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Einrichten & Wohnen
Jahrgang 29 · September 2018
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Zu den Landtagswahlen vom 21. Oktober
Sie haben die Wahl PORTRAIT: Opernsänger Hans Peter Kammerer aus Mühlbach KUNST: Der Schöpfungsweg auf der Rodenecker/Lüsner Alm PLOSE: Erlebnis Sonnenaufgang auf dem Galber NATZ-SCHABS: Vorstellung der Riggertalschleife in Schabs
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | KLÖSTER IN BRIXEN: Die Tertiarschwestern 10 | Brixen: Podiumsdiskussion zu den Landtagswahlen 29 | Interview Sprayer: „Die Liebe zur Farbe“ 32 | Geschichtsverein: Urlaub in schwarz-weiß Menschen & Meinungen 42 | PORTRAIT: Hans Peter Kammerer aus Mühlbach 44 | Gastkommentar: Dr. Othmar Bernhart 49 | Pro & Contra: Sonntagsöffnung 50 | Umfrage: Sinnvolle Podiumsdiskussion?
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Kunst & Kultur >>> 52 52 | SCHÖPFUNGSWEG: Es werde Licht! 55 | Stadtgalerie: Get involved! 56 | Volkstanzgruppe Brixen: Tanzen für Herz und Seele 58 | Interview Peter Silbernagl: „Ein Spiel mit Raum und Zeit“ Veranstaltungen 67 | TIMER: Oktober 2018
>>> 67
Freizeit & Sport >>> 74 74 | SONNENAUFGANG AUF DEM GABLER: Early birds! 78 | ASV-Vahrn: 50-Jahr-Jubiläum Wirtschaft & Umwelt >>> 84 84 | RIGGERTALSCHLEIFE: Direttissima! 86 | Event: Altstadtfest 88 | BrixenCard: Das Erfolgsmodell 90 | Interview Franz Gamper: „Ich wusste immer, was ich wollte“ 92 | Event: Silver Care Extra 99 | Einrichten & Wohnen 107 | Kinderfotoaktion
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Cambiamento? Vorgestern hat mich ein Bekannter gefragt, wem er denn bei diesen Landtagswahlen seine Stimme geben sollte. Nun, diese Frage muss sich schon jeder selbst beantworten, und es ist zu hoffen, dass jeder sich die Mühe macht, sich gründlich zu informieren – aber bitte nicht auf Facebook! Ich gab ihm trotzdem zwei Tipps: Erstens: Wählen gehen!, denn nicht zu wählen bedeutet, die jeweilige Gegenpartei zu stärken. Zweitens: Vorsicht vor wohlklingenden Wahlversprechen und ausgezeichneten Rhetorikern, die manchmal viel reden, aber wenig sagen. Wir brauchen uns nur an die absurden Versprechen erinnern, mit denen Luigi Di Maio die Leute geködert hat. „Al primo punto del nostro primo decreto legge ci sarà il dimezzamento dello stipendio ai parlamentari”, hatte er am 2. März großspurig erklärt. Jetzt ist Ende September, und irgendwie scheint er es vergessen zu haben – Gott sei Dank, denn es ist so schon schwierig genug, gute Leute nach Rom zu bringen. Die Leibrenten für die Kammerabgeordneten wurden nicht, wie angekündigt, abgeschafft, sondern lediglich reduziert – und vor Gericht wird noch viele Jahre über diese Maßnahme gestritten werden. Auch die Rückführung von Flüchtlingen funktioniert nicht besonders gut: Heute sind es etwa 400 pro Monat – weniger als noch zur Zeit Minnitis. Dafür streiten die beiden Regierungsparteien nun schon seit Wochen, wer die „Commissari“ für den Wiederaufbau der Brücke in Genua werden sollen. Ich stelle fest: Wie die allermeisten Oppositionskräfte, die plötzlich Regierungsverantwortung übernehmen mussten, absolviert auch die derzeitige Regierung einen Crashkurs in Realpolitik, der schmerzhaft ist. Vor allem für die Bürger. Die Regierung bringt Italien allein durch ihren ZickZack-Kurs an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. Im Grunde hat Di Maio gar nicht gelogen, wenn er den „Governo di cambiamento“ versprochen hat. Veränderung kann aber auch Verschlechterung bedeuten. Ihr Willy Vontavon
Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die ❏ JA, ich möchte den „Brixner“ an folgende Adresse zugestellt bekommen: Zusendung dieses Abschnittes oder bequem per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info Vorname, Nachname ______________________________________ ABONNEMENTPREISE: Adresse _______________________________________________ z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils PLZ, Ort ______________________ Land ____________________ bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, Die Bezahlung der Abo-Gebühr erfolgt an: zahlbar im Voraus ❏ Südtiroler Volksbank: IBAN IT76 X 05856 58220 070570164004 z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 75 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Südtiroler Sparkasse: IBAN IT68 T 06045 58220 000000855000 ❏ Raiffeisenkasse Eisacktal: IBAN IT57 A 08307 58221 000300005452 ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. ❏ BancoPosta: IBAN IT76 V 07601 11600 000042779405 Mein Abo-Code ______________________ Schneiden Sie diesen Bestellschein aus und senden ihn an: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, I-39042 Brixen
Außerdem in dieser Ausgabe Drei Beilagen: Stadtwerke Brixen AG Infoblatt Nr. 8 Oktober 2018 Forum Brixen Forum Cultur Kulturkalender 2018-2019 SüdTiroler Freiheit
Schlicht und bürgernah Verzicht, Konservativismus und Weltfremdheit – Vorurteile, die häufig auf Klosterfrauen lasten. Offen, zeitgemäß im Denken und gesellschaftsnah – so präsentieren sich hingegen die Brixner Tertiarschwestern!
W
ohl jeder Brixner ist schon an den Gemäuern in der Runggadgasse vorbeigeschlendert, hinter denen sich das Mutterhaus der Tertiarschwestern befindet. Die Mutter-Anfängerin dieser Ordensgemeinschaft ist die 1653 in Brixen geborene Maria Hueber; mit der Gründung einer Mädchenschule im Jahr 1700 legte sie den Grundstein für das gemeinschaftliche Zusammenleben der Schwestern, die neben dem geistlichen Auftrag auch die Notwendigkeit im gesellschaftlichen und politischen Wirken sehen. Provinzoberin, Schwester Klara Maria Rieder, und Schwester Anna Elisabeth Rifeser, die mit ihren 31 Jahren zu den jüngsten der zurzeit 44 Frauen umfassenden Gemeinschaft in Brixen zählt, haben dem „Brixner“ einen Einblick hinter die Kulissen der Klostermauern gewährt.
und langsam darin hineinwachsen konnte. Das eigentliche Ordensleben beginnt jedoch erst mit dem anschließenden Noviziat, das zwei
dieses langen und intensiven Ausbildungsprozesses werden die Schwestern von der Gemeinschaft begleitet und unterstützt. Eine Schwester als Tutorin an
„Jammern nützt nichts; es ist unsere Pflicht, das Ordensleben authentisch bis zum Lebensende zu leben“_ Sr. Klara Maria Jahre dauert. In dieser Zeit, so Schwester Anna Elisabeth, stelle sich heraus, ob man sich im Kloster wirklich entfalten könne. Im Anschluss an das Noviziat folgt eine fünfjährige Phase, in der man Jungschwester oder Juniorin ist und an deren Ende man die Ewigen Gelübde ablegt. Während
der Seite zu haben sei unglaublich wichtig gewesen, um die notwendigen Gespräche zur Selbstreflexion führen zu können, eigene Ressourcen zu erkennen, aber auch über Zweifel zu sprechen. Schmunzelnd meint die junge Schwester, dass so mancher Ehe ein „Coach“ wohl auch ganz gut-
Der Weg zur Ordensschwester. Bereits im Alter von 18 Jah-
ren wuchs bei Schwester Anna Elisabeth das Interesse an der geistlichen Welt, und sie begann sich über die verschiedenen Orden und deren Lebensweise zu informieren. Bevor sie sich dazu entschied, der Kongregation der Tertiarschwestern beizutreten, hatte sie die Möglichkeit, einige Zeit unverbindlich am Klosterleben teilzunehmen und sich einen Eindruck von der Dynamik und Spiritualität im Haus zu verschaffen. Nach einem Weiterstudium begann sie schließlich ihre halbjährige Kandidatur (auch Postulat genannt), bei der sie die Gemeinschaft im Kloster kennenlernen 4
tun würde. Spätestens hier wird klar, dass man in dieser Kongregation keineswegs den Kontakt zur weltlichen Gesellschaft verloren hat.
Die Hauskapelle innerhalb der Klostermauern ist Ort des Gebets und der Meditation
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Maria Hueber – die MutterAnfängerin. Während ihrer
Ausbildungszeit im Kloster hat Schwester Anna Elisabeth zudem in Kirchengeschichte promoviert und sich in ihrer Dissertation mit der Spiritualität der Tertiarschwestern auseinandergesetzt: „Für mich war es sehr wichtig und
Fotos: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
REIHE „KLÖSTER IN BRIXEN“: KONGREGATION DER TERTIARSCHWESTERN
ZELLE DES URSPRUNGS: In einem erst vor einigen Jahren entdeckten Kellergewölbe steht das Bild der MutterAnfängerin, die 1653 in Brixen geborene Maria Hueber
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Fotos: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
bereichernd, die Wurzeln unserer Ordensgemeinschaft kritisch zu beleuchten“. Eben diese Wurzeln liegen im Jahr 1700, als die Brixnerin Maria Hueber im Gebäude des heutigen Klosters eine unentgeltliche Mädchenschule eröffnete und mittellosen Mädchen eine ganzheitliche Ausbildung ermöglichte. Bildungseinrichtungen waren ansonsten nur für Adelige vorgesehen; Maria Hueber verschaffte den Mädchen aus niedrigen Gesellschaftsschichten eine Zukunftsperspektive. Wer beispielweise ein Handwerk erlernte, konnte seine Arbeiten später verkaufen. Maria Hueber begann mit einer Handvoll Schwestern nach den Idealen des Dritten Ordens des hl. Franziskus zu leben. Heute gibt es weltweit etwa 500 Tertiarschwestern. Schwester Klara Maria unterstreicht an dieser Stelle, dass die Frauenförderung immer noch ein zentrales Interesse der Gemeinschaft ist. Maria Hueber war eine Pionierin, was die Mädchenbildung betrifft – was zu jener Zeit auch viele kritische Stimmen laut werden ließ. „Bildung macht die Mädchen nur eitel“, ist ein Beispiel dafür, was sich junge Frauen damals anhören mussten.
