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Biennale 50x50x50: Universelle Sprache

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TIMER: Juli 2021

TIMER: Juli 2021

Universelle Sprache

Die sechste Auflage der Biennale 50x50x50 in der Festung Franzensfeste ist heuer Teil des Euregio Museumsjahres zum Thema Mobilität, Transit und Transfer und bündelt erstmals Künstler aus der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino.

Elemente aus der Natur inspirieren Simon Rauter zu seinen rätselhaften Skulpturen

„Alles allen“ nennt der Initiator und Leiter der Biennale, Hartwig Thaler, die diesjährige Ausgabe, und er erläutert den Gedanken in seiner Eröffnungsrede: „Alles ist für alle gedacht. Die Sprache der Kunst ist universell, von allen verstanden, an alle gerichtet, niemand ist ausgeschlossen. Weil Kunst nicht besessen werden kann und weil Kunst zu gleichen, immer ganzen Teilen an alle gerichtet ist, gehört allen alles, was in ihr ist und aus ihr kommt.“

Unwillkürlich fallen mir einige Bibelpassagen aus „Das Hohelied der Liebe“ ein: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, sie bläht sich nicht auf…“ Die Realität sieht meist anders aus: Wie die Liebe, kann auch die Kunst ganz und gar nicht integer sein, sondern Mittel zum Zweck und ein weites Feld, wo man sich mitunter aus der Not heraus „prostituiert“.

Zeitgenössische Kunst in all ihren Gattungen. Zugegebenermaßen trifft diese Kritik am wenigsten jene Künstler, die von Hartwig Thaler eingeladen wurden, um an der Biennale teilzunehmen, erhalten sie doch gerade mal eine Spesenvergütung für ihren Einsatz. Es geht eben nicht immer nur um den schnöden Mammon: Für die Kunstschaffenden ist der Austausch genauso wichtig, und der wird in der Festung als Knotenpunkt zwischen Nord und Süd, West und Ost kongenial zelebriert. Hinter 50x50x50 steht nach wie vor die Idee einer autonomen

Künstlerinitiative, die nicht durch die üblichen Strategien des offiziellen Kunstbetriebes definiert ist und sich einer kuratorischen Betreuung entzieht. Im Sinne der Euregio sind heuer erstmals Künstlerinnen und Künstler aus Optik: „As long as it takes balls to get to the top, I will be a feminist.“ Sie bringt damit Frauenpower in die von männlicher Energie aufgeladene Trutzburg. In den Boden gerammte Speere sind das Überbleibsel der archaischen

Ali Paloma entmachtet die patriarchalische Festungsstruktur mit filigranen Glasbausteinen

Tirol, Südtirol und dem Trentino vertreten, die zeitgenössische Kunst in all ihren Gattungen präsentieren von Fotografie, Malerei, Skulptur, Video, Installation und Performance. Ohne übergeordnetes Konzept haben sich die Teilnehmer die Räume oder Plätze nach individuellen Bedürfnissen einverleibt.

Die Festung empfängt den Besucher mit zwei kritischen Positionen. Das Künstler-Duo Drifters zeigt die Installation „Nonsense“ aus Währungssymbolen und thematisiert die Macht des Geldes – ad Absurdum geführt während der Pandemie, wo die Schere zwischen Reich und Arm noch weiter auseinandergedriftet ist. Katharina Cibulka verhüllt eine Fassade der mittleren Festung mit dem Schriftzug in KreuzstichPerformance der Brixnerin Rixa Rottanara (Rottenart Productions).

Ein Heer an Ausstellenden. Nach diesem kurzen Schwenk über den Exerzierplatz werde ich heuer die Künstler herauspicken, die im Eisacktal angesiedelt sind, damit sie im Heer der 61 Ausstellenden nicht völlig untergehen. Im Gebäude 39/40 treffen wir auf die zwei Brixner Leonhard Angerer und Maria Stockner. Angerer greift in seinen Fotoarbeiten die Problematik des Klimawandels auf, dessen dramatische Zeugen die dargestellten Eislandschaften sind. Landschaften sind seine große Leidenschaft; sie sind Zeitdokument und Mahnmal gleichermaßen. Maria Stockner befasst sich mit der immergrünen „Macchia“, deren dichte Verflechtung viele Pflanzenarten vor der Ausrottung bewahrt. Stoffe in Schichten und eingeätzte Sträucher verweisen auf unseren Seelenzustand während der Pandemie, wo wir uns der Natur als rettende Hand genähert haben.

