Brixner - Sonderausgabe 50 Jahre Handball in Brixen

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SONDERAUSGABE

Jahrgang 32 · August 2021 Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Der Brixner Handball feiert 50 Jahre Handballsport in Brixen

BRIXEN & HANDBALL: Die Handballköniginnen MENSCHEN & MEINUNGEN: Den Handball im Blut SPORTLICHES & ERFOLGE: Die Jugend im Fokus DATEN & FAKTEN: Erfolgreiche Meistertrainer


SCHMERZFREI DURCH DEN ALLTAG UND WIEDER FIT FÜR DEN SPORT Mit dem Physio-Team der Acquarena zum persönlichen Ziel In der Abteilung Physio der Acquarena arbeitet ein Profi-Team, das die Patientinnen und Patienten auf ihrem Genesungsweg individuell begleitet und dabei dank langjähriger Erfahrung und professioneller Ausbildung auf die ganze Bandbreite an Therapiemöglichkeiten zurückgreifen kann.

Physiotherapie und Osteopathie gehen in der Acquarena Hand in Hand. Elektrotherapien, Massagetechniken und Krankengymnastik vervollständigen das Paket. Das Team rund um Helmut Seyr ergänzt dabei klassische Reha in all ihren Facetten durch Wassertherapie und medizinische Trainingstherapie im gleich angrenzenden Fitnessbereich. Hier helfen Sportwissenschaftler mit gezieltem Aufbautraining den Alltag zu bewältigen und wieder sportlich aktiv zu werden. Seit ein paar Monaten kümmern sich neben Helmut Seyr, Matteo Colonna und Thomas Aquila auch Simon Seyr und Andrea Eder darum, Menschen das Wichtigste im Leben zurückzugeben: die Gesundheit.

SIMON SEYR Der Brixner Physiotherapeut freut sich, dass er nach vielen Jahren in Regensburg, München und Düsseldorf jetzt in seiner Heimatstadt arbeitet und hier den Menschen helfen darf. Seit seinem Fachabschluss im Jahr 2013 steht er außerdem als Physiotherapeut der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft zur Seite. „Ich halte mich gerne durch ständige Fortbildungen auf dem neuesten Stand, dabei sind die Manuelle Therapie, Sport-Physiotherapie und Sport-Osteopathie mein Steckenpferd“. ANDREA EDER Die gebürtige Schennerin hat zwei große Leidenschaften: Handball und ihren Beruf als Physiotherapeutin. Seit 2015 steht sie für den SSV Brixen Südtirol auf dem Feld und spielt außerdem in der italienischen Nationalmannschaft. Seit mehr als zehn Jahren gibt sie ihre Freude für den Sport als Jugendtrainerin an den Nachwuchs weiter. Im Mai hat sie ihre freiberufliche Tätigkeit zugunsten der Physio Abteilung in der Acquarena eingewechselt. „Menschen unterstützend zu begleiten erfüllt mich mit großer Freude. Ich durfte dies schon nach meinem Studium an der Fachhochschule Claudiana im Langzeitpflegeheim St. Anna in Lana und in der Privatklinik Martinsbrunn in Meran erfahren“.

Terminvereinbarungen: +39 0472 823 661 (Mo-Fr: 9 - 12 Uhr) physio.acquarena@asmb.it

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Editorial

Brixen & Handball >>> 04 04 | HANDBALLDAMEN: Erfolgreich durch die Jahrzehnte 07 | Die Handballherren auf Titeljagd 12 | Gastbeitrag: Le star italiane 14 | Interview mit BM Peter Brunner 15 | Teamwork makes the dream work Menschen & Meinungen >>> 18 18 | FAMILIENSPORT: Handballfieber über Generationen 20 | Handball-Freundschaften 24 | Von Fanclub und Maskottchen 25 | Die Handball-Präsidenten 30 | Umfrage: Viel Tradition und viele Erinnerungen Sportliches & Erfolge >>> 32 32 | HANDBALL-JUGEND: Aufbau der Nachwuchsspieler 34 | Sponsoren: 40 Jahre FORSTgrün 35 | Gastbeitrag: Die Zukunft des Handballs in Italien Daten & Fakten >>> 38 38 | MEISTERTRAINER: Neun Meistertitel und ihre Trainer 40 | Gastbeitrag: Von alten Zeiten

Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter dieser Ausgabe: Evi Hilpold (eh) Paul Cestari (pc) Zeno Kerschbaumer (zk) Johanna Bernardi Georg Prosch Gudrun Domanegg Stefano Podini

Umberto Principe Egon Theiner Claudio Zorzi (cz) Fotos von: Reinhold Eheim, Helmuth Moling, Martin Covi, Dieter Ferrigato, Oskar Zingerle Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, www.athesia.it Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St., Eintragung im ROC Nr. 011109 Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

50 Jahre und kein bisschen leise Während des Endlektorats fällt mir auf, dass ich kaum einen Brixner kenne, der überhaupt keinen Bezug zum Handballsport hat. Auch ich selbst bin ein Fan dieser Sportart, seit ich für unseren damaligen Stadtsender Radio S3 in den Achtzigerjahren eigenhändig am Dach der Sporthalle eine rudimentäre Sendeantenne und am Spielfeldrand eine ziemlich abenteuerliche „Übertragungsstation“ installiert hatte, die aus einem kleinen Sender, einem Mikrofon, einem alten Autoradio und einem Kopfhörer bestand; Franco Capaldos leidenschaftlichen Spieleübertragungen hat damals die ganze Stadt im Radio mitverfolgt. Und auch ich habe der Herrenmannschaft natürlich immer die Daumen gehalten, bis es 1991 dann endlich geklappt hat: Das kleine Brixen lieferte plötzlich die beste Handballmannschaft Italiens. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung ein Jahr später gab es allerdings in der Mannschaft und auch beim Publikum einen paradoxen psychologischen Effekt: Nachdem man 20 Jahre lang einem schier unerreichbaren Ziel entgegengefiebert hatte, schien die Motivation verflogen zu sein, denn welches nächste große Ziel sollte man denn anpeilen? Inzwischen schreiben wir aber 2021, seit dem letzten Titel sind 29 Jahre vergangen, und ich bin der Meinung, dass es wieder Zeit wird, dieses Ziel anzupeilen. Die Damen sind mit ihrem unbändigen Engagement schon nahe dran an ihrem achten (!) Titel, bei den Herren fehlt vielleicht noch das letzte Quäntchen Selbstbewusstsein. 50 Jahre! – der „Brixner“ möchte mit dieser Sonderausgabe dem Handball in Brixen seine Ehre erweisen, als kleines Dankeschön für die vielen spannenden Stunden in der Handballhalle. Es gibt einen kleinen Wermutstropfen: In diesen Jahrzehnten haben unzählige Menschen den Handballsport auf die eine oder andere Weise geprägt, und sicher bleibt der eine oder andere unerwähnt, leider. Trotzdem: Es lebe der Handball!

Der „Brixner“ ist Partner von:

Ihr Willy Vontavon

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ERFOLGREICHE DAMEN

Brixen & Handball

Die Handballköniginnen 1971 wurde in Brixen erstmals Handball gespielt – und dafür eine eigene Sektion im SSV Brixen gegründet. Heute, 50 Jahre später, darf Brixen stolz sein auf eine erfolgreiche Handballgeschichte, aber auch darauf, dass der SSV Brixen als einziger italienischer Verein mit einem Herren- und einem Damenteam in der höchsten Liga Italiens vertreten ist.

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adies first – und gleich eines vorweg: Das Damenteam des SSV Brixen zeichnet mit seinen sieben Meistertiteln und einem Supercup-Sieg nach wie vor für die meisten gesamtstaatlichen Handballerfolge im SSV verantwortlich. Anlässlich des heuer anstehenden Jubiläums wird der Verein die Verdienste des Frauenteams angemessen würdigen – auch deshalb, weil diese Erfolge unter nicht immer optimalen Bedingungen erzielt wurden. Von Anfang an mehr oder weniger als Anhängsel der Herrenmannschaft gegründet und geführt, schaffte das soeben aufgestiegene Team im Jahr 1978 beinahe unbemerkt und völlig überraschend den Gewinn des ersten Italienmeistertitels und setzte damit der seit acht Jahren andauernden Vorherrschaft der Teams aus Rom und Arezzo ein Ende. Es folgten die ersten internationalen Spiele im Rahmen des Europäischen Wettbewerbes gegen die Landesmeister aus Israel (Tel Aviv), Luxemburg (Bascharage) und Frankreich (Troyes) und Jahre später jene gegen die Starensembles des SC Magdeburg (DDR) und Hypo-Bank Südstadt (A). Die sportlichen Glanztaten der Damen wurden in Sportlerkreisen und in der Bevölkerung zwar durchaus gewürdigt, aber das Hauptinteresse der Öffentlichkeit galt nach wie vor der Herrenmannschaft, die sich 1975 in die erste Liga hochgearbeitet hatte und in den darauffolgenden Jahren versuchte, sich dort zu-

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rechtzufinden. Trotzdem eilte das Damenteam ohne viel Aufhebens und, bis 1981, ausschließlich mit einheimischen Spielerinnen von Erfolg zu Erfolg. Als 1986 die Vorherrschaft an die späteren Rekordsiegerinnen aus Cassano Magnago abgegeben werden musste, regten die Verantwortlichen des Damenteams im Vorstand der Sektion eine größere finanzielle Unterstützung an. Die Berechtigung der Forderung wurde stets anerkannt und führte zu intensiven Debatten über die Aufteilung der Sponsorengelder innerhalb der Sektion Handball, an deren Ende aber die Erkenntnis stand, dass das begrenzte wirtschaftliche Potential einer Kleinstadt wie Brixen für zwei wettbewerbsfähige Teams nicht ausreichte. Angesichts des größeren Interesses der Öffentlichkeit an der Herrenmannschaft und der stets steigenden Erwartungshaltung fiel die Entscheidung zugunsten der Herren aus, die wenige Jahre später die lang ersehnten Meisterschaftssiege sowie weitere Spitzenergebnisse einfahren konnten. Die Entscheidung der Sektion war allerdings ein schwacher Trost für den Damensektor, der erhebliche Kosten für die damals zahlreichen Flüge nach Sizilien und Sardinien aufbringen musste. Als 1997 gar die Auflösung des Damenteams im Raum stand, reifte der durchaus nachvollziehbare Entschluss der Damenverantwortlichen, eine eigenständige Sektion zu gründen und die Geschicke

des Teams selbst in die Hand zu nehmen. War dies für die Selbstwertschätzung und organisatorisch zweifelsohne von Vorteil, so änderte sich am Grundproblem der begrenzten finanziellen Mittel allerdings nichts. Mit finanziellen Engpässen schlagen sich allerdings sämtliche Vereine in ganz Italien herum, was wahrscheinlich auch der Hauptgrund des insgesamt stagnierenden Niveaus der Sportart im internationalen Vergleich ist und zur Folge hat, dass nur sehr wenige Vereine sowohl ein Damenteam als auch eine Herrenmannschaft in der höchsten Liga führen.

Schnell, technisch und anspruchsvoll. Die gelegentlich

vertretene Meinung der angeblich geringeren Attraktivität des Damenhandballs kann nicht unbedingt geteilt werden. So wurde bei der Damen-WM 2001 in Brixen dem zahlreichen staunenden Publikum eindrucksvoll vor Augen geführt, wie schnell und technisch anspruchsvoll Frauenhandball auf einem gewissen Niveau sein kann und, dass diese Sportart demnach nicht nur seine volle Berechtigung hat, sondern auch die Anerkennung des Publikums verdient. Mit Ausnahme von drei Jahren (1997, 1998 und 2008) spielte das Team zwischen 1994 und 2015 in der zweiten Liga, musste 2010 gar den Gang in die dritte Liga antreten und damit vorübergehend die Vorherrschaft in Südtirol an Schenna abtreten. Aber die

Beharrlichkeit und Begeisterung der Verantwortlichen und die fachkundige Aufbauarbeit der Übungsleiter hat die SSV-Damen inzwischen wieder dorthin gebracht, wo sie einst waren, spielten sie in den letzten drei Jahren doch wieder um den Meistertitel mit. 2020 gelang ihnen sogar der Gewinn des Supercups gegen das


SIEBEN ITALIENMEISTERTITEL: Die Brixnerinnen waren nicht nur in Italien unschlagbar, sondern auch international erfolgreich, wie etwa beim Spiel gegen den luxemburgischen Meister Bascharage (Oktober 1978)

derzeit unangefochtene Spitzenteam aus Salerno. Möglich wurde diese „Wiederauferstehung“ durch die Bündelung der Kräfte: die Schaffung eines Südtirol-Teams, an der die besten Spielerinnen des Landes beteiligt sind.

Spielerinnen und Trainer. Die

Geschichte des Damenteams

wurde von Anfang an hauptsächlich von den einheimischen Spielerinnen und Trainern geschrieben, zumal sich die Unterstützung durch Ausländerinnen mit wenigen Ausnahmen stets in Grenzen hielt. Die Meistertitel werden, stellvertretend für alle Spielerinnen, mit den Namen von Renate Mitterer, Gabi Wolf,

Evi Brenninger, Martha Zippl, Rosi Hofer, Ingrid Mittelberger, Dagmar Gitzl, Gabi Niederwieser und später Gabi Schmiedhofer, Paula Überbacher und Elke Niederwieser in Verbindung gebracht. Letztere sollten auch nach den Meisterjahren zusammen mit Elke De Biase, Laura Savoia und Cinzia Callegarin den Kern des Teams

bilden. An die 30 Ausländerinnen haben unter vornehmlich einheimischen Trainern, zumeist ehemalige Spieler, an der Vereinsgeschichte mitgeschrieben. Als erste traf 1981 die Tschechoslowakin Lubica Mrázová im Gefolge ihres von der Herrenmannschaft als Trainer verpflichteten Ehemannes Jaroslav Mráz in Brixen 5


Brixen & Handball

Nach Höhen und Tiefen spielen die Brixner Damen heute wieder in der Serie A – und das sehr erfolgreich (im Bild von links Steffi und Caroline Durnwalder und Sandra Federspieler) ein. Die damals 30-Jährige konnte 96 Präsenzen in ihrem Nationalteam und die Beteiligung an zwei Weltmeisterschaften vorweisen. Als beste Spielerin der Slowakei und „Meisterin des Sports“ dekoriert, kam sie nach kurzem Aufenthalt in Deutschland nach Brixen, wo sie als Spielgestalterin, Torschützin und Abwehrstrategin keine Mühe hatte, dem Team zu zwei weiteren überlegenen Meistertiteln zu verhelfen. Ihr folgte, von 1983 bis 1985, die ebenso

hochkarätige Schwedin Ann-Britt Carlsson. Die Spielführerin von Polisen Stockholm hatte mit ihrem Verein bereits neun schwedische Meisterschaftssiege errungen und war mit 102 Präsenzen auch Rekordinternationale Schwedens – verständlich, dass sie auch im Brixner Team eine Lichtgestalt darstellte: Zwei weitere Meistertitel trugen ihre Handschrift. Lena Zachrisson (1985), Magdolna Oszvald (1989) und Gina Oprea (1991) trugen dazu bei,

dass sich das Team in der ersten Liga halten konnte. In den Jahren von 1992 bis 1998 wurde auf Ausländerinnen verzichtet, weshalb der Arbeit der Trainer eine noch größere Bedeutung zukam. Zur Jahrtausendwende verstärkten Flavia Michelon, Elisa Vialo und Alice Piffer aus dem Trentino das Team um die Gallionsfiguren Claudia Niederwieser und Laura Savoia. Trainer war von 1994 bis 2002, mit einer kurzen Unterbrechung, sechs Jahre lang Joe Stimac, gefolgt von Dagmar Gitzl für vier Jahre. Ernani Savini erlebte in seiner siebenjährigen Amtszeit von 2007 bis 2013 mit den Leitfiguren Sandra Federspieler, Magdalena Niederbrunner, Anja Erardi, Margit Zöll, Barbara Wassermann und Margit Peintner sowohl den Aufstieg in die Serie A1 als auch den Abstieg in die 3. Liga. Der Abstieg bot allerdings für eine Vielzahl von jungen Spielerinnen wie Sarah Schatzer, Bettina Gruber, Melanie Pernthaler, Annares Auer und Celia Prast die Chance, ohne Ergebnisdruck wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

wurden mit der argentinischen Torfrau Nadia Bordon und Rafika Ettaqi sowie im Jahr 2009/2010 mit der englischen Nationalspielerin Lynn McCafferty nennenswerte Verstärkungen angeheuert. Zahlreiche andere Spielerinnen aus den verschiedensten Nationen, mehrheitlich aus Rumänien, haben mit Ausnahme von Valentina Suciu (2007/2009) und Szilvia Gerstmar (2012/2015) aber nur ein kurzes einjähriges Gastspiel gegeben. Der Höhenflug der letzten Jahre ist wieder einheimischen Spielerinnen zu verdanken. Trainer Hubert Nössing hat es verstanden, aus dem „Pusterer Block“ um Stefanie und Caroline Durnwalder, Sarah Hilber, Nadia Abfalterer, Mara Habicher und Sarah Maurberger eine schlagkräftige Einheit zu formen, die, verstärkt durch die Nationalspielerinnen Giada Babbo, Monika Prünster und Sofia Ghilardi, durchaus die Voraussetzungen hat, an längst vergangene Erfolgszeiten anzuschließen.

Nennswerte Verstärkung. Le-

Paul Cestari Leserbriefe an: echo@brixner.info

diglich im A1-Jahr 2008/2009

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ERFOLGREICHE HERREN

Eine Mannschaft, ein Ziel Zweimal holten sich die Brixner Handballherren den italienischen Meistertitel. Der Weg dorthin war steinig und schwer, die Freude über den Sieg ungehalten. Ein Blick zurück.