Für eitel hielten Familie und Freunde von Schwester Anna Elisabeth sie zwar nicht, Skepsis machte sich allerdings schon breit, als sie damals von ihren Zukunftsplänen erzählte. Die anfänglichen Zweifel wichen allerdings bald schon der Begeisterung, nachdem die etwas verzerrten Vorstellungen des heutigen Klosterlebens geradegerückt worden waren.
Denk- und Handlungsweise.
Spiritualität und Denkweise Maria Huebers stehen natürlich noch heute im Zentrum des Denkens und Handelns der Tertiarschwestern, doch die Wirkungsbereiche sind breit gefächert. Neben dem Unterrichten stehen heute auch Krankenpflege, die Führung von Schülerheimen und Pastoralarbeit auf dem Tätigkeitsplan der Ordensgemeinschaft. Im Kloster selbst fallen unzählige Arbeiten an, und jede Schwester hat einen Aufgabenbereich, der ihren Interessen, Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht. Neben der alltäglichen Hausarbeit und Pflege der umfangreichen Gärten befinden sich im Kloster eine Paramentenstickerei sowie eine Christkindlwerkstatt. Außerdem
Kurzes Verweilen an der Grabstätte der Mutter-Anfängerin im Klosterfriedhof
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Viel Bürokratie fällt auch im Kloster an, weiß Provinzoberin Sr. Klara Maria
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Fotos: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
organisiert die Gemeinschaft eine Ausspeisung für Bedürftige und pflegt erkrankte Schwestern in der Krankenabteilung. Dass bei all diesen Aufgaben nicht den ganzen Tag gebetet werden kann, erklärt sich von selbst. Es wird viele überraschen, doch etwa sieben bis acht Stunden entfallen täglich auf die Arbeit, und drei bis vier Stunden widmen die Schwestern dem gemeinsamen Gebet. Morgens, mittags und abends gibt es gemeinsame Essenszeiten. Gemeinschaft – ein Wert, der hier mit Leib und Seele gelebt wird. Jede leistet ihren Einsatz für das Gelingen des gemeinschaftlichen Lebens, und gleichzeitig dient die Gemeinschaft als Basis für die individuelle Entwicklung und Entfaltung.
Die andere Art von Armut. Ein
weiteres und ebenso wichtiges Credo ist das „Leben in Armut“. Hier betont Schwester Klara Maria jedoch, dass es nicht nur um materielle Armut gehe, sondern vielmehr um die Einfachheit – einfach leben und trotzdem viel mehr haben als andere. Arm sein an Sorgen und Ängsten sei beiInserat Oktober
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In der Christkindlwerkstatt arbeiten nicht nur Ordensfrauen spielsweise eine Bereicherung, die das Leben deutlich einfacher mache und gar nicht so schwer zu erreichen sei. Man müsse einfach bereit sein, dies zuzulassen. „Ich ärgere mich beispielsweise manchmal, wenn ich gerade in eine Tätigkeit vertieft bin und genau dann ein gemeinsames Gebet ansteht“, doch dieser Ärger verfliege, sobald ihr die Nähe zu Gott und die Kraft der Gemeinschaft wieder die notwendige Gelassenheit schenken. „Dann weiß ich: Es war genau richtig, die Arbeit jetzt zu unterbrechen“. Die erste Schwester, der man begegnet, sobald man das Kloster betreten möchte, ist die Pförtnerin. Sie empfängt die Gäste – seien es Schwestern aus anderen Häusern oder auch weltliche Besucher – freundlich und gewährt ihnen Einlass in das ebenso schlicht wie dezent, aber
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würdevoll gehaltene Ordenshaus. Regelmäßig kommen Schwestern aus anderen Häusern der Kongregation hierher nach Brixen, auch, um das Grab der MutterAnfängerin zu besuchen. Der Blick aus dem Fenster im Büro der Provinzoberin, Schwester Klara Maria, fällt auf die liebevoll gepflegten Gärten, die neben ihrer Funktion als naturbelassene Versorgungsquelle eine Oase der Ruhe widerspiegeln. Ein Rundgang versetzt in Staunen und lässt die Vielfalt an Obst und Gemüse nur erahnen. Auch hier ist klar, dass sich dieser Garten um ein Gemeinschaftswerk handelt – und tatsächlich entdeckt man an verschiedensten Plätzen im Außenbereich immer wieder Schwestern, die in ihre Arbeiten vertieft sind. Viele von ihnen sind schon etwas älter – die älteste zählt sogar 100 Lenze –,
und die Häufigkeit, mit der junge Frauen den Weg ins Kloster suchen, hat etwas nachgelassen. Dennoch zeigt sich Schwester Klara Maria optimistisch, was die Zukunft der Tertiarschwestern betrifft, denn: „Jammern nützt nichts.“ Es sei ihre und auch die Pflicht der anderen, das Ordensleben authentisch bis zum Lebensende zu leben. Wenn die Ordensgemeinschaft kleiner wird, so heiße das nicht, dass sie an Wert verliere. Wenn man die Ressourcen effizient nutzt und zeitgemäß sozial arbeitet, dann können die Wege trotzdem so bereitet werden, dass sie für die Tertiarschwestern weitergehen.
franziska.rude@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft Fotos: Oskar Zingerle
BRIXEN
Den Kandidaten das Wort Der „Brixner“ veranstaltete am 12. September im Forum Brixen anlässlich der bevorstehenden Landtagswahlen vom 21. Oktober eine Podiumsdiskussion mit zwölf Kandidaten von acht Parteien. Für die folgenden Seiten haben wir einen Teil der Aussagen zu den jeweiligen Kernthemen transkribiert, damit sich auch die Leser ein Bild machen können. JUGEND, FAMILIE, SENIOREN SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Es gilt, alles zu unternehmen, um die Jugendlichen von der digitalen wieder in die reale Welt zurückzubringen. Dafür muss für mehr Sicherheit gesorgt werden. Es geht darum, 10
eine größere Präsenz der Ordnungskräfte zu schaffen. Ebenfalls ganz wichtig ist: Das Interesse an der Politik muss bei der Jugend wieder geweckt werden. Wenn sich die Jugend heute nicht für Politik interessiert, so liegt das zu einem erheblichen Teil in der Verantwortung der Politik selbst. Ich denke zum Beispiel an den
Autonomiekonvent: Da wurde der Bevölkerung vorgegaukelt, sie solle mitmachen – was die Bevölkerung dann auch getan hat. Und was ist passiert? Das Dokument verstaubt seither in der Schublade. Das darf nicht sein! Denkbar wäre zum Beispiel auch ein Jugendlandtag, bei dem die Jugendlichen mitreden dür-
fen. Ihre Meinungen sind dann aber ernst zu nehmen und ihre Beschlüsse, wenn möglich, auch umzusetzen. ALEX FISCHER (SVP): Ich finde die Aussage von Frau Rienzner, wir müssten junge Menschen von der Digitalisierung wegbringen, eigentlich eine Frechheit. Es klingt
VOLLES HAUS: Zwölf Kandidaten von acht Parteien diskutierten über die Herausforderungen, die in Südtirol noch anstehen
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für mich, als würde man uns die Zukunft verbieten wollen. Die Digitalisierung ist die Straße in die Zukunft, die für uns junge Menschen enormes Potenzial bereithält. Ich denke, wir müssen vermehrt in die Digitalisierung und in die entsprechenden Infrastrukturen investieren, damit jeder Bürger davon profitieren kann. Noch eine kurze Aussage zur vermeintlichen Politikverdrossenheit der Jugend: Ich durfte in den vergangenen Wochen mit vielen jungen Menschen sprechen, mit Mitschülern und Altersgenossen, und ich habe dabei stets großes Interesse für Politik verspürt, das aber geweckt werden muss. Das ist ein klarer Auftrag an die Politik: Wir müssen das Interesse fördern und aufhören, über Politikverdrossenheit der jungen Menschen zu sprechen. SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Natürlich bin ich nicht gegen die Digitalisierung, sonst müsste ich meinen Beruf aufge-
ben. Ich wollte nur sagen, dass die Jugendlichen weg vom Handy sollen. Heute knüpfen sie nur online soziale Kontakte, nicht im realen Leben. MAGDALENA AMHOF (SVP): Frau Rienzner, Sie haben vorhin von politischer Bildung gesprochen. Ja, wir setzen einen Schwerpunkt auf politische Bildung, wir haben das auch in den letzten fünf Jahren gemacht. Wir haben im Südtiroler Landtag einen Kinderlandtag eingeführt. Wenn man mit diesen Kindern gesprochen hat, dann hat man sehr viel an Ideen und Visionen zurückbekommen, die unglaublich wertvoll waren für unsere politische Arbeit. Es gibt bereits einiges an politischer Bildung, aber es ist nie genug. In dem Gesetzentwurf der direkten Demokratie und Bürgerbeteiligung haben wir ein Amt für politische Bildung festgeschrieben, ganz nach dem Vorbild der bundesdeutschen Zentrale für politische Bildung, weil wir glauben, dass
politische Bildung verstärkt in den Fokus gerückt werden muss, nachdem dieser Bereich in den Schulen vernachlässigt wird. Zu den Jugendlichen: Ich zitiere die Jugendstudie, die in regelmäßigen Abständen veröffentlicht wird. Das zentrale Anliegen unserer Kinder und Jugendlichen ist die Gründung einer Familie. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür zu festigen, damit sich Kinder und Jugendliche, sobald sie erwachsen sind, diesen Traum auch erfüllen können. Ein weiteres zentrales Anliegen ist das Eigenheim: Südtiroler wünschen sich ihre eigenen vier Wände. Sie wollen nicht in Miete wohnen, sondern sie wollen in ihrem eigenen Heim leben. Und hier haben wir noch einiges zu tun: Das Eigenheim ist heute viel zu schwer finanzierbar. Wir haben mittlerweile sehr hohe Wohnungspreise: Junge Menschen können es sich heute kaum mehr leisten, eine Wohnung zu erwerben. Erste Rahmenbedingungen
haben wir bereits mit dem neuen Urbanistikgesetz geschaffen, und zwar, indem wir die Bauherren anhalten, einen Teil der Wohnungen zu einem gedeckelten Preis zu verkaufen. In Gemeinden, in denen wir über zehn Prozent Zweitwohnsitze haben, darf in Zukunft nur noch für Einheimische gebaut werden. Für viele ist das eine ziemlich kommunistische Maßnahme, aber ich denke, dass wir es über diesen Weg schaffen werden, dass auch in diesen Hochpreisgemeinden wieder günstiger Wohnraum zur Verfügung gestellt wird. Auf die kommenden Abgeordneten wird die nächste Herausforderung zukommen: das neue Wohnbauförderungsgesetz. Und noch einmal ganz kurz zum Thema Familie: Wenn wir von Familie sprechen, dann müssen wir auch darüber sprechen, wie junge Familien in Zukunft das Leben meistern wollen. Wir brauchen flexible Betreuungseinrichtungen für unsere Kinder – und ich spreche aus Erfahrung. 11
VEREINE LINKE SINISTRA UNITA facebook.com/sinistradielinke
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Elena Farruggta Dario Boninsegna (Pippo) Monika Hofmann Gilberto Cavalli Serenella Margotti Salvatore Cavallo Laura Mautone Roberto Copercini Annamaria Molin Ferremi Luca Laurenti Di Biasio Loredana Motta Matteo Quercia Giulia Motta Zanin Pasquale Quercia Francesco Redavid
Was uns bewegt
Aufschwung für alle! Löhne und l Bessere mehr Unterstützung für Senioren!
