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Essen & Trinken
Jahrgang 28 · November 2017
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Poste Italiane s.p.a.
Bildband mit Momentaufnahmen
Wenn Natur zu Kunst wird SANITÄT: Bezirksdirektorin Christine Zelger im Gespräch GIPFELTREFFEN: Die Entwicklung am Ploseberg PORTRAIT: Elisabeth Thaler ist Governor der Zonta-Clubs und Netzwerkerin SPORT: Die Sektion Eisstockschießen im WSV Brixen
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | CHRISTINE ZELGER: „Viele offene Baustellen“ 09 | Spendenaktion: Ein Karton voller Freude 10 | 500 Jahre Martin Luther: Unterm Kreuz sind wir alle gleich 13 | Emanuela Pedevilla: „Impfpflicht ist leider notwendig“ 16 | SPRAR im Eisacktal: Integration im Fokus 18 | Zeno Giacomuzzi: „Vor allem war ich neugierig“ Menschen & Meinungen >>> 28 28 | PORTRAIT: Elisabeth Thaler 33 | Pro & Contra: Sind sexistische Witze frauenfeindlich? 35 | Umfrage: Was tun Sie für Ihre Gesundheit? Kunst & Kultur 36 | MOMENTAUFNAHMEN: Die Natur im Fokus 42 | Ausstellung: Weihnachten in der Hofburg 44 | Schössl Perif: Ein Juwel in Brixen 45 | Kinogeschichte: 35 Jahre Filmclub Brixen
>>> 36
Veranstaltungen 52 | TIMER: Dezember 2017
>>> 52
Freizeit & Sport >>> 58 58 | EISSTOCK: Von Stock, Laufsohlen und Dauben 61 | Klettersport: Weichen für ein Bouldermekka sind gestellt Wirtschaft & Umwelt >>> 64 64 | PLOSEBERG IM WANDEL: Gipfeltreffen in St. Andrä 68 | Betriebsportrait: Luis T. GmbH 72 | Event: Neues Vereinshaus für Schalders Extra 79 | Essen & Trinken
>>> 79
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Ad acta Im „Brixner“ Nr. 331 hatte ich versprochen, die Zahlen zur Nutzung der Westumfahrung nachzureichen, die damals noch nicht vorlagen. 2016 haben jeden Tag durchschnittlich etwa 7.000 Autos die Westumfahrung befahren – 3.500 in jede Richtung. Ist das nun viel oder wenig? Diese Frage habe ich mir auch gestellt und die Daten etwas detaillierter analysiert. Viel aussagekräftiger als Durchschnittswerte, die auch die Wochenenden beinhalten, sind einzelne Tageswerte: An einem normalen Wochentag nutzen zwischen 9.000 und 10.000 Autos die Westumfahrung. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Vergleich mit den Werten der Brennerstraße auf der Höhe von Albeins, wo jeden Tag etwa 14.000 Autos gezählt werden; an einem normalen Wochentag sind es 17.000. Wie immer man die hier angeführten Zahlen auch interpretieren mag: Die weitläufige Meinung, dass die Westumfahrung keine spürbare Reduzierung des Verkehrs im Stadtbereich mit sich gebracht hätte und eine zweifelhafte Investition gewesen sei, darf damit endgültig ad acta gelegt werden. Fazit: Bei einem erheblichen Teil jener Autos, die im Stadtgebiet auf der Peter-Mayr-Straße, Dantestraße und Alpinistraße verkehren, dürfte es sich nicht um Quell- oder Zielverkehr handeln, sondern um Binnenverkehr; das sind also Leute, die sich innerhalb der Stadt mit dem Auto bewegen. Im Stadtgebiet gibt es leider noch keine ständigen Messstationen, aber der zuständige Stadtrat Thomas Schraffl hat mir erklärt, dass er inzwischen beim Amt in Bozen darum angesucht habe – man ist sich also bewusst, dass solides Datenmaterial notwendig ist, damit richtige Entscheidungen getroffen werden können. Und Entscheidungen stehen an, denn schließlich kommt bald der Mittelanschluss, und auch eine zeitnahe Realisierung der Südspange ist in Diskussion.
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
IM GESPRÄCH MIT BEZIRKSDIREKTORIN CHRISTINE ZELGER
„Viele offene Baustellen“ Frau Zelger, ich möchte mit Ihnen über den neuen Landesgesundheitsplan sprechen, der vor etwa einem Jahr von der Landesregierung beschlossen wurde. CHRISTINE ZELGER: Die Ausrichtung des neuen Landesgesundheitsplans (LGP) ist in der Theorie recht einleuchtend: Bisher wurden in vier Bezirken sieben Krankenhäuser betrieben, wobei es wenig Abstimmung des Leistungsangebots zwischen den Krankenhäusern gab. Der neue Plan sieht vor, dass hochkomplexe Leistungen, Eingriffe und Therapien vorwiegend auf das Landeskrankenhaus Bozen konzentriert werden, während in den Bezirkskrankenhäusern Meran, Brixen und Bruneck neben der Akutversorgung der Bevölkerung auch Pathologien von mittlerer
werden – Stichwort: wohnort nahe Versorgung. Dieses Konzept hat neben einigen Vorteilen aber auch Schattenseiten: Mittlere und kleinere Krankenhäuser verlieren an Autonomie; ihr organisatorischer Handlungsspielraum wird eingeschränkt. Die notwendige Vereinheitlichung der Prozesse wird nicht überall mit Begeisterung aufgenommen. Warum nicht? Weil die Komplexität des Systems mittlerweile gewaltig ist und die Veränderungsprozesse parallel zum Tagesgeschäft, also ohne Unterbrechung konzipiert und umgesetzt werden müssen. Diese Tätigkeit ist zeitaufwändig und für alle Beteiligten sehr herausfordernd. Derzeit gibt es sehr viele Baustellen, die alle mit guten Ab-
Ja und nein: Hier muss vorausgeschickt werden, dass wir in puncto EDV-Vernetzung in den Gesundheitsbezirken Brixen und Bruneck besser aufgestellt sind als in Bozen und Meran, da wir seit 2011 eine gemeinsame Software namens „iKIS“ (Internes KrankenhausInformationssystem) benutzen. Dieses System ermöglicht einen Datentransfer zwischen den Abteilungen, Diensten und Hausärzten; auch andere Funktionen wie Rezeptausstellungen, Unfall- und Krankmeldungen und das Kassawesen können über diese Plattform abgewickelt werden. Aus einer Reihe von Gründen kann dieses System aber nur bedingt auf andere Gesundheitsbezirke ausgedehnt werden, weswegen die Betriebsdirektion beschlossen hat, ein neues, das ganze Land umfassendes System zu entwi-
„Wenn man sinnvolle Veränderungen erfolgreich durchführen will, muss man die Akteure vor Ort miteinbeziehen“_ Christine Zelger, Bezirksdirektorin Komplexität stationär und ambulant behandelt werden sollten. Bei den kleinen Krankenhäusern von Schlanders, Sterzing und Innichen sollen hingegen nur mehr Grundversorgungsleistungen angeboten werden. Die mittleren und kleinen Krankenhäuser sollten verstärkt zusammenarbeiten – nach dem Prinzip „Ein Krankenhaus – zwei Standorte“. Daneben soll ganz allgemein das Leistungsangebot auf dem Territorium verstärkt 4
sichten eröffnet wurden; man tut sich aber schwer, diese wieder zu schließen. Dementsprechend fehlen Erfolgsmomente, die aber in einem Reformprozess ungemein wichtig wären, weil sie den Mitarbeitern Auftrieb und Ermutigung geben würden. Zumindest beim gemeinsamen EDV-System scheint man aber auf einem guten Punkt zu sein, oder?
ckeln, in das viele der Funktionen einfließen werden, die bei uns bereits bestehen. Der anstehenden Umstellung sehen wir in der Übergangszeit mit einer gewissen Sorge entgegen, weil wir befürchten, dass wir nicht alles, was wir bisher mittels eines einzigen Software-Paketes erledigen konnten, weiterhin ohne viel Mehraufwand bewerkstelligen können. Doch zurück zu Ihrer Frage, an welchem Punkt sich
Fotos: Claudia Ebner
CHRISTINE ZELGER ist seit sieben Monaten Direktorin des Gesundheitsbezirks Brixen im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Im Gespräch mit dem „Brixner“ erklärt sie, welche Vision hinter dem im November beschlossenen Landes gesundheitsplan steckt – und welche Auswirkungen es für Brixen geben wird.
die betriebsweite Vernetzung befindet: Obwohl an vielen Stellen der „neuen EDV“ gearbeitet wird, lassen erste Erfolgsmomente leider noch auf sich warten. Drehen wir die Zeit nach vorn: Was wird sich in Brixen verändert haben, sobald der Landesgesundheitsplan 2020 Realität sein wird? Der Zeitraum bis 2020 ist sehr kurz in Anbetracht der Komplexität der sanitären Dienste zwischen der territorialen Versorgung und den Akutkrankenhäusern: Veränderungsprozesse, die so viele Akteure betreffen, können erfahrungsgemäß nur langsam vorangebracht werden. So gesehen sind die im LGP angeführten Punkte eher Absichtserklärungen als konkret bis 2020 erreichbare Ziele. Es ist beispielsweise noch
„MICH HÄLT DAS TEAM“: Bezirksdirektorin Christine Zelger sieht im Krankenhaus „viele engagierte Menschen, die wirklich dafür berufen sind, ihren Job zu machen“
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unklar, inwieweit es uns gelingen wird, das Prinzip „Ein Krankenhaus – zwei Standorte“ mit Leben zu füllen, zumal ja neben dem Krankenhaus Brixen auch das Krankenhaus Sterzing dabei „mitspielen“ muss. Dasselbe gilt in analoger Weise auch für viele andere Bereiche. Wir sind derzeit eher dabei, den Mitarbeitern die Vision eines einzigen Gesundheitsbetriebes nahezubringen, um einen Konsens für den gemeinsamen Weg zu finden. Vielleicht ist dies in der Vergangenheit nicht ausreichend geschehen. Sie sind der Meinung, die Mitarbeiter wurden zu wenig mit der Vision vertraut gemacht? Die Generaldirektion hat zwar klare Vorstellungen, die man auch teilen kann. Wenn man aber sinnvolle Veränderungen erfolgreich
durchführen will, muss man die Akteure vor Ort miteinbeziehen. Vielleicht hätte man sich in der Direktion intensiver mit den einzelnen Krankenhäusern beschäftigen sollen, anstatt sich auf seinen Strategietisch zu beschränken. Eine unkritische Zentralisierung von möglichst vielen Diensten ist vielleicht der falsche Ansatz: Als Fan des Subsidiaritätsprinzips denke ich, dass Dienste, die lokal perfekt abgewickelt werden können, auch lokal abgewickelt werden sollen. Können Sie ein Beispiel nennen? Als Bezirksdirektorin muss ich dafür sorgen, dass die Versorgung sowohl im Territorium als auch in den Krankenhäusern funktioniert. Damit dies der Fall ist, müssen die Supportleistungen ebenfalls funktionieren. Damit meine ich
das Personalmanagement, die Wartung, die Haustechnik, die Einkäufe und vieles mehr. All diese Dienste sollen aber nach dem LGP zentralisiert werden; vor Ort sollen lediglich Ansprechpartner bleiben. Derzeit sind die neue Betriebsordnung und das Personalorganigramm in Ausarbeitung; wir Bezirksdirektoren bemühen uns, dass die Ansprechpartner der Verwaltung vor Ort auch mit entsprechender Verantwortung für die operative Abwicklung ausgestattet werden; der Bezirk braucht dazu genügend Personalressourcen. Es geht also auch um lokale Arbeitsplätze? Auch, ja. Es werden zwar keine Planstellen gestrichen, denn man beschränkt sich derzeit speziell im Verwaltungsbereich darauf,
Pensionierungen nicht nachzubesetzen und zu analysieren, ob es möglich ist, den Aufgabenbereich anderer Mitarbeiter zu verändern. Mein Anspruch ist, dass ich diesen Prozess im Interesse der Belegschaft mitsteuern kann, da ich mit den lokalen Gegebenheiten besser vertraut bin. Wird das Krankenhaus Brixen Primariate verlieren? Danach sieht es im Moment nicht aus. Wir müssen aber derzeit davon ausgehen, dass im Krankenhaus Sterzing gemäß dem Prinzip „ein Krankenhaus – zwei Standorte“ in den nächsten Jahren Primariate auslaufen werden und durch so genannte „einfache Strukturen“ ersetzt werden, die dem jeweiligen entsprechenden Chefarzt in Brixen zugeordnet sind. Insofern droht derzeit kein Abbau von 5
Politik & Gesellschaft
Chefarztstellen im Krankenhaus Brixen. Dies bedeutet aber auch für die Brixner Primare große organisatorische Herausforderungen, beide Standorte ressourcenmäßig gut zu bedienen. Wie hat sich die Schließung der Sterzinger Geburtenabteilung auf das Krankenhaus Brixen ausgewirkt? Bisher hatten wir etwa 800 Geburten im Jahr, heuer werden es wohl etwa 1.100 sein. Die Rückmeldung der Mütter, auch jener aus dem Wipptal, ist sehr positiv; sie fühlen sich gut betreut und aufgehoben. Natürlich mussten wir uns organisatorisch umstellen, und das war und ist keine Kleinigkeit. Der neue Chefarzt der Gynäkologie, Primar Herbert
Ärztinnen und Ärzte an unsere Häuser zu binden. Dazu zählt auch der ökonomische Aspekt mit Anreizsystemen, wenn wir auf dem europäischen Markt konkurrenzfähig bleiben wollen. Die Generaldirektion hat das Problem erkannt und versucht nun, dem Ärztemangel entgegenzusteuern; allerdings hat man es im Assessorat immer noch nicht geschafft, die Frage der FacharztAusbildungsmöglichkeiten über das Ausland an allen Südtiroler Krankenhäusern zufriedenstellend zu lösen. Hat sich das Prinzip der „doppelten Primariate“ bewährt? Vielleicht ist der Zeitrahmen zu kurz, um hier ein definitives Urteil abgeben zu können.
Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass der Landesgesundheitsplan auf der verzweifelten Suche nach Konsens ziemlich abgeschwächt wurde. Verfehlt man damit die anfangs gesteckten Ziele? Zum Beispiel wurde mantramäßig erklärt, dass ohne Reform die Kosten der Sanität jedes Jahr um 60 Millionen Euro steigen würden. Schauen Sie, während ich mich auf die Prüfung zur Stellenausschreibung vorbereitet hatte, war ich davon überzeugt, dass es eine meiner Hauptaufgaben sein würde, gemeinsam mit dem Controller die Kosten in den Griff zu bekommen. Seit einiger Zeit gibt es aber keine Bezirksbilanz mehr, sondern nur noch eine
Christine Zelger: „Durch den Ärztemangel müssen wir uns sehr anstrengen, um überhaupt den Betrieb aufrecht zu erhalten“
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Hanni, und sein Team sind sehr bestrebt, besonders in Sterzing das Vertrauen der Patientinnen wieder zurückzugewinnen. Dazu tragen auch Hausbesuche durch Hebammen vor und nach der Geburt bei. Außerdem gibt es im Krankenhaus Sterzing natürlich weiterhin eine gynäkologisch/ geburtshilfliche Ambulanz, in der Frauen und Mütter vor und nach der Geburt noch betreut werden. Unser größtes Problem ist aber – nicht nur in Sterzing und nicht nur auf der Gynäkologie – der akute Ärztemangel. Nun, der Ärztemangel ist ein europaweites Problem … Das stimmt, der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Umso mehr müssen wir Mittel und Wege finden, junge 6
Grundsätzlich sollte das „doppelte Primariat“ den Verantwortlichen der Dienste mehr Handlungsspielraum geben, speziell, was das Personalmanagement, aber auch das Leistungsangebot zwischen den Standorten betrifft. Die praktische Umsetzung ist aber nicht unproblematisch, da von allen Beteiligten große Flexibilität gefordert wird; auch muss das immer noch vorhandene „Konkurrenzdenken“ mitberücksichtigt werden, das auch heute noch spürbar ist. Allerdings muss in diesem Zusammenhang positiv vermerkt werden, dass es schon einige Dienste gibt, die gut zusammenarbeiten, und dass speziell bei jüngeren Ärzten eine größere Offenheit für eine Zusammenarbeit da ist. Diese Grundhaltung wollen wir fördern.
südtirolweite Betriebsbilanz. Das bedeutet sogar für mich als Direktorin, dass ich keinen genauen Überblick habe über die Kosten meines eigenen Bezirks. Aus einer Betriebsbilanz ersieht man nicht, wie gut oder wie schlecht die einzelnen Bezirke arbeiten. Das war ja einer der großen Kritikpunkte: Man munkelte, dass die gemeinsame Betriebsbilanz nur deshalb eingeführt wurde, um die schlechten Bilanzen von Bozen „unsichtbar“ zu machen. Diese Aussage kann und möchte ich nicht kommentieren. Als Zahlenmensch muss es doch frustrierend sein, wenn man zum Beispiel synergetische Maßnahmen zur Einsparung von Mitteln
setzt, deren Erfolge dann nicht messbar sind. Nun, ich habe mein Einsatzfeld inzwischen anderswo verortet. Nach meinem Arbeitsbeginn habe ich bald gemerkt, dass es hier andere Prioritäten gibt: Wir müssen uns sehr anstrengen, um überhaupt den Betrieb aufrecht zu erhalten. Mein Hauptaugenmerk liegt seit meinem Eintritt vor sieben Monaten im Personalmanagement: Ich muss schauen, dass der Betrieb weitergeht, und dazu brauche ich Menschen, die diese Arbeit gut und gern erledigen. Seit ab 2014 die europäische Arbeitszeitregelung umgesetzt wird, haben wir einen um etwa 15 Prozent höheren Ärztebedarf. Gleichzeitig gibt es ein Urteil des Arbeitsgerichtes vom November 2016, das besagt, dass Werkverträge widerrechtlich sind. Mehr als 10 Prozent unserer Ärzte arbeiten aber mit Werkvertrag – das sind Freiberufler, Pensionisten oder auch Ärzte der Uni-Klinik Innsbruck, die bei uns Wochenenddienste oder Urlaubsvertretungen erledigen. Mittlerweile konnte ein Teil der früheren Werkvertragsärzte ohne Doppelsprachigkeit aufgrund einer mit Beschluss der Landesregierung eingeführten Regelung provisorisch angestellt werden – mit der Verpflichtung, die zweite Sprache zu erlernen. Ebenso hat ein intensives Personalrecruiting einige zusätzlich Ärzte gebracht. Dennoch müssen wir weiterhin auf WerkvertragsÄrzte zurückgreifen, um die Dienste in der bisherigen Form aufrecht zu erhalten. Sie haben sich die Arbeit einer Bezirksdirektorin leichter vorgestellt? Nun, zumindest hatte ich nicht erwartet, dass es aufgrund des Personalmangels so herausfordernd sein würde, den Betrieb ordnungsgemäß weiterführen zu können. Ich habe mir auch nicht vorstellen können, dass so viele Baustellen gleichzeitig geöffnet würden. Jetzt bin ich aber hier, und in der Tat frage ich mich hin und wieder, was mich hier noch hält. Gleichzeitig bin ich aber felsenfest davon überzeugt, in enger Zusammenarbeit mit dem Team einen wertvollen sozialen Dienst an der Gesellschaft leisten zu können. Mich hält das Team: Ich sehe in unseren Strukturen viele engagierte Menschen, die wirklich dafür berufen sind, ihren Job zu machen.
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Politik & Gesellschaft
Ist es überhaupt möglich, die Kostensteigerungen in einem gewissen Rahmen zu halten?
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Schauen Sie, allein aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung wird dies sehr schwierig sein: Die Leute werden immer älter, die chronischen Krankheiten werden zunehmen, die Medikamente sind sehr hochpreisig, und der medizinische Fortschritt führt zu besseren und neuen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten; ebenso sind die jährlichen Gehaltsvorrückungen für über 9.000 Mitarbeiter ein Kostentreiber. Ziel wäre eigentlich, einen Teil dieser Kostensteigerungen durch die Nutzung von Synergien und die Verschlankung und Vereinheitlichen von Prozessen aufzufangen. Dahinter steht aber noch ein großes Fragezeichen. Das zentrale Vormerksystem, das für manche Abteilungen gilt, ist ... gewöhnungsbedürftig.
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Ja, vor allem für ein immer noch familiär geführtes Krankenhaus wie jenes in Brixen, bei dem die Leute bisher gewohnt waren, direkt mit der Mitarbeiterin der jeweiligen Abteilung zu sprechen, die sie vielleicht auch noch persönlich kannten. Die Alternative ist ein von der Generaldirektion verordnetes, anonymes automatisiertes Vormerksystem, bei dem ich in der Warteschleife dreimal auf eine Taste drücken muss, bevor ich mit einer Mitarbeiterin sprechen kann. Theoretisch hat das System vielleicht einige organisatorische Vorteile für den Betrieb – zum Beispiel werden die Anrufe monitorisiert. Aus vielen Rückmeldungen der Nutzer wissen wir aber, dass dieses System als sehr unpersönlich empfunden wird. Ein ständiger Kritikpunkt sind die Wartezeiten ... Hierzu gibt es eine Reihe von Missverständnissen, vor allem in den Medien. Wir haben immer das Wohl des Patienten im Blick, was bedeutet, dass dringende Fälle überhaupt keine Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Alles, was lebensbedrohlich ist, wird selbstverständlich extrem dringend behandelt. Auch für „halbdringend“ verschriebene Visiten und Leistungen, die eigentlich innerhalb von sieben Tagen zu erbringen wären, die so genannten „Prior-Visiten“, gibt es kaum
info Christine Zelger aus Bozen ist seit März 2017 Direktorin des Gesundheitsbezirks Brixen im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Sie ist zuständig für die Gesundheitsversorgung des Einzugsgebietes vor Ort vom Brenner bis Waidbruck mit insgesamt 75.000 Einwohnern in 20 Gemeinden sowie der Krankenhausversorgung in den Krankenhäusern von Brixen und Sterzing mit insgesamt etwa 1.400 Mitarbeitern. Vorher war sie 26 Jahre lang Generalsekretärin bzw. Gemeindesekretärin in Aldein, Karneid und Ritten.
Überschreitungen der Wartezeiten. Die in den Medien andauernd veröffentlichen Wartezeiten sind jene für nicht dringliche Visiten, bei denen es keine Nachteile für den Patienten gibt, wenn er auf diese Visite ein paar Wochen warten muss. Hauptgrund dafür ist der bereits angesprochene Mangel an ärztlichem Personal, das für ambulante Tätigkeiten eben nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung steht – zumal ja mit dem bestehenden Personal auch die Stations- und Operationstätigkeit sowie die Nacht- und Wochenenddienste zu gewährleisten sind. Auch die manchmal diskutablen Vorsorgeuntersuchungen führen dazu, dass die Wartezeiten ansteigen. Das Thema ist eben sehr komplex … ... und das Empörungspotential der Bevölkerung ist enorm. Es wäre schön, wenn die Bevölkerung etwas mehr Verständnis für die gesamte Problematik hätte. Die langen Wartezeiten werden natürlich negativ wahrgenommen, aber sie sind nur ein Teilaspekt. Vielleicht müssen wir hierzu mehr Öffentlichkeitsarbeit leisten. Ich darf aber grundsätzlich versichern, dass alle Mitarbeiter im Bezirk wirklich ihr Bestes geben, um die Dienste so kundenfreundlich wie möglich abzuwickeln – nicht nur in der Vormerkzentrale. Die sehr positiven Patientenbefragungen zu ihren Erfahrungen mit dem Brixner Krankenhaus beweisen im Grunde, dass uns das nicht schlecht gelingt.
willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
BRIXEN
Ein Karton voller Freude Spendenaktionen in der Weihnachtszeit gibt es wie Sand am Meer. Die Möglichkeiten, bedürftigen Menschen aus dem lokalen Umfeld zu helfen, sind dabei allerdings etwas rar. Ein herzzerreißendes Projekt dieser Art feiert heuer seinen dritten Geburtstag.
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aschmittel, Duschgel und Mehl“ steht auf einem der Wunschzettel; „eine intakte Familie“ auf dem nächsten. Die Briefchen stammen von Südtiroler Familien, die jeden Euro dreimal umdrehen müssen, um bis ans Monatsende zu kommen. Auch die elementarsten Dinge landen unter diesen Umständen nicht wie selbstverständlich im Einkaufswagen. Oftmals sind es Schicksalsschläge, oftmals eine Serie unglücklicher Umstände, die die Familien in Situationen bringen, aus denen es schwer ist, wieder herauszukommen. Um einigen dieser hilfsbedürftigen Familien in Südtirol zu helfen, hob Petra Spitaler Goller aus St. Andrä vor drei Jahren das Projekt „Ein Karton voller Freude“ aus der Taufe.
Hilfe für den Nachbarn. „Ich war
auf der Suche nach einem Südtiroler Hilfsprojekt, das ich vor Weihnachten unterstützen wollte. Es hat sich aber herausgestellt, dass dieses Unterfangen gar nicht so einfach ist“, erinnert sich Petra Spitaler Goller. „Kurzerhand habe ich mich dazu entschlossen, gemeinsam mit einigen anderen Südtiroler Müttern selbst ein Projekt ins Leben zu rufen.“ In Zusammenarbeit mit Organisationen wie der Plattform für Alleinerziehende, der Bergbauernhilfe, den Geschützten Wohnungen in Bozen und dem Kinderdorf wurden 2015 erstmals Menschen und Familien eruiert, die an Weihnachten einen Karton, vollgepackt mit kleinen Freuden, erhalten sollten. „Die Hilfe der Organisationen ist dabei unentbehrlich, denn sie sind an der vordersten Front, kennen die Menschen und wissen genau, wie es um sie steht“, so Goller. In die Kartone gepackt werden ausschließlich Sachspenden und Gutscheine – aber keine Geldgeschenke. „Das ist deshalb so wichtig, weil wir bei Geldgeschenken
Petra Spitaler Goller (mit Baby) kontrolliert mit einigen ihrer Helferinnen, und zwar Andrea Kiem, Anna Troger Moser und Miriam Erlacher, die Päckchen, die später Freude bereiten sollen
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nicht nachprüfen können, wofür sie verwendet werden. So gehen wir auf Nummer sicher, dass die Geschenke auch jedem Einzelnen Freude bereiten.“
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Die ausgewählten Perso-
nen dürfen einige wenige Wünsche auflisten, mit denen man ihnen eine Freude bereiten könnte. Mindestens einer der Wünsche sollte erfüllt werden: Friseurgutschein für die Mami, ein Malbuch für die Tochter oder eine DVD für den Sohn stehen dabei gleichermaßen auf den Wunschlisten wie eben elementare Dinge wie Lebensmittel. „Das Durchlesen der Wunschzettel war herzzerreißend. Dinge, die für uns alltäglich sind, müssen sich andere regelrecht vom Mund absparen“, erzählt Goller. Die Organisatorinnen wissen selbst nicht, wer beschenkt wird. Die Listen kommen absolut anonym bei ihnen an, werden mit einer Nummer versehen und mit den notwendigsten Angaben, wie beispielsweise „Mutter“ oder „14-jähriger Junge“, dem weitläufigen Wohnort sowie den Wünschen der Betroffenen über Facebook veröffentlicht. Wer als erster unter dem entsprechenden
Eintrag kommentiert, darf den Karton packen und dem Empfänger eine Freude machen. „Heuer waren es 70 Kartone, die wir vergeben konnten. Maximal 150 können es werden – mehr schaffen wir organisatorisch nicht“, beschreibt Goller. Die wiederverschließbaren Kartone müssen innerhalb eines bestimmten Datums bei einer der Abgabestellen, die meist die Jugenddienste der Städte sind, eintreffen. „Mit unseren Privatautos bringen wir dann alle nach Bozen und kontrollieren den Inhalt – was leider notwendig ist, um sicherzugehen, dass auch mindestens ein Wunsch erfüllt und nur neue Dinge eingepackt wurden. Dann werden die Kartone den Organisationen übergeben, die die Geschenke an die jeweiligen Personen verteilen“, erzählt Petra Spitaler Goller. Auch Weihnachtsgrüße samt Kontaktdaten der Verschenkenden sollen im Karton Platz finden. „Der eine oder andere Beschenkte bedankt sich. Dies kann man sich aber nicht erwarten, die Scham ist oftmals zu groß.“
Freude unterm Christbaum. Das
kleine Weihnachtsprojekt fand heuer, in seinem dritten Jahr, be-
sonders großen Anklang. Anfang November wurden die Posts online gestellt. Wer einen der 70 Kartone ergattern wollte, musste dabei allerdings besonders schnell sein; immerhin zählt die Facebook-Gruppe „Ein Karton voller Freude“ mittlerweile knapp 2.400 Mitglieder. Abgewickelt wird das Projekt neben Initiatorin Petra Spitaler Goller auch von Jasmin Federspieler aus Vahrn, Anna Troger Moser aus Algund, Elke Amplatz aus Kaltern, Mirjam Erlacher Gufler aus Meran und Maria Gerstgrasser aus Naturns. Vereine wie beispielsweise der KVW St. Andrä und die „Eine Welt Gruppe“ aus Lajen stellten zudem Erlebnis- und Lebensmittelgutscheine für alle Kartone zur Verfügung. „Das Projekt kommt wirklich sehr gut an und erhält Unterstützung aus vielen Ecken. Solange das Organisatorische und die Abwicklung so gut funktionieren, werden wir es auch weiterführen“, ist die Initiatorin überzeugt, „denn der Glücksmoment, der den Menschen dabei beschert wird, ist mehr wert als jedes Weihnachtsgeschenk, das man selbst unterm Christbaum findet.“ evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 9
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Unterm Kreuz sind wir alle gleich Ob Martin Luther damals ahnte, welch grundlegende Veränderungen jenes Papier mit sich ziehen würde, das er vor über 500 Jahren aufgesetzt hat? Immerhin feierte man heuer auf der ganzen Welt das 500. Jubiläum der dadurch eingeleiteten Reformation – auch in Brixen.
A
m 31. Oktober jährte sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther der Überlieferung nach an ebendiesem Tag des Jahres 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug. Ab diesem Zeitpunkt setzte eine kirchliche Erneuerungsbewegung, die Reformation, ein, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen führte: katholisch, lutherisch, reformiert. Das 500. Reformationsjubiäum zeigte auch in Südtirol durchaus positive Wirkungen. So tauschten der katholische Priester Don Mario Gretter und der protestantische Pfarrer Martin Krautwurst die Kanzeln, Bischof Ivo Muser sprach in der evangelischen Christuskirche von den Gemeinsamkeiten, die noch heute tragen und verbinden – und auch von den Verlusten, die die Spaltung der Kirche bis heute mit sich gebracht hat. Im
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Landesmuseum Schloss Tirol ist die Ausstellung „Luther und Tirol. Religion zwischen Reform, Ausgrenzung und Akzeptanz“ zu sehen. In der Burg Sand in Taufers zeigt das Südtiroler Burgeninstitut die Ausstellung „Von Luther bis Hutter“. Südtirol hat sich also, wohl beeinflusst durch das Jubiläum, auf Spurensuche begeben.
Vertrauenskrise. Für die Men-
schen des Mittelalters war die Religion eine Selbstverständlich-
So erhofften sie sich, schneller in den Himmel zu kommen. Im späten Mittelalter ging die Kirche dazu über, den Menschen zu erklären, dass ihnen aufgrund guter Werke sogar die Strafen im Fegefeuer getilgt werden können; man könne davon etwas „ablassen“. Auch bereits Verstorbene könne man aus dem Fegefeuer auslösen. Der beste Weg dazu seien Geldspenden, die zum Großteil für den Bau des Petersdoms in Rom verwendet wurden.
„Der Zusammenhalt ist eng, viele Gemeindeglieder bringen sich mit ihrer Zeit und ihren Talenten ein“_ Pastor Michael Jäger keit. Sie verehrten die Heiligen, gingen auf Wallfahrten, die eine florierende Reliquienverehrung förderten, und spendeten Messen.
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So setzte ein regelrechter Ablasshandel ein: Man konnte sich von den Sündenstrafen loskaufen, und die Menschen empfanden
weiten Teilen Europas. Auch in Tirol – und die Tiroler waren am Vorabend der Reformation wirklich fromm –
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keine Reue für ihre Sünden mehr. Wegen dieser Situation wollte Martin Luther, Augustinermönch, Theologe und Zweifler, die Kirche reformieren und kritisierte dabei besonders den regen Ablasshandel. Seine Kritik formulierte Luther in 95 Thesen, die er 1517 in Wittenberg veröffentlichte, wo er auch als Professor an der Universität lehrte. Die Ideen Luthers fanden zahlreiche begeisterte Anhänger und verbreiteten sich in
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Ganz im Geheimen. Obwohl die
Martin Luther leitete vor 500 Jahren eine Welle von kirchlichen Neuerungen ein, die auch nach Südtirol schwappte
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führte die neue Lehre zu einer Vertrauenskrise gegenüber dem Klerus, die sich im so genannten „Pfaffenhass“ entlud. Man konnte in Tirol einen ausgeprägten „Antiklerikalismus“ beobachten: In Wirtshäusern wurden provokante lutherische „Schandlieder“ gesungen, und es gab Konkurrenzgottesdienste in Privathäusern. Die oft schlecht ausgebildeten Geistlichen lebten nicht immer priesterlich und besaßen das Machtmonopol bei der Vermittlung der göttlichen Gnaden. So sollten die neuen reformatorischen Lehren auf fruchtbaren
Boden fallen. Beeinflusst von Martin Luthers Lehre probten die abhängigen Bauern, vor allem jene vom Brixner Fürstbischof und von Neustift unter ihrem Kommandanten Michael Gaismair, dem bischöflichen Sekretär, den Aufstand. Sie rebellierten gegen den Landesherren, seine Beamten, aber auch gegen Adel und Geistlichkeit, weil sie von ihren Grundherrn ausgepresst wurden und hungern mussten. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, doch die Unzufriedenheit führte zur Bildung einer der Täufer bewegungen unter Jakob Hutter.
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Bevölkerung durchaus offen für die Reformation war, haben die Habsburger, die streng katholisch waren, jedweden Ansatz blockiert; sie wurden dabei von der katholischen Kirche unterstützt. Die Evangelischen mussten in Tirol ohne reguläre evangelische Pfarreien und Pfarrer auskommen. Ein evangelischer Gottesdienst blieb in Tirol bis 1876 verboten. Dieser so genannte Geheimprotestantismus bewirkte, dass sich die reformatorisch Gesinnten mit Andachts- und Predigtbüchern, mit Katechismen und Gebetbüchern zufriedengeben mussten. Auf Schloss Palaus in Sarns fand man 1884 hinter einer Holztäfelung 40 Bücher, die das „Lutherische Bekenntnis“ des Schlossherren bezeugen. Fast vier Jahrhunderte lang hatte sich Tirol mit allen Mitteln gegen „das aus Sachsen eingeschwärzte Gift“ (Beda Weber) zur Wehr gesetzt: mit Ausgrenzung, Angstmacherei, mit Gewalt und Grausamkeit. Doch die von den Tiroler Konservativen beschworene Glaubenseinheit hielt nicht, und 1885 wurde die evangelische Christuskirche in Meran als erste evangelische Kirche in Tirol geweiht. Für die Frömmler war die Entweihung der Christuskirche eine ungeheuerliche Schmach; der Brixner Fürstbischof Vinzenz Gasser empfand es als persönliche Niederlage und bot dem Papst seinen Rücktritt an. Angehörige eines eben Verstorbenen berichteten von dessen letzten Worten: „Lieber sterben, als noch länger in Meran unter dem immer mehr eindringenden Luthertum leben.“ So ist in den Aufzeichnungen des Färbermeisters Franz Schwaighofer zu lesen, dass am Donnerstag, den 21. Juni 1871, ein Bankierssohn aus Hamburg,
der der lutherischen Konfession angehörte, im Gasthof zum Elefanten verstarb. Da die Leiche wegen des überfüllten Gasthofes in die Totenkapelle übertragen werden musste, löste das bei den intolerantesten Bewohnern laute Missbilligung aus: Man wollte diesen protestantischen „Krepierten“ im Friedhof nicht dulden. Um diesem getauften Mitmenschen ein Zeichen des Christentums zu gewähren, musste der Gastwirt zum Elefanten, Hanns Heiss, den Angehörigen des Verstorbenen Leuchter borgen und ein Kruzifix kaufen, weil diese Requisiten als geweihte Gegenstände für einen „Lutherischen“ weder vom Spital noch von der Pfarrkirche zur Verfügung gestellt wurden. Der Stadtpfarrer Anton Hofer hatte nichts dagegen, dass der Verstorbene in der nordseitig vom Friedhof angefügten Begräbnisstätte für Nichtkatholiken beerdigt werden könne, jedoch ohne zeremonielle Beteiligung der Geistlichkeit. Die Anwesenheit vom Pastor Karl Richter aus Meran wurde vom hiesigen Ordinariat nicht erlaubt. Der Hamburger wurde am 22. Juni um 6 Uhr abends ohne jedes christliche Zeichen bestattet. Gerade ein wenig Erde konnten die Angehörigen auf den Sarg werfen.
„Es ist schön, ein Teil davon zu sein“. Aus heutiger Sicht wirken
die Reaktionen auf den Protestantismus hysterisch, waren die Protestanten in Tirol doch stets eine überschaubare Minderheit. „Als zweitgrößte Kirchengemeinde in Italien haben wir etwa 500 Mitglieder“, erzählt Adi Kornprobst, eines der Kirchenmitglieder, „hier in Brixen sind wir eine kleine aktive Gruppe.“ Der Pastor Michael Jäger, den die Mitglieder aus 15 Bewerbern gewählt haben, betreut seit dem 1. September 2017 die Gemeinde. „Ich bin nach Südti-
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chael Jäger ja eine weitverzweigte Gemeinde zu betreuen hat.