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eben dem sportlichen Rückblick über Erfolge und Enttäuschungen sollte das Jubiläum auch Gelegenheit zur Reflektion über die Entwicklung des Handballsports in Italien sein. Manches hat sich getan, aber das anvisierte Hauptziel, den Handball von einer nahezu unbekannten Randsportart zu einer Hauptsportart mit weitreichendem Publikums- und Medieninteresse zu entwickeln, wurde leider nicht erreicht. Anstrengungen in diese Richtung können dem Verband zwar nicht abgesprochen werden, aber die jeweiligen Initiativen waren und sind auch heute noch zu oft gekennzeichnet vom Fehlen eines langfristigen Gesamtkonzeptes, von Klarheit und Kontinuität und

somit Akzeptanz durch die Mitgliedsvereine. Nur allzu oft hatten diese den Eindruck, Spielball der Verbandspolitik zu sein; mit ihren Problemen waren sie auf sich alleine gestellt. Dies betrifft sämtliche Bereiche – von der Regelung des Meisterschaftsmodus über die Ausländerpolitik, die Nationalmannschaften, das Beitragsund Förderwesen, Schiedsrichter, die Sportjustiz. Es wurde zwar wiederholt versucht, über eine Lega die Interessensvertretung der Vereine durchzusetzen, aber der Erfolg blieb aus. Nachvollziehbar ist deshalb der Eindruck vieler Vereine, dass im fernen Rom ein kostspieliger Riesenapparat zwar die ausufernde bürokratische Arbeit erledigt, für die Abwicklung und Entwicklung des Spielbe-

triebes aber immer zu wenige Mittel vorhanden sind. Tatsache ist, dass Italien nach durchaus vorhandenen Fortschritten der vergangenen Jahrzehnte international wieder in die Drittklassigkeit abgerutscht ist und dort verharrt – mit der Folge eines unzureichenden Medien- und Sponsoreninteresses und ebenso ungenügenden finanziellen Mitteln. So wird die Abwicklung des Meisterschaftsbetriebes ein jährlicher Drahtseilakt, den manche Vereine nicht mehr schaffen. Auch Südtirol bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont: Seit geraumer Zeit machen sich die Verantwortlichen der größten Vereine immer wieder Gedanken über die Gründung eines sportlich schlagkräftigen HC Südtirol. So

einleuchtend das Vorhaben auch ist, scheinen die Partikularinteressen der Vereine am Ende doch zu überwiegen; die Zeit hierfür ist noch nicht reif.

Die Anfänge. Um die Entwicklung

des Handballsports in Brixen bewerten zu können, ist es wichtig zu wissen, unter welchen Bedingungen diese Sportart in Brixen vor 50 Jahren seinen Anfang nahm. Den Spielerinnen und Spielern der ersten Stunde war der Handballsport nicht geläufig; die meisten von ihnen kamen von anderen Sportarten, vornehmlich vom Fußball, aber auch vom Turnen, Schwimmen und Faustball. Die Altersstruktur der Spieler war sehr unterschiedlich: 15-Jährige

Ich wünsche dem SSV Handball Brixen weiterhin viele Erfolge und Freude an einer Sportart, die ich selbst viele Jahre in der Jugend ausgeübt habe.

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Brixen & Handball Markus Oberrauch war 15 Jahre lang eine wichtige Säule der Brixner Herrenmannschaft fanden sich mit beinahe 30-Jährigen in einer Mannschaft wieder. Als Geburtshelfer der neuen Sportart in Brixen, von italienischen Lokalblättern den eigenen Lesern als eine Mischung von Basketball und Fußball vorgestellt, fungierte der damals einzige Südtiroler Handballverein SSV Bozen unter der Leitung von Heinz Gutweniger. Dieser organisierte die ersten Freundschaftsspiele, in denen sich die Brixner Spielerinnen und Spieler ein erstes Bild von der für sie neuen Sportart machen konnten. Den Herren wurden Fortbildungslehrgänge im Ausland ermöglicht. Gutweniger war es auch vorbehalten, im Spieljahr 1974/75 die Brixner Herrenmannschaft als Trainer in die erste Liga zu führen. Einige als Turnlehrer tätige Spieler führten die neue Sportart auch in den Schulen ein. Privilegiert waren die Brixner hinsichtlich der Sportstätte: Sie konnten in der damals neu errichteten CONI-Halle trainieren und spielen, während Bozen, Rovereto und die meisten anderen Vereine bis zur Einführung der Hallenpflicht für die Serie A im Jahr 1981 mit Plätzen im Freien vorliebnehmen mussten. Gespielt wurde bei jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit: Auf Bildern 8

der damaligen Zeit sind Pfützen auf den Spielfeldern gut sichtbar. Selbstredend war es in solchen Situationen den Spielern nicht möglich, den Ball zu greifen, zu tippen oder gar einen Sprungwurf effizient auszuführen. Entsprechend niedrig waren die Ergebnisse – wie jenes von 7:6 am 16. Dezember 1979 in Rovereto. Doch auch bei schönem Wetter war das Spiel auf den Asphalt- und Pflasterplätzen, besonders für die Kreisläufer, in der Ausführung ihrer Würfe eine echte Zumutung. Das Anpassen an die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und Wetterbedingungen bei den Auswärtsspielen war deshalb für die hallenverwöhnten Brixner Athleten besonders schwierig. Gespielt wurde anfänglich am Sonntagvormittag, wobei sich nur wenige Zuschauer auf abgelegenen Plätzen oder auf dem Kirchplatz einfanden. Angepfiffen wurde meist um 11 Uhr nach der Messfeier. Dokumentiert ist dieser Umstand von Fotos, auf denen die Zuschauer noch im Sonntagsgewand vor der Kirche abgelichtet sind. Anders war es in Brixen, wo die Turnhalle bald nicht mehr die zahlreichen Zuschauer fassen konnte. Diese nahmen bei Spitzenspielen neben den To-

ren, unmittelbar am Spielfeldrand oder gar auf den Sprossenwänden Platz, wie Jahre zuvor in der alten EX-Gil-Halle in der Romstraße anlässlich der Basketballspiele. Von der vom Regelwerk vorgeschriebenen Spielfeldgröße 40 mal 20 Metern war man noch weit entfernt; dafür herrschte angesichts der Publikumsnähe eine außerordentliche Atmosphäre, die die Heimmannschaft zusätzlich beflügelte und die die älteren Brixner noch in bester Erinnerung haben. Der Umzug in die neue Sporthalle am Fischzuchtweg erfolgte im Jahr 1981. Im ersten Spieljahr 1971/72 fanden lediglich vier offizielle Spiele statt: das Hin- und Rückspiel gegen IPIA Rovereto und jene gegen Vicenza und Mailand im Rahmen des Aufstiegsturniers in Brixen. Auch in den folgenden Jahren wurde die Meisterschaft, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren, in Kreisen von nur fünf bis acht Mannschaften abgewickelt. Hierfür war noch ein bescheidener Trainingsaufwand von zwei Einheiten pro Woche ausreichend. Mit dem Aufstieg in die Serie B wurde das Training zwar etwas intensiviert, erreichte aber bei weitem nicht die Anforderungen heutiger Tage, weshalb die heute üblichen Entgelte und Spielerprämien damals kein Thema waren.

Spartanisch. Sponsoren gab es

anfänglich keine, weshalb man sich mit einem Materialsponsor („Sport Taschler“) begnügen musste. Die Teilnahme deutschsprachiger Mannschaften an einer italienischen Meisterschaft war zu jenem Zeitpunkt noch ungewohnt; nur so ist es erklärlich, dass 1973 in Prato den Brixner Spielern der Herrenmannschaft die Verständigung in ihrer Muttersprache von den Schiedsrichtern untersagt wurde. In den Anfangsjahren kümmerten sich die Spieler um praktisch alles. Die Sitzungen fanden in Büroräumen oder privat statt, ehe der Sektion Handball Räumlichkeiten im damaligen Vereinshaus im Lido zugänglich gemacht wurden. Die Berichterstattung in den deutschen Medien war bis Mitte der Siebzigerjahre noch sehr spärlich, weshalb der Verein selbst für die Öffentlichkeitsarbeit sorgen musste. Die italienische Lokalpresse hingegen begleitete den Verein bereits von Anfang an mit großen Schlagzeilen auf ihrem Weg in die Erstklassigkeit, wobei

die Damenmannschaft allerdings nur stiefmütterlich behandelt wurde. Ab 1979 erfolgten die ersten Live- Übertragungen der Spiele in Eigenregie über Radio Eisack und die Herausgabe von Informationsblättern.

Ein sportlicher Rückblick. Nach dem Aufstieg der Herrenmannschaft in die Serie A im Jahr 1975 war die finanzielle Unterstützung der Brauerei Forst die wichtigste Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Sektion Handball im SSV Brixen. Ab 1977 fand nach und nach die Ablöse von Paul Cestari, Carlo Cordioli, Josef Wierer, Ralf Dejaco, Sigi Wachtler, Paul und Hans Costazza als Leistungsträger der ersten Jahre statt; ihnen folgten die talentierten und erfolgshungrigen Nachwuchsspieler Hartl Fliri, Helmuth Pfattner, Bernhard Hilpold, Christian Wolf, Egon Gitzl und Albert Dorfmann. Die „jungen Wilden“ unter Werner Jenewein, angeführt von Kapitän Kurt Baur, mit der abwechselnden Unterstützung von Rudi Neuner und Gigi Da Rui und bald darauf von Christian Moser und Christian Dejakum, konnten ab 1980 die ersten Spitzenergebnisse erzielen. Gar einige von ihnen wurden in die Nationalmannschaft einberufen, andere blieben dem Verein über Jahrzehnte als wertvolle Mitarbeiter erhalten. Im Oktober 1980 gelang der erste Meisterschaftssieg gegen die damals dominierende Mannschaft Volani Rovereto, im April 1984 gegen den Rekordmeister aus Triest (24:23). Nach 145 Spielen ist die Bilanz des „Derby d’Italia“ allerdings mit 43:89 immer noch eindeutig zu Gunsten der Hafenstädter, die in der Vergangenheit nur allzu oft die Träume der Brixner in den entscheidenden Spielen platzen ließen. Die größten Emotionen wecken aber zweifellos die Südtiroler Derbys mit den Rivalen aus Bozen, Meran und Eppan. Ein Sieg in einem dieser Spiele wird als etwas Besonderes gefeiert, geht es doch stets um die Vormachtstellung im Lande, die zunächst bei den Brixnern, dann vorübergehend bei den Meranern und letzthin bei den Boznern lag. Zusätzlich gewürzt wurde diese Rivalität durch die zwar zumeist zeitlich begrenzten, oft aber auch schmerzhaften Spielerwechsel von einem Verein zum anderen. Dank der beiden dritten Plätze von 1981 und 1983 und dem Pokalsieg 1982 öffneten sich die Tore zu den europäischen Wett-


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Brixen & Handball

bewerben und bescherten dem Brixner Publikum denkwürdige Spiele gegen Mannschaften wie FK Hafnarfjörður (1981), Slavia Prag und SKA Minsk (1982). Als ab 1984 noch die Ausnahmekönner Helmuth Durnwalder (843 Tore in 306 Spielen), Volker Gitzl (1180/349), Michl Niederwieser und Hubert Nössing zur Mannschaft stießen, war die Zeit reif für drei Vizemeistertitel und den zweiten Pokalsieg unter den Trainern Gigi Da Rui sowie Edi von Grebmer. Erwähnenswert ist der im Jahr 1986 erfolgte Zusammenschluss mit dem SV Milland, der 1974 und 1975 auf Initiative von Maria Luise Pimpl und Claudio Zorzi mit eigenen Herren-, Damen- und Jugendvereinen die Meisterschaften bestritten hatte. Nach dem Stadtderby der Herren in der höchsten Liga beschlossen die Vereine, ihre Kräfte zu bündeln und ein gemeinsames Nachwuchsprojekt auf die Beine zu stellen. Nach dem Ende der Damenvorherrschaft konzentrierte man sich wieder vornehmlich auf jene der Herrenmannschaft, die bis 1990 denkbar knapp am Italienmeistertitel vorbeigeschrammt war. Insbesondere das mit einem Tor in Teramo gegen Ortigia Syrakus 1989 verlorene Entscheidungsspiel ließ Spieler, Vereinsführung und Anhänger am Gewinn eines Meistertitels zweifeln und veranlasste die Galionsfiguren Bernhard Hilpold (1167 Tore in 379 Spielen), Egon Gitzl (874/254) und Christian Dejakum (478/209) dazu, ihre Karriere zu beenden. Rechtzeitig zum 20-Jahr-Jubiläum gelang 1991 dann unter Trainer Miklos Kovacs, Mihály Kovács und Marcello Fonti der langersehnte Meistertitel. Als Kapitän Christian Moser den Pokal in die Höhe stemmte, gab es kein Halten mehr; bei der kollektiven

Sause samt Korso durch die Stadt und am Zeltfest ließen viele Brixner ihrer Freude freien Lauf. Im Jahr danach folgte der zweite Meistertitel und die Krönung zur beliebtesten Mannschaft des Jahres bei der Südtiroler Sportgala. Brixen spielte fortan international gegen renommierte Mannschaften wie den VfL Gummersbach (1991), ABC Braga (1992) und später, im Jahr 1998, gegen die SG Wallau Massenheim – große

damit aber nicht vollauf befriedigt. Inzwischen waren von den Meisterspielern nur noch Michl Niederwieser, Hubert Nössing (1211 Tore in 573 Spielen) und Norbert Vikoler übriggeblieben; dafür brach 1995 die Zeit von Markus Oberrauch, Kapitän und Leader der Mannschaft mit 1309 Toren in 439 Spielen, Aaron Mussner und Patrick Sparber an, die dem Verein bis 2010 erhalten blieben. Zur Jahrtausendwende

Der Handballsport hat sein Leben geprägt: Hubi Nössing war erfolgreicher Spieler und ist heute noch als Trainer des Damenteams tätig Clubs, die man bis dahin nur aus dem Fernsehen kannte.

Nicht mehr zufrieden. Die Jahre

nach den Meisterschaftssiegen waren verständlicherweise geprägt durch das Streben nach weiteren Titeln. Mit vier dritten und drei vierten Plätzen war Brixen zwar immer noch erfolgreich; die inzwischen gestiegenen Erwartungshaltungen der Fans wurden

und Dominik Dorfmann auffrischte, gab es 2006 einen unerwarteten weiteren Vizemeistertitel, dem allerdings postwendend der freiwillige Abstieg in die 3. Liga folgte. Jetzt waren Manuel Dejakum, Holger Kovacs und Roland Giuliani für einen Neubeginn gefragt. Michl Niederwieser und Hubert Nössing als Trainer schafften mit ihnen sowie mit Felix Sader, Michael Ranalter und Ivan Stuffer den Wiederaufstieg, angetrieben von begeisterten Fans, die den Erfolg plötzlich beinahe genauso zu schätzen wussten wie Jahre zuvor die Meisterschaftssiege. Diese Spieler bildeten den Stamm der Mannschaft bis 2015 und noch darüber hinaus, als der bislang letzte Generationswechsel stattfand. Die Begeisterung von Spielern und Publikum für den Handballsport hält 50 Jahre nach dem Start in Brixen erfreulicherweise noch an – wohl nach der Erkenntnis, dass für eine Kleinstadt wie Brixen die Teilnahme an der ersten Liga allemal eine sportliche Höchstleistung ist. Sollte es Davor Čutura, Christian Mitterrutzner, Max Brugger, Alex Wierer und Co. gelingen, noch einmal ganz oben zu stehen – umso besser.

Die ausländischen Spieler. An

gesellten sich nach und nach Andreas Kammerer, Armin Michaeler und Sigismund Prentki hinzu, die über Jahre hingabevoll für die Mannschaft spielten, zum Leidwesen vieler aber ihre Karriere bei anderen Südtiroler Vereinen fortsetzten. Als 2004 Mihály Kovács als Trainer zurückkam und die Mannschaft mit den neuen Spielern Andreas Salcher, Benno Pfattner

die 60 Spieler sowie Trainer von außerhalb Südtirols haben das Handballgeschehen in Brixen in unterschiedlichster Weise mitgeprägt. Einige hinterließen bleibende Spuren, andere sind wegen ihres begrenzten zeitlichen Aufenthaltes in Brixen, ihres bescheidenen Erfolgsbeitrages oder einfach wegen der vergangenen Zeit nur mehr vage oder gar nicht mehr in Erinnerung geblieben. Sie kamen aus den verschiedensten Nationen – bei den Herren vorwiegend aus dem ehemaligen

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Helmuth „Attila“ Durnwalder war ein Verteidigungsstratege par excellence Ostblock und später aus den Balkanstaaten. Die italienischen Spieler Gigi Da Rui, Toni Manzoni und Marcello Fonti werden in getrennten Porträts beschrieben. Erster in zeitlicher Reihenfolge war der Nordtiroler Werner Jenewein, der zunächst 1973/74 als Trainer und von 1976 bis 1979 drei Jahre lang als Spielertrainer am Flügel agierte. Spielertrainer Ekkehard Kurreck war im Serie-ADebüt der erste richtige Bomber aus dem Rückraum und hat der Mannschaft mit seinen 177 Toren in 22 Spielen den Verbleib in der Serie A ermöglicht. Einen mehrjährigen Aufenthalt können Stevan Nikolic aufweisen, der von 1979 bis 1983 unter Trainer Petar Vukicevic und Jaroslav Mráz vier Jahre lang am rechten Flügel in 107 Spielen 465 Tore erzielte, sowie auch der Ungar Árpád Pál als beinharter Verteidiger von 1984 bis 1987 (48 Spiele und 174 Tore). Unter der Regie von Mihály Kovács sind, beginnend mit dem Jahr 1987, zwei Vizemeistertitel und ein Pokalsieg zu verzeichnen. Als dann in der Meisterschaft 1990/91 sein Landsmann und Erfolgstrainer Miklos Kovacs die Mannschaft übernahm, die Verteidigung stärkte, die Taktik verfeinerte und kompromisslose Disziplin von den Spielern einforderte, gelang unter der meisterhaften Regie seines verlängerten Arms auf dem Spielfeld, Mihály Kovács, der Gewinn des langersehnten ersten Meistertitels, dem Spieler und Trainer im Jahr darauf einen zweiten folgen ließen. 1993 verließ Mihály Kovács Brixen, kehrte aber 2004 für drei Jahre als Trainer zurück und führte die

Mannschaft zu einem weiteren Vizemeistertitel. Trainer Miklos Kovacs wurde 1994 nicht mehr bestätigt, kehrte aber 1997 für weitere fünf Jahre auf die Brixner Bank zurück. Es folgten für jeweils nur ein Jahr das „dänische Dynamit“ Jesper Degn Jensen (1994/95) und der isländische Nationalspieler Jason Olafsson (1995/96), dessen Abwanderung in die weit attraktivere deutsche Bundesliga in Brixen, wo er auch die Nachwuchsspieler begeistert hatte, äußerst bedauert wurde. Der Serbe Filiberto „Pippo“ Kokuca prägte das Brixner Spiel ab 1999 acht Saisonen lang. Ihm wurden, in chronologischer Reihenfolge, der jugoslawische Nationalspieler Sladjan Nedovic (19992001), der eigenwillige ehemalige französische Nationalspieler Denis Lathoud (2000-2001), Miro Barisic (2002-2004) und Slaven Radic (mit 555 Toren in 86 Pflichtspielen zwischen 2003 und 2006) zur Seite gestellt. Ausdruck einer unglücklichen Ausländerwahl war das Spieljahr 2006/07, als, später auch bedingt durch den freiwilligen Abstieg, die Entlassung aller sechs verpflichteten Ausländer einschließlich des Südkoreaners Yoon Kyung Min erfolgte. Nach geschafftem Wiederaufstieg warf Mirco Nikolic-Kajic von 2011 bis 2013 seine Tore für Brixen, ehe Kokuca 2012 für weitere drei Jahre als Spieler und 2017 für ein Jahr als Trainer zurückkam. Somit ist „Pippo“ mit 261 Spielen und 1.570 Toren der mit Abstand treueste Ausländer der Vereinsgeschichte. In den letzten Jahren konnte sich der baumlange Uros Lazarevic mit seinen Gewaltwürfen aus dem rechten Rückraum in die Herzen der Zuschauer spielen. Er schaffte zwischen 2015 und 2020 in 93 Pflichtspielen 638 Tore. Am Kreis sorgt seit 2017 Andrea Bašic mit seiner Klasse und Erfahrung für sehenswerte Tore und Stabilität in der Abwehr. In den letzten beiden Jahren bestimmte der Serbe Davor Čutura, von der spanischen Liga kommend, mit seiner Spielübersicht und Torgefährlichkeit auf dem Feld und seiner fachlichen Kompetenz und Führungsstärke das Spielgeschehen im Einheitskreis der höchsten Liga. Paul Cestari Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Brixen & Handball

BRIXEN

Le star italiane In einem Gastbeitrag beschreibt der Sportredakteur des Alto Adige und ehemalige Handballer Umberto Principe jene italienischen Spieler, die in Brixen besonders erfolgreich waren.