Stefan Perini
r Grünen Spitzenkandidat de
Grün bewegt mit Charakter! www.verdi.bz.it 12
Wohnen für l Leistbares den Mittelstand! l Soziale Gerechtigkeit! Landtagswahlen am 21. Oktober 2018
Stand: 04.09.2018
altoadige5stelle.it/de
Diego Nicolini Giuseppe Pedevilla Laura De Majo Francesca Morrone Andrea Sbironi Filomena Nuzzo Silvana Dallabona Matthias Pizzini Antonio Anglani Mirko Refatti Davide Barbieri Corrado Poletti Thomas Casanova Bruno Carrato Nadia Rossano
MARKUS FREI (GRÜNE): Ich bin begeisterter Vater von drei Kindern und arbeite im Sozialen, daher liegt mir dieses Thema sehr am Herzen. Ich denke, Familie ist genau jener Bereich, den der demographische Wandel, dem wir zurzeit unterworfen sind, am meisten trifft. Menschen von 0 bis 99 Jahren sind davon betroffen. Die Geburtenrate ist bei uns zum Glück noch etwas höher als in Italien, aber im Vergleich zu den nordischen Ländern oder auch zu Frankreich sind wir im Rückstand. Ich denke, dass es für die Familien – gerade zu Beginn – wesentlich ist, Unterstützung zu bekommen. Die Unterstützungsmaßnahmen für Kinder sind heute viel zu gering und die Abläufe
1 David Augscheller 2 Cecilia Bosone 3 Gabriele Benatti
MOVIMENTO 5 STELLE 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Senioren mal nicht anwesend war, waren die Kinder traurig und sagten: „Meiner ist heute nicht da!“. Deshalb denke ich, dass wir die Familie als Gesamtes sehen sollten. Das übergreifende Zusammenleben der Generationen ist mir sehr wichtig.
Helmut Tauber (SVP): „Natürlich ist es wichtig, dass unsere jungen Leute im Ausland Erfahrungen sammeln, aber danach sollen sie in ihrer Heimat eine attraktive Berufsperspektive haben“
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viel zu komplex. Es geht darum, die Beitragsvergaben zu vereinfachen, und es geht auch darum, eine Kindergrundsicherung einzuführen. Es wäre wesentlich, dass Familien in dieser Hinsicht unterstützt werden. Wenn wir an die Senioren und an Pflege denken, dann sehen wir, dass die Leute immer älter werden – sie werden aber nicht gesund älter. Die gesundheitlichen Probleme häufen sich, es ist immer mehr Pflegebedarf vorhanden, und die Leute, die sich in diesem Bereich beruflich engagieren, sind sehr schlecht bezahlt. Wenn wir von Familie reden, müssen wir aber auch an den Bereich Kultur denken. Familie ist für uns auch Vielfalt. Egal, ob es ein zweiköpfiger Haushalt ist, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Partnerschaften – wenn zwei Personen füreinander solidarisch einstehen,
ist das für uns Familie. Das, was uns am meisten beschäftigt, ist die Kluft, die sich derzeit zwischen den Gesellschaftsgruppen auftut. Die einen haben immer mehr, die anderen immer weniger und müssen schauen, wie sie ans Monatsende kommen. WALTER BLAAS (DIE FREIHEITLICHEN): Die Jugendlichen leiden derzeit besonders, weil ihnen gewisse Sicherheiten fehlen. Es fehlen Sicherheiten im Beruf, es gibt zu lange Probezeiten, zu wenige sichere Arbeitsverhältnisse, zu lange Zeiten, um ein eventuelles Darlehen für ein Eigenheim zurückzuzahlen. Das sind die Dinge, die derzeit die Jungen stören, die sie irgendwo auch in eine Ratlosigkeit treiben, durch die sie dann sagen, die Zukunft sei für sie nicht überschaubar und nicht planbar. Ein Bezugszeit-
Was uns bewegt
Umwelt und Landschaft Maßnahmen gegen l Mehr den Transitverkehr für weniger Luftverschmutzung und weniger Lärm! Visionen in der l Mehr Landschafts- und Raumentwicklung! Rücksichtnahme auf l Mehr Kleinlebensräume, Flora und Fauna!
ffler Hanspeter Sta ünen Gr itzenkandidat der Sp
Beweg was mit deiner Stimme!
M @stafflerbewegt
WAHLWERBUNG, AUFTRAGGEBER: HANSPETER STAFFLER, STEFAN PERINI
PAULA BACHER (SVP): Alex hat gerade von der Jugend gesprochen; ich hingegen möchte zwei Worte zu den Senioren sagen: Auch die Senioren nehmen immer mehr an der Digitalisierung teil. Bei einem Projekt in Brixen haben Schüler der Mittelschulen den Senioren gezeigt, wie man mit einem Tablet umgeht, und wenn einer der
Stand: 04.09.2018
Politik & Gesellschaft
RENATE PRADER (PARTITO DEMOCRATICO CON LE CIVICHE): Ich bin Lehrerin an der Berufsschule, und die Belange der Jugend waren mir immer schon wichtig. Wenn ich an Jugend denke, dann denke ich vor allem an die Zukunftsperspektiven unserer Jugendlichen, und da gibt es für mich einen direkten Zusammenhang zu ihrer Ausbildung. Ich glaube, wir haben gute Schulen, aber natürlich müssen wir noch in eine bessere Sprachenausbildung unserer Jugendlichen investieren. Wir sind für eine mehrsprachige Schule. Wir sind davon überzeugt, dass nur über Sprache Kommunikation funktioniert, dass nur über Sprache Menschen zusammenfinden und dass unsere Jugendlichen über Sprache später bessere Berufsbedingungen haben werden.
