Brixner 335 – Dezember 2017

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Trends & Wirtschaft

Jahrgang 28 · Dezember 2017

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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André Hellers Ideen für den Hofburggarten

Paradies für Brixen HALBZEIT: Gespräch mit Bürgermeister Peter Brunner WSV BRIXEN: 70 Jahre wollen gefeiert werden PORTRAIT: Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo RÖMERSTRASSEN: Brücke zwischen Nord und Süd


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | PETER BRUNNER: „Viele Vorhaben am Start“ 12 | Rassismus: Goodbye Happyland 14 | Zeitreise: Eine Brixner Brunnengeschichte 16 | Martin Rederlechner: „Exzellente Berufs-Chancen“ Menschen & Meinungen >>> 24 24 | PORTRAIT: Sieglinde Michaeler & Walter Granuzzo 28 | Pro & Contra: Ist die doppelte Staatsbürgerschaft sinnvoll? 30 | Umfrage: Ist der Heller-Garten eine gute Idee? Kunst & Kultur >>> 32 32 | RÖMERSTRASSEN: Brücke zwischen Nord und Süd 35 | Theater: Das Tränenmeer Veranstaltungen 41 | TIMER: Jänner 2018

>>> 41

Freizeit & Sport 46 | 70 Jahre WSV BRIXEN: Dem Sport verpflichtet

>>> 46

Wirtschaft & Umwelt 52 | HOFBURGGARTEN: Brixner Paradies 58 | Alpenstadt: Ehre und Auftrag 60 | Trink- und Abwasser: KDE am Start

>>> 52

Extra 66 | Trends & Wirtschaft

>>> 66

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Auf ein gutes Neues! Dieses Jahr ist wieder einmal viel zu schnell an uns vorbeigerauscht. Wenn Sie dies genauso empfinden, ist das irgendwie aber auch wieder gut, denn das heißt zumindest, dass Sie viel zu tun hatten, und das ist immerhin besser, als wenn Langeweile vorherr­ schen würde. Wie sagte Goethe? „Was verkürzt mir die Zeit? – Tätigkeit! Was macht sie unerträglich lang? – Müßiggang!“ Zeit ist die einzige Konstante dieser Welt; eine Stunde dauert für jeden von uns 60 Minuten. Das Gemeine daran ist, dass diese Stunde nicht wiederkommt, weshalb wir gut daran tun, sie sinnvoll zu nutzen und sie zu genießen – wie auch immer, ob in der Freizeit oder bei der Arbeit. Ich selbst habe das Privileg, einen Job zu haben, der ziemlich spannend ist – zum Beispiel letzte Wo­ che, als ich mich mehrmals mit dem Weltkünstler André Heller unterhalten durfte, und jedes dieser Gespräche war ein Highlight; aufmerksame Zuhörer entdecken in fast jedem Satz von ihm eine Lebens­ weisheit. Ich hatte außerdem ein langes Interview mit Bürgermeister Peter Brunner, dem ich anlässlich der Halbzeit seiner ersten Amtszeit breiten Raum in diesem „Brixner“ schenken wollte. Er wirkte etwas müde, was auch kein Wunder ist bei dem Tempo, das er in den vergangenen zweieinhalb Jahren vor­ gegeben hat, und entsprechend beeindruckend ist die Liste der in die Wege geleiteten Vorhaben, von denen nun sehr viele konkretisiert werden. Vor ei­ nigen Tagen feierte der WSV seinen 70. Geburtstag, und es war faszinierend für mich, den Anekdoten der Zeitzeugen lauschen zu dürfen. Das Schönste an diesen Geschichten ist aber, dass ich sie mit Ihnen teilen darf: Ich lade Sie ein, sich die Zeit zu neh­ men, in die Texte dieser Ausgabe einzutauchen, und verspreche Ihnen, dass Sie danach nicht das Gefühl haben werden, dass diese Zeit vergeudet war. Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr!

Ihr Willy Vontavon

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DER ARBEITSPLATZ VON BÜRGERMEISTER PETER BRUNNER: „Dieses Amt ist ungemein intensiv“

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Foto: Oskar Zingerle

GESPRÄCH ZUR HALBZEIT MIT BÜRGERMEISTER PETER BRUNNER

„Viele Vorhaben am Start“ PETER BRUNNER ist seit nunmehr zweieinhalb Jahren Bürgermeister von Brixen. Im ausführlichen Gespräch zur Halbzeit seiner ersten Amtszeit kann er eine positive Bilanz ziehen. Herr Brunner, Sie sind seit zweieinhalb Jahren Bürgermeister der Stadt Brixen. Was empfinden Sie zur Halbzeit Ihrer ersten Amtszeit? PETER BRUNNER: Nun, die Arbeit als Bürgermeister ist ungemein intensiv; dieses Grundempfinden konnte ich bereits nach kurzer Zeit feststellen. Der Arbeitsrhyth­ mus in der Gemeinde ist sehr hoch, auch weil wir uns für die­ se fünf Jahre viel vorgenommen haben. Bei vielen Zielen, die in unserem programmatischen Dokument definiert sind, waren wir uns der Schwierigkeit, diese zu erreichen, durchaus bewusst. Das Wissen, dass viele Projekte sich teilweise seit Jahren in der Warteschleife befinden, erhöht die Erwartungshaltung der Be­ völkerung. Wir spüren, dass die Bürger jetzt erwarten, dass die Politik liefert. Man muss aber auch sagen, dass viele Projekte bereits in der letzten Amtszeit angestoßen worden sind und jetzt in die Um­ setzungsphase kommen. Ihr Vorgänger Albert Pürgstaller galt seinerzeit als „Bürgermeister der Studien“, weil er viele Analysen zu Projekten durchführen ließ. Bis diese Projekte dann in die Realisierungsphase kamen, war seine Regierungszeit vorbei. Kann man sagen, dass viele Themen, die von ihm angestoßen wurden, heute erst konkret werden? Ja, ohne Zweifel. Andererseits stehen wir nun vor der Aufgabe, die Finanzierung dieser Projekte zu regeln, was uns vor große

Herausforderungen stellt. Der Neubau der Stadtbibliothek, des Bürgerheims, die Sanierung des Rathauses, der Bau des Musik­ probelokals der Bürgerkapelle sowie die Sanierungen verschie­ dener Brücken erfordern über die nächsten Jahre eine beträchtliche

den Investitionskosten beteili­ gen müssen, weil die Schüler aus ebendiesen Gemeinden stammen. Verwaltungstechnisch wäre diese Finanzierung extrem kompliziert gewesen. Um den Prozess zu vereinfachen, wurde deshalb in Bozen entschieden, dass die Mu­

„Ende 2018 beginnt der Bau der Musikschule und der Bibliothek“_ Bürgermeister Peter Brunner Geldsumme. Wir müssen aufpas­ sen, dass trotz dieser größeren Projekte noch Geld für das „Klei­ ne“ übrigbleibt. Sie haben die Musikschule nicht erwähnt ... Ja, stimmt. Derzeit bereiten wir das Ausführungsprojekt vor. Mit der Landesregierung wurde ver­ einbart, dass wir alle Arbeiten bis hin zur Stellung der Baukonzessi­ on leisten – danach wird das Bau­ vorhaben vom Land weitergeführt und auch finanziert. Bisher galt die Finanzierung der Musikschule als ungewiss, und es sah so aus, als ob die Gemeinde Brixen einen Großteil davon selbst übernehmen müsste. Richtig, ursprünglich hätte die Gemeinde 60 Prozent selbst finan­ zieren müssen, da dies dem An­ teil der Musikschüler aus Brixen entspricht. Nach der alten Rege­ lung hätten sich insgesamt nicht weniger als 50 Gemeinden an

sikschule ein Landesprojekt ist. Dies hat für uns den positiven Nebeneffekt, dass dadurch der Haushalt der Gemeinde Brixen enorm entlastet wird, weshalb wir der Landesregierung sehr dankbar dafür sind. Wie sieht die genaue Zeitplanung für die Musikschule aus? Wir rechnen damit, Ende 2018 mit den Arbeiten beginnen zu können. Da der Zeitraum der Aushubarbeiten vom Grundwas­ serspiegel abhängt, müssen wir für den Aushub die Wintermo­ nate ab Oktober/November nut­ zen. Die Bauzeit wird etwa zwei Jahre betragen; zeitverschoben wollen wir auch mit dem Bau der Tiefgarage beginnen. Dies­ bezüglich haben wir seit Kurzem die Gewissheit, dass wir südlich der Musikschule ein Tiefgeschoss und nördlich der Schule zwei Tiefgeschosse bauen können, was auch mit dem Grundwasserspie­ gel zusammenhängt. Die Bau­ lose müssen zeitlich gut verteilt

werden, denn auch während der Bauzeit muss die Nutzung eines Teils des Parkplatzes garantiert sein. Auch die Probelokale der Bürgerkapelle werden ab Ende 2018 auf diesem Areal realisiert; das Projekt ist so gut wie geneh­ migt, die Finanzierung gesichert. Die angrenzende Boulderanlage ist ja bereits im Bau. Von der Musikschule zur Stadtbibliothek: Im programmatischen Dokument hatten Sie noch einen Zweifel geäußert zur Verfügbarkeit der zum Bau der Bibliothek notwendigen Gebäude. Diesbezüglich konnte man eine Einigung erzielen – ein Erfolg für die Stadtregierung? Auf jeden Fall! Es ist uns gelun­ gen, gemeinsam mit dem Land die Verhandlungen mit dem Staat so zu führen, dass das ehema­ lige Bezirksgefängnis zuerst an das Land und dann an die Ge­ meinde übertragen wurde. Das war die Grundvoraussetzung für eine Realisierung der Bibliothek am Domplatz. Derzeit sind wir dabei, die Vertragsurbanistik für das Haus in der Brunogasse mit der Diözese zu regeln. Hierbei haben wir die Verträge zwar be­ reits unterschrieben, die Kubatur für eine Ausgleichsfläche südlich der Hofburg muss allerdings noch genehmigt werden. Der Gemein­ derat hat letzthin das Vorprojekt für die Bibliothek mitsamt Finan­ zierung von etwa 11,5 Millionen Euro genehmigt. Der Zeitpunkt des Baubeginns liegt auch dort bei Ende 2018; die Bauzeit be­ trägt ebenfalls etwa zwei Jahre. Das heißt also, dass sich über 5


Anders als die Musikschule wird die Bibliothek allerdings komplett von der Gemeinde ­finanziert. Ist das durchführbar? Die Finanzierung steht bereits. Hier werden über mehrere Jahre sowohl Eigenmittel als auch Darle­ hen und Zuweisungen vom Land genutzt. Durch diese Mischform ist die Gemeinde in der Lage, das Projekt selbst zu finanzieren. Mit der Renovierung des Rathauses kommt eine dritte große Baustelle auf Sie zu. Ursprünglich sollten nur das Dach und die dritte Etage des Rathau­ ses umgebaut werden. Allerdings sind wir zum Schluss gekommen, dass es sinnvoller ist, das gesamte Gebäude zu sanieren. Der Umbau wird 3,4 Millionen Euro kosten. Das Land übernimmt davon 600.000 Euro; der Rest läuft über Darlehen und Eigenmittel. Für die Umbauzeit müssen die hier angesiedelten Ge­ meindeämter umziehen; wir haben Ausweichräume im ehemaligen Gerichtsgebäude am Domplatz gefunden, die so adaptiert wurden, dass sie danach für die Bibliothek genutzt werden können. Sobald sie für die Bibliothek gebraucht werden, ist das Rathaus bereits fertig saniert, und wir können in unsere Büros zurückkehren.

Diese Bauten stehen am Start; die Sanierung des Astra-Kinos hat hingegen bereits begonnen. Die Jugend braucht Freiräume, in denen sie sich entfalten kann. Brixen hat auch in der Jugend eine sehr lebendige Kulturszene, und das Astra wird das Zentrum der Brixner Jugendkultur werden. Unser Dank gilt hierbei vor allem Kulturlandesrat Philipp Achammer und dem Land, das das Projekt gemeinsam mit der Gemeinde finanziert. Damit muss die Ge­ meinde nur die Hälfte der 2,4 Millionen Euro tragen. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sich die Beziehungen zwischen Gemeinde und Landesregierung in Bezug auf Finanzierungen, aber auch auf andere Bereiche im Vergleich zu früher spürbar verbessert haben. Das kann ich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall ist die Bezie­ hung zur Landesregierung heute ausgezeichnet. Andererseits weiß

BM Peter Brunner: „Im Gemeinderat gibt es parteienübergreifend ein sehr positives Klima der Kooperation“

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fahrung ist bereits im Bau; im Jahr 2019 wird er fertiggestellt sein. Auch der neue Sitz der Stadt­ polizei in der Carduccistraße wird Anfang 2018 bezogen werden können. In diesem Zuge sollte man noch erwähnen, dass wir derzeit mit dem Land verhandeln, dass auch die Südspange so rasch wie möglich realisiert wird. Dabei müssen wir nun schauen, welche Kosten davon auf die Gemein­ de zukommen und welche vom

großes Projekt im Visier: Wir ver­ suchen, eine weitere technische Ausbildungsstätte nach Brixen zu holen. Im Moment befinden wir uns mit der Universität, mit dem zuständigen Landesrat, aber auch mit den hochqualifizierten Brixner Betrieben im Gespräch. Viele Betriebe im technischen Bereich expandieren zurzeit und haben ei­ nen hohen Bedarf an technischen Mitarbeitern – und gleichzeitig gibt es in Brixen kaum entspre­

„Das Unternehmen Durst baut im neuen Sitz ein internationales Einschulungszentrum auf – hier ist bald die ganze Welt zu Gast“_ Bürgermeister Peter Brunner auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, dass es eine Reihe von Projekten gibt, auf die die Bürger und die Gemeinde lange gewartet haben, und es ist logisch, dass wir dabei die Unterstützung vom Land brauchen. Zu diesen Projekten zählt übrigens auch die Mobilitätszentrale am Bahnhofs­ areal, die von der A22 finanziert wird, und die Umfahrung von St. Andrä, die in diesen Tagen eingeweiht werden wird. Auch der Mittelanschluss zur Westum­

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Foto: Oskar Zingerle

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denselben Zeitraum zwei große Baustellen in Brixen befinden werden. Hierbei hoffen wir auf das Verständnis der Bürger. Ande­ rerseits freuen wir uns natürlich, diese lang erwarteten Projekte endlich in die Tat umsetzen zu können. Die 2015 verstorbene Kathi Trojer hat der Verwaltung noch kurz vor ihrem Tod das Versprechen abgenommen, diese Projekte als Herzensanliegen zu betrachten. Das haben wir selbst­ verständlich ernst genommen.

Land übernommen werden. Die Realisierung wird meiner Ein­ schätzung nach um 2021/2022 stattfinden – die Südspange ist also auch nicht mehr weit ent­ fernt. Sie ist besonders für die Entlastung der Mozartallee und der Plosestraße wichtig. Deshalb hat das Land auch eingesehen, dass es sich hierbei nicht nur um eine gemeindeinterne Angelegen­ heit handelt. Ich möchte mit Ihnen einige Punkte Ihres programmatischen Dokuments nach ihrem bisherigen Umsetzungsstand evaluieren. In Punkt 1 geht es um „Bildung und Investition in die Köpfe“... Der Bereich Kindergärten und Schulen liegt in den Händen der Gemeinden – wir müssen also die entsprechenden Investitionen täti­ gen. Ich möchte hier den Umbau des Schulhofes in der Dantestraße erwähnen, auf den Brixen viele Jahre gewartet hat. Wir müssen aber grundsätzlich danach trach­ ten, Brixen als Bildungsstandort weiterzuentwickeln. Im tech­ nischen Bereich haben wir ein

chende Ausbildungsstätten im Oberschulbereich. Es gibt zwar die „Tschuggmall“ als Berufsschu­ le mit der Möglichkeit zur Berufs­ matura; eine richtige Oberschule wie zum Beispiel die TFO Bozen oder Bruneck fehlt jedoch. Womit wir nahtlos zum nächsten Punkt im programmatischen Dokument übergehen können: „Arbeit als tragende Säule des Menschen“. War dieser Punkt die Basis für urbanistische Entscheidungen in der Industriezone, die zu massiven Investitionen von einigen großen Betrieben geführt haben? Genau. Auch hier ist es uns ge­ meinsam mit dem Land gelungen, in sehr kurzer Zeit auf die Bedürf­ nisse der hier ansässigen Betriebe zu reagieren, um möglichen In­ vestitionen dieser Unternehmen im Ausland vorzubeugen. Durch das Finden einer Lösung für die „duka“ konnte auch die „Alupress“ erweitert werden, was sich wiede­ rum auf die „Durst“ positiv ausge­ wirkt hat. Auch dieses Unterneh­ men hat daraufhin beschlossen, seinen Sitz zu erweitern und ein


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WĂźnsche allen einen guten Start ins Jahr 2018.


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internationales Einschulungszen­ trum aufzubauen – hier ist bald die ganze Welt in Brixen zu Gast. Das neue Gebäude der „Durst“ an der südlichen Stadteinfahrt wird sich durch seine herausragende Architektur zu einem Wahrzeichen von Brixen entwickeln. Kann man damit rechnen, dass diese urbanistischen Maßnahmen auch Fachkräfte aus dem Ausland anziehen? Wie wirkt sich das auf die Bevölkerung der Gemeinde aus? Ich gehe davon aus, dass die Ein­ wohnerzahl von Brixen insgesamt leicht ansteigen wird. Brixen ist als Wohnort sehr attraktiv. Wir liegen sehr zentral, man ist in­ nerhalb kurzer Zeit in Bozen, Sterzing oder Bruneck. Es geht aber nicht nur um die genann­ ten Betriebe; in Brixen gibt es in allen Bereichen sehr attraktive Arbeitsplätze, im privaten wie im öffentlichen Sektor. Das An­ gebot an Arbeitsplätzen ist groß, was sich natürlich auch auf den Wohnungsmarkt auswirkt. Viele werden die Arbeit in Brixen mit einer Verlegung des Wohnsitzes hierhin verbinden; grundsätzlich

kommen tendenziell immer mehr Fachleute aus dem technischen Bereich auch aus dem deutsch­ sprachigen, norditalienischen und gesamteuropäischen Raum, die sich dann mit ihren Familien in Brixen niederlassen. Der Druck auf Wohnraum hat sich also ver­ stärkt, und wir verzeichnen eine rege Bautätigkeit. Zurzeit versu­ chen wir bewusst, keine neuen Bauzonen auszuweisen, und der Bauleitplan wurde eher restriktiv ausgelegt. Der Kurs unserer Vor­ gänger bleibt unverändert: Wir setzen eher auf Verdichtungen im bereits bebauten Bereich als auf neue Erweiterungszonen. Die vergangene Stadtverwaltung hat einen Masterplan und einen Bau­ leitplan beschlossen, von denen wir grundsätzlich nicht abweichen wollen. Die Wirtschaft boomt also ... Ja. Das hat den positiven Neben­ effekt, dass dadurch auch mehr Einnahmen für die Gemeinde entstehen, die wiederum dazu führen, dass wir mehr Gelder für den sozialen Sektor, die Fa­ milien und für die Vereine zur Verfügung stellen können. Der

WIR WÜNSCHEN UNSEREN KUNDEN FROHE WEIHNACHTEN UND EIN LEUCHTENDES JAHR 2018

wirtschaftliche Aufschwung sorgt für einen Spielraum innerhalb unseres Haushalts. Der Gemeinderat hat vor ei­ nigen Tagen beschlossen, den IRPEF-Zuschlag zu reduzieren oder besser gesagt den Freibe­ trag zu erhöhen. Viele Jahre hat­ te die Stadtregierung vergeblich versucht, diese Entscheidung zu treffen. Der bisher gültige Freibe­ trag von 15.000 wurde auf 28.000

mittelfristig ganz abzuschaffen. Wenn sich die Wirtschaft weiter so gut entwickelt, wird uns das vielleicht gelingen. Sollen die geplanten Hotelprojekte auch dazu beitragen? Auch hier werden sich Mehrein­ nahmen ergeben. Eines dieser Hotels wird bereits gebaut und wird Mitte des nächsten Jah­

„Wenn die Wirtschaft boomt, hat die Gemeinde mehr Geld für Soziales“_ Bürgermeister Peter Brunner Euro erhöht. Dadurch können wir weitere 5.000 Brixner Bürger total vom IRPEF-Zuschlag befreien und liegen somit bei über 11.000 entlasteten Personen. Ich finde, dass dies ein wichtiger Schritt ist. Der Gemeindekasse entgehen hierbei etwa 130.000 Euro. Ins­ gesamt nimmt die Gemeinde aus dem IRPEF-Zuschlag etwa 740.000 Euro ein; wir verfolgen jedoch das klare Ziel, diesen Zuschlag stufenweise zu reduzieren und

res fertiggestellt. Zwei weitere werden folgen. Bei einem läuft derzeit ein Architekturwettbe­ werb, ein weiteres benötigt die Bauleitplanänderung seitens der Landesraumordnungskommissi­ on. Diese zusätzlichen Betten im Mittelgebirge und am Berg sind eine Grundvoraussetzung, um vor allem den Winterbetrieb auf der Plose langfristig erhalten zu können. Auch dort wurden Investitionen getätigt: Die neue

Wir wünschen unseren Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern frohe Festtage und ein erfolgreiches neues Jahr 2018!

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Foto: Oskar Zingerle

Ich glaube, dass man nach dem Ergebnis der Volksbefragung auf der Plose versucht hat, die Haus­ aufgaben zu machen und andere für das Überleben wichtige Ele­ mente auszuarbeiten. Die positive Entwicklung am Berg hilft dabei, die Akzeptanz einer neuen Ver­ bindung zu steigern. „Senioren – für ein gutes Leben im Alter“ – so steht es in Ihrem programmatischen Dokument. Ist der Ankauf der Immobilie des WoBi für betreutes Wohnen ein wichtiger Schritt?

BM Peter Brunner: „Es ist wichtig, ein gesundes Maß zu finden“ Pfannspitzbahn läuft wunderbar, und die Pfannspitzhütte, die 2018 neu errichtet werden wird, wird sich zu einem richtigen Highlight etablieren – im Sommer wie im Winter. Für das Speicherbecken liegen die Planunterlagen nun vor; dort soll im April oder Mai mit dem Bau begonnen werden. Für den Winter 2019/20 soll die Fül­ lung des Speicherbeckens garan­ tiert sein. Der Sommer generiert mittlerweile wichtige Einnahmen für den Hausberg; vor allem viele Einheimische genießen nun auch im Sommer die Plose. Ein positiver Effekt der „Summercard“? Die „Summercard“ ist ein faszi­ nierendes Sozialprojekt, von dem auch die Betriebe profitieren. Ge­ rold Siller, Gemeinderat und Frak­ tionsvorsitzender der Südtiroler Volkspartei, war der große Treiber dieses Projekts. Gemeinsam mit der Acquarena, der Plose, dem Hofburggarten, der Eishalle und

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der Vertikale wurde ein System ausgehandelt, das sich am Ende als Win-Win-Win-Situation heraus­ gestellt hat – für die Bürger, für die teilnehmenden Betriebe und für die Gemeinde. Das winterliche Pendant zur „Summercard“, die Zusammenarbeit zwischen Plose, Gitschberg und Jochtal, stieß bei der Bevölkerung ebenfalls auf riesigen Zuspruch, und es ist zu erwarten, dass es heuer auch im Winter für die Plose gut laufen wird. Derzeit suchen wir nach Möglichkeiten, ein „Ganzjahrest­ icket“ für die Brixner zu gestalten, das sämtliche Angebote beinhaltet.

dann im Gemeinderat genehmigt und in einen Ausschreibungs­ text eingearbeitet wurden. Letzte Woche wurde vom Stadtrat die Ausschreibung eines europäischen Ideenwettbewerbs verabschiedet, der bis Mitte April läuft. In diesem Zeitraum können Technikerteams Vorschläge bringen. Im Januar wird ein Kolloquium stattfinden, um Detailfragen zu klären. Dieses Kolloquium bietet dem Stadtrat eine erste Gelegenheit zu erken­ nen, ob es überhaupt konkrete Interessenten für die Ausschrei­ bung gibt. Wir erwarten positive Beiträge und haben uns bewusst für einen offenen Wettbewerb entschieden, weil wir allen, die gute Ideen haben, die Möglichkeit bieten wollen, diese auch einbrin­ gen zu können. Bis April sollen uns die Ideenvorschläge vorliegen, eine Entscheidung soll danach im Gemeinderat getroffen werden.

Wie sieht es mit der Verbindung Stadt-Berg aus? Gemeinsam mit allen Fraktionen im Gemeinderat wurde einstim­ mig eine neue Vorgehensweise beschlossen: Über eine Arbeits­ gruppe unter dem Vorsitz von Mobilitätsstadtrat Thomas Schraffl und über den Bürgerdialog wur­ den 18 Kriterien ausgearbeitet, die

Wir bedanken uns bei unseren Kunden für das Vertrauen und wünschen frohe Festtage und ein gutes, Glück bringendes neues Jahr!

Wird eine Verbindung Stadt-Berg in der Bevölkerung noch so stark gefühlt wie vor einigen Jahren?

Das Wohnbauinstitut war be­ reit, seine Immobilie am Fisch­ zuchtweg abzutreten. Ich bin dem WoBi-­Präsidenten Heiner Schweigkofler zu Dank verpflich­ tet, denn durch die räumliche Nä­ he der Immobilie zum Bürgerheim entstehen spannende Synergien. Hier entsteht unter der Verwaltung des Bürgerheims ein Zentrum für betreutes Wohnen – also für Senioren, die ihren Alltag noch eigenständig gestalten können, aber in einigen Bereichen Unter­ stützung brauchen. Inzwischen wird auch an der Planung des neuen Bürgerheims in der Elisabethsiedlung gearbeitet ... Bekanntlich gab es vor einigen Jahren die Idee, das Bürgerheim in der Zone Landwirt zu realisie­ ren. Schon bei der Erarbeitung des Raumprogramms ist man je­ doch zur Erkenntnis gelangt, dass das vorgesehene Areal der Zone Landwirt zu klein ist; vor allem hätte es für die Zukunft keiner­ lei Erweiterungsmöglichkeiten zugelassen. Wir haben schnell auf diesen Umstand reagiert und eine Alternative gesucht, die wir gemeinsam mit der Gemeinde Vahrn in der Elisabethsiedlung

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nördlich des Krankenhauses ge­ funden haben. Die notwendige Bauleitplanänderung ist bereits in die Wege geleitet; wir warten nun auf die Entscheidung der Landesraumordnungskommission, die im Jänner tagen wird. Vor zwei Monaten wurde im Gemeinderat das Raumprogramm gutgeheißen; vor einigen Tagen wurde ebenfalls im Gemeinderat auch die Verein­ barung zwischen dem Bürgerheim und den Gemeinden Brixen, Lü­ sen und Vahrn genehmigt, die die Aufteilung der Kosten und die verwaltungstechnische Abwick­ lung zum Bau regelt. Im Jänner wird ein Planungswettbewerb ausgeschrieben. Es geht zügig weiter! Wir sind uns bewusst, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen steigen wird. Wie sieht es mit dem sozialen Wohnbau aus? Es gibt dazu einige konkrete Plä­ ne – zum Beispiel in der Zone Landwirt und auch in der Rung­ gadgasse. Wir dürfen in diesem Zusammenhang nicht vergessen: Es sind vor allem einige Brixner Familien, die bereits lange auf eine Zuweisung warten.

Kommen wir zum „Ehrenamt als wichtiges Rückgrat unserer Gesellschaft“. Gab es diesbezüglich eine Veränderung der Ausrichtung der Gemeinde?

zess zu starten, wie die verschie­ denen Akteure besser vernetzt und die Veranstaltungsorte sowie die Aktivitäten besser synergetisch koordiniert werden können.

Wir haben die bürokratischen Vorgaben zur Beitragsvergabe an die Vereine vereinfacht – natürlich immer im Rahmen der rechtlichen

Wird der Tschumpus auch nach Fertigstellung der Bibliothek als Veranstaltungsort zur Verfügung stehen?

Bischof Ivo Muser ist fasziniert, und vor einigen Tagen gab es auch im Gemeinderat eine sehr breite Zustimmung zum Exposé und zum Wunsch, dass sich das Land nun um die weiteren Schritte kümmern solle. Es ist faszinierend, wie durch die Idee einiger Brixner das Interesse des Weltkünstlers André Heller für den Hofburggar­

„Mit der Erhöhung des Freibetrags zum IRPEF-Zuschlag werden weitere 5.000 Bürger entlastet“_ Bürgermeister Peter Brunner Möglichkeiten. Jetzt geht es da­ rum, die Veranstaltungen besser zu koordinieren. Stadträtin Monika Leitner hat einen Kulturentwicklungsplan initiiert, der im kommenden Jahr abgewickelt werden wird. Es gibt eine Vielzahl von Orten, wo Kultur stattfindet, und einige Orte wie zum Beispiel der Hof­ burggarten oder auch Bibliothek und Musikschule kommen dazu. Da ist es sinnvoll, einen Denkpro­

Ja. Der Innenhof hat sich als Loca­ tion etabliert, und vielleicht kann auch der angrenzende Garten für Veranstaltungen genutzt werden. Die Gestaltung des Hofburggartens ist im Bereich Kultur ebenfalls ein definiertes Ziel des programmatischen Dokuments. Ich empfinde es als enorm span­ nend, wie sich die Dinge zum Hofburggarten derzeit entwickeln. Die Landesregierung ist vom Ex­ posé von André Heller begeistert,

ten geweckt werden konnte, der sich nun mit großer Leidenschaft in dieses Projekt stürzt. Ich bin davon überzeugt, dass in ein paar Jahren die Brixner diesen Garten als Refugium intensiv nutzen wer­ den, aber ohne Zweifel handelt es sich hier um ein Projekt, das für die gesamte Provinz enorme Chancen birgt. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat auf das klare Signal des Gemeinderats gewartet, und nun hoffen wir, dass zügig an die Detailplanung herangegangen wird.


Foto: Oskar Zingerle

Für die Brixner ist es doch irgendwie fast schon ein Lotteriegewinn, wenn der Hofburggarten von einem André Heller gestaltet wird, die Investitionen vom Land getragen werden und sie selbst den Garten zu sehr günstigen Konditionen nutzen können ... Ja! Es wird ganz sicher so sein, dass es für die Brixner über die Vorteilskarten möglich sein wird, den Garten zu sehr günstigen Bedingungen ständig genießen zu können. Wir kommen zum Sport und damit zum Fußballplatz in Milland. Wie sieht es mit der Kollaudierung aus? Wir warten darauf; das entspre­ chende Protokoll vom Fußballver­ band ist noch nicht eingetroffen. Im Frühjahr werden wir über­ prüfen, wie die Zuweisung an einen Verein abgewickelt werden kann. Der USD Bressanone hat als einziger Verein noch keine „Heimat“; es wird eine Form ge­ funden werden, damit der Verein dort den Platz nutzen kann. Brixen ist inzwischen die Wohnstätte von über 70 Asylansuchenden. Wie geht die Stadt mit dieser Situation um? Wir haben uns diese Situation nicht ausgesucht, und gleichzeitig haben wir uns nicht aus der Ver­ antwortung stehlen wollen. Es gibt inzwischen 15 Asylansuchende im Haus Miriam in der Runggadgasse und weitere 57 in der sanft um­ gebauten Schenoni-Kaserne. Vor Ankunft dieser letzteren gab es ein Informationstreffen mit den direkten Anrainern, bei dem vor allem Ängste abgebaut werden konnten. Wir haben uns auch mit den Polizeikräften getroffen; de­ ren Präsenz rund um das Areal der Schenoni-Kaserne wurde erhöht. Wichtig ist, dass man es schafft, den Menschen eine Beschäftigung zu geben ... Das ist ausschlaggebend für ge­ lingende Integration, und Stadt­ rätin Monika Leitner arbeitet hart daran. Etwa 30 Arbeitsplätze ha­ ben wir im öffentlichen Bereich bereits gefunden – Gemeinde, Bezirksgemeinschaft, Stadtwerke. Es haben sich aber auch einige private Betriebe gemeldet, die den Menschen Arbeit geben wollen. Es geht vor allem auch um die Würde dieser Menschen: Arbeit gibt ihrem Leben einen Sinn.

BM Peter Brunner: „Arbeit gibt den Asylansuchenden menschliche Würde“ Am Ende der vergangenen Amtszeit war für den Kleinen Graben eine Shared-Space-Zone angedacht worden. Ist das noch aktuell? Ja. Wir haben für die Umgestal­ tung des Kleinen Grabens und des nördlichen Teils der Regensbur­ ger Allee 1,3 Millionen Euro im Haushalt 2018 vorgesehen. Auch diese Baustelle wird uns also un­ mittelbar bevorstehen. Ebenfalls im programmatischen Dokument ist ein Parkleitsystem enthalten; damit warten wir aber noch zu, weil es dafür einige Vorausset­ zungen braucht. Wir überlegen derzeit, ob es nicht besser wäre, damit auf die Fertigstellung der Tiefgarage in der Zone Priel zu warten. Ein ewiges Thema ist die Verlegung der Hochspannungsleitungen ... Das ist einer der Punkte, mit deren Entwicklung wir noch unzufrieden sind. Die im Bau­ leitplan eingetragene Trasse zur Verlegung der Leitungen ist auf­ grund von geologischen Prob­ lemen nicht umsetzbar. Terna AG und RFI, die Eigentümer der Leitungen, waren in den letzten Jahren sehr zögerlich – es ging nichts weiter. Jetzt wissen wir auch, woher diese Haltung kam: Der Brenner Basistunnel wird erhebliche Stromressourcen in Anspruch nehmen, und Terna sowie RFI wollten die Entwick­ lungen abwarten, damit die Ver­

legung einhergehen würde mit der Potenzierung der Leistung am BBT. Es gibt inzwischen ei­ nen gemeinsam getragenen Lö­ sungsvorschlag, der nun auf eine zeitnahe Verlegung hoffen lässt. Was bedeutet das im Detail? Die Leitungen in Albeins, Sarns, und Elvas werden so verlegt, wie im Bauleitplan eingetragen. Im südlichen Teil von Milland hin­ gegen wird die neue Leitung mit jener Leitung zusammengeführt, die heute im Bereich des Wohn­ zentrums Jungmann in Richtung Pfeffersberg verläuft. Konkret heißt dies, dass sämtliche Tras­ sen, die verlegt werden sollten, abgebaut werden, und dass ei­ ne bereits bestehende Leitung, die aber nicht über bewohntes Gebiet führt, potenziert werden wird. Auch wenn es vor allem für die Bevölkerung am Pfeffersberg dadurch nicht zu Mehrbelastungen kommen wird, so soll doch mit Umweltausgleichsmaßnahmen hier eine Kompensation für das Gebiet greifen. Wie ist die Zeitplanung? Schauen Sie, Terna und RFI sind jetzt unter Zeitdruck, denn wir wissen, dass der BBT 2026 in Betrieb gehen soll. Zwei oder drei Jahre vorher sollte die Strom­ versorgung dieser Infrastruktur spätestens bereitstehen, weshalb ich davon ausgehe, dass man nun zügig weiterkommen wird. Endlich!