C

he dire di Giada Babbo, classe 1997 di Conversano, velocità e reti la sua priorità, alla sua prossima quarta stagione a Bressanone. Basterebbe un solo accenno, non tanto piccolo naturalmente, ma grandissimo per un atleta: essere stata premiata come la migliore giocatrice assoluta italiana 2019 e 2020. Un onore assoluto, un orgoglio e non solo per l’atleta, ma anche per la società bressanonese. Con questa maglia Giada Babbo si è espressa al massimo regalando spettacolo al pubblico estro, grinta, velocità e reti con una intelligenza tattica che non lascia nessun dubbio. Proprio lei, timida di natura, che sa trasformarsi in campo gra-

zie anche ai suoi trascorsi da piccola calciatrice e mai lasciati come passione. Vive a Bressanone da tre anni, ma a Conversano sanno che è una di loro. L’adorano e lei ricambia, non può certamente dimenticare la sua gioventù, la sua terra pur essendo ora sudtirolese di adozione. A Giada Babbo non piace perdere, e la sua pacatezza fuori dal campo scompare subito al via di una gara. Temperamento da vendere che l’ha portata in Nazionale. Una grande atleta, dal fisico minuto ma con una personalità spiccata ed un amore sociale verso chi le sta intorno in uno sport di squadra considerato il più veloce del mondo dove, naturalmente, Giada Babbo ne è la “regina”.

Il miglior portiere. Toni Manzo-

ni, classe 1954, semplicemente portiere, ruolo così difficile, così affascinante. Nato e cresciuto nella pallamano italiana partendo dal fantastico paese ciociaro di nome Campoli Appennino, sotto la guida del padre Dante, Toni Manzoni è stato considerato per diversi anni il miglior portiere italiano, con 120 presenze in Nazionale con le presenze ai Campionati del Mondo, Europei, Giochi del Mediterraneo, Coppa Latina; Campione d’Italia con il Centro Sportivo Esercito di Roma, con

A braccia aperte. Gigi Da Rui,

un atleta, un allenatore. Semplice dirlo. Ed invece Gigi Da Rui è molto di più, è stato un grande della pallamano italiana, ma soprattutto continuando nella grande famiglia della Handball cittadina ha dimostrato riconoscenza e amore per una città, per una società che lo ha accolto a braccia aperte. Un personaggio, nato a Teramo nel giugno del 1957, e che non ha lasciato Bressanone ove ha fondato famiglia. Gigi aveva 19 anni ed era considerato il più forte giocatore nazionale, il primo

Die Nationalspielerin Giada Babbo aus Conversano spielt seit vier Saisonen in Brixen Balkon- und Gartenpflanzen Außen- und Landschaftsgestaltung Hecken- und Rasenpflege Grabdauerpflege

Wir gratulieren dem SSV Handball Brixen herzlich zum 50-Jahr-Jubiläum und wünschen weiterhin viel Erfolg! Die mit dem grünen Daumen.

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la Duina di Trieste, con il Volani di Rovereto, Campione d’Europa Master con il Team Italia nel 2011. La carriera di Toni Manzoni è molto lunga con l’inizio naturalmente in “casa” sua nella squadra dell’Esercito Roma dove esordisce nella stagione 1968/69 e conquista il tricolore nella stagione 1972/73. Poi due stagioni nel Duina di Trieste con la quale vince uno scudetto. Con il Rovereto (dal 1977 al 1980) vince altri due titoli italiani ed una Coppa Italia. Approda alla Forst Bressanone nella stagione 1980/81 per rimanervi sino al 1987 come titolare. È però rimasto nell’ambito societario, mettendosi a disposizione come terzo portiere tra il 1995 e il 1997.

giocatore trasferitosi in altra città. Da Rui ha iniziato a Teramo in serie B nella stagione 1971/72 e, promosso in serie A, l’anno successivo fu il secondo cannoniere del campionato. Nel 1973 la prima convocazione azzurra U21 e subito Coppa Latina in Romania, e a Roma Italia–Algeria nella Nazionale maggiore nello stesso anno. Maglia azzurra che Gigi Da Rui indossò per oltre 140 volte, inizialmente a 17 anni nella Nazionale universitaria. Nella stagione 1977/78 vince il titolo italiano con il Volani di Rovereto. Una breve parentesi a Teramo e quindi il ritorno a Bressanone dove in un incontro di Coppa Europa contro Istanbul nel 1981 subisce la rottura del crociato sinistro. Nelle


Marcello Fonti (links), Gigi Da Rui (rechts) und Toni Manzoni (unten) haben unter anderem den Brixner Handballsport als auswärtige Spieler mitgeprägt stagioni 1983/84 e 1984/85 ricopre il ruolo di allenatore/giocatore lanciando in serie A giovani tra cui Volker Gitzl, Michl Niederwieser e Helmuth Durnwalder. La sua carriera di giocatore termina nel campionato 1986/87 con 170 reti segnate nell’ultima stagione di serie A, poi come allenatore Da Rui segue in serie B Milland e Chiusa. Gigi Da Rui è ancora oggi al Palasport con la sua passione più che mai!

Alto livello. Marcello Fonti, nato a Catania il 17 gennaio 1968, è stato certamente un giocatore di alto livello di cui Bressanone ha beneficiato nel suo più alto obiettivo sportivo. Con la Forst Bressanone Marcello Fonti ha contribuito a suon di reti alla conquista dei due unici scudetti. Appena approdato a Bressanone, si laurea campione italiano nelle stagioni 1990/91 e 1991/92 vestendo anche la maglia azzurra dove conquista una medaglia d’argento a Bari e

Hand ball Ku lt ur brixen

una medaglia di bronzo ai Giochi del Mediterraneo in Grecia. Maglia azzurra che porterà per ben 320 volte! A Bressanone indimenticabili 5 anni per il forte attaccante e fantasista siciliano che ha “regalato” alla sua squadra oltre 500 segnature ed al nutrito pubblico bressanonese tanti sorrisi e tanta amicizia. Un grande giocatore che sapeva “volare” pur nel suo possente fisico. Vive ora con moglie e due figlie a Teramo gestendo un Time Out. Da giovanissimo Marcello Fonti iniziava con il rugby e il calcio, ma fu convinto dal suo professore a dedicarsi alla pallamano. Vincente in serie B con sacrifici di orari e allenamenti, serie A2 e Nazionale a 18 anni, poi il salto a Bologna vincendo un campionato quindi a Prato in A1 e successivamente a Bressanone con la maglia della Forst. Fonti poi si trasferisce a Teramo per due anni, quindi a Prato vincendo due scudetti e due Coppe Italia. Nel 1997 inizia la

sua attività di giocatore-allenatore. Per Marcello Fonti la carriera termina in maglia azzurra da allenatore giovanile e da vice allenatore nella Nazionale A restando in federazione per 8 anni, partecipando ai Giochi del Mediterraneo, Europei, qualificazioni mondiali. Un grande, di cui Bressanone sportiva ne va fiera!

Einladung zur 50-Jahr-Feier Freitag, 3. September ab 19.30 Uhr am Brixner Domplatz Samstag, 4. September ab 11.30 Uhr Frühschoppens und Mannschaftsvorstellung Einlass nur mit Green-Pass!

Umberto Principe Leserbriefe an: echo@brixner.info

Wir Gratulieren ZUm Jubiläum 50 Jahre SSV Brixen Handball und wünschen weiterhin viel erfolg!

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Brixen & Handball

INTERVIEW

„Handball ist unser Nationalsport“ Dass der Handballsport unsere Stadt geprägt hat, weiß auch PETER BRUNNER, der Bürgermeister von Brixen. Er spricht im Interview über die Begeisterung, den diese Sportart bei den Brixnerinnen und Brixnern auslöst, und outet sich selbst als großer Handballfan. Herr Bürgermeister, welche Bedeutung hat der Handballsport für Brixen? PETER BRUNNER: Die Stadt Brixen hat dem Handballsport einiges zu verdanken. Wenn Brixen heute als Sportstadt einen Ruf hat, der weit über die Gemeinde- und auch die Landesgrenzen hinausgeht, dann ist dies sicherlich auch dem großen Verdienst des Brixner Handballs zuzuschreiben, der in diesem halben Jahrhundert Großartiges geleistet und unheimlich viel Energie, Hingabe, Begeisterung und Können gezeigt hat. Auch die Handballbegeisterung, die sich in unserer Stadt niederschlägt, ist einzigartig, denn sie erstreckt sich über alle Generationen. Eine sportliche Stadt ist eine gesunde Stadt, und darauf dürfen wir stolz sein. Wer zu uns kommt, weiß, dass er auf gut ausgestattete Sportanlagen und eine durch und durch professionelle Organisation zählen kann. Das konnten wir im Laufe der vergangenen Jahre und Jahrzehnte immer wieder unter Beweis stellen, wenn es darum ging, große nationale, europäische und internationale Sportveranstaltungen auszurichten. Möglich ist dies nur dank der kompetenten Arbeit unserer Vereine, die Bot-

Bürgermeister Peter Brunner: „Der Handballsport gehört in Brixen zur Tradition“ schafter unserer Stadt sind und mit ihrem Engagement maßgeblich dazu beitragen, den guten Ruf Brixens als Sportstadt weit über die Grenzen hinauszutragen. Wie hat dieser Sport die Stadt geprägt? Der Handballsport hat in Brixen eine lange Tradition. Er ist hier

zuhause, Handball ist sozusagen unser „Nationalsport“. Seit 50 Jahren steht der Brixner Handball für Sportbegeisterung, Freude am gemeinsamen Spiel, am Miteinander im Zeichen des Teamgeistes, der Fairness und des Zusammengehörigkeitsgefühls – sportliche Werte, die in unserer Gesellschaft einen wichtigen Platz einnehmen und vorzeigen, worum es uns auch im Leben gehen sollte: nicht um Siege oder Niederlagen, sondern in erster Linie um die Lust und den Spaß, sich gemeinsam zu bewegen, gemeinsam etwas zu bewegen. Der Erfolg und die Begeisterung des Handballsports sind einfach ansteckend, auch für die Jugend, und motiviert somit viele, im Verein mitzumachen. Wie sehen Sie die Verbindung des Handballsports mit der Brixner Bevölkerung? Der Verein hat es immer großartig verstanden, die Zuschauer und Fans zu begeistern und mitzureißen. Ganz Brixen bildet bei den Derbys oder bei Entscheidungsspielen eine Einheit. Der Hype und die Anspannung sind und waren schon Tage vor dem Spiel in der Stadt zu spüren. Dieser Zusammenhalt macht den Sport so

einzigartig. Handball ist in Brixen eine Institution, man kann ihn sich nicht wegdenken. Es gibt eine nachhaltig anhaltende Begeisterung dafür; er löst Euphorie aus und zieht die Fans in seinen Bann. Ich muss auch gestehen, dass ich seit meiner Jugend ein begeisterter Handball-Fan bin und mich jedes Mal über die vollbesetzte Halle mit dem tosenden Applaus und der mitreißenden Stimmung freue. Handball gehört für mich zur Tradition von Brixen und hat die Bevölkerung nachhaltig begeistert – auch durch seinen großartigen Fanclub. Was wünschen Sie sich vom Brixner Handball in Zukunft? In erster Linie möchte ich als Bürgermeister versichern, dass die Handballer auch weiterhin auf die Unterstützung der Politik zählen können, denn es ist unser aller Anliegen, dass Brixen auch in Zukunft eine Sportstadt mit Vorzeigecharakter bleibt – eine sportliche Stadt, eine gesunde Stadt, eine Stadt, die sich und ihre Menschen bewegt. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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DIE TEAMS

Teamwork makes the dream work Teamgeist, Zusammenhalt und gemeinsame Ziele machen ein Team aus. Auf dieser Fotoseite werden einige Teams des SSV Brixen abgelichtet – die aktuellen Teams, die Meisterteams und die Gründerteams.

Das Damenteam der Saison 2020/2021: hinten v.l.n.r. Martin Pöder, Martin Nitz, Andrea Eder, Monika Prünster, Antje Sader, Sarah Hilber, Sofia Ghilardi, Melanie Pernthaler, Sarah Schatzer, Violetta Vegni, Stefanie Durnwalder, Hubert Nössing und Jakob Stolz; vorne Giada Babbo, Lena Di Carlantonio, Barbara Nothdurfter, Elina Prast, Sarah Maurberger, Nadia Abfalterer und Carlotta Poce

Die Herrenmannschaft der Saison 2020/2021: vorne v.l.n.r. Omar Bianchi, Riccardo Di Giulio, Alex Wierer, Valerio Sampaolo, Michael Ploner, Lukas Schatzer und Franco Cubic; Mitte Hansjörg Busetti, Martin Amato, Endrit Iballi, Felix Mühlögger, Paul Wierer, Adam Puntaier und Rudolf Neuner; hinten Davor Čutura, Max Brugger, Christian Mitterrutzner, Alex Coppola, Riccardo Pivetta, Stanislav Kholodiuk und Andrea Basic

Das Meisterteam der Saison 1977/78: hinten v.l.n.r. Helene Lageder, Ingrid Mittelberger, Waltraud Tschurtschenthaler, Waltraud Ulpmer, Martha Zippl, Dagmar Gitzl und Carlo Cordioli; vorne Maria Luisa Cestari, Gabi Wolf, Renate Mitterer, Angelika Fliri, Verena von Mörl, Manuela Tauber und Rosi Hofer

Die Italienmeister von 1991: hinten v.l.n.r. Herbert Kircher, Helmuth Durnwalder, Christian Moser, Hubert Nössing, Gottfried Unterfrauner, Volker Gitzl und Günther Kopfsguter; Mitte Miklos Kovacs, Hermann Kirchler, Marcel Kasseroler, Egon Gitzl, Rudi Neuner und Karl Kerer; vorne Andreas Passler, Marcello Fonti, Michael Niederwieser, Walter Richter, Mihály Kovács und Alex Passler

Im Gründungsteam mit dabei waren (von links) Birgit Schatz, Karin Scheidle, Evi Brenninger, Maria Luise Pimpl, Elda Letrari, Marina Catulli Minacapilli, Monika Wieser, Maria Dejaco, Helga Plangger, Claudia Vontavon

Die Gründungsmannschaft: hinten v.l.n.r. Georg Stedile, Sigurth Wachtler, Josef Wierer, Paul Cestari, Umberto Principe und Hans Costazza; vorne Kurt Baur, Edi Pisoni, Franz Pisoni, Ralf Dejaco und Günther Baur 15


Brixen & Handball

BRIXEN

Ein feierndes Volk

z Die Brixner Handballfamilie war nicht nur für ihre sportlichen Leistungen bekannt, sondern auch für die vielen Bälle und Feste, die die Spielerinnen und Spie-

ler mit ihren Fans und Freunden feierten. Während die alljährliche Handball-Faschingsfeier zuerst in der Taverne vom Temlhof, dann im Kolpinghaus stattfan-

den, wurde nach den Spielen im Löwenhof, beim Pacher in Neustift, im Time Out, im Lido und in der Handballbar bei Karl und Luise Harrasser gefeiert. Sie führten diese jahrelang mit viel Liebe und Engagement. Der Handballtreffpunkt Nummer eins aber war, sobald es von Markus Huber übernommen wurde, das Lido. Dort gab es auch das ultimative Handballergetränk – den grünen „Handy“, der nach dem Weltmeistermaskottchen von 1987 benannt wurde. Seit 2004 wird

B&H

die Handballbar in der Sporthalle von Günther Wierer und seiner Familie geführt. Aber zurück zu den Faschingsfeiern, an denen sich alle Teilnehmenden in eine Verkleidung warfen. Im Bild Bernhard Hilpold und Doris Lutteri als Ballonpiloten, womit sie sich in den Neunzigerjahren den Sieg für die beste Verkleidung einheimsten. Übergeben wurde der Preis damals von Christian Wolf und Ralf Dejaco – eine Swatch-Uhr in Lebensgröße. eh

Brixen & Handball BRIXEN

In lieber Erinnerung z 50 Jahre Handball waren nicht nur geprägt von freudigen Ereignissen, sondern auch von tragischen Unfällen. Todesfälle von Personen, die in der Handballfamilie integriert waren, überschatten das heurige Jubiläum. Einer dieser tragischen Momente war der Unfalltod von Trainer Miklos Kovacs am 20. Juli 2005. 1993 verstarb der Trainer und Spieler Ekkehard Kurreck, 1996 ganz plötzlich und unerwartet die junge Spielerin Margit Tauber aus Schabs. Unerwartet aus seinem Leben und somit aus der Handballfamilie gerissen wurde

kurz

notiert

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nur zwei Monate nach Kovacs der ehemalige Brixner Bürgermeister und Präsident der Sektion Handball, Klaus Seebacher. Das Vorstandsmitglied Lilli Moser verstarb 2006, Luise Harrasser, die Seele der Brixner Handballbar, verließ die Handballfamilie im Jahr 2010. Christine Gasser, ehemalige Spielerin, verstarb 2011. Die Mitarbeiterin und Ehefrau des ehemaligen Präsidenten Rudi Rienzner, Angelika Ramoser, verstarb 2014. Die beiden Trainer Jaroslav Mráz und Reinhard Tutzer verstarben nur kurz hintereinander im Jahr 2016. Ein Jahr darauf verließen

die ehemaligen Spieler Christian Wolf und Maria Luise Cestari die irdische Welt. Ganz plötzlich aus seinem Leben gerissen wurde 2018 der ehemalige Spieler Arnold Prader. Der Trainer und

ehemalige Spieler Carlo Cordioli sowie der Betreuer Ennio Vigato verstarben im Vorjahr. Die Handballfamilie wird ihre verstorbenen Mitglieder in lieber Erinnerung behalten. eh

Vor jedem Spiel wiesen Ankündigungsplakate – zunächst per Hand geschriebene, dann grafisch aufgearbeitete – auf das anstehende Heimspiel der Brixner Teams hin. Diese hingen in Brixner Geschäften und Bars. Später wurden dann Hinweisbanner an strategischen Punkten der Stadt aufgehängt – auch heute noch.