Vor dem Gebäude 36 schwebt die Skulptur vom Feldthurner Simon Rauter. Ist es eine tanzende Figur? Ein Vogel im Tiefflug? Rauter lässt sich in seinen Werken von den verschiedensten Erscheinungen der Natur inspirieren, wie die Elemente Wasser, Wind und Feuer. In einer verwinkelten Nische erwartet uns die knallbunte baumartig in die Höhe ragende Narrenskulptur mit hydraähnlichen Mehrfachköpfen von Markus Gasser.

Der sinnbehaftete Behang „Walk“ von Maria Walcher, der je nach Blickwinkel zu „Work“ wechselt, erinnert an „Modern Times“ von Charlie Chaplin und gemahnt uns wie Gassers Narr, vom rastlosen Hetzen Abstand zu nehmen. Hartwig Thaler präsentiert mehrere Venus-Darstellungen und evoziert damit den Garten Eden als poetische Inspirationsquelle der Kunst.

Das derzeitige Lieblingsmaterial der Klausnerin Astrid Gamper ist Papier, das sie in vielen Lagen zur Skulptur auftürmt – ein Schutzwall für die fragile Seele. Sonya Hofer widmet ihre Arbeiten dem mystischen Naturreich: Aus Eisen und Fundstücken aus natürlich gewachsenem Holz formt sie den furchterregenden Magier Spina de Mul, und ein beeindruckendes Acryl-Bild zeigt die wunderschöne Tanna, die tragische Verliererin der Liebe.

Ingrid Heiss präsentiert eine höchst eigenwillige Fotoserie, die sie „Die Sternengreifer“ nennt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Menschen, die nach Sternen greifen und ihren Traum verwirklichen. Die Portrait-Fotos werden je nach Hintergrundgeschichte der Persönlichkeiten mit spezifischen Elementen versehen und auf Inox-Platten aufgezogen. Manuela Kerers Bild zum Beispiel wurde mit einem vergoldeten Eierschneider „verziert“; es war dies das erste Instrument, mit dem die Komponistin als Kleinkind im Familienbetrieb Musik machte.

In der Mittleren Festung treffen wir auf drei weitere Brixner: Raphael Mur nennt seine großformatigen, düster wirkenden Bilder „Dark Pop“, worin er sich mit der Psyche der Gesellschaft beschäftigt, die dunkle Geheimnisse birgt. Ali Paloma nimmt das martialische Gebäude auseinander mit seinen 20 Millionen Tonziegeln und setzt dieser patriarchalischen Machtstruktur filigrane Bausteine aus Kristallglas entgegen – für die ausgewiesene Feministin Symbol für gesellschaftlichen Umbruch. Den krönenden Abschluss bildet Elisabeth Frei aus Lajen, die sich mit ihrer Kunst im In- und Ausland einen Namen gemacht hat. In ihren meist südtirolkritischen Arbeiten steht der „Firtig“, der blaue Schurz, im Fokus. Mit Leim gestärkt, hängen die blauen Schürzen an der Leine mit aufgekrempelten, ins Band eingedrehten Zipfel zum Zeichen für Feierabend. Die Südtirol-Serie auf Aludibond ist ein Work in Progress mit Übermalungen von anonymen, blau gewandeten Wanderern, die zum vieldiskutierten schwarzen Kubus der Schwarzensteinhütte pilgern.

Es ist ein schöner Zug, dass man heuer auch einen Querschnitt von Trentiner und Tiroler Künstlern beobachten kann, deren Positionen durchaus bemerkenswert sind und allemal einen Besuch lohnen.

irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Wir legen Ihnen die Welt zu Füßen!

Handwerk + Design trifft auf Bodenhaftung mit Weitblick

Angelika Wimmer und Stefan Priller realisieren mit viel Liebe zum Detail Wohn(t)räume, die sich sehen lassen können: Mit der Gründung von PRIXAN Fliesen + Böden verbinden sie handwerkliches Know-how mit purer Ästhetik.

