Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in Abbonamento Postale - D.L. 353/2003 (convertito in Legge 27/02/2004 n° 46) art. 1, comma 1, NE/BZ - Contiene I.P. e I.R. - In caso di mancato recapito prego restituire a Bolzano CPO per la restituzione al mittente previo pagamento resi
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Immobilien & Finanzen
Jahrgang 29 · Juli 2018
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Verbindung Stadt-Berg
Unterirdischer Überflieger PORTRAIT: Eva Kuen, eine Nomadin im Herzen DIE GRAUEN SCHWESTERN: Zwischen Gott und Krankenpflege HOCKEYSPORT: Die Russen kommen! BAROCK IN DER HOFBURG: Dem Himmel so nah
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 06 06 | KLÖSTER IN BRIXEN: Die Grauen Schwestern 12 | Paula Bacher: „Mit Herz und Hausverstand“ 16 | Landtagswahlen 2018: Das sind die Brixner Kandidaten 20 | Vahrn: Gefährliche Dorfstraße? Menschen & Meinungen 26 | PORTRAIT: Eva Kuen 31 | Pro & Contra: Ist in der Brixner Altstadt zu viel los? 32 | Umfrage: Neue Regeln für Fahrradfahrer?
>>> 26
Kunst & Kultur 34 | TRIUMPH DES BAROCK: Dem Himmel so nah 37 | Ingrid Porzner: „Bin neugierig auf das Leben“
>>> 34
Veranstaltungen 46 | TIMER: August 2018
>>> 46
Freizeit & Sport 50 | EISHOCKEY: Die Russen kommen!
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Wirtschaft & Umwelt >>> 56 56 | VERBINDUNG STADT-BERG: Siegerprojekt vorgestellt 60 | Berge verbinden: Gemeinsam lernen am Berg 62 | Müllsammeldienst: Neue Müllmänner im Bezirk 64 | Herbert Mitterrutzner: „Es braucht eine Lösung“ Extra 70 | Immobilien & Finanzen NEU! Brixner ePaper – die kostenlose „Brixner“APP
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Sprayer Eines Abends, als ich zu Fuß von der Redaktion nach Hause ging, hielt mich auf der Straße eine Bekannte auf – mit der Bitte, über die Schmierereien an den Hauswänden zu schreiben, die in den letzten Wochen in Brixen ein Ausmaß erreicht haben, das nicht mehr akzeptabel ist. Wie’s der Zufall will, sehe ich kurz darauf in der Früh im Netz ein Video, eine Art private Reportage über den Bahnhof und das Zentrum von Lugano in der Schweiz, und der italienische „Reporter“ hat sich die Frage gestellt, warum es möglich ist, dass es in Lugano, nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt, keine einzige Wandschmiererei gibt und es auch sonst – sogar im exponierten Bahnhof! – extrem sauber ist, geradezu steril, während die Innenstädte seiner Heimat total vermüllt sind und an jede Hauswand irgendwelche schwer identifizierbaren Hieroglyphen gesprayt wurden, die die Hauseigentümer frustriert erst gar nicht mehr übermalen, weil es keinen Sinn hat. Brixen geht leider in dieselbe Richtung, und das gefällt mir nicht. Mit welchem Recht verschandeln diese Leute den öffentlichen Raum? Mit welchem Recht beschmieren sie fremdes Eigentum? Mit welchem Recht ruinieren sie das Image einer Stadt? Welchen Nutzen haben sie davon? Ich möchte die Motivation der Sprayer verstehen und starte mit diesen Zeilen einen – vielleicht naiven – Aufruf: Sollten Sie selbst ein Sprayer sein, bitte ich Sie, sich bei mir zu melden. Sollten Sie jemanden kennen, von dem Sie wissen, dass er gerne Wände beschmiert, bitte ich um den Namen. Ich würde gern mit den Akteuren – natürlich unter strenger Zusicherung ihrer Anonymität – ins Gespräch kommen und sie für eine der nächsten Ausgaben interviewen. Es geht mir ganz einfach darum, zu verstehen. Ich bin gespannt, ob jemand die Schneid hat, sich bei mir zu melden: willy.vontavon@ brixner.info. Ihr Willy Vontavon
Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die Zusendung dieses Abschnittes oder bequem per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info ABONNEMENTPREISE: z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, zahlbar im Voraus z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 75 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. Mein Abo-Code ______________________
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PR-Info
Projekt: Bau TechnoAlpin
Im Bild von links: Harald Rieder, Daniel Doro, Peter Seebacher
Immer auf dem neuesten Stand PROGRESS GROUP: Langjähriges Know-how, kontinuierliche Weiterentwicklung der Produkte und motivierte Mitarbeiter sind das Erfolgsrezept von Progress. Durch die Erfahrung von fünf Jahrzehnten entwickelte sich Progress – Bauen mit System, Teil der Progress Group, zu einem der größten Produzenten von Betonfertigteilen in Italien. Langjähriges Know-how im Bereich Beton sowie kontinuierliche Investitionen in Produktinnovation sichern der Progress eine führende Marktposition in Südtirol und dem norditalienischen Raum. Für eine kundenorientierte Planung, Herstellung und Auslieferung der Produkte sind motivierte Mitarbeiter mit technischer Ausbildung und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, von großer Bedeutung. Aufgeschlossenheit für Veränderungen und Weiterentwicklungen sowie ausgeprägte Teamfähigkeit bilden die Basis für langfristigen Erfolg. TechnoAlpin lässt von Progress zur Produktion seiner neuen Produktionshalle in Bozen das Gesamtsystem (Wände, Stützen und Träger) liefern. Dieser Auftrag ist bislang einer der größten der Progress AG. Für die BEI FRAGEN WENDEN SIE SICH BITTE AN Daniel Doro Projektmanagement daniel.doro@progress.cc +39 0472 823 180 Julius-Durst-Straße 100, 39042 Brixen www.progress-group.info
Durchführung des Projektes ist das Team bestehend aus Daniel Doro, Harald Rieder und Peter Seebacher verantwortlich.
Alles im Griff Der 34 Jahre alte Millander Daniel Doro hat die Geometerschule in Bozen besucht und danach bereits mehrere Jahre als Projektleiter gearbeitet. Durch einen Bekannten kam er vor eineinhalb Jahren zur Progress. Als Projektleiter ist er zuständig für die Abläufe auf der Baustelle, hat den Gesamtüberblick und die finanzielle Kontrolle, ist Ansprechpartner für alle und repräsentiert Progress nach außen. „Meine Arbeit ist nie langweilig, ich bin viel unterwegs und habe mit vielen Menschen zu tun. Ich habe Freude am selbständigen Arbeiten und Organisationstalent; dafür muss man nicht unbedingt den Ingenieurs- oder Architektentitel haben, auch mit Fleiß und starkem Willen kann man viel erreichen!“
Der perfekte Job für mich Der erfahrene Techniker Harald Rieder teilt die Meinung seines Kollegen voll und ganz. Der 37-jährige Völser hat als Quereinsteiger angefangen und ist nun seit acht Jahren bei der Progress. Er sagt: „Wem Lego spielen als Kind gefallen hat, für den ist das der perfekte Job. Man ist bei einem Projekt vom Anfang bis zum Ende dabei, und dann sieht
man, was man geleistet hat“. Nach zwei Jahren Gewerbeoberschule ließ er sich zum Maschinenbaumechaniker ausbilden, arbeitete dann acht Jahre bei einem Geometer und besuchte die Bautechnikschule in Innsbruck. Auf die Stelle bei Progress kam er durch eine Zeitungsannonce. Er schätzt die Entwicklungsmöglichkeiten und die Chancen, die ihm geboten werden.
Lernen auf der Baustelle Während Daniel und Harald öfters an ihrem Arbeitsplatz in Brixen anzutreffen sind, ist dies bei Peter Seebacher selten der Fall. Sechs Jahre sind vergangen, seit der 43-jährige Rittner Tischler bei Progress angefangen hat. Als Montageleiter bereitet er alles vor, teilt die Arbeitsgruppen ein, zeichnet die Arbeitsschritte auf und hält direkten Kontakt zu den Projektleitern. „Derzeit leite ich drei Montagegruppen an der TechnoAlpin-Baustelle in Bozen. Eine Gruppe besteht aus drei bis fünf Personen; derzeit sind es lauter Männer im Alter von 22 bis 63 Jahren“, erzählt er, „eigentlich schade! Denn Frauen können genauso zupacken!“ Oft ist er in Oberitalien tätig, auch in Sardinien hat Progress an einer Biogasanlage gearbeitet. „Wichtig ist, dass ein Bewerber technisch geschickt, flexibel und lernbereit ist. Natürlich ist eine handwerkliche Ausbildung von Vorteil, aber am meisten lernt man bei der Arbeit selbst!“
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Politik & Gesellschaft NÄCHSTENLIEBE SEIT 1842: Die Schwestern von der hl. Elisabeth haben sich einem Leben mit Gott und der Pflege von Kranken verschrieben
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REIHE „KLÖSTER IN BRIXEN“: SCHWESTERN VON DER HEILIGEN ELISABETH
Die Grauen Schwestern Wenn es um die Ordensgeschichte geht, hinken die Grauen Schwestern den anderen Klöstern in Brixen um einige Jahrhunderte hinterher: Der 1842 gegründete Orden fand seinen Weg erst 1938 nach Brixen. Doch auch vor den vier Frauen, die heute noch in der Lüsner Straße die Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth am Leben halten, macht die Zeit nicht Halt.
Fotos: Oskar Zingerle
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er hätte gedacht, dass der Bergbezwinger Reinhold Messner ganz klein bei der Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth angefangen hat? Auch für den Schriftsteller Norbert C. Kaser schlug das erste Stündlein bei den Grauen Schwestern, wie die Ordensfrauen heute noch im Südtiroler Volksmund genannt werden. „Viele Kinder kamen damals in unserem Haus zur Welt“, erinnert sich Schwester Tarcisia Steinmayr mit einem Lächeln auf den Lippen. Aus der Krankenpflege, die die eigentliche Aufgabe der 1842 gegründeten Kongregation ist, wuchs in Brixen ab 1938 eine Belegklinik, in der neben Entbindungen verschiedene kleinere chirurgische Eingriffe auf der Tagesordnung standen. „Vor allem Blinddarm-, Mandeloder Augenoperationen wurden bei uns durchgeführt“, erklärt Schwester Elisabeth Niederkofler. Die Ärzte waren Belegärzte von draußen, während die Schwestern in der Krankenpflege tätig waren. Untergebracht waren Schwestern und Klinik in der Lüsner Straße 7. Weil die Zimmer jedoch für die steigende Zahl der Patienten benötigt wurden, kaufte man in nächster Umgebung ein Häuschen, in dem die Ordensfrauen fortan unterkamen. „Dieses Haus steht uns heute noch zur Verfügung, die damalige Klinik ist inzwischen aber vermietet“, beschreibt Schwester Elisabeth, die 1989 nach Brixen gekommen ist. „Damals waren wir noch zu elft, heute sind wir nur noch zu viert.“ Gerade in den Sommermonaten füllt sich das Häuschen
im Grünen aber regelmäßig; der Grund sind die sogenannten Ferienschwestern, also Mitschwestern aus Deutschland, die zu den Grauen Schwestern nach Brixen kommen, um hier drei Wochen Urlaub zu verbringen. „Derzeit sind bei uns drei Ferienschwestern“, plaudert Schwester Elisabeth, „und Schwester Chrystiana ist eben zum Bahnhof unterwegs, um eine vierte abzuholen. Wir haben aber nicht viele Zimmer, und es ist relativ klein und eng bei uns.“ Der Aufenthalt der Ferienschwestern ist für die vier Ordensfrauen in Brixen eine gern
kollabierte, während die Bevölkerungszahl in die Höhe schoss und die Industrialisierung Einzug hielt. Zeitgleich kam es zu einer sozialen Verelendung, die man bis dahin nicht kannte. „Der liebe Gott hat mir schon früher eingegeben, wie gut es wäre, wenn es Menschen gäbe, die sich der Pflege aller Kranken ohne Unterschied des Standes unentgeltlich unterzögen“ – dies war die Antwort von Klara Wolff aus Neisse (Nysa im heutigen Polen) auf die damals prekäre Situation. Deshalb entschied sie sich zusammen mit Maria und Mathilde Merkert
die nächste Herausforderung: Die geschenkten finanziellen Mittel mussten ordnungsgemäß verbucht werden, und dafür brauchte man einen Verein. Ausgerechnet daran scheiterte das Vorhaben der Frauen dann jedoch, denn ihnen, die bisher alles in eigener Regie gemacht hatten, wurde die Initiative aus der Hand genommen. Daraufhin traten sie in das Noviziat der Borromäerinnen ein – verließen es aber wieder, da sie ihrem eigentlichen Wunsch der ambulanten Krankenpflege nicht nachgehen konnten. Diese Entscheidung wurde der Initiato-
„Ich bin seit den letzten paar Jahren überglücklich, dass ich diesen Weg gegangen bin“ _Schwester Elisabeth Niederkofler gesehene Abwechslung im Alltag. „Es ist schön, Mitschwestern aus dem Ausland kennenzulernen und sich auszutauschen“, bestätigt Schwester Martina Gruber, die jeden Tag in der Küche steht und für das leibliche Wohl im Hause sorgt. Gekocht wird viel Gemüse und einfache, gute Südtiroler oder italienische Kost – Spaghetti, Lasagne oder auch einmal ein Kaiserschmarrn.
Entstehung mit Hindernissen. Entstanden ist die Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth in einer Zeit, in der die damals bekannten Familiensysteme zusammenbrachen und die bisherige soziale Sicherung
sowie Franziska Werner im Jahr 1842 dazu, ein religiöses Leben zu führen und ambulant Kranke in deren Wohnung zu pflegen. Ihren eigenen Unterhalt wollten die vier Frauen mit Näharbeiten verdienen. Der Wohltätigkeit der vier schlug allerdings heftiger Gegenwind entgegen: Es kam zu Verdächtigungen und Ermittlungen, sie wurden von der Polizei vorgeladen und vom Pfarrer verurteilt. Neben der Kritik gab es allerdings auch Wohlwollen unter der Bevölkerung, die den Nutzen der ambulanten Krankenpflege einsahen. Die Unterstützung in Form von Geld, die die Frauen bekamen, stellte sie jedoch vor
rin Klara Wolff später zum Verhängnis, denn als ausgetretene Ordensschwester verhinderte der Neisser Klerus ihr die Rückkehr in ihre Heimatstadt. Trotz dieses Rückschlags und des Todes von Mathilde Merkert, die sich bei der Krankenpflege mit Typhus infiziert hatte und daran starb, wagten die beiden verbleibenden Maria Merkert und Franziska Werner 1850 einen Neuanfang. Aus der Vergangenheit hatten sie gelernt, dass sie nicht ganz allein arbeiten konnten, wie sie es eingangs wollten. Die Frauen fanden Unterstützung in der Stadtverwaltung; man bedenke, dass die Obrigkeit im damals protestantischen Preußen der ka7
Politik & Gesellschaft Die drei Schwestern Elisabeth Niederkofler, Martina Gruber und Tarcisia Steinmayr tragen im Alltag ein weißes Gewand; das namensgebende graue Kleid wird bei Ausfahrten getragen
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tholischen Kirche mit Misstrauen Das Ergebnis
gegenüberstand. Inserat August
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der Arbeit der Frauen überzeugte schließlich auch den Bischof, der sie 1859 als bischöfliche Gemeinschaft anerkannte. Auch der Mitgliederzuwachs zeigte den zwei Gründerinnen, dass sie mit ihrem Vorhaben auf dem richtigen Weg sind: In den neun Jahren vom Neubeginn bis zur kirchlichen Anerkennung stieg die Zahl der Schwestern von zwei auf 67, die Zahl der Niederlassungen wuchs von einer auf zwölf. 1900 gab es sogar 2.000 Schwestern in insgesamt weit über 200 Niederlassungen.
Arbeit mit Risiko. Der frühe Tod
der Mitbegründerin Mathilde Merkert an Typhus zeigt, dass die Arbeit der Schwestern nicht ohne Risiko war. Schlafmangel wegen der Nachtwachen, die gemacht werden mussten, die tägliche Arbeit mit Kranken oder der Einsatz in Notstandsgebieten, in denen Seuchen ausgebrochen waren (etwa 1892, als in Hamburg Cholera wütete) forderten ihren Tribut: Die meisten Schwestern wurden nicht älter als 50 Jahre. Noch dazu kam, dass die recht jungen Ordensfrauen sich als Frauengemeinschaft emanzipiert in der damals von Männern dominierten Gesellschaft zeigten. Ihr Lebensstil unterschied sich aber auch von jenem anderer Ordensschwestern: sie lebten nämlich nicht in strenger Klausur, sondern besuchten
die Wohnungen fremder Leute, blieben über Nacht und hielten Wache bei den Kranken. Noch dazu pflegten sie auch Männer, was damals fast anstößig war. Ein nächster Stolperstein, auf den die Grauen Schwestern unaufhaltsam zusteuerten, war der Kulturkampf unter Kaiserin Augusta, Ehefrau von Kaiser Wilhelm I., Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen. In diesem Kampf, der sich vornehmlich gegen die katholische Kirche wendete, schlug sich Augusta auf die Seite der Grauen Schwestern. Es gelang ihr sogar, ihren Gemahl dazu zu überreden, jene katholischen Orden, die die Krankenpflege betrieben, nicht wie die anderen Orden zu vertreiben. „Weil unsere Schwestern früher auch in den Lazaretten geholfen haben, wurden sie nicht unterdrückt“, berichtet Schwester Tarcisia und streicht ihr weißes Gewand glatt. „Der Name Graue Schwestern stammt übrigens noch aus der
Anfangszeit des Ordens“, fährt sie fort, „denn die Gründerinnen haben einen dunkelgrauen Übermantel getragen.“ Nach der Neugründung hat sich neben der alten Benennung „Graue Schwestern“ der Name „Schwestern von der heiligen Elisabeth“ etabliert; 1974 wurde dieser Name offiziell. „Nur in Südtirol hat sich die Bezeichnung Graue Schwestern noch gehalten“, lächelt sie. Ein graues Kleid tragen die Schwestern heute noch bei Ausfahrten; bei der heiligen Messe wird ein schwarzes Kleid getragen und bei der Arbeit ein weißes.
Der Weg nach Brixen. Im Vergleich zu anderen Orden, die Teil dieser „Brixner“-Reihe sind, gehören die Grauen Schwestern zu den jüngeren Semestern. „Naja, das war vielleicht früher so, aber inzwischen können auch wir auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken“, schmunzelt Schwester Elisabeth.
info Die Kongregation von der heiligen Schwester Elisabeth im Steckbrief: Gründung: 1842 Standort in Brixen: Lüsner Straße 13 Zahl der Schwestern: 4 Leitung: Schwester Elisabeth Niederkofler
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Politik & Gesellschaft Schlicht, aber freundlich eingerichtet sind die Zimmer der Schwestern: Anstatt Luxus gibt es den Blick ins Grüne
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Trotzdem: In Brixen selbst sind die Schwestern erst seit 1938 ansässig. Da die erste Oberin Hebamme war, sind automatisch junge Müt-
ter gekommen, um hier in der Lüsner Straße zu entbinden. Auf das hin ist die Klinik in diesem Sinne entstanden. In den Folgejahren,
blühte die Einrichtung auf und brachte es weitum zu Bekanntheit – bis 1977 die Sanitätserneuerung auf dem Programm stand.
„Ab diesem Zeitpunkt durften bei uns keine chirurgischen Eingriffe mehr gemacht werden“, erinnert sich Schwester Tarcisia. Die Schwestern haben sich daraufhin auf die Betreuung von Langzeitkranken eingestellt, was bis 2002 auch praktiziert wurde.
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Dann wurden die Räumlichkeiten zu klein. „Seitdem vermieten wir die frühere Klinik“, lächelt sie etwas wehmütig. Trotz der abgegebenen Verantwortung und Aufgaben in der Krankenpflege können sich die vier Schwestern nicht über Langeweile beklagen, denn neben den täglichen Gebeten hat jede eine Aufgabe. Schwester Chrystiana ist die jüngste von ihnen und stammt aus Polen. Ihr Reich ist der Gemüsegarten, und ihr grüner Daumen lässt auch unterschiedliche Pflanzen, die sie in ihrem schlicht eingerichteten Zimmer stehen hat, prächtig gedeihen. Schwester Martina, die am Ritten aufgewachsen ist, steht mit ihren 78 Jahren jeden Tag in der Küche, um die Mahlzeiten zuzubereiten, und die 74-jährige Schwester Elisabeth, eine gebürtige Pustererin, besucht mindestens einmal pro Woche die Altenheime in Brixen, um sich um die Messvorbereitung und andere religiöse Belange zu kümmern. Die Aufgabe von Schwester Tarcisia ist hingegen eine völlig andere: „Ich sehe es seit zwei Jahren als meine Aufgabe, krank zu sein“, berichtet die 81-jährige Raasnerin. „Früher habe ich alte Leute besucht, was ich aber inzwischen nicht mehr schaffe. Mein Apostolat hat sich eben geändert, ich bin aber trotzdem glücklich.“ Glücklich und zufrieden mit ihrem Leben ist auch Schwester Elisabeth. „Ich bin seit den letzten paar Jahren überglücklich, dass ich diesen Weg gegangen bin“, erklärt sie. „Vorher hat es auch
für mich oft Zweifel gegeben, ob das Ordensleben schon das Richtige ist für mich. Aber es ist nun einmal so, dass man auf jedem Weg mit bestimmten Prüfungen konfrontiert wird – das trifft eben auch auf uns zu.“ Besagter Zweifel ist es wohl auch, der heute viele Frauen vom Eintritt in den Orden absehen lässt. Wenn es nach Schwester Tarcisia geht, hängt der Mangel an Nachwuchs auch mit einer bestimmten Bindungsangst zusammen. „Heute ist das Angebot, dem sich die jungen Leute gegenübersehen, einfach zu groß“, vermutet sie. „Früher war es aber auch so, dass man in einen Orden eintreten musste, um Krankenschwester oder Lehrerin zu werden – es waren einfach andere Zeiten.“ Einen Lichtblick sehen die vier Schwestern heute in der Mission. „Während in Europa der Orden zum Altersheim geworden ist, gibt es in der Mission noch Hausbesuche, und die Tätigkeit der Schwestern richtet sich nach den Wurzeln der Stifterinnen“, erklärt Schwester Elisabeth. „Die Entwicklung muss man aber von der positiven Seite sehen, und man darf den Mut nicht verlieren!“ – „Vielleicht braucht es auch diese Phase“, fällt ihr Schwester Martina ins Wort, „der Herrgott wird’s schon wissen ...“
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Politik & Gesellschaft
„Mit Herz und Hausverstand“
INTERVIEW
PAULA BACHER, Stadträtin in Brixen, kandidiert für den Südtiroler Landtag. Im Gespräch mit dem „Brixner“ erzählt sie von ihren Wurzeln in Afers, von ihrer Arbeit als Lehrerin und, ab 2005, als Politikerin – und davon, wie sie mit Herz und Hausverstand Dinge vorantreibt. Frau Bacher, Sie sind seit 13 Jahren Stadträtin in Brixen und als solche sehr beliebt – und jetzt möchten Sie in den Südtiroler Landtag. Wie reagieren die Brixner darauf? PAULA BACHER: Sehr gut! Ich bekomme sehr viele positive Rückmeldungen, aber es gibt auch Brixner, die mir sagen, „schade, dass du aus der Stadtregierung ausscheiden möchtest“. Ich begründe meine Entscheidung dann immer mit der Tatsache, dass ich nach dieser Amtszeit aufgrund der Mandatsbeschränkung sowieso nicht mehr Stadträtin sein könnte – und ich aber noch Lust verspüre auf aktive Politik. Die positive Stimmung überwiegt aber deutlich, und ich hoffe sehr, dass sich diese Stimmung am 21. Oktober auch auf das Wahlergebnis auswirken wird. Ich hoffe, dass man mir die Gelegenheit geben möchte, dass ich auch auf Landes ebene etwas bewirken kann. 13 Jahre als Brixner Stadträtin ist ein bedeutender Zeitraum. Woran erinnern Sie sich am liebsten?
Foto: Eva Durchner
Ich habe einen ganzen Rucksack
voller positiver Erinnerungen. Oft sind es die kleinen Zeichen der Bürger, die mir am meisten Freude bereiten. Eine ältere Dame stand in der Vorweihnachtszeit plötzlich in meinem Büro und schenkte mir dankend selbstgebastelte Weihnachtskarten – und ich versuchte mich zu erinnern, ob ich irgendwann für sie etwas getan hatte. Ein Arzt hat mir einmal gesagt, dass ich als Stadträtin imstande war, einen gewissen Optimismus,
einen Rucksack bekommt, der liebevoll mit Informationen und einigen nützlichen Dingen befüllt ist. Schauen Sie, natürlich ändert ein solcher Rucksack nicht das Leben einer jungen Familie, aber es war mir wichtig, dass die Gemeinde ihren neuen Bürger mit einem Geschenk begrüßt und den jungen Eltern ein Zeichen der Wertschätzung und der Dankbarkeit gibt.
höre, dass eine Parkbank kaputt ist, beauftrage ich sofort einen Gemeindemitarbeiter, der sich dann auch schnellstens darum kümmern muss. Auf manche Anliegen muss ich auch verneinend antworten: Schau, sag ich dann, ich habe die Sache überprüft und muss dir leider mitteilen, dass ich dafür im Moment keine Lösung habe, aus diesen oder jenen Gründen. Die Lösungsorientierung auf der einen Seite und die ehrliche
„Bodenständig würde ich mich bezeichnen, und verlässlich, ja. Und aktiv. Und heimatliebend“_ Stadträtin Paula Bacher eine positive Denkweise in Brixen zu etablieren. Ich wiederhole: Es sind die kleinen Dinge, die ehrlichen Reaktionen der Bürger, die das Amt einer Stadträtin wertvoll machen. Worauf sind Sie stolz? Auf den Baby-Rucksack zum Beispiel. 2007 haben wir in Brixen eingeführt, dass jedes neugeborene Kind von der Gemeinde
Sie haben bei den Brixnern das Image, dass Sie Probleme, die an Sie herangetragen werden, nach Möglichkeit schnell lösen. Ist das Ihre Philosophie, wie man ein politisches Amt leben sollte? Natürlich! Es sind sehr oft kleine Anliegen, die die Menschen haben, und es ist meine Pflicht, diese kleinen Anliegen ernst zu nehmen und, falls möglich, auch eine Lösung zu finden. Wenn ich
Antwort auf der anderen Seite – das ist meine Art, wie ich Politik verstehe. Und die Bevölkerung wertschätzt diese Denkweise. Die Leute akzeptieren ehrliche Antworten. Oft kommen wir durch Hinweise drauf, wie gewisse Abläufe im Sinne der Vereinfachung verbessert werden könnten. Das kostet kein Geld, nur etwas Herz und Hausverstand. Zum Beispiel?
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Fotos: Oskar Zingerle
Stadträtin Paula Bacher: „Es sind die kleinen Dinge, die ehrlichen Reaktionen der Bürger, die das Amt einer Stadträtin wertvoll machen“ Zum Beispiel der Beratungsdienst für Pflege und Soziales. Früher gab es vier verschiedene Büros, an die sich ein Bürger wenden musste, sobald zum Beispiel ein Familienmitglied pflegebedürftig wurde: Bezirksgemeinschaft, Sanitätsbetrieb, Gewerkschaftsbünde, Autonome Provinz. Das war ein Hindernislauf! Ich habe mir das eine Weile angeschaut und 2006 den Verantwortlichen gesagt: Es kann doch nicht sein, dass jeder Bürger von Pontius bis Pilatus rennen muss, sobald er einen Rollstuhl braucht oder die Prüfung einer neuen Pflegestufe. Ich habe dann ein gemeinsames Büro gefordert, wo der Bürger gleichzeitig mit allen vier Akteuren seinen eigenen Fall besprechen kann. Na ja, man hat meine Idee anfangs a bissl belächelt, ehrlich gesagt. Sie hätten fast aufgegeben? Aufgeben tut man einen Brief! Nein, Widerstand spornt mich eher an. Ich habe Schritt für Schritt die einzelnen Verantwortlichen zu überzeugen gewusst. Es hat zwei Jahre gedauert, bis ich zum Ziel gekommen bin. Heute ist dieser gemeinsame Schalter ein absolutes Erfolgsmodell – ohne zusätzliche Kosten! Eine ähnliche
Strategie haben wir 2006 bei der Einführung des Bürgerschalters verfolgt: vier Beamte, die für alle Gemeindeämter zuständig sind. Heute ist der Bürgerschalter neben dem CityBus die beliebteste Gemeindestruktur. In meiner Wahrnehmung haben Sie sich immer besonders stark für die Anliegen der Senioren eingesetzt ... Die Senioren sind eine Personengruppe, die meine hohe Wertschätzung genießt. Wenn wir ehrlich sind, sind sie mit ihrem Fleiß dafür verantwortlich, dass es Südtirol heute besser geht als anderen Provinzen. Wertschätzung allein reicht aber nicht: Damit die Senioren möglichst lange in großer Eigenständigkeit ihr Leben verwalten können, brauchen sie Unterstützung. Die Senioren waren verantwortlich für unseren heutigen Wohlstand, und jetzt sind wir verantwortlich für ihr Wohlergehen. Sie brauchen Ansprechpartner und Strukturen und Vereine, die für sie Gemeinschaft bedeuten. Sie brauchen jemanden, der sich die Zeit nimmt, ihre Anliegen anzuhören. Wir haben ein wunderbar funktionierendes Bürgerheim mit einer äußerst
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kompetenten und freundlichen Mannschaft, aber wir wissen, dass es noch viel zu tun gibt. Seit vielen Jahren arbeite ich hart daran, dass Brixen ein zusätzliches Bürgerheim bekommt, weil die Wartelisten immer noch zu lang sind. Die Realisierung solcher Infrastrukturen braucht aber Zeit. Wir nähern uns auch diesem Ziel – Schritt für Schritt. Die Brixner Seniorenvereine sind ziemlich aktiv ... Ja, wirklich. Ich bin dafür sehr dankbar! Als Gemeinde unterstützen wir jedes Jahr einfache Urlaubsaufenthalte am Meer, und es ist für mich und für Bürgermeister Peter Brunner immer eine Riesengaudi, die Gruppe im Urlaub zu besuchen. Glauben Sie, dass die von Ihnen gelebte Bürgernähe und Effizienz auch als Landtagsabgeordnete praktiziert werden kann? Aber ganz hundertprozentig! Ich nenne Ihnen ein kleines Beispiel: In Brixen haben wir ja seinerzeit den Familienpass eingeführt. Damals war ich gemeinsam mit unserem Beamten Hermann Popodi von Geschäft zu Geschäft
gepilgert und hatte versucht, Rabatte für unsere Familien zu bekommen. Das hat gut funktioniert: 22 Geschäfte und Gasthäuser haben mitgemacht. Als nächstes haben wir das System mit Hilfe von Christine Psaier ausgeweitet auf die Bezirksgemeinschaft. Heute gibt es den Familienpass für ganz Südtirol. Gute Ideen funktionieren lokal genauso gut wie südtirolweit. Und glauben Sie mir: Wenn es um die verschiedenen Abläufe in den Ämtern geht, gibt es auch im Land ein unglaubliches Potenzial von Verbesserungen. Man muss mit offenen Augen durch die Ämter gehen, und oft reicht ein bisschen Hausverstand, um den Bürgern das Leben zu erleichtern. Denn darum muss es am Ende gehen. Denken Sie ans Vereinswesen! Entschuldigung, ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht ... Schauen Sie, die Bürokratie, die derzeit die Vereine auf sich nehmen müssen, ist doch himmelschreiend. Die ehrenamtlichen Vereine ersticken derzeit in Vorschriften. Das führt dann dazu, dass sie gar nicht mehr dazu kommen, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen und für 13
Politik & Gesellschaft
schafft, jemanden wieder in seine Heimat zurückzuschicken, der hier keine Aufenthaltsgenehmigung hat. Und es ist nicht einzusehen, dass ein Südtiroler, der 40 Jahre lang gearbeitet hat, mit seiner Rente kaum überlebt, während andere, die erst vor ein paar Wochen zu uns gekommen sind, keine Skrupel haben, keine Arbeit anzunehmen und trotzdem üppige Sozialleistungen zu verlangen. Das hat dann nichts mehr zu tun mit einem funktionierenden Sozialwesen, sondern ganz einfach mit Ungerechtigkeit. Die Signale, die diese Leute in die Gesellschaft senden, sind fatal. Dass damit gewisse Werte verloren gehen, ist möglicherweise eine Folge davon. Welche Schlagworte passen am ehesten zu Ihnen?