Teammitglieder, die Ende der Siebzigerjahre zu spät zum Training antanzten, mussten 500 Lire für 5 Minuten und für jede weitere 5 Minuten nochmals 1.000 Lire „Strafe“ in die Vereinskasse einzahlen. Das Meckern gegen den Schiedsrichter „kostete“ 2.000 Lire, undiszipliniertes Verhalten ebensoviel.

Es gab nur ein einziges Spiel, bei dem ein Vater mit seinem Sohn gemeinsam auf dem Handballfeld stand: Bernhard Hilpold passte im letzten Spiel seiner Karriere den Ball sogar zu, damit er einen Treffer erzielen konnte. Das Spiel fand vor heimischem Publikum in der Brixner Handballhalle statt.


NACHGEFRAGT

„Man lernt fürs Leben“ Andreas Jungmann, Sportstadtrat von Brixen, ehemaliger Spieler und Präsident, über den Handballsport – und was er sich für die Brixner Teams in Zukunft wünscht. Herr Jungmann, was verbindet Sie mit dem Handballsport? Ich war jahrelang Spieler in meinem Heimatort Sand in Taufers und in Meran, dann auch Präsident in Taufers und Brixen. Der Handballsport hat mich jahrelang begleitet und geprägt. Inwiefern? Handball per se ist ein ausgezeichneter Mannschaftssport. Er ist körperbetont, schnell, variantenreich und auch hart. Es braucht Präzision und Koordination, aber er gibt auch eine Unmenge an Emotionen und ist nicht zuletzt eine Schule

fürs Leben. Was mir der Handballsport aber am meisten gezeigt hat, ist, dass man alleine gar nichts erreichen kann – es braucht ein gutes Team mit einer positiven Einstellung, sonst kann man nicht gewinnen. Was macht den Handballsport in Brixen einzigartig? Die einmalige Atmosphäre in der Brixner Handballhalle ist eine der schönsten, die ich je erlebt habe – und ich war in vielen Hallen in ganz Europa. Die Unterstützung der Brixner Bevölkerung im Publikum macht die Spiele außerdem immer wieder zu etwas Besonderem: Man kann die auf-

geladene Stimmung in der Halle oft nahezu spüren. Was wünschen Sie dem Brixner Handball zum 50. Geburtstag? Ich kann nur hoffen, dass die nächsten 50 Jahre genauso aufregend und spannend werden wie die letzten. Ich wünsche mir, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Jugendsektor, dem Damen- und dem Herrenteam noch weiter verbessert wird. Junge einheimische Spielerinnen und Spieler sollen zum Einsatz kommen und die Teams mit Kontinuität zum Erfolg führen. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

DIE HANDBALLFAMILIEN NIEDERWIESER UND GITZL

Handball im Blut

Dass der Brixner Handballsport generationenübergreifend fungiert, kann man anhand zweier Brixner Handballfamilien besonders gut aufzeigen: An den Familien Niederwieser und Gitzl kommt man, wenn man an den Brixner Handballsport denkt, nämlich nicht vorbei.

V

on den sieben Niederwieser-Kindern haben fünf den Handballsport im Blut, nur Monika und Verena wurden nicht vom Handballfieber gepackt. Matthias jagte in seiner Jugend dem Handball nach. Gabi war Teil der erfolgreichen Meistermannschaft Anfang der Achtzigerjahre. Michael, geboren 1965, kam mit 15 Jahren zum SSV Brixen, mit dem er zwei Meistertitel und einen Italienpokal gewann. Zwischendurch wechselte er zum SC Meran, mit dem er ebenso Italienmeister wurde – und einen Italienpokal gewann. Michael war auch erfolgreicher Torhüter der italienischen Nationalmannschaft. Sein größter Erfolg war 1997 die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Japan, in Kumamoto. Dabei stand er in der Torhüterstatistik an der Weltspitze. Insgesamt trug er 170 Mal das Trikot der Nationalmannschaft. Er gründete mit Martina Ramoner, selbst Handballerin, eine Familie mit zwei Kindern: Auch Niklas

und Anika spielten Handball, wobei Anika den Sprung in die deutsche Bundesliga schaffte und 2018 mit dem HC Thüringen deutsche Meisterin wurde. Michael feierte nach seiner aktiven Karriere mit 581 Spielen für Brixen auch als Trainer der Herrenmannschaft des SSV Brixen und des Damennationalteams beachtliche Erfolge.

Italienmeistertitel en masse. Elke, Jahrgang 1966, gewann mit dem SSV Brixen viermal die italienische Meisterschaft. Mit der Nationalmannschaft feierte sie ihren größten Erfolg – den Gewinn der Mittelmeerspiele im Jahr 1987. Sie feierte mit Cassano Magnago weitere vier Italienmeistertitel und spielte drei Jahre für Stockholm Polisen. Dort traf sie ihre große Liebe: Peter Helmersson – natürlich auch ein Handballer. Gemeinsam lebt das Paar in Brixen. Sie haben zwei Kinder, Mats und Mikael: Mikael Helmersson (2003) führt

die Handball-Tradition fort und spielt derzeit in der Jugendmannschaft von Flensburg und in der schwedischen Jugendnationalmannschaft. Auch Markus Niederwieser (Jahrgang 1969) war ein begeisterter Handball-Tormann. Er debütierte mit 16 Jahren beim Pokalspiel der Brixner gegen Benevento, wechselte dann aber nach Triest. Er wurde dort zweimal italienischer Meister und holte sich mit Triest auch den Italienpokal. Die jüngste NiederwieserTochter Klaudia (Jahrgang 1972) begann mit sechs Jahren mit dem Handball und blieb dem SSV Brixen 27 Jahre lang treu. In der Serie A debütierte sie 1986 unter Trainer Edi von Grebmer – damals war sie 14 Jahre alt. Sie wurde in die Jugendnationalmannschaft einberufen und führte 1997 als Kapitänin an der Seite ihrer Schwester Elke die Brixnerinnen in die Serie A1 zurück. Auch Klaudia war als Trainerin tätig.

Die Gitzls. Sportlich unterwegs

waren die Geschwister Gitzl seit jeher. Nach den Anfängen beim Skifahren versuchten sich die Kinder in vielen weiteren Sportarten: Kunstturnen, Fußball, Leichtathletik und eben Handball. Der Handballsport hat dann auch das Leben der vier Geschwister geprägt: „Das war unsere Lebensschule, und unser Vater war unser tollster Kritiker“, erzählt Dagmar Gitzl.

Lebensschule pur. Alle vier GeElke und Klaudia Niederwieser spielten für einige Jahre im selben Team 18

schwister begannen ihre Spielerkarriere beim SSV Brixen, wobei die drei Buben zeitweise sogar

zusammen in der ersten Mannschaft spielten; Egon, Dagmar und Volker schafften den Sprung in die italienische Nationalmannschaft. Das Sommertraining absolvierten die Kinder auf dem Hof der Mutter in Pfitsch. Das sollte sich lohnen; der Erfolg war bei den Gitzls zu Hause. Egon gewann bereits 1980/81 den Italienmeistertitel mit Triest, spielte dann bis 1988 wieder bei Brixen, wo er als Kapitän, Verteidigungsstratege und Torschütze (874 Tore) eine zentrale Rolle spielte. Zwei Jahre nach seinem Rücktritt holte ihn Trainer Miklos Kovacs wieder zurück – dann gewann er mit Brixen einen weiteren Meistertitel. Egon war bei verschiedenen WM-Spielen dabei. Bereits als 15-jähriges Mädchen heimste die begnadete Handballerin Dagmar 1978 den ersten ihrer sechs Italienmeistertitel für Brixen


DREI VON VIER KINDERN IN DER NATIONALE: Dagmar Gitzl (im Bild) und ihre beiden Brüder Egon und Volker gehörten zur italienischen Handballelite

ein – und zusätzlich noch zwei Juniorenmeistertitel. Auch zwei Teilnahmen an den Mittelmeerspielen, ein erster Platz bei den Juniorenweltmeisterschaften und mehrere WM-Qualifikations- und

avancierte. Dagmar war nach ihrer aktiven Karriere ab 2002 auch noch für vier Jahre als Trainerin der Damenmannschaft tätig. Volker, der jüngste der GitzlKinder, ahmte seine Geschwister

wohl das 20:19 im ersten Finalspiel im Mai 1992 in Triest, als er bei abgelaufener Spielzeit aus unmöglichem Winkel einen Neunmeterwurf direkt verwandelte und so den Heimvorteil der Triestiner

finden, die mit mindestens drei Mitgliedern, auch generationenübergreifend, als Spieler oder Mitarbeiter am Vereinsgeschehen beteiligt waren und teilweise noch sind: Dejaco, Cestari, Pfattner-

„Der Handball war unsere Lebensschule; unser Vater war unser tollster Kritiker“_ Dagmar Gitzl, ehemalige Nationalspielerin Länderspiele gehen auf Dagmars Konto. Sie spielte ab 1984 zwei Jahre lang für Triest und weitere zwei Jahre für Sassari. 1988 kam sie wieder nach Hause und spielte für Brixen; dort lernte sie auch ihren zukünftigen Ehemann, den Trainer Miklos Kovacs, kennen. Die gemeinsamen Kinder Holger und Kerstin spielten ebenfalls Handball, wobei Holger zum Kapitän der ersten Mannschaft

äußerst erfolgreich nach. 1984 rückte er mit 17 Jahren in die erste Mannschaft des SSV Brixen; er spielte zwar in der Saison 1992/93 in Conversano und 2000/2001 in Bozen, hatte aber erheblichen Anteil an den zwei gewonnenen Meistertiteln von Brixen. Der vielseitig versierte Volker war mit seinen 1.180 Toren einer der Topscorer der Mannschaft. Das wichtigste Tor seiner Karriere war

zunichte machte. Er nahm zudem an einigen Mittelmeerspielen, vielen Länderspielen sowie WMQualifikationsspielen teil.

Ein Familiensport. Neben den

Niederwiesers und Gitzls haben sich natürlich auch zahlreiche andere Familien in unterschiedlichster Weise dem Handballsport verschrieben. Stellvertretend für alle sollen hier jene Erwähnung

Mitterer, Manzoni-Hofer, Wachtler-Wolf, Baur, Fliri, Dejakum, Moser, von Mörl-Wassermann, Nössing, Wierer, Passler, Durnwalder, Federspieler-Wolf, Sader und Vikoler.

evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 19


Menschen & Meinungen

HANDBALL-FREUNDSCHAFTEN

Sprache verbindet Sie kamen und gingen, die Handballspieler aus dem Ausland – die einen nach einer, andere erst nach mehreren Saisonen. Ihre Herkunftsländer waren Russland, Ungarn, Argentinien, Island, Serbien und Spanien, um nur einige zu nennen. Einige gerieten bald in Vergessenheit, andere hingegen hinterließen bleibende Eindrücke.

M

ihály Kovács und Jason Olafsson sind heute noch vielen eingefleischten Handballfans ein Begriff. Sie zählen definitiv zu den Spielern aus dem Ausland, die in Brixen bleibende Eindrücke hinterlassen haben – nicht nur in sportlicher Hinsicht. Während sich einige der Spieler voll ins Zeug legten, ermüdeten andere bald – sowohl auf dem Spielfeld als auch beim Erlernen der deutschen Sprache. Es war im Sommer 1987, als Ralf Dejaco mich fragte, ob ich denn bereit wäre, dem neuen Handball-Legionär Mihály Kovács aus Ungarn Deutschunterricht zu geben. Ich war neugierig und sagte ohne langes Zögern zu, zumal auch meine Kinder aus dem Gröbsten heraus waren.

Zielstrebig und bescheiden. Mihály Kovács, der bald von allen Misi (Mischi) genannt wurde, ist am 19. Oktober 1987 mit Ehefrau Erzsébet und der vierjährigen Tochter Réka von Peter Dejakum, dem „Vakka-Tate“, in Budapest abgeholt worden. „Wie könnte ich das vergessen?“, erinnert sich Misi. Der herausragende Mittespieler, der in den zwei vorhergehenden Jahren zum besten ungarischen Handballspieler gekürt worden war, klopfte keine großen Sprüche, sondern absolvierte

verlässlich und pflichtbewusst seine Trainings, agierte in den Spielen mannschaftsdienlich – und er blieb ganze sechs Jahre. Nicht durch Zufall wurde Brixen 1991 und 1992 italienischer Handballmeister. Im Sommer 1988 bestritt der Musterspieler mit dem ungarischen Team die Olympischen Spiele in Seoul, nachdem kurz vorher Söhnchen Misike zur Welt gekommen war. All diese Jahre begleitete ich Misi und seine Familie im Deutsch-Unterricht, bei diversen Freizeitaktivitäten und bei Familienfesten. Meist begann die Lektion bei mir zu Hause um 15 Uhr, nachdem Réka vom Kindergarten in Milland abgeholt worden war. Für Ungarn Deutsch zu lernen ist kein Kinderspiel – zu unterschiedlich sind Aussprache, Vokabular und Grammatik. Mit Gesten und Mienen schafften wir es aber! Und zu guter Letzt schaffte Misi es sogar, „Oachkatzlschwoaf“ zu sagen, so wie es ihm seine Sportsfreunde vorgesagt hatten. „Wenn ich schon in Südtirol bin, will ich auch einen Dreitausender bezwingen“, sagte Mihály, und mein Mann Hermann begleitete ihn auf die Wilde Kreuzspitze. Es entstand eine wahre Freundschaft. Wir durften als Paten bei der Tauffeier in Budapest im Sommer 1989 natürlich nicht fehlen

Jason Olafsson mit seiner Frau und Tochter – und seiner ehemaligen Handball-Deutschlehrerin Hanni Bernardi und erlebten eine fröhliche und sangesfreudige Kovács-Familie. Auch bei der Erstkommunion von Réka in Milland waren wir Gäste. Als sie im Sommer 2008 ihr Sozialpädagogikstudium an der Uni Brixen abschloss, durften unser Sohn Silvan und ich ihre Eltern vertreten.

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Kein Leben ohne Handball. Nach sieben Jahren als Spieler kehrte Misi Anfang August 2004 als Trainer nach Brixen zurück und blieb knapp drei Jahre, ehe ihn Michl Niederwieser ablöste. Seitdem trainiert er in seiner Heimatstadt verschiedene Jugendmannschaften. Handball ist sein Lebensinhalt


geblieben. „Meine zweite Heimat ist Brixen, und ich kehre immer gerne dorthin zurück“, bestätigt er, „es kann daher durchaus sein, dass ich zur großen Jubiläumsfeier im September komme und mit einem ‚Egészségedre!‘, einem ungarischen Prost, auf weitere erfolgreiche Handballjahre anstoße.“

spielte in den Saisonen 1996/97 und 1998/99 in der zweiten deutschen Bundesliga in Leutershausen und Dessau. Dort zog er sich eine Verletzung zu, bei deren Operation er infolge eines Fehlers das linke Auge verlor. Damit war seine Handballkarriere beendet.

Ein cooler Typ. Obwohl Jason

ist ein positiv denkender Typ, unerschrocken und zupackend. Er verzagte trotzdem nicht, sondern beendete 2001 sein Studium der Computer-Wissenschaften. Seit sieben Jahren ist er erfolgreich in der Immobilienbranche tätig. Neben Isak, der kürzlich 26 Jahre alt wurde, nach seinem Studium in Frankfurt in seine Heimat zurückgekehrt ist und auch schon Vater geworden ist, hat die Familie noch zwei erwachsene Töchter, Isabella und Viktoria. „Es läuft alles prima“, schreibt Jason Olafsson aus seinem Urlaub, für den er Anfang Juli nach Spanien aufgebrochen ist. Er schreibt mir selbstverständlich auf Deutsch, das er doch recht anständig gelernt hat.

Olafsson nur eine Saison lang (1995/96) für Brixen gespielt hat, wird wohl auch er unvergessen bleiben: gerade mal 23 Jahre alt, ein Jungspund also, groß gewachsen, blond und blauäugig, wie man sich Wikinger vorstellt, offen, herzlich, energiegeladen. Er reiste mit seiner Freundin Helena und dem Säugling Isak an und fühlte sich in Brixen sofort wohl. Jason konnte auf Dänisch, Englisch und ein bisschen Deutsch kommunizieren, und dies, obwohl in seiner Heimat erst ab der vierten Grundschulklasse mit dem Fremdsprachenunterricht begonnen wurde. Unvergessen bleiben dem Publikum die Jubelgesten und die Rufe des temperamentvollen Isländers, der allem Neuen mit Unbekümmertheit begegnete. Unvergessen bleibt auch sein

Immer wieder aufstehen. Jason

Mihály Kovács wird nach sechs erfolgreichen Jahren vom damaligen Präsidenten Paul Cestari verabschiedet Besuch in der Bibliothek: Er erzählte vor den dort anwesenden Schülerinnen und Schülern von seiner wundervollen Heimat und spielte auf seiner Gitarre isländische Weihnachtslieder. Auch ich und mein Mann statteten dem wundervollen Island, der Insel aus Feuer und Eis, einige Besuche ab – das erste Mal gemeinsam mit Christian Dejakum samt Familie erfolgte im Juni 1996 zur Hochzeit von Jason und Helena. Als ich acht Jahre später Familie Olafsson in der Stadt Hafnarfjörður besuchte, lieh uns Helena für die Umrun-

dung der Insel ihren roten Fiat 126, und sie hat uns an den verschiedenen Orten in Hotels fürsorglich untergebracht, bis wir es in Egilstaðir dann doch auf eigene Faust wagten – was dann dazu führte, dass wir eine Nacht in einem Klassenzimmer auf der Luftmatratze verbrachten. Besuch Nummer drei erfolgte mit den Südtiroler Gärtnern, den Hansjörg Auer und seine Frau Brigitte eingefädelt hatten. Im Sommerhaus von Jasons Eltern wurden wir großartig mit Musik und Trari-Trara empfangen. Jason

Johanna Bernardi Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

FANCLUB „LA OLA“

Von Fanclub und Maskottchen Wenn die Handballspiele am Samstagnachmittag in der Sporthalle am Fischzuchtweg für die Zuschauer der Brixner Handballspiele längst zu einem liebgewonnenen Treffpunkt geworden sind, so ist dies in erster Linie dem Fanclub zu verdanken.

