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Freizeit & Erholung
Jahrgang 32 · Mai 2021
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Auf den Spuren der Brixner Luftschutzstollen
Stille Zeitzeugen MENSCHEN & MEINUNGEN: Verena Pliger im Portrait KUNST UND KULTUR: Ein neuer Max von Milland FREIZEIT & SPORT: 50 Jahre Handball Brixen WIRTSCHAFT & UMWELT: Die Krisen des Tourismus
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | BRIXNER LUFTSCHUTZSTOLLEN: Schutz vor Bomben 09 | 30 Jahre Eltern-Kind-Zentrum 10 | BM Alexander Überbacher: „Keine Rückzieher“ Menschen & Meinungen >>> 16 16 | PORTRAIT: Verena Pliger 20 | Pro & Contra: Kostenlose Nasenflügeltests für Touristen? 22 | Umfrage: Welcher Dialekt ist der Schönste? Kunst & Kultur >>> 24 24 | FRISCHE MUSIK AUS BRIXEN: Ein neuer Max von Milland 30 | BrixenClassics: „Klassik, Wein und Kulinarik“ 33 | Zu Besuch bei Peter Kaser im Atelier Freizeit & Sport 44 | HANDBALL: Sportart mit Geschichte
>>> 44
Wirtschaft & Umwelt >>> 52 52 | DER SÜDTIROLER TOURISMUS: Krise als Chance 56 | Die Mensa in der Industriezone am Scheideweg 58 | Öffentliche Beleuchtung: LED’s do it! Extra 66 | Freizeit & Erholung
Lesen Sie den
>>> 66
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Egoismus 2021 Hoffentlich zum letzten Mal mache ich mir im Editorial Gedanken zu Corona: Das Landesinstitut für Statistik hat im Jänner uns Südtiroler befragt, ob wir an die Wirksamkeit der Covid-19-Impfung glauben. Jeder sechste Südtiroler – 17 Prozent – hat eine eher schlechte als gute Meinung dazu. Für mich spannend ist, warum es zum Beispiel in Südtirol viel mehr Impfskeptiker gibt als in Restitalien. Ebenso unerklärlich ist, warum dieses Südtiroler Phänomen in der deutschen Sprachgruppe mehr verbreitet ist als in der italienischen. Ein hoffentlich kleiner Teil der Impfskeptiker lehnt noch dazu sämtliche Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht oder die verpflichtenden Tests zum Besuch des Innenraums eines Restaurants ab. Ein Teil dieser 17 Prozent ist überzeugt von irgendwelchen Mächten, die diese Pandemie „erfunden“ haben sollen. Der Glaube an Verschwörungstheorien hängt – laut ASTAT – mit einem niedrigen Bildungsniveau und mit wirtschaftlichen Problemen zusammen. Nun leben wir ja alle in einer liberalen Gesellschaft, deren höchstes Gut die persönliche Freiheit ist, aber ... wo sind die Grenzen? Als Schulkind wurde ich in der Schule geimpft, und mittags kam ich nach Hause und habe der Mutter stolz das „Pflasterle“ am linken Oberarm gezeigt, und sie war froh, dass ich fortan geschützt war. Impfungen empfanden wir als Segen der Menschheit; heute sehen Impfskeptiker sie trotz klarer wissenschaftlicher Erkenntnisse als regelrechte Bedrohung. Jeder soll seine Freiheit genießen, aber gleichzeitig müssen sich Impfskeptiker schon die Frage gefallen lassen, wie wir diese weltweite Pandemie überbrücken würden, wenn wir alle uns nicht impfen lassen würden. Es tut mir Leid, dies sagen zu müssen, aber: Wer sich nicht impfen lässt, ohne über eine nachweisliche medizinische Legitimation dafür zu verfügen, ist ein asozialer Trittbrettfahrer, weil er von der sozialen Einstellung des Rests der Bevölkerung profitiert. Das ist Egoismus in einer neuen Dimension.
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Politik & Gesellschaft
DIE BRIXNER LUFTSCHUTZSTOLLEN
Schutz vor den Bomben
Damals waren sie Kinder. Doch Bilder, Gerüche und Geräusche haben sich eingebrannt. Die Erinnerungen sind nach wie vor da – an die eigene Angst und an die Verzweiflung der Erwachsenen.
H
eulende Sirenen vom Weißen Turm. Fliegeralarm! Auf in den nächsten Luftschutzstollen! „Da habe ich richtig laufen gelernt“, erzählte Otto Mitterrutzner (1932–2018). Zusammen mit seiner Großmutter lief er meistens zum Luftschutzstollen, der hinter dem Kurhaus Guggenberg in die Felsen getrieben worden war. Es ist dies der größte Stollen in Brixen mit insgesamt vier Einund Ausgängen. Die verwinkelten Zugangsstollen gleich hinter dem Eingang sind mehrfach geknickt, um die Menschen vor Bombensplittern zu schützen. An den Wänden standen Bänke, auf denen die Menschen saßen, dicht aneinandergedrängt, stundenlang, bei schwacher elektrischer Beleuchtung. Es war feucht und kalt, meistens um die zehn Grad. Vereinzelt tropfte Wasser von der Decke. Die Luftschutzstollen erzählen den Krieg aus einer anderen Perspektive: aus der Sicht der Zivilbevölkerung, aus der Sicht von Müttern, die ihre Kinder an sich pressten, wenn die Bomben fielen, aus der Sicht von Senioren, die besonders unter der Feuchtigkeit und Kälte zu leiden hatten, aus der Sicht von Menschen, die hier um ihr Leben bangten und nicht wussten, ob ihre Häuser und Wohnungen noch standen. Aus der Sicht von Kindern, die ihre Kriegserlebnisse bis heute nicht vergessen konnten. Heute, mehr als 76 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, sind sie die letzten Zeitzeugen.
Schutz für die Zivilbevölkerung. Die Stollen boten der Zi-
vilbevölkerung Schutz vor den 4
Luftangriffen, die in Brixen im Dezember 1943 begannen und bis zum Kriegsende immer zahlreicher wurden. Sie befanden sich hinter dem Kurhaus Guggenberg, in der heutigen Handwerkerzone in Köstlan (KFZ Reinthaler), in der Stufler Au (heute Battisti-Straße) und am Bahnhof. Als Zugang zum Stollen in der Battisti-Straße wurde eigens das sogenannte „Bombenbrückele“ errichtet, das im Jahr 2020 durch eine neue Brücke ersetzt wurde.
gewesen sein, unterirdische Produktionsräume zu schaffen. Die Grabungsarbeiten hierfür liefen bereits, doch bevor sie in Betrieb genommen wurden, war der Krieg glücklicherweise vorbei. Nur vereinzelt fanden die Menschen in ihren eigenen Häusern Zuflucht. Wegen des hohen Grundwasserspiegels hatten in der Altstadt nur wenige Gebäude einen Keller. Im Institut der Englischen Fräulein in der Altenmarktgasse wurde der Keller
„Manche hatten eine Laterne oder eine Taschenlampe mitgebracht; Kinder weinten vor Angst“_ Brigitte Egger Fink Der Luftschutzstollen am Bahnhof wurde vorwiegend vom Personal der Eisenbahn genutzt. In einer „Verlautbarung“ im „Bozner Tagblatt“ vom 8. Jänner 1945 stellte der kommissarische Bürgermeister der Stadt Brixen, Hans Stanek, klar, dass dieser Schutzstollen den Durchreisenden vorbehalten sei: Die „Zivilbevölkerung, welche ihren ständigen Wohnsitz in Brixen hat“, müsse sich in die städtischen Stollen und Luftschutzräume begeben. Unterhalb des Trunthofes ließ die Firma Durst, die sich damals in Köstlan befand, in den ehemaligen Eiskellern der früheren Bierbrauerei zwei Luftschutzstollen einrichten. Damals wurden hier Ersatz- und Bauteile für die Flugzeuge der Messerschmittwerke hergestellt. Es soll sogar geplant
durch Balken zusätzlich verstärkt und als Schutzraum adaptiert. „Das Elternhaus meines Vaters in der Trattengasse war unterkellert. Meine Großmutter“, so erinnert sich Brigitte Egger Fink, „blieb bei allen Luftangriffen im Haus und suchte Schutz im Keller. Meine Mutter konnte sie nicht zum Verlassen des Hauses überreden. Sie selbst lief mit uns Kindern in den Stollen in der Stufler Au.“
Fliegeralarm! Von Ende De-
zember 1943 bis zum 20. April 1945, also nur wenige Tage vor Kriegsende, gab es fast täglich Fliegeralarm in Brixen, meistens zwischen 11 und 15 Uhr, vereinzelt auch nachts. In den Haushalten standen bereits gepackte Taschen und Rucksäcke an der Tür. Ein Griff nach der Tasche,
die Wohnungstür zusperren, um sie vor Plünderung zu schützen – und um das eigene Leben rennen. Nur 20 bis 30 Minuten blieben den Menschen, um sich in Sicherheit zu bringen – eine kurze Zeitspanne, gerade für kleine Kinder oder ältere Menschen. Gefahren gingen nicht nur von den Bomben aus, sondern auch von den herumfliegenden Splittern der Bomben und der Flakgranaten, die zum Beispiel bei der Bombardierung des Bahnhofs einer Frau in der Fallmerayerstraße das Leben kosteten.
„Man saß dann dort.“ Alfred
Stolz (1928–2015), der spätere „Rösslwirt“, verbrachte viele Stunden im feuchten Stollen in der Battisti-Straße: „Er war nicht sehr groß, aber lang und ohne Lüftung. Es gab viele Bänke im Bunker, und man saß dann dort, bis der Alarm vorbei war. Der Bunker hatte eine Hufeisenform mit einem Eingang und einem Ausgang.“ Auch Brigitte Egger Fink erinnert sich an die beklemmenden Stunden in diesem Luftschutzstollen zusammen mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester: „Manche hatten eine Laterne oder eine Taschenlampe mitgebracht. Kinder weinten vor Angst.“ Wenn es draußen ruhiger wurde, entwickelte sich zwischen den Menschen auch das eine oder andere Gespräch. „An den Namen Rotondo kann ich mich noch gut erinnern. Wir haben die Familie mit den gleichaltrigen Kindern, die in der Battisti-Straße wohnte, noch oft besucht.“ Sich in dieser angespannten Situation stundenlang ruhig zu halten bedeutete zweifelsohne
Foto: Oskar Zingerle
ERINNERN AN EINE SCHRECKLICHE ZEIT: Viele Stunden verbrachten die Menschen bei Fliegeralarm in den dunklen Stollen 5
Politik & Gesellschaft
len, und zwar einerseits wegen der Erkältungsgefahr in den kalten Stollen, andererseits aber auch, weil sie als widerstandsfähiger bei Bränden oder Funkenflug galten. „Frauen, die Trainings- oder Schianzüge haben, sollen in allen Fällen diese anziehen, zumindest aber die festen Hosen“, schrieben die Innsbrucker Nachrichten am 27. Jänner 1944. Doch ans Umkleiden war beim Ertönen des Alarms gewiss nicht mehr zu denken. Zeitzeugen erinnern sich daran, dass sie – bei häufigem nächtlichem Fliegeralarm – sogar in ihrer Kleidung schliefen, um schnell Bett und Heim verlassen zu können. Ins so genannte „Luftschutzgepäck“ gehörten neben wichtigen Papieren unbedingt auch Reservebrillen, Zahnersatzstücke, Medikamente und Prothesen.
Bomben auf Brixen – warum? Albeins wurde beim Bombenangriff vom 4. Oktober 1944 schwer getroffen eine große Herausforderung. Was draußen vor sich ging, wusste man nicht. Beim Stollen hinter der Kuranstalt Guggenberg hielt, so
erinnerte sich Giuseppe Brocco, ein Herr Molling Wache. Brocco war damals neun Jahre alt. Als er einmal aus Neugierde nach drau-
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Das Verhalten bei Fliegeralarm.
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ßen gehen wollte, wurde er sofort aufgehalten. Keine Widerrede, er musste zurück in den Stollen. „Zum Essen“, so Brocco weiter, „gab uns die Mutter zwei Brote und zwei Äpfel mit. Dieses Marmeladebrot war für uns schon ein großer Luxus!“ Noch größer war die Freude über Pellkartoffeln, die sie nur selten mitbekamen. Gegen Hunger, Angst und Langeweile halfen ihm und vielen anderen die einfachen Mahlzeiten und die Spiele mit anderen Kindern. In den Zeitungen der Kriegsjahre finden sich zahlreiche Hinweise zum Verhalten bei Fliegeralarm und in den Luftschutzräumen. Wer zu Hause war, sollte Fenster und Türen öffnen, um das Splittern der Scheiben und Möbel durch den Luftdruck bei Bombeneinschlag zu verhindern, und dann selbst schnellstens Zuflucht im Keller suchen. War man zu Fuß unterwegs, sollte man sich eilig in den nächstgelegenen Luftschutzkeller begeben. Fahrzeuge sollte man am Straßenrand abstellen, um die Straße freizuhalten. Die Tiere eines Fuhrwerks sollten ausgespannt und anderswo fest angebunden werden, so die Empfehlungen der Alpenzeitung vom 12. Dezember 1942. In den Luftschutzräumen waren das Rauchen und das Mitnehmen von Haustieren nicht gestattet. Als zweckmäßige Kleidung wurden wollene Kleidungsstücke empfoh-
Nach der Landung der Alliierten in Italien unterzeichnete Italien, eigentlich Verbündeter des Deutschen Reiches, einen Waffenstillstand, der am 8. September 1943 bekannt gemacht wurde. In Folge besetzte die deutsche Wehrmacht Nord- und Mittelitalien, um den Vormarsch der Alliierten Richtung Norden aufzuhalten. Südtirol gelangte von da an nicht nur in den nationalsozialistischen Herrschaftsbereich, sondern wurde selbst zum Schauplatz des Krieges. Vor allem die Ortschaften entlang der Brennerbahn bekamen die Luftangriffe der Alliierten zu spüren. Strategisch wichtige Punkte sollten zerstört und so der Nachschub für die deutschen Truppen unterbunden werden. „Ungefähr 2.000 Bomben fielen auf Brixen“, weiß Hartmuth Staffler, der sich in seinem vom Geschichtsverein 2012 herausgegebenen Buch „Bomben auf Brixen“ intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat. „Die Eisenbahnbrücke in Albeins wurde mehrmals beschädigt, doch jedes Mal innerhalb kürzester Zeit wieder befahrbar gemacht. Erst am 20. April 1945 wurde die Brücke durch einen Volltreffer zerstört.“ Schwere Bombenangriffe galten auch dem Brixner Bahnhof sowie militärischen Einrichtungen, wie einem Fahrzeugdepot der Wehrmacht in Köstlan. „Insgesamt“, so Staffler, „war das Gemeindegebiet von Brixen etwa 30 schweren Angriffen ausgesetzt.“ Meist überflogen je fünf große viermotorige Bombenflugzeuge in mehreren Wellen das Gebiet und setzten ganze „Bombentep-
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Und die Landbevölkerung?
Selbstverständlich suchte auch die Landbevölkerung in Kellern und Stollen Schutz. Am Pfeffersberg wurden viele behelfsmäßige Stollen selbst gegraben, oft mithilfe von Sprengstoff, den man aus Blindgängern gewonnen hatte. In einem solchen Luftschutzstollen neben dem Furgerhof in Tschötsch wurden am 12. November 1944 mehrere Personen verschüttet,
von denen drei nur mehr tot geborgen werden konnten. Frau Huber half als Fünfzehnjährige beim Bau eines solchen Stollens mit. Nur drei Männer waren daran beteiligt, die anderen an der Front. „Der Bunker hatte zwei Eingänge. Von links und rechts wurden Ausgang und Eingang gegraben. Wir sind dann oft nach dem Abendessen noch hingegangen, um weiterzuarbeiten. Die Arbeit war nicht so schwer, da das Material hauptsächlich Sand war. Aber die Angst! Ich habe mir gedacht: ‚Und wenn ich da umkomme?‘“ In Albeins, das im Krieg wie kein anderer Ort rund um Brixen verwüstet wurde, suchten die Menschen hauptsächlich Schutz in den Stollen des ehemaligen Kupferbergwerks. Im Buch „Die Bombenkinder von Albeins“ trug Peter Mitterrutzner erschütternde Kriegserlebnisse dieser Kinder zusammen: Erinnerungen an die Gebete im Bunker, die mit jedem Bombeneinschlag lauter wurden, an die finsteren Stollen voller Menschen, den Geruch nach Schweiß und Staub, an die
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Dramatische Szenen. Nicht
immer erreichten die Menschen rechtzeitig die Luftschutzstollen. So spielten sich in vielen Häusern oder auf den Feldern dramatische Szenen ab. In Albeins überraschte der schwere Bombenangriff vom 4. Oktober 1944 die Kinder in der Schule. Sie legten sich in der Klasse auf den Boden. Splitter und Steine zerschlugen Fenster und Türen. Ein Stein traf, so erinnert sich Marta Leitner, ihren Bruder Seppl und verwundete ihn so schwer, dass der Bewusstlose nach Hause getragen werden musste. Was für Gefühle mag dieses Erlebnis bei der Schwester ausgelöst haben? Am selben Tag wurde in Albeins die 17-jährige Ermenegilda Secco auf dem Weg zu den Stollen von einem Bombensplitter tödlich verwundet und starb in den Armen ihrer Mutter. Die Erinnerung an die junge Frau, „die wir tot am Wegrand liegen sahen“, ist bei den meisten Zeitzeugen nach wie vor lebendig. Auch in der Stadt Brixen verloren an diesem verheerenden 4. Oktober zehn Zivilisten und mindestens sieben Soldaten ihr Leben. Viele wurden verletzt. Marta Leitner konnte auch den Luftangriff vom 28. Februar 1945 nicht vergessen: „Meine Mutter nahm die kleinsten Geschwister ins Bett, warf sich über sie und bedeckte die kleinen Köpfe mit ihren Händen. Ein Bombensplitter, der durchs Fenster flog, durchbohrte eine Hand meiner Mutter – die Brüder aber blieben unverletzt.“
Rosenkranzgebete im Krankenhaus. „In der Chronik der Kreuz-
schwestern sind die Luftangriffe von Brixen erfasst“, so Hartmuth Staffler weiter, „und ihre Dauer ist in Rosenkränzen angegeben, die zusammen mit den Kranken im Luftschutzkeller unter dem Sanatorium gebetet wurden.“ Die Kreuzschwestern arbeiteten im städtischen Krankenhaus, das, ebenso wie das Lungensanatorium, durch die Nähe zum Bahnhof besonders gefährdet war. Im Oktober 1944 gelang es, das städtische Krankenhaus provisorisch in die Kuranstalt Guggenberg zu verlegen; für die Patienten des Lungensanatoriums fand man ein Ausweichquartier in Meran.
Bombenschäden. Zweifelsohne
waren die Zerstörungen der Bomben in Albeins am größten. Pfarrer Georg Kronbichler, der sich für die finanzielle Unterstützung „seiner“ Albeinser einsetzte, zählte in einer Liste neun völlig zerstörte, 20 nicht mehr bewohnbare und 37 sehr stark zerstörte Häuser auf. Auch auf der Westseite von Brixen wurden Häuser komplett zerstört, wie etwa die Wohnhäuser des Pflanzer- und des Fallmerayerhofes in Tschötsch oder des Egarterhofes in Gereut. In Brixen waren die Schäden rund um den Bahnhof und im Süden der Stadt am größten. Große Schäden verzeichneten auch die Kirchen von Albeins, Milland und Tschötsch. Die Felder am Talboden waren von Bombentrichtern übersät, Obstbäume und Reben zerstört.
Im Gedenken an die Opfer. Im
städtischen Friedhof erinnert heute eine Gedenktafel an die 20 zivilen Todesopfer, die der
Bombenkrieg in Brixen forderte, das jüngste knapp 6 Jahre alt, das älteste 88. Auf militärischer Seite ist der Tod von zwölf Soldaten der Wehrmacht und deren Hilfskräfte sowie von 16 Angehörigen der amerikanischen Bomberbesatzungen bekannt. Die Dunkelziffer dürfte laut Hartmuth Staffler höher sein. Weitere Orte des Gedenkens sind für militärische Opfer der Soldatenfriedhof sowie für zivile Opfer ein Kreuz in der Fischzucht und zwei Denkmäler auf der Plose für die meist jungen US-Soldaten. Die Luftschutzstollen in Brixen sind nicht öffentlich zugänglich. Ein Gesetz regelt den Umgang mit diesen Relikten: Sie dürfen weder verbaut noch zweckentfremdet werden. Als stumme Zeugen mahnen auch sie: „Nie wieder Krieg!“
johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
info Die Erinnerungen der Zeitzeugen sind, bis auf jene von Brigitte Egger Fink, den folgenden Büchern entnommen: „Raben und Schwalben. Zeitzeugen erzählen“ von Franz Oberkofler und Umberto Principe, hrsg. vom Verein Arche Brixen, 2018; „Die Bombenkinder von Albeins. Kriegserlebnisse der damaligen Kinder von Albeins“ von Peter Mitterrutzner, hrsg. vom Bildungsausschuss Albeins.
BRIXEN
Alles Gute, ELKI! Eigentlich war der Stichtag bereits im Februar, und man wollte den 30. Geburtstag des Eltern-Kind-Zentrums auch gebührend feiern – wäre da nicht Corona. Der „Brixner“ über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des beliebten Treffpunkts für Familien.
Seit 30 Jahren ist das Elki ein offener Treffpunkt für Eltern, Mütter, Väter, Großeltern und Interessierte
A
m 18. Februar 1991 öffnete der Eltern-Kind-Treff (Elki) in Brixen erstmals seine Tore. Einige engagierte Mütter und ein Vater brachten die Idee von Innsbruck nach Brixen und setzten sie ehrenamtlich auch für unsere Stadt um. Ein offener Treffpunkt sollte es sein, an dem sich werdende Eltern, Mütter, Väter, Großeltern, Tagesmütter und Interessierte in gemütlicher Atmosphäre treffen, bei einer Tasse Tee oder Kaffee Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig unterstützen und nebenbei ihre Kinder betreuen. Während kleinere und größere Kinder sich kennenlernen, miteinander spielen oder Babys ihr Nickerchen halten, plaudern die Erwachsenen miteinander, machen sich in Erziehungs- und Gesundheitsfragen schlau oder genießen einfach nur die Gesellschaft anderer junger Familien.
Vom Basteltipp bis zum Tanzkurs. Die Idee war erfolgreich
– nicht nur in Brixen, sondern im Laufe der Zeit auch in vielen anderen Orten Südtirols. Das Angebot wurde von Jahr zu Jahr umfassender und reicht mittlerweile – 40
Seiten lang – vom Kasperltheater über alle möglichen Erziehungsund Gesundheitsthemen bis hin zum Fotoshooting-Kurs und der Besichtigung eines Feuerwehrautos. Zu den über 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern haben sich vier Angestellte gesellt, denn mit den Themenbereichen ist auch der Organisations- und Verwaltungsaufwand gewachsen. In den ersten Jahren des Elki wurde, gemeinsam mit der Gemeinde Brixen, auch eine Sommerbetreuung für Kinder angeboten – ein Bereich, den inzwischen glücklicherweise viele andere Vereine abdecken. Dafür betreibt das Elki seit 2002 den beliebten Tauschmarkt „Pumuckl“, anfangs in Milland im Haus der Solidarität, zurzeit in der Stadelgasse. Mithilfe vieler Freiwilliger wechseln dort gebrauchte Kinderbekleidung, Babyausstattung, Sportartikel und Spielsachen ihre Besitzer. Die einen verkaufen und entrümpeln ihre Wohnungen, die anderen erwerben günstig und umweltschonend.
Immer wieder auf Wanderschaft. Die Geschichte des Elki
begann im Jugendhaus Kassiane-
um mit der Unterstützung der Gastgeber und der damaligen Stadträtin Kathi Trojer. Es folgte ein kurzes Intermezzo im ehemaligen Don-Mazza-Gebäude. Viele glückliche Jahre verbrachte man dann in der Runggadgassse, wo sich Mitarbeiter und Besucher im zweiten Stock des Kapuzinerklosters besonders wohlfühlten. Nach dem Umzug in die Dantestraße hoffte das Elki eigentlich auf eine Rückkehr in die Altstadt, doch die dafür angedachten Räume wurden dann doch anderen Zwecken gewidmet. Noch warten die Präsidentin Irene Mair und der Vorstand auf eine Lösung des Problems und auf die Zuweisung eines Standorts, den das Elki im besten Falle gemeinsam mit dem Katholischen Familienverband Südtirols mit Leben erfüllen möchte.
30 Jahre und kein bisschen müde. Die Begeisterung, mit
der die Pioniere des Elki Brixen vor 30 Jahren ihre Idee in die Tat umsetzten, ist auch bei den aktuellen Mitarbeitern deutlich spürbar. Vieles hat sich verändert, doch die Wichtigkeit, junge
Familien zusammenzuführen, zu begleiten und zu unterstützen, ist nach wie vor gegeben. Unterstützt von der Familienagentur der Autonomen Provinz, von Gemeinde, Mitgliedern und durch Spenden, soll der für alle Sprachen offene Treffpunkt weiterhin als Ort des Austausches fixer Bestandteil im Brixner gesellschaftlichen Leben sein, sollen noch viele Ideen und Projekte für die Mitglieder – es sind dies zwischen 500 und 700 jährlich – und die Familien der Stadt verwirklicht werden. Ab September oder Oktober soll im Gebäude des Kindergartens Vahrn eine Elki-Zweigstelle das Leben der jungen Vahrner Familien bereichern und erleichtern. Begegnung, Spiel, Spaß, Beratung und zwangloses Zusammentreffen in den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten werden zunächst an zwei bis drei Vormittagen möglich sein. Man plant jedoch, die Angebote möglichst bald zu erweitern. sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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„Werden keinen Rückzieher machen“ Herr Überbacher, das Projekt Bildungshaus Raas zieht sich mittlerweile über Jahre hinweg. Blicken wir zurück auf den Anfang: Was ist passiert? ALEXANDER ÜBERBACHER: Angefangen hat das Projekt eigentlich schon Mitte der 2000er-Jahre, da das Bildungshaus bereits damals als nicht mehr zeitgemäß angesehen wurde. Mit Anfang 2010 wurde es erstmals konkreter: Eine Studie zeigte, dass das Entwicklungspotential am derzeitigen Grundstück begrenzt ist. Man hat also Inserat Juni mit einem Anrainer eine
AKTION 7. – 12.6.2021
2015 wurden Sie zum Bürgermeister gewählt. Wie hat sich das Projekt seitdem entwickelt?
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Übereinkunft gefunden und konnte so ein 600 Quadratmeter großes Grundstück dazugewinnen; 2012 kam es zur ersten Bauleitplanänderung. Damals wurde der Fehler begangen, dass bereits während des laufenden Verfahrens zur Bauleitplanänderung der Grund des Nachbars erworben und nicht bis zum Abschluss des Verfahrens zugewartet wurde. Der Richter entschied deshalb damals, dem Rekurs der Anrainer aufgrund eines Verfahrensfehlers stattzugeben. Zwei Jahre später wurde ein neuer Anlauf gestartet, um die BLP-Zonierung zu ändern – geplant war unter anderem, den öffentlichen Parkplatz längs der Landesstraße zu vergrößern. Auch hier kam es zu einem Rekurs, der wieder angenommen wurde.
Wir wollten nicht mehr am ursprünglichen Projekt festhalten und haben uns damals für einen Neustart entschieden. Dabei war es uns wichtig, den Prozess so transparent wie möglich und mit der Beteiligung der Bevölkerung zu gestalten. Unter anderem haben wir verschiedene Informationsabende und Workshops veranstaltet und die Bürgerinnen und Bürger miteinbezogen, um zu erörtern, was die Kinder, die Bevölkerung, die Nutzer und damit die Gemeinde wirklich brauchen. Aus diesen Workshops entstanden ein tolles Konzept und folglich ein Raumprogramm, das die Anliegen der gesamten Nutzer und des Dorfes widerspiegelt. Aufbauend auf das Raumprogramm wurde ein offener Architekturwettbewerb abgehalten, an dem sich rund 40 Büros beteiligt haben. Nach der Kürung des Siegerprojektes durch eine externe Jury haben wir wieder eine Bürgerversammlung abgehalten. Bei all den Schritten
Foto: Oskar Zingerle
ALEXANDER ÜBERBACHER, Bürgermeister von Natz-Schabs, über den letzthin verlorenen Rekurs zum Projekt des Bildungshauses in Raas – und wie es nun weitergehen soll.
