränk mit den sieben Kräutern der Grie Soß einzubrauen“, erzählt begeistert, der aus Bayern stammende Braumeister, Julian
Menner. „Wir hatten Glück und mussten nicht so viele Anläufe nehmen. Lediglich den Anteil von Sauerampfer und Schnittlauch mussten wir reduzieren, da der Geschmack zu dominant war.“ Das „Kräuter Craft“ wird genauso anspruchsvoll gebraut, wie die Biere und Craftbiere der Glaabsbräu. Unter dem Motto „Entdecke die Kraft der sieben Kräuter“ will Glaabsbräu ihre Vertriebskanäle in Handel und Gastronomie im RheinMain-Gebiet für diese neue Spezialität erweitern. „Allein die Resonanz beim diesjährigen Craftbeer-Festival zeigt, dass Konsumenten sich für regionale Produkte begeistern können und offen für neue Experimente sind“, sagt Robert Glaab, Geschäftsführender Gesellschafter.
Kompromisslose Qualität Neben Pilsener und Münchner Malzen enthält das Bitburger Premium Kellerbier bernsteinfarben auch Karamellmalz. Dies verleiht ihm seinen milden Geschmack und einen dunklen, rot-goldenen Farbton. Als Kellerbier ist es dabei nicht filtriert, enthält aber trotzdem kaum Trübstoffe. „Bei der Qualität unserer Produkte gehen wir keinerlei Kompromisse einr. Denn unser Anspruch, den wir seit über 200 Jahren mit Leidenschaft verfolgen, ist schlicht und einfach, eines der besten Biere zu brauen“, ergänzt Dahm. Markenglas Zusätzlich zum Bitburger Premium Kellerbier bernsteinfarben wird es künftig auch ein neues Markenglas geben. Der charakteristische Bitburger Pokal wurde bereits 1964 von Rastal entwickelt und prägt seitdem die Gastronomie. Im Südwesten Deutschlands dürfen sich die Verbraucher gleich über zwei neue Produkte freuen, denn hier ist ebenfalls seit März zusätzlich auch das neue Bitburger Radler naturtrüb erhältlich. Die Mischung aus Bitburger Premium Pils und naturtrüber Zitronenlimonade gibt dem Biermischgetränk seine typische Trübung und den charakteristischen vollmundig-fruchtigen Geschmack. Brauerei Forum – April 2018
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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE
NACHRICHTEN DBMB Landesgruppe Weser-Ems
Ausflug ins Feuerwehrmuseum Anfang März traf sich die Landesgruppe Weser-Ems zur Mitgliederversammlung im Friesischen Brauhaus zu Jever. Vorher besuchten wir das Feuerwehrmuseum in Jever. Dieter Vahlenkamp, Abteilungsleiter vom Oldenburgischen Feuerwehrverband, führte uns durch das denkmalgeschützte Museumsgebäude von
Das Feuerwehrmuseum in Jever zeigt die Geschichte der Feuerwehrtechnik 1908, ein ehemaliger Güterschuppen der Bahnhofsanlage. Das stark baubedürftige Gebäude wurde
Brauring / VLB Berlin
Treffen der Braumeister in Markelsheim Fast schon traditionell trafen sich Anfang März die Braumeister und technischen Mitarbeiter der im Brauring zusammengeschlossenen Privatbrauereien. Ziel war es unter fachkundiger Leitung von Dr. Roland Pahl, VLB Berlin, Themen aus dem Brauereibereich zu besprechen.
Referenten, Sponsoren und Teilnehmer beim Gruppenfoto
(F.) Neben Dr. Georg Wenk, VLB Berlin, und Roland Pahl referierten auch Partner aus der Zulieferindustrie. Nach der Begrüßung von Brauring Geschäftsführer Matthias Hajenski wurde das Herzogliche Brauhaus Tegernsee für die 10.