Ein Meilenstein. Die barocke
Erhardskirche steht wohl auf dem ältesten Kultplatz des Brixner Talbodens und wurde nach deren Restaurierung 1971 der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt. „Ein Markstein der Ökumene in Südtirol“, titelte das Tagblatt „Dolomiten“ in der Ausgabe vom 10. August 1971. Das kirchliche Leben ist wesentlich geprägt durch eine Vielzahl ökumenischer Beziehungen: Mit katholischen Brüdern und Schwestern aus der Diözese Bozen-Brixen, mit freikirchlichen Christen und mit Christen der rumänisch-orthodoxen Kirche treffen sich die Mitglieder der Kirchengemeinde regelmäßig. „Der Fokus liegt auf der Religionsfreiheit, auf dem Zusammenleben der Religionsgemeinschaften und auf der gegenseitigen Akzeptanz“, betont Kerstin Schultz, ein Mitglied der Gemeinde aus Brixen. Dass es in Trient und Bozen Beauftragte für den ökumenischen und interreligiösen Dialog gibt, das hat auch Pastor Michael Jäger positiv überrascht. „Ökumene
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Politik & Gesellschaft
rol gekommen, um eine andere Kirche kennenzulernen. Die Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien sind nicht volkskirchlich flächendeckend, sondern klein, verstreut und kommen dazu noch ohne Kirchensteuer aus. Der Zusammenhalt ist eng, viele Gemeindemitglieder bringen sich mit ihrer Zeit und ihren Talenten ein, nehmen dabei lange Fahrwege in Kauf. Es ist eine Freude, das kennenzulernen und ein Teil davon zu sein“, berichtet Pastor Michael Jäger. Das Gebiet erstreckt sich vom Brenner bis zum Gardasee, weil zur Aufgabe der Evangelisch-Lutherischen Kirche auch die Betreuung der Urlauber gehört. In Brixen werden die Gottesdienste in der Erhardskirche abgehalten. In der Kirche finden monatlich Gottesdienste statt. In der Weihnachts-, Oster- und Sommerzeit wird wöchentlich gefeiert. Die Evangelische Kirche in Deutschland entsendet hierzu Urlaubsseelsorger aus dem deutschen Sprachraum, um evangelischen Urlaubern einen Gottesdienst zu ermöglichen. Auch ansässige Prädikanten gestalten Gottesdienste, da der Pastor Mi-
1971 wurde die Brixner Erhardskirche der EvangelischLutherischen Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt
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ist aber, Gott sei Dank, auf allen Ebenen zu finden. Das tut uns nicht nur gut, das macht uns auch glaubwürdiger“, erklärt der Pastor. Deswegen wünschen sich die Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche neugierige Besucher in der Erhardskirche, zum Beispiel bei der langen Nacht der Kirchen, bei der offenen Kirche im Advent, wenn am 3. Adventsonntag der Christbaum, transportiert von einem Esel, auf dem Erhardplatz aufgestellt wird. Es hat sich viel geändert im Zusammenleben, die „Evangelischen sind in Brixen angekommen, und es ist gut so, wie es ist“, ist Adi Kornprobst überzeugt. Kerstin Schultz wünscht sich, dass die Ökumene weiterhin gehegt und
gepflegt wird, und Don Mario Gretter erwartet sich für die Zukunft der Ökumene, „dass wir noch mehr gemeinsam in der Verkündigung des Evangeliums, als lebendige Hilfe für diese Welt, auftreten, und dass die Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Taten der Nächstenliebe (Flüchtlinge, Arme, Trostlose, Hoffnungslose und viel mehr) wachsen“. Zum Punkt Theologie wünscht er sich, „dass die Themen des Abendmahles und der Eucharistie noch mehr gemeinsam besprochen werden.“ Die Zeiten sind vorbei, wo „Luthraner“ oder „Luthrischer“ als Schimpfwort gebraucht wurden. hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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INTERVIEW
„Impfpflicht leider notwendig“ Frau Pedevilla, wie erklären Sie sich, dass die Impfrate in den letzten Jahren ständig gesunken ist? EMANUELA PEDEVILLA: Dass es eine steigende Anzahl an Impfverweigerern gibt, ist kein Südtiroler Phänomen, sondern ein europaweites. Vielleicht liegt das daran, dass die Leute daran glauben, dass alles, was von der Natur kommt, grundsätzlich gut und gesund sei und dass es nicht notwendig ist, sich vor der Natur zu schützen. Die Natur ist aber nicht immer eine Freundin des menschlichen Körpers. Natur und Umwelt bringen auch lebensgefährliche Krankheiten mit sich, die manchmal gravierende Folgen haben, manchmal stirbt man auch daran. Diese Krankheiten haben in den vergangenen Jahrzehnten in der westlichen Welt ihren Schrecken verloren, weil sie nicht mehr wie noch vor 50 Jahren allgegenwärtig sind. Die Fortschritte in der medizinischen Behandlung haben auch dazu geführt, dass es bei schweren Krankheiten viel bessere Heilungschancen gibt als früher. Dieser Fortschritt auch bei der Wirkung von Medikamenten ist sehr begrüßenswert; gleichzeitig riskieren wir durch die sinkende Impfrate, bei früher sehr verbreiteten Krankheiten wie Masern, Keuchhusten oder Kinderlähmung in die Zeit des Mittelalters zurückzukehren. Für uns Ärzte ist diese Entwicklung absolut inakzeptabel. Wie ist es zu erklären, dass die Impfrate bei uns in Südtirol stärker gesunken ist als anderswo? Das ist für mich nicht verständlich. Möglicherweise haben wir Ärzte die Menschen zu wenig informiert,
Fotos: Oskar Zingerle
EMANUELA PEDEVILLA ist seit 20 Jahren in Brixen als Kinderärztin tätig. Im Gespräch mit dem „Brixner“ begibt sie sich auf die Suche nach Erklärungen, warum gerade in Südtirol die Impfrate vergleichsweise niedriger ist als in anderen Gebieten – und sie ärgert sich über manche Politiker, deren Engagement für die Impffreiheit sie als verantwortungslos empfindet.
Emanuela Pedevilla: „Die Einführung der Pflichtimpfung ist politisch ein sehr schmerzhafter Schritt und gleichzeitig eine Niederlage“
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wir haben einfach angenommen, dass die Bevölkerung die Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit der Impfungen versteht. Die Politik hat jetzt auf die sinkenden Impfraten und auf die steigende Anzahl der Krankheitsfälle reagiert und versucht nun intensiv, die Leute mit der Thematik vertraut zu machen. Auch für die Verantwortlichen im Sanitätsbetrieb sind die Impfungen zu einem Herzensthema geworden. Vor zehn Jahren war
das nicht so – das war vielleicht ein Fehler. Auch wir Ärzte hätten viel früher einschreiten müssen. Die Eltern der Impfgegner möchten ja nur das Beste für ihr Kind ... Ja, auch wir Ärzte wollen das Beste für die Kinder – von ganzem Herzen. Das ist der Grund, warum wir die Eltern immer schon dazu animiert haben, ihre Kinder
impfen zu lassen. Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass Impfungen die beste Präventivmaßnahme sind, die wir zur Verfügung haben. Warum ist es wichtig, dass 95 Prozent der Kinder geimpft sind? Schauen Sie, durch eine Impfung ist das geimpfte Kind geschützt. Vor allem aber sind dadurch auch jene Menschen geschützt, 13
Politik & Gesellschaft
die sich im Umfeld des Kindes befinden und sich aus irgendeinem Grund nicht impfen lassen können. War das jetzt verständlich? Ich mache lieber ein konkretes Beispiel: Wenn 95 Prozent der Kinder auf Masern geimpft sind, ist die Krankheit praktisch ausgerottet; damit sind auch die restlichen 5 Prozent geschützt – also zum Beispiel Säuglinge in den ersten Lebensmonaten oder auch Menschen mit schwachem Immunsystem, zum Beispiel jene, die gerade eine Chemotherapie machen müssen. Bei einer Impfrate von 95 Prozent ist der Virus nicht im Umlauf und kann die restlichen Ungeimpften nicht angreifen. Ich mache ein zweites Beispiel: Keuchhusten ist enorm gefährlich für Neugeborene, weil die Atemwege noch sehr filigran sind. Neugeborene können aber erst nach einigen Monaten geimpft werden. Der Kontakt zu einem ungeimpften Kind kann für einen Neugeborenen lebensgefährlich sein. Es gibt in Italien nach vielen Jahren heute leider wieder tragische Fälle. Handeln in diesem Sinn die Impfverweigerer egoistisch? Ja, natürlich. Ich bin der Meinung, dass es hochgradig ungerecht ist, wenn Menschen unsere sozialen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser nutzen, ihre Kinder nicht impfen lassen und damit das Umfeld gefährden. Wer seine Kinder nicht impfen lässt, zeigt, dass er keinen Respekt hat vor dem Nächsten. In einem Kommentar einer großen deutschen Zeitung stand: Wer die Eltern über die Impfung ihrer Kinder entscheiden lässt, riskiert Menschenleben. Teilen Sie diese Meinung?
entsprechenden Informationen einholen und wem sie vertrauen. Wenn ich heute Fleisch einkaufe, so gehe ich zum Metzger meines Vertrauens und kaufe das Fleisch nicht am Straßenrand. Und jetzt frage ich Sie: Wer kennt die Thematik besser als die Kinderärzte, die ihr Leben lang mit Impfungen gearbeitet haben? Lieber informieren sich die Eltern auf diskutablen Internetseiten und bei fragwürdigen Informationsveranstaltungen mit noch fragwürdigeren Pseudo-Experten ...
Emanuela Pedevilla: „Auch wir Ärzte wollen nur das Beste für die Kinder – von ganzem Herzen“
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Die sinkenden Impfraten beweisen leider, dass es so ist, und das ist auch der Grund, warum der Staat die Pflichtimpfung mit ziemlich gravierenden Strafen eingeführt hat. Die italienische Regierung hat genau gewusst, dass sie damit in ein Wespennest stechen würde, dass der Druck gegen diese Entscheidung enorm sein würde. Das war ohne Zweifel keine leichte Entscheidung. Was aber hätte der Staat tun sollen? Weiter beobachten, wie die Impfrate jedes Jahr sinkt? Schauen Sie, es gab letzthin vier Todesfälle durch Masern in Italien. Das sind Kinder, verstehen Sie? Sie hätten nicht sterben müssen. Die Einführung der Pflichtimpfung ist politisch ein sehr schmerzhafter Schritt und gleichzeitig auch eine
sconfitta, eine Niederlage: Man ist zur Erkenntnis gekommen, dass die Aufklärung zur Wichtigkeit der Impfungen versagt hat. Dieser Schritt zur Pflichtimpfung war aus meiner Sicht unbedingt notwendig. Es ist die Aufgabe einer Regierung, die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen. Italien war hier wegweisend; inzwischen hat auch Frankreich die Pflichtimpfung für elf Krankheiten eingeführt, und in Deutschland laufen ebenfalls erste Überlegungen in diese Richtung. Kritisiert wird vor allem, dass gegen gleich zehn Krankheiten geimpft werden muss. Man darf dabei nicht vergessen, dass es sich um zwei Impfungen im Laufe von zwölf Monaten handelt. Die Problematik ist nicht gegeben. Haben Sie ein gewisses Verständnis dafür, dass viele Eltern fürchten, die Impfstoffe könnten ihren Kindern Schaden zufügen? Nein. Schauen Sie, meine grundsätzliche Meinung ist, dass die Eltern selbst entscheiden müssen, was mit ihren Kindern geschieht, aber es hat sich leider herausgestellt, dass diese Einstellung bei den Impfungen nicht funktioniert. Die Eltern haben eine riesige Verantwortung: Sie müssen vor allem entscheiden, wo sie die
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Ja, denn in einer Zeit der Unsicherheiten klammert man sich gern an negative Botschaften. Das sind Leute, die in der Wissenschaft einen absolut fragwürdigen Ruf haben – und trotzdem glauben viele Leute ihnen. Diese Personen trachten danach, über die Ängste der Eltern Geld zu verdienen. Die Eltern müssen also entscheiden, wessen Aussagen sie trauen wollen – jenen der Fachleute oder jenen der Scharlatane. Punkt. Schauen Sie, ich verstehe die Ängste der Eltern – auch ich habe zwei Töchter, die ich übrigens selbst geimpft habe. Eltern wollen immer das Beste für ihre Kinder. Wir Kinderärzte sind aber auf ihrer Seite – auch wir wollen das Beste für ihre Kinder. Paradoxerweise waren die Säle dieser fragwürdigen Informationsveranstaltungen voll, während sich die Impfgegner bei unseren Veranstaltungen nicht haben blicken lassen. Das ist sehr schade. Aber noch mehr ärgern mich manche Politiker. Warum? Schauen Sie, es wäre wirklich besser, wenn sich manche Politiker etwas zurückhalten würden in ihren opportunistischen Meinungsbekundungen. Die hier angewandte Instrumentalisierung der Menschen ist geradezu verantwortungslos. Die für die Impffreiheit eintretenden Politiker sagen ja, sie seien keine Impfgegner, aber de facto scharen sie ausschließlich Impfgegner um sich. Und jetzt stellen Sie sich einmal vor, sie überzeugen eine Mutter davon, ihr Kind nicht impfen zu lassen – und dieses Kind erkrankt in der Folge schwer. Übernehmen diese Politiker dann dafür die Verantwortung? Offensichtlich trauen die Impfgegner den Scharlatanen mehr als den Kinderärzten ...
... und ich hoffe sehr, dass sie nicht die Konsequenzen für diese Denkweise tragen müssen. Ich hoffe sehr, dass ihr Kind nicht an Masern erkrankt und danach eine Gehirnhautentzündung bekommt. Ich hoffe nicht, dass sie sich irgendwann die Frage stellen müssen, ob sie an der Erkrankung eines Neugeborenen oder eines immungeschwächten Erwachsenen in ihrem Umfeld mitschuld sind. Es gibt viele Menschen, die zwar für das Impfen, aber gegen eine Impfpflicht sind. Ja natürlich, das ist ja das Argument der meisten Impfgegner. Theoretisch haben sie auch Recht. Aber schauen Sie: Italien hat das Rauchverbot eingeführt – lediglich mit netten Parolen hätte man gar nichts bewirkt. Dasselbe gilt für die Sicherheitsgurte in den Autos. Können Sie sich vorstellen, wie viele Menschenleben allein durch dieses Gesetz gerettet werden konnten? Die Menschen sind eben leider manchmal unvernünftig – man muss sie zu ihrem Glück zwingen. Die Impfpflicht ist leider notwendig. Impfkritiker sagen, Infektionen und die Erkrankungen im Kindesalter seien gut für die Entwicklung. Ein gesunder Körper werde allein mit den Erregern fertig, und man sei danach „natürlich geimpft“. Stimmt das? Nicht alle Krankheiten haben zur Folge, dass man danach lebenslang geschützt ist – zum Beispiel Keuchhusten oder Tetanus. Daran kann man mehrfach erkranken. Grundsätzlich gilt: Dieser Ansatz ist extrem gefährlich. Wenn ich heute unsere Kinder durch die Impfung vor Krankheiten schützen möchte, so ist das, weil Krankheiten nicht immer folgenlos abklingen; 10 bis 20 Prozent der Masern-Patienten erleiden schwere Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnentzündung, manchmal bleiben schwere Schäden wie geistige Behinderungen. Einer von 1.000 Patienten stirbt an Masern. Dieses Risiko will ich den Kindern nicht zumuten. Sind Ihnen in Ihrem Umfeld Fälle bekannt, bei denen es bewiesenermaßen gravierende Folgen durch Impfungen gab? Man muss unterscheiden zwischen Impfreaktionen, Impfkomplikationen und Impfschäden. Wenn
info Emanuela Pedevilla ist seit etwa 20 Jahren Kinderärztin in Brixen. Sie ist Referentin der „Rete Vaccini“ des Italienischen Verbandes der Kinderärzte „FIMP“
ein Kind nach einer Impfung Fieber bekommt, eine Rötung oder eine Schwellung, so ist das eine harmlose Reaktion des Immunsystems. Solche Fälle gibt es immer wieder, sie sind nicht besorgniserregend. Bleibende Impfschäden hingegen sind mir nie untergekommen, die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering: Man spricht statistisch von einer einzigen Impfkomplikation auf eine Million Impfungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass aber ein ungeimpftes Kind zum Beispiel an Masern erkrankt, ist hingegen 1:1.000. Es ist doch ein klares Zeichen, wenn Ärzte ihre eigenen Kinder impfen lassen.
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Es gibt aber auch Ärzte, die Impfungen explizit ablehnen.
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Die Ärztekammern reagieren inzwischen auf solche absurden Aussagen sofort mit dem Ausschluss oder mit der zeitweiligen Enthebung aus der Kammer. Sie dürfen damit nicht mehr als Ärzte tätig sein. Kritiker sagen, Impfungen können Allergien auslösen. Was ist da dran? Dazu gibt es eine wissenschaftliche Erhebung, die interessant ist und auf die Zeit nach dem Abbau der Berliner Mauer zurückgeht. Die Kinder in Ost-Berlin waren durchgehend geimpft, die Kinder von West-Berlin hingegen weniger. Sollte es einen Zusammenhang geben zwischen Allergien und Impfungen, müssten in OstBerlin also viel mehr Kinder an Allergien leiden als in West-Berlin. Interessanterweise war das Gegenteil der Fall: In Ost-Berlin gab es viel weniger Allergien als in West-Berlin. Die Wissenschaft führt dieses Beispiel oft als Beweis an, dass Impfungen auf keinen Fall Allergien auslösen. Es ist ein Märchen, das gewisse Leute in die Welt setzen. Dasselbe gilt für Autismus, der durch Impfungen ausgelöst werden soll. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
EISACKTAL
Integration im Fokus Als letzte italienische Provinz beteiligt sich nun auch Südtirol am so genannten SPRAR-Programm. Im Eisacktal haben fünf Gemeinden einen entsprechenden Antrag über die Bezirksgemeinschaft eingereicht.
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emessen an der Gesamt bevölkerung müsste Südtirol laut Schlüssel 0,9 Prozent der in Italien eingetroffenen Asylantragsteller aufnehmen. Seit einigen Jahren versucht das Land mehr oder weniger verzweifelt, passende Strukturen dafür zu finden. In einigen Gemeinden gibt es bereits Aufnahmezentren, so genannte „CAS“ (Centri di accoglienza straordinaria), die im Auftrag des Landes von Caritas, Volontarius und SPES/ EOS geführt werden. Im Eisacktal befinden sich vier davon: zwei in Brixen, das „Haus Miriam“ in der Runggadgasse und die Schenoni Kaserne in Milland, und jeweils eines in Klausen und im Gemeindegebiet Villnöß.
Deklariertes Ziel: Integration. Einrichtungen handelt es sich daMit dem SPRAR-Programm entsteht nun eine zweite Aufnahmemöglichkeit, deren deklariertes Ziel die Integration der Asylantragsteller ist. SPRAR steht für
bei um kleine Strukturen für 4 bis 6 Personen“, erklärt Thomas Dusini, Direktor der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. „Die Bewohner werden von Mit-
Einfluss; sie erfolgt durch das Innenministerium. Es sind aber vorrangig Menschen, die bereits einen positiven Asylbescheid erhalten oder zumindest gute Aussichten darauf haben.
„Natürlich hoffen wir, dass uns in den Dörfern auch Freiwillige unterstützen werden“_ Thomas Dusini, Direktor der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal „Sistema di protezione per i richiedenti di asilo e rifugiati“, was wörtlich mit „Schutzsystem für Asylantragsteller und anerkannte Flüchtlinge“ übersetzt werden kann. „Im Gegensatz zu den CAS-
arbeitern der Bezirksgemeinschaft begleitet, wobei vorrangig auf die Förderung und Stärkung von Eigenständigkeit gesetzt wird.“ Auf die Zuweisung der Asylwerber haben die Gemeinden keinen
In einem dicken Handbuch sind die Richtlinien des SPRARProgramms und die Vorgaben der Dienstleistungen aufgelistet, die von den Gemeinden beziehungsweise Trägerorganisationen ge-
... wie ich bin! Mode für Damen und Herren auf über 200 m2 Mühlbach · Pustertaler Straße 14 info@pallhaus.it
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boten werden müssen – genauso wie die Rechte und Pflichten der Asylantragsteller. Im Fokus liegen Maßnahmen zur Integration, die auf der Grundlage eines geregelten Tagesablaufs umgesetzt werden sollen. Dazu gehören Sprachkurse, Wohnungs- und Beschäftigungssuche, aber auch die Eingliederung in die Dorfgemeinschaft über Freizeitaktivitäten oder Ehrenamt. Dienste wie Rechtsberatung, psychologische Betreuung oder interkulturelle Mediation werden von externen Fachleuten abgedeckt, auch sie sind Teil des Projekts. Ab Erhalt des positiven Asylbescheids dürfen die Bewohner noch sechs, in begründeten Fällen maximal zwölf Monate in den Einrichtungen bleiben. „Bestenfalls schaffen sie es, innerhalb dieser Zeit eine Wohnung und geregelte Arbeit zu finden und so in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen“, so Thomas Dusini.
SPRAR boomt. Auf dem gesam-
Thomas Dusini: „In den SPRAR-Strukturen wird vorrangig auf die Förderung und Stärkung von Eigenständigkeit gesetzt“
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willige unterstützen werden. In vielen anderen Orten Südtirols wissen wir von tollen ehrenamtlichen Helfern, die eine unentbehrliche Stütze für die Einrichtungen sind. Dabei gibt es sogar Beispiele, wo die einst größten Kritiker zu den engagiertesten Begleitern wurden. Das wäre auch in unseren Eisacktaler Gemeinden schön“, wünscht sich der Direktor der Sozialdienste.
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meinden Mühlbach, Vahrn, Natz/ Schabs, Feldthurns und Villanders Anträge für ein SPRAR-Programm eingereicht. In letzteren drei konnten bereits mögliche Wohnungen gefunden werden. Demnach würden in Natz/Schabs sieben, in Feldthurns und Villanders jeweils zehn Personen untergebracht. Derzeit gibt es in einigen Gemeinden jedoch noch ein paar kritische Stimmen aus der Bevölkerung, denen Bezirksgemeinschaft und Politik mit Informationsveranstaltungen und Aufklärungsarbeit entgegenzuwirken versuchen. Das Ansuchen wurde für alle Gemeinden gemeinsam eingereicht. Das bedeutet, dass es nur durchgeführt werden kann, wenn auch wirklich für alle 27 Asylantragsteller eine Unterkunft gefunden wird. Ist das nicht der Fall, hat das Land wiederum die
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Sieben Wohnungen für 27 Personen. Im Eisacktal haben die Ge-
Möglichkeit, den Orten Asylantragsteller zuzuweisen und CASStrukturen für sie zu errichten. In wenigen Wochen sollte die Finanzierungszusage vonseiten des Staates eintreffen. Spätestens ab diesem Moment gilt es dann, endgültige Entscheidungen zu treffen und letzte bürokratische Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Wenn alles erwartungsgemäß verläuft, können die Projekte laut Thomas Dusini Anfang Februar starten. „Wir hoffen sehr, dass uns in den Dörfern auch Frei-
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eines Monti-Dekrets noch einmal 15 Prozent abgezogen werden müssen. Die durchschnittlichen Mietpreise liegen etwa bei 500 bis 700 Euro im Monat. Die gesamte Abrechnung für die Programme übernimmt die Bezirksgemeinschaft.
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ten Staatsgebiet reichen immer mehr Gemeinden Ansuchen für das SPRAR-Programm ein. Grund dafür sind wohl auch die Zugeständnisse, die der Staat für diese freiwillige Aufnahme von Asylantragstellern macht. Als Richtwert für die Aufnahmeplätze gilt 3,5 Asylantragsteller pro 1.000 Einwohner, also eine sehr überschaubare Menge. Entscheidet sich eine Gemeinde dafür, werden ihr im Gegenzug keine weiteren Asylbewerber zugewiesen. Kommt ein Antragsteller von einer CASStruktur in ein SPRAR-Programm, so wird der frei gewordene Platz im CAS nicht nachbesetzt. Somit werden Schritt für Schritt große Aufnahmezentren verkleinert und die Integration durch eine kapillare Aufteilung der Asylantragsteller gefördert. Auch die festgelegten Tagessätze sind mit bis zu 35 Euro pro Kopf und Tag deutlich höher als bei den ErstaufnahmeEinrichtungen. Die Finanzierung des SPRARProgramms übernimmt zu 95 Prozent der Staat, die Beteiligung der Gemeinden liegt also bei 5 Prozent. Konkret macht dies im Jahr etwa 700 bis 900 Euro pro Person aus. Die Asylantragsteller bekommen 2,50 Euro Taschengeld pro Tag sowie 5,50 Euro für Essen, Bekleidung und Hygieneartikel. Entgegen der weitläufigen Meinung erhalten auch die Vermieter der Wohnungen keine erhöhten Mietpreise. Ein beeideter Sachverständiger schätzt den Landesmietzins, von dem aufgrund
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INTERVIEW
Politik & Gesellschaft
„Vor allem war ich neugierig“ Foto: Claudia Ebner
Rund 35.000 Südtiroler versammelten sich am 17. November 1957 auf Schloss Sigmundskron, um das „Los von Trient“ zu fordern. ZENO GIACOMUZZI ist einer der Brixner, die vor 60 Jahren dabei waren, als der Grundstein für die Ausgestaltung der Autonomie Südtirols gelegt wurde. Im „Brixner“-Interview ruft er Erinnerungen wach. Man kann schon von einer kleinen Revolution in der SVP sprechen. Auch im Ausschuss waren viele neue Gesichter. Es wurde beschlossen, einen neuen, härteren Weg zu gehen. Die Großveranstaltung in Sigmundskron sollte sozusagen den Auftakt bilden. Freilich hatte man nicht mit so vielen Menschen gerechnet. Was war Ihre Motivation, dem Aufruf zu folgen und nach Sigmundskron zu fahren? Wie gesagt, ich war interessiert und informiert, und vor allem war ich neugierig. Mit welchem Verkehrsmittel haben Sie Sigmundskron erreicht?
Zeno Giacomuzzi: „Gerade an den aktuellen Entwicklungen in Katalonien sehen wir, dass Magnagos Strategie der Verhandlungen goldrichtig war“
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Herr Giacomuzzi, in welcher persönlichen Situation befanden Sie sich damals im Herbst 1957? ZENO GIACOMUZZI: Ich war 25 Jahre alt und hatte grad mein Studium der Volks- und Betriebswirtschaft in Florenz beendet. Ich habe kurz vorher geheiratet und eine Wohnung in der Bahnhofstraße bezogen. Wie gut kannten Sie die politische Situation der letzten Jahrzehnte in Südtirol? Ich habe die faschistische Volksschule und dann in Instituten die „klösterliche Diktatur“ mitgemacht. In der Nazizeit hatte ich die deutsche Oberschule besucht und bin nach dem Krieg im Kassiane18
um gewesen. Ab 1948 besuchte ich das Lyzeum und machte dort meine Matura. Dadurch war ich mit der Geschichte und der Situation nach dem 1. Autonomiestatut recht gut vertraut. Sie waren damals zwar nicht Parteimitglied, aber durchaus interessiert und informiert, oder? Ich habe den Wandel innerhalb der SVP in den 50er-Jahren mitverfolgt. Es waren bis dahin Politiker am Ruder, die gegenüber Italien und den Trentinern eine konziliante, weiche Linie gefahren sind. Es war ja kein Geheimnis, dass Alcide Degasperi die Autonomie zugunsten der Trentiner, nicht der Südtiroler ausgerich-
tet hat. Überhaupt hatten die Trentiner damals in Rom einen starken Einfluss. Dies wurde von gewissen Südtirolern nicht länger akzeptiert. All das habe ich genau verfolgt. Und, wie ging’s weiter? Im Frühjahr 1957 war der Punkt erreicht, dass ein gewisser Dietl, Hans glaube ich, gesagt hat: „So geht das nimmer!“ Er versuchte dann, mit Parteigenossen innerhalb der SVP einen Wandel herbeizuführen. Und das Ergebnis war, dass bei den Parteiausschusswahlen im Mai Silvius Magnago, damals SVP-Fraktionsvorsitzender im Bozner Gemeinderat, zum neuen Parteiobmann gewählt wurde.
Mit einem oder zwei Kollegen sind wir mit einem Auto, ich glaube, es war ein Sechshunderter, am Vormittag aufgebrochen. Wir waren zu spät dran, und deshalb wurden wir gar nicht mehr in den inneren Hof gelassen. Also verfolgten wir von weiter weg die Ansprachen der Parteifunktionäre. Ich glaube, es gab zwar Mikrophone, aber von Magnagos Rede habe ich nicht so viel mitbekommen – dafür war ich zu weit entfernt. Nachher haben wir erfahren, dass die ersten Teilnehmer bereits Stunden vorher eingetroffen waren. Welche Eindrücke sind Ihnen geblieben? Da war zum einen die starke Präsenz von Carabinieri und Polizisten, die in Uniformen und bewaffnet die Zufahrten säumten. Dann erinnere ich mich noch an viele Flaggen, Plakate und in Trachten gekleidete Menschen. Ja, und Marschmusik war auch zu hören. War Ihnen die Wichtigkeit der Menschenmassen bewusst?
35.000 Südtiroler versammelten sich am 17. November 1957 auf Schloss Sigmundskron
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Ja, es war für mich ganz deutlich, dass die Menschenmassen hinter der neuen Parteiführung mit ihrer schärferen Gangart standen. Das war beeindruckend. Das Schreiben von Minister Togni hatte offensichtlich das Glasl zum Überlaufen gebracht. Und dass davon auch eine gewisse Gefahr ausging? Erst hinterher hörten wir, dass es innerhalb der Partei eine Gruppe gegeben hatte, die den Marsch nach Bozen geplant hatte – das hätte sich dramatische Konsequenzen gehabt. Magnago selber war sehr mäßig und wollte nicht
nalen Ebene auf Provinzebene zu bringen. Ob die Attentate zu Beginn der 60er-Jahre nützlich oder schädlich waren, das weiß ich nicht. Darüber gibt es unter Historikern unterschiedliche Meinungen. Auf alle Fälle gab Sigmundskron den Anstoß, über das Autonomiestatut neu zu verhandeln. Ist es legitim, dass man heute die damalige Lage in Südtirol mit der heutigen Situation von Katalonien vergleicht? Ich bin überzeugt, dass Magnagos Strategie damals richtige war: die Politik der Verhandlungen. Im
„In der Massenkundgebung sehe ich einen absoluten Meilenstein in der Entwicklung der Südtiroler Autonomie“_ Zeno Giacomuzzi aufheizen; es wäre sehr leicht gewesen, die Masse aufzuheizen. Er hat aufgefordert, Ruhe zu bewahren und auf Verhandlungen zu setzen. Immerhin hatte er dem Regierungskommissar versprochen, dass nichts passiert. Das ist ihm auch gelungen. Wie bewerten Sie heute – 60 Jahre später – die Ergebnisse der Großveranstaltung? In der Massenkundgebung sehe ich einen absoluten Meilenstein in der Entwicklung der Südtiroler Autonomie. Magnago versprach eine härtere Gangart in den Verhandlungen mit Rom. Ziel war, die Autonomie von der regio-
Artikel 5 der italienischen Verfassung steht: „L’Italia è unica e indivisibile“, genau wie in jener von Spanien. Italiens Regierung hätte ihre Macht wohl durchgesetzt, wenn die Loslösung von Rom ernsthaft verlangt worden wäre. Die Folge wäre dann wohl die Absetzung der Landesregierung gewesen. Wir sehen, wie die spanische Regierung mit der Regierung von Katalonien umgegangen ist. Ja, der Vergleich mit Katalonien ist in diesem Sinn legitim. Und es ist klar, dass Magnagos Politik, weiter zu verhandeln, richtig war und uns vor Schlimmerem bewahrt hat. johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Parkplatz wird vergrößert z Kreuz und quer stehen die Autos am Don-Franco-Park besonders am Sonntagvormittag während der Heiligen Messen in der Kapuziner- und Franziskanerkirche. Die Gemeinde sorgte hier nun für Ordnung, indem der Parkplatz vergrößert wurde. Die Bauarbeiten dauerten von Ende Oktober bis Mitte November. Entlang der Klarissenmauer wurden die Park-
plätze umgestaltet, damit sich die Anzahl der Stellplätze von 24 auf 33 erhöht. Zudem konnten zwei Invalidenparkplätze eingerichtet werden. Die Arbeiten wurden vom Gemeindebauhof in Eigenregie geführt; lediglich die Asphaltierungsarbeiten wurden an die Firma Vendruscolo ausgegeben. Die Stadtwerke wurden mit der notwendigen Versetzung des
Foto: Claudia Ebner
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Stromverteilerkastens beauftragt. Der Parkplatz steht für Fahrzeuge mit Parkscheibe für 90 Minuten
P&G
und für Anrainer ohne Einschränkung kostenfrei zur Verfügung. eh
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Happy Birthday, Pumuckl!
kurz
notiert
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Ein Suppensonntag wird am 10. Dezember im Jakob-Steiner-Haus in Milland organisiert. Von 11:30 bis 12:30 Uhr können verschiedene Suppen genossen werden, gespendet von Gastbetrieben der Umgebung und dem Haus der Solidarität Luis Lintner. Die Einnahmen kommen dem HdS zugute.
z Mit einer riesen Schokotorte, bunten Luftballons, einem Clown und vielen Mitgliedern und Freunden feierte der Second-Hand-Laden „Pumuckl“ vor kurzem seinen 15. Geburtstag. Bereits in den Anfängen des Eltern-Kind-Zentrums vor 25 Jahren äußerten Mamis immer wieder den Wunsch, ihre gut erhaltenen Kinderkleider mit anderen zu tauschen. Im Xaverianum der Comboni Missionare, dem ehemaligen Haus der Solidarität, fand man schließlich geeignete Räumlichkeiten dafür. Zwei Mal wöchentlich wurden
Kleider und andere Kinderartikel getauscht. Zuspruch und Nachfrage stiegen rasant, immer mehr Platz wurde benötigt. Seit 2010 ist „Pumuckl“ nun in der Stadelgasse zu finden. Der Laden wird nach wie vor vom Eltern-Kind-Zentrum Brixen geführt, das auch dank „Pumuckl“ mittlerweile mehr als 800 Mitglieder zählt. Unter den ELKIs im Land ist „Pumuckl“ längst kein Geheimtipp mehr; der Laden zieht Menschen aus ganz Südtirol nach Brixen. sp
2019 bekommt Elvas einen neuen Kindergarten; die technischen Eigenschaften für die Projektierung hat der Brixner Gemeinderat genehmigt. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2019 anlaufen und innerhalb des folgenden Kindergartenjahres abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten sind mit 1,3 Millionen Euro veranschlagt.
Das Trauercafé wird mindestens einmal pro Monat im Priesterseminar angeboten; die nächsten Termine sind 15. Dezember, 19. Jänner und 16. Februar, jeweils von 15 bis 17 Uhr. Die Treffen werden von zwei Ehrenamtlichen der Caritas-Hospizbewegung begleitet.
NACHGEFRAGT
„Es könnte besser funktionieren“ Herr Silbernagl, Sie sind seit der Gründung der Zeitbank in Brixen dabei. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung? Die Idee der Zeitbank geht auf ein Staatsgesetz im Jahr 2000 zurück. Die Gemeinden werden darin verpflichtet, die Nachbarschaftshilfe zu fördern. Der Stand der Mitglieder war 2012 107 Personen. Zurzeit haben wir noch ungefähr 70 eingeschriebene Mitglieder. Im Jahr 2016 wurden 475 Stunden getauscht; laut der Zwischenbilanz von 2017 werden es heuer weniger getauschte Stunden sein. Es könnte also besser funktionieren. Die Mitglieder klagen,
dass bestimmte Dienste nicht in Anspruch genommen werden. Welche Dienste werden am meisten nachgefragt? Was gut ankommt, sind Dienste im handwerklichen Bereich. Auch die Hilfe im Haushalt wird gerne in Anspruch genommen. Andere Dienste wie Babysitten, Einkäufe besorgen, Aufgabenhilfe oder Coaching-Gespräche werden kaum oder überhaupt nicht nachgefragt. Wie erklären Sie sich das? Das hängt sicher mit dem Angebot zusammen. Jene Mitglieder, deren Dienst nie in Anspruch genommen wird, werden schon das falsche
Angebot haben. Zudem spielt das Vertrauen auch eine große Rolle. Leider sind die Mitglieder zu wenig untereinander bekannt. Wir haben zwar Initiativen zum Kennenlernen gestartet, aber die Teilnehmerzahl war nicht überwältigend.
Foto: Oskar Zingerle
JOSEF SILBERNAGL, Vizepräsident der Zeitbank, gibt Einblick in die soziale Einrichtung in Brixen, dessen Ziel es seit 2012 ist, ohne Geldvermittlung Dienste und Tätigkeiten zwischen Personen auszutauschen.