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Wer dieses Interview liest, wird den Eindruck bekommen, dass die derzeitige Gemeindeverwaltung sehr konkret und intensiv arbeitet ... Ja, aber ich möchte in diesem Zusammenhang den Verdienst ausweiten auf den gesamten Ge­ meinderat. Es gibt parteienüber­ greifend ein sehr positives Klima der Kooperation, und ich möchte hier die Freiheitlichen nennen, aber auch die Ein-Mann-Frakti­ onen und den PD. Die Grüne Bürgerliste kommt mit unserem Tempo nicht so zurecht, aber wir führen auch mit diesen Ge­ meinderäten sehr konstruktive und positive Gespräche, und es herrscht ein Klima der gegensei­ tigen Wertschätzung. Ich habe auch das Gefühl, dass die große Mehrheit der Bevölkerung unsere Arbeit anerkennt. Wir wissen, dass wir dafür gewählt worden sind, die Dinge weiterzubringen. Es kann also im zweiten Teil dieser Amtszeit so weitergehen? Ja, das hoffe ich. Gleichzeitig müs­ sen wir auch anerkennen, dass es wichtig ist, ein gesundes Maß zu finden. Es gibt Grenzen, die wir nicht überschreiten wollen. Manchmal gibt es Situationen, wo auch wir das Gefühl haben, Korrekturen einleiten zu müssen. Weniger ist manchmal mehr.

willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 11


Politik & Gesellschaft Tupoka Ogette und ihr Ehemann Stephen Lawson beim Workshop in Brixen: „’Schwarz’ wird im RassismusKontext bewusst großgeschrieben, weil es sich um eine Selbstbezeichnung handelt“

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Goodbye Happyland Auf Einladung der Organisation für Eine solidarische Welt (oew) und der Cusanus Akademie war Tupoka Ogette, Expertin für Vielfalt und Antidiskriminierung, vor kurzem auf Besuch in Brixen. Sie stellte ihr neues Buch vor und hielt einen Workshop zum Thema „rassismuskritisch denken lernen“.

T

upoka Ogette ist vor 37 Jah­ ren als Tochter einer weißen Mathematikstudentin und eines tansanischen Studenten der Agrarwissenschaften in Leipzig ge­ boren. Sie ist Schwarze Deutsche. Seit ihrer Geburt erfährt sie am eigenen Leib, was Rassismus be­ deutet. Wenn sie das Haus verlässt, legt sie noch heute ihr Schutz­ schild an, um für bewusste oder unbewusste Angriffe gewappnet zu sein. Draußen begleitet sie eine ständige Grundanspannung; sie ist fester Teil von ihr. Vor 15 Jahren entschließt sie schließlich, sich mit dem Thema auch in der Theorie auseinanderzusetzen: Mittlerweile hält Tupoka Ogette Vorträge und Workshops zu den Themen Diskri­ minierung, Vorurteile, Stereotypen und Machtstrukturen – immer mit dem Schwerpunkt Rassismus.

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Das Buch, das Tupoka Ogette vor kurzem auf den Markt ge­ bracht hat, trägt den Titel „Exit Racism“. Zur Präsentation kamen mehr als 60 Zuhörer in die Cusa­ nus Akademie, am WochenendWorkshop am Sitz der oew im Jakob-Steiner-Haus nahmen 20 Interessierte teil. „Obwohl wir uns in unserer Arbeit tagtäglich mit den Themen Vielfalt und Zusammenleben aus­ einandersetzen, waren die beiden Tage auch für uns ganz schön herausfordernd“, erzählt Monika Thaler, Bildungsreferentin der oew. Tupoka Ogettes „Zielgrup­ pe“ sind Menschen, die sich von jeder Form von Rassismus klar distanzieren. Die sich als weltoffen und tolerant bezeichnen, für die die Hautfarbe keine Rolle spielt. Vermeintlich. Denn in Wahrheit le­

ben wir in einem System, das von Rassismus durchdrungen ist. „Wir sind alle rassistisch sozialisiert“, so die klare Botschaft der Expertin. Aber was meint sie genau damit?

Das ist Happyland. Tupoka Oget­

te nennt den Zustand, in dem weiße Menschen leben, bevor sie sich bewusst mit Rassismus beschäftigen, „Happyland“. Für die Bewohner dieser Welt ist Ras­ sismus das Thema der anderen, es ist ein vorsätzliches Verhalten, das man verurteilt und zutiefst ablehnt. Das Leben in Happyland ist schön, man empfindet sich als guten Men­ schen, der auf der richtigen Seite steht. Aber: Happyland hat ein Problem. Es ist ein Konstrukt, das von Weißen für Weiße geschaffen wurde, damit sie es dort gemütlich haben. Und es ist ein Konstrukt,

das alle anderen Menschen aus­ schließt – und diese verletzt und entwürdigt. Meist vollkommen unbewusst und mit den besten Absichten. Bei Rassismus geht es jedoch nicht um die Intention, sondern um den Effekt. „Menschen, die in einer weißen Welt groß geworden sind, haben Rassismus als System eingeatmet“, sagt Tupoka Ogette. Zum Beispiel über Schulbücher, in denen nach wie vor rassistische Bilder vorkom­ men. Oder in Kinderbüchern, die wir alle vorgelesen bekommen haben. So wie Pippi Langstrumpf: Ihr Vater, ein schwedischer Mann, fährt in die Südsee und wird dort König. Er sammelt Schätze ein und bringt sie zurück nach Schwe­ den zu seiner Tochter. Koloniale Romantisierung auf höchstem Niveau. Aber es geht auch noch


konkreter: In einer Szene weinen Schwarze Kinder, weil sie nicht so schön weiß sind wie Pippi. Oder Pippi, die ihren Freunden erklärt, dass sie deshalb so viel lügt, weil sie zu lange im Kongo war. Weil alle Kongolesen lügen. Auch das N-Wort kommt in Pippis Geschich­ ten ständig vor. Liest man das Buch als Erwachsener, fällt einem vermutlich die Kinnlade herunter. Kinder hinterfragen solche Wörter und Botschaften aber nicht, sie lernen sie und speichern sie im Unterbewusstsein ab.

Alltagsrassismus geschieht sehr subtil. Nach der Lesung in der

Cusanus Akademie wurden die Zuhörer von der Autorin nach ras­ sistischen Erfahrungen gefragt. Ein Schwarzer Mann erzählte, dass er immer wieder merkt, dass „Einhei­ mische“ die Straßenseite wechseln, wenn er ihnen auf dem Gehsteig entgegenkommt. Oder dass weiße Frauen ihre Handtasche reflex­ artig festhalten, wenn er an ihnen vorbeigeht. Eine junge Frau mit Kopftuch hingegen erzählte, dass ihr bei einem Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Verwaltungs­ mitarbeiterin gesagt wurde, dass sie mit Kopftuch in Südtirol nie einen Job finden würde. Tupoka Ogette selbst berichtete von einem Erlebnis in einem großen Unter­ nehmen, in dem sie einen Vortrag halten sollte. Die Empfangssekre­ tärin begleitete sie freundlich in die Küche, weil es für sie außer Frage stand, wo sie hinmusste. Der Direktor entschuldigte sich anschließend für den Vorfall, wu­ schelte ihr dabei durch das Haar und sagte: „Sie sind ja süß!“ Beispiele von alltagsrassisti­ schen Situationen könnten unend­ lich fortgesetzt werden. Und sie alle geschehen meist ungewollt und ohne böse Absicht. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass jede einzelne dieser Erfahrungen mit den Betroffenen etwas macht. Ein letztes Beispiel: Schwarze Menschen werden immer wie­ der gefragt: „Woher kommst du? Ich meine, woher kommst du wirklich?“ Diese Frage impliziert, dass sie nicht hierhergehören, außerhalb der Gesellschaft ste­ hen, „anders“ sind – obwohl sie vielleicht im selben Ort geboren sind wie der Fragende und ihren Lebensmittelpunkt genauso dort haben. Der Wunsch nach Zuge­ hörigkeit und Heimat, den alle Menschen in sich tragen, verliert so seine Legitimität.

Weiße Privilegien. Es gibt keine Menschenrassen. Diese Theorie

ist ein Konstrukt aus der Kolo­ nialzeit, das die „weiße Rasse“ an die Spitze und die „schwarze Rasse“ ganz nach unten in der Hierarchie stellt. Es diente dazu, die Versklavung von Millionen von Afrikanern zu legitimieren. Es rechtfertigte die Auslöschung von ganzen Völkern und die Plün­ derung von Kontinenten. Und niemand brauchte deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben. Diese Tatsache wird heute kol­ lektiv verdrängt. Sie ist jedoch der Grund dafür, dass Rassismus nach wie vor in Gesellschaften und Systemen überleben kann. „Rassismus ist die Norm und nicht die Ausnahme“, schreibt Tupoka Ogette in ihrem Buch. „Um ihn zu demontieren, ist es immens wichtig, dass wir dies anerkennen und begreifen.“ Weiß-Sein ist ebenso ein Kons­ trukt wie Schwarz-Sein. Der große Unterschied ist, dass Weiß-Sein mit Privilegien verbunden ist. Im Workshop bat Tupoka Ogette die Teilnehmer, einige solcher Privile­ gien aufzuzählen. Unter anderem wurde genannt: „Wenn ich weiß bin, kann ich ein teures Auto fah­ ren, ohne für kriminell gehalten zu werden.“ Oder: „Wenn ich eine Arbeit oder eine Wohnung suche, stellt mein Weiß-Sein dabei kein Hindernis dar.“ Ebenso wie: „Als Weißer habe die Wahl, mich mit Rassismus auseinanderzusetzen – wenn ich möchte.“ Vielleicht geht es Ihnen als Leser jetzt wie den meisten Men­ schen, die aus Happyland heraus­ geschubst werden. Ja, es kann sich ganz schön frustrierend anfühlen. Am liebsten möchte man alles abstreiten und relativieren. Die Mitarbeiter der oew fühlten sich nach dem Workshop mehr denn je in ihrem Auftrag bestätigt, das Thema im kollektiven Bewusst­ sein zu verankern. Monika Thaler erklärt: „Südtirol hat noch wenig Erfahrung im Zusammenleben mit zweiheimischen Mitbürgern. Die zweite Generation ist bei uns erst Anfang zwanzig. Unser Ziel muss es sein, den Weg zu ebnen, damit die nächsten Generationen mit dem Thema besser umgehen als wir. Der erste Schritt ist, sich den Tatsachen zu stellen und sich einzugestehen, dass wir alle Teil des Happyland-Systems sind.“ Tupoka Ogette war von der schönen Landschaft in Brixen begeistert. Vor ihrer Abreise frag­ te sie, ob sie hier „sicher“ sei, wenn sie mit ihrer Familie zum Skiurlaub käme. Wäre sie? silvia.vonpretz@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Eine Brixner Brunnengeschichte Die Wasserversorgung einer mittelalterlichen Stadt war von lebenswichtiger Bedeutung. Der „Brixner“ gewährt einen Blick in die Vergangenheit – um aufzuzeigen, wie die Brixner damals an sauberes Trinkwasser gelangten.

W

er sich heute mit den ehemaligen Brunnen von Brixen befasst, bezieht sich in der Regel auf die im Stadtrecht von 1604 ge­ nannten zehn Ziehbrunnen, die zwei Rohrbrunnen beim Weißen Turm und bei St. Erhard sowie die zwei Laufbrunnen, und zwar den „Jungfrauenbrunnen“ vor dem heutigen Priesterseminar und den Brunnen beim „Garber“ am Gries. Auf Nachfrage von Burghart Stre­ mitzer nach seinem Brunnen vor dem Hotel Grüner Baum konnte folgende Geschichte zusammen­ gestellt werden. Seit Herbst des abgelaufenen Jahres ziert eine Infotafel mit der Kurzversion der Brunnengeschichte in Deutsch, Italienisch und Englisch diesen Brunnen.

Der„Zycklprun“. Ein Ziehbrunnen

vor dem nachmaligen Haan-Haus beziehungsweise vor dem heuti­ gen Hotel Grüner Baum in Stufels ist bereits in einer Pergament-­ Urkunde des Diözesanarchivs Brixen vom 2. Juli 1500 genannt, wo es heißt: „Sigmund Rutzner, Bürger zu Brixen, erhält vom Domkapitel die Baurechte eines Häusleins zu Stufels beim ‚Zyck­ lprun’ verliehen.“ Längere Zeit war dieses Haus von Kessel- und

Der Brunnen heute vor dem Hotel Grüner Baum mit der alten Schale und dem beliebten Brunnenmotiv des Löwenkopfs von 1836

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Kupferschmieden bewohnt, bei deren Hausübergaben regelmäßig der Ziggelbrunnen an der vorbei­ führenden Mühlwiere erwähnt ist. Desgleichen findet sich in der

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vergoldeten Kugel auf der Spitze des Weißen Turms eine schriftliche Bestätigung, dass M ­ ichael Gasser, Kessler am kleinen Ziggl zu Stu­ fels, 1591 die Platten am Weißen Turm erneuert und Flickarbeiten an dieser Kugel durchgeführt habe. Der Brunnen vor dem genannten Haan-Haus ist auch auf Burglech­ ners Stadtansicht von 1595 deutlich zu sehen; ein ausführlicher Bericht zu dieser einmaligen Stadtansicht ist im „Brixner“ Nr. 332 ab Seite 34 zu lesen. In den Bürgermeisteramtsrech­ nungen 1524–1803, die sich im Stadtarchiv Brixen befinden, wer­ den auch die jährlichen Ausgaben zum Erhalt beziehungsweise zum Neubau von Brunnen angeführt: Steine, Sand, Lehm und Kalk, feichtene und lärchene Bretter sowie Säulen für die Wasserstu­ be, Baumstämme aus Schalders,­

St. Leonhard oder Lüsen für die Rohre samt Fuhrlohn. Weitere Ausgaben betreffen Schmer (tieri­ sches Fett) für den Haspel, Brun­ nenscheiben, neue Brunnenket­ ten, große eiserne Kellen, einen Brunnenkasten bei St. Erhard so­ wie Unkosten für das Rohrbohren. Öfters werden Meister beauftragt, neue „Ziggl“ für Brunnen zu ma­ chen oder auszubessern, worunter Wassereimer zu verstehen sind – so zum Beispiel 1543 Meister Kilian Vasser zum tiefen Brunnen in Stufels und zum Brunnen vor dem Rutzner Haus. 1576 erhielt der Glockengießer Hans Löffler 24 Kreuzer bezahlt, dass er ein Rohr bei St. Erhard, das zerbrochen war, „gemacht hat“.

Wartung der Brunnen. Geräumt und gereinigt wurden die Rohrund Ziehbrunnen in der Stadt


von den zwei Wächtern auf dem Weißen Turm, wofür sie eine Ver­ gütung von 1 Gulden und 24 Kreuzern erhielten. Manchmal mussten sie auch den Graben auf der Trattengasse sowie die Wiere und die Ritschen säubern. Ab 1726 heißt es: Räumung der Ziech- und Zigglbrunnen. Im Jahre 1587 wurden der Jungfrauenbrunnen und der Ziehbrunnen vor dem Haus des Weißgerbers Hans Strele bei der Schutzengelkirche in Stufels neu errichtet. Die Ausgaben hierfür hatten die vier Stände (Bischof, geistlicher und weltlicher Adel sowie Bürgerschaft) zu entrichten. Beim Brunnenbau in Stufels ent­ fielen 24 Gulden auf das Holz aus St. Leonhard, 8 Gulden 34 Kreuzer erhielten „die welschen Maurer“, zwei Brüder, die in Brixen wohn­ ten, 11 Gulden 15 Kreuzer der Hofzimmermann Georg Taxer, 1 Gulden der Hofschmied Ge­ org Schinagl, 17 Gulden wurden für Tasthaken (Kantringe) und 4 Gulden für verschiedene Arbeiten ausgegeben. 1633/34 wurde der Jungfrauenbrunnen nach einer Einsandung wiederum mit 119 Gulden 18 Kreuzern neu erbaut, bis er schließlich 1882 endgül­ tig der großen Flut zum Opfer fiel. Eine Inschrift an der EisackUfermauer erinnert noch an ihn. Folgende Brunnen werden in den erwähnten Bürgermeister­ amtsrechnungen öfters genannt: die zwei Brunnen in Stufels, der Brunnen vor der Fischbank, be­ ziehungsweise Weilheimers Brun­ nen (vor dem Weißen Turm), der Brunnen vor dem Ochsenschmied im Alten Markt (vgl. unten Och­ senmühle), der Brunnen bei St. Erhard, der Brunnen in der Rung­ gad, der Brunnen am Kornplatz beziehungsweise vor dem Ge­ richtshaus sowie der Brunnen in der Trattengasse.

Fließend Wasser für Brixen. Als

zwischen 1894 und 1898 eine neue Wasserleitung von Schal­ ders nach Brixen gebaut wurde, beschloss man, auch die beiden Stadtteile Stufels und Burgfrieden, die bis dahin nicht in die beste­ hende Wasserleitung einbezogen waren, schon aus Rücksicht auf die ständig drohende Feuergefahr anzuschließen, wie der Kufsteiner Wasserbaumeister Ing. M. Mau­ rer in seiner „Denkschrift über die Wasserversorgung der Stadt Brixen“ 1896 schreibt. Im Jahre 1900 wurde von der Gemeindevorstehung Brixen ent­ schieden, folgende öffentliche Brunnen ganz aufzulassen, da in

ihrer Nähe fast kein Haus mehr bestand, das nicht bereits über einen privaten Wasseranschluss verfügte: der öffentliche Brunnen an der Ochsenmühle in der Al­ ten Marktgasse (gegenüber dem Ochsenwirt, heute Gasthof Grauer Bär), jener Brunnen an der Mauer der Dompropstei am Hofplatz (Domplatz), der öffentliche Brun­ nen in der Griesgasse (beim „Gar­ ber im Loch“, zwischen Gries- und Adlerbrückengasse), der Brunnen am Kornplatz gegenüber dem Schwarzadler-Gasthaus sowie der öffentliche Brunnen beim Ober­ huber-Haus am Schlachthausplatz (Ansitz Neuhaus). Ferner sollte der Ziehbrunnen vor dem ehemaligen Kupferschmied-Haan-Haus in Stu­ fels ganz aufgelassen, eingefüllt und einstweilen ein laufender Brunnen mit Schale hergestellt werden. Dazu sollte die bisher in der Griesgasse befindliche Brun­ nenschale mit Auslauf benützt werden. Gleichzeitig sollte an der Mühl­ wiere die Mauer entsprechend erhöht werden. Die rund um den Löwenkopf eingemeißelte Jahres­ zahl 1836 erinnert an die Erneue­ rung der Trinkwasserversorgung der Stadt Brixen 1836–1846 unter dem Stadtbaumeister Johann v. Kempter. Der Ziehbrunnen bei der Schutzengelkirche blieb hinge­ gen bestehen, weil das Wasser von vorzüglicher Qualität und sanitär vollkommen einwandfrei war. Am Brunnenrand war damals anscheinend noch die Jahreszahl 1525 zu lesen. Erst 1906 wurde dieser Brunnen als „Verkehrshin­ dernis“ beseitigt, um dann 1993 zur „Verkehrsberuhigung“ wieder errichtet zu werden. Mit dem Aufkommen von Was­ serleitungen, die das Wasser direkt in die Haushalte brachten, ver­ schwanden vielerorts die öffent­ lichen Wasserbrunnen; in späteren Zeiten wurden sie durch mehr oder weniger künstlerisch gestal­ tete Brunnenanlagen ersetzt. So wurde 1899/1900 in der Mitte der Rappanlagen auf Vorschlag des Verschönerungsvereins Brixen ein Bassin mit Springbrunnen aufge­ stellt. Demselben Zweck dienten die Errichtung des Michaelsbrun­ nens vor dem Weißen Turm im Jahre 1951 und der Bau des Springbrunnens vor dem Hotel Elephant im Jahre 1953. Ernst Delmonego Leserbriefe an: echo@brixner.info

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INTERVIEW

Politik & Gesellschaft

„Exzellente B­ erufs­-Chancen“ MARTIN REDERLECHNER ist seit über 20 Jahren Direktor an der Brixner Landesberufsschule „Tschuggmall“. Im Gespräch mit dem „Brixner“ verweist er auf die enormen Berufschancen im technologischen Bereich – und räumt mit überholten ­Geschlechterrollen auf. Herr Rederlechner, das Brixner Industriegebiet zeichnet sich durch viele technisch hochqualifizierte Betriebe aus, die seit Jahren mit einem enormen Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Hat dieser Bedarf an technisch ausgebildetem Personal zu einem „Run“ auf die „Tschuggmall“ geführt? MARTIN REDERLECHNER: Mit 750 Schülern besuchen unsere Schule derzeit mehr Jugendliche – Fach­ schüler wie Lehrlinge – als je zuvor. Trotzdem deckt die Ab­ solventenanzahl leider in keiner Weise die Nachfrage der Betriebe. Dadurch, dass sich besonders die exportorientierten Brixner Betrie­ be in den letzten Jahren intensiv entwickelt haben, wäre das aber auch nicht leistbar. Der technische Beruf bietet ein ungemein weites Spektrum, und die Unternehmen brauchen Mitarbeiter in ganz un­ terschiedlichen Segmenten. Die Berufsschule „Tschuggmall“ mit all ihren Fachschulangeboten ist jedoch nicht in der Lage, so viele Absolventen zu stellen, wie be­ nötigt würden. Es wäre also wünschenswert, wenn sich noch mehr Schüler für technische Berufe interessieren würden? Viele Jugendliche und deren El­ tern entscheiden sich nach der Mittelschule häufig für traditio­ nelle Bildungswege und unter­ schätzen die enormen Berufs­ möglichkeiten in den technischen Bereichen für junge Menschen – mit Arbeitsmöglichkeiten auch ganz lokal, hier in Brixen! Für die Planungs-, Konstruktions-, Steue­ rungs- und Qualitätssicherungs­ prozesse in den Unternehmen braucht es Fachkräfte mit einer zunächst technischen Grund­ ausbildung, die sich dann aber innerhalb des Betriebes weiter­ 16

entwickeln und spezialisieren. Im Vergleich zu den vergangenen 15 bis 20 Jahren war der Mangel an technischen Mitarbeitern bei den Betrieben noch nie so groß wie heute. Absolventen unserer Schule können sich ihren Arbeitgeber fast frei aussuchen – Angebote gibt es viele. Könnte die „Tschuggmall“ aber grundsätzlich noch mehr Schüler aufnehmen? Unsere Schule wird von Fach­ schülern und Lehrlingen besucht, die über ihre Berufsqualifikation

Naturwissenschaft und Technik, werden in Südtirol – im Gegen­ satz etwa zum deutschsprachigen Ausland – nach wie vor primär fast nur von Jungen ins Auge gefasst; zu wenige Mädchen ent­ scheiden sich dafür. Die Betriebe hätten aber ein großes Angebot an Karrieremöglichkeiten in die­ sen Berufsfeldern, aber offenbar wissen Mädchen und deren Eltern zu wenig darum und fassen diese Möglichkeiten gar nicht ins Auge. Das hängt wohl mit bestimmten Vorstellungen innerhalb unse­ rer Gesellschaft zusammen. In Südtirol sind die „traditionellen“

Zahl der Schüler eines bestimmten Schultyps vorgeben – dies in gro­ ber Abstimmung mit den Trends und Bedarfen am Arbeitsmarkt, soweit diese absehbar sind. Ita­ lien hingegen – und damit auch Südtirol – fährt das Prinzip der völlig freien Schulwahl, mit ent­ sprechenden Problemen der un­ zureichenden Übereinstimmung am Arbeitsmarkt, mit bekannten Folgephänomenen wie extrem hoher Jugendarbeitslosigkeit und generellen Strukturproblemen, von denen sich das Land nicht erholt. Ein Mittelmaß zwischen diesen beiden Extremen wäre

„Mädchen und Jungs unterschätzen die enormen Berufsmöglichkeiten in den technischen Bereichen“_ Martin Rederlechner, Direktor der Landesberufsschule „Tschuggmall“ hinaus nun auch die Staatliche Ab­ schlussprüfung (Matura) erreichen können. Von den Infrastrukturen her sind unsere Kapazitäten noch nicht ausgereizt, und wir wären durchaus in der Lage, mehr Schü­ lerinnen und Schüler auszubilden, wenngleich es inzwischen auch schwierig geworden ist, gute Lehr­ kräfte in den technischen Fächern zu finden. Hier besteht auf Seiten der Personalpolitik des Landes dringender Handlungsbedarf. Warum wird das Potential des technischen Bereichs von Jugendlichen so unterschätzt? Für mich besteht das Hauptprob­ lem darin, dass viele junge Men­ schen und deren Eltern immer noch traditionell geschlechterspe­ zifisch denken und entscheiden, wenn es um die Wahl der wei­ terführenden Schule oder Aus­ bildung geht. Die so genannten MINT-Berufe, also jene in den Be­ reichen Mathematik, Informatik,

Geschlechterrollen im Arbeits­ leben noch sehr stark vertreten: Mädchen entscheiden sich im­ mer noch eher für Ausbildungen im sozialen oder pädagogischen Bereich – und denken zu wenig daran, ob es hier auch angemes­ sen bezahlte Arbeitsmöglichkeiten gibt. Zugleich gibt es Absolventen bestimmter Schulen der Oberstufe, die nicht studieren und die dann auf dem Arbeitsmarkt Schwierig­ keiten haben, eine angemessen bezahlte Stelle zu finden. Sie lan­ den am Ende nicht selten dort, wo bisher allenfalls angelernte Kräfte eingesetzt wurden, etwa zum Beispiel an den Kassen von Supermärkten – mit wenig Chan­ cen auf Entwicklungsmöglichkei­ ten. Das sollte zu denken geben. Die in Italien herrschende freie Schulwahl wäre zu überdenken? Schauen Sie, andere Länder wie Österreich steuern stärker die Schulwahl, indem die Politik die

wünschenswert, auf jeden Fall mehr Orientierung am Arbeits­ markt. Eltern wollen natürlich, dass ihre Kinder eine beruflich erfolgreiche Zukunft aufbauen können. Sind Berufe im technischen Bereich attraktiv? Ja, das sind sie. Viele assoziieren die Arbeit in einem Industrieunter­ nehmen immer noch mit schmut­ ziger Arbeitskleidung und einem körperlich belastenden Umfeld. Diese Arbeitsabläufe werden heut­ zutage jedoch zum größten Teil von Maschinen und angelernten Kräften ohne Berufsausbildung geleistet. Die qualifizierte Arbeit in einem Unternehmen bezieht sich heute hingegen vielmehr auf Einsatzfelder wie Entwicklung, technische Vorbereitung, Planung oder Qualitätskontrolle. In diesen Bereichen sind Frauen – so die Rückmeldungen der Personalleiter – nicht selten begabter als Männer,


Foto: Oskar Zingerle

sie haben einen anderen Zugang zu bestimmten Aufgabenberei­ chen. Frauen besitzen häufiger eine gewisse gesunde Hartnä­ ckigkeit, Dinge zu optimieren, ihnen auf den Grund zu gehen oder Fehlerquellen zu suchen. Auch in Bezug auf die Analyse und Sicherung stimmiger Kom­ munikationsketten im Betrieb sind Frauen im Vorteil; Empathie und Sozialkompetenz sind tendenziell eher Frauendomänen – und auf diese kommt es zunehmend an. Betriebe, die erfolgreich bleiben wollen, bemühen sich daher zu­ nehmend, primäre Bedürfnisse von Frauen, vor allem die Verein­ barkeit von Familie und Arbeit, zu unterstützen und machen An­ gebote, um für arbeitssuchende Frauen attraktiv zu sein. Inwiefern ist das wichtig für Unternehmen? Ein Betrieb funktioniert unter anderem nur dann gut, wenn die interne Kommunikation der Mitarbeiter gelingt. Alle Stellen – die Menschen – müssen gut zusammenspielen. Die Betriebs­ atmosphäre spielt zunehmend ei­ ne wesentliche Rolle, und diese ist sehr gebunden an die Wertschät­ zung, die Mitarbeiter erfahren. Als Schule bekommen wir immer wieder Einblicke in verschiedene Betriebe, und wir stellen fest, dass Unternehmen, die sich um das Wohl der Mitarbeiter kümmern, wesentlich weniger Fluktuation und Abgänge haben. Auch hier ist zu beobachten: Das Feld Mitarbei­ terentwicklung in gut gehenden Betrieben ist häufig weiblich be­ setzt. Frauen scheinen dort mehr Kompetenzen zu besitzen und helfen damit dem Betrieb, einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Die Fachgruppensprecherin für den Metallbereich an unserer Schule etwa – also eine Lehrerin mit Führungsauftrag – ist eine Frau: Edith Berger ist Meisterin und auch noch Diplomingenieurin im Bereich Maschinenbau. Sie führt die Fachgruppe, die neben ihr nur aus Männern besteht, in erfolgreicher Weise. Sie ist auch positives Beispiel für junge Frau­ en, die sich vielleicht für einen technischen Beruf interessieren und bestärkt die Schülerinnen in den Fachschulklassen. Am Ende der Ausbildung treffen die Absolventen, bedingt durch den Fachkräftemangel, auf ein Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt, das dazu führt, dass Jugendliche nach

Martin Rederlechner: „Dass Frauen und Technik nicht kompatibel seien beruht auf einem altbackenen kulturellen Konstrukt; das Geschlecht spielt hierbei im Grunde gar keine Rolle“ ihrem Abschluss die „Qual der Wahl“ haben. Inwiefern kann die „Tschuggmall“ ihre Schüler, aber vielleicht auch Unternehmen in dieser Situation unterstützen? Einerseits legen wir Wert darauf, Kontakte und Begegnungsmög­ lichkeiten zwischen Schülern und den Betrieben herzustellen, damit diese verschiedene Arbeitsberei­ che und Betriebskulturen bereits in der Zeit der Grundausbildung kennenlernen. Dies geschieht vor allem im Rahmen von Praktika während des Schuljahres oder von Sommerjobs. So können Schüler bis zum Ende ihrer Ausbildung bereits ein bestimmtes Maß an Erfahrung sammeln, um danach bewusst entscheiden zu können. Wie sieht der Alltag in einem technischen Beruf aus? Der Alltag und die Einsatzgebie­ te sind, wie bereits besprochen, sehr breit gefächert. Es gibt eine große Palette von ganz unter­ schiedlichen Aufgaben. Es geht da zum Beispiel um Konstruktionsund Planungstätigkeiten oder die Produktionsprozessplanung oder auch um Produkt- oder Proto­ typenentwicklung. Im Prototy­ penbau des Forschungszentrums „duka“ in Pairdorf spielt beispiels­ weise Anna Mitterer, eine Absol­

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ventin der „Tschuggmall“, eine maßgebliche Rolle. Jugendliche mit einer technischen Affinität haben in sämtlichen Bereichen geradezu exzellente Ausbildungsund Berufsmöglichkeiten. Dass Frauen und Technik nicht kompatibel seien, ist also ein Klischee?