ALEX PLONER (TEAM KÖLLENSPERGER): Ich hatte im Leben das Glück, sehr viel mit jungen Menschen zu tun zu haben. Es hat bei mir selbst in der Jugend als Jungscharleiter begonnen und ist dann über die SKJ-Gruppe in Niederdorf weitergegangen, nachher dann im Zivildienst, dann mit der Trendybar zum Thema Alkoholprävention bei Jugendlichen, wo ich an der Front war, wo unsere jungen Menschen jeden Abend feiern, wo man dann mit ihnen ins Gespräch kommt. Ich stelle fest, dass viele Erwachsene sich zu wenig an die Seite ihrer Kinder und Jugendlichen stellen. Wir Eltern wissen oft gar nicht mehr, in welcher Welt sich unsere Kinder befinden. In dem Moment, an dem ich beschlossen hatte zu kandidieren und beim Team Köllensperger mitzumachen, habe ich zwei Elfjährige gefragt, was sie denn von einem Politiker verändert haben möchten. Der eine sagte, seine drei Punkte seien Umwelt, saubere Toiletten in den Städten – denn seine Mutter sitzt im Rollstuhl und seine Omi ist alt –, und sein drittes Thema wäre, etwas gegen die Nazis zu unternehmen. Der andere Elfjährige
FORZA ITALIA
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Mario Vitale Alberto Sigismondi Antonella Bíancofiore Davide Bendinelli Marco Angeli Franco Murano Walter Seppi Carmelo Cutrupi Claudio Melchiori Yasmin Limongelli Giuseppe Melis Mario Rusca Patrizia Coletti Giuseppe Caminiti Nico Ponziano Fabio Conedera Manfredo Brunner Sandra Arnoldi Antonio Cavazzana Pierangela Corapi Emanuele Di Marcantonio Massimo Grezzani Olha Kara Richard Niderhofer Antonietta Orlandini Massimo Peruzzo Gianfranco Ponte Sabrina Rizzi Clelia Rossi Massimo Scremin Sandra Sculco Seyed Farhad Seyed Ayati Giovanni Timpone Flora Trentin Francesca Zerboni
Stand: 04.09.2018
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verdi.bz.it
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Brigitte Foppa Riccardo Dello Sbarba Hanspeter Staffer Laura Polonioli Tobias Planer (Tobe) Chiara Rabini Markus Frei Corinna Lorenzi Stefano Perini (Stefan) Evelyn Fink Michael Keitsch Judith Kienzl Olivia Kieser Hannah Lazzaretti Zeno Oberkofler Sadbhavana Pfaffstaller (Sadi) Bertrand Johannes Risé (Berti) Benjamin Stötter Pascal Daniel Vullo Peter Gasser Patrizia Gozzi Buca (Patti) Brigitte Mair Urban Nothdurfter Alois Pardeller (Luis) Eva Cäcilia Pixner Renzo Rampazzo Klaudia Resch Sylvia Rier Andrea Rossi Rosina Ruatti Ulrike Spitaler (Uli) Elda Toffol Andrea Tomasi Felix von Wohlgemuth Nazario Zambaldi
Stand: 04.09.2018
raum von 20 Jahren, Abzahlung des Häuschens, den Gürtel ein bisschen enger schnallen - das ist noch für alle überschaubar. Aber wenn Kredite 40 Jahre und länger gehen, ist das nicht mehr tragbar – da wirft jeder schon von vornherein die Flinte ins Korn. Und da ist die Politik gefordert. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass die Jugend sich mehr an den politischen Prozessen beteiligen müsste. Wir haben bei den Jugendgemeinderäten in der Gemeinde gesehen, dass es schwierig war, dafür Leute zu begeistern. Man findet viele junge Leute, die projektbezogen arbeiten; wenn es dann aber konkret um ein längerfristiges Einbringen geht, dann sieht man, dass hier viele Jugendliche große Bedenken haben. Ein wichtiger Aspekt sind auch die Schulen. Diese muss man so gestalten, dass es nicht jedes Jahr neue Formen und Regeln gibt, dass nicht immer mehr Aufgaben in die Schulen hineingepackt werden, dass die Jugendlichen ihre Freizeit haben und ihre Freizeit gestalten können und von daher auch noch ein bisschen Luft für Eigeninitiative bleibt.
HELMUT TAUBER (SVP): Ich bin davon überzeugt, dass unsere Jugendlichen super sind. Wir müssen nur auf ihre Leistungen im Sport schauen. Es gibt auch viele junge Leute, die schon in internationalen Firmen arbeiten oder Start-Ups gegründet haben. Ich denke, wir müssen der Jugend Chancen bieten, sie herausfor-
Markus Frei (Grüne): „Wir haben viele ‚work and poor‘-Situationen, also Leute, die zwar arbeiten, trotzdem aber arm sind, weil sie mit dem Gehalt nicht bis ans Monatsende kommen“
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dern und sie fördern. Wir haben in Südtirol alle Möglichkeiten dazu: Es gibt tolle Schulen und tolle Unternehmen. Diese beiden Strukturen müssen wir aber noch stärker miteinander vernetzen. Wir müssen den Jugendlichen auch die Möglichkeiten geben, sich
Wahlwerbung - Auftraggeber: Helmut Tauber
Politik & Gesellschaft
sagte, für ihn seien die wichtigsten Punkte, etwas gegen Rassismus zu tun, Arbeit für alle in Südtirol zu schaffen und die Frauen gleich zu behandeln wie die Männer. Das sind zwei Elfjährige! Beschäftigen wir uns mit diesen Menschen, die unsere Zukunft sind, die uns sehr viel lehren können. Deswegen sollten wir uns öfter auch an die Seite unserer Jugendlichen stellen und es so wie die Elefanten machen: Die Jungen in die Mitte und rund um sie herum zirkulieren. Wenn wir feiern, dann schieben wir oft die Senioren in die eine Ecke, denn die stören irgendwie, und die Kinder und Jugendlichen schieben wir in die andere Ecke, weil die stören auch. Ein anderes Denken im Umgang mit jungen Menschen, das wünsche ich mir für die Zukunft.
weiterzuentwickeln, sich ständig zu verändern. Mit 14 Jahren weiß niemand, wo er morgen sein wird, deswegen müssen wir nach wie vor ein vielfältiges Arbeitsangebot in Südtirol schaffen, damit die Leute, wenn sie dies wünschen, ständig neue Dinge probieren
können. Wenn wir als Familien – und ich bin selbst auch Vater – unsere Kinder gut begleiten, können wir Südtirol weiterhin gut in seiner Entwicklung unterstützen. Ich denke, es ist wesentlich, dass die Familie wertgeschätzt wird, aber sie braucht in einigen Bereichen auch Unterstützung – die Südtirol bereits bietet. Eine große Chance sehe ich in der Verbesserung der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf: Der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt muss erleichtert werden. Deshalb brauchen wir viele zusätzliche Möglichkeiten der Betreuung wie Kitas und Kindergärten; in diesem Bereich herrscht noch Handlungsbedarf. Zu den Senioren: Die Gesellschaft wird immer älter, es gibt in Italien über 1.000 Menschen, die älter als 100 sind. Wir müssen unbedingt danach trachten, dass wir unsere Senioren weiterhin verstärkt unterstützen. In den Dörfern braucht es auch in Zukunft Ärzte, die die Senioren begleiten, und es braucht auch in der Peripherie Apotheken. PHILIPP ACHAMMER (SVP): Mit einigen Aussagen, die hier zur Jugend getägigt wurden, kann ich
HELMUT TAUBER S t a r k • E i s a c k t a l •T a u b e r
Unser Gebiet ist von der Landwirtschaft geprägt. Helmut Tauber hat in Vergangenheit viele Aktionen rund um Landwirtschaft und Gastgewerbe angeregt und umgesetzt. Er ist sehr engagiert und praxisorientiert. Ich wähle Helmut Tauber. HANS GASSER, PARDELL/KLAUSEN Helmut Tauber setzt sich für uns Kaufleute ein und fördert lokale Kreisläufe. Er ist ein guter Netzwerker und trifft Entscheidungen mit gesundem Hausverstand. Außerdem ist er ein großer Gentleman - allen gegenüber. Ich gebe ihm meine Stimme. PRISKA PROFANTER, BRIXEN In der Politik braucht es wirtschaftlichen Sachverstand und Bodenhaftung. Helmut Tauber weist diese Eigenschaften auf. Er hat viele Initiativen angestoßen, um unser Eisacktal aufzuwerten und weiterzuentwickeln. Er hat meine Unterstützung. HANS KRAPF, DUKA Helmut Tauber Gastwirt aus Feldthurns www.helmut-tauber.com /team.helmut.tauber
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21. Oktober 2018
HELMUT TAUBER
Kandidat für den Südtiroler Landtag
MARKUS FREI (GRÜNE): Zum Thema Familie habe ich einen Aspekt vergessen: Mir ist auch die Beteiligung als Mann in der Familie sehr wichtig. Es ist wichtig, dass er sich auch an der Erziehung der Kinder und an der Arbeit im Haushalt beteiligt. Das zweite Anliegen, das ich noch kurz einbringen wollte, gehört zum Thema Wohnen: Wir müssen jetzt an innovative genera-
MIGRATION
Philipp Achammer (SVP): „Leute, die selbst in einem der Krankenhäuser behandelt worden sind, geben meist ein sehr positives Urteil ab; wenn ich mir hingegen die öffentliche Meinung anschaue, so klingt das, als ob wir in einem Entwicklungsland wären“
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tionenübergreifende Wohnformen denken, nicht immer nur an die klassischen. Wir brauchen Stadtviertel, in denen Jung und Alt sich gegenseitig subsidiär unterstützt. Als letztes muss ich mich bei Alex Fischer, der in unserer Runde die Jugend vertritt, entschuldigen: Meine Tochter ist 15, wird in drei Jahren auch schon 18. Wir müssen uns bei dieser Generation entschuldigen, dass die Jugend heute schon diesen Druck verspürt, unbedingt eine Wohnung bauen zu müssen, einen Job finden zu müssen, sich das Leben erhalten zu müssen. ALEX FISCHER (SVP): Markus, ich denke, du brauchst dich sicherlich nicht bei mir zu entschuldigen, wofür denn auch? Als junger Mensch hat man hier in Südtirol enorme Chancen, seine Träume zu verwirklichen, mitzugestalten, dieses Land zu prägen. Ich durfte mich kürzlich im Zuge meiner Tätigkeit im Landesbeirat der Schüler mit Vertretern aus anderen Provinzen Italiens austauschen. Wenn wir vergleichen, mit welchen Chancen wir hier in Südtirol in unser Leben starten, welche Chancen und Perspektiven für uns geschaffen wurden, von unseren Eltern, Großeltern und von der Südtiroler Politik, dann braucht es wirklich keine Entschuldigung von deiner Seite. WALTER BLAAS (DIE FREIHEITLICHEN): Weil hier viele, auch die Vertreter der Regierungspartei,
