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Matthias Siller „Eine neue Herausforderung

„Eine neue Herausforderung“

MATTHIAS SILLER übernahm im Juni 2020, mitten in der Coronakrise, die Leitung der Acquarena Brixen. Der „Brixner“ spricht mit ihm über die aktuelle Lage, seinen Job – und die hoffentlich baldige Rückkehr zur Normalität.

Herr Siller, Woche für Woche – oder mittlerweile Monat für Monat – wartet man auf den Neustart der Acquarena. Wie sind die Perspektiven für die nahe Zukunft?

MATTHIAS SILLER: Ende Oktober letzten Jahres mussten wir unsere Tore zum zweiten Mal schließen. Offen blieben nur die Physiotherapie und der Reha-Bereich – natürlich unter rigorosen Sicherheitsbestimmungen. In der Fitnessabteilung durfte ab Jänner im Verhältnis 1:1 wieder trainiert werden; das heißt, dass ein Trainer mit einem Kunden in einem Raum trainieren konnte. Seit Anfang Dezember dürfen berechtigte Athleten im Sportbecken trainieren; dies waren bislang die jugendlichen Wettkampfgruppen des Schwimmclubs Brixen. Nach dem totalen Verbot jeglicher Tätigkeit möchte auch die Sektion Schwimmen des SSV Brixen demnächst ihre dazu berechtigten Trainingsgruppen wieder ins Wasser bringen – sofern Corona es zulässt. Wie alle, hoffen auch wir seit Herbst auf eine Besserung der allgemeinen Lage, denn ohne positive Entwicklungen werden Staat und Landesregierung kaum grünes Licht für das Öffnen der Sportstrukturen geben. Wir wissen im Moment also weder, ob und wann das Hallenbad öffnen darf, noch, ob wir das Freibad im Mai vorziehen dürfen. Ebenfalls unbekannt ist derzeit, wann und wie wir in den Bereichen Sauna und Fitness wieder normal arbeiten dürfen.

Was bedeutet Corona aus wirtschaftlicher Sicht für die Acquarena?

Die Jahresbilanz 2020 ist derzeit in Ausarbeitung; die Acquarena ist ja Teil der Gesamtabrechnung der Stadtwerke Brixen AG. Dass sich die coronabedingten Schließungen in unserem Jahresergebnis Matthias Siller: „Wir konnten glücklicherweise alle vierzig Mitarbeiter behalten; einige wurden in anderen Bereichen der Stadtwerke eingesetzt“

negativ auswirken, steht jedoch schon fest. Die entstandenen Verluste werden durch Reserven der Stadtwerke und durch SonderSchwimmbad aufgrund der hohen Kosten nicht. Müssten die Eintrittspreise kostendeckend sein, die von der Gemeinde jährlich auf Abteilung mit dem Team rund um Helmut Seyr offenhalten, die – den Umständen zum Trotz – gut weiterarbeiten konnte. Ich

„Ohne positive Entwicklungen werden Staat und Landesregierung kaum grünes Licht für das Öffnen der Sportstrukturen

geben“_Matthias Siller, Geschäftsführer der Acquarena

beiträge der Gemeinde und des Landes gedeckt.

Wie sah die Bilanz der Acquarena vor Corona aus?

Die Acquarena ist eine öffentliche Infrastruktur, die im Rahmen der Stadtwerke von der Gemeinde getragen wird und einen öffentlichen Auftrag erfüllt. In normalen Zeiten arbeitet die Sauna einigermaßen kostendeckend, das Basis unserer Vorschläge beschlossen werden, wären sie viel zu hoch. Den Bereich Fitness führen wir seit Ende 2018 selbst.

Erst Anfang 2020 wurde die Erweiterung desselben abgeschlossen …

Genau, deshalb konnte dieser Bereich sein Potential leider noch nicht entfalten. Zumindest konnten wir unsere Physiotherapiebin sehr froh, dass wir unsere 40 Mitarbeiter in dieser sich leider immer noch anhaltenden Krise behalten konnten. Derzeit arbeitet ein kleiner Teil von ihnen normal, einige Mitarbeiter sind in anderen Bereichen der Stadtwerke eingesetzt, andere wiederum sind in die Lohnausgleichskasse überstellt worden.