Wie ist die Altersstruktur der Mitglieder? Es sind leider fast nur ältere Personen dabei. Wenn die Zeitbank eine Zukunft haben soll, dann brauchen wir auch Jüngere. Wir hoffen, dass sich jüngere Menschen für dieses Ehrenamt begeistern können. hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Das besondere Weihnachtsgeschenk
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Theas bunte Fotowelt z An Thea Huber oder besser gesagt an ihrem Fotoapparat sind die wenigsten Brixner vorbeigekommen, ohne bildlich festgehalten zu werden. Jährlich an die 30.000 Fotos knipst die 70-Jährige – und das aus Leidenschaft. „Angefangen hat das Fotografieren ganz unspektakulär: Ich hatte einfach gerne meine Kamera mit dabei, wenn meine Kinder klein waren und ich die Momente fürs Familienalbum festhalten wollte“, so die Elvaserin. Mittlerweile gibt es kaum Veranstaltungen in Brixen, bei denen Thea nicht fotografierend durch die Menschenmenge huscht. Ob Altstadtfest, der Besuch des Papstes, Handballspiele oder das Stadtlerlåchn – Thea und ihr Fotoapparat sind immer mit von der Partie, natürlich unentgeltlich. „Zu Hause lade ich die Fotos dann auf meinen Computer, sortiere
Foto: Oskar Zingerle
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AUSSTELLUNG
sie und schicke sie den darauf Abgebildeten – oder lasse sie für sie entwickeln.“ Zum 70. Geburtstag der Fotografin hat sich der Brixner Geschichtsverein etwas Besonderes einfallen lassen und seiner Vize-Präsidentin eine eigene Ausstellung in dem mit Fresken geschmückten Bürgersaal des alten Brixner Rathauses gewidmet. Dort zu sehen gab es eine kleine Aus-
wahl aus Theas bunter Fotowelt. „Es ist mir schwergefallen, eine Auswahl für die Ausstellung zu treffen. Eigentlich hätte der Raum noch viel größer sein müssen, um alle Fotos aufzuhängen, die ich den Brixnern gerne gezeigt hätte“, so die quirlige Frau. Auf den Bildern zu sehen ist alles, was Rang und Namen hat, aber auch Bürger in Alltagssituationen sowie
Landschafts- und Tierfotos. „Alles, was mir vor die Linse kommt, wird fotografiert“, sagt Thea Huber, während sie einen der Besucher bittet, in ihr Gästebuch zu schrei ben. In diesem hat sich auch der „Brixner“ verewigt – und sich bei Thea für ihre fotografischen Dienste bedankt, ohne die Brixen um einiges farbloser wäre. eh
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Kolping in Faschingslaune
z Eine ganz besondere Ehre wurde der Brixner Kolpingsfamilie kürzlich zuteil, durfte sie doch beim Einläuten der fünften Jahreszeit – dem Fasching – in der Partnerstadt Regensburg mit dabei sein. Der
Faschingsverein „Lusticania“ lud eine siebenköpfige Delegation rund um den Vorsitzenden der Brixner Kolpingsfamilie, Joachim Kerer, nach Regensburg zum Inthronisationsball ein. Dort wurde in diesem Rahmen das Prinzenpaar gekürt, das während der Faschingszeit als Aushängeschild des Regensburger Faschings gilt. Diese Auftaktveranstaltung ist das absolute Highlight in der närrischen Zeit. Zustande gekommen ist die Einladung aufgrund der
guten Partnerschaft zwischen der Kolpingsfamilie Brixen und dem Bezirksverband Regensburg, der selbst etwa 25 Kolpingsfamilien beheimatet. „Wir wurden nicht nur besonders ehrenvoll behandelt, sondern sogar mit dem Faschingsorden für die gute Zusammenarbeit geehrt“, erklärt Joachim Kerer, der gemeinsam mit dem Bezirksvorstand den Ball offiziell eröffnete. Während die Brixner Gäste in Abendrobe zum Tanz gebeten wurden, traten Prinzen,
Prinzengarde, Tänzer sowie befreundete Faschingsvereine in aufwändigen Kostümen aufs Parkett. Seit 1979 pflegen der Bezirksverband Regensburg und die Kolpingsfamilie Brixen unter dem Motto „Mit Kolping Brücken bauen“ eine intensive Partnerschaft in unterschiedlichen Formen der Begegnung. Das nächste Zusammentreffen ist für das Brixner Altstadtfest geplant, bevor 2019 das große 40-Jahr-Jubiläum ansteht. eh
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Foto: Oskar Zingerle
Viele neue Hausnummern
z Einen großen bürokratischen Aufwand beschert eine neue staatliche Vorschrift der Südtiroler Bevölkerung: Im nächsten Jahr wird das Meldesystem nicht mehr von den einzelnen Gemeinden, sondern zentral von Rom aus geführt. „Das dafür neu erstellte Programm sieht gewisse Adressbezeichnungen oder Adresszusätze allerdings nicht vor“, erklärt Mario Chiti vom Brixner Meldeamt. Sämtliche Hausnummern in der Stadt und in den Fraktionen, die durch einen Nummernzusatz ergänzt werden, müssen deshalb ab sofort Buchstabenzusätze tragen. Beispielsweise wird so aus 56/1 die Hausnummer 56/A. „Über dieses Vorgehen wurden die Betroffenen bereits informiert“, erklärt Chiti. „Nun müssen sie nur noch mit Fahrzeug- und Führerscheinen im Meldeamt vorstellig werden, damit wir die Adressänderung vornehmen
können.“ Um den bürokratischen Aufwand für die Anrainer mit nun neuen Hausnummern so klein wie möglich zu halten, wurden die öffentlichen Ämter wie Stadtwerke, Sanitätsbetrieb, Polizei oder Handelskammer von der Gemeinde bereits informiert; „im privaten Bereich, etwa bei Banken, Versicherungen oder beim Arbeitgeber, muss die Änderung individuell vorgenommen werden.“ Die Änderung im Meldesystem sieht ebenfalls vor, dass in den Fraktionen flächen deckend Straßennamen eingeführt werden müssen. „19 Fraktionen sind davon betroffen“, weiß Chiti. Während in St. Andrä und Elvas die Straßennamen bereits eingeführt wurden, werden Sarns, Albeins, Tschötsch, Karnol und alle weiteren Brixner Fraktionen innerhalb 2018 mit neuen Straßenbezeichnungen beglückt. „Zu guter Letzt müssen auch noch die Punkte in den Straßennamen eliminiert werden, die zum Beispiel in St. Andrä und St. Leonhard vorkommen. Diese Vorschrift ist allerdings noch nicht konkret – sollten wir aber innerhalb 2018 nichts Anderes dazu hören, muss auch dieser Schritt in Angriff genommen werden. Wie genau, das wissen wir derzeit noch nicht“, so Chiti. eh
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Kurze Zukunft z Es war die siebte Veranstaltung der Kulturabteilung des Landes aus der Reihe „Mensch und Gesellschaft“, die am 13. November in den Räumen von Damiani-Holz & Ko in Brixen über die Bühne ging, und zwar zum Thema „Kurze Zukunft“. In unserer Zeit, die von Schnelllebigkeit geprägt ist, wird es immer schwieriger, die Zukunft zu planen. Die Psychologin Carla Albrecht von der M19 Manufaktur für Organisationsberatung aus München und Andreas Höferl, der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Politikberatung aus Wien, referierten über psychologische und politologische Erkenntnisse zur Schnelllebigkeit und über die kurze Zukunft in der Politik. Für beide liegt der Grund dafür in der komplexeren und sich schnell
verändernden Welt und unserer veränderten Art zu kommunizieren und zu arbeiten. Dass Stress und Erschöpfung vorprogrammiert sind, liegt für Carla Albrecht auf der Hand, und sie plädiert für echte Erholung und wirkliche Auszeit ohne Smartphone und EMails. Andreas Höferl sieht in der Schnelllebigkeit eine Gefahr für die Demokratie, weil die Politik nicht mehr wie früher von Hoffnung geprägt ist und fehlende Visionen zum Taktieren verführen. In der Podiumsdiskussion mit den Referenten beteiligten sich auch Rolanda Tschugguel, Direktorin der Landesabteilung Bildungsförderung, und Michael Reifer von „Frener & Reifer“ Brixen. Das gemeinsame Fazit: Weil wir nicht nur im Hier und im Jetzt leben, können und müssen wir etwas tun für die Zukunft. ha
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Die Fingerhut-Sammlerin
z „Es war zu meinem 60. Geburtstag“, erzählt Greti Wachtler aus Milland, „da schenkte mir meine Freundin Traudi einen Fingerhut. Ich drehte ihn zunächst erstaunt hin und her. Ein Fingerhut aus Porzellan der Marke Rosenthal.“
Heute ist dieser erste Fingerhut einer von rund tausend, die zu ihrer Sammlung gehören, und er nimmt natürlich einen Ehrenplatz ein. Was einem beim Betreten der Wohnung von Greti Wachtler als Erstes ins Auge fällt, ist diese Sammlung –
Fingerhüte, die fein säuberlich in fünf hellen, hölzernen, auf Maß angefertigten Schaukästen eingeordnet sind. Es gibt sie aus Porzellan, aus Steingut, aus Holz, aus leichten und schweren Metallen; sie leuchten golden, silbern und
in allen anderen Farben. Viele tragen winzig klein die Namen von Städten, von Bauwerken und Persönlichkeiten wie berühmten Musikern, Kaisern und Mitgliedern der britischen Königsfamilie. „Besondere Freude bereiten mir die Papst-Fingerhüte“, gesteht die begeisterte Sammlerin, „nur der vom jetzigen fehlt mir noch.“ Unter den zierlichen Hütchen, die anzufassen man sich fast scheut, aus Angst, sie fallen zu lassen, sind manche „weitgereist“: aus Brasilien, aus Kanada, Norwegen und Griechenland. Die zwei „jüngsten“ kommen aus Krakau in Polen, wo eine Enkelin derzeit studiert. Freunde und Familienmitglieder wussten immer, was sie von Reisen an Souvenirs mitbringen konnten, und Greti Wachtler selbst guckte sich auch immer nach neuen Sammelobjekten um. Als einer ihrer mittlerweile erwachsenen Enkel, ein kleiner Bub damals, fragte, wer die denn einmal bekomme, versprach sie: „Du natürlich!“ jb
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Hilfe zur Selbsthilfe z Mit einer Sonderaktion macht die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft inzwischen bereits seit 37 Jahren auf das Thema Hunger in der Welt und ihre diesbezügliche Vorgehensweise aufmerksam. Seit 140 Jahren dienen die freiwilligen Vinzenzschwestern und -brüder Armen und Bedürftigen in unserem Land – mit dem Ziel und der Botschaft, „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu geben. Dieser „Dienst am Nächsten“ finanziert sich allein über Gönner und Kollekten der tätigen Mitglieder – ohne Unterstützung der öffentlichen Hand. Die Aktion fokussiert verschiedene Projekte in den angestammten Heimatländern jener Mitmenschen, um vor Armut, Verelendung oder dem Vegetieren in Flüchtlingslagern zu helfen. Mit dem gezielten Einsatz finanzieller Hilfsmittel in den Notstandsgebieten kann ein Vielfaches erreicht
werden, davon ist die Wohlfahrtsorganisation überzeugt. Am Aufbau mitzuwirken und zum Wohlergehen für die eigene Bevölkerung beizutragen soll vorwiegend jüngere Menschen dazu anspornen, nicht in die Ferne ziehen zu müssen. Zahlreiche Projekte weltweit beruhen auf diesem Prinzip. Ohne Verwaltungsaufwand werden die Spenden vor Ort für entsprechende Hilfsgüter eingesetzt. Mit gesunder Ernährung, Schulen und Ausbildungsstätten kann eine sichere Umgebung und somit die Grundlage für ein eigenständiges Leben ohne Not und Angst geschaffen werden. Der Vinzenzgemeinschaft ist bei allen Projekten daran gelegen, nicht über die Menschen hinweg zu entscheiden, sondern vor Ort mit ihnen zusammenzuarbeiten. Und ihrem Motto getreu Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. sh
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VAHRN
Brummifahrt für den guten Zweck
z Freudige Kinderaugen strahlten Ende August in Vahrn beim Benefizevent „A Happy Day of Life“ um die Wette. Zwei Monate später, und zwar am 27. Oktober, strahlten aber noch mehr Augen, denn Dank der provinzübergreifenden Spendenbereitschaft der
zahlreichen Gönner und Unterstützer des Events konnte nun, nach Abrechnung aller getragenen Kosten für die Umsetzung dieses besonderen Tages, auch für andere etwas Gutes getan werden: Je ein Spendenscheck von 3.000 Euro wurde nämlich
im Raiffeisensaal in Brixen an die Präsidenten und Stellvertreter von sechs Südtiroler Vereinigungen übergeben. Diese Spendengelder werden nun eingesetzt, um die tägliche Tätigkeit der Vereinigungen zugunsten der Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern, die aufgrund besonderer Bedürfnisse täglich einen erschwerten Alltag meistern, zu unterstützen und zu honorieren. Beim Event „A Happy Day of Life“ leuchteten die Kinderaugen übrigens, weil sich über 50 LKW-Fahrer gemeinsam mit freiwilligen Helfern zusammengefunden hatten, um Kindern mit besonderen Bedürfnissen ein einzigartiges Erlebnis zu schenken: Den Kindern wurde ein LKW mit jeweiligem Fahrer zugeteilt,
und der Konvoi von insgesamt 53 Brummis startete mit lautem Hupkonzert in Richtung Brixen Süd. Ziel der Rundfahrt war der Vahrner Dorfplatz, wo es anschließend ein gemütliches Beisammensein, umrahmt von zwei lustigen Clowns, der schwungvollen Band „MitEinAnders“ aus Bruneck sowie der Anwesenheit auch prominenter Südtiroler gab. Als krönenden Abschluss der gemeinsam verbrachten Zeit wurden am Ende des Abends Luftballons steigen gelassen. Die Idee zur Organisation „A Happy Day of Life“, deren Name auf dem Text von Jonny Hills „Ruf Teddybär 1-4“ basiert, entstand 2013 in Hessen. In Vahrn fand das Event nach zwei Jahren nun zum zweiten Mal statt. av
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Gesund ins Alter z Mens sana in corpore sano – dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnt, wusste schon der römische Dichter Juvenal. Aber auch für die Gemeinde Brixen ist das kein Geheimnis: Die Bewegung von Senioren wird zum Beispiel im Mehrgenerationenpark im Lido gefördert, der auf Initiative von Stadträtin Paula Bacher eingerichtet wurde und mit verschiedenen Spiel- und Bewegungsgeräten für Jung und Alt ausgestattet ist. Neben der Wackelbrücke, die bereits seit einigen Jahren viel und gern
genutzt wird, wurde im Zuge des Baus des Restaurants vergangenes Jahr ein Parcours mit weiteren acht Geräten eingerichtet. Dort organisierte der Seniorenclub Brixen unter der Leitung von Oswald Kasal kürzlich eine Schulung für interessierte Senioren. Die gesundheitsfördernde Wirkung der im Park eingerichteten Bewegungsgeräte hatte im Vorfeld auch die Primarin der Reha-Abteilung am Krankenhaus Brixen, Gertraud Gisser, mit einem eigenen Gutachten bestätigt. Angesichts des großen Zuspruchs, den der Bewegungsparcours erfährt, plant
die Gemeinde, in den kommenden Jahren weitere Gerätschaften für den Park anzukaufen. vk
THEOLOGIE & PHILOSOPHIE IM KONTEXT
„...UND ICH STAND DA VOR (M)EINEM TRÜMMERHAUFEN“ VON SCHRECKLICHEN EREIGNISSEN UND NEUEN ANFÄNGEN VORLESUNGSREIHE FÜR INTERESSIERTE
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Menschen ringen mit Gott um ihr Leben – Glaubende Lebensbewältigung am Beispiel der Psalmen
Prof. Dr. Arnold Stiglmair Prof. em. für Altes Testament Da unsere Gottesrede vielfach zu einer starren Formelsprache erstarrt ist, die wenig vom Leben widerspiegelt, können diese Texte Mut machen, religiöses Denken und Reden wieder intensiver mit dem Leben in Kontakt zu bringen. 07., 14. und 21. Dezember 2017 jeweils von 14.00 bis 17.30 Uhr an der Phil.-Theol. Hochschule Brixen INFOS/ANMELDUNG > www.hochschulebrixen.it Tel. 0472 271 120 / annimi@hs-itb.it
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Hinhören. Zuschauen. Ansprechen. z „Respekt ist unser tägliches Brot“: Unter diesem Motto findet bereits zum 5. Mal eine Sensibilisierungskampagne statt, um auf die Themen Respekt und Gewaltfreiheit aufmerksam zu machen. Der Zeitraum der Initiative ist bewusst gewählt: Er spannt einen Bogen vom Tag der Kinderrechte (20. November) über den Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis hin zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember). Träger sind die Bezirksgemeinschaft Eisacktal und die Kommission für Chancengleichheit; die Gemeinden Klausen, Lajen, Vahrn und Villanders sind als Partner ebenfalls mit im Boot. Über verschiedene Aktionen wird die Aktualität des Themas veranschaulicht und der Wert des gegenseitigen Respekts unterstrichen. „Wir möchten das aber nicht mit erhobenem Zeigefinger tun, sondern unsere Botschaft mit einem Augenzwinkern vermitteln“, erklärt Sara Ciola, Projektverantwortliche der Bezirksgemeinschaft (rechts im Bild). So sind in diesem Jahr auch Bierdeckel Teil der Initiative. Sie tragen die Aufschrift „Mit Bierdeckeln gegen Gewalt“ und werden während des Aktionszeitraums in zehn Eisacktaler Gastronomiebetrieben verteilt. Neu ist auch eine Foto-Kampagne, auf der bekannte Gesichter aus
Brixen und Umgebung zu sehen sind. Als Ausgangsidee dienten - die die drei Affen von Nikko, seit Jahrhunderten ein Sinnbild für mangelnde Zivilcourage sind: Einer hält sich die Augen zu, der Zweite die Ohren, der Dritte den Mund. Die Testimonials der Kampagne hingegen drücken mit ihrer Gestik das genaue Gegenteil aus: Sie schauen hin, sie hören hin und sie sprechen darüber. Die Portraits sind an sechs Standorten zu finden und wurden von der Firma Durst, die Halterungen von WF Mechanik gesponsert. Auch die so genannte „BrotsacklAktion“ ist wieder Teil des Projekts: In den Bäckereien werden Broteinkäufe in Papiertüten verpackt, deren Aufschrift auf die Kampagne hinweist. „Leider ist das Thema Gewalt nach wie vor sehr aktuell“, sagt Monika Leitner, Präsidentin der Kommission für Chancengleichheit (links im Bild), „grundlegende Menschenund Kinderrechte werden tagtäglich verletzt, in Familien und in anderen Beziehungsstrukturen. Respekt und Achtung sind grundlegende Werte zum Vorbeugen von Gewalt.“ Erstmals ist die Sensibilisierungskampagne auch im Internet zu finden: Die Website www.respekt.bz.it ist seit wenigen Tagen online. sp
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen HEIMATVERBUNDENE WELTENBÜRGERIN: Elisabeth Thaler liebt es, andere Menschen kennenzulernen – und die Welt, in der sie leben. 28
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PORTRAIT
Die Netzwerkerin Sie ist eine von weltweit über 33.000 Zontians, und sie erfüllt ihre Aufgabe mit weitblickender Klarheit. Die Rede ist von ELISABETH THALER, die nicht nur Brixen als ihre Heimat ansieht.
S
eit einem Jahr steht Elisabeth Thaler dem 14. von insgesamt 32 über die ganze Welt verteilten Districts des Zonta-Clubs vor. Bis 2018 ist sie die Governor von 50 Clubs in Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, Kroatien, Zypern, Griechenland und dem Libanon. Zonta International ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen in leitender oder selbstständiger Position, die sich zum Dienst am Menschen verpflichtet haben, um die Stellung der Frau im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich zu verbessern. Der erste Zonta-Club wurde 1919 in Buffalo in den USA gegründet; heute ist Zonta in 69 Ländern mit 1.250 Clubs vertreten. Der Name Zonta stammt aus dem Indianischen und bedeutet ehrenhaft, integer, vertrauenswürdig.
Netzwerkarbeit. Mitte Oktober
wurde in Brixen die District Conference abgehalten – mit internationalen Gästen und mit Themen, die breit gefächert waren, hinterfragend, aufklärend, zukunftsweisend. Dass Innovation in der Landwirtschaft weiblich ist, dass Respekt das täglich Brot im Kampf gegen die Gewalt an Frauen sein muss, dass regionale Netzwerke eine unglaubliche Stärke in sich bergen können – all dem zollte der Zonta-Philosophie Tribut. Mädchen und Frauen zu fördern, sie durch Bildung zu stärken, Netzwerke zu knüpfen, die auffangen und weitertragen – darauf richtet sich der Fokus die Zontians, im Großen wie im Kleinen. Und Netzwerkarbeit ist eine der Stärken von Elisabeth Thaler, seit jeher schon, weil sie es liebt, andere Menschen und die Welt, in der sie leben, kennenzulernen. Für Projekte ist sie immer zu haben, vor allem, wenn es um Aufbauarbeit geht. Bei „StoffArt“, der ehemaligen interkulturellen Nähwerkstatt in Brixen, war sie von Anfang an mit dabei; viele Grundsätze davon werden heute bei „Marieta“, der Frauenwerkstatt
in Mühlbach, weitergetragen. Elisabeth Thaler ist die Präsidentin von „Marieta“. Sich einzubringen, vielleicht etwas zu verändern, gehört zu den Grundfesten ihres Lebens. Eine ausgefeilte und mit Bedacht gewählte Sprache und der trockene Humor sind typisch für Elisabeth Thaler, und sie kann sich herrlich in Rage reden, wenn sie von einem Thema begeistert ist.
Kontrast ist Programm. Zwi-
schen Fernweh und einer soliden Portion Heimatverbundenheit führt Elisabeth Thaler ein Leben, das bunter nicht sein könnte, rastlos und in sich ruhend zugleich, prall gefüllt mit Terminen und stets offen für die kleinen Schönheiten des Alltags. Irgendwie wollte sie immer schon nach Amerika. Noch während ihrer Oberschulzeit begann sie, Englisch zu lernen. Das Geld, das sie sich durch Nachhilfestunden verdiente, investierte sie in privaten Englischunterricht. Nach
dazu, ihr Leben neu zu ordnen, Träume aufzugeben, andere Wege zu suchen. Einer dieser Wege führte sie Jahre später über den Vater ihres Sohnes Simon zum zweiten Mal nach Amerika. An der Altanta International School, einer Schule, die vom Kindergarten bis in die 12. Klasse ein zweisprachiges Curriculum anbietet, bekam sie eine Stelle als Lehrerin in der deutschen Sprachabteilung. Die Stellenanzeige hatte sie in einer Zeitung entdeckt. Den Ausschnitt hat sie bis heute aufbewahrt, die simple Annonce war wie ein Wink des Schicksals. Das Leben in einer multikulturellen Schulgemeinschaft mit Kindern und Jugendlichen aus über 90 Kulturen und die tägliche Arbeit mit Lehrpersonen aus 30 Nationen waren prägend und ganz nach dem Geschmack der freigeistigen Brixnerin. „Ich habe mich gefühlt wie der Fisch im Wasser“, sagt Elisabeth Thaler. In der eigenen Kultur leben zu können und gleichzeitig die
diesen Weg hier zu Fuß tun. „Und in Brixen kann man sich, wenn man möchte, mit der ganzen Stadt vernetzen.“ Seit sie wieder da ist, tut sie das auch, im Zonta Club, im Stadtgartenverein, bei der Grünen Bürgerliste, im Schwimmclub und bei der Associazione Ballo. Eine große Neugier, „die mich hin und wieder fast zerfleddert“, treibt sie an. Und deswegen stellt sie sich auch vielen Herausforderungen, wagt sich in Führungspositionen und liebt neben aller Harmoniebedürftigkeit die Gegensätze. Eher zufällig ist sie vor 16 Jahren „in die Sozialarbeit geraten“. Sie war damals die erste Leiterin des Sozialsprengels, später wurde sie pädagogische Mitarbeiterin der Sozialdienste Eisacktal, und in den vergangenen zwei Jahren arbeitete sie in Bozen im Amt für Soziales im Bereich der Flüchtlingsunterbringung. Anfang Dezember wird sie wieder nach Brixen zurückkehren als Ansprechpartnerin für
„In Brixen kann man sich, wenn man möchte, mit der ganzen Stadt vernetzen“_ Elisabeth Thaler der Matura an der Lehrerbildungsanstalt machte sie ihre ersten Erfahrungen als blutjunge Lehrerin an der Grundschule in Seis, und sie fühlte sich gut dabei. Gerade einmal 18 Jahre alt, fand sie sofort den Draht zu ihren Schützlingen. Bis heute ist sie von Herzen Pädagogin, in allem, was sie tut. Das Gefühl, einfach mehr wissen zu müssen, um mitreden zu können, war schließlich der Motor für das Studium der Erziehungswissenschaften. Während des Studiums in Innsbruck lernte sie dann ihren Mann kennen. Mit ihm hat sie Tochter Johanna bekommen, und mit ihm wollte sie nach Abschluss des Studiums für drei Jahre nach Zentralafrika gehen, um in der Entwicklungshilfe zu arbeiten. Sein tragischer Tod vor 28 Jahren zwang Elisabeth Thaler
Kultur der anderen mitleben zu können erweitert unweigerlich den Blickwinkel, „und das wollte ich immer.“ Sie ist im Grunde eine Weltenbürgerin, die die Brücke nach draußen braucht. Drei Mal ist sie nach Amerika gegangen, in die Millionenstadt Atlanta, und drei Mal ist sie wieder zurückgekehrt in die Beschaulichkeit von Brixen. Durch dieses Pendeln zwischen den Kulturen kristallisierte sich letztendlich heraus, was im Leben wirklich wichtig ist. Und sie ist ruhiger geworden.
die Gemeinden, wenn es um die Flüchtlingsunterbringung geht. Ein Projekt, das wie zugeschnitten auf die diplomatisch und gleichzeitig bestimmt auftretende Elisabeth Thaler ist. Weil Vernetzung ihre Stärke ist, weil sie an anderen Orten gelebt hat, weil es irgendwie immer um das gute Leben, das gute Zusammenleben geht, und weil sie, nicht nur als Governor, ein Gespür für Menschen unterschiedlichster Herkunft hat.
Gespür für Menschen. Die Kon-
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
traste in ihren beiden Lebenswelten faszinieren Elisabeth Thaler nach wie vor. Während sie in Atlanta auf einer sechsspurigen Autobahn zur Arbeit fuhr, kann sie
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Menschen & Meinungen
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z „Die Festung Franzensfeste war wie ein Kind für mich. Ich habe sie von null aufbauen dürfen, was schon eine tolle Erfahrung für mich war“, erklärt Stefanie Prieth – die nun das Genre gewechselt hat. Von der Kulturarbeit ist die 35-Jährige Naturnserin zum Stadtmarketing Brixen gewechselt. „Ich wollte eine Veränderung“, gesteht sie. Als ihre Aufgabe sieht
Prieth, die seit Anfang November im Dienst ist, in erster Linie die Organisation und Abwicklung von Projekten sowie Kommunikation und Dialog mit den Interessensvertretern. Doch auch beim Stadtmarketing selbst hat sich etwas geändert, denn nun steht Werner Zanotti als Geschäftsführer an „vorderster Front“, wie er es ausdrückt, „und Stefanie ist
Foto: Oskar Zingerle
Stefanie Prieth goes Stadtmarketing Projektleiterin, die vorwiegend das Stadtmarketing betreut“, so Zanotti. Er vergleicht diese neue Struktur mit der derzeitigen organisatorischen Aufstellung der Tourismusgenossenschaft Brixen. vk
M&M BRIXEN
Hans Zingerle verstorben z Es trauert nicht nur seine Familie, sondern auch die Millander Vereine um Hans Zingerle, der am 19. November im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Zingerle stellte sein ganzes Leben in das Wohl der Gemeinschaft; es gab kaum einen Millander Verein, dem der Pensionist nicht entweder bei der Gründung, als aktives Mitglied oder gar an vorderster Front zugehörte. Allen voran war es wohl die Feuerwehr, der Zingerle Zeit und Leidenschaft geschenkt hatte: 1950 war er bei der Gründung mit dabei, ab 1969 stand er der Wehr als Kommandant vor, bis er 1986 aus Altersgründen
kurz
notiert
30
zurücktrat. Unter anderem im Arbeiterverein, in der Kolpingsfamilie, im Vinzenzverein, im Familienverband, im Alpenverein, Jungmännerchor und im Seniorenclub engagierte sich der Millander tatkräftig. Auch politisch ließ es sich Johann Zingerle nicht nehmen, „sein“ Milland zu vertreten: Als Fraktionssprecher, aber auch im Gemeinderat kümmerte er sich um politische Belange und wurde liebevoll als Millander Bürgermeister bezeichnet. An die fünf bis sechs Sitzungen pro Woche nahmen seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in Anspruch, wofür er auch mit der Verdienstmedaille des
Christian Obrist hat während seiner Laufkarriere, die er kürzlich beendete, nicht nur tolle Ergebnisse nach Brixen gebracht, sondern war auch vielen jungen Sportlern durch seinen Ehrgeiz und seine Motivation ein Vorbild. Dafür wurde er im Rahmen der Sportler ehrung ausgezeichnet.
Landes Tirols und der Ehrenmedaille der Gemeinde Brixen ausgezeichnet wurde. Seine Familie mit Dorothea Dalla Torre und seinen vier Kindern Bernhard, Martin, Elisabeth und Johanna standen
dabei immer hinter ihm. „Wenn ich gebraucht wurde, war ich halt da“, sagte Hans Zingerle 2005 im Interview mit dem „Brixner“. eh
13 Kinder lachen vom Kalender „Gesunde Kinder helfen kranken Kindern“. Erhältlich ist der von Luciano Della Pietra und Karin Volgger organisierte Kalender in den Filialen der Volksbanken und Raiffeisenkassen; der Erlös kommt der Vereinigung „Peter Pan“ zugute, die krebskranke Kinder unterstützt.
Der heurige Brixner Weihnachtsengel hört auf den Namen Iris Hinteregger. Die 19-Jährige studiert in Brixen an der Fakultät für Bildungswissenschaften und war bereits zwei Jahre lang als Barockengel im Gefolge des Weihnachtsengels unterwegs.
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
O o op s
LAMMento
mein Hoppala
Ernst Delmonego, Historiker
Gescheitert
Ein falscher Nikolaus! Immer dann, wenn ich vom Domplatz aus den Kreuzgang betrat, sah ich zu meiner Rechten, genauer gesagt an der nördlichen Apsiswand der Frauenkirche, neben der hl. Barbara mit dem Turm den hl. Nikolaus mit den Goldkugeln auf dem Buch dargestellt. Als ich 2014 den Beitrag über Meister Leonhard von Brixen für den „Brixner“ vorbereitete und Oskar Zingerle die notwendigen Fotos im Kreuzgang aufnahm, wünschte ich mir auch eines neben meinem verehrten „Meister“. Bei näherem Betrachten der zugeschickten Abbildung merkte ich plötzlich, dass der Heilige vier Kugeln auf dem Buch trägt. Und da erkannte ich, dass es sich um die Steine des hl. Stephan handeln muss, worauf natürlich auch seine Kleidung hinweist. In der Folgezeit fragte ich einige Besucher im Kreuzgang – auch Gescheitere als ich – nach diesem Heiligen. Zu meiner „Freude“ nannten alle den hl. Nikolaus! In der Zwischenzeit unterlasse ich derartige Fragen lieber, eingedenk des Schicksals von Sokrates, der seinen Zeitgenossen mit seiner Fragerei so auf die Nerven ging, dass sie ihm schließlich den Schierlingsbecher überreichten, der zum Tode führte.
Leser kochen für Leser
mmh!
Fisch mit Olivenkruste > Zutaten (für 4 Personen)
> Zubereitung
600 bis 700 g Fischfilets (z.B. Heilbutt, Kabeljau, Zander oder Lachsforelle) 4 Scheiben Baguettebrot vom Vortag 1 Bund glatte Petersilie 4 Stiele Zitronenthymian 50 g grüne Oliven (ohne Stein) 90 ml Olivenöl Salz und Pfeffer Saft und abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone 20 g Pinienkerne Olivenöl für das Blech 2 frische Knoblauchknollen (á ca. 150 g) 500 g Kirschtomaten
Zuerst das Brot leicht rösten, abkühlen lassen und grob reiben. Kräuterblättchen mit Oliven hacken und mit dem Brot, 50 ml Olivenöl und Zitronenschale mischen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft kräftig abschmecken. Pinienkerne grob hacken und unterheben. Olivenmasse auf den Filets verteilen und alles im Rohr bei 180°C rund 20 Minuten garen. Die Knoblauchknollen schälen, quer in knapp ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden und in heißem Öl anbraten. Kirschtomaten dazu geben und zugedeckt circa 10 Minuten garen. Mit Salz und Pfeffer würzen und als Beilage servieren.
Waltraud Mitterrutzner Siller aus Milland zaubert mit diesem einfachen Fischgericht immer wieder aufs Neue einen wunderbaren Gaumenschmaus für ihre Lieben auf den Mittagstisch.
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
„Jetzt haben wir den Salat!“, sagte der Franz, während er das Sackl im Kamillentee würgte, worauf Frieda entgeistert antwortete: „Das ist doch kein Salat, Mensch, das ist Kamillentee!“ Nun denn, ich misch mich da lieber nicht ein, sonst braucht es bei dieser Streiterei am Ende noch Sondierungsgespräche, und da wissen wir dann eh, wie sie ausgehen. Wobei: Sondierung – das erinnert mich irgendwie an eine gleichzeitige Gastroskopie und Koloskopie, doch während bei denselbigen besser nichts rauskommt, hätte bei den Sondierungen in Berlin sehr wohl etwas herauskommen sollen, nämlich Jamaika. Ob die Jamaikaner eigentlich wissen, dass sie in Europa in aller Munde sind – und vor allem, dass sie ... gescheitert sind? „Jetzt haben wir den Salat“, wiederholte der Franz, „zu Jamaika wird es nicht kommen.“ Wahrscheinlich wurde die Sonde zu wenig tief eingeführt, denke ich mir, vielleicht hatte der Lindner einfach keine Lust, noch tiefer in den Allerwertesten der Grünen hineinzukriechen. Oder umgekehrt. „Besser so“, sagte die Frieda, „Neuwahlen bringen vielleicht klarere Machtverhältnisse.“ Was sie damit wohl meint? „Wenn mehrere vollkommen heterogene Koalitionspartner an der Regierung sind und jeder zieht in eine andere Richtung, kommt es unweigerlich zum ... Stillstand“, sagte sie. „Das stimmt“, sagte der Franz, „wenn der eine bremst und der andere Gas gibt, bleibt der Grattn stehn.“ Ein Grattn, der nur rumsteht, ist genauso unnütz wie ein Kropf. Und wer will schon einen Kropf?
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Menschen & Meinungen
BRIXEN / LONDON
Einkaufen von zu Hause aus
z Onlineshopping ist ja eigentlich nichts Neues: Man wählt im Internet aus, bezahlt und erhält
innerhalb weniger Tage die Ware nach Hause geliefert. Was aber, wenn ich jemanden brauche, der
mir sofort im Supermarkt oder in der Apotheke vor Ort einen Einkauf erledigen soll, weil ich es aus den unterschiedlichsten Gründe nicht selber dorthin schaffe? Der Brixner Ivo Zocchi ist vor kurzem nach England gezogen, um genau für dieses Problem eine Lösung zu finden. Gemeinsam mit den drei Boznern Alex Schroffenegger, Philip Roell und Lucia Murgia hat er die App „Grabbit – The Social Delivery“ programmiert, bei der sich Kunden oder sogenannte Einkäufer (Shopper) anmelden können. Der Kunde bestellt Produkte über die App, die vom nächstgelegenen verfügbaren „Shopper“ innerhalb von einer Stunde nach Hause geliefert werden. Der Einkäufer ist dabei flexibel, was die Arbeitszeiten angeht, und kann sich ein
Echo
Leser schreiben uns
„Wo ist die offene Herangehens weise?“ Leserbrief zum Nachgefragt „Wir brauchen die Hilfe der Brixner“ mit Wilma Huber im „Brixner“ Nr. 332, S. 17.
Helene Seppi, Brixen
Unter der Rubrik „Nachgefragt" äußerte sich Wilma Huber über die neue Flüchtlingsunterkunft in der Schenoni-Kaserne. Ich sehe mich leider gezwungen, einige ihrer Äußerungen zu hinterfragen: Frau Huber er-
klärt, sie müsste den Asylbewerbern erst zeigen, was „wir unter Sauberkeit verstehen“ würden. Außerdem müssten sie den Asylbewerbern auch „gewisse Verhaltensregeln beibringen“. Deshalb meine Frage an Frau Huber: Kennen Sie schon die zukünftigen Flüchtlinge, die in die Kaserne einziehen werden? Haben Sie schon mit Flüchtlingen gearbeitet? Wie kommen Sie auf die Idee, dass Flüchtlinge nicht fähig seien, für Sauberkeit zu sorgen? Auf welche „Verhaltensregeln“ beziehen Sie sich? Ich arbeite schon seit Jahren mit Flüchtlingen und bin der Meinung, dass der Großteil davon sehr wohl imstande ist, für
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zusätzliches Einkommen sichern. „Wir haben in der Stadt Norwich, zwei Stunden von London entfernt, mit dem Lancieren der App begonnen, da dort an die 17.000 Studenten wohnen, die für den Anfang unsere Zielgruppe sind. Innerhalb von elf Wochen können wir bereits 3.000 Downloads und 500 aktive Benutzer verzeichnen“, so Zocchi, der sich für die Zukunft noch einiges von der App verspricht. „Es stehen uns viele Wege offen. Wir planen beispielsweise ‚Augmented Reality’ in die App zu integrieren, sodass die Kunden von zu Hause aus genau das sehen, was auch der Shopper im Supermarkt sieht und so live vom Wohnzimmer oder vom Arbeitsplatz aus ihre Einkäufe erledigen können.“ eh
Sauberkeit zu sorgen, genauso wie dies bei Einheimischen der Fall ist. Bei den von Frau Huber getätigten Verallgemeinerungen vermisse ich hingegen die für eine gelingende Integration absolut notwendige offene Herangehensweise – und den Respekt vor diesen Menschen. Anm. d. Red.: Da die Fraghe direkt an Frau Huber gerichtet war, haben wir diese weitergeleitet und folgende Antwort bekommen: „Wenn wie in der Schenoni-Kaserne innerhalb von einer Woche 60 Männer aus 17 verschiedenen Nationen, das sind 17 verschiedene Kulturkreise, aufeinandertreffen, um zusammen zu leben, müssen grundsätzliche Regeln geschaffen werden. Immerhin treffen hier 17 verschiedene Ansichten von Hygiene, 17 unterschiedliche Arten von Sauberkeit aufeinander. Wir müssen einfach schauen, dass die Kaserne ordentlich und sauber ist und dass sich die Menschen, die darin wohnen, unserem Kulturverständnis entsprechend gut benehmen – ganz egal, welche Hautfarbe sie haben oder aus welcher Nation sie kommen. Hautfarbe und Nationalität interessieren uns nicht, und darum geht es auch nicht! Vor allem werden wir keinen Unterschied machen zwischen den jeweiligen Menschen,
denn einen solchen Unterschied gibt es einfach nicht. Trotzdem muss man verstehen, dass diese Männer aus fremden Kulturen nun in Brixen leben und sich bestimmt auch umstellen müssen und einiges von unserer Kultur dazulernen müssen. Das dient aber in erster Regel einer funktionierenden Integration, damit sich die einheimische Bevölkerung sicher fühlt und die Leute akzeptiert werden. Übrigens möchte ich ein riesengroßes und herzliches Dankeschön an all jene aussprechen, die nach meinem Interview im „Brixner“ Einrichtungsgegenstände bereitgestellt haben. Ich war wirklich überwältigt! Wir konnten die Kaserne schön einrichten, und die Stimmung ist wirklich gut bei uns.“ Wilma Huber, Koordinatorin
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Pro& Contra Ist es akzeptabel, wenn Männer in Gegenwart von Frauen sexistische Witze erzählen? Der Hintergrund:
Im vergangenen Oktober wurde der amerikanische Filmproduzent Harvey Weinstein beschuldigt, eine große Anzahl Frauen vergewaltigt oder sexuell belästigt zu haben. Der Fall Weinstein hat eine internationale Debatte darüber ausgelöst, wo Sexismus – also auf das Geschlecht bezogene Diskriminierung – in der alltäglichen Beziehung zum anderen Geschlecht beginnt.
PIUS LEITNER, Vahrn: „Der Gender ismus hat mehr Schaden angerichtet als banale Witze“
Ja Die jüngste Sexismus-Debatte, ausgelöst durch bekannt gewordene Übergriffe von so genannten Film- und Medienstars, stellt den Umgang mit den Geschlechterrollen insgesamt auf den Prüfstand. Der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Sexismus“ macht die Problematik beinahe schon zur Banalität – und das finde ich sehr schade. Ist es für den Durchschnittsbürger überhaupt noch möglich, zwischen begründeten Anklagen und angeblichen Vergehen zu unterscheiden? Was ist Empörung und was ist Heuchelei? Wird nicht durch die Sex-zur-SchauStellung in Medien und Gesellschaft Sexismus stillschweigend akzeptiert, gefördert und damit gut verdient? Verstehen wir unter Sexismus alle dasselbe? Es kommt nach meiner Auffassung darauf an, wie man mit den Geschlechterrollen umgeht. Grundlage von Sexismus ist doch der ungleiche Status von Frauen und Männern. Da hat der Genderismus mehr Schaden angerichtet als banale Witze es jemals tun könnten. Bei so genannten sexistischen Witzen fällt mir auf, dass die Erzähler meist mehr lachen als die Zuhörer. Laut einer Studie der Western Carolina University finden Männer, die ihre Männlichkeit als bedroht empfinden, sexistische Witze als amüsant, weil sie glauben, dass es einen korrekten, mehr maskulinen Eindruck von ihnen vermittelt. Akzeptabel ist ein sexistischer Witz dann sicher nicht, wenn er eine Diskriminierung darstellt. Entscheidend ist und bleibt der Respekt vor einem Menschen, egal ob Mann oder Frau. z
Quando si parla di pesce... Wenn's um Fisch geht...
Jedes Mal ein Festessen Einfach & köstlich: Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten!