Stadträtin Paula Bacher: „Oft reicht ein bisschen Hausverstand, um den Bürgern das Leben zu erleichtern – denn darum muss es am Ende gehen“ die Gemeinschaft tätig zu sein. Da gibt es viel zu tun ... Im Landtag entstehen aber vor allem Gesetze ... ... und auch in der Gestaltung von Gesetzen bräuchte es doch vor allem Hausverstand, oder? Ich bin keine Rechtsanwältin, und dem entsprechend bohre ich auch in der Gemeinde bei der Diskussion um Verordnungen immer nach
sind immer nach einem klaren Schema abgelaufen: Messe um 9 Uhr, danach Mittagessen, danach a Raschterle, und dann, so gegen vier Uhr, hat sich die ganze Familie für zwei Stunden auf der Rundbank unter dem Nussbaum zusammengefunden, und meine Mutter hat Zither gespielt. Unter der Woche mussten wir am Feld mithelfen, und am Abend hat die Mamme dann den Opa gefragt, ob wir denn brav gearbeitet hätten.
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Lehrerin zugute gekommen. In der Schule ist jeder Tag anders, man steht ständig vor irgendwelchen Herausforderungen. Am Abend habe ich mich dann immer gefragt, ob ich heute mit einem meiner Schüler etwas ungerecht gewesen war. Ich habe mir dann immer vorgenommen, am nächsten Tag zu diesem Schüler als Lehrerin besonders nett zu sein. Auch die Schüler brauchen Regeln und Werte; die Kinder wollen,
„Es kann doch nicht sein, dass man es nicht schafft, jemanden wieder in seine Heimat zurückzuschicken, der hier keine Aufenthaltsgenehmigung hat“_Stadträtin Paula Bacher – bis ich die einzelnen Artikel verstanden habe. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, Gesetzestexte zu formulieren – dafür gibt es im Land die entsprechenden Experten. Mich interessiert nicht die Formulierung, sondern die Auswirkungen der Gesetze auf die Bürger.
Der Opa hat uns Kinder dann immer verteidigt und gesagt, die Stiele der Hauen seien ganz „glianig“ geworden. Wissen Sie, bei uns hat in der Familie immer eine positive Grundstimmung vorgeherrscht. Die ist heute in vielen Familien leider etwas verloren gegangen.
dass man ihnen Grenzen aufzeigt. Gerade bei schwachen Schülern kommt man mit Belohnungen und Lob aber viel eher ans Ziel als mit Bestrafungen.
Welche Werte fallen Ihnen ein zum Thema Volkstumspolitik?
Ist Paula ein grundsätzlich positiv denkender Mensch?
Ich bin in einer Großfamilie mit neun Kindern am Niederplanatscherhof in Afers aufgewachsen. Ohne Regeln und Werte, die uns von unseren Eltern vermittelt wurden, hätte unser Leben nicht funktioniert. Die Sonntage
Ja. Ja! Oder haben Sie einen anderen Eindruck?
Manchmal habe ich das Gefühl, die Gesellschaft ist etwas oberflächlicher geworden. Wenn man etwas verspricht, dann muss man es auch einhalten! Verlässlichkeit ist ein Wert, der mir wichtig ist. Und: Ohne Regeln geht es nicht. Denken Sie zum Beispiel an die illegale Migration: Es kann doch nicht sein, dass man es nicht
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Nein, natürlich nicht. Diese positive Grundeinstellung ist mir auch in meiner Zeit als
Sind die Werte etwas verloren gegangen in unserer Gesellschaft?
Bodenständig würde ich mich bezeichnen, und verlässlich, ja. Und aktiv. Und heimatliebend. Wie definieren Sie Heimat? Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle, weil ich den Ort und vor allem die Menschen gut kenne. Heimat sind Traditionen, die ich in mir selbst fühle, seit es mich gibt. Mit welcher Erwartungshaltung gehen Sie in die Wahl? Ich würde nicht antreten, wenn ich nicht die Hoffnung hätte, dass genügend Menschen in Südtirol der Meinung sind, ich könne noch etwas bewegen. Die nächsten Monate sind spannend, und ich werde mich natürlich bemühen, die Leute zu überzeugen. Die Konkurrenz ist aber groß, und eine Wahl ist eine Wahl. In Brixen habe ich Heimvorteil, und es ist natürlich wichtig, dass ich hier viele Stimmen bekomme, aber das allein wird nicht reichen. Sollte ich aber gewählt werden, bin ich sicher, dass ich die Erfahrungen, die ich bisher in Brixen machen durfte, im Sinne der Bevölkerung einsetzen kann. Und wenn es nicht klappen sollte? Nun, dann werde ich bis zum Ende dieser Amtszeit als Stadträtin eben weiterarbeiten. Und danach wird mir auch nicht langweilig sein, weil es viele Möglichkeiten gibt, mich auch in Zukunft einzubringen. Schaumer mal ... oskar.zingerle@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Mit uns blühen Sie auf! Damit aus einer Idee Erfolg wächst, braucht es handwerkliches Können: Kreative Köpfe sind gefragt, die Konzepte auf Papier bringen, ein Auge für schöne Gestaltung haben, die an Texten feilen oder starke Augenblicke mit der Kamera festhalten.
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kommuniziert.
Wahl ins Ungewisse
Mit Hans Heiss, Magdalena Amhof und Walter Blaas ist Brixen derzeit im Südtiroler Landtag stark vertreten. Nach den Landtagswahlen vom 21. Oktober könnte sich die Situation maßgeblich verschlechtern – parteienübergreifend, aus jeweils verschiedenen Gründen.
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orausschickend sei die Frage erlaubt, ob es für einen Bezirk wie das Eisacktal oder für einen Ort wie Brixen eigentlich vorteilhaft ist, wenn er in einem übergeordneten politischen Gremium wie dem Südtiroler Landtag vertreten ist. Grundsätzlich könnte man ja auch von der Vorstellung ausgehen, dass sich zum Beispiel ein Landtagsabgeordneter aus dem Vinschgau auch für die Belange des Pustertals einsetzen kann, sofern er dies für richtig erachtet – und umgekehrt. Trotzdem: Ein Abgeordneter ist – unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit – immer auch eine direkte Schnittstelle zwischen Gremium und Bevölkerung, und von dieser Schnittstelle profitieren beide. Je mehr Landtagsabgeordnete eine Stadt oder ein Bezirk also stellt, desto besser ist es – theoretisch.
Derzeit drei Brixner im Landtag.
Brixen war in dieser Hinsicht in den vergangenen fünf Jahren etwas verwöhnt: Mit Hans Heiss (Grüne), Magdalena Amhof (SVP) und Walter Blaas (Die Freiheitlichen) stammen nicht weniger als drei Abgeordnete des derzeitigen Südtirol-Parlaments aus unserer Stadt. Rein rechnerisch ist das mehr als doppelt so viel wie uns eigentlich zustehen würde, denn die 21.500 Brixner stellen etwa 4 Prozent der Südtiroler Bevölkerung. Bei 35 Landtagsabgeordneten sollten also – rein rechnerisch, wie gesagt – 1,4 Abgeordnete aus Brixen stammen. In der Vergangenheit hat sich Brixen immer schwer getan, auch nur einen einzigen Vertreter in den Landtag zu entsenden: 1988–1993 war Zeno Giacomuzzi (SVP) Abgeordneter, 1993–1998 hat Südtirol keinen einzigen Vertreter von Brixen in den Landtag gewählt, ab 1998 war dann Albert Pürgstaller (SVP) für zwei Amtszeiten vertreten, ab 2003 auch Hans Heiss (Grüne). 16
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BOZEN / BRIXEN
Markus Frei (Grüne) versucht, die großen Fußstapfen von Hans Heiss zu füllen Am 21. Oktober finden nun die Wahlen zur XVI. Legislaturperiode des Südtiroler Landtags statt, und aus den verschiedensten Gründen könnte es passieren, dass Brixen diesmal durch den Rost fällt und keinen einzigen Vertreter mehr im Landtag haben wird.
Das Grüne Dilemma. Nehmen
wir das Beispiel der Grünen: Hans Heiss wird nach drei Amtszeiten nicht mehr in den Ring steigen, und sein Erbe soll der Brixner Gemeinderat Markus Frei antreten. Wird er es aber schaffen, die Grünen-Wähler im selben Ausmaß zu überzeugen wie es der charismatische Vorgänger getan hat? Die Konkurrenz ist groß: Brigitte Foppa wird genauso wie Riccardo Dello Sbarba wieder antreten, und es stellt sich natürlich die Frage, wie viele Mandate die Grünen überhaupt bekommen werden. „Wir hoffen, unser Ergebnis von 2013 halten zu können“,
sagt Markus Frei dem „Brixner“, „vielleicht geht sich sogar ein viertes Mandat aus.“ Wer die vier Abgeordneten am Ende sein werden, sei für die Partei, so Frei, einerlei: „Für uns ist nicht das Einzelergebnis wichtig, sondern der Teamgedanke.“ Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba seien natürlich „topgesetzt“, sagt er, aber da er auf seiner Liste der einzige Brixner sein wird, rechne er sich eine 50:50-Chance aus. „Schauen Sie“, sagt er, „die Grünen sind eine Stadtpartei, und dem entsprechend groß ist der Rückhalt für unsere politische Denkweise in den Städten, auch in Brixen. In der Stadt befindet sich mein Wählerkern. Ich glaube an unser Potential.“ Vielmehr stellt sich Frei hingegen die Frage, ob es wirklich dramatische Auswirkungen haben würde, wenn es diesmal kein Brixner in den Landtag schaffen würde: „Wenn wir davon reden, wie stark sich eine Landesregie-
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rung in einer Stadt engagiert, so hängt das, wie am Beispiel Peter Brunner klar ersichtlich ist, oft an der Chemie, die zwischen einem Bürgermeister und dem Landeshauptmann vorherrscht.“
Die blaue Zuversicht. Auch bei
den Freiheitlichen wird es aus Brixner Sicht spannend: Walter Blaas scheint in seiner Partei nicht mehr jenen Rückhalt zu genießen, den er bei den Wahlen vor fünf Jahren noch hatte und den er sich vielleicht auch heuer wünschen würde. Als ehemaliger Parteiobmann hat er es nicht geschafft, Teil jenes Kleeblattes zu werden, das die Liste der Freiheitlichen anführen wird. „Das ist ein falscher Eindruck“, behauptet Blaas, „denn dass ein ehemaliger Obmann irgendwelche Privilegien in der Listendefinition haben soll, würde ich nicht gutheißen.“ Natürlich sei er stark darauf angewiesen, wie sein eigener Bezirk wählen
Walter Blaas (Freiheitliche): „Es stellt sich die Frage, ob unsere Partei bei diesen Wahlen noch die Zeche zahlen muss für den Rentenskandal“ wird – „zum Unterschied von Hans Heiss, der seine Stimmen aus dem ganzen Land geholt hat“, sagt Blaas dem „Brixner“. Die parteienübergreifende „Konkurrenz“ an Brixner Kandidaten sieht er als mögliches Hindernis für seine eigene Wiederwahl: „Magdalena Amhof war bis 2013 Stadträtin und ist dann in den Landtag gewählt worden, und nun versucht es auch Stadträtin Paula Bacher. In der Stadt haben beide ihre Netzwerke, weshalb man schauen muss, wie sich diese Situation auf mein persönliches Ergebnis auswirken wird.“ Andererseits kandidiere Heiss nicht mehr, weshalb „vielleicht einige Stimmen aus der Stadt wieder frei sind“, sagt Blaas. Und trotzdem: „Wir müssen den Blickwinkel ausweiten auf den Bezirk, und da ist die Konkurrenz schon gewaltig“, sagt er. Allein bei den Freiheitlichen und der SVP komme er auf elf Eisacktaler Kandidaten, mit den beiden Grünen Stefan Perini aus Klausen und Markus Frei seien es 13, „und dieses Überangebot wird sich ohne Zweifel auf alle auswirken“.
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In der Tat könnte es dadurch bei den Freiheitlichen nicht nur für die Brixner, sondern sogar für die Eisacktaler Kandidaten eng werden: Neben Walter Blaas kandidieren noch Tamara Oberhofer aus Mühlbach, Norbert Lang aus Villnöß, Gerlinde Vikoler aus Lajen – und Pius Leitner, der überraschenderweise nach seinen sich momentan in Luft aufgelösten rechtlichen Problemen ein Comeback feiern wird. „Seien’s mir nicht bös, aber dazu möchte ich mich nicht äußern“, sagt Blaas diplomatisch. Und wie sieht er nun konkret seine eigenen Chancen? „Nun, jemand, der bereits im Landtag ist, hat immer bessere Voraussetzungen als ein Neuling“, sagt er, „denn vor fünf Jahren musste der Wahlkampf noch neben meiner Arbeit bei den Stadtwerken geleistet werden.“ Außerdem sei sein Bekanntheitsgrad nun viel größer als 2013: „Die Wähler können nun bewerten, was ich geleistet habe“, weshalb er seine Chancen „nicht schlecht“ sehe. Insgesamt rechne seine Partei mit „sieben bis acht Mandaten“ – also zwei mehr als vor fünf Jahren, was die
Renate Prader (PD) ist optimistisch: „In Italien kommt man zur Erkenntnis, dass doch nicht alles beim PD schlecht war“
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Chancen für Blaas auf eine Verlängerung des Mandats natürlich erheblich steigern würde. Indirekt nimmt er nun doch Bezug auf die Kandidatur von Pius Leitner: „Es stellt sich die Frage, ob unsere Partei bei diesen Wahlen noch die Zeche zahlen muss für den Rentenskandal.“ Kein Wort verliert er zu den derzeitigen internen Streitereien bei den Freiheitlichen – verständlicherweise.
Der krisengeschüttelte PD.
Renate Prader, die für den auf staatlicher Ebene bei den letzten Parlamentswahlen heftig gebeutelten PD kandidiert, sieht ihre eigene Situation ebenfalls sehr positiv: „Ich habe bei den Parlamentswahlen sehr viele Vorzugsstimmen bekommen, und es ist davon auszugehen, dass dies auch bei den Landtagswahlen der Fall sein wird“, sagt sie dem „Brixner“. Die Partei selbst erwarte sich aber nur ein einziges Mandat, „vielleicht zwei“, wobei, wie es derzeit aussieht, Landesrat Christian Tommasini vor Sandro Repetto auf der Liste gereiht werden wird, danach kommt Renate
Prader. Und trotzdem sieht sie gute Chancen, nach dem 21. Oktober ins hohe Haus einzuziehen: „Natürlich schaffe ich es“, sagt sie selbstbewusst, „und wenn nicht, dann verliere ich sicher nur ganz knapp.“ Genauso optimistisch sieht sie die Situation der zwei SVP-Kandidaten Magdalena Amhof und Paula Bacher: „Ich sehe keinen Grund, warum es die beiden nicht schaffen sollten.“ Grundsätzlich sieht Prader einen Zusammenhang zwischen dem kommenden Wahlergebnis des PD und den Entwicklungen der nächsten Monate in Rom: „Die Fünf-Sterne-Bewegung verliert italienweit an Zuspruch, seit sie an der Regierung ist, und viele Italiener stellen nun fest, dass beim PD doch nicht alles so schlecht gewesen sein kann.“ Ein großes Fragezeichen ist auch Matteo Salvinis Lega: „Es ist nicht davon auszugehen“, sagt Prader, „dass die Lega in Südtirol auch nur annähernd denselben Zulauf haben wird wie in Italien.“
Lega:„Il vento in poppa“. Womit wir bei Massimo „Max“ Bessone
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Politik & Gesellschaft Foto: oliver oppitz photography
Zu viele Eisacktaler Kandidaten? Für die SVP kandidieren Helmuth Tauber, Paula Bacher, Alex Fischer, Philipp Achammer, Magdalena Amhof und Martin Federspieler
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wären, seines Zeichens Angestellter der Telefongesellschaft TIM, Lega-Gemeinderat in Brixen und „Commissario“ der Lega für „Alto Adige-Südtirol“ – eine Art oberster Provinz-Obmann der Partei. „La Lega va bene per il momento, abbiamo il vento in poppa“, sagt er dem „Brixner“, „io sono il primo della lista, ma questo non vuole dire niente. Per ora lavoro a testa bassa, poi il 21 ottobre vedremo il risultato.“ Bessone stapelt damit tief. Seine Partei, die Lega, ist derzeit in Rom an der Regierung und befindet sich durch die oft mehr als grenzwertigen markigen Parolen seines „Chefs“ Matteo Salvini, dessen Handynummer Bessone natürlich gespeichert hat, in ganz
Italien im Aufwind. Derzeit ist die Lega nicht im Südtiroler Landtag vertreten, aber dass die Partei den Sprung diesmal nicht schaffen könnte, scheint im Moment undenkbar, und als Listenführer hat Bessone selbstverständlich die größten Chancen – was wiederum hieße, dass er möglicherweise in den nächsten fünf Jahren der einzige Brixner im Landtag sein könnte. „Walter Blaas è una persona in gamba“, sagt er zu dieser Prognose, „la stessa cosa la penso anche di Magda Amhof e Paula Bacher; se venissero a mancare nel Consiglio mi dispiacerebbe molto.“ Markus Frei hingegen sei „un bravo ragazzo, ma ha le idee completamente diverse
dalle mie“. Bessone selbst spricht gern in Wir-Form: „Speriamo di farcela!“. Wie es derzeit aussieht, wird es neben Max Bessone keinen weiteren Brixner auf der Lega-Liste geben – und er muss es wissen, denn als „Commissario“ trifft er die Entscheidung zur Kandidatenliste selbst und allein. Er wolle ausschließlich „Associati ordinari militanti“ auf die Liste nehmen – also Mitglieder, die bereits seit einiger Zeit der Partei angehören und aktiv am Parteileben teilnehmen; damit erwerben sie auch das aktive und passive Wahlrecht – theoretisch, denn „le decisioni le prendo io”, sagt Bessone. Er hofft auf zwei oder gar drei Mandate: „Per me sarebbe un successo perché per il momento non siamo presenti nel Consiglio.”
SVP:„Holprige“ Kandidatenkür.
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Während Bessone bei der Lega also vollkommen autonom entscheidet wer auf die Liste kommt, geht es bei der Südtiroler Volkspartei „basisdemokratisch“ zu: Von den 35 Kandidaten, die eine Liste enthalten kann, werden 22 von den Ortsobleuten in den Bezirken nominiert, zwei von der Jungen Generation, die restlichen elf inklusive einem Ladiner von Parteiobmann und Parteiausschuss. Die Kandidatensuche auf Bezirksebene gestaltete sich zumindest im
Eisacktal zunächst etwas schwierig: Bis zuletzt zitterte Bezirksobmann Herbert Dorfmann, ob es überhaupt eine Vorwahl brauche, denn für „seinen“ Bezirk Brixen hatten sich mit Paula Bacher, Helmuth Tauber und Magdalena Amhof lediglich drei Kandidaten gemeldet – für drei zur Verfügung stehende Listenplätze. Einige Tage vor dem entscheidenden Bezirksparteitag vom 25. Mai in Franzensfeste hatte dann noch Evelin Steiner zugesagt und damit eine Vorwahl ermöglicht. Für die Ortsobleute war sie allerdings ein zu unbeschriebenes Blatt, und so verteilte man die Stimmrechte ziemlich ausgeglichen auf die drei bekannten Gesichter: Amhof erhielt 34 Stimmen, Tauber 31 und Bacher 30. Wenn der SVP-Parteiobmann Philipp Achammer die Definition der gesamten Kandidatenliste einige Wochen später als „holprig“ bezeichnete, so liegt das an den zehn zusätzlichen Kandidaten, die von ihm nominiert werden sollten – und die möglichst gerecht von allen Bezirken kommen sollten. Dass Achammer selbst als vierter Eisacktaler Kandidat – Vintl zählt politisch zum Eisacktal – dazukommen würde, war von Anfang an klar. Dass das Eisacktal am Ende sechs Kandidaten auf der SVP-Liste haben würde – damit hatte man im Bezirk nicht gerechnet. „Wir waren nicht davon ausgegangen, dass am Ende mehr als vier Kandidaten aus dem Eisacktal stammen würden“, sagt dem entsprechend Paula Bacher. Den charismatischen JG-Kandidaten Alex Fischer hätte man noch akzeptiert, aber als Bacher plötzlich aus der Zeitung erfahren musste, dass auch der Lüsner SchützenFähnrich Martin Federspieler auf die Liste gesetzt werde, war sie doch verärgert und schrieb der Parteispitze eine böse E-Mail: „Es ist bald nur mehr ein Trauerspiel, wie diese Wahlen vorbereitet werden – ich frage mich, ob eine Kandidatur noch Sinn ergibt.“ Auch Herbert Dorfmann war verärgert: Laut Parteistatut hätte der Bezirksobmann in die Entscheidung involviert werden müssen. Das war am 19. Juni, und für den 23. war in Vahrn die Vorstellung der gesamten Liste der 35 Kandidaten geplant. Herbert Dorfmann organisierte für den Abend vorher noch eine Sitzung der Bezirksleitung, in der gemeinsam mit den fünf Kandidaten – Achammer war verhindert – die möglichen Szenarien diskutiert
Massimo Bessone (Lega, im Bild mit Matteo Salvini) entscheidet als „Commissario Provinciale“ allein, wer auf die Liste kommt
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wurden. „Martin Federspieler hat uns erklärt, wie die Sache abgelaufen war“, sagt Paula Bacher, „man wollte unbedingt noch einen Vertreter der Schützen auf der Liste haben, aber der ursprüngliche Wunschkandidat aus dem Unterland hatte abgesagt.“ „Augen zu und durch“ – so könnte man das Ergebnis der Sitzung der Bezirksleitung salopp formulieren. Vor allem Paula Bacher befand sich in einem Dilemma: Sollte sie, die immer schon eine große Affinität für die Schützen hatte, ausgerechnet einen Schützen verhindern? „Damit hätte ich wirklich ein Problem gehabt“, sagt sie heute. Dass die Partei volkstumspolitisch Nachholbedarf hat, sei für sie klar, und dass Martin Federspieler ein „wichtiges Signal in die richtige Richtung“ darstelle, sei ebenfalls klar. Also biss man in den sauren Apfel. Am nächsten Tag gab es anderthalb Stunden vor der Kandidatenvorstellung im Haus Voitsberg in Vahrn noch ein klärendes Gespräch zwischen Herbert Dorfmann, den Kandidaten, Parteiobmann Philipp Achammer und Landeshauptmann Arno Kompatscher. Danach wurde die gesamte Liste präsentiert – mit Stolz: „Unsere Kandidaten sind im Vergleich zu den anderen Parteien die mit Abstand besten“, sagte Achammer in Vahrn. Ein fahler Beigeschmack bleibt aber: Rein mathematisch könnte es für die Eisacktaler Kandidaten – mit Ausnahme von Philipp Achammer, der als Landesrat und Parteiobmann bei den Wählern einen Bonus haben dürfte – wirklich eng werden. Optimisten nennen in diesem Zusammenhang gern die XII. Legislaturperiode:
1998 haben mit Sabina KasslatterMur, Hanspeter Munter, Siegfried Messner, Walter Baumgartner und Albert Pürgstaller fünf Eisacktaler kandidiert – und alle fünf haben es geschafft. Kasslatter-Mur führte damals den Erfolg darauf zurück, dass die fünf Eisacktaler Kandidaten als eingeschworenes Team aufgetreten waren und ständig die Botschaft ausgegeben hätten, dass die Eisacktaler Wähler alle vier Vorzugsstimmen vergeben sollten – was auch heuer der Schlüssel zum Erfolg sein könnte. Realisten weisen allerdings gern darauf hin, dass damals die SVP noch 21 von 35 Abgeordneten gestellt hat – ein feiner Unterschied zur heutigen Situation: Im derzeitigen Landtag hat die SVP 17 Abgeordnete. Landeshauptmann Arno Kompatscher ist aber optimistisch: „Ich wünsche mir die Gestaltungsmehrheit“, was soviel heißt, dass die SVP sich zum Ziel gesetzt hat, zumindest einen Sitz dazuzugewinnen.
aus dem Hut zaubern? Denn Köllensperger hat sich bekanntlich unlängst von der Fünf-SterneBewegung, für die er vor fünf Jahren in den Landtag gewählt worden war, verabschiedet und seine eigene Partei gegründet. Zur Drucklegung dieser Ausgabe des „Brixner“ bestand das „Team Köllensperger“ aber lediglich aus seiner Person; wie die Liste am Ende aussehen wird, steht noch in den Sternen. Es darf aber vermutet werden, dass hinter dieser Entscheidung eine klare Strategie steckt: Köllensperger sah sich möglicherweise im Dilemma, dass er als deutschsprachiger Südtiroler in einer italienischen Partei für manchen schwer wählbar war – auf beiden Seiten. Durch die Trennung kanalisiert er die italienischsprachigen Südtiroler in Richtung Cinque Stelle und die deutschsprachigen auf seine eigene Liste – vielleicht, um danach wieder Gemeinsamkeiten mit der „Schwester“ zu finden. Den Bonus der Kleinparteien „kassiert“ er damit gleich doppelt: Bei den letzten Wahlen war er mit 1.334 Vorzugsstimmen in den Landtag eingezogen. Zum Vergleich: Der
letzte SVP-Abgeordnete, der die Wahl in den Landtag geschafft hat, war Oswald Schiefer mit 6.922 Vorzugsstimmen. Ob die Wähler diese Strategie Köllenspergers durchschauen und goutieren, wird sich zeigen. Fakt ist, dass er damit zur immer wieder stark kritisierten Parteienzersplitterung beiträgt. Ebenfalls noch nicht erwähnt haben wir die Süd-Tiroler Freiheit, die derzeit immerhin drei Vertreter im Abgeordnetenhaus stellt, aber um die es in letzter Zeit ziemlich ruhig geworden ist – ganz im Gegensatz zu Andreas Pöder, One-Man-Show der BürgerUnion, der in den letzten Monaten keine Gelegenheit ausließ, sich Zielgruppen anzunehmen, die am 21. Oktober seine Wiederwahl garantieren sollen. Und ebenfalls äußerst unklar ist, wie sich neben der FünfSterne-Bewegung, Lega und PD die restlichen italienischen Parteien verhalten werden. Hier herrscht derzeit noch vollkommene Unklarheit. Wie sich die Dinge in den nächsten drei Monaten auch immer entwickeln mögen: Es wird spannend. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
DIE NUMMER IM NOTFALL
Zu viel Optimismus? Die fünf
von uns befragten Parteien geben sich also optimistisch: Die Grünen wollen vier, die Freiheitlichen acht, der PD drei, die Lega drei und die SVP 18 Sitze. Laut Adam Riese wird sich das nicht ausgehen – zum einen, weil insgesamt nur 35 Sitze zur Verfügung stehen, und zum anderen, weil wir einige Akteure noch gar nicht genannt haben. So stellt sich jeder die Frage, wie stark die Fünf-SterneBewegung nach dem Weggang von Paul Köllensperger aus diesen Wahlen hervorgehen wird. Wird sich Luigi Di Maio und seine Bewegung in Rom entzaubern oder etablieren? Kann die Fünf-SterneBewegung in so kurzer Zeit einen neuen glaubhaften lokalen Leader 19
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Politik & Gesellschaft
Gefährliche Dorfstraße? Autofahrer, die die Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h in Vahrns Oberdorf nicht beachten, sorgen bei den Anrainern für Unmut. Die Gemeinde lehnt es nach Verkehrszählungen ab, geeignete Maßnahmen zu setzen.
Foto: Oskar Zingerle
Straße zeitweise aufgestellt – nur Armin Beikircher wird vertröstet: Das Ganze verzögere sich etwas, schreibt Pattis in einer weiteren E-Mail, aber ab Frühling 2018 sollte endgültig auch an seiner Straße kontrolliert werden. Geändert hat sich seitdem nichts. Dietmar Pattis erklärt: „Da sich die Montage der Speedcheck-Boxen auch in Vahrn nachweislich positiv auf das Fahrverhalten ausgewirkt hat, ist die Nachfrage seitens der Anrainer nun natürlich groß. Die Landesstraße 70 hat jedoch nur bedingt Priorität, da dort die Situation im Vergleich zu anderen Straßenabschnitten weit weniger problematisch ist.“
„Das Problem muss gelöst werden.“ Aber warum wurde die LanDie Dorfstraße im Vahrner Oberdorf erhitzt die Gemüter der Anrainer
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ährt man die Landesstraße 70 durch Vahrns Oberdorf entlang, so erscheint sie auf den ersten Blick wie eine übliche Dorfstraße (und heißt übrigens auch so): ruhig, mit Pflastersteinen gesäumt, normaler Verkehrsbetrieb. Hier gilt, wie auf den meisten Straßen des Dorfes, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h. Armin Beikircher ist Anrainer und beobachtet immer wieder das Fahrverhalten im Bereich der Kreuzung zur Alois-Vittur-Straße: „Sehr häufig wird das Tempolimit hier überschritten. Das ist nicht nur gefährlich, sondern stellt für uns Anrainer vor allem nachts auch eine Lärmbelästigung dar. Die Gemeinde hat zwar Maßnahmen versprochen – bisher ist allerdings nichts passiert.“ Tatsächlich bemüht sich Beikircher schon seit längerem um entsprechende Aktionen der Gemeinde zur Geschwindigkeitsreduzierung. Bereits im Juni 2016
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ging eine erste E-Mail an den zuständigen Gemeindereferenten Dietmar Pattis, in der das Problem angesprochen wurde. Die Gemeinde Vahrn hatte Anfang 2016 bereits erfolgreich mehrere Speedcheck-Boxen im Gemeindegebiet aufgestellt; im vergangenen Oktober erwarb sie eine weitere, und in der Erwartungshaltung Beikirchers war die Dorfstraße am besten dafür geeignet.