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Politik & Gesellschaft
INTERVIEW
BM Alexander Überbacher: „Raas und seine Bevölkerung hat ein neues Bildungshaus redlich verdient“ haben sich auch die Anrainer einbringen und informieren können. Trotzdem kam es zu einem erneuten Rekurs, dem wieder stattgegeben wurde. Hat die Gemeindeverwaltung einen Fehler gemacht? Um das Urteil zu verstehen, muss ich etwas ausholen: Das Landesentwicklungs- und Raumprogramm LEROP von 1995 sieht einen Flächenspiegel vor, der den öffentlichen Verwaltungen vorschreibt, wie viel sie als öffentliche Zonen wie Spielplätze, öffentliche Grünflächen und eben Schulzonen vorsehnen sollten. In Summe sollten Gemeinden demnach nicht mehr als 17,5 Quadratmeter pro Einwohner an öffentlichen Zonen enthalten; dazu kommt je nach Gemeinde eine gewisse Fläche, berechnet nach den touristischen Nächtigungen. Natz-Schabs steht insgesamt mit seinen fünf Fraktionen und lokalen Eigenheiten – etwa den drei Beregnungsgenossenschaften oder den sechs Hektar öffentlicher Grünfläche am Ochsenbühel – relativ hoch
in diesem Spiegel. Gleichzeitig ist es aber so, dass wir uns für einzelne Zonen – etwa öffentliche Parkplätze oder Spielplätze – weit unter den Richtlinien befinden. Darauf haben wir bei der letzten Bauleitplanänderung für das Bildungshaus Raas reagiert, indem wir die Größe der öffentlichen Zone gleich belassen haben wie bisher; der Bolz- oder Spielplatz, der auch außerschulisch genutzt werden kann, wurde als Spielplatz ausgewiesen. Damit befinden sich die einzelnen Zonen innerhalb der vorgegebenen Richtwerte. Die Überlegung des Gerichts war aber, alle Zonen zu summieren, und da befinden wir uns effektiv darüber. Gab es einen weiteren Grund, der zu diesem Urteil führte? Ja, und auch dieser ist auf einen Verwaltungsfehler zurückzuführen: Vor einigen Jahren wurde durch eine Gesetzesänderung die zuständige Landesrätin damit betraut, Dekrete zu Bauleitplanänderungen zu unterschreiben – unter der Voraussetzung, dass die drei
Nach dem letzthin verlorenen Rekurs wird sich der Baubeginn des neuen Bildungshauses in Raas mindestens um ein weiteres Jahr verzögern vorherigen Gremien, also Gemeindeausschuss, Raumordnungskommission und Gemeinderat, alle für das Projekt gestimmt haben. Diese Schritte haben wir alle befolgt – die Raumordnungskommission hat sogar explizit erwähnt, dass Natz-Schabs zwar insgesamt über den Richtwerten des LEROP liegt, dass diese Anpassung der öffentlichen Zone aber absolut notwendig und angemessen ist. Auch im Gemeinderatsbeschluss wurde die Begründung so übernommen. Laut LEROP muss aber auch die Landesregierung diese urbanistischen Standards prüfen und dann mit Beschluss genehmigen – diese Vorgangsweisen widerspricht sich also mit jener der Genehmigung durch die Landesrätin. Dieser Tatsache waren wir uns nicht bewusst. Hunderte solcher Verfahren wurden bisher landesweit ohne Probleme durch Dekret genehmigt; soweit ich weiß, ist dieses Urteil landesweit also einzigartig. Wie hat die Gemeindeverwaltung reagiert? Es ist sehr schade, denn eines ist klar: Der Bedarf für eine neue Struktur ist da, die jetzige ist nicht mehr zeitgemäß, und es muss etwas passieren. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Kindergarten- und Schulplätzen: Wir haben im nächsten Jahr 39 Kindergartenkinder und 36 Schulkinder, wobei wir in den kommenden Jahren sogar 45 Schulkinder erreichen werden – Tendenz steigend. Außerdem wurde das Projekt in vorbildhafter Weise und mit absoluter Transpa-
renz durchgeführt – wir haben immer die Bevölkerung und Nutzer miteingebunden, auch der Planungswettbewerb erfolgte offen und anonym. Wir haben wirklich versucht, als Gemeindeverwaltung so wenig wie möglich „von oben“ vorzugeben und das Projekt im Einklang mit allen bestmöglich zu erarbeiten. Insofern kann ich mir in diesem Sinne nichts vorwerfen. Nach alldem ist es auch verletzend, dass manche meinen, dass der Bürgermeister lediglich ein persönliches Interesse umsetzen möchte. Ich bin nach wie vor vom Projekt überzeugt: Raas und seine Bevölkerung hat ein neues Bildungshaus redlich verdient, und darum geht es letztendlich. Ist mittlerweile das Projekt als solches gefährdet? Nein, weil wir bei der Wegfindung alles richtig gemacht haben. Wir sind schon viel zu weit gekommen, um jetzt einen Rückzieher zu machen. Außerdem: Was wäre denn die Alternative? Wir können doch kein Bildungshaus außerhalb des Zentrums bauen – das wäre gegen jeden Grundsatz einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung und für die Allgemeinheit nicht nachvollziehbar. Zudem wäre es wohl kaum im allgemeinen Interesse, von einem Projekt abzugehen, das für die Zukunft von Raas so wichtig ist. Seit Bekanntwerden des Urteils sind wir deshalb mit unserem Rechtsbeistand und der Abteilung Raumordnung in Kontakt, um die notwendige Bauleitplanänderung wieder voranzutreiben.
Was schmerzt, ist, dass wir im Gemeinderat am 4. Mai die komplette Finanzierung des Projektes genehmigt hatten – wir wären also startbereit gewesen. Was sind nun also die nächsten Schritte? Als erstes wollen wir der Bevölkerung erläutern, was eigentlich Sache ist. In Kürze werden wir deshalb eine Online-Sitzung organisieren, um die Details des Rekurses zu erläutern – alle Interessierte können daran teilnehmen. Denn, und das ist wichtig zu betonen: Sämtliche Abstände, Höhen und andere Parameter, die die Anrainer potentiell schädigen könnten, werden absolut eingehalten, das wurde im Rekurs auch so festgehalten. Danach geht es vor allem darum, gemeinsam mit dem Amt für Raumordnung und dem Land nochmal abzuklären, wie wir Fehler in Zukunft bestmöglich vermeiden können. Wir müssen alle Kriterien nochmal sauber aufarbeiten und dann wieder die Bauleitplanänderung in die Wege leiten. Wie viel Zeit geht hier verloren? Eigentlich wollten wir Anfang Juni dieses Jahres das Projekt ausschreiben und im Herbst mit den Arbeiten beginnen. Nun werden wir bestimmt ein halbes Jahr brauchen, um das neue Verfahren der Bauleitplanänderung abzuarbeiten, es mit der Raumordnungskommission abzustimmen und um sicherzugehen, dass keine weiteren Formfehler passieren
– und dann müssen wir wieder mit einem Rekurs rechnen. Laut unserem Rechtsbeistand kann ein Urteil vom Verfassungsgericht bis zu neun Monate dauern. Wir verlieren also mindestens ein Jahr, in dem die Kinder nach wie vor in den bestehenden Strukturen untergebracht werden müssen. Was hätten Sie im Rückblick tun können, um diese Situation abzuwenden? Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht. Schauen Sie, die Gemeinde will mit diesem Projekt ja keine Privatpersonen schädigen – im Gegenteil, wir bauen eine zukunftsträchtige Infrastruktur für die Allgemeinheit! Es ist schade, dass es so schwierig ist, das öffentliche Interesse durchzusetzen. Vielleicht hätte man ganz am Anfang des Projektes die Anrainer noch mehr einbinden müssen. Jetzt ist es leider so, dass das Feindbild vor allem ich als Bürgermeister bin, weil ich mich immer für das vorliegende Projekt einsetze und ausspreche. Es ist neben dem Seniorenwohnheim in Mühlbach und der Riggertalschleife ohne Zweifel das wichtigste Projekt der gesamten Legislatur, dementsprechend müssen wir es mit voller Energie und Einsatz vorantreiben. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Kritiker nach der Umsetzungsphase merken werden, dass das Projekt am Ende gar nicht so schlimm ist, wie sie es sich heute vorstellen. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 11
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Denkmalschutz für Widmannbrücke z Die Landesregierung hat auf Vorschlag der zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die Widmannbrücke in Brixen unter Denkmalschutz gestellt. Die Bogenbrücke aus Stahl stammt aus dem Jahr 1883 und wurde in Folge der schweren Überschwemmungen von 1882 gebaut. Hochgruber Kuenzer sagte zu der Entscheidung, dass die Eisackverbauung
P&G
„im kollektiven Gedächtnis von Brixen große Bedeutung“ hat. Benannt ist die Widmannbrücke nach dem damaligen Statthalter von Tirol, Bohuslav von Widmann, der die Eisackregulierung damals durch öffentliche Finanzierung ermöglicht hatte. Insgesamt stehen in Südtirol 14 Brücken unter Denkmalschutz. av
Politik & Gesellschaft Foto: Oskar Zingerle
VAHRN
Den Kindern zuliebe z Bereits seit vielen Jahren zeichnet der Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) besonders kinderfreundliche Gemeinden aus. Kinderfreundlich heißt nicht nur, dass die Gemeinde mit vielen Kinderspielplätzen ausgestattet ist, sondern auch, dass ein reiches Angebot für Kinder geboten wird. Die Ausstattung der Schulhöfe fließt zum Beispiel in die Bewertung mit ein, ebenso wie verkehrsberuhigende Maßnahmen, der Bau von Radwegen oder die Kinderbetreuung. Vahrn hat sich bereits mehrmals für diese Auszeichnung bewor-
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ben; heuer hat sich die VKE-Jury für die 4.500 Einwohner große Gemeinde entschieden. Bürgermeister Andreas Schatzer wurde die Auszeichnung vor Kurzem auf dem neuen Spielplatz nahe dem Rathaus übergeben. Nicht nur für die Auszeichnung, sondern vor allem für das Wohl der jungen Einwohner Vahrns hat sich die Gemeinde in den letzten Jahren um ein kinderfreundliches Ambiente besonders bemüht: Die Spielplätze wurden komplett saniert, die Sommerbetreuung für Kinder und Jugendliche wurde ausgebaut, ein neuer Skatepark, ein Beachvol-
leyballfeld sowie ein Eislaufplatz wurden gebaut. Auch eine Naturrodelbahn hat die Gemeinde zu bieten, die besonders im heurigen Winter großen Anklang bei den Familien gefunden hatte. Auf den Lorbeeren ausruhen wollen sich die Vahrner Gemeindezustän-
digen allerdings nicht: „Weitere Projekte, wie die Errichtung von neuen Spielplätzen oder etwa die Naherholungszone am Schalderer Bach, stehen bereits kurz vor der Umsetzung“, erklärt der Referent für Sport und Kinderspielplätze Dietmar Pattis. eh
Angrenzend an das VKE-Spielhaus im Lido wurde ein offenes Zelt aufgebaut. Dieses soll den Jugendlichen vorerst bis Jahresende als neuer Treffpunkt dienen. Mitarbeiter des Vereins für Kinderspielplätze und Erholung stehen den Jugendlichen dort als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die Brixner Pfarrei St. Michael wird in naher Zukunft auf dem Dach des Oratoriums Don Bosco eine Fotovoltaikanlage einrichten, den Jugendhort sanieren und die Heilig-Geist-Kirche restaurieren. Zudem werden vier Steyler Missionsschwestern im Widum einziehen.
In Kürze öffnen die Einschreibungen für die Sommerkurse, die die Universität Padua anbietet. Im letzten Jahr konnten sie coronabedingt nicht stattfinden; heuer finden die zwei Zyklen vom 26. Juli bis 7. August sowie vom 16. bis 28. August statt.
NACHGEFRAGT
„Möglichst einvernehmliche Lösung“ Herr Seppi, wie ist der aktuelle Stand zum Bau der neuen Dörferverbindungsbahn? Der Gemeindeausschuss hat die Bauleitplanänderung zur Eintragung der neuen Trasse genehmigt. Jetzt muss noch eine Lärmstudie nachgereicht und im Ausschuss behandelt werden, was bereits in den nächsten Tagen passieren sollte. Danach wird die Bauleitplanänderung noch einmal für 60 Tage veröffentlicht und anschließend an die zuständigen Ämter der Landesregierung weitergeleitet. Welche Rekurse sind zu dem Projekt eingegangen, und wie
ist die Stimmung in der Bevölkerung zum Projekt? Die Stimmung in der Bevölkerung ist insgesamt durchwegs positiv – sowohl in Mühlbach als auch in Meransen. Natürlich sind einige Einwände zur Bauleitplanänderung eingegangen, aber für ein Projekt dieser Größenordnung sind es relativ wenige. Wir werden als Gemeindeverwaltung auf jeden Fall versuchen, mit den Einbringern so weit wie möglich einvernehmliche Lösungen zu finden. Im Rahmen des Ausführungsprojektes beispielsweise könnte man die Position der Seilbahnstützen noch etwas anpassen. In Meransen untersuchen wir die
Möglichkeit, den Tunnel beim Austritt der Mittelstation etwas zu verlängern.
Foto: Oskar Zingerle
HEINRICH SEPPI, Bürgermeister der Marktgemeinde Mühlbach, über den aktuellen Stand zum Bau der neuen Dörferverbindungsbahn Mühlbach–Meransen.
Welche begleitenden Maßnahmen plant die Gemeinde ihrerseits im Zuge des Seilbahnbaus? Die Gemeinde sieht den Bau der Seilbahn am Bahnhof in Mühlbach als zentralen Baustein eines übergemeindlichen Mobilitätskonzeptes. Eisenbahn, Bus und Seilbahn sollen hier zentral miteinander vernetzt und das gesamte Areal über eine 50 Meter lange Unterführung mit der Katharina-LanzStraße verbunden werden. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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z Die Kinder der 5A und 5B der Grundschule in Milland haben sich im April auf die Spuren des Brixner Künstlers Josef Rainer begeben: Eine Woche lang fertigten die Kinder Gipsfiguren nach seinem Vorbild an. Jedes Kind erstellte in dieser Zeit etwa vier Gipsfiguren und ließ seiner Kreativität freien Lauf: Von Breakdancern über Ballerinas und Leseratten oder Handballerinnen
war alles dabei. Auf die Idee gekommen waren die Grundschüler nach einer Zoom-Konferenz mit Rainer, organisiert vom Südtiroler Künstlerbund: „Die Kinder waren fasziniert von seiner Arbeit und wollten sich selbst in diesem Bereich versuchen. Das Projekt hat schnell eine positive Eigendynamik entwickelt – und das Ergebnis kann sich sehen lassen“, freut sich Lehrerin An-
Foto: Oskar Zingerle
Neuheit!
gelika Perkmann. Zusätzlich zu den Gipsfiguren organisierten die Kinder am 12. Mai eine kleine Vernissage auf dem Schulhof, um die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen. Neben Familienangehörigen tummelte sich auch Josef Rainer unter den Teilnehmenden – und staunte nicht schlecht über die hohe Qualität der Gipsfiguren: „Ich bin begeistert, wie viel Mühe sich die Kinder gegeben haben und wie hochwertig die Figuren geworden sind“, so der Künstler. Am Ende der Vernissage überraschten die Kinder Josef Rainer mit einer Mini-Gipsfigur seiner selbst samt Markenzeichen Hut, worüber er sich sichtlich freute. Einige Gipsfiguren werden nun von den Kindern nach Hause genommen; die restlichen werden im Gebäude der Grundschule Milland ausgestellt. av
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Lingotech z Die fünften Klassen des Brixner Sprachengymnasiums und der Technischen Fachoberschule „Jakob Philipp Fallmerayer“ brachten im Rahmen des Projekts „Lingotech“ zwei völlig unterschiedliche Welten zusammen: jene der Sprachen und jene der Technik. Die Brixner Firmen Microtec, Durst, TTControl, Schertech sowie das TPZ beteiligten sich an dem Projekt und stellten die Technik-Klassen vor diverse programmiertechnische He-
rausforderungen. Es ging unter anderem um die Entwicklung eines Kranarms, eines selbstfahrenden Autos, um ein modernes Ticketing-System oder um IT-gestütztes Personentracking. Die Sprachenklasse beleuchtete die Aufgabenstellung naturgemäß nicht von der technischen, sondern eben von verschiedenen anderen Blickwinkeln, wie zum Beispiel aus philosophischer Sicht, aus gesellschaftskritischen, ethischen oder zukunftsorientierten Aspekten. Die so entstandenen
Interviews, Biografien, Berichte, Abhandlungen, Literaturtipps, Kreuzworträtsel, Gedichte, Infografiken und Fotocollagen veröffentlichten die Schülerinnen und Schüler in einer 74 Seiten starken Ausgabe des „Campus Magazins“. Die Beiträge sind dabei in nicht weniger als sechs verschiedenen Sprachen verfasst. Die Ergebnisse des Projekts können sich sowohl aus sprachlicher als auch aus technischer Sicht durchaus sehen lassen. oz
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Neues Zuhause für„Steps“ z Vor einigen Wochen ist das Brixner Projekt „Steps“ von ihrem alten Sitz in der Brennerstraße in die Julius-Durst-Straße 66 gezogen. Die neuen Räumlichkeiten in der Industriezone bieten viel Platz zum Handwerken und verfügen sogar über eine kleine Küche, ein Büro sowie einen „Chillraum“, in dem sich die Jugendlichen untereinander austauschen können. Die pädagogische Werkstatt soll Jugendlichen die Möglichkeit geben, in einem geschützten Rahmen handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen und vor allem in Austausch mit anderen Jugendlichen und Betreuern zu stehen. Von Dienstag bis Donnerstag betreuen Stefanie Gapp und Klaus Unterthiner hier Jugendliche – entweder einzeln oder in Kleingruppen – und stehen ihnen unterstützend
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Aktion gegen Periodenarmut z Die Gemeinden Brixen und Vahrn wollen ein Zeichen gegen geschlechterbedingte Armut setzen: Gemeinsam mit sechs Apotheken wurden kostenlose Menstruationsprodukte an soziale Einrichtungen im Wert von 1.200 Euro abgegeben. „Mit der Abgabe der Produkte an das Frauenhaus und andere sozial unterstützende Institutionen sowie an Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen hoffen wir, zielgerichtet verteilen zu können und Frauen zu unterstützen, die in schwierigen oder besonderen Lebenssituationen sind“, erklärt Brixens Stadträtin Monika Leitner. Der Preis von Menstruationsprodukten und insbesondere deren Besteuerung wird in
vielen Ländern diskutiert. In Italien etwa gelten weibliche Hygieneprodukte fiskalisch als „Luxusgüter“ und tragen damit einen Mehrwertsteuersatz von 22 Prozent. Besonders für armutsgefährdete Mädchen und Frauen stellt die hohe Besteuerung oft eine finanzielle Bürde dar: In Südtirol hat laut einer Umfrage des Landesbeirates der Schüler sowie des Feministischen Infocafés Meran jedes achte Mädchen im Oberschulalter Schwierigkeiten, für die Kosten von Periodenprodukte aufzukommen. 14,8 Prozent der Befragten mussten schon einmal der Schule fernbleiben, weil sie nicht über genügend Menstruationsprodukte verfügten. av
zur Seite. „Viele Jugendliche, die wir betreuen, kommen aus schwierigen Verhältnissen. Das Wichtigste für unser Projekt ist deshalb, dass sie Vertrauen zu uns aufbauen können und wir für sie da sind“, erklärt Betreuerin Stefanie Gapp. Das Projekt geht zurück auf eine gemeinsame Initiative der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und des Jugendhauses Kassianeum aus dem Jahr 2009. Der Erstkontakt zwischen Steps und den Jugendlichen entsteht zum Großteil über Mitarbeiter eines Sozialdienstes oder der Schule. Jugendliche zwischen zwölf und 21 Jahren können sich aber ebenso bei der Werkstatt melden und unverbindlich einen Termin vereinbaren: mobilejugendarbeit@ steps.bz oder telefonisch unter 334 8670710. av
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Die Powerfrau VERENA PLIGER ist eine echte Allrounderin, spritzig, eloquent, strahlend. Eine Frau, die sich mit unbändiger Energie neuen Herausforderungen stellt und es versteht, Menschen für sich einzunehmen.
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as Gespräch mit ihr ist herzerfrischend und von einem atemberaubenden Tempo. Wir sitzen vor dem Cafè Pupp, Cappuccino, Espresso, zwei kleine Windbeutel als Zugabe, eine Serviette, die wir uns lachend teilen. Und eine kühle Frühlingsbrise, die uns schließlich ins Innere des Lokals zwingt. Aufgewachsen ist Verena Pliger am Kuenhof südlich von Brixen. Die ersten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte sie dort mit ihrer Mutter, eingebettet in die Geborgenheit einer großen Familie „mit Großeltern, Onkeln und Tanten.“ Seit März des vorigen Jahres ist sie die Direktorin des Südtiroler Wochenmagazins ff, eine Position, in die sie irgendwie unerwartet und ungeplant gerutscht ist und die sie sehr genießt. Nach fünfeinhalb Jahren als freie Journalistin hat sie jetzt ein festes Arbeitsverhältnis – für sie die Chance, „wieder viel lernen zu dürfen.“ Sie hat Visionen. Keine unrealistischen Pläne, sondern Ideen, die sich umsetzen lassen, die das Donnerstagsmagazin wieder stärker ins Rampenlicht stellen sollen. Die Geschichte der ff ist bunt und wechselvoll, das Magazin hat immer wieder einen Wandel durchlebt.
damals die Ergebnisse der Landtagswahlen auswendig gelernt.“ Irgendwie war es dann selbstverständlich, dass sie nach der Matura am Pädagogischen Gymnasium Politikwissenschaften studierte. Ihre Diplomarbeit schrieb sie zum Thema „Aufstiegschancen von Frauen im höheren Management in Südtirol“. Die meiste Zeit ihrer Studienjahre pendelte sie zwischen Brixen und Innsbruck hin und her. Arbeitserfahrung sammeln, den Tag vielfältig füllen: Verena Pliger ist ein Mensch mit unglaublich viel Energie, jemand, der die Herausforderung sucht. Die erste journalistische Erfahrung durfte sie bereits während des Studiums bei der Neuen Südtiroler Tageszeitung machen. Und sie war begeistert. Persönlich-
Mutig mit einer großen Portion Charme. Verena Pliger ist
Ihre große Leidenschaft. Vere-
eine Netzwerkerin, die es versteht, Menschen für sich einzunehmen. Was sich wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht, ist die Begeisterung, mit der sie sich immer wieder auf Neues eingelassen hat, mutig und mit einer großen Portion Charme. Sie hat sich immer schon für Politik interessiert. Immer schon, das heißt in ihrem Fall, dass sie sich bereits als Kind täglich mit ihrem Opa die Nachrichten im Sender Bozen angeschaut hat. „Das hat einfach dazugehört.“ Und dann gab es noch ihren Grundschullehrer Peter Brunner, „einer der alten Garde“, der sie für die Lokalpolitik zu begeistern verstand. „Ich habe 16
leicht ist meine Meinung da auch nicht stark genug.“ Da schlüpft sie lieber in die Rolle der Moderatorin, setzt sich intensiv mit einem bestimmten Sachverhalt auseinander und versucht auszugleichen. Die Moderation ist überhaupt ihre große Leidenschaft; sie liebt es, Menschen durch ein Thema begleiten zu können, zweisprachig, dreisprachig. Sie liebt es, sich neues Wissen anzueignen. „In der Vorbereitung auf eine Moderation vergesse ich oft Raum und Zeit.“ 13 bis 14 Stunden am Tag zu arbeiten, das war für sie über viele Jahre normal. Nach dem Studium absolvierte sie ein zweijähriges Redaktionsvolontariat bei Burda Media, genauer bei den Zeitschriften freundin, Bunte und der Münchner Abend-
„In der Vorbereitung auf eine Moderation vergesse ich oft Raum und Zeit“_Verena Pliger keiten zu interviewen, mit ihnen zu reden, sie kennenlernen zu dürfen – dieser Reiz ist bis heute höchst lebendig geblieben. na Pliger ist auch ein politischer Mensch und zwar in dem Sinne, dass sie sich für alles interessiert, was in der Welt passiert. Zu politischen Themen selbst äußert sie sich aber nur ungern, „auch wenn das in meiner derzeitigen Rolle etwas schwierig ist.“ Politisch tätig war sie nie. Schmunzelnd erzählt sie von einer Begegnung mit dem damals 15-jährigen Philipp Achammer. Dieser hatte sie während eines seiner Sommerjobs, er saß damals in einem Supermarkt in Milland an der Kasse, gefragt, ob sie nicht Lust hätte, sich in der Südtiroler Volkspartei zu engagieren. Sie hat abgelehnt. Es liegt ihr nicht, sich mit ihrer politischen Meinung zu exponieren, „viel-
zeitung. Die Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule war in dieser Zeit das Tüpfelchen auf dem i. Das pulsierende Leben in München taugte ihr. Als sie 2007 aus privaten Gründen nach Südtirol zurückkehrte, wollte sie zunächst zur Rai. Dort gab es aber zu jener Zeit einen Aufnahmestopp. Erst viele Jahre später sollte sie für die Nachrichtenredaktion den täglichen Pressespiegel erstellen – „etwas, was mir unglaublich gut gefallen hat.“
Ein guter Weg. Ein Jahr lang ar-
beitete sie dann als Kommunikationsleiterin der Plakatierungsgesellschaft Firstavenue und der Unternehmensberatung Lexington Company. Die Faszination des journalistischen Arbeitens ließ sie aber nicht los, und sie stellte sich spontan beim damaligen Direktor der ff, dem Schweizer Kurt Zimmermann, vor. Ein Society-Ressort,
damit wäre sie glücklich gewesen. Kontakte hätte sie viele gehabt. Kurt Zimmermann fand die Idee gut, aber leider fehlte das Geld dafür. Kurze Zeit später machten Freunde sie darauf aufmerksam, dass die Stelle für die Redaktionsleitung des Wirtschaftsmagazins Südtirol Panorama ausgeschrieben sei – bei der ff. Das sei ihr Job. „Meine Freunde haben mich regelrecht belagert.“ Irgendwann ging sie dann hin, sie, die sich kurz vorher für den Society-Bereich beworben hatte. „Können Sie Bilanzen lesen?“ fragte Kurt Zimmerman. Nein, konnte sie nicht. „Dann lernen Sie es!“ Das hat Verena Pliger getan, „ich habe mich regelrecht hineingekniet.“ Ein Jahr später gab es zum ersten Mal Südtirols umfangreichstes Ranking der größten Unternehmen des Landes: „Wir haben tausend Bilanzen ausgewertet.“ Seit dieser Zeit ist sie „wirtschaftsaffin.“ Und dann gab es noch die Zeit beim Fernsehsender SDF, Südtirols digitalem Fernsehen. Vier Jahre lang war sie dort Redakteurin und Moderatorin. „Wir waren eine tolle Truppe, und es war eine ganz andere Art des journalistischen Arbeitens – bildhafter im wahrsten Sinne des Wortes.“ Könnte sie die Zeit noch einmal zurückdrehen, dann würde sie wahrscheinlich eine Wirtschaftsfachoberschule besuchen, vielleicht wieder Politikwissenschaften studieren, irgendwo in Italien. Und sie würde für einige Zeit ins Ausland gehen, in die USA zum Beispiel, „weil man Sprachen einfach leichter lernt, wenn man für längere Zeit irgendwo anders lebt.“ Sie sagt das ohne Wehmut, weil der Weg, den sie gegangen ist, ein guter war, und weil sie imstande ist, immer das Beste aus sich herauszuholen.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Foto: Manuela Tessaro
FRAU MIT VISIONEN: Verena Pliger lässt sich immer wieder auf Neues ein 17
Menschen & Meinungen
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Abschied von Giunta z Antonino Giunta verlässt Brixen und damit seinen Posten als Vizepolizeiquästor, um seine Karriere in Rom fortzusetzen. Zum Abschied unterstrich Giunta, dass er sich mit seiner Familie in Brixen immer sehr wohl gefühlt habe: „Aber wie so oft führen Entscheidungen auch an andere Orte. Trotzdem werde ich immer wieder gerne nach Brixen zurückkehren
– besonders, um meine Freunde wiederzusehen.“ Im Rahmen einer kleinen Verabschiedungsfeier im Beisein des Stadtrates und der obersten Vertretung der Polizeikräfte ließ man Momente der guten Zusammenarbeit Revue passieren; Giunta wurden allseits Worte des Dankes und der Wertschätzung ausgesprochen. Besonders die gegenseitige Un-
terstützung als Basis der ausgezeichneten Beziehungen auch mit der Ortspolizei und der Feuerwehr wurde hervorgehoben. av
M&M Menschen & Meinungen BRIXEN
Burger vom Schlagzeuger z „Ich bin der Feinschmecker der Band“, sagt Christian „Föhre“ Fohrer, der bei Frei.Wild am Schlagzeug den Rhythmus vorgibt. Und: „Wir wollten als Band immer schon mal was organisieren in Sachen Kulinarik.“ Als sich dann die Gelegenheit bot, den Imbissstand in der Regensburger Allee zu erwerben, der vom vor drei Jahren durch einen Bergunfall ums Leben gekommenen Günther Kaltenhauser aufgebaut worden war, schlug die Band ein – und „Föhre“ konnte wieder einmal einer seiner versteckten Leidenschaften frönen. Gemeinsam mit Norbert
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Baumgartner, Martin Gschliesser und Werner Planer arbeitete er die letzten Monate am Umbau und an der Neukonzeption des Standes, der „ohne Zweifel der rockigste Imbissstand Südtirols“ sein will. Am meisten Spaß bereitete dem Schlagzeuger die Definition der Menüliste: „Ich habe in meiner Jugend zwei Jahre lang in einer Cocktailbar gearbeitet, aber die Erstellung eines Menüs für einen Imbissstand war aufgrund meiner Vorstellungen von Qualität dann doch für uns alle Neuland“, sagt er. Grundsätzlich gilt das Prinzip „total regional“: Die Rohstoffe der
angebotenen Speisen kommen ausschließlich aus der Region, zum Teil auch von Philipp Burgers Naturbauernhof Tölzl in der Mahr. Seit einigen Tagen ist „Börgers & Kings“ nun geöffnet – und bereits
jetzt ein Erfolg. „Föhre“ selbst und seine Bandkollegen werden natürlich auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit bei „Börgers & Kings“ zu sehen sein – als Gäste. wv
Sabine und Klaus Mader vom Bauernhof Rainergut bei Sarns bieten hochsensiblen Kindern eine besondere Lern- und Erlebnisumgebung. Durch dieses innovative Betreuungsprojekt können Kinder in einer stressfreien Umgebung ihre Potenziale entfalten.
7,3 Millionen Euro wurden 2020 an finanzieller Sozialhilfe ausbezahlt. 2019 waren es 5,5 Millionen. Es gab laut Thomas Hellrigl, dem Direktor der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, weit mehr Gesuchsteller als in den vergangenen Jahren.
Matthias Kuppelwieser erhielt vor Kurzem von Bischof Ivo Muser die offizielle Aufnahme als Weihekandidat, die Admissio. In der Kapelle des Priesterseminars Brixen leitete Muser diese liturgische Feier, mit der Kuppelwieser nach einigen Jahren im Priesterseminar formell darum bittet, Priester zu werden.