BRIGITTE FOPPA, Landtagsabgeordnete der Grünen: „Schlimm sind jene Witze, die Frauen erniedrigen, herabwürdigen, verletzen“ Nein „Kommt ein Blinder an einem Misthaufen vorbei und sagt: Hoi Gitschn!“ – dieser „Witz“ wurde in erlauchter Runde von Politikern und Professoren in meiner Gegenwart erzählt. Allgemeines Gelächter, unsichere Blicke der anwesenden Frauen. Einige von uns verließen die Runde. Diesen Witz, ein Klassiker, meist in der Variante „Fischteich“ erzählt, finden jene lustig, die davon ausgehen, dass Frauen unangenehm riechen. Für die anderen ist er nicht lustig, sondern peinlich bis demütigend. Da kann frau noch so humorvoll sein: Bestimmte Witze sind für uns einfach nicht zum Lachen. Es geht da weniger um das Anzügliche, die das Tabu der Sexualität verletzen – viele von diesen Witzen können für Männer wie für Frauen sehr lustig sein, und abwechselnd werden die einen, dann wieder die anderen durch den Kakao gezogen. Schlimm sind jene Witze, die Frauen erniedrigen, herabwürdigen, verletzen. Nun kann man meinen, dass Männer sich nichts Schlimmes dabei denken oder nicht verstehen, was Frauen verletzt. Ich habe hier eine andere Meinung. Männer sind nicht dumm. Sie wissen schon als kleine Buben im Kindergarten, wenn sie Mädchen verletzen. Sexistische Witze oder Bemerkungen gegen Frauen passieren nicht einfach so. Meistens schauen Männer gespannt auf die Reaktionen der Frauen, ob sie erröten, mitlachen, sich ärgern, kontern. Es ist eine Frage der Macht, nicht eine Frage des Humors. Und eine Frage der Beziehung. Männer, die Frauen mögen, werden sie doch nicht verletzen wollen, oder? z
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UMFRAGE
Was tun Sie für Ihre Gesundheit? Sie ist unser größtes Kapital, nur geben wir manchmal zu wenig darauf acht – unsere Gesundheit. Wir haben uns umgehört, was die Brixner tun, um gesund und fit zu bleiben.
„Spazieren ist mein Zauberwort“, sagt Peter Stürz. „Arbeitsbedingt sitze ich viel im Auto, und um das auszugleichen, gehe ich ausgiebig und gerne spazieren; im Sommer am Berg und im Winter im Tal. Für meine geistige Fitness hingegen löse ich gerne Rätsel und lese Micky-Maus-Hefte – das entspannt mich, auch wenn mich manche dafür belächeln. Handy und TV versuche ich insbesondere abends stark einzuschränken.“
„Ich versuche, viel Sport zu treiben, aber immer gelingt es mir nicht“, gibt Nut Chaisena zu. „Es bietet sich leider nicht immer die Gelegenheit dazu. Ich treibe nicht intensiv Sport, das ist mir dann zu anstrengend. Was die Ernährung betrifft, versuche ich, viel Gemüse zu essen.“
„Ich bin viel zu Fuß unterwegs, mit Enkelkind oder auch alleine. Auch bei der Ernährung versuche ich, gesund und nicht zu viel zu essen. Entspannen kann ich mich beim Lesen oder auch mal, wenn ich Zeit für mich alleine habe. Einmal im Jahr gehe ich auch Wellnessen“, sagt Waltraud Moling.
„Man muss sich unbedingt die Zeit nehmen, um Sport zu treiben. Die Gesundheit ist unser wertvollstes Gut, darauf müssen wir schauen. Auch wenn ich diesem Prinzip beim Essen nicht immer folge, kompensiere ich das mit Fitnessübungen, Konditionstraining, Laufen und wandern. Zeit für Bewegung muss man sich in seinem Terminplan extra eintragen und auch einhalten – nur dann klappt es“, sagt Armin Rainer.
„Sport betreibe ich mehrmals pro Woche. Die Gesundheit ist das Wichtigste, und darauf muss man achten – von jungen Jahren bis ins Alter. Es ist zwar nie zu spät, damit anzufangen, aber früher ist besser als später“, weiß Herbert Gebhard. „Wenn ich Sport betreibe, kann ich außerdem mein Gewicht besser halten – wobei da die richtige Ernährung eine große Rolle spielt, auch wenn das nicht immer ganz einfach ist.“
Martha Schatzer ist viel in Bewegung: „Ob Einkaufen, Wandern oder unterwegs mit den Enkelkindern – ich versuche, viel zu Fuß zu gehen und ernähre mich zudem gesund. Der Bewegungsdrang sollte eigentlich nie aufhören, von klein auf bis ins Alter. Stress habe ich Gott sei Dank kaum mehr, aber gerade diesen sollte man so gut wie möglich reduzieren – auch wenn es nicht immer klappt.“
„Gesundheit ist für mich das A und O. Ich gehe zum Pilates, spiele Tennis und bewege mich, wann es nur geht. Vor einigen Jahren hat in mir ein Umdenken stattgefunden, seither lege ich und meine Familie großen Wert auf gesunde Ernährung. Zum Entspannen gehe ich mindestens einmal pro Woche in die Sauna“, sagt Ingo Fink.
“Faccio nuoto, gioco a tennis e vado a sciare quando posso”, sagt Romina de Concini. “Ho un impegno preciso ogni settimana, e questo mi aiuta a tenere duro. Anche l’alimentazione sana è importante. Cerco di fare sport anche con il bambino, per esempio vado in piscina. Si deve mettere in testa sin da giovane, che praticare lo sport è importante. Questo è essenziale soprattutto per i bambini.” 35
Kunst & Kultur FACETTENREICH UND UNVERGLEICHBAR: Betrachtet man die Natur genauer, verschieben sich die Grenzen – Leichtes wird zum Beispiel plötzlich schwer und Wassertropfen unglaublich schön
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DER ANDERE BLICK AUF SÜDTIROL
Die Natur im Fokus Die Natur zeigen wie sie wirklich ist – in all ihrer Perfektion, von ihrer idyllischen und auch von ihrer rauen, unnahbaren Seite. Die vier Naturfotografen Hugo und Johannes Wassermann, Georg Kantioler und Manuel Plaickner wollen mit ihrem neuen Bildband „Natur in Vollendung“ einen einzigartigen Blick auf Südtirols schöne Seite der Natur ermöglichen. 37
Kunst & Kultur Hugo Wassermann lässt eine Krabbenspinne in den verdorrten Blütenständen des Wiesen-Bocksbarts schweben
D
er Blick fürs Schöne ist leider nur selten angeboren. Harte Arbeit, viel Fleiß, Herzblut und Zeit sind deshalb nötig, um das Auge auf die klitzekleinen Details zu schulen, die die Natur erst zu dem machen, was sie ist – eine Augenweide, egal ob sie sich von ihrer weichen, ihrer schroffen, kalten, nassen oder mystischen Seite zeigt. Diese Kleinigkeiten, die auf Bildern wie in einem Wimpernschlag erschaffen wirken, haben den vier Fotografen
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anvisierte Wildtier auf. Vergebens war die ganze Arbeit ... „Naturfotografen sind Exoten, denn sie tanzen mit äußerst fragwürdigem Verhalten aus der Reihe: Sie kriechen stundenlang einem Insekt hinterher, sie steigen nachts mit 30 Kilogramm schweren Rucksäcken auf Berggipfeln herum, sie verharren tagelang in selbst gebauten Tarnzelten, sie knien auf zugefrorenen Wasserstellen oder laufen oft Wochen einer Bildidee hinterher.“ Obwohl
den neuen Bildband in Händen hält. Für den „Brixner“ geben die Fotografen Einblick in ihre vier ganz persönlichen Lieblingsbilder.
Hugo Wassermann: Spinne in Wiesen-Bocksbart. Wenn er fotografiert, taucht er in eine Welt ein, die den meisten anderen Menschen verschlossen bleibt. Mit seiner Kamera und einem Makro-Objektiv lässt er zum Beispiel einen millimeterkleinen Luzernefloh, der zwischen den
„Die Naturfotografie bedeutet für mich, mit allen Sinnen durchs Leben zu gehen und zu erkennen, wie fantastisch diese Erde und die Schöpfung ist“_ Georg Kantioler, Naturfotograf Hugo und Johannes Wassermann, Georg Kantioler und Manuel Plaickner einiges an Zeit, Geduld, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit abverlangt. Unzählige Male wurde eine am Berg durchwachte Nacht oder eine frühmorgendliche Gipfelbesteigung nicht durch atemberaubende Weitsicht und fantastischen Hochnebel im Talgrund belohnt, sondern durch Nieselregen, kriechende Kälte und Nebel vor der Linse. Oder eine unüberlegte Bewegung schreckte just in dem Moment, als man auf den Auslöser drücken wollte, das 38
zweifellos ein Funke Ironie in Hugo Wassermanns Einleitung zum neuen Bildband „Natur in Vollendung“ glimmt, zeichnet er so die harte Realität nach, die hinter jeder Fotografie steckt. Dass der Weg zu einem perfekten Bild leicht ist, hat niemand behauptet; vor allem, wenn man, wie die vier Naturfotografen aus dem Brixner Raum, nicht viel von zufälligen Schnappschüssen hält. Aber ob es ihnen nun gelungen ist, die Natur in ihrer Vollendung, in ihrer unergründlichen Perfektion abzubilden, entscheidet jeder selbst, der
Blättern und Stängeln der Sibirischen Schwertlilie herumkraxelt, zum wahren Blickfang werden. Die Blätter, durch die hindurch das Insekt dabei fotografiert wird, schwappen vom Grellgrün ins Türkis und zeichnen dann wieder smaragdgrün-graue Flächen. Oder er lässt eine kleine Krabbenspinne in den vertrockneten Blütenständen des Wiesen-Bocksbarts schweben. „Ohne Spinne wäre das Bild zwar eine schöne Komposition, aber erst das Tier bringt die Spannung“, verrät Hugo Wassermann.
Um derartige Bildkompositionen vor die Linse zu bekommen, muss der Fotograf auch nicht weit fahren. Ein Gang in den heimischen Garten oder den angrenzenden Trockenrasen genügt, um genügend Krabbeltiere und Pflanzen zu finden. Wenn es um das Fotografieren geht, ist Hugo Wassermann gezwungenermaßen ein Morgenmensch: Dann sind die Kleintiere nämlich noch unterkühlt, und sie bewegen sich nicht. „Erst dann kann ich mir die Ruhe auch nehmen, die ich benötige. Vor allem, wenn ich mit langen Belichtungszeiten arbeite, ist es wichtig, dass das Tier ruhig ist und sich nicht bewegt“, erklärt Wassermann. Außerdem kommen die ersten Stunden des Tages sehr verhalten daher – mit grellem Sonnenlicht kann der Fotograf nämlich nicht gerade viel anfangen. Beim Bild „Spinne im WiesenBocksbart“ hat Hugo Wassermann mit der Doppelbelichtung einen gestalterischen Kniff eingebaut. Die Position der Kamera blieb in diesem Fall jedoch fix; verändert haben sich lediglich die Schärfenbereiche: „Eigentlich sitzt die Spinne im hinteren Bereich der Blütenstände“, beschreibt Wassermann. „Erst habe ich die Spinne belichtet, dann habe ich die Schärfe auf den vorderen Bereich gestellt und nochmal belichtet. Diese beiden unterschiedlichen Bilder rechnet die Kamera auto-
Im Spätherbst, als Nebel aufgezogen und der erste Schnee zu Boden gerieselt war, hat Georg Kantioler diesen mystischen Moment im Buchenwald eingefangen
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matisch zu einem zusammen.“ Eben diese Doppelbelichtung macht aus einer kleinen Spinne in ein paar Halmen dann ein einzigartiges Bild. „Es geht im Grunde einfach um die Komposition“, ist Hugo Wassermann überzeugt, „die Herausforderung steckt darin, aus einer Sache, die für den normalen Menschen nichts sagt oder die er nicht einmal sieht, etwas Schönes zu machen.“ Ein schönes Motiv, vor dem nur noch das Stativ aufgestellt werden will, um auf den Auslöser zu drücken – das ist Hugo Wassermann zu einfach, zu wenig. „Für mich ist es vielmehr eine Genugtuung, aus einer normalen Situation etwas Besonderes, etwas Einzigartiges zu machen.“
Georg Kantioler: Buchenwald im Schnee. „Die Liebe zu allem
Lebendigen zieht sich wie ein grüner Faden durch mein Leben“, sagt Georg Kantioler über sich selbst. Zunächst kam er dieser Liebe eher als Sammler nach, der Naturerlebnisse fotografisch festhalten und dokumentieren wollte. Der Wunsch, gut zu fotografieren, entwickelte sich dann erst im Laufe der Zeit – und dazu gehört es eben, ein Bild ansprechend zu gestalten. „Die Naturfotografie bedeutet für mich, mit allen Sinnen durchs Leben zu gehen und zu erkennen, wie fantastisch diese Erde und die Schöpfung ist“, beschreibt Kantioler. Auf der
Suche nach dieser einzigartigen Schönheit zieht es den Feldthurner dann auf Berggipfel, mit dem Makro-Objektiv in Bodennähe oder eben in den Wald. In den Buchenwald zum Beispiel. „Die Idee zum Bild ‚Buchenwald im Schnee’ hatte ich bereits im Kopf. Erst habe ich gewartet, bis die Buchen ihre Blätter verlieren, dann war mir wichtig, dass es nebelig ist. Ein Buchenwald im Nebel ist komplett etwas anderes: Sonst wäre es einfach ein normaler Wald, so hingegen hat er etwas Mystisches an sich.“ Als eines Tages im Spätherbst dann endlich Nebel aufgezogen und der erste Schnee zu Boden gerieselt war, war es soweit. Dem Zufall überlässt er nämlich nichts – als Freizeitfotograf will die Zeit gut genutzt sein. Ruhe, Nachdenklichkeit und Tiefe – das strahlen die Buchenstämme für Georg Kantioler aus, die sich auf dem Bild in den grauen Himmel recken. Einzig ein Ast hat seine rot-orangen Blätter behalten, dieser springt den Betrachter auch gleich an. „Genau dieses Motiv hatte ich gesucht“, so Kantioler. Dieser einzelne Ast ist ein Anhaltspunkt für das Auge, die Farbe kann als gestalterisches Element wirken. Um zu dieser Momentaufnahme zu kommen, hat aber nicht ein einziger Fingerdruck gelangt – denn „gute Bilder werden nicht
einfach nur geknipst, sie werden erarbeitet“. Um das einfache Motiv aufs Äußerste auszureizen, hat Kan-
tioler einen ganzen Tag im Buchenwald verbracht und hunderte Aufnahmen gemacht – oft am Boden liegend und mit einem
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Kunst & Kultur Wenn Manuel Plaickner am Berg die Nacht zum Tag macht, vergeht für ihn die Zeit wie im Fluge – Glücksgefühle inklusive
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Weitwinkelobjektiv in der Hand. „Erst aus der Froschperspektive wirkt der Ast mit den bunten Blättern. Würde man flach hineinfotografieren, wären die Blätter unscheinbar, unauffällig.“ Bevor er dann nach dem Fototag eine erste Bildauswahl trifft, muss Kantioler erst die Gefühle sacken lassen. „Der Betrachter kennt schließlich nicht mein Erlebnis und meine Emotionen, die ich an diesem Tag im Wald gefühlt habe. Diese Erinnerungen muss man erst alle ausblenden, um das Bild wieder objektiv und neutral bewerten zu können.“
Manuel Plaickner: Herbstnacht in den Dolomiten. Obwohl es
einfach klingt, auf einen Gipfel zu steigen und ein schönes Foto zu machen, müssen unzählige, oft auch erfolglose Versuche unternommen werden, damit eben das eine, das perfekte Bild gelingt. Dieses eine Bild soll dann, wenn es nach Manuel Plaickner geht, die Natur in ihrer Unberührtheit zeigen und sie dabei möglichst ästhetisch und kunstvoll präsentieren. Dafür verbringt er auch mal eine kühle Herbstnacht alleine auf einem Gipfel, um auf den Sonnenaufgang zu warten – „Land-
info Natur in Vollendung Der Bildband „Natur in Vollendung“ ist im Knesebeck-Verlag, München, erschienen. Bei einer Veranstaltung, die am 26. Jänner 2018 um 20 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Brixen organisiert wird, präsentieren die vier Naturfotografen im Forum Brixen neben ihrem neuen Bildband eine eigens zum Buch ausgearbeitete Bilderschau. Im ersten Teil des Abends singt und spielt die Familie Schuen aus dem Gadertal Lieder über die Natur und das Leben. Außerdem ist eine Ausstellung in der StadtGalerie mit ausgewählten Fotografien zum selben Thema geplant; ein genauer Termin konnte zur Zeit der Drucklegung leider noch nicht genannt werden. 40
schafts- und Bergfotografie ist im Herbst für mich am schönsten“, präzisiert Plaickner. „Einerseits sind dann die Farben am Himmel sehr intensiv, außerdem bilden sich dann die Hochnebelschichten bei uns.“ Dieses eindrucksvolle Farbenspiel des herbstlichen Nachthimmels und der Hochnebel hat Plaickner perfekt abzulichten geschafft. Dafür hat es ihn vor gut zwei Jahren in die Pragser Dolomiten gezogen. „Erst habe ich noch die Sonnenuntergangsstimmung eingefangen und dann die ganze Nacht am Gipfel erlebt – ich habe sozusagen die Nacht zum Tag gemacht“, beschreibt er. „Das ist ein einzigartiges und faszinierendes Naturschauspiel – vor allem, wenn die Hochnebelschichten einen dann langsam vom Rest der Welt trennen.“ Kurios an dem nächtlichen Ausflug ist, dass die einsame Zeit am Gipfel eigentlich viel zu schnell vergeht. „Man bekommt fast Stress“, gibt Plaickner lächelnd zu. „Wenn die Bedingungen gut sind, möchte ich nichts verpassen, und da ich manchmal die Nacht auch mit zwei Kameras und Stativen verbringe, habe ich alle Hände voll zu tun. Eine gute Nacht vergeht wie im Fluge und überhäuft mich mit Glücksgefühlen.“ Während nun am Bild im herbstlichen Nachthimmel Sterne Lichtspuren ziehen und am Horizont geheimnisvolle Lichter entstehen, umbrodeln Nebelschwaden
die Felsspitzen der Sextner Dolomiten. „Das Bild habe ich um 4 Uhr in der Früh aufgenommen“, erinnert sich der Fotograf. Durch die Belichtungszeit von einer knappen Viertelstunde entstehen einerseits die Lichtspuren am Himmel, andererseits beginnt so der Hochnebel durch seine Bewegung die Bahnen zu ziehen. Erst dieses Nebelmeer, das in Richtung Drei Zinnen fließt, gibt dem Bild seine Tiefe, eine besondere Dynamik. Spannung entsteht, indem einige Gipfel komplett vom mystischen Grau eingehüllt sind, während andere stolz hervorragen.
Johannes Wassermann: Hasel huhn. „Nur was der Mensch
kennt, kann er auch lieben und schützen.“ Unter dieses Motto hat Johannes Wassermann seine fotografische Arbeit gestellt. Aus diesem Grund steckt er auch die wenige Zeit, die ihm für dieses Hobby bleibt, in die Ablichtung der heimischen Natur. Er stöbert dabei Tiere und Motive auf, an denen die meisten Menschen wohl gleichgültig vorbeilaufen würden. Derzeit hat sich Johannes Wassermann in ein ganz besonderes Motiv verbissen, das ihn nicht so schnell loslassen will: das Haselhuhn. Wohlgemerkt nicht irgendeines, sondern ein ganz bestimmtes, „Gustl“ mit Namen. „Eigentlich ist das Haselhuhn schon von klein auf mein Lieblingsvogel“, lächelt der Fotograf,
Diesem scheuen Federball begegnet man am Berg nur selten; Johannes Wassermann hat vielleicht gerade deshalb das Haselhuhn zu seinem derzeitigen Lieblingsfotomotiv auserkoren paar Stunden dabeisitzt, beruhigt er sich wieder und geht seinem Alltag nach – er frisst, putzt sich oder schläft. Grundsätzlich gibt aber der Vogel den Rhythmus vor.“ Obwohl Johannes Wassermann schon tausende Bilder von „seinem“ Haselhuhn gemacht hat, sind sie unterschiedlich. In all seinen Bildern achtet er darauf, dass die Szenerie aufgeräumt ist, dass die Bilder harmonisch sind und dass schöne Lichtverhältnisse herrschen. „Bei diesem Bild ist das Licht- und Farbenspiel übrigens sehr schön“, weist Johannes hin. Während im Vordergrund das Haselhuhn und der Wald bereits im Schatten sind, ist der Berghang im Hintergrund noch vom Sonnenlicht beleuchtet.
GUT GERÜSTET IN DEN WINTER
Natur in Vollendung. Als Natur-
fotograf darf man weder ein Faulpelz noch eine Schlafmütze sein. Außerdem braucht es Geduld, Leidenschaft für die Sache und genügend Kenntnisse über die Natur, die Tier- und Pflanzenwelt oder eben die Wetterverhältnisse. „Schließlich nützt es nichts, Tiere fotografieren zu wollen, wenn man nicht weiß, wo man nach ihnen suchen soll oder wie sie leben“, bringt es Johannes Wassermann auf den Punkt. Selbiges gilt für Landschaftsfotos: Wenn man nicht weiß, warum Hochnebel entstehen, wird man sich schwertun, welche auf Film zu bannen. Um nun die Natur in ihrer Vollendung zeigen zu können, haben sich die Fotografen Hugo und
Johannes Wassermann, Manuel Plaickner und Georg Kantioler für diesen einen Bildband zusammengeschlossen. Sie wollen dem Betrachter über ihre Bilder und beeindruckenden Momentaufnahmen die Perfektion der Natur, die Natur in Vollendung, näherbringen. Wie es Hugo Wassermann im Vorwort beschreibt: „Ein gutes Naturbild muss vor allem eines: den Betrachter in Begeisterung versetzen und in ihm Gefühle aufkommen lassen, die ihn nachhaltig bereichern – denn gute Naturbilder verändern die Menschen.“
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Foto: Ziener
der sich nun bereits seit fünf Jahren mit den kleinen Federballen fotografisch auseinandersetzt. „Seit einem Jahr fotografiere ich aber eigentlich nur noch ihn – kein anderes Tier und kein anderes Motiv mehr“, gibt er zu. „Gustl hat mich so gefesselt, dass ich nicht mehr aufhören kann, ihn zu fotografieren.“ Wenn sich Johannes dann am angepeilten Tag im Wald auf die Lauer legt, hat er nicht nur seine Kamera im Gepäck, sondern auch viel Zeit. „Anfangs merkt man auch, dass der Vogel nervös ist; irgendwie denkt er wohl, dass ich ein Rivale sein könnte“, schmunzelt Johannes. In dieser Zeit ist nicht an ein gutes Foto zu denken, sondern daran, einfach zu beobachten. „Wenn man ein
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Kunst & Kultur
AUSSTELLUNG
Weihnachten in der Hofburg „Alle Jahre wieder“ titelt die heurige Sonderausstellung in der Weihnachtszeit der Hofburg Brixen. Krippen – egal ob aus Papier, Bronze oder mit Holzfigürchen – sucht man jedoch vergebens im zweiten Obergeschoss des ehemaligen Bischofssitzes. Vielmehr begibt man sich heuer auf eine Spurensuche.
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ass zum Jahreswechsel die Sektkorken knallen, ist voraussehbar. Warum heißt das Fest aber eigentlich Silvester? Und was bitte hat der Nikolaus mit unverheirateten Mädchen zu tun? Fragen über Fragen, auf die man heuer ausgerechnet in der Brixner Hofburg Antworten findet. Die diesjährige Sonderausstellung zur Weihnachtszeit ist nämlich nicht nur den Ereignissen rund um die Geburt Christi gewidmet, sondern auch den unterschiedlichen Gedenktagen beliebter Heiliger in der Advents- und Weihnachtszeit. Entsprechende Kunstwerke hatte man bereits im Fundus des Diözesanmuseums: „Bilder der Heilsgeschichte sind zahlreich vertreten“, bestätigt auch HofburgDirektor Johann Kronbichler, „wir haben aber eine bewusste Auswahl getroffen und Objekte, die schon in der Ausstellung sind, gezielt ins Blickfeld gerückt.“
Unterschwellige Weihnachtsfreuden. Während in den letzten
beiden Jahren die Vielseitigkeit von Papierkrippen im Zentrum der weihnachtlichen Sonderausstellung stand, hat man dieses Jahr bewusst auf das Zeigen von Krippen verzichtet. Es gibt keine Miniatur-Landschaften, in der sich die Heilige Familie unter ruinösem Gemäuer einfindet, keine kleinen Holzhirten rücken samt geschnitzter Schafherde an, und auch keine Engelchen aus Papier frohlocken ob der Geburt des Heilands. Überraschenderweise muss man sich erst auf die Suche nach der eigentlich erwarteten Weihnachtsstimmung machen. Vielleicht ist es aber gerade ihre Abwesenheit, die das von Paul Troger gemalte Bild der Geburt Christi umso besinnlicher erscheinen lässt. Vielleicht rückt gerade diese Abwesenheit des Bekannten die ausgestellten Objekte in ein ganz neues Licht, denn um sie zu erfassen, muss man einen Blick in 42
Gemälde wie jenes von Paul Troger bringen die Ereignisse der Weihnachtsgeschichte den Besuchern der Brixner Hofburg nahe
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die Geschichte des Dargestellten werfen. Weihnachten kommt bei dieser Sonderausstellung unterschwellig rüber, kitzelt sich über die Raumtexte ins Blickfeld des Betrachters – und regt zum Nachdenken an. Viele der Gemälde und Statuen wirken beim schnellen Betrachten wie Kirchenkunst; der Aha-Effekt lässt aber nicht lange auf sich warten. Im ersten Raum zum Beispiel sind zwei aus Holz geschnitzte Frauen zu sehen, gefertigt wohl um 1430. Weich sind ihre Gesten, zärtlich wirken ihre Berührungen. Ihre runden Bäuche verraten, dass sie in bester Hoffnung
sind. Keine Frage: Es kann sich hierbei nur um Maria und Elisabeth handeln. Neun Monate vor Weihnachten, und zwar am 25. März, so will es schließlich die Natur, empfängt Maria ihr Kind vom Heiligen Geist. Die Verkündigung des Engels Gabriel markiert damit den Beginn der christlichen Heilsgeschichte – und der Sonderausstellung in der Hofburg. Ebenfalls in diese „Vorgeschichte zum Weihnachtsfest“ fällt der Festtag Mariä Heimsuchung, der am 2. Juli gefeiert wird. An diesem Tag wird der Besuch Mariens bei ihrer Verwandten Elisabeth gefeiert, die selbst im sechsten Monat
schwanger ist. Elisabeths Kind ist Johannes der Täufer, der letzte alttestamentarische Prophet, der später auch Jesus im Jordan taufen und ihn öffentlich als Gottes Sohn bezeugen wird.
Bräuche in der Weihnachtszeit. Während die ältere Generation noch weiß, warum an Silvester nicht nur die Korken knallen, sondern auch um eine gute Ernte gebetet wird, geht es dem Großteil der Bevölkerung vielmehr um den guten Rutsch ins neue Jahr. „Silvester wurde als Heiliger besonders in der bäuerlichen Bevölkerung verehrt“, klärt Jo-
Von Gut und Böse. Obwohl der
Tag, an dem der hl. Nikolaus Geschenke und kleine Gaben bringt, verhältnismäßig bekannt ist, rankt sich um sein Leben „ein reicher Kranz an Legenden“, wie es Johann Kronbichler ausdrückt. „Die bekannteste Erzählung handelt von drei Jungfrauen, deren verarmter Vater sie der Prostitution preisgeben will. Nikolaus bewahrt sie jedoch davor, indem er des nachts heimlich drei Goldklumpen als Mitgift in das Schlafzimmer der Töchter wirft“, klärt der Direktor der Hofburg auf. „Das ist
doch eine nette Geschichte, oder?“ Heutzutage wird der Heilige jedoch lediglich auf seine Rolle als Gabenbringer beschränkt. Im Gedenken an dessen Todestag entwickelte sich der Geschenkebrauch; seit dem Mittelalter beschenkt die Gestalt des Nikolaus die Kinder. Ebenfalls im Mittelalter, vor allem aber seit der Gegenreformation, tritt der Nikolaus in den Dienst der Erziehung und prüft oder ermahnt die Kinder. Die Teufelsgestalten als Begleiter des Heiligen sollen die Kinder vom Bösen abschrecken. Wie es aber so oft ist, ist das Böse stärker gewichtet. „Das Böse ist eben leichter darzustellen als das Gute und Edle“, beschreibt Kronbichler, „das Gute hat eben keine unmittelbaren Konsequenzen.“ Neben den Heiligenlegenden werden mit der Sonderausstellung natürlich auch die Ereignisse rund um die Geburt Christi aufgegriffen – zum Beispiel die Anbetung der Hirten, die Flucht nach Ägypten oder die Darbringung des Jesuskindes im Tempel, allesamt von namhaften Künstlern gefertigt wie Paul Troger, Johann Georg Grasmair oder Stephan Kessler. Von der Verkündigung im ersten Ausstellungraum bis hin zu Maria Lichtmess, dem Abschluss des Weihnachtsfestkreises, wird ein roter Faden gezogen. Für viele sind die Legenden, die sich nun um Weihnachten ranken, lediglich schöne Geschichten, „trotzdem sollte man sich aber vielleicht einmal Gedanken darüber machen“, schlägt Johann Kronbichler vor. Die Thematik sei nämlich aktueller als man meinen möchte – gerade im Hinblick auf die Flüchtlingsthematik. Aber auch sonst rät er, sich Zeit zu nehmen. „Dann begegnet man das Weihnachtsfest von einer ganz anderen Seite“. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
info Alle Jahre wieder Die Sonderausstellung „Alle Jahre wieder“ in der Hofburg Brixen ist geöffnet vom 24. November bis zum 7. Jänner, und zwar von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Ebenfalls geöffnet ist in dieser Zeit der Kaisertrakt; im Kaisersaal ist wie vergangenes Jahr auch ein festlich geschmückter Christbaum aufgestellt.
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hann Kronbichler auf. Silvester war Papst und verstarb am 31. Dezember 335; sein Name bedeutet „der Waldmann“ (von lat. „silva“ für Wald). Er gilt nicht nur als Schutzheiliger der Haustiere, sondern wurde ebenfalls um eine gute Futterernte und eben um ein gutes neues Jahr angerufen. Zumindest der Brauch rund um die Zweige von Obstbäumen, die man sich am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen, in die warme Stube holt, ist noch einigen bekannt. Bis zum Heiligen Abend sollen die Zweige blühen und ein wenig Licht in die kalte und düstere Winterzeit bringen. Zurück geht dieser Brauch auf einen Einzelzug der Legende rund um die Heilige: Barbara wurde von ihrem Vater geköpft, weil sie sich geweigert hatte, ihren christlichen Glauben und ihre jungfräuliche Hingabe an Gott aufzugeben. Auf dem Weg ins Gefängnis blieb in ihrem Gewand jedoch ein Zweig hängen, den sie in ihrer Zelle aufstellte. Just an dem Tag, an dem sie zum Tode verurteilt wurde, blühte der abgebrochene Zweig. Der Stephanitag am 26. oder die Weinsegnung am Johannistag, dem 27. Dezember, gehören ebenfalls zu diesem Reigen der beinahe in Vergessenheit geratenen Gedenktage. Einen besonderen Stellenwert heutzutage hat hingegen noch der 8. Dezember – vielerorts aber auch nur aufgrund der Tatsache, dass dieser Tag ein offizieller Feiertag ist. An Maria Empfängnis geht es jedoch vielmehr um die Bewahrung der Gottesmutter Maria vor jedem Makel der Erbsünde. Seit 1854 ist die unbefleckte Empfängnis („Immaculata conceptio“) ein Dogma der Glaubenslehre der römischkatholischen Kirche. Besonders ist der 8. Dezember auch für die Hofburgkapelle, denn an diesem Tag feiert sie ihr Kirchenpatrozinium.
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Schlössl Perif – ein Juwel Das Miniaturschlösschen im Areal der herrschaftlichen Villa Rifesser in der Brixner Bahnhofstraße fristete viele Jahre völlig verwahrlost sein Dasein. Vor zwei Jahren wurde es von Patrizia Rifesser aus dem Dornröschenschlaf erweckt.
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rbaut hat das zauberhafte Märchenschlösschen der Holzbildhauer Josef Rifesser im fernen Jahr 1910. Für seine Kunstwerke war der Grödner Künstler weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt; er gewann sogar Preise in Metropolen wie Paris und Wien. „Er war wirklich ein Genie“, weiß Patrizia zu erzählen, „er hatte immer neue Ideen, wie zum Beispiel die einer elektrisch betriebenen Bahnverbindung zwischen Gröden und Klausen.“ Rifesser engagierte sich nicht nur für seinen Heimatort St. Ulrich, er war auch Direktor der Sparkasse in Brixen. Dort hatte er auch die prachtvolle Villa Rifesser bauen lassen zwischen Bahnhofgelände und Altstadt in nächster Nachbarschaft zum heutigen Hotel Jarolim.
Ein Schloss für die Pferde. In dem
weitläufigen Grundstück wollte Josef Rifesser einen Stadel mit Pferdestall errichten, für den die Gemeinde aber keine Genehmigung erteilte. Von diesem Rückschlag ließ sich der unternehmungslustige Freigeist allerdings nicht weiter beeindrucken: „Krieg ich keinen Stall“, mag er sich gedacht haben, „muss halt ein Schlössl her.“ Eine wahrlich noble Unterkunft für die Pferde! Rifesser starb kurz nach dem Ersten Weltkrieg in Brixen. Sein Sohn, der Bera Seppl da Stufan, wurde ein exzellenter Altarzeichner, der seine Ideen in ganz Europa verwirklicht sehen durfte. Die Villa fiel zu einem Großteil an den angeheirateten Bildhauer Josef Mersa. Im Zuge der Veräußerung der gesamten Liegenschaft vor einigen Jahren verblieb das Schlössl im Besitz der Familie Rifesser, nunmehr in der vierten Generation. Peppi Rifesser (daher der Name „Perif“), ebenfalls ein berühmter Holzbildhauer, der auch wegen der Aufdeckung des MadonnaSkandals im Auktionshaus Dorotheum Schlagzeilen gemacht hatte (mehr dazu im Interview 44
Foto: Andreas Tauber
Kunst & Kultur
DIVERSES
Eigentlich sollte das Schlössl Perif ein Pferdestall sein, heute ist es ein Schmuckstück – und Eventlocation
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„Unglaubliche Geschichten“ im „Brixner“ Nr. 321, Oktober 2016, ab Seite 28), unterzog das denkmalgeschützte Schlössl einer Generalsanierung. „Im ersten Moment dachten wir an eine Wohnung“, berichtet Patrizia Rifesser, „aber schon bald schwebte mir eine Eventlocation vor, ein schmuckes Gebäude für die Allgemeinheit.“ Da kommen die Gene der Rifesser wieder zum Tragen: Mit Begeisterung brennt die Musiklehrerin für diese Idee, die von den architekturaffinen Eltern in einem Zeitraum von fast sechs Jahren umgesetzt wird. Patrizia ist beileibe keine Eventmanagerin. Sie hat das Konservatorium in Bozen besucht und dann an der Musikakademie in Basel studiert. „Eine fantastische Zeit“, schwärmt sie, „in einer offenen Stadt, inmitten all der Musiker, die bekanntlich immer Querdenker sind!“ Neben dem Unterricht an der Musikschule im Fach Querflöte leitete sie acht Jahre die Musikkapelle Pufels, beim Orchester Sonoton hat sie ihr Instrument gespielt und die künstlerische Leitung übernommen
bis hin zum Logo-Entwurf. „Und jetzt, wo ich älter und ungeduldiger werde“, lacht das 45-jährige Allroundtalent, „kommt die neue Herausforderung gerade recht.“ 2015 wurde das zauberhafte, geschmackvoll eingerichtete Juwel eingeweiht, ausgestattet mit sämtlicher Tagungstechnik vom Beamer bis zur Mikrophonanlage. Wenig später gab es eine Ausstellung von Peppi Rifesser und mehrere Kammerkonzerte, die allerdings ein überschaubares Publikum anlockten. „Die Anlaufschwierigkeiten nehme ich in Kauf“, bekräftigt Patrizia, „aber das Schlössl als kultureller Veranstaltungsort bleibt mein Traum, der Weg zum Ziel ist für mich das Schönste.“
Aschenputtel und Schlossherrin. Die Perseveranz der jungen Frau beginnt langsam Früchte zu tragen. Man schätzt die Diskretion des kleinen, inmitten der umliegenden Häuser verborgenen Juwels. Es finden Tagungen, Sitzungen, Firmen-, Hochzeits- und Geburtstagfeiern statt, die man mit Koch oder mit Catering buchen kann (www.perif.
it). Die Kulturschiene fährt Patrizia meist als Benefizveranstaltung; Sohn Lukas hilft manchmal mit, es gibt selbstgebackene Häppchen. „Ich mache alles selber“, lächelt die Kulturbegeisterte, „ich bin sowohl Aschenputtel als auch Schlossherrin.“ Ganz besonders freut sie sich, wenn junge Menschen im Schlössl auftreten, ob nun Poetry Slammer oder Jazzer. Am 8. Dezember ist Ruth Niederkofler zu Gast (bekannt durch ihre Video-posts unter „Gesund alt werden“ auf Facebook), am 17. folgt ein klassisches Konzert. „Und dann gibt’s grünes Licht für meine verrückteste Idee, ein Speed Dating“, schmunzelt der quirlige Rotschopf, „das soll Spaß machen und die Chance bieten, Leute face to face zu treffen anstatt auf Internetportalen.“ Nach 100 Jahren kommt also wieder ein Rifesser-Wirbelwind in die ehrwürdige Bischofsstadt, um sie ein bisschen aufzumischen. Man darf auf weitere Ideen gespannt sein! irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Foto: Arnold Ritter
Der Filmclub Brixen steht für Kinovergnügen unter freiem Himmel; im Forum Brixen und in Bälde auch im Ex-Astra-Kino
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FILMCLUB
Der Filmclub rockt Mit Klassikern aus der Filmgeschichte, Gesprächsrunde und kulinarischen Leckerbissen feiert der Filmclub Brixen am 25. November, während dieser „Brixner“ sich in der Druckmaschine befindet, sein 35-jähriges Jubiläum – mit Cineasten und solchen, die es noch werden wollen.
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er Welschnofner Martin Kaufmann ist der unumstrittene Pionier in Sachen deutschsprachiges Qualitätskino. Beim Kreuzwirt, dem Gasthaus seiner Eltern, wurden bereits 1957 die Latemar Lichtspiele eingeweiht, ein Landkino, das mit wechselvoller Geschichte 70 Jahre lang Bestand hatte. Nicht nur am Land, sondern auch in Städten wie Brixen erschöpften sich die deutschsprachigen Filme in erbärmlichen Produktionen wie Proll-Erotikfilmchen wie „Drei Schwedinnen in Oberbayern“. Solche Soft-Pornos waren damals natürlich unter meiner Würde; da ging ich doch viel lieber in meinem Heimatdorf Seis in Winnetouund Roy-Black-Filme. Übrigens habe ich es der Gemeindeverwaltung bis heute nicht verziehen, dass sie das wunderbare Laurin Kino – einen 60er-Jahre-Bau von Armando Ronca – abreißen ließ und ein unsägliches TirolerKonglomerat hingek(l)otzt wurde.