Foto: J. Biering
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Brauerei Forum – April 2018
Teilnahme am Braumeistertreffen mit einem Krug und einer Urkunde ausgezeichnet. Nach den technischen Vorträgen begann die Verkostung der von den Teilnehmern mitgebrachten Biere. Anschließend ging es zur Exkursion in die Firma Bürkert, Ingelfingen, die weltweit führend im Bereich von Fluid Control Systems ist. Matthias Hajenski bedankte sich bei den Referenten, Sponsoren und Teilnehmern für die gelungene Veranstaltung, den Erfahrungsaustausch und gab seiner Erwartung Ausdruck, auch im nächsten Jahr wieder ein „volles Haus” zu haben.
durch die Mitglieder renoviert. Auf dem Streifzug durch die Museumsräume entdeckten wir bei den unzähligen Exponaten u.a. Uniformen und Helme aus unterschiedlichen Epochen sowie aus verschiedenen Ländern, Holzdrehleitern, Feuerwehrfahrzeuge, Atemschutzgeräte. Diese erweckten teilweise den Anschein, aus Science-Fiction-Filmen zu stammen oder hatten eine Funkund Meldetechnik, deren Bedienung Grundschulkinder vor ein Rätsel stellen könnte. Mitgliederversammlung Auf der anschließenden Mitgliederversammlung trug Palle Jensen den positiven Kassenbestand vor, der im Februar von Thomas Hundt und Thomas Scharvogel geprüft wurde. Kerstin Kumbera berichtete von der weiterhin positiven Mitgliederentwicklung der Landesgruppe. Der Mitgliederstand am 9. März 2018 betrug drei Ehrenmitglieder, 154 ordentliche Mitglieder und 13 Fördermitglieder. Kerstin gab einen kurzen Rückblick auf die Veranstaltungen in 2017 sowie einen Ausblick auf die geplanten in 2018. Die Veranstaltung klang traditionell mit kulinarischen Schmankerln der regionalen Küche und friesisch herbem Pils aus. Ein herzlicher Dank gilt wieder einmal dem Friesischen Brauhaus zu Jever für die gut organisierte Mitgliederversammlung und das Catering im Schalander der Brauerei. Bedanken möchten wir uns auch bei Dieter Vahlenkamp für die Führung durch die Geschichte der Feuerwehr. Last but not least gilt unser großer Dank der Delmenhorster Korkfabrik für die Übernahme der Buskosten. Foto: R. Biurrun Ralph Grotelüschen
DBMB Landesgruppe Sachsen
Auf den Spuren von August Horch Viele verbinden mit den Fahrzeugen der Marke Audi das bayerische Ingolstadt. Doch dass die automobile Erfolgsgeschichte der Marke ihre Wurzeln im sächsischen Zwickau hat, dürfte weit weniger bekannt sein. Auf Entdeckungsreise zu den Anfängen dieses deutschen Automobilbauers begab sich die Landesgruppe Sachsen Mitte März 2018. Eigens für den DBMB öffneten sich außerhalb der regulären Öffnungszeit die Türen des AugustHorch-Museums in Zwickau. Während draußen unverhofft starkes Schneetreiben einsetzte, warteten innen Oldtimer verschiedenster Epochen wohltemperier t und sorgsam aufpoliert auf staunende Betrachter. Bei der fachkundigen Führung erfuhren die Landesgruppenmitglieder, dass der gelernte Schmied August Horch, der über verschiedene Stationen nach Zwickau kam, 1904 dort zunächst die „A. Horch & Cie. Motorwagenwerke Actiengesellschaft“ gründete. Belohnt wurde sein Erfindergeist, der vor allem für großvolumige und harmonisch arbeitende Antriebsaggregate brannte, bereits 1906. Bei der als Zuverlässigkeitsprüfung angelegten Herkomer Konkurrenz, einer der ältesten Rallyes weltweit, die sich besonders durch anspruchsvolle Steigungspassagen auszeichnete, gewann erstmals ein Horch-Wagen.
