KUNST
Kunst & Kultur
Universelle Sprache Fotos: Oskar Zingerle
Die sechste Auflage der Biennale 50x50x50 in der Festung Franzensfeste ist heuer Teil des Euregio Museumsjahres zum Thema Mobilität, Transit und Transfer und bündelt erstmals Künstler aus der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino.
Elemente aus der Natur inspirieren Simon Rauter zu seinen rätselhaften Skulpturen „Alles allen“ nennt der Initiator und Leiter der Biennale, Hartwig Thaler, die diesjährige Ausgabe, und er erläutert den Gedanken in seiner Eröffnungsrede: „Alles ist für alle gedacht. Die Sprache der Kunst ist universell, von allen verstanden, an alle gerichtet, niemand ist ausgeschlossen. Weil Kunst nicht besessen werden kann und weil Kunst zu gleichen, im-
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mer ganzen Teilen an alle gerichtet ist, gehört allen alles, was in ihr ist und aus ihr kommt.“ Unwillkürlich fallen mir einige Bibelpassagen aus „Das Hohelied der Liebe“ ein: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, sie bläht sich nicht auf…“ Die Realität sieht meist anders aus: Wie die Liebe, kann auch die Kunst ganz und gar nicht
integer sein, sondern Mittel zum Zweck und ein weites Feld, wo man sich mitunter aus der Not heraus „prostituiert“.
Zeitgenössische Kunst in all ihren Gattungen. Zugegebenerma-
ßen trifft diese Kritik am wenigsten jene Künstler, die von Hartwig Thaler eingeladen wurden, um an der Biennale teilzunehmen,
erhalten sie doch gerade mal eine Spesenvergütung für ihren Einsatz. Es geht eben nicht immer nur um den schnöden Mammon: Für die Kunstschaffenden ist der Austausch genauso wichtig, und der wird in der Festung als Knotenpunkt zwischen Nord und Süd, West und Ost kongenial zelebriert. Hinter 50x50x50 steht nach wie vor die Idee einer autonomen