Südtiroler Kinogeschichte. Zu-
rück zu Martin Kaufmann, der sich zu unser aller Glück ab 1974 mehr der Kino- als der Gasthauskultur widmete und von da an Südtiroler Kinogeschichte schrieb, die in der gut recherchierten Publikation „Cinema“ von Renate Mumelter nachzulesen ist. Der leidenschaftliche Cineast nahm 1982 Kontakt mit Filmfreunden anderer Städte auf, um „Filialen“ des Filmclubs außerhalb von Bozen zu platzie-
ren. In Brixen wurde er beim Ehepaar Ingrid und Wolfram Dejaco fündig, die in ihrem langjährigen Deutschlandaufenthalt zu ausgewiesenen Filmfreaks geworden waren. Gerne erinnert er sich an erste Zusammenkünfte zurück, wo Broschüren zusammengeheftet wurden und Klausurtage in Lüsen stattgefunden haben. Bleischwere Filmrollen mussten von Bozen in das etwas angestaubte Astra Kino gekarrt werden. „Wie oft sind die Filme fälschlicherweise in einer anderen Stadt gelandet“, lacht Hermine Nothdurfter, langjährige Mitarbeiterin. Auch wenn das engagierte Team stets sein Bestes gab, blieben peinliche Pannen nicht aus. „Einmal hat unser Vorführer Max Großrubatscher die zweite Filmrolle eingelegt statt der ersten“, grinst der Ex-Präsident Siegi Gostner, „aber außer mir ist das gar niemandem aufgefallen.“ Havarien der etwas anderen Art gab es bei Erotikfilmen, wo man dem Ansturm nicht gewachsen war. In den 90er Jahren zog der Filmclub eine Zeitlang ins familiäre Kassianeum, ab 2001 kam er im neu errichteten Forum Brixen unter. Das technisch aufgerüstete Zeitalter schob sich schleichend über die subversive „bleierne Zeit“ einer Margarethe von Trotta oder eines Volker Schlöndorff. Zwischen hochpolitische Streifen für Linksintellektuelle schwindelte sich manch leichte, französische Komödie, was zur Folge hatte,
dass der Filmclub auch fürs Establishment hoffähig wurde und der Zustrom enorm anstieg. „Den großen Zulauf haben wir vor allem der Mailingliste zu verdanken“, ist sich Markus Frei sicher, „ich kenne einige Fans, die warten jeden Montag gespannt auf die blumige Einführungswortkaskade von Siegi.“ Und die Beiden bestätigen, dass erfahrungsmäßig der Montag ein günstiger Tag ist, weil da eindeutig weniger los ist als an den übrigen Wochentagen.
Umzug ins Ex-Astra. Seit ein paar
Jahren laufen die Filme nur mehr über digitale Technologie ab und sind, weil transportabel, nicht mehr an einen Aufführungsort gebunden. „Das ist vor allem beim Sommerkino ein großer Vorteil“, meint der neue Präsident Markus Frei, „weil wir nun mit dem mobilen Projektor agil sind und die Filmvorführungen mit wenig Aufwand überall dort stattfinden können, wo man uns aufnimmt.“ Nach Stationen auf dem Uni-Dach, im Lido, im Schulhof der „Tschuggmall“ und im Hofburggarten fand das Sommerkino nun vorläufig endgültig Unterschlupf im „Knast“, bei Georg Kasers Kultursommer im Tschumpus. „Für eine definitive Bleibe im Ex-Astra scheinen nun die Weichen gestellt“, freut sich Markus Frei, „nach dem Abschluss technischer Adaptierungen 2019/20 steht einem Umzug nichts mehr im Wege.“ Im Jugendkulturzen-
trum hofft man auch auf eine Reduzierung der Kosten, die im Forum Brixen bekanntermaßen sehr hoch sind. Im Gegenzug stellt die Verwaltung in Kooperation mit Kinderkino und Kino-Schule den Saal zur Verfügung, die Technik, und sie übernimmt den Kassadienst. Als ebenso erfolgreich erweist sich die Zusammenarbeit mit der OEW, dem AVS, dem IMS und mit den Bozner Filmtagen. „Einen erheblichen Anteil am Erfolg der Brixner Sektion haben unsere treuen Sponsoren und das engagierte Team an ehrenamtlichen Mitarbeitern“, beteuert Siegi Gostner. Er selbst möchte in Zukunft „Filmklassiker im Original“ als monatliche Reihe anbieten, wobei er der Tendenz der Generation 30+ entgegenkommt, Filme im Originalton vorzuziehen. 35 Jahre Erfolgsgeschichte müssen gebührend gefeiert werden. Dazu lädt der Filmclub am 25. November Filmfreunde, Mitarbeiter und Sponsoren ins Forum, wo Klassiker der Filmgeschichte sowie der Kulinarik serviert werden. Ab 16 Uhr geht’s los mit „Momo“, um 18 Uhr kann man sich auf Orson Welles in „Citizen Kane“ freuen. Ein lockeres Gespräch mit ehemaligen und aktuellen Akteuren lässt die Vereinsgeschichte Revue passieren. Den Abschluss um 21 Uhr bildet der unvergleichliche Science-Fiction-Film „Solaris“. Bravo, Filmclub! irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 45
Neue CD von Unantastbar z Die vor allem in Deutschland erfolgreiche Deutschrock-Band „Unantastbar“ aus Sterzing und Brixen wird Mitte Jänner ihr siebtes Album veröffentlichen; es trägt den Titel „Leben Lieben Leiden“. Ein erster Vorgeschmack zum Album ist die Single „Unsere Waffen“, dessen Video sich auf Youtube bereits über 150.000 Fans angesehen haben. Im kommenden Jahr
werden die fünf Südtiroler auf ausführliche Headliner-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz gehen. Die Gelegenheit, „Unantastbar“ in der Nähe von Südtirol zu erleben, gibt es noch heuer, und zwar bei einem großen Jahresabschlusskonzert, das am 16. Dezember in der Music Hall in Innsbruck stattfinden wird. Als Support Act kommen „Herzblut“
Foto: Mike Heider
aus Berlin sowie die legendären „Bad Jokers“ aus dem Ahrntal in die Tiroler Landeshauptstadt. wv
K&K Kunst & Kultur
KULTUR
Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
MUSIK
Kulturentwicklungsprozess für Brixen z „Mit Ex-Astra-Kino, Tschumpus, der neuen Stadtbibliothek, der Musikschule und dem Hofburggarten werden in den kommenden Jahren neue Orte entstehen, an denen in Brixen Kultur stattfinden wird“, sagt Kulturstadträtin Monika Leitner. Das sei eine ausgezeichnete Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie die kulturellen Veranstaltungsorte und die bisherigen und zukünftigen Angebote besser koordiniert und miteinander vernetzt werden können, damit Brixen „eine kulturell in-
kurz
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teressante und hochentwickelte Stadt“ werden kann. „Auch das etwas in die Jahre gekommene Konzept der Stadtgalerie werden wir bei dieser Gelegenheit evaluieren und modernisieren“, sagt die Stadträtin. In den kommenden Tagen wird Leitner dem Brixner Stadtrat die Beauftragung einer Studie zur Entscheidung vorlegen, die sie als „Kultur entwicklungsprozess“ bezeichnet. Ziel sei es, nach einer Erfassung der Ist-Situation gemeinsam mit den verschiedenen kulturell tä-
tigen Personen in partizipativen Prozessen der diversen Kulturbereiche zu erarbeiten, welche Potentiale und Kernkompetenzen die Stadt im kulturellen Bereich hat und welche Rahmenbedingungen zur Stärkung der kulturellen Identität und Positionierung notwendig seien. Projektbeginn soll im kommenden Jänner sein; „bis September möchten wir ein Ergebnis präsentieren, das dann als Entscheidungsgrundlage für die nächsten Maßnahmen gelten wird“. Marion Piffer Damiani wird
das Projekt gemeinsam mit Petra Paolazzi durchführen. wv
Einen unglaublichen Siegeszug mit ausverkauften Vorstellungen feierte kürzlich „Choriosum“ mit den Ohrwürmern von Giorgio Moroder. Im passenden Look begeisterten die Gesangeskünstler um den spritzigen Chorleiter Hannes Knollseisen mit den weltberühmten Hits der 80er Jahre.
„Frei.Wild“ hat sich nach der einjährigen Bühnenpause wieder zurückgemeldet – lautstark, versteht sich, und zwar mit der zweiten Single zum neuen Album „Rivalen und Rebellen“ und mit den Tourdaten fürs Frühjahr 2018; Tickets und Single gingen weg wie die warmen Semmeln.
Die Harfenistin Barbara Plattner Ramoner hat sich die schönsten Weihnachtslieder vorgenommen, um sie auf CD einzuspielen. Um die Lebendigkeit des spontanen Spiels zu bewahren, sind alle Aufnahmen unverfälscht und ohne Schnitt. Passend zur CD gibt es auch ein Notenheft.
NACHGEFRAGT
„Die eigene Intention sichtbar machen“ GRETA PICHLER, 21 Jahre jung, über ihr Studium, ihre Leidenschaft für das Schreiben – und ihre Performance „Umrisse vom ich oder du“ im Rahmen des Tanzfestivals „Alps Move“. Frau Pichler, Sie haben sehr früh an Redewettbewerben und Poetry Slams teilgenommen. Hatten Sie nie Lampenfieber? Doch, eigentlich schon. Aber mittlerweile versuche ich, das Kribbeln vor einem Auftritt oder einer Lesung nur mehr positiv wahrzunehmen, als etwas Energiespendendes, Anspornendes. In diesen Tagen waren Sie mit dem Künstlerkollektiv „TextKörper“ beim Tanzfestival Alps Move zu sehen mit einer sehr sensiblen Performance über innere und äußere Grenzen … Das Schreiben in diesem Kontext war eine Herausforderung.
Aber es war auch sehr spannend, gemeinsam mit den Tänzerinnen Sarah Merler und Katharina Illnar ein Konzept zu erarbeiten und das Zusammenspiel von Tanz, Text, Musik und Beleuchtung zu planen. Letztendlich sind wir überzeugt, dass die Endversion unsere Intention sichtbar macht und das Publikum erreichen kann. Es ist der Versuch einer Annäherung von Tanz und Text, Kommunikation durch Sprache und Körper. Ein Suchen nach der geeigneten Ausdrucksform. Schreiben ist Ihre große Leidenschaft. Geht Ihr Studium in diese Richtung?
Ich studiere derzeit am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst, außerdem belege ich den Studiengang Philosophie an der Haupt universität Wien. Es wird praktisch und theoretisch in verschiedenen Gattungen gearbeitet, und man kann interdisziplinär mit anderen künstlerischen Gestaltungsformen zusammenarbeiten. In Zukunft werde ich weiterhin meine Texte präsentieren und Projekte mit „TextKörper“ initiieren. Momentan arbeiten wir an der Konzeption eines Stückes für den nächsten Herbst. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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StadtGalerie als Bowlingbahn
z In der letzten Ausstellung vor Jahresende beansprucht Hubert Kostner die Brixner StadtGalerie als individuell interpretierte Bowlingbahn. Mit dem Projekt
„Pinboy“ erweitert der Künstler seinen gesellschaftskritischen Radius und nimmt den Volkssport des Bowlens als Basis für seine raumgreifende Installati-
on. Die amerikanische Variante des Kegelns mit seinen riesigen, Neon-beleuchteten Hallen, den Fastfood-Restaurants und der dröhnenden Musik bedient alle
Klischees der spaß- und konsum orientierten Arbeiterschicht. Die Bowlingbahn als groteskes Phänomen dient hier Kostner als Statement für die Diskrepanz zwischen American Dream und kruder aktueller Realität. Bei Kostner sind die „Pins“ transformierte Holzfiguren aus dem elterlichen Bestand an Grödner Schnitzkunst, die zu exakt genormten Kegeln geschliffen werden und in Reih und Glied positioniert sind. Während die klassische Bildhauerei das Prinzip verfolgt, die Figur aus dem Block zu befreien, wird bei Hubert Kostner im umgekehrten Prozess die bestehende Figur auf eine einheitliche Form reduziert und darin eingeschlossen. Flankiert werden die Pinboys von den seitlich an den Wänden angebrachten originalen Bowlingkugeln – ausgemustert und ihrer Funktion beraubt, aber von ungeheuer wirkungsvoll dekorativer Leuchtkraft. ird
NEU IM REGAL BERG 2018 Es ist mittlerweile die 142. Ausgabe des Alpenvereinsjahrbuches, das alljährlich im Spätherbst erscheint – weil „uns alpine Themen wichtig sind“, konstatieren die drei das Buch herausgebenden Alpenvereine DAV, ÖAV und AVS. Schwerpunkte sind heuer unter der Rubrik „BergWelten“ der Großglockner und unter der Rubrik „BergFokus“ alles rund um Bergsport und Gesundheit. Diskutiert wird die Frage, ob Berge als Antidepressivum dienen können, ob Klettern als Leistungssport noch gesund sei und ob Bergsport Alpenvereinsjahrbuch als Integrationshelfer nützlich sein BERG 2018: DAV, ÖAV & AVS könnte. Vorgestellt werden beson(Hrsg.). Tyrolia-Verlag, 2017. dere „BergMenschen“ wie Ludwig Rasser, Wetterwart auf dem Hohen rismus in den Alpen. Auch die poliSonnblick (3.105 m Höhe, Salztische Auseinandersetzung um die burg), und der amerikanische Berg- Schutzhütten in Südtirol wird zum steiger John Roskelley, der als „The Thema. Zahlreich sind die Autoren Good Bad Boy“ bezeichnet wird. und Fotografen, die sich ebenfalls Die Rubrik „BergWissen“ blickt auf in TV- und Rundfunkbeiträgen die Geologie von Klettergesteinen sowie in Fachmagazinen und viel und auf die alpine Artenvielfalt und gelesenen Journalen einen Namen hinterfragt die Zukunft des Radtou- gemacht haben. 48
MUSIK
Betörende Orgelklänge die Daniel-Herz-Orgel, die von Hendrik Ahrend rekonstruiert wurde, ist etwas ganz Besonderes. „Sie ist einzigartig und hat ganz spezielle Eigenschaften“, bestätigt der Organist. Wer sich nun die einzigartigen Klangfarben dieser drei Orgeln zu Gehör führen will, kann sich entweder die von Franz Comploi aufgenommenen CDs „Organa Brixinensis I & II“ anhören oder muss eben die Gotteshäuser besuchen – besondere Kombination aus Klang und Stimmung inklusive. „Diese beiden CDs haben wir 2014 in zwei Tagen aufgenommen, was schon sehr anstrengend und gewagt war – ich hatte nämlich nicht viel Zeit zum Üben, und die Aufnahmetermine waren bereits fixiert“, gesteht Comploi. Dies hält ihn aber nicht davon ab, bereits an ein weiteres Projekt zu denken, und zwar die Orgel in der Pfarrkirche in all ihren Klangfarben zu dokumentieren. „Das wäre mein Wunsch, der aber noch nicht greifbar ist.“ vk
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z Augen schließen und einfach nur zuhören! Was ein einfacher Weg zu entspanntem Genuss zu sein scheint, ist in Realität schwieriger als gedacht. „Wir leben in einer Zeit, in der sich die Musik vielfach im Hintergrund abspielt. Bei der Orgel ist das aber anders, denn Orgelmusik lädt zu einem bewussten Hinhören ein, das nicht vom Sehen abgelenkt ist“, umreißt der Brixner Organist Franz Comploi das Schöne an „seinem“ Instrument. Dem geübten Ohr bleibt die jedem Instrument eigene Klangvielfalt nicht verborgen, und gerade wenn es um die Instrumente selbst geht, braucht sich Brixen nicht zu verstecken. „Brixen ist es in der Tat wert, Orgelstadt genannt zu werden“, bekräftigt Comploi, „und das wird nicht nur beim DanielHerz-Wettbewerb bewiesen, der alle zwei Jahre im September in Brixen stattfindet.“ Einerseits sind die Domorgel oder die Orgel in der Johanneskapelle zu nennen, aber auch jenes Instrument in der Frauenkirche,
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Kunst & Kultur
DIVERSES
DIVERSES
Zum 90. Geburtstag
Altarweihe in Mauls
z Er gehörte zu jenen Künstlern, die wenig von sich reden machten. Auf publikumswirksame Maschen und aufsehenerregende Gesten verzichtete er. Umso mehr Aussagekraft legte der in Brixen geborene Künstler und Maler Josef Fischnaller allerdings in seine künstlerische Arbeit. Seinen Geburtstag, der sich heuer zum 90. Mal jähren würde, hat sich sein Sohn Paul zum Anlass genommen, um im Laufe des nächsten Jahres eine Ausstellung in Brixen zu organisieren. Eine Idee gibt es zwar, „allerdings bin ich noch nicht soweit, das zu kommunizieren“, erklärte er per E-Mail. Josef Fischnaller wurde 1927 als Sohn eines Metzger gesellen und einer Bauerstochter aus Villnöß geboren; die Familie lebte am Pfeffersberg. Nach dem Tod der Mutter 1936 zog
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der Vater mit den Kindern nach Oberösterreich. 1945 und gerade von der Front zurückgekehrt, begann der damals 18-Jährige das Kunststudium in Linz. „Überall ist die Not groß, die Menschen hungern nach Frieden“, schrieb er im 1990 herausgegebenen Buch „Josef Fischnaller – Von einer Möglichkeit zur nächsten“. Besonders wichtig war Fischnaller die religiöse Kunst: „Ich will in der Kunst und mit ihr und durch sie das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit suchen.“ Zudem war sein großes Anliegen, den einfachen Menschen zum Besitz von Kunstwerken zu verhelfen. Bekannt sind seine Werke für ihre schlichten Formen, der Gegenständlichkeit verpflichtet. Gestorben ist Josef Fischnaller 2006 in Linz an den Folgen eines Herzinfarktes. vk
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z Zu Allerheiligen wurde in der Pfarrkirche von Mauls der neue Altar eingeweiht, gestaltet vom Brixner Bildhauer Markus Gasser. In Absprache mit Karl Gruber hatte sich der Künstler für den grünen Pfunderer Serpentin entschieden, weil der Stein in der Gegend von Mauls vorkommt und sich überdies gut in die grünen MarmorImitationen des barocken Hochaltars einfügt. Serpentin wird üblicherweise nicht für Bildhauerzwecke verwendet, da es ein sehr widriges Material ist. Markus Gasser ist einer der wenigen, der entsprechende Erfahrung vorweisen kann und das Wagnis eingeht, dem widerborstigen
Gestein auf den Leib zu rücken. „Geschliffen entfaltet er seine volle Schönheit und sieht wie ein Edelstein aus“, schwärmt der Künstler. Die Inspiration zur Formgestaltung fand er in den Bäumen am Bachbett entlang, wo sich die Stämme in anmutiger Drehung zum Licht emporwinden. „In diesem wunderbar bedeutungsvollen Augenblick wusste ich, dass Altar, Ambo und Taufbecken diesen Formen folgen sollten“, erinnert sich Gasser. Architekt Siegfried Delueg nahm die Raumgestaltung vor, wobei der Altarraum mit weißem Marmor neu ausgelegt wurde und der Ambo nun gleichsam aus den ird Stufen herauswächst.
THEATER
z Zum wiederholten Male war die Spielgemeinschaft VintlWeitental Anfang November zu Gast in der Franzensfeste mit der spritzigen Gesellschaftskomödie „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza unter der bewährten Regie von Gerd Weigel. Zwei Paare treffen sich bei Kaffee und Clafoutis, um politisch korrekt, wie es sich in westlichen Gesellschaften gehört, einen gemeinsamen Konsens über einen unangenehmen Vorfall zu finden. Es wäre gut, wenn man pädagogisch wertvoll auf Ferdinand einwirken könnte, der Bruno zwei Schneidezähne ausgeschlagen hat. Die Eltern des Übeltäters, Alain (Siegi Winkler) und Annette (Elsa Lamprecht), geben sich anfangs kleinlaut, werden aber zunehmend aggressiv, als sie erfahren, dass Brunos Vater Michel (Oskar Huber) den Hamster
Foto: HMG Italy
Archaische Impulse
der Tochter ausgesetzt hat. Auch seine intellektuelle, Afrika liebende und darüber schreibende Ehefrau Véronique (Giada Vesentini) verliert fast die Contenance, als Annette nach ein paar Gläsern Rum über den Kokoschka-Bildband kotzt. Alain ist ständig am Handy und telefoniert mit Mama und mit Maurice wegen eines dubiosen
MALEREI
Foto: Claudia Ebner
Meditation in Bildern
Medikaments mit neurologischen Nebenwirkungen, das fatalerweise gerade seine Mutter einnimmt. „Männer hängen dermaßen an ihrem Zubehör – das macht sie klein“, sagt Annette – und prompt ertränkt sie Alains Handy in der Tulpenvase. Nicht nur in der Komödie, sondern auch auf der Bühne nehmen die Frauen das Heft
in die Hand; Elsa Lamprecht und Giada Vesentini brillieren in diesem Kammerspiel, in dem mit diabolischem Humor und erbarmungsloser Treffsicherheit die aufgeklärte bürgerliche Gesellschaft aufgespießt wird. Der Gott des Gemetzels triumphiert! ird
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Norbert Reiterer 43 Jahre, aus Villnöss „Ich bin seit knapp einem Jahr als Monteur bei Rotech tätig. Die Arbeit gefällt mir gut, sie ist abwechslungsreich und spannend. Wir sind meist zu zweit oder zu mehreren unterwegs, im Team haben wir großen Spaß.“
z Zur Krönung seines 80. Geburtstages ehrt der Kunstkreis St. Erhard seinen langjährigen Präsidenten Francesco Contó mit einer kleinen, aber feinen Retrospektive in der Galerie AdlerArt. Contó ist in Genua geboren, in Rom aufgewachsen und als junger Soldat der Liebe wegen in Brixen hängen geblieben. Nach mehrjährigen beruflichen Stationen im Ultental und in Rom hat der begnadete Zeichner vor 20 Jahren für immer seine Zelte in unserer Stadt aufgeschlagen, deren Gassen und Gebäude er für die Ewigkeit festhält. Detailgetreue Stadtansich-
ten, Gässchen und antike Stätten lassen den Betrachter teilhaben an der zärtlichen Zuneigung des Künstlers für die Orte, an denen er gelebt hat. Von einer tiefen Demut vor der Erhabenheit der Natur erzählen seine wunderbaren Berglandschaften, durch die man wandelt gleich einer meditativen Entrückung. Die Orte und Landschaften wirken besonders schön herausgeputzt, um sich von der Zauberhand des Meister „portraitieren“ zu lassen und sich seiner fein abgestuften Aquarellierung hinzugeben. ird
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Veranstaltungen
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Grundkurs EDV Mo. 19.02. | 19-22 Uhr | 5 Treffen | Mo. + Mi. Sozialw. Gymnasium, Ignaz-Mader-Straße 3
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Französisch für Anfänger mit geringen Vorkenntnissen Do. 18.01. | 19.30–21 Uhr | 12 Treffen
10-Finger-Tippsystem in 5 Stunden Di. 20.02. | 18.30-20 Uhr | 4 Treffen | Di. + Do. Sozialw. Gymnasium, Ignaz-Mader-Straße 3
Autogenes Training Mo. 20.02. | 18.30-19.30 Uhr | 10 Treffen
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Englisch spielend lernen für Eltern mit ihren Kindern von 3 bis 6 Jahren Mi. 17.01. | 15.30–16.30 Uhr | 6 Treffen
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Zumba® Fitness Di. 16.01. | 10.30-11.30 Uhr | 8 Treffen Mi. 31.01. | 19.30-20.30 Uhr | 12 Treffen GS Tschurtschenthaler, M.-Montessori-Str. 6
Italienisch für die Zweisprachigkeitsprüfung Laufbahn A/B bzw. Niveau C1/B2 Mo. 29.01. | 18–19.30 Uhr | 12 Treffen Ladinisch für Anfänger Do. 22.02. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen
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Konflikte - anders damit umgehen, aber wie? Mo. 22.01. und Mo. 29.01. | 19.30-22 Uhr Das Recht am Bild Fr. 26.01. | 18-20.30 Uhr | 1 Treffen Datenschutz aktuell: Neuerungen ab Mai 2018 Di. 06.02. | 19-21 Uhr | 1 Treffen EBCL eLearning (Stufe A) Fr. 09.02. und Fr. 16.03. | 19.30-21.30 Uhr Steuern sparen beim Sanieren und Umbauen Mo. 19.02. | 18-21 Uhr | 1 Treffen
Eltern-Kind-Turnen Di. 16.01. | 17-18 Uhr | 6 Treffen Vahrn, Grundschule, Salernstraße 9 Kondition und Rücken-Power Mi. 17.01. | 18.30-19.30 Uhr | 15 Treffen GS Tschurtschenthaler, M.-Montessori-Str. 6 Feldenkrais Methode® Do. 18.01. | 18.30-19.30 Uhr | 12 Treffen Pilates Di. 23.01. | 9.30-10.30 Uhr | 12 Treffen Jakob-Steiner-Haus, Milland, Vintlerweg 34 Fit mit meinem Baby Di. 30.01. | 9.15-10.15 Uhr | 8 Treffen Schwangerschaftsgymnastik Mo. 05.02. | 17.45-18.45 Uhr | 7 Treffen GS Tschurtschenthaler, M.-Montessori-Str. 6
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Vollwertig Brot backen - einfach und schnell Fr. 12.01. | 18-22 Uhr | 1 Treffen Zentrum Narrativ, Millander Au 13 Perfekte Steaks und raffinierte Braten Di. 23.01. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Jakob-Steiner-Haus, Milland, Vintlerweg 34 Abnehmen und schlemmen - ja das geht! Mi. 31.01. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Vahrn, Haus Voitsberg, Voitsbergstraße 1 Blitzrezepte nach der Arbeit Mi. 07.02. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Jakob-Steiner-Haus, Milland, Vintlerweg 34 Meine Nähmaschine entdecken Mo. 22.01. | 19-21.30 Uhr | 1 Treffen Gitarrenkurs für Schüler Mo. 29.01. | 15.30-17.30 Uhr | 10 Treffen à 1 h
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Dezember 2017 MUSIK
Weihnachten in Böhmen
Foto: Konrad Eichbichler
Das traditionelle Adventkonzert von Kulturverein Brixen Musik und Brixner Initiative Musik & Kirche steht heuer im Zeichen der Böhmischen Weihnacht.
z Wo auch immer man Weihnachten feiert, gibt es Traditionen, die dem Fest eine landestypische Prägung geben. Weihnachten ohne die Tschechische Weihnachtsmesse, bekannt auch unter dem Titel „Böhmische Hirtenmesse“, ist in Tschechien undenkbar. Jahr für Jahr strömen dort die Menschen in die Kirchen, um eine ausgesprochen fröhliche Interpretation der Weihnachtsgeschichte zu hören. Geschrieben hat die Böhmische Hirtenmesse der lange nahezu vergessene Komponist Jakub Jan
Ryba. Sein Werk ist ein charakteristisches Beispiel tschechischnationaler Musik des 18. Jahrhunderts.
Von Optimismus geprägtes Werk. Fast jeder Tscheche kennt
die jubelnden Melodien von Rybas Böhmischer Hirtenmesse: „Meister schau! Steh schnell auf! Sieh nur, welche Pracht leuchtet in der Nacht, wie das Firmament plötzlich glühend brennt!“ So berichtet ein junger Hirte vom Weihnachtszauber. Das frohe und
von Optimismus geprägte Werk besticht vor allem durch seine profane und einfache, verständliche Sprache und berührt in seiner volksmusikalischen Schlichtheit. Und so gilt die Messe als ein wichtiges Symbol der tschechischen Weihnacht; ihr Stellenwert lässt sich durchaus mit Bachs Weihnachtsoratorium in Deutschland vergleichen. Aufgeführt wird die Messe am 17. Dezember in der Freinademetzkirche in Milland vom VokalInstrumental-Ensemble Inégal aus
Prag unter der Leitung von Adam Viktora. Das Ensemble zeichnet sich durch die besondere Auswahl seiner Mitglieder aus, die zu den besten tschechischen und ausländischen Sängern und Instrumentalisten gehören. Heute zählt das Ensemble Inégal zu den besten Musikformationen in Europa, und es ist ihm gelungen, das Interesse vieler Musikliebhaber zu wecken und begeisterte Reaktionen der Fachkritik in ganz Europa und in den USA hervorzurufen.
* Böhmische Hirtenmesse Jakub Jan Ryba Ensemble Inégal Adam Viktora, Leitung So., 17. Dezember, 18 Uhr Freinademetzkirche Milland Kulturverein Brixen Musik & Brixner Initiative Musik und Kirche Kartenvorverkauf: Brixen Tourismus Genossenschaft, Tel. 0472 836401, info@brixen.org
VOM DUNKEL INS LICHT Benefizkonzert im Advent
Vom Dunkel ins Licht heißt es auch in diesem Jahr bei der zweiten Auflage des Adventkonzertes der Musikkapelle Vahrn. Neben stimmungsvoller Bläsermusik zur Advent- und Weihnachtszeit, sind zudem das bekannte Frauenquartett De Cater aus Gröden sowie Benedikt Baldauf, Stiftsorganist von Kloster Neustift, zu hören. Als Solist auf der Klarinette wirkt Othmar Walboth mit.
Die musikalische Weihnachtsgeschichte „Vom Dunkel ins Licht“ von Kurt Gäble wird außerdem noch einmal aufgeführt, diesmal mit Sologesang durch Marion Leitner und Roland Unterleitner. Als Schauspieler konnten wiederum Andreas und Mara Zingerle gewonnen werden. Der Reinerlös des Konzertes geht an die Aktion „Südtirol hilft“.
* Sonntag, 3. Dezember, 17 Uhr Milland, Freinademetzkirche
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Veranstaltungen
Foto: Walter Haller
MUSIK
Symphonic Winds in Vahrn z Im Rahmen seiner Konzerttournee zur Weihnachtszeit konzertiert das Südtiroler Auswahlorchester Symphonic Winds in diesem Jahr wieder im Haus Voitsberg von Vahrn. Als besonderer Höhepunkt seht dabei die „Genesis Suite“ von Tolga Kashif in der Fassung für Symphonisches Blasorchester, Celli, Klavier, Violine und Chor als zentrales Werk auf dem Programm. Neben den Solisten Marco Mandolini, seit 1997 Konzertmeister des Haydn Orchesters von Bozen und Trient und Ulrike Ellemunter (Klavier) zeichnet auch das Mitwirken von gleich drei Südtiroler Chören für Exklusivität. Die Zusammenarbeit von Symphonic Winds mit dem „Südtiroler Vokalensemble“, dem Männerund Frauenchor des MGV Bozen und dem Runkelsteiner Singkreis verspricht für die Konzertbesucher zu einem ganz besonderen Klang erlebnis zu werden. Ein weiterer Höhepunkt der Konzertreihe ist
die Darbietung des „Concerto for Basson & Wind Ensemble“ des amerikanischen Komponisten Eric Ewazen das als Erstaufführung in Italien erklingen wird. Den Solopart übernimmt die Fagottistin Birgit Profanter. Darüber hinaus steht die Uraufführung eines Werkes des Südtiroler Komponisten und Saxophonisten Rupert Hechensteiner im Arrangement von Ivan Marini auf dem Programm.
* Sa., 16. Dezember, 20 Uhr Vahrn, Haus Voitsberg Kartenvorverkauf ab Montag, 27. November in der Gemeindeverwaltung Vahrn, Voitsbergstraße 1 Tel. +39 0472 976 937. Mo–Fr: 8:00–12:30 Uhr, Do 14:00–18:00 Uhr.
Restkarten am Tag des Konzertes ab 18:00 Uhr unter +39 0472 976 937.
”BALD IST WEIHNACHTEN“ Adventskonzert
Bereits vor zwei Jahren konzertierten der Männerchor Neustift und di Musikgruppe „Luz Amoi“ gemeinsam und fanden beim Publikum großen Anklang. Nun touren sie wieder durch Südtirol – diesmal mit einem neuen Programm. Die Musikgruppe „Luz Amoi“ besteht aus fünf Musikern aus Freising, die an drei Abenden über 20 verschiedene Instrumente aus unterschiedlichsten Ländern und musikalischen Stilrichtungen zum Klingen bringen. Der Männerchor Neustift passt sich in seiner Auswahl der adventlichen Lieder der Musikgruppe „Luz Amoi“ an. Zwischendurch werden besinnliche Worte gesprochen.
* Freitag, 8. Dezember, 20:30 Uhr Bozen, Bozner Dom
Kartenverkauf an der Abendkasse
* Samstag, 9. Dezember, 19 Uhr Millander Pfarrkirche
Kartenverkauf an der Abendkasse
* Sonntag, 10. Dezember, 17 Uhr
Toblach, Kulturzentrum Grand Hotel
Kartenverkauf über das Kulturzentrum Grand Hotel
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EINBLICKE IN DIE CHRISTKINDL-WERKSTATT In der Christkindl-Werkstatt im Brixner Tertiarkloster werden in vielen Arbeitsschritten wertvolle große und kleine Christkindln aus Wachs hergestellt. Einen Einblick in diese kunstvolle Tätigkeit erhält man an den zwei Tagen der Offenen Tür:
* Samstag, 9. und Sonntag, 10. Dezember von 10 bis 17 Uhr Tertiarkloster des Heiligen Franziskus
Runggadgasse 22, Brixen Infos unter Tel 0472 820 645
Foto: Mateusz Tondl
MUSIK
4. BergMusikFestival in Ratschings z Das BergMusikFestival in Ratschings geht 2018 bereits in die vierte Runde. Hochkarätige Musikgruppen versprechen wieder musikalischen Hochgenuss. So präsentiert Egerländer6 am Samstag, den 14. Juli Blasmusik im Kleinformat, während Sunnseit Brass am Sonntag, den 15. Juli die Alm erobert. Tanzlmusik ist am Sonntag, den 22. Juli von den Hallgrafen Musikanten zu hören. Bozen Brass lässt am Samstag, den 28. Juli seine Blechmusik erklingen. Den Abschluss bildet am Sonntag, den 29. Juli Prinz Rosa Extended mit Liedern im Stil des Balkan, der österreichischen
Volksmusik, der Klassik und des Jazz. Das absolute Highlight: Am Samstag, den 21. Juli bringt Christina Stürmer, die mit ihren Songs ein Millionenpublikum begeistert, auch die Bühne in Ratschings zum Beben. Sie sind noch auf der Suche nach einem Weihnachts geschenk? Mitte Dezember startet der Kartenvorverkauf!
* 4. BergMusikFestival
in Ratschings vom 14. bis 29. Juli
Der Kartenvorverkauf startet Mitte Dezember! Infos bei Ratschings Tourismus Tel. 0472 760608.
„SKIUPHILL - VALS“
Samstag, 16. Dezember 2017
um 19 Uhr im Dom zu Brixen
Tourenski-Nachtrennen Zum 6. Mal findet heuer die Tourenski-Rennserie im Eisacktal statt, bei der neben vielen Tourenski-Spezialisten auch andere Ausdauersportler erwartet werden. Auftaktrennen zum Eisacktal Cup, bei dem zwischen Ende Dezember und Anfang Februar insgesamt fünf Wettbewerbe ausgetragen werden, ist das Rennen in Vals am 29. Dezember.