O o op s
LAMMento
mein Hoppala
Annelies Tschaffert, Kauffrau in Brixen
„Von Milland!“ Die folgende Begebenheit geht zurück in die Zeit, als ich bei der Südtiroler Volksbank arbeitete. Obwohl bereits mehr als 30 Jahre vergangen sind, kann ich mich noch sehr gut an die Einweihungsfeier der Filiale in Stern erinnern. Mein Arbeitskollege Bruno Felderer hatte beim Mittagessen aus Jux hinter einem Zaun meine Handtasche versteckt. Beim Versuch, die Tasche zu holen, stützte ich mich am Zaun ab, verlor das Gleichgewicht und stürzte vor den Augen der versammelten Musikkapelle Stern in die darunterliegende Wiese, und Bruno war froh, dass ich zwar über und über mit Schlamm bedeckt war, mich beim Sturz aber nicht verletzt hatte. Dabei war ich bereits vorgewarnt, dass dies nicht unbedingt mein bester Tag werden würde, denn bereits beim Beginn des Events war mir ein Fauxpas passiert: Meine Aufgabe war es auch, die Ehrengäste persönlich zu begrüßen. Da kam mit flottem Schritt Alexander von Egen auf mich zu, gab mir die Hand und sagte in seiner stets freundlichen Art: „von Egen!“ Ich hatte ihn allerdings nicht erkannt und sagte ebenso freundlich: „von Milland!“
Leser kochen für Leser
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Hamburgerbrot > Zutaten 250 g Weizenmehl 200 g Hartweizengrießmehl 60 g Butter ½ EL Zucker 15 g Hefe (Frischhefe) ½ EL Salz 2 Eier Honig (wer mag), Milch, Olivenöl und Sesam
> Zubereitung Hefe mit Zucker verrühren und mit 340 g lauwarmem Wasser vermengen. Butter zergehen lassen und beiseitestellen. Zum Wasser die Hälfte des Mehls geben und mit der Küchenmaschine vermischen. Langsam
das restliche Mehl einmengen und die aufgelöste Butter, 1 Ei, ca. 5 g Honig und Salz dazugeben. Kneten bis ein einheitlicher Teig entsteht. Den Teig zugedeckt zwei Stunden ruhen lassen, dann auf einer eingeölten Arbeitsfläche in 8 Kugeln formen. Nochmals 1 Stunde ruhen lassen. 1 kleines Ei mit 1 EL Milch verrühren, die Teiglinge bestreichen und mit Sesam bestreuen. Bei 220°C 5 Minuten backen, dann weitere 10 bis 15 Minuten auf 180°C backen.
Martha Faistnauer belegt das selbstgemachte Brot mit Fleischlaibchen vom Gsieser Ochsen. Dafür brät sie das nach Belieben gewürzte Faschierte in der Pfanne und legt es ins Brot. Salatblatt, Tomate, Zwiebeln und Ketchup oder Saucen komplettieren den perfekten Hamburger. Mahlzeit! Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Ist Salz Salz? „Sauwetter heute!“, sagt der Franz, während er hinter sich die Tür schließt und den noch heftig auf Friedas Teppichboden tropfenden Schirm in den Ständer steckt. „Wer behauptet das?“, sagt Frieda in ihrer unendlichen Weisheit. Nun, sag ich, schau zum Fenster raus, es regnet in Strömen – das nennt man doch Sauwetter, oder? „Wer kann denn glaubhaft versichern, dass es wirklich regnet?“, sagt Frieda, „ich jedenfalls glaube der Wissenschaft gar nix mehr!“ – „Aha“, sagt der Franz. Aha, sag ich, und unsere Blicke kreuzen sich vielsagend. „Das ist aber nicht die Wissenschaft, die behauptet, dass es regnet, sondern ... na ja, der Wetterbericht“, sagt der Franz. „Der Wetterbericht! Ha! Dem glaub ich schon lange nix mehr. Lügenpresse! Lügenpresse!“, echauffiert sich Frieda, während sie uns den Cappuccino auf den Tisch knallt – samt Salzstreuer. „Was sollen wir damit?“, fragt der Franz. Das ist doch Salz!, sag ich. „Bist du dir da sicher? Die Lebensmittelindustrie steckt ja mit den dunklen Mächten unter einer Decke und will uns seit Jahrzehnten weismachen, dass Salz Salz und Zucker Zucker ist. Und überhaupt: Ihr nervt mich, denn ihr seid ja der Inbegriff von Gutmenschen, die alles glauben! Ich gehe! Servus!“ – und schon ist sie bei der Tür, natürlich ohne Regenschirm, dafür aber mit Maske. Gott sei Dank, denn jeder weiß inzwischen, dass Geimpfte eine Gefahr für Ungeimpfte darstellen, weil Impfstoffe über die Luft übertragbar sind. „Zumindest in dieser Hinsicht ist sie vernünftig“, sagt der Franz und schlürft nachdenklich an seinem versalzenen Cappuccino.
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Die Südtiroler Landesregierung stellt im Rahmen des „CoronaPass Südtirol“ kostenlose Nasenflügeltests zur Verfügung für alle Menschen, die sich in Südtirol aufhalten – auch für Touristen. Ist es sinnvoll, öffentliche Gelder dafür zu verwenden?
Infos:
Oskar Baumgartner T 338 1459835 E-Mail: fejdjux@virgilio.it fejdjux.jimdo.com Mit freundlicher Unterstützung der Gemeinde Brixen und der Familienagentur der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol
HELMUT TAUBER, Landtagsabgeordneter der SVP: „Schwer geschädigten Wirtschaftsbereich unterstützen“
FRANZ PLONER, Landtagsabgeordneter des Team K: „Für den Gast zählen andere Aspekte“
Ja Die Nasenflügeltests in den Schulen
Nein Mit der Bewältigung der Corona-
haben gezeigt, dass es auf diese Weise gelingt, die Inzidenzzahlen niedrig zu halten. Nun hat das Land Südtirol einen weiteren wichtigen und vor allem innovativen Schritt gesetzt: Mit der Aktion „Wir testen. Gemeinsam gegen Corona“ gehen wir in Südtirol in eine weitere Testoffensive und schaffen ein breites und flächendeckendes Testangebot für alle Menschen, die sich im Land aufhalten – einschließlich Touristen. In Kombination mit dem „CoronaPass Südtirol“ wird damit für größtmögliche Sicherheit gesorgt. Zweifelsohne ist es richtig, stets zu hinterfragen, ob öffentliche Mittel sinnvoll eingesetzt werden. Tatsache ist aber, dass der Tourismus ein investitionsintensiver Wirtschaftssektor ist. Als solcher ist er ein großer Auftraggeber für andere Sektoren und Dienstleister. Dieses Zugpferd ist seit März 2020 über viele Monate stillgestanden. Es ist deshalb richtig, dass alles darangesetzt wird, dass der Tourismus rasch wieder starten kann und die Beherbergung und Gastronomie nicht wieder schließen müssen. Es handelt sich somit auch um eine Maßnahme, um einen schwer geschädigten Wirtschaftsbereich zu unterstützen, bis die Impfkampagne bei uns und anderswo ausreichend fortgeschritten ist. Die Diskussion, die nun aufgetaucht ist, scheint mir eine Debatte zu sein, bei der vergessen wird, dass die Gratistests grundsätzlich allen Sektoren, deren Mitarbeitern und Kunden zur Verfügung stehen würden – ganz egal, woher diese kommen. Es reicht, ein entsprechendes Rahmenabkommen mit dem Sanitätsbetrieb abzuschließen. z
Pandemie kehren die Freiheitsrechte der Bevölkerung wieder zurück. Der von der EU geplante Corona-Pass erlaubt Reisefreiheit und könnte ein Kriterium für die Urlaubsplanung sein. Fakt ist, dass wegen des Angebots eines GratisNasenflügeltests durch die Touristiktreibenden kein zusätzlicher Gast zu uns kommen wird – gerade dann nicht, wenn diese Testformen bei der Rückkehr in das Herkunftsland nicht als sicheres Testkriterium anerkannt werden. Für die Einreise gilt ein mitgebrachter negativer PCR-Test oder Antigentest, der nicht älter als 48 Stunden sein darf; dasselbe gilt für die Rückkehr in das Heimatland. Dieser Befund muss von einem autorisierten Institut stammen. Für die Gäste sind selbstverabreichende Nasenflügeltests, die mit hohen Unsicherheitsfaktoren behaftet sind, kein entscheidendes Kriterium einer Buchung und eines Ferienaufenthaltes. Wenn der Gast den Test vor Ort wirklich braucht, dann ist er sicher bereit, die wenigen Euros selbst zu bezahlen. Für den Gast zählen andere Aspekte. Ich glaube, es ist allen mehr gedient, wenn wir die öffentlichen Mittel den Menschen und Organisationen in unserem Land zufließen lassen, die sie dringend brauchen. Sie brauchen sie mehr denn je, wenn die Landesregierung Leistungsstipendien und Bücherschecks streicht. Ich bin mir sicher, dass dieser Solidaritätsbeweis untereinander beim Gast besser ankommen würde als ein „Nasenbohrergeschenk“, das in seiner Validität zweifelhaft ist. Es spielt keine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Sommersaison in Südtirol. z
BRIXEN/LÜSEN
Eine Runde weiter z „Das große Backen“ ist ein TVFormat, das im deutschen Fernsehen bereits seit Jahren erfolgreich ausgestrahlt wird. Dabei können Back-Amateure, aber auch Profis ihre Backkunst nach einem vorgegebenen Motto vorführen. Wenn sie von der Jury als gut bewertet werden, kommt man eine Runde weiter. Bei der derzeitigen Staffel von „Das große Backen – Die Profis“ ist auch ein Südtiroler Konditorenduo mit von der Partie: Oliver Gasser aus Lüsen und Helmut Oberkalmsteiner aus
Echo
Hafling. Die beiden haben sich bis zur Drucklegung dieser Ausgabe des „Brixner“ in die dritte Runde gekämpft – mit einem ringförmigen Kastanien-Himbeer-Törtchen und einer Schokomotive, ein Waggon aus Schokolade samt süßen Gepäckstücken. Ob es für die beiden Südtiroler Konditorenmeister in Richtung Finale geht, zeigt sich in den nächsten Ausgaben der Show, die immer sonntags um 17:45 Uhr auf Sat 1 zu sehen ist. eh
Leser schreiben uns
„Millander, wehrt Euch!“ Leserbrief zur geplanten Südspange
Simon Aichner, Brixen
Das seit 30 Jahren diskutierte Projekt, über Milland direkt die Industriezone und die Straße nach Bozen zu erreichen, soll Wirklichkeit werden! Die monströse schlangenförmige Doppelüberfahrung in Albeins, wahrscheinlich sogar vom Mond aus sichtbar, scheint nicht zu reichen. Die grüne Lunge im Süden von Brixen, gerade jetzt in Coronazeiten neben den Zonen Kranebitt und Wasserschöpfe eine beliebte und gut genützte Naherholungszone, soll einer mehr als überholten Entwicklung der motorisierten Mobilität geopfert werden? Tausende von Brixnern genossen und genießen immer wieder die ruhige und entspannende Natur im Freien. Sogar Langlaufspuren waren im Januar zu sehen. Haben die Verfechter dieser x-ten Umfahrung schon mal ihr Hinterteil vom Auto
herausgehoben, um sich das Ausmaß des anzurichtenden Schadens vor Ort inmitten vom kleinen Rest von Grün und Vogelgezwitscher persönlich anzusehen? Ach ja, vom Auto aus sieht man das ja nicht. Da muss es nur schnell gehen. Eine zukunftsfähige Verkehrspolitik sieht einfach anders aus. Es gibt zum Beispiel keine vernünftige Fahrradverbindung von Brixen nach Mühlbach. Hat die öffentliche Hand zu viel Geld? Der in den Sechziger- und Siebzigerjahren bei Albeins das Grundwasser verseuchende damals versenkte Brixner Müll wäre auszugraben und korrekt zu entsorgen. Hat die Bauwirtschaft nicht genügend Arbeit? Es gibt genug verfallene Gebäude instandzusetzen. Es gibt auch sonst viele Straßen immer wieder in Ordnung zu bringen. Aber die grüne Naherholungszone südlich von Brixen gibt es nur einmal.
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Menschen & Meinungen
UMFRAGE
Welcher Dialekt ist der Schönste? Fotos: Oskar Zingerle
Vinschgerisch oder Töldrerisch – oder doch das Sarnerische? Südtirol hat eine Vielzahl an verschiedenen Dialekten – härteren, aber auch sanfteren. Wir haben uns umgehört, welcher Dialekt den Brixnern am besten gefällt, welcher am sympathischsten ist und mit welchem sie sich am ehesten identifizieren können.
„Ich bin italienischer Muttersprache und habe meine Schwierigkeiten, die Dialekte in Südtirol voneinander zu unterscheiden. Für mich klingen sie alle recht ähnlich“, sagt Luca Zito. „Wenn ich aber an die verschiedenen italienischen Dialekte denke, dann gibt es für mich sehr große Unterschiede. Das ‚normale‘ Italienisch aber ist für mich zweifellos am schönsten.“
„Più che simpatico, il più comprensibilie per me è quello di Bressanone“, sagt Irma Bertoldi. „Se penso ai dialetti italiani conosco abbastanza bene quello del Trentino e quello del Veneto. Io sono trentina e occasionalmente parlo anche il dialetto trentino. Ma non è un trentino stretto stretto. È molto importante che vengano curati bene i dialetti, fanno parte della nostra cultura.“ 22
„Mir gefällt der Pusterer Dialekt, weil ich selbst aus dem Pustertal komme“, erklärt Martin Nagler. „Wenn ich meinen Dialekt aber außen vorlassen soll, dann würde ich mich für den Sarner Dialekt entscheiden – weil mir die Sarner sympathisch sind, und deshalb ist mir auch ihr Dialekt sympathisch.“
„Sympathisch kommt mir der Pustertaler Dialekt vor, auch wenn ich jetzt nicht genau sagen kann, warum“, sagt Viktoria Mayr. „Ich lege großen Wert auf unsere Dialekte in Südtirol. Es ist für mich eine wichtige Tradition, die gewahrt werden muss. Ich strenge mich zwar beim Reden an, wenn ich auf jemanden treffe, der mich nicht versteht. Generell aber rede ich gerne so, wie ich es von zu Hause mitbekommen habe.“
„Ich kann in erster Linie sagen, welcher Dialekt mir nicht besonders gefällt – und das ist der Bozner Dialekt“, sagt Markus Piok, „sofern man da überhaupt von einem Dialekt sprechen kann. Ad hoc fällt mir jetzt als sympathischer Dialekt jener der Pusterer ein, mit seiner angenehmen und auch etwas lustigen Art.“
„Ich finde es wichtig, dass die Menschen genauso sprechen, wie sie es gelernt haben. Ich selbst kann die Feldthurner von den Lüsnern und von den Aferern unterscheiden – es gibt da schon Unterschiede. Der Pfeffersberger Dialekt ähnelt am meisten dem Brixner Dialekt und hat nicht wirklich einen eigenen Stil. In Brixen wird, im Gegensatz zu den Dörfern, etwas mehr nach der Schrift gesprochen“, sagt Siegfried Obexer.
Noch eine Stimme für den Pusterer Dialekt gibt es von Kathrin Kelderer: „Ich kann nicht wirklich sagen warum, aber die Sprache und somit auch die Menschen, die sie sprechen, kommen sympathisch rüber. Ich selbst bin Eisacktalerin, und dieser Dialekt kommt mir neutral vor – vielleicht auch deshalb, weil ich mich damit am ehesten identifizieren kann.“
„Das ist sehr subjektiv. Jeder meint, dass sein eigener Dialekt der schönste sei. Ich bin ein Brixner, bin mir aber nicht sicher, ob man heutzutage den Städtedialekt noch als Dialekt bezeichnen kann. In den Dörfern wird dieser viel mehr gepflegt. Auch die älteren Menschen sprechen noch die richtigen Dialekte. Es wäre aber schade, wenn diese Traditionen nicht gepflegt würden“, sagt Walther Unterleitner.
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NEUE MUSIK AUS BRIXEN
Kunst & Kultur
Ein neuer Max von Milland
Der Brixner Musiker MAX VON MILLAND veröffentlicht in wenigen Tagen sein viertes Album – mit zwölf neuen kantigen Songs im Südtiroler Dialekt. Zudem wird der Brixner künftig der neue Botschafter seiner Heimatstadt sein. Im Interview erzählt er dem „Brixner“ was ihm die neue Platte bedeutet – und was genau seine Rolle als Botschafter beinhaltet.
Max, Ende Mai erscheint das neue Album „Der Oanzige“. Seit wann arbeiten Sie daran? MAX VON MILLAND: Die Arbeiten haben 2019 begonnen – gefühlt eine Ewigkeit her. Ich habe mich für dieses Album erstmals geöffnet und auch mit anderen Songwritern geschrieben, unter anderem mit Peter Brugger von den Sportfreunden Stiller, mit Nicholas Müller von Jupiter Jones, Henning Wehland und Christian Neander von Selig. Die Zusammenarbeit mit solchen Größen der deutschen Musikszene war unglaublich inspirierend. Zudem war es auch lustig,
Das Album hätte bereits vor einem Jahr erscheinen sollen, die Veröffentlichung musste dann aber verschoben werden. War das enttäuschend? Nun, wir haben es ja alle erlebt – die Planungsunsicherheit der letzten Monate hat allen stark zugesetzt. Die Veröffentlichung eines neuen Albums, ohne jegliche Chance, es mit Live-Konzerten zu flankieren, ist einfach sinnlos. Die Gefahr, dass die gesamte Arbeit der letzten zwei Jahre verpufft, war zu groß. Daher haben wir uns entschieden, die Veröffentlichung in den Frühling 2021 zu
Zusammenarbeit mit erfolgreichen Musikerinnen und Musikern auch als Songwriter weiterentwickelt. Zudem habe ich die konzertfreie Zeit genutzt und auch eine neue Max-von-Milland-Live-Band zusammengestellt: Mit Robert Nogler, Marcel Rainer und Teresa Staffler sind nun auch gleich drei Brixner dabei. Neben meiner eigenen Plattenfirma „0472 Records“ habe ich nun auch meinen eigenen Musikverlag „Edizione 0472“ gegründet, was ein weiterer Schritt in meine Unabhängigkeit war. Nun liegt die Musik, die ich mache und veröffentliche, zu 100 Prozent in meiner Hand. Daher
Ich bin wirklich sehr froh, so eine Firma und damit einen großen Partner mit an Bord zu haben. Seit mehr als einem Jahr können Musiker nicht mehr LiveKonzerte spielen. Kann man die Vorfreude auf sein erstes „After-Corona-Konzert“ in Worte fassen? Nein, eigentlich nicht. Zwischenzeitlich haben sich vermutlich alle Live-Musiker gefragt, ob sie das Live-Spielen überhaupt noch können. Aber ich glaube, das geht dann sehr schnell. Man merkt ein unglaublich großes Verlangen
„Gemeinsam mit der Brixen Tourismus Genossenschaft planen wir tolle Events und Projekte, um die Stadt Brixen einer neuen und jungen erwachsenen Zielgruppe in und außerhalb Südtirols näher zu bringen“_ Max von Milland, Musiker diesen gestandenen Musikern den Südtiroler Dialekt und seine Facetten beizubringen. Ich musste ihnen auch beibringen, dass sich „gehen“ und „drehen“ nun mal im Südtiroler Dialekt nicht reimt. Im Februar 2020 haben wir dann die erste Hälfte des Albums zusammen im Studio aufgenommen; die zweite Hälfte mussten wir dann via Zoom-Schaltungen organisieren. Ein komisches Gefühl, aber das Ergebnis ist trotzdem super. Ich finde, das neue Album „Der Oanzige“ ist das bisher beste meiner Karriere – ich bin sehr stolz darauf. 24
verschieben. Kein schönes Gefühl, aber das gesamte letzte Jahr war für alle Kulturschaffenden ja nicht wirklich ein rosiges. Nichtsdestotrotz bin ich guter Dinge, dass wir alle schon sehr bald „über’n Berg“ sind. Was ist bei diesem Album anders, besser oder schlechter als bei den vorherigen? In den letzten zwei Jahren hat sich bei mir als Musiker, Songwriter und Plattenfirmen-Chef wirklich viel getan. Ich habe mich, wie vorher schon gesagt, durch die
fühle ich mich, um die Ausgangsfrage zu beantworten, viel besser aufgestellt und gereifter als bei meinen Alben zuvor.
nach Kultur und nach Live-Musik – sowohl seitens der Musiker als auch vom Publikum. Wir können es alle kaum erwarten.
Für dieses Album bist du bei Sony unter Vertrag. Was bedeutet das?
Welcher Song auf „Der Oanzige“ ist dein persönlicher Lieblingssong?
Meine Plattenfirma „0472 Records“ wird von Sony Music Deutschland vertrieben. Sony Music ist daher mein Vertriebspartner in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das heißt konkret, dass sie mir dabei helfen, mein neues Album in diesen Märkten zu vertreiben.
Es sind natürlich alle meine „Babies“, aber so ein Song wie „Dahoam (Wo es seids)“, den ich 2019 unterwegs in Deutschland mit Heimweh geschrieben habe, berührt mich schon immer noch sehr. Songs wie „Adrenalin“ oder „Über’n Berg“, auf die ich auch
Foto: Sebastian Riepp
DER NEUE BOTSCHAFTER: Der Musiker Max von Milland wird von nun an die Stadt Brixen im In- und Ausland repräsentieren 25
Foto: Mattia Mariotti
Kunst & Kultur
Was kann man sich unter Ambrotypie vorstellen? Die Art und Weise, wie das Foto geschossen wurde, hat rein gar nichts mit der aktuellen Fotografie zu tun. In der digitalen Welt gibt es unendlich viel Speicherplatz und Kameras, die bis zu 100.000 Fotos pro Sekunde knipsen; Ambrotypie bietet dir hingegen eine einzige Chance, ein Motiv festzuhalten. Dementsprechend gut muss dieses auch vorbereitet und belichtet werden. Ich saß also fast zwei Stunden auf einem Stuhl und wurde von Kurt belichtet und „eingestellt“; dabei durfte ich nicht reden, mich nicht großartig bewegen, geschweige denn aufstehen. Dieser ganze Prozess gleicht einer Meditation: Man beschäftigt sich in dieser Phase mit sich selbst, was dazu führt, dass zum Zeitpunkt der Belichtung – so nennt es Kurt Moser – die „Seele des Menschen“ fotografiert wird. Ein wirklich wahnsinnig faszinierender Prozess, was auch im Ergebnis sichtbar wird. Vor kurzem wurden Sie von der Brixen Tourismus Genossenschaft als Botschafter der Stadt Brixen engagiert. Was heißt das genau?
Im November geht Max von Milland nach einer langen Zwangspause wieder auf Tour – und spielt unter anderem in Brixen sehr stolz bin, stehen aber für eine neue Entwicklung, einen neuen Stil von Max von Milland. Das Cover des Albums zeigt Sie ungewohnt ernst, erwachsen, aber auch fast ein bisschen angsteinflößend. Warum präsentieren Sie sich auf diese Art und Weise?
Für dieses Album-Cover habe ich mit den Südtiroler Künstlern von Lightcatcher, also Barbara Holzknecht und Kurt Moser, zusammengearbeitet. Sie fotografieren mit einer 150 Jahre alten Methode, der Ambrotypie. Als ich zum ersten Mal Werke von Lightcatcher gesehen habe, war ich sofort hin und weg und wuss-
te: So soll mein neues AlbumCover ausschauen. Dieses Foto ist nämlich mehr als nur ein Foto – es ist ein Kunstwerk, das den Betrachter in seinen Bann zieht. Zudem fand ich den Gedanken sehr interessant, dass Südtiroler Künstler aus zwei komplett unterschiedlichen Bereichen für ein Projekt zusammenarbeiten.
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Ich bin wirklich sehr froh und stolz auf diese Zusammenarbeit. Im Prinzip bedeutet es, dass ich meine Heimatstadt Brixen im Insowie Ausland vertreten darf, ich werde sie weiterhin nach außen tragen und repräsentieren. Ich bin nun seit über zehn Jahren als Max von Milland im deutschsprachigen Raum unterwegs, und wer mich schon mal auf der Bühne oder in einem Interview erlebt hat, weiß, dass die Stadt Brixen und die Verbundenheit zu meiner Herkunft bei mir seit jeher eine große Rolle spielen. Mein Künstlername
Foto: Rieppeyes
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zuhause NEU Am 21. Mai erscheint das vierte Album „Der Oanzige“ mit zwölf kantigen Songs enthält einen Stadtteil von Brixen, und viele meiner Texte handeln von den Erfahrungen, die ich als Kind und Teenager in dieser Stadt erleben durfte. Daher schwingt auch bei jedem Konzert, das ich spiele, in jedem Interview, das ich gebe oder in jeder Erwähnung des Namens Max von Milland auch meine Heimatstadt Brixen mit. Brixen trifft mit dieser Aktion wieder einmal den MarketingNerv der Zeit: Während große Unternehmen vor allem auf Influencer setzen, setzen Destinationsmanager immer häufiger auf Botschafter aus den eigenen Reihen – etwa die Schweiz auf Roger Federer. Was kann sich Brixen von Ihnen als Botschafter erwarten? Bereits in den ersten Gesprächen mit der Brixen Tourismus Genossenschaft stellten wir fest, dass die Fangruppe von Max von Milland im In- und Ausland fast deckungsgleich mit der Zielgruppe des Stadtmarketings ist. Somit lag die Zusammenarbeit quasi auf der Hand. Aber unabhängig davon ist die Kooperation wirklich sehr modern und auch sinnvoll. Ziel ist es, eine Stadt wie Brixen noch greifbarer zu machen, den Menschen die Möglichkeit zu geben, direkt in die lokale Kultur einzutauchen – und das funktioniert durch ein Gesicht oder durch eine Person, die aus dieser Stadt kommt, natürlich besser und ist viel emotionaler als durch generische Fotos oder Werbemittel. Gemeinsam mit der Genossenschaft planen wir bereits tolle Events und Projekte, um die Stadt Brixen einer neuen und jungen erwachsenen Zielgruppe in und außerhalb Südtirols näher zu bringen. In Südtirol ist diese Art von Werbebotschaft allerdings
noch nicht so weit verbreitet. Ist Brixen Vorreiter? Die Brixen Tourismus Genossenschaft ist mit dieser Kooperation definitiv am Puls der Zeit. Das Reisen hat sich in den letzten Jahren stark verändert und wird nach und auch durch die Pandemie ein anderes sein, als wir das früher kannten. Regionales Reisen, beispielsweise innerhalb Europas, wird die nächsten Monate, wenn nicht Jahre dominieren. Wer heutzutage eine Stadt oder Region besucht, möchte zudem in das Leben vor Ort eintauchen und mehr darüber erfahren. Er möchte wissen, wie die Menschen dort leben, was sie essen, welche Berufe sie ausüben. Sie möchten für kurze Zeit ein Teil der Kultur sein, die sie besuchen. Und um dieses Erlebnis greifbarer, emotionaler und damit nachhaltiger zu machen, ist eine Kooperation mit einem Stadtbotschafter natürlich voll im Trend der Zeit. Wann kann Brixen seinen neuen Botschafter live hören? Neben Algund am 11. und Bozen am 12. November werde ich auf meiner Südtirol-Tournee im November natürlich auch in Brixen spielen. Das wird für mich mit Sicherheit eine sehr emotionale Show – nach über einem Jahr Konzertpause und dann auch noch vor heimischem Publikum! Ich freue mich wirklich sehr. Am Samstag, 13. November im Astra in Brixen ist es soweit. Tickets dafür gibt es unter www.maxvonmilland.com.
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2021 ist ein ganz besonderer Jahrgang für den Spitalerhof. Denn mit 7. Mai öffnete der neue Spitalerhof seine Tore. Nach den Umbauarbeiten präsentiert sich das Weingut und Genusshotel als gelungene Symbiose aus Altem und Neuem und krönt diese mit einem Angebot für Genussliebhaber aus nah und fern. Im Spitalerhof setzt man auf Qualität bei allem, was auf den Teller oder ins Glas kommt. Das Eigene ist Teil der Philosophie. Zudem ist alles, was Leib und Seele zusammenhält, im Spitalerhof klare Chefsache. So ist es auch kein Zufall, dass Michael Oberpertinger neben Weinberg, Keller und Brennerei noch einen weiteren Lieblingsplatz hat: die Küche. Hier steht er gemeinsam mit Ehefrau Claudia an den Töpfen und Pfannen, gemeinsam sorgen sie für glückliche Gesichter unter Feinschmeckern. Krönender Abschluss: Hausgemachte Eisspezialitäten aus Claudias Eismanufaktur!
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INTERVIEW
Kunst & Kultur
„Klassik,Wein und Kulinarik“ Foto: Oskar Zingerle
Eingebettet zwischen Weinbergen und kulturhistorischen Stätten startet mit „BrixenClassics“ ein Festival der Superlative, wo im Vorfeld medialer Hype und harsche Kritik aufeinanderprallen. Was ist Sache? fragt der „Brixner“ im unter den geltenden Corona-Regeln stattgefundenem Gespräch mit den Initiatoren MICHL LAIMER und WERNER ZANOTTI.
Werner Zanotti und Michl Laimer: „Hochwertiges Ereignis für Einheimische und Feriengäste gleichermaßen“ Die Stadt Brixen soll vom 13. bis zum 20. Juni mit dem „BrixenClassics Festival“ musikalisch verzaubert werden, garniert mit Wein und kulinarischen Genüssen. Das legt die Vermutung nahe, dass die Idee bei einem guten Glas Wein geboren ist.
So haben wir tatsächlich bei einem Glas Wein ein schönes Konzept entwickelt, einen Dreiklang aus Musik, Wein und Kulinarik. Es soll eine Veranstaltung mit Leuchtturmcharakter sein, ein hochwertiges Ereignis für Einheimische und Feriengäste gleichermaßen.
MICHL LAIMER: Wir als Tourismusdestination wollen das Thema Wein gezielt bespielen. Wir wohnen in einer Weingegend mit wunderbaren Weißweinen – das darf ruhig noch intensiver kommuniziert werden. So wurde bereits im Juli letzten Jahres eine Arbeitsgruppe gegründet, und bei der Basis-Recherche haben wir festgestellt, dass Wein allein kein Buchungsgrund ist. Es braucht die Kombination: Wein mit Musik oder Kultur, Architektur oder Literatur.