There’s no place like home! Gerade in bewegten Zeiten wird sichtbar, welchen Stellenwert die eigenen vier Wände als Wohn- und Wohlfühlort haben. Schließlich ist seit mehr als einem Jahr das Zuhause der Platz, an dem nicht nur Familie, sondern auch Freizeit und Arbeit unter einen Hut gebracht werden muss. Nicht ohne Grund haben deshalb auch Angelika und Stefan ihre Leidenschaft unter einem Dach vereint: Mit PRIXAN Fliesen + Böden schafft das Unternehmer-Duo die Basis für die Realisierung von Wand- und Bodenbelägen, die den Sinn für das Schöne mit handwerklichem Können verbinden. Seit Anfang April legen sie so ihren Kunden sprichwörtlich die Welt zu Füßen und machen in

ihrem Showroom in der Ignaz-Seidner-Straße in Brixen das sorgfältig zusammengestellte Sortiment sicht- und spürbar – von handverlesenen Fliesen und hochwertigen Wand- und Bodenbelä„Wir sind davon überzeugt, gen aus Holz und Laminat bis hin zu edlen Tapeten. dass es keinen wichtigeren „Wir sind davon überzeugt, dass

Lebensraum gibt als die es keinen wichtigeren Lebenseigenen vier Wände“ raum gibt als die eigenen vier Stefan Priller Wände“, so Stefan Priller. „Deshalb legen wir unser ganzes Herzblut in jedes einzelne Projekt und hören ganz genau hin, wenn es um die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kund*innen geht. So entstehen individuelle Lösungen, die nicht nur langlebig und robust sind, sondern auch nachhaltig den Alltag verschönern.“

Edles zum Anfassen

Materialien richtig erleben – im Showroom in Brixen können Sie mit einer großen Vielfalt an Mustern auf Tuchfühlung gehen.

Geballte Kompetenz

Bedingungsloser Qualitätsanspruch kommt bei PRIXAN Fliesen + Böden im Doppelpack. Stefan bringt bereits seit etlichen Jahren schwierige Herausforderung auf den Boden, die nicht nur bautechnisch auf dem neuesten Stand, sondern auch in Sachen Funktionalität und Bedarf aus einem Guss sind und mit der Designerin Angelika hat er eine erfahrene Partnerin bezüglich Ästhetik und Optik an seiner Seite. Gemeinsam sind die beiden die Adresse für alle jene, die auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen sind – von der Auswahl über die Präsentation bis hin zu Beratung und Service. „Die langjährige und technisch versierte Berufserfahrung von Stefan und das Gespür für Ästhetik und Design von Angelika sind für uns das Fundament für ein starkes Gründerteam und ein enormer Vorteil für unsere Kund*innen“, so die beiden Wohnexperten.

Vom Fußschmeichler bis zur Wow-Wand

Es ist genau diese Kombination von geballtem Wissen aus verschiedenen Bereichen, die schon in der Planungsphase all ihre Vorteile ausspielen kann. So können unerwartete Schwierigkeiten, Planungsfehler oder zusätzliche Kosten schon von Beginn an getrost vermieden werden. Schließlich hören die beiden ganz genau hin und ermitteln gemeinsam mit den Kund*innen, welche Lösung für welchen Einsatz perfekt passt. „Wir nehmen uns viel Zeit, um unsere Kund*innen kennenzulernen und ihre Wünsche zu ermitteln“, so Angelika. „Schließlich wird erst durch den Blick auf die höchstpersönliche Lebenswelt sichtbar, welche Lösungen Sinn machen und welche Funktionen Räume erfüllen sollen.“ Bei PRIXAN Fliesen + Böden bekommen Endverbraucher*innen so die perfekte Unterstützung für ihre Sanierungs- oder Neubauprojekte. Aber auch Architekt*innen und Bauplaner*innen finden hier kompetente und zuverlässige Partner, wenn es um höchste Kundenansprüche und die Umsetzung individueller Lösungen geht – egal, ob feines Interior-DesignProjekt oder Großbaustelle.