1910 wurde der heute bekannte Markenname erstmalig mit der Audi Automobilwerke GmbH urkundlich erwähnt. Die Tour durch den historischen Teil des Museums führte vorbei an liebevoll inszenierten Szenen, die Zeitgeschichte und nahezu ausgestorbene Handwerkskunst erlebbar machen, aber auch die schwarzen Zeiten des Automobilbaus thematisieren, wie die Rüstungsverpflichtung. Die Entstehung der heute bekannten vier Ringe reicht zurück ins Jahr 1932. Rückwirkend zum 1. November 1931 wurden die vier sächsischen Automobilunternehmen Audi, DKW, Horch und Wanderer in den Besitz der sächsischen Staatsbank und damit in die „Auto Union AG“ überführt. Ab 1949 wurde die Erfolgsgeschichte unter der „Auto Union GmbH“ in Ingolstadt fortgeschrieben. Diesen Teil der Markengeschichte, wie auch die ostdeutsche Automobilgeschichte am Standort Zwickau, thematisiert ein weiterer Themenbereich des Museums. Geänderte Anforderungen Gefüllt mit technischen Informationen ging es für die gut 40 Teilnehmer der Veranstaltung anschließend in die Mauritius Brauerei,
Zwickau, wo Bertram Rostock als verantwortlicher Braumeister die Gruppe mit einer Verkostung des Elf18, einem eigens zum 900-jährigen Stadtjubiläum von Zwickau eingebrauten Bier, begrüßte. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die Landesgruppenmitglieder die brauereispezifischen Fachvorträge. Robby Wiecha, Stock meier Chemie GmbH & Co. KG, Bielefeld, berichtete über neue Vorgaben aus der Chemikalienverordnung. Diese wirken sich nicht nur auf die Kennzeichnung und Lagerung einzelner Chemikalien aus. So wurde etwa Salpetersäure bezüglich Toxizität neu eingestuft. Andreas Meißner, MSG GmbH Ofterschwang, stellte Möglichkeiten zur Fremdvergabe von klassischen Schlosseraufgaben wie Montagetätigkeiten oder die vorbeugende Wartung und Instandhaltung vor. Im Auftrag namhafter Anlagenhersteller erfolgen u.a. die Prüfung und Revision an bestehenden Anlagen. Mit einem leckeren Buffet auf Einladung der Stockmeier-Gruppe und zwanglosen Gesprächen unter Fachkollegen fand der Abend seinen Ausklang. Die Landesgruppe bedankte sich für das Sponsoring des Abendessens bei Herrn Wiecha, bei der Firma MSG für die Übernahme eines Teils der Eintrittskosten des Museums und bei Herrn Rostock von der Privatbrauerei Mauritius mit jeweils einem Buchpräsent. Udo Schiedermair
Genau im Herzen des alten Audi-Werkes, am Ursprung großer Automobilhistorie, befindet sich heute das AugustHorch-Museum in Zwickau. Es macht die Gründungsgeschichte der Marke Audi erlebbar
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Gründung von Audi Unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung des Unternehmens führten jedoch bereits 1909 dazu, dass August Horch das Unternehmen verließ, um zunächst die August Horch Automobilwerke GmbH in Zwickau zu gründen. Durch die offensichtliche Ähnlichkeit im Firmennamen waren Rechtsstreitigkeiten vorprogrammiert und so kam es, dass der Sohn eines Freundes ihn auf den Kunstgriff brachte, den landläufig gebrauchten Imperativ für hören, „Horch“ ins Lateinische „audi“ zu übersetzen.