Als langjähriger Bekannter hat sich der Wein- und Buchhändler Tim Decker stark eingebracht, der letzthin mediales Aufsehen erregte …
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Michl Laimer: Tim Decker ist in der Welt der Opernmusik gut vernetzt, was sich nicht zuletzt auch in den Sängern des Festivals zeigt. Wir wollten nicht einfach eine Konzertveranstaltung einkaufen, die in einer großen Halle aufgeführt wird, sondern wir wollten die
Orte authentisch bespielen, ein individuelles Konzept für jede Spielstätte. Es sind ja acht Einzelveranstaltungen, konzipiert für sieben verschiedene Aufführungsorte, eingebettet in die Themen Wein und Kulinarik. WERNER ZANOTTI: Wir sind Tim Decker dankbar für seine Starthilfe. „BrixenClassics“ leitet Markus Latsch, ein Musikexperte mit langjähriger Erfahrung in der Planung und Durchführung von Klassischen Konzerten und Musikfestivals. Zurzeit ist er bei der Tochtergesellschaft der Bayreuther Festspiele , der BF Medien GmbH, tätig. Decker und Latsch haben also die Beratung übernommen und die Kontakte zu den bekannten
Stars Camilla Nylund und Piotr Beczała geknüpft? Michl Laimer: Wir kommen ja nicht aus der Musikbranche, wir brauchten jemand mit Erfahrung und Kompetenz im Projektmanagement. Markus Latsch war zum Beispiel Veranstaltungsleiter vom „Rheingau Musik Festival“. Sehr zu schätzen wussten Tim Decker und Markus Latsch, dass wir ihnen jegliche künstlerische Freiheit gewährten, ohne jedwede Einmischung von außen. Wir übernehmen begleitende Funktionen und bringen den Rest an Logistik und Programmabwicklung ein. Ich kann nur sagen, der Berg an Aufgaben hat mich dann doch überrascht. Es geht schließlich um Events von A bis Z, von der Ankunft des Gastes bis
Werner Zanotti: Wir sind offen für jede Kritik, aber wir sind von der Hochwertigkeit der Veranstaltung überzeugt. Bei mehreren Treffen in Brixen war die Sopranistin Camilla Nylund anwesend, hat die Spielstätten besucht und sich selbst eingebracht. Nicht nur die Stars sind Highlights, sondern ganz wichtig zu erwähnen ist der Dritte im Bunde, unser Dirigent Daniel Geiss. Er ist ein Garant dafür, dass das musikalische Fundament passt. Er hat sein Projekt Klanglabor mitgenommen, das ein wichtiger Baustein ist. Das Klanglabor scheint eine große Resonanz zu haben. Wie viele Südtiroler sind dabei? Werner Zanotti: Es haben sich 200 Musiker aus 12 Nationen beim Klanglabor beworben. Eine unabhängige Jury unter Daniel Geiss hat 30 ausgewählt. Es freut uns, dass es auch fünf Südtiroler geschafft haben: Johanna Strobl, Anna Lucia Nardi, Daniele Badioni, Max Tavella und Alice Vecchio. Wie bildet sich das „Brixen Classics“-Orchester? Es ist die Rede von einem finnischen Orchester.
deres, mit erfahrenen Musikern aus großen Orchestern spielen zu können, und sie gewinnen sicher an Profil. Es ist eine Bereicherung, die sie auf ihrem weiteren Berufsweg voranbringen wird.
Foto: Helmut Moling
zur Abreise. Zu den Stars ist zu sagen, dass sie gerne nach Südtirol kommen; die Destination ist positiv besetzt, und dieser Dreiklang aus Klassik, Wein und Kulinarik ist eine gelungene Kombination, die sehr gut angenommen wurde. Die Sopranisten Camilla Nylund, der Tenor Piotr Becała und der Oboist Albrecht Mayer gastieren auf den großen Bühnen der Welt von New York über London, Berlin, Mailand, Wien, Bayreuth und viele mehr. Dass sie nun auch in Brixen auftreten werden, ist schon etwas ganz Besonderes.
Besteht bei den doch gehobenen Ticketpreisen nicht die Gefahr, dass es eine elitäre Veranstaltung wird? Werner Zanotti: Das Festival ist keinesfalls für einen elitären Kreis gedacht, aber wir wollen und dürfen diese Veranstaltung auch nicht unter Wert verkaufen. Dass in der Kombination mit Wein und Kulinarik ein Ticket in den vorderen Reihen 120 Euro kostet, ist legitim, aber man kann ein Konzert ebenso mit einem Kartenpreis von 50 Euro besuchen. Ein Kontingent Karten behalten wir uns für einheimisches Publikum ein, sodass die Tickets nicht gänzlich von außen aufgekauft werden. Sie haben ein großzügiges privates Sponsoring auf die Beine gestellt. Die Gemeinde bestätigte auf Anfrage einen Zuschuss von 20.000 Euro wie für jede andere touristische oder kulturelle Veranstaltung. Die Zusicherung von 200.000 Euro vom Land ist noch offen, da die Fachkommission den Beitrag nicht aus dem Kulturtopf geben will, sondern aus der Abteilung Handel und Tourismus … Werner Zanotti: Wir sind mit unseren Förderern sehr gut aufgestellt; die Entscheidung im Land fällt im August. Es ist klar, dass wir vorfinanzieren müssen. Wobei noch anzumerken ist, dass Brixen Tourismus intern die operative Abwicklung für den Trägerverein BrixenCultur stemmt, somit eini-
Die finnische Opernsängerin Camilla Nylund ist eine der Stars von BrixenClassics Trotzdem wurde der Vorwurf laut, dass hier Etikettenschwindel betrieben wird: Es wird einer Marketingidee das Mäntelchen der Kultur übergeworfen. Michl Laimer: Wer sagt, dass Kultur nur pur genossen werden darf? Das geht nur, wenn die gesamte Veranstaltung vom Land finanziert wird. Ich bin überzeugt, dass Kultur immer mehr Förderer aus
Werner Zanotti: Ich kann diese Kritik nicht nachvollziehen. Ist es wirklich so ein furchtbarer Frevel, wenn man vor einem Konzert in einem schönen Ambiente Käse und Wein als Aperitif anbietet oder in der Pause im Park von Pallaus ein Glas Weißwein trinkt? Ansonsten ist die Musik im Mittelpunkt; wir wollen im Gegenteil das Operngenre in Südtirol stärken mit Musik von Verdi, Rossini
„Wir sind überzeugt, dass gerade in diesen Zeiten etwas Schönes an geschichtsträchtigen Orten den Menschen guttut; für Kritik sind wir dankbar, sie macht uns nicht nervös, dafür haben wir zu große Zustimmung erhalten“_ Michl Laimer Michl Laimer: Das „BrixenClassics“Orchester besteht aus 50 Musikern, davon sind 20 Profis aus diversen großen Orchestern und Opernhäusern von Berlin bis Belgrad. Dazu kommen noch die 30 jungen Talente, die über das Klanglabor ermittelt wurden. Finnen sind keine dabei. Für die jungen Musiker ist es etwas Beson-
ges an Kosten eingespart wird. Die Gelder der Gemeinde kommen bei jeder Großveranstaltung von der Wirtschaft, nicht von der Kultur. Monika Leitner bestätigt, dass Kulturgelder nicht gekürzt werden, sondern es wird sogar etwas mehr bereitgestellt für jene Vereine, die vom Land vernachlässigt wurden.
der Wirtschaft braucht. Wir sind nur zum Teil von der öffentlichen Hand unterstützt, wir müssen beträchtliche Kosten selbst erwirtschaften. Im Übrigen halte ich die Weinherstellung auch für Kunst, die wir im Eisacktal sehr gut beherrschen. Musik und Wein passen auf diesem hohen Niveau gut zusammen.
und Mozart. Selbst Opernfreund Giacomo Fornari gratuliert uns zur Idee, die er in ähnlicher Form selbst gern umgesetzt hätte. Grundsätzlich kann Konkurrenz beleben, sagen die einen. Die anderen mahnen an, dass so eine kostenintensive Veranstaltung in Pandemiezeiten, in der ein31
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Kunst & Kultur
Werner Zanotti: „Operngenre in Südtirol stärken mit Musik von Verdi, Rossini und Mozart“ heimische Kulturschaffende in Not geraten sind, ein absolutes No-Go ist … Michl Laimer: Wir sind ganz im Gegenteil überzeugt, dass gerade in diesen Zeiten etwas Schönes an geschichtsträchtigen Orten den Menschen guttut und endlich etwas Freude in den so lange eingeschränkten Alltag bringt. Für Kritik sind wir dankbar; sie macht uns nicht nervös, dafür haben wir zu große Zustimmung und Unterstützung von allen Seiten erhalten. Wir haben auch schon mehrere Ideen in petto, wie wir nächstes Jahr noch mehr heimische Künstler ins Programm nehmen können.
Werner Zanotti: Jeder in unserem Land hat das Recht, mit einer Kulturinitiative zu starten und diese dann weiterzuentwickeln. Und, ja, wir werden versuchen, immer mehr Südtiroler Künstler einzubinden. Kritiker sollen kommen und sich ein Bild von der Veranstaltung machen. Gebt „BrixenClassics“ erstmal eine Chance! Musiker sind bass erstaunt über das Vorhaben, in der Hofburg zum Abschluss Wagners „Der fliegende Holländer“ ohne Chor aufzuführen. Michl Laimer: Wagner selbst sagte wörtlich: „Kinder, schafft Neues!“
Michl Laimer: „Wagner selbst sagte wörtlich: ‚Kinder, schafft Neues!‘“ Es ist ein Experiment, weil coronabedingt kein Chor möglich ist. Den Part des Chores übernimmt Axel Brüggemann vom Klassik Radio in Deutschland und Yvonne Miracolo von Rai Südtirol – das wird bestimmt auch in diesem reduzierten Format ein spannendes Erlebnis. Ganz zu schweigen von dem Kammerkonzert im Barocksaal der Bibliothek in Neustift oder ein Konzert bei Kerzenschein in der Engelsburg oder Solistenauftritte in den Weinbergen und Weinkellern, nicht zuletzt der Sommernachtstraum im Schloss Pallaus. Einheimische und Feriengäste können sich auf dieses Festival freuen! Wir bemühen
uns sehr, dass es ein besonderes Erlebnis wird.
Sounding Vineyards Donnerstag, 17. Juni Weingüter um Neustift Bei der musikalischen Wanderung durch die Weingüter Köferer, Strasser und Pacher werden nicht nur Weinproben und kulinarische Köstlichkeiten geboten, sondern auch Konzerte des Blechbläserensembles des BrixenClassics Orchestra, der Pianistin Julia Okruashvili, des Geigers Stanko Madic und der Formation Passo Avanti.
Angel‘s Meditation Samstag, 19. Juni Engelsburg Das historische Juwel wird Schauplatz eines intimen Konzertes bei Kerzenschein mit Musik von Vivaldi, Boccherini und Bach, ausgeführt von Arthur Hornig und Julia Okruashvili.
Werner Zanotti: Nicht zu vergessen: das Überraschungskonzert am 18. Juni. Man wird am Stiftsplatz abgeholt und an einen geheimen Ort gebracht für ein einzigartiges Konzerterlebnis. Das ganze Programm ist auf www.brixenclassics. com abrufbar; es gelten die gängigen Corona-Pass-Regeln. Ja, es wird was Schönes! irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
info Programm „BrixenClassics“: A Night at the Opera Sonntag, 13. Juni 2021 Innenhof der Hofburg Zum Auftakt entführt das BrixenClassics Festival-Orchestra unter der Leitung von Daniel Geiss mit den Stars Camilla Nylund und Piotr Becała in die faszinierende Welt der großen Oper mit Arien von Donizetti, Rossini, Verdi, Puccini und Mozart. Master Selection Montag, 14. Juni 2021 Stiftsplatz Kloster Neustift Die Sopranistin Camilla Nylund und die Pianistin Julia Okruashvili bieten in einem raffinierten Spannungsbogen Lieder und Musik von Samuel Barber über Edvard Grieg zu Johann Strauss. Käse und Wein mit Hansi Baumgartner runden den Abend ab.
Chamber Delights Dienstag, 15. Juni Barockbibliothek Kloster Neustift Meisterwerke von Bach und Vivaldi kommen an einem außergewöhnlichen Ort zur Aufführung mit dem Oboisten Albrecht Mayer, Stanko Madic und Jelena Dragnic an der Violine, Arthur Hornig am Cello, der Pianistin Julia Okruashvili und dem BrixenClassics Orchestra. A Midsommernight’s Dream Mittwoch, 16. Juni 2021 Schloss Pallaus, Sarns Im prachtvollen Park des Renaissanceschlosses Pallaus kommt ein rauschendes Fest zur Aufführung mit Musik von Wagner, MendelssohnBartholdy und Saint-Saens, ausgeführt von den Gast- Solisten samt Orchester und moderiert von Axel Brüggemann. Als visuelles Highlight werden alte Brixner Ansichten auf die Schlossmauern projiziert.
Sneak Preview Freitag, 18. Juni Geheimer Ort Das Überraschungskonzert verspricht ein einzigartiges Klangerlebnis an einem ungewöhnlichen historischen Ort.
Genius Wagner Sonntag, 20. Juni Innenhof der Hofburg Zum Abschluss von BrixenClassics kehrt das Festival in die Hofburg zurück mit einer speziellen Version von Richard Wagners „Der Fliegende Holländer“ mit Camilla Nylund als Senta, James Rutherford als Holländer, Petre Rose als Daland und Anton Saris als Erik, begleitet vom Festival Orchester, sowie den Sprechern Axel Brüggemann und Yvonne Miracolo.
Die jeweiligen Beginnzeiten werden aufgrund der Corona-Bestimmungen auf der Homepage www.brixenclassics.com aktualisiert. 32
SERIE: BESUCH IM KÜNSTLERATELIER
„84 scalini“ zum Erfolg Fotos: Oskar Zingerle
Diesmal führt uns der Atelierbesuch nach Gossensass zu Peter Kaser, dem vielseitigen Künstler aus Brixen, der sich in seinem Schaffen hauptsächlich mit der Wirkung von Farben und Material beschäftigt.
Der Allrounder Peter Kaser liebt das Spiel mit den Farben
N
icht Eingeweihte trifft Peter Kaser beim „Schuster“, ein Gasthof am Dorfplatz, und dann geht’s durch eine schmale Gasse und einen steilen Anstieg zu einer hundsgemeinen Garagentür. Man kann es kaum glauben, aber hinter dem Tor verbirgt sich tatsächlich ein ganzes Künstlerleben, rappelvoll mit Farbtiegeln, Pinseln, Staffeleien, Fotos und fertigen Werken. Dieses Künstlerleben nahm seinen Anfang in Brixen, wo Peter Kaser im Jahr 1952 geboren wurde und am Domplatz seine frühe Jugend verbracht hat. Sein Vater war Dekorationsmaler und führte einen Betrieb in der Trattengasse, wo der Bub mit seinem jüngeren Bruder Georg schon bald eifrig herumwerkelte. Nach der
Kunstschule in Trient betrieb der handwerklich Geschickte einige Jahre eine gut gehende Töpferei in Stufels, zusammen mit Roland Prosch. In den Siebzigern revoltierte die Südtiroler Kunstszene mit Mureda, Rusina, De Chirico und den Sommavilla-Brüdern gegen das Establishment, und Peter Kaser mittendrin. Die Wogen gingen hoch, die Dolomiten-Lobby machte ordentlich Druck auf die Agitatoren, die Kacke war am Dampfen. Da es dem Revoluzzer in der konservativen Heimat eh zu eng wurde, verzog er sich nach Berlin, wo die Freiheit wohl noch grenzenlos war, zumindest bis zur „Mauer“. „In Berlin habe ich mich sofort wohlgefühlt, dort gab es eine spannende Kunstszene“,
erinnert sich der Künstler mit der unverwechselbaren Fidel-CastroTank-Cap. 12 Jahre wird er in Berlin bleiben, malt großformatig in wildem Farbrausch und nimmt an einigen Ausstellungen teil.
In der Filmwelt. „Richtige Aner-
kennung und einen Sack voll Geld gab es erst, als ich im Filmgeschäft gelandet war“, grinst der Künstler. Er war Ausstatter, Requisiteur, Filmarchitekt und Szenenbildner bei unzähligen Produktionen von Luther bis zum 1. Weltkrieg. Die Szeneneinrichtungen gingen von der Nobelvilla über die Kanone mit dem Spitznamen „Dicke Berta“ bis zu detailgetreuen Schützengräben. Abenteuerliches weiß er zu erzählen: So saß er einmal mit Maximilian Schell im Café am
Hafen von Capri, da steuerte ein Riesending von Fähre direkt auf sie zu und krachte knapp ein paar Meter entfernt auf die Kaimauer. 1992 ist er zurückgekehrt und in Gossensass ins Elternhaus seiner Frau Sabina eingezogen. Berlin hatte sich verändert, auch die Welt der Kunst. „Die Künstler sind heutzutage da wie dort entmündigt, eingeklemmt zwischen übermächtigen Kuratoren und dem alles bestimmenden Kommerz“, bedauert er. „Bis jetzt habe ich es geschafft, mich nicht einwickeln zu lassen, aber da wird man halt schnell vergessen“, stellt er nüchtern fest. Nichtsdestotrotz hat er unzählige Ausstellungen bestritten oder, besser gesagt, Projekte lanciert, die in Südtirol schon 1987 mit 33
Kunst & Kultur
für einen kurzen Augenblick hineingeschmuggelt hat. Einzelne Cameo-Bilder sind noch im hintersten Winkel seines Garagenateliers gestapelt; im vorderen Hauptraum dominieren die „rot blutenden“ Bergbilder, die vor drei Jahren in der StadtGalerie zu sehen waren. „Das sind die Berge, die ich von meinem Garten aus sehe, die Schneespitze, der Stubenferner, der Tribulaun“, schwärmt der Maler. Und da ist sie wieder, diese Leidenschaft für Farbmischungen, die er selbst zusammenrührt und die uns sogartig ins Bild ziehen.
Ein Pensionist, der in der Freizeit malt. Gerade arbeitet Peter
Die geliebten Bergmotive taucht der Künstler in „blutendes“ Rot den Bergwerken Schneeberg und Prettau auf große Resonanz stießen. „Dort habe ich die Bilder jeweils mit dem Material gemalt, das ich vor Ort vorgefunden habe: roter Mineralsand oder Klär-
„scalini 84 stufen“ am Brenner, ein Projekt unter der Schirmherrschaft vom Verein LURX, dem Kaser viele Jahre als Präsident vorstand. Von 2000 bis 2007 wurden Künstler eingeladen, einmal im Jahr die
tion seiner „Hangerlen“, sprich Geschirrtücher, wird vielen noch in Erinnerung sein. Es waren zum Trocknen aufgehängte Papiere, beidseitig gemusterte Bögen von filigraner Leichtigkeit. An seine
Kaser an einer Arbeit in Öl; hier ist ein Felsen aus der Gegend ausnahmsweise vorskizziert. Solche Werke nennt er Still-Leben, von denen einige bis Ende Juli im Bistro Capriccio in Milland hängen. Solche kleinere Ausstellungen organisiert Peter Kaser mit befreundeten Künstlern von seinem „verlängerten Wohnzimmer“ aus, dem Gasthaus „Vinzenz zum guten Wein“. An einer Wand hängen farbenprächtige Tafeln mit verschiedenen Ornamenten, die er fertigstellen muss. Auf dem riesigen Arbeitstisch liegt eine Glasplatte, auf der der Farben-
„Die Künstler sind heutzutage da wie dort entmündigt, eingeklemmt zwischen übermächtigen Kuratoren und alles bestimmenden Kommerz“_ Peter Kaser, Künstler schlamm vom Kupfererzabbau.“ In der Kartonfirma Pretz machte er „Säulen aus Karton“, beim Projekt „treffpunkt niemandsland“ von Hans Winkler am Brenner beteiligte sich Kaser mit der Arbeit „impostazione casa- matta, wo er in einem Postzugwaggon einen Lageplan der Militärbauten und entsprechende Fotos deponierte. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde die Installation
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Location zu bespielen, den Ort und seine Strukturen reflektierend, aber nicht verändernd. Mit Kurt Landthaler hat er das lyrische Projekt „himmel& hoell“ und dessen Publikationen mitgestaltet.
Von groß zu klein. „Jetzt war
es Zeit, mit den Großprojekten abzuschließen“ erklärt Kaser, „der bürokratische Aufwand war einfach zu gewaltig.“ Die Präsenta-
spannende Mitarbeit beim Film erinnert Peter Kaser mit dem Zyklus „Cameo“ – großformatige Portraits von bekannten Persönlichkeiten, die, dem Betrachter abgewandt, in einem dekorativen Bildraum abgebildet sind. Kaser hat sich in jenen Jahren selbst so manchen Cameo-Auftritt geleistet, ganz nach dem Vorbild von Alfred Hitchcock, der sich ja bekanntlich in seine Filme immer
fetischist die Pigmente mit den Bindemitteln zusammenmischt – diesmal ein Chinacridonrot – bis sie die gewünschte Konsistenz haben. Dann kommt die alte Malerwalze vom Schwiegervater zum Einsatz, und er rollt mit Andacht über die wunderschönen Muster auf den großen Tafeln. Das wird er noch sehr oft mit vielen Farben tun, bis er mit den schillernden Farbschichten zufrieden ist.
en ix br ne ro #k
Pizzatime Auch Schauspieler Georg Kaser durfte für die Cameo-Portraits Modell stehen „Die Übermalung hat eine lange Tradition in der Kunst. Picasso zum Beispiel wandte häufig diese Technik an“, weiß Kaser. Langweilig wird ihm nie. „Ich bin Pensionist, der in der Freizeit malt“, feixt er verschmitzt grinsend. Der Allround-Handwerker beherrscht nicht nur die Malkunst, sondern auch die Gartenkunst. Er, der von Kindesbeinen an einen Garten hatte, züchtet Tomaten
und Peperoni, von denen er nach der „Saatgut bleibt Gemeingut“Installation mit 58 Sorten derzeit noch jeweils 25 Sorten zieht. „Ich bin neugierig, was auf 1100 Meter mit Blick auf den Gletscher alles gedeihen kann.“ Sprichts und macht sich auf zum Weinberg; sein jüngstes Großprojekt, mit Sicherheit nicht das letzte. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Schon gewusst, dass die Kunst der Zubereitung der Pizza Napoletana von der UNESCO als Immaterielles Erbe der Menschheit anerkannt wurde? Der weiche, lang ruhende, fettfreie und luftige Teig wird mit einer speziellen Technik ausschließlich von Hand geformt und im Holzofen gebacken. Hochwertige, saisonale Zutaten setzen der Köstlichkeit die Krone auf. Top Qualität, bester Geschmack! Montag – Samstag 18:00 – 22:00 Uhr
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Kunst & Kultur
MALEREI
Magische Seelenorte z Hoffnung ist das Wort der Stunde nach der langen dunklen Zeit der Pandemie. Endlich erglimmt ein kleines Licht der Hoffnung, ein Licht, das Walter Senn den Menschen mit auf den Weg geben will. Seine leuchtenden Bilder, ausgestellt in der Galerie Hofburg bis zum 29. Mai, überstrahlen alles Finstere. Walter Senn braucht die Malerei wie andere die Luft zum
Atmen, sie ist unverzichtbar für sein seelisches Wohlbefinden. Der Tischlermeister aus Klobenstein malt schon seit 50 Jahren und widmet sich dem Menschen in seiner Gegensätzlichkeit, stets bemüht um harmonisches Gleichgewicht. Himmel und Hölle, Sommer und Winter, Geburt und Tod thematisiert der Hobbykünstler im Geiste der Anthroposophie. Diese inne-
ren Stimmungen offenbart Senn in Farben und Formen, wiewohl die meisten Bilder durchscheinende Gestalten andeuten, die sich sehnsuchtsvoll dem Licht entgegenstrecken. „Wenn ich male, tauche ich vollkommen in
den Moment ein und lasse mich führen zu Orten voller Magie und Mystik“, bekennt er. Am Ende des meditativen Prozesses stehen seine Aquarelle, deren spirituelle Elemente Botschaften der Hoffnung transportieren. ird
Alex Richter. Weitere drei Songs stehen auf dem Programm der Band; diese sollen den Sommer über veröffentlicht und dann zu einer kleinen Platte zusammengefasst werden. Der Song kann auf
allen gängigen Streaming-Portalen gehört werden; das Video kann man sich im Online-„Brixner“ in der kostenfreien „Brixner“-App ansehen. eh
Der benno barth award fördert in Kooperation mit dem HdS Projekte, die sich künstlerisch und kreativ mit der Gesellschaft auseinandersetzen. Die diesjährigen Preisträger heißen Greta Mentzel und Heinz Mader sowie Leander Schwazer. Der Sven Sachsalber Sonderpreis ging an Julia Frank.
Das Pharmaziemuseum Brixen sowie die Hofburg und die Festung Franzensfeste öffnen wieder ihre Tore. Ab 1. Juni gibt es auch wieder Ausstellungen zu sehen, wie etwa in der Hofburg jene von Markus Vallazza und Dante. Die Öffnungszeiten findet man auf den jeweiligen Homepages.
K&K Kunst & Kultur
MUSIK
Saints z Die Brixner Band „Beyond Hills“ hat Mitte Mai einen neuen Song veröffentlicht. Für das Video zum rockigen Titel „Saints“ ist die Band eine Kollaboration mit jungen Brixner Kultur- und Kunstschaffenden eingegangen: Kunstmaler Raphael Mur und der Frontsänger der Band, Alex Richter, spielen dabei die Hauptrollen; hinter den Kulissen führte der Brixner Filmemacher und Theatermensch Benni Troi Regie. Gedreht wurde das Video in einem leerstehenden Haus in Franzensfeste. Inhaltlich geht es den Musikschaffenden darum, auf die schwierige Situa-
kurz
notiert
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tion der Künstler im Corona-Jahr aufmerksam zu machen. „Überall wurde über die Wichtigkeit der Kultur gesprochen, die konkreten Hilfen ließen aber zu wünschen übrig“, sagt Richter. Kunstmaler Raphael Mur hat die Message des Songs in einem Kunstwerk zum Ausdruck gebracht – auch dieses ist im Video zu sehen. „Es vermittelt“, so Richter, „die Machtlosigkeit, die Verzweiflung, aber gleichzeitig auch die Hoffnung und den Tatendrang der Kulturschaffenden.“ Musik und Text von „Saints“ stammen von Peter Pichler mit Hilfe von Frontsänger
Unter der Regie von Ingrid M. Lechner präsentiert die Bühne Brilland von 21. Mai bis 1. Juni das Stück Corinna & David, eine turbulente Komödie um ein ungleiches Paar, gespielt von Lisi Kiebacher und Helmut Huber, das sich nicht trennen kann, obwohl es nicht zusammenbleiben will.
NACHGEFRAGT
„Zeit der offenen Fragen“ möglich sein wird: Ich möchte ein Programm der sozialen Nähe verfolgen. Endlich ist die erste Ausstellung möglich: Am 10. Juni wird eine Personale von Alexander Wierer eröffnet. Was können Sie dazu ausführen? Ich freue mich sehr, dass mein Programm mit dieser Ausstellung beginnt. Der Galerieraum selbst wird zum Sujet des Künstlers, in dem er nach dessen Bedingungen fragt und sie gleichzeitig hinterfragt. Wierer löst damit geschickt kleine Aha-Erlebnisse bei den Menschen aus, die den Raum ganz unbeschwert auf eine völlig
IMPFEN SCHÜTZT! Für dich. Für mich. Für uns.
neue Art und Weise entdecken können. Welche Thematiken dürfen wir uns heuer noch erwarten? Befassen Sie sich indirekt mit den Auswirkungen der Pandemie? Ich habe mich lange gegen das Thematisieren der Pandemie gewehrt. Mittlerweile ist sie Teil meines Alltags. Gefühle sind ein Stichwort für mein Programm und die Frage nach der Zeit, der vergeudeten, der gewonnenen und jener, die uns noch bleibt. Ich freue mich auf einen spannenden Austausch mit der Stadt. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Frau Barison, Sie sind für das Jahr 2021 als Kuratorin für die Brixner StadtGalerie eingesetzt worden. Welches Konzept haben Sie unter den völlig veränderten Bedingungen entworfen? Es ist eine Zeit der offenen Fragen und der Selbstanalyse, auch für die Kultur. Veränderungen können nützlich sein, um Veraltetes aufzubrechen. Es gilt, neue Zugänge zu schaffen und alternative Vermittlungsprogramme zu erstellen. Außerdem richtet sich der Blick dadurch auf das Wesentliche. Die StadtGalerie gehört der Stadt, und die Stadt sind wir alle. Wenn es auch räumlich nur Schritt für Schritt
Foto: Ali Paloma
ELISA BARISON, im Kulturmanagement tätig und promovierte Kunsthistorikerin sowie neue Kuratorin der StadtGalerie, über die Kunstvermittlung in schwierigen Zeiten und ihr Programm der sozialen Nähe.
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Die schönsten Ausflugsziele in nächster Umgebung Großberghütte
Rodelalm Familienfreundliches Ausflugsziel
Schöne Wanderung für Jung und Alt
1.640 m ü.d.M. · Meransen Fam. Hinterlechner · Tel. +39 0472 520277 info@grossberghuette.com Geöffnet bis Anfang November (kein Ruhetag). Am Beginn des Altfasstales liegt die idyllische Großberghütte. Gemütliche Stuben und große Sonnenterrasse. Hausgemachte Köstlichkeiten, Wildspezialitäten, Kuchen und leckere Eisbecher! Ideal auch für Betriebsessen und Familienfeiern. Tipp: Mittwochabend Spezialitätenabend, Donnerstag Knödeltag, Freitagabend Burger & Steaks, Samstag Tirtlen & Blattlen mit Kraut! Abends nur mit Reservierung.
Ausgehend vom Parkplatz Altfasstal auf dem Forstweg Nr. 15 in Richtung Altfasstal bis zur Abzweigung Nr. 16 (Widerschwinge), durch den Wald auf dem Forstweg bis zur Felderalm (Kneippanlage), von dort links auf dem Weg Nr. 15 zurück zur Großberghütte. Gehzeit: ca. 1 Stunde und 10 Minuten
1.865 m ü.d.M. · Villnöss Fam. Fischnaller · Tel. +39 388 4770816 rodelalm.business.site rodelalmvillnoess@gmail.com Ab 22. Mai bis Oktober geöffnet (kein Ruhetag). Beliebte familiengeführte Einkehrhütte mit schönem Blick auf das Würzjoch, den Peitler Kofel und den Tulln. Wir bieten täglich frisch zubereitete Almgerichte und hausgemachte Kuchen. Tipp: Sonntags ab 14 Uhr gibt es Tirtlen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ideales Ausflugsziel für die ganze Familie
Tipp: Wir sind auch mit dem Auto erreichbar.