Das beruht doch auf einem altba­ ckenen kulturellen Konstrukt; das Geschlecht spielt hierbei im Grun­ de gar keine Rolle. Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jah­ ren stark verändert, und das Wis­ sen um diesen Wandel wird, wenn auch langsam, von allen Menschen

verstanden. Beispiele aus der Ge­ schichte zeigen uns viele ähnliche Entwicklungen: Noch vor gut hundert Jahren war es eine spek­ takuläre Errungenschaft, dass eine Frau Medizin studieren durfte. Es ist heute keine Frage mehr, dass Frauen in diesem anspruchsvollen Beruf genauso bestehen wie Män­ ner; es gibt sogar inzwischen mehr weibliche Medizinstudenten als männliche. Diese Entwicklung wird langsam auch im technischen Bereich stattfinden, und die Be­ triebe stellen sich zunehmend darauf ein. willy.vontavon@brixner.info anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Erinnerung an das Lager in Bozen z Renzo Pacher, der Präsident der Vereinigung „Freunde der Universität von Padua“, begrüß­ te Anfang Dezember zahlreiche Brixner Oberschüler in der Aula Magna der Universität von Padua, um über das ehemalige Konzen­

trationslager in Bozen zu spre­ chen. Als Referenten waren der frühere Staatsanwalt des Militär­ tribunals von Verona, Bartolomeo Costantini, eingeladen sowie der Bozner Rechtsanwalt Arnaldo Lo­ ner. Beide berichteten über diese

dunkle Zeit und insbesondere die Gräueltaten des Wärters Michael Seifert, der im Durchgangslager Bozen zahlreiche Inhaftierte miss­ handelte und ermordete. Auch über Egidio Meneghetti wurde referiert: Als Mitglied der Wider­ standsbewegung überlebte er während seiner Haft Folter und Misshandlungen; nach Kriegsende wurde er zum Rektor der Univer­

P&G

sität Padua gewählt. Über diesen Teil der Südtiroler Geschichte wissen nur wenige Menschen Bescheid. Es sei aber wichtig, ihn in Erinnerung zu behalten und den künftigen Generationen eine friedvolle Kultur des Res­ pekts und der Menschenwürde zu vermitteln, so die Botschaft der Vortragenden. sp

Politik & Gesellschaft BRIXEN

Foto: Claudia Ebner

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Zurück im Zentrum z Nach langen Monaten der Um­ bauarbeiten hat die Agentur der Einnahmen ihren neuen Sitz bezo­ gen; er befindet sich nun am Dom­ platz im Gebäude des ehemaligen Gefängnisses. Anfang Dezember fand in Anwesenheit von loka­ len Behörden, Ordnungskräften, Vertretern der Branchenverbände und der Gewerkschaften sowie von zahlreichen Mitarbeitern die offizielle Einweihungsfeier statt. Dekan Albert Pixner segnete die neuen Räumlichkeiten, und Bürger­ meister Peter Brunner bekundete seine Freude über die Rückkehr des Amtes ins historische Zentrum.

kurz

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Im Vergleich zu den Büroräumen in der Vittorio-Veneto-Straße, in der die Agentur der Einnahmen bislang untergebracht war, sind die neuen Räumlichkeiten sehr hell und großzügig und bieten ei­ nen wunderbaren Blick auf den Domplatz. Vor allem die 15 Mitar­ beiter freuen sich sehr über ihren neuen Arbeitsplatz, aber auch für die Bürger ist das Amt durch seine zentrale Lage nun leichter erreich­ bar. Die Umbauarbeiten und die Übersiedelung wurden dank der guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde Brixen, der Agentur für Staatsgüter und dem Zivilen Bauamt

ermöglicht. Auch die Mietkosten konnten durch den Umzug in eine landeseigene Immobilie deutlich reduziert werden. Die E-Mail-­ Adressen und Telefonnummern der Agentur für Einnahmen bleiben

unverändert, die Dienstzeiten für den Parteienverkehr sind Montag bis Freitag von 8:15 bis 13 Uhr sowie Montag und Mittwoch von 14 bis 15:30 Uhr. sp

1.175 kleine Quietscheenten haben für einen guten Zweck den Besitzer gewechselt. Insgesamt konnten durch diese Initiative, die vom Schwimmbad Acquarena und der Versicherungsagentur ITAS Brixen ausging, 2.350 Euro gesammelt werden. Der Betrag kommt dem Südtiroler Kinderdorf zugute.

Anfang 2018 werden die Räumlichkeiten, in denen die neue Stadtbibliothek entstehen soll, von der Diözese in den Besitz der Gemeinde übergehen. Das Vorprojekt zum Bau der neuen Bibliothek wurde ebenfalls Ende November vom Gemeinderat genehmigt. Es wird mit 11,2 Millionen Euro Gesamtkosten gerechnet.

Bei einem zweiwöchigen Intensivkurs konnten sich Neu- und Quereinsteiger in der Landesberufsschule „Emma Hellen­ stainer“ für ihre künftige Arbeit in den Bereichen Service und Küche fitmachen. Die Kursteilnehmer stammen aus Ungarn, Gambia, Österreich, Südtirol und dem Kosovo.


NACHGEFRAGT

„Wir sind startbereit“ Frau Bacher Marcenich, welche Informationen beinhaltet die elektronische Identitätskarte? Wie auch die Identitätskarte auf Papier, enthält die elek­ tronische Identitätskarte alle persönlichen Daten sowie nun auch die Fingerabdrücke des Besitzers. Sie wird die Größe einer Kreditkarte haben und mit einem Mikrochip versehen sein. Welche Vorteile bringt die Karte mit sich? Für die Bürger ist das kleine Format sicher praktischer als das herkömmliche Papierfor­ mat. Zudem werden alle Da­ ten beim Innenministerium

gespeichert; bei Bedarf sind sie so jederzeit abrufbar. Gleichzeitig bedeutet es mehr Sicherheit in Be­ zug auf Fälschungen oder Verlust. Wer bekommt die neue Identitätskarte? Sobald die alte Identitätskarte verfällt und um Verlängerung an­ gesucht wird, erhält man automa­ tisch die elektronische Version. Wenn jemand unbedingt möch­ te, kann er aber seine aktuelle Identitätskarte auch sofort in eine elektronische umtauschen; diese Möglichkeit besteht. Ab wann wird sie in Brixen erhältlich sein?

Die Vorbereitungen laufen derzeit auf Hochtouren! Die notwendigen Geräte haben wir inzwischen bereits erhalten, wir warten aber noch auf die zweisprachigen Vordrucke, die direkt vom Innen­ ministerium geliefert werden. Wir rechnen damit, dass es Anfang des Jahres soweit sein wird. Im Gegensatz zu früher wird es für das Ansuchen der neuen elekt­ ronischen Identitätskarte aber notwendig sein, vorab einen Ter­ min beim Bürgerschalter zu ver­ einbaren. Die Erfassung der Da­ ten nimmt nämlich einige Zeit in Anspruch.

Foto: Oskar Zingerle

PAULA BACHER MARCENICH, Stadträtin für die Allgemeine Verwaltung, über die elektronische Identitätskarte, die voraussichtlich mit Anfang des Jahres beantragt werden kann.

silvia.vonpretz@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

SÜDTIROL

Keine Kompromisse! z Unglaublich ehrlich und bis ins Mark berührend sind die vier Geschichten, mit denen das Forum Prävention in die heurige Alkoholpräventions­ kampagne „Keine Kompromis­ se“ gestartet ist. Im Mittelpunkt stehen nämlich vier Persön­ lichkeiten, die in Videos offen ihre Erfahrungen erzählen und sich kritisch zum Thema Al­ kohol äußern. Darunter zum Beispiel ein Rettungssanitäter, ein überzeugter Nicht-Trinker und ein Elternpaar, das ihren Sohn bei einem Verkehrsunfall mit der Beteiligung eines alko­ holisierten Fahrers verloren hat.

Bei dieser Ausgabe der Kam­ pagne will man mit stärkeren Tönen als in der Vergangenheit das Bewusstsein dafür schär­ fen, dass mit dem Konsum von Alkohol eben nicht nur Spaß und Genuss verbunden sind, sondern auch Leid und Ausgrenzung. „Alkohol ist im Alltag und in der Freizeit all­ gegenwärtig. Menschen, die keinen oder sehr wenig Alko­ hol trinken, sollen sich dafür nicht rechtfertigen müssen“, macht Peter Koler, Koordinator der Fachstelle Suchtprävention und Gesundheitsförderung, aufmerksam. vk

BRIXEN

Lions Club Brixen am Weihnachtsmarkt z Südtirols Lions Clubs unter­ stützen die Idee zur Realisierung eines Kinderpalliativzentrums. „Für Kinder, die schwer erkran­ ken, und für deren Angehörige ist es wichtig, dass sie zeitweise in einer professionellen Struktur untergebracht werden können“, sagt der Präsident des Lions Clubs Brixen, Helmuth Profanter, „dabei geht es nicht nur um Therapie, sondern auch um psychologische Betreuung und Freizeitangebote.“ Ein erster großer Schritt ist vor einigen Tagen von der Südtiroler Landesregierung gesetzt worden, die das Raumprogramm für ein landesweites Kinderpalliativzent­

rum genehmigt hat – nun geht es darum, den geeigneten Standort zu finden. Der Lions Club Brixen verkaufte zur Unterstützung der Idee ein Wochenende lang an einem Stand am Hofburgplatz handgemachte Lebkuchenele­ fanten, die in vorhergehenden Wochen in der Backstube Profan­ ter gefertigt und von den Frauen der Mitglieder verziert und ver­ packt worden waren. Der Rein­ erlös geht an den Förderverein Kinder-Palliativ Momo, der sich gemeinsam mit den Südtiroler Lions Clubs seit Jahren für ein Südtiroler Kinderpalliativzentrum einsetzt. wv

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NEUSTIFT

Feierlicher Abschluss im Bildungshaus z Insgesamt 52 Absolventen freuten sich über ihre Zertifi­ katsverleihung im Bildungshaus Kloster Neustift, die vor kurzem gefeiert wurde. Damit gingen drei Lehrgänge erfolgreich zu Ende: der „Master in Manage­ ment und Unternehmensfüh­ rung“, der „Naturcoach“ und der „Südtiroler Wanderleiter“. „Sie alle verbindet das Element der Bewegung“, betonte Artur Schmitt, Chorherr und Präsident des Bildungshauses, in seiner Ansprache, „und auch das Bil­ dungshaus hat die Aufgabe, über die Wissensvermittlung etwas in Bewegung zu setzen.“ Landesrat Richard Theiner, der den Feierlichkeiten ebenfalls beiwohnte, sprach über globale und lokale Zusammenhänge. Er bedauerte, dass zwar viele Menschen über die Folgen der globalisierten Welt Bescheid wüssten, aber dennoch nur wenige bereit wären, ihr Ver­ halten im Alltag zu verändern.

Umso mehr freue er sich über Ausbildungen, in denen die Per­ sönlichkeitsentwicklung gefördert wird und die Auseinandersetzung mit Werten im Vordergrund steht. Gemeinsam mit der Zertifikatsver­ leihung wurde auch der Jahres­ abschluss der Umweltwerkstatt

Wir bedanken uns bei unseren Kunden für das erwiesene Vertrauen und wünschen allen frohe Festtage und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

des Bildungshauses begangen: 2.500 Kinder, Jugendliche und Er­ wachsene konnten 2017 über die Umweltwerkstätte, das Lern- und Spielefest, bei Naturerlebnistagen und Naturgeburtstagen erreicht werden. sp

Alle Augen sind schön, solange sie strahlen. Ich möchte Ihnen, sehr geehrte Patienten, meinen besondern Dank für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen aussprechen und wünsche Ihnen und Ihren Familien eine friedliche Weihnachtszeit sowie ein gesundes und frohes neues Jahr. Ihr Dr. Markus Erlacher

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Walter Blaas: „Autobahnanschluss Süd soll kommen“ z Einen Grund für viele Ver­ kehrsprobleme im Großraum Brixen ortet Walter Blaas, Land­ tagsabgeordneter der Freiheit­ lichen, in der Tatsache, dass der Autobahnanschluss Brixen/ Albeins nur mit Einfahrt Rich­ tung Norden und Ausfahrt von Norden kommend nutzbar ist. Auf eine erneute Anfrage im Landtag scheint nun der Weg für eine definitive Realisierung des Autobahnanschlusses frei zu sein: „Auch wenn die Erteilung der 30-jährigen Konzession für die A22 noch die allerletzten Hürden nehmen muss, sollte jetzt schon eine Entscheidung zum Bau des vollwertigen Au­ tobahnanschlusses Albeins vor­ bereitet werden“, schreiben die Freiheitlichen in einer Aussen­ dung. Laut Blaas seien nun, da sich die Möglichkeit zur Umset­ zung des Autobahnanschlusses ergebe, Nägel mit Köpfen zu machen: „Es ist bedauerlich und schade, dass aufgrund von

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Kompetenzüberlappungen, fragli­ chen Zuständigkeiten und fehlen­ den politischen Willens wichtige Infrastrukturprojekte auf die lange Bank geschoben werden. Es gilt nun, keine weitere Zeit zu vergeu­

den, denn der Autobahnanschluss bedarf der raschen Umsetzung“, so Blaas. „Die erneute Erteilung der Konzession für die A22 macht nun dringende Maßnahmen und Infrastrukturanpassungen mög­

lich. Langfristige Investitionen, die in erster Linie der Verbes­ serung des Verkehrsflusses und der Lösung von Verkehrspro­ blemen dienen, können endlich angegangen werden.“ vk

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BRIXEN

Kekse für den guten Zweck z Wie schmeckt eigentlich Weih­ nachten? Die meisten von uns haben bei diesem Gedanken vermutlich das Bild und den Ge­ ruch von süß duftenden Keksen im Kopf. In vielen Familien hat das jährliche Keksebacken Tra­ dition: Die Küchen verwandeln sich in Backstuben, und Klein und Groß kneten, verzieren und naschen wie die Weltmeister. Das Südtiroler Kinderdorf hat sich in diesem Jahr eine Aktion einfallen lassen, die diese Tra­ dition mit einem guten Zweck verbindet. Sie lautet „Kekse mit Herz“ und ruft dazu auf, Weih­ nachtsplätzchen zu backen und sie jemandem zu schenken, der sich besonders darüber freut. Die Plätzchen sollen liebevoll verpackt und mit einem roten Herzen versehen sein, auf dem das Spendenkonto des Südti­

roler Kinderdorfs angegeben ist. Damit werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Fa­ milien verbringen eine fröhliche Zeit beim gemeinsamen Kekseba­ cken, die Beschenkten freuen sich über selbstgemachte Kekse, die sie sonst vielleicht nicht hätten, und sie bedanken sich wiederum dafür mit einer kleinen Spende, die den Kindern und Jugendlichen im Kinderdorf zugutekommt. Die Initiative fand gerade in der Vor­ weihnachtszeit großen Anklang; auf der Facebook-Seite des Kin­ derdorfs wurden unter #kekse­ mitherz rege Fotos gepostet und Informationen geteilt. Auch die Bäckerei Gasser beteiligte sich an der Aktion und öffnete ihre Backstube für Kinder, die mit viel Freude und vollem Einsatz ihre Backkünste unter Beweis stellten. sp

Foto: Claudia Ebner

BRIXEN

Unter einem Dach z Durchschnittlich 130 Personen am Tag nutzen die Dienste des Bürgerschalters Brixen, den es mittlerweile seit elf Jahren gibt. Seit 2008 ist er auch am Samstagvormit­ tag geöffnet; an diesem Wochentag verzeichnet er den größten Zulauf. Die rasche und unkomplizierte Erledigung von Behördengängen in dieser zentralen Anlaufstelle der Gemeinde wird von den Bürgern sehr geschätzt. Dem entsprechend ist die Gemeindeverwaltung stets darum bemüht, die Dienste weiter zu verbessern. So wurden im Un­

tergeschoss der alten Post Umbau­ arbeiten vorgenommen, um Platz für die Mitarbeiter des Meldeamts und des Standesamts zu schaffen. Auch diese beiden Dienste zählen neben dem Bürgerschalter zu je­ nen, die am häufigsten in Anspruch genommen werden. Seit Ende No­ vember sind sie nun alle unter einem Dach am Maria-HueberPlatz zu finden, was nicht nur den Bürgern entgegenkommt, sondern auch die interne Zusammenarbeit bei bereichsübergreifenden Fragen vereinfacht. sp

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Menschen & Meinungen LIEBE AUF DEN ERSTEN, ZWEITEN, DRITTEN BLICK: Das Kostümbildner-Duo Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo sind wie Pech und Schwefel

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PORTRAIT Foto: Claudia Ebner

Die Seelenverwandten Kaum eine Premiere ohne sie, kaum ein Theaterzettel oder ein Programmheft auf Südtirols Bühnen, wo das Duo nicht angeführt wird. Die Kostümbildner SIEGLINDE MICHAELER und WALTER GRANUZZO sind das Dreamteam par excellence – im Leben und im Beruf.

I

m Premierenpublikum der Ope­ rette „Die Fledermaus“ stechen Sieglinde und Walter aus der Menge heraus, schlank und groß wie sie sind und von ausgesuchter Eleganz. Die Roben der Kostüm­ bildner sind selbstredend von Hand gefertigt und werden immer auf die jeweiligen Aufführungen abgestimmt. Passend zur Gla­ mourparty des Prinzen Orlofsky schimmert Sieglindes langes Kleid in einem Rosé-Goldton, während Walter im Smoking eine glänzende Figur macht.

„Il classico colpo di fulmine“. Sieglinde Michaeler ist zweifelsfrei das Zugpferd in diesem einge­ spielten Gespann. Schon als Kind hatte sie die Kochbücher ihrer Mutter mit Kleidchenzeichnungen „verziert“ und ihre Puppen hin­ gebungsvoll an- und ausgezogen. Und doch dachte die junge Frau nicht sofort an eine Ausbildung in der Modebranche, sondern nahm ein Psychologiestudium in Angriff. Bald musste sie sich ein­ gestehen, „dass das nicht meines war“ – und so verließ sie Salzburg ohne Bedauern nach dem ersten Studienabschnitt. Für ein Jahr jobbte sie in der Post, um das Geld für die Mode­ schule in Mailand zusammenzu­ kratzen und endlich ihrer wahren Bestimmung zu folgen. „Ich habe mich damals gegen das berühmte ‚Istituto Marangoni’ entschieden“, erklärt die Kostümbildnerin, „ich wollte nicht nur Mode designen, sondern von der Pike auf lernen, wie man zuschneidet und näht.“ Mit Feuereifer stürzte sich Sieglin­ de in ihre Ausbildung und wäre wohl in Mailand hängen geblie­ ben, wenn sie nicht in den Som­ merferien 1986 diesen attraktiven jungen Brixner in der ehemaligen Lido Bar kennengelernt hätte. „Il classico colpo di fulmine“, lächelt Walter Granuzzo, und seine Frau nickt zustimmend. Vieler Worte bedarf es nicht; in jeder Geste, je­ dem Blick spürt man den seltenen Einklang des Paares. Die Liebe auf den ersten Blick hält auch

dem zweiten stand; bis heute sind die beiden privat und beruflich unzertrennlich. Als Absolvent der Gewerbe­ oberschule fand Walter bald ei­ ne Anstellung bei der Telecom, aber am Wochenende kopierte er Sieglindes Schnittmuster und kam so ganz nebenbei in den Ge­ nuss einer Schneiderausbildung. 1988 beschlossen die beiden Stoff­ künstler, in ihrer Heimatstadt eine Damen- und Herrenschneiderei aufzumachen, die bis zum Jahr

Oliver Karbus, Klaus Tröger, Gabi Rothmüller und Eva Niedermeiser. An die 250 Produktionen wurden inzwischen ausstaffiert, vom be­ scheidenen Dorftheater bis hin zu aufwändigen Inszenierungen wie die Schlossspiele in Dorf Tirol oder die jährlichen Operettenspie­ le mit Leo Ploner. „Unvergesslich bleibt uns das Stück ‚Drachen­ durst’ von Felix Mitterer, inszeniert von Andreas ‚Opal’ Robatscher auf Schloss Prösels“, erinnern sich Sieglinde und Walter, „wo wir ein

Seit Südtirol den Filmbereich fördert, flattern immer öfter Anfra­ gen von der Filmindustrie auf den Tisch, womit die „Workaholics“ wieder mal ein neues Kapitel in ihrer Karriere aufschlagen. Eine Karriere, für die sie nach reiflicher Überlegung auf Kinder verzichtet haben. Im Jänner 2009 gab es einen völligen Bruch im Leben der Künstlerin: Ein Unfall mit ver­ heerenden Folgen brachte sie an die Grenzen der Belastbarkeit. Sie

„Walter ist der Perfektionist von uns beiden. Wehe, wenn eine Naht nicht ganz perfekt verläuft!“_ Sieglinde Michaeler, Kostümbildnerin 2004 Bestand hatte. „Walter kam damals nach Feierabend ins Ate­ lier und stand mir von Anfang an kompetent zur Seite“, unterstreicht Sieglinde, „er ist auch heute noch der Perfektionist von uns beiden. Wehe, wenn eine Naht nicht ganz perfekt verläuft!“

Baumrinde für den Drachen. 1990 schneite die Theaterfach­ frau Ingrid Porzner im Auftrag der „Kulisse“ ins Geschäft – und dieser Besuch sollte eine maß­ gebliche Wende im Schneider­ betrieb einläuten. „Wir brauchen besonders schräge Kostüme für unsere Produktion“, hieß es, und die beiden stürzten sich begeistert in die ungewöhnliche Aufgabe. „Da kam mir zugute, dass ich das Handwerk aus dem Effeff beherrschte“, erinnert sich Sieg­ linde, „schließlich muss auch ein noch so ausgefallener Entwurf umsetzbar sein.“ Nachdem die beiden die große Herausforderung bravourös ge­ meistert hatten, konnten sie sich vor neuen Aufträgen kaum retten. Unzählige Regisseure geben sich seither die Klinke in die Hand – von Edi Braunhofer, Georg Kaser und Alberto Fortuzzi über Gerd Weigel und Toni Taschler bis zu

Drachenkostüm in monatelanger Handarbeit mit Zapfen und Baum­ rindenstücken gestaltet hatten.“

Vitamin B. Sehr oft stöbern die

zwei im unerschöpflichen Fundus der großen Theater, wie Inns­ bruck, Klagenfurt oder Wien, wo Tausende Gewänder aus diversen Epochen und in allen Größen geduldig auf ihren großen Auftritt warten. Viel Wert legt Sieglinde auf entsprechende Accessoires, von denen sie in 27 Jahren Tä­ tigkeit jede Menge im eigenen Fundus zusammengetragen hat. Die guten Kontakte mit den berühmten Häusern waren sehr hilfreich bei den Themen-Events, die das Paar mit dem unermüdlich hilfsbereiten Helmuth Kerer bei mehreren Altstadtfesten organisie­ ren durfte, vom Mittelaltermarkt bis zum „Cotton Club“. Viele Jah­ re haben die beiden den Weih­ nachtsmarktumzug betreut, auch hier oft mit themenbezogenem Rahmen. „Ein ganzes Buch wäre über den historischen Umzug zur 1.100-Jahr-Feier zu schreiben“, sinniert Sieglinde, „der mit 56 Bildern und 28 Festwagen ein organisatorisches Mega-Event war – und eine Zerreißprobe für unsere Nerven.“

war gerade dabei, das Garagentor zu öffnen, da kam ihr über die eisglatte Rampe ihr eigenes Au­ to entgegen. Ihr Unterschenkel war derart gequetscht, dass sie mehrere Jahre mit schlimmen Schmerzen leben musste und sich unzähligen Therapien unterzog. „Ohne die stete Aufmunterung durch meinen Mann und meine Arbeit, die ich sogar im Rollstuhl verrichtet habe, wäre ich bestimmt durchgedreht“, gibt Sieglinde zu. Auch heute ist die Kämpferin nie ganz schmerzfrei, aber die beiden können wieder die Wanderungen in der geliebten Natur genießen oder die heißersehnten Reisen unternehmen, wo die Kunst­ interessierten sich Inspiration für ihre Kreationen holen.

irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

VAHRN

Neue hds-Ortsobfrau in Vahrn z Im Rahmen der Ortsversamm­ lung des Handels- und Dienst­ leistungsverbandes Südtirol (hds) wurde Ingrid Eisenstecken Par­ schalk zur neuen Ortsobfrau des hds in Vahrn gewählt. Sie folgt auf Miriam Unterleitner, die sich aus beruflichen Gründen für die Wahl nicht mehr zur Verfügung stellte. Die neue Obfrau ist für fünf Jahre im Amt; als Ortsausschussmitglie­

der stehen ihr Alexandra Schenk und Georg Pallua zur Seite. Bei der Versammlung wurden nicht nur die Neuwahlen abgehalten, sondern auch aktuelle Themen diskutiert und konkrete Wün­ sche geäußert, wie jener nach einer übersichtlicheren Einfahrt von der Staatsstraße in Richtung Dorfzentrum oder einer besseren Beschilderung für die Betriebe.

Bezirksleiter Michael Kersch­ baumer stellte den Mitgliedern zudem eine neue Aktion vor: die „monni-card“. Dabei handelt es sich um eine landesweit gültige Gutscheinkarte des hds, die in allen teilnehmenden Geschäften eingelöst werden kann. sp

M&M

Foto: Athesia

Menschen & Meinungen

BRIXEN

Johann Gamberoni verstorben

z Anfang Dezember verstarb Johann Gamberoni im Alter von 96 Jahren in der Marienklinik in Bozen. Seit seiner Emeritierung als Professor

kurz

notiert

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Alexander Ebner ist neuer Präsident des Panathlon Clubs Brixen. Er folgt auf Elda Letrari. Den weiteren Ausschuss bildet Igor Bielov, Giuliana Ferraretti, Barbara Letrari, Ilse Ogriseg, Roberto Scaggiante,­ Astrid Scheidle und Cristina Ugolini.­

für Altes Testament an der Theo­ logischen Fakultät Paderborn leb­ te er in Brixen. Erst vor wenigen Jahren schrieb er ein Buch, „Das Jahrhundert eines Priesters“, in dem er von den wichtigsten Etappen aus seinem Leben erzählt. Gamberonis Mutter stammte aus dem Eggental, sein Vater war Eisenbahner mit Trentiner Wurzeln. Nach seinem Abitur im Vinzentinum studierte er zwei Jahre lang am Priesterseminar in Brixen, anschließend sechs Jahre in Rom. 1946 wurde er dort zum Priester geweiht; nebenbei arbeitete er durch seine Verbindung zu Ka­ nonikus Michael Gamper auch als

Rom-Korrespondent für die Tages­ zeitung „Dolomiten“. Nach einigen Jahren als Kooperator in Sterzing nahm er das Studium wieder auf, ging nach Rom und Palästina, bis er 1952 schließlich wieder nach Brixen zurückkehrte und 20 Jahre lang am Priesterseminar in Brixen als Pro­ fessor und Studienpräfekt wirkte. In Paderborn war Gamberoni von 1971 bis 1986 als Universitätspro­ fessor tätig. Die enge Verbindung zu Michael Gamper brachte ihn in späteren Jahren in den Vorstand des Verlagshauses „Athesia“, dem er von 1983 bis 2003 als Präsident vorstand sp

Maurizio Sabbadin ist seit Ende November Teil des Brixner Gemeinderates. Er gehört der Partei „Insieme per Bressanone“ an und folgt auf Saverio Innocenti, der im Oktober von seinem Amt als Gemeinderat zurückgetreten ist.

Seit 35 Jahren ist Eugen Reinthaler bereits als Chorleiter im Kirchenchor Vahrn tätig; seit 40 Jahren unterstützt er den Verein als Sänger. Für diese Tätigkeit wurde er nun geehrt. Reinthaler singt auch beim MGV Brixen, beim Chor VocalArt und beim Brixner Viergesang.


O o op s

LAMMento

mein Hoppala

Gerd Seebacher, Präsident des Fanclubs „LaOla“

A tutti gli effetti

„Wie peinlich ...“ Als wir vom „LaOla“-Fanclub der Brixner Handballer vor zwei Jahren mit dem Team zum Auswärtsspiel nach Triest gefahren waren, um dort unsere Mannschaft anzufeuern, wollten wir noch ein Gruppenfoto für unsere Fanclubpartner aus Triest machen. Als Gruppe standen wir mitten in der Tribüne, um uns von unseren Triestiner Freunden fotografieren zu lassen. Nachdem das Foto geschossen worden war, drehten dieselben sich um und schickten sich an zu gehen. Ich wollte sie noch darum bitten, dass sie uns das Foto zukommen lassen, und bin daher in Riesenschritten die Tribüne hinuntergerannt. Das hätte ich besser lassen sollen! Ich bin natürlich gestolpert und vor den versammelten Mannschaften und noch jeder Menge Publikum die restlichen Stufen der Tribüne hinuntergerollt – und habe mir dabei das Kreuzband eingerissen. Als wir von zu Hause den Anruf mit der Frage erhalten haben, wie das Spiel verlaufen sei und ob es denn Verletzte gebe, musste ich antworten, dass wir in der Tat einen Verletzten hätten, und zwar – mich! Wie peinlich ...

Leser kochen für Leser

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Gelbes Linsen-Curry > Zutaten (für 4 Personen) 1 Zwiebel (fein gewürfelt), 1 Knoblauchzehe (fein gewürfelt), 350 g gelbe Linsen, 150 g schwarzer Reis, 4 Karotten (gewürfelt), 1/2 Dose Kokosmilch (ungesüßt), Currypulver, Kurkuma, Gemüsebrühe, Pfeffer, Chilischote (fein gewürfelt), Olivenöl, Wasser

> Zubereitung Einen Teil der Zwiebelwürfel in etwas Öl anschwitzen. Dann den Reis kurz mitrösten. Immer wieder etwas Gemüsebrühe dazugeben und bei geringer Hitze kochen lassen, bis der Reis bissfest ist. Die Karotten 10 Minuten, bevor der Reis fertig

ist, dazugeben. In der Zwischenzeit etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und darin den restlichen Zwiebel und den Knoblauch anschwitzen. Currypulver, Kurkuma und die Linsen dazugeben, kurz mitrösten. Mit Kokosmilch aufgießen, köcheln lassen und immer wieder Gemüsebrühe dazugeben, bis die Linsen weich sind. Die Linsen vom Herd nehmen, die Chilischote und etwas Salz und Pfeffer unterrühren und abgedeckt ein paar Minuten ziehen lassen.

Claudia Ebner, die derzeit unser Grafik-Team bereichert, ist eine vegane Sportlerin. Mit diesem Rezept beweist sie, dass vegane Küche kreativ ist und noch dazu den Körper mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

„Lei dass es woasch, ich will nicht Österreicherin werden“, sagte Frieda, während sie dem Franz und mir halbherzig einen Cappuccino serviert. „Das ist übrigens eine Melange“, sagt sie, „nicht ein Cappuccino!!“, und dabei stemmt sie resolut die Fäuste in ihre Hüften wie einst Josefine Hawelka. „Das ist immer noch ein Cappuccino“, sagt der Franz ebenso resolut, „auch mit doppelter Staatsbürgerschaft.“ Wie ist das eigentlich, sag ich zum Franz, wenn ich zwei Pässe hab – muss ich da auch zwei Mal die tassa del passaporto zahlen? „Nicht wirklich“, sagt der Franz, „außer, du willst wirklich zwei gleichzeitig gültige Pässe haben.“ Wenn dir der Erdogan einen abnimmt, hast du immer noch den zweiten, mit dem du aus der Türkei ausreisen kannst, sag ich. „Ich fahr aber nie in die Türkei“, sagt der Franz, „oder muss ich jetzt unbedingt in die Türkei fahren, nur weil ich zwei Pässe hab?“ – „Nein“, sagt Frieda, „aber du kannst in Österreich um Asyl ansuchen.“ Ach was, sag ich kopfschüttelnd, das hast du vollkommen falsch verstanden, du bist ja dann a tutti gli effetti österreichische Staatsbürgerin, da brauchst du dann nicht mehr um Asyl anzusuchen. Du kannst aber für die Parlamentswahlen kandidieren und Bundeskanzlerin werden. „Dazu hab ich zu kleine Ohren“, sagt die Frieda grinsend, „aber wählen dürfte ich dann auch, oder?“ Natürlich, sag ich, aber nicht die FPÖ oder die Grünen. Sonst wirst du sofort in die Türkei abgeschoben. Zu Erdogan. Kann ein Cappuccino eigentlich auch die doppelte Staatsbürgerschaft beantragen?

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Ist die doppelte Staatsbürgerschaft sinnvoll?

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Nach der Regierungsbildung in Österreich steht die Diskussion rund um die doppelte Staats­ bürgerschaft für Südtiroler wieder auf der politischen Agenda. Die einen sehen in dem Dop­ pelpass ein Zeichen der Verbundenheit, die anderen befürchten eine Spaltung der Gesellschaft. Foto: Hannes Niederkofler

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PHILIPP ACHAMMER, SVP-Parteiobmann: „Ein ideelles Anliegen im europäischen Geiste“

Ja Die Möglichkeit für Südtiroler, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erwer­ ben, ist ein ideelles Anliegen im europäischen Geiste und zielt darauf ab, die Verbundenheit und Zusammengehörigkeit über die Grenzen hinweg in symbolisch wirksamer Weise zu ver­ tiefen. Dies ist auf jeden Fall eine individuelle Entscheidung und keine kollektive Frage des Bekenntnisses der Minderheit. Da nach dem Zweiten Weltkrieg europaweit die Tendenz herrschte, Doppelstaatsbürgerschaften abzu­ schaffen, war das Thema über viele Jahrzehnte hinweg nicht Teil der politischen Agenda. Als dann aber gerade der italienische Staat 2006 die rechtliche Grundlage dafür schuf, seinen Minderheiten im Ausland die italienische Staats­ bürgerschaft zu verleihen, wurde die Südtiroler Volkspartei auf parlamentarischer Ebene und in Gesprächen mit Österreich aktiv, um dasselbe Recht auch für die österreichische Minderheit in Italien zu fordern. Rechtliche Bedenken und Zweifel vonseiten Österreichs haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass eine Umset­ zung bis heute noch nicht erfolgt ist. Nun aber wurde das Anliegen in das Koalitionsprogramm der neuen österreichischen Bundesregierung aufgenommen. Viele Details wie Rechte und Pflichten bleiben noch offen und sind Schritt für Schritt zu klären. Nicht als Instrument na­ tionalistischer Polarisierung oder sezessionisti­ scher Propaganda, sondern vielmehr als Stär­ kung der Verbundenheit zu Österreich ist die doppelte Staatsbürgerschaft ein Anliegen mit starker Symbolkraft. z

RICCARDO DELLO SBARBA, Landtagsabgeordneter der Grünen: „Der Doppelpass wird die Südtiroler Gesellschaft spalten“ Nein Meine Tochter ist 25 Jahre alt und in Bozen geboren. Sie hat hier die Schule be­ sucht, ist perfekt zweisprachig und studiert in Köln. Trotzdem hätte sie kein Recht darauf, um die Doppelstaatsbürgerschaft anzusuchen, weil sie keine Vorfahren vorweisen kann, die vor 1918 hier gelebt haben. Überall in Europa gilt das Prinzip, wonach diejenigen, die in einem Land geboren sind, früher oder später dessen Staatsbürger werden können. Die Doppelstaats­ bürgerschaft à la Südtirol aber könnte niemand von meiner Familie beanspruchen, nicht einmal meine hier geborene Tochter – auch nicht in Zukunft. Eine großzügigere Interpretation lautet, dass das Recht für die Angehörigen der deut­ schen und ladinischen Minderheit gelten könnte. Reicht hierfür die Sprachgruppenzugehörigkeits­ erklärung? Dann könnten sich Tausende von Italienern, Pakistanern oder Chinesen deutsch erklären – was vermutlich nicht gewollt und für Österreich inakzeptabel ist. Deshalb wird immer häufiger von der „österreichischen Minderheit in Italien“ gesprochen. Also muss man Österreicher im Herzen sein. Aber wer entscheidet darüber? Und aufgrund welcher Kriterien? Wie man sieht: Je genauer man hinsieht, desto unlösbarer wird die ganze Sache. Eines ist aber sicher: Der Dop­ pelpass wird die Südtiroler Gesellschaft spalten in zwei Gruppen von Menschen mit unterschied­ lichen Rechten. Auch deshalb bin ich ein Ver­ fechter des Ausbaus einer echten europäischen Staatsbürgerschaft. Ein Recht, das für alle Euro­ päer gleich wäre und das wir mit 500 Millionen anderen Bürgern teilen würden. z


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Ist der Heller-Garten eine gute Idee?