Matthias Siller: „Das Online-Vormerksystem hat sich bewährt und könnte künftig auch zu Stoßzeiten zum Einsatz kommen“

Corona noch nicht im absoluten Mittelpunkt. Welche Pläne hatten und haben Sie – auch über Covid hinaus?

Die Stadtwerke wollten nach den Umbauarbeiten im Fitnessbereich und der Ergänzung der Infrastruktur durch die Physiotherapie- und die Reha-Abteilung die Acquarena gesamtheitlich führen. Für mich ist die Leitung der Acquarena eine neue Herausforderung, mit einem vielfältigen Aufgabenbereich und neuen Gestaltungsmöglichkeiten. Natürlich hat im Laufe der letzten zwölf Monate Corona Regie geführt. Es beschäftigt uns organisatorisch und verwaltungsmäßig mehr, als man es glauben möchte. Doch es gibt darüber hinaus viele Pläne und Baustellen, die es heute und morgen zu bearbeiten gilt.

Können Sie Konkretes nennen?

Wir haben bereits im letzten Jahr mit Verbesserungen im Kassenbereich und im Marketing begonnen. In den Bereichen Physiotherapie, Reha und Fitness sehen wir noch viel Potential, das wir nutzen möchten. Das Online-Vormerksystem, das coronabedingt eingeführt wurde und sich sehr bewährt hat, könnte zukünftig zu Stoßzeiten oder auch darüber hinaus Verwendung finden. Derzeit arbeiten unsere Mitarbeiter mit zwei getrennten Systemen, mit der normalen Kassa und dem OnlineSystem, was einen Mehraufwand bedeutet. Sinnvoll wäre eine Integration bestenfalls auch mit einem Online-Ticket-System. Dann gibt es einige Ausbaupläne im Badebereich, denn die Besucherzahlen – 2.500 an Spitzentagen im Sommer und weit über 1.000 im Hallenbad – rufen seit geraumer Zeit nach einer Erweiterung, die gegen Norden hin mit einer zusätzlichen Wasserfläche angedacht ist. Erweiterungs- und Umgestaltungspläne liegen auch für den Saunabereich in der Schublade. Ein Lehrschwimmbecken wäre sinnvoll. Wie weit wir unsere Pläne abspecken oder in die Zukunft verschieben müssen, steht noch in den Sternen oder liegt nicht in unserem unmittelbaren Entscheidungsbereich.

Herr Siller, viele hoffen auf eine baldige Öffnung der Acquarena. Was wird sich für die Besucher dann ändern?

Wir sind ständig dabei, die neuesten Bestimmungen zu studieren und ihre Anwendbarkeit im Falle einer Öffnung zu prüfen. Dass zumindest für einen gewissen Zeitraum die Hygienebestimmungen des letzten Jahres aufrecht bleiben, dürfte sicher sein. Wir werden auf jeden Fall alles daransetzen, der Brixner Bevölkerung und allen Gästen von auswärts in der Acquarena, sobald erlaubt, wieder ein Stück Normalität, Vergnügen, Gesundheit und Entspannung zu ermöglichen.

sabine.dejakum@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info

Zur Person:

Matthias Siller, 38 Jahre jung und in Sterzing zuhause, sammelte nach seinem Studium der Betriebswirtschaft in Innsbruck in verschiedenen beruflichen Stationen reiche Erfahrung. Seit Mitte 2014 ist er Teil des StadtwerkeTeams, fünf Jahre lang im Controlling, ein Jahr lang als Assistent der Geschäftsleitung der Acquarena und seit Juni 2020 als Leiter der Acquarena mit ihren vier Bereichen Pools, Sauna, Fitness und Physiotherapie/Reha.