Design zum Greifen nah

Wenn es um Wohnraum geht, sind Ästhetik und Stil nur ein Mosaikstein im gesamten Erscheinungsbild. Von der ersten Idee bis zum fertigen Ergebnis steht dabei das Gesamtbild der Raumgestaltung im Fokus – Funktion, Optik, Materialmix und Haptik von Oberflächen werden perfekt aufeinander abgestimmt. Apropos Haptik: Die wirklich wichtigen Dinge lassen sich erst dann begreifen, wenn man sie vor Augen hat. Deshalb kann man sich im Showroom nicht nur Inspiration holen und Kombinationen unterschiedlichster Materialien ausprobieren, sondern auch die Vielfalt an Wand- und Bodenbelägen live erleben. So wird eine Raumplanung zum echten Design-Erlebnis. Vereinbaren Sie gleich einen Termin und überzeugen Sie selbst davon – das

PRIXAN-Team freut sich bereits auf Sie!

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MUSIK 160 „sonx“ eingereicht

Foto: Getty Images

z Die Südtiroler Pop-, Rock- und Liedermacherszene hat ein beeindruckend kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben: 160 neue Kompositionen der unterschiedlichsten Stilrichtungen wurden beim Musikwettbewerb „sonx 2021“ eingereicht. Für die aus 13 Personen bestehende Jury war es keine einfache Aufgabe, das eingelangte Musikmaterial zu bewerten. Während dieser „Brixner“ in Druck geht, erfahren die Musiker, ob ihr Lied gewählt wurde; danach wird die Veröffentlichung der Aufnahmen im Studio technisch vorbereitet. In der letzten Juni-Woche wird die Liste der Lieder veröffentlicht; die Bands und Musiker erhalten für diese Veröffentlichungsrechte ein Entgelt. Die Wettbewerbspartner verständigten sich aufgrund der überraschend hohen Anzahl von hochwertig produzierten Musiktiteln kurzfristig darauf, die Anzahl der zu prämierenden Stücke von 18 auf 36 zu verdoppeln. Anfang Juli erscheint die Compilation „sonx 2021“ auf allen gängigen digitalen Plattformen wie Spotify, Youtube oder Apple Music. Die Initiative wird vom Verein Liederszene Südtirol/rocknet.bz mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse und dem Kulturassessorat der Autonomen Provinz Südtirol organisiert: www.rocknet.bz. av

K&K Kunst & Kultur

z Er studierte Wirtschaft in Bozen, Kanada, Südkorea und in Wien, wo er heute im digitalen Marketingbereich eines Pharmakonzerns arbeitet. Die Rede ist vom gebürtigen Brixner Lukas Kofler Pellegrini, der seit 2020 in seiner Freizeit Gedichte schreibt über Wertschätzung, Mobbing und Gesellschaftsdruck. Angeregt wurde er durch einen Aufruf seines Idols Julia Engelmann, während des Lockdowns ein Gedicht zu verfassen, das an sich selbst gerichtet ist. „Selbstliebe“ wurde bereits am Tag darauf zig tausendmal geliked. „Dadurch habe ich zum ersten Mal erkannt, dass das Dichten eine passende Ausdrucksform für meine Gedanken sein könnte“, meint der 28-Jährige, und er findet es schade, dass er seine kreative Ader nicht früher entdeckt hat. Fast gleichzeitig mit dem Schreiben hat der BWLProfi mit der Aquarellmalerei begonnen, die ihn fasziniert, „weil nicht absehbar ist, wie sich die Farbe in Verbindung mit Wasser entwickelt.“ Ähnlich verhält es sich mit seiner Poesie, wo er nach eigenen Angaben nie genau weiß, wo ihn seine Intuition hinführt. Die Kombination Gedicht mit

POESIE Lukas dichtet

Aquarell auf dem Instagram-Profil „lukasdichtet“ feiert vom ersten Post an durchschlagende Erfolge; die Themen über emotionale und mentale Gesundheit berühren die Menschen. Am 1. Juli veröffentlicht Lukas Kofler Pellegrini seinen ersten Gedichtband, dessen zarte Aquarelle an Guy de Saint-Exupérys „Le Petit Prince“ erinnern. ird

kurz

notiert

Nach dem prekären Stillstand sucht das Pharmaziemuseum Brixen auch heuer für die Sommermonate Juli und August engagierte und freundliche Studenten zur Mitarbeit. Wer interessiert ist an Kulturgeschichte und Pharmazie, meldet sich mit einer E-Mail an: mail@pharmaziemuseum.it Das sozialwissenschaftliche Gymnasium hat vor kurzem unter der kundigen Hand von Leo Ploner mit großem Zuspruch das Grusical „Tanz der Vampire“ inszeniert. Schaurig schöne Bühnenbilder, wunderbare Kostüme sowie Schülerinnen und Schüler mit beachtlichem Talent begeisterten die Besucher. Der Kulturverein Brixen Musik musste coronabedingt die Konzertsaison auf den Sommer verlegen und startet nun am 1. Juli in der Kirche des Priesterseminars mit dem international angesehenen Ensemble Cordia und den Brandenburgischen Konzerten von Johann Sebastian Bach.