Ausgehend vom Parkplatz oberhalb vom Braunhof erreichen Sie über einen breiten Forstweg durch den Wald die Prantneralm. Gehzeit: ca. 1,5 Stunden Direkt von der Alm weg führen die Zustiege auf die Weißspitze, Rundtour Saun-Weißspitze oder auf die Amthorspitze.
Gschnagenhardt Alm
Route 3: Ab Lüsen Kalkofen gelangen Sie über einen Familienwanderweg entlang des Baches zur Rodelalm, Gehzeit: ca. 45 Minuten
Wanderung über die Raschötz zur Ramitzler Schwaige
1.850 m ü.d.M. · St. Peter/Lajen Fam. Rabanser · Tel. +39 340 2420649 www.ramitzlerschwaige.com elisabeth.rabanser@yahoo.de Geöffnet ab Ende Juni bis Mitte Oktober (kein Ruhetag). Die ruhig gelegene Alm lädt zum Verweilen und Erholen ein. Wir verwöhnen Sie mit hausgemachten Almspezialitäten und ganztägig warmer Küche. Dazu verwenden wir viele Produkte vom eigenen Biohof.
Von St. Ulrich mit der Standseilbahn auf die Raschötz. Von dort ca. 1,5 Stunden bis zur Ramitzler Schwaige. Nach einer Stärkung geht’s wieder bergab nach St. Peter/ Lajen (1 Stunde) oder nach Lajen (1,5 Stunden) und mit dem Bus zurück nach St. Ulrich. Unterwegs lohnt ein Abstecher zum Raschötzer Gipfelkreuz.
Kreuzwiesenalm Rundwanderung über das Jakobstöckl und den Campiller Berg (Hörschwanger Kreuz)
Rundwanderung Gschnagenhardt Alm
2.006 m ü.d.M. · Villnöss · Familie Profanter Tel. +39 0472 840158 oder +39 338 2507724 www.gschnagenhardtalm.it Geöffnet von Ende Mai bis Ende Oktober (kein Ruhetag). Schön gelegene Almhütte am Munkelweg direkt unter den Geislerspitzen. Wir bieten schmackhafte einheimische Küche und hausgemachte Kuchen. Von der Zanser-Alm über den Munkelweg in ca. 1,5 Std., von Ranui aus in ca. 2 Std. erreichbar.
Route 2: Vom Kreuztal aus erreichen Sie uns auch über den Dolomitenhöhenweg Nr. 2. Gehzeit: ca. 2 Stunden.
Ramitzler Schwaige
Prantneralm
1.800 m ü.d.M. · Sterzing Fam. Gogl · Tel. +39 333 4656009/338 4959084 Ganzjährig geöffnet, Ruhetag am Dienstag nur in der Nebensaison (bis 12.06. und ab 14.09.). Genießen Sie auf der Sonnenterrasse den einzigartigen Rundumblick auf die Sarntaler, Ötztaler und Stubaier Alpen und lassen Sie sich von der schmackhaften und traditionellen Küche verwöhnen. Probieren Sie auch die verschiedenen Graukäsesorten aus der eigenen Käserei.
Route 1: Von der Aferer Skihütte führt der Steig Nr. 4 über schöne Almwiesen zur Rodelam. Gehzeit: ca. 1 Stunde.
Vom Parkplatz Ranui auf dem Wanderweg Broglesbach (Nr. 28) bis Weissbrunn, dort bei der Einmündung in den Munkelweg (Nr. 35) nach links bis zur Abzweigung Gschnagenhardt Alm. Weiter in Richtung Gschnagenhardt Alm mit Einkehrstopp, anschließend über den Steig Nr. 36 zur Duslerhütte und auf dem Weg Nr. 34 nach Ranui zurück. Gehzeit: ca. 3 Stunden
1.925 m ü.d.M. · Lüsner Alm · Familie Hinteregger Tel. +39 333 7484880, info@kreuzwiesenalm.com www.kreuzwiesenalm.com. Geöffnet bis Anfang November, in den Weihnachtsu. Faschingsferien, sowie im Jänner u. Februar an den Wochenenden (Sa., So. und Mo.). Ideales Ausflugsziel, feine Almküche mit Almkäse aus eigener Herstellung, gr. Kinderspielplatz, Kegelbahn, Erfrischungsteich sowie holzbefeuerte Sauna. Ideal auch für einen erholsamen Almurlaub.
Vom Parkplatz Schwaigerböden auf 1.700 m aus folgen Sie der Beschilderung Jakobstöckl (ca. 1 Std.) bis zur kleinen Kapelle, von dort führt der Aufstieg zum Campiller Berg auf knapp 2.200 m mit wunderschönem Rundumpanorama, dann Abstieg zur Kreuzwiesenalm, von hier aus gelangen Sie über den Schmalzhaussteig in 40 Minuten wieder zum Parkplatz. Gesamtgehzeit: ca. 3 Stunden
Das Wander- und Naturparadies der näheren und weiteren Umgebung lädt auch in diesem Sommer wieder zu erlebnisreichen Ausflügen mit genussvoller Einkehr zu Almhütten und Berggasthöfen.
Zirmaitalm
Stöfflhütte Beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie
Familienfreundliche Wanderung
1.900 m ü.d.M. · Spiluck Fam. Mulser · Tel: +39 338 2613114 mulser.bernhard2@gmail.com Geöffnet ab Juni bis Ende September (kein Ruhetag). Im Schalderer Tal, am Fuße der Karspitze, liegt die gemütliche Zirmaitalm mit wunderschönem Ausblick auf das Brixner Tal und die umliegende Bergwelt. Gerne verwöhnen wir Sie mit einheimischen Gerichten und hausgemachten, köstlichen Kuchen.
Startpunkt vom Gostnerhof in Spiluck der Markierung 2 in Richtung Steinwiesenalm folgend und weiter durch den Wald hinauf zur Zirmaitalm. Gehzeit: ca. 2,5 Stunden.
Ochsenalm im Jochtal
2.057 m ü.d.M. · Villanderer-Latzfonser Alm Fam. Pichler · Tel: +39 338 7379464 info@stoefflhuette.it Beliebtes Ausflugsziel auf der VillandererLatzfonser Alm mit einzigartigem Blick auf die Dolomiten. Die Hütte ist ein idealer Ausgangspunkt für Bergwanderungen, Mountainbike- und Schneeschuhtouren.
Tipp: jeden Sonntag frische Tirtlen
Eine weitere Route startet von Feldthurns/Latzfons, Parkplatz Kaseregg, von wo aus Sie in 45 Gehminuten die Hütte erreichen.
Tiefrastenhütte Wanderung in den Pfunderer Bergen und um den Pfunderer Höhenweg
Wanderung zur Hütte
2.100 m ü.d.M. · Spinger Alm Fam. Oberhofer · Tel. +39 348 2530954 ochsenalm@hotmail.com Geöffnet bis Anfang November (kein Ruhetag) Im Sommer erreichen Sie die Ochsenalm bequem mit der Umlaufbahn, zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad. Rudi und Simon mit Team verwöhnen Sie mit köstlichen Spezialitäten der Südtiroler Küche.
Vom Parkplatz in Villanders – Gasser Hütte in ca. 1,5 Stunden bis zur Stöfflhütte.
Eine leichte Wanderung, auch mit Kinderwagen! Erreichbar ausgehend von der Seilbahn in ca. 20 Minuten. Weitere Wanderungen mit ca. 1,5 Stunden Gehzeit starten in Vals, Ritzail oder direkt in Spinges.
2.312 m ü.d.M. · Terenten Fam. Oberhollenzer · Tel: +39 334 9896370 info@tiefrasten.com Geöffnet ab Anfang Mai bis November (kein Ruhetag). Bei uns erwartet Sie eine traditionelle Küche mit hausgemachten Speisen wie Pressknödel, Tirtlen aber auch regionale Produkte wie Graukäse und Fleisch von Bauern.
Vom Parkplatz Winnebachtal in Terenten aus folgen Sie der Beschilderung 23 bis zur Huberwiese und weiter zur Tiefrastenhütte. Von hier aus gelangen Sie in kurzer Zeit auf einige Gipfel. Gehzeit: ca. 2 Stunden
KUNST
den und kann erst im Mai 2022 stattfinden. Trotz aller Widrigkeiten wird die Stadt und Umgebung bis 23. Mai mit einer Kunstaktion belebt, einen Dreiklang aus Lichtinstallationen, konzipiert von der Künstlerin Petra Polli und
kuratiert von Stefanie Prieth. Petra Polli setzt sich intensiv mit dem Thema der Veränderung auseinander, wobei stets dem Ort eine wichtige Bedeutung zukommt. Mitten in den Gemüsebeeten im Herrengarten verläuft eine Foto: Oskar Zingerle
z Der internationale Tag des Lichts am 16. Mai wird in Brixen seit ein paar Jahren mit den Lichtinstallationen rund um das „Water Light Festival“ gefeiert. Das Festival musste heuer zum zweiten Mal verschoben wer-
THEATER
Zeitreise mit den Nepomuks
Tipps von Eli Schmitz
Foto: Evi Gasser
BUCH
z Die Zeit der Räter ist vielen von uns vielleicht nicht mehr wahnsinnig gut im Gedächtnis verblieben – und das ist auch gut so, bieten bisher relativ unbeleuchtete Epochen doch genau den richtigen Stoff für Heidi Trois Kinderbücher. „Zeitreisegeschichten gibt es viele, deshalb wollte ich mich an denen orientieren, die bisher etwas weniger Aufmerksamkeit erfahren haben“, erzählt die Autorin. Evi Gasser, die die Kinderbücher liebevoll illustriert, spricht von einer „gewissen Herausforderung, um die Details auch so wahrheitsgetreu wie möglich darzustellen. Es hat aber viel Spaß gemacht, denn ich zeichne sehr gerne zu geschichtlichen Themen.“ Im kürzlich veröffentlichten ersten Buch der „Zeitreise mit den Nepomuks“ reisen die Kinder Nepomuk 40
grüne Leuchtschrift, die eine universelle Botschaft verkündet. Grün ist die Farbe der Hoffnung, und der Begriff „Transform“ verweist auf die Chance, Veränderung auch positiv zu erleben. Auf dem Stiftsplatz in Neustift gleiten rote LEDLaufschriften über Holzpaletten; es sind dynamische Begriffe in verschiedenen Sprachen. Die Farbe Rot bedeutet für Petra Polli Tatendrang und Energie; Verben wie entwickeln, entfalten sind Aufrufe, die Veränderungen aktiv mitzugestalten. Auf die Festungsmauer in der Franzensfeste wird passend zum Thema die Aussage „Das Leben will bewegt werden“ projiziert, daran erinnernd, dass es im Leben des Menschen nie einen Moment des Stillstands gibt. ird
in die Vergangenheit, um einen Gegenstand zurückzubringen, den ihr Opa damals gestohlen hatte – und sie erleben dabei so einige Abenteuer. Der Nachname der Hauptfiguren wurde übrigens nicht zufällig als Anlehnung an Brixens Wasserschutzheiligen ausgesucht, denn schließlich spielt beim Zeitreisezauber im Buch Wasser eine Rolle. Die Themen des zweiten und dritten Buchs der Reihe stehen bereits fest: Teil zwei wird sich bei den Römern abspielen und soll voraussichtlich noch in diesem Herbst erscheinen; Band drei widmet sich der Völkerwanderung. Laut Autorin sollen die Kinderbücher außerdem noch ins Italienische übersetzt werden; auch ein Hörbuch ist derzeit in Planung. av
z Am 5. Mai gehen erstmals wieder die Türen zum rundum erneuerten Dekadenzkeller auf und dem freudig erregten Publikum tönt der Beatles-Song „Here comes the sun“ entgegen, wo es weiter heißt „it’s been a long cold lonely winter“. In der Tat geht nach dem trostlosen Stillstand endlich die Theatersonne auf und die vor Energie strotzende Ingrid M. Lechner in ihrer neuesten Bühnenfigur Eli Schmitz darf uns „Willkommen“ heißen. Manchmal lustig, manchmal derb sind die Kalauer, die sich im Monolog von Alex Liegl, Maria Kampp und Ingrid M. Lechner unter der Regie von Gabi Rothmüller auf die Zuschauer ergießen. Elis
Haushalts-Tutorials sind Banalitäten wie Alltagsgegenstände als Lichtquelle zu basteln oder Korken als Pfannenuntersetzer. Eli hält weibliche Tricks für legitim und flirtet auf Teufel komm raus mit dem Ragioniere, sodass Feministinnen die Haare zu Berge stünden. Der etwas dusseligen Eli ist der Name ihres Ex entfallen – Werner? Walter? Willi? aber sie ist clever genug, über den Server der Freundin Ute zu shoppen und den Schwiegervater mit Tabletten ruhig zu stellen. Mit beiden wird sie noch ihr blaues Wunder erleben und die Fans von Eli dürfen sich ungeniert am Schenkelklopferkabarett erfreuen. ird Foto: Arnold Ritter
Kunst & Kultur
Die Farbe der Hoffnung
Paul-Flora-Preis geht nach Brixen
z Junge Tiroler Kunstschaffende aus Tirol und Südtirol werden jährlich mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet. Der Preis soll die hervorragenden Leistungen in der zeitgenössischen bildenden Kunst nördlich und südlich des Brenners wertschätzen. Heuer geht der Preis an eine Brixnerin: Maria Walcher. Die Künstlerin kreiert hauptsächlich Raumbilder
– der Landschaft, im Innenraum oder auch im öffentlichen Raum. Ihre Herangehensweise wird als grafisch bezeichnet, ihr Zugang als zeichnerisch. Maria Walcher, Jahrgang 1984, ist in Brixen aufgewachsen und lebt in Innsbruck. Dort arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Bekannt ist Walcher vor allem auch durch ihr Projekt „querSchnitt“, in dem sie, begleitet von Schneiderinnen verschiedener Nationalitäten, in einer mobilen Schneiderei – einem VW-Bus – in Südtirol unterwegs war. Für dieses Projekt wurde Walcher mit dem „benno barth award“ ausgezeichnet. Der Paul-FloraPreis, der ihr Mitte Mai im Rahmen einer Feier per Livestream übergeben wurde, ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Nominierung hierfür erfolgt durch eine Jury, der neben Fachpersonen auch ein Mitglied der Familie Flora angehört. eh
NEU IM REGAL Pflanz dir was! Lesestoff für alle, die den grünen Daumen erst erlernen müssen oder ihr Wissen auffrischen wollen: Die Profis von Schloss Trauttmansdorff plaudern zum 20. Geburtstag der Gärten aus dem Nähkästchen und geben in ihrem Buch „Pflanz dir was!“ Tipps, Ideen und Tricks rund um Garten und Balkon. So verraten sie nicht nur, wie sich Stauden und Zwiebelpflanzen mit Sträuchern und Bäumen gut kombinieren lassen, sondern nennen die Blütezeit von verschiedenen Pflanzen, geben Rezepte zur Verwertung der Kräuter und Früchte sowie Tipps für die Dekoration der eigenen grünen Oase. Laut Autoren bestechen die ausgewählten Pflanzen entweder durch ihre Blütenpracht, ihre Herbstfärbung, ihren Duft oder ihre Früchte. Für eine möglichst naturnahe Pflege gibt das Buch außerdem Aus-
ROSSALM
SOMMER 2021 CK FRÜHSTÜ r 8-10 Uh SSEN MITTAGE 11-16 Uhr SEN ABENDES r h U 0 18-2
Bikerabend - Bikers welcome!
EIN „PFANDL“ FÜR MÜDE RADLERWADLN Wer im Juni und Juli freitags mit seinem Bike auf die Rossalm strampelt, darf sich auf ein wohlverdientes „Biker Pfandl“ freuen. Da jubeln Gaumen, Bauch und Haxen! Unsere Küche ist an folgenden Abenden bis 21 Uhr speziell für euch geöffnet 11. | 18. | 25. Juni und 2. | 9. | 16. Juli Auf zum Schwur, Tiroler Land!
HERZ JESU SONNTAG Am 13. Juni 2021 feiern wir auf der Rossalm den Herz Jesu Sonntag, unseren traditionellen Südtiroler Feiertag. Wir verwöhnen euch mit leckeren Grillspezialitäten auf unserer Terrasse und entzünden hinterher gemeinsam mit den Aferer Schützen das Bergfeuer. Den Ausblick, den ihr von hier oben auf die unzähligen Herz-Jesu-Feuer habt, werdet ihr nicht so schnell vergessen.
Ein Kraxe voller Köstlichkeiten
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Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff: Pflanz dir was Raetia Verlag, 2021
kunft, wie Pflanzen auch ohne konventionelle Pflanzenschutzmittel gesund und stark bleiben und wie man Schädlinge abwehren kann.
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KULTUR
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MUSIK
Kunst & Kultur
Davide Marcianos Traum
z Im Grunde ist er der klassische ewige Geheimtipp: Davide Marciano ist ein sehr talentierter Bozner Singer-Songwriter, der sich selbst zwar gern mit der Gitarre begleitet, aber seine Lieder im Aufnahmestudio dann doch mit ausgefeilten Arrangements
schmückt. Seine Fangemeinde beglückt er indes denkbar selten, seine Veröffentlichungen kommen in geradezu homöopathischen Dosierungen: Im Herbst 1989 nahm er mit dem wunderbaren Lied „Ma dove sono andate“ an der „Liederszene Südtirol“ teil und überraschte im Rahmen der entsprechenden Zehn-Tage-Tour das Publikum mit seiner einnehmenden Art, die eigenen Lieder vorzutragen. Danach kam eine lange schöpferische Pause; Davide kümmerte sich um seine junge Familie und um seinen Brotberuf. Zwischendurch, wenn sich die Gelegenheit ergab, zog es ihn dann doch wieder vors Mikro, manchmal schrieb er ein Lied, hin und wieder auch für andere Liedermacher. 2012 tritt er im Rahmen des 25-Jahr-Jubiläums der Liederszene im Bozner Waltherhaus auf, und 2017 trifft er „nicht ganz zufällig“, wie er sagt, auf den Produzenten Lorenzo Sebastiani aus Rimini. Ab diesem
Zeitpunkt veröffentlicht er einmal im Jahr ein neues Lied: 2017 „La coerenza“, 2018 „Il paese dei pagliacci“, 2019 „Brilla“, 2020 „Un ragazzo“. Und jetzt, 2021, schenkt er seinen Fans eine EP mit den genannten vier Liedern und einem neuen: In „Sogno“ wagt sich Marciano an einen poppigeren und rhythmischeren Sound, der trotzdem seine guten Texte nicht erschlägt. Für die Gitarren gewann er den in Italien sehr bekannten Gitarristen Andrea Morelli, der unter anderem für Loredana Bertè gespielt hat. Für die Titelnummer hat sein Sohn Thomas ein Video gedreht, das in der „Brixner“App zu sehen ist. „Sogno ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt meines Neustarts“, sagt Marciano, „die fünf Lieder haben einen wichtigen Leitgedanken: Mach im Leben immer das, was dir gefällt, und folge deinem Herzen!“ Mehr Infos auf www.davidemarciano.it. wv
KULTUR
Theater im Freien
DRESDNER KAMMERCHOR Brahms und die alten Meister
Dresdner Kammerchor Hans-Christoph Rademann, Leitung Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann führte den Chor zu weltweitem Renommee. Er gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa, in Israel, Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in den USA. Johannes Brahms liebte die Alte Musik, intensiv beschäftigte er sich mit Palestrina, Bach, Schütz und Co. Im Programm erklingen Motetten von Brahms gemeinsam mit Werken aus Renaissance und Barock, die der Komponist studiert und selbst aufgeführt hat.
* Sonntag, 30. Mai, 19.00 Uhr Dom Brixen
Kartenvorverkauf und Vormerkung: Tourismusbüro Brixen, 0472 275252, info@brixen.org
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z Das neue Format des Teatro Stabile heißt „FUORI! Il teatro fuori dal teatro“ und entstand als Initiative mit mehreren Institutionen aus dem Bereich Theater und Musik. FUORI will mit den Menschen in Kontakt treten und Plätze und Straßen mit Theater bespielen. Die neue Sommersaison bietet Produktionen der letzten Spielzeiten an, aber auch neue, ad hoc geschaffene, um auf sichere Weise mit dem Publikum in Austausch zu treten. An die 60
Aufführungen unter freiem Himmel in ganz Südtirol sind geplant; die verschiedenen Theaterformen wollen lokale Realitäten in Verbindung mit dem künstlerischen Potential des Landes offenlegen. Einer der Knotenpunkte der neuen Veranstaltungsreihe ist Brixen, wo vom 21. Mai bis 19. Juni sechs kostenlose Aufführungen stattfinden werden. Die Teilnahme ist kostenlos, die Reservierung läuft über die App des Teatro Stabile. ird
„sonx 2021“: 18 x 1.500 Euro z Die Corona-Pandemie hat besonders auch Kulturtreibende in eine schwierige Situation gebracht, weshalb der Verein rocknet.bz/Liederszene Südtirol in Zusammenarbeit mit der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Autonomen Provinz Bozen für Südtiroler Musiker und Bands aus dem Bereich der Populärmusik (Pop, Rock, Songwriter, etc.) den Förderwettbewerb „sonx 2021“ präsentiert. Musiker und Bands können sich dabei mit einem noch nicht veröffentlichten Lied bewerben; eine Jury wählt in der Folge 18 davon aus, die dann jeweils 1.500 Euro für die Veröffentlichungsrechte des Liedes erhalten. Rocknet.bz wird aus den Gewinnertiteln den Musiksampler „sonx 2021“ veröffentlichen – auf den bekanntesten digitalen Plattformen wie Spotify und Apple Music, vielleicht auch als VinylLP. Der Präsident von rocknet.bz, Willy Vontavon, Stiftungspräsident
Foto: Studia 72
MUSIKWETTBEWERB
Konrad Bergmeister sowie auch Landesrat Philipp Achammer sind davon überzeugt, dass diese Initiative bei den Künstlern auf regen Zuspruch stoßen wird. Zum einen wird durch den Wettbewerb die Südtiroler Pop- und Rockszene aufgefordert, ein kräftiges Lebenszeichen von sich zu geben, ihr kreatives Potential unter Beweis
zu stellen und sich gleichzeitig dem Urteil einer Jury auszusetzen. Zum anderen winkt den Siegern neben einer Prämie auch verstärkte Sichtbarkeit über die Veröffentlichung und Bewerbung des Liedgutes. Teilnahmeberechtigt ist jeder in Südtirol ansässige Musiker aller drei Sprachgruppen; bei Musikgruppen müssen min-
destens zwei Drittel der Formation in Südtirol ansässig sein. Die Bewerbungen müssen innerhalb 31. Mai 2021 erfolgen; die genauen Teilnahmebedingungen sind im Internet unter www.rocknet.bz oder auch www.stiftungsparkasse. it abrufbar. av
TSCHUMPUS
Das Jahr des Oktopus ges schwarzes Loch hat die Welt verschluckt. Eine Handvoll Überlebender haben sich hinter den Gefängnismauern verschanzt. Man sucht verzweifelt einen Weg, um das große Unglück ungeschehen zu machen. Angelehnt an den Film aus den Achtzigern „Back to Foto: Focus-Fotodesign.it
z Die eingeschworene Tschumpus-Truppe um Georg Kaser steht in den Startlöchern: Die Proben haben begonnen, Premiere wird am 25. Juni gefeiert. Der 6. Kultursommer im Tschumpus wird uns ins Jahr 2050 katapultieren – ein riesi-
the Future“ haben Peter Schorn, Lukas Lobis und Eva Kuen – die auch Regie führt – eine Lösung parat: eine Zeitreise in die Vergangenheit, um die Apokalypse zu verhindern. Angeführt werden die Zeitreisenden von der Seherin Kassandra, begleitet vom ausrangierten Androiden Datalack und dem größenwahnsinnigen Erfinder Wernher K.K. Braun. Es wird eine musikalischen Zeitreise, gewürzt mit Liebe und Freundschaft, Macht und Gier und viel Spaß. Ein Happy End ist in Sicht, aber die Truppe hat die Rechnung ohne einen ominösen Oktopus gemacht. Wie jedes Jahr, gibt es auch heuer wieder ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Theaterstücken und dem beliebten Sommerkino. Start ist am 8. Juli mit dem Gitarrenvirtuosen Manuel Randi. Mehr Infos im Internet: www.tschumpus.com. ird
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Freizeit & Sport
JUBILÄUMSFEIER: DER BRIXNER HANDBALL FEIERT SEINEN 50ER
Sportart mit Geschichte
Kein anderer Sport hat Brixen dermaßen geprägt wie der Handball – das muss man neidlos anerkennen. Nicht nur quer durch Südtirol, sondern durch Restitalien und auch über die Grenzen hinaus hat der Handballsport den Namen von Brixen getragen. Heuer feiert die Brixner Handballkultur ihr 50-Jahr-Jubiläum – und zwar auf extravagante Art.
A
lles begann im Jahr 1971, als Ralf Dejaco und seine Frau Helga vom gemeinsamen Freund Heinz Gutweniger aus Bozen mit dem Handballvirus infiziert wurden. Sie gründeten ein
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Damen- und ein Herren-Team, in denen sie auch selbst mitspielten. Sofort mit im Boot und auch auf dem Spielfeld waren Paul Cestari, Paul und Hans Costazza, Maria Luise Pimpl, Birgit Schatz,
Evi Brenninger und auch Ralfs Schwester Maria – um nur einige zu nennen. Gemeinsam führten sie unter der Federführung der Dejacos den Brixner Handball Schritt für Schritt in Richtung Po-
pularität. Schon bald organisierte der Verein Turniere, die vorwiegend in der damals neugebauten Coni-Sporthalle stattfanden und in der die Zuseher aus Platzgründen quasi im Spielfeld standen.
Fotos: Privatarchiv
diesem Moment nicht mehr in der SSV-Vereinsfarbe Blau, sondern in der Forst-Farbe Grün.
Im Handball-Olymp. Während
BRIXEN IM HANDBALLFIEBER: In der ersten Spielstätte der Brixner Handballer, der Coni-Halle, standen die Zuseher direkt am Spielfeld
Auch an der italienischen Meisterschaft nahmen die Brixner teil. Per handgemachtem Plakat wurden die Jugendlichen zum Training aufgerufen.
„Ein Spiel für alle“ sollte der
Handballsport damals sein – und das war er auch. Der Vereinsvorstand, der fast ausschließlich aus aktiven Spielerinnen und Spielern bestand, war recht rührig. Ihnen ist die in Brixen wachsende Beliebtheit der Sportart
zu verdanken. Ralf Dejaco stand dem Verein als erster Präsident vor, gleichzeitig hatte er die Rolle des Mannschaftsführers der Herrenmannschaft inne. In nur vier Jahren schaffte es die Herrenmannschaft, von der dritten in die höchste Handballliga Italiens aufzusteigen. Maßgeblich daran beteiligt war Paul Cestari, der in den damaligen Presseberichten mit 100 Toren als „tragende Säule“ der Mannschaft bezeichnet wurde. Da für die Beteiligung
an der Meisterschaft der Serie A viel Geld nötig war, begaben sich die Brixner auf die Suche nach einem Sponsor, der in der Brauerei Forst alsbald gefunden wurde. Sowohl das Herren- als auch das Damenteam wurden vom Südtiroler Traditionsunternehmen über Jahrzehnte finanziell unterstützt. Als Gegenleistung wurde der Name des Sponsors auf den Spielleibchen sowie in den Namen der Teams aufgenommen. Der SSV Brixen Forst spielte ab
die Männer zwar recht gut in der Serie A mitspielten, standen sie für einige Jahre im Schatten der sehr erfolgreichen Brixner Damen. Diese gewannen nach ihrem Aufstieg in die erste Liga in der Saison 1977/78 zur Überraschung aller den Italienmeistertitel und hoben sich damit in den Handball-Olymp – mit ausschließlich einheimischen Spielerinnen wohlgemerkt. Auch der zweite Titel ließ nicht lange auf sich warten: Die Brixnerinnen holten ihn sich in der darauffolgenden Saison. Am starken Damenteam führte ganze siebenmal kein Weg vorbei: In den Jahren zwischen 1980 und 1985 gehörten Evi Brenninger, Gabi Wolf, Renate Mitterer, Elke Niederwieser, Gabi Schmidhofer, Dagmar Gitzl und Rosi Hofer, um nur einige zu nennen, zur Crème de la Crème des italienischen Handballs. Verstärkt wurden die einheimischen Spielerinnen von ausländischen Nationalspielerinnen, wie etwa der Tschechin Lubica Mrázová und der Schwedin Ann-Britt Carlsson. Die Männer mussten etwas länger auf die ganz großen Erfolge warten: Nach den Vizemeistertiteln in den Jahren 1985, 1988 und 1989 sowie den Pokalsiegen von 1982 und 1988 hielten sie in der Saison 1990/1991 endlich den langersehnten Meisterpokal in den Händen. Unter der fachkundigen Regie von Trainer Miklos Kovacs waren der Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft, Michaly Kovacs, der Sizilianer Marcello Fonti und die einheimischen Spieler Michael Niederwieser, Hubi Nössing, Christian Moser und Helmuth Durnwalder maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt, der sich 1991/1992 wiederholte. Der damalige Hype um den Brixner Handballsport war in der ganzen Stadt zu spüren. Die Spielstätten – zuerst die Coni-Halle, ab 1981 dann die Handballhalle in der Sportzone Süd – konnten die vielen Zuschauer kaum unterbringen. Das Handballfieber war endgültig in Brixen angekommen. Als Nabel der Handballwelt, als Handball-Hochburg, wurde die Bischofsstadt in den Medien bezeichnet. Motivation genug für die Vereinsverantwortlichen, sich nach der C-WM 1984 und der Weltmeisterschaft/Olympiaqualifikation 1987 auch für die Austragung der Europameisterschaft der Herren 1998 und der Damen WM 45
Freizeit & Sport Wenn 1971 der Handballsport in Brixen Fuß fasste, hätte sich wohl niemand erträumen können, welchen Hype diese Sportart auslöst und welche Erfolge die Brixner Damen und Herren hierbei feiern würden 2001 zu bewerben – und diese dann auch gemeinsam mit Bozen, Meran und Rovereto auszutragen.