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SOMMERBETREUUNG Der Sommer kann kommen

z Im Amt für Fürsorge und Schuldienste der Gemeinde Brixen ist man bereits auf den Sommer eingestellt: Die Vorbereitungen für die Sommercamps laufen auf Hochtouren. Die Gemeinde fungiert dabei als Plattform für die Beratung von Vereinen, Sozialgenossenschaften und Bildungsorganisationen. Ebenso ist sie Ansprechpartner für die Suche nach Räumlichkeiten und Schnittstelle zwischen jenen, die anbieten, und jenen, die suchen. Um den Familien die Auswahl des geeigneten Sommercamps für ihren Nachwuchs zu erleichtern, findet man auf der Website der Gemeinde Brixen (www. brixen.it) und in der „Brixner“App eine Gesamtübersicht aller Angebote. Dabei ist es möglich, nach Suchkriterien wie Themen, Zeitraum und Alter zu filtern. Die zuständige Stadträtin Monika Leitner ist sich sicher, dass trotz Sicherheitsbestimmungen und Planungsunsicherheit die Kinder nicht im Regen stehen gelassen werden. sd

F&S Freizeit & Sport

SPORT Brixner-Power in Fuerteventura

z Es ist der ideale Trainingsort für Laura Letrari, seit mehreren Monaten das Zuhause von Hermann Achmüller und Tiziana Pignatelli, und für einige Wochen war es auch jenes von Verena Steinhauser: Fuerteventura. Gleich vier Brixner befanden sich im Februar zeitgleich auf der Kanarischen Insel. Das Läuferpaar Achmüller und Pignatelli flüchtete bereits im November nach Fuerteventura: „Italien stand kurz vor einem erneuten Lockdown. Die Erinnerungen an jenen im März, als wir nicht einmal zum Laufen das Haus verlassen konnten, ließen uns die Flucht ergreifen. Das wollten wir nicht noch einmal miterleben. Glücklicherweise können wir auch von hier aus arbeiten, via smart-working – und trotzdem unseren geliebten Sport ausüben“, so Pignatelli. Die Schwimmerin Laura Letrari flog Mitte Februar in ein Sporthotel: „Ich trainiere hier zweimal täglich im 50-Meter-Becken, einmal täglich steht Krafttraining im Fitnessraum an. Ich liebe es, auf den Kanaren zu trainieren. Die angenehmen Temperaturen und die Trainingsbedingungen sind einzigartig“, freut sich Letrari. Anfang Jänner fand sich auch die Brixner Triathletin Verena Steinhauser in Fuerteventura ein, um dort mit der italienischen Nationalmannschaft ihr Trainingslager zu absolvieren: „Das Klima in Italien ist derzeit für das Radtraining nicht ideal, weshalb wir bereits seit drei Jahren nach Fuerteventura kommen“, erklärt sie. Direkt nach dem Trainingslager hätte Steinhauser nach Japan zum ersten Rennen der Saison fliegen sollen – es wurde aber leider abgesagt. Für den „Brixner“ ließ sich das Quartett für ein gemeinsames Foto abknipsen.

kurz

notiert

Die Brixner Skiclubs dürfen nun mit tesserierten Kindern aller Altersklassen wieder Trainingseinheiten absolvieren. Voraussetzung dafür ist ein negativer Coronatest, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Trainiert wird hauptsächlich auf der Skipiste in Villnöss. Unter strenger Einhaltung der Coronaregeln konnte der Brixner Tennisverein vor kurzem ein Tennisturnier organisieren. 166 Jugendliche aus der Provinz kämpften dabei um den Titel; Niklas Stifter, Lisa Marie Sartori und Maria Cagol holten den Sieg in ihrer Kategorie. Die Hockeyspiele der „Falcons“ werden im Livestream auf Youtube übertragen und von Oliver Schenk („Olli“) und Ewald Mitterrutzner („Woldo“) im so genannten „Bandenratscher“ kommentiert. Infos auf der Facebookseite der Falcons.

Herr Stablum, gemeinsam mit ihrem Bruder Hermann arbeiteten Sie mehrere Wochen in Cortina, um die Rennpisten vorzubereiten. Wie kam es dazu?