NACHGEFRAGT „Die Gier setzt alles aufs Spiel“

EVA KUEN, Texterin und Regisseurin, über eine postapokalyptische Geschichte um Macht und Gier in der aktuellen Eigenproduktion „Das Jahr des Oktopus“, die am 25. Juni im Tschumpus Premiere feiert.

Frau Kuen, Sie hatten die Textvorlage zu „Das Jahr des Oktopus“ schon 2020 in der Schublade. Inwiefern sind Pandemie-Erfahrungen eingeflossen, und wie kann der Spaßfaktor garantiert werden?

Lukas Lobis, Peter Schorn und ich haben das Stück im ersten Lockdown geschrieben, als wir noch überzeugt waren, in ein paar Monaten sei alles vorbei. Die Idee, die Geschichte in einer postapokalyptischen Zeit in der Zukunft spielen zu lassen, war schon vorher geboren. Globale Katastrophen, korrupte Politiker und machtgierige Wirtschaftsbosse sind immer ein guter Stoff. Die Pandemie fließt ins Stück mit ein, ist aber nicht zentrales Thema. Die Figuren begeben sich auf eine Zeitreise in die Zukunft, und wer sich an den Film „Zurück in die Zukunft“ erinnert, weiß jetzt schon, dass der Spaßfaktor garantiert ist.

Bitte plaudern Sie aus dem Nähkästchen und verraten uns einige zentrale Figuren ...

Es gibt die mutige Heldin Kassandra, gespielt von Vicky Obermarzoner, den verrückten Erfinder Doc Wernher K. K. Braun, dargestellt von Georg Kaser, und Peter Schorn mimt den ausrangierten Androiden Datalack. Sie sollen die Welt retten, aber dafür müssen sie sich ihrer Vergangenheit stellen, und das ist gar nicht so leicht. Dort lauern nämlich Winfrid und Wiltrud, zwei dunkle Gestalten, die aus purer Gier alles aufs Spiel setzen.

Foto: Arno Dejaco

Es soll sogar eine Liebesgeschichte geben?

Bis zum Schluss darf das Publikum zittern, ob Marie und Simone sich finden und damit das Gleichgewicht herstellen, das die Katastrophe verhindert. Es ist die Liebe, die den Mut gibt, über sich selbst hinauszuwachsen.

irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

DAHOAM

BRIXENS BRAUMANUFAKTUR

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ÖFFNUNGSZEITEN UNSERER PIZZERIA Mittags: Montag bis Freitag 11.30–14 Uhr Abends: Dienstag bis Sonntag 17.30–23 Uhr

KUNST No event info

z Nach der langen pandemiebedingten Pause ist die Brixner Stadtgalerie seit 10. Juni wieder für das Publikum zugänglich. Die neu einbestellte Kuratorin Elisa Barison stellt ihr Konzept unter das Motto „caring ist cool“ und möchte mit der Stadtgalerie einen Ort der Inklusion einrichten, wo Kunstschaffende und Bevölkerung sich zum Austausch treffen können. Barison eröffnet den Ausstellungsreigen mit einer Personale des 1989 in Brixen geborenen Künstlers Alexander Wierer. Er hat an der Accademia di Belle Arti in Bologna studiert, danach an der Kunstakademie Münster; Studienaufenthalte und Ausstellungsbeteiligungen führten ihn eine Zeitlang ins Ausland. Nunmehr zurück in Brixen, zeigt Wierer mit der Schau „no event info“ raumbezogene Skulpturen und Installationen, die sich mit den diversen Aspekten der Galerie beschäftigen. Er positioniert persönlich aufgeladene Objekte als Readymade und konfrontiert damit die Betrachter mit der Frage nach der Selbstverständlichkeit von Künstler und Kunst. Der ausgelegte Holzboden bringt den Besucher ins Dilemma: „Darf ich den Boden betreten, oder muss ich außen herumgehen?“ Das Ergebnis dieser Mini-Studie lässt einige Schlüsse auf das unterschiedliche Verhalten der Menschen zu. Ein leeres Verkaufsregal mit Spiegelscherben auf der Frontleiste konfrontiert uns wohl mit den Hamsterkäufen im Lockdown. In eine ausrangierte Halskrause hat Wierer ein Nokia eingearbeitet; Desinfektionsspender mutieren in Dreiergruppe zur Installation.