Unproblematische Verhältnisse? Einige Wochen später wurden
zur richtigen Entscheidungsfindung im Auftrag der Gemeinde Verkehrsmessungen an verschiedenen Standorten im Dorf durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Ein Großteil der Verkehrsteilnehmer hält sich in der Dorfstraße an die Höchstgeschwindigkeit – nur einzelne überschreiten diese, wenn einige auch klar. Für Pattis sind die Ergebnisse eindeutig: „85 Prozent der erfassten Autos blei-
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ben innerhalb des Tempolimits“, schrieb er am 6. November in einer E-Mail an Beikircher. Möglicherweise unterliegt er darin einem Irrtum, denn bei der Messung wurden 50 km/h als Limit ins System eingegeben, während diese Straße höchstens mit 40 km/h befahren werden darf. Trotzdem beschließt der Gemeinderat am 23. November, dass gemeinsam mit der Stadtpolizei Brixen ein Einsatzplan festgelegt und ab 1. Dezember regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden sollen, zwei Mal am Tag, und das an drei Tagen pro Woche. Neben der Salernstraße 16 und der Alten Straße 12 wird auch die Landesstraße 70 an der Kreuzung zur Alois-Vittur-Straße als Standort genannt – mit der Begründung, dass sie „gefährliche Teilstücke“ darstellen. Seitdem wurde die Speedcheck-Box sowohl an der Salernstraße als auch an der Alten
desstraße 70 dann überhaupt im Beschluss erwähnt? „Wir wollten hier den Durchführungsprozess so flexibel wie möglich gestalten, damit Kontrollen künftig ohne weitere Beschlüsse möglich sind. Wann welche Standorte kontrolliert werden, wurde jedoch nicht genau festgelegt.“ Am 5. Juli, kurz nach unserem Gespräch mit Pattis, wurde der Beschluss nun im Gemeinderat umformuliert: So heißt es jetzt, dass der Gemeindereferent in Absprache mit der Stadtpolizei entscheidet, wann und wo eine Speedcheck-Box aufgestellt werden soll. Beikircher stimmt das unzufrieden; er fühlt sich von der Gemeindepolitik nicht ernstgenommen. Unklar ist, ob sich noch weitere Anrainer von den Geschwindigkeitsüberschreitungen gestört fühlen. Im Gespräch mit dem „Brixner“ erklärt Beikircher, dass er die Hoffnung nicht aufgibt: „Die Gemeinde muss ihr Wort halten und hier im Interesse der Anrainer eine Lösung finden.“ anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
EISACKTAL / WIPPTAL
Senioren feiern gemeinsam z Rund 250 Senioren aus dem Eisacktal strömten Anfang Juni nach Mauls bei Freienfeld, um am 22. Bezirkstag der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund teilzunehmen. „Das Bezirksfest bildet gerade deshalb den Höhepunkt unseres Jahresprogramms, weil es zum Wiedersehen und zum Austausch aller Eisacktaler und Wipptaler Senioren führt“, hob Josef Weissteiner, der Präsident des Bezirks Eisacktal/Wipptal der Senioren-
P&G
vereinigung, mit Freude hervor. Nach dem Eröffnungsgottesdienst folgten auf dem Festplatz von Mauls die offizielle Begrüßung und die Grußworte der Ehren gäste. Bereits seit 1989 setzt sich die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund für die Interessen und Anliegen älterer Menschen des Landes ein. Der Bezirk Eisacktal/Wipptal verfügt derzeit über 16 Ortsgruppen – die jüngste unter ihnen ist Sterzing – und rund 2.000 Mitglieder. vk
BRIXEN
Digitale Medien und die Kunst z Warum nicht einfach das künstlerische und kulturelle Erbe auf innovative Weise vermitteln und dadurch das Heute mit dem Gestern verknüpfen? Genau darum ging es bei der Konferenz „#Earth2018“, die Anfang Juli am Campus Brixen der Universität Bozen stattfand. „Wir wollten Begegnungen verschiedener Disziplinen anregen und einen Konvergenzpunkt zwischen Kunstgeschichte, digitaler Darstellung, Pädagogik, Psychologie und Kulturökonomie schaffen für ein besseres Verständnis unseres Kulturerbes“, erläutert Organisator Alessandro Luigini,
kurz
notiert
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Dozent für Kunstpädagogik, das Konzept der zweiten Konferenz ihrer Art. In elf Diskussionsrunden tauschten sich dabei knapp 60 Referenten aus über virtuelle Museen, multimediale Installationen, eigens programmierte Apps und sogenannte „serious games“ – das sind digitale Spiele, die neben der Unterhaltung auch ein pädagogisches Ziel verfolgen. Diskutiert wurde auch die erweiterte Realität (augmented reality) als Form der Didaktik bei der Vermittlung des kulturellen Erbes. Über 100 Dozenten, Forscher und Fachleute kamen nach Brixen, um
an der „#Earth2018“ teilzunehmen. Die Konferenz stand unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Kulturgüter und Tourismus,
der Italienischen Gesellschaft für Mediale Bildung und der Italienischen Design-Gesellschaft. vk
Im Rahmen des Projektes „Spie len im Krankenhaus“ übernimmt der Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) im heurigen Sommer erstmals die Sommerbetreuung von Kindern, um ihnen eine sinnvolle und kreative Unterstützung in der schwierigen Zeit des Krankenhausaufenthalts anzubieten.
28 Erwachsene und 38 Kinder mit Migrationshintergrund haben in den vergangenen neun Monaten am Integrationsprojekt „Lese mentoren“ der Caritas im Eisacktal teilgenommen, um sich den Einstieg in die deutsche oder italienische Sprache zu erleichtern. Im Oktober beginnt für die Lesementoren das nächste Einsatzjahr.
In Brixen wird der „Windelbo nus“ ausgeweitet: Für alle Bürger, die aus gesundheitlichen Gründen Windeln oder Einlagen tragen, hat der Gemeinderat die bisher auf den Mülltarif gewährte Ermäßigung verdoppelt. Auch wird ab 2019 der 50-Euro-„Windelbonus“ auf das zweite Lebensjahr eines Babys ausgedehnt.
NACHGEFRAGT
„Bergung könnte noch Jahre dauern“ Herr Schatzer, wie kam es, dass im Vahrner See letzthin so viel Munition gefunden worden ist? Das Ganze begann bereits im vorigen Jahr, als ein Kind ein Geschoss am Seegrund gefunden hatte. Die Vermutung lag nahe, dass wohl mehr davon im See sein muss. Man begann sofort mit der Suche und fand Unmengen an Munition, die vermutlich nach dem 1. Weltkrieg von Zügen auf dem Weg nach Norden in den See gekippt wurden. Der See musste nach dem Fund aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Die Bergung der Relikte wird von italienischen Marineeinheiten durchgeführt.
Ist die Bergung aufgrund der Explosionsgefahr gefährlich? Die Bergung ist schwierig und aufwändig, jedoch wissen die Experten von der Marineeinheit, womit sie es zu tun haben. Bereits über 5.000 Stück wurden aus dem See geholt, und vermutlich liegen noch über Hunderttausend am Grund. Die Munition hat in den vergangenen Jahren keine ernsthafte Gefahr für Badegäste dargestellt. Solange sie nicht berührt wird, kann nichts geschehen; sehr wohl aber besteht Explosionsgefahr, wenn man damit herumhantiert. Das ist auch der Grund, warum der See nicht wieder für den Badebetrieb geöffnet werden kann.
Welches Gebiet musste ge sperrt werden, und wie lange wird die Sperre noch aufrecht bleiben? Derzeit sind sowohl der See als auch der Rundweg gesperrt. Bei der Menge, die vermutlich noch im See liegt, kann ich momentan nicht ausschließen, dass die Bergung noch Jahre dauern wird, denn die Marineeinheit hat unzählige solcher „Baustellen“ und kann nicht über Monate ausschließlich in Vahrn bleiben. Den Rundweg möchte ich schon früher wieder aufmachen, aber das muss ich natürlich mit der Pächterin noch abklären.
Foto: Oskar Zingerle
ANDREAS SCHATZER, Bürgermeister von Vahrn, erklärt, warum in diesem Sommer im Vahrner See nicht gebadet werden darf: Die Bergung explosiver Relikte aus dem Ersten Weltkrieg dauert länger als erwartet.
oskar.zingerle@brixmedia.it Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Bier-Degustation beim Altstadtfest
z Ein vollkommen neues Angebot hat sich für das heurige Altstadtfest der Lions Club Brixen einfallen lassen: Am Stand in der Hofburggasse werden die Besucher aus zwölf verschiedenen Fass-Bieren auswählen können, auf Wunsch auch in kleinen 0,10-Liter-Gläsern, die sich zur Degustation und zum Vergleich von mehreren Bieren besonders eignen. Die Biere stam-
men aus den renommiertesten Brauereien Europas – zum Beispiel das frucht-würzige Weißbier „Blanche“ aus Belgien oder das im klassischen englischen Bierstil hergestellte „Tyrol Pale Ale“ vom Zillertal, das typische belgische Fruchtbier „Frambois“, das nach amerikanischem Stil gebraute „Rey Ipa GRHope“ oder auch das Brixner „Amber Lager“ der Köstlan
Brauerei. Insgesamt werden es zwölf Biersorten sein, die der Lions Club anbieten wird. Der Schwerpunkt des Sortimentes liegt auf Bieren, die die Festbesucher in dieser Zusammenstellung und im Fassausschank mit einiger Wahrscheinlichkeit noch nie getrunken haben. Natürlich sind auch die Speisen an die qualitätsvolle Bierdegustation angepasst: Am
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Idee für Bildungshaus Raas steht z Für den Neubau des Bildungshauses in Raas hat der Brixner Architekt Matteo Scagnol den entsprechenden Architekturwettbewerb gewonnen. Aus über 30 Einsendungen in der ersten Wettbewerbsstufe wurden zehn Teilnehmer zur Erstellung eines konkreteren Projektentwurfs eingeladen, woraus Scagnol letztlich als Sieger hervorging. Die Jury überzeugte sowohl die urbanistische als auch architektonische Qualität des Projektes: „Der geknickte Baukörper und dessen spielerisch gestaltete Dachlandschaft und Höhenentwicklung basieren auf einem klaren und ablesbaren Gestaltungsprinzip. Dieses erscheint vertraut und generiert zugleich ein der Nutzung angemessenes Erscheinungsbild, das dem Bildungshaus Raas die erforderliche Identität in der dörflichen Struktur verleiht“, heißt es unter
anderem in der Begründung. Dem gesamten Vorhaben legte die Gemeinde ein zuvor mit öffentlicher Beteiligung erarbeitetes pädagogisches Konzept zugrunde, das wiederum die Basis für ein Raumkonzept bildete. Dem entsprechend legte man in der Beurteilung auch Wert auf die Erfüllung der funktionalen Aspekte. Der vorgeschlagene ebenerdige Mehrzwecksaal an der Ostseite des Gebäudes mit direkter Zugänglichkeit und Sichtbarkeit nach außen sowie der funktionale Zugang an das zentrale Foyer, das sich zum großzügigen Freiraum an der Südwestseite öffnet, überzeugte die Jury in besonderer Weise. Als nächste Schritte stehen Einreiche- und Ausführungsplanung an, die etwa in einem Dreivierteljahr abgeschlossen sein sollte. Geplanter Arbeitsbeginn ist im Jahr 2020. oz
Lions-Stand wird es verschiedene Käsesorten geben sowie Brezen, die in ausgefallenen Geschmacksvarianten angeboten werden. Wie bei allen Service-Aktionen des Lions Clubs Brixen, geht auch hier der gesamte Reinerlös an einen guten Zweck. wv
BRIXEN
Wenn Senioren Ferien machen
z Dem Alltagstrott entfliehen und einfach einmal die Seele baumeln lassen – das konnten auch heuer wieder Senioren aus Brixen und Umgebung bei den von der Gemeindeverwaltung geförderten Ferienaufenthalten. Entweder es ging ans Meer – und zwar nach Gatteo Mare und Cattolica – oder nach Sexten in die Bergwelt der Heimat. 250 Senioren gingen damit heuer bei den mittlerweile zur Tradition gewordenen Initiative der Gemeinde auf Reisen. Ebenfalls Tradition geworden ist der Besuch der Stadtverwalter in den Urlaubsorten: So statteten Bürgermeister Peter Brunner und Stadträtin Paula Bacher Mitte Juni den Urlaubsgruppen am Meer einen Besuch
ab; Anfang Juli gesellten sie sich zu den Senioren in Sexten und verbrachten den Tag mit ihnen. „Die Gemeinde Brixen legt großen Wert auf das Wohlbefinden von Senioren“, zeigt sich Paula Bacher erfreut. „Die von Jahr zu Jahr steigende Teilnehmeranzahl beweist, dass dieses Angebot sehr geschätzt wird; das motiviert uns, diesen Weg weiterzugehen.“ Für die Sommeraufenthalte 2018 hat die Gemeinde insgesamt 191.000 Euro bereitgestellt. Die Ausgabe wird zum Großteil durch die Beiträge der Teilnehmer, einen Landesbeitrag und die Kostenbeteiligung der Teilnehmer aus anderen Gemeinden gedeckt. vk
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Nomadin im Herzen EVA KUEN ist eine Suchende, die sich ihren Traum vom Schauspielen lange nicht zugetraut hat. Heute ist sie angekommen in dieser Welt und drückt als Meisterin der leisen Töne ihre Gedanken am liebsten über die Musik aus.
B
eim Anblick der gertenschlanken, mädchenhaft wirkenden Frau mit den braunen, leicht zerzausten Haaren und den scheuen Rehaugen denkt man sofort an die unvergleichliche Audrey Hepburn. Und jene war es auch, die als Eliza in „My Fair Lady“ zur Inspirationsquelle für die damals Sechsjährige wurde, die auf der Stelle wusste: „Genau so eine tolle Schauspielerin will ich werden.“ Vorerst bleiben die hochfliegenden Pläne in Kirchbichl stecken, im Heimatort ihrer Mutter, wo das kleine Mädchen die Sommermonate verbringt und seinen Fantastereien ungehemmt nachhängen kann. In der Oberschule beneidet Eva alle, die offen auf andere zugehen können; sie versteht sich nicht auf Small Talk, viele halten sie für hochnäsig und eingebildet. „Das konnte ich überhaupt nicht verstehen“, meint die Schauspielerin, „ich war einfach nur schrecklich schüchtern.“ Sie wirkt auch heute noch zurückhaltend, aber sie hat durch die Arbeit auf der Bühne gelernt, aus sich herauszugehen, wenn die Umstände stimmen. „Die Bühne bietet auch Schutz“, gibt sie zu, „hier kann ich mich entfalten und mich von meinen immerfort kreisenden Gedanken lösen.“ Die Welt mit ihren Unwägbarkeiten ist stets Thema bei Eva Kuen, ob es nun um das Flüchtlingsdrama geht, Diskriminierung der Frauen oder um eine untragbare politische Haltung. Integrität steht an oberster Stelle, die Sensible saugt alles auf wie ein Schwamm und kann nur arbeiten, wenn im Umfeld Respekt und Fairness gewährleistet sind.
Von Fern- und Heimweh. Nach
der Matura versucht sie sich als Au-pair in London, aber das Heimweh war stärker als ihr Fernweh. Die erste wichtige Beziehung mit 18 bestärkt sie in ihrer Nestflüchter-Sehnsucht. Sie heiratet den 26
Musiker Ossi Pardeller, und aus der sechsmonatigen Hochzeitsreise werden mit Unterbrechungen zwei Jahre Spanienaufenthalt. „Ich verschrieb mich mit Haut und Haaren der südamerikanischen Musik“, erzählt die gebürtige Brixnerin, „wir sind als Duo aufgetreten und haben so unser Geld verdient.“ Zurück in Bozen, kommt sie über Georg Clementi zu einem Workshop mit dem Schauspielpädagogen Thomas De Neve, der ihr Mentor wurde und ihr Urvertrauen in die Kunst des Spielens geweckt hat. Mutig stürzt sie sich in ein Seminar mit Schauspielcoach Susan Batson in Berlin, wo sie 5 Kilogramm abnimmt und den Satz mitnimmt „forget your fucking nice girl“. Lange schon möchte sie das „brave Mädchen“ abstreifen wie eine Haut; sie trennt sich vom Ehemann, zieht nach
wunderbar zartes Lied, eigens für die Empfindsame komponiert.
Ab auf die Bühne. Nach einigen
lustlosen Jobs und nach vielen lustvollen Cellostunden ist sie mit 36 Jahren endlich bereit für das große Bühnenabenteuer. Es sind die Bretter der Carambolage, die ihr Heimat werden. Mit dem Improtheater geht sie durch die härteste Schule des Schauspielens. „Mir war oft kotzübel vor Aufregung“, erinnert sich Eva, „aber da habe ich gelernt, auch das Scheitern auszuhalten.“ Sie spielt mit fast allen Südtiroler Theatergruppen, von den Vereinigten Bühnen bis zu den Freilichttheatern des ganzen Landes unter den bekannten Regisseuren wie Eva Niedermeiser oder Torsten Schilling. Sie stellt das Soloprogramm „Nicht hinauslehnen“ zusammen mit poetischen
mar Gampers Kabarett und der Videocomedy „Jenny unterwegs“. Neuerdings trägt sie ein Fransenpony, bei einer Frau oft ein Hinweis auf innere Veränderung. „Es kommt einiges in Bewegung“, bestätigt sie, „das hat auch mit dem neuen, rotzig frechen Musikprojekt ‚Käpt’n Lost‘ zu tun: Beim Musik machen fühl ich mich frei und selbstbestimmt.“
Abenteuer über Abenteuer. Für
ihren Partner im Leben und im Beruf Peter Schorn und ihren kleinen Sohn Samson hat sie das Nomadenleben aufgegeben und lebt wieder in ihrer Geburtsstadt Brixen. Eva empfindet die Beziehung zu Peter als äußerst befruchtend, sie vertrauen sich beruflich wie privat und schätzen die ehrliche Meinung des anderen. „Das ist für mich ein Heimkommen in der Welt, die mir entspricht und
„Durch das Improtheater habe ich gelernt, auch das Scheitern auszuhalten“_ Eva Kuen Wien und meldet sich trotz vieler Selbstzweifel bei einem privaten Schauspielunterricht an. Sie wirkt am Kindertheater mit und hält sich mit Restaurierungsarbeiten über Wasser. „Die Adler auf der Hofburg habe ich vergoldet“, lacht sie, „das schafft eine heimelige Nähe zu dieser Stadt.“ Jetzt macht sie Ernst mit der Schauspielerei, könnte man vermuten. Weit gefehlt! Die Irrfahrten des weiblichen Odysseus gehen wortwörtlich weiter. Frisch verliebt in einen Franzosen, machen die beiden drei Jahre lang ein Segelschiff wieder flott und wollen damit musizierend um die Welt segeln. Nach vier Monaten endet das „All is lost“-Abenteuer auf dem Meer, aber Eva nimmt eine schöne Zeit am Musiktheater in Avignon mit und „La Fragile“, ein
Texten und ephemeren Chansons, und in „Greenwich Bye Bye“ stammt Text und Musik aus ihrer Feder. Sie spielt und führt Regie – eine Mammutaufgabe. Sie liebt die Stücke von Sybille Berg und Laura Naumann, die sich auf unverkrampfte Weise mit Gesellschaftsthemen befassen und auf Ängste und Befindlichkeiten der Frauen heute eingehen. Eva ist auch Mitglied im innovativen MURX-Theater von Doris Warasin und Antonia Tinkhauser, deren tragisches Ableben im April nicht nur die Theaterwelt erschüttert hat. Die Liste ihrer Mitwirkung an Film und TV-Produktionen ist lang wie die der Hollywood Stars, und immer öfter beweist die aparte Schöne Mut zur Hässlichkeit. So überrascht sie als Sabine Campestrini durch unerwartet komisches Talent in Diet-
die ich liebe“, lächelt sie glücklich, „so quasi ein Landeplatz für mein Zugvogelherz.“ Und wenn wieder mal der Südwind weht, schnappt sich Eva ihren Peter und reist in die fernsten Ecken der Welt, um dann sehnsuchtgestillt zu Samson zurückzukehren, dem „großartigsten Abenteuer meines Lebens“.
irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
PORTRAIT
ENDLICH ANGEKOMMEN: Zurück in ihrer Heimat Brixen, hat Eva Kuen einen Landeplatz für ihr Zugvogelherz gefunden
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Menschen & Meinungen
BRIXEN
Moser ist neuer Rotary-Präsident z Der Rotary Club Brixen steht seit kurzem unter neuer Führung: Der Bruneckner Unternehmer Johannes Moser tritt die Nachfolge von Primar Walter Thaler an. Bei der Übergabe ließ der scheidende Präsident seine Höhepunkte Revue passieren und hob die Serviceleistungen zugunsten der humanitären Einrichtungen „Licht für die Welt“ und „Südtiroler Ärzte für die Welt“ hervor.
Der Neo-Präsident skizzierte die Grundzüge seines Programms, in dem Kunst, Kultur, Medizin und Sport in verschiedenen Veranstaltungen thematisiert und ebenso in Serviceleistungen entsprechende Berücksichtigung finden werden. Besonders erwähnte der Präsident einen Abend mit dem Bischof der Diözese Bozen-Brixen sowie Interclubveranstaltungen mit Partner- und benachbarten
Freundschaftsclubs. Der Rotary Club Brixen zählt derzeit 55 Mitglieder aus dem Eisacktal, dem Wipptal, dem Pustertal und den ladinischen Tälern. Im Bild Walter Thaler, Neo-Präsident Johannes Moser und Mathias Brugger. eh
M&M
BRIXEN
Der jüngste Kandidat
kurz
notiert
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Smartphones werden vermehrt sinnvoll im Unterricht verwendet. Die Nominierung und Wahl in den Landesjugendbeirat war ebenfalls ein Erfolg für mich.“ Durch sein politisches Engagement will der junge Bursch beweisen, dass sich die Südtiroler Jugend sehr wohl einbringen will und Visionen hat: „Mit meiner Kandidatur möchte ich erreichen, dass junge Menschen zu den Wahlen gehen und über die Zukunft Südtirols mitentscheiden. Denn es gilt, in den nächsten Jahren die Weichen für unsere Zukunft zu stellen“, ist Fischer überzeugt. vk
Andrea Ebner hat beim Wettbewerb „English Language Competition“ mit ihren erstklassigen Englischkenntnissen überzeugen können: Die Schülerin der 4. Klasse der Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation schnappte sich den 1. Platz vor anderen Oberschülern.
Foto: oliver oppitz photography
z Geboren ist er im November 1999, und mit seinen 18 Jahren ist er der jüngste Kandidat, der je für die Südtiroler Volkspartei ins Rennen um einen Sitz im Landtag gegangen ist. Die Rede ist von Alex Fischer aus Klerant, Schüler und großer Bruder von zwei Geschwistern. Auf seiner schulisch-politischen Agenda hat Fischer bisher auch schon den einen oder anderen Erfolg zu verbuchen: „Im Schulrat der WFO Brixen konnte ich in diesem Jahr die Digitalisierung endlich vorantreiben. Unsere Schule ist nun mit WLAN ausgestattet, und auch
Der Vahrner Installateur Siegfried Unterweger ist neuer Bezirksobmann des lvh Brixen. Unterweger, der zudem der lvh-Ortsgruppe Vahrn vorsteht, übernimmt das Ruder von seinem Vorgänger, dem ehemaligen Warentransporteur Johann Erlacher, der fünf Jahre im Amt war.
Seit Juli ist die Vinschgerin Sab rina Eberhöfer neue Vorstandsvorsitzende der oew mit Sitz im Brixner Vintlerweg. Unterstützt wird sie vom ebenfalls neuen Vorstandsteam, bestehend aus Thomas Dalsant, Magdalena Wild, Anna Heiss, Stefanie Unterthiner, Simon Hilpold und Lukas Gschnitzer.
O o op s
LAMMento
mein Hoppala
Julia Debertol, Studentin
Sa sdorowje!
„Schwer bewaffnet“ Es ist schon einige Jahre her, als ich zusammen mit einer meiner Freundinnen ihr an diesem Abend leeres Haus nutzen wollte, um gemeinsam bei Pizza und Horrorfilm zu entspannen. Vollkommen allein zu Hause, waren wir allerdings ängstlicher und schreckhafter als sonst, was durch den grusligen Film noch ins ziemlich Extreme gesteigert wurde. Plötzlich schaltete sich im oberen Stockwerk ein Licht ein! Einbrecher? Wir waren natürlich beide auf das Schlimmste gefasst. Bewaffnet mit dem erstbesten Verteidigungsmittel, das wir finden konnten – zwei Kleiderbügel – schlichen wir total verängstigt die Treppen hoch und waren bereit, auch den schrecklichsten Eindringling zu bekämpfen. Gefunden haben wir allerdings niemanden. Bis heute ist es uns ein Rätsel, wie sich damals das Licht von selbst einschalten konnte. Und bis heute sind wir nicht ganz sicher, ob die Einbrecher sich nicht doch von diesen zwei schwer bewaffneten jungen Mädchen in die Flucht schlagen ließen.
Leser kochen für Leser
„Isse scho vobei??“ lallt der Franz, nachdem er seinen dritten Becher Beluga Vodka in sich hineingekippt hatte. Wer ist schon vorbei, frag ich, Frieda? „Ach was!“, lallt der Franz, „die WeEm! Isse scho vobei?“ Natürlich ist sie noch nicht vorbei, sag ich, oder hast du auch nur einen einzigen Autokorso gehört? „Heuer gibt es keine Autokorsos“, sagt Frieda, während sie die inzwischen leere Beluga-Flasche mit einer noch gefährlich vollen Halbliterflasche Partisan Vodka austauscht und sie ebenso gefährlich nahe an Franzens Becher stellt. „Wie – keine Audokosos?“, lallt der Franz. Das war zuviel für seinen Zustand: Wie ein halbleerer Sandsack sackt er auf den Boden der Tatsachen und verschwindet unter dem Tisch. „Ui“, sagt Frieda, „er hat es immer noch nicht überwunden, dass seine Deutschen schon in der Vorrunde ausgeschieden sind.“ Als Letzte, sag ich, hinter Südkorea. Wenn sie es zumindest nur knapp nicht geschafft hätten – aber so? „Wir Italien-Fans sind da gelassener“, grinst Frieda mir zu, „oder?“ Nun, sag ich, wir sind nur deshalb leidensfähiger, weil wir uns an solche Dramen schon gewöhnt haben. Daraufhin holt sie zwei Becher, öffnet die bis zu diesem Zeitpunkt noch jungfräuliche Flasche Partisan Vodka, schüttet die beiden Becher gefährlich voll, reicht mir einen davon und prostet mir mit leidvollem Blick zu: „Sa sdorowje!“ Auf dass Italien beim nächsten Mal wieder dabei sein wird. Und Deutschland zumindest gegen einen würdigen Gegner ausscheiden kann. Und nicht gegen Südkorea.
mmh!
Burrata innamorata
> Zubereitung Die Rohschinkenscheiben überkreuz hinlegen, die Burrata darauf geben, dann als Päckchen schließen. Das Ganze für etwa zwei Minuten bei mittlerer Hitze beidseitig am besten in einer beschichteten Pfanne leicht
anrösten. Inzwischen die gewaschenen Rucolablätter auf einem Teller anrichten, die halbierten Datterini darauf legen, mit Salz, Pfeffer, Öl und ein paar Spritzern Zitronensaft würzen, verrühren und auf einem Teller (oder in einer flachen Schüssel) anrichten. Die Schinkenburrata darauf legen und mit den leicht angerösteten Nussbröseln bestreuen. Lasst‘s euch schmecken!
Nach dem Besuch der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ und der Berufsausbildung im Hotel „Elephant“ sowie Erfahrungssuche im In- und Ausland bekocht Simon Pichler seit acht Jahren die Gäste des elterlichen Gasthofs „Haller“. Für den „Brixner“ schlägt er ein feines, leichtes Sommergericht vor, das am besten mit einem Glas Weißwein genossen wird.
WE’RE
200 g Burrata 50 Rohschinken (zwei nicht ganz dünne Scheiben) ca. 100 g Datterini-Tomaten eine Handvoll Rucola Zitronensaft Olivenöl Salz und Pfeffer Walnüsse
HIRING
> Zutaten (für 2 Personen)
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Pro& Contra
Quando si parla di pesce... Wenn's um Fisch geht...
Ist in der Brixner Alstadt zu viel los? Der Hintergrund:
Foto: Oskar Zingerle
Es ist ein seit vielen Jahren von Altstadtbewohnern heiß diskutiertes Thema: Ist die Altstadt von Brixen noch ein attraktives Wohngebiet? An den Abenden im Sommer finden in den Kleinen und Großen Lauben, am Großen Graben, in der Albuingasse und am Domplatz unzählige Veranstaltungen statt, die nicht von allen Anrainern als angenehm empfunden werden.
JOHANN EICHBICHLER, Altstadtbewohner: „Weniger ist manchmal mehr“
Ja Als Anrainer am Domplatz würde ich gerne an manchen Zeiten am Stadtrand wohnen, kurz in die Altstadt schauen und dann wieder ins traute Heim zurückkehren. Aber das können wir Anrainer nicht. Wir müssen uns alles anhören, was am Domplatz geboten wird, und das zu jeder Tages- und Nachtstunde, samt Vorbereitungsarbeiten mit pneumatischem Hammer oder schrillem Piepsen der Gabelstapler, oft bis 3 Uhr früh, bis hin zur Putzmaschine der Stadtwerke ab 5 Uhr. Im Sommer ist es im Schlafzimmer dann entsprechend heiß, da man ja die Fenster nicht öffnen kann und rundherum LautsprecherGebrüll oder Hühnchen-Geruch hat. Das Altstadtfest dauert für mich drei plus sechs Tage vorher und drei Tage nachher. Ganz zu schweigen von Anfang September bis Mitte Oktober, wo die ganze Woche Veranstaltungen stattfinden. Ob man uns die appetitlichen Müllbehälter in den Hauseingang stellt oder dauernd den Hauseingang zuparkt: Ein normales Leben führen ist dann fast nicht mehr möglich. Wir haben Glück, wenn wir uns rechtzeitig mit Lebensmitteln und Mineralwasser eingedeckt haben, denn mit dem Wagen kommen wir für 14 Tage im September nicht mehr an die Haustür. Wir vermissen Richtlinien, die die Veranstalter einzuhalten haben, wie maximale Lautstärke, Abstand von den Hauseingängen, garantierte Zufahrt. Wir vertrauen auf Aussagen der Stadtverwaltung, nach denen in den nächsten Jahren vermehrt Veranstaltungen ausgelagert werden sollen. Wir hoffen, in Brixen wieder mehr Lebensqualität erleben zu dürfen. Weniger ist manchmal mehr. z
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WERNER ZANOTTI, Geschäftsführer der Brixen Tourismus Genossenschaft: „Es ist unsere Aufgabe, die Altstadt zu beleben“
Nein Ein gesundes Nachtleben gehört zu einer Stadt wie Brixen einfach dazu! Natürlich muss das Ganze im respektvollen Umgang zwischen Bewohner und Besucher passieren. Wir versuchen, wo es geht, im Vorfeld von Veranstaltungen in den Dialog mit den Bürgern und Anrainern der Veranstaltungsstätten zu treten. Generell ist es aber als Brixen Tourismus und als Stadtmarketing unsere Aufgabe, die Altstadt zu beleben – zum Wohle der Gäste, die sich in unserer Stadt wohlfühlen sollen, und zum Wohle der Bürger, die direkt oder indirekt davon profitieren. Abendliche Aktivitäten und Frequenzen müssen sein, damit sich ein urbaner Raum positiv entwickeln kann. Zu abendlichen Veranstaltungen gehören auch musikalische Umrahmungen, die naturgemäß Lautstärke entwickeln, die einen Bühnenaufbau und Bühnenabbau erforderlich machen. Dabei achten wir aber immer darauf, dass diese Veranstaltungen zu einer gewissen Zeit eingestellt werden. Auch ist uns natürlich wichtig, dass die Sperrzeiten eingehalten werden. Dazu gibt es Kontrollen, und das ist auch gut so. Eine belebte Stadt erhöht die allgemeine Lebensqualität und Attraktivität, was zum Schluss auch den Anwohnern wieder zugutekommt. Natürlich gibt es im Laufe des Jahres ab und an Momente, wo es leider für die Anrainer zu größeren Belastungen kommt, wie beispielsweise bei den Abenden der Sommeremotionen, beim Altstadtfest und dem umfangreichen Herbstprogramm. Dann werden aber auch wieder längere Ruhepausen eingelegt – in den Winter- und Frühjahrsmonaten beispielsweise. z
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Braucht es neue Regeln für Fahrradfahrer?