Wir meldeten uns im Herbst zu diesem Einsatz an. Die Firma Prinoth stellte zwölf Schneekatzen samt Fahrer für das Event zur Verfügung und war auf der Suche nach Schneekatzenfahrer, die Zeit und Lust hatten, die Rennpisten vorzubereiten. Mein Bruder und ich haben uns dazu angemeldet und sind Ende Jänner für knapp vier Wochen nach Cortina gefahren. Mit uns im Einsatz waren noch ein Ire,

„Extrem viel Neuschnee“

FRANZ STABLUM, pensionierter Verantwortlicher der Skipisten auf der Plose und Schneekatzenfahrer, über seinen Einsatz bei den Ski-Weltmeisterschaften in Cortina.

ein Schwede, zwei aus dem Veneto und sechs weitere Südtiroler.

Was war Ihre Aufgabe?

Ich war auf der Damenabfahrtspiste im Einsatz, mein Bruder auf der Herrenabfahrtspiste. In den ersten Tagen mussten wir vor allem die große Menge an Neuschnee aus der Piste beseitigen. Der Untergrund war bereits perfekt vorbereitet, der Neuschnee aber musste weg. Es musste sogar gesprengt werden, und auch dieser Schnee, der teilweise auf der Piste landete, musste hinausbefördert werden. Sobald die Pisten vorbereitet waren, kamen wir hauptsächlich für den Materialtransport zum Einsatz.

Wie haben Sie dieses Großevent abgesehen von der Arbeit erlebt?

Es war eine tolle, interessante und abwechslungsreiche Erfahrung! Aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen konnten wir leider nicht allzuviel unternehmen. Wir wurden alle drei Tage getestet, die Organisation hierbei funktionierte hervorragend. Wir wohnten in einer Ferienwohnung und konnten uns nach getaner Arbeit auch frei bewegen. Die Lokale schlossen allerdings bereits um 18 Uhr. Es war vorbildlich, wie sich alle an die Sicherheitsmaßnahmen hielten.

evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Foto: Hannes Niederkofl er

EISKUNSTLAUF On Ice und Off Ice

z Der Eiskunstlauf gehört zu jenen Sportarten, die auch in den letzten Monaten ausgeübt werden konnten – mit nur kurzer Unterbrechung. Darüber freut sich nicht nur der Brixner Wintersportverein, sondern auch die 20 Athleten der Sektion Eiskunstlauf. Sicherheitsabstand und Masken gehören natürlich trotzdem zu jeder Trainingseinheit dazu. Die Athleten konnten sogar an Wettkämpfen teilnehmen – in Meran, Asiago und Piné, und ein weiterer in Trient steht noch an. Die fleißigen Eiskunstläufer trainieren mehrmals pro Woche „on ice“, aber auch „off ice“, also in Form von Kraftraum- und Balletttraining. Die Trainingseinheiten finden nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer statt: „Die Eishalle ist seit einigen Jahren auch im Sommer geöffnet und wird von unserer Sektion genutzt. Eine große Freude ist es für uns, wenn heuer endlich die Trainingsgruppen aus Bulgarien, Russland und aus Rom in Brixen trainieren dürfen. Ihre Trainingscamps mussten im Vorjahr abgesagt werden – nun hoffen wir, dass es heuer klappen wird“, sagt Sektionsleiterin Dagmar Senettin. Für die Brixner Eiskunstläufer ist die Präsenz aus dem In- und Ausland von großem Vorteil: Sie dürfen nämlich in Form von Sommercamps am Training teilnehmen, sich den einen oder anderen Trick abschauen und sich gegenseitig motivieren. Bleibt zu hoffen, dass Corona den jungen Athleten nicht noch einmal einen Strich durch die Rechnung macht. Im Archivbild die drei jüngsten Wettkampfathletinnen des WSV: Isabel Laner, Anna Sofia Andreetto und Johanna Pertinger. eh

COOLE UND MOTIVIERTE LEHRLINGE !

GESUCHT

Spengler, Isolierer, Abdichtungsmonteur auch als Quereinsteiger. Wir bieten eine abwechslungsreiche Arbeit in einem jungen Team.

Bewerbungen an

andreas@bauspenglerei-stampfl.it T 0472.454152

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