von leistbarem Wohnen sprechen: Die Mehrheit hat es versäumt, hierzu einen entsprechenden Antrag eines Gesetzesentwurfs zu stellen. Landesrat Christian Tommasini hat dieses Gesetz zwar immer wieder angekündigt, es ist aber nichts daraus geworden. Man hat mit einer kleinen Gesetzesänderung versucht, die Situation zu verbessern – es ist aber nicht gelungen. Besonders krass ist aber, dass die Gemeinden die Einhaltung der Regeln zu den konventionierten Wohnungen meist überhaupt nicht kontrollieren. Dass eine Gemeinde nicht gern Kontrollen durchführt, ist schon nachvollziehbar – vor allem dann, wenn die Gemeinde so klein ist, dass der Verwalter die Bürger persönlich kennt, die sich einen Beitrag erschwindelt haben. Aber die Landesregierung CASAPOUND casapoundtrentinoaltoadige.org
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Maurizio Puglisi Ghizzi Andrea Bonazza Sandro Trigolo Andrea Farina Michael Sini Massimo Trigolo Julie Christina Bonke Fulvio Cobaldi Raffaella Piras Paolo Di Lullo Venere Lia Brunella Milani Gigliotti Vittorio Casagrande Silvia Dalpiaz Domenico Dilillo
MASSIMO BESSONE (LEGA): Oftmals, wenn man von der Lega und von Migration spricht, fällt das Wort Rassismus. Aber wenn ich mich umsehe, sehe ich keine Rassisten, weder bei den Wählern meiner Partei noch bei den Menschen hier im Saal. Wir sind uns alle einig, dass man denjenigen helfen muss, die leiden und in Schwierigkeiten stecken. Aber wir können nicht allen helfen, und wir können nicht alle bei uns aufnehmen. Deshalb ist es richtig, die Migration einzudämmen. Vielleicht ist es manchen Leuten zu banal, wenn wir sagen, dass wir den Menschen in Not in ihrem Herkunftsland helfen wollen, aber wer von uns nähme nicht lieber Hilfe zu Hause an, als dass er auswandern muss? Man hat in den letzten Jahren vielen Menschen vermittelt, dass sie ein schlechtes Leben hätten und dass es bei uns besser wäre, und dadurch hat DIE FREIHEITLICHEN die-freiheitlichen.com
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Andreas Leiter Reber Ulli Mair Florian von Ach Lois Taibon Hansjörg Ainhauser Walter Blaas Johann Busetti Manuela Eder Tanja Enderle Peter Enz Josef Fischer Walter Frick Reinhard Gaiser Isidor Hölzl Norbert Lang Otto Mahlknecht Helga Morandell Strozzega Kathrin Niederbacher Karl Nitz Tamara Oberhofer Werner Perkmann Fabian Pernter Anna Pitarelli Dietlind Rottensteiner Daniela Rungg Frank Heidi Sparber Sigmar Stocker (Guggi) Nico Vallazza Gerlinde Vikoler Thomas Walder Otto Waldner (Saltenhofer) Karin Weger Anneliese Weiss Angerer Gebhard Winkler Hannes Zingerle
Stand: 04.09.2018
SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Ich darf Achammer recht geben: Die Jugendlichen sind in der Tat die beste Generation, und ich habe das Privileg, als Lehrerin mit ihnen arbeiten zu dürfen. Ich könnte mir keinen besseren Job vorstellen. Tagtäglich habe ich mit ihnen zu tun und merke das Potenzial, das in ihnen steckt. Aber es muss herausgeholt werden, und sie müssen ernstgenommen werden. Ich weiß, dass es den Kinderlandtag gibt, aber dann muss auch konkret etwas davon umgesetzt werden.
hat eine Agentur geschaffen, die von den Gemeinden kostenlos beansprucht werden könnte – man macht das aber nicht.
Stand: 04.09.2018
nicht ganz einverstanden sein. Als Jugendlandesrat hatte ich in den letzten Jahren sehr oft die Gelegenheit, mit Jugendlichen zu diskutieren, und ich bin in keiner Weise damit einverstanden, wenn jemand sagt, dass Jugendliche sich nicht für Politik interessieren. Wenn sich die Jugend einbringt, merkt sie aber sehr schnell, ob sie ernstgenommen wird, ob man ihr tatsächlich ehrlich ein Ohr schenkt. Wir hatten in sehr vielen Gemeinden verschiedene Beteiligungsformen für junge Menschen wie zum Beispiel Jugendgemeinderäte. Viele sind bald deshalb auseinandergebrochen, weil die jungen Menschen gemerkt haben, dass sie lediglich eine Alibifunktion haben. Zuerst sagte man zu ihnen, „Beteiligt euch!“, aber wenn es dann um die Umsetzung ging, merkten sie sehr schnell, dass sie nicht ernstgenommen werden. Da hat unsere Gesellschaft noch Verbesserungspotential! Ein Zweites in aller Kürze: Schenken wir jungen Menschen Vertrauen in das, was sie tun. Wir müssen ihnen die Gelegenheit geben, Initiativen auf die Beine zu stellen, Fehler zu machen, selber etwas zustandezubringen. Das ist zum Beispiel der Grund, warum wir ein Jugendkulturzentrum hier im Astra Kino unterstützen: Weil junge Menschen etwas tun sollen dürfen. Unsere klare Botschaft an die Jugend: „Macht’s, wir bauen auf euch!“ Ich bin fest davon überzeugt, wir haben eine sehr gute Jugend.
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PHILIPP ACHAMMER (SVP): Migration ist ein Thema, mit dem wir sehr verantwortungsvoll umgehen müssen, und die Aussagen beider Vorredner sind zum Teil richtig. Derzeit wird in der Politik vor allem rhetorisch hochgerüstet – Hauptsache, man produziert Schlagzeilen. Das kann nicht die Lösung sein! Es kann aber genauso nicht sein, dass wir die Sorgen der Menschen – und es gibt diese Sorgen – nicht ernstnehmen. Die Menschen sorgen sich vor der
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TEAM KÖLLENSPERGER teamkoellensperger.it
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Paul Köllensperger Stefan Planker Francesca Schir Christian Girardi Roland Hainz Alessandro Beati Peter Faistnauer Peter Kasal Alexander Oberkofler Thomas Benedikter Uta Radakovich Erwin Wegmann Alex Ploner Maria Elisabeth Rieder
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Margareth Fink Andreas Lamprecht Marina Papadopoli Seppi Judith Steinmair Dietmar Folie Norbert Gasser Michaela Schuster Nicolas Monese Christian Furtschegger Maximilian Polin Josef Unterholzner Raffaella De Rosa Petra Priller Stefan Braito Franz Ploner Matthias Cologna Anna Rastner Stefan Ties Sabine Kiem Maria Theresia Ellemunter Matthias Alber
Integration müssen wir einfordern, also muss es einen Unterschied geben zwischen demjenigen Migranten, der sich bemüht, der sich einsetzt, der sich integrieren will, und demjenigen, der dies eben nicht tut. Die Landesregierung hat gestern beschlossen, dass in Zukunft Zusatzleistungen des Landes nur mehr jener Drittstaatsangehöriger beziehen kann, der einen Sprachkurs und einen Integrationskurs besucht hat und der die Schulpflicht erfüllt. Wir können nicht tolerieren, dass es bei Migrantenkindern monatelange Abwesenheiten gibt, die dann ohne Konsequenz bleiben. Wir haben also eine klare Botschaft an alle Migranten: Bemüht euch! Wenn ihr Teil dieser Gesellschaft werden wollt, dann müsst ihr dies auch beweisen. Und wenn ihr diesen Beweis nicht erbringen könnt, dann muss das Konsequenzen haben. Wenn illegale Migration unterbunden wird und Integration funktioniert, haben ich keine Sorgen um ein friedliches Zusammenleben. RENATE PRADER (PARTITO DEMOCRATICO CON LE CIVICHE): Ich möchte Massimo Bessone antworten: Politiker sollten Vorbilder sein. Wenn bei uns jemand das Wort Integration in den Mund nimmt, selbst nach Südtirol gekommen ist und schon lange Zeit hier lebt, müsste er die deutsche Sprache beherrschen. Bessone gibt kein schönes Beispiel, denn wir wollen ja, dass die Jugend eine zweite, eine dritte, eine vierte Sprache spricht. BÜRGERUNION FÜR SÜDTIROL buergerunion.st
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Andreas Pöder Josefa Brugger (Romy) Dietmar Zwerger (Jack) Stefan Taber Erna Huber Marsoner Ida Lanbacher Elmar Baldo Andreas Schwienbacher Alfred Niederstätter Ulrike Aichner (Ulli) Ingrid Gall Oswald Werth (Ossi) Monika Niedrist Bruschi Sonya Andreolli Franz Kafmann Egoyn Giovanelli (Hofrat) Stefan Bacher Ursula Schöpf Priska Kofler Verena Garber Cristina Bergamo Tobias Pichler (Toby Schmidt) Stefano Rosa Xaver Schwienbacher
Stand: 04.09.2018
MARKUS FREI (GRÜNE): Caro Max, ich glaube, in deiner Aussage stecken nur viele schöne Worte. Ich glaube, dass die Politik und in erster Linie auch die Lega mit der Migration absolut überfordert ist. Die einzige Antwort und einzige Lösungsstrategie der Lega ist, weiterhin mit den Sorgen und Ängsten der Menschen populistisch umzugehen. Du sagst zwar „aiutiamoli“, aber das, was momentan passiert, ist keine Hilfe. Es findet keine Unterstützung statt, und vor allem findet europaweit keine solidarische Handhabung des Problems statt.
Zukunft, weil sie spüren, dass die Politik in den vergangenen Jahren völlig die Kontrolle über das Phänomen verloren hat, und jeder fragt sich: Wie geht es nun weiter? Wird es auch in Zukunft trotz Migration ein friedliches Zusammenleben geben? Wie vermeiden wir Konflikte, hier bei uns, aber auch in anderen Ländern? Auf diese Sorgen muss die Politik reagieren – es wäre verantwortungslos, wenn man diese Ängste ignorieren würde. Wir von der SVP haben dazu eine feste Meinung: Es wäre naiv zu glauben, dass sich die Dinge von allein regeln werden, also braucht es Regeln, deren Einhaltung dann auch kontrolliert werden muss. Und es wäre eine Augenauswischerei zu behaupten, dass es morgen keine Zuwanderung mehr geben wird, weil wir die Grenzen schließen, denn jeder weiß, dass es auch in Zukunft Migration geben wird. Wenn also auch in Zukunft Zuwanderung passieren wird, dann müssen wir auf jeden Fall gewährleisten, dass ein friedliches Zusammenleben nach wie vor möglich ist. Das funktioniert mit der Integration jener, die ein Recht haben, bei uns zu bleiben.