B

ekanntlich haben die Zuschauer hierzulande nicht den feurigen Charakter der Südländer, weshalb schon bald erkannt wurde, dass es eines organisierten Fanclubs bedurfte, um sie aus ihrer Reserviertheit zu locken. Der erste Fanclub namens „Handballfreunde des SSV Brixen“, bestehend aus Spielereltern, deren Freunden und einigen Gönnern, wurde am 10. September 1982 gegründet; es gab ein Statut, jährliche Versammlungen wurden abgehalten und ein Infoblatt gestaltet. Oberst Antonio Manco, Pius Hilpold, Lilli Moser

war vorübergehend eine gewisse Enttäuschung und Müdigkeit im Publikum verständlich. 1998 wurde deshalb wieder das Bedürfnis zur Gründung eines Fanclubs wach. Rudi Gasser, Alexander Treyer und Kurt Holzer sowie weitere 30 Personen sorgten mit Trompeten, Trommeln und Schlachtgesängen wieder für Aufbruchstimmung, die im Jahr 2007 allerdings nicht den freiwilligen Abstieg in die dritte Liga verhindern konnte. Aber gerade in diesem schwierigen Moment wussten die Fans um die Wichtigkeit ihrer Unterstützung und

die Einbeziehung des Publikums in Sprechchören und Anfeuerungen, Einsatz von Trommeln und anderem akustischen Material und das Wiedererscheinen der riesigen Fahnen wurden und werden die Männer- und Frauenmannschaft bei den Heimspielen zu Höchstleistungen angetrieben. Wohl auch deshalb gelten die Brixner Mannschaften als besonders heimstark, bezeugen aber auch die Gästemannschaften öfters die Freude, in einer so begeisterten Atmosphäre spielen zu dürfen. Auch bei Auswärtsspielen, vornehmlich den Südtiroler Derbys

Miki nennt sich das Maskottchen des Brixner Handballfanclubs, das hier mit Handballkindern und Spieler Holger Kovacs das Publikum anfeuert und Co. organisierten Busse zu den Auswärtsspielen, um den Teams nahe zu sein und sie zu unterstützen. Die hervorragenden Ergebnisse samt Titelgewinne der Damen Anfang und jene der Herren Ende der Achtziger- und Anfang der Neunzigerjahre sorgten für großen Publikumsandrang, breite Unterstützung der Mannschaften und Superstimmung in der Halle. Nach dem Gewinn der beiden Meistertitel der Herren und der damit verbundenen hohen Erwartungshaltung der Fans 24

ließen diese den Mannschaften zukommen, die es ihnen dank der Bemühungen der Vereinsführung mit dem Wiederaufstieg in die Eliteliga dankten.

Eine neue Ära. Das Jahr 2011

markierte zweifellos eine neue Ära, als auf Initiative von Gerd Seebacher zusammen mit Patrick Salcher, Georg Prosch und anderen ein neuer, von jugendlicher Begeisterung getragener und heute mehr als 100 Mitglieder zählender Club gegründet wurde. Durch

in Bozen, Meran und Eppan, aber auch außerhalb der Provinz, sorgt der Fanclub mit seinem bunten Treiben stets für Aufsehen und Anerkennung. Auf der Welle der Begeisterung wurde 2013 die Tätigkeit des Clubs noch sichtbarer – mit der Namensgebung „La Ola“, der Entwicklung eines eigenen Logos, das Maskottchen „Miki“ und der Zeitschrift „Der Pamper“, für die Reinhold Wegmann verantwortlich zeichnet. Zudem sorgen seit 2015 die Cheerleader der Sektion Tanz-

sport des SSV Brixen unter Carmen Niederkofler für ein Novum in Italien und für zusätzliche Stimmung in der Halle, ebenso wie die Songs der Brixner Deutschrock-Gruppe Frei.Wild und Markus Dorfmann mit ihren Handballhymnen. Eine so aufwändige Tätigkeit bedarf einer straffen Struktur, die sich der Club durch die Wahl eines eigenen Vorstandes, dem derzeit Georg Prosch als Präsident und Gerd Seebacher als Vizepräsident vorstehen, gegeben hat. Der Finanzierungsbedarf wurde und wird durch den Verkauf von Merchandisingartikeln in einem eigenen Shop, aber auch durch Sponsoren und der Organisation verschiedener Events und Lotterien gesichert. Inzwischen beteiligt sich der Club auch tatkräftig an der Logistik in der Halle wie den Aufbau der Werbebanden, Eingangskasse, Bereitstellen von Securities, Hallen-DJ, Hallensprecher und TV-Aufnahmen. Unverzichtbar für den Verein ist auch die Mithilfe in der Hallenbar und bei besonderen Events. Um diese Tätigkeit bestmöglich zu koordinieren, sitzt ein Mitglied des Fanclubs auch im Vorstand der Vereinsführung. Für eine immer bessere Bekanntheit wurde ein eigener Facebookund Instagram-Auftritt gestartet, wobei auch die Homepage (www. laola-brixen.it) auf den neuesten Stand gehalten wird. In der von der Coronakrise gekennzeichneten Saison 2020/21 sorgte der Club für einen reibungslosen Ablauf der Heimspiele mit der Übernahme der Voranmeldung, Registrierung und dem Test der Zugangsberechtigten, wobei gerade in dieser publikumsfreien Zeit die Bedeutung des Publikums und des Fanclubs für die Heimmannschaften offenkundig wurde. Paul Cestari Leserbriefe an: echo@brixner.info


BRIXEN

Die HandballPräsidenten Die Präsidenten der Sektion Handball haben zusammen mit ihren Vorstandsmitgliedern die Mannschaften in den letzten 50 Jahren uneigennützig und ehrenamtlich durch Höhen und unvermeidliche Rückschläge geführt.

R

alf Dejaco war von 1971 bis 1991 der erste HandballPräsident. Die Bezeichnung „Vater des Brixner Handballs“ wird seiner herausragenden Rolle seit der Gründung des Vereins am besten gerecht. Sieben Meistertitel der Damen sowie ein Meisterund Pokalsieg bei den Herren sind der Lohn für seine 20-jährige Präsidentschaft. Die Austragung sämtlicher internationaler Großereignisse in Brixen und Südtirol, an denen er als OK-Präsident und Organisator beteiligt war, sind ihm zu verdanken. Auch nach seiner Wahl zum italienischen Verbandspräsidenten sowie Mitglied und Schatzmeister des Europäischen Handballverbandes hat er sich noch stets für die Belange des Vereins eingesetzt. Auf ihn folgte Paul Cestari – von 1991 bis 1994. Nach der Wahl Dejacos zum Verbandspräsidenten hat Cestari als sein Stellvertreter aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Spieler, Brixner OK-Chef der WM 1987, Pressesprecher, Sportrichter und Rechtsberater des Vereins die Präsidentschaft für die Herren- und Damenmannschaft übernommen. In seine Amtszeit fällt unter anderem der Gewinn des zweiten und bislang letzten Meistertitels bei den Herren. Nach der Ära seiner beiden Vorgänger und Gründungsmitglieder hat Rudi Rienzner von 1994 bis 2001 als Quereinsteiger mit Begeisterung und Idealismus die Führung des Vereins übernommen und dafür gesorgt, dass auch in seiner siebenjährigen Amtszeit noch attraktiver HerrenHandballsport geboten wurde. Die angepeilten weiteren Titelgewinne blieben ihm allerdings verwehrt. Auf Rienzner folgte Andreas Jungmann, der heutige Sport-Stadtrat von Brixen. Von 2001 bis 2004 hatte er das Zepter der Brixner Handballer in der Hand. Er setzte vor allem auf die vermehrte Förde-

Reinhold Engl (rechts in beiger Jacke) hat 2007 die Präsidentschaft der Herrenmannschaft übernommen rung junger einheimischer Spieler und musste zudem eine „geerbte“ finanziell angespannte Situation meistern. Dementsprechend bescheidener waren notgedrungen auch vorübergehend die sportlichen Ambitionen des Vereins und des Brixner Publikums.

Von unten nach oben. Mit derselben Philosophie seines Vorgängers trat auch der ehemalige Spieler des SV Milland, Markus Stockner, im Jahr 2004 seine Präsidentschaft an. Die sportliche Bilanz der Herrenmannschaft in seiner Amtszeit unter der Leitung des als Trainer wiedergekehrten Mihály Kovács war gekennzeichnet durch den völlig unerwarteten und deshalb umso erfreulicheren Vize-Meistertitel und den freiwilligen Verzicht auf die Elite-Liga. Stockner blieb drei Jahre lang im Amt. 2007 folgte Reinhold Engl in seine Position. Er hat die Herrenmannschaft in ihrer sportlich und finanziell größten Krise übernommen, sie mit ausschließlich einheimischen Trainern und Spielern wieder behutsam aufgebaut, in nur drei Jahren den Wiederaufstieg von der dritten

in die erste Liga geschafft und sie dort etabliert. Seit 2016 ist nun Werner Wieland am Ruder. Der derzeitige Präsident der Handballsektion der Herren hat es in Zeiten zunehmend sinkender Werbeeinnahmen geschafft, die Mannschaft auf gutem Niveau und in der Gunst des Publikums zu halten, was für eine Kleinstadt wie Brixen keine Selbstverständlichkeit ist. Titelgewinne waren wie schon in den Jahren zuvor außer Reichweite.

Damen als eigenständige Sektion. Anfangs waren die Sektionen Handball Herren und Handball Damen in einer einzigen „Sektion Handball“ im SSV Brixen vereint. Erst 1997 wurden die Sektionen geteilt. Die erste Präsidentin der Damen war von 1997 bis 1998 Helga Tinkhauser. Als Verantwortliche der Damenmannschaft in den Jahren zuvor hat sie angesichts der finanziellen Ungleichbehandlung gegenüber der Herrenmannschaft den bereits seit längerer Zeit gehegten Wunsch der Gründung einer eigenständigen Damensektion in die Tat umgesetzt. Für die neu gegründete Sektion im SSV Brixen

war es ein Glücksfall, als 1998 Helga Dejaco, selbst Spielerin der ersten Stunde, für die Bewältigung der vielfachen Aufgabenbereiche als Präsidentin gewonnen werden konnte. Über elf Jahre lang ermöglichten sie und ihr engagierter Vorstand vielen jungen einheimischen Spielerinnen aus Brixen und Umgebung die Ausübung des Handballsports in der zweiten Liga. Die Beharrlichkeit und Begeisterung der Spielerinnen wurde mit dem Aufstieg in die höchste Liga honoriert, der allerdings im Jahr darauf wieder zum Abstieg führte. Stefan Kirchler folgte auf Helga Dejaco. In seiner kurzen Präsidentschaft hatte er die Folgen der missglückten Erstliga-Teilnahme vom Vorjahr zu bewältigen. Dem sportlichen Abstieg folgte ein Jahr später wegen des Wegfalls mehrerer Leistungsträgerinnen und aus finanziellen Gründen auch noch der Verzicht auf die zweite Liga. Seit 2011 ist nun Wally Ulpmer Präsidentin der Brixner Handballdamen. Nach dem unmittelbaren Wiederaufstieg haben Wally und ihr neu gebildeter Vorstand die Damenmannschaft durch die behutsame und konsequente Wiederaufbauarbeit 2017 zurück in die erste Liga gebracht. Besonders erfreulich ist die Umsetzung eines im Herrensektor seit Jahren angepeilten, aber nie realisierten Zieles: die Schaffung einer Südtiroler Mannschaft, die in der Meisterschaft vorne mitmischt und mit dem Gewinn des Supercups 2019 die großen Erfolge der Achtzigerjahre in Erinnerung gerufen hat. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

BRIXEN

Ein Gönner der ersten Stunde z Was wäre ein Handball-„Brixner“, ohne darin Hansjörg Auer zu nennen? Der ehemalige Vizepräsident des SSV Brixen ist ein Handballfan der ersten Stunde, aber nicht nur: Hansjörg ist ein Gönner, ein Freund, ein Unterstützer, und er war jahrelang immer da, wenn er gebraucht wurde. Er hat den Verein ständig finanziell unterstützt, sich bei Veranstaltungen

mit seiner Gärtnerei um die Blumendekoration gekümmert und stand den Vorstandsmitgliedern und auch den Spielerinnen und Spielern sehr nahe. „Hansjörg ist dem Verein gegenüber immer sehr aufgeschlossen, und er half, wo es nur ging – bei der Wohnungssuche für auswärtige Spieler beispielsweise“, erzählt der ehemalige SSV-Präsident Ralf Dejaco.

Hansjörg Auer ist und war bei fast jeder Partie in Brixen dabei, fiebert mit seinen Schützlingen mit und setzte sich jahrelang ehrenamtlich für den Handballsport ein. eh

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Vom Gründervater zum Sportfunktionär z Er brachte den Handballsport nach Brixen: Ralf Dejaco. 1971 gründete er die Brixner Handballsektion. Dejaco, ehemaliger Turner und Faustballspieler, jagte dann auch dem Handball nach und kümmerte sich zudem um die organisatorischen Angelegenheiten. Dies war auch der Startschuss für seine internationale Karriere als Sportfunktionär: Bis 1991 blieb der dreifache Familienvater Vereinspräsident, dann wurde er zum Präsidenten des italienischen Handballverbandes

kurz

notiert

26

mit Sitz in Rom gewählt – dessen Ehrenmitglied er heute ist. Von 1996 bis 2015 war er Präsident des SSV Brixen mit seinen 16 Sektionen. 1998 war er Präsident des Organisationskomitees der Handball-Europameisterschaft der Männer, die in Südtirol und dem Trentino ausgetragen wurde. 2001 hatte er dieselbe Funktion für die Weltmeisterschaft der Frauen inne. Bereits 1988 begann seine internationale Laufbahn: Bis 2000 war er Mitglied der Entwicklungsund Propagandakommission des

Claudio Cestari ist seit der Gründung der Sektion Handball als Hallensprecher, Organisator, Schiedsrichter- und Mannschaftsbetreuer mit dabei und somit ein lobenswertes Beispiel für uneigennützige, fortdauernde und unverzichtbare Mitarbeit.

internationalen Handballverbands (IHF), dann wurde er zum Exekutivmitglied des europäischen Handballverbandes (EHF) gewählt, dessen Schatzmeister er 16 Jahre lang war. Heute ist der 77-Jährige Brixner Architekt Eh­renmitglied auf Lebenszeit des EHF und Ehrenpräsident des SSV Brixen. eh

Karl Kerer ist ein Faktotum des Brixner Handballsports. Der Brixner setzt sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Brixner Herrenmannschaft ein – als Betreuer, Organisator, als Videomann und noch vieles mehr.

Als gute Seele der Brixner Handballfamilie kann man Edith Monopoli bezeichnen. Edith ist seit Jahren für die Damen, Herren und auch die Jugend im Einsatz, hat immer ein offenes Ohr und zwei Hände, die sich um alles und um jeden kümmern.


O o op s

mein Hoppala

Bernhard Hilpold, ehemaliger Handball-Nationalspieler

Testen, Touren & Genießen

Zimmer ausgeraubt? Nach einem Spiel mit der Nationalmannschaft trafen wir Spieler uns in der Hotelbar, um noch ein Glasl zu heben. Das Beisammensein wurde bald durch die Frau des Betreuers gestört, die laut schreiend herbeistürmte. Hektisch erklärte sie, dass Diebe ihr Hotelzimmer auf den Kopf gestellt und komplett verwüstet hätten. Der Betreuer inspizierte mit seiner Gattin das „ausgeraubte“ Zimmer und stellte fest, dass dies gar nicht ihr Zimmer sein konnte, weil es sich auf einer anderen Etage befand. So eilten beide zurück an die Hotelbar, um uns mitzuteilen, dass es sich um das Spielerzimmer Nr. 202 handle, das ausgeraubt worden war. 202? das war doch das Zimmer von meinem Kollegen Egon Gitzl und mir! Schnellstmöglich eilten wir dorthin, um das Ausmaß der Tat zu definieren. Lachend gaben wir kurz darauf an der Hotelbar Entwarnung: Das totale Chaos im Zimmer war nicht auf einen Überfall zurückzuführen, sondern einzig und allein in unserer ungeheuerlichen Unordnung begründet.

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4 kg Karpfen, am besten aus der Donau frisch gefischt (in Scheiben geschnitten) 5 l kaltes Wasser 4 große Zwiebeln (fein geschnitten) 4 Esslöffel süßes Paprikapulver 1 Messerspitze scharfes Paprikapulver 1 Esslöffel Salz 2 dl Tomatensugo 1 Esslöffel Stärkemehl (oder Kartoffelpüree) 1 getrocknete scharfe Paprikaschote (nach Geschmack)

Alle Zutaten in einem Topf oder Kessel, der über dem offenen Feuer gehängt wird, behutsam mischen. Wichtig ist, dass die breit geschnittenen Fischscheiben nicht zerfallen. Etwa eine Stunde köcheln lassen und bei Bedarf behutsam umrühren oder auch nur schütteln. Serviert werden dazu selbstgemachte „Rezanci“, eine Art Tagliatelle-Nudeln. Für die im Nordwesten Serbiens lebenden Serben und Ungarn dient das Gericht vor allem für größere gesellschaftliche Treffen im Freien, etwa wie bei uns Grillfeste.

Davor Čutura kommt aus Sombor in Serbien, aus der autonomen Provinz Vojvodina. In Spanien erzielte er herausragende Erfolge als Torschütze. Er ist seit der Saison 2019/20 Spielertrainer der Herren-Handballmannschaft des SSV Brixen. Ende Juli hat das Team mit dem Training für die Meisterschaft 2021/22 begonnen. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

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HASSAN MOUSTAFA, Präsident der International Handball Federation (IHF)

ball e desidero esprimere un vivo ringraziamento e un sentito augurio.

In the recent past Handball has developed into a truly popular sport, with players and supporters on all five continents. The basis for this strong international footprint are sports clubs like „SSV Brixen Handball”. 50 years of dedication and passion for our sport: thank you SSV Brixen Handball, congratulations on your achievements and all the best for the years to come.

CLAUDIO ZORZI, Präsident des Landeskomitees Südtirol (FIGH)

MICHAEL WIEDERER, Präsident der European Handball Federation (EHF) In den letzten 50 Jahren hat sich der Handball in Europa enorm entwickelt und stellt heute die zweitbeliebteste Mannschaftssportart dar. Der SSV Brixen Handball ist Teil dieser großen Gemeinschaft. Daher freut es mich ganz besonders, im Namen der Europäischen Handballfamilie die besten Glückwünsche auszusprechen. Für die Zukunft viel Erfolg! PASQUALE LORIA, Presidente della Federazione Italiana Giuoco Handball (FIGH) La storia della pallamano italiana è legata a doppio filo con quella dell’SSV Brixen Handball: dal 1971 ad oggi essa ha sempre saputo rappresentare una realtà di prim’ordine. Dai trofei conquistati alle esperienze nelle coppe europee, passando per l’impegno costante nei settori giovanili culminata coi tanti atleti e atlete approdati in maglia azzurra, Bressanone è sempre stata protagonista. Per questo, con grande affetto e sincera soddisfazione, mi unisco alle celebrazioni per i primi 50 anni dell’SSV Brixen Hand-

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DES ALFRED U. HARALD FALLER

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Als vor 50 Jahren in Brixen in Sportlerkreisen vom Handballspielen gesprochen wurde, war ich Student der 4. Klasse im Wissenschaftlichen Lyzeum Brixen. In Bozen spielte man dank Heinz Gutweniger bereits Handball, und in Brixen startete Ralf Dejaco, Freund und Sportkollege von Gutweniger, mit der neuen Sportart im SSV Brixen. Die Initiative hätte keinen fruchtbareren Boden finden können: Handball und der SSV Brixen begannen einen gemeinsamen Weg, der zu unzähligen schönen und erfolgreichen Zielen führte – in sportlicher, sozialer, gesellschaftlicher und menschlicher Hinsicht, auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Der SSV Brixen Handball war und ist in Südtirol und Italien sowie weit über die Grenzen ein Bezugspunkt für vorbildliche Jugendarbeit bei Mädchen und Buben, mit seinen vielen Erfolgen mit der Herren- und Damenmannschaft ein Aushängeschild für den Südtiroler Handballsport. Im Namen der Südtiroler Handballer überbringe ich dem SSV Brixen die herzlichste Gratulation zum 50. Geburtstag und wünsche dem Verein weiterhin schöne Erfolge und viel Engagement im Bereich der Jugendförderung für die nächsten 50 Jahre. GIOVANNI MALAGÒ, Presidente del Comitato Olimpico Nazionale Italiano (CONI) 50 anni della società di Pallamano Bressanone è per la pallamano italiana la storia, la tradizione, l’efficienza. Ma anche il successo – sia in campo femminile che maschile. Grazie, SSV Brixen per i 50 anni dedicati allo sport.