UMFRAGE
Fotos: Oskar Zingerle
Der Radsport kommt am Berg immer mehr in Mode: Bei jeder Wanderung trifft man inzwischen auf dem Weg auch Radfahrer. Daraus entstehen tagtäglich Diskussionen, die sich immer um eine Frage drehen: Braucht es neue Regeln für Mountainbiker und E-Bike-Fahrer auf Wanderwegen?
„Um mit Kindern eine gemütliche Radtour zu unternehmen, gibt es in Brixens Umgebung zu wenige Wege. Auch auf der Plose ist es schwierig – vor allem, weil man die Wege immer mit Wanderern teilen muss“, sagt Davide Gabriele. „Um auf die Plose zu kommen, gibt es sehr viele Wanderwege, aber bis auf die schwierigen Trails so gut wie keine expliziten Radwege. Die öffentliche Hand muss für mehr Radwege sorgen, um das Problem zu lösen.“
Maria Fabi ist es wichtig, dass die urigen Wanderwege erhalten bleiben: „Deshalb ist es auch ungemein wichtig, dass es neue Regelungen gibt! Als Wanderer hat man es einfach schwer, wenn man sich ständig in den Wald stellen muss, um den Radfahrern Platz zu machen. Sind die Wege hingegen breit genug, ist es kein Problem, wenn man sich den Platz teilen muss.“ 32
„Wenn alle vorsichtig fahren würden, bräuchte es keine neuen Regeln. Mountainbiker müssen langsamer fahren, denn schließlich haben auch die Fußgänger ein Recht auf Benutzung der Wege. Aber da man nicht eine Unzahl an neuen Wegen bauen kann, ist die einzige Lösung, dass man den Radfahrern beibringt, dass sie auf die Spaziergänger achten müssen“, findet Peter Hinterlechner.
Auch Richard aus Brixen kennt das Problem von seinen vielen Spaziergängen auf der Karlspromenade: „Man trifft immer mehr Rad- und sogar Motorradfahrer, die unterwegs sind und auf die Fußgänger keine Rücksicht nehmen. Das ist einfach störend. Es gibt nur eine Lösung: Die Wege müssen strikt getrennt werden. Radfahrer dürfen nur dort fahren, wo keine Fußgänger unterwegs sind, und umgekehrt.“
„Es wird problematisch, sobald Radfahrer auf denselben Wegen wie Fußgänger unterwegs sind. Dann wird es manchmal recht gefährlich, vor allem für Kinder und ältere Menschen.“ Aber Hermann Thaler ist sich sehr sicher, dass es eine Lösung dafür gibt: „Eigentlich müsste man eigene Wege für beide Gruppen ausschildern.“
„Es ist auch wegen der Wildtiere wichtig, dass es neue Regelungen gibt“, sagt Johannes Wassermann. „Der Mensch greift mehr und mehr in ihren Lebensraum ein; das führt zu Störungen, die sich negativ auswirken. Diese Störungen gibt es nicht nur im Sommer durch die Radfahrer, sondern auch im Winter durch die Skifahrer. Man müsste das Radfahren nur auf einigen Strecken erlauben – das wäre die Lösung.“
Patrizia Tisot findet, dass es auf alle Fälle Handlungsbedarf gibt: „Man muss einfach eigene Wege für Radfahrer schaffen, damit sie nicht dort fahren, wo auch Wanderer spazierengehen. Die Politik könnte das finanzieren; sie unternahm bis jetzt zu wenig und hätte genügend Geld zur Verfügung. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist auf steilen Wegen schwierig umzusetzen. Allerdings könnte man eine Altersbegrenzung einführen: Jugendliche mit 12 Jahren haben zu wenig Erfahrung, um Waldwege zu benutzen.“
„Es gibt offensichtlich ein Problem, aber eine Lösung zu finden ist schwierig. Neue Radwege zu bauen ist viel zu kostenintensiv. Vielleicht könnte man einige Wege verbreitern mit eigenen, getrennten Spuren für Fußgänger und Radfahrer. Dann wären sie sich nicht mehr im Weg“, sagt Matteo Palmiere.
Echo
Foto: Johan Lilja
„Diese Bäume stinken!“ Ein Leserbrief als Reaktion zum Bericht „Shared Space“, „Brixner“ Nr. 340, S. 58
Michael Bergenstjerna, Brixen
„Mein Stromgedicht“ Eine Reaktion auf den Artikel „Endlich: Die Lösung“ im „Brixner“ 338, S. 48
Christian Unterweger, Brixen
von Sängerin Giorgia Bracchi ergänzt.
. w at w i. w a-d e
Ich kann keinem Menschen sagen, wie erfreut ich bin in diesen Tagen, als der „Brixner“ vermeldete, dass endlich die Strommasten entfernt werden sollen, was vor allem die Millander unendlich gern haben wollen! Ich bin schon lange kein Millander mehr, aber mich interessiert dieser Ort immer noch sehr. Ich habe es ernsthaft satt, dass Stromleitungen führen über unserer Stadt! Unterirdisch muss man alle Kabel montieren, damit sie keineswegs unser Stadtbild verunzieren. Ich bin unglaublich froh, wenn es endlich wird kommen so! Hoffentlich wird bald alles gut, dann vergeht der Anrainer Wut!
es sich dabei um eine Brixner Band handelte, und zwar „Flying Mind“. Die Musiker im Bild von links nach rechts sind Giorgio Pasotto am Bass, Giancarlo Roveta am Schlagzeug, Roby Carminati an der Gitarre, Christian Plattner an der Orgel. „Flying Mind“ spielen heute noch in der Originalbesetzung von damals und werden aktuell
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Ich nehme Bezug auf den Bericht „Shared space“ in einem der letzten „Brixner“ – übrigens ein ausgezeichneter Artikel (wie auch das gesamte Magazin) und äußerst interessant, um die Pläne unserer Stadtverwaltung zu verstehen. Auf ein Detail möchte ich aber hinweisen: Dass die Gemeinde plant, im Zuge der Neugestaltung des Kleinen Grabens Bäume der Sorte Gingko Bilboa zu pflanzen, halte ich für einen großen Fehler. Es reicht, sich im Internet zu informieren über die leidlichen Erfahrungen, die andere Städte mit dieser Baumsorte gemacht haben – so zum Beispiel Essen, Freiburg, aber auch viele amerikanische oder britische Orte: Gingko-Balboa-Bäume stinken gewaltig! Ich selbst habe vor einigen Jahren bei einem Besuch von Freunden in der Franziskusstraße in Meran äußerst schlechte Erfahrungen gemacht: Bei diesem Gestank habe ich mich fast übergeben müssen. Diese Bäume stinken in der Herbstzeit unglaublich stark, und der Boden wird durch die herabfallenden Früchte gefährlich glitschig. Ich möchte auf diesem Weg die Entscheidungsträger bitten, die Wahl der Baumsorte zu überdenken. Manche Stadtverwalter lassen sich beirren durch die Aussage, dass lediglich weibliche GingkoBilboa-Bäume den Gestank verursachen würden und man deshalb die Nachteile vermeiden könne, indem man sich auf männliche Bäume beschränkt. Das ist aber nur bedingt richtig, da man das Geschlecht dieser Bäume nur durch sehr aufwändige Untersuchungen bestimmen kann. Außerdem ist es sogar möglich, dass ein männliches Exemplar im Laufe der Zeit sein Geschlecht ändert und plötzlich Früchte trägt. Einige Städte wählen diese Bäume aufgrund ihrer günstigen Preise
aus – und bedenken dabei nicht, welchen Image-Schaden eine stinkende Straße mitten in der Stadt verursacht. Es gibt also nur Nachteile bei dieser Baumsorte: Die Brixner würden sich über den Gestank ärgern, die Gäste würden die Nase rümpfen, und auch wirtschaftlich gibt es auf lange Sicht keine Vorteile. Ich wiederhole meinen freundlichen Appell an die Stadtverwaltung: Bitte suchen Sie anstelle der geplanten Baumsorte eine andere aus – im Interesse dieser schönen Stadt, die ich seit einiger Zeit auch als die meine bezeichnen darf.
mit’m Miller Hörsystem*
„Flying Mind“ Eine Ergänzung zum Bericht „Das legendäre ICKX 2000“, „Brixner“ Nr. 341, S. 64
Reinhard Prentki, Brixen
Vielen Dank für die Veröffentlichung meines Berichts über das 50-Jahr-Jubiläum des legendären ICKX 2000. Ich würde gern den Lesern eine zusätzliche Information zum großen Bild auf Seite 64–65 geben – weil
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Kunst & Kultur
PERLEN DER KUNST: Im Barock wollte die römisch-katholische Kirche mit Werken wie dem Engelszyklus von Josef Ignaz Mildorfer die Gläubigen festhalten und zurückgewinnen
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AUSSTELLUNG „TRIUMPH DES BAROCK“ IN DER HOFBURG
Dem Himmel so nah Bis Ende Oktober triumphieren in der Hofburg barocke Gemälde von den Anfängen um 1600 bis zur Spätphase um 1800 aus dem eigenen Bestand, der nunmehr von Diözesandirektor Johann Kronbichler in einem aufwändig gestalteten Katalog Eingang fand.
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er Begriff Barock soll einer anerkannten These nach auf das portugiesische Wort „barucca“ zurückgehen, ein Ausdruck aus der Juweliersprache, mit dem unregelmäßig geformte Perlen beschrieben wurden. Im französischen Raum wurde das Wort noch um 1700 als abwertend im Sinne von „merkwürdig, bizarr“ gebraucht für Kunstformen, die nicht dem allgemeinen Geschmack entsprachen. Vielen war die übertrieben schwülstige Formensprache zu kitschig, insbesondere nach der Renaissance, die nach Giorgio Vasari den Höhepunkt der Kunst definiert. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Bezeichnung auf die Musik und Literatur der Zeit übertragen; heute wird sie als historischer Epochenbegriff verwendet.
Prunk und Pracht. Es ist die Zeit
der Gegenreformation, der zunehmenden Macht der Fürsten, des Absolutismus. Die regierenden Fürsten waren bestrebt, Macht und Reichtum zu demonstrieren und sich gegenseitig an Prachtentfaltung zu übertreffen. Für die römisch-katholische Kirche galt es, die Gläubigen festzuhalten oder zurückzugewinnen, ihr Blick sollte sich staunend gen Himmel richten und von Prunk und Pracht gefesselt werden. Nie waren die Menschen dem Himmel so nah wie in der Barockzeit; im Œvre einer ganzen Reihe von Künstlern finden sich bis auf seltene Ausnahmen nur religiöse Themen. Erzählungen aus der Bibel, Schilderungen aus dem Leben der Heiligen und Mariendarstellungen machten den überwiegenden Teil
der Tafelmalerei aus, denn nicht nur die kirchlichen Würdenträger, sondern auch der Adel gab in der Regel Bilder mit sakralem Inhalt in Auftrag. Eine Auswahl der Altarbilder und Gemälde von berühmten Tiroler Malern wie Stephan Kessler, Johann Georg Grasmair und Ulrich Glantschnigg sind in der Ausstellung zu sehen, ebenso wie Werke der in Wien zu Ruhm gelangten Tiroler wie Paul Troger. Gleich im ersten Raum beeindruckt der ehemalige Hochaltar des Brixner Domes von Hans Schmid, Hofmaler in Innsbruck von Erzherzog Ferdinand II. Entgegen der üblichen Praxis nach dem Trientner Konzil zeigt die Mitteltafel nicht die Aufnahme in
Bildhälfte fein säuberlich getrennt und detailreich festgehalten die geistlichen und weltlichen Stände der Menschheit, und in der klar abgesetzten oberen Hälfte ist die Krönung Mariens mit einer großen Engelsglorie dargestellt. An der Außenseite der Tür schweben vier Engel, von denen zwei einen Vorhang halten mit dem Verweis auf die Reliquien des Bistumspatrons Ingenuin. Nicht minder interessant ist eine großformatige Immakulata vom polnischen Maler Martin Theofil Polak für den Hochaltar der Brixner Frauenkirche, 1607 gestiftet von Anton Freiherr von Spaur. „Eine wahre Entdeckung ist die Grablegung vom Veroneser Paolo Farinati“, freut sich der Direktor,
Glantschnigg, Grasmair und Troger. Nicht nur Kennern dürfte
Ulrich Glantschnigg ein Begriff sein – ein Tiroler, der als Zehnjähriger mit seinen Eltern nach Bozen übersiedelte und dessen Gemälde in verschiedenen Kirchen, Klöstern und Museen zu besichtigen sind. Nichts für Zartbesaitete ist „Das Martyrium des hl. Kassian“, der von seinen Schülern mit messerscharfen Schreibgriffeln zu Tode gemartert wird. Brandaktuelles Szenario? Gewalt an den Schulen gehört in Ballungszentren mittlerweile zum Alltag; mancherorts werden selbst die Lehrer tätlichen Angriffen der Schüler ausgesetzt. Etwas ganz Besonderes sind die Werke von Johann Georg Grasmair, 1691 als Sohn der be-
„Auch wenn Paul Trogers Betätigungsfeld nicht in Südtirol war, standen am Ende seines Schaffens immerhin die Fresken im Dom zu Brixen“_ Johann Kronbichler, Direktor des Diözesanmuseums der Hofburg Brixen den Himmel, sondern nach alter Tradition den Tod Mariens. „Das Bild aus dem 17. Jahrhundert ist in keinem guten Zustand“, bedauert Johann Kronbichler, „aber wir sind trotzdem froh über den Besitz, denn in dem Zeitraum gibt es noch nicht die Werkdichte wie im folgenden Jahrhundert.“ Ein weiteres Kleinod aus dem Brixner Dom ist die Heiltumsschranktür: eine beidseitig bemalte Tür zu den Reliquien, Jeremias Rumpfer zugeschrieben. Die Innenseite zeigt in der unteren
„ein kleines Ölbild auf Probierstein mit einem reich geschnitzten und vergoldeten Zierrahmen.“ Von Jakob Christoph Platzer, einem gebürtigen Eppaner, sind aus dem Altbestand der Hofburg zwei recht imposante Gemälde ausgestellt: die Beschneidung Christi und der bethlehemitische Kindermord. Auch Paul Zeiller aus Reutte ist mit „Der Zwölfjährige unter den Schriftgelehrten“ vertreten, ein Werk aus dem hauseigenen Bestand, das bis dato als Leihgabe im Priesterseminar beherbergt war.
kannten Glockengießerfamilie in Brixen geboren. Auch er begab sich wie viele seiner Malerkollegen nach Venedig und Rom, um eine gediegene Ausbildung zu erhalten. In der Hofburg sehen wir von Grasmair den hl. Johannes Nepomuk mit den Märtyrerattributen und als Aufsatzbild „Die Heiligen Drei Könige“ in prunkvollen Gewändern und mit Geschenken in den Händen. Vom berühmten Paul Troger sind mehrere Leihgaben von seinem Geburtsort Welsberg in der 35
Fotos: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur Das Hochaltarbild, das den hl. Ägidius als Einsiedler zeigt (in der Bildmitte), hat der Mühlbacher Johann Mitterwurzer um 1770 für die Ägidius-Kirche in Raas gefertigt Ausstellung, darunter eine Pietà und eine Mater Dolorosa. „Auch wenn sein Betätigungsfeld nicht in Südtirol war, standen am Ende seines Schaffens immerhin die Fresken im Dom zu Brixen“, unterstreicht Kronbichler, der Troger bedenkenlos mit Tiepolo gleichsetzen würde. Die erste Entwurfskizze zum Langhausfresko im Brixner Dom zeigt „Die Anbetung des Lammes“ durch eine Schar von Heiligen, wie die Bistumspatrone Kassian, Ingenuin, Albuin, Hartwig und Stephanus. Von Troger nachhaltig beeinflusst war Josef Ignaz Mildorfer, dessen Motiv aus dem vierteiligen alttestamentlichen Engelszyklus das Ausstellungsplakat ziert. Das Bild hält den Moment fest, als Tobias in Begleitung des Engels Raphael im Fluss badet und ein Fisch aus dem Wasser emporschnellt. Im zweiten Gemälde hingegen erscheint der Engel Gottes der verstoßenen Magd Hagar in der Wüste. Mit einem kleinen Gedenkbild meldet sich sogar eine weibliche Malerin im barocken Schaulauf zu Wort. Maria Anna Moser aus Schwaz soll bei Martin Knoller eine Ausbildung genossen haben; ihre Portraits haben dazumal große Wertschätzung erfahren.
Kopien mit Wert. Eine bedeutende Rolle spielten in der barocken Malerei die Kopien nach alten Meistern, von denen eine Auswahl in der Ausstellung präsentiert 36
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Johann Kronbichler: „Ich habe vier Jahre lang recherchiert, um 700 Barockgemälde im bleibenden Bestandskatalog aufzulisten“ wird. Sie vermittelten das gedankliche Konzept des Originals in nahezu perfekter Wiedergabe und trugen wesentlich zur Beliebtheit einzelner Bildmotive bei, wie die „Madonna mit Kind“ nach Massimo Stanzione. Besonders ins Auge stechen „Das Urteil Salomons“, und „Das Urteil des Kambyses“, in denen mit unerbittlicher Härte Recht gesprochen wird. Beides sind Kopien der sich im Louvre befindlichen Gemälde von Nicolas Poussin vom Meraner Josef Wengenmayr.
Johann Kronbichler hat außerdem in einer der letzten Ausstellungen vor seiner Pensionierung einige Portraits zusammengetragen, die für die Inszenierung von Macht und Reichtum von Klerus, Adel und Bürgertum stehen. Sämtliche Werke der Barockzeit aus dem Depot und der Dauerausstellung sind akkurat im unentbehrlichen Bestandskatalog angeführt, für den der Experte seine Dissertation als Basis der jahrelangen Recherche zur Verfügung hatte.
– Ein Ausstellungsrundgang ist für die Besucher allemal ein (er) leuchtendes Erlebnis, aber wer kein Kunsthistoriker ist und nicht bibelfest, wünscht sich sehnlichst einen Erklärungstext, denn Führungen gibt’s nur für Gruppen. Oder dürfen wir schon bald auf eine Audio-Guide hoffen?
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INTERVIEW
„Bin neugierig auf das Leben“ Fotos: Oskar Zingerle
INGRID PORZNER ist als junge Frau der Liebe wegen von Deutschland nach Südtirol gezogen und hat seither die Theaterlandschaft des Landes grundlegend mitgeprägt. Dem „Brixner“ gewährt die Theaterfrau mit frrränkischem „R“ Einblicke in ihre langjährige Verbandelung mit der Dekadenz – und, nach ihrem Abschied als künstlerische Leiterin, Ausblicke auf die Zukunft. und ich muss wohl Talent bewiesen haben, sonst hätte ich nicht dabeibleiben können. Und so wurde Ihr Lebensplan über den Haufen geworfen? Ich wollte hier natürlich meinem Beruf nachgehen, und dazu brauchte ich den Zweisprachigkeitsnachweis. Damals glaubte ich, es wären nur italienische Staatsbürger zur Prüfung zugelassen. Also haben Franz und ich geheiratet, an einem Montag um 8:30 Uhr in der Gemeinde von Prad, sehr romantisch, und abends saß ich wieder im Italienischkurs. Letztendlich hat die Welt des Theaters gewonnen …
Ingrid Porzner: „Ich habe immer darauf geachtet, ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne zu bringen, mal laut, mal leise, schräg oder sensibel, komisch oder berührend“
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Frau Porzner, Sie sind 1978 nach Brixen gekommen – wegen eines Vinschgers? INGRID PORZNER: Kennengelernt habe ich den Südtiroler Studenten Franz Wunderer bei der Abschiedsparty meiner Kusine im ehemaligen olympischen Dorf in München. Diese unglaublich coolen Würfel-Bungalows dienten als Studentenunterkunft, und ich wohnte dort während meines Praktikums als Krankengymnastin. Südtiroler, Prädikat „besonders wertvoll“? Er trug damals lange Haare und einen Schnauzer, hat wie ein Hippie ausgesehen. Das fand ich schon sehr interessant. Und ja, Südtirol war doch Ausland, und das karge, fast ärmliche Leben im Vinschgau stand im krassen Gegensatz zum gutbürgerlichen Milieu, aus
dem ich stammte. Ich liebte das Wandern und das Skifahren in den Bergen, aber ich war kaum sportlich aktiv gewesen; bei uns zu Hause mit einem gehbehinderten Vater war das nicht angesagt. Sofort bereit, sich auf das Südtirol-Abenteuer einzulassen? Wir zogen erstmal in München zusammen, aber als Franz doch lieber nach Südtirol zurückwollte, hatte ich nichts dagegen. Ich wollte eh in die große weite Welt (lacht); weit bin ich nicht gekommen. Ich war noch sehr jung und glaubte ganz ehrlich, das sei so etwas wie eine Übergangsphase, von der man nicht weiß, was daraus wird. Und während dieser „Übergangszeit“ waren Sie 21 Jahre lang künstlerische Leiterin der Dekadenz …
Zum Theater kam ich wie die Jungfrau zum Kind. Ich bin einfach reingewachsen in das Theatergeschehen, und da bin ich diesem Südtirol sehr dankbar, dass ich geradewegs angesprochen wurde: „Magst bei uns Theaterspielen?“ – das wär mir in Deutschland sicher nicht passiert. Und wenn doch, dann ging es in Richtung „modeln“, aber dass Theaterspielen mein Beruf werden könnte, wäre mir damals nicht im Traum eingefallen. Vielleicht war ich auch im richtigen Moment am richtigen Ort. Die Kulisse war damals sehr an gutem Theater interessiert mit engagierten Schauspielern und Regisseuren. Man spielte Stücke in Hochsprache … Genau. Ich dachte zwar, mein Deutsch sei nicht perfekt, aber es reichte offenbar für die Bühne,
Anfangs war es für mich eher eine Sache, die neben meiner Arbeit Spaß machte, aber als ich mit Michael Worsch die Hauptrolle in „Yerma“ spielen durfte, da hat es mich so richtig gepackt. Da war mir klar, dass mit zwei kleinen Kindern und einem Beruf das Theaterspielen nicht mehr nebenherlaufen konnte. Und viele Engagements später, im Jahr 1996, bat man Sie um die künstlerische Leitung in der Dekadenz? Bei den ersten Vorstandssitzungen war ich fürchterlich aufgeregt. Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob mein Fachwissen ausreichen würde, um ein damals schon sehr renommiertes Kleinkunsttheater zu führen. Aber die Stimmung war gut, wir waren eine tolle Truppe, wo jeder sich mit seinen Fähigkeiten einbrachte, so gut er konnte. Es lief beileibe nicht alles reibungslos, aber es war ein kreativer Geist da. Jede Menge Starkabarettisten 37
Kunst & Kultur Ingrid Porzner: „Vom künstlerischen Standpunkt aus waren die Eigenproduktionen meine Babys“
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gaben sich dort die Klinke in die Hand, zum Teil für wenig Gage … Südtirol ist eben immer eine Reise wert! Ich denke, da haben eini-
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ge grad nur für die Reisekosten gespielt, wenn man das laut sagen darf. Die Gäste wurden auch immer gut betreut: Wir gingen mit ihnen zum Skifahren, zum Törggelen, zum Wandern. Um der Wahrheit gerecht zu werden, konnte ich mich in gewisser Weise ins gemachte Nest setzen: Die Dekadenz hatte immer schon gute Kontakte, auf die ich aufbauen konnte. Wenn ich jemanden unbedingt haben wollte, konnte ich ziemlich beharrlich sein. Ich bin teilweise sehr manipulativ; ich weiß genau, was ich zu sagen habe, um mein Ziel zu erreichen. Zielstrebigkeit ist demnach eine Ihrer stärksten Eigenschaften?
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Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann klemm ich mich dahinter – mit großer Willenskraft. In Thailand wollte ich einmal unbedingt tauchen, obwohl ich nicht besonders sport-
terschrieben. Und siehe da: Ausgerechnet ich war absolut ruhig und konzentriert und brauchte am wenigsten Sauerstoff von allen. Verlief der Tauchgang in die Führungsposition ebenfalls unproblematisch? Na ja, es war zu jener Zeit niemand mehr da, der mir zur Seite stehen konnte. Ich musste mich erstmal durch den Papierkram kämpfen und Verbindungen aktivieren oder neu knüpfen, bevor ich an die Programmgestaltung gehen konnte. Am Ende des ersten Jahres war ich recht zufrieden mit meiner Leistung und dachte: „Da schau, ich kann’s ja!“ Welcher Gast blieb Ihnen besonders im Gedächtnis? Das waren viele, aber etwas Besonderes waren sicherlich Queen Bee, ein Musik- und Kabarettduo,
da bekam Edda fast eine Panikattacke vor lauter Höhenangst. Und Alfred Dorfer ist auch eine außergewöhnliche Person. Oder Ottfried Fischer, dem es zunehmend schwerfällt, aufzutreten, der aber gerne hierherkommt und solche Kleinkunsttheater unterstützen will. Sehr gerne habe ich Frauen eingeladen; die haben es, wie so oft, deutlich schwerer als die männlichen Kollegen. Die Mischung macht’s! … Ich habe immer darauf geachtet, ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne zu bringen, mal laut, mal leise, schräg oder sensibel, komisch oder berührend. Es galt, gut auszutarieren zwischen männlichen und weiblichen Gästen, zwischen Comedy und politischem Kabarett. Man muss ja die unterschiedlichsten Menschen ansprechen, die dann möglichst oft in die Dekadenz
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„Jedenfalls blicke ich gar nicht traurig, sondern mit großer Befriedigung auf spannende Jahre zurück“_ Ingrid Porzner
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lich, Epileptikerin und Diabetikerin bin und hohen Blutdruck habe – das klingt schlimmer als es ist, ich komm gut damit zurecht. Ich habe einfach geschwindelt auf Teufel komm raus und die Unbedenklichkeitserklärung un-
bestehend aus Edda Schnittgard und Ina Müller. Es war mir mit viel Überredungskunst gelungen, sie nach Südtirol zu holen, und ihr Auftritt in Plattdeutsch war ein großartiger Erfolg. Die beiden haben wir in die Berge gekarrt,
kommen sollen. Vom künstlerischen Standpunkt aus waren die Eigenproduktionen meine Babys. Das hieß Stücke lesen, Schauspieler suchen, Regisseure ausfindig machen. Mit dem Placet des Vorstandes durften wir neben
Kassenschlagern auch mal kleine Kammerstücke inszenieren, um der Kunst willen. Ich denke da an „Nipple Jesus“ mit Thomas Hochkofler, wo er absolut der Hammer war. Das macht mich als Regisseurin natürlich glücklich. Regie führen ist sowieso mein Favourite am Theater. Ein Vorstand mit viel Kunstverständnis? Kann man wohl sagen. Die Liebe zur Kunst stand immer im Mittelpunkt. Mit bestimmten Stücken kann man das Haus nicht vollkriegen, aber es ging dem Vorstand nie nur um das liebe Geld. „Mit dem Eintritt brauchen wir gar nicht rechnen“ verkündete der langjährige Vorstandsvorsitzende Robert Peintner mit einer guten Portion Realismus. Das Kapitel Dekadenz ist für Sie jetzt abgeschlossen, es beginnt eine neue Ära mit Anna Heiss. Blicken Sie mit Wehmut zurück? Einen Augenblick lang macht man sich zwar Gedanken um die Altersversorgung, aber ich fühle mich jung genug, um etwas Neues anzufangen. Ich liebe die Begegnung mit Menschen und bin neugierig auf die Zukunft. Jedenfalls blicke ich gar nicht traurig, sondern mit großer Befriedigung auf spannende Jahre zurück. Der Austausch mit meiner Nachfolgerin funktioniert wunderbar. Ich freue mich, dass jetzt die Jungen zum Zug kommen, die es vielleicht anders, wenn nicht gar besser machen. Spannend war und ist nicht nur Ihre berufliche Tätigkeit, sondern auch Ihr Privatleben: Sie haben vor Jahren einen Singhalesen geheiratet. Eine große Liebe? Es war eine sehr große Liebe, und ich hatte glückliche Zeiten in Sri Lanka, auch weil ich gut mit prekären Situationen zurechtkomme. Ein gemeinsames dauerhaftes Leben war aber nicht möglich. Ich konnte dort nicht meinem Beruf nachgehen, und Amila konnte sich hier nicht einleben, weil er keine Arbeit fand. Seit kurzem sind wir geschieden, bleiben aber gute Freunde. Mein Credo ist: Jeder hat nur ein Leben, und das soll er so leben, wie er sich wohlfühlt, ohne auf das Gerede der Leute zu achten. Verletzt werden darf aber niemand. Ihre Kinder sind wohl erblich belastet?
Kann man wohl sagen. Daniel geht vollkommen in seiner Arbeit als Regisseur auf, und seine preisgekrönten Kurzfilme werden auf internationalen Festivals gezeigt. Sara ist Zirkuspädagogin und setzt ihr künstlerisches Können am Vertikalseil und am Trapez ein, um die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler zu fördern.
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Ihre Pläne für die Zukunft? Ich möchte unbedingt weiterhin Regie führen für Profibühnen, aber auch für das Amateurtheater, weil man da soviel rauskitzeln kann und damit meine grenzenlose Fantasie am besten anspringt. Ich spiele gern auch in Filmen mit, wenn es denn eine richtige Rolle ist wie in „Angst“ von meinem Sohn oder im Film „Radegund“ von Terence Malik. Auf keinen Fall missen möchte ich meine theaterpädagogische Arbeit mit Jugendgruppen, Schulen oder Betrieben, was aufwändig, aber sehr bereichernd ist. Sie arbeiten hier im Pharmaziemuseum mit und sind überhaupt sehr unternehmungslustig … Ich stehe ja so gerne vor Publikum. Wenn mir die Menschen bei den Führungen fasziniert zuhören, bin ich in meinem Element. Mein Talent kann ich ebenfalls bei den Stadt-Erlebnisführungen „Hexen, Henker und Halunken“ einsetzen. Ich unternehme aber auch Vieles für mein eigenes Wohlbefinden: Mit Markus Prieth von Opas Diandl mach ich grad einen Jodelkurs, und mit einem guten Freund reise ich regelmäßig für längere Zeit durch Afrika.