Aus den eigenen Reihen. Die
Brixner Handballteams konnten stets auf die Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen zählen, die
A2 und dann für ein Jahr auch in der Serie A1 spielte. Später wurden die beiden Mannschaften zu einer einzigen zusammengeführt. Der Sprung in die etablierte erste Mannschaft war vor allem in den besten Jahren des Brixner Handballvereins ein prestigeträch-
waren: in die dritte Liga. 2010 traf die Damen dasselbe Schicksal. Natürlich hat sich der Handball in Brixen aber zurückgekämpft: Die Männer und auch die Frauen standen nur wenige Jahre darauf wieder ganz oben – in der Serie A, wo sie bis heute vorne mit-
„Handball hat in Brixen nicht nur sportlichen Stellenwert, sondern ist tief in der Gesellschaft verwurzelt; wir möchten 50 Jahre Emotionen wiederbeleben“_ Zeno Kerschbaumer, Initiator von „Handball.Kultur.Brixen“ immer wieder Italienmeistertitel in den jeweiligen Altersklassen gewannen. Im Jugendzentrum Eisacktal werden starke Jugendspielerinnen und -spieler aufgebaut, die sich den Einsatz in der ersten Mannschaft zum Ziel setzen. Mitte der Achtzigerjahre gab es zeitweise sogar Konkurrenz aus der eigenen Stadt: Der ASV Milland stellte eine starke Mannschaft auf, die zuerst in der Serie
tiger Schritt: Das Damenteam feierte diese Hochzeiten wie gesagt in den Achtzigerjahren, die Herren Anfang der Neunziger. Nach diesen Erfolgen folgten einige Dürrejahre – nicht etwa, weil die Mannschaften abgestiegen waren, sondern weil sie aus finanziellen Gründen auf die Teilnahme in der Serie A verzichten mussten. Die Herren rutschten 2007 sogar dorthin zurück, von wo sie gekommen
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spielen. Meistertitel hat es zwar keinen mehr gegeben, aber die Damen konnten im Vorjahr den italienischen Supercup gegen den damals amtierenden Italienmeister Salerno gewinnen.
Feste feiern, wie sie fallen. Auch
wenn der Hype um den Sport in den letzten Jahren etwas abgeflacht ist, darf sich Brixen getrost immer noch als Handballstadt bezeichnen – und diese steht im heurigen Jubiläumsjahr 2021 gemeinsam mit dem Handballsport im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Ende Mai wird der Auftakt des Jubiläumsjahres in der Brixner Handballhalle eingeläutet: Am 29. Mai, zufälligerweise fast auf den Tag genau 30 Jahre nach dem Gewinn des ersten Herren-Italienmeistertitels, findet das letzte Spiel der heurigen Meisterschaft statt. Der Gegner hieß damals wie heute: Triest! Brixen wird dabei im eigens kreierten T-Shirt aufs Feld laufen und gibt so den Startschuss zum Jubiläumsjahr. Ein eigens ins Leben gerufenes Organisationskomitee rund
um den SSV-Brixen-Präsidenten Stefan Leitner bereitet sich bereits seit Monaten auf die Feierlichkeiten vor. Coronabedingt müssen diese allerdings auf eine wesentlich ruhigere Art und Weise stattfinden, als es der Brixner Handball eigentlich gewohnt ist. Mehrere Programmpunkte werden unter dem Titel „Handball.Kultur.Brixen“ vereint. Initiator und Namensgeber der Aktion Zeno Kerschbaumer freut sich besonders auf diese neue Art von Feier: „Handball hat nämlich in Brixen nicht nur sportlichen Stellenwert, sondern ist tief in der Gesellschaft verwurzelt. Wir möchten 50 Jahre Emotionen wiederbeleben.“ Auf seine Initiative hin wurde von Grafiker Arno Dejaco eigens ein Logo kreiert: ein Handballtor, das die Zahl 50 umrahmt. Die Feierlichkeiten umfassen mehrere Programmpunkte, die, wie es der Name schon sagt, größtenteils den Sport und die Kultur verbinden: Im Mai wird es beispielsweise in den drei Brixner Banken, der Raiffeisenkasse Eisacktal, der Sparkasse sowie der Volksbank, eine Fotoausstellung geben. Die 50 ausgewählten Handball-Fotos können dort begutachtet und auch erworben werden. Außerdem werden 16 Brixner Kunstschaffende unter der Federführung von Hartwig Thaler Kunstwerke rund um das Thema Handball kreieren, die an zentralen Punkten in der Altstadt begutachtet und ebenso erworben werden können. Im August erscheint eine Sonderausgabe des „Brixner“, in der die vergangenen 50 Brixner Handballjahre mit vielen Fotos und Geschichten rund um das Thema gewürdigt werden. Ebenso im August, das Datum muss auf-
info
29. Mai, 19 Uhr: Auftakt der 50-Jahr-Feierlichkeiten mit dem Spiel Brixen gegen Triest (Liveübertragung auf www.elevensport.it) 31. Mai bis 31. Juli: Fotoausstellung „50 Jahre in 50 Fotos“ in den Schalterräumen der Raiffeisenkasse, der Volksbank und der Sparkasse am Großen Graben
ab Juni: 3D-Innovation & Handball in der Altstadt
Logo: Arno Dejaco
50 Jahre Handball in Brixen: das Programm
HANDBALL KULTUR BRIXEN August: Veröffentlichung Kinderbuch Mitte August: Sonderausgabe des „Brixner“ zum Thema „50 Jahre Handball in Brixen“ Zweite Augusthälfte: Festakt zum Jubiläumsjahr auf dem Brixner Domplatz
ab Juni: Lotterie
27. August bis 4. September: Kunst & Performance in der Altstadt
Juni/Juli: Podcast mit Lukas Lobis
15. September: „Sportday“ der Gemeinde Brixen
Einsatz, Kampfgeist und Motivation machten den Handball spannend und begehrenswert (im Bild Pivot Bernhard Hilpold) grund der Corona-Pandemie erst noch fixiert werden, soll auf dem Domplatz ein Altherren-Turnier samt kleinem Fest stattfinden. Abgeschlossen werden die HandballJubiläumsfeierlichkeiten Anfang September – exakt zum Auftakt der neuen Handballsaison.
Damit fällt dann der Startschuss für weitere 50 Jahre Handballkultur in Brixen.
evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 47
KUNSTTURNEN
Freizeit & Sport
Endlich wieder Wettkampf z Nach einem Jahr Pause kam in der Sportzone Süd endlich wieder Wettkampffieber auf. Freuen über das Kräftemessen konnten sich 100 Mädchen und zwölf Buben zwischen acht und 17 Jahren. Die Teilnehmenden gehören den Vereinen SC Meran, SV Lana, Atesina, SSV Bozen, Bolzano Südtirol sowie 14 dem SSV Brixen an. Sie alle nahmen am Einzelwettkampf
„Silver” teil, der von der Sektion Turnen des SSV Brixen organisiert wurde. Einziger Wermutstropfen: Die Veranstaltung fand ohne Zuseher statt. Neben den sportlichen Regelungen spielten auch die Corona-Maßnahmen eine wichtige Rolle: Ein negativer Test musste vorgewiesen werden; ebenso galt Maskenpflicht. Trotz ungewohnter Bedingungen erzielten die
F&S
Brixnerinnen sehr gute Ergebnisse: Gold ging an Jana Meraner, Elmina Brenoli und Jana Völkl, Silber an Tamara Pergher, Marie Hasler, Anna Sophia Andreetto, Anja Kerer, Bronze an Johanna Unterkofler. eh
KLETTERSPORT
In der Vertikale z Mit zwei Wettkämpfen in der Vertikale startete der Alpenverein Südtirol mit seinem Brixner Team in die heurige Klettersaison. Der Juniorcup führte Mitte April nach langer Pause 265 junge Sportkletterer zwischen sieben und 19 Jahren aus Südtirol und dem Trentino in die Brixner Kletterhalle; eine Woche danach wurde der Italiencup mit gut 150 Athleten in der Vertikale als dritte und letzte Station ausgetragen. Brixens Kletterteams, das sind drei Gruppen der Altersklassen von U10 bis U20, konnten sich trotz oder dank Corona sehr gut
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notiert
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Foto: Stefan Plank
Freizeit & Sport auf die Wettkämpfe vorbereiten, hatten sie die Kletterhalle doch ganz für sich alleine. Neun Trainer betreuten dabei 42 Athleten – meist in der Vertikale, doch indirekt auch beim Kraft- und Athletiktraining im „Homeworking“. Normalerweise tummeln sich in der Kletterhalle Schüler, Kletterer von Nah und Fern. Außerdem trainiert der Landeskader dort; so fehlt fürs Training oft Platz und Ruhe. sd
In Brixen starteten 120 Leichtathleten der Altersklasse U16 in diese Saison. Sie kämpften im Hürdenlauf, Hoch- und Weitsprung, Kugelstoßen und Speerwerfen um den Sieg. Emy Pupp vom SSV Brixen holte sich dabei den Sieg in 80 Meter Hürden. Für die U14-Athleten startet die Saison am 16. Mai – ebenfalls in Brixen.
Der erst 16-jährige Euan De Nigro überraschte die Triathlonszene beim Sprint in Caorle mit seinem Sieg in der für ihn eigentlich höheren Altersklasse der Junioren. Er sicherte sich damit einen Platz bei der Junioren-EM.
Nach 15 Jahren beim SSV Brixen verlässt Kapitän Manuel Prossliner seine Mannschaft. Der Klausner zieht einen Schlussstrich unter seine Karriere als Defensivspieler beim Oberligisten, schließt allerdings nicht aus, dass er eventuell noch bei einem anderen Verein die eine oder andere Saison anhängt.
NACHGEFRAGT
„Im September wird geöffnet“ RALF PREINDL, Teil des Führungstrios der Brixner Kletterhalle, über den Erweiterungsbau der „Vertikale“ – und wie es damit weitergeht. Herr Preindl, die Bauarbeiten an der Kletterhalle Brixen werden von vielen mitverfolgt. Was ist dran an den Gerüchten, dass aufgrund von Geldmangel das Bauende hinausgezögert werden muss? Gott sei Dank schreiten die Arbeiten allen Unkenrufen zum Trotz zurzeit zügig voran. Die neue Fassade wird gerade mit einem speziellen Kran um zwölf Meter versetzt. Natürlich fehlen uns Geldmittel wegen der Corona-Schließungen, doch dank der Unterstützung durch Gemeinde und Hauptverein können wir an unseren Bauund Terminplänen festhalten.
Darüber sind wir umso glücklicher, auch weil derzeit die Preise der Baumaterialien kräftig ansteigen und wir bei einem längeren Baustopp mit viel höheren Kosten rechnen müssten. Was erwartet Kletterfreaks in der neuen Halle? Sie dürfen sich auf einige tolle neue Möglichkeiten freuen. Im neuen 15 Meter hohen und zehn Meter breiten steilen Bereich wird ein Überhang von knapp sieben Metern die Kletterer herausfordern. Zudem bauen wir eine doppelte Speedbahn, die auch für Wettkämpfe homologiert wird und auf der beim Training die
Wettkampfsituation, sprich das gleichzeitige Klettern, simuliert werden kann. Insgesamt werden wir mit viel mehr Grundfläche auch mehr Sicherheit und mehr Ruhe ins Kletterzentrum bringen. Der Kursbereich soll außerdem auf das Doppelte erweitert werden, was ein großes Plus etwa für die vielen Kurse und Schulen sein wird. Wann wird es soweit sein? Die Eröffnung der erweiterten Vertikale ist für September 2021 vorgesehen, soweit man derzeit planen kann. sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Familie ist Zukunft
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Race across Italy z Im Vergleich zum „Race across America“, einem Rennen, das quer durch Amerika führt, könnte die Strecke von der Adriatischen Küste ans Tyrrhenische Meer für Langstreckenradfahrer wie Martin Bergmeister fast ein Sonntagsausflug sein. Doch 790 Kilometer und knapp 12.000 Höhenmeter bedeuten auch für abgesottene „Ultracycler“ immer wieder eine Herausforderung. Bergmeister kennt das Rennen, war er doch insgesamt fünfmal mit dabei. Am zweiten Maiwochenende 2021 war jedoch nicht nur der Streckenverlauf etwas anders, auch die organisatorischen Anforderungen mussten coronabedingt neu definiert werden. Gut die Hälfte der knapp 80 Teilnehmenden, vorwiegend jene aus dem Ausland, starteten deshalb auch im „self supporting“-Modus. Bergmeister selbst fuhr mit
seinem bewährten Betreuerduo Bruno Felderer und Gebhard Höller von Silvi Marina über Aquila ans Tyrrhenische Meer und an drei Kontrollstellen vorbei wieder zurück. 35 Stunden dauerte das Abenteuer, nur drei davon verbrachte Bergmeister mit Essen und Umziehen. Natürlich wäre auch
ein Nickerchen zwischendurch nicht schlecht gewesen, doch einige Kilometer beim Plaudern mit anderen Radfahrern und die herrliche Landschaft des Gran Sasso lenkten vom Einschlafen immer wieder ab. Das „Race Across Italy“, das als Europameisterschaft im Ultracycling zählt, führte durch vier
Naturparks über Hochebenen, vorbei an einigen Schneeresten und abgeschiedenen Dörfern. Bergmeister fuhr insgesamt als 23. über die Ziellinie, in der Alterskategorie über 50 durfte er sich über den dritten Platz freuen. sd
auf dem Boden, ist allen dankbar, die ihn während der letzten Jahre unterstützten und weiß, dass harte Arbeit vor ihm liegt. Pircher wurde den Los Angeles
Rams zugelost und wird nun ein Jahr lang in Kalifornien trainieren, um sich als „Left Tackle“ in der absoluten Football-Elite zu etablieren. sd
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Freizeit & Sport
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FOOTBALL
Maxis Volltreffer z Knapp vier Monate ist es her, dass Maximilian Pircher, FootballShooting-Star aus Brixen, zum „International Player Pathway Program“ nach Florida berufen wurde. Seine ungewöhnliche Karriere hatte international Aufmerksamkeit erregt, und so trainierte Pircher ab Februar in Florida unter der Obhut eines hochqualifizierten Trainerteams und den Argusaugen der nordamerikanischen NFL-Talentsucher. Vier der elf sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüften Nachwuchsstars aus der ganzen Welt wurden für „würdig“ befunden, in die höchste Liga der in den USA wohl populärsten Mannschaftssportart aufgenommen zu werden – darunter Maximilian Pircher. Kein Wunder, dass sogar das 140 Kilogramm schwere, zwei Meter große Muskelpaket vor Freude in die Höhe sprang! Doch der junge Wirtschaftsstudent bleibt trotzdem
SCHWIMMEN
Badespaß 2021 z Wasserratten, Sonnenanbeter und alle, die einfach Lust auf Sommer haben, dürfen sich ab dem 22. Mai in der Acquarena tummeln. Offen ist das Freibad inklusive Kleinkinderbecken, Solebecken, Ballspielfelder und Spielplatz. An das Buchen im Time-Slot-System und die Corona-Sicherheitsregeln dürften sich die meisten Gäste bereits 2020 gewöhnt haben. Die mögliche Aufenthaltsdauer für alle Besucher wurde auf fünf Stunden verlängert, das Hallenbad und der Saunabereich müssen fürs Publikum vorerst noch geschlossen bleiben. Sozusagen als „Generalprobe“ für den sommerlichen Badebetrieb tummelte sich bereits Mitte Mai der Schwimmnachwuchs aus dem Trentino und Südtirol in der Acquarena: Das internationale Schwimmmeeting „Acquarena Cup“ fand heuer in reduzierter
Form statt, ohne Publikum und internationale Top-Stars, dafür aber mit Live-Streaming. 380 junge Athleten der Region freuten sich aber nicht weniger über das Kräftemessen im Brixner Freibad. Dem Wunsch der regionalen Schwimmszene folgend, hatte der
Schwimmclub Brixen den Wettkampf relativ kurzfristig organisiert – unter Einhaltung strenger Corona-Bestimmungen. Zwar war an diesem Samstagnachmittag das Wasser im Freibecken wohl der wärmste Ort für die Athleten, doch sie genossen ihr erstes Meeting
im 50-Meter-Becken trotzdem und kürten die Schnellsten und Vielseitigsten aus ihren Reihen. Als beste Mannschaft erwies sich der SSV Bozen, vor Bolzano Nuoto und dem SSV Bruneck. sd
TRIATHLON
Tokyo wartet z Verena Steinhauser, die 26-jährige Triathletin aus Brixen, steht als Olympiateilnehmerin in Tokyo 2021 fest. In Pescara, wo Steinhauser seit Jahren wohnt und trainiert, bereitet sie sich mit Konstanz und Disziplin auf die nächsten Wettkämpfe und den großen Tag Ende Juli in Tokyo vor. Wann genau die italienische Mannschaft nach Japan aufbrechen wird, weiß sie selbst noch nicht, aber sie hofft, bei der Eröffnungsfeier bereits vor Ort zu sein. Vorerst stehen für Steinhauser jedenfalls noch einige Rennen auf dem Programm: Nach dem „Probelauf“ in Japan am 15. Mai, bei dem sie nach dreitägiger Quarantäne den 18. Platz belegte, startet die Brixnerin Ende Mai bei der Staffelweltmeisterschaft in Lissabon, Anfang Juni auf ihrer Erfolgsstrecke in Arzachena auf Sardinien und dann noch im englischen Leeds. Die letzten Wochen vor der Abfahrt nach Tokyo werden die Top-Athleten beim Höhentrainingslager in Livigno verbringen. Bereits vor zwei Jahren lernte Steinhauser die olympische Strecke in Tokyo
kennen; sie weiß, wie schwierig und ungewohnt die klimatischen Bedingungen dort sind. Eine spezifische Vorbereitung auf die sehr belastende Hitze und Feuchtigkeit wäre gerade in Corona-Zeiten sehr schwierig und aufwändig; die Brixner Profi-Athletin vertraut daher auf ihr übliches Trainingsprogramm und will trotz der normalen „Olympia-Aufregung“ so ruhig wie möglich bleiben. Trotz Corona konnte sie nämlich sehr gute Trainingsbedingungen genießen: in Pescara, in Livigno und den Winter über auf Fuerteventura. sd
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Wirtschaft & Umwelt
HISTORISCH BELEGT: KRISE IST CHANCE
Von Höhen und Tiefen
Als im Jahr 2020 Hotels, Restaurants und Bars pandemiebedingt schließen mussten, war das ein Schock für Südtirol. Krisen und Herausforderungen gab es im Tourismus jedoch schon immer. Der „Brixner“ wirft einen Blick zurück auf die historischen Höhen und Tiefen der Branche.
Z
uletzt: Eine Branche im Wachsen. 2019 war ein Rekordjahr für den Südtiroler Tourismus: 33,6 Millionen Übernachtungen und 7,7 Millionen Gäste wurden im Land gezählt. Auch Brixen und seine Umgebung konnte, wie seit Jahren, einen Zuwachs verzeichnen. Die Pandemie dämpfte diese Entwicklung. Allein für die Sommersaison 2020 verzeichnete die IDM für Brixen, das Eisack- und Wipptal einen Rückgang von 33,5 Prozent bei der Zahl der Übernachtungen. „Noch geht es“, kommentiert eine befreundete Hotelierin in einem Ski- und Wandergebiet die trockenen Zahlen. „Meine Mutter, die das Hotel aufgebaut hat, hat mir einmal den Rat gegeben, immer genügend Reserven zu haben, um ein ganzes schlechtes Jahr überbrücken zu können.“ Dieser Rat macht deutlich: Obwohl wir den Südtiroler Tourismus als Erfolgsgeschichte erleben, galt es in
der Vergangenheit immer wieder, Herausforderungen zu meistern. Patrick Gasser, der Koordinator des Touriseums in Meran, dazu: „Brüche kennzeichnen den Tourismus in Südtirol seit seinem Entstehen im 19. Jahrhundert.“
Krieg und Neuanfang. Der Aus-
bruch des Ersten Weltkriegs traf zum Beispiel den Tourismus vollkommen unvorbereitet – eine besonders einschneidende Krise: „Er befand sich zuvor in einer Boomphase, und das seit Jahrzehnten. Selbst der Börsenkrach von 1873 und die darauffolgende Depression waren dagegen nur ein leichtes Brausen“, erklärt Patrick Gasser. „Ein Blitz aus heiterem Himmel, durchaus vergleichbar mit der Situation im März 2020.“ Während der florierenden Jahre zuvor investierte man dank günstiger Kredite große Summen in den Aufbau. Nur die Unterstützungen des österreichischen
Im ersten Weltkrieg bezogen Teile des Deutschen Alpenkorps das Hotel Elephant 52
Finanzministeriums konnten die drohende Welle von Zwangsenteignungen schließlich verhindern. Die Gäste selbst reisten spätestens im August 1914 ab. Hotels wurden schon bald zu Reservespitälern umfunktioniert, die Eisenbahnen standen nur mehr für Truppenbewegungen und Warentransport zur Verfügung, und mit dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 rückte die Front gefährlich nahe. In Brixen bezogen Teile des Deutschen Alpenkorps das Hotel Elephant.
und nahmen italienische Gerichte in die bis dahin österreichischböhmisch geprägte Küche auf. Als die Weltwirtschaftskrise und eine starke Lira in den Dreißigerjahren zu einem Rückgang der ausländischen Touristen in ganz Italien führte, griff der Staat direkt ein – zum Beispiel mit der Erfindung der „Reise-Lira“, die unter ihrem Nennwert ausgegeben wurde, oder mit stark verbilligten Zugfahrkarten, beispielsweise für Hochzeitsreisen.
Eine neue Gästeschicht etabliert sich. Doch auch nach Kriegs-
nach dem Zweiten Weltkrieg musste der Tourismus einige Rückschläge verkraften. „Dem Tourismus in Brixen brachten die Attentate in den Sechzigerjahren einen massiven Einbruch. Im ganzen Land blieb der italienische Gast aus“, erinnert sich Hans Heiss. Gerade für die Stadthotellerie war das ein herber Schlag, da die Italiener noch lange zögerten, in die „Unruheprovinz“ zu fahren. Dabei hatten sie bis dahin die größte Zahl an Urlaubern gestellt. In Deutschland hingegen lösten die Anschläge zum Teil Solidarität aus. Trotz aufwändiger Kontrollen an der Grenze und neuer Visumpflicht reisten viele Ausländer weiterhin nach Südtirol. In Brixen war in diesen Jahren die verstärkte Militärpräsenz deutlich zu spüren, auch in den Gastbetrieben. Nach der sogenannten „Feuernacht“ vom 11. Juni 1961 wurden in die Hotels Jarolim, Goldene Rose, Goldener Schlüssel und Goldene Krone Carabinieri und Alpini einquartiert. „Das Hotel Goldene Krone“, so Hans Heiss, „bewohnten von
ende konnte man in Südtirol nicht nahtlos an die Vorkriegszeit anknüpfen. „Die typisch adelige und bürgerliche Klientel brach komplett weg, was den Tourismus vor große Herausforderungen stellte“, so Patrick Gasser. Zum Erstaunen vieler einheimischer Touristiker – Meran hatte zum Beispiel fleißig, aber vergeblich in deutschsprachigen Zeitungen Anzeigen geschaltet – entdeckten die Italiener das Land. Außerdem etablierte sich mit den Angestellten und Arbeitern dank neuer Urlaubsregelungen eine neue Gästeschicht. Gerade die ersten Nachkriegsjahre zeigen deutlich, dass Krisen im Tourismus die Parameter für beide Seiten ändern: Gäste mussten mit einer neuen Ausgangslage klarkommen und brauchten nun zum Beispiel Visa für Reisen nach Südtirol. Die Hoteliers und Gastronomen hingegen mussten sich mit einem Wandel der Gäste und ihrer Bedürfnisse anfreunden. Doch letztere reagierten positiv darauf
Weniger Gäste für Brixen. Auch
Foto: Oskar Zingerle
GÄSTE WILLKOMMEN: Ein Werbeplakat von Filippo Romoli zeigt, wie Brixen schon im vergangenen Jahrhundert um Touristen warb
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Wirtschaft & Umwelt
Auch die Werbebroschüren über Brixen haben sich mit der Zeit gewandelt
Von historisch bis zeitgemäß: die Brixner Tourismusbetriebe auf einen Blick Juni 1961 bis Herbst 1964 rund 80 Carabinieri. Die Eigentümer erhielten alle drei Monate eine Entschädigung von 1,5 Millionen Lire ausgezahlt.“
Wachstum und Modernisierung. „Doch im Allgemeinen herrschte seit dem Zweiten Weltkrieg eine relativ stabile Aufwärtsentwicklung“, so Hans Heiss. Schon in den Siebzigern konnte ein jährlicher Nächtigungszuwachs von rund einer Million verzeichnet werden. Der Tourismus als Selbstläufer? Nicht unbedingt. Heiss erinnert sich noch deutlich an die staatlich
geförderten Benzingutscheine für deutsche Gäste. Die Entwertung der Lira, die wachsende Zahl an Urlaubstagen, aber auch die verbesserte Auslastung und Verlängerung der Saisonen trugen zur stetig wachsenden Gästezahl bei. Zwei Ideen aus den Sechzigerjahren – die „Weißen Wochen“ im Jänner und das Törggelen im Herbst – wurden zu wahren Erfolgsmodellen. Von 1967 an brachte auch der vom Mediziner Theodor Hellbrügge initiierte „Kinderärztekongress“ jährlich Gäste in den Wochen vor Ostern nach Brixen.
Die Wasserheilanstalt von Guggenberg wurde 1890 von Franz von Guggenberg eröffnet 54
Im Sommer 1975 berichtete die Tageszeitung Dolomiten von den Plänen der Brixner Kurverwaltung, den Kongresstourismus weiter auszubauen und die Altstadt aufzuwerten, zum Beispiel durch das Altstadtfest. Für den Winter sei ein gemeinsamer Pass für mehrere Eisacktaler Skigebiete geplant. Die Steigerung der Qualität war das Ziel. „Im Hinblick auf die Modernisierung setzte die Politik bewusst Maßnahmen“, so Patrick Gasser, „1972 mit dem sogenannten Bädergesetz, das den nachträglichen Einbau von Bädern in den Gästezimmern förderte. Oder mit einem Bettenstop 1980, nachdem die Kritik am Ausbau ‚im Namen des Tourismus‘ immer lauter geworden war.“ Wie schon einmal in der Geschichte des Tourismus war der Bauboom mit fremdem Geld finanziert worden. Als die italienische Notenbank wenige Jahre später das Geld verknappte, schossen die Kreditzinsen in die Höhe. Viele mussten Konkurs anmelden, andere konnten nur durch Unterstützung des Landes gerettet werden. Zum ersten Mal stagnierte der Tourismus. „Einige Jahre später,
1991/92, gab es einen weiteren Einbruch“, so Hans Heiss, „jedoch wesentlich kleiner. Von da an nahmen die Nächtigungszahlen ständig zu. In Brixen wurde durch den Weihnachtsmarkt der Advent belebt. Sogar in den Krisenjahren 2008/2009 wuchs der Tourismus.“
Brüche und Chancen. Zugege-
ben: Es fällt oft schwer, Krisen als Chancen zu begreifen. Doch auch Patrick Gasser resümiert nach seinem Blick in die Geschichte: „So manche Krise führte tatsächlich zu Innovationen und Qualitätssteigerungen. Der Mix aus lokaler und italienischer Küche ist heute ein Erfolgsmodell. Dem Wintersportort Gröden kam die Grödnerbahn zugute, die während der Kriegsjahre gebaut worden war. Die schneearmen Winter der Achtzigerjahre führten zu einer Professionalisierung in der Kunstschneeproduktion; Südtiroler Firmen entwickelten neues Knowhow und wurden weltweit zu Vorreitern auf diesem Gebiet.“ Und noch etwas fügt Gasser an: „Der touristische Markt mag riesengroß sein. Südtirol kann mit seiner Landschaft und dem hohen Lebensstandard punkten, und besonders mit seinen vielen Familienbetrieben. Denn gerade der persönliche Kontakt wird in den kommenden Jahren sicher wieder wichtiger.“ Das Reisen ist eine Grundsehnsucht des Menschen. Der Philosoph Alain de Botton brachte es einmal auf den Punkt: Unsere Suche nach Glück werde nirgends so treffend beschrieben wie auf den Reisen, die wir unternehmen. Mit allen Höhen und Tiefen. Ganz wie im Tourismus.
johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Ein ressourcenschonender und nachhaltiger Umgang mit der Natur ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Landwirtschaft der Zukunft. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat Alperia gemeinsam mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau und dem Versuchszentrum Laimburg die Sensortechnik Smartland entwickelt, mittels der die Bewässerung der bewirtschafteten Flächen im Obstbau jetzt gezielter und ressourcenschonender möglich ist – es kann eine Wassereinsparung von 30 % und mehr erreicht werden.
Smartland startete vor zwei Jahren mit einer Testphase in 60 Südtiroler Landwirtschafts betrieben. Es handelt sich hierbei um ein Sys tem, das durch hochwertige Sensortechnik die Bodenfeuchtigkeit im Feld misst und mit aktuellen Wetterdaten und Erfahrungswerten verbindet. Das flächendeckende LoRaWan™ Funknetz von Alperia ermöglicht eine syste matische Übertragung der Messdaten aus den Feldern in Echtzeit über eine App an den Landwirt. Dieser kann dann die Entscheidung zur Bewässerung anhand reeller Daten aus seiner Obstwiese treffen. Erfolgt die Bewäs serung nach Bedarf, können je nach Aus gangssituation Wassereinsparungen von 30 % und mehr erreicht werden.
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Die Sensortechnik Smartland unterstützt optimal die Nachhaltigkeitsstrategie der Südtiroler Obstwirtschaft „sustainapple“. Die bedarfsorientierte Bewässerung ist ein zentrales Thema für den erfolgreichen, zu kunftsorientierten Obstbau: Einerseits kann die Ressource Wasser optimal und nachhal tig genutzt werden, andererseits ist eine bedarfsgerechte und optimierte Bewässe rung auch für die Ertragsregulierung und die Fruchtqualität der Apfelkulturen essenziell.
Mit Unterstützung des Versuchs zentrums Laimburg und des Südtiroler Beratungsrings für Obst und Weinbau
die Landwirte die Daten der Bodenfeuchte sensoren in ihren Apfelanlagen in Echtzeit ablesen können.