ALEX TABARELLI DE FATIS, Präsident des CONI-Landeskomitees Bozen-Südtirol Der SSV Brixen Handball zählt zu Recht zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Handballvereinen Italiens. Zahlreiche Talente sind aus diesem Klub hervorgegangen. Viele haben auch den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Sieben Italienmeistertitel bei den Damen und zwei bei den Herren beweisen außerdem, wie erfolgreich in Brixen gearbeitet wurde. Um diese Erfolge feiern zu können, braucht es viel Einsatz und die Bereitschaft, einen großen Teil der Freizeit für das Training zu opfern. Dass die jungen Sportlerinnen und Sportler zudem sehr viel Disziplin und Ehrgeiz aufbringen müssen, versteht sich von selbst. Und genau hier hat der SSV Brixen sehr fähige Trainer und Funktionäre, die den jungen Sportlern diese Werte vermitteln. Aber nicht nur: Der SSV Brixen Handball hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Kindern und Jugendlichen die Freude am Sport zu vermitteln. Und diese Freude bleibt ein Leben lang. Das gelingt diesem Verein auf sehr gute Art und Weise, auch in dieser schwierigen Zeit. Deshalb möchte ich mich beim SSV Brixen für diese 50 Jahre Handball besonders bedanken. GÜNTHER ANDERGASSEN, Obmann des Verbandes der Südtiroler Sportvereine (VSS) Wer in Südtirol Handball sagt, muss auch Brixen sagen. In kaum einem anderen Ort steckt so viel geballte Leidenschaft zum Handballsport. Ich möchte im Namen des VSS aber auch ganz persönlich allen Funktionären, Trainern, Spielern und Gönnern meine herzlichsten Glückwünsche zum 50. Jubiläum entbieten.

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Menschen & Meinungen

Die Sportwelt gratuliert


BRIXEN

Die Lobishymnen z Es gibt sie zuhauf: Anekdoten über das Brixner Handballleben. Neben den sportlichen Ereignissen haben sich nämlich lustige und auch weniger lustige Geschichten rund um den Handballsport in die Köpfe der Fans gebrannt. Der Brixner Komiker und Kabarettist Lukas Lobis, selbst Handballfan der ersten Stunde, wirft einen Blick zurück auf das letzte halbe Jahrhundert – auf lustige Art und Weise. Dafür holt er sich verschiedene Gäste aus der Brixner Handballwelt an seine Seite. In vier Podcastfolgen zu je rund 50 Minuten – wie soll es zum 50-Jahr-Jubiläum auch anders sein – wird die Geschichte des Brixner Handballs aufgegriffen. Die erste Folge ist bereits online

und befasst sich mit den Anfängen des Handballs. Zu Gast sind Paul Cestari, Helga und Ralf Dejaco. In der zweiten Folge dreht sich alles um die erfolgreichen Handballdamen, die sieben Meistertitel gewinnen konnten – online ist sie ab Mitte August. In der dritten Folge (erscheint Mitte September) geht es heiß her: Anfang der Neunzigerjahre holen sich auch die Männer den langersehnten Titel – endlich! Mit der vierten und letzten Folge holt Lobis den Handball in die Neuzeit: Was hat sich verändert, was braucht es heute mehr als damals, und warum ist der Hype um den Handballsport nicht mehr der, der er war? Der Podcast wurde mit Unterstützung von Immobilien Sader, der Allianz

Versicherung Brixen „Rottonara & Debiasi“ und Benni Troi vom Theaterpädagogischen Zentrum (tpz) realisiert. Die Folgen können auf der Homepage des SSV Brixen angehört werden. eh

BRIXEN

Die 50-Jahr-Feier

z Im Rahmen des heurigen Handball-Jubiläums werden einige Veranstaltungen organisiert – unter dem Namen „Handball. Kultur.Brixen“. Die Initiative wurde vom ehemaligen Damentrainer Zeno Kerschbaumer ins Leben gerufen: „Handball hat in Brixen nicht nur hohen sportlichen Stellenwert, son-

dern ist tief in der Gesellschaft verwurzelt. Wir möchten 50 Jahre Emotionen wiederbeleben.“ Das passende Logo dazu wurde von Arno Dejaco gestaltet (im Bild). Seit Juni sind in den Geschäftsräumen der Raiffeisenkasse Eisacktal, der Südtiroler Volksbank und der Südtiroler Sparkasse am Großen Graben Fotos aus den

Wussten Sie, dass ...

letzten 50 Jahren ausgestellt, die gegen eine freiwillige Spende auch erworben werden können. In der Altstadt werden Skulpturen zum Thema Handball, die von der Progress Group gefertigt wurden, aufgestellt. Zeitzeugen, Geschichten und Anekdoten bilden den Inhalt des Podcasts von Lukas Lobis (siehe oben). Eine Kindergeschichte rund um „Andy“, dem Maskottchen der Handball-Weltmeisterschaften 1987, wurde von der Brixnerin Evi Hilpold verfasst und wird in Kürze erscheinen (siehe eigenen Artikel auf S. 42). Ende August bis Anfang September findet in der Altstadt die Initiative „Kunst

& Performance Art“ statt, die vom Brixner Künstler Hartwig Thaler und von der Brixner Choreografin Sabrina Fraternali kuratiert wird. Am 3. September ist der offizielle Festakt am Domplatz in Brixen geplant. Abgeschlossen wird die Veranstaltungsreihe mit dem alljährlichen „Sportsday“ der Gemeinde Brixen. Den gesamten Zeitraum der Feierlichkeiten über wird es eine Lotterie mit tollen Preisen geben. Alle Infos zu den anstehenden Veranstaltungen findet man auf der Homepage der Handball.Kultur.Brixen unter ssv-brixen.info. eh

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Menschen & Meinungen

UMFRAGE

Viel Tradition und viele Erinnerungen Seit 50 Jahren wird in Brixen Handball gespielt. Viele Brixnerinnen und Brixner können sich an Anekdoten erinnern, an Erlebnisse und Abenteuer, die sie mit dem Handballsport in Verbindung bringen. Wir haben uns umgehört, was der SSV Brixen Handball für seine Fans bedeutet.

„Für mich persönlich ist es bei jedem Spiel sehr schön, die Mannschaft gemeinsam mit anderen Fans, für mich echte Freunde, anfeuern zu können, und dabei zu sehen, dass dies unseren Spielern eine zusätzliche Motivation gibt. Handball ist eine sehr spannende Sportart, bei der es meist bis zur letzten Minute knapp hergeht. Ich würde jedem raten, vorbeizukommen und zu schauen, wie spannend ein Handballspiel sein kann“, sagt Patrick Sanguanini.

Christoph Kerschbaumer ist mit dem Handball in Brixen stark verwurzelt: „Ich bin ein ehemaliger Spieler und habe noch tolle Erinnerungen an diese Zeit. Die große Handball-Euphorie soll und muss auch durch einheimische, greifbare Spieler weiterleben. So bleibt diese Tradition noch für viele Jahre weiter bestehen.“ 30

Für Mirjam Cestari bedeutet der Handball mehr als Tradition: „Handball in Brixen erinnert mich vor allem an meine Kindheit. Mein Vater nahm mich bereits sehr früh in die Halle mit, wo ich mich von Anfang an wie Zuhause fühlte. Jetzt ist der Handball in Brixen für mich vor allem zu einem Treffpunkt mit Freunden und einem ‚place to be‘ am Samstagabend geworden.“

„Der Handballsport in Brixen ist für mich ein spannendes Ereignis“, sagt Stefan Rienzner. „Ich fiebere mit der Mannschaft mit. Besonders gefällt mir die Initiative des Fanclubs. Dieser sorgt dafür, dass nicht nur während der Spiele eine gute Stimmung aufkommt, sondern auch, dass die Mannschaft motiviert wird. Für Brixen ist Handball ein wichtiger Bestandteil, auf den ich persönlich großen Wert lege.“

„Der Handballverein und der Fanclub von Brixen sind wie eine kleine Familie für mich“, sagt Mirjam Treyer. „Ich fühle mich sehr wohl und habe ehrlich gesagt noch nicht so oft eine so tolle Gemeinschaft erlebt, wie sie im Handball Brixen existiert.“

„Ich denke, dass Handball als Sportart Brixen wie keine Zweite geprägt hat und prägt“, ist Leonhard Amhof überzeugt. „Ich bin seit 2014 Mitglied des Fanclubs und erinnere mich an viele spannende Spiele und gemeinsame Stunden mit Freunden. Gerne erinnere ich mich auch an die glorreichen Siege und die nicht so glorreichen Niederlagen, an Auswärtsfahrten und gemeinsame Stunden in der Handballbar. Ich würde mich sehr über einen weiteren Titelgewinn freuen. Handball ist ein schneller und spannender Sport, der in Brixen hoffentlich noch eine glänzende Zukunft hat.“

Für Gerd Seebacher bedeutet Handball in Brixen vor allem Zusammenhalt: „Es ist wie in einer Familie – egal ob am Spieltag oder sonst. Wir stehen füreinander ein und sind füreinander da. Ob jung oder alt: Dieser Sport fasziniert alle Generationen gleichermaßen, und in Brixen spürt man dies ganz besonders.“

“La pallamano a Bressanone è un grande gioco di squadra, dove giocatori e tifosi si uniscono in un‘unica passione per poter vincere la partita. Per me dire pallamano vuol dire emozioni. Essere lì nel palazzetto con i miei amici vuol dire essere tutti insieme l’ottavo uomo. Gridare e tifare fino all’ultimo per il Bressanone e poi, nel post partita, essere ancora lì tutti insieme a commentare o a festeggiare. Questa è la pallamano: unione ed emozioni”, sagt Luigi Vitalino.


NACHGEFRAGT

„Handball ist für mich Philosophie“ STEFAN LEITNER, bis vor wenigen Tagen Präsident des SSV Brixen und selbst ehemaliger Handballspieler und -trainer, über seine persönlichen Highlights der letzten 50 Jahre. Herr Leitner, was bedeutet Ihnen der Handball in Brixen? Handball war und ist für mich Sportart, aber auch eine Philosophie – und ein Teil meines Lebens. Bereits mit 16 war ich Jugendtrainer beim ASV Milland, dann Spieler bei Milland und bei Brixen, schlussendlich dann noch zwei Jahre Trainer der ersten Mannschaft. Handball hat in Brixen die Sportwelt geprägt und gab uns jungen Sportlern die Möglichkeit, etwas mehr von der Welt zu sehen. Freundschaften wurden geknüpft, es wurde hart trainiert, gemeinsam gesportelt und gelacht. Mit dem Handballsport konnten wir aber

auch in die internationale Sportwelt eintauchen. Was wünschen Sie dem Handball in Brixen? Ich wünsche dem Handballsport in Brixen, dass er es schafft, die Begeisterung wieder anzufachen und auch, dass die Handballhalle wieder Wirkungsstätte vieler Spielerinnen und Spieler wird. Welche besonderen Erinnerungen haben Sie aus den vergangenen 50 Handballjahren? Als erstes kommt mir die ConiHalle in den Sinn, in der ich als junger Handballer mitfieberte. Dann denke ich an die jetzige

Halle, die einen Meilenstein für den Handballsport in Brixen darstellte. Ich denke auch an die B-WM, bei der ich als Betreuer der deutschen Nationalmannschaft ganz nahe am Team dabei sein durfte. Nicht zu vergessen sind die spannenden Derbys gegen Triest, die dann mit dem Meistertitel zum Höhepunkt kamen. Eines der großen Highlights für mich war der Gewinn des Meistertitels der U20-Mannschaft, bei der die Mannschaft gewann, die ich über sechs Jahre als Trainer begleiten und formen durfte. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Sportliches & Erfolge

HANDBALL-JUGENDZENTRUM EISACKTAL

Die Jugend im Mittelpunkt

Seit der Gründung der Brixner Handballsektion ist es immer schon ein Anliegen gewesen, Kinder und Jugendliche für den Handballsport zu begeistern und möglichst viele Nachwuchsspieler und -spielerinnen aufzubauen.

A

nfangs wurde noch mit handgemachten Plakaten um neue Mitglieder geworben. Es wurde immer versucht, die Begeisterung und Liebe zu dieser Sportart durch wertvolle Jugendarbeit weiterzutragen. Heute ist der SSV Brixen Handball einer der wenigen Handballvereine in Italien, der weibliche und männliche Mannschaften so gut wie in allen Kategorien führt – von den

Allerkleinsten in der Ballspielstunde über die U9-, U11-, U13-, U15-, U17-Kategorie, teilweise U19, Serie B bzw. A2, bis hinauf in die höchste A1-Liga. Dies ist dem unermüdlichen Engagement der ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder der Sektionsvorstände, den fleißigen Helfern und Helferinnen, den Trainern, aber auch den Sponsoren zu verdanken.

2005 feierten die U18-Buben ihren Italienmeistertitel

Neue Struktur. Um sich gezielter

den Jugendmannschaften widmen zu können, wurde 1999 durch Helmuth Pfattner und Claudio Cestari die Handballjugend neu strukturiert und das Handballjugendzentrum Eisacktal geboren. Ab 2005 übernahmen Erich Federspieler, Roland Falk und Wolfgang Gitzl den Jugendbereich. 2009 wurde Otto Forer als erster Koordinator der Jugendmannschaften engagiert. Auf ihn folgte Silvano Rigatti, mit dem große Erfolge im Jugendsektor erzielt werden konnten. In der Saison 2019/20 übernahm Hubi Nössing die Koordination; 2020/21 wurde er von Andrea Eder gleichberechtigt unterstützt. Der Jugendvorstand zählt nun sieben Mitglieder und wird von Fabio Vergadin besonders in verwaltungstechnischen Fragen begleitet. Mit verschiedenen Aktionen, wie den Angeboten von professionellen Handballstunden in den Grundschulen, dem Organisieren von Schulmeisterschaften,

anderen Turnieren und Sommer-Handballcamps für Nachwuchspieler und -spielerinnen in Lüsen, Meransen oder Brixen, der Teilnahme an auswärtigen Turnieren, speziellen RookieTrainings und nicht zuletzt mit kleinen Feiern und Ausflügen wird versucht, den Heranwachsenden den Handballsport näher zu bringen und das Feuer dafür zu entfachen.

Wir gratulieren dem SSV Handball Brixen zum Jubiläum! Große und kleine Erfolge sollten gefeiert werden. Wie wäre es mit einer leckeren Pizza aus dem Holzofen? Wir freuen uns auf Sie! Ihre Familie Winkler

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VORNE MIT DABEI: Gar einige Italienmeistertitel gehen auf das Konto des Jugendzentrums Eisacktal, das sich sehr bemüht, die Freude am Handballsport an die Kleinsten weiterzugeben

Herzlich Willkommen! Im Hand-

ball-Jugendzentrum Eisacktal sind alle Kinder und Jugendliche herzlichst willkommen. Bei den Aktivitäten werden sportliche Leistungen gefördert, aber es können gleichzeitig auch wertvolle Erfahrungen in persönlicher, sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht gesammelt und eingeübt werden, wie das Erkennen eigener Stärken und Grenzen,

Teamfähigkeit, Fairness, Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, Verlässlichkeit, das Umgehen mit Niederlagen und Siegen. Besonders freut es das Jugend- und Trainerteam, wenn dem einen oder anderen talentierten Spieler der Sprung in die Elitemannschaft gelingt. Bis dahin spielen und kämpfen sich unsere fleißigen Handballkids durch viele Turniere und Meisterschaften. Ihre Erfolge

Die Brixner Handballjugend nimmt an Jugendturnieren teil – in Brixen aber auch darüber hinaus

können sich sehen lassen, denn die Brixner Handballjugendmannschaften haben, beginnend von den Siebzigerjahren, viele Landes- und Regionalmeisterschaften gewonnen und erzielten auch bei den Italienmeisterschaften immer wieder beachtliche Erfolge. In den letzten Jahren kürten sich die U18-Buben (2004/05 und 2013/14) zu Italienmeistern, die U18-Mädchen 2012/13, die

U16-Mädchen 2016/17. Zum VizeItalienmeistertitel reichte es bei den U21-Buben 2006/07, bei den U15-Buben 2017/18 und bei den U19-Mädchen 2018/19.

Gudrun Domanegg Leserbriefe an: echo@brixner.info

2013 kürten sich die U18-Mädchen zu Italienmeisterinnen 33


Sportliches & Erfolge

SPONSOREN

40 Jahre FORSTgrün Oktober 1975: Am Firmensitz der Spezialbier-Brauerei Forst unterzeichneten Ingenieur Luis Fuchs samt Gemahlin Margarethe sowie Klaus Seebacher, Präsident des SSV Brixen, mit Ralf Dejaco, Präsident der Sektion Handball, den ersten Sponsorenvertrag zwischen der Spezialbier-Brauerei und dem SSV Brixen Handball.

B

ei diesem historischen Tag für den Brixner Handball war auch der damalige Bürgermeister der Stadt Brixen, Zeno Giacomuzzi, anwesend, was die Wichtigkeit dieses Ereignisses unterstrich. Es handelte sich nämlich um den allerersten Sponsorenvertrag des SSV Brixen, und darüber hinaus hatte diese Vertragsunterzeichnung weitreichende Wirkung: Er leitete nicht

Cellina von Mannstein und ihre Familie unterstützen die Brixner Handballer seit jeher nur den Höhenflug des Handballs in Brixen ein, sondern er stand am Beginn einer Partnerschaft, die 40 Jahre Bestand haben sollte. Voraus ging ein Schreiben von Ralf Dejaco, dem Begründer der Sektion Handball im SSV Brixen,

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an Herrn Fuchs, dem Inhaber und Präsidenten der SpezialbierBrauerei Forst. Monatelange Vorbereitungen folgten. Ralf Dejaco erinnert sich: „Es war unglaublich, mit welchem Einsatz und mit welcher Hingabe Margarethe Fuchs jedes kleinste Detail des Sponsorings mitverfolgte. Sie war immer vorausschauend und auch sehr bemüht, SSV-Brixen-Forstspezifische Merchandisingartikel zu entwerfen, von Bierkrügen bis Taschenkalendern. Es war die Pionierzeit des Sportsponsorings, und die Spezialbier-Brauerei hat von Beginn an das Handballsponsoring gelebt. Eine wahrlich wunderbare Zeit.“ Schnell wurde der Name „Forst“ in die offizielle Bezeichnung des Handballvereins aufgenommen, und schon nach kurzer Zeit wurde die Mannschaft in der Presse und in der Umgangssprache als „die Grün-Weißen“ bzw. „i biancoverdi della Forst“ bezeichnet. Dass man von nun an in grün-weiß spielte, war nur die logische Konsequenz.