IMPRESSUM
Brauerei Forum Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin
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Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-245 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Juliane Rahl (jr), rahl@vlb-berlin.org Dieter Prokein (dp) prokein@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Autoren in dieser Ausgabe Gerolf Annemüller, Hans-J. Manger, Robert Pawelc zak, Stefan Wirth Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de
www.brauerei-forum.de Unser Fachbuchprogramm:
www.vlb-berlin.org/verlag Brauer-Schule: Lösungen von Seite 14 Fachfragen 1. d) Bei der Abfüllung muss der Druck immer über dem Kohlensäuresättigungsdruck des Getränks liegen 2. c) pü = 1,2 bar 3. e) Bier ist eine newtonsche Flüssigkeit 4. e) Zugabe eines Antioxidans zum abzufüllenden Produkt 5. a) Sie dienen dazu, dass in dem Gebinde wieder atmosphärischer Druck herrscht 6. d) Isobarometrische-Füllsysteme (oder Überdruck-Füllsysteme) Fachrechnen 1. Stündlich abgefüllte Biermenge: 72 000 Flaschen/h • 0,5 l/ Flasche = 36 000 l/h = 360 hl/h = 36 m3/h 2. Benötigter Innendurchmesser der Leitung
Erscheinungsweise Erscheint mit 10 Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch. Erscheinungsdatum BF 4/18 (April-Ausgabe): 20.04.2018
. v = V. / A A=V/v . V = 36 m3/h = 36 m3 / 3600 s/h = 0,01 m3/s
Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende
A = 0,01 m3/s / 2 m/s = 0,005 m2
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A = (d2 • π) / 4 d2 = 4 • A / π = 4 • 0,005 m2 / 3,14 = 6,369 • 10 -3 m2 d = 6,369 • 10 -3 • m2 = 0,0798 m = 79,8 mm 80 mm = DN 80 Der Innendurchmesser muss DN 80 betragen. 3. Die Höhe der Differenz lässt sich durch folgende Formel abschätzen: v = 2 • g • ∆h v2 = 2 • g • ∆h ∆h = v2/ (2 • g) ∆h = (2m/s)2 / (2 • 9,81 m/s2) = (4 m2/s2) / 19,62 m/s2 = 0,204 m Die erforderliche Höhendifferenz muss ≥ 0,2 m betragen.
Brauerei Forum Forum – April 2018 Brauerei
ehem. VLBer
VLB AKTUELL
23. VLB -Sommerfest wirft seine Schatten voraus Am Freitag, dem 6. Juli 2018, laden die Vereinigung ehem. VLBer und die VLB Berlin von 16.00 bis 0.00 Uhr (letzter Einlass 22.00) zum beliebten Sommerfest auf dem Hof unseres Instituts an der Seestraße 13 in Berlin mit Bier und zünftigem Büfett ein. (BF) Das Sommerfest findet in diesem Jahr erstmals rund um den VLB-Neubau statt. Die Anmeldung wird Ende April 2018 geöffnet. Bezüglich eventuell parallel stattfindender sportlicher Events lassen wir uns was einfallen… Anmerkung der Veranstalter: Das Sommerfest ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Wir haben daher die maximale Teilnehmerzahl limitiert. Der Einlass ist nur mit bestätigter Vorregistrierung möglich, eine „Abendkasse“ für Spontan-Gäste gibt es nicht. Personen, die sich zu den folgenden Gruppen einordnen lassen, werden bei der Vergabe der Einlasskarten bevorzugt: Mitarbeiter(innen)/Diplomanden TU Institut für Biotechnologie/ Lebensmitteltechnologie
Viel zu lachen gab es bisher auf den VLB-Sommerfesten. Das dürfte 2018 nicht anders sein Studenten Brauereitechnolo-
gie/Lebensmitteltechnologie/ Biotechnologie Mitglieder DBMB, GGB, Berliner Brauer-Zunft Mitglieder der Vereinigung ehem. VLBer Mitglieder der VLB und befreundete Organisationen Alumni TUB/HUB/VLB Fachrichtung Brauwesen besondere Einladungen durch die Organisatoren
Achtung: Da es sich um eine private Veranstaltung handelt, besteht kein – wie auch immer gearteter – Anspruch auf Zugang. Wir erheben einen Unkostenbeitrag von 15 € pro zugelassenem Teilnehmer, zahlbar am Einlass in bar. Ausgenommen sind Ehrengäs te mit persönlicher Einladung und VLB-Mitarbeiter. Kontakt sommerfest@vlb-berlin.org www.vlb-berlin.org/sommerfest
Vereinigung ehem. VLBer e.V.
Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung Die Vereinigung ehem. VLBer lädt zur ordentlichen Mitgliederversammlung im 67. Jahr des Bestehens ein.
Tagesordnung: 1. Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Klaus Niemsch
7. Entlastung des Vorstands
Die Veranstaltung findet statt am Samstag, dem 16. Juni 2018, im Rahmen des DBMBBraumeistertages in Leipzig.
2. Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
9. Thema Fusion Vereinigung ehem. VLBer e.V. mit Berliner Brauer Zunft e.V.
3. Tätigkeitsbericht des 2. Vorsitzenden, Dr.-Ing. Pahl
10. Beschlussfassung über eingegangene Anträge
4. Bericht des Kassenwarts, Dr.-Ing. Marco Potreck
11. Verschiedenes
Beginn
9:15 Uhr
Universität Leipzig, Campus Augustusplatz, Hörsaal 15, 2. Oberge- schoss Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 3, 04109 Leipzig
Ort:
5. Bericht der Rechnungsprüfer 6. Aussprache
8. Ernennung der Rechnungsprüfer
Klaus Niemsch, 1. Vorsitzender Roland Pahl, 2. Vorsitzender Kontakt: preissler@vlb-berlin.org
Brauerei Forum – April 2018
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Unsere nächste deutschsprachige Ausgabe erscheint am 29. Juni 2018
VERANSTALTUNGEN
VLB-Termine 27. April 2018 24. Dresdner Brauertag, Dresden 16. bis 23. April 2018 Workshop „Micro Malting in Practice“, Berlin 11. bis 22. Juni 2018 Destillateur-Aufbaukurs, Berlin 16. Juni 2018 Vereinigung ehem. VLBer, Mitglieder versammlung, Leipzig 27. bis 29. Juni 2018 Seminar „VLB Beer Taster Certification“ (in Deutsch), Berlin 6. Juli 2018 VLB-Sommerfest 4./5. September 2018 6. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei, Friedrichshafen 12. bis 14. September 2018 Workshop „Real Craft Brewing“, Vielau 17. bis 28. September 2018 Seminar „Craft Brewing in Practice“, Berlin 24. bis 26. September 2018 9. Iberoamerikanisches VLB-Symposium, Recife, Brasilien
12. November 2018 6th European MicroBrew Symposium, Nürnberg 4./5. Dezember 2018 Brauen für Nichtbrauer, Berlin 11./12. Dezember 2018 Brewing in a Nutshell, Berlin
Weitere Termine 30. April bis 3. Mai 2018 Craft Brewers Conference, Nashville, USA 7./8. Juni 2018 Brewers of Europe Forum, Brüssel 13. Juni 2018 Deutscher Brauer-Tag, Berlin 15. bis 17. Juni 2018 Deutscher Braumeister- und Malzmeister Bund, Braumeistertag in Leipzig 14. Juni 2018 DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Sommerausflug 12. bis 14. August 2018 ASBC/MBAA Brewing Summit, San Diego, USA 20. Oktober 2018 Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) e.V., Bascharage, Luxembourg
15./16. Oktober 2018 105. VLB-Oktobertagung, Berlin
23. bis 26. Oktober 2018 China Brew & China Beverage 2018, Shanghai, China
5. bis 9. November 2018 Seminar „Applied Microbiology“, Berlin
13. bis 15. November 2018 Brau Beviale 2018, Nürnberg
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