Fotos: Oskar Zingerle

André Heller wird den Hofburggarten in Brixen neu gestalten. In der Stadt haben wir einige Meinungen aus der Bevölkerung dazu gesammelt.

Für Maria Theresia Noflatscher ist „die Idee ehrlich gesagt nicht so gut. Mir wäre es lieber, wenn etwas Natürliches gemacht und das Geld anders investiert würde. Zum Beispiel Blumen säen, mit einem Weg, der durch den Garten führt. Kein Künstler kriegt das so gut hin wie die Natur. Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, so ein großes Projekt zu realisieren, wenn das Geld auch anderweitig investiert werden könnte.“

„Die Idee ist super“, sagt Michael Unterweger, „in etwas Schönes zu investieren finde ich ganz toll. Ob Heller aus Wien ist oder von hier, ist mir egal. Es geht um die Initiative – und darum, dass etwas Schönes realisiert wird.“ 30

„Die ganze Geschichte ist zu teu­ er, der André Heller kostet zu viel. Ansonsten wäre die Idee gut, und es ist auch wichtig, dass etwas getan wird. Auch wenn derzeit noch keine konkreten Kosten vorliegen, kann ich mir vorstellen, dass es keine günstige Angelegenheit werden wird. Man hätte vielleicht jemanden von hier nehmen oder die Bevölkerung fragen können“, meint Hanspeter Oberhauser.

Carlo Lamber freut sich: “È una buona idea! Non so esattamente cosa verrà fatto, ma penso che ci sia il bisogno di fare qualcosa con il Giardino Vescovile - non si può andare avanti così. Poi è un progetto che non verrà pagato dal comune, ma da tutto l’Alto Adige, e il calcolo se l’avranno fatto. Sarà sicuramente una buona pubblicità per la città.”

„Wenn das Projekt umgesetzt und viel Geld investiert wird, sagt die Kirche vielleicht doch irgendwann, dass sie nicht mehr verpachtet – dann wäre alles um­ sonst“, befürchtet Gerlinde Ziprian. „Ich finde, dass das Geld, das ja auch das Geld der Steuerzahler ist, anders investiert werden sollte als in so ein riesiges Projekt.“

Viel Begeisterung zeigt Sigmar Pfeifhofer. „Mitten in der Stadt dieses Projekt zu realisieren be­ deutet einen enormen Mehrwert für Kaufleute, Touristen und auch für die Einheimischen. Ob wegen André Heller auch viele Leute von auswärts kommen werden, weiß ich nicht, das wird sich dann zeigen. Das konkrete Projekt ha­ be ich noch nicht gesehen, ich bin aber generell für alles, was neu und modern ist und für Auf­ schwung steht.“

Johannes Seeber ist von der Idee sehr angetan. „Der Hofburg­ garten befindet sich im Zentrum von Brixen. Wenn er schön ge­ staltet wird, hat die ganze Stadt etwas davon und auch das weitere Umfeld. Und wenn ein bekannter Künstler im Spiel ist, dann zieht das sicher auch noch mehr Tou­ risten nach Brixen.“

“L’idea mi piace”, sagt auch Arturo Giustardi. “Per il turismo è una buona cosa, e il giardino in mezzo alla città è adatto per realizzare un grande progetto. Diventerà sicuramente un posto bellissimo che attirerà tanti turisti e anche la gente del posto.”



Kunst & Kultur

RÖMISCHE STRASSEN IN SÜDTIROL

Brücke zwischen Nord und Süd

Wo heute Autokolonnen, LKWs und Zugwaggons rollen, zogen vor gut zweitausend Jahren Fuhrwägen von Norden nach Süden oder umgekehrt. Und mittendrin: das Eisacktal. Eine Sonderausstellung in der Festung Franzensfeste erlaubt nun eine kleine Zeitreise zurück zu den Römern und deren Straßenwesen.

Z

ur Dauerausstellung über den BBT-Infopoint, die die Vielseitigkeit des Brenner Basistunnels als großes europä­ isches Projekt beleuchtet, und der Sonderausstellung „Bahnland­ schaften“, in der vom 6. August

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2015 bis zum Frühjahr 2018 der Schwerpunkt die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute sind, bildet die seit Okto­ ber geöffnete Ausstellung „Brü­ cke zwischen Nord und Süd“ die Abrundung und gleichzeitig ein

Blick zurück in die ferne Vergan­ genheit. Diese Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Festung Franzensfeste mit dem Landesamt für Bodendenkmäler. Anlässlich des Tages des Denkmals hatte das Landesamt 2016 die Ausstellung

konzipiert; in das Programm der Festung wurde das Projekt aufge­ nommen, weil die Festung gute Anknüpfungspunkte bietet. „Die Franzensfeste haben wir als den geeignetsten Ort, sozusagen als den Kreuzungspunkt jenes aus­


TONNENSCHWERE MEILENSTEINE: Nach jeder römischen Meile war einst ein Meilenstein angebracht, gefertigt aus dem jeweils zur Verfügung stehenden Gestein

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Fotos: Oskar Zingerle

gedehnten Straßennetzes ausge­ macht, das in der Römerzeit alle Provinzen des römischen Reiches verbunden hat“, erklärt Esther Erlacher, Mitarbeiterin der Fes­ tung Franzensfeste, „auch heute führen durch die Festung drei Verkehrsschneisen: Hauptstraße, Autobahn und Bahntrasse.“

Ein Blick zurück. Wir müssen uns

in die Zeit um Christi Geburt zu­ rückdenken, als die Römer ihre Eroberungsfeldzüge nicht nur in den Osten nach Asien, sondern auch nach dem Norden zu den Germanen, zu den Galliern und weiten Teilen Britanniens bis nach Schottland ausdehnten. Die vor­ geschichtlichen Saumpfade hatten ausgedient. Die Römer waren auf ein gut ausgebautes und ausge­ dehntes Straßennetz angewiesen, das den Verkehr und schnelle Truppenverlagerungen ermöglich­ te und die Grundlage für Handel, Wirtschaft sowie die Verbreitung der römischen Kultur bildete. Im Schulunterricht haben wir alle von den römischen Kaisern Augustus,

von Drusus und Tiberius, von römischen Statthaltern gehört. Wir lernten, dass durch den Vinschgau die Via Claudia Augusta führte,

baren“ für das Imperium eine Bedrohung wurden. Die Straße durch das Pustertal verband seit dem 1. Jahrhundert nach Christus

modernen Straßen mehrschichtig aufgebaut und in der Regel 20 römische Fuß (sechs Meter) breit. Die Sicherheit auf den Straßen

„Die Franzensfeste ist der Kreuzungspunkt jenes ausgedehnten Straßennetzes, das in der Römerzeit alle Provinzen des römischen Reiches verbunden hat“_ Esther Erlacher, Mitarbeiterin der Festung Franzensfeste die den oberitalienischen Raum über das Etschtal mit der Provinz­ hauptstadt Augusta Vindelicum, dem heutigen Augsburg, verband. Eine zweite wichtige Durch­ zugsstraße führte durch das Ei­ sacktal und wurde von Drusus ausgebaut. Die Straße verlief wahrscheinlich immer schon am Talboden des Eisacktales. Heute noch ist in Blumau ein vermutlich römischer Brückenkopf sichtbar. Militärische Bedeutung erlangte die Straße durch das Eisacktal, als vom Norden einfallende „Bar­

das Municipium Aguntum mit der Eisackstraße. Aguntum war eine römische Siedlung in der Nähe vom heutigen Lienz, die unter Kaiser Claudius im 1. Jahrhun­ dert nach Christus zur autonomen Stadt, zum „Municipium Claudium Aguntum“, erhoben wurde. Esther Erlacher berichtet, dass die Kenntnisse des römischen Straßenbaues von antiken Quellen und archäologischen Ausgrabun­ gen, von Inschriften und Meilen­ steinen stammen. Die Straßen in der Römerzeit waren ähnlich den

gewährleisteten die so genannten Benefiziarier, eine Art Straßen­ polizei. Sie überwachten wich­ tige Punkte wie Flussübergänge, Passstraßen, Kreuzungen und die Grenzen. Diese Personen waren gut besoldet und verfügten über Prestige und Ansehen.

Römerstraßen erleben. Ein etwas unebener Schotterweg führt den Besucher in die fünf Ausstellungsräume, die sich im Obergeschoss des Gebäudes Nr. 35 der Unteren Festung befinden. 33


Kunst & Kultur

Die Unebenheiten hören in den Räumen mit ihrem noch origina­ len Holzboden keineswegs auf, das Auf und Nieder gehört dazu. Ein Bodenteppich, auf den der in St. Lorenzen befindliche Römer­ weg aufgedruckt ist, soll für den Besucher die Unebenheiten der damaligen Straße nachvollziehbar machen. „Unsere Intention war es, eine kleine, überschaubare Ausstellung mit einer positiven Ausstrahlung zu konzipieren“, erklärt Esther Erlacher. In den einzelnen Räumen sind in Vitrinen Fundstücke aus der Römerzeit ausgestellt, während Raumtexte Informationen geben über die Straßenverbindungen und Transitrouten, Grenz- und Zollsta­ tionen, Raststationen, Meilensteine sowie Handel- und Münzwesen. Beeindruckend sind die Straßen­ karten und Verzeichnisse, die die Verbreitung der Handelswaren und die Ausbreitung des römi­ schen Imperiums dokumentie­ ren. Die bekannteste Karte ist die Tabula Peutingeriana, die als mittelalterliche Abschrift erhalten ist. Sie zeigt die wichtigsten Stra­ ßenverbindungen samt Straßensta­ tionen und Entfernungsangaben der gesamten damals bekannten Welt – im Maß der römischen Mei­ le (eine römische Meile entspricht ca. 1.482 Metern). Verzeichnet sind auf der 6,7 Meter langen Karte Ponte Drusi (Bozen) sowie die

info Die Ausstellung „Brücke zwischen Nord und Süd: Römische Straßen in Südtirol“ ist in der Festung Franzensfeste bis zum 3. Juni 2018 zu sehen. Öffnungszeiten: November bis April von Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr; im Zeitraum Mai bis Oktober von Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr.

Bis auf dieses Bruchstück einer Marmorskulptur sind alles Originale in der Ausstellung zu sehen

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Raststationen Sublabione (Koll­ mann/Waidbruck) und Vepiteno (Sterzing). Im Verzeichnis finden wir im Raum Südtirol die Raststa­ tionen Littamum (Innichen) und Sebatum (St. Lorenzen). Ein interessanter Aspekt ist der orangefarbige Stoff, mit dem die Glaskästen ausgelegt sind, denn er korreliert mit den nicht verputzten Ziegelsteinen in den Räumen. Die Fundstücke sind alles Originale, die entlang der drei Hauptrouten gefunden wurden – die Via Clau­ dia Augusta durch den Vinschgau sowie die beiden Römerstraßen durch das Eisack- und Pustertal. Einzig die bruchstückhafte Mar­ morskulptur, die nach 1969 in Mals gefunden wurde und die „Aphrodite der Gärten“ darstellen soll, ist eine Kopie. Vermutlich war die Skulptur in einem tem­ pelartigen Gebäude aufgestellt. Die unterschiedlichen Münzen bezeugen den regen Handel, der im gesamten römischen Imperi­ um und darüber hinaus betrieben wurde. Über den Reschen- und Brennerpass erfolgte ein reger Transithandel, der die römischen Beamten, das Militär und die Zivil­ bevölkerung nördlich der Alpen mit Luxusgütern, Lebensmitteln

und Gebrauchsgenständen aus dem Süden belieferte. Im ländlichen Südtiroler Raum war der Handel wahrscheinlich bescheiden. Doch entlang der Siedlungen im Etsch-, Eisack- und Pustertal wurden Öllampen, Ta­ felgeschirr, Glas, Amphoren und Bronzegefäße gefunden, wie es die von den Römern zurückge­ lassenen Ausstellungsstücke in den Vitrinen beweisen. Nach den Angaben des griechischen Ge­ schichtsschreibers Strabon (63 v. Chr. bis 23 n. Chr.) waren einhei­ mische Exportgüter Harz, Pech, Kienholz, Honig und Käse.

Meilensteine. „Besonders stolz

sind wir auf die Meilensteine aus dem Pustertaler Raum“, erzählt Es­ ther Erlacher. Sie sind beschriftet, und das Besondere dabei ist, dass man damals aus dem jeweils zur Verfügung stehenden Gestein die Meilensteine hergestellt hat. Die Fundorte sind Vintl, St. Lorenzen und Percha. „Da die Meilensteine zum Teil über eine Tonne wiegen, war es sehr mühsam, sie in den Ausstellungsraum zu verfrachten“, berichtet die Mitarbeiterin der Franzensfeste. Leider sind die Meilensteine teilweise mit Farbe

THEOLOGIE & PHILOSOPHIE IM KONTEXT

„...UND ICH STAND DA VOR (M)EINEM TRÜMMERHAUFEN“ VON SCHRECKLICHEN EREIGNISSEN UND NEUEN ANFÄNGEN VORLESUNGSREIHE FÜR INTERESSIERTE

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und Teer verunstaltet, was darauf hinweist, dass man um deren Bedeutung nicht gewusst hat. In der Vitrine mit den Tongefäßen steht eine gut gearbeitete Hand – eine Bronzekopie, deren Her­ kunft unbekannt ist. Als Betrachter hat man so die Möglichkeit, der Phantasie freien Lauf zu lassen. Die Tafel im fünften Ausstel­ lungsraum weist auf den Teil­ abschnitt der Römerstraße in Franzensfeste hin. Der Fundort liegt auf dem Gemeindegebiet von Franzensfeste in der Flur Reif am linken Eisackufer unterhalb des Blasbichl. Fast durchgehend über 140 Meter kann man die freige­ legte, gut erhaltene und originale Römerstraße hier durchwandern. Der Archeopark in Franzensfeste hat die Entscheidung beeinflusst, die Ausstellung zu den Römerstra­ ßen in die Festung zu bringen.

Fazit. Wenn die Ausstellung auch

überschaubar ist, so sollte sich der Besucher doch die Zeit nehmen, die Texte zu lesen, die Karten zu studieren, den Film vom Ausgra­ bungsort Sebatum in St. Lorenzen anzuschauen und die Fundstücke zu betrachten. Es ist phantastisch, was aus der Zeit um Christi Geburt noch alles erhalten geblieben ist. Ein Zurück in die Zeit unserer Vorfahren ist immer ein beson­ deres Erlebnis. Auch wenn die Ausstellungsräume in der Festung nicht beheizt sind, lässt es sich mit geeigneter Kleidung gut aushal­ ten. Vielleicht bekommt der eine oder andere Lust, im Frühjahr auf der Römerstraße am Ende von Franzensfeste einen Spaziergang zu unternehmen; die Ausstellung ist immerhin noch bis zum 3. Juni geöffnet.

hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Warum nicht über alles Gras wachsen kann - von gelungener und gescheiterter Vergangenheitsbewältigung

Univ.-Prof. Dr. Andreas Conca Direktor des Psychiatrischen Dienstes des Gesundheitsbezirks Bozen Was bedeutet Vergangenheitsbewältigung? Es gilt zu überwinden, zu schlichten, zusammenzuführen, einzudämmen … schlicht zu bewältigen: um lebendig, kreativ und offen zu bleiben, Gefühle zu spüren und einzuschätzen, Schmerzen, Freude und Lust zu relativieren … 11., 18. und 25. Jänner 2018 jeweils von 14.00 bis 17.30 Uhr an der Phil.-Theol. Hochschule Brixen INFOS/ANMELDUNG > www.hochschulebrixen.it Tel. 0472 271 120 / annimi@hs-itb.it


Für Ariane Mnouchkine ziehen die Unfälle, die Sklaverei, das Unglück der Nationen vorbei wie die Karawane auf den Straßen

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Foto: Jean-Marc Turmes

THEATER

Das Tränenmeer Auf Einladung des Südtiroler Kulturinstituts zeigte das Metropoltheater München „Die letzte Karawanserei“ von Ariane Mnouchkine. Es zeigt Vertriebene, Verfolgte, Flüchtende auf ihrer ganz persönlichen Odyssee.

E

igentlich will man gar nicht hingehen. Schon wieder Bilder von Flucht und Ver­ treibung? Sehen wir davon nicht schon genug in den Nachrichten? Sind die Gründe für die Flucht nicht hinlänglich bekannt? Natur­ katastrophen, Terror, Diktaturen und Kriege. Diese oder ähnliche Gedanken müssen den Besu­ chern durch den Kopf gegangen sein – fast zögerlich füllt sich der Theatersaal. Man ahnt, dass uns die Geschichten erschüttern werden, die Ariane Mnouchkine bereits im Jahr 2003 aus 400 In­ terviews von Asylansuchenden herausgefiltert hat und Jochen Schölch in drastische gleichwie zarte Bilder umsetzt. „Die Un­ fälle, die Sklaverei, das Unglück der Nationen ziehen vorbei wie die Karawane auf den Straßen“,

beschreibt Mnouchkine den Zu­ stand der Welt.

Es geht um Leben und Tod. Der

furiose Auftakt wirft uns mit aus­ gefeilter Technik mitten ins dra­ matische Geschehen. Ein Video simuliert mit unheilschwangeren Schaumkronen einen reißenden Strom, hinter einem Gazevorhang sieht man schemenhaft die Schau­ spieler. Im schwarzen Bühnen­ hintergrund ist einem Menetekel gleich zu lesen: Lieber ertrinke ich in diesem Wasser als in meinen Tränen. Die Befürchtung, dass die Spannung verloren geht auf Grund der kurzen, aneinanderge­ reihten Szenen, bewahrheitet sich nicht. Es geht um Leben und Tod, und man ist mittendrin in diesem schrecklichen Sog. Ein Gitter als Schleuse und eine Bank als Grab

und zugleich Liebesnest sind die kargen Requisiten; mehr braucht das stringente Spiel nicht. Mit we­ nigen Flashs werden die Schick­ sale der Menschen skizziert, die sich tief in Herz und Hirn graben.

„Das reicht nicht“. Im Auffang­

lager Sangatte in Calais kassiert der serbische Schleuser Yosco an einem Loch im Zaun an den Gleisen ab. Seine Tage sind ge­ zählt, der Russe Mischa tötet ihn und übernimmt sein Geschäft. Widerwillig lässt ein Mann seinen Fußstummel behandeln und spielt auf den Löchern seiner Krücke Querflöte. Der Kurde Timur spielt den Zuhälter für die Russinnen Claudia und Olja, die sich pros­ tituieren, um die Überfahrt nach England zu bezahlen. „Das reicht nicht“, ist das unselige Mantra der

Peiniger. In Afghanistan ist die Liebe von Fahwad und Azadeh in den Augen der Taliban Sünde, die das Mädchen mit dem Leben bezahlt. Das iranische Geschwis­ terpaar gaukelt den besorgten Eltern ein angenehmes Leben auf den Champs-Élysées vor. In Aus­ tralien werden die aberwitzigen Befragungsmethoden ad absur­ dum geführt, und der irakische Asylbewerber wird in den siche­ ren Tod abgeschoben. Auch die eigenen Ressentiments brechen auf: Die Russin beschimpft und bespuckt ihre Retterin, weil sie Tschetschenin ist. Und dennoch zeigt sich diese solidarisch; ein Hauch von Hoff­ nung darf wehen in dieser düs­ teren Dystopie. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 35


Tête-à-Tête mit jungen Klassikstars Fotos: Konrad Eichbichler

z Über 100 Schüler der Musikklas­ sen des Vinzentinums sowie des Sozialwissenschaftlichen Gym­ nasiums hatten vor kurzem das Privileg, ein exklusives Konzert mit der preisgekrönten Pianis­

tin Danae Dörken zu erleben. Dörken war auf Einladung des Kulturvereins Brixen Musik zu Gast in Brixen und begeisterte das junge Publikum nicht nur mit ihrem tiefsinnigen Spiel, sondern vor allem auch mit ihrer überaus sympathischen und gewinnenden Art. Beim Schülerkonzert hatten die Jugendlichen die Gelegen­ heit, Danae Dörken persönlich

kennenzulernen. Sie erzählte von ihrem Leben als Musikerin, von Kindheitserinnerungen, ihrer Lieblingsmusik und ihren Lieb­ lingskomponisten, ihren Hobbys und Zukunftsplänen. Anhand von Melodien von Franz Schubert und Franz Liszt zeigte Dörken, wie fa­ cettenreich das Klavier ist, das als Instrument praktisch ein ganzes Orchester ersetzen kann. vk

ander Piazza übt harsche Kritik an der USA-Politik, indem er seinen „Putti“ Helme aufsetzt und die Freiheitsstatue auf die

Brust malt. Zeichnungen, zarte Acrylbilder und Naturfotografien lassen Traum und Wirklichkeit verschmelzen. ird

Ende November fand am Campus Brixen unter dem Motto „Immagini?“ ein Abend mit dem berühmten Fotografen und Werbetreibenden Oliviero Toscani statt. „Die Vorstellungskraft bedarf keiner technischen Hilfsmittel; sie allein vermag ein gutes Bild zu kreieren“, so Toscani.

Auch nach 28 Jahren Konzerttätigkeit bringen Symphonic Winds mit Alexander Veit immer noch frischen Wind in ihr Programm. Auf große Begeisterung stießen die drei Südtiroler Chöre mit ihrer Umrahmung der „Genesis Suite“, und Birgit Profanter aus Villnöß brillierte am Fagott.

K&K Kunst & Kultur

AUSSTELLUNG

Foto: Claudia Ebner

Kunst & Kultur

MUSIK

Schwebend und flatternd z Mit einer Gemeinschaftsausstel­ lung der Mitglieder in der Galerie AdlerArt beschloss der Kunst­ kreis St. Erhard das Tätigkeitsjahr 2017. Dem Titel der Ausstellung entsprechend beschäftigten sich die Künstler mit „schwebenden Objekten und flatternden Kre­ aturen“, die viel Spielraum für unerschöpfliche Fantasie boten. Das Abheben, das Losgelöstsein, Zuflucht finden in der Traumwelt wurde in den Arbeiten indivi­ duell umgesetzt. Martina Thaler baute einen Flughafen für die Seele, die manchmal dem Alltag entfliehen muss, und Claudio

kurz

notiert

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Olivottos Drachenmobile erin­ nerte an Traumfängerchen als Symbole für Kraft und Glück. Von leichter Hand bewegt, fas­ ziniert das Perpetuum Mobile in einer wunderbaren Lederarbeit von Markus Damini. Luftig leicht schweben Luftschiffe und Ballons durch den Äther, während die Rabenkinder von Christian Falk an der Wand aufgereiht sind, hoffnungsvoll dem ersten Flug entgegenfiebernd. In die Nacht hinein flattern möchte auch die anmutige Elfe von Pascale Alessi oder Romeo Sommavillas fein modellierte Vogelskulptur. Le­

In regelmäßigen Abständen öffnet die Brixner Künstlerin Giovanna Piol ihre Kunst-Werk-Stadt in der Runggadgasse. Nach den Schmuckkünstlern Konrad Laimer und Federica Pallaver 2013 zeigte Piol heuer nebst ihren eigenen Stoffkreationen die ausgefallenen Kunstwerke der Designerin Violeta Nevenova.


NACHGEFRAGT

„Spannende Dreharbeiten“ JONATHAN TROI, Mitglied des Theaterpädagogischen Zentrums (TPZ), über das aktuelle Programm, bei dem in den vergangenen Monaten mehrere selbstgedrehte Filme gezeigt wurden.

Wie haben Sie die Dreharbeiten empfunden?

Wir drehten immer in zwei Grup­ pen. Mein Bruder Benedikt war zuständig für die Kameraarbeiten der einen, ich für die Kamera­ arbeiten der zweiten Gruppe. Unsere Mutter Heidi schrieb das Drehbuch, unser Vater Thomas führte Regie. Nathaly Ebner fun­ gierte als Kinderbetreuung. Die Dreharbeiten waren relativ ein­ fach; die Kinder waren sehr mo­ tiviert. Es war auch faszinierend zu sehen, dass schon in so jungen Jahren richtiges Talent vorhanden ist. Wir teilten die Gruppen so auf, dass jeder seinen persönlichen Interessen nachgehen konnte; die Kinder konnten sich also selbst aussuchen, ob sie filmen, schau­

spielern oder hinter der Kamera mitarbeiten wollten. Was sind die nächsten Projekte des TPZ? Anfang Dezember war die Thea­ tergruppe „Zitronengelb“ zum „Delhi International Children’s Festival“ in Indien eingeladen, bei dem wir nun zum vierten Mal ver­ treten waren. Neben den verschie­ denen Theaterwerkstätten und ihren Projekten haben wir noch mehrere Filme geplant. Außerdem bereiten wir uns jetzt schon auf das alljährliche Sapperlot-Festival im kommenden April vor. lia.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Foto: Claudia Ebner

Herr Troi, Sie haben an einigen Film-Produktionen des TPZ mitgearbeitet … Der erste Film, den wir gedreht haben, heißt „Detektivbüro Ne­ pomuk“. Darin wurde ein Süß­ warengeschäft betrogen, und das Detektivbüro musste herausfin­ den, was geschehen war. Der zweite Film trägt den Titel „Auf der Suche nach Mr. X“. Dabei geht es darum, dass besagter Mr. X die zwei sich bekriegenden Kindergangs in Brixen gegenei­ nander ausgespielt, um endlich Frieden zu schaffen.

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Foto: Claudia Ebner

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z Vor 100 Jahren sah die Welt ganz anders aus als heute: Mitten im Ersten Weltkrieg waren nicht nur Geld, sondern auch die Lebens­ mittel knapp, und die meisten Männer wurden eingezogen, um fürs Vaterland zu kämpfen. Trotz­ dem nahmen unzählige Brixner Bürger einen Kredit auf, um in Kriegsanleihen zu investieren. Ein Plakat, auf dem ein Soldat zum Zeichnen von Kriegsanleihen aufruft, hat auch die Brixner Bank herausgebracht. Insgesamt acht solcher Kriegsanleihen, die sich später als Totalverluste heraus­ stellten, wurden in den beiden Reichshälften der Habsburger Monarchie, Österreich und Un­ garn, aufgelegt, um den Krieg

zu finanzieren. Jenes Plakat der Brixner Bank prangt nun auf dem historischen Kalender, den der Geschichtsverein Brixen zusam­ men mit dem Schützenbezirk Brixen vor einigen Tagen her­ ausgegeben hat. Auf den zwölf Monatsseiten, aber auch in einer interessanten Einführung und einer kurzen Abhandlung über den Sturmtruppenübungsplatz in Schabs, erlaubt der Kalender eine Zeitreise 100 Jahre zurück ins Jahr 1918 und gibt so Einblick in eine zum Glück längst vergangene Zeit. Erhältlich ist der Kalender bei den Schützenkompanien im Bezirk Brixen oder in den Buch­ handlungen Weger und Athesia zum Preis von 5 Euro. vk

NEU IM REGAL Alpine Mythen Die Erzählerin Kathrin Gschleier hat Theaterwissenschaften, Publizistikund Kommunikationswissenschaften in Wien, Bologna und Innsbruck studiert und war sieben Jahre lang Chefdramaturgin der Vereinigten Bühnen Bozen. Die gebürtige Rittnerin mit Wohnsitz in Milland hat für mehrere Bücher die Texte verfasst, so zum Beispiel für „Mein Südtirol Buch“. In den Geschichten ihres neuesten Werks „Alpine Mythen“ zaubert sie besondere Plätze herbei, so genannte Orte der Kraft, und belebt sie mit Gestalten, in denen man sich auf vertraute Weise wiederfinden kann. Ihre Mythen stellen Verbindungen zur Natur her und erzählen von saligen Frauen und wilden Männern, von Wasserfrauen und Wassermännern, von sagenumwobenen Königinnen und gierigen Herrschern. Es sind auf 132 Seiten insgesamt 29 Erzählungen, die sechs Themen zugeordnet sind: „Die Salige“, „Der wilde Mann“,

Kathrin Gschleier: Alpine Mythen – fotografiert von Egon K Daporta. Narrative Kommunikation (unterstützt von KultWis3000), Dezember 2017.

„Die bleichen Berge“, „Die Wasserfrau“, „Der Wassermann“ und „Die versunkene Stadt“. Die Schwarzweißbilder des Fotografen Egon K Daporta, der in Mühlbach geboren und beheimatet ist, stellen mystische Figuren in geheimnisvollen Nebel-, Schnee- und Mondlandschaften dar. Die Vorstellung des Buches erfolgte am 7. Dezember in Mühlbach und eine Woche später in der Cusanus Akademie.


Foto: Roland Schweizer

DIVERSES

Bunker Now 3

z Der Zweite Weltkrieg hat sich durch die schwerwiegenden Konsequenzen für die Bevölke­ rung tief in die Geschichte der Region eingeschrieben. Bunker, Militäranlagen und Wehrbauten

treffen daher auf verständliche Skepsis in der Öffentlichkeit bis hin zu offener Ablehnung. Kontextualisierung und kritische Auseinandersetzung sind Wege der Bewusstseinsschaffung ohne

Glorifizierung oder Verleugnung. Der Verein Kasematte Bunker­ forum hat die Brixner Kuratorin Victoria Dejaco eingeladen, zu diesem Thema ein Konzept zu entwickeln, das mit der Künst­

lerin Catrin Bolt realisiert wer­ den konnte. Für die Interventi­ on „Bunker Now 3, Tarnrasen“ wurde der Bunker 15 an der Autobahnausfahrt Bozen Süd ausgewählt. Der Bunker gehört zu einem Gesamtgefüge, das im Zuge der Arbeiten zur MeBo teil­ weise verschüttet wurde. Der frei­ stehende Zwillingsbunker wird für Catrin Bolt Projektionsfläche zum Thema Verstecken und Tar­ nung. Der gesamte Hügel wird mit Camouflagemustern aus Ra­ senmarkierungsfarbe ausgestaltet; die militärische Funktion des Tarnens wird somit ins Gegenteil verkehrt. Im Zuge des bedeuten­ den Land-Art-Projektes wird der weithin sichtbare Bunker in den nächsten Monaten noch zwei Mal mit verschiedenen Tarnmustern versehen. ird

Jahrzehnte lang aktiver Klarinettist. Bereits zum zweiten Mal hatte das Vokalensemble „Brumm net“ einen Gastauftritt beim jährlichen Cäcilienkonzert der Bürgerkapelle Brixen. Chorleiterin Clara Sattler

wählte ein buntes Programm aus geistlichen, weltlichen und adventlichen Liedern aus, bei dem so mancher Zuhörer immer wieder eine kleine Träne der Rührung verdrücken musste. sp

MUSIK

Imposante Klänge z Mit einer beeindruckenden Darbietung der Carmina Burana ehrte die Bürgerkapelle Brixen Anfang Dezember ihre Schutz­ patronin, die Heilige Cäcilia, und raubte dem Publikum in einem ausverkauften Forum Brixen fast den Atem. 1967 bearbeitete John Krance das Jahrhundertwerk von Carl Orff und schrieb zwölf Sätze daraus für symphonische Blasorches­ ter um. Unter der Leitung von Kapellmeister Hans Pichler erzählte die Bürgerkapelle in lauten und leisen Klängen vom Rad der Fortuna, von Aufstieg

und Niedergang, von Glück und Unheil. Als Auftakt bot die Bür­ gerkapelle „Chorale and Alleluia“ des amerikanischen Komponisten Howard Hanson dar. Mit diesem Werk bedankte sie sich bei drei Musikanten, die im Rahmen des Cäcilienkonzerts von Obmann Martin Rastner für ihre langjährige Mitarbeit zum Wohle der Bürgerka­ pelle geehrt wurden: Erwin Pezzei für 40 Jahre als Posaunist und sein Bruder Oswald für 50 Jahre am Fagott. Hermann Prosch wurde als Ehrenmitglied aufgenommen; er trat mit 13 Jahren der Bürgerka­ pelle bei und war mehr als sechs

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Jänner 2018 PLOSE NIGHTS

Winterabende auf der Plose Eine Wanderung in der Winterlandschaft der Plose, eine Rodelpartie auf der 9 km langen und beleuchteten Rodelbahn RudiRun oder eine Skitour entlang der Trametsch gehören ebenso zu den Plose Nights wie die einzigartigen gastronomischen Angebote auf den Hütten der Plose. * Jeden Freitag von 5. Jänner bis 9. März Plose Die Kabinenbahn Plose ist an diesen Tagen von 18 bis 23 Uhr in Betrieb. Teilnehmende Hütten Plosestodl P3 Trametschhütte La Finestra Gasthof Geisler Rossalm

PLOSE NIGHTS z Ab Jänner wird die Plose zum Treffpunkt für alle, die beson­ dere Winterabende und eine einzigartige Atmosphäre in den Bergen suchen. Jeden Freitag von 5. Jänner bis 9. März ist die Plose Kabinenbahn von 18 bis 23 Uhr geöffnet. Die Plose wird an diesen Abenden zu einem

besonderen Erlebnis für alle Win­ terfans. Rodelliebhaber können mit der Gondel zur Bergstation fahren und auf der beleuchteten Rodelbahn RudiRun am Ende des Abends wieder ins Tal ro­ deln, Skitourengeher finden auf der Trametsch ihre persönliche Herausforderung und auch Win­

AUF AMTS-WEGEN

von Heinz-Jürgen Köhler Regie: Heidi Saxl Wachtler

Reservierung in den Hütten ­erwünscht. Infos und Preise: www.plose.org / 0472 200 433

terwanderer kommen an diesen Abenden auf ihre Kosten. Egal ob mit der Rodel, den Tourenski oder zu Fuß – alle Wege führen zu den Hütten der Plose.