* FR 29. Dezember SkiUphill Vals
Start: 19:30 Uhr
* FR 05. Jänner Plose SkiUphill Start: 19:30 Uhr
* FR 19. Jänner Gitschberg Nightattack Start: 19:30 Uhr
* SA 27. Jänner Skialp Trophy Ladurns Start: 8:45 Uhr
* SA 03. Februar Lorenzensturm Latzfons Start: 10:00 Uhr
Anmeldung und Auskunft: www.zkgvintl.info oder Tel. 348 8512982
unknown brass De Cater aus Gröden Vinzentiner Knabenchor Pflerer Gitschn Männergesangverein Brixen Leitung: Heinz Moser Sprecher: Leo Dariz Kartenreservierung: ab Montag, 4. Dezember 2017 beim Tourismusverein Brixen, Tel. 0472 836401 Abendkassa: am Samstag, 16. Dezember ab 17.30 Uhr am Domportal, Einlass ab 18.15 Uhr Die Sitzplätze sind nicht nummeriert, Eintritt 15 Euro
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Freitag, 1. Dezember
Veranstaltungen
Tagung
9 Uhr
Salerner Gespräche Zum 30-jährigen Jubiläum der Fachschule für Landwirtschaft Salern finden „Salerner Gespärche“ unter dem Titel „Berglandwirtschaft – Quo Vadis?“ statt Fachschule Salern
Diverses
12 Uhr
Adventsbazar Adventsgerichte aus der Vollwertküche, Kaffee und Kuchen, Adventsmarkt in der Waldorfschule und Kindergarten Bühlerhof, Sarns
Lesung
Kinderbackstube Kinder können in der Kinderbackstube am Weihnachtsmarkt selbst Kekse backen Domplatz
Lesung
Musik
15 Uhr
19:30 Uhr
Der Triumph aus meinem Schicksal Buchvorstellung und Lesung mit Susanne Hutter Cusanus Akademie
Operation Eselsohr mit el mago masin Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 2. Dezember
Diverses
20 Uhr
Cäcilienkonzert Konzert der Bürgerkapelle Brixen und des Vokalensembles „Brumm net“ Forum Brixen Sonntag, 3. Dezember
Musikkabarett 20:30 Uhr
ab 9 Uhr
Theater
16 Uhr
Die große Wörterfabrik Das Stück erzählt sehr poetisch von der Kraft der Gefühle; Theaterstück für alle ab 4 Jahren Forum Brixen
Benefizflohmarkt Benefizflohmarkt der Caritasgruppe der Pfarrei Vahrn, bis 18 Uhr Vahrn, alter Kindergarten
17 Uhr
Vom Dunkel ins Licht ... heißt es auch in diesem Jahr beim Benefiz-Adventskonzert der Musikkapelle Vahrn Milland, Freinademetzkirche
16:30 Uhr
„So einen Winter gibt es nicht mehr“ Zur 25-Jahr-Feier der Bibliothek Elvas gibt es eine besondere Weihnachtslesung mit Kurt Gritsch und Selma Mahlknecht Elvas, Bibliothek
Diverses
Musik
Musik
Montag, 4. Dezember
Theater
10 Uhr
15 Uhr
Ronja Räubertochter Kinderfilm ab 8 Jahren, mit Hanna Zetterberg, Dan Hafström und Börge Ahlstedt Forum Brixen
Operette
17 Uhr
Film
Theater
Verschiedene Irrtümer ... ... oder Weihnachten. Jugendstück, Eigenproduktion der Volksbühne Natz Natz, Vereinshaus Hansengut
18 Uhr
Diskussion
18 Uhr
Kinderkino
16:30 Uhr
20 Uhr
17 Uhr
Musik
Parzivalsaal, Vinzentinum
Kartenvorverkauf: Brixen Tourismus Genossenschaft, Tel. 0472 836401 oder musik@kulturvereinbrixen.it
20 Uhr
Konzert Konzert mit dem Orchester des Konservatoriums „Claudio Monteverdi“ Bozen Forum Brixen Mittwoch, 6. Dezember
Diverses
14:30 Uhr
Kindertag Kindertag am Brixner Weihnachtsmarkt Domplatz
Kinderbackstube Kinder können in der Kinderbackstube am Weihnachtsmarkt selbst Kekse backen Domplatz
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen
Gesund alt werden Diskussionsabend mit Ruth Niederkofler Schlössl Perif
Musikkabarett 20:30 Uhr Rückblendend Die Kärntner Zwillingsschwestern Birgit und Nicole Radeschnig sind seit Jahren fester Bestandteil der österreichischen Kabarettszene Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 9. Dezember
Diverses
ab 10 Uhr
Operette
15 & 19 Uhr
Wachskindl Die Tertiarschwestern geben Einblick in die Christkindl-Werkstatt (bis 17 Uhr) Tertiarkloster, Runggadgasse
Donnerstag, 7. Dezember
Operette
20 Uhr
Musik
18 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen
Orgelkonzert Brixner Orgelkonzerte- und meditationen Brixner Dom 56
Freitag, 8. Dezember
Diverses
Die große Wörterfabrik Das Stück erzählt sehr poetisch von der Kraft der Gefühle; Theaterstück für alle ab 4 Jahren (Schulvorstellung) Forum Brixen
Nikolausumzug Nikolaus- und Krampusumzug durch die Brixner Altstadt Altstadt
* 7. Dezember, 20 Uhr
20 Uhr
19 Uhr
Dienstag, 5. Dezember
Robert Schumann: Waldszenen op. 82 Franz Liszt: Paraphrase de concert sur Rigoletto, S.434 Franz Liszt: Liebestraum Nr. 3 S.541 Frederic Chopin: Klaviersonate in h-Moll op. 58
Musik
Pfeffersberger Vorweihnacht Adventsingen des Kirchenchores Pfeffersberg Pairdorf, Kapelle
Diverses
Klavier
Alpine Mythen von Kathrin Gschleier und Egon K Daporta Mühlbach, Galerie 90
Danae Dörken Die deutsch-griechische Pianistin Danae Dörken gehört zu jenen Künstlern, die bereits nach wenigen Takten das Publikum in ihren Bann zieht Vinzentinum, Parzivalsaal
Easy Un viaggio facile facile (IT/UKR), mit Nicola Nocella, Libero die Rienzo, Barbara Bouchet Forum Brixen
DANAE DÖRKEN
Buchvorstellung 19:30 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen
Musik
19 Uhr
Adventskonzert Der Männerchor Neustift und die Musikgruppe „Luz Amoi“ aus Bayern gestalten wieder ein gemeinsames Adventsingen Milland, Freinademetzkirche
Operette
20 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen Donnerstag, 14. Dezember
Buchvorstellung 19:30 Uhr Alpine Mythen von Kathrin Gschleier und Egon K Daporta Cusanus Akademie Freitag, 15. Dezember
Diverses
Sonntag, 10. Dezember
Diverses
ab 10 Uhr
Wachskindl Die Tertiarschwestern geben Einblick in die Christkindl-Werkstatt (bis 17 Uhr) Tertiarkloster, Runggadgasse
Theater
18 Uhr
Verschiedene Irrtümer ... ... oder Weihnachten. Jugendstück, Eigenproduktion der Volksbühne Natz Natz, Vereinshaus Hansengut Montag, 11. Dezember
Kinderkino
16:30 Uhr
Nur ein Tag mit Lars Rudolph, Aljoscha Stadelmann, Karoline Schuch und Anke Engelke Forum Brixen
15 Uhr
Kinderbackstube Kinder können in der Kinderbackstube am Weihnachtsmarkt selbst Kekse backen Domplatz Samstag, 16. Dezember
Diverses
16 Uhr
19 Uhr
Machet die Tore weit Der Männergesangverein Brixen lädt unter der Leitung von Heinz Moser zum Adventskonzert Brixner Dom
Musik
20 Uhr
The Big Sick mit Kumail Nanjiani, Zoe Kazan und Holly Hunter Forum Brixen Dienstag, 19. Dezember
Kabarett
20:30 Uhr
Voll des Lobis 50 Jahre Selbstüberschätzung mit Lukas Lobis Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Mittwoch, 20. Dezember
Diverses
14:30 Uhr
Kindertag Kindertag am Brixner Weihnachtsmarkt Domplatz Sonntag, 24. Dezember
Lebende Krippe Besinnliche Adventstimmung und die gespielte Erzählung der Weihnachtsgeschichte in volkstümlich schlichter Weise Alter Friedhof
Musik
Kino
20 Uhr
Kinderkino
14 Uhr
Mamma Muh und die Krähe Empfohlen ab 4 Jahren, Animationsfilm Forum Brixen Dienstag, 26. Dezember
Operette
15 & 19 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen Mittwoch, 27. Dezember
Diverses
14:30 Uhr
Kindertag Kindertag am Brixner Weihnachtsmarkt Domplatz
WEIT Die Geschichte von einem Weg um die Welt Forum Brixen
Symphonic Winds Heuer steht die „Genesis Suite“ von Tolga Kashif in der Fassung für Symphonisches Blasorchester, Celli, Klavier, Violine und Chor als zentrales Werk auf dem Programm Vahrn, Haus Voitsberg
Dienstag, 12. Dezember
Sonntag, 17. Dezember
Freitag, 29. Dezember
Operette
Skitour
Film
20 Uhr
Theater
18 Uhr
Operette
20 Uhr
Verschiedene Irrtümer ... ... oder Weihnachten. Jugendstück, Eigenproduktion der Volksbühne Natz Natz, Vereinshaus Hansengut
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen
Jazz
20:30 Uhr
Night Music mit dem Sven Faller Night Music Trio Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Mittwoch, 13. Dezember
Diverses
14:30 Uhr
Kindertag Kindertag am Weihnachtsmarkt Domplatz
Diverses
15 Uhr
Lesung Weihnachtliche Lesung mit chinesischem Tischtheater für Kinder ab 3 Jahren HdS, Jakob Steiner Haus
15 & 19 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen
Musik & Buch
17 Uhr
Vom Okzident zum Orient Lilia Ianeva Satta präsentiert ihre Bücher im Haiku-Stil auf Italienisch, Bulgarisch, Deutsch, Französisch und Ladinisch. Anschließend Konzert mit Musik westlicher und östlicher Autoren Schlössl Perif
Musik
Operette
20 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen
19:30 Uhr
SkiUphill Vals Nacht-Skitourenrennen in Vals für Tourenski-Spezialisten und Ausdauersportler Vals
Montag, 18. Dezember
16:30 Uhr
Wir Kinder aus Bullerbü Empfohlen ab 5 Jahren, mit Linda Bergström, Crispin Dickson-Wendenius, Henrik Larsson und Anna Sahlin Forum Brixen
23. November bis 7. Jänner Großes Finale der Trilogie Täglich um 17:30, 18:30 und 19:30 Uhr, Freitag und Samstag zusätzlich um 20:30 Uhr. Keine Vorstellungen am 24. und 25. Dezember. Innenhof der Hofburg Brixen
Ausstellungen Hofburg Brixen bis 7. Jänner Alle Jahre wieder Gotische und barocke Gemälde und Skulpturen zur Weihnachtsgeschichte und den Festen in dieser Zeit; außerdem wird der Kaisertrakt geöffnet. tägl. 10–17 Uhr, geschlossen am 24. & 25. Dezember Pharmaziemuseum bis zum 31. Dezember Apotheke Steinreich Mineralien und Steine als Heilmittel Di. & Mi., 14–18 Uhr; Sa. 11–16 Uhr Festung Franzensfeste bis 1. April 2018 Schulen gemeinsam planen bis 3. Juni 2018 Brücke zwischen Nord und Süd Römische Straßen in Südtirol Di.–So. 10–16 Uhr
Märkte Bauernmarkt samstags, 7:30–14 Uhr Hartmannsplatz Monatsmarkt Sa., 9. Dezember, 8–13 Uhr Schwesternau
18 Uhr
Adventkonzert Vorgetragen wird die Tschechische Weihnachtsmesse, bekannt auch unter dem Titel „Böhmische Hirtenmesse“ Milland, Freinademetzkirche
Kinderkino
Donnerstag, 28. Dezember
Solimans Traum III
Operette
20 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen Samstag, 30. Dezember
Operette
15 & 19 Uhr
Die Fledermaus Operette in 3 Akten von Johann Strauß Forum Brixen
Wochenmarkt montags, 7:30–13:30 Uhr Priel-Gelände Weihnachtsmarkt 24. November bis 7. Jänner werktags 10–19:30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 9:30–19 Uhr, 24. & 31.12. 10–16 Uhr; am 25.12. bleibt der Weihnachtsmarkt geschlossen Domplatz 57
Freizeit & Sport HEISSES EIS: Konzentration und Geduld braucht es beim Eisstocksport, aber auch Kraft und eine ordentliche Portion Übung
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EISSTOCKSCHIESSEN IN BRIXEN
Von Stock, Sohlen und Dauben
Vor 70 Jahren wurde der Wintersportverein Brixen gegründet, und gleichzeitig wurde die Sektion Eisstocksport aus der Taufe gehoben. Heute wird immer noch fleißig trainiert und der Stock so nah wie möglich zur Daube gelegt – auch wenn nur mehr von wenigen Aktiven. Diejenigen, die dem Stocksport treu geblieben sind, sind aber mit Leidenschaft dabei. 58
Fotos: Claudia Ebner
E
s braucht in erster Linie Gefühl“, erklärt Sektionsleiter Raimund Prantner. Gemeint ist dabei das Gespür, den Eisstock genau im richtigen Moment loszulassen und ihn damit so nah wie möglich zur Daube zu legen.
jenem des Boccia-Spiels zu vergleichen. Was ziemlich simpel klingt, entpuppt sich im Laufe des Gesprächs allerdings als richtige Herausforderung. Wussten Sie, dass ein Eisstockturnier 7,5 Stun-
neben dem richtigen Gespür noch eine entscheidende Rolle in dieser Sportart spielt. Ausgeübt werden kann das Eisstockschießen – das übrigens zeitnah olympisch werden soll – in Einzel- oder auch in Mannschaftswertung. „Beim Mannschaftsspiel treten vier gegen vier an. Das Zielfeld ist 3 mal 6 Meter groß, in dessen Zentrum liegt, 24,5 Meter von der Abspielstelle entfernt, die Daube, um die sich das ganze Spiel dreht. Jene Mannschaft, dessen Stöcke am Ende einer Kehre, so wird ein Spiel genannt, diesem runden Kunststoffteil mit Loch am nächsten kommt, erhält drei Punkte für den ersten und zwei Punkte für alle weiteren Stöcke. Maximal werden pro Kehre neun Punkte vergeben. Ein Turnier besteht aus 14 Kehren, die je rund eine halbe Stunde dauern“, erklärt Prantner, der der Sektion seit 1989 als Leiter vorsteht und selbst seit 1985 aktiver Eisstockschütze und auch international als Schiedsrichter unterwegs ist. Anstrengend ist die Sportart auf Freizeitniveau nicht – wohl aber in den obersten Ligen. Dort werden weichere Laufsohlen auf den Stock montiert, die mehr Kraft benötigen, um gespielt zu werden. „Somit ist es schwieriger den Gegner aus dem Zielfeld zu schießen – und das Ganze wird zum Kraftakt“, erklärt der Spezialist weiter. Welche Sohle verwendet wird, kann jeder Spieler selbst entscheiden. Eine große Rolle spielt diese natürlich auch bei der Einzelwertung, wo jeder für sich selbst spielt. Der Spielmodus ist dabei ein anderer: Es gibt sechs verschiedene Durchgänge, bei denen nicht nur die Daube, sondern auch Ringe oder andere Stöcke – auf unterschiedlichen Distanzen – bestmöglich getroffen oder gar aus dem Feld hinausgeschossen werden müssen. „Für die Einzelwertung sind generell die Gefühlsspieler besser geeignet, während die Kraftspieler meist die besseren Ergebnisse in
Training mit Spiel und Spaß. Die 17 aktiven Brixner Eisstockschützen trainieren einmal wöchentlich auf der kleinen Fläche in der Brixner Eishalle. Der jüngste Spieler ist 35 und der älteste 75 Jahre alt. Frauen gibt es in der Mannschaft derzeit keine. „Die Sektion war vor Jahren noch wesentlich größer, aber vor allem für das jüngere Publikum gibt es sehr viele Freizeitangebote, die mit unserem konkurrieren. Zum Eisstockverein finden leider nicht mehr allzu viele, obwohl es insbesondere für Menschen mittleren Alters eine ganz tolle Freizeitbeschäftigung und ein Zusammentreffen von Gleichgesinnten sein kann. Auch weil man körperlich nicht in Topform sein muss, um mit uns mitzuspielen“, so Prantner. Trainiert wird das ganze Jahr über: im Winter in der Eishalle und im Sommer auf der Asphaltbahn in den Kneippanlagen von Vahrn. An die 13 Trainingsturniere jährlich im In- und Ausland sowie die Meisterschaft, die ein bis zwei Tage dauert, absolvieren die Brixner, wobei eine Mannschaft in der Serie C und zwei Mannschaften die Bezirksmeisterschaft spielen. Einige Meisterschaften, aber auch die Italienmeisterschaft oder die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften finden des Öfteren in der Brixner Eishalle statt. Punkten kann die Halle zum einen mit ihrer zentralen Lage, aber auch mit einem hervorragend präparierten Eis, das sich weit über die Grenzen von Brixen hinaus einen Namen gemacht hat. Das Eis in Brixen hat nämlich laut Eisstock-Experten die passende Eis-Temperatur und eine bestens funktionierende Vorbereitung. „Für die Eisstockturniere benötigen wir gerieftes Eis. Dabei werden kleine Rillen mit einer eigenen Maschine in das Eis hineingefräst, um so zu verhindern, dass sich die Spur abnutzt und immer schneller wird“,
„Für die Einzelwertung sind generell die Gefühlsspieler besser geeignet, während die Kraftspieler meist die besseren Ergebnisse in der Mannschaftswertung erreichen“_ Raimund Prantner, Sektionsleiter Eisstock im WSV Brixen „Oder den gegnerischen Eisstock zu treffen, um ihn von der Daube zu entfernen“, so Prantner. Das Prinzip des Eisstocksports ist mit
den dauert? Das Schwierige dabei ist, wie mir Raimund Prantner erklärt, die Konzentration über diese Zeit zu halten, die nämlich
der Mannschaftswertung erreichen – wobei ein konsequentes Training natürlich das Um und Auf ist“, weiß Prantner.
erklärt Prantner. Da die Brixner Halle die einzige im weiteren Umkreis ist, wird der Platz auch von den Mannschaften aus den 59
Freizeit & Sport
umliegenden Dörfern genutzt: Raas, Klausen, Völs, Wiesen, Seiser Alm oder auch Teis trainieren gemeinsam jeden Mittwochabend auf der großen Fläche in der Halle.
hand Tricks. Beispielsweise wurde „Antigelo“ auf die Laufsohlen gesprayt, um diese rutschfähiger und haltbarer zu machen. „Während früher viel technischer gespielt wurde, geht es heute – leider – fast nur mehr darum, den Gegner aus dem Feld zu schießen. Es wird einfach drauflosgeschossen. Die Spannung liegt – insbesondere bei den Wettkämpfen der Profis – nur mehr darin, ob man den Stock des Gegners trifft oder nicht. Das ist etwas schade“, gibt Raimund Prantner zu, der die Wichtigkeit der Taktik im Spiel dabei oft unterschätzt sieht. Nichtsdestotrotz stehen Raimund Prantner, sein Vorstandsteam mit Stephan Ebner, Helmuth Neumair und Rico Kotzan sowie die Sektionsmitglieder mit Leidenschaft und Herzblut immer wieder donnerstags um 19:30 Uhr in der Brixner Eishalle, um ihren Sport auszuüben. Über das eine oder andere neue Mitglied würde er sich übrigens sehr freuen.
Früher und heute. Die Sekti-
on Eisstock misst sich nicht nur bei auswärtigen Turnieren mit ihren Gegnern, sondern organisiert auch selbst einige Turniere, wie beispielsweise das traditionelle Zwei-Tage-Eisstockturnier, das im März 2018 zum 53. Mal in Brixen über die Bühne geht, oder das Vereinsturnier, das seit 1963 am Stephanstag ausgetragen wird. Das Austragen von großen Turnieren hat in Brixen bereits Tradition: Immerhin haben hier bereits Europameisterschaften und 1987 sogar die Weltmeisterschaft in der damals eigens dafür fertiggestellten Eishalle stattgefunden. Bevor es in Brixen die große Halle gab, gingen die damals noch sehr zahlreichen Eisstockschützen ihrer Leidenschaft hauptsächlich auf dem Eislaufplatz neben dem Krankenhaus nach, aber auch auf dem Flötscher Weiher, dem Vahrner See, im zugefrorenen 30-Meter-Becken im Schwimmbad und auf der alten Wiere, einem
Raimund Prantner: „Ein konsequentes Training ist das Um und Auf im Eisstocksport“
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kleinen Bach, der vor dem heutigen Hotel Goldenes Rössl in Richtung Altenmarktgasse verlief. Gebraucht hat es, damals wie heute, relativ wenig, um die Sport-
Schenken Sie Auszeit!
art auszuüben: einen Stock samt Laufsohlen und gute, warme Schuhe mit dicker Sohle, um den Halt auf dem Eis nicht zu verlieren. Gespielt wurde aber mit aller-
evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Zwischen der Kletterhalle Vertikale und dem Eisackufer entsteht derzeit eine 46 Meter lange und 8,5 Meter breite Boulderhalle
––– KLETTERSPORT
Bouldern 2.0 Klettern ist im Trend, Bouldern noch mehr. Der Alpenverein Südtirol (AVS) reagiert auf das steigende Interesse und baut zur bestehenden Kletterhalle Vertikale eine neue Boulderhalle dazu.
A
ls Reinhold Messner im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal einen Dreitausender bezwang, gab es noch keine Kletterhallen. Heute hingegen kommen die alpinen Nachwuchstalente fast ausschließlich vom Sportklettern. In den letzten Jahren zeichnet sich ein regelrechter Boom ab, immer neue Hallen scheinen wie Pilze aus dem Boden zu schießen. Manch einer, der in der Szene nicht zuhause ist, mag sich vielleicht fragen, ob es nicht langsam genug davon gibt. Nachfrage und Besucherzahlen sprechen aber eine deutliche Sprache, bestätigt Ralf Preindl, einer der drei Geschäftsführer der Kletterhalle „Vertikale“ in Brixen. Seit ihrer Eröffnung vor fünfeinhalb Jahren steigen die Besucherzahlen kontinuierlich an. Etwa 40.000 sind es pro Jahr, die in die Kletterhalle pilgern, darunter Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wöchentlich werden 20 Kurse angeboten; sie alle sind bis auf den letzten Platz ausgebucht,
mehr gehen sich zeitlich nicht aus. Neben Einzelbesuchern gibt es auch ein Team von knapp 50 Kindern und Jugendlichen, die vier bis fünf Mal in der Woche trainieren. „Man kann sagen, dass Klettern in Südtirol bei jungen Menschen mittlerweile genauso dazugehört wie Skifahren oder Schwimmen“, so Preindl. Vor allem Kinder und Jugendliche bevorzugen das Bouldern gegenüber dem Klettern mit Seil. Der derzeitige Boulderbereich der Vertikale ist 400 Quadratmeter groß – und gleichzeitig viel zu klein für die vielen Besucher, die ihn gerne nützen möchten. „Eine Erweiterung der Bouldermöglichkeit war für uns die logische Reaktion auf das wachsende Platzproblem“, erklärt Peter Unterkofler, der die Vertikale gemeinsam mit Ralf Preindl und Günther Meraner leitet. Zwischen der bestehenden Kletterhalle und dem Eisackufer wird deshalb eine neue Halle errichtet, die ausschließlich dem Bouldern vorbehalten ist.
Europaweiter Vorreiter. Der
Clou des neuen Gebäudes wird ein 35 Meter langes Schiebefalttor, das sich vollständig öffnen lässt. „Wir werden damit eine Anlage haben, wie es sie europaweit noch nicht gibt. Im Winter wird die Halle beheizt; sobald es die Temperaturen im Frühjahr jedoch zulassen, wird sie geöffnet, sodass die Sportler das Gefühl haben, im Freien zu klettern“, erklärt Peter Unterkofler. Die Halle ist vor allem für Fortgeschrittene und Tagespublikum gedacht; der bestehende Boulderbereich wird verstärkt für Kurse genützt werden. Kurz nach der Eröffnung im kommenden September soll auch schon der erste Wettkampf stattfinden. Peter Unterkofler schwärmt: „Unsere Anlage hat die optimalen Voraussetzungen, um Wettkämpfe für Jugendliche und Erwachsene auszutragen. Für 2019 haben wir bereits das Ansuchen für die Jugend-Europameisterschaften gestellt. Und wir haben uns zum Ziel gesetzt, ab 2020 fix einen
Weltcup in Brixen auszutragen. Die Chancen für beides stehen sehr gut.“ Die neue Boulderhalle wird 46 Meter lang und 8,5 Meter breit sein. Im Bereich vor dem Schiebetor entsteht eine begrünte Tribüne für rund 2.000 Zuschauer, die den Besuchern der Acquarena gleichzeitig als Liegewiese dienen wird. Die Baukosten von etwa einer Million Euro decken zur Hälfte Land und Gemeinde. Der AVS, Bauträger des Projekts, übernimmt die Kosten für die Einrichtung in Höhe von etwa 200.000 Euro. Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo ist Sportklettern erstmals als Disziplin zugelassen. In Südtirol ist die Szene noch recht jung, das Entwicklungspotential aber noch lange nicht ausgeschöpft, wissen die Geschäftsführer der Vertikale. Mit der Erweiterung der Halle setzt Brixen einen neuen Maßstab; die Weichen für ein neues Bouldermekka sind gestellt. silvia.vonpretz@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 61
Freizeit & Sport
TRIATHLON
Zweimal beste „Azzurra“ z Die Brixner Triathletin Verena Steinhauser mischte in dieser Saison im Weltcup vorne mit: Gleich bei zwei Wettkämpfen lief sie als beste Italienerin durchs Ziel. Im südkoreanischen Tongyeong schaffte es Steinhauser auf den fünften Platz beim Weltcup-Sprint, bei dem sie 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer Rad fahren und 5 Kilometer laufen musste.
Nur eine Woche später ging die 23-Jährige erneut im Weltcup an den Start: Im japanischen Miya zaki schloss sie den Wettkampf über die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen) nach 1:54.53 Stunden als Sechste ab – und war erneut beste Italienerin. Nach diesen Ergebnissen rutscht sie in der Weltrangliste
auf Rang 45. Steinhausers heurige Saison ist nun beendet; nach einer sportlichen Pause beginnen dann wieder die Vorbereitungen für die kommende Saison. eh
F&S Freizeit & Sport MARATHON
Lebenstraum erfüllt, Geschichte geschrieben z Sie haben es tatsächlich geschafft! Die Brixnerin Tiziana Pignatelli und ihr Lebensgefährte Hermann Achmüller hatten Anfang des Jahres einen Plan: Sie wollten innerhalb eines Jahres an allen sechs World-MarathonMajors, also den großen Marathons dieser Welt, gemeinsam an den Start gehen – und es auch jedes Mal bis ins Ziel schaffen. Mit dem letzten Zieleinlauf in New York haben sie die Serie nun erfolgreich beendet und sich so einen Lebenstraum erfüllt. Tokio
kurz
notiert
62
im Februar, Boston und London im April, Berlin im September, Chicago im Oktober und New York im November: Neben diesen sechs Marathons absolvierte Hermann Achmüller, fast nebenbei, noch den Plose-, den Stilfser-Jochund den Jungfraumarathon in der Schweiz. „Die Zeiten waren zwar nicht berauschend, aber das ist angesichts der vielen Läufe, die ich in den Beinen hatte, auch kein Wunder. Unser Ziel haben wir aber erreicht. Im nächsten Jahr stehen definitiv weniger Läu-
fe auf dem Programm – dafür aber mit besseren Zeiten“, hofft der 46-Jährige, der bereits bei 92 Marathons an den Start gegangen ist. Er benötigte bei allen MajorMarathons um die 2,5 Stunden vom Start bis ins Ziel. Pignatelli
lief im Durchschnitt eine Zeit von 3,5 Stunden – und ist nun weltweit die erste Frau überhaupt, die alle sechs Major-Marathons innerhalb eines Jahres absolviert hat. Chapeau! eh
Anfang Jänner findet das SkiUphill-Rennen die Trametsch bergauf nach Kreuztal statt, das alle Jahre von der Bergrettung CNSAS organisiert wird. Heuer neu ist die eigene Wertung für Brixner und Vahrner, die die Ansässigen dieser Gemeinden zur Teilnahme am „Heimrennen“ motivieren soll.
Über ein Crowdfunding-Projekt kann auf der Website www.produzionidalbasso.com der Damenhandballmannschaft des SSV Brixen finanziell unter die Arme gegriffen werden. Eine Teilnahme an der höchsten italienischen Liga verursacht Kosten von rund 150.000 Euro.
Die Schwimmerin Laura Letrari ist derzeit in Topform: Zuerst siegte sie beim Bozen-Meeting über 100 Meter Lagen, dann sorgte sie beim Nico-Sapio-Meeting in Genua mit einer Spitzenzeit über 200 Meter Lagen für Furore. Mit der Zeit von 2.09,72 Minuten schaffte sie damit die fünftbeste Marke einer „Azzurra“ aller Zeiten.
NACHGEFRAGT
„Optimale Trainingsbedingungen“ FILIP SCHENK, 17-jähriger Jugendweltmeister im Bouldern und Aushängeschild der Kletterer im AVS Brixen, über seine Leidenschaft – und über ein gelöstes Ticket für die Olympischen Jugendspiele. Herr Schenk, 2017 war für Sie ein sehr erfolgreiches Jahr. Was war Ihr persönliches Highlight? Heuer lief wirklich alles rund. Ich habe nicht nur den Europameistertitel der U18 im Schwierigkeitsklettern (Lead) in Russland gewonnen, sondern auch den Weltmeistertitel im Bouldern bei der Jugend-WM in Innsbruck. Damit habe ich mich auch für die Olympischen Jugendspiele 2018 in Buenos Aires qualifiziert – ein großer Traum von mir geht in Erfüllung. Sie kommen aus St. Christina in Gröden, klettern bei den
Wettkämpfen aber für den AVS Brixen. Warum? Ich fühle mich in der Brixner Kletterhalle sehr wohl: Ich finde dort optimale Trainingsbedingungen vor sowie immer neu geschraubte Routen – auch im Boulderraum. Mein Trainer, Hannes Mantinger, kommt auch aus der Brixner Gegend, dadurch treffen wir uns einmal pro Woche in der Vertikale, um zu trainieren. Die restlichen Trainingseinheiten, im Sommer fünfmal und im Winter viermal pro Woche, leiste ich alleine in Bozen, wo derzeit mein Lebensmittelpunkt ist, weil ich dort zur Schule gehe und im Heim wohne. Hannes gibt mir dafür ein Trai-
ningsprogramm mit, das ich dann dort absolviere. Seit wann spielt das Klettern in Ihrem Leben eine Rolle? Mit sieben Jahren habe ich begonnen, in der Kletterhalle und draußen am Felsen herumzuklettern. Für mich ist das Klettern mehr als eine Sportart – es ist eine Passion, um die sich eigentlich mein ganzes Leben dreht. Genau dieses Herzblut ist es auch, was mich anspornt, bei den Wettkämpfen mein Bestes zu geben und die Ruhe zu bewahren – die der Schlüssel zum Erfolg ist. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
RUGBY
Spieler gesucht! z So populär wie in England oder Neuseeland ist die Sportart Rugby in unseren Kreisen noch nicht. Das Spiel, bei dem der Ball am Gegner vorbeigetragen oder vorbeigekickt werden muss, wird seit zwei Jahren aber auch in Brixen gespielt: Der hiesige Rugbyverein, die „Black Eagles“, wurde von Leo nardo Ravera gegründet und wird vom Präsidenten Andrea del Borgo und seiner Frau Irina Vitez geführt. Beide leben in Brixen und stammen aus italienischen Provinzen, in denen die Sportart bereits weit verbreitet ist. „Wir benötigen noch Spieler, die diese ganz besondere Sportart ausprobieren möchten. Rugby ist wie ein Virus: Wenn man einmal infiziert ist, kommt man nicht mehr davon los“, sagt der Präsident des Vereins, Andrea del Borgo. Mittlerweile sind schon einige Kinder und Jugendliche im Rugbyfieber. „Gemeinsam mit weiteren Spielern aus dem ganzen Land beginnen wir dann ab dem Frühjahr, Turniere zu spielen.“ Dass diese Sportart ausgezeichnet für Kinder und Jugendliche geeignet ist, davon ist del Borgo
überzeugt: „Rugby ist nicht nur für die Entwicklung von Körperbau und Motorik vorteilhaft, sondern insbesondere auch für die Mentalität – beim Rugby wird nämlich ein respektvoller Umgang und Fairness großgeschrieben“, so der
Präsident. Trainiert werden die Rugbyspieler von Luigi Marinello, Edgar Root, Tobias Resch und Mauro Bonaccorso. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Spieler klein, groß, dünn oder korpulent sind – im Rugby kann jeder gemäß
seinen Fähigkeiten eingesetzt werden. Wer diese Sportart, bei der es kein Alterslimit gibt, versuchen möchte, kann dies jeden Montag ab 19 Uhr im Rosslauf je nach Wetter in der Sporthalle oder am Sportplatz tun. eh 63
Wirtschaft & Umwelt
GIPFELTREFFEN IN ST. ANDRÄ
Ploseberg im Wandel A
n Aufbruch wollte vor zwei Jahren am Ploseberg noch niemand denken; entsprechend gedrückt war die Stimmung bei der damals organisierten Bürgerversammlung in Afers. „Es hat viel Energie gebraucht, um damals eine gewisse Aufbruchstimmung zu signalisieren; es hat viel Unglauben gegeben. Inzwischen hat sich aber einiges bewegt, Lösungen wurden gefunden und Themen konnten angegangen werden“, erinnerte sich Landeshauptmann Arno Kompatscher gut zwei Jahre später, und zwar bei der vor wenigen Tagen stattgefundenen Bürgerversammlung in St. Andrä. Ebenfalls anwesend waren neben zahlreich erschienenen
bahn ist das Projekt aber auf Eis gelegt. Ebner wollte sich nun höchstpersönlich in St. Andrä von der Stimmung im Dorf ein Bild machen; gemunkelt wird, dass Athesia im Bereich der Skihütte ein neues Hotelprojekt plane. Die inzwischen spürbare Aufbruchstimmung in der Stadt, die sich auch auf den Berg projiziert hat, habe auch mit den guten Beziehungen Brixens zur Landesregierung zu tun, sagte Arno Kompatscher. „Immer, wenn ich Peter Brunner treffe, frage ich ihn schon, ob er wieder Geld für irgendein Projekt braucht“, scherzte er. Mitgetragen von der Landesverwaltung können die Brixner Vorhaben aber nur werden, „weil sie eben wirklich
des Gebietes aus und hilft dabei, die Lebensqualität der Ansässigen zu steigern“. Am Ploseberg habe man in den vergangenen Jahren also nicht nur nach Problemen gesucht, sondern in erster Linie nach Lösungen. Gefunden wurden diese zum Beispiel beim inzwischen neuen Pfannspitzlift oder beim Speicherbecken; nach einer Lösung suche man derzeit aber auch für die Verbindung Stadt-Berg.
Winter- und Sommerbetrieb sichern. „Beim letzten Gipfel-
treffen vor zwei Jahren wusste man nicht so recht, wie es am Ploseberg weitergehen solle“, blickte auch Peter Brunner in die Vergangenheit zurück. „Seitdem
„Mit der Umfahrung von St. Andrä ergibt sich für den Dorfkern eine vollkommen neue Situation“_ Bürgermeister Peter Brunner interessierten Zuhörern Bürgermeister Peter Brunner, die beiden Stadträte Thomas Schraffl und Andreas Jungmann sowie Albin Mitterrutzner und Albin Winkler, SVP-Ortsobmänner von St. Andrä und Afers. Ganz nebenbei: Unters Publikum gemischt hatte sich auch Michl Ebner, Chef der AthesiaGruppe. Bekanntlich war in St. Andrä bei der Talstation der Umlaufbahn ein Hotelprojekt geplant; seit dem negativen Ausgang der Volksbefragung zur Seil64
Hand und Fuß haben“. Einerseits, so Kompatscher, gebe es in der Bevölkerung entsprechende Akteure, die bereit seien zu investieren. Andererseits dienten die umgesetzten und angestrebten Projekte am Ploseberg dazu, dass Arbeitsplätze erhalten blieben und dass es aus wirtschaftlicher Sicht weitergehe – immer im Einklang mit der Natur und der Umwelt, „denn immerhin ist die Umwelt der Ast, auf dem wir alle sitzen“, präzisierte Kompatscher, „die Natur macht die Attraktivität
haben wir uns in der Gemeindeverwaltung verschiedene Projekte in Hinblick auf die Entwicklung am Ploseberg im Winter und im Sommer vorgenommen; einige davon haben wir auch schon umgesetzt.“ Dazu zählt zum Beispiel der Pfannspitzlift, der laut Brunner „heuer im Sommer wunderbar funktioniert hat. Durch den Lift ist es uns gelungen, einen Teil der Plose neu, modern und gut zu erschließen.“ Ebenfalls abgehakt sei die Diskussion rund um das Speicherbecken. Für das zur
Fotos: Claudia Ebner
Wenn die SVP-Ortsausschüsse St. Andrä und Afers zur Bürgerversammlung mit Vertretern der Gemeinde Brixen und mit Landeshauptmann Arno Kompatscher laden, ist mit einem vollen Saal zu rechnen. Das war auch heuer so, denn schließlich wollen unzählige Projekte erklärt, Entscheidungen begründet und künftige Entwicklungen angerissen werden.
Beschneiung der Pisten unbedingt notwendige Becken wurde ein Alternativstandort gefunden, die Planung ist so gut wie abgeschlossen. „Wir zielen darauf ab, dass nächstes Frühjahr mit den Bauarbeiten begonnen werden kann“, gab Brunner Einblick in das Projekt. Während man versuchen werde, die Arbeiten in den Sommermonaten auszusetzen, möchte man bereits 2019 mit der Befüllung des Beckens starten, „damit bis zur Wintersaison 2019/2020 70.000 Kubikmeter Wasser für die Beschneiung zur Verfügung stehen“, erklärte der Bürgermeister. Am Laufen seien auch verschiedene Privatinitiativen zur notwendigen Erhöhung der Zahl an Gästebetten. Dazu zählen unter anderem der Neubau des Naturund Wellnesshotels „my arbor“ und die Erweiterung des Hotels „Rosalpina“. Erweiterungen und Umbauten seien, so Brunner, auch bei Hütten geplant: Ein konkretes Projekt gebe es beispielsweise für die Pfannspitzhütte; der Start für den Umbau ist für Frühjahr geplant.
GUTE STIMMUNG AM PLOSEBERG: Albin Mitterrutzner, SVP-Ortsobmann von St. Andrä, Stadtrat Andreas Jungmann, LH Arno Kompatscher, Bürgermeister Peter Brunner und Albin Winkler, Ortsobmann von Afers
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Plose: Der Sommer boomt! Kei-
ne Frage, die Plose ist ein Magnet für Touristen. „Aber nur, wo es der einheimischen Bevölkerung gefällt, gefällt es auch den Gästen“, brachte es der Bürgermeister auf den Punkt. Deshalb sei die letzthin sehr positive Entwicklung am Ploseberg im Sommer so wichtig. Um dies zu belegen, ließ Brunner Zahlen sprechen: „Vor zehn Jahren hatten wir im Sommer insgesamt rund 17.000 Durchfahrten; im heurigen Sommer waren es etwa 180.000. Diese Frequenzen in den warmen Monaten braucht die Plose Ski AG auch, um den derzeit mäßigen Winter zu kompensieren.“ Damit Gäste und vor allem Einheimische auf den Berg kommen, müsse man aber auch etwas bieten: „Uns ist es grundsätzlich gelungen, mit kleinen Maßnahmen auf der Plose im Sommer große Attraktivität zu schaffen“, erklärte Brunner. Auch hier lügen Zahlen nicht, denn mit den fast 8.000 verkauften Summercards war gut die Hälfte der Brixner Bevölkerung über 6 Jahren im Sommer nicht nur in der Acquarena oder der Kletter-
halle Vertikale, sondern eben auch am Brixner Hausberg unterwegs. Der Erfolg der Summercard spreche für sich, weshalb aus diesem Grund derzeit eine Arbeitsgruppe damit beschäftigt sei, das Konzept für ein Ganzjahresticket zu erarbeiten. „Uns schwebt vor, in zwei bis drei Jahren ein Freizeitticket nach Nordtiroler Modell anbieten zu können“, verriet Brunner. Bei den Bike- und Wanderwegen stünden allerdings noch Hausaufgaben an. Zwar gebe es inzwischen insgesamt vier Trails, auf denen auf zwei Rädern ins Tal gerauscht werden kann, doch auch Genussradler, die mit ihrem Bike die Plose erkunden wollen, möchten auf ihre Kosten kommen – und das noch im Einklang mit den Bedürfnissen der Wanderer. „Wir müssen versuchen, die Bikeaktivitäten so gut wie möglich zu kanalisieren und entsprechende Regeln zu definieren“, gab sich Peter Brunner überzeugt. Als „schwierige Partnerschaft“ bezeichnete auch Landeshauptmann Arno Kompatscher die Koexistenz von Radlern und Wandersleuten auf den markier-
ten Wanderwegen. „Wir haben kürzlich dazu eine Vereinbarung getroffen“, zeigte er sich zuversichtlich, „geklärt werden darin die Rechte und Verantwortungen der Grundeigentümer, die Regeln für die Weginstandhaltung, die Rechte und Pflichten der Wegehalter sowie die Finanzierung.“ Die Wegevereinbarung scheint damit in trockenen Tüchern zu sein – offen ist aber noch, wer auf den jeweiligen Wegen unterwegs sein darf. „Wir haben zur Beantwortung dieser Frage einen Blick auf die Nachbarländer geworfen“, erklärte Kompatscher. „Sicher ist bis jetzt lediglich, dass es eine Regelung zusätzlich zu der eben genannten Wegevereinbarung braucht – aber es sind dazu noch einige Fragen zu beantworten.“ Eine dieser Fragen ist, ob mit Verboten gearbeitet werden soll oder ob man lieber positive Zeichen an die Bikegemeinde schickt, indem man eigene Radwege für die verschiedenen Zielgruppen ausweist. Unterschwellig geht dieses Ausweisen von Wegen damit einher, dass das Radfahren auf den nicht ausgewiesenen Wegen
eben untersagt ist. „In Kürze wird es einen Radwegegipfel geben, bei dem alle Interessensträger an einem Tisch zusammenkommen, um hier eine Entscheidung zu treffen“, erklärte Kompatscher.