Stand: 04.09.2018
später begleiten wir sie wieder nach Hause.
Wahlwerbung - Auftraggeberin: Renate Prader
Politik & Gesellschaft
man sie geradezu gedrängt, zu uns zu kommen. Dann sind sie hier, werden im Stich gelassen und landen unter einer Brücke. Es gibt sogar Menschen, die aus der Migration profitieren – aber es scheint mir nicht richtig zu sein, wenn jemand aus der Not ein Business macht. Die Farbe der Haut zählt nicht, da dürften wir uns alle einig sein, aber jeder, der zu uns kommt und im Stich gelassen wird, muss irgendwie überleben. Ich stamme aus Verona und habe hier in Südtirol viel gelernt – die Sprache zwar leider nicht besonders gut, aber auch ich muss langsam anfangen, Deutsch zu sprechen. Ich habe hier unglaublich viel gelernt, zum Beispiel, wie man mit der Umwelt verantwortungsbewusst umgeht. Es wäre schön, wenn auch die Menschen, die hierherkommen, sich anpassen könnten, unsere Kultur erlernen könnten. Wir müssen ihnen nichts aufzwingen, aber wir müssen stolz sein auf unsere Kultur und sicherstellen, dass uns die neuen Bürger auch respektieren, unsere Regeln, unsere Bräuche, unsere Sitten. Deshalb sage ich: Öffnen wir uns, helfen wir, aber helfen wir nur jenen, die wirklich Hilfe brauchen. Und
WALTER BLAAS (FREIHEITLICHE): Ich bin, glaube ich, der einzige hier, der vor zehn Jahren schon in dieser Runde gesessen ist, und ich stelle mit einer gewissen Freude fest, dass mittlerweile Positionen salonfähig sind, die wir damals als Freiheitliche einnahmen. Das freut mich, denn damals galten wir noch als „die Rechten“, als „Populisten“. Die Forderungen nach einer schnellen Abschiebung bei Kriminalität, die Forderung nach einer geregelten Zuwanderung, der Gesetzesentwurf, der gestern verabschiedet wurde – sowas hätte es vor einigen Jahren noch nicht gegeben, und das freut mich, denn das beweist indirekt, dass wir recht hatten. SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Die Sozialleistungen sollen nicht nur an den Spracherwerb gekoppelt werden, oder dass man das Fach Bürgerkunde besucht oder dass die Schüler die Schule regelmäßig besuchen. Die Sozialleistungen sollen an Arbeitsleistung und auch an das tadellose Verhalten gekoppelt sein. Es ist gesagt worden, dass Sozialleistungen gestrichen werden, wenn die Schüler die Schule
dauerhaft unentschuldigt abwesend sind. Eine Meldung an die Jugendstaatsanwaltschaft und an die Jugendgerichtsbarkeit bleibt unterm Strich ohne Konsequenzen. Also koppeln wir die Auszahlung von Zusatzleistungen, wie beispielsweise das Familiengeld, an die Schulpflicht. Ich denke, das ist relativ klar. PAULA BACHER (SVP): Ich bin dafür, dass wir Regeln einführen und illegale Zuwanderer auch ausweisen. Es braucht aber auch einige strengere Regeln zu den WoBi-Wohnungen. Da haben wir meiner Meinung nach noch einiges zu tun.
Magdalena Amhof (SVP): „Wenn wir weitere Steuervergünstigungen für Betriebe beschließen, so müssen diese abhängig gemacht werden von entsprechenden Lohnerhöhungen“
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nicht regelmäßig besuchen, was ja durchwegs ständig der Fall ist. Wie soll das konkret aussehen? PHILIPP ACHAMMER (SVP): Ich tausche mich ständig mit den
Direktoren jener Schulsprengel aus, in denen es den höchsten Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund gibt. Eines der Kernprobleme ist in der Tat, dass es dort manchmal Kinder gibt, die
MASSIMO BESSONE (LEGA): Als ich in Südtirol meine politische Laufbahn begann, belegte die Lega mit ihren Ansichten eine Nische. Wir wurden von den Leuten belächtelt. Heute bleiben dieselben Leute stehen, sie unterhalten sich mit uns, sie wählen uns. Das heißt, wir haben sie berührt, indem wir die Wahrheit sagen. Ich habe mich niemals als Rassist gesehen und auch mein „Capo“ Matteo Salvini hat das nie. Wenn ich in Franzensfeste bin, sehe ich Jugendliche
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Politik & Gesellschaft
diese Menschen, sie sollen ruhig kommen!“, aber dann selbst nicht bereit sind, jemanden in seinem Haus aufzunehmen. RENATE PRADER (PARTITO DEMOCRATICO CON LE CIVICHE): Ich habe mir gerade gedacht, wie glücklich ich bin, in einer Demokratischen Partei zu kandidieren und nicht von einem „Capo“ oder einem „Capitano“ sprechen zu müssen. Ich bin glücklich, in einer mehrsprachigen Partei zu kandidieren, und ich bin glücklich, in einer Partei zu kandidieren, die keine Angst schürt.
SOZIALES Alex Ploner (Team Köllensperger): „Wir sind ein reiches Land, aber es gibt sehr viele Menschen, die an diesem Kuchen nicht mitnaschen können“
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deutscher Sprache, die ihre Sprache nicht lernen können, weil es in der Schule Dutzende Ethnien gibt. Deshalb sind viele Eltern gezwungen, ihre Kinder in die Schule nach Brixen oder Vahrn zu bringen, damit sie ihre Mutter-
sprache, die Sprache ihres Landes, lernen können. Es hat nichts mit Rassismus zu tun, wenn ich finde, dass man dieser Migration einen Riegel vorschieben muss. Mir gefallen jene Leute nicht, die sagen, „wir müssen offen sein für
SÜD-TIROLER FREIHEIT
SVP
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Arno Kompatscher Philipp Achammer Daniel Alfreider Angelika Wiedmer Magdalena Amhof Paula Bacher Judith Bertagnolli Zeno Christanell Andreas Colli Waltraud Deeg Martin Federspieler Alex Fischer Bernd Gänsbacher Maria Herzl Maria Kuenzer Richard Kienzl Franz Kompatscher Christa Ladurner Jasmin Ladurner Gert Lanz Franz Locher Beatrix Mairhofer Josef Noggler Ulrike Oberhammer Dieter Pinggera Joachim Reinalter Helmuth Renzler Oswald Schiefer Arnold Schuler Helmut Tauber Martin Telser Manfred Vallazza Thomas Widmann Barbara Wild Reinhard Zublasing
Stand: 04.09.2018
Sven Knoll Bernhard Zimmerhofer Myriam Atz Tammerle Cristian Kollmann Stefan Zelger Benjamin Pixner Christoph Mitterhofer Matthias Hofer Peter Brachetti Peter Gruber Reinhild Campidell Natascha Santer Zöschg Alfred Theiner Melanie Mair Bernhard Hilber Andreas Markus Tutzer Stefan Liensberger Sonja Rienzner Ploner Andreas Köck Alfred Sebastian Moser Stefan Lunger Esther Tappeiner Armin Pfitscher Anna Michaeler Gertraud Gstrein Hubertus Eyrl Margret Freund Dietmar Weithaler Helena Gufler Frei Werner Succi Margit Kargruber Georg Klotz Wolfram Arer Veronika Renner Herbert Campidell
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svp.eu
SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Ich denke, es ist fünf vor zwölf, was das Soziale anbelangt. Es herrscht ein sehr großer Mangel beim Pflegepersonal, und es braucht eine viel größere Wertschätzung, was die Pflegeberufe anbelangt – sei es bei der Ausbildung als auch bei der Entlohnung. Die – eigentlich sehr gut besuchte – Oberschule für Soziales in Brixen wurde abgeschafft, nun gibt es nur mehr die Hannah Arendt in Bozen. Das ist ein Schultyp, der in jeder Stadt angeboten werden müsste, denn nur dann wird er auch von unseren Jugendlichen wahrgenommen. Vorhin wurde gesagt, die Kinderbetreuungsstätten sollen ausgebaut werden – besser wäre es, die Elternzeiten der Privatwirtschaft an jene des öffentlichen Dienstes anzupassen. Auch die Pflegezeiten sollten für die Rente anerkannt werden, denn dadurch wird im Grunde die öffentliche Hand unterstützt, was eigentlich schon ehrenamtlich ist, und das gebührt einer höheren Wertschätzung als es derzeit der Fall ist. MAGDALENA AMHOF (SVP): Zum einen gebe ich Ihnen Recht, Frau Rienzner, die Pflegezeiten und Elternzeiten sollten eigentlich für die Rente anerkannt werden. Das Land ist dafür aber leider nicht zuständig, denn Renten regelt immer noch der Staat. Etwas haben wir aber doch getan: Wir haben zum Beispiel im Bereich der Elternzeiten über die Region Gelder zur Verfügung gestellt, damit Frauen sich diese Rentenjahre ankaufen können. Bis vor fünf Jahren waren es 7.000 Euro, und wir haben diesen Beitrag auf 9.000 Euro erhöht, damit wir diesen Frauen entgegenkommen können. Zur Pflege: Ich glaube auch, dass wir