Einzigartige Kulinarik. Ein beson­

derer Höhepunkt der Abende ist die Einkehr in den gemütlichen

Kurzerhand streicht der Bürgermeister einer kleinen Stadt verschiedene Arbeitsstellen und behält sich die dafür bestimmten Gehälter persönlich ein, um das kostspielige Leben seiner Ehefrau zu finanzieren. Alles scheint gut

Pistenfahrzeuge auf der Trametsch ab 23 Uhr in Betrieb.

Hütten der Plose. Für die Plose Nights haben sich die Hüttenwirte nämlich etwas Besonderes ein­ fallen lassen. Jede einzelne Hütte überzeugt an den Freitagabenden mit besonderen Gerichten und einzigartiger Atmosphäre.

zu gehen, bis eines Tages die Frau Revisor im Rathaus erscheint ... Zum Glück nimmt diese turbulente Komödie nach vielen Irrungen und Verwirrungen doch noch eine unerwartete Wendung.

* Fr., 26. Jänner, 20 Uhr Premiere So., 28. Jänner, 18 Uhr Mi., 31. Jänner, 20 Uhr Fr., 2. Februar, 20 Uhr Sa., 3. Februar, 20 Uhr So., 4. Februar, 15 & 20 Uhr Albeins, Haus der Dorfgemeinschaft

Kartenvorverkauf bei Ulrike Pichler unter 331 9183179, 13–15 & 17–19 Uhr Preise: 9 Euro für Erwachsene, 4 Euro für Kinder bis 12 Jahren

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Sprachen Entdecken Sie unser vollständiges Sprachangebot auf www.vhs.it Italienisch für Anfänger Mo. 22.01. | 18-19.30 Uhr | 20 Treffen | Mo. + Mi. Italienisch für Anfänger mit geringen Vorkenntnissen Di. 23.01. | 18-19.30 Uhr | 20 Treffen | Di. + Do. Italienisch für Fortgeschrittene Mo. 29.01. | 19.30-21 Uhr | 20 Treffen | Mo. + Mi. Spanisch für Anfänger mit geringen Vorkenntnissen Di. 30.01. | 19.30-21 Uhr | 12 Treffen Englisch für Anfänger Di. 30.01. | 18-19.30 Uhr | 10 Treffen Englisch für Anfänger mit geringen Vorkenntnissen Mi. 24.01. | 18-19.30 Uhr | 12 Treffen Englisch für Anfänger mit leichten Vorkenntnissen Mi. 24.01. | 9-11 Uhr | Mi. 24.01. | 19.30-21 Uhr | 12 Treffen English Conversation Class Di. 30.01. | 18-19.30 Uhr | 6 Treffen | 1x im Monat Russisch für Anfänger Mi. 21.02. | 18-19.30 Uhr | 10 Treffen

Beruf NLP - nützlich, leicht und praktisch Fr. 23.02. | 9-17 Uhr | 1 Treffen Buchhaltung leicht gemacht – Grundkurs Fr. 23.02. und 02.03. | 19-22 Uhr Sa. 24.02. und 03.03. | 8-13 Uhr Berufliche Neuorientierung für Frauen Sa. 24.02. | 9-18 Uhr | 1 Treffen

Gesundheit & Bewegung Pilates Fr. 26.01. | 9.30-10.30 Uhr | 12 Treffen Pilates für Fortgeschrittene Do. 11.01. | 18.10-19.10 Uhr | 12 Treffen | Vinzentinum Fit durch den Frühling Di. 23.01. | 18.15-19.15 Uhr | 12 Treffen | Vinzentinum Powerness Hometraining Sa. 24.02. | 9-16 Uhr | 1 Treffen

Hobby & Freizeit Gitarrenkurs für Erwachsene Do. 25.01. | 18.30-20.30 Uhr | Di. 30.01. | 18.30-20.30 Uhr | 10 Treffen à 1 h

Literarisch, musikalisch, schräg z In einer Mischung aus Schauspiel, Musik und viel Humor entstand am Schauspiel Hannover der Theater­ abend „Madame Bovary – Aller­ dings mit anderem Text und auch anderer Melodie“. Im Zentrum steht die berühmteste Ehebrecherin der Literatur: Emma Bovary. Es ist eine eigentümliche Gesellschaft, die sich hier versammelt, um zwischen Abspielgerät, Sesseln, Vitrinen und Orgel jener Figur zu huldigen, die Gustave Flaubert ausgehend von einer Zeitungsnotiz schuf. Eine jun­ ge Frau aus dem normannischen Ry hatte sich vergiftet, der monotone Alltag hatte sie zermürbt. Madame Bovary litt an der „romantischen Krankheit“, ausgelöst von Lan­ geweile und einer Überdosis an Liebesromanen. Klavierstunden wurden ihr Alibi für unsittliche Rendezvous. Die Versammelten gedenken ihrer, und zwar mit viel Musik. Ein abgeschlossenes Lite­ raturstudium braucht man nicht für diese Veranstaltung des Süd­ tiroler Kulturinstituts – aber Sinn für Humor!

* Mi., 24. Jänner, 20 Uhr Forum Brixen

Einführung: 19:15 Uhr Karten bei Athesia-Ticket und www.kulturinstitut.org Informationen: Tel. 0471 313 800 Die Veranstaltung wird von der Firma RUN unterstützt.

Gitarrenkurs für Schüler Fr. 02.02. | 15.30-17.30 Uhr | 10 Treffen à 1 h Nähwerkstatt für Anfänger Mo. 19.02. | 19.30-22 Uhr | 4 Treffen Malen befreit - Wege zur Kunst Mi. 21.02. | 19-21.30 Uhr | 6 Treffen | Sozial. Gymnasium Das 1 x 1 des Kochens: Kochen für Anfänger Mi. 21.02. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Vahrn | Haus Voitsberg Hefeteig in seiner Vielfalt Do. 22.02. | 18-22 Uhr | 1 Treffen Vahrn | Haus Voitsberg Fischkochkurs Di. 27.02. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Vahrn | Haus Voitsberg

Unser gesamtes Kursprogramm finden Sie auf www.vhs.it

Einführung in das Kataster Mo. 26.02. | 19.30-21.30 Uhr | 1 Treffen Volkshochschule Südtirol - Zweigstelle Brixen Peter-Mayr-Straße 9 – Tel. 0472 836 424 – brixen@vhs.it 42

THEATER

Foto: Katrin Ribbe

Veranstaltungen

DAS NEUE PROGRAMM IST DA!

NATUR IN VOLLENDUNG Der andere Blick auf Südtirol

In ihrer neuesten Bilderpräsentation zeigen die Südtiroler Naturfotografen Georg Kantioler, Manuel Plaickner sowie Johannes und Hugo Wassermann einzigartige Naturbilder, die in intimen Begegnungen mit der Natur entstanden sind. Die Fotografen, deren Bilder vielfach bei internationalen Naturfotowettbewerben ausgezeichnet wurden, beschäftigen sich intensiv mit der heimischen Natur und widmen sich ihrer Leidenschaft mit viel Einfühlungsvermögen und Hingabe. Im ersten Teil des Abends singt die Familie Schuen aus dem Gadertal Lieder von der Natur und vom Leben.

* Freitag, 26. Jänner, 20 Uhr Forum Brixen

Kartenvorverkauf: Forum Brixen, Tel. 0472 275588 oder www.forum-brixen.com


Mittwoch, 3. Jänner

Diverses

14:40 Uhr

Kindertag Kindertag beim Brixner Weihnachtsmarkt Domplatz

Musical

17:30 Uhr

Gigi Die Compagnia Corrado Abbati bringt Musik von Frederick Loewe auf die Bühne Forum Brixen

Musik

20 Uhr

Neujahrskonzert Auch 2018 bestreitet das Haydn Orchester von Bozen und Trient das Neujahrskonzert im Brixner Forum, diesmal mit der Sopranistin Romana Amerling und dem Dirigenten Erich Polz Forum Brixen

18 Uhr

Orgelmeditationen Ausgewählte Texte und Musik geben die Möglichkeit zu einer vertieften Vorbereitung auf das Dreikönigsfest Brixner Dom

Jazz

20:30 Uhr

No Linear Dimention Die Musik von Coastline Paradox 5 bewegt sich in einem Grenzbereich, wo man mal still lauschen will und mal überwältigt staunen darf Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

20 Uhr

Der verrückte Professor Komödie in drei Akten von Helmut Schmidt, gespielt von der Heimatbühne Feldthurns Feldthurns, Kulturhaus Castaneum Sonntag, 14. Jänner

Theater

16 Uhr

Der verrückte Professor Komödie in drei Akten von Helmut

SHIATSU-YOGA

Kursprogramm Winter/Frühjahr Schnupperstunden 15. bis 18.1. Yoga, Do In und Beckenboden, Do In und Beckenboden 50+, Do In für Schwangere, Shaolin Qi Gong 12 Termine zur Auswahl! Die genauen Termine finden Sie auf www.shiatsu-yoga.eu Yoga / Offene Stunden 15.1. bis 1.6. Mo. (18.15–19.45 Uhr), Di. (7–8 Uhr, 9–10.30 Uhr, 18.30–20 Uhr), Mi. (18–19.20 Uhr), Do. (19.15–20.45 Uhr), Fr. (10.15–11.30 Uhr) Do In – Stretching & Beckenboden / Offene Stunden 15.1. bis 31.5. Mo. (9–10 Uhr / Zielgruppe 50+), Mo. (19.15– 20.15 Uhr), Do. (9–10 Uhr) Do In für Schwangere / Offene Stunden 15.1. bis 28.5. Mo. (18–19 Uhr) Shaolin Qi Gong / Offene Stunden 17.1. bis 30.5. Mi. (19.30–21 Uhr)

20 Uhr

Der verrückte Professor Komödie in drei Akten von Helmut Schmidt, gespielt von der Heimatbühne Feldthurns Feldthurns, Kulturhaus Castaneum

Theater

20:30 Uhr

Der Abendgang des Unterlands Ein Service- & Survivalprogramm für den okzidentalen Orientierungslosen mit Severin Gröbner Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Samstag, 20. Jänner

Freitag, 12. Jänner

Musik

Mittwoch, 17. Jänner

Theater

Mittwoch, 10. Jänner

Theater

Freitag, 5. Jänner

Schmidt, gespielt von der Heimatbühne Feldthurns Feldthurns, Kulturhaus Castaneum

Theater

20 Uhr

Theater

20:30 Uhr

Der verrückte Professor Komödie in drei Akten von Helmut Schmidt, gespielt von der Heimatbühne Feldthurns Feldthurns, Kulturhaus Castaneum Freitag, 19. Jänner

Diverses

19 Uhr

1001 Träume Genussvoller Abend mit Märchen (Leni Leitgeb), Tanz (Marialuise Staghier) und Feinschmecker-Speisen (Christopher Robin Goepfert) Jukas

Musik

20 Uhr

Musical Die große Andrew Lloyd Webber Gala – mit Auszügen aus seinen Meisterwerken Forum Brixen

Der Abendgang des Unterlands Ein Service- & Survivalprogramm für den okzidentalen Orientierungslosen mit Severin Gröbner Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 21. Jänner

Theater

16 Uhr

Der verrückte Professor Komödie in drei Akten von Helmut Schmidt, gespielt von der Heimatbühne Feldthurns Feldthurns, Kulturhaus Castaneum

MILL AND KA(O)S Wos passiert do ...

Shiatsu für werdende Eltern Termin nach Vereinbarung Yogische Klangreise 23.2. & 20.4. Fr. (20–21:30 Uhr) Salben rühren Fr., 18.5. (14–18 Uhr) Yoga auf dem Stuhl Fr., 9.3. (19–21 Uhr) Yogaferien auf Ischia 30.6. bis 7.7. Einzelbehandlungen: Shiatsu & Klangschalen Einzelstunden: Yoga & Pilates Bei den als „Offene Stunden“ ausgeschriebenen Kursen kommen Sie, wann immer Sie Zeit und Lust haben. Information, Anmeldung, Kursort Shiatsu-Yoga Löwecenter 2. Stock Vahrn, Eisackstr. 1 – 329 3673700 info@shiatsu-yoga.eu www.shiatsu-yoga.eu

Zum ersten Mal unter dem neuen Namen „Theater Brilland“ präsentiert die ehemalige Heimatbühne Brixen-Milland zu Fasching Lachkracher und coole Songs.

* Sa., 3. Februar, 20 Uhr So., 4. Februar, 18 Uhr Fr., 9. Februar, 20 Uhr Sa., 10. Februar, 20 Uhr So., 11. Februar, 18 Uhr Mo., 12. Februar, 20 Uhr Di., 13. Februar, 20 Uhr Jugendheim Milland Preise: 14 Euro (Erwachsene) 8 Euro (alle unter 14 Jahren) Freie Platzwahl, Einlass eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn Kartenreservierungen beim Tourismusverein Brixen, Tel. 0472 836401 Restkarten an der Abendkasse eine Stunde vor Spielbeginn

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Veranstaltungen

DER VERRÜCKTE PROFESSOR Komödie in 3 Akten von Helmut Schmidt Regie Christoph Gostner

Apotheker und Hobby-Chemiker Max Loppmann ist besessen von der Idee, ein Serum zu erfinden, das den Schweißgeruch bei Menschen komplett unterbindet. Nachdem die Forschung an Ratten und Mäusen scheitert, sollen freiwillige Testpersonen für 500 Euro das Medikament einnehmen. Es enthält hochkonzentrierte Hormone und muss daher streng geschlechtsspezifisch eingenommen werden. Die Versuchsreihe gerät völlig aus den Fugen und schnell weiß keiner mehr: Bin ich nun männlich oder weiblich? Wenn des Iei guat geaht???

Dienstag, 23. Jänner

Freitag, 26. Jänner

Theater

20 Uhr

Der verrückte Professor Komödie in drei Akten von Helmut Schmidt, gespielt von der Heimatbühne Feldthurns Feldthurns, Kulturhaus Castaneum Mittwoch, 24. Jänner

Theater

Fotografie

20 Uhr

Theater

20 Uhr

Theater

20 Uhr

Natur in Vollendung Die vier Naturfotografen Johannes und Hugo Wassermann sowie Georg Kantioler und Manuel Plaickner zeigen eine spannende Bilderpräsentation Forum Brixen

20 Uhr

Madame Bovary … ... allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie; von Clemens Sienknecht und Barbara Bürk, Gastspiel des Schauspiels Hannover Forum Brixen

* Feldthurns, Kulturhaus Castaneum

Der verrückte Professor Komödie in drei Akten von Helmut Schmidt, gespielt von der Heimatbühne Feldthurns Feldthurns, Kulturhaus Castaneum

Fr., 12. Jänner, 20 Uhr Premiere So., 14. Jänner, 16 Uhr Mi., 17. Jänner, 20 Uhr Sa., 20. Jänner, 20 Uhr So., 21. Jänner, 16 Uhr Di., 23. Jänner, 20 Uhr Fr., 26. Jänner, 20 Uhr

Eintritt: Erwachsene 9 Euro, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre 5 Euro Platzreservierungen: Elisabeth Unterfrauner, Tel. 0472 855228 zu Geschäftszeiten (Karten werden bis 15 Minuten vor Spielbeginn freigehalten)

Donnerstag, 25. Jänner

Literatur

Auf Amts-Wegen Komödie von Heinz-Jürgen Köhler, gespielt von der Salbeibühne Albeins, Haus der Dorfgemeinschaft

20:30 Uhr

Wir(r) frei denken Kostproben aus den Federn junger Textkünstler Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

SEI IM POOL, MEIN KROKODIL NEUJAHRSKONZERT Am 5. Jänner lädt der Kulturverein Brixen Musik zusammen mit der Gemeinde Brixen zum traditionellen Neujahrskonzert ins Forum Brixen. Es gastiert das Haydn Orchester unter der Leitung des jungen österreichischen Dirigenten Erich Polz. Als Sopran steht Romana Amerling auf der Bühne. Das Programm ist ganz der Wiener StraußDynastie gewidmet.

* Freitag, 5. Jänner, 20 Uhr Forum Brixen

Kartenvorverkauf: Forum Brixen, Tel. 0472 275588 oder www.forum-brixen.com

Der Theaterverein Neustift bringt zur Faschingszeit die Komödie „Sei im Pool, mein Krokodil!“ unter der Regie von Thomas Hochkofler und Renate Gruber auf die Bühne.

* Premiere Samstag, 3. Februar, 20 Uhr

Dienstag, 6. Februar, 20 Uhr Unsinniger Donnerstag, 8. Februar, 20 Uhr Samstag, 10. Februar, 18 Uhr Sonntag, 11. Februar, 15 und 20 Uhr Faschingsdienstag, 13. Februar, 20 Uhr Freitag, 16. Februar, 20 Uhr Samstag, 17. Februar, 18 Uhr Sonntag, 18. Februar, 18 Uhr Neustift, Grundschule Reservierungen werden ab Montag, 15. Jänner unter der Nummer 380 347 8313 von Montag bis Freitag, 17 bis 20 Uhr entgegengenommen. Mehr Informationen unter www.theaterneustift.it

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Performance

20:30 Uhr

Du gingst fort Inspiriert vom Fernsehformat „Aktenzeichen XY ungelöst“ beschäftigen sich die Rabtaldirndln in „Du gingst fort“ mit Personen, die weggegangen sind und fahnden gewissermaßen nach ihnen Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 28. Jänner

Theater

18 Uhr

Auf Amts-Wegen Komödie von Heinz-Jürgen Köhler, gespielt von der Salbeibühne Albeins, Haus der Dorfgemeinschaft Mittwoch, 31. Jänner

Kindertheater

10 Uhr

Schwarzweißlila Theaterstück von Volker Schmidt, ein Gastspiel des Dschungel Wien für die 5. Klasse und die Mittelschule Forum Brixen

Theater

15:30 Uhr

Hase und Igel Figurentheater für Menschen ab 5 Jahren Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Theater

20 Uhr

Theater

20:30 Uhr

2017/2018

Auf Amts-Wegen Komödie von Heinz-Jürgen Köhler, gespielt von der Salbeibühne Albeins, Haus der Dorfgemeinschaft

Foto © Katrin Ribbe

Samstag, 27. Jänner

Toni Sartana ... ... e le streghe di Bagdad; Teatro Stabile del Veneto Forum Brixen

Ausstellungen Hofburg Brixen bis 7. Jänner Alle Jahre wieder Gotischen und barocken Gemälde und Skulpturen zur Weihnachtsgeschichte und den Festen in dieser Zeit; außerdem wird der Kaisertrakt geöffnet Tonkrippen Biblische Geschichten aus Ton von Martin Rainer tägl. 10–17 Uhr, geschlossen am 24. & 25. Dezember

MITTWOCH, 24. JÄ N N E R 2 0 1 8

Plose Nights

5. Jänner bis 9. März Besondere Winterabende jeden Freitag ist die Kabinenbahn von 18 bis 23 Uhr geöffnet Plose

Märkte

Festung Franzensfeste bis 1. April Schulen gemeinsam planen

bis 3. Juni Brücke zwischen Nord und Süd Römische Straßen in Südtirol Di.–So. 10–16 Uhr

Bauernmarkt samstags, 7:30–14 Uhr Hartmannsplatz Monatsmarkt Fr., 12. Jänner, 8–13 Uhr Schwesternau Wochenmarkt montags, 7:30–13:30 Uhr Priel-Gelände Weihnachtsmarkt bis 7. Jänner werktags 10–19:30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 9:30–19 Uhr, 24. & 31.12. 10–16 Uhr; am 25.12. bleibt der Weihnachtsmarkt geschlossen Domplatz

Brixen, Forum 20 Uhr

Solimans Traum III

bis 7. Jänner Großes Finale der Trilogie Täglich um 17:30, 18:30 und 19:30 Uhr, Freitag und Samstag zusätzlich um 20:30 Uhr; keine Vorstellungen am 24. und 25. Dezember Hofburg Brixen, Innenhof

Madame Bovary Allerdings mit anderem Te x t u n d a u c h a n d e r e r Melodie von Clemens Sienknecht und Barbara Bürk nach Gustave Flaubert Ein Gastspiel des Schauspiels Hannover Uraufführungs-Produktion Einführung: 19.15 Uhr Karten: www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800 · Athesia-Ticket Gefördert von

Unterstützt von

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Freizeit & Sport

Dem Sport verpflichtet

Fotos: Oskar Zingerle

70 JAHRE WINTERSPORTVEREIN BRIXEN

Der Wintersportverein Brixen blickte mit einer kleinen Geburtstagsfeier im Hotel Elephant auf 70 Jahre Vereinstätigkeit zurück.

E

s war eine sympathische Ge­ burtstagsfeier, die vor eini­ gen Tagen im Hotel Elephant stattfand – mit ehemaligen und heutigen Funktionären, interessan­ ten Zeitzeugen und spannenden Geschichten aus der Vergangen­ heit. Auf den Tag genau vor 70 Jahren, am 22. November 1947, hatten sich im Weinlokal des Hotel Elephant einige Brixner getroffen und die Gründungsurkunde des Wintersportvereins Brixen (WSV) unterzeichnet, der damals übri­ gens noch Ski Klub Brixen hieß. Peter Unterleitner war der erste Präsident, Gründungsmitglieder waren Hans Putzer, Paul Mader und Rudolf Klammer. Auch Zeno Giacomuzzi war da­ mals als 15-jähriger Knirps dabei. „Mit dem Wintersport hatte man in Brixen aber eigentlich schon in der Faschistenzeit begonnen“, und Giacomuzzi verwies dabei auf entsprechende Zeitungsmel­ dungen der Brixener Chronik, die von Skikursen eines italienischen Vereines berichtet hatten. „In den Dreißiger Jahren haben sich einige Brixner oft bei der Rabalberhütte getroffen, die früher schelmisch Revolverhütte genannt wurde“, erzählte er, „und von dort aus ging man auf den Gabler.“ Damals blühte der Fremdenverkehr am Berg; die Skihütte verzeichnete mehrere tausend Nächtigungen, und es gab fünf hauptamtliche Skilehrer. Das war die Zeit, als Karl Vallazza gemeinsam mit dem legendären Zeno Colò Teil der Ski-Nationalmannschaft war. Als der CAI erste Rennen or­ ganisierte, soll Peter Unterleitner gesagt haben: „Das können wir auch.“ Also organisierte er ein Rennen mit Start bei der Skihütte, Aufstieg zum Gabler und danach

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Abfahrt hinunter zum Fischer in Klerant, wo die Zeitnehmer war­ teten. „Die haben aber in der Ve­ randa Karten gespielt und nicht gemerkt, dass der erste Teilneh­ mer, das war der Skilehrer Wastl Oberhofer, bereits eingetroffen war“, erzählte Giacomuzzi. Dieser musste nach der Zieleinfahrt die Zeitnehmer erst suchen gehen: „Mander, jetzt megs außi giahn, jetzt kemmen die Nächstn!“, sagte er der Karterrunde.

1947 Gründung als „Ski Klub Brixen“. Dann kam der Krieg –

und nach dem Krieg, 1947, die Gründung des Ski Klubs Brixen. „Peter Unterleitner war die trei­ bende Kraft, und die Gründer verfolgten dabei zwei Ziele“, er­ zählte Giacomuzzi, „erstens wollte man eine Heimstätte gründen für die Wintersportbegeisterten und für die Jugend, und zweitens ging es auch um die Förderung des im Krieg abgeflachten Fremdenver­ kehrs.“ Ging es in den ersten Jah­ ren ausschließlich um Ski Alpin, keimten bald auch andere Win­ tersportarten auf: Renato Damiani und Willi Gamper begeisterten sich für den Bobsport, Wastl Gitzl und Walter Peer für das Eisstock­ schießen. Deshalb kam es 1952 zur Umbenennung des Vereins in „WSV Brixen“.

Wenn Zeitzeugen erzählen ... „Im Straßenbob war der WSV immer sehr stark; wir nahmen auch an Italienmeisterschaften teil“, erinnerte sich Hans Erla­ cher, damals Italienmeister der 3. Kategorie im Straßenbob, der neben Helmuth Kerer, Hans Cos­ tazza und Toni Tschiggfrei den Viererbob bediente. Straßenbob wurde damals auf eingeeisten

Bergstraßen praktiziert, die mit Strohballen rudimentär abgesichert wurden. „Natürlich mussten wir mit dem Material arbeiten, das zur Verfügung stand, und das war sehr wenig“, erzählte Erlacher. So hat man „alte ausrangierte Bobs zusammengesucht und damit in der Werkstatt herumgebastelt.“ Er kann sich noch an die Teilnahme an einer Italienmeisterschaft in Laggio di Cadore erinnern, zu der sie „mit zehn Bobs auf dem LKW“ hingefahren waren. Trainieren duften sie aber nicht, die Straße war am Tag vorher noch nicht freigegeben. „Also sind wir in der Nacht aufgestanden, und zu fünft sind wir im Viererbob die Straße hinuntergedonnert. Am nächsten Tag haben wir gemerkt, dass wir sämtliche Strohballen wegrasiert hatten. Dafür fuhren wir aber am Abend als Sieger nach Hause.“ Die Sektion glänzte aber auch als Organisator: 1957 veranstaltete der WSV in Brixen eine Italienmeis­ terschaft im Straßenbob. Bald gründete man auch eine Sektion Rodeln im WSV, die mit der Meransnerin Erika Lechner zum bisher größten Vereinserfolg der vergangenen 70 Jahre führen sollte: „Meransen hatte damals keinen Verein, weshalb ich ge­ meinsam mit meinem Bruder zum WSV ging, wo ich herzlich aufge­ nommen wurde“, erinnerte sich Lechner. Das war im Jahr 1964, Erika Lechner war 17 Jahre jung, Fredy Durchner war ihr Sektions­ leiter. Vier Jahre später nahm sie in Grenoble an der Winterolympiade teil – und wurde Olympiasiegerin! „Damals gab es nur Natureis­ bahnen, also war man auf kalte Temperaturen angewiesen“, er­ klärte Lechner, „in Grenoble hatte es ständig geregnet, die Verhält­

nisse waren denkbar schlecht. Dann wurde es plötzlich kalt, wir konnten drei der vier Läufe ab­ solvieren. Der letzte Lauf wurde dann aber abgesagt; ich selbst habe erst im Ort davon erfahren, dass ich Olympiasiegerin war.“ Mit Freude erinnert sie sich auch an die Siegesfeiern in Bozen und Brixen, als sie im offenen Cabrio durch die Altstadt gefahren wur­ de: „So etwa vergisst man nicht. Ich war 20, für mich war das fast zu viel. Auch wenn ich danach zum neu gegründeten Verein in Meransen wechseln musste: Mit dem WSV hat meine sportliche Karriere begonnen. Es war eine sehr schöne Zeit!“

Drei Präsidenten in 70 Jahren. Bis 1970, also 23 Jahre lang, war Peter Unterleitner Präsident des WSV – danach gab er die Leitung an Helmuth Kerer ab. Der 2015 verstorbene langjährige Stadtrat war bis 2014 Präsident des WSV, bevor er am Ende seiner Kräfte „seinen“ Verein an Sigi Wachtler übergab. Joachim Kerer erinnerte sich im Rahmen der Geburtstags­ feier des Vereins an seinen Vater: „Er war für viele ein Vorbild, auch für mich. Er war immer und über­ all für jeden da. Unser Geschäft war de facto eines seiner Büros, in dem sich alle trafen, die etwas von ihm brauchten. Ein zweites war um die Ecke, wo es auch


GRUPPENBILD MIT DAMEN: WSV-Präsident Sigi Wachtler (links) mit heutigen und früheren Funktionären und Ehrengästen

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Kaffee gegeben hat, ein drittes am Domplatz.“ Kerer war äußerst aktiv – auch im Veranstalten von Skirennen wie dem legendären Stadtlrennen, das seit nunmehr 50 Jahren auch heute noch stattfindet, oder den ebenso legendären FILA-SprintJugendrennen. 1971 fand auf der Plose sogar eine Alpine Ita­ lienischen Skimeisterschaft statt. „Gustav Thöni war natürlich auch dabei“, erinnerte sich Helmuth Stockner, „es war Anfang März, und es war so kalt, dass die dienst­ tuenden Carabinieri der Reihe nach umfielen, weil sie völlig unpassende Kleidung trugen.“ Anfang der Siebziger Jahre gab es für kurze Zeit auch eine Sek­ tion Eishockey, der Werner Lanz vorstand: „Wir spielten auf dem Eislaufplatz in der Dantestraße“, erzählte er, „ich verwaltete den Schlittschuhverleih, und Kerer war an mich herangetreten mit der Frage, warum wir nicht eine Eishockeymannschaft gründen.“ Gesagt, getan: „Helmuth schrieb uns in der Landesliga ein, also mussten wir uns irgendwie die Ausrüstung besorgen.“ Der heu­ tige Landtagsabgeordnete Walter Blaas war im Tor – mit normalen Handschuhen, die durch einen Karton verstärkt waren. „Wir hat­ ten keine Banden und nur einen einzigen Puck“, grinste Lanz, „was dazu führte, dass es immer wieder

längere Pausen gab, in denen die ganze Mannschaft auf die Suche nach dem Puck ging.“ Mit dem Bau der Eishalle kam paradoxerweise das Aus für die Sektion Eishockey im WSV: „Der neu gegründete Hockey Club Bressanone hatte mit sehr viel Geld unsere Jugendspieler ge­ kauft.“ Dass ein Jahr später die Eltern derselben Spieler die WSVSektion wieder reanimieren woll­ ten, war nur ein schwacher Trost. Ungefähr zu jener Zeit, genau gesagt 1973, fand in Brixen auch eine Eisstock-Europameisterschaft statt, 1987 sogar die Weltmeister­ schaft. „Die Eishalle war grad im Bau“, erinnert sich der damali­ ge Präsident des Organisations­

Sektion Langlauf, die von Bruno Felderer geleitet wurde: „Alexan­ der Dander war ein recht guter Langläufer, und gemeinsam mit Ernst Cimadom hatten wir die Idee, auf der Plose eine Langlauf­ loipe zu spuren – das war die Ba­ sis für eine eigene Sektion.“ Einige Jahre später ist die Sektion aber „eingeschlafen“, wie es Felderer nannte: „Wir waren beruflich sehr engagiert, da blieb für den Verein leider zu wenig Zeit.“ Die Gründung der Sektion Eiskunstlauf hingegen erfolgte im Jahr 1983. Michael Prossliner kann man zu Recht als „Vater“ des Brixner Eiskunstlaufes bezeich­ nen – seit über 30 Jahren ist er ehrenamtlich für die Sektion tätig.