Mobilität am Ploseberg. Auch in
Sachen Mobilität ist in St. Andrä einiges am Laufen: Eine große Entlastung für das Bergdorf wird zum Beispiel die Umfahrungsstraße bringen; bis Jahresende ist deren Eröffnung geplant. „Mit der Umfahrung ergibt sich gleichzeitig eine neue Situation für den Dorfkern“, berichtete Peter Brunner, „eine entsprechende Gestaltung muss gut geplant werden.“ Die Dorfberuhigung soll grundsätzlich in zwei Phasen geschehen: „Nach der Öffnung der Umfahrung werden wir den Durchzugsverkehr im Ortskern unterbinden“, erklärte Stadtrat Andreas Jungmann. Ein entsprechendes Ansuchen sei bereits gestellt, denn immerhin handelt es sich bei der Verbindung um eine Staatsstraße. „Die zweite Phase sieht vor, dass wir uns alle zusammen im Rahmen eines Leader-Projekts 65
Wirtschaft & Umwelt
Gedanken machen sollten, wie die Gestaltung des Dorfes angegangen werden soll“, erklärte Jungmann. Gleichzeitig wünsche er sich, dass so viele Leute wie möglich an der Ausarbeitung eines Konzeptes mitarbeiten würden, „denn die Neugestaltung ist eine große Chance für die Entwicklung des Dorfes“. Unterstützung bei der Finanzierung erhoffe man sich über das Leader-Programm; das Projekt wurde bereits eingereicht, man warte derzeit aber noch auf eine Antwort aus Bozen. Im Rahmen des Leader-Programms sind bis 2020 neben der Dorfgestaltung weitere Projekte in Planung: ein Bolzplatz in St. Andrä, ein Generationenspielplatz und ein Themenweg „Altes Handwerk“ in Afers. Ebenso umgesetzt, allerdings außerhalb des Leader-Programms, werde der Gehsteig Flauge sowie weitere Infrastrukturen im Berggebiet. „Die Sportzone wird ans Weißwasser angeschlossen, und es werden weitere Adaptierungen vorgenommen“, erklärte der Bürgermeister. Neben neuen Parkmöglichkeiten, die in St. Andrä bei der Skihütte und dem Ex-Hotel-Edith entstehen sollen, um den anrollenden Blechlawinen Herr zu werden, wird auch angedacht, die Straße nach Kreuztal zu beruhigen. „Wir reden nicht von einer Sperre, sondern von einer Beruhigung. Gäste und Lieferanten müssen schon noch zu den Betrieben kommen“, klärte Bürgermeister Peter Brunner auf. Eine Regelung konnte auch für die Würzjochstraße gefunden werden – eine gute Lösung sogar, wie sich Landeshauptmann Arno Kompatscher ausdrückte. „Die bisherige Lösung war rechtlich nicht abgesichert. Also haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und die Sache ordentlich gere-
LH Arno Kompatscher: „Für die Verlegung der Hochspannungsleitungen haben wir endlich eine gute Lösung gefunden“
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gelt.“ Von nun an gibt es eine Vereinbarung zwischen Land und der Gemeinde Villnöß, dass die Würzjochstraße frühestens mit dem ersten größeren Schneefall, spätestens aber mit 1. Dezember gesperrt und damit nicht mehr geräumt wird. Ab diesem Zeitpunkt kann die Straße dann als Loipe präpariert werden. „Frühestens am Dienstag nach Ostern wird die Straße wieder geöffnet“, erklärte Kompatscher.
einer Verbindung zwischen Stadt und Berg haben wir nie aus den Augen gelassen“, erklärte Peter Brunner. Zuständig für diese Vision ist Mobilitätsstadtrat Thomas Schraffl, der die Vorgehensweise erklärte: „Wichtig war uns von Anfang an, die gesamte Bevölkerung und alle im Gemeinderat vertretenen Parteien zu informieren und an den Entscheidungsprozess zu beteiligen“. 2017 wurde der Weg zur Entscheidung im Gemeinderat
tet. In einem Bürgerdialog haben anschließend 60 interessierte Bürger dabei geholfen, die von der Arbeitsgruppe ausgearbeiteten 18 Kriterien zu verfeinern, zu ergänzen oder Inhalte zu streichen. „Der Kriterienkatalog ist schließlich im Sommer im Gemeinderat mit nur einer Enthaltung genehmigt worden“, freute sich Schraffl, „der Katalog ist nun auch Grundlage für einen Ideenwettbewerb, der von Stefan Dellago koordiniert wird.“
„Es ist beeindruckend, was in der Stadtgemeinde Brixen in den letzten Jahren alles passiert ist“_ LH Arno Kompatscher Verbindung Stadt-Berg. Zuge-
geben, wenig rosig war die Stimmung vor zwei Jahren am Ploseberg auch wegen der gesamten Polemik rund um die angedachte Seilbahnverbindung. „Das Thema
genehmigt und eine Arbeitsgruppe mit verschiedenen Interessensvertretern gegründet. In mehreren Sitzungen wurden Kriterien und Richtwerte entwickelt, die man sich von der Verbindung erwar-
Ende November werden die Unterlagen für den Ideenwettbewerb erarbeitet sein, von Dezember bis voraussichtlich Mitte oder Ende März können dann Projekte eingereicht werden. Diese werden
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im April von einer Kommission bewertet, die aus vier Experten und Bürgermeister Peter Brunner besteht. Der Stadtrat wird diese Bewertung anschließend ratifizieren und der Arbeitsgruppe sowie der Bevölkerung vorgestellt. „Sollte ein Projekt angenommen werden, wird es von der Gemeinde weiterverfolgt“, so Schraffl. „Der Wunsch ist, dass wir ein tolles Siegerprojekt bekommen, das auch umgesetzt werden kann“, zeigte er sich zuversichtlich.
Unter Hochspannung. Eine
Lösung hat man nach langen Diskussionen nun auch in der brisanten Thematik rund um die Verlegung der Hochspannungsleitungen gefunden. Grundsätzlich war ja geplant, die Leitungen aus dem verbauten Gebiet in Albeins, Milland und Elvas zu verlegen, und zwar teilweise ins Mittelgebirge. „Zusammen mit Terna und RFI konnten wir nun die Vereinbarung treffen, die bestehende Leitung über den Pfeffersberg zu nutzen“, freute sich Bürgermeister Peter Brunner. „Das heißt, dass die Leitungen, die durch Milland gehen, nicht mehr über den Ploseberg, sondern auf dem bereits bestehenden Korridor über den Pfeffersberg führen werden.“ Klar ist, dass die Pfeffersberger damit keine Freude haben, „aber wir müssen auch beachten, dass wir heute zwei Hochspannungskorridore durch den Brixner Talkessel haben, morgen wird es nur noch einer sein“, so Brunner. Dem entsprechend versprach der Bürgermeister, dass frei werdende Umweltgelder dort eingesetzt würden, wo neue Belastungsmomente dazukommen. „Das sind wir einfach der Bevölkerung schuldig.“ Auch Arno Kompatscher begrüßte diese Entwicklung. „Seit über 20 Jahren wird dieses Thema nun schon diskutiert. Eine Lösung konnte nun gefunden werden, weil wir über das landeseigene Energieunternehmen Alperia eine völlig neue Verhandlungsbasis mit Terna und RFI haben. Terna scheint nun, Alperia mit dem Verteiler Edyna als Ansprechpartner auf Augenhöhe zu akzeptieren“, freute sich der Landeshauptmann. Die Aufbruchsstimmung, von der vor gut zwei Jahren noch niemand zu träumen gewagt hätte, ist nun definitiv am Ploseberg und in Brixen angekommen. Diese Entwicklung ist auch in Bozen registriert worden: „Es ist beeindruckend, was in der Stadtgemeinde
info Leader-Projekte am Ploseberg
seit dal
1930
Die Lokale Aktionsgruppe Eisacktaler Dolomiten hat im März nach zweijähriger Vorbereitungszeit den ersten Aufruf gestartet, um Projektvorschläge für das LeaderProgramm einzureichen. Insgesamt fünf Projektvorschläge sind eingelangt und wurden genehmigt: ein Projekt der Gemeinde Brixen zur Planung der Dorfgestaltung in St. Andrä und vier Projekte zum Bau und zur Sanierung von Wanderwegen, die das Forstinspektorat Brixen eingereicht hatte. Während das Projekt zur Dorfgestaltung noch auf das entsprechende Finanzierungsdekret aus Bozen wartet, sind die Weg-Projekte bereits in Umsetzung und werden teilweise noch heuer abgeschlossen. Hier die Weg-Projekte im Umriss: Jägersteig Rodeneck Ausbau und Sanierung des bestehenden Jägersteigs in Rodeneck, um einen attraktiven Rundweg für Einheimische und Gäste zu schaffen. Projektsumme: 40.000 Euro, beantragter Förderbeitrag: 32.000 Euro. Wege Leader Plose Von einer lokalen Arbeitsgruppe wurden im Bereich Plose/Afers im Rahmen des Leader-Programmes verschiedene großteils bereits bestehende Wanderwege für eine Sanierung oder einen Ausbau vorgeschlagen. Auch die Ausstattung einiger Wege mit ansprechenden Rastplätzen ist vorgesehen. Projektsumme: 100.000 Euro, beantragter Beitrag: 80.000 Euro. Rundweg Klerant Auf Initiative einer Arbeitsgruppe wird ein Rundweg zwischen Klerant und Mellaun auf einer Gesamtlänge von 850 Metern saniert, ausgebaut und in Teilen neu angelegt. Ebenfalls vorgesehen sind Aufenthalts-, Spiel- und Rastplätze. Projektsumme: 50.000 Euro, beantragter Beitrag: 40.000 Euro.
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Brixen in den letzten Jahren alles passiert ist“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher.
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 67
IM GESPRÄCH MIT MICHI KLEMERA
Wirtschaft & Umwelt
„Bauchgefühl und Innovationsgeist“ MICHI KLEMERA ist Firmengründer und Geschäftsführer der Luis T. GmbH, die seit nunmehr 17 Jahren das Modelabel Luis Trenker vermarktet. Im Gespräch verrät er, wie er zum Namensrecht kam, welche Herausforderungen es für ein vergleichsweise kleines Label in der Modebranche gibt – und warum er sehr optimistisch in die Zukunft blickt. Herr Klemera, Sie sind Bozner, aber seit zehn Jahren wohnen Sie in St. Andrä. Fühlen Sie sich mittlerweile als Brixner? Wenn, dann würde ich mich eigentlich als St. Anderer fühlen, denn in St. Andrä fühle ich mich wirklich sehr wohl. Aber ehrlich gesagt bin ich im Herzen immer noch ein Bozner. Ich arbeite dort, und das Familiengrab befindet sich auch in Bozen – ein für mich wichtiges Zeichen meiner „Zugehörigkeit“. Seit Juli 2007 lebe ich aber mit meiner Frau Christine Gostner und den drei Kindern Johanna (22), Nina (11) und Linda (19) in St. Andrä, wo man uns sehr freundlich aufgenommen hat. Mein persönlicher Bezug zu Brixen entstand jedoch ursprünglich durch meinen Vater, der für meinen Bruder und mich ein großes moralisches Vorbild war. Er ist nämlich 1920 in Brixen geboren und hat bis zu seiner Kriegseinberufung 1938 auch hier gelebt. Während der Optionszeit haben meine Großeltern jedoch entschieden, nach Salzburg zu gehen, woher mein Großvater gebürtig stammte und wo sie
danach den Rest ihres Lebens verbrachten. Mein Vater hat den Bezug zu Südtirol und seinem persönlichen Umfeld trotzdem nie verloren; er hat die Wochenenden dazu genutzt, mit dem Motorrad nach Südtirol zu fahren. In Bozen lernte er meine Mutter Thea Drahorad kennen und lieben, ist quasi dort „hängengeblieben“ und hat sich zusammen mit ihr eine Zukunft aufgebaut. Mein Bruder und ich fühlen uns als Bozner, weil wir unsere Kindheits- und Jugenderinnerungen mit Bozen verbinden. Meine ältesten Freunde sind fast alle in Bozen, was den Bezug zur Stadt noch verstärkt. Bei einem Handballspiel zwischen Bozen und Brixen würden Sie also immer noch Bozen anfeuern? Oh, das ist ein heikles Thema; diese Frage möchte ich gerne unbeantwortet lassen. Spaß beiseite: Ich habe 16 Jahre lang für Bozen gespielt, das prägt natürlich, und es käme mir komisch vor, wenn ich auf einmal die Mannschaft wechseln würde, nur weil ich umgezogen und der Einkleidungs-
partner des SSV Brixen bin. Beim Sport geht es auch um Emotionen, und in meinem Herzen bleibt dabei Bozen. Gibt es Anekdoten aus Ihrer Handballzeit, die mit Brixen in Verbindung stehen? Große Emotionen, sehr viel Kampf. Die Derbys zwischen Brixen und Bozen zählten immer zu den tollsten Spielen der Saison, von denen wir Bozner sehr viele verloren haben. Wenn wir unerwarteterweise einmal gewonnen haben, hat sich das angefühlt wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag zugleich. Damals war Brixen immer ein übermächtiger Gegner. Und heute sitzt Michi Klemera in einem sehr schönen, eleganten Chefbüro eines Modelabels, das in der Zwischenzeit auf dem Markt eine gewisse Bedeutung erreicht hat. Wie kam es dazu? Mit 18 bin ich nach einer verpatzten Nachprüfung aus der Handelsoberschule geflüchtet und habe meinem Vater gesagt, dass
ich nicht mehr zur Schule gehen würde, sondern in den väterlichen Großhandelsbetrieb für Schuhe eintreten möchte. Mein Vater hat diesen Betrieb sehr fleißig aufgebaut, und ich hatte eigentlich die HOB besucht, um danach dort einsteigen zu können. Mein Bruder Hansjörg hatte hingegen bis zur 5. erfolgreich die Geometerschule besucht; er war aber Handball-Nationaltorwart, und aufgrund der vielen Absenzen war er nicht zur Matura zugelassen worden. Im Jahr darauf, während er die Matura nachholte, kam sein Sohn Manuel auf die Welt. Er hatte damals schon einen fixen Vertrag als Tormann bei Cividin Triest, dem damaligen HandballItalienmeister; die Mannschaft hätte auch sein Studium finanziert. Die privaten Umstände haben seine Pläne umgeworfen, und er ist nach dem Militärdienst mit mir in den väterlichen Betrieb eingestiegen. Einen Monat später erlitt mein Vater einen schweren Herzinfarkt, und wir mussten uns entscheiden, wie es mit dem Betrieb weitergehen sollte. Wir haben uns dazu entschlossen, den Schuhgroßhandel während der Genesung unseres Vaters weiterzuführen, der nach einem guten Jahr wieder zurückkam. Bereits nach wenigen Jahren wurde uns das regionale Betätigungsfeld allerdings zu klein, wir haben uns für Importe interessiert. Anfangs wurden uns Schuhmarken angeboten, die wir auf dem italienischen Markt schnell erfolgreich vertreiben konnten. Das war die Zeit der GiessweinPantoffeln, oder?
Michi Klemera: „Unser neuer Shop in Meran, der im Februar eröffnet wird, soll unsere neue Visitenkarte für die Südtiroler werden“
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Ja genau, in den 1980er und 1990er-Jahren waren sie sehr erfolgreich. Ein weiteres Produkt dieser Marke waren Walkjacken, die wir dann auch nach Italien
Michi Klemera: „Ich habe mich von Anfang an mit der Marke Luis Trenker verbunden gefühlt, ich konnte mich und meine Träume darin widerspiegeln“
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importiert haben. Mein Bruder, immer mein großes Vorbild, war mein Vorgesetzter, und ich war der Verkäufer. Diese Jacken haben mir besonders gefallen, und ich habe schnell gemerkt, dass Bekleidung mich eigentlich mehr fasziniert als Schuhe. In diesen Jahren hatten wir immer mehr Marken aus dem Ausland geholt und waren unter anderem mit Schuhen der Marke Mephisto sehr erfolgreich. Wir hatten aber Schwierigkeiten, die Freude am Großhandel aufrechtzuerhalten. Deshalb haben wir 1989 das Familienunternehmen geschlossen, um uns auf eine eigene Vertriebs-GmbH zu konzentrieren. Von da an haben wir versucht, unseren Markt auszu-
Unternehmen hatte damals bereits mit externen Ideen innerhalb der Produktionslinie gespielt; unter anderem wurde in Zusammenarbeit mit Hubert von Goisern die auf seine Person zugeschnittene Linie „Hubert von Goisern“ in die Kollektion eingeführt. Ich habe diese Kollektion mit aufbauen und begleiten dürfen und sie schließlich in Italien erfolgreich verkauft.
lag daran, dass ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit Trenker nachgesagt wurde, und es ist ihm immer auf die Nerven gegangen, wenn er bei einer Bergwanderung mit ihm verwechselt wurde – da hieß es dann: „Schau, da kommt der Trenker“. Trotzdem hat er unsere Idee natürlich unterstützt, und wir fingen an, ein konkretes Konzept auszuarbeiten.
Wie aber entstand die Idee zur Marke „Luis Trenker“?
Gab es da schon klare Vorstellungen zur Produktlinie?
Durch puren Zufall! 1994 haben wir im Wartezimmer unseres Freundes und Anwalts Gerhard Brandstätter die Söhne von Luis Trenker, Florian, Ferdinand und
Nein, anfangs wussten wir noch nicht genau, für welchen Bereich wir überhaupt die Namensrechte verwenden wollten. Also begannen wir damit, zu untersuchen,
„Klima, Natur, Berge, Liebe, Leidenschaft, Handschlagqualität – das ist Südtirol und Alpiner Lifestyle“_ Michi Klemera weiten; unter anderem haben wir die Strickkollektion „Cocolori“ in Italien produziert und weltweit verkauft. 1987 haben wir eine Zusammenarbeit mit Meindl aus Niederbayern übernommen, die aus Hirsch- und Ziegenleder Schuhe, aber auch Bekleidung hergestellt hat. Deren Produkte haben sich in Südtirol und Norditalien sehr erfolgreich verkauft, und ich war mit der Familie Meindl auch privat sehr verbunden. Das
Josef, getroffen, die auf der Suche nach einer besseren Vermarktung für den Namen ihres einige Jahre vorher verstorbenen Vaters waren. So wurden zwischen Tür und Angel Telefonnummern ausgetauscht. Nach etwas komplizierten Verhandlungen haben wir 1995 von der Familie die Namensrechte zu „Luis Trenker“ erworben. Unser Vater assoziierte allerdings interessanterweise Luis Trenker mit eher negativen Gefühlen. Das
welcher Bereich zum Namen passen und wirtschaftlich interessant sein könnte. Für die Firma Meindl kam die Marke Luis Trenker wie gerufen. Wir haben dem bayerischen Unternehmen ein Lizenzangebot unterbreitet: Sie sollten Design, Produktion und Investition übernehmen, wir waren für Vertrieb und Marketing zuständig. Fünf Jahre lang haben wir versucht, die Marke voranzutreiben, indem wir beispielsweise
Stars wie Arnold Schwarzenegger und Thomas Gottschalk eingekleidet haben. Im organisatorischen Bereich stießen wir aber immer wieder auf Schwierigkeiten. Im Oktober 2000 schlug ich der Firma Meindl eine 50:50-GmbH vor, die für uns zwar finanzielle Risiken, aber auch ein Mitspracherecht bedeutet hätte. Dieses Angebot wurde allerdings nicht angenommen, und Meindl hat uns viel Glück gewünscht und sich von der Marke total verabschiedet. Also war ich frei von jeglichen Verpflichtungen, obwohl ich auf eine andere Lösung gehofft hatte, weil wir von Produktion damals überhaupt keine Ahnung hatten. Diese Entwicklung hatte sich bereits einige Monate zuvor angedeutet, weshalb ich mich auf eine solche Situation eingestellt hatte und nicht ganz unvorbereitet war. Trotzdem: Plötzlich auch für die Herstellung der Modeartikel zuständig zu sein war eine absolute Harakiri-Aktion. Eine enorme Herausforderung? Um ehrlich zu sein, kann ich es mir heute auch nicht mehr genau erklären, wie das damals überhaupt funktionieren konnte. Es war ein sehr großer Energieaufwand. Ich verfügte über keinerlei Grundkenntnisse in der Produktion, Begriffe wie Modellblatt hatte ich noch nie zuvor gehört, und ich hatte kaum Ahnung von Stof69
Wirtschaft & Umwelt
bin ich meist wieder zurück ins Büro, wo ich bis tief in die Nacht gearbeitet habe. Es war beruflich und privat eine anstrengende Zeit. 2001 hat sich meine Frau von mir getrennt, im Juni 2002 starb meine geliebte Mutter, die sieben Jahre zuvor an Alzheimer erkrankt war und die ich in dieser Zeit viel unterstützen und pflegen durfte. Ist für eine derart große Entscheidung neben einer gewissen „ratio“ auch ein starker emotionaler Bezug zur Marke erforderlich?
in New York spielt, beeindrucken mich bis heute. Zu dieser Zeit als Südtiroler an einer HollywoodProduktion beteiligt gewesen zu sein, eine fremde Sprache lernen zu müssen, unter schwierigsten Bedingungen Filmaufnahmen am Matterhorn zu organisieren – das alles war ein Kraft- und auch Zeitaufwand, der für uns heute unvorstellbar ist. Konnten Sie Luis Trenker noch persönlich kennenlernen? Luis wohnte damals in der Fagen-
Foto: Oskar Zingerle
fen. Neben den technischen und kreativen Kenntnissen fehlte es mir auch an unternehmerischem Wissen. Durch Glück und gute Freunde kam ich nach Ungarn, Wien, ins Burgenland, wo ich in der Folge mit den verschiedensten Menschen zusammengearbeitet habe. Vieles davon war – und ist auch heute noch – Bauchgefühl und Innovationsgeist. Und natürlich Glück. Ich bin in dieser Zeit sicher über mich hinausgewachsen, weil es andauernd darum ging, große Probleme zu bewältigen. Das war aber ein
damit haben wir in der Branche einiges Aufsehen erregt. Quasi über Nacht durften wir Kunden aus der ganzen Welt bedienen: Japan, USA, Südkorea, Russland, Frankreich und Spanien – es war unwahrscheinlich spannend. Auf eine so rasante Entwicklung waren wir aber strukturell nicht vorbereitet, weshalb wir in der Produktion nicht das umsetzen konnten, was die Kollektion versprochen hatte. Dies versetzte uns einen Dämpfer, auf den Jahre der Stagnation folgten. Ich habe aber nie an der Kraft der Marke gezweifelt und hatte klare Vorstellungen davon, wo ich und die Marke irgendwann stehen würden. Luis Trenker ist längst nicht mehr nur Mode ... Heute ist die Luis T. GmbH ein Unternehmen mit 35 festen Mitarbeitern und Luis Trenker ein starker Brand mit mehreren Produktgruppen, deren gemeinsames Dach wir „Alpiner Lifestyle“ nennen: Bekleidung für Herren und Damen, Hotel-Inneneinrichtung, Hotelkosmetik, Bettwäsche, Möbel zu Infrarotkabinen, E-Bikes, Autos. Autos?
Michi Klemera: „Seit zwei Jahren spüre ich einen großen Aufschwung“
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enormer Lernprozess, an dem ich sehr gereift bin und von dem ich heute noch sehr profitiere. Ich habe dabei gelernt, mit einer gewissen Gelassenheit die Lösung von Problemen anzugehen, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn in der Firma mal etwas nicht ganz rund läuft. Wie dem auch sei, die Belohnung meines Engagements ließ nicht auf sich warten: Im Dezember 2000 konnte ich bereits eine neue Winter-Kollektion fotografieren. Drei Monate später hatte ich mehr verkauft als in den gesamten drei Jahren zuvor. Das war für mich ein guter Startschuss. Aber ein enormer Kraftakt ... Ja, natürlich. Ich hatte ja eine sehr unbeschwerte Jugend hinter mir, die von Sport geprägt war. Mein Bruder war das Familienoberhaupt, das sich um vieles gekümmert hatte. Mit der Gründung meines Unternehmens war ich dann derjenige, der plötzlich 18 Stunden am Tag gearbeitet hat und für kaum etwas anderes mehr Zeit hatte. Nach dem Abendessen 70
Ich habe mich von Anfang an sehr mit der Marke Luis Trenker verbunden gefühlt, ich konnte mich und meine Träume darin widerspiegeln. Das Auftreten von Luis, seine Suche nach Horizonten und deren Überwindung hat mich am meisten an ihm fasziniert. Er war eine starke Persönlichkeit: Nicht nur in Südtirol, sondern weltweit ist der Bergbub mit großem Selbstbewusstsein aufgetreten. Luis war zur Zeit seiner besten Filme, also schon in den 1930er und 40er Jahren, im Fernsehen aufgetreten. Er war der George Clooney seiner Zeit. Prinzipiell wollte ich aber über meine Modemarke nicht nur von Luis Trenker als Person, sondern vor allem vom Leben in den Bergen in dieser Zeit erzählen. Er spiegelt für mich das Leben unserer Vorfahren wider, auch jenes meines Großvaters. Diese Menschen, die ein Leben zwischen und nach zwei Kriegen führen und ihre Familien schützen mussten, waren für mich Sinnbild von Kraft, Mut, Demut, Liebe und Leidenschaft. Luis Trenkers Filme, etwa „Der verlorene Sohn“, der
straße in Bozen. Um von seiner damals legendären Villa in die Stadt zu gelangen, musste er an unserer Schule vorbei, wo ich ihn einige Male gesehen und begrüßt habe. Das war aber mein einziger persönlicher Kontakt mit ihm. Gab es einen Punkt, an dem Sie gespürt haben, dass die Geschäfte richtig anfingen zu laufen? Es war von Beginn an ein ständiges Auf und Ab, aber seit etwa zwei Jahren gibt es einen spürbaren Aufschwung. Wir haben einige neue Mitarbeiter eingestellt und ein paar kleine Dinge an den Kollektionen und im Unternehmen verändert. Nach 17 oder, wenn man die fünf Jahre mit Meindl dazuzählt, 22 Jahren würde ich nun sagen, dass wir uns in der bisher besten Phase unserer Marke befinden. Der erste wichtige Schritt wurde allerdings bereits 2005 gemacht, als wir eine sehr gute Kollektion auf den Markt bringen konnten und zum ersten Mal mit dem MünchnerMesse-Preis der ISPO als „brand of the year“ ausgezeichnet wurden;
Ja, es gibt eine Lizenzkooperation mit der englischen Marke Range Rover, die eine „Luis Trenker Edition“ gebracht hat. Ich durfte selbst die Autos stylen, aus- und umrüsten – eine sehr spannende Aufgabe! Alpiner Lifestyle bietet unglaublich viele Ausdrucksmöglichkeiten. Im Moment arbeite ich zusammen mit Innsbrucker Unternehmern daran, alte Antonow-Flugzeuge im Luis-TrenkerStyle umzubauen und diese für Touristenflüge zu verwenden, und irgendwann möchte ich eigene Luis-Trenker-Hotels bauen. Unsere klare Corporate Identity aus Altholz kombiniert mit mattem Schwarz und glänzendem Cremeweiß soll die Verbindung der neuen und alten Welt darstellen. Treue, Nachhaltigkeit und Natürlichkeit – modern interpretiert. Dabei versuchen wir ständig, unsere Kunden zu überraschen und nicht vorhersehbar zu sein. Als Sportler war ich schon immer und bin bis heute sehr risikobereit. ... eine Gemeinsamkeit mit Bergsteigern? Sicherlich, wobei ich aber nie Bergsteiger war. In meiner Jugend war das Drachen- und
Gleitschirmfliegen und auch das Klettern schon sehr populär, das habe ich aber nie gemacht. Einen guten Kletterer macht aus, dass er seine Grenzen kennt; er weiß, wann er auf einen weiteren Anstieg verzichten muss, weil es zu gefährlich wird. Ich hingegen hatte immer das Gefühl, dass mein Hang zum Risiko es mir nicht ermöglichen würde, in Extremsituationen eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Deshalb habe ich solche Situationen von vorneherein gemieden. Mit dem Alter hat sich meine Risikobereitschaft zum Glück etwas beruhigt. Luis Trenker wird von Kunden als emotional behaftete, mit Leidenschaft geführte Marke empfunden. Stimmt dieser Eindruck? Ich freue mich sehr, wenn Kunden das so sehen, weil es zu einem sehr großen Teil auch zutrifft. In der Phase, in der wir uns derzeit befinden, ist es auch eine meiner Hauptaufgaben, das typische Konzerndenken, das sich bei Unternehmen ab einer bestimmten Größe gern einschleicht, zu unterbinden. Ich will das Bauchgefühl, das mich von Anfang an begleitet hat, beibehalten, auch wenn ich mich dabei manchmal auch intern etwas wehren muss. Mein Ziel ist es nach wie vor, mich auf unerwartete Pfade zu begeben und Leute zu überraschen. Im Juni wollten wir unsere Kollektion auf der Toni-Demetz-Hütte auf der 2.700 Meter hohen Langkofelscharte präsentieren. Alles war bereits vorbereitet, 150 Gäste wurden erwartet, Bergführer, Hubschrauber, Models organsiert. Ein Sturm kam uns dazwischen, und wir mussten innerhalb kürzester Zeit auf die Salei-Hütte weit unterhalb ausweichen. Die Fähigkeit, in solchen Momenten flexibel zu sein und schnell alternative Lösungen zu finden, ist sicher eine meiner Stärken. Dabei habe ich das große Glück, meine Familie an meiner Seite zu haben. Meine Frau Christine ist eine große Stütze, und zu Hause kann ich mich fallenlassen und Kraft tanken, ohne mit Vorwürfen konfrontiert zu werden, wenn ich mal wieder zu wenig Zeit für sie und für die Kinder habe. Das grundsätzliche Schlagwort, an das sich die Marke richtet, ist also immer „Alpiner Lifestyle“. Ja, in der Tat. Schon mit Meindl habe ich damals diesen Begriff für die Mode neu erfunden, so
etwas gab es in diesem Bereich noch gar nicht. Über Jahre hinweg haben wir versucht, diesen unseren Markenkern aufzubauen, und wir sind dabei oft missverstanden worden. Viele hatten Schwierigkeiten damit, uns in eine Sparte einzuordnen. Unsere Produkte werden zu 70 Prozent in Italien, der Rest in Portugal und Rumänien hergestellt; sie sind anders als der Mainstream, erhalten dadurch eine ganz andere Wertigkeit. Die persönliche Beziehung, die ich zu jedem Lieferanten, zu jedem Produzenten seit Jahren pflege, ist in dieser Hinsicht sehr wichtig. Wie wichtig ist für die Marke die Tatsache, dass Luis Trenker ein Südtiroler war? Luis Trenker ist 100 Prozent Südtirol, daran besteht kein Zweifel. Das Klima, die Natur, die Berge, gut leben, gut essen, gut trinken, Liebe, Leidenschaft, Handschlagqualität – das alles macht Südtirol und den Alpinen Lifestyle aus. Das wird am ausländischen Markt auch in dieser Form kommuniziert; Südtirol gilt in diesem Sinn als Qualitätsmerkmal. Schauen Sie, viele Südtiroler gehen sehr kritisch mit ihrer Heimat um; ich hingegen bin sehr dankbar, dieses Land als meine Heimat bezeichnen zu dürfen. Wir leben hier im Paradies. Wir Südtiroler haben sehr viele Qualitäten, auf die wir stolz sein können. Deshalb ist es mein Anliegen, dass die Marke Luis Trenker ständig mit Südtirol in Verbindung gebracht wird. Durch unsere Kooperation mit starken Partnern wie Oberrauch/Zitt, Alpin Lifestyle oder Maximilian spielt Südtirol für uns natürlich auch wirtschaftlich eine Rolle. Der Südtiroler Markt hat sich allerdings stark verändert: Der Umsatz, den wir in Südtirol machen, hängt zum Großteil mit dem Tourismus zusammen. Ich glaube,
dass bei den Südtirolern unsere Entwicklung von einem einfachen T-Shirt- und Hemdenproduzenten zu einem ernst zu nehmenden Modeanbieter, der weltweit mit Topmarken verglichen wird, noch nicht ganz angekommen ist. Wir haben heute fünf eigene Shops in Innsbruck, Kitzbühel, Wien, Brenner und Meran, alle in besten Lagen, und in naher Zukunft wird diese Anzahl steigen. Sehr gut funktioniert auch der OnlineStore. Es gibt 18 Shops-in-ShopVerkaufspunkte in hochwertigen Modehäusern Europas und weltweit etwa 400 Händler als Kunden. Unser neuer Shop in Meran, der im Februar eröffnet wird, soll unsere neue Visitenkarte für die Südtiroler werden; wir möchten unserem Kernmarkt 2018 mehr Liebe schenken. Kann man die Leistung Ihres Unternehmens in Zahlen fassen? Derzeit produzieren wir etwa 140.000 Teile im Jahr; 2017 können wir wieder mit einem Umsatzplus von 20 Prozent rechnen. Muss ein Unternehmen dieser Art mittelfristig enorm wachsen, um auf dem Weltmarkt überleben zu können? Nun, zunächst bin ich stolz darauf, dass es mir gelungen ist, als kleines Unternehmen 17 Jahre lang im Markt bestehen zu können. Viele haben daran gezweifelt, und auch ich hatte mir damals noch nicht vorstellen können, jemals dort anzukommen, wo ich heute bin. Natürlich gibt es einige Ansätze, mit denen wir unseren Umsatz in den nächsten drei Jahren verdoppeln wollen. Meine Erfahrung sagt mir aber, dass sich bei Unternehmen oft eine Eigendynamik entwickelt, die sich sowieso nicht vorhersagen lässt. Wenn eine Modefirma vergleichsweise
klein ist, hat sie grundsätzlich ein einziges Problem: Durch die im Vergleich zu den globalen Playern sehr geringen Stückzahlen ist die Herstellung pro Konfektionsteil erheblich teurer – es geht um Kostenunterschiede von bis zu 50 Prozent. In Kombination mit dem uns eigenen hohen Qualitätsstandard schlägt sich dies im Endpreis des Produktes nieder. Leider ist unser Deckungsbeitrag bei weitem nicht so groß, wie es der Verkaufspreis der Teile vielleicht vermuten ließe. Eine Verdoppelung oder Verdreifachung der Stückzahlen würde die Produktionskosten stark verringern, womit wir unsere Ware um 20 bis 25 Prozent günstiger anbieten könnten. Andererseits ist es auch eine Frage der Positionierung auf dem Markt: Luis Trenker ist eine Premiummarke. Unsere Preise unterscheiden sich aber kaum von vergleichbaren Marken. Ein Produkt aus bester Qualität, das zu besten Produktionsbedingungen hergestellt wird, kann aber nie billig verkauft werden – dazu sind die Produktionskosten zu hoch. In Brixen wird die Marke von Maximilian vertrieben. Hannes und Martina Profanter waren bereits „big player“ in Südtirol, als es unsere Marke noch gar nicht gegeben hatte. Sie haben uns ihr Vertrauen geschenkt und das Label Luis Trenker in ihren Geschäften unterstützt und promotet. 2004 haben sie unsere Produkte zusammen mit Dolce&Gabbana bei ihnen im Schaufenster ausgestellt, wodurch wir plötzlich und besonders zum Altstadtfest eine sichtbare Bedeutung erhielten. Das war zu jener Zeit für die Entwicklung der Marke sehr wichtig. Dafür bin ich meinen Freunden bis heute dankbar. 71
Fotos. Olive r Jaist
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Feierliche Banddurchschneidung, v.l.n.r.: Christian Mitterer, Matthias Steinmann, Bürgermeister Andreas Schatzer, Peter Brugger und Heinrich Brugger
Moderne neue Hau trifft Tradition: Harm s der Vere ine nahe donisch fügt sich da s er Kirche ins Dorfze ntrum
genehme lz sorgt für an altung mit Homosphäre st ge um Ra e Di ne warme At Akustik und ei
EVENT
Neues Vereinshaus für Schalders Gemeinwohl, Solidarität und Ehrenamt wurden am 29. Oktober großgeschrieben: An diesem Tag wurde das Haus der Vereine in Schalders gesegnet und an die Gemeinde übergeben. Dabei wurde nicht nur der Abschluss der Bauarbeiten gefeiert, sondern es wollten auch der Geist der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit hervorgehoben werden. „So eine Struktur in diesem Stil und in dieser Dimension hat es in Schalders bisher noch nicht gegeben“ – mit diesen Worten beschreibt der Vahrner Bürgermeister Andreas Schatzer das neue Vereinshaus in seiner Ansprache. „Reizvolles Detail ist das südwärts, auf der gesamten Breite und Höhe des Stockwerkes eingebaute Fenster, das einen wunderbaren Blick über das Schalderer Tal freigibt; ein Panorama, das unwillkürlich zum Stehenbleiben anregt und an dem wohl keiner vorbei-
kommt, ohne es zu bewundern.“ Zum Anlass der Segnung zitierte Bürgermeister Schatzer Johann Wolfgang von Goethe: „Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß.“ Dabei nimmt er Bezug auf die vielen kleinen Kreise, die es in Schalders gibt. Drei davon dürfen in das neue Gebäude einziehen: die Schützen, die Musik kapelle und der Kirchenchor. Außerdem befindet sich die neue Bibliothek nicht weit davon entfernt. Bisher mussten sich Kir-
chenchor und Musikkapelle einen Saal teilen, der aber auch noch für andere Veranstaltungen genutzt wurde. Dabei ist die Idee
entstanden, einen Raum zu schaffen, der zeitgemäße und weiterentwickelnde Vereinsführung erlaubt.
Zum gelungenen Neubau beigetragen haben unter anderem:
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Angenehmes Hören mit modernsten Hörhilfen In Brixen hat ein neues Hörzentrum aufgemacht. AudioVita feiert die Eröffnung mit einem besonderen Angebot für alle Brixner. Kommen Sie im Dezember bei uns vorbei! Seit nun mittlerweile über einem Jahr ist AudioVita in Südtirol ein Begriff. In sieben Hörzentren in ganz Südtirol haben Interessierte die Möglichkeit, kostenlos ihr Gehör zu testen: in Bozen, Neumarkt, Schlanders, Mals, Bruneck, Sterzing und seit kurzem Markus Thaler auch in Brixen. Weiters können all jene, die bereits Hörgeräte haben, gratis diese in unserem Hörzentrum reinigen, kontrollieren und einstellen lassen. Markus Thaler, der Verantwortliche für die Entwicklung von AudioVita in Südtirol, kann auf eine jahrelange Erfahrung im Bereich Hören verweisen. „Unsere Idee, regelmäßig ganz in der Nähe unserer Kunden zu sein, wird gerne angenommen. Darüber hinaus bieten wir in unserem neuen Hörzentrum in Brixen die neueste Messtechnik, mit der wir wichtige Tests durchführen können“, so Markus Thaler. Ein Hörtest verläuft relativ einfach. Nach der Kontrolle des Hörkanals durch den Hörgeräteakustiker wird zuerst überprüft, wie gut verschiedene Töne über den Kopfhörer wahrgenommen werden. Zur Komplettierung wird auch die Leistung des Innenohrs mittels eines Knochenleitungshörers überprüft. Der Sprachtest komplettiert den Hörtest und gibt Aufschluss über die Sprachverständlichkeit. Bei einem leichten Hörverlust kann der Hörgeräteakustiker dem Kunden gute Tipps für den Umgang im Alltag geben. Es wird außerdem eine regelmäßige Kontrolle des Gehörs empfohlen, um bei einer Verschlechterung des Gehörs rechtzeitig eingreifen zu können. Bei einem größeren Hörverlust bietet AudioVita Hörgeräte der neuesten Technologie zum besten Preis.
„Lassen Sie sich beraten und Sie werden feststellen, dass es Lösungen gibt, die Sie positiv überraschen werden!“, so Markus Thaler. Für Interessierte gibt es nur im Monat Dezember dazu ein besonderes Angebot. „Viele Betroffene erzählen uns, dass sie trotz Hörgeräte Schwierigkeiten haben, im Fernseher Gesprochenes richtig zu verstehen. Seit kurzem gibt es eine kabellose Verbindung zwischen Hörgerät und Fernseher. Hörgeräte werden so fast zu drahtlosen Kopfhörern mit dem Vorteil, dass der Klang des Fernsehers dem Hörverlust des Einzelnen angepasst wird.“
DESHALB NUR IM DEZEMBER BEI UNS: Beim Kauf von zwei Hörgeräten der neuesten Technologie schenken wir als Eröffnungsgeschenk nicht nur die Antenne für das drahtlose Hören des Fernsehers dazu, sondern auch 1 Flachbildschirm-Fernseher in der Größe von 32“ Nutzen Sie dieses Angebot, wir helfen auch gerne bei der Montage der Geräte bei Ihnen zu Hause. Rufen Sie uns heute noch an und vereinbaren Sie einen Termin bei uns mit Frau Deborah unter 0472 801690. Kommen Sie in unserem Hörzentrum vorbei, Sie finden uns in der Brennerstraße 5, etwas nördlich von der Konditorei Pupp!