in der Pflege noch einiges zu tun haben. Vor allem aber sollten wir die Ausbildung der Pflegeberufe anders angehen. Wir bilden heute Leute immer sehr hoch aus: Jeder muss eine Matura und noch weit darüber hinaus etwas haben, um in diese Berufe einsteigen zu können. Der Pflegeberuf würde sich wirklich dazu eignen, ihn auch als Lehrberuf anzubieten. Ich glaube, das wäre eine vernünftige Lösung! Wir bekämen viel schneller Menschen auch in diesen Beruf hinein. WALTER BLAAS (DIE FREIHEITLICHEN): Die Sozialpolitik im Land ist nicht so schlecht bestellt. Wir haben nur eine kleine Delle, die darauf zurückzuführen ist, dass seit der letzten Krise – so wie üblich – meist bei den Armen oder bei den Schwächsten gespart wird. Ich habe mich im Landtag für ein zweites Paar orthopädische Schuhe geäußert, also wirklich ein gefühltes Thema, das auch nicht viel kostet, und trotzdem gab es großen Widerstand. Ich glaube, diese kleinen Sachen sind entscheidend. Außerdem: Die Wirtschaft brummt gerade. Davon sollten aber nicht nur die Unternehmen profitieren, wie es derzeit der Fall ist, sondern auch die Arbeitnehmer. ALEX PLONER (TEAM KÖLLENSPERGER): Eine meiner schwierigsten Einschnitte-Sendungen war jene, in der ich versucht hatte, Menschen zu finden, die zugeben, dass sie arm sind. 16,6 Prozent der Haushalte in Südtirol sind von Armut betroffen. Wenn wir die Familien mit Sozialtransfers auch berücksichtigen, sprechen wir von 17.000 Haushalten in Südtirol, die armutsgefährdet sind. Diese Menschen dürfen in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht zurückgelassen werden. Wir sind ein reiches Land, aber es gibt sehr viele Menschen, die an diesem Kuchen nicht mitnaschen können. MAGDALENA AMHOF (SVP): Im Wahlkampf vor fünf Jahren war eines der Hauptthemen die hohe Arbeitslosigkeit, auch bei uns! Wir hatten übrigens auch eine sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit. Also war die Landesregierung in den letzten fünf Jahre damit beschäftigt, Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen, auf dass Menschen wieder Arbeit bekommen. Und das ist wunderbar gelungen! Ich habe mir heute die ASTAT-Daten angesehen: Wir haben heute in Südtirol eine Ar-
beitslosigkeit von 2,9 Prozent, was de facto bedeutet, dass es keine Arbeitslosen gibt. Jetzt kommt eine neue Aufgabe auf uns zu: Wie schaffen wir es, dass Gewinne in der Wirtschaft auch bei den Arbeitern ankommen? Wir haben in der Steuergesetzgebung in Südtirol dazu zwei Möglichkeiten: die IRAP und die IRPEF. Hier gilt es jetzt, vor allem auch bei der IRAP anzusetzen. Wenn wir aber weitere Steuervergünstigungen für Betriebe im Bereich der IRAP beschließen, so müssen diese abhängig gemacht werden von entsprechenden Lohnerhöhungen. MARKUS FREI (GRÜNE): Die Medaille der niedrigen Arbeitslosenzahlen hat leider eine Rückseite: Wir haben viele prekäre Arbeitsverträge und „work and poor“-Situationen, also Leute, die zwar arbeiten, trotzdem aber arm sind, weil sie mit dem Gehalt nicht bis ans Monatsende kommen. HELMUT TAUBER (SVP): Es ist schade, dass viele Südtiroler nicht zu erkennen scheinen, wie gut es uns hier geht. Es reicht ein Vergleich mit den allermeisten anderen Ländern: Wir leben in
noch Herausforderungen gibt. Aber grundsätzlich möchte ich, dass wir alle erkennen: Wir sind in Südtirol sehr gut aufgestellt. PAULA BACHER (SVP): Was die Pflege anbelangt, möchte ich kurz auf den Schalter für Pflege und Soziales hinweisen, den ich in Brixen geschaffen habe und der sich wunderbar etabliert hat – ohne zusätzliches Geld zu kosten. Dieser Schalter bedeutet für die Menschen eine enorme Erleichterung der Bürokratie, weil sie damit im Bedarfsfall nicht mehr von einem Amt zum nächsten laufen müssen. In Sachen Bürokratie gibt es sicher in vielen Bereichen noch enormes Verbesserungspotential.
Renate Prader (Partito Democratico con Le Civiche): „Trotz der vielen negativen Meinungen bin ich davon überzeugt, dass wir in Südtirol eine gut funktionierende Sanität haben“
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einem begnadeten Land, wir sind eine Top-Zone in Europa – das ist ein Fakt, das sagen uns alle Experten. Ich bin in diesem Sinne davon überzeugt, dass es ein Miteinander geben muss zwischen Wirtschaft und Sozialem,
und das passiert heute auch. Das Land investiert derzeit jedes Jahr mindestens 600 Millionen Euro für Sozialleistungen. Trotzdem ist uns bewusst, dass wir auch in Zukunft an den Schrauben etwas drehen müssen, dass es
MASSIMO BESSONE (LEGA): Man spricht oft von „nascita zero“ und von den Gründen, warum Familien oft keine Kinder haben wollen. Und da heißt es dann, dass man Familien mehr unterstützen soll. Das stimmt in der Tat, denn Familien sind die Keimzellen der Gesellschaft. Man sollte beispielsweise die Kinderbetreuungsstätten kostenlos besuchen dürfen, und man sollte Windeln und Babynahrung kostenlos bekommen.
MEINE ANLIEGEN Familie & Senioren
Ordnung & Sicherheit
SO WIRD GEWÄHLT: Bitte das Edelweiß ankreuzen und „Paula Bacher“ schreiben
Paula Bacher fleißig . bodenständig . aktiv
Wahlwerbung - Auftraggeberin: SVP-Kandidatin Paula Bacher
Tradition & Ehrenamt
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SANITÄT MARKUS FREI (GRÜNE): In jeder Gesellschaft ist Prävention das Um und Auf. Diese muss kapillar durch ein gut abgedecktes Netz an Hausärzten erhalten bleiben. Also müssen wir versuchen, die Hausärzte aufzuwerten und ihre Strukturen zu verbessern. RENATE PRADER (PARTITO DEMOCRATICO CON LE CIVICHE): Trotz der vielen negativen Meinungen bin ich davon überzeugt, dass wir in Südtirol eine gut funktionierende Sanität haben. Ich lade jeden ein, sich zum Vergleich in irgendeinem
Massimo Bessone (Lega): „Ich habe mich niemals als Rassist gesehen, und auch mein ‚Capo‘ Matteo Salvini hat das nie“
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Krankenhaus im restlichen Italien verarzten zu lassen – dann merkt er sofort den Unterschied. Natürlich gibt es trotzdem in mehreren Bereichen der Sanität Möglichkeiten, die Dienste zu verbessern. Was mir sehr stark am Herzen liegt, ist, dass
NOI PER L’ALTO ADIGE SÜDTIROL
PD CON LE CIVICHE
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Ennio Chiodi Renato Stancher Luigi Tava Roberto Bizzo Debora Pasquazzo Miriam Canestrini Nicole Nietzsch Stefania Cito Luca Bertolini Giuseppe Marino (Sepp) Maurizio Sabbadin Enrico Lillo Lucia Baldo Silvero Barbieri Mario Bologna Armel Cani Massimo Carbone (Max) Andrea Cavaliere Simone Ciaglia Alessandra Dalla Paola Antonietta Diano (Antonella) Pascquale Di Domenico Giorgio Fedel Antonio Fraschetti (Toni) Andrea Mastroiani Lorella Panfili Judith Paone Lucia Pisano Ivan Pierotti Alessandro Profaiser (Alex) Vito Salamone Olfa Sassi Maria Cristina Scapolan Claudio Volanti Benedetto Zito
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Christian Tommasini Andrea Casolari Renate Prader Sandro Repetto Sara Endrizzi Dunja Anna Tassiello Elena Dondio Mauro De Pascalis Petra Agnelli Marco Alberto Monica Bancaro Alessandro Azzarita Cristina Busetti Simon Bergamo Beatrice Calligione Roberto Buson Stefania Gander Isuf Camema Brunilda Hysaj Daniele Di Lucrezia Roberta Mattei Emiliano Lutteri Aneta Ngucaj Daniele Moretti Carla Segato Alex Pocher Giuliano Rebellato Claudio Rossi Silvano Schiavo Ferdinando Stablum Marco Timperio Carlo Zanella (Alberto) Alessandro Bertinazzo Renata Tomi Marco Fonte
nicht alle Dienste kompromisslos zentralisiert werden. WALTER BLAAS (DIE FREIHEITLICHEN): Liebe Frau Prader, Sie werden doch nicht im Ernst behaupten wollen, dass die Sanität funktioniert. Es stimmt, dass viele einzelne Einrichtungen gut funktionieren, aber Zustände wie beispielsweise in Bruneck, wo die Leute für die Wahl eines Hausarztes um 3 Uhr nachts aufstehen mussten – das darf nicht passieren. Und es darf auch nicht passieren, dass ein Generaldirektor 200.000 Euro Abfindung bekommt. Die Sanität in Südtirol ist also nicht grottenschlecht, aber auf jeden Fall verbesserungswürdig. ALEX PLONER (TEAM KÖLLENSPERGER): Eigentlich ist es ganz einfach, das Problem der zu langen Wartezeiten zu lösen – man muss nur die Gesetze einhalten, denn diese sagen ganz klar: Dringende Visite am selben Tag, eine PriorVisite innerhalb von acht Tagen und eine nicht dringende Visite innerhalb von 60 Tagen. Wenn wir als Land Südtirol diese Vorgaben nicht einhalten können, dann liegt es vielleicht in der Verwaltung. Dann muss man über Digitalisierung reden, über Mitarbeiterführung und -ausbildung.