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MUSIK Reise durch die Musikgeschichte

z Mit dem Konzert „Brahms & die alten Meister“ ist es dem Dresdner Kammerchor gelungen, der Chormusik Brahms und seiner großen Vorbilder in Form einer „durchkomponierten Messe“ ein Denkmal zu setzen. Die Zuhörenden konnten das Ergebnis einer langen Suche des Komponisten erkennen, der zwischen zwei kollidierenden Denkrichtungen seiner Gegenwart, nämlich „absoluter Musik“ gegen „Zukunftsmusik“, zu einem eigenen Stil gefunden hatte. Die Ansprache des Dirigenten Hans-Christoph Rademann bot zudem aufschlussreiche Einblicke in die Werke. Erläuterungen zur Wort-Ton-Beziehung vom „Urvater der deutschen Musik“, Heinrich Schütz, oder die barocke Idee der absoluten Gleichheit der Stimmen, die in das Schaffen Brahms überging, machten das Klangerlebnis somit komplett greifbar. Rademanns sanft leuchtende (und manchmal etwas gediegene) Klangvorstellung wurde zum Markenzeichen des Vokalensembles. Passend zum geistlichen Thema konnte man unerhörte Pianissimi vernehmen, die von den Sängern bis zum Äußersten ausgehalten wurden, bis sie schließlich in den Ritzen des Brixner Doms versickerten. Umso aufregender waren Momente, in denen der „freudige Geist“ Brahms nur so vibrierte, wie etwa in der Motette „Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz“, mit Fugensatz ganz nach dem Altmeister Johann Sebastian Bach. Die Musiker bewiesen schließlich ihre Virtuosität mit punktuellen Einsätzen in dem doppelchörigen Fest- und Gedenkspruch im Stil der italienischen Renaissance und lieferten damit einen triumphalen Abschluss in einem wie immer gelungenen Abend der Brixner Initiative „Musik und Kirche“.mis

NEU IM REGAL schwarz der wald

Italien feiert heuer den 700. Todestag des Nationaldichters Dante Alighieri mit Vorträgen, Ausstellungen und verschiedenen Publikationen. Erika Wimmer Mazohl hat sich über die persönliche Bekanntschaft zu Markus Vallazza seit den frühen Neunzigerjahren mit dessen Werk beschäftigt und mehrere Initiativen zu seinen Radierzyklen organisiert. Dem wohl berühmtesten Werkzyklus zu Dantes „Divina Commedia“ geht ein Skizzenbuch voran mit 378 Zeichnungen zu Dantes Gesicht in unzähligen Erscheinungsformen. Vallazzas Kopfgeburten oder Psychogramme aus dem Inferno haben die Schriftstellerin Erika Wimmer zum lyrischen Dialog mit dem wohl berühmtesten Südtiroler Künstler inspiriert. Wimmer knüpft an die handschriftlichen Titel der Portraits an, übernimmt sie zum Teil oder spinnt einen eigenen Faden weiter zu den großen Themen der Menschheit; sie schreibt von Liebe, Frausein, Einsamkeit, Zorn, Trauer, aber auch vom Schmelzen der Gletscher. Mit ihrer sensiblen Beobachtungsgabe und messerscharfen Sprache seziert sie die zwei Gesichter der Menschen – mal erbarmungslos drastisch, mal von melancholischer Poesie.