Starke Partnerschaft. Drei Ge-

nerationen von Spielerinnen und Spielern haben Dank des großzügigen Engagements der Brauerei Forst ihrer Leidenschaft nachgehen können. Seitens der Brauerei haben ebenso viele Generationen mit dem SSV Brixen Handball und

Für die Unterstützung standen die Spieler auch gerne Modell seinen sportlichen Leistungen mitgefiebert. Cellina von Mannstein von der Spezialbier-Brauerei Forst: „Diese besondere jahrzehntelange Partnerschaft ist einmal mehr Ausdruck jenes Stellenwertes, den der Sport innerhalb unseres Unternehmens einnimmt. Seit jeher sind wir bei zahlreichen lokalen, nationalen und internationalen Sportveranstaltungen präsent und freuen uns ganz besonders, unsere Südtiroler Sporttalente weiterhin in deren vielfältigen Disziplinen zu unterstützen.“ SSV Brixen Handball und die Brauerei Forst – eine Partnerschaft, die noch in Jahrzehnten fest in den Köpfen verankert sein wird. Unterbrochen wurde die Sponsoring-Serie in den Jahren 1985 bis 1989, als man mit dem Logo der Firma „Luis

Gasser Speck“ auf dem Trikot zu den Spielen antrat. Dennoch konnte der Verein auch in jenen Jahren auf die Unterstützung der Brauerei bauen. In den ersten drei Jahren der Vereinstätigkeit trug das Spielertrikot die Aufschrift des damaligen Ausrüsters, das Sportgeschäft „Sport Taschler“. Die letzten Jahre hingegen vollzog sich im Sport allgemein und auch beim SSV Brixen Handball ein Wandel hin zum Co-Sponsoring. Seither gewährleisten eine Reihe namhafter Unternehmen Handball auf hohem Niveau inklusive breite Nachwuchsförderung in der Bischofstadt. Zeno Kerschbaumer Leserbriefe an: echo@brixner.info


BRIXEN

Die Zukunft des Handballs in Italien Ein Kommentar von STEFANO PODINI, dem Vizepräsidenten des italienischen Handballverbandes (FIGH): seine Zukunftsvisionen und die Richtung, in die sich der italienische Handballsport bewegen sollte.

W

enn man sich eine konkrete Zukunft des italienischen Handballs vorstellen will, kommt man an einem kurzen Rückblick nicht vorbei. Am 11. April 1982, Ostersonntag, in Mexico City im Finale der Copa Latina, bezwingt die italienische U21-Nationalmannschaft das französische Team in einem beinharten Match 19:17. Das ist und bleibt der einzige internationale Titel der italienischen Verbandsgeschichte. Ein zweiter Platz bei den Mittelmeerspielen 1979, weitere interessante Platzierungen bei internationalen Events und die Qualifikation zur WM in Japan sind bemerkenswert, aber immer noch zu wenig für eine Nation mit so einem Potenzial. Wir Vertreter des italienischen Handballs können uns der Tatsache nicht entziehen, dass wir die Handballleidenschaft nicht so richtig durchsetzen konnten, obwohl Handball bei den letzten zwei Olympischen Sommerspielen in London 2012 und Rio de Janeiro 2016 die meistverfolgte IndoorSportart weltweit war.

Optimistisch in die Zukunft. Auf

eine vielversprechende Wende kann dennoch hingewiesen werden: Die beiden U19-National-

Stefano Podini: „Wir brauchen noch höhere Qualität im italienischen Nationalteam“ teams (Mädchen und Buben) haben sich nach 40 Jahren (Schweden 1978 und Finnland 1982) wieder zur Endphase der U20-WM qualifiziert – ein Fakt, der uns optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Ebenso wichtig war, dass ich in meiner Verbands-Funktion der „International Relations“ ein Meeting mit den jeweiligen Vorsitzenden des CONI, EHF, IHF und Figh organisieren konnte. Dabei wurde die Wichtigkeit der Sportstätten für den Handballsport diskutiert, ein Abkommen unterzeichnet und zu diesem Zweck auch Geld durch den Credito Sportivo auf den Tisch gelegt. Nun müssen wir, Verband und

Klubs, professionell und innovativ zweigleisig handeln: intern und extern mit Blick ins Ausland. Unter intern versteht man die Arbeit in den Klubs und Schulen, unter extern die Arbeit im Ausland, mit Hilfe des Verbandes. Ein Projekt in den Schulen und Vereinen muss mit hoher Professionalität, Wissenschaft, Psychologie und geistigem Können erarbeitet werden. Es ist sicher bei mehreren Trainern oder Professoren vorgekommen, dass sich ein Multiathlet eindeutig hervorhebt. Welche Disziplin wird ihn erobern, und wie? Das sind die Fragen, auf die wir mit einem zeitgemäßen Ansatz antworten und mit modernen

Dynamiken angehen müssen, um diese jungen Sport-Talente für den Handballsport zu gewinnen. Die Handball-Akademie Südtirol arbeitet in dieser Richtung, aber wir bräuchten mehrere davon, in ganz Italien. Ein kurzer Blick in die ausländische Handballwelt genügt, um zu erkennen, dass wir heute noch einen harten Weg vor uns haben, weshalb wir unsere Topspieler dort spielen lassen sollten, wo die Intensität, die Spiel- und Trainings-Qualität und die Frequenz auf höchstem Level sind. Unser Nationalteam hat in den letzten Jahren an Qualität gewonnen, weil endlich einige Spieler im Ausland in guten Teams sieben Mal pro Woche trainieren und 50 Spiele jährlich auf hohem Niveau mit angemessener Intensität absolvieren. Solange wir in Italien diese Eigenschaften nicht erreichen, müssen Verband und Klubs den Topspielern bei der Suche nach guten Teams behilflich sein und ihnen die Präsenz im Kader der Italienischen Nationalmannschaft schmackhaft machen – auch mit angemessenen Vergütungen, wie es uns die „entwickelten Nationen“ vormachen. Stefano Podini Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Sportliches & Erfolge

BRIXEN/BOZEN

Kleinfeld-Turnier in Schwaz z Ende der Sechzigerjahre war Heinz Gutweniger ein Student der ISEF (Istituto Superiore Educazione Fisica). Der Handballsport hat ihn damals in seinen Bann gezogen; er hat 1967 darüber auch seine Doktorarbeit geschrieben. Zu jener Zeit gab es bereits die FIGH; der von Heinz Gutweniger geründete SSV Bozen Handball war der vierte Verein, der sich beim italienischen Handballverband 1969 eingeschrieben hatte. 1971 war der SSV Bozen Handball

einer Einladung zum KleinfeldTurnier nach Schwaz in Tirol gefolgt. Gutwenigers Freund Ralf Dejaco saß auch als interessierter Zuschauer auf der Tribüne. Er wollte sich auf Anraten seines Freundes die Sportart genauer ansehen – und wurde prompt ebenso vom Handballfieber gepackt. Mit den gewonnenen Einsichten kehrte Ralf nach Brixen zurück und gründete 1971 mit Sportsfreunden die Sektion Handball im SSV Brixen. Gutweniger gilt nicht

nur als Wegbereiter des Handballs in Italien; sein Name ist eng verbunden mit dem Werdegang des Handballs in Südtirol und auch des SSV Brixen. 1974/75 zeichnete er als Trainer der Herrenmannschaft verantwortlich; in seiner Zeit als langjähriger Zöglinge- und Jugend-Nationaltrainer sind gar einige Brixner Handballer seinen Einladungen zu den Lehrgängen und Turnieren gefolgt. Er stand jahrelang dem FIGH-Landeskomitee vor, bevor er 1994 zum Präsi-

S&E

denten des CONI-Landeskomitees gewählt wurde – ein Amt, das er 27 Jahre lang innehatte. Auch in dieser Funktion warf er immer ein wachsames Auge auf den Handball. zk

Sportliches & Erfolge BRIXEN

Ottos besondere Handballschule z Wenn eine Idee mit Herzblut umgesetzt wird, dann entsteht etwas Besonderes – zum Beispiel „Ottos besondere Handballschule“, die vor mehr als fünf Jahren in der SSV-Sektion Behindertensport ins Leben gerufen wurde. Das Team trainiert regelmäßig unter der Federführung von Otto Forer. Die sportliche Betätigung tut den Teilnehmenden gut, ebenso das Gefühl, zur großen Brixner Handballfamilie zu gehören. Einige Teammitglieder sind bereits seit Jahrzehnten Teil des Handball-

kurz

notiert

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Fanclubs „La Ola“; sie wohnen den Heimspielen bei und sind bei Auswärtsspielen dabei. Der Höhepunkt für „Ottos besondere Handballschule“ ist der Pausenauftritt, wenn spontan Zuschauerinnen, ehemalige Handballspieler und -spielerinnen oder Sportpolitiker in das Team integriert werden. Im letzten Jahr hat sich eine Zusammenarbeit mit der Sektion Handball Damen ergeben: Unter dem Motto „Alle lernen voneinander“ haben sich die beiden Mannschaften zu

Seit 1978 ist Reinhold Eheim für die Fotos des Brixner Handballs zuständig: Er fotografiert nahezu bei jedem Heimspiel. Besonders in Erinnerung sind ihm die „Segelflüge“ von Berni Hilpold, der, wie er sagt, „Ewigkeiten in der Luft blieb.“

einem gemeinsamen Training getroffen. Hauptaugenmerk wurde dabei auf den sozialen Aspekt gelegt. Der Kapitän von Ottos Handballschule, Andi Psaier, führt seine Mannschaft mit berechtigtem Selbstbewusstsein auch

zu nationalen und internationalen Turnieren, bei denen ein fruchtbringender Austausch mit Gleichgesinnten passiert. „Ottos besondere Handballschule“ ist zu einem Fixpunkt in der Brixner Handballwelt geworden. eh

Gleich zwei Hymnen wurden dem Brixner Handball bereits gewidmet: Eine stammt von der Brixner Rockband Frei.Wild und nennt sich „Unser Herz für Brixen“. Die zweite Hymne an den SSV kommt aus der Feder des Brixner Liedermachers Markus „Doggi“ Dorfmann.

Die Brixner Handballer waren in den Neunzigerjahren auch beliebte Werbegesichter: Für das Schuhgeschäft Dissinger standen sie beispielsweise Modell, aber auch für das Modegeschäft „Avenida Fashion“. Auch für eine südtirolweite Antidrogenkampagne wurden einige Handballer abgelichtet.


NACHGEFRAGT

„Wir haben viele Südtiroler Talente“ WALLY ULPMER, Präsidentin des Damenteams, über den Zusammenschluss der besten Südtiroler Spielerinnen – und die Vorteile der Handballdamen im SSV Brixen Südtirol. Frau Ulpmer, wie haben es die Brixner Handballdamen geschafft, die besten Südtiroler Spielerinnen in einem Team zu vereinen? Als wir 2016 von der zweiten in die erste Liga aufgestiegen waren, mussten wir unser Team verstärken. Wir haben uns auf die Suche nach den besten Südtiroler Spielerinnen gemacht und bei deren Vereinen angeklopft. Der Anreiz zur Gründung dieses „Südtiroler“ Teams war es, in der höchsten Liga mitzuspielen. Wir konnten dies nur schaffen, weil wir viele Südtiroler Talente in einer Mannschaft vereinten.

War dies eine große organisatorische Herausforderung? Ja, vor allem aber war es eine finanzielle Herkulesaufgabe. Der Vorstand hat hervorragend zusammengearbeitet, und gemeinsam haben wir dieses neue Team zusammengestellt – was zudem einzigartig ist in Südtirol. Wir hatten nur einen Sommer lang Zeit und wussten bis kurz vor Saisonbeginn nicht, ob wir es schaffen würden. Erst im August erhielten wir die letzten Zusagen – dann konnten wir dieses Abenteuer riskieren. … und es hat sich bewährt? Definitiv. Dieses Team ist für Südtirol ein Aushängeschild. Der „SSV

Brixen Südtirol Handball Damen“ ist mittlerweile in ganz Italien, aber auch international in der Handballszene bekannt. Dadurch sind auch einige Nationalspielerinnen zu uns gekommen. Wir haben uns im Verband sehr gut präsentiert und haben gezeigt, dass wir gute Spielerinnen in Südtirol haben. Unser Hauptziel ist es nach wie vor, mit vielen einheimischen Athletinnen zu spielen, weshalb wir auch künftig Spielerinnen aus Südtirol, die in der höchsten Liga mitspielen wollen, mit offenen Armen empfangen. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

BRIXEN/MILLAND

Milland gegen Brixen z 1974 wurde der Sportverein Milland samt einer eigenen Handballsektion gegründet. Anfangs wurde dort nur Frauenhandball gespielt – in der Serie B auf Landesebene. Die Initiatoren Maria Luise Pimpl und Hans Stampfer legten großen Wert auf Jugendtätigkeit. Schon bald spielten auch die Buben mit – unter der Federführung von Claudio Zorzi. 1976/77 spielten die Buben in der Serie D und stiegen zuerst in die Serie C, dann in die Serie B auf. Junge talentierte Spielerinnen und Spieler wechselten in die Serie A zum großen Bruder, dem SSV Brixen. Mit Pauli Costazza und Claudio Zorzi auf der Trainerbank stiegen die Männer im Mai 1985 in einem spannenden Entscheidungsspiel gegen Mordano Imola in die Serie A auf. Es folgten gründliche Absprachen

zwischen den Vorständen des SV Milland und des SSV Brixen über die Sinnhaftigkeit der Teilnahme zweier Stadtmannschaften an der höchsten Liga. In der Saison 1985/86 spielten dann effektiv beide Mannschaften in der Serie A – es kam im Oktober 1985 zum spannenden ersten Stadtderby, das Milland verlor und in derselben Saison wieder in die Serie B abstieg. Daraufhin wurden die Jugendbereiche von Milland und Brixen zusammengeschlossen und gemeinsam das Handballjugendzentrum Eisacktal gegründet. Die Damen spielten weiterhin in der Serie B, die Männer – als Farmteam des SSV Brixen – in der A2. 1989/90 wurde dann der definitive Zusammenschluss zwischen dem SV Milland Handball und dem SSV Brixen Handball besiegelt. cz

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Daten & Fakten

NEUN MEISTERTITEL UND IHRE TRAINER

Die Meistertrainer Sieben Trainer waren für die sieben Meistertitel der Damen und die zwei Titel der Herren mitverantwortlich. Ihre Aufgaben waren vielfältig: Sie mussten die Spielerinnen und Spieler in Topform bringen, ihnen taktische Schachzüge beibringen und die unterschiedlichen Menschen zu einem gut funktionierenden Team zusammenschweißen.

G

leich im ersten Jahr des Wiederaufstiegs 1977/78 in die Serie A schafften die Damen das schier Unmögliche: Unter der kompetenten Leitung von Carletto Cordioli sicherten sie sich mit einem 20:19-Auswärtssieg gegen Titelverteidiger GS

behauptete. Als Linkshänder hatte er im rechten Rückraum immer wieder bedeutende Akzente setzen können und zeichnete sich auch als Torschütze aus. Gemeinsam mit dem ehemaligen Torhüter Hans Costazza führte Carlo Cordioli die Damen dann

Titel erfolgreich zu verteidigen; mit elf Siegen, einem Unentschieden und nur zwei Niederlagen gelang dies auch. Das entscheidende letzte Meisterschaftsspiel gewann Brixen gegen GS Romano auswärts klar mit 13:5 Toren. Hans Costazza: „Sowohl als Trainer als

„Beeindruckt hat mich der starke Wille und der volle Einsatz der Damen, wenn es um die Wurst ging”_ Sigurth Wachtler, Meistertrainer 1980/81, 1981/82 und 1982/83 Romano den Meistertitel. Cordioli war bis 1976 Mitglied der Brixner Herren-Mannschaft, die sich binnen weniger Jahre in die Serie A katapultierte und sich dort

auch in der darauffolgenden Saison 1978/79 als Titelverteidiger zum zweiten Titel. Das TrainerDuo hatte den großen Anspruch, den im Vorjahr erzielten Serie-A-

Sigurth Wachtler und Zeno Kerschbaumer trainierten das Damenteam zwischen 1980 und 1984 38

auch als Spieler war das eine Lebenserfahrung, für die ich sehr dankbar bin.“

Von Erfolg zu Erfolg. Die Meis-

tertitel der Saisonen 1980/81, 1981/82 und 1982/83 gingen auf die hervorragende Trainerleistung von Sigurth Wachtler zurück. Er war der erfolgreichste Trainer in den 50 Jahren des Brixner Handballs. Wachtler führte die Damenmannschaft zu einer Serie von drei aufeinanderfolgenden Meistertiteln und untermauerte damit die absolute Vorherrschaft des SSV im italienischen Damenhandball. Seine taktischen Anweisungen waren dafür ausschlaggebend, dass es in drei Meisterschaftsjahren nur zwei Niederlagen und ein Unentschieden gab; auch konnte am 20. Dezember 1981 ein historisch einmaliger 31:0-Sieg gegen den HC Pesaro eingefahren werden. Sigurth Wachtler heute: „Es war eine spannende und intensive Zeit mit erfreulichen sportlichen Ergebnissen, die ich zusammen

mit dem Team genießen konnte und nie vergessen werde. Beeindruckt hat mich der starke Wille und der volle Einsatz der Damen, wenn es um die Wurst ging.“ Die Titelserie des Damenteams fortsetzen konnte der mit 21 Jahren damals jüngste Trainer Italiens in der Saison 1983/84: Zeno Kerschbaumer. Über Kampf- und Teamgeist gelang es, der favorisierten Mannschaft von Cassano Magnago Paroli zu bieten und mit einem 29:22-Auswärtserfolg über Esteblok Ferrara den sechsten Titel für Brixen einzufahren. 18 Sie-


HIER IST DAS DING: Die jubelnden Fans nach dem Meistertitel von 1990/1991 mit Trainer Miki Kovacs

ge, zwei Unentschieden und vier Niederlagen standen letztendlich zu Buche. Zeno Kerschbaumer rückblickend: „Eine fürs Leben prägende Zeit und Erfahrung. Wenn es darauf ankam, waren die Mädels voll da.“ Den siebten und bisher letzten Meistertitel erlangten die Damen unter dem in Brixner Sportkreisen bestens bekannten Fabio Vergadin in der Saison 1984/85. Aus der Leichtathletik kommend, verpasste er dem Damenteam auch die notwendige physische Stärke für eine lange aufreibende Spielsaison. In

einem Herzschlagfinale (25:17 zu Hause gegen DMP Teramo bei gleichzeitiger Niederlage des die Tabelle anführenden Cassano Magnago in Ferrara) war es wohl ein nicht mehr für möglich gehaltener, aber verdienter Titelgewinn. Fabio Vergadin: „Tempi lontani con ricordi indimenticabili, ma soprattutto grandi amicizie.”