Sportlern für seine Sportart zeigte, erklärten Meraner und Urthaler, dass ihr Ziel nicht unbedingt der Leistungssport sei, sondern, dass möglichst viele Kinder aus Spaß und purer Freude sich für Sport begeistern. Präsident Sigi Wachtler dankte allen Sektionsleitern und seinem Vorstand, vor allem aber seiner rechten Hand Christine Peintner. Landesrätin Martha Stocker über­ brachte die Grüße der Landes­ regierung, und der in Bielefeld verweilende Sportstadtrat Andre­ as Jungmann verwies über eine Video-Botschaft auf die große Leistung sämtlicher Akteure der Vergangenheit und der Gegen­ wart. Grußworte überbrachten

„Nachts zu fünft im Viererbob die Straße hinuntergedonnert“_ Hans Erlacher, Italienmeister der 3. Kategorie im Straßenbob komitees, Pepi Thaler, „am Ende fehlten nur noch die Banden. Also haben Helmuth Kerer, Günther Rafreider und ich in der Bank einen Kredit unterschrieben, da­ mit die Banden in Frankreich bestellt werden konnten“ – grad noch rechtzeitig. 1987 waren 14 Nationen zu Gast, auch Australien, „aber das waren ausschließlich ausgewanderte Österreicher“. Kurzzeitig gab es auch eine

Von sieben auf drei Sektionen. auch Bürgermeister Peter Brunner, Sieben Sektionen hatte der Winter­ sportverein in der Vergangenheit – heute sind es noch drei: Ski, Eis­ kunstlauf und Eisstockschießen. Die drei heutigen Sektionsleiter Wolfgang Meraner, Elke Urthaler und Raimund Prantner stellten im Rahmen der Feier die Aktivitäten ihrer Sektionen vor. Während Prantner sich besorgt über das mangelnde Interesse von jungen

Stadträtin Paula Bacher, CONIPräsident Heinz Gutweniger, der Obmann des VSS, Günther An­ dergassen, Hermann Ambach vom Landeswintersportverband Süd­ tirol FISI und die Referentin für Eiskunstlauf im Landeseissport­ verband, Anneliese Schenk. Ad multos annos! willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 47


Neue Mitgliederaktion gestartet z Ab 2018 wird sich im Mitglie­ derwesen des größten Brixner Vereins, dem SSV Brixen, eini­ ges ändern: Aus bürokratischen Gründen musste der Verein seine Mitgliederverwaltung neu regeln. Die knapp 3.000 Mitglieder wer­ den in den kommenden Wochen ein Schreiben samt abziehbarem Mitgliedsausweis erhalten, der bei Kursbeginn und Einschreibun­

gen vorzuweisen ist. „Nur SSVMitglieder dürfen die Angebote unserer 15 Sektionen nutzen – das besagen die Richtlinien“, erklärt Präsident Stefan Leitner. Aktiviert wird die Mitgliedschaft durch die Einzahlung des Mitgliedsbeitrages von 15 Euro innerhalb Jänner. Das Kärtchen ist ein Jahr gültig und bringt auch Vorteile bei Part­ nerbetrieben. „Wir verschaffen

uns durch diese Aktion einen notwendigen Überblick über un­ sere Mitglieder“, so Leitner. Unterstützt werden kann der Verein auch von Freunden und Gönnern. Nähere Infos gibt es auf der Homepage www.ssv-brixen.info oder im Sekretariat am Großen Gra­ ben. eh

F&S

Foto: Claudia Ebner

Freizeit & Sport

YOSEIKAN BUDO

Weltmeisterlicher Schiedsrichter z Seit er ein kleiner Bub war, geht der Brixner Giancarlo Milesi seiner sportlichen Leidenschaft nach, dem Yoseikan Budo. Als Trainer und auch als Schiedsrichter hat sich „Jonny“, wie er genannt wird, bereits weit über die Grenzen von Brixen hinaus einen Namen gemacht. Seit mehr als 30 Jahren ist er in beiden Funktionen tätig – und das mit vollem Einsatz. Dieser wurde nun belohnt, indem der Verband ihn als Schiedsrichter für die Yoseikan-Weltmeisterschaft in Tunis nominierte. „Je mehr man Erfahrung hat und je besser man unter Druck Entscheidungen

kurz

notiert

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treffen kann, umso besser ist man für den Schiedsrichterposten auf internationalem Niveau geeignet“, so Milesi stolz. Nachdem er sich einer Vorauswahl unterzogen hat­ te, konnte er kürzlich als einer von drei italienischen Schiedsrichtern an der WM teilnehmen. „Damit man nominiert wird, muss man sein Können bei mehreren Wett­ kämpfen und Prüfungen unter Beweis stellen – erst dann be­ kommt man das Okay vom Ver­ band“, erklärt er weiter. Zurecht­ gewiesen werden die Athleten im Wettkampf mit den Händen und einer trainierten Stimme: „Diese

muss sehr tief und dumpf klingen, damit die höchstkonzentrierten Athleten die Entscheidungen des Schiedsrichters auch unter dem Helm hören können.“ Vier Tage lang war Milesi in Tunis und kam dabei sogar beim WM-Finale der Mannschaften zum Einsatz. Gekürt wurden neben dem Mannschafts­ weltmeister auch die Einzelwelt­ meister der Herren und Damen. 14 Nationen nahmen am unter strengsten Sicherheitsvorkehrun­ gen stattfindenden Wettbewerb teil. eh

Die Volleyballerin des SSV Brixen, Lea Weithaler, wurde zum Training mit der Nationalmannschaft in Mailand einberufen. Die 14-Jährige konnte dabei mit den Nationaltrainern und 17 weiteren Mädchen dieser Altersklasse aus ganz Italien trainieren.

Herbstmeister dürfen sich die Fußballer des ASV Albeins nennen. Die Mannschaft rund um Spielertrainer Alex Feltrin beendete die Hinrunde als Tabellenerster der 1. Amateurliga B mit 33 Punkten. Die Rückrunde startet im März.

Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

BRIXEN

Einen neuen Vereinsbus der Marke Fiat Ducato konnte die Sektion Volleyball des SSV Brixen vor kurzem einweihen. Der neue Bus löst den nunmehr 17 Jahre alten VW-Bus ab und steht allen Mannschaften der Sektion für Auswärtsfahrten zur Verfügung.


NACHGEFRAGT

„Ich bin enttäuschter denn je“ Frau Letrari, bei den Italienmeisterschaften holten Sie sich vor kurzem drei Titel und sind derzeit eine der schnellsten Schwimmerinnen Italiens – und doch reichte es nicht für eine EM-Teilnahme. Warum? Man kann die Sache nüchtern betrachten und sagen, dass es Qualifikationszeiten gibt, die vom Verband vorgegeben wer­ den; diese habe ich schlicht und ergreifend nicht erreicht. Aber die haben auch die anderen Schwimmerinnen nicht erreicht, die trotzdem ein EM-Ticket er­ halten haben. Sie sind bis zu zehn Jahr jünger als ich. Der Verband hat Alter vor Leistung

gestellt – und das ist für mich nicht korrekt. Haben Sie mit einer Teilnahme gerechnet? Sagen wir es so: Ich hätte mir eine Teilnahme definitiv verdient. Ich habe gezeigt, dass ich schnell schwimmen kann, habe meine ganze Energie in die letzten Wett­ kämpfe gesteckt. Ich habe um eine Teilnahme gekämpft wie eine Löwin. Ehrlich gesagt habe ich bei Bekanntgabe der Namen gedacht, sie haben mich einfach nur ver­ gessen. Diese Entscheidung des Verbandes schmerzt noch viel mehr als die Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele in Rio.

Wie geht es nun weiter? Ich habe mir eine Auszeit genom­ men, bin auf meine Lieblings­insel Lanzarote gefahren und habe mich dort im Trainingsbecken entschlos­ sen, dass ich nicht aufgeben wer­ de. Es ist zwar hart, ich bin ent­ täuscht, aber schlussendlich ist das Schwimmen mein Lebensinhalt und das, was ich von Herzen ger­ ne tue. Ich kann stolz auf die Leis­ tungen sein, die ich in den letzten Wochen erbracht habe und fühle mich einfach noch nicht so weit, jetzt alles hinzuschmeißen. Ich werde weitermachen und weiter­ hin mein Bestes geben.

Foto: Evi Hilpold

LAURA LETRARI, 28-jährige Brixner Schwimmerin, über ihre Enttäuschung, nicht für die Kurzbahn-Europameisterschaft nominiert worden zu sein – und wie es nun weitergeht.

evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Foto: Claudia Ebner

FUSSBALL

Freizeit & Sport

Nikolaus in Fußballschuhen z Über 500 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren tummelten sich am ersten Dezemberwo­ chenende in der Brixner Sport­ halle. Zum 28. Mal fand das traditionelle Nikolausturnier der Kategorien E-, D- und C-Jugend statt. 48 Mannschaften aus ganz Südtirol waren nach Brixen ge­ kommen, um sich beim Turnier zu messen: In Vierergruppen unterteilt, schafften es der Grup­ penerste und Gruppenzweite in die „Championsleague“ und die dritte und vierte Mannschaft in die „Europaleague“. In der

E-Jugend siegte in beiden Tur­ nieren eine Mannschaft des SSV Brixen, in der D-Jugend der CF Sterzing in der „Champi­ onsleague“, der ASV Taufers in der „Europaleague“. In der C-Jugend war es wiederum der SSV Brixen, der die „Champi­ onsleague“ gewann; der Sieger der „Europaleague“ heißt FG Schlern. Organisiert wurde das zweitätige Nikolausturnier aber­ mals von seinem Initiator, dem Jugendtrainer Gernot Wachtler, sowie der Sektion Fußball des SSV Brixen. eh

KLETTERN

Zum Kräftesammeln auf die Gipfel z Der „Weg durch den Fisch“ machte den Ötztaler Kletterer Hansjörg Auer bekannt. Diese „7b+“-Route an der MarmolataSüdwand kletterte der 33-Jährige nämlich vor einigen Jahren „free solo“, also ohne jedwede Siche­ rung. Seither sind einige Jahre ver­ gangen, und Auer hat mittlerweile zahlreiche solcher und noch ext­ remerer Klettertouren auf seinem Konto – zum Beispielsweise die „8b“-Route „Bruderliebe“, eben­ falls an der Marmolata-Südwand, die er gemeinsam mit seinem Bruder erstbeging. Anfang De­ zember stand er in der Brixner Kletterhalle „Vertikale“ den rund 100 Zuhörern vom AVS Brixen Rede und Antwort. Eingeleitet hatte das Gespräch der halbstün­ dige Film „No turning back“, in dem die traurige Geschichte jener Bergtour erzählt wird, bei der Hansjörg Auers Bergkollege Gerry­ Fiegl auf einer gemeinsamen Berg­

Wir wünschen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

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tour in Nepal zu Tode kam. Über dieses einschneidende Erlebnis erzählte Auer im Gespräch: „Der Film sowie auch sein Titel spie­ geln die Traurigkeit wider, die ich fühlte, als wir vom Berg in die Realität zurückkamen.“ Klettern war bereits als Kind die große Leidenschaft des Tirolers – nicht nur, weil er bereits mit sechs Jah­ ren seinen ersten Dreitausender bestieg, sondern auch wegen der Freiheit und Kraft, die er auf den Berggipfeln findet. „Ich klettere bewusst nicht viele Free-SoloTouren, weil ich Wert auf Pausen lege und dabei Kraft sammle. Aber in einer Wand ohne Seil zu hängen ist ein unbeschreibliches Gefühl“, schwärmt Auer. Organi­ siert wurde der Abend von der der Kletterhalle und der Firma „The North Face“, die die Vertikale für ihren Betriebsausflug ausgewählt hatte. eh


HANDBALL

A2 auf Erfolgskurs z Es gibt italienweit wohl kaum eine Handballsektion, die so breit aufgestellt ist wie jene des SSV Brixen: Neben mehreren Kinder- und Jugendmannschaf­ ten, je einem Damen- und Her­ renteam in der A1, der höchs­ ten italienischen Liga, gibt es auch noch die Mädchen und Burschen der A2, der zweit­ höchsten italienischen Liga. Letztere haben in der heuri­ gen Saison bereits beachtliche Erfolge gegen die Mannschaf­ ten aus Südtirol (Taufers), dem Trentino, der Lombardei, dem Veneto, Friaul-Julisch Venetien und der Emilia Romagna erzielt. Als Trainer für die 30 Mann starke Herrenmannschaft wurde im Sommer dieses Jahres der 32-jährige Argentinier Juan Ma­ nuel Doldo verpflichtet. Was die Spieler angeht, könnte der Al­ ters- und Erfahrungsunterschied nicht größer sein: Da kämpft ein 16-jähriger Max Brugger als Jüngster neben dem 42-jäh­

rigen Francesco Scardino um die Erfolge; da steht der 16-jährige Torjäger Christian Mitterrutzner neben dem 30-jährigen Kapitän und ehemaligen Serie-A1-Spieler Andreas Salcher auf dem Spielfeld, und der 18-jährige Jonas Pfeifhofer trifft im Spiel gegen den Tabel­ lenzweiten Oderzo ganze neun Tore – in einem anderen schafft der 33-jährige Roland Giuliani zehnmal das Tor des Gegners. Das Projekt, das hinter dieser Mannschaft steckt, erklärt Ali Dorf­ mann, ehemaliger Spieler des SSV und Team-Verantwortlicher: „Je nach Trainingsfleiß, Entwick­ lungspotential, beruflichen und schulischen Zwängen kommen unsere Spieler dann auch in der A1- oder in der U19-Mannschaft zum Einsatz.“ Mit dem neunten und überaus spannenden Spiel gegen San Vito Marano endete am 16. Dezember die Hinrun­ de. Die Bilanz ist beachtlich: Ein Ausgleich, zwei Niederlagen und sechs Siege gehen auf das Brixner

A2-Konto. Das ergibt immerhin 13 Punkte und einen 3. Rang im Klassement. Weiter geht es mit dem ersten Spiel der Rückrunde am 20. Jänner in Brixen. jb

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Wirtschaft & Umwelt

ANDRÉ HELLERS EXPOSÉ ZUR GESTALTUNG DES HOFBURGGARTENS

Brixner Paradies

Im Juni wurde André Heller beauftragt, ein erstes Exposé zur Gestaltung des Hofburggartens zu erstellen. Ende November wurde es erstmals vorgestellt – und Mitte Dezember gab der Brixner Gemeinderat mit überragender Mehrheit bereits grünes Licht zur weiteren Planung. Nun ist die Landesregierung gefordert, mit demselben Tempo die nächsten Schritte einzuleiten.

M

ögen die Visionen Ge­ stalt annehmen!“, sagte Bischof Ivo Muser im Rahmen der Pressekonferenz mit André Heller, die am 25. Novem­ ber im Forum Brixen stattfand. Es war um die Mittagszeit, und Heller hatte vorher drei Stunden lang erstmals sein von vielen Brix­ nern lange erwartetes Exposé­zur Gestaltung des Hofburggartens vorgestellt. Eingeladen waren neben dem Bischof alle Brixner Stadt- und Gemeinderäte, Landes­ hauptmann Arno Kompatscher, Kultur-Landesrat Philipp Acham­ mer, die Eisacktaler Landtagsabge­ ordneten aller Fraktionen sowie

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einige Interessensvertreter. De fac­ to war es eine Erweiterung jener Gruppe, für die die Gemeinde­ verwaltung bereits am 16. Juni im Hotel Elephant einen ersten Gedankenaustausch mit André Heller organisiert hatte. Nun war man gespannt, ob Heller die im Juni gelieferten Anregungen in sein Exposé aufgenommen hatte.

Positive Resonanz. Die Resonanz

aus dieser etwa 45 Personen star­ ken Gruppe war gewaltig. „Hier entsteht etwas Erhabenes und Zeitloses“, sagte der Landeshaupt­ mann. „Es wird ein Garten des Dialogs, der Begegnung, der Of­

fenheit“, sagte Philipp Achammer. „Ich habe nach diesem Vormittag ein gutes Gefühl, und ich wünsche mir, dass dieses Projekt bei allen Brixnern dieselbe Begeisterung hervorruft“, sagte der Bischof. Die Presse war bei dieser Vorstellung nicht eingeladen, aber als sich die anschließende Pressekonfe­ renz etwas verzögerte, habe ich mich in den Saal geschlichen und konnte als ungesehener Zaungast die einzigen kritischen Töne ver­ nehmen, die erwartungsgemäß von Waltraud Kofler-Engl kamen. Die Direktorin im Amt für Bauund Kunstdenkmäler klammerte sich an ihre Vorstellung, dass hier

ausschließlich ein Obstgarten ent­ stehen solle, aber André Heller besänftige sie: „Ich glaube fest daran, dass wir bei der Eröffnung gemeinsam Hand in Hand durch diesen wunderbaren Garten ge­ hen werden.“ Im Rahmen der Pressekonfe­ renz kündigte Bürgermeister Peter Brunner an, dass es im Dezember auch für die Brixner Bevölkerung die Möglichkeit geben werde, das Exposé André Hellers kennenzu­ lernen. Am Nachmittag des 13. Dezember löste er sein Verspre­ chen dann ein – und diesmal war ich dabei und habe das Aufnah­ megerät mitlaufen lassen. Nach


DREI FÜNFTEL POMARIUM, ZWEI FÜNFTEL PARADIESGARTEN: „Ein Park bedeutet Schönheit, Heilung, Farben, Düfte, Ermutigung und Trost“

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Renderings: Büro André Heller

der Veranstaltung konfrontierte ich André Heller mit meiner Idee, die Transkription seiner Aussagen vollinhaltlich im „Brixner“ zu ver­ öffentlichen – mit dem Ziel, dass die Leser sich ein ähnliches Bild vom Exposé machen können wie die insgesamt knapp 200 Teil­ nehmer der zwei Präsentationen. „Das können Sie gern tun“, sagte

Jahren einen alten botanischen Garten gekauft habe; in der Folge habe ich versucht, diesen behutsam zu fördern und am blühenden Leben zu halten. In Brixen stehengeblieben bin ich aber nie! Meine Begegnungen mit Südtirol gehen in meine Kindheit zurück – das war An­ fang der Fünfziger Jahre. Jetzt,

Projekte spazierend heran, ich flaniere durch das Areal und versuche zu hören, was meine Seele über diesen Ort sagt und was der Ort mir sagt, welche Gedanken dabei aufsteigen, welchen Auftrag mir das durch diese Vorgänge Erfahrene für diese Chance geben möch­ te. In meinem Alter darf man,

„Mich interessieren Gärten nicht als überlaufene Event-Plätze, sondern als Refugium“_ André Heller er freundlich, „aber ich würde Sie bitten, dass ich den Text noch gegenlesen darf.“ Wir vereinbarten ein Treffen im Hotel Elephant, wo wir gemeinsam eine Stunde lang Zeile für Zeile durchgingen. Er hat nur Nuancen korrigiert. Ich bin auf Einladung von Stadt und Land nach Brixen gekom­ men und habe mich augen­ blicklich in diese Stadt verliebt. Wissen Sie, was das Verrückte dabei ist? In den vergangenen zwei Jahrzehnten bin ich zahl­ lose Male an Brixen vorbeige­ fahren, weil ich in Gardone Ri­ viera am Gardasee vor über 20

nach 60 Jahren, bin ich also zum ersten Mal wieder hier an­ gekommen, bin in die Altstadt geführt worden – und habe mir gedacht: Das ist ja unglaublich, wie schön dieses Ensemble ist. Dann gingen wir in die Hofburg, und ich dachte mir: Dieses Ge­ bäude ist eindrucksvoll. Und dann – der Hofburggarten: Da war nix. Brachland. Ödnis. Ich hatte die Empfindung, dass hier ein ganz flacher trauriger Frosch darauf wartet, geküsst zu werden, damit er sich endlich in etwas Schönes und Kraftvol­ les verwandeln kann. Sie müssen wissen: Ich gehe an

wenn irgend möglich, nur mehr Projekte annehmen, die einen begeistern. Ich schulde es mir, ausschließlich Dinge zu tun, bei denen ich substantiell lernen kann – wenn möglich, auch noch durch Freude. Ich will Dinge tun, die mich verfeiner­ ter aus sich entlassen, als ich in sie hineingegangen bin. Bei einem Projekt wie jenem für den Hofburggarten muss man doppelt so intensiv überlegen, ob man sich binden soll, denn es dauert bis zur Eröffnung ja drei oder vier Jahre. Man muss also zumindest drei oder vier Jahre lang eine spannende

Liebesgeschichte mit dem Pro­ jektort eingehen. Ich empfehle diese Gedanken jedem Brixner, jeder Brixnerin: Sie müssen sich fragen: Geht mich dieser Ort etwas an? Entspricht mir dieses Projekt? Ist das etwas, mit dem ich verbündet sein will? Wir werden diesen Garten nur dann in höchster Güte verwirk­ lichen können, wenn eine große Mehrheit der Brixner unser Tun energetisch mitträgt. Ich will nicht als Künstler egomanisch meinen Willen in diesen Garten werfen, sondern ich muss absi­ chern, dass hier etwas entsteht, das jenem Ton entspricht, auf den die Brixner mehrheitlich ge­ stimmt sind. Ich habe sehr sorgfältig darüber reflektiert, wie wir es schaffen können, den Brixnern etwas zu offerieren, in dem sie sich mehrheitlich wiederfinden. Da­ mit das funktioniert, dürfen wir nicht ein Spezial-Ghetto schaf­ fen, das nur auf eine bestimmte Zielgruppe fokussiert ist. Eine Stadt beheimatet viele ver­ schiedene Menschen – Junge, Ältere, Intellektuelle, Arbeiter, Kinder, Verschreckte, Weltoffe­ ne – es gibt Millionen Nuancen. Wenn man den Hauptgarten 53


Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

Am 25. November wurde das Exposé erstmals vorgestellt einer Stadt gestaltet, so muss er verschiedene Ingredienzien haben, die am Schluss ein Gene­ ralklima erzeugen, bei dem jeder für sich etwas Glückhaftes fin­ den kann. Ein ausgezeichnetes Beispiel für eine diesbezüglich richtige Methode sind die Filme des großen Charlie Chaplin: Je­ der hat dabei am Ende gelacht, aber nicht alle an derselben Stelle.

Ein Rückblick. Es war der 29.

November 2016, als André Heller in Bruneck eine Lesung veranstal­ tete. Als einige Brixner ihn auf den Hofburggarten ansprachen, erklärte er, dass er sich das Ensem­ ble ansehen würde – und er hielt sein Versprechen: Im Februar 2017 kam er inkognito nach Brixen. Am

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16. Juni gab es ein erstes Tref­ fen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und mit den vorhin genannten Interessensvertretern. Darauf folgte die Beauftragung für das besagte Exposé („Brixner“ Nr. 329, S. 6). Mein derzeitiger Stand des Denkens: Warum soll man einen Bogen um diese wunderbare Hofburg machen, um in den Hofburggarten zu gelangen? Das ergibt keinen Sinn. Die Hofburg muss einbezogen sein, sie ist Vater und Mutter des Ganzen. Wir werden in drei oder vier Jahren also durch die Hofburg gehen und über die bestehende Brücke in den Hof­ burggarten gelangen. Hier war jahrhundertelang ein Pomari­

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um – das bedeutet Obstbäume. Mir gefällt im Prinzip die Aura von Obstbäumen. Dem entspre­ chend will ich für unser Projekt unterschiedliche Obstbäume einladen, als Schutzmacht zu fungieren für den eigentlichen Paradiesgarten im Mittelpunkt der Anlage. Auf 12.000 Quadrat­

Alberto Giacometti, Henry Moo­ re oder Louise Bourgeois leisten, aber es gibt in der Gegenwart genügend meisterliche Künstler, deren Arbeitsergebnisse noch erschwinglich sind und deren Werke ein Leuchten haben. Man geht also von verschie­ denen Richtungen durch die Obstbäume und gelangt in ein Gebilde, dessen merkwürdige Form einem inneren Bild ge­ schuldet ist, das mir eines Tages erschien. Das Gebilde wird von lebendigen verflochtenen Wei­ denbäumen umrandet. Im In­ neren dieser Landschaftsinsze­ nierung soll ein sinnliches paradiesisches Sammelsurium entstehen aus labyrinthischen Wegen, freien Plätzen, Hügeln,

„Ich wünsche mir, dass dieses Projekt bei allen Brixnern dieselbe Begeisterung hervorruft wie bei mir“_Bischof Ivo Muser metern werden also Obstbäume gepflanzt – das ist mehr als die Hälfte des gesamten Areals. Das geschieht aber nicht aus Kapitulation vor dem Wunsch einiger Fachleute nach Wie­ derherstellung des Pomariums, sondern aus Überzeugung, aus Achtung und Respekt vor der Tradition. Und weil es schön ist, wenn das Frühere in sich einen Platz schafft für etwas sinn­ haftes Neues. Ich bitte also die Obstbäume, sich zu versammeln und eine Geschichte zu erzäh­ len. Mir schwebt vor, die Bäume in Morseschrift zu setzen, damit tatsächlich eine Schrift ent­ steht. Wenn man es weiß, kann man aus der Luft diese Schrift lesen – zum Beispiel einen Teil der Charta der Menschenrechte oder Passagen aus dem Son­ nengesang des Hl. Franziskus – irgendein bedeutender Text, der Schöpfung verherrlicht und von unserer Verantwortung und Solidarität erzählt. Wobei – ich muss betonen, dass wir hier von einem Exposé reden, das sich noch entwickeln wird. Wenn man durch den Obstgar­ ten geht, wird man auch hier immer wieder spannende, ins­ pirierende Kunstwerke finden. Kinder lieben es, etwas zu ent­ decken, und hier wird es vielfäl­ tige Entdeckungsmöglichkeiten geben. Wir können uns keine auratischen Originalwerke von

Vertiefungen, botanischen Zim­ mern und Alleen. Wir werden hier sehr hohe Bäume und eine grandiose Artenvielfalt aller Größenordnungen pflanzen, die zur Brixner Landschaft und zum Brixner Klima passen. Zwischen all den möglichen Flora-Wundern werden form­ gewordene Kommentare von wichtigen lokalen und interna­ tionalen Künstlern ein Zuhause finden. Es gibt in Südtirol sehr gute schöpferische Frauen und Männer, und ich vertiefe mich seit einigen Wochen in diese Thematik. Die Kunstwerke werden so platziert, dass jeder einzelne Künstler die Wert­ schätzung spürt, die wir ihm entgegenbringen. Eine weitere wichtige Rolle wird natürlich Wasser spielen: Seit dem Park von Schloss Hellbrunn in Salz­ burg in der Barockzeit sind nirgendwo mehr manieristische hochoriginelle Wasserspiele entstanden, die wirklich amü­ sant sind. An zwei einander gegenüberlie­ genden Ecken des Hofburggar­ tens gibt es einen japanischen und einen chinesischen Turm. Sie sollen für Inspirierendes eine neue Aufgabe finden. Ein Turm als erlesene Bibliothek: Besucher können sich dort Bü­ cher ausleihen und im Garten Aug in Aug mit den Schöpfun­ gen wesentlicher Dichter Zeit


WINTERGARTEN KEITH HARING

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SPIELPLATZ

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WASSER

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DAS WEGENETZ APFELGARTEN

BEPFLANZUNG 1

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DER HÜGEL

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GRÜNE WÄNDE HÖRTURM

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LESETURM

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DER TERRASSENPLATZ 9

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André Hellers „derzeitiger Stand des Denkens“: „Ich will Obstbäume einladen, als Schutzmacht zu fungieren für den eigentlichen Paradiesgarten im Mittelpunkt der Anlage“

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verbringen. Der zweite Turm soll ein Haus für Musik werden: Ich würde gerne wechselnde internationale Koryphäen wie zum Beispiel Marina Abramovic´ oder Michael Haneke einladen, für diesen Raum ein Musik­ programm zu kuratieren, das jeweils ungefähr 90 Minuten dauert. Dort sitzt man – und hört diese Klänge. Das ist ein Konzept, das auf viele Jahre spannend bleibt: Es ist großar­ tig, Musik zu hören, die Genies unserer Zeit als „ihre“ Musik empfinden. Der Rahmen, die Mauern um den Hofburggarten herum, hat eine historische Kraft. Wenn es hier Gebäude geben soll, müssen diese sehr stark sein, weil sie mit großer Gelassenheit neben den historischen Zeugen bestehen müssen. Gleichzeitig müssen sie aber auch zurück­ haltend sein. Ich stelle mir eine große Terrasse vor und darauf absolut minimalistisch geform­

te Räume mit Glasfassaden. In einem der Räume werden sich Menschen treffen, um gemein­ sam Kulturelles zu begehen – zum Beispiel experimentelle Theateraufführungen, Kammer­

heißen – mit Skulpturen, die zum Beispiel aus Papua-Neu­ guinea, Mali oder Kolumbien stammen können. Die Angebote in diesen Räumen werden sich ständig verwandeln und bleiben

das gesamte Areal verläuft. Im Norden soll auch ein unge­ wöhnliches Spielgelände Platz finden. Heutige Kinder haben laut wissenschaftlichen Unter­ suchungen bis zu 30 Prozent

„Wir werden diesen Garten nur dann in höchster Güte verwirklichen können, wenn eine große Mehrheit der Brixner unser Tun energetisch mitträgt“_André Heller konzerte, literarische Lesungen. Hier soll es auch ein Café mit begehbarem Dach geben, von dem aus man in Richtung Nor­ den den Park, im Hintergrund die Hofburg und die Domtürme sehen kann. Ein großer Raum wird Ausstellungen Südtiroler Künstler gewidmet sein, in ei­ nem anderen wollen wir das so genannte Fremde willkommen

auf diese Weise für viele Jahre attraktiv. Im Norden, beim Wassergraben, wollen wir das Alte mit dem Neuen stimmig verbinden – mit einer Terrasse, die sich an den Wassergraben schmiegt und in einen Steg mündet, über den man den Garten erreichen kann. Dieser Steg ist ein Teil des Wegenetzes, der durch

weniger Muskelmasse als jene vorangegangener Jahrzehnte, weil sie in ihren Spielgewohn­ heiten körperlich nicht mehr genügend gefordert sind. Dies ist mein Zugang zur Thematik: Wie bieten spezielle Geräte an, die die Gesundheit der Kinder nachhaltig fördern. Das gesamte HofburggartenProjekt muss ökologisch eine

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riaden Formen ein Gottesbeweis ist. Ein Garten ist ein spiritueller Ort; hier trumpft die Schöpfung auf. Ein Garten ist ein Segen, in dem man über sich nachdenkt, wo man weint, wo man aus­ zittert. Es ist auch ein Ort der

darüber, dass eine Gemeindever­ waltung das Siegerprojekt einer Ausschreibung ignoriert, das der vorangegangene Gemeinderat be­ schlossen hatte. Andererseits: Eine neue Gemeindeverwaltung muss doch auch die Möglichkeit haben,

Foto: Oskar Zingerle

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Haltung repräsentieren, die von Liebe, Wissen, Genauigkeit und von tausend klugen Zwischen­ tönen getragen ist und dem entspricht, was der mehrheitli­ che Wille derer ist, die in dieser Stadt leben. Die Welt ist voll von teuren der Ablenkung dienen­ den Attraktionen. Ich aber will Hinlenkung zu sich selbst anbie­ ten. Mich interessieren Gärten nicht als überlaufene EventPlätze, sondern als Refugium. Wenn ein Garten zu erfolgreich wird, muss man den Besuch kontingentieren. In Marrakesch bei meinem Gartenprojekt Ani­ ma haben wir bemerkt, dass die Obergrenze, bei der man noch genügend Raum und Ruhe emp­ findet, etwa bei 300 Besuchern liegt – bei 700 Gästen verliert der Garten radikal seinen Zau­ ber. Meiner Meinung nach muss heute jedes Projekt, das Men­ schen anzieht, diesen Men­ schen auch vergegenwärtigen, in welcher Welt wir eigentlich leben. Wie wirkt sich die Klima­ erwärmung aus? Welche Arten von Tieren sterben gerade für immer aus? Wie ist der Zustand der Gletscher, des Wassers und der Luft? Ich möchte einen schönen Pavillon errichten, in dem Erwachsene und Kinder In­ formationen über den Zustand dieses gefährdeten Planeten abrufen können. Wir haben in diesem Zusammenhang mit Greenpeace geredet, die sehr gerne bei diesem speziellen Brixen-Projekt Partner wären. Warum wollen Menschen einen Park besuchen? Sie kommen nicht, weil ihnen langweilig ist, sondern sie kommen, weil der Park Schönheit bedeutet, Hei­ lung, Farben, Düfte, Ermutigung und Trost. Und weil er die Fas­ zination der vier Jahreszeiten repräsentiert und in seinen My­

Am 13. Dezember stellte André Heller sein Exposé 140 interessierten Brixnern vor

Mit Schwung in den Gemeinderat. Szenenwechsel: 14. Dezember,

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Entscheidungen, eine mit Anre­ gungen angefüllte Pilgerstätte für Wesen, die eine Inspiration brauchen. Und: Es gibt fast nichts auf der

Entscheidungen eines vorangegan­ genen Gremiums zu hinterfragen und eventuell zu korrigieren. Sich lernend weiterentwickeln, wür­ de Heller sagen. Ein Zuschauer

„Hier entsteht etwas Erhabenes und Zeitloses“_LH Arno Kompatscher Welt, das mit jedem Jahr und über die Jahrhunderte immer schöner wird. Ein Garten hat diese Eigenschaft.