Die Sensortechnik sowie die integrierten Übertragungsmodule wurden in den vergan genen Jahren intensiv vom Versuchszentrum Laimburg getestet und analysiert, damit sie den Notwendigkeiten der Südtiroler Landwirtschaft entsprechen. Der Südtiroler Beratungsring entwickelte eine praxisnahe und benutzerfreundliche App, über welche
Für die Datensicherheit ist gesorgt: Die durch die Sensoren gesammelten Daten werden Endtoend verschlüsselt und ausschließlich für die Nutzung durch die App an den Süd tiroler Beratungsring für Obst und Weinbau weitergeleitet. Von den AlperiaServern werden sie im Anschluss gelöscht.
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Am Scheideweg Die Mensa in der Brixner Industriezone ist ein Projekt mit Vorbildcharakter: Die Sozialgenossenschaft hilft seit Jahren, sozial benachteiligten Personen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nun gefährden finanzielle Engpässe das Projekt. Die Organisatoren appellieren an den sozialen Gedanken der Kunden.
V
on außen wirkt die Mensa recht unauffällig: Wer nicht weiß, wo sie sich befindet, läuft Gefahr, sie zu übersehen. Jetzt im Frühling versteckt sich das beige Gebäude in der Industriezone an der Kreuzung zur AlfredAmmon-Straße hinter Büschen. Eine Treppe führt in Richtung Eingang, ein oranges Schild macht auf die Mensa aufmerksam. Uns erwartet ein überdachter Außenbereich, der – wohl auch pandemiebedingt – besser belegt ist als der Innenraum. Wir werden von Leo Kerschbaumer empfangen; er ist einer der Gründerväter und leitet die Sozialgenossenschaft mit viel Engagement.
Auf besondere Bedürfnisse eingehen. „Vor 25 Jahren haben
sich unter Stadtrat Helmuth Kerer vier Sozialpartner, vier Vertreter der Wirtschaft sowie ein Vertreter des KVW zusammengetan, um dieses Projekt zu starten. Die Landesregierung wollte damals eine Mensa in der Industriezone erstellen, um den Verkehr in Richtung Stadtzentrum zu entlasten“, erzählt Kerschbaumer. Seit Februar 1996 ist die Mensa in Betrieb; in ihrer besten Zeit wurden bis zu 800 Essen pro Tag ausgeliefert. 2008 wurde die Genossenschaft schließlich in eine Sozialgenossenschaft des Typ B umgewandelt. Diese Unternehmen haben das Ziel, die Arbeitseingliederung von sozial benachteiligten Personen zu fördern. „Die Voraussetzung dafür war, dass sozial benachteiligte Personen mindestens 30 Prozent der Arbeitskräfte darstellen – das hatten wir bereits seit Jahren erfüllt“, so Kerschbaumer. Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten genauso in der Mensa wie Menschen mit Suchtproblemen oder Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Derzeit beschäftigt die Mensa Brixen 23 Personen in Teilzeit – summiert ergibt das 17 Vollzeit-Äquivalente. Sieben der Arbeitskräfte sind Personen mit 56
Fotos: Oskar Zingerle
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BRIXEN
Leo Kerschbaumer, Giuseppe „Pino“ Cupertino und Siglinde Ploner Beeinträchtigung; außerdem arbeiten fünf Personen mit Migrationshintergrund in der Einrichtung. Die Sozialgenossenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen, die im regulären Arbeitsmarkt keinen Platz finden, eine Aufgabe zu geben, für sie da zu sein und, wenn möglich, sie wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Von den 100 Arbeitskräften, die wir seit unserer Gründung beschäftigten, sind etwa 20 inzwischen in ein normales Arbeitsleben abgewandert – in einen großen Brixner Betrieb oder in die Gastronomie“, freut sich Kerschbaumer.
Herzliches Arbeitsklima. Neben
Leo Kerschbaumer treffen wir Geschäftsführer Giuseppe „Pino“ Cupertino und Siglinde Ploner, die mit den Arbeitskräften eng in Kontakt stehen. Cupertino ist in der Einrichtung seit August 2020 nicht nur Geschäftsführer und Chefkoch, sondern auch eine der zentralen Anlaufstellen, wenn es um die Arbeitseinteilung geht. „Wir versuchen, den Aufgabenbereich an die Menschen, ihre Kenntnisse und Bedürfnisse anzupassen“, sagt Cupertino. „Gleichzeitig wollen wir sie darauf vorbereiten, in Zukunft selbstständig arbeiten zu können.“
Als Chefkoch setzt Cupertino bei seinen Gerichten viel auf Eigenproduktion: „Fast alle Gerichte, auch die Tortellini und Gnocchi, werden bei uns immer selbst gemacht, ebenso die Kuchen für die Desserts. Bei den meisten Produkten setzen wir zudem auf lokale Lieferanten“, erklärt er. Im Gegensatz zu öffentlichen Einrichtungen seien für die Beschaffung von Lebensmitteln keine umständlichen Ausschreibungen nötig, ergänzt Kerschbaumer. „Das gibt uns den nötigen Spielraum, mit den Lieferanten einfach und schnell auf unsere Bedürfnisse eingehen zu können.“ Auf den ersten Blick ersichtlich ist die Hingabe, die er in dieses Projekt gesteckt hat. Alles ist darauf ausgerichtet, Menschen mit diesem Arbeitsplatz einen neuen Lebenszweck zu geben. Der Innenbereich der Mensa ist geräumig und verfügt neben einem Speisesaal über eine große Küche, mehrere Tiefkühlzellen für frische sowie ein großes Lager für haltbare Lebensmittel. Besonders macht die Mensa das Arbeitsklima, sind sich alle einig: „Wir sind sehr stolz, dass wir die Menschen so begleiten können. Jeder hilft sich gegenseitig“, erklärt Siglinde Ploner. Die Arbeitskräfte freuen
sich besonders über die abwechslungsreichen Tätigkeiten und die angenehmen Arbeitszeiten. Katharina Pliger arbeitet „schon seit vielen Jahren hier in der Mensa, und ich bin sehr froh über diese Beschäftigung. Besonders die Arbeit mit meinen Kollegen macht mir sehr viel Spaß.“ Auch Johanna Tauber ist eine langjährige Mitarbeiterin, die sich besonders über „den Kontakt mit Menschen“ freut. Neben den klassischen Aufgaben in der Küche, die werktags von 11:15 bis 14 Uhr geöffnet hat, sowie in der Bar, gehören zudem auch sämtliche Reinigungsarbeiten sowie die Gestaltung des Außenbereichs zu den täglichen Aufgaben der Arbeitskräfte.
Vom Aussterben bedroht? Warum leidet eine Einrichtung wie diese, die sich über die letzten Jahre zu einem Sozialprojekt mit Vorbildcharakter entwickelt hat, unter finanziellen Engpässen? Vielleicht deshalb, weil die Konkurrenz in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat: Zahlreiche Brixner Restaurants bieten mittlerweile günstige Mittagsmenüs an, und einige große Unternehmen haben sich zudem eine eigene Struktur aufgebaut.
Das Soziale im Vordergrund: Kunden der Mensa in der Industriezone unterstützen mit ihrer Mittagspause ein Sozialprojekt Lockdowns im vergangenen Jahr schwer getroffen. „Die Situation ist mittlerweile dramatisch“, so Kerschbaumer, „uns sind über mehrere Monate die Einnahmen weggefallen – nun fehlen uns etwa 100.000 Euro. Bei einem Jahresumsatz von einer Million Euro ist das ein großes Loch“, sagt er besorgt. Die derzeit herrschenden Sicherheitsauflagen belasten die Mensa zusätzlich finanziell; nach wie vor zögern viele Kunden, die Mensa zu besuchen – aus Angst, sich anzustecken. Die Pandemie wird laut Studien zudem das Arbeitsverhalten langfristig verändern – hin zu mehr Homeoffice und flexibleren Arbeitszeiten. Laut einer Studie des Arbeitförderungsinstituts AFI arbeiteten im letzten Jahr bereits 35 Prozent der Südtiroler Arbeitskräfte im Homeoffice; mehr als die Hälfte davon würde auch in Zukunft gerne zumindest einen Teil der Arbeitszeit remote verbringen. Was für Arbeitskräfte ein willkommener Schritt zu mehr Flexibilität ist, könnte für eine
Auch die Sozialgenossenschaft war von den Lockdowns der letzten Monate betroffen
Mensa endgültig das finanzielle Aus bedeuten, sofern sie es nicht schafft, sich an diese Entwicklungen anzupassen.
Das Soziale im Vordergund.
Zunächst jedoch gilt es für die Mensa in der Industriezone, die akute finanzielle Notsituation zu meistern: als Sozialgenossenschaft ohne Gewinnabsicht verfügt die Mensa laut Kerschbaumer über keine finanziellen Rücklagen. Auch öffentliche Gelder würden kaum zur Verfügung stehen. Zwar erhält die Sozialgenossenschaft laut Kerschbaumer Beiträge als Unterstützung für Menschen mit Beeinträchtigung, außerdem wird ihnen eine Sozialfachkraft und ein Arbeitsplatzbegleiter zur Verfügung gestellt; manche Anschaffungen können zudem durch einen höheren Landesbeitrag günstiger eingekauft werden. Potenzielle Preiserhöhungen gestalten sich als schwierig, weil schon kleine Beträge sich für Arbeitskräfte und Unternehmen summieren und deshalb von den Kunden oft kaum angenommen werden. Für Leo Kerschbaumer steht sowieso der soziale Gedanke klar über den wirtschaftlichen Profit: „Unseren Kunden muss klar sein, dass sie bei uns nicht nur qualitätsreiches Essen zu einem günstigen Preis bekommen, sondern gleichzeitig ein soziales Projekt unterstützen.“ Derzeit sei geplant, die Unternehmen der Industriezone erneut auf die Einrichtung aufmerksam zu machen, in der Hoffnung, dass die Kundenzahl ansteigt. Als letzten Ausweg drohen ansonsten Entlassungen – immerhin belaufen sich die Personalkosten
auf über 40 Prozent der Gesamtkosten. „Wir wollen unbedingt vermeiden, dass wir Menschen gehen lassen müssen, aber wenn sich die Lage nicht bald verbessert, werden wir dazu gezwungen sein“, so Kerschbaumer. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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SONDERWOCHEN
Zwar ist die Mensa nach wie vor für viele Unternehmen ein verlässlicher Partner, wie auch Wolfgang Knollseisen, Geschäftsführer der Alupress, bestätigt: „Vor allem für Unternehmen ohne eigene Mensa ist die Einrichtung sehr wichtig.“ Auch er gibt allerdings zu bedenken, dass Unternehmen ihren Arbeitskräften zwar Gutscheine und Wertkarten für die Mittagspause anbieten; wo sie diese dann einlösen, ist ihnen oft freigestellt. Am Ende bleiben von den 2.500 Menschen, die in der Industriezone arbeiten, also nur ein kleiner Teil für die Mensa übrig. Das könnte dazu beigetragen haben, dass die Mensa im Schnitt nur noch 500 Essen pro Tag ausgab – und das vor der Pandemie. Anders als Restaurants, die ihre Hauptumsätze meist abends machen, lebt die Mensa vom Mittagsgeschäft. Das Coronavirus hat diese negative Entwicklung in mehrfacher Hinsicht beschleunigt, denn auch die Mensa in der Industriezone war von den
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LED’s do it! Im Auftrag der Brixner Gemeindeverwaltung werden die Stadtwerke in den nächsten drei Jahren auf dem gesamten Gemeindegebiet die öffentliche Beleuchtung optimieren. Im Unterschied zu anderen Gemeinden beschränkt man sich in Brixen aber nicht darauf, die bisherigen Quecksilberdampflampen durch LED-Lampen zu ersetzen. Brixen will durch den Einsatz modernster Vernetzungstechnologie eine „Smart city“ werden – zum Wohle der Umwelt.
„Brixen geht mit diesem Projekt ohne Zweifel einen sehr innovativen Weg“, sagt Projektant Andreas von Lutz. Was aber kann bei einer Straßenbeleuchtung Innovation darstellen? Wenn Sie diesen Bericht bis zum Ende lesen, werden Sie einige Überraschungen erleben, denn Digitalisierung schafft sogar im auf den ersten Blick banalen Bereich der öffentlichen Beleuchtung ungeahnte Möglichkeiten, die am Ende für die Allgemeinheit und für die Umwelt große Vorteile bringen.
Investition mit Gegenwert. Und
es sind diese Vorteile, die die Brixner Stadtwerke gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung zur Entscheidung bewogen haben, in den nächsten drei Jahren auf dem gesamten Gemeindegebiet immerhin etwa sechs Millionen Euro in die Erneuerung der Straßenbeleuchtung zu investieren. Der Begriff „Investition“ ist hier anstelle von „Kosten“ ganz bewusst gewählt, denn eine Investition bringt am Ende einen Gegenwert, der der Allgemeinheit langfristig zur Verfügung steht. Diese Vorteile kann man sogar quantifizieren: Sobald das Projekt abgeschlossen sein wird, wird die Gemeinde für die Beleuchtung der Straßen jedes Jahr 1,3 Millionen Kilowatt-Stunden Energie einsparen. Das sind, mit heutigem Strompreis umgerechnet, jährlich 365.000 Euro. Jeden Tag (!) wird also Energie im Wert von 1.000 Euro eingespart werden. Man hat ebenso ausgerechnet, dass allein durch dieses Projekt jedes Jahr 630 Tonnen Co2 eingespart werden. Die Stadtwerke, die ja vor Jahren bereits mit der Fernwärme einen Quantensprung in Sachen Luftqualität in die Wege geleitet hatten, weil damit de facto tausende qualmende Kamine in Brixen deaktiviert werden konnten, schicken sich nun also an, ein weiteres Projekt zu realisieren, von dem im Sinne des Klima58
Alle einzelnen Lichtpunkte haben eigene IP-Adressen und sind über einen Gateway miteinander vernetzt schutzes die Umwelt profitieren wird. Außerdem gibt es durch die neue Technologie große Einsparungen in der Wartung, denn die heutigen Lampen haben eine viel geringere Lebensdauer. Und dann gibt es noch einige „versteckte“ Vorteile – dazu aber später.
Energiesparend und effizient. Konkret geht es beim Projekt „Smart LED Brixen“ um die energetische Optimierung der öffentlichen Beleuchtung in Richtung LED-Technologie. Seit der Erfindung der Glühlampe hat kein anderes Leuchtmittel das künstliche Licht so nachhaltig revolutioniert wie die LED – eine Abkürzung des englischen „Light emitting diodes“. Die erste Lumineszenzdiode kam bereits 1962 auf den Markt, aber sie war damals noch auf die Farbe Rot beschränkt. Es sollten mehr als 30 Jahre vergehen, bis man mit Leuchtdioden auch weißes Licht erzeugen konnte. Inzwischen haben sich die LEDs auch im privaten Bereich durchgesetzt, und jeder von uns wundert sich
seitdem, dass man Glühbirnen kaum noch ersetzen muss: Hatten konventionelle Glühlampen eine Lebensdauer von etwa 1.000 Stunden, kommen moderne LEDLampen locker auf über 100.000 Stunden. Vor allem aber brauchen sie viel weniger Energie, um die gewünschte Helligkeit zu erreichen – man spricht von einer Einsparung von etwa 75 Prozent. Bereits seit einigen Jahren verwenden die Stadtwerke LEDLampen, sobald aus irgendeinem Grund irgendwo ein Lichtpunkt erneuert oder neu gesetzt werden muss. Die meisten Lichtpunkte der bestehenden öffentlichen Beleuchtung haben aber bereits Jahrzehnte auf dem Buckel: Der größte Anteil der in Brixen eingesetzten Leuchtmittel besteht aus Hochdruck-Quecksilberdampflampen mit 80 oder 125 Watt. Insgesamt verfügt die Gemeinde Brixen über 3.228 Lichtpunkte; im neuen Projekt werden es fast 4.000 sein. Dabei geht es aber nicht nur um den Austausch der Lampen: Das bestehende Kabelnetz ent-
spricht in der Dimensionierung und den verlegten Kabeltypen in seiner gesamten Ausdehnung nicht den technischen Anforderungen der geltenden Normen und muss ebenfalls teilweise ersetzt werden. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Mastfundamente erneuert. Das Projekt sieht also vor, die öffentliche Beleuchtung auf dem gesamten Gemeindegebiet durch den Austausch der veralteten Straßenarmaturen zu optimieren. Anstelle der konventionellen Lampen werden LED-Module der letzten Generation eingesetzt. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass die neuen Lampen einen ausreichenden Lichtstrom abgeben, um den örtlichen und lichttechnischen Anforderungen gerecht zu werden. Verwendet werden dabei Lampen, die perfekt auf den gewünschten Ausleuchtungsraum ausgerichtet werden können – was die Lichtverschmutzung minimiert.
Alles vernetzt! Nun wäre das
alleinige Umstellen auf LEDTechnologie im Grunde keine besondere Nachricht wert – viele Südtiroler Gemeinden haben in den vergangenen Jahren damit begonnen. Brixen geht aber einen Schritt weiter, denn während andere Orte nur die Glühbirnen austauschen, ersetzt Brixen die gesamte Infrastruktur und vernetzt dabei alle einzelnen Lichtpunkte miteinander. Während sich Bewohner vor allem eine optimale und sichere Ausleuchtung sowie attraktive Gestaltung von Wegen und Plätzen wünschen, stehen für den Betreiber Energieeffizienz, Wartungsfreundlichkeit sowie eine möglichst flexible Konfigurierung ganzer Straßenzüge an erster Stelle. „Das hier angewandte System wird beiden Seiten gleichermaßen gerecht“, sagt Projektant Andreas von Lutz. Ich entschuldige mich dafür, dass es jetzt etwas technisch wird,
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Besseres Licht, weniger Lichtverschmutzung, erheblich weniger Stromverbrauch: In LED-Technologie zu investieren lohnt sich aber ich werde versuchen, die eingesetzte Technologie so einfach wie möglich zu erklären: Jeder einzelne der fast 4.000 Leuchtpunkte wird mit einer Internet-ofThings-Schnittstelle und eigener IP-Adresse ausgestattet und nutzt dabei die neuesten Standards der Steuerung und Kommunikation. Das heißt also, dass jede einzelne Lampe über eine zentrale Kommandostation „ferngesteuert“ werden kann. Nachts kann auf diese Weise die Lichtstärke reduziert und an den jeweiligen Standort angepasst werden – immer unter Berücksichtigung der vom Gesetz für die verschiedenen Straßentypologien vorgeschriebenen Lux. Die Kommunikation zwischen Lampe und Steuerzentrale funktioniert indes bidirektional – das heißt, dass der Leuchtkörper nicht nur Daten empfangen, sondern auch senden kann. Jede Lampe hat dafür eine kleine Antenne, die die Verbindung zu einem Gateway aufnimmt. Bevor Sie jetzt denken, das sei eine nette, aber im Grunde sinnlose Spielerei, lassen Sie uns über die Vorteile sprechen: „Dabei geht es nicht nur darum, dass wir einzelne Lampen zu jeder Zeit genau so steuern können, wie wir sie brauchen, sondern auch darum, dass wir genaue vorausschauende Hinweise über notwendige Wartungen automatisch erhalten und unsere Einsätze gezielt und effizient organisieren
können“, sagt Alfred Rottonara, der das Projekt für die Stadtwerke leitet. Gerade in der Altstadt ergeben sich dadurch tolle Möglichkeiten. Rottonara erinnert sich zum Beispiel an einen Kinoabend am Maria-Hueber-Platz, für den händisch drei Lampen abgetrennt werden mussten, weil sie nicht getrennt ansteuerbar sind. „Gerade für Veranstaltungen ergibt sich durch die neue Technologie enorme Flexibilität.“ Die von 1998 bis 2001 errichtete Beleuchtung der Altstadtfassaden wird allerdings erst im dritten Jahr erneuert, „wobei die dem Stadtwappen entsprechenden Leuchtkörper dieselben bleiben.“
Grundstein für „smart city“. Wenn alle Leuchtkörper miteinander vernetzt sind und bidirektional Daten austauschen können, so ist dies aber auch der Grundstein für eine digitale Stadt, die sich schrittweise entwickeln kann. „Mit diesem Projekt wird in der Tat ein Smart-City-Konzept implementiert“, sagt von Lutz. Im Moment werden nur die Lampen vernetzt; „morgen aber können die Stadtwerke zum Beispiel in jeden Mülleimer einen Füllstandsensor einbauen, der über die Straßenlampe mit den Stadtwerken kommuniziert.“ Damit werden die Entsorgungsfahrzeuge optimal eingesetzt: Das Fahrzeug fährt nur noch dorthin, wo es notwendig ist. Auch jeder Parkplatz könnte
einen „Parking node“ bekommen, der signalisiert, ob ein Parkplatz besetzt oder frei ist – und diese Daten könnten über Google Maps jedem Nutzer zur Verfügung gestellt werden, wodurch Parksuchverkehr reduziert wird. Die Anwendungsmöglichkeiten sind fast grenzenlos.
Teilweise vom Land finanziert.
Wenn man nahezu die gesamte Infrastruktur der öffentlichen Beleuchtung einer Kleinstadt wie Brixen erneuert, so bedeutet dies natürlich eine erhebliche Investition. Insgesamt werden die Stadtwerke in den kommenden drei Jahren etwa sechs Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer dafür ausgeben, aufgeteilt in drei Baulose. Ab Herbst 2021 soll es
losgehen; dafür wird im Moment die Veröffentlichung der Ausschreibung des ersten Bauloses vorbereitet. Etwa ein Viertel der Investitionssumme wird im Rahmen des Landesgesetzes zur Einschränkung der Lichtverschmutzung und zur Energieeinsparung aus dem Jahr 2011 vom Land finanziert. Umgekehrt heißt dies, dass einige Jahre vergehen werden, bis sich die Investition für die Gemeinde Brixen lohnen wird. „Dies ist eine Investition in die Zukunft“, sagt Bürgermeister Peter Brunner, „mittelfristig sparen wir viel Geld. Für die Umwelt lohnt sich dieses Projekt aber sofort nach Fertigstellung.“ willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Schnelles Internet für Albeins z Nach dem Abschluss der Fernwärme-Netzerweiterung in Albeins und in der Industriezone von Brixen konnten die Stadtwerke Brixen vor wenigen Tagen auch die Arbeiten für das Glasfasernetz in Albeins beenden. Somit hat nun auch die Bevölkerung von Albeins die Möglichkeit, sich mit der Breitbandverbindung auszustatten. „Unser Ziel ist es, den Breitbanddienst für jeden
Haushalt und Betrieb mit Fernwärmeanschluss zugänglich zu machen – unabhängig davon, ob sich dieser in der Stadt oder in einer Fraktion befindet“, sagt Geschäftsführer Karl Michaeler. Bis jetzt können das Stadtgebiet, St. Andrä, Tschötsch, Pairdorf und Pinzagen mit dem Glasfasernetz der Stadtwerke „Citynet“ versorgt werden. Nun folgen weitere 110 Häuser aus Albeins, die ihren
Anschluss an das Fernwärmebzw. Glasfasernetz beantragt haben. Auch Elvas ist bereits an
W&U
das Glasfasernetz angeschlossen; hier finanzierte die landeseigene Firma InfraNet das Projekt. av
Wirtschaft & Umwelt VAHRN
Neue öffentliche Grünfläche z Anfang Mai hat die Südtiroler Landesregierung die von der Gemeinde Vahrn beantragten Abänderungen des Bauleitplans und Landschaftsplans genehmigt. „In öffentliche Freiräume und Grünflächen zu investieren ist gerade in Zeiten wie diesen von großer Bedeutung“, unterstreicht Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer in einer Aussendung. Mit der Umsetzung des Landesgesetzes Raum und Landschaft werde im Umgang mit dem öffentlichen Freiraum ein Paradigmenwechsel eingeleitet, erklärt die Landesrätin: „Mehr öffentliches Grün
kurz
notiert
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für Erholung und Bewegung, für Sport- und Freizeitaktivitäten bedeutet auch mehr Lebensqualität für die Bürger.“ So wird die Zone für öffentliche Einrichtungen in Schalders vergrößert, um beim bereits realisierten Vereinshaus Grundflächen dazuzubekommen. Wie von der Gemeinde beantragt, wird zudem bei der bestehenden Kneippanlage am Schalderer Bach (im Bild), die sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt hat, die öffentliche Grünfläche entlang des Baches um knapp 8.000 Quadratmeter erweitert. Ein nicht ideal gelegener Kinderspiel-
Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal präsentierte vor Kurzem ihre Abschlussrechnung 2020. Die größten Investitionen betrafen die Optimierung und Sanierung der Kläranlage Brixen, den Bau des Fahrradweges NeustiftSchabs und die Potenzierung des Abwasserhauptsammlers in der Industriezone.
platz im Bereich der Sportzone Vahrn wird aus dem Plan gelöscht und an zentraler Stelle der Zone neu errichtet. Mit der Löschung des Spielplatzes kann die Neuabgrenzung der Zone für öffentliche Einrichtungen erfolgen. Von der Landesregierung genehmigt wur-
de zudem die Ausweisung einer Zone für öffentliche Einrichtungen für die Müllsammelstelle im Bereich des Felderhofes in Neustift. Es handelt es sich um eine Richtigstellung, da die Müllsammelstelle bereits realisiert ist. wv
Spaziergänger, die auf Spazierwegen, aber auch in den Weingärten rund um Brixen unterwegs sind, werden von den Besitzern derselben darauf hingewiesen, dass sie auch auf diesen Privatgründen den Hundekot entfernen müssen.
Der Zivildienst Weißes Kreuz bietet Jugendlichen zwischen 18 und 28 Jahren die Möglichkeit, ein Jahr lang freiwilligen Zivildienst zu absolvieren. Interessierte Jugendliche können sich unter 0471 444382 oder www.werde-zivi.jetzt melden. Es winkt eine Spesenrückvergütung von etwa 450 Euro.
STADTGEHEIMNISSE Warum verursachte das Walkner-Gut einen jahrelangen Streit? Grenzstreitigkeiten können oft seltsame Blüten treiben – besonders dann, wenn die Grenze zwischen zwei Gemeinden mitten durch ein Haus verläuft. So geschehen im Mauracher bzw. Eppaner Gut, das heute den Namen Walkner-Gut in Kranebitt trägt (Hartmannweg 5). Es war die Grenze zwischen dem ehemaligen Stadtgericht Brixen und dem Gericht Rodeneck bzw. dessen mittlerem Gericht auf der Hochfläche von Natz, zu dem seinerzeit der Großteil des Stadtteils Kranebitt gehörte. Zu besonderen Grenzstreitigkeiten kam es um 1600. Dabei stellte sich heraus, dass Stube, Küche, eine Kammer und ein Keller sowie ein Stück Weingarten zum Stadtgericht gehörten. In einer anderen Grenzbeschreibung heißt es sogar, dass die Grenze „durch dieselb Khuchl geht“. Als die Bäuerin Helena Pinterin 1614 verstarb, ging es darum, welcher Richter die Verhandlung über den Nachlass führen durfte. Als man feststellte, dass sie in der Stube gestorben war, wurde der Stadtrichter damit beauftragt. Dies führte zu einem erheblichen Streit mit der rodeneckischen Gerichtsherrschaft, der erst nach Jahren beigelegt wurde. Nachdem der Hof an die Brixner Patrizierfamilie Walkner übergegangen war, wurde der Name in Walkner-Gut umbenannt. Ein Besitzer, der Bürgermeister Joseph Walkner (1737–1738), ließ das Haus vergrößern und mit einer Fassadenmalerei, Fensterumrahmungen und einer Madonna mit Kind versehen. Die Grenze durch das Haus blieb bis zur Eingemeindung mit Brixen im Jahre 1928 bestehen. Anregungen: redaktion@brixner.info
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BRIXEN
Zu Fuß von Sarns nach Milland z An der Landesstraße 28 von Albeins nach Milland soll in naher Zukunft ein Gehsteig entstehen, um eine sichere Verbindung für Fußgänger zwischen dem Dorfzentrum von Sarns und dem Franz-von-Unterrichter-Weg zu errichten. Eine Bestandsvermessung dafür wurde bereits 2017 durchgeführt; im letzten Jahr folgte der technische Bericht. „Der neue Gehsteig soll im Ortszentrum von Sarns nördlich der Zufahrt zur Kirche beginnen und bei der Haltestelle ‚Bodner‘ an der Nordgrenze des Areals von Schloss Pallaus enden“, erklärt Bürgermeister Peter Brunner dem „Brixner“. Von dort zweigt der landwirtschaftliche Franz-von-Unterrichter-Weg nach Westen nach Milland ab und verbindet so die beiden Fraktionen.
Der Gehsteig soll laut technischem Bericht an der Westseite der Landesstraße verlaufen, durch einen 15 Zentimeter hohen Randstein von der Fahrbahn getrennt werden und 1,50 Meter breit sein; die Gesamtlänge des neuen Gehsteigs beträgt etwa 568 Meter. Laut Bürgermeister Brunner sind die Gutachten sämtlicher zuständiger Ämter bereits eingetroffen. Bevor mit der Umsetzung des Projektes begonnen werden kann, sollen Anrainer noch ausreichend informiert und Einverständnisse eingeholt werden. Die Bauzeit des Gehsteiges soll um die drei Monate in Anspruch nehmen; die Gesamtkosten belaufen sich etwa auf 650.000 Euro. Die Finanzierung ist im Gemeindehaushalt bereits vorgesehen. av
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Grünschnitt-Tonne für Zuhause z In Brixen startet im Frühsommer ein neuer Dienst zur Sammlung von Grünschnitt: Wer den strukturreichen Biomüll in Zukunft zuhause sammeln will, kann sich bei den Stadtwerken für den Dienst anmelden und eine oder bei Bedarf mehrere Tonnen à 240 Liter anfragen. Die Mitarbeiter der Umweltdienste entleeren die Tonne von März bis November immer mittwochs am festgelegten Sammelpunkt. Bisher hatten die Stadtwerke die kostenpflichtige Grünschnittsammlung zwei Mal im Jahr im gesamten Gemeindegebiet angeboten; Grünschnitt bis zu einem Kubikmeter konnte ganzjährig kostenlos beim Recyclinghof abgegeben werden. Wer einen Garten pflegt, wird den Service zu schätzen wissen, ist Michele Bellucco, der Leiter der Umweltdienste, überzeugt: „Das Aufladen des Privatautos mit schmutzigen und sperrigen
Gartenabfällen entfällt, und man spart sich die Fahrt zum Recyclinghof. Wir sind sicher, dass die neue Grünschnittsammlung unseren Kunden und vor allem den Bewohnern von Kondominien und Mehrfamilienhäusern eine Erleichterung bringt und von diesen verstärkt angefragt werden wird.“ Der Pauschalpreis für die Grünschnittsammlung beläuft sich in diesem Jahr auf 154 Euro inklusive Mehrwertsteuer für bis zu zwei Tonnen, unabhängig von der Anzahl der Entleerungen. Wer seinen Grünschnitt künftig in der eigenen Tonne zuhause entsorgen möchte, kann sich bei den Stadtwerken per E-Mail melden: gruenschnitt@asmb.it av
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
Cusanus bar-Bistro ---------------------------Brixen, Hartwiggasse 9 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 7:30 bis 22 Uhr
Nach langjähriger Erfahrung in der Vier-Sterne-Gastronomie haben sich Veronica Lamce und Francesco Colonna den Traum eines gemeinsamen Gastlokals erfüllt. In diesen Tagen eröffnen sie Cusanus bar-
Bistro, eine Kombination aus Bar und Bistro, wo sie einen modernen Mix an Kulinarik bieten, der von trendigen Poké-Bowls über leckere, selbst hergestellte Pastagerichte bis hin zum Aperitivo all’italiana reicht.