DAS HÖRZENTRUM IN BRIXEN Terminvereinbarung unter Tel. 0472 801690 Öffnungszeiten des Geschäfts: Mo – Di – Do – Fr von 8:30–12:30 und 13:30–17:30 Uhr
Wirtschaft & Umwelt
NATZ/SCHABS
Fernwärme für Raas z Bereits seit einiger Zeit werden die Haushalte und Betriebe von Schabs von einer Fernwärmeanlage mit umweltschonender Wärme versorgt. Seit einem Jahr wird die Biomasseanlage von der Fernwärmegesellschaft Natz/Schabs GmbH betrieben. Nun möchte dieser Betrieb, in Beteiligung mit unter anderem der Fernwärme Brixen-Vahrn, die Fernwärme netze von Schabs und von Neustift
verbinden und dabei die Fraktion Raas an das Fernwärmenetz anschließen. Mit dieser Ausweitung der Fernwärmeversorgung kann auch den Bürgen dieser Fraktion die Wärme relativ kostengünstig bereitgestellt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Bevölkerung ausreichend Interesse zeigt. An die Bürger wurden bereits Informationsschreiben verschickt. Nach Erhalt der Rückmeldungen
wird die Gemeinde über das weitere Vorgehen entscheiden. lv
W&U Wirtschaft & Umwelt
Foto: Oskar Zingerle
EISACKTAL / SCHLANDERS
Keschtnweg geht in Verlängerung z Warum nicht die jahrhundertealten Kastanienhaine im Eisacktaler Mittelgebirge mittels eines eigenen Weges für alle erlebbar machen? Was vor einigen Jahren dem Feldthurner Gastwirt Franz Tauber, Kastanienbauer Norbert Blasbichler und Peter Righi, dem damaligen Direktor des Tourismusverbandes Eisacktal, als Idee in den Köpfen herumschwirrte, ist eine wahrlich wegweisende Geschichte geworden: Der Keschtnweg, der sich auf rund 60 Kilometern von Neustift bis zum
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Schloss Runkelstein nach Bozen zieht, ist seitdem nämlich ein Magnet und beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Gäste. Nun ist eine Verlängerung des Weges angedacht, und zwar an Meran vorbei bis nach Schlanders. „Die Kultur rund um die Kastanie wird schließlich auch in anderen Teilen Südtirols wie beispielweise rund um Prissian oder im Vinschgau gepflegt. Bestehendes und Gelebtes könnte somit besser vernetzt und damit gestärkt werden“, erläuterte Helmut Tauber, Obmann
Die Lärmschutzwände entlang der Autobahn, die Brixen vor störenden Fahrgeräuschen schützen sollen, werden im Frühjahr 2018 errichtet. Vorgesehen sind für die Arbeiten insgesamt 15 Millionen Euro.
des HGV-Bezirkes Eisacktal, bei einer Auftaktveranstaltung zum Projekt im Walthersaal in Klausen. Eine Basis für die Erweiterung des Themenweges war die Verlängerung des Markenschutzes des
Keschtnweges, da dieser nach 20 Jahren eine gewisse Bedeutung errungen hat und somit eine klare, markenrechtliche Grundlage für die Zukunft erforderlich war. vk
Bildung, Erde, Natur – unter diesen Schlagwörtern findet vom 30. November bis zum 2. Dezember am Campus Brixen eine Konferenz zur Umweltbildung statt. Dabei sollen neue Lernwege in Hinblick auf interdisziplinäre Bildungsperspektiven aufgezeigt werden.
1.500 Besucher aus dem In- und Ausland kamen Anfang November zur Bonsaiausstellung „Aki Ten“ ins Forum Brixen. Imai Chiharu, einer der bekanntesten Bonsaimeister Japans, war eigens nach Brixen gekommen. Organisiert wurde die Herbstmesse vom Bonsai Club Brixen rund um Präsident Helmut Bachmann.
STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle
Woher hat der Finsterwirt seinen Namen?
Zumindest zum Teil ist der Name des bekannten Schankbetriebs seiner prominenten Lage in unmittelbarer Nähe von Dompropstei und Pfarrwidum geschuldet. Als eines der ältesten Häuser Brixens reicht die Geschichte des langgezogenen zweigeschossigen Gebäudes, das über viele Jahrhunderte in Besitz der Geistlichkeit war, bis in das 13. Jahrhundert zurück. Ab 1743 wurde hier der so genannte Zehentwein ausgeschenkt, der von den Bauern als Zinsleistung abgeliefert wurde. Um die Nachtruhe zu wahren, musste die Kapitelschenke bei Einbruch der Dunkelheit den Schankbetrieb jedoch einstellen. Da das Gezeche jedoch ohne Licht in der Finsternis munter weiterging, kam der Finsterwirt zu seinem Namen. 1770 verkaufte das Domkapitel das Haus um 1.000 Gulden. Nach wechselnden Besitzern erwarb 1881 Anton Mayr das Gebäude. Dieser führte den Gastbetrieb weiter und öffnete im Erdgeschoss eine Tischlerei. Anton Mayrs Sohn – der Großonkel des heutigen Wirts Hermann – richtete mit viel Geschmack das Künstlerstübele ein und verhalf dem Gasthaus und der Küche zu hohen Ehren: Neben vielen Künstlern sind auch die Namen von Prinzessinnen, Prinzen, Herzögen und Grafen im Gästebuch verzeichnet. Anregungen: redaktion@brixner.info
BRIXEN
Alle guten Dinge sind drei z Gar einige Abenteuer hat der Elefant Soliman auf seiner Reise bereits erlebt. Nun startet er in sein vorerst letztes Abenteuer – das ihn zum Zirkus, in eine Unterwasserwelt und sogar in den Weltraum führen wird, bis seine Reise schlussendlich in Wien endet. „Das große Finale wird laut, bunt und wiederum spektakulär, knüpft aber nur ganz leicht an die vorhergehenden Episoden an“, erklärt Claudia Oberhofer, die Projektverantwortliche der Tourismusgenossenschaft Brixen. „Bis auf den kurzen Schwarz-Weiß-Rückblick am Anfang wurden alle Szenen neu erstellt, wobei das Ende noch einen Überraschungseffekt bieten wird, den wir noch nicht verraten wollen.“ In Brixen hält Soliman Einzug vom 23. November bis 7. Jänner; an den Wochentagen um 17:30, 18:30 und 19:30 Uhr, freitags und samstags zusätzlich noch um 20:30 Uhr. „Unser Ziel ist es, die
Besucherzahl vom Vorjahr von 60.000 zu halten und vielleicht zu übertreffen. Der Kartenvorverkauf ist bereits in vollem Gange und ist bisher – insbesondere bei Touristen –hervorragend angelaufen.“ Eine kleine Neuerung gibt es beim Eintrittspreis, der ab heuer auch von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren mit einem Euro eingehoben wird. Kinder kommen neben der Aufführung in der Hofburg auch auf dem Hofburgplatz auf ihre Kosten: „Der Eislaufplatz hat sich bewährt und wird auch heuer wieder während der Weihnachtsmarktzeit von 10 bis 20 Uhr benutzbar sein. Um ihn etwas zu vergrößern, wird er heuer aber vor der Jahrtausendsäule aufgebaut – und von keinem Holzelefanten bewacht. Der Auf- und Abbau ist einfach mit zu großen Kosten verbunden und schadet zudem der Konstruktion“, so Oberhofer. eh
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MILLAND
Impulse für das Bauen in den Alpen
Mini-Recyclinghof feiert fast Geburtstag
gilt als Koryphäe im Tunnelbau und wurde 2016 vom Wiener Medienhaus „Die Presse“ als „Österreicher des Jahres“ ausgezeichnet. Mit provokanten Aussagen ließ der deutsche Energie- und Wassermanagementberater Hans-Jürgen Leist aufhorchen: „Wir könnten mit gutem Gewissen mehr Wasser verbrauchen. Mit unserer Sparwut schaden wir der Umwelt mehr als wir ihr nützen“, meinte Leist. Unter den Gästen waren rund 100 Experten aus den Bereichen Planung, Geologie, Messtechnik, Hydrologie und Baustofftechnologie anwesend. Organisiert wurden die Interalpinen Bautage vom IBI - Euregio Kompetenzzentrum mit Sitz in Vahrn. Im Bild: Dietmar Thomaseth, Präsident des IBI - Euregio Kompetenzzentrums, Robert Galler, Johann Herdina, HansJürgen Leist, Florian Eichinger, Anton Schleiss, Elisabeth Sötz und Johann Wohlfarter, Generaldirektor der Alperia AG. wv
Foto: Thomas Steinlechner
z Temperaturunterschiede, steile Hänge, felsiger Untergrund: Das Bauen in den Alpen stellt Bauwirtschaft, Planer und Architekten vor große Herausforderungen. Bei den Interalpinen Bautagen, die erstmals nach Südtirol kamen, wurde das Wissen rund um das Bauen in den Alpen gebündelt. Der Fokus dieses Jahr: Das Thema Wasser. Renommierte Professoren und erfahrene Praktiker aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz gaben im Forum Brixen einen Ein- und Ausblick über den richtigen Umgang mit Wasser. Für Andrea Del Frari, dem Direktor von Skirama Kronplatz, bedeutet Wasser vor allem eines: Schnee. „Und mit dem Schnee hängt die gesamte Wertschöpfungskette im Pustertal zusammen. Unsere Nächtigungen sind gestiegen, obwohl der Schnee weniger wurde“, meinte Del Frari. Zu den Top-Referenten zählten unter anderem Robert Galler, Professor an der Montanuniversität Leoben. Er
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
Let’s Travel ----------------------------------------------------Altenmarktgasse 11 39042 Brixen Tel. 0472 200914 info@lets-travel.it
Seit kurzem ist das ehemalige Reisebüro Raetia Tours in der Altenmarktgasse mit neuem Namen unter neuer und dennoch gewohnter Führung. Die zwei langjährigen Reisebürofachleute Matthias Ianniello und Elena Caiazzo
haben das Reisebüro dieses Jahr übernommen und wollen so noch besser auf Kundenwünsche eingehen, um Traumreisen jeglicher Art wahr werden zu lassen – egal, ob Weltreise oder Kurztrip.
Veröffentlichung von Neustarts auf Anfrage: starthilfe@brixner.info 76
Foto: Claudia Ebner
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
z Mit einem Müllzwerg auf einem Flyer hat alles angefangen: Der kleine Wichtel saß in einem Wust aus Unrat – Dosen über Zeitungen, Glasflaschen und Plastik – und sollte so viele Leute wie möglich zur Vorstellung des Projektes „Mülltrennung Milland“ locken. Immerhin handelte es sich dabei 1988 um ein Paradeprojekt, denn Mini-Recyclinghöfe gab es damals im ganzen Eisacktal noch keine; jener in Milland sollte somit der erste sein. Es folgten weitere in Afers, St. Andrä und Elvas. Von Anfang an mit dabei waren Luise Lechner und Franz Kastlunger, die eigentlich jeden Tag am Millander Müllplatz anzutreffen waren, aber nicht, um Unrat getrennt abzugeben, sondern um nach dem Rechen zu schauen. Eine 20-Jahr-Feier wäre eigentlich der richtige Moment, um beiden für diese langjährige ehrenamtliche Tätigkeit zu danken. Das Problem ist jedoch das Wörtchen „wä-
re“, denn seit kurzem ist der Dienst anders organisiert. „Wir mussten den Dienst ausschreiben, weil die Voraussetzungen in Bezug auf die Arbeitssicherheit einfach nicht gegeben waren“, erklärt Michele Bellucco von den Stadtwerken Brixen, die mit der Führung der MiniRecyclinghöfe betraut ist. Die Mitarbeiter waren Helfer der Freiwilligen Feuerwehr; wäre einmal etwas passiert, hätten die Probleme nicht lange auf sich warten lassen. „Mir tut es leid, dass wir den Dienst ausschreiben mussten – so sind aber die Gesetze“, beteuert Bellucco. Nun ist die Sozialgenossenschaft Mebo Coop für die Betreuung zuständig. „Wir haben auch den ehemaligen Betreuern die Möglichkeit gegeben, mit der Sozialgenossenschaft zusammenzuarbeiten; dieser Vorschlag ist jedoch nicht angenommen worden“, heißt es vonseiten der Stadtwerke. vk
BRIXEN
Wir sind Weltmeister … z … im Schokoladenkonsum! 1,8 Millionen Tonnen Kakaobohnen konsumieren die Europäer jährlich – in Form von Schokolade als Tafel, Glasur, Creme, Kakao oder in Pulverform. Zwei Drittel des weltweiten Kakaos stammen aus der Elfenbeinküste und Ghana. Das Einkommen der Bauern liegt mit 50 Eurocent pro Tag weit unter der Armutsgrenze. Um einen Seitensprung mit fairer Schokolade zu wagen, tourt demnächst ein schokoladiger Adventskalender
durch 24 Südtiroler Ortschaften und lädt zur „Sweet afFAIR“. Dabei öffnen die oew-Organisation für Eine solidarische Welt und die Südtiroler Weltläden 24 besondere Türen: Mit Musik, Theater, einer Wanderausstellung, Kakaozeremonie und dem Kochen von fairer Schokolade werden Alternativen zu herkömmlicher Schokolade aufgezeigt. Das letzte Türchen wird dabei in Brixen geöffnet, und zwar am 24. Dezember am Domplatz. sh
NACHGEFRAGT
„Absolut unbedenklich“ ARNOLD SCHULER, Landesrat für Landwirtschaft, zu den Ergebnissen einer vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz veröffentlichten Studie zur vermeintlichen Kontamination von Spielplätzen. nicht zum menschlichen Verzehr vorgesehen ist, gelten auch keine gesetzlichen Grenzwerte. Die Thematik ist kompliziert und eignet sich perfekt zur Panikmache. Zur Anschauung hier ein Vergleich aus der Humanmedizin, wo die Wirkstoffe zum Teil dieselben sind wie in Pflanzenschutzmitteln: Scabizid-Salbe zum Beispiel, die gegen Krätze angewandt wird und die ohne Rezept in jeder Apotheke erhältlich ist, enthält das nachgewiesene Permethrin, das übrigens schon seit dem Jahr 2000 in Pflanzenschutzmitteln nicht mehr zugelassen ist. Eine Dosis von 15 Gramm dieser Salbe hinterlässt auf der Haut so viel Wirkstoff wie
Gras von 17,5 Fußballfeldern, das ähnlich kontaminiert ist wie die Grasproben des Dachverbandes.
Foto: Oskar Zingerle
Herr Schuler, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz behauptet, vier Kinderspielplätze in Natz/Schabs und Vahrn seien kontaminiert. Das klingt dramatisch ... Für Leute, die die Studie nicht im Detail analysieren, klingt das in der Tat dramatisch. Fakt ist aber, dass es nur geringste, kaum nachweisbare Spuren von Wirkstoffen gibt. Die gemessenen Werte bestätigen jene Messungen, die die zuständigen Landesämter bereits ermittelt hatten. Die gemessene Menge an Schadstoffen ist also absolut unbedenklich. Denn abgesehen davon, dass Gras
Trotzdem: Pflanzenschutzmittel haben außerhalb der landwirtschaftlichen Flächen nichts zu suchen, oder? Das entspricht meiner Meinung. Wir als Landesregierung haben Abstandsregeln und eine Reihe weiterer Maßnahmen beschlossen, die die Abdrift beim Ausbringen der Mittel reduzieren sollen. Die gemessenen Ergebnisse bestätigen, dass die allermeisten Bauern diese Richtlinien einhalten. willy.vonatvon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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BÄCKEREI GASSER
Genussvolle Pausenstopps Morgens zum Frühstück, zwischendurch auf einen Kaffee, ein leckerer Snack zu Mittag, nachmittags eine Mehlspeise – und dabei gleichzeitig bequem Brötchen und Milch für den nächsten Tag besorgen. Diese Vielfalt und diesen Komfort bieten die Bar-Cafés der Bäckerei Gasser.
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Auf Vormerkung steht der räumlich abtrennbare Aufenthaltsraum im Bar-Café am Rosslauf für Geburtstagsfeiern, Gruppentreffen und Besprechungen zur Verfügung Längst sind die Bar-Cafés der Bäckerei Gasser vom Alltagskomfort nicht mehr wegzudenken: Das breite Sortiment an knusprig-frischen Backwaren sowie die köstlichen Süßspeisen aus der eigenen Patisserie, ergänzt um leckere Snacks und wohlschmeckende Getränke, laden zum Einkehren, die teils großzügigen Sitzbereiche zum Verweilen sowie die kleine aber feine Auswahl an Lebensmitteln zum bequemen Einkauf zwischendurch ein.
Vier beliebte Einkehrtreffs. Im Stadtgebiet von Brixen gibt es vier Niederlassungen der Bäckerei Gasser: eine im Station Center, eine am Erhardsplatz, eine am Großen Graben sowie als jüngster Neuzugang das Snackcafé am Rosslauf, nahe dem Geschäft Eurospar. Die beiden letzteren bieten einen vollwertigen Barbetrieb mit einem besonders reichhaltigen Angebot, das von belegten Brötchen, Pizzaschnitten über würzige Wraps bis hin zu knackig-frischen Salaten reicht. Im Bar-Café am Rosslauf gibt es zusätzlich exquisite Eisbecher. Alle Niederlassun-
gen haben durchgehend geöffnet, die zwei Bar-Cafés am Großen Graben sowie am Rosslauf auch jeden Samstagnachmittag. Dank seiner Lage und seinem großen Sitzplatzangebot hat das Bar-Café am Rosslauf noch weit mehr zu bieten: Ein räumlich abtrennbarer Aufenthaltsraum kann für private Geburtstagsfeiern, Gruppentreffen oder Besprechungen genutzt werden. Dazu einfach den separaten Aufenthaltsraum rechtzeitig vormerken und zugleich die gewünschte Verköstigung bestellen – ob be-
legte Brötchen, Snacks oder süße Genüsse aus der Patisserie. Die Lage des Bar-Cafés fern vom Getümmel der Altstadt sorgt dafür, dass es hier zumeist etwas ruhiger hergeht, sodass man sich angenehm unterhalten und auch einmal etwas länger verweilen kann. Eine eigene Kinderecke, die große Terrasse mit privatem Kinderspielplatz oder auch der nahe Spielplatz am Park machen das Café zu einem idealen Ort für Kindergeburtstage und zu einem beliebten Ausflugsziel für Familien.
BÄCKEREI PATISSERIE SNACKCAFÈ EISDIELE Auf der Sonnenterrasse des Bar-Cafés am Rosslauf lassen sich Pausen besonders entspannt genießen
www.baeckerei-gasser.it
Essen & Trinken
Selbstgebackene Genüsse Der Name Rieper steht seit über hundert Jahren für feinste Südtiroler Mehlqualität und Backmischungen, die viele Rezepte genussvoll gelingen lassen.
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Rezept Leckeres Mürbegebäck > Zutaten 300 g Rieper-Mehl für Weihnachtsgebäck 200 g Butter (in kleine Würfel geschnitten) 100 g Staubzucker 2 Eigelbe 1 Prise Salz abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone Mark einer halben Vanilleschote Messerspitze Backpulver
Extra
Passend zur Jahreszeit bietet das traditionsreiche Unternehmen A. Rieper neben seinen vielen Mehlsorten und Brotbackmischungen auch wieder ein eigens für Weihnachtsgebäck konfektioniertes Mehl, das sich ganz besonders zur Herstellung von zartem Mürbeteiggebäck und Weihnachtskeksen aller Art eignet. Mit dieser Weihnachtsgebäckmischung gelingen selbstgebackene Weihnachtsköstlichkeiten auf Anhieb und versprechen eine genussvolle Weihnachtszeit. Die Mehl-
sorten und Backmischungen von Rieper sind in Südtirol bei Despar, Euro- und Interspar, Poli, Conad und Margherita sowie in ausgewählten Lebensmittelgeschäften erhältlich.
A. RIEPER AG
> Zubereitung Alle Zutaten (zimmerwarm) rasch zu einem glatten Teig verkneten und, in Klarsichtfolie gewickelt, an
einem kühlen Ort mindestens eine Stunde ruhen lassen. Den Teig kurz durchkneten, auf einer bemehlten Arbeitsfläche 5 mm dick ausrollen, beliebige Formen ausstechen und Rezept auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Den Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen und die Kekse etwa 15 Minuten backen.
> Tipp Aus dem Teig können auch Spitzbuben in allen Formen hergestellt werden und mit Marmelade, einer Schokocreme oder einer Karamellcreme gefüllt werden. Weitere Rezepte, Anregungen und Informationen unter www.rieper.com.
METZGEREI FRICK
Fleisch vom Frickhof
Unser Fleisch
schmeckt nach Verantwortung. Verantwortung
Foto: LIVE-STYLE Agency
Jeder wünscht sich zu Recht saftiges und geschmackvolles Fleisch aus der Gegend und Wurstwaren, die nach traditioneller Art verarbeitet sind. Die Metzgerei Frick übernimmt seit jeher Verantwortung für Qualität und natürlichen Geschmack.
Ja, den Unterschied schmeckt man!
Foto: Alex Zambelli
Der coole neue Frickshop im MaxiModeCenter in Vahrn
Wir von der Metzgerei Frick sind davon überzeugt: unser Rind- und Kalbfleisch schmeckt einfach anders.
Seit Kindheit mit dabei: die drei Brüder Peter, Johannes und Paul Man spürt nach wie vor Bodenständigkeit am Frickhof in Sterzing, auch wenn der große Bauernhof heute nach zeitgemäßen Kriterien geführt wird und mit einem eigenen, EU-zertifizierten Schlachthof ausgestattet ist. Die Rinder sind in Freiluftstallungen untergebracht. Ihre Aufzucht, die Fütterung mit eigenen Futtermitteln, die Schlachtung, Zerlegung und Reifung erfolgt in den hofinternen Infrastrukturen.
Köstliche Fleischgerichte. Mit
Fricks fachkundiger Beratung und Tipps für die Zubereitung erhalten Kunden die Sicherheit, stets das richtige Fleisch für das geplante Gericht in den Einkaufskorb zu legen. Auf diese Weise
Eigene Aufzucht der Tiere am Frickhof in Sterzing lassen sich die schönsten Momente des familiären Beisammenseins bei Tisch mit erlesenen Fleischgerichten und köstlichen Wurstwaren krönen. So schmeckt Weihnachten!
info Metzgerei Frick im MPreis, Löwencenter, bietet: Kalb- und Rindfleisch aus eigener Tierhaltung Speck in Eigenproduktion Dry-Aged-Reifung Fachkundige Beratung Wochenmenü mit frischen Tagesgerichten, z.B. Knödel, Lasagne, Gerstesuppe, Ragout, Gulasch ...
Unser Tipp: Geschenkgutscheine und Geschenkkörbe jetzt bestellen!
Möglicherweise deshalb, weil die Tiere direkt an unserem Hof in Sterzing aufwachsen? Oder weil sie mit eigenen, natürlichen Futtermitteln artgerecht aufgezogen werden? Vielleicht wegen der eigenen Schlachtung, den Null-km-Transportwegen, der langen Natur-Reifung? Alles zusammen? Gut denkbar. Auf jeden Fall schmeckt unser Fleisch nach Verantwortung für eine gesunde Ernährung. Am besten jedoch schmeckt es auf einem schön gedeckten Tisch, im Kreise deiner Lieben. Frohe Weihnacht! Metzgerei Frick, Untertorplatz, Sterzing Frickshop im MPreis, MaxiModeCenter Vahrn, Eisackstraße www.frick.bz.it
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JA HR E/A NNI
NATUR-BACKSTUBE PROFANTER
Essen & Trinken
Der nachhaltige Ideenbäcker Seit 50 Jahren steht der Name Profanter für gutes, gesundes und echtes Brot. Seit drei Generationen legt die Familie in ihrem Tun Wert auf Qualität, auf Regionalität und auf die Umwelt – und das nicht nur, was das Gebäck angeht.
Extra
Nachhaltig, fair, ehrlich und bio – nach dieser Devise wird in der Handwerkerzone in Milland tagtäglich frisches Brot gebacken. Roggenmehl von Bauern aus der Umgebung, echtes Vollkornmehl aus der eigenen Mühle und Natursauerteig, der seit 36 Jahren jeden Tag für die Produktion vermehrt wird – das sind die Zutaten, die für die Herstellung der Brotsorten in den Natur-Steinöfen verwendet werden. „Wer bei uns einkauft, hat nicht nur Nährwert, sondern auch Mehrwert – denn bei uns ist nicht nur das Brot gesund, sondern auch unsere Arbeits- und Lebensweise“, ist Bäckermeister Benjamin Profanter überzeugt. „Wir leben und lieben Bio bereits seit Jahrzehnten: Seit 1982 kommen Bioprodukte in der Backstube zum Einsatz, und seit 2011 werden im Unternehmen zu hundert Prozent Zutaten aus Bioqualität verwendet – und das als erste Bäckerei Südtirols.“
Regional und ökologisch. Dabei
wird auch darauf geachtet, dass diese Bioprodukte hauptsächlich regional bezogen werden, um weite Transportwege zu vermeiden und somit die Umwelt zu schonen – Produkte mit Mehrwert eben. Um die Brötchen so
info Getreide aus Südtirol Die Natur-Backstube Profanter verarbeitete im Erntejahr 2017 über 60 Tonnen Roggen und 20 Tonnen Dinkel aus Südtirol. Das entspricht über 70 Prozent des Biogetreides im Regiokorn-Projekt. Um die Rekultivierung der Südtiroler Bauern zu fördern, erhalten diese den 4- bis 5-fach höheren Preis als ihre Kollegen im restlichen Italien, in Österreich und in Deutschland. 82
Helmuth, Leo und Benjamin Profanter bieten ihren Kunden seit Jahrzehnten echte und ehrliche Backwaren umweltschonend wie möglich zu den Verkaufsstellen zu liefern, hat die Natur-Backstube Profanter auch ihrem Fuhrpark einen ökologischen Touch verliehen: „Wir sind der erste Betrieb in Südtirol, der nach Möglichkeit mit Fahrzeugen unterwegs ist, die mit Elektromotor betrieben werden“, erklärt Profanter. Ob Elektrolieferauto, Elektrotransportmotorrad oder Tesla – die Natur-Backstube lebt den ÖkoGedanken von Grund auf. Klar, dass in dieser Backstube keine Spur von Chemie zu finden ist. „Wir verzichten nicht nur auf Fertigmischungen und auf Schweinefett, sondern auch auf jegliche Emulgatoren, chemische Zusätze oder künstliche Enzyme. In unserem Brot ist nur das, was die Natur zu bieten hat“, sagt Benjamin Profanter überzeugt. Der Grundstein für diese natürliche Arbeitsweise wurde bereits vor 50 Jahren von Leo Profanter gelegt, dem Gründer der
In der Natur-Backstube Profanter wird fast ausschließlich heimisches Roggen- und Dinkelmehl verwendet Backstube. In dieselbe Kerbe schlug dann auch sein Sohn Helmuth, der sich vermehrt auf Vollkorn und biologische Zutaten spezialisierte. Heute führt Helmuths ältester Sohn Benjamin, inzwischen in dritter Generation, den Betrieb weiter, und auch er nahm sich dem Bio-Gedanken an und stellte 2011 sogar komplett auf Bio um – aus einem Grund:
dem Kunden nur echte und ehrliche Backwaren zu bieten! Dabei lässt er sich auch immer wieder etwas Neues einfallen: Mittlerweile gibt es auch veganes Gebäck im Verkaufssortiment, wie Hefesüßteig, Linzer Schnitten, Schokokipferl und vieles mehr. Damit auch Allergiker auf ihre Kosten kommen – und das natürlich ganz im Bio-Stil.
MEILENSTEINE IN DER GESCHICHTE DER NATUR-BACKSTUBE PROFANTER 1967
Gründung der Backstube in der Plosestraße in Milland durch Leo und Gertraud Profanter.
1981
Einführung eines klassischen Natur-Sauerteigs aus Roggenmehl.
1979
Verzicht auf Schweinefett als Zutat für die Herstellung von Brot- und Backwaren. Verzicht auf Emulgatoren, chemische Backhilfsmittel und künstliche Zusatzstoffe.
1982 1983
Reines Dinkelbrot sowie weizenfreies Brot und Gebäck gesellen sich im Sortiment dazu. Die neue Backstube in der Handwerkerzone Milland wird bezogen und ist bis heute Firmensitz.
1986
Eröffnung des ersten Bio-Fachgeschäftes direkt in der Backstube in Milland.
1993
Helmuth Profanter erfindet die „Krockys“. Das erste Südtiroler Mini-Schüttelbrot wird zum Verkaufsschlager.
1995
Helmuth Profanter übernimmt den elterlichen Betrieb. Die Backstube wird durch die Bio-Zertifizierung zum ersten zertifizierten Bio-Betrieb Südtirols.
1999
Ab nun wird auf Etagenöfen mit Naturstein-Platten aus Alpengranit gebacken. Gleichzeitig werden im Unternehmen die Qualitätssysteme ISO 9000, ISO 14000 und HACCP eingeführt.
2008
Die Rekultivierung des Anbau von Getreide im Eisacktal wird von der Familie Profanter mitinitiiert und gefördert. Daraus entsteht das Regiokorn-Projekt.
Das selbstgemahlene Vollkornmehl hält in der Backstube Einzug. Erstmals wird mit Bio-Getreide gebacken, das natürlich, unbehandelt und nicht gespritzt ist.
1984
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Vollkornprodukten wird eine große Osttiroler Natursteinmühle aus Sextner Granit angekauft.
1990
Zur Belieferung der Kunden und Geschäfte in der Stadt wird das erste Elektro-Lieferauto Südtirols angekauft. Als erste Bäckerei arbeitet die Backstube Profanter mit einer automatischen Mühlenanlage für Vollkornmehl.
1994
Ein leicht zu transportierender original aufgemauerter Eisacktaler Bauernofen samt Schindeldach wird gebaut – der bis heute einzig echte transportable Bauernofen der Welt.
1997
Erstmals wird in der Backstube Südtiroler Getreide, und zwar aus dem Vinschgau, verwendet.
2002
Helmuth Profanter entwickelt die Idee und das Konzept des Brotmarktes in Brixen. Vom italienischen Bioverband wird der Backstube die Bio-Zertifizierung nach AIAB-Richtlinien ausgestellt.
2011
Vollumstellung auf Bio.
2015
Vegane Backwaren werden ins Sortiment aufgenommen.
2017
Die Natur-Backstube Profanter wird Bioland-, und Demeter-Mitglied.
Bei Pro Natura, Bioshop & Natural Beauty Salon in Brixen ist schon alles bereit für die schönste Zeit des Jahres. Gerade zu Weihnachten gibt es wieder besonders viele regionale Leckereien zum Selber-Genießen oder Verschenken.
Am besten schmecken weihnachtliche Köstlichkeiten, wenn man weiß, dass die Zutaten aus der Region stammen. So bietet das Bio-Fachgeschäft Pro Natura eine reiche Auswahl an Südtiroler Panettone, Weihnachtskeksen und auch gluten- und laktosefreien Süßigkeiten. All jene, die sich selbst in die Weihnachtsbäckerei stürzen wollen, finden auch alle passenden Backzutaten im Sortiment – und auf der Pro-NaturaWebsite viele Inspirationen und Rezeptideen. So lassen sich beispielsweise aus Bio-Äpfeln leckere Bratäpfel zaubern, um die besinnliche Zeit vor dem Kamin etwas zu versüßen. Dazu schmecken Qualitätsweine aus Südtirol für die
Extra
Essen & Trinken
Es weihnachtet sehr!
PRO NATURA
Bio-Bratäpfel schmecken in der Weihnachtszeit besonders lecker Großen sowie naturreine Säfte und Kräutertees für den heißen Kinderpunsch der Kleinen.
Genüsse aus nah und fern. Oder
wie wäre es, sich ein wenig in die
Ferne zu träumen? Statt Schnee, Wollsocken und Glühwein locken feurige Aromen und wunderbar exotische Zutaten. Bei Pro Natura steht neben der regionalen Vielfalt auch eine große Auswahl
an Produkten für die asiatische Küche zur Verfügung – eine gute Voraussetzung für bunte und vielfältige Kreationen. Wer nicht ganz so weit in die Ferne schweifen möchte, ist mit mediterranen Spezialitäten ebenfalls bestens bedient: Dazu finden sich viel frisches mediterranes Gemüse, Olivenöl sowie aromatische Kräuter in den Regalen. Mit dieser großen Auswahl aus nah und fern steht dem perfekten Weihnachtsessen nichts mehr im Wege. Für eine besonders schöne Bescherung startet auch heuer wieder die alljährliche Weihnachtslotterie von Pro Natura mit dem ersten Türchen vom Adventskalender!
Bewusst Bio Produkte aus der Region. Natürlich auch zu Weihnachten!
1.PREIS
2.PREIS Beautybehandlung im Natural Beauty-Salon von Pro Natura
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Glückliche Tiere – glückliche Menschen
WIPPLAND
Wippland setzt mit seinen ganz besonderen Produkten auf die alten Traditionen der Südtiroler Bergbauern und sichert damit zugleich deren Auskommen.
Bei Wippland kommen die Bauern dem Prinzip der artgerechten Tierhaltung ganzheitlich nach. Im Sommer toben sich die Tiere auf saftigen Almwiesen und Hofweiden aus, im Winter genießen sie eine speziell für Wippland zusammengestellte Getreidemischung und finden ausreichend Platz in einem guten Stallklima. Ganz nach der Tradition der Südtiroler Bergbauern verzichtet man bei Wippland darüber hinaus bewusst auf wachstumsfördernde Zusätze im Futter und auf Silage. Doch auch auf die Bedürfnisse
des Verbrauchers geht Wippland verstärkt ein. So kann die Herkunft des Fleisches nicht nur lückenlos nachverfolgt werden, den Bauern kann sogar ein Besuch abgestattet werden, um sich persönlich von der hohen Qualität der Produkte zu überzeugen.
Natürliche Zutaten, voller Geschmack. Alle Wurstwaren von
Wippland werden nach alten Rezepturen und so natürlich wie möglich hergestellt. So sind die Wurstwaren garantiert frei von Farbstoffen, Schadstoffen und
von Geschmacksverstärkern. In den Weihnachtsgeschenkkisten, -säcken und -körben, die man individuell zusammenstellen lassen kann, finden sich beispielsweise der „Wippland Bergspeck“, die „Wipptaler Bergwurzl“ aus Rind oder Lamm, die „Wipptaler Bergstrecke“-Rind- oder Lammsalami, ein „Wipptaler Lamm Patè“ – die Hausmacher-Leberwurst – und nicht zuletzt Spezialitäten, die kaum noch jemand kennt, wie die „Wipptaler Knödelwurst“ von Karl Auckenthaler. Auf Wunsch werden die Geschenkpakete um
lokale Köstlichkeiten wie Kräuter, Marmeladen, Säfte und Wein sowie handwerklich hergestelltes Schüttelbrot aus Pfitsch oder Ridnaun ergänzt. Auch wird jedem Weihnachtspaket eine WipplandJahresvorteilskarte mit 10 Prozent Preisnachlass beigelegt. Durch den Kauf von WipplandProdukten trägt jeder Konsument zugleich auch zum Erhalt der kleinstrukturierten Südtiroler Berglandwirtschaft bei. WipplandProdukte und -Weihnachtspakete sind damit ein in jeder Hinsicht wertvolles Geschenk!
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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Evi Hilpold (eh) Veronika Kerschbaumer (vk) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Silvia von Pretz (sp) Franziska Rude (fr) Susanne Hutter (sh) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Manuel Plaickner Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Dezember 2017 Nächster Redaktionsschluss: 4. Dezember 2017 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
November 1917
Die Feier des allerhöchsten Namensfestes in Brixen Dienstag, 6. November 1917 Die Stadt trug reichen Flaggenschmuck. In der Domkirche zelebrierte Se. Exzellenz der hochwürdigste Fürstbischof Dr. Franz Egger um 9 Uhr das Pontifikalamt, dem das gesamte k. u. k. Offizierskorps mit dem Höchstkommandierenden, die k. k. Beamtenschaft und Stadtvertretung, die Vorstände und Lehrkörper der verschiedenen Lehranstalten und Institute, der löbl. Veteranenverein und Vertretungen anderer Korporationen anwohnten. Der Domchor brachte eine hübsche Orchestermesse von Meyerer und ein Te deum von Mitterer zur Aufführung.
Ehre für Bildhauer Dejaco Dienstag, 13. November 1917 Dem Bildhauer Dejaco in Brixen wurde die hohe Ehre zu teil, daß Se. Majestät Kaiser Karl aus dessen Atelier eine kleine Statue des hl. Bischofs Vigilius ankaufen ließ.
Unglück oder Verbrechen? Mittwoch, 14. November 1917
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unaufgeklärt. Der gerufene Arzt hat bei dem Verunglückten 2 Verletzungen am Kopfe konstatiert.
hätte. Eine Vertretung der Stadtgemeinde mit Herrn BürgermeisterStellvertreter Schwaighofer an der Spitze erschien heute beim k.k. Statthaltereirat Niederwieser mit der Bitte, den Ausdruck der Freude und Glückwünsche der Stadt wegen der glücklichen Errettung an die Allerhöchste Hofkanzlei zu leiten. – Mit besonderem Interesse wurde es hier wahrgenommen, daß gerade jenem erlauchten Prinzen des kaiserlichen Hauses es gelungen war, mit Todesverachtung dieses wertvolle Leben
Der 69 Jahre alte Peter Duml, städt. Arbeiter in Brixen, wurde am 12. d. M. oberhalb der Schwimmschule im Eisack tot aufgefunden. Tags vorher verließ er nachmittags die Wohnung mit dem Bemerken, daß er zu einem Bauern nach Neustift gehe, um dort Holz zu kaufen, kam aber diesen Abend nicht mehr nach Hause. Seine Angehörigen fanden ihn am nächsten Tag tot im Wasser auf. Das Geld (100 Kr), das er mit sich genommen haben soll, sowie die Uhr gingen verloren. Wie er ins Wasser geriet, ist noch
Unsers Kaisers glückliche Rettung Freitag, 16. November 1917 Der Tag, an dem unlängst der Stadt Brixen in überraschender Weise die hohe Auszeichnung zuteil ward, unsern jugendlichen Kaiser in ihren Mauern zu begrüßen, ist noch in aller lebhafter, freudiger Erinnerung. Groß war die Freude und der Jubel, mit welchem Se. Majestät damals begrüßt und empfangen wurde, und unvergeßlich wird der Eindruck bleiben, mit welch’ liebenswürdiger Freundlichkeit, herzlicher Natürlichkeit und ungezwungener Herablassung der junge Monarch für die spontanen begeisterten Kundgebungen der Liebe und Abhängigkeit seitens Brixens Einwohnerschaft dankte. (Den ausführlichen Bericht über diese patriotische Ergebenheitskundgebung zu bringen wurde früher von der Zensur nicht gestattet.) Es läßt sich daher denken, welchen Eindruck die Schreckensstunde von der nahen Gefahr für das Leben des Kaisers auch in unserer Stadt hervorrief und wie alle dankbaren Sinnes die Nachricht von der glücklichen Errettung aufnahm. „Gott sei Dank!“ entrang es sich aus manchen Mannes Munde, bei dem Gedanken, welche unabsehbaren Folgen in jetziger Stunde das Unglück uns gebracht
zu retten, welcher vor wenigen Jahren in unserer Stadt studienhalber mit seinem erlauchten Bruder verweilte und noch allgemein in guter Erinnerung und bestem Andenken steht, Prinz Felix von Parma. Die Amtsgebäude und viele Privathäuser waren beflaggt.
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige K uriositäten werden ohne K orrektur beibehalten.
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