Applaus! Die etwa 140 Brixner,

die sich im Saal Regensburg an diesem Mittwoch Nachmittag ver­ sammelt haben, um den Worten André Hellers zu lauschen, ap­ plaudierten lang. Würde es auch diesmal praktisch keine negativen Anmerkungen oder Zweifel ge­ ben? Doch, aber nur vereinzelt: Eine Vertreterin der Landschafts­ architekten äußerte ihren Unmut

ein Besucher. „Ein grundsätzlich freier Zugang ist keine gute Idee“, sagte Heller, „die Leute sollten schon dazu bereit sein, für et­ was wirklich Schönes zumindest denselben Preis zu bezahlen wie für eine Kinokarte.“ Und für die Brixner, sagte Bürgermeister Peter Brunner, werde man eh über eine der Vorteilskarten attraktive und ständige Zugangsmöglichkeiten finden. Andreas Ellecosta richtete sich an die wenigen kritischen Stimmen: „Ich weiß nicht, wie man es geschafft hat, den Weltkünstler André Heller für dieses Brixner Projekt zu begeistern. Aber jetzt ist er da, und ich kann nicht glauben, dass es im Saal auch Leute gibt, die die enormen Chancen dieser Vision nicht erkennen.“ Applaus.

fürchtete sich davor, dass der Garten zu attraktiv werde und zu viele Leute anlocken würde. André Heller wiederholte seinen Wunsch nach Kontingentierung: „Wenn der Garten wirklich zu erfolgreich werden sollte, dann dürfen wir uns zunächst einmal darüber freuen. Und wir müssen ein Ticketsystem anwenden, bei dem sich die Leute für einen be­ stimmten Tag und eine gewisse Uhrzeit anmelden müssen – das wird weltweit so gehandhabt.“ Es soll ein frei zugänglicher Garten für die Brixner werden, äußerte

also nur einen Tag später, im Gemeinderatssaal. Bürgermeister Peter Brunner hat im Vorfeld mit allen Fraktionssprechern verein­ bart, einen außerordentlichen Punkt auf die Tagesordnung zu setzen: Der Gemeinderat solle beschließen, dass das Siegerpro­ jekt von 2013 nicht weiterverfolgt würde. Gleichzeitig solle man das Exposé von André Heller guthei­ ßen; das Land werde ersucht, „die Gestaltung des Hofburggartens als Projekt von Landesinteresse weiterzuverfolgen und die nächs­ ten Planungsschritte in Angriff zu nehmen“. André Heller, sein As­ sistent Christian Bauer und seine Nordtiroler Architektin Carmen Wiederin präsentierten nun zum dritten Mal die Grundzüge des Exposés. Zahlreiche Gemeinderäte der verschiedenen Fraktionen melde­ ten sich daraufhin zu Wort, um André Heller für seine Präsen­ tation zu danken. Viele zeigten sich begeistert vom Exposé und begrüßten die von Heller vorge­

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TRAINING STUDIO

Foto: Oskar Zingerle

stellten Ideen und den Vorschlag, den Garten als Ort der Inspiration und Schönheit, der Verfeinerung und Sinnlichkeit anzulegen. Auch in der Bevölkerung vernehme man viel Zustimmung für eine Zusammenarbeit mit André Heller, betonten mehrere Gemeinderäte. Der Fraktionssprecher der Frei­ heitlichen, Werner Blaas, äußerte den Wunsch, dass das Projekt so schnell wie möglich umge­ setzt werden solle. Gemeinderat Antonio Bova verwies auf denk­ malpflegerische Aspekte. Viel Lob gab es von den Gemeinderäten Massimo Bessone, Maurizio Sab­ badin, Michael Deltedesco, Gerold Siller, Mario Cappelletti sowie von den Stadträten Thomas Schraffl, Paula Bacher und Monika Leitner. Und die Gemeinderäte der Grünen Bürgerliste? Sie zeigten Bedenken über das schnelle Vor­ gehen. Sowohl Fraktionssprecher Markus Frei als auch Elda Letrari und Elisabeth Thaler erklärten unisono, dass „das Konzept im Grunde unserer Denkweise ent­ spricht“. Trotzdem könne man sich nicht dafür aussprechen. An­ dré Heller hatte ein paar Minuten vorher erklärt, dass er sich über ein einstimmiges Ergebnis freu­

„Mögen die Visionen Gestalt annehmen“: Bürgermeister Peter Brunner, Bischof Ivo Muser, André Heller, LH Arno Kompatscher und Kulturlandesrat Philipp Achammer

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en würde – „wissend, dass dies natürlich eine naive Vorstellung von mir ist“. Das Ergebnis der Abstimmung war trotzdem eindeutig: 22 Ge­ meinderäte stimmten für den Beschlussantrag, Antonio Bova und die drei Gemeinderäte der Grünen Bürgerliste enthielten sich, es gab nicht eine einzige Gegenstimme. Dass ausgerechnet die Grüne Bürgerliste sich nicht für dieses hochgradig ökologische Projekt aussprechen würde, war für André Heller, der eine große Freundschaft zum Österreichi­ schen Bundeskanzler Alexander van der Bellen pflegt, möglicher­

Endlich auch in Brixen! Welche Art der körperlichen Bewegung?

Feierliche Eröffnung am Freitag, 5. Jänner, von 16 bis 20 Uhr

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es wirksamer ist, 30 Minuten am Tag entsprechend der persönlichen körperlichen Kondition zu trainieren, als 2 Stunden zweimal wöchentlich. Die wichtigsten Regeln für die Ausübung: > kurz > intensiv > häufig > angepasst an die körperliche Kondition > sicher

Che tipo di esercizio fisico? Siamo nati per muoverci e quindi una semplice camminata non influisce sul nostro stato di benessere ma è IL MINIMO INDISPENSABILE che dobbiamo fare tutti i giorni. Quindi è necessario programmare allenamenti con un intensità adeguata che ci permettano di spendere l’energia(kcal) a sufficienza.

Quanto esercizio fisico?

Regole principali per fare esercizio fisico: > breve > intenso > frequente > ponderato per le proprie capacità fisiche > sicuro

INFO:

SPORT SPECIALIST

SLIM EXTREME

POSTURALMOBILITY

willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Wir wünschen besinnliche Feiertage und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Was heißt eigentlich „körperliche Bewegung“? Ma cos’è l’attività fisica?

jegliche Art der Bewegung des Körpers wie das Gehen oder das Stiegensteigen.

Movimento:

qualsiasi spostamento del corpo naturale come camminare o fare le scale.

Körperliche Aktivität:

Attività fisica:

Bewegungen durch die Kontraktion von Muskeln, die kontinuierlich wiederholt werden und einen Energieaufwand höher als den Grundverbrauch erfordern. Die Aktivität wird länger als 15 Minuten durchgeführt. Die Übungen werden methodisch geplant und präzise und zielgerichtet wiederholt.

movimenti prodotti per mezzo di contrazioni muscolari ripetute continuamente che richiedano un dispendio energetico superiore a quello basale e con una durata superiore ai 15 minuti, programmato e ripetuto con un metodo e obiettivi ben precisi:

Frequenz: Wie lange?

Intensità: quanto peso devo usare o quanto veloce devo correre?

Intensität: Wie hoch muss das Gewicht sein, das ich benutze, wie schnell muss ich laufen? Zeit: Wie viele Minuten muss ich mich bewegen?

È stato scientificamente provato che è meglio fare 30’ di esercizio fisico al giorno con un’intensità ideale e adattata alle proprie condizioni fisiche, piuttosto che 2 ore due volta alla settimana.

FITRAINING

Landesregierung wird nun darüber befinden, ob die Gestaltung des Hofburggartens ein „Projekt von Landesinteresse“ ist. Dann wird es zu einer Vergabe kommen – das heißt, dass André Heller und sein Team an die ausführliche Projektplanung herangehen kann. Mit diesem Plan wird dann erst­ mals auch eine Kostenkalkulation

Bewegung:

Wieviel Bewegung?

Personal Trainer

Und wie geht es nun weiter? Die

machbar sein. „Sobald es klare Vorstellungen gibt, wird man das Areal entsprechend vorbereiten müssen“, sagte André Heller, „das Allerschnellste, was ich mir für ein seriöses Ergebnis vorstellen kann, ist eine Realisierungszeit von 3 bis 3,5 Jahren.“ Denn sein Credo ist, dass ein Garten bei seiner Eröffnung bereits herzeig­ bar sein muss. Dazu braucht die Natur Zeit.

Bewegung verändert dein Leben! L’attività fisica ti cambia la vita!

Der Mensch wurde geschaffen, um sich zu bewegen. Deshalb reicht ein einfacher Spaziergang nicht aus, um unser körperliches Wohlbefinden zu steigern. Tagtäglich braucht es mehr als bloß leichte Bewegung. Darum ist es wichtig, sich nach einem persönlich angepassten Programm zu bewegen, um ausreichend Energie (kcal) zu verbrauchen.

Alessandro Ciocca

weise ziemlich unverständlich. „Sie haben sich nach der Ge­ meinderatssitzung persönlich bei mir dafür entschuldigt“, erzählt mir André Heller lächelnd am nächsten Tag beim Elephanten.

Ihr Makler-Team Walter Ritsch, Enzo Russo, Philipp Mair

Frequenza: quanto tempo?

Tempo: per quanti minuti devo allenarmi? Tipologia: che allenamento devo fare? Con quali attrezzi?

Art: Welches Training? Welche Geräte benutze ich?

Sport:

Sport:

gezieltes Training für Wettkämpfe.

attività agonistica che prevede competizioni.

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Wirtschaft & Umwelt Als „Alpenstadt 2018“ will Brixen Synergien zwischen Stadt und Berg nutzen, die Lebensqualität von Städtern und Berglern verbessern und ein Gleichgewicht zwischen Kultur und Natur fördern

Ehre und Auftrag V

illach war 1997 erste „Al­ penstadt des Jahres“. Seit­ dem sind 20 Jahre vergan­ gen, in denen verschiedene Städte Österreichs, Deutschlands, Frank­ reichs, Sloweniens, der Schweiz und Italiens diesen Titel tragen durften. In Italien waren es bisher Belluno (1999), Trient (2004), Sondrio (2007), Bozen (2009), Lecco (2013) und Tolmezzo (2017) – 2018 ist Brixen an der Reihe. Das Prädikat „Alpenstadt“ be­ deutet auch, dass die ehemalige Bischofsstadt Teil des gleichna­ migen internationalen Netzwerks wird, das am 10. November 2017 in Villach in Anwesenheit von Bürgermeister Peter Brunner sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hat.

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Ein Blick zurück. Bereits in der

vergangenen Legislaturperiode machte Gemeinderatsmitglied Andreas Pichler, der seit diesem Sommer an der Spitze der Interna­ tionalen Alpenschutzkommission CIPRA steht, auf die Chancen aufmerksam, die Brixen bei ei­ ner Bewerbung zur „Alpenstadt des Jahres“ hätte. Die damalige Stadträtin Elda Letrari griff die Anregung gerne auf und küm­ merte sich engagiert um das An­ liegen. Im April 2015, also kurz vor den Gemeinderatswahlen, wurde in Zusammenarbeit mit der Tourismusgenossenschaft Brixen die Bewerbung abgege­ ben. Im slowenischen Tolmin, der Alpenstadt 2016, präsentier­

Foto: Oskar Zingerle

Brixen hat die Ehre, 2018 „Alpenstadt des Jahres“ zu sein. Aber was bedeutet das eigentlich für die ehemalige Bischofsstadt? Der „Brixner“ hat sich informiert, mit welchem Auftrag und welchen Verpflichtungen der Titel verbunden ist.

Josef Unterrainer: „Durch den Titel erhält Brixen eine gewisse Sichtbarkeit im Alpenraum – und das ist gut so!“

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BRIXEN


Foto: Oskar Zingerle

profitieren vom internationalen Netzwerk, mit dem wir von nun an verbunden sind.“

Erste Begegnungen in Alpenstädten. Nach erfolgtem Zuschlag

te Brixen sein Konzept, und im Oktober desselben Jahres traf die fünfköpfige international besetzte Jury im bayerischen Grassau die Entscheidung für Brixen. „Die Stadt Brixen kann be­ züglich einer zukunftsfähigen Alpenpolitik, zukunftsorien­ tierten Konzepten wie auch als vorbildliche Schlüsseldestination zwischen Stadt und Berg nachhal­ tige Erfolge vorweisen. Zudem setzt sie zielorientiert Ansätze der Alpenkonvention um und lässt vielversprechende Bausteine für die Zukunft erkennen“, lautet die offizielle Erklärung. Was sich Brixen vom Titel „Alpenstadt“ erwartet, erläutert der nun zuständige Stadtrat Josef Unterrainer: „Unsere Stadt erhält im gesamten Alpenraum eine ge­ wisse Sichtbarkeit – und das ist gut! Brixen kann auf eine ausge­ wogene Entwicklung zwischen Berg und Stadt verweisen und hat in der Vergangenheit Pro­ jekte entwickelt, die in Richtung Nachhaltigkeit gehen: Ich denke an das Fernheiznetz, an gut an­ gelegte Wanderwege und an die City-Busse.“ Die Auszeichnung ist für Brixen eine Ehre und zugleich eine Würdigung bestehender Initiativen, aber auch eine Ver­

pflichtung, weiterhin die Zu­ kunft tragfähig zu gestalten, das Alpenbewusstsein zu stärken und die Brücke zum Umland zu festigen, ohne dabei die Ziele einer nachhaltigen Alpenpolitik aus den Augen zu verlieren. „Es muss uns bewusst sein, dass wir in einem ökologisch fragilen Ge­ biet leben mit Berghängen und überschwemmungsgefährdeten

traf eine Brixner Delegation, be­ stehend aus Politikern und Ver­ waltern der Gemeinde sowie der Tourismusgenossenschaft, in Grassau mit den Vertretungen der anderen Alpenstädte zusammen – ein erstes Kennenlernen sozu­ sagen. Beim Alpenstadtfestival in Sonthofen im Allgäu präsentier­ te sich Brixen mit kulinarischen Produkten, die einheimische Be­ triebe (Bäcker, Metzger, Winzer und milchverarbeitende Firmen) kostenlos zur Verfügung gestellt hatten, und mit ZiehharmonikaKlängen und Schuhplattlern. Auch in Tolmezzo, auf der „Strada dei sapori“, wo die karnische Küche ihre Spezialitäten zeigte, schnup­ perte eine Brixner Delegation „Alpenstadtluft“. Am 7. und 8. November tra­ fen sich Vertretungen anderer Alpenstädte und der Jury zu ei­ nem Impulsworkshop in Brixen – eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren, seine Geschichte, seine demografische Entwick­ lung, seine Wirtschaftsstruktur, die sportlichen und kulturellen Besonderheiten. Und ein Anlass, „gemeinsam Schwerpunkte zu ver­ tiefen, die sich Brixen für 2018 im Hinblick auf die Umsetzung der Alpenkonvention gegeben hat“, erklärt Gemeinderätin Elda Letrari. In einer ausgearbeiteten, reich bebilderten Broschüre werden akkurat die Ziele der Alpenstadt 2018 gepriesen: Synergien nutzen

„Alpenstadt sind wir nur, wenn die Bevölkerung Teil dieses Titels ist“_ Stadtrat Josef Unterrainer Talbecken“, erklärt der für Land­ wirtschaft und Landschaft zu­ ständige Referent. Im Gespräch mit ihm ist ein gewisser Stolz zu spüren, dass Brixen eine der 20 Alpenstädte ist, von denen üb­ rigens 16 freiwillig auch heute noch ihre Mitgliedsbeiträge ent­ richten. „Es stimmt, dass einiges an Spesen auf Brixen zukommt“, gibt Unterrainer zu. „Das sind zum einen die 2.700 Euro Ein­ stiegsgebühr und dann 5.000 Euro jährlich für die nächsten fünf Jahre. Ich denke, das kön­ nen wir verantworten, denn wir

zwischen Brixen und Berg („Das doppelte Erlebnis“), die Lebens­ qualität von Städtern und Berglern zu verbessern, ein Gleichgewicht zwischen Kultur und Natur zu fördern. In Brixen wurde auch schon die Alpenstadt 2019 gekürt: Morbegno in der Lombardei.

Große und kleine Vorhaben. Fest

steht schon mal das Datum für die große Eröffnungsveranstaltung mit Vertretern aller ehemaligen Alpenstädte im Forum Brixen: Es ist der 22. März. Drei Um­ welt- und Nachhaltigkeitsthemen

stehen im Mittelpunkt, so das Thema „Wasser und Wasserschutz“ (StadtLandFluss), „Umwelt, Berg und Mensch“ und „InnoValley Brixen“. Es geht bei Letzterem um nachhaltige Wirtschaft in der Alpenstadt. Die Namen der Hauptverantwortlichen für die dazu gehörenden Workshops ste­ hen ebenfalls bereits fest: Julius Mühlögger, Paul Profanter und Michael Reifer. Ungemein wichtig ist die Zu­ sammenarbeit mit den Schulen, den Stadtwerken und den ver­ schiedenen Vereinen aus Stadt und Fraktionen. Ganz stark wird auf die Zusammenarbeit von AVS und Club Alpino sowie auf die Organisation für Eine Welt gesetzt. „Unser Wunsch ist es, dass Vereine eigenständig Ideen entwickeln und umsetzen. Ein weiteres großes Ziel ist es, die Menschen, jung und alt, einzube­ ziehen, denn Alpenstadt sind wir nur, wenn die Bevölkerung Teil dieses Titels ist“, schwärmt ein begeisterter Stadtrat Unterrainer. „Es wird Fotowettbewerbe und Ausstellungen geben, zum Bei­ spiel, wie aus Abfällen Kunstwer­ ke und Gebrauchsgegenstände hergestellt werden können. Wir haben dafür Doris Raffeiner von WiaNui gewinnen können, die mit interessierten Schulklassen ein ‚Upcycling-Projekt’ durchführen wird, in dessen Mittelpunkt die fächerübergreifende Auseinan­ dersetzung mit dem Thema Müll und dem Umgang mit Wertstoffen stehen wird.“ Vor wenigen Tagen wurde übrigens bekannt, dass die Stadtwerke Brixen und WiaNui für ihr Wirken mit dem EnergieUmweltpreis der Euregio 2017 ausgezeichnet wurden. Und selbstverständlich werden Veranstaltungen wie das WasserLicht-Festival und die Mountain Days (im Mai), das Dine-WineMusic-Festival (im Juni und Au­ gust), die Sommeremotionen (im Juli) und das Altstadtfest (im Au­ gust) sowie einige Mountain-BikeEvents das Motto mittragen. Das­ selbe gilt für den Brot- und Stru­ delmarkt und die Honigtage. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht alles im Detail definiert, aber wir sind auf gutem Wege. Beson­ ders gespannt sind wir auf neue, kreative Ideen, mit denen Bürger Brixens an uns herantreten“, er­ klärt Josef Unterrainer zuversicht­ lich. johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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KDE am Start Mit 1. Jänner starten die Kommunaldienste Eisacktal, kurz KDE, als neuer, gemeinsamer Dienstleistungsbetreiber für den Trinkwasser- und Abwasserbereich in fünf Eisacktaler Gemeinden. Der „Brixner“ hat sich erkundigt, was sich dadurch verändert – und was gleich bleibt.

K

ommunaldienste Eisacktal Konsortialgenossenschaft“ – hinter diesem sperrigen Wortungetüm steckt der Wunsch, Synergien zu bündeln und aus einem bestehenden Erfahrungs­ schatz zu schöpfen. Ganz in diesem Sinne wurde im Sommer der Grundstein für eine InhouseGesellschaft gelegt, über die die Stadtwerke Brixen AG beauftragt wird, die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ab 1. Jänner nicht nur in Brixen und Vahrn, sondern nun auch in Klau­ sen, Natz/Schabs und Franzensfes­ te zu betreuen. Das nötige Knowhow dazu hat der Betrieb, denn immerhin sind die Stadtwerke seit 25 Jahren in Brixen und seit 18 Jahren in Konzession in Vahrn mit den Diensten im Trinkwasser- und Abwasserbereich betraut. An der neu gegründeten Be­ triebsführungsgesellschaft sind die Gemeinden je nach Einwohner­ zahlen beteiligt: Die Gemeinde Klausen hält 14 Prozent des Ka­ pitals, Vahrn 13 Prozent, Natz/ Schabs 9, Franzensfeste 3 Prozent, und für die Gemeinde Brixen sind die Stadtwerke mit 61 Prozent des Kapitals beteiligt. Sitz der Betriebs­ führungsgesellschaft ist im Rathaus von Vahrn, als Alleiniger Verwalter fungiert Franz Berretta, der bei den Stadtwerken als technischer Leiter des Bereichs Wasser arbeitet. „Die Stadtwerke führen den Dienst für die Gemeinden aus,

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Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

EISACKTAL

Der Trink- und Abwasserbereich wird ab Jahresanfang gebündelt: Die Mitarbeiter der Stadtwerke sind dann zusätzlich zu Brixen und Vahrn auch für Klausen, Natz/Schabs und Franzensfeste zuständig kümmern sich um Neuanschlüsse und Gutachten sowie um Reini­ gung, Instandhaltung und Über­ wachung der Anlagen“, präzisiert Berretta. „Die Gemeinden bleiben aber trotzdem Betreiber und sind

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verantwortlich; auch die Tarifge­ staltung bleibt in ihren Händen.“ Außerdem teilen sich die fünf Gemeinden in Zukunft die Kosten für den vom Gesetzgeber vorge­ schriebenen Gemeinschaftsdienst.

Alles anders? Die Brixner und

Vahrner Haushalte werden von der Kooperation der fünf Gemein­ den in der KDE im Grunde nicht viel mitbekommen; lediglich die Telefonnummer für den Bereit­


schaftsdienst Wasser wird sich ändern (siehe Kasten). Franzens­ feste, Klausen und Natz/Schabs werden hingegen künftig, was die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung anbelangt, von den zuständigen Mitarbeitern der Stadtwerke Brixen betreut.

eine programmierte Instandhal­ tung der Leitungen erfolgt; „bis­ her wurde meist nur interveniert, wenn es ein Problem gegeben hat“, erklärt er. Auf die Frage, ob auf die Mit­ arbeiter der Stadtwerke durch die Ausweitung des Dienstes ei­

sind an die Stadtwerke heran­ getreten und haben gefragt, wie man es schaffen könnte, dass auch bei ihnen unser Dienst angeboten wird“, erinnert sich Franz Berretta. Daraufhin ist man zu der Lösung gekommen, über eine Inhouse-Gesellschaft die

„Langfristiges Ziel ist, im mittleren Eisacktal die Grundversorgungsdienste, die die jeweiligen Gemeinden derzeit noch selbst stemmen müssen, zu bündeln“_ Franz Berretta, Alleiniger Verantwortlicher der KDE Die einzelnen Gemeinden bleiben selbst Träger der Dienste und behalten somit auch die Tarifho­ heit. Auch für außerordentliche Investitionen an den Infrastruk­ turen ist die jeweilige Gemeinde zuständig. Die Verrechnung für Trinkund Abwasser erledigen die Stadt­ werke im Auftrag der einzelnen Gemeinden auf der Grundlage der jeweiligen Tarifbeschlüsse. Den besonderen Vorteil sieht Berretta für die Gemeinden in der Tatsache, dass über die KDE

ne Umstellung zukommt, bleibt Franz Berretta gelassen: „Wir wer­ den den Dienst so umgestalten, dass wir flexibel bleiben und ihn ohne zusätzliche Mitarbeiter auch anbieten können.“

Der Weg zur KDE. Normalerweise

müssen sich die Gemeinden um die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung selbst küm­ mern; die betreffenden Dienste werden in der Regel ausgeschrie­ ben. „Die Gemeinden Klausen, Natz/Schabs und Franzensfeste

+

KDE zu gründen; die betreffen­ den Verträge wurden im Sommer unterzeichnet. Ab 1. Jänner 2018 geht nun die KDE an den Start. Gearbeitet wird kostendeckend und ohne Gewinnabsichten; die Bilanz wird von allen Gesell­ schaftern, sprich den Gemeinden, genehmigt und beschlossen. „Die Gemeinden können auch mitre­ den und sich mit Verbesserungs­ vorschlägen in die Gesellschaft einbringen“, beschreibt Berretta. Die KDE wird sich vorerst auf die Führung des Trink- und Ab­

info Umfassende Informationen zur KDE finden sich auf der Seite www.kde.bz.it. Die Grüne Nummer lautet 800 175 040; diese ersetzt in Brixen und Vahrn die bisherige Nummer für den Bereitschaftsdienst Wasser.

wassernetzes sowie die Trink­ wasserverteilung in ihren Mit­ gliedsgemeinden konzentrieren. Sollte sich das Konzept bewähren, können die beteiligten Gesell­ schafter das Aufgabenfeld in Zu­ kunft auch erweitern. „Langfris­ tiges Ziel ist, im mittleren Eisack­ tal die Grundversorgungsdienste, die die jeweiligen Gemeinden derzeit noch selbst stemmen müs­ sen, zu bündeln“, weiß Franz Berretta. „Dazu können die Um­ weltdienste zur Sammlung von Haushaltsabfällen und Wertstoffen genauso gehören wie die Führung der Recyclinghöfe und das ge­ meinsame Betreiben von Fern­ heizwerken.“ veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Energiepreis für Müllprojekt z Mit etwas Kreativität lässt sich vermeintlichem Müll wieder Le­ ben einhauchen. Ideen dazu so­ wie nützliches Wissen zum Thema Abfall konnten sich bisher rund 1.300 Schüler aneignen, die am Projekt „Alles Müll, oder was?“ der Stadtwerke Brixen und der Sozial­ genossenschaft WiaNui teilgenom­ men haben. Für ihr Engagement im Bereich Umweltbildung für Kinder und Jugendliche wurde die Initiative mit Brixner Wurzeln mit dem „Energiepreis Umwelt“ und

2.000 Euro belohnt. Entgegenneh­ men konnten den Preis Serena De Nicolò und Petra Augschöll von den Stadtwerken (1. und 3. im Bild) sowie Doris Raffeiner und Camila Hernandez De Alba von WiaNui. „Den Geldbetrag, den die Sozialgenossenschaft dank des Verzichts der Stadtwerke zur Gänze erhält, setzen wir auch in Zukunft dafür ein, um mit den jungen Menschen kreativ zu ar­ beiten“, freut sich Doris Raffeiner. vk

W&U Wirtschaft & Umwelt

Foto: Claudia Ebner

BRIXEN

Ideen gesucht! z Der Brixner Stadtrat hat kürzlich grünes Licht für die Auslobung eines offenen Ideenwettbewerbs für die Verbindung Stadt-Berg ge­ geben. Aufgabe des Wettbewerbes ist es, die beste Lösung im Rahmen des öffentlichen Personenverkehrs für die Verbindung Stadt-Berg und damit vom Talkessel bis nach St. Andrä und weiter auf die Plose zu finden. Der Ideenwettbewerb ist der zweite wichtige Meilen­ stein in einem breit angelegten Entscheidungsprozess, den der Gemeinderat Ende April einstim­ mig genehmigt hat. In der ersten

kurz

notiert

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Phase hatte eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern aller In­ teressensgruppen einen Kriterien­ katalog für die Bewertung von künftigen Projekte erstellt. Auch ein Bürgerdialog fand statt, bei dem Anregungen und Vorschläge für die Bewertungskriterien ge­ sammelt wurden. Die Kriterien, die der Gemeinderat im Sommer genehmigt hat, sind ein zentraler Bestandteil des Auslobungstex­ tes, der im Detail die Regeln und Richtlinien für die Teilnahme am Wettbewerb festlegt. Grundsätz­ lich will die Gemeindeverwaltung

alle Möglichkeiten offen lassen; einzig das Ergebnis der Volks­ abstimmung 2014 ist auf jeden Fall zu berücksichtigen, so die Vorgaben. Bis zum 15. April haben interessierte Projektteams nun Zeit, ihre Vorschläge einzureichen.

Schon Ende Jänner wird es für alle interessierten Planungsteams ein Kolloquium geben, in dessen Rahmen offene Fragen geklärt und die Inhalte der Auslobung vertieft werden können. wv

Rund 500 Kunden aus Brixen und Umgebung nutzen seit Juli das Stromangebot auf dem freien Markt der Stadtwerke „Ben“. Das Angebot, bei einer Leistungserhöhung bis zu 1,5 kW den Anschluss kostenlos zu erhalten, war erst bis Jahresende beschränkt; nun wird es bis 31. Dezember 2018 fortgeführt.

Seit 2012 laufen die Planungsarbeiten für den Umbau des Rathauses. 2014 hatte der Stadtrat eine Teilsanierung beschränkt auf das Dach und den dritten Stock genehmigt. Nun hat der Gemeinderat grünes Licht für eine vollständige Sanierung des Gebäudes beschlossen. Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro.

Über einen Umsatzanstieg von 5,5 Prozent auf 6 Millionen Euro können sich die Mitglieder der Eisacktaler Kellerei freuen. Der Umsatzzuwachs und die gute Ernte des Vorjahres haben heuer eine Rekordauszahlung von knapp 3,2 Millionen Euro ermöglicht.


STADTGEHEIMNISSE

BRIXEN / VAHRN

Zwei Militärareale gehen ans Land

Warum liegen manche Hauseingänge in der Trattengasse unter Straßenniveau?

Wenn man durch die Trattengasse spaziert, fällt es unweigerlich auf, dass die Eingänge von drei Häusern unter dem kopfsteingepflasterten Straßenniveau liegen – man muss also ein paar Stufen nach unten überwinden, um ins „Erdgeschoss“ zu gelangen. Dies rührt daher, dass die Straße infolge von Vermurungen durch Ausbrüche der Weißlahn höher zu liegen kam. Die meisten Häuser in der Trattengasse wurden an dieses Straßenniveau angepasst; die anderen, nun tieferliegenden Häuser, haben ihre ursprüngliche Form bewahrt. Interessant ist auch die Geschichte der Carabinieristation: Ab 1604 ist das Gebäude als „Würtshaus am Beern“ eingetragen; später, zur Zeit des großen Verkehrs über den Brenner, beherbergte das Haus eine bedeutende Gaststätte mit eigener Schmiede und weitläufigen Stallungen. 1842 wurde die damalige „Wirtstaberne am schwarzen Bärn“ aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs an die Stadt als Kaserne verkauft; die Wirts-Gerechtsame wurde auf den heutigen Sternwirt übertragen. 1899 wurde das Gebäude gründlich umgebaut, um die Bezirkshauptmannschaft unterzubringen.

eine Reihe von Wohnungen für die Mitglieder des Berufsheeres“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Dadurch gewinnen Land und speziell die betroffenen Gemeinden sehr wertvolle Areale für öffentliche Bauten oder Wohn­ bauzonen, „ohne zusätzlichen Grund bebauen zu müssen“, so Kompatscher. In Vahrn hat man sich bereits schon seit längerem damit beschäftigt, wie das zent­ ral gelegene Areal genutzt wer­ den könnte: Einerseits soll eine Mischzone mit Wohnungsbau und geeignetem Gewerbe entste­ hen, ein Teil der Fläche wird für den Bau des nördlichen Teils der Westumfahrung benötigt. Ob nun die dazugewonnenen Flächen in Vahrn und Brixen an die je­ weiligen Gemeinden übergehen, entscheidet die Landesregierung in einem zweiten Moment. vk

Foto: Andreas Piok

Foto: Claudia Ebner

z „Tausche ungenutzte Militär­ areale gegen die Sanierung von Wohnungen für die Mitglieder des Berufsheeres“ – stark vereinfacht könnte man so das Rahmenab­ kommen zwischen Landesregie­ rung und Verteidigungsministeri­ um zusammenfassen. Aufgrund des 2007 entstandenen Abkom­ mens sind bereits die MercantiniKaserne von Eppan und die Mili­ tärareale beim Flughafen Bozen und in der Reschenstraße ans Land übergegangen. Mit dem nun gefassten Beschluss der Landes­ regierung wird grünes Licht für den Tausch der Verdone-Kaserne in Vahrn und der Schenoni-Ka­ serne in Brixen für einen Ge­ genwert von 27 Millionen Euro gegeben. Beide Areale gehen ab der Vertragsunterzeichnung, der nun nichts mehr im Wege steht, ans Land über; „im Gegenzug re­ noviert das Land auf seine Kosten

Anregungen: redaktion@brixner.info

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Schmierereien en masse z Graffiti-Kunstwerke können schön sein, aber leider wird das Image der Graffiti-Künstler von einigen wenigen Schmierern auch in Brixen arg lädiert: Wie Hunde, die urinierend ihr Gebiet markieren, beschmieren Unbe­ kannte im gesamten Stadtgebiet immer wieder öffentliche und private Mauern mit Zeichen, die wie eine Signatur wirken. Es gibt kaum eine Straße oder Gasse,

Foto: Claudia Ebner

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

die davon verschont bleibt. Die Stadtverwaltung und auch die privaten Eigentümer sind in der Regel machtlos und beauftragen das Überpinseln der „Ergüsse“; hin und wieder wird aber auch Straf­ anzeige gestellt gegen Unbekannt wegen Beschädigung fremden Eigentums. Die Polizei sollte die eventuelle Überführung der Täter veröffentlichen – als Abschreckung für Nachahmer. wv

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z Damit das Leben im Biotop Mil­ lander Au wieder sprudeln kann, müssen verschiedene Pflegemaß­ nahmen durchgeführt werden. Das Forstinspektorat Brixen hat beispielsweise mit Holzschläge­ rungsarbeiten im mittleren Teil des Auwaldes begonnen. Dieser Bereich wurde in Vergangenheit mit Erdmaterial aufgeschüttet, was die Auwald-Dynamik durcheinan­ derbrachte. Deshalb soll nach den Schlägerungsarbeiten besagtes

Bodenmaterial entfernt werden. Renaturierungsmaßnahmen wer­ den in einem anderen Bereich am Rande des Biotops durchgeführt: Aufgeschüttetes Erdmaterial, auf dem man eine Fettwiese entstehen ließ, wird abgetragen, um eine Feuchtwiese anzulegen, die von der Grundwasserdynamik beein­ flusst wird. Die Arbeiten werden vom Forstinspektorat Brixen im Auftrag des Amtes für Landschaft­ sökologie durchgeführt. vk

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NACHGEFRAGT

„Gute Neuigkeiten für die Landwirte“ eine Rückerstattung möglich ist – und zwar von 30 auf 20 Prozent. Dann haben wir den Höchstpro­ zentsatz der öffentlichen Beiträge von 65 auf 70 erhöht. Zudem gibt es in Zukunft neben den klassischen, bei uns bekannten Versicherungspolizzen, nun auch die Möglichkeit, Mutualitätsfonds aufzubauen und diese öffentlich zu unterstützen. Das könnte in manchen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft durchaus interes­ sant ein.

Welche Neuerungen sind zu erwarten? Wir haben den Schwellenwert gesenkt, ab dem bei Schäden

Und was ist bei Risiken wie etwa Dürre, die traditionsgemäß nicht von Versicherungen gedeckt sind?

design: zukunvt.com

Herr Dorfmann, das EU-Parlament hat eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2014–2020 beschlossen. Was bedeutet dies für die Landwirte? Es handelt sich vielmehr um eine Überarbeitung der Reform von 2013. Uns war im Parlament wichtig, die Ernteversicherun­ gen zu stärken. Es galt, das System attraktiver zu machen; eine Notwendigkeit dafür haben heuer Frost und Hagel ein wei­ teres Mal unter Beweis gestellt.

Bisher haben wir kaum brauch­ bare Lösungen, um Dürreschäden im Grünland sinnvoll abzusichern. Klassische Versicherungspolizzen sind meist zu kompliziert und werden deshalb von den Grün­ landbauern nicht abgeschlossen. Hier sollte man über einen Mu­ tualitätsfonds nachdenken, in den die Bauern einzahlen. Ein solcher Fond könnte irgendwann auch die heutigen Viehversicherungen beinhalten. Damit würde man auch unseren Bergbauern mehr Sicherheit geben. In Zeiten des Klimawandels scheint mir das wichtig zu sein.