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BRIXEN / EISACKTAL
Brixner BNI-Chapter „Topaz“ gegründet z Das „Business Network International“ – kurz: BNI – ist ein mit 275.000 Mitgliedern weltweit agierendes Unternehmernetzwerk für Geschäftsempfehlungen, das 1985 vom Unternehmensberater Ivan Misner gegründet wurde. Das erklärte Ziel der Organisation ist eine Umsatzsteigerung der angeschlossenen Unternehmen durch neue Kontakte und gegenseitige Empfehlungen. Die Organisation ist in Kleingruppen zu jeweils etwa 30 Mitgliedern strukturiert, die „Chapter“ genannt werden; weltweit gibt es 10.000 davon, allein in Südtirol waren es bis vor
kurzem sieben. Am 14. September wurde nun auch in Brixen ein Chapter gegründet. Viele der 30 Gründungsmitglieder des Brixner Chapters „Topaz“ haben sich persönlich zwar noch nie getroffen, weil die Vorbereitungsmeetings coronabedingt ausschließlich über Videokonferenz stattfanden; normalerweise treffen sich die Mitglieder einmal pro Woche zum gemeinsamen Frühstück. Zu allen Treffen werden Gäste eingeladen – mit dem Ziel des gegenseitigen Kennenlernens. Das Motto von BNI lautet „Givers gain“ – wer gibt, gewinnt. wv Foto: Getty Images
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
NACHGEFRAGT
„Reservierungssystem hat sich bewährt“ Herr Siller, im letzten Jahr musste pandemiebedingt eine Ausnahmelösung für die Brixner Summercard gefunden werden. Geht es in diesem Sommer zurück zur Normalität? Wir bewegen uns zumindest einen Schritt in diese Richtung. Aufgrund der vielen Erfahrungen, die wir im letzten Jahr gesammelt haben, können wir heuer wieder mehr zulassen. Manche Sicherheitsmaßnahmen müssen aber natürlich trotzdem bestehen bleiben – etwa das Reservierungssystem für den Zutritt zur Acquarena und dem Kletterzentrum Vertikale sowie die AHA-Regeln.
Was sind die wichtigsten Neuerungen? Es wird den Besuchern wieder möglich sein, ihren Aufenthalt etwas flexibler zu gestalten: In der Acquarena und in der Vertikale konnten wir die Aufenthaltsdauer von drei auf fünf Stunden verlängern. Außerdem dürfen Menschen in diesem Jahr die Strukturen auch nach Verlassen noch einmal betreten. Das war wichtig, denn diese Regelung hatte im letzten Jahr viele Leute von einem Kauf der Summercard abgehalten. Zudem konnten wir das Angebot etwas erweitern und freuen uns, die Eishalle heuer wieder aufnehmen zu können.
Gut liegen, gut schlafen. Als ausgebildete Schlafexperten finden wir die beste Lösung für Ihr Schlafproblem – von der geeigneten Matratze bis hin zum kompletten Schlafsystem. Individuell eingestellt und optimal angepasst werden Sie so gut schlafen wie noch nie. Dafür bürgen wir.
Wie können die Summercards gekauft werden? Das Reservierungssystem hat sich im letzten Jahr bewährt und wird nun für alle Verkaufsorte verbindlich eingeführt – auch für die Talstation Plose, um Warteschlangen zu vermeiden. Wer die Summercard Gold oder die Summercard Silver kaufen möchte, muss dazu vorher online das Formular ausfüllen und kann im Anschluss daran einfach einen Abholtermin an der gewünschten Verkaufsstelle auswählen. Alle Informationen findet man unter www.summercard.org.
Foto: Oskar Zingerle
GEROLD SILLER, Koordinator der Brixner Summercard, über die Erfahrungen des letzten Jahres und die wichtigsten Neuerungen der diesjährigen Ausgabe.
anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Einfach: Unvergessliche Tage für jeden! Dem Alltag im eigenen Land entfliehen. Das Gefühl von Freiheit genießen. Träumen. Endlich wieder einfach Zeit für sich haben. Loslassen und ankommen. Nein, nicht zu Hause, aber trotzdem „Daheim“. Ein Urlaub ganz individuell mit viel Lust auf Leichtigkeit und jedenTag gefüllt mit Lichtblicken und neuen, ganz besonderen Erlebnissen. Jede Unterkunft, egal ob Bed&Breakfast oder Appartement, ist auf ihre Weise besonders: Klein. Fein. Herzlich.
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deutet, einen Tapetenwechsel im eigenen Land zu genießen, loszulassen und zugleich anzukommen. Nicht ganz so wie zuhause, aber trotzdem fast wie daheim.
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Nicht wie zuhause, aber trotzdem daheim!
Sommer in der Acquarena
ACQUARENA
In diesen Tagen öffnet das Freibad der Acquarena. Auch das Kleinkinderbecken, das Solebecken, die Sprungtürme, die Ballspielfelder und der Spielplatz sind zur Freude von Klein und Groß wieder geöffnet. Am 1. Juni folgt der Fitnessbereich.
Mit der Eröffnung des Freibads der Acquarena gilt wieder: Hinauf auf die Rutschbahn und rein ins Spaßbecken! Im Strömungskanal und auf den Whirl-Liegen spürt man die Leichtigkeit des Sommers. Oder man zieht im Sportbecken seine Bahnen und fühlt, wie gut das Wasser dem Körper tut. Damit ein entspannter und vor allem sicherer Aufenthalt garantiert ist, setzt die Acquarena auch in diesem Jahr auf Zeitfenster, die ganz einfach online über die Internetseite www.acquarena.com gebucht werden. Die maximale Aufenthaltsdauer im Freibad beträgt für Abonnenten und Tagesgäste fünf Stunden. So können trotz beschränkter Besucherzahl viele Badegäste über den Tag verteilt die Acquarena genießen.
Die Acquarena steht wieder bereit als Rückzugsort und Urlaubsoase direkt vor der Haustür
Ganz entspannt mit klaren Regeln. Für alle Bereiche gelten
die bekannten Sicherheitsregeln: Hände desinfizieren, Abstand halten und Maske aufsetzen, wenn der Mindestabstand unterschritten wird. Beim Schwimmen selbst braucht es keine Maske.
Günstig baden mit Summercard. Die Summercard Gold ist
noch bis 13. Juni erhältlich. Der Abholtermin muss online über die Buchungsseite www.summercard. org reserviert werden; so können die Karten vorbereitet und zügig mitgenommen werden. Die Verkaufsstelle befindet sich beim Stadtbüro der Stadtwerke Brixen zwischen dem Eingang der Acquarena und dem Restaurant Grissino. Die Einzeleintritte für das Freibad bleiben mit den Drei- und FünfStundeneintritten unverändert. Auch die 1,5-Stundenkarte von Montag bis Samstag zwischen 9 und 15 Uhr ist weiterhin im Angebot mit dabei. Wer auch ohne Summercard sparen möchte, kann auf die beliebte Multicard zurückgreifen: Die frei übertrag- und
nutzbare Wertkarte in drei Preisvarianten beinhaltet fixe Preisnachlässe auf alle Einzeleintritte.
abendlichen Vergnügen unterm Sternenhimmel.
Die Öffnungszeiten. Extralange
Juni öffnet auch der Fitnessbereich der Acquarena; nur die Duschen bleiben geschlossen. Der Besuch erfolgt auch hier mittels OnlineBuchung und mit Zeitfenstern von bis zu drei Stunden. Trainieren kann man von Montag bis
Öffnungszeiten machen auch einen späten Besuch lohnenswert: Das Freibad ist von 9 bis 19:30 Uhr geöffnet. Das angenehm warme Solebecken bleibt bis 21 Uhr zugänglich und lädt zum
Fit durch den Sommer. Mit 1.
Freitag von 7 bis 21 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 21 Uhr.
acquarena.com 67
MEIN REISEBÜRO
Freizeit & Erholung
Lieblingsplätze wieder entdecken Nach über einem Jahr coronabedingter Reisebeschränkungen freuen wir uns alle auf den diesjährigen Sommerurlaub. Die Reisebranche ist optimal gerüstet und wartet rechtzeitig zum Sommerstart mit vielen Urlaubsangeboten auf.
Extra
Nach langen Monaten der Reisebeschränkungen gibt es endlich positive Signale, dass die so sehr vermisste Reisefreiheit wieder zurückkehrt. Die verstaubten Koffer dürfen wieder gepackt und mit dem passenden „Label“ für die Reise zu den schönsten Urlaubszielen in Italien, am Mittelmeer und in Europa versehen werden. Traumstrände auf Sardinien, magische Landschaften auf Sizilien, kulinarische Köstlichkeiten in Apulien und kulturelle Highlights in Griechenland versprechen unvergessliche Reiseerlebnisse und
eine Lebensfreude, die viele so sehr herbeigesehnt haben. Mit den Direktflügen ab Bozen oder ab Innsbruck beginnt der Urlaub schon fast vor der Haustür, und ab München oder Mailand geht es zu Traum-Fernzielen auf der ganzen Welt.
Individuelle Urlaubspakete. Ein
stilvolles Landgut in der Toskana, ein feines Boutique- oder lässiges Designhotel? Lieber ein Familienclub, oder doch ein luxuriöses Strandresort? Wohlfühlen und Genießen definiert jeder für sich ganz
Marius Gebhard, Inhaber von „Mein Reisebüro“ in Brixen individuell. Die Reisespezialisten von MEIN REISEBÜRO schnüren für jeden Urlaubstyp das passende Angebot, stets mit einem Fokus auf nachhaltige und umweltbe-
Urlaub zu Hause war gestern morgen geht´s richtig los!
Oder wovon träumen Sie? Ganz egal, wir sind für Sie da! 0472 200051 per Live-Chat! 68
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wusst geführte Betriebe. So individuell wie die Reisepläne, so individuell wird man von MEIN REISEBÜRO auch beraten. Vor Ort im modernen Reisebüro in BrixenMilland, per Telefon oder digital per Videoanruf – und das stets mit persönlicher Terminvereinbarung, damit auch immer genügend Zeit für den Kunden zur Verfügung steht. Das Team um Marius Gebhard freut sich darauf, endlich wieder durchzustarten und mit viel Leidenschaft und einem umfangreichen Reiseservice Herzenswünsche zu erfüllen.
Handliche Gasflaschen
BEYFIN SPA
Ob für Zuhause oder unterwegs: Die Gasflaschen BBOX sind dank ihrer einfachen Handhabe echte Allrounder. mal die Hälfte. Dies macht sie einfach zu transportieren – ideal für Selbstversorger sowie für den Einsatz bei Outdooraktivitäten. Die einfache Überprüfbarkeit des Füllstandes, der im halbtransparenten Glasfaserbehälter gut erkennbar ist, schafft Versorgungssicherheit und trägt zum Komfort bei.
Südtirolvertrieb von Brixen aus.
Daniel Pantano vertreibt Gasprodukte, Grillgeräte, Pizzaöfen und vieles mehr in ganz Südtirol „Sie sind leicht zu tragen, sicher und komfortabel in der Bedienung“, beschreibt Daniel Pantano von Pantano Gas die Vorzüge der
innovativen Gasflaschen BBOX von Beyfin. So wiegt eine BBOX im Vergleich zu herkömmlichen Gasflaschen aus Eisen gerade ein-
Daniel Pantano hat das Familienunternehmen Pantano Gas vor wenigen Jahren von seinem Vater Roberto übernommen und führt in dritter Generation die Geschicke des Gashandelsbetriebes in der Alfred-Ammon-Straße 30 in der Brixner Industriezone. Beyfin, ein führender italienischer Flüssiggasspezialist, konnte ihn auf Anhieb von der neuartigen Gasflasche BBOX überzeugen. „Die
BBOX war eine echte Innovation auf dem Flüssiggassektor und hatte das Potenzial, diesen zu revolutionieren“, war sich Daniel Pantano von Anfang an sicher. „Der Erfolg gibt uns recht: Seit sie vor wenigen Jahren lanciert wurde, ist der Verkauf ständig gestiegen.“ Pantano Gas ist heute exklusiver Vertriebspartner von Beyfin – eine Geschäftsbeziehung, die auf viele Gemeinsamkeiten beruht: „Mit Pantano Gas verbindet uns eine langjährige Tradition, die Begeisterung für Innovationen sowie eine hohe Kunden- und Serviceorientierung“, erklärt Matteo Di Brina, Gebietsleiter von Beyfin. „In Daniel haben wir einen Vertriebspartner gefunden, der mit großer Professionalität und voller Enthusiasmus für neue Ideen bereit ist.“
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BBT-INFOPOINT
Freizeit & Erholung
Ein Erlebnis für die ganze Familie
Extra
Seit Anfang Mai hat der BBT-Infopoint wieder seine Tore geöffnet. Geführte Baustellenbesichtigungen wird es zwar wohl erst wieder ab Herbst geben, doch auch im Infopoint in der Festung Franzensfeste kann man das Jahrhundertbauwerk Brenner Basistunnel aus nächster Nähe erleben. ler zog es ebenfalls über den Brenner.
fangen, an dem Menschen aus den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen zusammenarbeiten – vom Hydrogeologen, Ingenieur und Mineur bis hin zum TBM-Fahrer. Außerdem immer mit dabei: die Heilige Barbara, die als Schutzpatronin der Bergleute an jedem Stolleneingang zu finden ist.
Größtes Tunnelprojekt Europas. Personen und Persönlichkeiten erläutern im Raum „Warum“ die Gründe für den Bau des Brenner Basistunnels – Visionäre und Anrainer genauso wie der Lokführer eines Güterzuges auf der alten Bahnstrecke. Herzstück bildet das maßstabgetreu ausgeführte Modell des Basistunnels: Bildschirme ermöglichen Videofahrten
Höchste Umweltstandards. Am
BBT wird nach den höchsten Umweltstandards gearbeitet, die strenge Umweltauflagen umfassen.
Monatlich werden 1.350 Wasserstellen überwacht, Bohrkerne der Bohrungen wurden im Versuchslabor eingehend untersucht. Aneinandergereiht würden die Bohrkerne eine Länge von rund 40 Kilometer Gestein ergeben. Der letzte Raum, der Natur gewidmet, gehört eben diesen Bohrkernen. Sie sind in einem vergitterten Möbel mit Hochlagen in Kisten gelagert – genauso wie im wirklichen Depot der BBT SE, das zu den größten der Welt gehört.
interaktive Scannerfahrt durch den neuen Tunnel zeigt: Der BBT verwirklicht den Traum der schnellen Überwindung des Passes.
mit Einblicken in die jeweiligen Baustellen.
in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.
Foto: Alessandra Chemollo
Der BBT-Infopoint bietet vielfältige Einblicke in das größte Tunnelbauprojekt Europas
Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfläche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung Franzensfeste die Darstellung des Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfl äche entfaltet BBT-Projektes in suggestiven seiner faszinierenden sich in den historischentechniRäumen der Festung Franzensfeste die Darstellung schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur.des BBT-Projektes in seiner faszinierenden techniHighlights sind interaktive Scannerfahrten schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur. in den Tunnel genauso wie das multimediale sind interaktive Scannerfahrten ErlebenHighlights des Tunnelvortriebs.
Moderne Vortriebstechnik. Mi-
neure und Tunnelbohrmaschinen
Ein wichtiger Pass für Europa. (TBM) sind wahre Felsenfresser. Der Übergang über den Brenner war ein wichtiger Weg, der Europas Geschichte prägte. Ein Raum erzählt in elf Etappen davon: So nahm Bernstein den Weg von der Ostsee in die frühen Hochkulturen um das Mittelmeer, römische Nägel verbreiteten sich mit dem römischen Reich, Grabfunde aus der Völkerwanderungszeit markieren die Zeitenwende. Die Meraner Kreuzer begannen über den Brenner ihren Siegeszug nach Mitteleuropa; Karner und Künst70
Im Raum „Wie“ werden die eingesetzten Vortriebstechniken präsentiert. Das detailgetreue Modell einer Tunnelbohrmaschine lässt die Dimensionen dieser vor Kraft strotzenden Maschine erahnen. Wo aber Schwierigkeiten im Gestein einen maschinellen Vortrieb nicht zulassen, sind nach wie vor die Mineure gefragt. Ihre nicht ungefährliche Arbeit unter Tage ist in Videos und Bilderfolgen festgehalten. Der Tunnelbau des BBT ist ein sehr komplexes Unter-
Den Brenner Den BrennerBasistunnel Basistunnel hautnah erleben hautnah erleben Öffnungszeiten der Ausstellungim im BBT-Infopoint BBT-Infopoint Öffnungszeiten der Ausstellung Vonbis MaiOktober: bis Oktober: Dienstag–Sonntag10:00–18:00 10:00–18:00 Uhr Uhr Von Mai Dienstag–Sonntag Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Montag geschlossen Montag geschlossen
Kontakt
Kontakt www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu /
BBT-Infopoint
www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 047239045 057200Franzensfeste / F +39 0472 057219 Brennerstraße, (BZ), Südtirol – Italien T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219
Foto: Alessandra Chemollo
Foto: Alan Bianchi Photography
Mehrere Räume in der weitläufigen BBT-Ausstellung in der Festung Franzensfeste sind der Geschichte und dem Projekt des Brenner Basistunnels gewidmet. Ein erster Raum erzählt vom Brenner als wichtige „Nahtstelle“ zwischen Norden und Süden. Seit der Frühgeschichte ist der Brennerpass Anreiz für Überschreitung, Austausch und Kommunikation. Diese Überwindung war bis vor 150 Jahren sehr zeitraubend und mitunter auch gefährlich. Eine
METZGEREI & FEINKOST G. SIEBENFÖRCHER
Bereit für die Grillsaison Passend zur heißen Jahreszeit geben die Metzgermeister von G. Siebenförcher wertvolle Tipps für ein perfektes Grillerlebnis.
Leckeres Vergnügen
Die Fleisch- und Wurstspezialitäten von G. Siebenförcher mit mediterranen Kräutern verfeinert – ein ganz besonderer Genuss
Bestes Grillfleisch. Feine Fleisch-
und Wurstspezialitäten erhält man in der Metzgerei & Feinkost G. Siebenförcher in der Altenmarktgasse in Brixen: zarte Steaks und Schnitzel, knackige Würstchen, saftige Rippelen oder bunte Spießchen. Für den perfekten Grillgenuss empfehlen die Metzgermeister von G. Siebenförcher, das Fleisch zuvor mehrere Stunden in einer Marinade ziehen zu lassen. Dadurch erhält es seine Zartheit und nimmt zudem die Würze auch im Inneren auf. In der Metzgerei & Feinkost G. Siebenförcher bekommt man auch bereits mariniertes Grillfleisch, das sofort auf den Grillrost gelegt werden kann. Und dazu den wertvollen Tipp vom Metzger: Niemals das Fleisch mit einer Gabel wenden – es verliert
. oneandseven
dabei zu viel Saft. Fertig gegrilltes Fleisch sollte man zudem zum Warmhalten in Alufolie packen; so bleibt es saftig und zart.
2021
Viele freuen sich jetzt auf die unterhaltsamen Grillpartys mit Freunden und der Familie an schönen Sommertagen. Der aromatische Geruch, geselliges Beisammensein und gemütliches Ratschen: Grillen ist unkompliziert und macht Spaß – vorausgesetzt, man verwendet dazu Grillfleisch von hoher Qualität, das sich für das Braten über der Glut auch eignet.
Metzgerei mit Qualitätssiegel. Auf Tradition ist Verlass: Die Metzgerei G. Siebenförcher, gegründet im Jahr 1930 von Gottfried Siebenförcher in Meran, bürgt für kompromisslose Qualität. Die Fleisch- und Wurstspezialitäten werden in der Familienmetzgerei handwerklich nach bewährter Tradition hergestellt und unterliegen strengen Kontrollen, denn die Kunden von G. Siebenförcher sollen sich nicht nur genussvoll, sondern auch gesund ernähren. Nur die besten Fleisch- und Wurstwaren, vom Prager Schinken bis hin zum bekannten SiebenförcherSpeck, erhalten daher das Qualitätssiegel „G. Siebenförcher 1930“.
Schnelle Küche. Wer es mal eilig
hat, aber trotzdem etwas Leckeres auf den Tisch bringen will: Die Metzgerei & Feinkost G. Siebenförcher bietet frisch zubereitete Gerichte für die rasche Mittagspause, die wie hausgemacht schmecken! In den Regalen findet man darüber hinaus feine Delikatessen aus dem Eisacktaler Raum und aus Italien.
Knackige Würstchen, saftige Steaks, leckere Rippelen, Huhn oder Truthahn, natur oder köstlich mariniert. Unser vielfältiges Sortiment lässt keine Wünsche offen und bietet Abwechslung für jeden Geschmack. Und das seit 1930. Brixen . Altenmarktgasse 22 Tel. 0472 835 681 . www.siebenfoercher.it Mo - Fr: 8.30 - 18.00 h . Sa: 8.15 - 18.00 h
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Freizeit & Erholung
Plose – Urlaub dahoam
PLOSEBERG
Extra
Foto: Manuel Kottersteger
Frische Bergluft genießen, Sonne tanken und das Bergpanorama bestaunen: In diesen Tagen startet die Plose in die Sommersaison.
Die Plose ist ein familienfreundliches Wanderparadies Zahlreiche Hütten laden damit wieder zum Essen, Trinken, Plaudern und Zusammensein auf der Plose ein. Damit der Sonnenplatz in diesem Sommer auch gesichert ist, wird eine Reservierung empfohlen.
Wandern und Biken auf der Plose. Egal, ob Wanderer oder
Biker: Die Plose bietet auch heuer wieder einige Neuigkeiten. Die Erlebniswege Lorggenring und WoodyWalk laden Jung und Alt zum Wandern ein. Am Woody-
Walk begrüßt der neue WoodyFlipper die kleinen Wanderer. Hier kann die Reise des Wassers spielerisch erlebt werden. Ab Juli führt zudem eine neue kinderwagentaugliche Wegvariante vom See bis zur Rossalm. Der 6,6 Kilometer lange Biketrail „Sky Line“ wurde für diese Saison stellenweise erneuert und ist mit der Öffnung der Kabinenbahn Plose abfahrtsbereit. Die restlichen Lines des Brixen Bikeparks öffnen gemeinsam mit dem Sessellift Palmschoß am 5. Juni und sind dann wieder ein BikerHighlight für Familien, Anfänger und Profis. Die Hütten Rossalm, Pfannspitzhütte und Plosehütte können zudem mit dem Mountainbike oder dem E-Mountainbike erreicht werden.
info Kabinenbahn Plose
22. Mai bis 5. September, 9 bis 18 Uhr; 6. September bis 1. November, 9 bis 17 Uhr
Kabinenbahn Pfannspitz 12. Juni bis 3. Oktober, 9 bis 12:15 und 13 bis 17 Uhr
Sessellift Palmschoß 5. Juni bis 10. Oktober, 9 bis 17 Uhr
Summercard
Täglich eine Berg- und Talfahrt mit allen Bahnen der Plose kostenlos. Lifttickets online buchbar unter www.plose.org
I love biking
I RIDE FA I R
P LOSE .ORG
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WANDERGEBIET RATSCHINGS-JAUFEN
Idylle pur und Genuss für alle Sinne Dicht bewachsene Alpenrosenhänge verwandeln das Wandergebiet Ratschings-Jaufen im Mai und Juni in ein spektakuläres rotleuchtendes Naturerlebnis; im Hochsommer sprenkelt ein buntes Blumenmeer die sattgrünen großflächigen Almwiesen. Wanderer können sich am mit den Jahreszeiten wechselnden Farbenspiel kaum sattsehen und kommen immer wieder gerne in die Bergregion, um die Natur zu erkunden. Zahlreiche Hütten laden entlang der Wanderwege
zum Einkehren ein und verwöhnen mit dem Besten, was die Südtiroler Küche zu bieten hat. Anspruchsvolle Wanderwege für Gipfelstürmer, aber auch spaßige Themenwanderungen für die ganze Familie sorgen dafür, dass das Wandern in Ratschings für alle zum Highlight wird.
BergerlebnisWelt Ratschings. In der BergerlebnisWelt Ratschings können Familien in spannender und lehrreicher Form die Natur entdecken: Ein Erlebnis-Wander-
weg führt in die Ameisen- und Murmeltierwelt, über Aussichtsbrücken und abwechslungsreiche Klettergerüste. Lustige Wasserspiele und ein Streichelzoo begeistern insbesondere die kleinen Wanderer. Schon die Auffahrt in die BergerlebnisWelt Ratschings ist ein Erlebnis: Mit der Kabinenbahn geht es hoch zur Bergstation, von wo aus auch schon der kinderwagentaugliche Rundweg startet. Der Wanderweg kann in etwa 45 Minuten zurückgelegt werden. Für Wissenshungrige gibt
Foto: Alex Filz
Beim Wandern in die unberührte Natur von Ratschings eintauchen, zu interessanten Touren aufbrechen – zu Hochmoorseen und Aussichtspunkten oder hinauf zum Jaufenpass. Einmal angekommen, erwartet die Wanderer dort ein Panorama, das jede noch so große Anstrengung vergessen lässt.
Die BergerlebnisWelt ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien es entlang des Weges zahlreiche Lehrtafeln mit spannenden Informationen zur lokalen Flora und Fauna.
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www.ratschings-jaufen.it
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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Johanna Bampi (job) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Ernst Delmonego (ed) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Stephanie Risse (sr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info
Mai 1921
Wie das Vaterland Dienste dankt
Die Frankierung illustrer Postkarten
Samstag, 7. Mai 1921
Samstag, 7. Mai 1921
Von hochachtbarer Seite wird uns geschrieben: Im Kriege hat sich Michael Crepaz ein Lungenleiden geholt, das ihn an jedem Verdienst hindert. Bis Februar dieses Jahres hat er monatlich L. 250 – für sich und seine Frau erhalten, seither nichts mehr. Wovon soll der Mann leben? Die paar Unterstützungen aus dem kleinen Fonde des
Aus Rom wird gemeldet: Da in der Frankierung der illustren Postkarten in der letzten Zeit einige Unklarheiten entstanden, so werden die gegenwärtig in Kraft stehenden Tarife neuerlich veröffentlicht. Illustre Karten, die nur Unterschrift und Datum tragen, 5 Cent. Illustre Karten mit nicht mehr als 5 Wörtern Inhalt 15 Cent.
ehemaligen Roten Kreuzes von Brixen reichen natürlich nicht hin, zwei Personen das Leben zu fristen. Vorschüsse auf Kosten seiner zusammengeschossenen Heimatsgemeinde kann der Mann nicht nehmen. Es ist ja auch nicht die Heimatsgemeinde, sondern der Staat zum Unterhalt dieses Mannes verpflichtet. Wird er so lange warten müssen, bis sein Gesuch genügend abgelegen ist? Wer weiß, was gerade moralische Gedrücktheit für solche Kranke bedeutet, wird verstehen, was das zur Folge hat. Staat erfülle deine Pflicht, nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus Menschlichkeit.
Illustre Karten mit mehr Text 15 Cent, für den Lokalverkehr und 25 Cent für den auswärtigen Verkehr.
Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, www.athesia.it
es darf nur mehr der Stimmzettel mit dem Wahlzeichen ohne jede weitere Bemerkung ins Wahlkuvert gesteckt werden. Der Wähler, der den Legimitationszettel noch nicht erhalten hat, möge ihn bei seinem Gemeindeamt verlangen, weil er diesen am Pfingstsonntag im Wahllokal vorweisen muß. Wer ihn nicht bekommt oder verliert, erhält am Wahltag einen neuen. Im Wahllokal erhält der Wähler sodann das amtliche Wahlkuvert. Den Edelweiß-Stimmzettel verteilen in den Gemeinden die
Vertrauensmänner des Deutschen Verbandes in den nächsten Tagen. Wer übersehen wird, soll einen Edelweiß-Stimmzettel verlangen. Mit dem Wahlkuvert hat sich nun der Wähler in die Wahlzelle zu begeben, dort den deutschen Edelweiß-Stimmzettel, den er aber ja nicht umbiegen darf, da er sonst ungültig ist, in das offene Kuvert zu stecken, dieses zuzukleben und dasselbe dem Wahlleiter, der es in die Urne legt, zu übergeben. Das ist der ganze Wahlvorgang. Gewiß höchst einfach und berechnet, selbst für – Analphabeten!
Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Juni 2021 Nächster Redaktionsschluss: 09. Juni 2021 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St., Eintragung im ROC Nr. 011109 Auflage: 11.000 Stück Abonnentenservice: abo@brixner.info Der „Brixner“ ist Partner von:
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Wichtig für die Wähler Mittwoch, 11. Mai Das Wahlzeichen des Deutschen Verbandes ist das Edelweiß mit der Aufschrift „Deutsch“. Der einzelne Wähler darf nicht mehr, wie bei den früheren Wahlen, die Namen der Kandidaten auf den Stimmzettel schreiben, sondern
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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