Erika Wimmer Mazohl Das zweite Gesicht: Gedichte. Limbus Verlag, 2021

FOTOGRAFIE Facetten der Fotokunst

z Die alten geschichtsträchtigen Gemäuer der Mühlbacher Klause boten einmal mehr den passenden Rahmen für den „Fotoday“, heuer in seiner sechsten Auflage. Es scheint, als erfreue sich die Ausstellung zunehmender Beliebtheit bei den ausstellenden Fotografen: Aus den 13 Ausstellern des „Fotoday 1.0“ sind mittlerweile 20 geworden. Wie man es von der Veranstaltung kennt, sind es Fotografen mit unterschiedlichstem Hintergrund und Anspruch, die mit vielfältigen Techniken gearbeitet haben: Benjamin Obkircher aus Seis beispielsweise zeigte außergewöhnliche Makroaufnahmen, deren Struktur-, Schärfe- und Farbspiel den Betrachter in das Bildmotiv hineinzieht. Roman Langebners augenzwinkernd inszenierte Glücksspielszenen erinnern ein bisschen an einen Kriminalroman vergangener Tage und zauberten ein heiteres Lächeln ins Gesicht der Betrachter. Surreale Welten erschuf Marco Vicinanza mit zwei aufwändigen Digitalcollagen, und der Mühlbacher Michael Pezzei tastet sich in seiner jungen FotoLaufbahn erfolgreich zwischen Landschafts- und Portraitfotografie voran. Die Bruneckerin Monika Gasser beeindruckte mit abstrakt-malerisch anmutenden Naturbildern, und Egon Daportas Schwarz-Weiß-Portraits lokaler Persönlichkeiten dürften insbesondere, aber nicht nur den Mühlbacher Besuchern ins Auge gesprungen sein. Unterdessen plant Daporta bereits eine weitere Ausgabe des Fotodays im nächsten Jahr. oz

Lobis Ich steh drauf!®

LobiSILENT LobiTEC

THEATER Zwangsbeglückt

z Die Theaterbühne Brilland präsentierte nach der langen Zwangspause die unterhaltsame Komödie „Corinna und David“ von René Freund unter der Regie von Ingrid M. Lechner. Die beiden Laiendarsteller Lisi Kiebacher und Helmut Huber konnten in der Dialektversion überzeugend in ihrer Rolle aufgehen. Er, der etwas verklemmte Ordnungsfanatiker, und sie, die freche Chaos-Queen mit stets lockeren Sprüchen auf Lager, treffen nach einem Tinder-Date erstmals live aufeinander. Ihre leicht gefaketen Profile sorgen beiderseits für herrlich komische Überraschungen. Corinna gibt sich als Künstlerin aus, ist aber eine wegen Covid-19 arbeitslose Kellnerin, und David schreibt im Profil „Musiker“ statt „Musiklehrer“. Der Vegetarier und die „Fleischfresserin“ sehen nach einer feuchtfröhlichen Nacht (nur für Corinna) ein, dass sie nicht zusammenpassen, und sie möchten das ganze Desaster schnell vergessen. Pech, dass ein Vertreter der Sanität auftaucht und die Zwangsbeglückten zu 14 Tage Quarantäne verdonnert. Der Pizzabote (Patrick Lazzeri) vom Abend zuvor wurde positiv auf Covid-19 getestet. Das Chaos ist vorprogrammiert, das Ende der Quarantäne herbeigesehnt. Trotz Differenzen coacht die quirlige Corinna den schüchternen David bei seinen zaghaften Annäherungsversuchen bei Nachbarin Susanne, in die er heimlich verliebt ist. Wo die Funken der Liebe schlussendlich sprühen, bleibt offen, aber der Funke zum Publikum ist definitiv übergesprungen ird