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Und Sie engagieren sich auch sozial? Ich bin der Meinung, dass man auch der Gemeinschaft etwas schuldig ist, und so mach ich freiwilligen Dienst mit den Asylanten der Schenoni-Kaserne. Es macht mir großen Spaß! Wir kochen zusammen, machen Ausflüge, gehen ins Kino oder ins Theater, und sie lernen nebenbei ein bisschen Deutsch zum Italienischen dazu.
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Feuer.Werk z Im Kornkasten Steinhaus ist bis 4. November 2018 eine Sonderausstellung des Brixner Kunstschmiedes Laurenz Stockner zu sehen. Der preisgekrönte Künstler ist ein Grenzgänger zwischen Handwerk und Kunst. Seine Schalen aus Prettauer Kupfer sind längst international begehrte Objekte. Vor der Formgebung verschüttet Stockner zumeist einheimisches Zementkupfer aus dem Prettauer Bergwerk in einem selbstgebauten Schmelzofen. Nach mehreren Wochen treibt und schmiedet er
perfekte dünnwandige Halbkugeln, die durch leichte Berührung in Schwingungen versetzt werden. Mit der Ausstellung kehren die formvollendeten Schalenobjekte wieder an ihre Ursprünge zurück. Laurenz Stockner wird zu monatlichen Führungen einladen, bei denen er die Besucher in den Schaustollen im Bergwerk Prettau und anschließend in die Sonderausstellung im Kornkasten begleitet. Die nächsten Führungen werden am 11. August und am 1. September abgehalten. ird
K&K
Foto: Irene Dejaco
DIVERSES
Gretchenfrage z Wie steht’s mit der Gleichheit zwischen den Geschlechtern heute? Diese Frage stellte die Summer School Südtirol auf dem diesjährigen Symposion „Der neue Feminismus“ im Schloss Velthurns mit Lesungen und Performances. Maxi Obexer, Gründerin der Plattform, klagte die Rolle der Männer im „Kampf“ für Gleichberechtigung ein, denn schließlich kämen die Errungenschaften auch ihnen zugute. „Weg vom Einzelkampf und hin zu mehr Solidarität“ forderten die Vertreterinnen der Frauenhäuser und Beratungsstellen, deren Legitimation immer wieder von
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notiert
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Seiten konservativer Politik infrage gestellt wird. Maria C. Hilber prangerte das fatalistische „Es ist halt so“ an und forderte konkretes Engagement der Gesellschaft gegen verkrustete patriarchale Strukturen. Frauenrechtlerin und Autorin Marlene Streeruwitz sprach über die Dominanz der männlichen Hegemonie und wies in ungeschönt expliziter Sprache auf die latente Untergrabung von Freiheit und Recht in rechtsgerichteten Regierungen hin. ird
Die Sängerin Teresa Staffler ist am 18. August in ihrer Heimatstadt Brixen zu hören. Mit der Band „DRIP“, die dunkle und tiefgreifende, aber gleichzeitig warme und zarte Töne spielt, tritt sie am 18. August im Tschumpus auf.
Ein voller Erfolg war die Premiere des Freilichtspiels „Höllenangst“ von Johann Nestroy, das das Eisacktaler Volkstheater heuer auf der Bühne im Schlossgarten von Schloss Velthurns zeigt. Weitere Aufführungen sind am 21. und 22. Juli sowie vom 24. bis 28. Juli jeweils um 21 Uhr.
Am 21. Juni, dem längsten Tag im Jahr, feierte Brixen zum ersten Mal die „Nacht der Musik“. Dabei trotzten 17 Musiker und Liedermacher aus unterschiedlichen Genres dem Regenwetter und sorgten in 15 ausgewählten Gastbetrieben für ein vielfältiges musikalisches Klangerlebnis.
NACHGEFRAGT
„Ich vergesse nie, woher ich komme“ Frau Goller, Sie haben mit neun Jahren mit dem Harfen unterricht begonnen, absolvier ten 2017 ihr Masterstudium in Zürich, sind Preisträgerin zahl reicher Wettbewerbe, gefragte Solistin und Orchester-Harfe nistin. Wie kann man bei dem Erfolg auf dem Boden bleiben? Die Bodenständigkeit wurde mir in die Wiege gelegt. Das Aufwachsen und die regelmäßigen „Urlaube“ auf dem elterlichen Bauernhof erden mich immer wieder. Außerdem empfinde ich große Dankbarkeit für alles, was ich durch die Musik erleben darf und vergesse nie, woher ich komme.
Seit 2016/17 haben Sie eine weitere Stufe in Ihrer Karriereleiter erklommen: Sie sind Akademistin an der Staatskapelle in Dresden. Was wäre ein großer Traum für Sie? Auch wenn es etwas pathetisch klingt: Mein Traum ist, mein Glück darin zu finden, was immer meine Zukunft für mich bereit hält. Trotz konstanter weltweiter Konzerttätigkeit treten Sie auch sporadisch in Südtirol auf, zum Beispiel am 26. Juli in Ihrem Hei matort St. Andrä und am 2. August in Klausen mit verschiedenen En sembles. Was erwartet uns?
Beide Ensembles liegen mir sehr am Herzen. Zum einen das Ensemble Épique mit zwei Freundinnen aus Dresden, wo wir neben Klassik immer wieder neues Terrain betreten. Zum anderen das Trio Celeste, mit dem mich nicht nur der Studienort Salzburg, sondern auch die Heimat Südtirol verbindet. Mit der Sopranistin Marika Rainer und Agnes Mayr an der Querflöte laden wir zu einem romantischen Abend, bei dem die leidenschaftlichen Musiker vor allem das Publikum an ihrer Passion teilhaben lassen wollen.
Foto: Björn Kadenbach
ISABEL GOLLER, Harfenistin aus St. Andrä, über das Glück beim Musizieren – und die Gastauftritte in der Heimat mit Musikerfreunden aus Dresden und Südtirol.
irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
THEATER
z Gabi Rothmüller und Alex Liegl sind ein Spitzengespann in Sachen Lachschlager – und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch ihr letztes gemeinsames Projekt in Georg Kasers Tschumpus ein voller Erfolg geworden ist. Dass „Die drei Musketiere“ nicht einfach eine Saga um die berühmt-berüchtigten Fecht- und Saufkumpane am Hofe des Königs Louis XIII. ist, versteht sich von selbst. Die irrwitzige Geschichte rankt sich um den „Tscheggl“ D’Artagnan aus der Gascogne, gespielt von einem umwerfenden Peter Schorn, der nur „einen festen Posten“ in der Agenzia delle Entrate möchte. Nichts da, Maman und Papa (wunderbare Rollen für Patrizia Solaro und Georg Kaser) treiben ihn samt Wattkarten und Knödel in die Höhle des Löwen, sprich in die Arme der intriganten Mylady (Paraderolle für Ingrid M. Lechner) und die der fechtenden Musketiere Porthos (glücklich mit Josef M. Lanz besetzt), Athos (Allrounder Liegl) und Aramis (eine spielfreudige Viktoria Obermarzoner). Liegl ist auch Buckingham,
Foto: Arnold Ritter
Verwegen mit dem Degen
der Liebhaber der Königin (eine glaubhafte Miriam Kaser), Georg Kaser spielt herrlich den perfiden Richelieu, Lanz seinen Spion Rochefort, Obermarzoner die liebliche Constanze, und Schorn ist ein schnöseliger König zum Niederknien. Alle tanzen, fechten und turnen in aufwändigen
Kostümen von Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo durch die Szenerie (Johanna Kiebacher Bühne, Werner Lanz Licht), dass einem Hören und Sehen vergeht. Ganz nebenbei singen ausnahmslos alle auch noch in perfekter Tonlage Chansons und Evergreens zur Musikbegleitung von Doggi
Dorfmann, Ingo Ramoser und Matthias Baumann, arrangiert von Stephen Lloyd. Aussichtslos für die Zuschauer, den unzähligen, gelungenen Gags nachzujagen – außer, sie gehen zweimal hin. Allez les bleus! ird
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AUSSTELLUNG
Kunst & Kultur
Kunst oder heiße Luft? z Anfang Juli herrschte in der Festung Franzensfeste Hochbetrieb: Künstler und ihre prominenten Professoren aus 15 europäischen und außereuropäischen Akademien waren angereist, um die zweite Ausgabe der Academiae Biennale vorzubereiten. Eröffnet wurde die Ausstellung, die unter dem Motto „Where Plato Taught – Teaching Art: Is it Art or is it a Fart?“ steht, am 6. Juli. Ausgangspunkt für das Konzept der diesjährigen Ausgabe war für den Kurator Christian Jankowski, selbst ein renommierter Künstler und Professor an der Stuttgarter Kunstakademie, zunächst der Ort der Franzensfeste, den er in Anlehnung an Platons Lehrstätte außerhalb Athens zu einem autar ken, schöpferischen Denkraum abseits der kulturellen Zentren deklarierte. Auch die eigene
Arbeits- und Lehrpraxis sowie das Kuratieren als künstlerische Praxis nahm Jankowski als Anlass für sein Ausstellungskonzept. Die Eröffnung, bei der man sich
DIVERSES
Altarkunst
z Der neue Altarraum der Kirche von Sand in Taufers wurde in Zusammenarbeit mit Brixner Experten und unter der Supervision von Karl Gruber neu gestaltet. Dekan Martin Kammerer holte sich zwei anerkannte Fachleute für seine Auftragsarbeit: den Bildhauer Markus Gasser und den Architekten Simon Constantini. Im Schweiße seines Angesichts bearbeitete Gasser den 4,5 Tonnen schweren Block aus Laaser Marmor mit der ihm eigenen Leidenschaft und Willenskraft. Altar und Ambo erwecken einen kubischen 44
Eindruck, in Wirklichkeit weisen die Flächen fließende Linien und Bewegungen auf. Sie sind nach eigenem Entwurf durchzogen mit goldenen Adern, die sowohl auf das Göttliche verweisen als auch wie ein befreiender Flügelschlag nach oben streben. Die neuen Bestuhlungselemente aus Lärchenholz von Architekt Constantini sind vorne abgeschrägt, sodass für die Füße mehr Platz entsteht. Der Bodenbelag besteht aus einem Betonguss, der anschließend geschliffen und versiegelt wurde. ird
nicht scheute, nackte Tatsachen zu präsentieren, gab einen Vorgeschmack auf die weiteren Werke der Ausstellung, die bis Ende Oktober geöffnet ist. Eines aber
schon vornweg: Auffällig ist bei vielen der ausgestellten Arbeiten und Installationen die Hinwendung zur Performance. vk
MUSIK
Licht für verzagte Seelen z Mit ihrem „Kleinen Konzert am Samstagmorgen“ ist es der Brixner Psychotherapeutin Rosemarie Nagel-Folie gelungen, einen Strahl hoffnungsvoller Positivität bei den Heimbewohnern des Bürgerheimes in der Mozartallee zu hinterlassen. Begleitet vom Augustiner-Chorherr Friedrich Gasser (Kloster Neustift), der in der Kapelle wesentliche Teile der Schöpfungsgeschichte verlas, spielte Folie die 1. CelloSuite von Johann Sebastian Bach in G-Dur auf ihrer Viola. Das Betreuungspersonal hatte sich bereits im Vorfeld um eine entsprechende Bewerbung der Veranstaltung bemüht und zeigte sich auch bei der Vorbereitung äußerst hilfsbereit, die teils beeinträchtigten und kranken Heimbewohner in ihren
Rollstühlen in die Kapelle zu bringen. Entsprechend positiv erwies sich deren Reaktion auf das überraschende Geschenk im beschwerlichen Dasein ihres Alltags: Es war allen ein Herzensanliegen, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für das Konzert bedanken zu können. Die Beschäftigungstherapeutin Elisabeth Kastlunger und Chorherr Friedrich Gasser, der den Anwesenden abschließend den Segen gab, hoben die Positivität der Veranstaltung hervor. Jene Momente der „atmenden Stille, verbunden mit dem Gefühl, für einige Augenblicke Licht in die verzagten Seelen gebracht zu haben“, waren für die leidenschaftliche Musikerin die schönste Bestätigung. sh
MUSIK
z Die Initiative Musik und Kirche eröffnete kürzlich das Sommerfestival mit dem deutschen Vokalensemble Singer Pur. Die fünf Männer und eine Frau betörten mit einer erotischen Liedsammlung aus dem Alten Testament. Das Lied der Lieder aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist heute als Hohelied der Liebe den Musikfreunden bestens bekannt. Jenseits jeder Auslegungsvielfalt, ob weltliches oder geistliches Liedgut, haben diese Texte mit der blumigen Sprache und mit reichen Bildern Komponisten aller Zeiten zu den schönsten Kompositionen inspiriert. Im Dom zu Brixen kamen einige dieser Meisterwerke und neue, eigens für Singer Pur komponierte zur Aufführung. Alle herrlich dargebrachten Motetten sind von Leidenschaft und Schwärmerei geprägt; Guillaume Dufay, Dominique Phinot und Jean de Latre lassen in ihren Stücken die sechsstimmige Polyphonie in weiten
Foto: Konrad Eichbichler
Zärtliche Dialoge
Melodienbögen strömen. Voller ekstatischer Anmut durfte das Publikum auch die zeitgenössischen Texte genießen, und als Zugabe gab es überraschenderweise das schmelzende Liebeslied „Fields
of Gold“ von Sting. Singer Pur geben heuer noch ein Konzert: am 18. September in Meran im Rahmen von Südtirol Festival Meran. ird
NEU IM REGAL Fenstervariationen Blumen erzählen Märchen
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AUSSTELLUNG
z Mit Berty Skuber ist es Alex Pergher gelungen, eine der schillerndsten Künstlerinnen Südtirols als Gast in die StadtGalerie einzuladen. Sie lebt und arbeitet am Prackfolerhof in Völser Aicha, zu Hause ist sie aber in der ganzen Welt. Ihre Arbeiten sind meist kleine personalisierte Enzyklopädien, für die sie die verschiedensten Materialien und Techniken verwendet. Die Künstlerin gestaltet Collagen, Bücher und Videos, sie zeichnet und fotografiert meist über mehrere Jahre hinweg immer dieselben Serien von Kanaldeckeln, Türknäufen oder Steinplatten mit akribischer Detail-
versessenheit, und sie hält damit die fortlaufende Veränderung fest. In der StadtGalerie präsentiert sie auch eine Monografie mit ihren Fensterfotos, die im Laufe von sieben Jahren entstanden sind und erst in einem Leporello gefasst waren. Bei jedem Venedigaufenthalt fotografierte die Künstlerin von ihrem Schlafzimmer das Fenster gegenüber, wo zwar verschiedene Kleidungsstücke hingen, aber das Leben der Person dahinter vollkommen rätselhaft blieb. Ein Fenster kann für jeden Inspiration sein, ein bisschen Spion zu spielen und sich seine eigene „spy story“ zu basteln. ird
Blumen begleiten uns durch das Leben und verschönern unseren Jahres- und Lebenslauf. Mit Blumen drücken wir unsere Gefühle aus und teilen Botschaften mit. Wenn man in sie hineinhorcht, mit ihnen Zeit verbringt, so kann man unzählige Geheimnisse erfahren. Die besondere Vorliebe für die Tiroler Sagenwelt, das Aufspüren von sagenhaften Plätzen und der Bezug zu Blumen und Bäumen haben Margareta Fuchs, Wanderleiterin aus Brixen, dazu veranlasst, das Buch „Was Blumen erzählen – Sagen aus der Pflanzenwelt“ zu schreiben. In diesem Buch, das kürzlich im Raetia-Verlag erschienen ist, entführt uns Margareta Fuchs in die zauberhafte Welt der Blumen. Die von ihr gesammelten Geschichten erzählen auch von Magie, altem Wissen, Aberglauben, von der Heilkraft der Pflanzen und alten Bräuchen. Die Pflanzen sind alphabetisch geordnet, und von der
Margareta Fuchs: Was Blu men erzählen – Sagen aus der Pflanzenwelt. Edition Raetia, 2018.
Akelei bis zum Zymbelkraut hat die Autorin neben den Erklärungen auch die dazugehörende Sage gesammelt. So erfahren wir vom Alpenrosenfluch, wieso die Bienen den roten Klee niemals besuchen oder warum die Lilie auch Engelsblume genannt wird – nicht zu vergessen, dass aus dem Haar der wunderschönen Guana die Arnika geboren wurde! 45
Veranstaltungen
STARTEN SIE MIT UNS INS NEUE SEMESTER!
Sprachen
Entdecken Sie unser vollständiges Sprachangebot auf www.vhs.it Italienisch für die Zweisprachigkeitsprüfung A/B bzw. C1/B2 und C/D bzw. B1/A2 Mo. 27.08. | 19.30-21.00 Uhr | 10 Treffen Italienisch für Leichtfortgeschrittene Di. 25.09. | 18.00-19.30 Uhr | 20 Treffen Deutsch für Anfänger Mi. 26.09. | 08.30-10.00 Uhr | 12 Treffen Ladinisch für Anfänger Do. 27.09. | 19.30-21.00 Uhr | 10 Treffen
Zertifikatslehrgang: Leadership und Führungskompetenz Kompakt Fr. 21.09., Fr. 05.10., Fr. 19.10. und Fr. 16.11. | 09.00-16.00 Uhr Prüfungsangst und Nervosität? Fr. 28.09.| 17.30-19.30 Uhr | 4 Treffen Null Bock auf Lernen - Tipps und Tricks für Mittel- und Oberschüler Sa. 22.09. und Sa. 29.09. | 08.15-10.15 Uhr 2 Treffen Sa. 22.09. und Sa. 29.09. | 10.30-12.30 Uhr 2 Treffen
Französisch für Anfänger Mo. 17.09. | 08.30-10.00 Uhr | 12 Treffen
Grundkurs EDV Mi. 26.09. | 19.00-22.00 Uhr | 5 Treffen Brixen, SOWI Gym. Josef Gasser, Ignaz-Mader-Straße 3
Spanisch für Fortgeschrittene Mi. 12.09. | 18.00-19.30 Uhr | 12 Treffen
Gesundheit & Bewegung
Englisch für Anfänger Di. 18.09. | 18.00-19.30 Uhr | 12 Treffen Englisch für Leichtfortgeschrittene Di. 18.09. | 18.00-19.30 Uhr | 10 Treffen Mi. 19.09. | 09.00-11.00 Uhr | 12 Treffen English Conversation Class: Let‘s Talk B1.3 Mi. 19.09. | 18.00-19.30 Uhr | 12 Treffen Russisch für Anfänger Do. 27.09. | 19.30-21.00 Uhr | 10 Treffen
Kultur, Beruf & EDV Gemeinwohl-Bilanz für familiäre Gemeinschaften und Einzelpersonen Do. 20.09. | 19.00-21.00 Uhr | 1 Treffen
Fit mit Babybauch – Schwangerschaftsgymnastik Mo. 24.09. | 17.45-18.45 Uhr | 6 Treffen
Eltern-Kind-Turnen Di. 18.09. | 17.00-18.00 Uhr | 6 Treffen Vahrn, Grundschule, Salernstraße 9 Fit bleiben mit Gesundheitsturnen Mi. 26.09. | 18.15-19.15 Uhr | 10 Treffen Brixen, Vinzentinum, Brennerstraße 37
Hobby & Freizeit Edler Altarstrauß aus Metallfolie Sa. 29.09. | 10.00-16.00 Uhr | 1 Treffen Gitarrenkurs für Schüler und Erwachsene Mo. 24.09. | 16.30-18.30 Uhr | 10 Treffen à 1 h Di. 25.09. | 18.30-20.30 Uhr | 10 Treffen à 1 h Brixen, Gitarrenschule, Milland, Oswald-v.-Wolkenstein-Straße 161B Vollwertig Brot backen - einfach und schnell Mi. 19.09. | 18.00-22.00 Uhr | 1 Treffen Brixen, Zentrum Narrativ, Millander Au 13
Pilates Di. 11.09. | 17.15-18.15 Uhr | 13 Treffen Pilates für Fortgeschrittene Do. 13.09. | 18.10-19.10 Uhr | 12 Treffen Brixen, Vinzentinum, Brennerstraße 37 Fit mit meinem Baby Di. 18.09. | 09.15-10.15 Uhr | 8 Treffen Fitnessboxen Mo. 10.09. | 20.00-21.00 Uhr | 12 Treffen Brixen, Oratorio Don Bosco, Mozartallee 32
Schenken Sie Freude - mit einem VHS-Gutschein! 46
Fit durch den Winter Di. 25.09. | 18.15-19.15 Uhr | 12 Treffen Brixen, Vinzentinum, Brennerstraße 37
Unser gesamtes Kursprogramm finden Sie auf www.vhs.it Unsere Öffnungszeiten: Mo-Do 9–16.30 Uhr; Fr 9-12 Uhr Volkshochschule Südtirol - Zweigstelle Brixen Peter-Mayr-Straße 9 – Tel. 0472 836 424 brixen@vhs.it
TIMER
August 2018
Großes Kino am Ploseberg
DIVERSES
Foto: Silvan Lamprecht
Der Sonnenaufgang auf dem Gabler ist eine einzigartige Gelegenheit, die Ruhe am Berg am frühen Morgen zu erleben. Dabei ist es nicht nötig stundenlang Wege nach oben zu wandern, denn mit der Pfannspitz Kabinenbahn ist der Gipfel in nur 45 Minuten erreichbar. Jeden Freitag vom 13. Juli bis 14. September wird diese Sonderfahrt jeweils eine Stunde vor Sonnenaufgang angeboten.
z Ein im wahrsten Sinne des Wortes „Großes Kino“ bietet sich auf dem Gipfel des Gablers, wenn sich die ersten Sonnenstrahlen an den Geislern und dem Peitlerkofel spiegeln.
Ein Super Start in den Morgen. Mit der Sonderfahrt der Pfannspitz Kabinenbahn ist dieser Schauplatz für Frühaufsteher einfach zu erreichen. Diese wunderbare Gelegenheit auf dem Ploseberg bietet sich an 10 Freitagen im Juli, August und September.
Anschließend an das Erlebnis des Sonnenaufgangs, bieten die Rossalm, die Pfannspitzhütte, das Berghotel Schlemmer und die Schatzerhütte ein reichhaltiges Frühstück an (Voranmeldung erwünscht). Bis einschließlich 10. August ist die Pfannspitz Kabinenbahn bereits ab 8.00 Uhr für eine Rückfahrt geöffnet. Ab 17. August ist die Bahn wieder regulär ab 9.00 Uhr in Betrieb. Wanderer haben somit die Möglichkeit mit der Bahn zurück nach Skihütte zu fahren. Alternativ
kann der Rückweg auch zu Fuß angetreten werden.
Geführte Wanderung. Der Son-
nenaufgang am Gabler ist auch als geführte Wanderung buchbar, für all jene, die das besondere Erlebnis gerne mit einem Einblick in die Südtiroler Bergwelt und Tradition kombinieren möchten. Das Bahnticket und das anschließende Frühstück ist in die geführte Tour inkludiert. Die Anmeldung erfolgt beim Tourismusverein Brixen.
* Kosten für die Sonderfahrt:
Erwachsene – 16 Euro, mit Summercard 9 Euro Junior (6-18 Jahre) – 12 Euro, mit Summercard 7 Euro Die Tickets für die Berg- und Talfahrt sind an der Talstation der Pfannspitz Kabinenbahn erhältlich. Terminverschiebungen aufgrund von schlechtem Wetter sind möglich.
Weitere Infos & Kontakt Brixen Tourismus Gen. www.plose.org/gabler Tel. +39 0472 275 252
KNÖDEL & MUSIK Mit verschiedenen Beilagen, nach traditioneller und moderner Art sowie als Dessert versüßt: Beim Konzertabend Knödel & Musik wird in Vahrn eine bunte Palette unterschiedlicher Knödelgerichte serviert. Es ist bereits das fünfte Mal, dass die Musikkapelle und die Bäuerinnen von Vahrn zu diesem
Abendkonzert einladen. Die Kulinarik liegt in den bewährten Händen der Bäuerinnen von Vahrn; dazu musizieren die Jugendkapelle und Musikkapelle Vahrn unter der Leitung von Kapellmeister Toni Profanter. Wer also Knödelgerichte mit heimischer Blasmusik genießen möchte, ist mit Knödel & Musik in Vahrn an der richtigen Adresse.
* Freitag, 3. August, 19 Uhr Dorfplatz Vahrn
47
DIVERSES
Foto: Santifaller Photography
Veranstaltungen
Dine,Wine & Music
z Eine ganz besondere Atmosphäre erwartet die Besucherinnen und Besucher am Donnerstag, den 9. August 2018 von 18 bis 24 Uhr auf dem Domplatz in Brixen. Die Brixner Wirte, Brixen Tourismus
und HGV Brixen laden zu „Dine, Wine & Music“ ein. Die Gastwirte aus Brixen bieten den Besuchern eine kulinarische Vielfalt aus der Region und servieren dazu ausgezeichnete Eisacktaler Weine.
Kulinarik auf höchstem Niveau ist an diesem Abend garantiert. Musikalisch wird der kulinarische Genussabend passend durch die Südtiroler Band Vino Rosso begleitet, die mit ihren Eigenkompositio Mittwoch, 1. August
Diverses
19 Uhr
Sommeremotionen Brixen lädt zu einem Mittwochabend der verzaubert Brixen Altstadt
Abendführung durch die Hofburg mit einem Glas Wein im Innenhof
Donnerstag, 2., 9., 16, 22. und 30. August, 14 Uhr
* Solo – più piano
Klavierabend mit Martin Münch
Donnerstag, 2. August, 20:30 Uhr
* Jazz – più piano
Konzert mit dem Ensemble Garnerama
Montag, 27. August, 20:30 Uhr
Hofburgplatz 2 | 39042 Brixen | T 0472 830505 www.hofburg.it | info@hofburg.it
48
Nähere Infos: Brixen Tourismus Gen. info@brixen.org, +39 0472 27 52 52 https://www.facebook.com/dinewinemusic
Musik
20:30 Uhr
Solo – più piano Klavierabend mit Martin Münch Hofburg Brixen Freitag, 3. August
Musik & Kulinarik 19 Uhr
Samstag, 4. August
* Ein Sommerabend im Museum
Führung durch die Hofburg
ab 18 Uhr Domplatz
Theaterstudie
Foto: Hofburg Brixen
* Donnerstag im Museum
* Donnerstag, 9. August,
Knödel und Musik Zu den Klängen der Musikkapelle Vahrn servieren die Vahrner Bäuerinnen verschiedene Knödelgerichte Vahrn, Dorfplatz
KUNST UND MUSIK IN DER HOFBURG Mittwoch, 1., 8., 15., 22., 29. August, 20:30 Uhr
nen begeistern. Sieben Musiker bilden durch ihre verschiedenen Erfahrungen und Musikeinflüsse eine hervorragende Weinsorte und sind im Abgang definitiv fruchtig und erfrischend. Lust auf eine kulinarisch-musikalische Reise? „Dine, Wine & Music“ entführt die Besucher am Donnerstag, 9. August auf einen kulinarischen Abend, vereint mit Eisacktaler Spitzenweinen und einer Musik zum Mitshaken. Die traumhafte Kulisse des Brixner Domplatzes und stimmungsvolle Musik der Vino Rosso machen diese Veranstaltung zu einem der beliebtesten Events in Brixen.
Diverses
20:30 Uhr
Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch die Hofburg mit einem Glas Wein im Innenhof Hofburg Brixen
21 Uhr
Un/erwünscht Laienschauspieler mit und ohne Flucht erfahrung finden im Bewegungsspiel Möglichkeiten des Ausdrucks und der Kommunikation Tschumpus
Donnerstag, 2. August
Jazz
21 Uhr
Schubert in Love Helga Plankensteiner & Plankton and others Tschumpus
Diverses
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen
14 Uhr
Sonntag, 5. August
Musik
18 Uhr
Spätsommerfarben Ein Konzert mit Violoncello und Klavier von Georg Oyen und Dorothee Ankenbrand Mühlbach, Pfarrkirche
Montag,6. August
Film
Lucky Tschumpus
Dienstag, 14. August
21:30 Uhr
Mittwoch, 8. August
20:30 Uhr
Diverses
20:30 Uhr
Freitag, 24. August
Brixner Orgelkonzerte Brixner Dom Mittwoch, 15. August
Diverses
19 Uhr
Sommeremotionen Brixen lädt zu einem Mittwochabend der verzaubert Brixen Altstadt
Diverses
Musik
Donnerstag, 23. August
20:30 Uhr
Diverses
Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch die Hofburg mit einem Glas Wein im Innenhof Hofburg Brixen Donnerstag, 16. August
Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch die Hofburg mit einem Glas Wein im Innenhof Hofburg Brixen
Diverses
Kabarett
Musiktheater
21 Uhr
Voll des Lobis 50 Jahre Selbstüberschätzung von und mit Lukas Lobis Tschumpus
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen
14 Uhr
18 Uhr
Der Held im Labyrinth Ein Musiktheater für die ganze Familie Tschumpus
Musik
Freitag, 17. August
Diverses
ab 18 Uhr
Dine, Wine & Music Brixner Wirte servieren lokale Köstlich keiten und feinste Eisacktaler Weine, umrahmt von schwungvoller Musik Domplatz
Diverses
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen
14 Uhr
Freitag, 10. August
Theater
Und jetzt die Welt mit binnen-i Tschumpus
21 Uhr
Samstag, 11. August
Diverses
ab 17 Uhr
Zenith – Stufels Art Festival Der Verein „Dandelion – Ideen und Kul tur“ in Stufels und das Centro Giovani Connection organisieren das Art Festival in Stufels Stufels
Musik
20 Uhr
Tri ni tas Die Evangelische Studentenkantorei Freiburg unter der Leitung von Florian Cramer präsentiert A-capella-Chormusik zur Trinität Milland, Freinademetz-Kirche
Theater
Und jetzt die Welt mit binnen-i Tschumpus
21 Uhr
Musiktheater
18 Uhr
Der Held im Labyrinth Ein Musiktheater für die ganze Familie Tschumpus
Musik
21 Uhr
Unio Mystica Martina Gedeck liest Meister Eckhart; musikalisch umrahmt von Dietrich Ober dörfer (Orgel/Gesang), Jan von Klewitz (Saxophon) und Andreas Unterholzer (E-Gitarre) Brixner Dom Samstag, 18. August
Musik
21 Uhr
DRIP Ihre Musik ist dunkel und tiefgreifend, aber gleichzeitig warm und zart. Eine fließende und bewegende Musik, die den Zuhörer in ihren Bann zieht Tschumpus Mittwoch, 22. August
Diverses
14 Uhr
Diverses
Altstadtfest Bereits zum 20. Mal findet das Brixner Altstadtfest statt Altstadt Brixen Samstag, 25. August Altstadtfest Bereits zum 20. Mal findet das Brixner Altstadtfest statt Altstadt Brixen
20:30 Uhr
Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch die Hofburg mit einem Glas Wein im Innenhof Hofburg Brixen
Südtiroler Milchfest Fane Alm, Vals/Mühlbach
ab 10 Uhr
Sonntag, 26. August
Diverses
Altstadtfest Bereits zum 20. Mal findet das Brixner Altstadtfest statt Altstadt Brixen
Diverses
Südtiroler Milchfest Fane Alm, Vals/Mühlbach
Mittwoch, 29. August
20:30 Uhr
Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch die Hofburg mit einem Glas Wein im Innenhof Hofburg Brixen Donnerstag, 30. August Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen
14 Uhr
Ausstellungen Tschumpus bis 18. August Theakos 1993–2018 Plakate und Aufnahmen dokumentieren das 25-jährige Wirken des Vereins samstags 10–12 Uhr und für Besucher der Abendveranstaltungen 20–20:45 Uhr Festung Franzensfeste bis 31. Oktober Academiae Youth Art Biennale
ab 10 Uhr
Montag, 27. August
Jazz
20:30 Uhr
Brixner Orgelkonzerte Brixner Dom
Diverses
Diverses
Diverses
Musik
Diverses
20:30 Uhr
Haydn Orchester Das Haydn Orchester von Bozen und Tri ent spielt unter der Leitung von Daniele Giorgi „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn Mühlbach, Graf-Meinhard-Haus Donnerstag, 9. August
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen
Dienstag, 28. August
20:30 Uhr
Jazz – più piano Konzert mit dem Ensemble Garnerama Hofburg Brixen
Märkte Bauernmarkt Sa. & Mi., 8–13 Uhr Hartmannsplatz Ggumperermarkt 1., 8. & 11. August, 15–22 Uhr Albuingasse
bis 21. April 2019 Immer auf Draht Seilbahnen vernetzen Di.–So. 10–18 Uhr Hofburg Brixen bis 31. Oktober Triumph des Barock Gemälde von 1600 bis 1800 aus dem Bestand der Hofburg Brixen Di.–So. 10–17 Uhr Pharmaziemuseum bis 3. Jänner 2019 Glas.Kunst und Pharmazie Moderne Glasskulpturen treffen auf historische Gebrauchsgläser der Pharmazie Di. & Mi. 14–18 Uhr, Sa. 11–13 Uhr
Monatsmarkt Sa., 25. August, 8–13 Uhr Schwesternau Wochenmarkt montags, 8:30–13 Uhr Priel-Parkplatz 49
TRAININGSLAGER IN DER BRIXNER EISHALLE
Freizeit & Sport
Die Russen kommen! Brixens Eishalle beheimatet schon seit fünf Jahren – weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit – das Trainingslager der russischen Top-Mannschaft HK Witjas aus Podolsk. Nach Brixen kommen auch immer wieder Tormänner von Weltruhm, um hier private Trainings abzuhalten.