Foto: Aurore Belot

HERBERT DORFMANN, Mitglied des Agrar-Ausschusses im EU-Parlament, über Neuerungen in der euro­ päischen Agrarpolitik (GAP), die Landwirten nun einen besseren Schutz gegen Hagel und Frost garantieren.

veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Sportmacht Schule

„Ich mache Sport, weil ich mir damit was Gutes tue.” Und Du? Laura Letrari, Schwimmerin

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WEISSES KREUZ

Trends & Wirtschaft

„Wir sind das Weiße Kreuz“

Extra

Fotos: Philipp Franceschini

„Du bist wir – und wir alle sind das Weiße Kreuz“: Das ist der Aufruf für die Mitgliederaktion 2018 des Landesrettungsvereins.

Schnelle und seelsorgliche Betreuung durch ausgebildete Freiwillige in Notsituationen

Kernleistung Bodenrettung: Professionell und leistungsstark

Selbstverantwortung und Gruppensolidarität sind die Ziele der Jugendlichen des Weißen Kreuzes Wie jedes Jahr, bietet das Weiße Kreuz seinen Jahresmitgliedern sehr attraktive Vorteilspakete an: So werden die Mitglieder der Mit­ gliedschaft „Weltweit plus“ bei Notwendigkeit schon ab dem ersten Tag aus aller Welt sicher nach Südtirol zurücktransportiert. Auch Mitglieder der Mitgliedschaft „Weltweit“ können auf verlässli­ 66

chen Schutz im Urlaub und auf Reisen zählen. Jedes Jahresmit­ glied hat obendrein Anspruch auf kostenlose Krankentransporte in Südtirol, einen Erste-Hilfe-Kurs sowie eine Reihe anderer Vorteile. Alles über die drei verschiede­ nen Jahresmitgliedschaften erfährt man unter http://mitglieder.wk-cb. bz.it/de/ oder telefonisch unter

Manchmal sind Einsätze für die Retter sehr belastend: Die qualifizierte Einsatznachsorge steht ihnen in dieser Situation zur Seite der Rufnummer 0471 444310. Der Jahresbeitrag kann bequem in jeder Bank, im Postamt, im Inter­ net oder direkt in den Sitzen des Weißen Kreuzes eingezahlt wer­ den. Ein Tipp für alle, die nach einem sinnvollen Weihnachtsge­ schenk suchen: Warum nicht ein­ mal eine Jahresmitgliedschaft beim Weißen Kreuz schenken?

Der Haus- und Mobil-Notruf gibt Alleinlebenden Sicherheit



Die Geschichte der duka beginnt in Südtirol – und hier wird sie auch fortgeschrieben. Nach fast 40 Jahren kontinuierlichen Wachstums bereitet sich das Unternehmen auf die Zukunft vor – äußerlich sichtbar durch den Bau des neuen Produktionswerkes, im Inneren des Betriebes mit einer vollständigen Reorganisation aller Abläufe.

Alles begann mit einer Idee: Duschkabinen nach den Wün­ schen der Kunden zu bauen. Die­ se Idee wurde vom ersten Tag an verfolgt, und heute produziert duka Duschabtrennungen, die in Qualität und Technik überzeu­ gen und Kunden in ganz Europa begeistern. Dazu wurde in den letzten Jahren der Service rund um die Produkte ausgebaut: Von un­ übertroffen schnellen Lieferzeiten ab Werk über den professionellen Kundendienst bis zum kompeten­ ten Aufmaß- und Montageservice vor Ort bietet duka umfangreiche Leistungen aus einer Hand.

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An der Zukunft bauen

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„duka 4.0“. Das laufende Wachs­

tum und der kontinuierliche Aus­ bau der Serviceleistungen haben dazu geführt, dass duka einen neuen „Anzug“ benötigt. Das aktu­ elle Werk in Brixen ist ausgelastet; Teile der Produktion, der Arbeits­ vorbereitung und der Technik mussten an weitere Standorte in Brixen ausgelagert werden. Doch duka wäre nicht duka, wenn ein­ fach „nur“ ein größerer Betrieb gebaut werden würde. Das neue, derzeit im Bau befindliche Werk trägt nicht umsonst den Namen „duka 4.0“. In Anlehnung an den Begriff „Industrie 4.0“ konzipiert

duka einen neuen Standort, der das Unternehmen fit für die Zu­ kunft macht. Das neue Werk führt alle Stand­ orte wieder zentral an einem Ort zusammen, ermöglicht eine Opti­ mierung der betrieblichen Abläufe und schafft damit die Basis für eine schnellere Logistik, Kommu­ nikation und Austausch zwischen den Arbeitsbereichen. Am neuen Standort wird zu­ gleich auch in eine neue „dukaWelt“ investiert: Ein Ausstellungs­ parcours im Inneren der neuen duka, der mit der Geschichte des Unternehmens, einer außerge­

wöhnlichen Präsentation der Pro­ dukte und dem Rundgang im Werk mit Liveerlebnis der Dusch­ kabinenproduktion die zahlrei­ chen Besucher für das Südtiroler Unternehmen begeistern wird. Überhaupt ist die Herkunft der duka eine der Stärken und das Hauptaugenmerk des Firmen­ gründers Hans Krapf. Die starke Verwurzelung mit der Heimat hat dazu geführt, dass er in den neu­ en duka-Standort in Brixen inves­ tiert, in die Menschen, die hier leben und arbeiten, und in die gemeinsame Zukunft.

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Auf die Frage nach den diesjäh­ rigen Rennern bei elektronischen Geräten im Bereich Gesundheit und Fitness kann Florian Peer von der Apotheke Peer auf Anhieb gleich einige Produkte nennen: Vom Fitnesstracker am Handge­ lenk über praktische Puls- und Blutdruckmessgeräte, Ohrthermo­ meter bis hin zur elektronischen Zahnbürste.

Begehrte Fitnesstracker. Aus

dem Hause des führenden Mess­ geräteherstellers Polar stammen gleich zwei der diesjährigen Ren­ ner unter den Fitnesstrackern und Trainingsgeräten fürs Handge­ lenk: Die Modelle Polar A370 und Polar M430. Als Nachfolger der erfolgreichen Polar A360 wurde beim Modell A370 das Armband verbessert und eine 24-StundenPulsmessung integriert. Auch kann der Fitnesstracker über das ge­ koppelte Handy die GPS-Signale nutzen. Mit der Batterielaufzeit von gut einer Woche ist die kleine und schmale Uhr der perfekte und unauffällige Begleiter für alle – egal, ob beim Ausgehen, beim Sport oder bei der Arbeit. Das Modell Polar M430 ist ein erweiterter Trainingscomputer. Sechs LEDs messen den Puls am Handgelenk, das integrierte GPS zeichnet die Laufstrecke auf, und über die wählbaren Sportprogram­ me kann man die Uhr für die verschiedensten Trainingsarten nutzen. Die ideale Uhr für Läufer ist wasserdicht und ermöglicht als erstes Polarprodukt den Fitnesstest ohne zusätzlichen Brustgurt. Eine weitere Entwicklung von Polar, der kleine, unauffällige Pulssensor Polar OH1, hat viel zu bieten. Er wird bequem am Oberarm getragen. Sechs LEDs messen genau den Puls und über­ mitteln ihn über Bluetooth oder

zeichnen ihn für 200 Stunden auf. So gibt es keinen einengenden oder lästigen Brustgurt mehr, der immer verrutscht, und man kann zum Sport auch nur das Armband mitnehmen. Der OH1 funktioniert mit allen Uhren und Geräten, die über Bluetooth kommunizieren.

Praktische Messgeräte. Blut­ druckmessen ohne Kabel und Schlauch – dies ermöglicht das Blutdruckmessgerät Omron Evolv. Einfach die Manschette um den Oberarm legen und die Messung starten; kurze Zeit später wird das Ergebnis angezeigt und auf Wunsch auch an das Handy über­ tragen. Eines der zurzeit am Markt am besten messenden Ohrthermo­ meter ist der Braun Thermoscan 7. Mit der klaren und farbigen Anzeige kann man genau fest­ stellen, ob man Fieber hat oder nicht. Die korrekte Positionierung wird mittels Piepston und Licht bestätigt und beugt so Anwen­ dungsfehlern vor. Mundhygiene jetzt noch einfacher. Die elektronische Zahnbürs­

te OralB Genius 9100 ist eine Wei­ terentwicklung des gleichnamigen Testsiegers der Stiftung Warentest. Mit dem runden Bürstenkopf las­ sen sich selbst schwer erreichbare Stellen im Mund reinigen; die Zahnbürste erfasst sogar, welche Areale wie lange geputzt wurden. Besonders praktisch: Wenn auf Reisen, lädt sich die Zahnbürste im Reiseetui automatisch auf. Informationen zu allen führen­ den Mess- und Reinigungsgeräten im Bereich Gesundheit und Fit­ ness erteilen die Fachberater der Apotheke Peer. Und so verwun­ dert es nicht, wenn es heißt: „Beim Peer gibt’s mehr!“

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Der beste Weg zum Traumurlaub Eine große Auswahl an Urlaubsangeboten und Traumreisen, viele zu ­attraktiven Schnäppchenpreisen, bietet das Reisebüro Let’s Travel. Ob Strandurlaub, Kulturreise, Kreuzfahrt oder eine Radtour quer durch ferne Länder – die Auswahl an Urlaubsmöglichkeiten ist riesig! Doch nicht jede Reise passt zu jedem. Daher ist es wichtig, sich vorab zu überlegen, welche Er­ wartungen man an seinen Urlaub stellt: Soll die schönste Auszeit des Jahres vor allem der Erholung die­ nen, oder möchte man möglichst viel erleben?

Extra

Trends & Wirtschaft

LET’S TRAVEL

Beratung und passgenaue Angebote. Der Weg ins Reisebüro lohnt

sich, wo erfahrene Reisebürofach­ leute wertvolle Tipps zur Urlaubs­ gestaltung geben und genau nach

individueller Vorstellung passende Angebote zusammenstellen. Auch kommen beim persönlichen Bera­ tungsgespräch oftmals Urlaubsdes­ tinationen zur Sprache, an die man ansonsten nicht denken würde. Auf die Frage, welche Länder 2018 zu den Traumdestinationen zäh­ len werden, verrät Elena Caiazzo vom Reisebüro Let’s Travel, dass Sansibar und die Vereinigten Ara­ bischen Emirate derzeit besonders beliebte Urlaubsziele sind. „Aber auch Ägypten erfreut sich wieder zunehmender Beliebtheit“, erzählt sie, „ganz besonders, da es sich als nahes Urlaubsziel auch für kürzere Meeraufenthalte im Frühjahr lohnt.“

Kurzreisen liegen ebenfalls im Trend: „Ein Wellnesswochenende zu zweit oder eine Städtereise sind für viele eine willkommene Ab­ wechslung in der Zwischensaison.“

Früh buchen lohnt sich. Grund­

sätzlich gilt bei allen Reisen: Je früher diese gebucht werden, des­ to eher finden sich Schnäppchen­ angebote. Elena Caiazzo ist bereits seit über zehn Jahren in der Rei­ sebranche tätig und weiß, wo sie die besten Angebote findet und wie sie diese am besten zu einem stimmigen Paket für ihre Kunden schnüren kann. Die Reisebüro­ fachfrau hat gemeinsam mit dem

Matthias Ianniello und Elena ­Caiazzo vom Reisebüro Let’s Travel ebenfalls langjährigen Reisebüro­ fachmann Matthias Ianniello vor wenigen Monaten das ehemalige Reisebüro Raetia Tours in der Al­ tenmarktgasse in Brixen mit dem neuen Namen Let’s Travel über­ nommen; gemeinsam bieten sie Topberatung und Reiseangebote mit Service.

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Damiani-Holz&KO zählt italienweit zu den führenden Unternehmen für individuellen Holzbau, welcher unter der Marke LignoAlp vertrieben wird.

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für die technische Planung, die Arbeitsvorbereitung und die Auftragsbearbeitung unserer vielseitigen Holzbauprojekte

sammen mit Architekten indivi­ duelle Projekte realisieren. Die Produktionsstandorte befinden sich in Brixen und Deutschnofen; zusätzlich verfügt das Unterneh­ men über Außenbüros in Italien, Deutschland und in der Schweiz. Um eine führende Position im Bereich des individuellen Holz­ baus, vor allem im mehrgeschos­ sigen Holzbau, sicherzustellen, investiert das Unternehmen lau­ fend in Forschung und Entwick­ lung. So hat Damiani-Holz&KO als erstes Unternehmen italienweit die CE-Zertifizierung für den mehrgeschossigen Holzbau mit einer Höhe bis zu sechs Stock­ werken erhalten.

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Designarchitektur aus Holz 71


SÜDTIROLER SANITÄTSBETRIEB

Trends & Wirtschaft

Weil Leben Freude macht – Impfen schützt Um 1900 betrug die durch­ schnittliche Lebenserwartung 47 Jahre, heute liegt dieselbe bei 85 Jahren. Die Medizin hat gro­ ße Fortschritte gemacht: Bessere Hygiene und die Entwicklung von Antibiotika und Impfstoffen haben entscheidend dazu beige­ tragen. Seit dem Jahr 2013 aber ist die Durchimpfungsrate bei den Pflicht- und empfohlenen Impfungen in Italien rückläufig, was zu einer durchschnittlichen Impfrate von unter 95 Prozent geführt hat. Eigentlich unverständlich, wenn man bedenkt, dass noch im 20. Jahrhundert sehr viele To­ desfälle bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, auf Krankheiten und Infektionen zurückgeführt werden können, die heute durch die Impfungen als ausgerottet gelten.

Impfungen retten Leben. Mali

Foto: Fotolia.com redpixel

Höller, die quirlige und wortge­ wandte Wirtin vom Baumannhof in Signat/Ritten, ist fünffache Mut­ ter und sechsfache Großmutter. Stets gut gelaunt, steht sie mit beiden Beinen mitten im Leben

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Foto: Fotolia.com photographee.eu

Extra

7.000 am Tag, 300 je Stunde, 5 pro Minute – so viele Menschen­ leben werden durch Impfungen gerettet. Seit 2011 verdanken laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Jahr etwa 2,5 Millionen Menschen ihr Leben den Impfungen.

und seit vielen Jahren hinter dem Herd in ihrer Küche. Ein bekann­ tes Gesicht, eine Frau mit Herz und Verstand, die ihre Meinung offen ausspricht – auch zum The­ ma Impfungen.

„Es liegt gar nicht so lange zurück, dass es keine Impfstoffe gab. Eine kleine Verletzung, ei­ ne simple Infektion hatte fatale Auswirkungen, auch bei meinem Großvater“, erinnert sich Mali Höl­

ler. „Er ist 1939 mit 40 Jahren an Tetanus verstorben. Hätte es damals eine Impfung gegeben, wäre es ihm vergönnt gewesen, seine Kinder heranwachsen zu sehen. Impfungen heute nicht in Anspruch zu nehmen ist ein Rückschritt in die Vergangenheit.“ Bei Impfungen geht es auch darum: das Leben in vollen Zügen genießen zu können, Krankheiten zu vermeiden und die eigene Gesundheit und jene seiner Mit­ menschen zu schützen – weil Leben Freude macht.


WEIL LEBEN FREUDE MACHT. „Ich weiß die schönen Dinge des Lebens zu schätzen und dazu gehört auch die Gesundheit. Es liegt in unserer Verantwortung, alles dafür zu tun, um gesund zu bleiben. Deshalb: Impfen kann Leben retten. Impfen schützt.“

N IMPFE T Z T! SCHÜ

Mali Höller, Baumann-Wirtin in Signat/Ritten www.sabes.it/gesundheitsvorsorge


Zum Wohle der Familie Familienfreundlichkeit im Unternehmen bringt Wett­be­werbs­vorteile für den Betrieb. Die Handelskammer engagiert sich seit jeher für die Vereinbar­ keit von Familie und Beruf, denn familienfreundliche Unternehmen sind ein wichtiger Baustein für Gesellschaft und Wirtschaft. Je familienfreundlicher die Rahmen­ bedingungen in den Unternehmen und je besser die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Familie und Beruf vereinbaren können, desto mehr Motivation, Engagement und Ein­ satzbereitschaft bringen sie in den Betrieb ein. Zusätzlich steigt das Image des Unternehmens selbst.

Extra

Trends & Wirtschaft

HANDELSKAMMER

Familienbewusste Personal­ politik. Qualifikation und Motiva­

tion der Mitarbeiter/innen werden immer stärker zum entscheiden­ den Erfolgsfaktor für Unterneh­ men. Eine familienbewusste und zugleich unternehmensgerechte

Personalpolitik ist daher für viele Betriebe ein zentrales Thema. Aus diesem Grund bietet die Handels­ kammer Bozen in Zusammenar­ beit mit der Familienagentur des Landes allen interessierten Süd­ tiroler Unternehmen kostenlose Beratungen für die Einführung und Umsetzung familienfreund­ licher Maßnahmen in den Berei­ chen Arbeitszeit, Arbeitsabläufe und Arbeitsinhalte, Arbeitsort, Information und Kommunikation, Führung, Personalentwicklung, Entgeltbestandteile und geldwerte Leistungen, Service für Familien sowie betriebliche Kindertages­ stätten. Zusätzlich unterstützen das Land Südtirol und die Handels­ kammer Bozen aktiv Arbeitgeber, Unternehmen und Organisatio­ nen, die eine familienbewusste

Immer mehr Unternehmen setzen auf familienfreundliche Konzepte; bei der Umsetzung unterstützen die Handelskammer Bozen und die Familienagentur des Landes Personalpolitik vorantreiben. Die Kosten für die Einführung des „audit familieundberuf“ werden im Ausmaß von 50 Prozent der Auditierungskosten gefördert. Weitere Informationen erteilen die Handelskammer Bozen, Ser­

vice Familienfreundliches Unter­ nehmen, Tel. 0471 945642, E-Mail familieberuf@handelskammer.bz.it, sowie die Familienagentur des Landes, Tel. 0471 418361, E-Mail familienagentur@provinz.bz.it.

Familienbewusste Personalpolitik schafft Motivation und Zufriedenheit, welche sich positiv auf die Arbeit auswirkt. Die Mitarbeiter/innen erfahren eine erhöhte Identifikation zum Unternehmen, bleiben deshalb langjährig erhalten und tragen maßgeblich zu unserem Erfolg bei. Brigitte Brunner Präsidentin Sinfotel Genossenschaft, Feldthurns

Familienfreundlichkeit lohnt sich für Unternehmen und Mitarbeiter/innen!

audit familieundberuf: Handelskammer Bozen www.handelskammer.bz.it 74

Familienagentur des Landes www.provinz.bz.it/audit


BAUFIRMA OBERHOFER

Ein Pizzaofen zum 25-jährigen Bestehen Die Baufirma Martin Oberhofer in Viums feierte im Oktober ihr 25-jähriges Bestehen und begeisterte dazu mit knusprig-frischer Pizza aus dem selbstgebauten Pizzaofen.

An einem Samstag im Oktober hatte Martin Oberhofer bei schö­ nem Wetter Mitarbeiter mit Fa­ milien, Freunde, Bekannte und Geschäftspartner zu sich nach Hause geladen, um gemeinsam das 25-Jahr-Jubiläum seines Un­ ternehmens zu feiern. Vor rund 25 Jahren hatte er sich im Bereich Verputzarbeiten und Verlegung von Unterböden selbstständig gemacht; heute führt der Unter­ nehmer eine kleine Baufirma mit großem Leistungsspektrum. Die gebotenen Tätigkeiten reichen von Neubau bis Sanierung, von Baggerarbeiten bis Gerüstbau, von Verputzarbeiten bis hin zur Außengestaltung. Die Jubiläumsfeier nahm Mar­ tin Oberhofer zum Anlass, um sich bei seinen Mitarbeitern für ihr langjähriges Engagement zu bedanken, ebenso bei all jenen, die zum Gelingen der Feier bei­ trugen. Den ganzen Tag über genossen die Gäste das gesellige Beisammensein; es wurde nach Lust und Laune gefachsimpelt und geplauscht. Für ein High­ light sorgte der Gastgeber, als er frischgebackene Pizza aus dem eigenen Pizzaofen servierte. Rund 70 Pizzas wurden allein an diesem Tag aufgetischt, und die Gela­

Martin Oberhofer (zweiter von links) und sein Team denen ließen es sich sichtlich schmecken.

Ein Pizzaofen, handgemacht. Die Jubiläumsfeier war sozusagen auch die Feuertaufe des neuen Pizzaofens, den Martin selbst kon­ zipiert und gebaut hatte – und auf den er deshalb zu Recht stolz ist: „Es war nicht ganz einfach, an alle erforderlichen Informationen zum Bau und zur Funktionsweise eines Pizzaofens zu gelangen, da viele Ofenbauer die Bauweise ihrer Öfen wie ein Geheimnis hüten“, schmunzelt er, „doch habe ich immer wieder ein bisschen mehr erfahren; ganz besonders hilfreich waren die Tipps eines italieni­

schen Spezialisten für Pizzaöfen.“ Den Pizzaofen hatte er über die Wintermonate in der eigenen Halle zusammengebaut und die­ sen Sommer im Garten aufgestellt. „Der Ofen steht auf einer Eisen­ platte, so lässt er sich bei Bedarf problemlos mit Kran umstellen“, erläutert Oberhofer. „Den Sockel

habe ich gemauert, den Boden der Feuerstelle betoniert und die Feuerstelle selbst mit Schamottund Bäckersteinen ausgemauert. Anschließend habe ich die Au­ ßenhülle isoliert, nochmals mit Ziegeln ummauert und verputzt. Der Kamin führt durch eine Holz­ konstruktion mit Schindeln, die zusätzlichen Witterungsschutz bietet.“ Der Ofen eigne sich auch zum Brotbacken, verrät er, und er fin­ det, dass ein solcher Pizzaofen, selbst auch in kleinerer Dimen­sion, eine lohnenswerte Investition für all jene sei, die über genügend Platz im Freien verfügen und ger­ ne Selbstgebackenes für Familie und Freunde auftischen. Der gro­ ße Erfolg bei seinen Gästen gibt ihm Recht, und so sieht er dem nächsten Jubiläum mit Freude ent­ gegen, meint er abschließend mit einem Augenzwinkern.

Sie möchten Ihren eigenen Pizzaofen im Garten? Einfach anrufen!

Frohe Festtage und ein gutes neues Jahr!

T. 335 6699114 martin@baufirma-oberhofer.it www.baufirma-oberhofer.it

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RABENSTEINER GMBH

Trends & Wirtschaft

Auch bei solarer Trocknung führend Das Brixner Unternehmen Rabensteiner GmbH ist nicht nur im Bereich Gewächshäuser und Gartencenter Marktführer, sondern auch in der weitgehend unbekannten ­Branche der solaren Trocknung.

Extra

Die Rabensteiner GmbH kann auf ein erfolgreiches Jahr zu­ rückblicken, im Laufe dessen nicht nur außergewöhnliche Gartencenteranlagen übergeben wurden, sondern auch neue, vielversprechende Projekte ge­ wonnen werden konnten. Die enge Zusammenarbeit mit dem deutschen Schwesterunterneh­ men Thermo-System GmbH, Weltmarktführer auf dem Ge­ biet der Klärschlammtrocknung mit Solarenergie und Abwärme, hat Rabensteiner einen weiteren Wirtschaftszweig eröffnet.

Weltweit einzigartige Trocknungsanlage. Vor kurzem wurde

eine gemeinsame Ausschreibung für eine Trocknungsanlage in Qatar gewonnen. Auftraggeber ist der Weltkonzern Royal Dutch Shell. Für die insgesamt knapp 30.000 Quadratmeter große Glas­ hülle entwickelten die Ingenieure

bei Rabensteiner ein neues, an die klimatischen Anforderungen dieser Region angepasstes Profil­ system. Mitte Jänner 2018 verlas­ sen die ersten Container das Werk Brixen; voraussichtlich ab Herbst 2018 wühlen sich 18 elektrische Schweine, die von Thermo-Sys­ tem entwickelten Elektroroboter zur Schlammtrocknung, in der Industrieansiedlung Ras Laffan durch den Schlamm und sorgen für eine optimale Trocknung der bei dem GtL-Verfahren (Gas to Liquids) entstehenden Schlämme. Die patentierten elektrischen Schweine werden in der Pro­ duktionshalle in Brixen mon­ tiert und hier für ihren späteren Einsatz vorbereitet. In diesem Fachgebiet des Maschinenbaus ist Innovation ebenso wie im Glashausbau ein wichtiges Er­ folgskriterium. Die Synergien aus beiden Bereichen wurden bei diesem Projekt optimal genutzt,

Dieses von Thermo-System entwickelte elektrische Schwein sorgt für eine optimale Trocknung der Schlämme um eine Trocknungsanlage aus einer Hand entstehen zu lassen. „Unser kompetentes und pro­ fessionell ausgebildetes Team arbeitet mit viel handwerklichem Geschick, technischem Knowhow und fundiertem Fachwissen für die Zufriedenheit unserer Kunden weit über das Glashaus hinaus“, erklärt Philipp Schenk, Verantwortlicher für die Supply Chain bei Rabensteiner.

Gärten von Schloss Trauttmansdorff

WIR SEHEN DICH. IM TEAM.

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Auf diesem Gelände in Ras Laffan (Qatar) entsteht die 20.000 Quadratmeter große Trocknungsanlage made in Brixen

Die Delegation aus Qatar zu Besuch bei Rabensteiner GmbH in Brixen

Unsere Teams arbeiten schon lange erfolgreich zusammen, suchen aber noch Verstärkung. Bist Du bereit, verlässlich Tag für Tag für höchste Qualität aus Glas und Stahl einzustehen, dann bewirb Dich bei uns. Wir sind seit über vier Jahrzehnten innovativ und effizient für unsere internationalen Kunden tätig. Dabei entstehen coole, stylische und langlebige Gewächshäuser und Gartencenter. Rabensteiner, immer gerne gesehen. Bewerbung an: personal@rabensteiner.eu www.rabensteiner.eu


PREFA

Faszinierende Fassaden Die hervorragenden konstruktiven und funktionalen Eigenschaften der bewährten PREFA-Aluminiumfassaden sind um neue Facetten reicher. Mit den neuen „Siding.X“ bringt PREFA das vielfältige und optisch wandelbare Oberflächendesign auch auf glatte Fassadenpaneele.

Die Qual der Wahl zwischen dem ästhetisch anspruchsvollen, unre­ gelmäßig gekanteten und je nach Lichteinfall optisch wandelbaren Fassadenpaneelen FX.12 und den bewährten, aber bisher glatten Sidings erspart jetzt eine PREFADesigninnovation. Der Trendsetter für Dach- und Fassaden-Alumini­ umprodukte bringt mit „Siding.X“ die Vorteile beider Produkte unter einen Hut – und auf die Fassade.

Fassaden mit Charakter. Alumi­

nium-Paneele und -Sidings von PREFA erzielen intelligente und optisch ansprechende Lösungen für Gebäudefassaden. Das Bes­ te beider Produkte vereint jetzt „Siding.X“. Es bereichert die funk­

tionellen und konstruktiv hervor­ ragenden Lösungen der Sidings um die unverwechselbare, unre­ gelmäßige sowie Lichteinfall und Umgebung widerspiegelnde Op­ tik der Paneele. Das einzigartige und charakterstarke Fassadenbild der FX.12-Fassadenpaneele, das durch Längs- und Querkantung der Oberfläche ein besonders futuristisches und – je nach Pers­ pektive – optisch anderes, leben­ diges Fassadendesign ermöglichte, findet sich mit der Innovation jetzt auch auf dem „Siding.X“.

In 20 Farben erhältlich. Die Farb­ palette der „Siding.X“ umfasst bewährte und bekannte PREFAFarben und zusätzlich ein neues

„Siding.X“ von PREFA macht Häuserfassaden zum Blickfang Schwarz. Natürlich sind Baubrei­ ten und Farben von „Siding.X“ individuell kombinierbar; auch gibt es für dieses Produkt nun eine Sonderbaubreite von 400 Mil­ limetern. Das gibt der „Siding.X“Fassade einen zusätzlichen Kick. Damit sind die vielfältigen Fas­ sadengestaltungsmöglichkeiten

mit PREFA-Sidings um eine aus­ drucksstarke, unverwechselbare und flächenbelebende Facette reicher. Mit dem „Siding.X“ von PREFA können kreative, an­ spruchsvolle Design-Fassaden­ träume jetzt noch zusätzlich belebt und individualisiert werden.

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Impressum folge verschiedener Umstände von gutorientierten Militäristen verübt wurde. Zur Erschließung des Ge­ schäftslokales bedienten sie sich selbst hergestellter Nachschlüssel oder Dietriche.

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Evi Hilpold (eh) Veronika Kerschbaumer (vk) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Silvia von Pretz (sp) Franziska Rude (fr) Susanne Hutter (sh) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Büro André Heller Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Jänner 2018 Nächster Redaktionsschluss: 10. Jänner 2018 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Dezember 1917

Mittelstandsküche in Brixen Dienstag, 4. Dezember 1917 Der Gemeindewirtschaftsrat be­ absichtigt, in Brixen eine Mit­ telstandsküche zu errichten, in welcher Mittagessen um ungefähr 2 K und Abendessen um ungefähr 1 K 50 h verabreicht werden soll. – Damit man ein Bild bekommt, ob die Beteiligung eine solche ist, daß die Errichtung der Küche im Rechnen obiger Breite möglich ist, wollen sich alle jene, welche Inte­ resse daran haben und eine solche Mittelstandsküche zu besuchen gedenken, binnen acht Tagen im Rathaus Kur­vereinskanzlei (Dom­ platz) schriftlich oder mündlich melden.

Verunglückt Donnerstag, 6. Dezember 1917 In Raas bei Brixen verunglückte der Bauernsohn J. Fischnaller, indem er von einem Pferde stürz­ te, wobei er so unglücklich fiel, daß er ums Leben kam. Er war Kriegsinvalide. 5 Brüder von ihm stehen im Felde.

Spenden für das Städt. Krankenhaus in Brixen Mittwoch, 12. Dezember 1917

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 78

Weil das Harmonium, welches bis­ her der Kapelle im Krankenhaus leihweise zur Verfügung gestellt war, zurückgefordert wurde, hat es Herr Stadtkämmerer Just in großmütiger Weise unternom­ men, eine Sammlung zu diesem Zwecke einzuleiten, welche ein sehr schönes Ergebnis hatte. Es spendeten zur Anschaffung eines Harmoniums für die Kirche des Krankenhauses: Frau Maria Höll­ riegl 33 K, Herr Anton Franco 3 K, Herr Joh. Eisenstecken 6 K, Frau Anna Rotter 6 K, Herr Jos.

Hinteregger 20 K, Firma R. und C. Covi 100 K. Hofapotheker von Pernwerth 10 K. Herr Otto Klug 30 K, Ungenannt 50 K, Herr August Constantini 100 K, Sammlung der Schwestern im Krankenhause 80 K, Frau Kathi Schmid 100 K, Herr Johann Baumgartner, Vorderigger, 20 K, Herr Josef Tinkhauser 20 K, Frau Paula Tinkhauser 20 K, Stadtapotheker Friedr. Peer 65 K, der Sammler 20 K. Allen ed­ len Spendern und dem rührigen Sammler sei auf diesem Wege der wärmste Dank ausgesprochen.

Der große Einbruchsdiebstahl in Brixen Mittwoch, 19. Dezember 1917 In der Nacht vom 13. auf 14. ds. wurde, wie schon gemeldet, in Brixen in das unter den großen Lauben gelegene Manufaktur- und Kurzwarengeschäft der beiden Fräulein Vonmetz eingedrungen und eine Menge wertvoller Woll­ waren, Sweater, Dutzende von Herrenhemden, Socken, Damen­ wäsche usw. entwendet. Der oder die Diebe haben gleich den halben Laden geplündert. Der Wert ihrer Beute wird auf beiläufig 10.000 Kronen geschätzt. Vielfach such­ ten die Einbrecher die kostbarste Ware aus und ließen minderwer­ tige Erzeugnisse der Kriegszeit „großmütig“ den Besitzern. Ein Offizier bemerkte schon nachts den Einbruch und verständigte auch gleich die k. u. k. Feld­ gendarmerie, deren Wachlokal ebenso wie jenes der städtischen Sicherheitswache in fast nächster Nähe des Tatortes liegen, aber es kam erst gegen 7 Uhr früh zu einer umfassenden Verfolgung der Täter. Bislang scheinen die Erhebungen ohne Erfolg zu sein, nur liegt in­

Brixener Gymnasiasten unter den Fahnen Samstag, 29. Dezember 1917 An die Angehörigen, Freunde und Bekannten von Schülern des K. K. Stiftsgymnasiums zu Brixen, die während des gegenwärtigen Krieges im Waffendienste gestan­ den sind oder noch stehen, ergeht zwecks Vervollständigung der Anlegung eines Ehrenbuches be­ zw. Anbringung einer Ehrentafel in den Räumen der Anstalt die Bitte, der Direktion genannter Anstalt ehetunlichst folgende An­ gaben (mittelst Korrespondenz­ karte oder brieflich) zugehen zu lassen: Truppenkörper, Charge, Datum des Einrückens und Dau­ er der Dienstleistung, Orte der Ausbildung und Verwendung im Militärdienst, Verwundungen, Aus­ zeichnungen; hinsichtlich Gefal­ lener bezw.­solcher, die im Mili­ tärdienst gestorben sind, werden nähere Angaben über Ort und Umstände des Todes sowie die letzte Ruhestätte erbeten. Pho­ tographien und Andenkenbilder von Gefallenen (Verstorbenen) sind sehr erwünscht. – In Betracht kommen alle Schüler des Stifts­ gymnasiums, also auch solche, welche die Anstalt bereits vor dem Kriege verlassen haben.

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige K ­ uriositäten werden ohne K ­ orrektur beibehalten.


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