Foto: Ingo Dejaco Foto: Uwe Ringleb

MUSIK Klangkreationen

z Zur Langen Nacht der Kirchen bot Musiker und Instrumentenbauer Max Castlunger in der Kapelle von Franzensfeste ein einmaliges Klangerlebnis. Die kleine Festungskapelle, die aufgrund ihres Kassettengewölbes eine ausgesprochen weittragende Akustik hat, wurde zum Schauplatz für einige selbstgebaute Intrumente, die im Zuge des Projekts „Upcycling Music“ entstanden sind. Der Name hält, was er verspricht: Im Gegensatz zum Recycling, bei dem das Ausgangsmaterial durch die Wiederverarbeitung meistens an Wert verliert, steigert Max Castlunger beim „Upcycling“ den Wert des Ursprungsmaterials. In diesem Fall klingen seine Klangschalen aus alten Sauerstoffflaschen fast länger und reiner als das tibetanische Original. Eines der wichtigsten Kriterien für den Künstler ist nämlich, dass die Instrumente spielbar und perfekt intoniert sind. Im Zentrum der Installation steht die riesige Trommel „Löna“, übersetzt „Mond“, erbaut aus einem alten runden Tisch, gebrauchten Eisenrohren und einer aus Pakistan stammenden Büffelhaut. Ein Highlight dieser interaktiven Konzertführung war die kleine Jam-Session am Ende mit dem Publikum. Angeleitet und dirigiert vom Künstler selbst, umhüllt vom Rieseln der Regentrommeln, steigerte es sich zu einem Gewitter aus Paukenschlägen der Löna. Ihr breites Soundspektrum zog die Zuhörer förmlich in ihren Bann, bis sie schließlich von den sanften Klängen des orientalischen Psalteriums wieder in das Jetzt entlassen wurden. Ab 1. Oktober ist dieses klangliche Naturerlebnis „Upcycling Music“ im Kulturzentrum Grand Hotel Toblach zu sehen. Einen Vorgeschmack findet man außerdem auch auf dem YouTube-Kanal „Upcycling-MusicMax Castlunger“ – und online in der „Brixner“-App. mis

SENIORENURLAUB 2021

Die Gemeinde Brixen organisiert heuer wieder einen Seniorenurlaub am Meer:

Gatteo Mare: vom 28. August bis 11. September Cattolica: vom 29. August bis 12. September

Anmeldungen: vom 5. bis 13. Juli 2021, von 9.00 bis 12.00 Uhr im Rathaus Dienstbereich Fürsorge, Große Lauben 5, 3. Stock.

z Historische Stätten, laue Sommerabende, renommierte Solisten in Begleitung von engagierten Musikern und ein gutes Team um Tim Decker, Michl Laimer und Werner Zanotti sind die Ingredienzien zum Erfolg des Festivals BrixenClassics. Den Auftakt in der stimmungsvollen Hofburg moderierten launig und gekonnt die elfengleiche Anna Zangerle und der Routinier Axel Brüggemann. Zur Freude der Opernfreunde brachten Camilla Nylund, Juan Diego Flóres, James Rutherford und die Südtirolerin Anna Lucia Nardi wunderbare Arien von Mozart, Rossini, Puccini und Verdi zu Gehör. Als Zugabe schnappte sich der große Entertainer Flóres eine Gitarre und sang das berühmte Liebeslied „Bésame mucho“, um mit Puccinis „Nessun dorma“ abzuschließen. Besonders eindrucksvoll war das Kammerkonzert in der barocken

MUSIK BrixenClassics begeistert

Stiftsbibliothek in Neustift mit einem sympathischen Superstar Albrecht Mayer an der Oboe, der in Brixen-Erinnerungen schwelgte. Eine unnachahmliche Atmosphäre und einschmeichelnde Musik am Schloss Pallaus in Sarns zauberten einen „Mittsommernachtstraum“, den weder leichter Regen noch Sirenengeheul zerplatzen ließen. Die Sneak-Preview brachte die Besucher im Shuttle in die Festung Franzensfeste, wo an mehreren Standorten umwerfende Solisten, Blechbläser, Pianisten und Streicher für Furore sorgten. Beim Abschlussabend, moderiert von Brüggemann und Yvonne Miracolo, wurde eine schlanke Fassung von Wagners „Fliegendem Holländer“ dargeboten – ein gewagtes Unterfangen, dem wohl ein größeres, bereits etabliertes Orchester nicht geschadet hätte. Brilliert haben neben einer souveränen Camilla Nylund auch James Rutherford, Anton Saris und Peter Rose. ird

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ENSEMBLE AFFINITÀ

„Erzählung des Himmels“

Margot Oitzinger, Mezzosopran Elisabeth Baumer, Oboe und Leitung Roswitha Dokalik, Violine Ivan Calestani, Fagott Riccardo Coelati Rama, Viola da gamba und Violone Anna Fontana, Cembalo und Orgel

Unter dem Motto „Erzählung des Himmels“ führt das Ensemble Affinità musikalische Kostbarkeiten von Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen Friedrich Fasch, Jan Dismas Zelenka, Gottfried Heinrich Stölzel und Georg Philipp Telemann auf.

* Montag, 26. Juli, 20.00 Uhr

Kirche des Priesterseminars

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