KAMPF AUF DEM EIS: Um dem Gegner eine Pucklänge voraus zu sein, trainiert das russische Hockeyteam HK Witjas im Sommer in der Brixner Eishalle
–
50
E
nde Juli ist es wieder soweit: Der Hockeyklub HK Witjas, der in der KHL (Kontinental Hockey League) spielt, ist im fünften Jahr in Folge wieder zu Besuch in Brixen, um sich in einem dreiwöchigen Trainingslager auf die kommende Saison vorzubereiten. Eigentlich war auch im Februar dieses Jahres ein Trainingslager mit diesem Club aus Russland geplant gewesen; „als die Mannschaft dann aber relativ früh gemerkt hat, dass man es nicht mehr in die Play-offs schaffen kann, wurde auch das Trainingslager abgebrochen“, weiß Andreas Jungmann, Sportstadtrat von Brixen. Brixens Eishalle beherbergt im Sommer oft Stars der Eishockeyszene. Bereits im Juni waren sechs Tormänner, darunter die zwei russischen Olympiasieger und NHL-Tormänner Ilja Igorewitsch Sorokin und Igor Olegowitsch Schestjorkin, in Brixen. Auch Anton Naumow und Maxim Tretjak, dessen Onkel der wohl größte Eishockey-Tormann der Geschichte ist, waren für ein zehntägiges privates Training in Brixen zu Gast. „Es ist üblich, dass die Spitzensportler in ihrer Freizeit mit Hilfe eines Trainers und eines Spielers an ihrer persönlichen Leistung arbeiten“, sagt Jungmann.
nach Brixen zu kommen: „Auch die Kosten sind bei uns verhältnismäßig tief“, sagt Andreas Jungmann. In der Schweiz beispielsweise müssten sie mit viermal so hohen Beträgen rechnen. Für das kommende Jahr ist ein weiteres ähnliches Trainingslager in Planung; diesmal soll es sich um zwölf Tormänner und ebenso viele Spieler handeln. Zudem versucht Jungmann, für das nächste Jahr noch einen weiteren Club dazu zu bewegen, sein Trainingslager in Brixen abzuhalten. Man war sogar im Gespräch mit einem legendären Hockeyverein aus St. Petersburg: „Dieser Verein wird ‚Putin-Club‘ genannt, und weil bekannt ist, dass der Hockeysport in Russland politisch angehaucht ist, ist es kein Geheimnis, dass St. Petersburg Jahr für Jahr nur deshalb in die Schweiz geht, weil die Eidgenossen ein wichtiger Erdgas-Abnehmer Russlands sind“, vermutet Jungmann.
Insgesamt kostet ein solches Trainingslager – inklusive Hotel und Verpflegung – ungefähr 100.000 Euro. Die Teammitglieder seien außerordentlich freundlich; allerdings sprechen nur wenige Englisch, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass in Russland auf dem Eis ausschließlich Russisch gesprochen wird.
Strenger Trainingsplan. In den
„Es hat sich in Eishockeykreisen inzwischen herumgesprochen, dass das Brixner Eis eine hervorragende Qualität hat“_Andreas Jungmann,
Sommermonaten schwirren also – unerkannt – Weltstars des Eishockeys durch die Brixner Altstadt. Im vergangenen Jahr war noch Maxim Sergejewitsch Afinogenow unter den Spielern des HK Witjas, eine lebende Legende, die in der Saison 2005–2006 für HK Dynamo Moskau in 77 Spielen sensationelle 73 Scorerpunkte erzielt hatte. Als er aber 2018 zu HK Dynamo Moskau zurückkehrte, erwarb man den ebenso legendären Alexander Syomin, der knapp 700 NHL-Spiele absolviert hat. 2016 erlebte Brixen übrigens ein Highlight der Eishockeywelt: Die beiden russischen Topmannschaften HK Witjas und HK Metallurg Magnitogorsk trafen in Brixen aufeinander. Die Spieler des HK Witjas folgen übrigens einem strengen Trainingsplan: Noch vor dem Frühstück geht es für eine Stunde auf das Eis, am späten Vormittag trainiert dann die Hälfte der Mannschaft in der Halle, die andere Hälfte auf dem Leichtathletikplatz oder in der Handballhalle. Nachmittags trainieren sie wiederum für zwei bis drei Stunden, sodass sie pro Tag sechs Stunden arbeiten. In ihrem Training geht es vor allem um Ausdauer und Kraft. Die Trainingseinheiten in der Eishalle sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Sportstadtrat von Brixen
Topspiel am 2. August. Eis-
Warum ausgerechnet Brixen? Wie aber kommen die Stars auf die Idee, in Brixen Trainings zu absolvieren? Im Fall der Tormänner bildete Sergejs Naumovs den Kontakt zu Brixen: Er spielte wäh-
rend eines sogenannten Lockouts in Bozen und kennt daher die Gegend. Außerdem hat es sich in Eishockeykreisen inzwischen herumgesprochen, dass das Brixner Eis eine hervorragende Qualität hat. „Der Trick mit dem Eis ist, dass man die Härte variieren können muss“, erklärt Jungmann. Bei Konditions- und Ausdauertraining sei es zum Beispiel hilfreich, weicheres Eis zu verwenden, weil man tiefer einsinkt und das Vorankommen erschwert wird – und diese Variation sei mit der Anlage in Brixen sehr gut machbar. Nicht nur das ausgezeichnete Eis ist für die Hockeyspieler ein Grund,
Auch sonst viel los auf dem Eis. Lohnt es sich für die Gemeinde, den ganzen Sommer über das Eis zu pflegen, oder stehen die Kosten in keinem Verhältnis zu den Erträgen? „Es ist auf jeden Fall von Vorteil“, erklärt Jungmann, denn die Anlage abzutauen, das Eis zu entfernen und im Herbst wieder herzustellen sei in etwa gleich teuer wie das Eis den Sommer über zu halten. „Im kommenden Jahr müssen wir das Eis allerdings abtauen, da einige Reparaturen anstehen“, erklärt Jungmann.
Damit die Trainingslager aber nicht ausfallen werden, wird man die Arbeiten zwischen April und Juni erledigen. „Zudem ist die Eishalle eines der Angebote der Summercard“, weiß Jungmann, „und dieses Angebot wird von den Brixnern gut angenommen: Im vergangenen Jahr wurden an jedem Tag durchschnittlich 75 Eisläufer gezählt.“ Außerdem beteiligen sich natürlich auch die Clubs an den Kosten – pro Woche mit etwa 6.000 Euro. Die Russen sind aber auch sonst „gute Kunden“, weiß Jungmann, „sie wissen die Südtiroler Küche sehr zu schätzen“.
hockeyfans freuen sich schon auf den 2. August: An diesem Donnerstag Abend findet ein Freundschaftsspiel zwischen dem russischen Klub und der italienischen Nationalmannschaft statt. Ein weiteres Spiel – diesmal gegen den HC Bozen – wird in Cortina ausgetragen, da der HCB dort sein Trainingslager hat. Nach seiner Abreise aus Brixen fährt der Tross des HK Witjas in die Schweiz, um auch dort einige Freundschaftsspiele zu bestreiten.
lia.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 51
Foto: Marius Holler
MARATHON
Freizeit & Sport
Bis ans Limit z „Das war der schönste Lauf meines Lebens“, schwärmte ein glücklicher Matteo Lucchese, der nach 3 Stunden, 39 Minuten und 3 Sekunden die 9. Ausgabe des Brixen-Dolomiten-Marathon für sich entschied. Zweiter wurde der Sarner Hannes Rungger, Dritter Francesco Trentin aus dem Trentino und Vierter Helmut Mair, der für die SG Eisacktal Raiffeisen an den Start ging. Die schnellste Frau, die noch dazu einen neuen Streckenrekord aufstellte, war Michelle Maier aus Deutschland
mit einer Zeit von 4:01.08. Bei der heurigen Ausgabe des BrixenDolomiten-Marathon gingen 520 Einzelläufer und Staffelläufer an den Start. Wie in den Vorjahren auch, wurde das Event von anderen Laufereignissen begleitet:
F&S
Bevor am Samstag, 7. Juli, der Startschuss für die Königsdisziplin fiel, standen der „Children’s Run“ und der „Rollirun“ auf dem Programm. Ab 19 Uhr war die Brixner Altstadt dann beim „Women’s Run“ in Frauenhand. vk
Foto: Alan Bianchi Photography
GOKART
Leise Flitzer
z Das „BrixCity Gokart Race“ schlug mit der heurigen fünften Ausgabe neue Wege ein: Entsprechend dem allgemeinen Trend hin zu Elektromobilität waren auch die Rennboliden heuer batteriebetrieben. Die Rennstrecke verlief vom Hartmannsplatz über den Kleinen Graben bis zum Sonnentor und wieder retour. Es waren wiederum 20 Teams am Start mit mehr oder weniger prominenter Besetzung: Cristian Ghedina, Greta Pinggera, Andrea Vötter, Patrick Bona, Ludwig Rieder, Patrick Rastner und Manuela Gostner waren einige
kurz
notiert
52
der prominenteren Namen im 80-köpfigen Teilnehmerfeld. Nach Angaben des Veranstalters zog das Event rund 4.000 Zuschauer in die Altstadt. „Ich bin froh, dass die Gemeindeverwaltung den Mut
hatte, diese Veranstaltung zu genehmigen, und ich danke auch den Bauhof-Mitarbeitern, die uns großartig unterstützt haben“, sagt Organisator Alex Angerer. Die Sieger der Gesamtwertung hießen
„Profi Service“ vor „Rossalm“ und „Pupp“. Eine weitere Ausgabe des Rennens ist geplant, „dann sicher wieder mit Elektro-Gokarts“. oz
Als 20. lief die Brixner Triathletin Lisa Schanung beim EuropacupSprint im niederländischen Holten über die Ziellinie. Eine Stunde und fünf Minuten benötigte die 25-Jährige für 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen.
270 Menschen mit mentaler Beeinträchtigung starteten bei den 10. FISDIR-Italienmeisterschaften in der Acquarena. Die Lokalmatadore holten gleich sechs Medaillen: Kathrin Oberhauser gewann zwei Goldene und eine Silberne, und Marco Scardoni heimste drei Goldmedaillen ein. Bei der Veranstaltung waren mehr als 100 freiwillige Helfer im Einsatz.
Zwei Brixner werden die Eppaner Handballmannschaft in der kommenden Saison unterstützen: Während Armin Michaeler eine weitere Saison das Tor der Überetscher hüten wird, kehrt Davide Slanzi nach drei Jahren in Brixen wieder nach Eppan zurück. Er war bereits von 2009 bis 2015 Teil des Teams.
NACHGEFRAGT
„Die Bewegungserfahrung lässt nach“ Herr Pöder, bei der „World Volleyball Coaches Show“ re ferierten Sie über ein altersge rechtes Training von Jugendli chen. Worum ging es genau? Ziel war es, den Teilnehmern Ideen für ein gezieltes Training in den verschiedenen Altersstufen aufzuzeigen und ihnen Erfahrungen aus meiner Trainertätigkeit weiterzuvermitteln. Die Bewegungserfahrung der Kinder hat sich im Laufe der Zeit verändert. Motorische Grundschemas wie das Laufen, Werfen, Springen und Rollen müssen teilweise erst erlernt werden. Aufbauend auf diese Basis kann man gezielt in den
verschiedenen Altersstufen die konditionellen und koordinativen Fähigkeiten verbessern.
muss genauso gezielt gearbeitet werden wie bei den Erwachsenen.
An wen war der Vortrag ge richtet? 200 Trainer aus aller Welt waren anwesend. Interessiert waren sie vor allem am gezielten Aufbau der Kinder zu maximalen sportlichen Leistungen. Verletzungen und der physische Zustand im Jugendalter sind ein großes Problem in diesem Bereich. Den Teilnehmern wurden Lösungsansätze aufgezeigt – vor allem mit Übungen zur Mobilisierung und Stabilisierung, um Problemen vorzubeugen. In der Jugendarbeit
Wären diese Ansätze auch bei uns interessant? Die Kinder in Südtirol haben zwar noch viele Möglichkeiten sich auszutoben, die Bewegungserfahrungen lassen aber trotzdem nach. Vereine und Schulen sollten daher noch intensiver an der motorischen Entwicklung arbeiten. Zusammen mit dem VSS gibt es bereits Projekte in diese Richtung, und auch sportartübergreifend könnte man Lösungen finden.
Köstliches aus Meeren, Flüssen und Seen
Foto: Bonalore Images
MARTIN PÖDER, Sportwissenschaftler und Volleyballexperte, über seinen Vortrag zur motorischen Entwicklung und zum Training von Jugendlichen beim internationalen Trainerkongress in Tschechien.
evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Die A. RIEPER AG, Lebens- und Futtermittelhersteller in Vintl, sucht zum baldmöglichen Eintritt
LKW Fahrer M/W. Quando si parla di pesce... Wenn's um Fisch geht...
Das Fischgeschäft De Nardo zeigt sich seit kurzem in neuem Erscheinungsbild: Es wurde Platz geschaffen für eine ansprechende Warenpräsentation und für noch mehr Service. Mit dem Umbau wurde den Anforderungen der Zeit entsprochen, gleichzeitig der Weg für die dritte Generation der Unternehmerfamilie Gallonetto bereitet. Ein Blick zurück: Anfang der 50er Jahre wurde der Fischhandel von Giuseppina De Nardo gegründet, die mit ihrem kleinen Ape-Dreirad als fahrende Händlerin unterwegs war. In den 60er Jahren wurde das Fischgeschäft in Brixen eröffnet. Im Jahr 1980 übernahm Sohn Adriano Gallonetto mit seiner Frau Anna den Betrieb. Nahezu zwei Jahrzehnte später steigen die beiden Kinder Sandro und Daniela mit ein. Knapp dreißig Mitarbeiter sind heute im Betrieb beschäftigt, zwei im Detailhandel, die restlichen betreuen den Fischgroßhandel vom Betriebssitz in Vahrn aus. Von dort aus werden zahlreiche Gastbetriebe mit regionalen, nationalen und internationalen Fischprodukten beliefert.
Sie arbeiten verlässlich und verantwortungsbewusst, sind flexibel und besitzen gute Deutschkenntnisse. Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit im Umgang mit den Kunden zählen zu Ihren Stärken. Wir bieten Ihnen: • Eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit • Einen modernen Fuhrpark • Einen sicheren Arbeitsplatz mit leistungsgerechter Entlohnung Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Richten Sie diese bitte an unsere Personalverwaltung jobs@rieper.com oder rufen Sie uns an unter 0472 867 925.
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RADSPORT
Freizeit & Sport
Mit der Vorbereitung gestartet
z 9.000 Radler nahmen an der diesjährigen 32. Ausgabe der „Maratona dles Dolomites“ teil. Unter die Teilnehmer mischten sich auch der Brixner Radler Martin Bergmeister sowie der eigentlich als Laufprofi bekannte Hermann Achmüller. Beide
starteten mit weiteren Sportlern und Südtiroler Unternehmern im Team der Südtiroler Sporthilfe und unterstützten mit ihrer Teilnahme den Südtiroler Nachwuchssport. Bergmeister hatte neben dem guten Zweck allerdings noch einen weite-
ren Grund, um an den Start zu gehen: Das 138 Kilometer und 4.230 Höhenmeter lange Rennen, bei dem man sich für eine von drei Varianten in verschiedenen Härtegraden entscheiden kann, ist für ihn als Vorbereitung gedacht für seine zweite Teilnah-
me am „Race Across America“, einem legendären Rennen, das als der härteste Radbewerb der Welt bekannt ist; knapp 5.000 Kilometer und 50.000 Höhenmetern quer durch Amerika gilt es dabei zu überwinden. Bei seinem Debüt 2016 schaffte es Bergmeister sogar auf die Finisher-Liste. Nach dem mit dieser Maratona geglückten Auftakt in die Vorbereitungsphase stehen in dieser Saison noch weitere Langstrecken-Radrennen auf dem Programm: „Ich plane, am 11. Juni 2019 beim Race Across America an den Start zu gehen und trainiere nun hart dafür“, erklärt Martin Bergmeister. „Die Finanzierung steht derzeit zwar noch nicht ganz, ich bin noch auf der Suche nach Sponsoren, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass es sich auch für einen zweiten Start an der amerikanischen Westküste ausgehen wird.“ eh
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z Die Seeburg hat kürzlich mit einer eigenen Mannschaft am Internationalen inklusiven Fußballturnier in Regensburg teilgenommen. Neun begeisterte Fußballspieler und Fußballspielerinnen haben sich Mitte Juni zusammen mit Carmen Messner, der Leiterin der Seeburg, und Betreuern auf den Weg in Brixens Partnerstadt gemacht. Dort angekommen, wurde trainiert, was das runde Leder hergab! Aber auch andere Programmpunkte standen auf der Agenda: Ganz im Zeichen des Fußballs wurde etwa die Allianz-Arena besichtigt, während bei einer Stadtführung
durch Regensburg die Kultur und Geschichte in den Vordergrund rückte. Und damit diese ganz besondere Woche nicht nur für die Teilnehmer unvergessen bleibt, wurde ein Freundschaftsschloss an der Steinernen Brücke angebracht. „Es hat mich beeindruckt, wie unsere Seeburg-Bewohner außerhalb der Seeburg waren: gelassener, ruhiger“, blickt die Arbeitserzieherin Miriam Romeo auf den Ausflug zurück. „Es war eine einzige Faszination im Erleben eines schönen ‚Miteinander‘!“, bringt es Carmen Messner auf den Punkt. vk
EISHOCKEY
Bona wird ein Falke z Nun ist es fix: Die Falken werden in der kommenden Saison in der zweithöchsten italienischen Liga dem Puck nachjagen. Nach 15 Jahren kehren die Brixner Hockeyspieler somit in die IHL zurück. In Angriff genommen werden konnte dieses neue Abenteuer durch neue Sponsoren, die den finanziellen Mehraufwand gemeinsam mit den Falcons stemmen werden. Fix ist nun auch, dass der Brixner Patrick Bona, der mehr als 16 Saisonen für die Bruneckner Wölfe auf dem Eis stand, im kommenden Jahr für seinen Heimatverein auf Torjagd gehen wird. Auch drei seiner Teamkollegen werden das
Team verstärken: Lukas Huber, auf dessen Konto über 200 SerieA-Spiele für den HC Pustertal gehen, Martin Casanova Stua, ehemaliger Verteidiger der Pusterer, und Christian Mair, das 37-jährige Urgestein des HCP, der 585 Mal für die Bruneckner auflief. Auch der Brixner Alex Kinkelin kommt wieder zu den Falken zurück und wird mit Philipp Kosta das Tor hüten. Im Rahmen der Neuorganisation konnte auch ein neuer Trainer verpflichtet werden: Weil der bisherige Trainer Elmar Parth sich nun um die Jugendmannschaften kümmern wird, tritt der 54-jährige Marco Scapinello aus
Feltre in seine Fußstapfen. Scapinello stand als Spieler für seinen Heimatverein Cortina, für Courmaosta, Bozen, Varese, Valpellice, Cortina und Torino auf dem Eis. „Mit über 70 Spielen für die italienische Nationalmannschaft, einer
Teilnahme an Olympia sowie viel Trainererfahrung ist er der richtige Mann, der uns im nächsten Jahr begleiten wird“, erklärt Alex Gusella, Präsident des Vereins. eh
Foto: Oskar Zingerle
FITNESS
Kleiner„Muscle-Beach“ für Brixen
z Dem einen oder anderen sind die vielen neuen roten Geräte im Park vor dem MozartKindergarten vielleicht schon aufgefallen. Es handelt sich
dabei nicht um einen neuen Kinderspielplatz, sondern um einen Calisthenics-Park. Die Kallisthenie ist eine Form des körperlichen Trainings, bei der man nur das
eigene Körpergewicht einsetzt, um verschiedene Übungen zu absolvieren; weder Zug noch Gewichte müssen bei diesem Training bewegt werden. Klimmzüge, Liegestützen oder die menschliche Flagge kann man demnach im neuen Calisthenics-Park trainieren – oder auch einfach nur Dehnoder Bodyforming-Übungen ausprobieren. Erstellt wurde der Park von der Gemeinde Brixen um 18.000 Euro. „In vielen Städten gehört ein Calisthenics-Park bereits seit Jahren zur Grundausstattung; nun können wir eine solche In frastruktur endlich auch in Brixen anbieten. Genützt wird der Park vor allem von sportlichen Jugend-
lichen, aber auch von Joggern und anderen sportlich Aktiven, die nach ihrer Trainingseinheit die Geräte noch zum Intensivieren des Trainings nutzen möchten“, erklärt Sportstadtrat Andreas Jungmann. Die Gemeinde hat bei der Einrichtung des Parks auf eine hochwertige Ausführung Wert gelegt, sodass die Geräte auch langfristig und ohne großen Serviceaufwand ihren Zweck erfüllen. Das Trainingsprogramm müssen sich die Sportler selbst zusammenstellen. Der Park ist frei zugänglich und kann von allen Sportlern genutzt werden – natürlich auf eigene Gefahr. eh
2018-19
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E
Wirtschaft & Umwelt
s ist schon fast verdächtig, wie einhellig positiv man sich in Brixen zum Siegerprojekt für die Verbindung Stadt-Berg geäußert hat: Sogar der Präsident des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, KlausPeter Dissinger, der ansonsten neue Infrastrukturprojekte sehr kritisch sieht, applaudierte in der Tagesschau heftig. Die Fraktionssprecher im Gemeinderat sind ebenfalls begeistert; allein die Grüne Bürgerliste hat noch einige Bedenken, aber eine Begeisterung sogar von dieser Seite wäre nun doch zu viel des Guten gewesen. Dabei war die Südtiroler Volkspartei vor einem Jahr mit einigen Bauchschmerzen in den Ideenwettbewerb gestartet: Man befürchtete, dass es am Ende einen Wettbewerbssieger geben könnte, der aus den verschiedensten Gründen entweder nicht realisierbar oder nicht sinnvoll sein könnte – das wäre für Bürgermeister Peter Brunner ein politischer SuperGAU geworden, weil er dann den Brixnern erklären hätte müssen, dass es zwar ein Siegerprojekt gebe, es aber nicht umgesetzt werden kann. Insgeheim hoffte Brunner natürlich, dass ein Projekt auf seinen Tisch gelangen würde, das alle Erfordernisse erfüllt und das gleichzeitig in der Bevölkerung Begeisterung für die Idee weckt. Sein Wunsch wurde erfüllt.
Die Idee des Tunnelbauers. Ver-
Pläne und Renderings: Studio Valdemarin, Plan Team, Bergmeisterwolf Architekten
antwortlich dafür ist vor allem wohl ein Mann, der Brixen in- und auswendig kennt – und das ist in seinem Fall sogar wörtlich zu
VERBINDUNG MIT SECHS ZUSTEIGEMÖGLICHKEITEN: Am Busbahnhof bei der Uni (1), am Bahnhofsplatz (2), am Parkplatz der Disko Max (3), in Milland (4), im Dorfzentrum von St. Andrä (5) und bei der Talstation der Plose-Umlaufbahn (6)
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SIEGERPROJEKT ZUR VERBINDUNG STADT-BERG VORGESTELLT
Unterirdischer Überflieger Das Planungsteam Valdemarin / Röck / Bergmeister & Wolf hat den Ideenwettbewerb für die neue Verbindung Stadt-Berg gewonnen. Der Brixner Gemeinderat muss nun den Startschuss geben für die nächsten Schritte. Bis zur Realisierung ist es aber noch ein weiter Weg. nehmen: Mario Valdemarin hat seinerzeit die Westumfahrung projektiert und spielte auch während des Baus als Bauleiter des Brixner Teils eine zentrale Rolle. Als Tunnelbauer denkt er offenbar bei Verkehrs-Infrastrukturprojekten zunächst einmal „unterirdisch“, denn dort gibt es im Betrieb keine Störungen jedweder Art. Diese Denkweise war am Ende das wohl entscheidende Element dafür, dass Mitte Juni das aus Fachleuten und politischen Vertretern zusammengesetzte Preisgericht einstimmig den Vorschlag des Planungsteams Valdemarin / Röck / Bergmeister & Wolf zum Wettbewerbssieger gekürt hat. Natürlich verläuft die Verbindung Stadt-Berg nur dort unter der Erde, wo es auch sinnvoll ist – also im
inneren Stadtbereich. Der Rest ist eine konventionelle Umlaufbahn, mit Zehn-Mann-Kabinen, die jenen der neuen Pfannspitzbahn ziemlich ähnlich sehen. Konkret sieht der Vorschlag eine direkte Anbindung der Stadt
und St. Andrä bis zur Talstation der Plose-Seilbahn.
Eine virtuelle Reise nach St. Andrä. Um die Projektidee möglichst
anschaulich darzustellen, unternehmen wir nun eine virtuelle
startet eine Kabine, die noch dazu nicht am Seil hängt, sondern in einem Tunnel auf Schienen fährt – ähnlich einer U-Bahn. Es dauert nur knapp vier Minuten, und wir erreichen den Zugbahnhof. Hier kann ich aus-
„Wenn alles reibungslos vorangeht, könnte im Jahr 2024 mit dem Bau begonnen werden“_ Mario Valdemarin, Wettbewerbssieger mit dem Ploseberg mittels einer Einseil-Umlaufbahn mit sechs Stationen vor. Die Trasse verläuft dabei vom Busbahnhof/ Universität über die Stationen Bahnhof, Parkplatz Max, Milland
Reise mit der neuen Bahn – und starten, wie es sein soll, im Herzen von Brixen, also am Domplatz. Von hier aus ist die zentrumsnächste Zustiegsmöglichkeit an der Bushaltestelle im Bereich der Universität in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Über einen Aufzug fahre ich etwa zehn Meter in den Untergrund und steige hier in eine der bereitstehenden Kabinen. Es gibt bei diesem System keine Wartezeiten; alle 18 Sekunden
steigen und direkt zu den Gleisen der Eisenbahn gelangen – über eine unterirdische Verbindung (die zwar noch nicht im Projekt vorgesehen ist, aber im Moment darf man ja träumen). In unserer Kabine ist noch Platz; einige Gäste aus Bozen, die mit der Eisenbahn gekommen sind, steigen hier zu. Zwei weitere Minuten später sind wir an der dritten Haltestelle am Parkplatz der Disko Max. Auch hier bekommen wir in der Kabine Zuwachs: Diese Gäste sind mit dem Auto aus Tils gekommen und wollen nun mit der Bahn auf den Berg. Hier erfolgt nun ein Technologiewechsel: Die U-Bahn wechselt in eine Seilbahn – ohne, dass wir die Kabinen wechseln müssen. Jetzt schweben wir über
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Wirtschaft & Umwelt
Die Station am Busbahnhof (links) und jene am Zugbahnhof (rechts)
–
die Eishalle in Richtung Milland.
Innovative und einzigartige Technologie. Dieser Techno-
logiewechsel stellt, nebenbei bemerkt, im Moment noch eine Herausforderung dar: Heute gibt es weltweit noch keine ähnliche Infrastruktur, aber man munkelt, dass es inzwischen mehrere Seilbahnbauer gebe, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Es dauert drei Minuten, und wir sind in Milland angelangt, wo ein geräumiger Parkplatz entstanden
by
ist, der direkt über die ebenfalls inzwischen fertiggestellte Südspange erreichbar ist. Hier steigen in unserer Kabine die nächsten Gäste zu, die per Bus aus Nordtirol gekommen waren. Ab jetzt geht es in die Höhe: Sechs Minuten dauert die Fahrt bis ins Dorfzentrum von St. Andrä, wo der Tilser aussteigt. Wir hingegen fahren weiter und erreichen eine Minute später die Talstation der Umlaufbahn Plose. Hier steigen wir um und fahren nach Kreuztal.