Auch die Herren sind Meister. Gleich im ersten Jahr seines Wirkens als Trainer der Herrenmannschaft machte Miklos Kovacs 20 Jahre nach Gründung der Sektion

den Traum wahr: Die Herren des SSV Brixen errangen in der Saison 1990/91 den ersten Meistertitel. Das vierte Entscheidungsspiel um den Meistertitel am 28. Mai 1991 gegen den ewigen Widersacher Cividin Trieste brachte die übervolle Brixner Sporthalle zum Beben: 19:15 lautete das Endresultat für den SSV – und eine Stadt war im Siegestaumel. Seine Kompromisslosigkeit, seine Akribik und sein taktisches Gespür ermöglichten im Folgejahr 1991/92 die erfolgreiche Titelverteidigung: Im dritten Entscheidungsspiel wie-

derum gegen Cividin Trieste gab es einen verdienten 23:21-Sieg. Weitere bleibende Erfolgsmomente bilden die Italienpokal-Siege der Männer in den Jahren 1982 unter Trainer Jaroslav Mráz und 1988 unter Trainer Edy von Grebmer. Bei den Damen glänzte der Gewinn des Supercups 2019 unter Trainer Hubi Nössing.

Zeno Kerschbaumer Leserbriefe an: echo@brixner.info 39


Daten & Fakten

BRIXEN/WIEN

Von alten Zeiten Der ehemalige Sportredakteur EGON THEINER beschreibt, was der SSV Brixen für ihn bedeutet, wie wertvoll der Verein in seiner Entwicklung als Journalist und Mensch war – und warum er Tränen in den Augen hat, wenn er an die damalige Zeit zurückdenkt.

E

s vergeht kein Tag, an dem ich nicht an den SSV Brixen denke. Denn es vergeht kein Tag, an dem ich nicht auf zwei Bilder blicke. Das eine ist ein Druck von Konstanze Rainer-Stocker; er zeigt einen Handballer im Vordergrund und einen Tormann dahinter. Das Bild wurde mir am 1. Juni 1991 anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläums überreicht. Der damalige Handball-Präsident Ralf Dejaco widmete es mir mit drei Zeilen auf der Rückseite mit den Worten „Für unseren besten aller Berichterstatter und Sportjournalisten“. Er wird es anderswo wohl auch so formuliert haben, aber für mich bedeutete dieses Statement damals die Welt. Und das andere Bild ist eines von (Erfolgstrainer) Miklos Kovacs und mir, aufgenommen von Max Pattis beim Final-Four des Italienpokals in der Emilia Romagna. Es zeigt einen jüngeren und einen älteren Mann, beide interessiert und fokussiert, auf einer leeren Tribüne sitzend, mit dem Blick auf das Spielfeld. Geboren und aufgewachsen bin ich in Bozen; meine Wurzeln liegen im Vinschgau, und ich höre noch meinen Vater, wie er scherzend sagt: „Alles, was nördlich und östlich von Brixen liegt, ist Ausland.“ Brixen war die letzte Bastion meiner Heimat sozusagen, und in dieser war der SSV meine Berufs- und Lebensschule. Was

Ein Bild mit Geschichte: Egon Theiner sitzt mit Miklos Kovacs auf der Tribüne der Final-Four ich damals im jugendlichen Eifer und journalistischen Enthusiasmus missverstand, klärte sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Mein vielleicht oder vielleicht auch nicht berechtigtes Selbstbewusstsein von damals ist um Erfahrungen und Facetten reicher geworden. Heute verneige ich mich vor der Historie des Vereins und deren Protagonisten.

Check, Re-Check, Double-Check. Ich bin als Journalist groß gewor-

den bei einer Sonntagszeitung, die getragen wurde vom mächtigsten Medienunternehmen des Landes und bei der ich mich beruflich bis und zuweilen über die Grenzen des Erlaubten austoben durfte. Zugute halte ich mir, dass ich den journalistischen Grundsätzen „Check, Re-Check, Double-Check“ in einer Zeit gerecht worden bin, in der es kein Handy, kein Internet und keine sozialen Medien gab. Sehr oft war ich wochentags beim Training am Fischzuchtweg und

zog danach mit den Spielern – Niederwieser, Leitner, Nössing, Hilpold, Gitzl, Durnwalder und wie sie alle hießen – um die Häuser. Handball und Brixen waren Anfang der Neunzigerjahre Synonyme für Erfolg; diese Kombination bereicherte den Südtiroler Sport ungemein. Und ich war mit meinen 22, 23 Jahren mittendrin dabei. Ich fuhr in einer Nachtund-Nebel-Aktion nach Gummersbach, nur um den SSV an einem

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Sonntagnachmittag dort spielen zu sehen (im Wissen, eine Woche später aufgrund fehlender Aktualität nichts mehr darüber schreiben zu können). Ich flog von London, wo ich einen mehrwöchigen Englischkurs belegt hatte, nach Portugal, um das Scheitern von Brixen in Braga mitzuerleben. Ich fuhr mit dem Zug nach Conversano, um den SSV Brixen im Italiencup und (im Finale zwischen den Hausherren und Triest) meine erste und einzige „invasione di campo“ hautnah mitzuverfolgen: Zusammen mit den Spielern war ich dann für 30 Minuten in der Umkleidekabine eingesperrt – so lange eben, bis die Polizei angerückt war und für Sicherheit gesorgt hatte. Und ich war auch in Rom in dessen Hotelzimmer, als Ralf Dejaco zum Präsidenten des italienischen Handballverbandes gewählt worden war.

Sauftouren bestand, besonders aber: weil sie mit einem Mann verbunden ist, der irgendwann im Eisacktal selbst in Ungnade gefallen war, was mich dazu brachte, „die Bagage am Rande Südtirols“ vorübergehend mit Verachtung zu strafen.

Ich bin ein Mann der offenen Worte. Der Mann, der Brixen zu

den zwei Titelgewinnen führte, war Miklos Kovacs, und er war einer meiner besten Freunde. Ich verbrachte Nächte bei ihm und seiner Familie, um Videos zukünftiger Gegner zu studieren und über Gott und die Welt zu sprechen. Miklos war väterlicher Freund, Lehrer, Mentor, ich hing an seinen Lippen. Als ich hörte, dass er an Krebs erkrankt war, heulte ich eine halbe Nacht, ehe ich aus lauter Erschöpfung einschlief. Als er nach einem

werde. Während ich diese Zeilen schreibe, kommen mir die Tränen. Heute noch bin ich der Meinung, dass Ralf Dejaco, Paul Cestari und andere gedacht haben, dass sie einen jungen und unerfahrenen Journalisten in einem Land wie Südtirol – in dem eh alles immer passt und wir eh immer alles richtig machen – einkochen könnten, und eine Zeitlang wird das auch funktioniert haben. Doch ich wollte mich weiterentwickeln, Storys entdecken, investigativ arbeiten. Rückblickend waren es Geschichten mit geringer Nachhaltigkeit. Ich recherchierte, dass ein italienischer Superstar nach Brixen wechselte, machte einen Gegencheck beim Pressesprecher – und las den Namen einen Tag später in den „Dolomiten“. Die Verpflichtung der neuen Legionärin der SSV-Damen vermeldete ich inklusive Interview exklusiv

wunderbare Jahre mit dem SSV Brixen verbracht habe, würde dem Tatbestand der Falschaussage gerecht. Die Arbeit mit und über diesen Verein, die Zeiten der Harmonie und der Krise haben mich wohl nicht zu einem besseren oder schlechteren Menschen gemacht, aber sicherlich zu einem kompletteren. Und dafür sage ich aus tiefsten Herzen danke. Danke für die Zeit mit euch. Danke für jedes Lob und jeden Fight und jeden Streit. Danke, dass ich ein paar Jahre eurer Geschichte mitdokumentieren durfte. Es wird auch weiterhin kein Tag vergehen, an dem ich nicht an den SSV Brixen denken werde. Egon Theiner Leserbriefe an: echo@brixner.info

info

„Ich war Journalist mit Leib und Seele, und der SSV Brixen war mein Prellbock, oder mein Lehrmeister – Ansichtssache“_ Egon Theiner, Journalist Ich könnte euphorisch und pathetisch schreiben von dutzenden Begegnungen, die ich verfolgte, vor ausverkaufter Halle, vor begeisterter Kulisse, mit Spielern, die das Spiel in seiner höchsten Vollendung zelebrierten. Ich könnte ein Loblied singen auf den SSV Brixen, der sein 50-jähriges Bestandsjubiläum feiert, und auf all jene, die ihn groß gemacht haben. Doch ich mache es nicht. Weil meine persönliche Geschichte mit dem SSV Brixen und seinen zwei gewonnenen Italienmeisterschaften emotional viel komplizierter und schwieriger ist als man vermuten könnte, weil sie nicht nur aus Siegen und

tödlichen Autounfall zu Grabe getragen wurde, befand ich mich in einer finanziell dermaßen prekären Situation, dass ich die aller-aller-aller-letzten Münzen zusammenkratzte, um mir das Zugticket von Wien nach Brixen leisten zu können. Das war 2005. Zwei Jahre zuvor war Miklos von Brixen nach Burgeis in den Vinschgau gefahren, um meiner Mutter sein Beileid zum Verlust ihres Ehemannes auszudrücken. Im gleichen Jahr lief ich in Bozen Stefan Leitner über dem Weg; als er hörte, dass ich meinen Vater verloren hatte, nahm er mich wortlos in den Arm. Auch dies ist eine Geste, die ich nie vergessen

in der „Zett“ zu einem Zeitpunkt, an dem der Vertrag zwar ausverhandelt, aber noch nicht unterschrieben war. Überhaupt, die Damen! In eine von diesen war ich über beide Ohren verknallt, aber zu schüchtern, ernsthafte Avancen zu machen. Oder formulieren wir es anders: zu verliebt in meinen Beruf, um mich um irgendetwas anderes ernsthaft kümmern zu wollen. Ich war Journalist mit Leib und Seele, und der SSV Brixen war mein Prellbock, oder mein Lehrmeister. Ansichtssache. Ohne all diese Erfahrungen wäre ich heute nicht der, der ich bin. Zu behaupten, dass ich sieben

Zum Autor Egon Theiner, Jahrgang 1968, arbeitete von 1989 bis 1995 für die Zett, dann bis 2002 für die Salzburger Nachrichten. 2004 gründete er www.egoth.at; er schreibt und verlegt Sportbücher. Handball gehört weiterhin zu seinen Lieblings-Sportarten, auch wenn er selbst vorrangig Ultra-Trails läuft.

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Daten & Fakten

KINDERBUCH

Brixen vor, noch ein Tor! z Wer kann sich noch an das Maskottchen der Handballweltmeisterschaft 1987 erinnern? Der sympathische Frosch wurde nun zu neuem Leben erweckt – in einem Kinderbüchlein. Darin wird die Geschichte von Frosch Andy erzählt, der seine Liebe zum Handballsport entdeckt. Gemeinsam mit seinem Papi Berny hüpft Andy, der im Lidoteich lebt, zur

Handballhalle und schaut sich jedes Handballspiel an. Seine Freundin Reka ist auch dabei; sie sitzt neben ihm auf den orangefarbenen Plastikstühlen. Die beiden erleben gemeinsame Abenteuer und erfreuen sich an der Faszination des Handballsports. Geschrieben wurde die Geschichte von Evi Hilpold, die als Tochter des Handballers Bernhard Hilpold

viel Zeit in der Handballhalle verbrachte. Das Büchlein wird von Melanie Vitroler illustriert und in Zusammenarbeit mit dem Handball-Jugendzentrum Eisacktal und

D&F

der Immobilienwerkstatt Renato D’Alberto realisiert. Verteilt wird es bei den Handballspielen – und im Herbst auch in den Brixner Grundschulen. eh

Daten & Fakten INFOBLÄTTER

Von Pamper und Co. z Bereits 1974 hat die Sektion damit begonnen, zu Beginn eines jeden Spieljahres die anstehende Meisterschaft, die daran teilnehmenden Mannschaften und natürlich die Neuigkeiten in den eigenen Mannschaften in einer Broschüre vorzustellen. Hinzu gesellten sich, beginnend mit dem Spieljahr 1979/80, Informationsblätter für die jeweiligen Heimspiele, die zunächst vom Verein selbst, später von den Fanclubs herausgegeben wurden. Waren es zunächst nur knappe handballbezogene Daten, die dem Publikum preisgegeben wurden, so änderte

kurz

notiert

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sich dies 2003 als die monatliche „Handballsplitter“ zusätzlich auch umfassendes Fotomaterial und private Informationen von Spielern und anderen am Handballgeschehen beteiligten Personen veröffentlichte. Weitergeführt wurde diese Tradition durch den heutigen Fanclub „La Ola“, der seit 2013 bei jedem Heimspiel den „Pamper“ verteilt. Stellen diese Blätter auch keinen Anspruch auf vollständige, objektive und anspruchsvolle Information dar, so erfüllen sie doch vollauf den Zweck des Austausches zwischen Verein und Fans, auf den

Sieben Vereinsärzte standen den Brixner Handballteams in den letzten 50 Jahren bei: Herbert Kircher, Walther Dietl, Hansjörg Busetti, Gerd Bodner, Hartl Fliri, Bruno Letrari und Christof Kircher. Kircher ist der derzeitige Vereinsarzt.

man auf keinen Fall verzichten möchte. pc

Über drei Jahrzehnte kümmerte sich Ulrike Seebacher um die bürokratischen Geschicke des SSV Brixen und somit auch um jene der Sektion Handball. Als Tochter des ehemaligen Bürgermeisters von Brixen, Klaus Seebacher, war Ulli nicht nur die Zuständige für die Finanzen, sondern auch die gute Seele des Vereins.

Der Tiroler Handballverband hat die beiden langjährigen Handballfunktionäre Ralf Dejaco und Claudio Zorzi für ihre Verdienste für den Gesamttiroler Handballsport das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen.


NACHGEFRAGT

„Es muss alles zusammenpassen“ WERNER WIELAND, derzeitiger Präsident der Brixner Handballsektion der Herren, über Werte, Ziele und Veränderungen in der Brixner Mannschaft. Herr Wieland, welche Werte vermittelt der Handballsport? Im Jugendbereich steht die Freude an der Bewegung im Mittelpunkt, und da ist es eigentlich egal, welcher Sport ausgeübt wird. Weg vom Computer hinein in eine Gruppe – das ist für die Entwicklung der Kinder wichtig. In der ersten Mannschaft stehen dann zwischen vier und sieben Trainings pro Woche auf dem Programm. Man lernt dabei Teamgeist, Durchhaltevermögen, Disziplin und Einsatzbereitschaft. Welche Zutaten machen eine Siegermannschaft aus?

Spieler von internationalem Format wie damals Michály Kovács können die Mannschaft führen. Auch der Tormann, der die Gegner verzweifeln lässt, spielt eine große Rolle. Dann brauchst du noch coole Jungs, die an einem Strang ziehen. Damals passte einfach alles zusammen. Heute ist der Handball schneller und intensiver geworden. Der Ball ist aber immer noch rund und muss immer noch ins Tor. Im internationalen Vergleich hat Italiens Handball aber an Boden verloren. Wie kann es Brixen schaffen, den Meistertitel wieder zu erringen?

Wir haben eine Mannschaft, die das Zeug dazu hat, vorne mitzuspielen. Davor Čutura ist einer der besten Trainer Italiens und gehört zu den besten ausländischen Spielern der Liga. Wir haben super Tormänner, und fast alle unserer Spieler sind Nationalspieler. Auch das Publikum trägt zum Erfolg bei. Das alles sind gute Voraussetzungen. Unser Ziel ist das Titelplayoff. Dann muss man schauen, wie es mit den Verletzungen aussieht und wie die Schiedsrichter pfeifen. Da sind Rahmenbedingungen, die man nicht planen kann. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

BRIXEN

Internationale Großereignisse z Mehrmals wurden in Brixen internationale Großereignisse ausgetragen. Vom 2. bis 11. Februar 1984 war Brixen gemeinsam mit Rovereto Ausrichter der C-Weltmeisterschaft. Dabei wurden jene fünf Mannschaften ermittelt, die in die B-Gruppe aufsteigen sollten. In Brixen fanden die Eröffnungsfeier und einige Spiele der Vorrunde statt. Das Hauptinteresse

der Zuschauer galt der bei uns untergebrachten österreichischen Nationalmannschaft, die sich als Drittplatzierte für das Finale um Platz 5 gegen die Azzurri in Scafati qualifizierte, dieses aber mit 25:21 verlor, was den Gastgebern den Aufstieg in die Gruppe B ermöglichte. Das Turnier sicherte sich Bulgarien vor Finnland (25:19), Niederlande und Israel (21:19). Vom 22. bis 29. Juni desselben

Jahres richteten Brixen und Rovereto auch die Militärweltmeisterschaft aus, bei der Deutschland vor Frankreich und Italien als Sieger hervorging. 1987 trafen sich 16 renommierte Handballnationen in Brixen, Bozen, Meran und Rovereto, um die Olympiateilnehmer von Seoul 1988 zu ermitteln. Italien musste sich mit dem enttäuschenden 12. Rang zufriedengeben. Es gab großartige

Spiele und Handballsport der Extraklasse zu sehen und für Brixen dank der Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland ein enormes Medieninteresse. Vom 4. bis zum 16. Dezember 2001 war Brixen zusammen mit Bozen, Meran und Trient Ausrichter der Frauen-WM. In 18 Spielen vor ausverkauftem Haus boten die späteren Siegerinnen aus Russland (30:25 gegen Norwegen im Finalspiel in Meran vor über 4.000 Zuschauern), die drittplatzierten Jugoslawinnen, aber auch die Südkoreanerinnen und Österreicherinnen schnellen, rassigen und attraktiven Handballsport, der die Zuschauer begeisterte. Italien schied im Achtelfinale, Österreich im Viertelfinale aus. 2013 fanden die zehnten Europameisterschaften der Damen und Herren Masters (über 43 bzw. 45 Jahre) mit über 700 Teilnehmern aus 14 Nationen und zahlreicher Beteiligung Brixner Athletinnen und Athleten statt. pc

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50 Jahre SSV FORST Brixen Handball

Wir gratulieren!


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