In 14 Minuten vom Busbahnhof nach St. Andrä. Die gesamte Fahrt
vom Busbahnhof an der Uni bis zur Talstation der Umlaufbahn Plose hat – ohne umsteigen zu müssen – 14 Minuten gedauert. Das Faszinierende an der Projektidee ist aber die kapillare Zustiegsmöglichkeit und die entsprechende Verteilung des Parkdrucks auf mehrere Standorte. Eine wichtige Zielgruppe bleibt jene, die mit der Eisenbahn vom Süden, Norden oder Osten nach Brixen kommt. Die Autofahrer hingegen haben
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die Qual der Wahl – und durch moderne Leitsysteme kann man sie auch gut auf jenen Parkplatz leiten, der aus Sicht der Stadt am günstigsten ist: Parkplatz am Zugbahnhof, Parkplatz Max oder eben Milland. Dabei geht es nicht nur um den Berg, sondern – und das ist ebenso faszinierend – auch um das Stadtzentrum: Man könnte sich zum Beispiel gut vorstellen, dass die Busse, die die Gäste zum Weihnachtsmarkt bringen wollen, nicht mehr in der Regensburger Allee anhalten, sondern
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Die auffallende Architektur der Stationen stammt vom Büro Bergmeister-Wolf
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in Milland. In wenigen Minuten gelangen die Gäste von hier aus über den Busbahnhof ins Zentrum – und wieder zurück. Natürlich ist auch bei dieser Projektidee nicht alles Gold, was glänzt. Die Planer sehen in Milland ein 2,2 Hektar großes Areal vor, das nicht nur als Zwischenstation, sondern vor allem als Parkplatz fungieren soll. Dazu muss eine Wiese geopfert werden, und es stellt sich die Frage, ob es eine Lösung geben würde, die weniger Fläche beansprucht. Beim Bürgermeister haben sich auch einige Bewohner von St. Andrä gemeldet, die durch die derzeitige Trassenführung direkt betroffen wären – und die auch gleich alternative Vorschläge unterbreitet haben, die nun von den Technikern überprüft werden müssen. Der Standort der Zwischenstation in St. Andrä scheint ebenfalls nicht optimal zu sein; im Zuge der Analyse einer leicht veränderten Trassenführung muss auch diesem Kriterium Rechnung getragen werden. Spannend dürfte auch die Perspektive einer einzigen Verbindung zwischen Stadt und Kreuztal sein: Es ist bekannt, dass die Umlaufbahn Plose in einigen Jahren vollkommen erneuert werden muss, und es wäre im Sinne der Fahrgäste, wenn man dann in St. Andrä nicht mehr umsteigen müsste.
Die Kosten. Und dann gibt es
noch die unwesentliche Frage der Finanzierung: Laut Projekt dürfte die Realisierung um die 50 Millionen Euro kosten, aber Experten haben inzwischen leise Zweifel zu dieser Kalkulation geäußert: Eher dürfte die Infrastruktur 60 bis 65 Millionen Euro teuer sein. Die Gemeinde Brixen kann dies natürlich nur mit kräftiger Unterstützung der Landesregierung schaffen. Landeshauptmann Arno
Kompatscher hat seine Unterstützung bereits zugesagt, aber in welchem Ausmaß das Land hier zuschießt, steht natürlich noch in den Sternen. Die Gemeindeverwaltung von Brixen gibt inzwischen jedenfalls Gas: Noch im Juli soll der Gemeinderat grünes Licht dafür geben, dass die Gespräche zur Finanzierung und die Beauftragung zur Erstellung des Vorprojektes in die Wege geleitet werden sollen. Die erste Hürde wird dann die Landesregierung sein, die ihr grundsätzliches Placet geben muss, damit die Erstellung des Vorprojektes beauftragt werden kann. Im Bewusstsein, dass es zum heutigen Zeitpunkt etwas gewagt ist, eine grobe Zeitplanung zu versuchen, darf man davon ausgehen, dass das Vorprojekt bis Ende 2019 fertiggestellt sein dürfte. Mit großer Wahrscheinlichkeit muss es danach einen neuen Wettbewerb geben für die Erstellung des Einreichprojektes, denn im Ideenwettbewerb war ein Limit des Folgeauftrags von 500.000 Euro angegeben, die, so Valdemarin, nach dem Vorprojekt aufgebraucht sein dürften. Nach dem Einreichprojekt folgt das Ausführungsprojekt, danach beginnt der Bau. „Ich kann mir nicht vorstellen“, sagt Mario Valdemarin, „dass vor dem Jahr 2024 mit dem Bau begonnen werden kann.“ Die Bauphase selbst dürfte etwa drei Jahre in Anspruch nehmen; mit der Inbetriebnahme ist aus heutiger Sicht also im Jahr 2027 zu rechnen – sofern nichts dazwischenkommt.
Check-up
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Foto: Susanne Hutter
Wirtschaft & Umwelt Dass Berge nicht nur den Blickwinkel, sondern auch den Horizont erweitern, bewies die Wanderung „Berge verbinden“
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Gemeinsam lernen am Berg
BRIXEN
Die 25-köpfige Gruppe, die am Bahnhofsvorplatz auf ihren „Coach“ Matthias Oberbacher wartet, könnte sich unterschiedlicher kaum präsentieren: Frauen, Männer, Jugendliche, Kinder. Helle und dunkle Haut, farbenprächtige Gewänder und Kopfschmuck, von elegant bis sportlich ist alles vertreten. Sie alle möchten herausfinden, ob es stimmt, dass „Berge verbinden“.
D
ie ersten zaghaften Kontakte werden bereits im Bus nach St. Andrä geknüpft, den wir nach Matthias‘ Ankunft bestiegen haben. Von der anfänglich sprachlichen Hürde ist schon
beim Ausstieg an der Talstation der Plose-Seilbahn nicht mehr viel zu spüren. Ein Blick auf die Jüngsten der Gruppe erweckt den Eindruck, sie wären „alte“ Freunde. Während der Fahrt zur
2.050 Meter hoch gelegenen Bergstation spürt man, dass viele zum ersten Mal einen unmittelbaren Kontakt zur Bergwelt haben. Ehrfürchtige Blicke wechseln sich mit Neugierde und Begeisterung, die
Handy-Kameras sind unentwegt im Einsatz. Allein der Vermerk im Programm, „feste Schuhe und Bekleidung …“, scheint nicht bei allen angekommen zu sein. Die pakista-
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nischen Mitbürger setzen mit ihren farbenfrohen Stoffgewändern und den nicht wirklich bequem oder bergtauglich wirkenden Sandalen einen beinahe exotischen Akzent. Wie sehr sie Kultur und Tradition auch hier, so weit entfernt der Heimat, praktizieren und leben, wird spätestens beim ersten FotoShooting deutlich. „Pakistanische Frauen dürfen nicht fotografiert werden“, erklärt ihr männlicher Begleiter. Er wirkt jung, ernst und eher wortkarg, obgleich sein Äußeres den meisten ein Schmunzeln entlockt. Mit seinem eleganten Anzug, dem Hemd und den schicken schwarzen Lackschuhen erweckt er eher den Eindruck, einer Hochzeitsgesellschaft anzugehören, als Teil einer Wandergruppe zu sein. Ganz anders präsentieren sich die Mitbürger aus Bangladesch, dem Senegal und Nigeria, deren Äußeres sowohl einen sportlichen als auch europäischen Stil widerspiegelt. Unabhängig von der individuellen Herangehensweise spürt man dennoch, dass jeder es versteht, den Tag auf seine Art und Weise zu (er)leben und zu genießen.
Den Tag genießen. Kurz darauf befinden wir uns auf dem Woody Walk, dem familienfreundlichen Abenteuer-Parcours am Weg zur Rossalm, die auch wir heute anpeilen. Spätestens hier wird deutlich, dass Spaß und Spiel keinesfalls eine Frage des Alters oder der Verständigung sind: Beim Ploseblitz erwacht so manches Kind im Manne, und wer beim Balanceakt urplötzlich vor seinem eigenen Mut erschrickt, greift dankbar nach der helfenden Hand, die unaufgefordert gereicht wird. Die dunklen, bedrohlichen Wolken, denen wir seit unserem Start immer wieder warnende Blicke zugeworfen haben, machen plötzlich Ernst. Für kurze Zeit kommen Regenjacke und Schirm zum Einsatz, doch schon bald führt wieder die Sonne Regie. Der unbeschwerten Stimmung kann die kurze Erfrischung nichts anhaben, und bald darauf sitzen alle abseits des Weges im Gras und genießen ihre Rucksackmarende. Der letzte kurze Anstieg hinauf zur Rossalm wird für die Bergneulinge zu einer kleinen Herausforderung, doch die Aussicht und das herrliche Bergpanorama entschädigen sie für jegliche Strapazen. Dazu mischen sich auch ein wenig Genugtuung und der Stolz, dabei zu sein. Dafür fällt der Aufenthalt auf der Rossalm länger als geplant aus; vor allem
die Jüngeren sind von den Wasserspielen und den Tieren fasziniert. Über den höher verlaufenden Wanderweg erreichen wir am späten Nachmittag wieder die Bergstation und schweben entspannt ins Tal. Der Abschluss unseres erlebnisreichen Tages soll in der Cusanus Akademie in Brixen stattfinden – bei einem gemeinsamen Kreisdialog. Die pakistanischen Mitbürger verabschieden sich bereits am Bahnhof von uns; sie fahren zurück in die Gemeinde Brenner, wo sie wohnhaft sind. Alle anderen kommen mit zur Cusanus Akademie. Das liebevoll vorbereitete Buffet mit all seinen Köstlichkeiten (noch) ignorierend, lassen wir den Tag Revue passieren und reflektieren das Erlebte. Auch die Jüngsten beteiligen sich aktiv am Dialog und sprechen über ihre Erlebnisse und Gefühle.
Vorurteile abbauen. Obgleich
sich auf die Frage, ob „Berge verbinden“, vielleicht keine eindeutige Antwort geben lässt, kann man eines doch mit Sicherheit sagen: Die meisten werden bei der nächsten „Berge verbinden“Wanderung wieder dabei sein, daran haben sie keinen Zweifel gelassen. Den Kindern ist es gelungen, neue Freunde zu finden – für sie spielen weder Hautfarbe noch Religion eine Rolle. Erwachsene brauchen dazu ein wenig länger, aber auch sie konnten erleben, wie es sich anfühlt, wenn Vorurteile abgebaut werden. Matthias Oberbacher (Soziologe, Cusanus Akademie), Martin Peer (Amt für Weiterbildung), Beatrice Tedeschi (Interkulturelle Mediatorin, Sozialgenossenschaft „Savera“), Sar Papa Sanoussi (Interkultureller Mediator) und Roswitha Tedeschi (Strukturleiterin im Flüchtlingsheim von St. Ulrich) durften noch eine weitere Erkenntnis für sich mit nach Hause nehmen: Ihre Arbeit ist nicht umsonst.
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Wirtschaft & Umwelt
Neue Müllmänner im Bezirk
EISACKTAL
Der Müllsammeldienst im Eisacktal ist nach 20-jähriger Zusammenarbeit mit der Firma Konrad Tappeiner aus Schlanders an dessen Mitbewerber TPA aus Aldein übergeben worden – ein für die Firma Tappeiner „unverständlicher“ Schritt, wie sie in einer E-Mail an unsere Redaktion verärgert schreibt. Der „Brixner“ ist der Sache nachgegangen.
Foto: Oskar Zingerle
sehen die Vergabekriterien eben dieses Prozedere vor, wie bei allen anderen größeren und kleineren Vergaben auch. „Eine Vertragsverlängerung wäre per Gesetz nicht möglich gewesen“, so Amort. Die Ausschreibung musste sogar europaweit erfolgen, weil der Vergabebetrag von 5,2 Millionen Euro die EU-Schwelle übersteigt. Den Vergabezeitraum legte die Bezirksgemeinschaft auf sieben Jahre fest, verlängerbar um zwei Jahre. Von den drei Anbietern musste einer wegen eines Formfehlers ausgeschlossen werden, und somit blieben noch TPA und Tappeiner im Rennen.
Startschwierigkeiten. Die Aus-
Der Müllsammeldienst im Eisacktal wird künftig von der Firma TPA aus Aldein abgewickelt, in Vahrn sind vorübergehend die Stadtwerke Brixen zuständig
––
„Nach 20 Jahren Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft (Eisacktal, Anm. d. Red.) hat die Firma Konrad Tappeiner, Mülltransporte aus Schlanders, unfreiwillig mit 30. Juni ihre Tätigkeit als Müllsammelunternehmen im Eisack-
tal beendet“, schreibt die Firma Tappeiner in ihrer Aussendung. Soweit, so gut. Da der Vertrag zwischen der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und dem Unternehmen mit 30. Juni 2018 ausläuft, musste die Dienstleistung Anfang des
Jahres neu ausgeschrieben werden. Obwohl man mit der Firma Tappeiner „immer sehr zufrieden war“, wie Ronald Amort bestätigt, Leiter der Technischen Dienste und der Umweltdienste in der Bezirksgemeinschaft Eisacktal,
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schreibung war terminlich so getaktet, dass der Vertrag mit dem neuen Dienstleister mit 1. Juli 2018 hätte starten sollen. Allerdings hatte die Firma TPA ein laut vorgegebener Berechnungsformel übertrieben niedriges Angebot unterbreitet. Das machte eine genauere Überprüfung durch die Bezirksgemeinschaft notwendig, was einige Zeit in Anspruch genommen hat. Dazu kam die vorgeschriebene Stillhaltefrist von 35 Tagen, die dann erst mit 5. Juli zu Ende war.
Da der Vertrag mit Tappeiner am 30. Juni ausgelaufen war, mussten also fünf Tage überbrückt werden. Die Firma Tappeiner wäre grundsätzlich bereit gewesen, einzuspringen, allerdings musste sie aus organisatorischen Problemen absagen. Daraufhin wandte man sich an den neuen Zuschlagsempfänger, der den Dienst fünf Tage früher als geplant antreten musste, wodurch es zu einigen Anlaufschwierigkeiten gekommen ist: Die neuen Fahrer mussten die Routen und Sammelplätze erst kennenlernen. Zum Teil hatten die Sammelwagenfahrer von Tappeiner die Kunden in den vergangenen Jahren etwas verwöhnt und die Container auch an Abholpunkten entleert, die offiziell gar nicht vorgesehen waren, wie eine Gemeindebeamtin von Mühlbach vermutet. Kein Wunder also, dass die neuen Fahrer in den ersten Tagen und Wochen sich erst orientieren mussten und deshalb Container mit Verspätung oder gar nicht entleert wurden. Durch die kurzfristige Übergabe waren auch die Gemeinden auf die Situation nicht vorbereitet.
Technik vs. Kosten. Bei der Ver-
gabe selbst hatte Tappeiner zwar bei den technischen Kriterien besser abgeschnitten; allerdings machte TPA diesen Rückstand mit dem niedrigen Preisangebot wieder wett – trotz des Umstandes, dass die technischen Kriterien mit einer Gewichtung von 70 Prozent, der Preis mit einer Gewichtung von lediglich 30 Prozent für das Endergebnis zählten. „Beide Anbieter hatten zum Teil Gas- und zum Teil Dieselfahrzeuge angeboten“, bestätigt Amort. „Tappeiner hat in der Tat einen sehr guten Müllpressaufbau mit Batteriebetrieb angeboten. Aber, wie gesagt, hat TPA diesen Rückstand mit einem Abschlag von 19 Prozent aufgeholt.“ Tappeiner hatte auf der wirtschaftlichen Seite demgegenüber ein Abgebot von lediglich 3,5 Prozent stehen. Zweisprachigkeit der Sammelwagenfahrer sei zwar als Kriterium in die Bewertung mit eingeflossen, es war aber kein Muss, so Amort. „Der Fahrer hat ja wenig bis gar keinen Kontakt mit dem Publikum“, lautet seine plausible Begründung. Mit Ausnahme der jetzt holprigen Anfangsphase, die man aber bald zu überwinden hofft, wird der Bürger vom Dienstleisterwechsel wenig mitbekommen. „Die Kosten für die Gemeinden bleiben annähernd dieselben wie bisher“ so Amort. Aber müssten
sie angesichts des niedrigen Angebots nicht sinken? „Nein, denn der Ausrufpreis lag um einiges über dem derzeitigen Kostenniveau, zumal verschiedene Zusatzleistungen in der Ausschreibung verlangt wurden, die sich natürlich auch auf den Preis ausgewirkt haben“, erklärt Amort. Zu diesen Zusatzleistungen zählt der Einsatz von innovativen Technologien, der Einsatz von Systemen zur Überwachung der Qualität des Biomülls sowie die Möglichkeit der Entleerung von Unterflurcontainern. Dazu kommt, dass die Gemeinde Vahrn nicht mehr zum Versorgungsgebiet gehört – ein Umstand, dem die Firma TPA mit der Streichung eines Sammelfahrzeugs Rechnung getragen und somit den Kostennachteil wieder wettgemacht hat.
Stadtwerke vorübergehend für Vahrn zuständig. Für den Müll-
sammeldienst in der Gemeinde Vahrn sind mit 1. Juli die Stadtwerke Brixen zuständig. „Vorerst läuft die Beauftragung bis Jahresende“, erklärt der für die Umweltdienste in Vahrn zuständige Gemeindereferent Walter Kerer. Da die Gemeinde Vahrn in den nächsten Jahren eine umfassende Umgestaltung der Abfallbewirtschaftung plant, war ihr die siebenjährige Bindung an die Firma TPA zu langfristig. „So kam uns das Angebot der Stadtwerke Brixen für eine flexible und kurzfristige Übernahme des Dienstes gelegen“, erklärt Kerer. Die Gemeinde Vahrn möchte in den nächsten Jahren von den derzeitigen Mülltonnen auf Halbunterflurcontainer umstellen und neue Konzepte für die Minirecyclinghöfe erarbeiten. „Zwischen der Gemeinde Vahrn und der Stadtwerke Brixen AG gibt es bereits seit etlichen Jahren eine enge Zusammenarbeit bei der Abfallentsorgung und einen engen Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern“, sagt Geschäftsführer Karl Michaeler. So können die Vahrner Bürger dank entsprechender Konvention ihre Wertstoffe im Recyclinghof Brixen abgeben. „Aber auch im Bereich des Müllsammeldienstes haben die Stadtwerke Brixen bereits bisher verschiedene Leistungen für die Gemeinde Vahrn durchgeführt, etwa die Entleerung der halbunterirdischen Abfallcontainer sowie der Papier- und Glas sammelglocken“, so Michele Bellucco, der Leiter der Umweltdienste. oskar.zingerle@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
„Es braucht eine Lösung“
INTERVIEW
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Im Jagdrevier Brixen-Stadt gehen 19 Waidmänner auf die Jagd. Die Fläche, die 1.103 Hektar beträgt, setzt sich zusammen aus den drei Katastralgemeinden Brixen-Stadt, Milland-Sarns und Albeins. Im Interview erklärt Revierleiter HERBERT MITTERRUTZNER, warum die Jagd im Stadtrevier nicht gerade einfach ist.
Herbert Mitterrutzner: „Das Problem ist, dass in Brixen nur ein kleiner Teil der gesamten Revierfläche bejagbar ist“
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Herr Mitterrutzner, im Vergleich zu anderen Jagdrevieren ist jenes von Brixen flächenmäßig recht überschaubar. Warum ist das so? HERBERT MITTERRUTZNER: Na ja, das ist eine etwas lange und nicht leicht zu erklärende Geschichte. Südtirol teilt sich auf in 145 Jagdreviere, davon gibt es auf dem Brixner Gemeindegebiet drei: Pfeffersberg, Brixen-Stadt und St. Andrä. Zudem nutzt das Revier Natz-Schabs einen Teil der Gemeindefläche von Brixen, und zwar die Katastralgemeinde Elvas. Ich selbst stehe dem Jagdrevier Brixen-Stadt vor. Es umfasst 64
eine Fläche von 1.103 Hektar, beinhaltet aber auch die gesamte Talsohle, die ja kaum bejagbar ist. Wenn man die Flächenzahl alleine berücksichtigt, so gibt es im Land sicher auch noch einige kleinere Reviere, aber die befinden sich dann nicht fast ausschließlich in der Talsohle. Es ist für mich unverständlich, warum man im Landesjagdgesetz von 1987 für Brixen als Revier nicht das gesamte Gemeindegebiet eingetragen hat – diese Möglichkeit war im Gesetz vorgesehen –, sondern die einzelnen in der Gemeinde bestehenden Reviere. Warum ist dies relevant?
Das ist deshalb relevant, weil Jäger nur in jenen Revieren die Jagdbefähigung bekommen, in denen sie ansässig sind. Im Regionalgesetz, das vor 1987 Gültigkeit hatte, waren die Reviere auch schon so wie heute eingetragen, aber damals waren auch die Aufnahmekriterien anders: Ob ein Jäger in einem Revier aufgenommen werden konnte, hing nicht von der Ansässigkeit in der Katastralgemeinde, sondern von jener im Gemeindegebiet ab. Also konnte ein Jäger, der in BrixenStadt wohnte, eine Jagdkarte in Brixen-Stadt, in Natz-Schabs, Pfeffersberg oder St. Andrä/Afers beantragen. Alle vier Reviere nutzen Brixner Gemeindegebiet. Soweit ich mich erinnere, waren deshalb 1986 im Revier Brixen lediglich elf Mitglieder eingeschrieben, vier deutschsprachige (zwei davon hatten auch die Mitgliedschaft in einem anderen Brixner Revier) und sieben italienischsprachige. Es gab und gibt Brixner, die in Natz-Schabs, weitere, die in Pfeffersberg und St.Andrä/Afers auf die Jagd gehen oder gingen. Als ich 1983 in Brixen die Jagdkarte beantragt hatte, hatte noch das Regionalgesetz Gültigkeit. Ich erinnere mich, dass ich für das Revier St. Andrä/Afers einen Aufnahmeantrag gestellt habe. Auf den negativen Bescheid warte ich noch heute (lacht). Spaß beiseite: Als Jungjäger kannte man die gesetzlichen Möglichkeiten nicht, und so hat man eben jenes Revier genommen, das man ohne Reibereien bekommen hat. Und was genau ist nun das Problem, vor dem die Brixner Jäger stehen? Es ist nicht nur ein einziges Problem. Erstens fragt man sich, warum dem Gemeindeteil mit der größten Bevölkerungsanzahl,
also Stadt und Umgebung, das kleinste Jagdgebiet zur Verfügung steht. Und zweitens hat sich die als Stadtrevier eingetragene Fläche von 1.103 Hektar in den letzten 30 Jahren sicher um 60 bis 70 Prozent reduziert, etwa durch die Industriezonen, Handwerkerzonen, durch neue Wohnsiedlungen, Straßen, Autobahn und dergleichen. Da wir die verschiedenen vom Gesetz vorgeschriebenen Sicherheitsabstände einhalten müssen, bejagen wir heute noch grob geschätzt 350 bis 400 Hektar der Revierfläche. Außerdem gibt es im Revier nur wenige Wiesen am Muasberg, wo eine gute Beobachtung des Wildes möglich ist, was eine artgerechte und richtige Entnahme überhaupt erst ermöglicht. Weiters ist Fakt, dass das Interesse an der Jagd im städtischen Bereich steigt und im ländlichen Bereich eher abnimmt. Belegbar ist dies durch die eher rückläufigen Mitgliederzahlen in den anderen drei Revieren, die Brixner Gemeindegebiet nutzen. Was ist eine „artgerechte und richtige“ Entnahme? Die Zahl der zu erlegenden Tiere ist nicht zufällig: Wie wir wissen, erstellt der Revierausschuss nach Absprache mit dem Aufseher jedes Jahr vor Jagdbeginn einen Abschussantrag; in unserem Revier nur für Rehe, Gämsen und Rotwild (Hirsch), da wir keine anderen einer Abschussplanung unterworfenen Wildarten haben. Dieser Antrag wird der Abschussplankommission vorgelegt. Wenn diese Kommission den Antrag genehmigt, ist dieser verbindlich einzuhalten. Der Gesetzgeber gibt uns also die Stückzahl und die Altersklassen vor. Um jedoch diese Vorgaben einhalten zu können, braucht der Jäger die Möglichkeit, das Wild gut zu beobachten, um
dann eine Entscheidung zu treffen – immer im Sinne des Wildes und der Weidgerechtigkeit. In unserem Revier ist das nur ganz beschränkt möglich. Nur die große Vorsicht der Jäger und ihr tatkräftiger Einsatz, wenn es um das Auslichten von Sträuchern und Waldstreifen sowie das Errichten von Hoch- und Bodensitzen geht, ermöglicht uns, die Jagd noch artgerecht und vor allen Dingen sicher zu praktizieren. Weiters kommt erschwerend hinzu, dass wir in großen Teilen des Reviers Obst- und Weinbauanlagen vor Verbiss- und Schälschäden schützen müssen. Eine sehr schwierige Aufgabe! Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Jägern in unserem Revier ein großes Kompliment aussprechen, denn trotz der sehr schlechten Bedingungen wurde immer versucht, die Vorgaben zu erfüllen. Macht der Platzmangel die Jagd in Brixen auch gefährlich? Ja und nein. Man muss es gewohnt sein, auf einem so kleinen Gebiet zu jagen. Natürlich gewähren, wie schon erwähnt,
Ja, das wäre möglich, wenn die Vollversammlung per Mehrheitsbeschluss die Mitgliedschaft genehmigt. Aufnahmen per Mehrheitsbeschluss sind für mich sehr risikoreich; diese bringen viel Unruhe ins Revier und spalten die Jägerschaft. Deshalb akzeptiere ich, wenn Reviere die Aufnahme per Mehrheitsbeschluss kategorisch ablehnen, denn nach der zweiten Aufnahme geht’s schon los: „Warum wurde bei dem mit Ja gestimmt und beim nächsten mit Nein?“ Wäre eine Zusammenlegung der Reviere eine Möglichkeit, und gäbe es dafür einen Konsens unter den Revieren? Das kann ich sofort verneinen. Einigkeit unter den Revieren kann man nur erreichen, wenn dadurch jeder Geld spart. Zum Beispiel ist das Gemeindegebiet, wenn es um die Aufsicht geht, bereits problemlos vereint: Luis Frener ist Jagdaufseher in allen drei Revieren. Es hat aber auch jeder einen Nutzen von dieser Zusammenarbeit. Bereits ein kleiner beantragter Jägernotweg
Im 1.103 Hektar großen Jagdrevier von Brixen-Stadt (im Foto grün schattiert) legen sich 19 Waidmänner auf die Lauer
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men, jene Jäger, die zwischen dem Zusammenfluss Eisack und Rienz wohnen, ein Jagdrecht in Natz-Schabs, und jene Jäger, die im restlichen Teil der Stadt wohnen, ein Jagdrecht in St. Andrä/ Afers. Diese Lösung würde die
„Einigkeit unter den Revieren kann man nur erreichen, wenn dadurch jeder Geld spart“_ Herbert Mitterrutzner, Leiter des Jagdreviers Brixen-Stadt die jagdlichen Einrichtungen eine gewisse Sicherheit, und außerdem entwickelt man im Laufe der Jahre einen bestimmten Sicherheitsleitfaden, den man einfach befolgen muss. Man lernt die verschiedenen Situationen besser einzuschätzen, wenn man bei jedem Pirschgang damit konfrontiert wird. Zurück zum eigentlichen Problem: Kann man als Brixner Jäger nicht einfach im Revier von St. Andrä/Afers oder Pfeffersberg auf die Jagd gehen? Man könnte schon, darf sich aber nicht erwischen lassen (lacht). Nein, das kann man natürlich nicht. Die Frage müsste lauten, ob man im Revier von St. Andrä, Pfeffersberg oder Natz-Schabs nicht als Mitglied aufgenommen werden könnte. Also: Kann ein Brixner Jäger in St. Andrä/Afers, Pfeffersberg oder Natz-Schabs als Mitglied aufgenommen werden?
wird oftmals zum Problem, wenn man der Gegenseite nicht etwas Gleichwertiges anbieten kann. Zur Erklärung: Jägernotwege sind Wegabkürzungen, die vom eigenen Revier durch ein anderes Revier ins eigene zurückführen. Es gibt für die Jäger, die solche Wege nutzen, genaue gesetzliche Vorgaben. Gäbe es noch eine andere Möglichkeit, das Problem zu lösen? Ja! Sicher gäbe es Lösungen, wenn der gute Wille vorhanden ist. In meinen Augen gäbe es sogar eine sehr praktikable Lösung, bei der niemand auf etwas verzichten müsste: Man könnte lediglich das Revier Brixen-Stadt auflösen und allen drei Revieren, die die Katastralgemeinden der Gemeinde Brixen nutzen, die verschiedenen Stadtteile samt bejagbaren Flächen zuordnen. Die Jäger, die im Westen der Brennerstraße wohnen, würden dann ein Jagdrecht in Pfeffersberg bekom-
Mitgliedsanträge im Jagdrevier Brixen-Stadt zu erwarten sind, kann ich im Spätherbst mit aktuellen Zahlen und Fakten vorsprechen. Ich bin überzeugt, dass ich großes Verständnis vorfinden werde. Außerdem bin ich mir sicher, dass es auch für den Gesetzgeber nicht ganz unproblematisch sein kann, die verbleibenden Hektar, die in unserem Revier noch ohne Probleme bejagbar sind, als Revier per Gesetz weiterzuführen. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Jäger ziemlich gerecht auf die drei Reviere verteilen – mit klaren Reviergrenzen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies gesetzlich auch machbar wäre. Welche Schritte plant das Jagdrevier Brixen, um das Problem zu lösen? Ich werde versuchen, eine Studie über die effektiv bejagbaren Flächen des Jagdreviers Brixen-Stadt erstellen zu lassen, um auch ein konkretes Dokument in der Hand zu haben, mit dem ich nebenbei auch meine in diesem Interview getätigten Aussagen in Bezug auf die Flächen untermauern kann. Jetzt ist aber sicherlich nicht der geeignete Moment, um beim zuständigen Landesrat vorzusprechen. Die Landtagswahlen stehen vor der Tür, und Wolf und Bär sind in den Wäldern – diese Situation stellt eine große Herausforderung für die Politik dar. Ein wenig Abwarten ist also angesagt. Da auch für das nächste Jahr neue
info Was wird alles im Jagd revier Brixen gejagt? Niederwild, also Hasen oder verschiedene Vögel wie Enten oder Drosseln, spielen im Jagdrevier Brixen eine untergeordnete Rolle. Mehr Beachtung findet das Schalenwild, das sind Paarhufer, deren Klauen auch „Schalen“ genannt werden. Zu dieser Gattung zählt das Rehwild, Gamswild und Rotwild (also Hirsch und Co.) sowie Wildschweine und Mufflons. Auf der Abschussliste des Jagdrevieres Brixen stehen vorwiegend Rehe; pro Jahr werden zudem wenige Stück Rot- und Gamswild zum Abschuss freigegeben. Die Gämsen, die normalerweise im Hochgebirge anzutreffen sind, halten sich in Brixen in der vorderen Hälfte des Aferer Tals sowie im nördlichen Revierzipfel auf. 65
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
SÜDTIROL
Der BBT als Prüfstein z Wie es ausschaut, verschiebt sich die Eröffnung des Brenner Basistunnels von 2027 um zwei weitere Jahre nach hinten. Schuld daran ist ein Rechtsstreit um das 18 Kilometer lange Baulos Pfons– Brenner auf österreichischer Seite. Wenn man bedenkt, dass im Mai 2006 die Fertigstellung des BBT auf 2015 prognostiziert wurde, sind diese zwei Jahre auch nur
noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Der damals neu ernannte BBT-Vorstand Konrad Bergmeister korrigierte den Eröffnungstermin alsbald auf 2022. Das ständige Aufschieben bringt nun laut den Grünen Landtagsabgeordneten Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba die Südtiroler Landesregierung ins Schwitzen: „Der für Sommer angekündigte
Erlass der Konzession für die Brennerautobahn A22 wird zum Prüfstein werden: Landeshauptmann Arno Kompatscher hat für diesen Fall ein LKW-Transitverbot auf der Staatsstraße angekündigt,
ebenso die schrittweise Anhebung der Korridormaut. Da der BBT immer weiter in die Ferne rückt, werden konkrete Maßnahmen umso notwendiger.“ vk
bedeutet“, gibt Landeshauptmann Arno Kompatscher zu bedenken. Gleichzeitig freut er sich darüber, dass es gemeinsam gelungen sei, „in einer schwierigen Situation eine Lösung zu finden, die auch aus geologischer und landschaftlicher Sicht gut geht“. Als Standort für das neue Speicherbecken wurde eine terrassenförmige Verflachung beim WoodyWalk-Wanderweg auf 2.115 Metern Meereshöhe an der Südseite der Plose gefunden. Die Zufahrt zur Baustelle wird über bereits bestehende Wege
bei Kreuztal abgewickelt, die allerdings noch entsprechend angepasst werden müssen. Leider ist es nicht zu vermeiden, dass die Natur unter den Bauarbeiten leiden wird: „Alle Flächen, die durch den Bau des Beckens und der dazugehörigen Strukturen in Mitleidenschaft gezogen werden, müssen wieder instandgesetzt
und passend zur Flora des Gebietes renaturiert werden“, gibt Umweltlandesrat Richard Theiner Entwarnung. Befüllt wird das fertige Becken dann mit Wasser aus den bereits bestehenden konzessionierten Ableitungen aus der Erler- und Schnatz-Quelle sowie dem Trametschbach. vk
Was passiert mit dem Müll, den wir wegwerfen, und wie werden Wertstoffe wiederverwertet? Antworten auf Fragen wie diese erhielten 650 Kinder und Jugendliche im abgelaufenen Schuljahr bei dem seit drei Jahren angebotenen Upcycling-Workshop der Stadt werke Brixen.
In seiner jüngsten Sitzung hat der Vahrner Gemeinderat die Gemeindeaufenthaltsabgabe um 20 Prozent erhöht: Für Beherbergungsbetriebe mit drei Sternen und drei Sternen „Superior“ steigt die Abgabe deshalb ab 2019 beispielsweise von 1,20 auf 1,70 Euro pro Nächtigung.
Der Infopoint Mobile nahe des Brixner Busbahnhofes verzeichnete 2017 ein weiteres erfolgreiches Jahr mit beinahe 110.000 Kundenkontakten. Der Infopoint ist Beratungsstelle für Züge im Nah- und Fernverkehr und informiert überdies über SüdtirolPass, Fahrscheine, Wertkarten und MobilCards.
W&U BRIXEN
Neues Speicherbecken für die Plose z Um im 85 Hektar großen Ski gebiet Plose im Winter schneeweißen Pistenspaß zu garantieren, werden jede Saison rund 284.000 Kubikmeter Wasser verpulvert – also zum Schneemachen gebraucht. 63.000 weitere Kubikmeter Wasser sollen künftig im neue Sammelbecken aufgefangen werden. Nach dem positiven Gutachten des Umweltbeirats folgte unlängst grünes Licht vonseiten der Landesregierung. „Der Verzicht auf ein zusätzliches Speicherbecken hätte das Aus für das Skigebiet
kurz
notiert
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STADTGEHEIMNISSE
BRIXEN
Arbeitswelt in ständigem Wandel
Foto: Oskar Zingerle
Welche Bedeutung hat der schwarze Adler im Café am Gries?
Foto: Familienagentur Ingrid Heiss
Schlendert man die Albuingasse von Süden in Richtung Weißer Turm hinauf, trifft der Blick rechterhand auf ein architektonisches Überbleibsel aus dem Mittelalter. Gemeint ist das Dommesnerhaus, in dem heute das Café am Gries untergebracht ist. Dieses Gebäude ist eines der wenigen im Brixner Stadtkern, das die Eigenart des Baustils des ausgehenden Mittelalters bis heute bewahrt hat. Eine weitere Besonderheit eröffnet sich dem Betrachter beim Betreten des Eingangsbereiches zum Café: Die Gewölbedecke ziert nämlich ein doppelköpfiger schwarzer Adler samt goldener Krone, der darüber hinaus von Spruchbändern und Ranken umgeben ist. Man geht davon aus, dass der Reichsadler um 1530 gemalt wurde. Die zierende Inschrift bezieht sich laut Josef Gelmi (in „Die Stadt Brixen – ein kunst- und kulturhistorischer Führer“, S. 364) auf den Adler selbst und auf Kaiser Karl den Großen: „Der Adler, als Symbol der römischen Herrschaft, verlegt mit Hilfe Karls des Großen seinen Sitz in die Länder der Germanen. Karl der Große erobert die Völker Europas und erfüllt somit die Wünsche des Adlers. Jetzt aber zerfleischen ihn jene, die nur ihren Vorteil suchen. Daher mögen die deutschen Fürsten achtgeben, dass der Adler seinen Sitz nicht wieder verlegt.“
z Am 17. Juli fand im Milchhof Brixen die dritte Veranstaltung der Reihe „Zukunftswerkstatt 2018“ statt. Eröffnet wurde sie von Alfred Aberer, dem Generaldirektor der Handelskammer Bozen. Er drückte seine Freude darüber aus, die gemeinsam mit Unternehmen ausgedachten Wirtschaftsthemen in Betrieben auch außerhalb von Bozen an den Mann bringen zu können: Vor der Brimi in Brixen waren bereits Firmen in Vetzan und Auer an der Reihe, und es folgt noch Bruneck. Nach der Vorstellung der Brimi durch Obmann Klaus Faller und Geschäftsführer Martin Mair sowie einer Führung durch die Anlagen zur MozzarellaProduktion durch Patrick Eppacher folgte das Referat des WIFODirektors Georg Lun. Er warf die Frage nach den Arbeitsformen und Arbeitsmodellen der Zukunft auf, denn: Arbeit von 9 bis 17 Uhr, von Montag bis Freitag, 40 Stunden in der Woche, das war
einmal! Die Herausforderungen werden sein: Mangel an Fachkräften, stärkere Einbindung der Mitarbeiter, erhöhter Bedarf an Weiterbildung, Tele-Arbeit, Smartworking (Mitarbeiter entscheiden selbst, wann und wo sie arbeiten), Crowdworking (Arbeiten werden über Internetplattformen an betriebsexterne Personen vergeben) und Interkulturalität. Auf die Frage „Die Zukunft der Arbeit – Realität oder Hype?“ oder „Worin besteht der Wandel eigentlich?“ ging Anna Schneider, Assistenzprofessorin für Personalpolitik und -management an der Uni Innsbruck, näher ein. Sie betonte die Wichtigkeit und Notwendigkeit neuer Arbeitsmodelle im Zeitalter von „Wirtschaft 4.0“ und zeigte an Beispielen in Österreich auf, wie Unternehmen bei der Organisation der Arbeitsabläufe die Herausforderungen erfolgreich meistern. jb
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Foto: Manuel Ferrigato
Precht und van der Bellen beim IMS
z Vom 8. bis zum 14. Oktober wird Brixen erneut zur Welthauptstadt der Berge – und das heuer bereits zum zehnten Mal. Wie immer werden beim International
Mountain Summit (IMS) die weltbesten Bergsteiger von gestern und heute aufeinandertreffen, Geschichten erzählen und einen Einblick in ihr spannendes Leben
BRIXEN
Heißes Wasser vs. Unkraut z Wie bekämpft man Unkraut am effektivsten? Jeder, der an Glyphosat und andere chemische Unkrautvernichtungsmittel denkt, wird seit gut zwei Monaten von den Brixner Stadtgärtnern eines Besseren belehrt. Diese setzen nämlich inzwischen auf heißes Wasser, um die ungeliebten Pflänzchen, die zwischen den Pflastersteinen sprießen, zu bekämpfen. Die neu angekaufte Heißwassermaschine erinnert an einen Staubsauger mit einem 1.000 Liter fassenden Tank. In diesem Tank, der auf einem Lieferwagen transportiert wird, befindet sich das Wasser, das von der Heißwassermaschine auf 98 Grad Celsius erhitzt wird. Das heiße Wasser wird dann auf das Unkraut gespritzt und zerstört
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die Oberfläche der Pflanzen und dringt in deren Wurzeln ein. Die zuständige Stadträtin Paula Bacher betonte, dass die Gemeinde großen Wert auf den Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bürger lege und deshalb bereits seit Jahren auf die Ausbringung von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln in sensiblen Zonen, wie Kindergärten, Spielplätzen oder Schulhöfen, verzichte. Von der Heißwassermethode erwartet sich die Gemeinde gute Ergebnisse; freuen können sich die Zuständigen immerhin bereits jetzt, denn im gesamten Gemeindegebiet wird vollkommen auf Unkrautvernichtungsmittel mit chemischen Substanzen verzichtet. vk
geben. Aber nicht nur Bergmenschen sind mit von der Partie: Unter die Referenten haben sich nämlich auch der Philosoph, Publizist und Autor Richard David Precht (Bild links), der als der wohl bekannteste Denker unserer Zeit gehandelt wird, und der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen (Bild rechts) gemischt. Während Precht am 8. Oktober bei der IMS-Eröffnungsnacht zum Thema „Jäger.Hirten.Kritiker – Eine Utopie für die digitale Gesellschaft“ referiert, spricht van der Bellen
bei der IMS-Festival-Nacht unter dem Motto „Berge.Uni.Präsident“ über den Weg vom Berg auf den Politikgipfel. Außerdem vertreten sind auf der illustren Gästeliste unter anderem die Krisen- und Kriegsreporterin Antonia Rados, die Künstlerin, Tänzerin und Autorin Simona Atzori sowie der Sternekoch Norbert Niederkofler. Mit Extrembergsteigerin Tamara Lunger, dem Sportkletterer und Alpinisten Beat Kammerlander und Stefan Glowacz kommen aber auch die aktiven Sportfreaks zu Wort – versprochen! vk
BRIXEN
Ausschreibung zur Grissino-Konzession
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
z Seit nunmehr zehn Jahren führt die Well.com GmbH nun das an die Acquarena angrenzende Restaurant Grissino. In Kürze läuft der Konzessionsvertrag aus, und der Eigentümer der Infrastruktur, die Stadtwerke Brixen, haben vor einigen Tagen den Wettbewerb für die nächsten zehn Jahre ausgeschrieben. Im Konzessionsumfang sind auch die Kegelbahn enthalten sowie die Bistros für die Verpflegung der Badegäste; Konzessionsbeginn ist voraussichtlich der 1. Februar 2019. Die Ausschreibung gliedert sich in zwei Phasen: In der ersten Phase reichen interessierte Wirtschaftsteilnehmer mit den entsprechenden notwendigen Unterlagen ihre Anfrage um Ein-
ladung ein, und in der zweiten Phase erfolgt die effektive Angebotsabgabe, deren Bewertung und der Zuschlag. Unter den Aufnahmebedingungen zur Zulassung zum Wettbewerb stehen neben der üblichen Befähigung zur Berufsausübung unter anderem auch der Mindestumsatz des bewerbenden Unternehmens von 1 Million Euro in einem der drei letzten Geschäftsjahre sowie ein durchschnittlicher jährlicher Umsatz der letzten drei Geschäftsjahre von mindestens 700.000 Euro. Die Einreichfrist der ersten Phase endet am 20. August 2018. Weitere Informationen finden Interessierte im Ausschreibungsportal des Landes. wv
NACHGEFRAGT
„Die 20. Ausgabe nach 40 Jahren“ JOACHIM KERER, Präsident des Altstadtkomitees, über ein außergewöhnliches Jubiläum beim Altstadtfest und über sonstige Neuigkeiten und Besonderheiten des Festes. Und was erwartet die Besucher sonst noch? Brixen ist Alpenstadt 2018; deshalb gibt es ein neues Layout für unsere Drucksachen, das der Künstler Harald Kastlunger kreiert hat. Wir werden oft gefragt, was es Neues gibt; ich bin der Meinung, dass das Fest einen Grad erreicht hat, an dem es zunehmend schwieriger wird, immer wieder etwas Innovatives zu bringen. Wir legen Wert, dass es ein Fest der Vereine für Familien bleibt und kein Konsumfest; deshalb gibt es Preisbindung, Spiele und den Spielekönig. Auch sind wir bemüht, die Standplätze so zu belegen, dass ein Kreislauf entsteht und die Besucher zirku-
Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfläche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung Franzensfeste die Darstellung des Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfl äche entfaltet BBT-Projektes in suggestiven seiner faszinierenden sich in den historischentechniRäumen der Festung Franzensfeste die Darstellung schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur.des BBT-Projektes in seiner faszinierenden techniHighlights sind interaktive Scannerfahrten schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur. in den Tunnel genauso wie das multimediale sind interaktive Scannerfahrten ErlebenHighlights des Tunnelvortriebs.
Den Brenner Den BrennerBasistunnel Basistunnel hautnah erleben hautnah erleben
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Wie orientieren sich die rund 60.000 Besucher am besten? Es gibt einen kulinarischen Führer und einen musikalischen, in einer Print- und Onlineversion. Damit kann man sich seine Spezialitäten aussuchen und unter den sieben Bühnen jene Musikart wählen, die einen interessiert – beispielsweise Rockbands am Hartmann- oder Brass Bands am Domplatz. Zapfenstreich ist am Freitag und Samstag um 1 und am Sonntag um 22 Uhr. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.
lieren – das macht das Brixner Altstadtfest einzigartig.
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Herr Kerer, es gibt bei der heurigen Ausgabe des Alt stadtfestes, das vom 24. bis 26. August stattfinden wird, eine außergewöhnliche Situation. Welche? Wir organisieren heuer das 20. Fest nach 40 Jahren. Eigentlich wäre es sogar die 21. Ausgabe – das Fest 2008 wurde aber leider abgesagt. Um die Brixner und unsere Gäste auf dieses ungewöhnliche Jubiläum aufmerksam zu machen, haben wir das Logo „20 40“ kreiert, das auf einige Bierkrüge und auf die neuen Weingläser gedruckt wird, die somit zum Sammlerstück werden.
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verträgen. Simon Piovesan hingegen trägt zum Verkaufserfolg bei, indem er ansprechende Verkaufsbroschüren und Immobilienanzeigen gestaltet, die Website mit Immobilienangeboten aktuell hält und die Angebote ebenso auf allen wichtigen Immobilienportalen laufend veröffentlicht. Da es in der Grafik immer viel zu tun gibt, geht ihm hier Tamara Tavella in Teilzeit fleißig zur Hand – was das restliche Team sehr freut, denn dann hat Simon ein bisschen mehr Zeit für die Kollegen, für die er zugleich auch die erste Bezugsperson ist, wenn es das eine oder andere kleine Problem mit der IT zu lösen gilt.
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Landesbeiträge für Niedrigrentner
Extra
All jene, die mindestens 65 Jahre alt sind, eine Rente von maximal 9.000 Euro netto im Jahr (max. 750 Euro im Monat) beziehen, eine Erstwohnung besitzen oder in Miete leben, können beim Sozialsprengel um einen monatlichen Landesbeitrag bis zu 200 Euro für Miete und/oder Wohnnebenkosten ansuchen. Das Land Südtirol unterstützt Rentnerinnen und Rentner, die mit ihren Pensionsbezügen nur schwer bis ans Monatsende kommen. Unlängst wurde eine weitere Verbesserung der bereits im Jahr 2014 eingeführten Zugangskriterien und eine Erhöhung des Zuschusses zu Miete und Wohnnebenkosten wie zum Beispiel Heizkosten, Stromoder Wasserrechnung beschlossen. Die Gesuche um einen monatlichen Landesbeitrag können am 21. jeden Monats mit Wirkung für
den Folgemonat beim zuständigen Sozialsprengel eingereicht werden. Alle Rentner, die die Voraussetzung für den erhöhten Beitrag nicht erfüllen, aber dennoch über ein niedriges Einkommen verfügen, können beim Sozialsprengel das Anrecht auf den „normalen“, etwas niedrigeren Beitrag auf die Wohnnebenkosten überprüfen lassen. Bei Einzelpersonen liegt die Einkommensgrenze hierfür bei etwa 1.090 Euro im Monat, bei Paaren bei etwa 1.420 Euro.
Außerdem können Rentner, die in einem privaten Mietverhältnis stehen und eine Rente bis etwa 1.330 Euro im Monat beziehen, um einen zusätzlichen Mietbeitrag ansuchen; für Paare wurde der Betrag auf etwa 1.740 Euro festgesetzt. Dieses Ansuchen kann im Rahmen desselben Gesuchs beim Sozialsprengel beantragt werden. Um alle Rentner, die ein Anrecht auf diese Leistungen haben, zu erreichen und gut zu informieren, hat das Land die In-
formationskampagne „Mehr zum Leben, weniger Sorgen“ initiiert. Die Kampagne wird von den Sozialsprengeln des Landes und den Rentnergewerkschaften mitgetragen, die die betroffenen Menschen über die jeweiligen Patronate erreichen wollen. Das gemeinsame Ziel ist, möglichst vielen Anspruchsberechtigen, die diese Möglichkeit bisher nicht nutzen, die Verbesserung ihrer monatlichen finanziellen Verfügbarkeit zu ermöglichen.
E G Ä R T I E B MEHR ZUM LEBEN WENIGER SORGEN Die erhöhten Landesbeiträge für NiedrigrentnerInnen nutzen!
1 Sozialsprengel konsultieren
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Situation überprüfen
Landesbeitrag erhalten
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WILLEITIMMOJUS
Vor dem Immobilienkauf gilt es, einige Vorkehrungen zu treffen, um größtmögliche rechtliche Sicherheit zu schaffen.
Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung stellt für viele ein herausragendes Ereignis im Leben dar. In den meisten Fällen ist die Kaufabwicklung mit viel Unsicherheit und Stress verbunden. Ein voreiliger Vertragsabschluss kann dazu führen, dass einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen außer Acht gelassen werden, die man zum Schutz vor unliebsamen Überraschungen beachten sollte. Dies sind unter anderem der Gang zum Grundbuchamt und zum Liegenschaftsregister, um sich einen Einblick über Eigentumsverhältnisse, Rechte, Lasten, Grenzen, Oberfläche, Gemeinschaftseigentum und Dienstbarkeiten zu verschaffen.
Bankgarantie reduziert Käuferrisiko. Es ist außerdem wichtig zu
wissen, dass in der Vorkaufsphase vor allem der Käufer das Risiko trägt. Der Verkäufer riskiert erst nachher, falls die Bezahlung noch nicht vollständig geleistet wurde und der Käufer die Wohnung bereits besetzt. Zum Schutz des Käufers insbesondere in der Vorkaufsphase hat der Gesetzgeber in
den letzten Jahren eine Reihe von Verordnungen erlassen. So ist es beispielsweise seit 1. Jänner 1997 möglich, den Kaufvorvertrag im Grundbuch vermerken zu lassen. Dies kann für den angehenden Käufer von Vorteil sein, falls der versprechende Verkäufer in der Bauphase Konkurs anmelden muss. Einen erheblichen Käuferschutz birgt auch das Gesetz Nr. 210 vom 2. August 2004 mit dem dazugehörigen gesetzesvertretenden Dekret 122/2005, das Baufirmen bei Liegenschaften, deren Baukonzession nach dem 21. Juli 2005 beantragt wurde, zum Abschluss einer Bankbürgschaft für die im Voraus geleisteten (An-) Zahlungen und Raten sowie einer Versicherung gegen Baumängel mit zehnjähriger Gültigkeit verpflichtet. Grundsätzlich ist es immer ratsam, vom Verkäufer eine Bankgarantie für Zahlungen, die vor Abschluss des endgültigen Kaufvertrages geleistet werden, zu verlangen.
Informieren und absichern. Vor jedem Immobilienkauf sollte man
sich immer vorab gut informieren und absichern. Beim Erwerb der Liegenschaft in ehelicher Gütergemeinschaft oder Gütertrennung ist eine umfassende Kenntnis über die diversen Vor- und Nachteile vonnöten. Der endgültige Kaufvertrag muss von einem Notar unterzeichnet werden. Laut Entscheidung des Oberlandesgerichtes Trient, Außenstelle Bozen, vom 26. Mai 2004 ist es möglich, in Südtirol Kaufverträge durch einen österreichischen Notar kostengünstig beglaubigen zu lassen. Dabei ist jedoch zu präzisieren, dass dieser im Gegensatz zu seinen italienischen Amtskollegen ausschließlich die Unterschrift der Vertragsparteien beglaubigt, jedoch keine inhaltliche Prüfung der Urkunde vornimmt.
Rechtsberatung und Betreuung rund um Immobilien. Das Im-
mobilienbüro Willeitimmojus hat sich auf die Abwicklung von Immobilienrechtsgeschäften spezialisiert. Das Leistungsspektrum umfasst die Erstellung von Immobilienverträgen wie Kauf-, Miet-,
»» Vermittlung»von»Immobilien»zum»Verkauf,»zur»Vermietung»und»Verpachtung »» Schätzungen »» Erstellung»von»Verträgen»jeglicher»Art»(Kauf-,»Miet-»und»Pachtverträge,» Teilungs-,»Tausch-»und»Dienstbarkeitsverträge»sowie»Schenkungsverträge,» Leihverträge,»Darlehensverträge»und»Gesellschaftsverträge) »» Nachfolgeregelung»in»der»Familie »» Regelung»der»Unternehmensnachfolge»von»Betrieben»durch»» Familienvereinbarungen »» Beratung»und»Durchführung»von»Erbschaftsangelegenheiten »» Beratung»bei»der»Testamentserstellung IHR»PARTNER»FÜR»IMMOBILIEN»UND»IMMOBILIENRECHT:
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„Immobilienrechtsgeschäfte wollen nicht nur gut überlegt, sondern auch rechtmäßig abgesichert sein. Gerne berate ich rund um den Immobilienkauf und übernehme auf Wunsch die Prüfung der jeweiligen Liegenschaftssituation sowie die Ausgestaltung des Immobilienvertrages.“
Pacht- oder Schenkungsverträge, die Vermittlung von Immobilien in Südtirol und Innsbruck, die Abwicklung von Immobilienschätzungen, Unternehmensnachfolgen und Hofübergaben bis hin zur Regelung von Erbschaftsangelegenheiten. Kunden profitieren vom umfassenden Service, von einer einwandfreien juristischen Abwicklung und Schaffung von Rechtssicherheit für alle Beteiligten – in der Gewissheit, dass stets die steuergünstigste Variante erarbeitet wird.
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CASTELLANUM IMMOBILIEN
Immobilien & Finanzen
„Weil wir die beste Wahl sein wollen“
Extra
Das Maklerbüro Castellanum Immobilien wird seit knapp einem Jahr von den Brüdern Peter und Martin Cestari gemeinsam geführt. Im Gespräch verraten die beiden, was sie dazu bewogen hat, sich zusammenzutun, und welchen Mehrwert sie dadurch den Kunden bieten.
Damit sind wir bei der Frage nach dem Mehrwert angelangt, den Sie Ihren Kunden bieten: Worin besteht Ihre große Stärke, und warum entscheiden sich Kunden gerade für Ihr Maklerbüro?
Die beiden Brüder und Makler Martin und Peter Cestari Herr Cestari, Sie haben das Maklerbüro Castellanum vor einigen Jahren gegründet und seither erfolgreich aufgebaut. Bis vor rund einem Jahr war es sozusagen ein Einmannbetrieb; seit dem Eintritt Ihres Bruders Martin führen Sie das Immobilienbüro nun gemeinsam. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen? PETER CESTARI: Mit der Zeit konnte ich das Maklerbüro recht gut etablieren. Das zunehmende Geschäftsvolumen und der damit verbundene höhere Arbeitsaufwand verlangten allerdings eine personelle Verstärkung. Der Eintritt von Martin, der ebenfalls seit Jahren in der Immobilienbranche tätig ist, war demnach mehr als naheliegend. Und was war für Sie ausschlaggebend für diese Entscheidung? MARTIN CESTARI: Für mich bedeutete dieser Schritt zugleich auch ein Schritt in die Selbständigkeit, verbunden mit größerer Verantwortung und mehr Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung. Wie haben Sie die Zuständigkeiten aufgeteilt? Wer hat welche 76
PETER CESTARI: Unsere Kunden schätzen unsere umfassende und persönliche Betreuung, die von der Beratung bis hin zur Abwicklung der Rechtsgeschäfte reicht. Dazu haben wir uns mit größtem
Einsatz, Seriosität und Professionalität verpflichtet, weil wir für unsere Kunden die beste Wahl sein wollen. MARTIN CESTARI: Im Bereich der Gewerbeimmobilien schätzen Kunden darüber hinaus auch unsere große Auswahl an Immobilien, die wir dank eines weitreichenden Netzwerkes anbieten können.
Aufgaben übernommen, wer betreut welche Bereiche? PETER CESTARI: Martin hatte in den letzten Jahren den Bereich Gewerbeimmobilien betreut, weshalb es aufgrund seiner diesbezüglichen Fachkenntnis sinnvoll war, dass er weiterhin für diesen Bereich zuständig bleibt. Ich kümmere mich hingegen um Wohnimmobilien und Vertragsabfassungen und die damit verbundenen rechtlichen Aspekte. In Ihrer Maklertätigkeit kommt Ihnen sicher auch Ihre rechtliche Ausbildung zugute, oder? PETER CESTARI: Das ist richtig. Da die Gesetzgebung im Bereich der Immobilien so wie übrigens auch in vielen anderen Bereichen immer umfassender und komplizierter wird, kommen mir mein Abschluss in Rechtswissenschaften und die mehrjährige Erfahrung in verschiedenen Anwaltskanzleien sehr zugute. Für komplexere rechtliche Fragen können wir außerdem auf unsere Zusammenarbeit mit der Anwaltskanzlei Cestari & Gruber, für fiskalische und technische Aspekte auf jene mit spezialisierten Freiberuflern verweisen.
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KOESTLAND GMBH
Wohnen in Brixens exklusivster Sonnenlage Der Baubeginn steht in Kürze an, und wer jetzt kauft, kann sich noch in die Grundrissplanung einbringen: Die Wohnanlage „Kastelan“ verspricht vorzügliches Wohnen in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum.
In unmittelbarer Stadtnähe entsteht die Wohnanlage „Kastelan“ In der Nähe von prachtvollen denkmalgeschützten Gebäuden, stadtnah und ruhig gelegen, entsteht in der Zone Köstlan demnächst die Wohnanlage „Kastelan“. Als kleine Wohnanlage konzipiert, mit nur 14 Wohneinheiten und in hochwertiger „Klimahaus A nature“-Ausführung, bietet Kastelan seinen künftigen Wohnanlage - Residence
Kastelan Informationen & Verkauf: Koestland GmbH Köstlaner Straße 119 39042 Brixen Tel. 333 7249539 info@koestland.it www.koestland.it
Bewohnern ein besonders niveauvolles Wohnvergnügen. Die Zwei-, Vier- und Fünfzimmerwohnungen sind alle nach Süden ausgerichtet, lichtdurchflutet und mit großzügigen Gärten oder Terrassen versehen.
Jetzt provisionsfrei kaufen und mitplanen. Der Baubeginn ist
für August angesetzt, die Fertigstellung im Dezember 2019 geplant. Die Planung stammt vom Architekten Paul Seeber, der auch die Bauausführung und Bauleitung übernommen hat und damit bis zur Fertigstellung für beste Bauqualität und termingerechte Ausführung sorgt. Alle Details zur Wohnanlage „Kastelan“ sowie Grundrisse der Wohneinheiten sind in Kürze online auf www.koestland.it einsehbar. Die Innenraumeinteilun-
Grundriss einer Vierzimmerwohnung gen sind gut durchdacht, wobei sich Käufer noch für kurze Zeit in die individuellen Grundrissgestaltungen einbringen können. Der Verkauf erfolgt derzeit noch
direkt und provisionsfrei über die Bauträgergesellschaft Koestland GmbH.
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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Evi Hilpold (eh) Susanne Hutter (sh) Veronika Kerschbaumer (vk) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Franziska Rude (fr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende August 2018 Nächster Redaktionsschluss: 10. August 2018 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
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Juli 1918
Frühjahrsschlußübung der städt. Feuerwehr Brixen Dienstag, 2. Juli 1918 Am Donnerstag, den 27. Juni, fand unter der Leitung des Oberkommandant-Stellvertreters Herr Josef Widmann die diesjährige Schlußübung der freiwilligen Feuerwehr Brixen statt. Zu derselben waren auch mehrere Herren Offiziere verschiedener k. u. k. Abteilungskommanden nebst einer Menge Schaulustiger erschienen, welche mit regem Interesse die Löschaktion verfolgten. Als Brandobjekt wurde der östliche Flügel des Sparkassegebäude mit nördlicher Windrichtung angenommen. Die Auffahrt der Löschgeräte ging sehr rasch von statten und alsbald sah man die Wassersäulen sowohl auf den Feuerherd als auch auf die gefährdeten Nachbarhäuser niederströmen. Die Mannschaft arbeitete ruhig und sicher, so daß eine tüchtige Schulung unverkennbar war. Unter derselben befand sich auch sehr viel Jungmannschaft, die sich mit großem Eifer und Geschick ihrer gestellten Aufgabe zu entledigen suchte; es muß dies rückhaltlos anerkannt werden, da man in jetziger schweren Zeit von erwachsenen Männern nicht mehr die gleichen Leistungen verlangen kann, wie vor Jahren. Auch die k. u. k. Militärkommandos hatten eine größere Anzahl von Soldaten heuer wieder bereitwilligst als Assistenz zur Verfügung gestellt. Wenn man bedenkt, daß ein großer Teil der Mannschaft vor einigen Monaten den Geräten ganz fremd gegenüberstand, so müssen die braven Leistungen lediglich als Verdienste des Herrn Oberkommandanten Ignaz Mallepell, anerkannt werden, der mit rastlosem Eifer keine Mühe scheute und für die zielbewußte Ausbildung der Wehrmannschaft stets die größte Sorgfalt bekundete. Volle Anerkennung gebührt auch seinem Stellvertreter Josef Widmann, der mit großer Geduld mehrere Wochen hindurch die
Abrichtung der Steiger-Mannschaft durchführte und mit Ansicht die ganz ungeschulte Abteilung in so kurzer Zeit zu einer so erfreulichen Fertigkeit brachte. Gut Heil!
Schutz den Wiesengründen! Donnerstag, 23. Juli 1918 Wir werden aufmerksam gemacht auf einen Unfug, der sich jetzt in Brixen (und vielleicht auch anderswo) stark fühlbar macht durch Kinder, welche für die Kaninchen Futter sammeln. In leichtsinniger Weise trampeln sie im schönsten Wiesengrund herum und richten dadurch noch mehr Schaden an als durch Mitnahme des Futters, das sie in Säcken nach Hause schleppen. Das etwas mühsamere Sammeln an den Wegen und Rainen außerhalb der abgegrenzten und eingezäunten Felder scheuen sie, weil das Sammeln so viel
rascher und ausgiebiger vor sich geht. Eine diesbezügliche Warnung vor Zeiten wird neuerdings in Erinnerung gebracht.
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