Stand: 04.09.2018
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Stand: 04.09.2018
Politik & Gesellschaft
MAURIZIO SABBADIN (NOI PER L’ALTO ADIGE SÜDTIROL): Es ist heute schon so, dass viele Leistungen von öffentlichen Strukturen teilweise von Steuergeldern finanziert werden. Hier gibt es noch Verbesserungspotential: Zum Beispiel könnten die Gebühren für den Besuch der Kindergärten noch weiter gesenkt werden. Auch die Regeln für die Elternzeiten für Väter müssten überdacht werden: Derzeit sind sie noch zu kurz.
PHILIPP ACHAMMER (SVP): Ich möchte hier eines klarstellen: Aus den Aussagen mancher Leute könnte man verstehen, Südtirol sei in Sachen Gesundheitssystem ein Entwicklungsland. Das stimmt einfach nicht, und ich
möchte dies auch aufgrund der vielen Menschen betonen, die im Gesundheitssystem arbeiten und dort ihr Bestes tun. Schauen Sie, es gibt in anderen Regionen Krankenhäuser, wo sich die Patienten selbst um die eigene Bettwäsche kümmern müssen – und das ist nur das banalste Beispiel. Interessant ist der Widerspruch: Wenn ich Leute treffe, die selbst in einem der Südtiroler Krankenhäuser behandelt worden sind, dann gibt es fast ausschließlich positive Aussagen zu ihren Erfahrungen. Wenn ich mir hingegen die öffentliche Meinung anschaue, so klingt das, als ob wir in einem Entwicklungsland wären. Darüber dürfen wir nachdenken. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass wir noch einige Herausforderungen zu bewältigen haben. Das liegt aber auf keinen Fall am Geld: Wenn der Eindruck entstanden sein sollte, dass wir in den vergangenen Jahren in der Sanität gespart hätten, dann ist das vollkommen falsch! Wir haben pro Jahr 20 Millionen Euro und mehr immer wieder draufgestockt, was schlussendlich vor allem darauf zurückzuführen ist, dass wir demographisch einen großen Zuwachs an älteren Personen haben und die entsprechenden chronischen Erkrankungen im Gesundheitssystem spüren. Wir haben allein im heurigen Jahr neun Millionen Euro zusätzlich in den Vertrag für die Hausärzte gesteckt, um gerade die Arbeit der Hausärzte zu unterstützen. Ich stimme zu, dass es vor allem die Wartezeiten und die Notversorgung sind, an denen wir arbeiten müssen. Aber gleichzeitig bitte ich zu bedenken, dass wir uns sehr schwertun, zusätzliche Ärzte zu finden, die wir für die 250.000 Fälle pro Jahr in der Ersten Hilfe dringend bräuchten. Und genau da liegt das Problem! Natürlich müssen dringende Visiten prioritär behandelt werden, was ja auch passiert. Und es muss Betreuungspfade geben, an denen wir gerade arbeiten. Und wir brauchen eine Gesundheitsversorgung, die sich wieder mehr in Richtung Basismedizin entwickelt, und auch hier herrscht großer Ärztemangel. Hier beißt sich im Moment die Katze in den Schwanz. Grundsätzlich gilt also: Es gibt einiges zu tun, aber wir können auf eine gute Arbeit von vielen Menschen im Gesundheitsbereich aufbauen, die keineswegs einen schlechten Dienst leisten. Mit diesen Menschen gehen wir die Herausforderungen an.
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Anpacken für das Eisacktal – 15 Minuten Takt nach Bozen – Förderung des ländlichen Raums – Vollwertige Autobahnanbindung Brixen-Süd – Gesunder Patriotismus anstatt Populismus – Keine Kompromisse beim Minderheitenschutz Unser Einsatz gilt den Menschen und unserer Heimat. Aufgeht’s, Südtirol. 21. Oktober Landtagswahlen
ich diese Aussage dem vermehrten Angebot von Privatkliniken gegenüberstellen. Ich frage mich, wo die Effizienz dieses Geldes ist, das in das Sanitätssystem gesteckt wurde, wenn die Leute auf der anderen Seite in die Privatmedizin ausweichen und dort privat zahlen müssen. Dadurch entsteht eine Zwei-Klassen-Medizin auf Kosten der Steuerzahler.
Paula Bacher (SVP): „Ich bin auch heute davon überzeugt, dass Tradition mir persönlich sehr viel Bodenständigkeit gibt und ich daraus Kraft schöpfen kann“
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Österreich wird mehr praktiziert, die italienische ist theoretischer. Also muss man schauen, ob die Studientitel wirklich gleichwertig sind. Dieses Problem müsste man unbedingt auf europäischer Ebene lösen. Wir brauchen nämlich
Fachkräfte aus anderen europäischen Ländern, also müssen wir ihnen den Weg hierher öffnen. MARKUS FREI (GRÜNE): Wenn ich jetzt höre, dass mehr Geld in die Sanität gesteckt wurde, so muss
HELMUT TAUBER (SVP): Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass Gesundheit unser wichtigstes Gut ist und dass wir dort eine Top-Qualität leisten müssen; die Menschen müssen gut betreut werden – das ist die Grundvoraussetzung. Wir haben Jahr für Jahr immer mehr Geld in die Gesundheit gesteckt und uns Jahr für Jahr weiterentwickelt – das muss man auch feststellen. Jetzt geht es darum, die noch bestehenden Mängel zu beheben, und zwar möglichst schnell. Wie beispielsweise die Erste Hilfe in Bozen, aber auch die gesamte Verwaltung – zum Beispiel, indem man alle vier Abteilungen über ein gemeinsames Computersystem verwaltet. Die Wirtschaft löst ihre Probleme schon seit Jahrhunderten auf diese
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Politik & Gesellschaft
SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Nun, wie es in den letzten fünf Jahren mit der Sanität abwärts gegangen ist, ist schon beeindruckend. Wenn man eine wirklich schwere Krankheit hat, muss man hoffen, dass man zu einem deutschsprachigen Arzt kommt. Wenn ich meine Beschwerden schildern muss – und ich rede hier nicht von Halsschmerzen, sondern von einer wirklich schweren Krankheit – so ist es schon schwierig, sich in der eigenen Sprache auszudrücken, geschweige denn in einer fremden Sprache. Meine Frage ist aber: Früher hat es immer geheißen, Südtirol möchte der begehrteste Lebensraum Europas werden. Ist diese Zielsetzung noch aktuell? Es herrscht ein großer Fachkräftemangel, den wir nicht mehr nur mit Südtiroler Ärzten abdecken können. Wobei man gerade den Südtiroler Ärzten im Ausland, die wieder zurückkommen möchten, Steine in den Weg legt – wie zum Beispiel bei der Studientitelanerkennung. Dabei würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen: Ohne die italienische Ausbildung degradieren zu wollen: Sie ist anders als die österreichische. In
MAURIZIO SABBADIN (NOI PER L’ALTO ADIGE SÜDTIROL): Was die Sanität betrifft, muss in der kommenden Legislatur sicherlich das Problem der Wartezeiten angegangen werden. Es kann doch nicht sein, dass jemand in eine Privatklinik ausweichen muss, weil er Wartezeiten von drei Monaten umgehen will. Zudem ist es uns wichtig, dass die Auswahl der Primare anders erfolgt als derzeit, nämlich dass der beste Kandidat für den jeweiligen Posten ausgesucht wird, denn bei diesen Entscheidungen muss es immer um das Wohl der Patienten gehen. Der Ankauf von medizinischen Leistungen von Südtiroler Privatkliniken kann im Notfall Wartezeiten verkürzen. Wichtig ist auch der Umgang zwischen Privatem und Öffentlichem: Die
privaten Strukturen sehen wir nicht als Konkurrenz zum öffentlichen Gesundheitssystem, sondern als sinnvolle Ergänzung. MASSIMO BESSONE (LEGA): Nun, sich behandeln zu lassen, darf kein Privileg sein, sondern eine Selbstverständlichkeit. Die Wartezeiten könnte man aus meiner Sicht verkürzen, indem man die Visiten auch auf die Abende ausweiten würde. Wir haben die Strukturen, und es gibt Ärzte, die arbeitslos sind. Wenn jemand drei bis vier Monate auf einen Termin warten muss, so würde er vielleicht einen früheren Termin um 22 oder 23 Uhr in Kauf nehmen. Zudem: Die Schließung einer Geburtenstation in einem Land mit unserer Morphologie ist geradezu geschmackslos. Am Schluss wollte ich noch anmerken, dass beispielsweise der Bozner Parkplatz vor dem Krankenhaus sehr teuer ist, und ich denke nicht, dass jemand vom Leid der Menschen einen Profit haben soll. Deshalb würde ich einführen, dass die ersten Stunden auf einem Krankenhausparkplatz kostenfrei nutzbar sind für all jene, die zu einer Visite müssen.
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Massimo Bessone Rita Mattei Luigi Nevola Marika Albertini Sergio Armanini Angelo Ba�o Daniela Belluzzo Cinzia Angela Biesus Monika Brunner Luca Dallago Davide Cavallaro Daniele D’Amico Sabrina De Sisti Renato Dian Sergio Fizzotti Roberto Giordani Stefan Kasslatter Maria Luise Lanthaler Claudio Lotti Alessandro Mauro Maestri Gianfranco Marchi Emanuele Montali Michele Nardo Immacolata Palladino Silvia Perin Margareta Ploner Tiziana Piccolo Lorenzo Remorini Bruno Rosin Maria Sandri Luca Simone Segna Roberto Selle Mario Tondini Giuliano Vettorato Carlo Vettori
MASSIMO BESSONE (LEGA): Möglicherweise liegt das an der Art und Weise, an der Methode, wie die Ärzte ausgesucht werden. Ich glaube nicht, dass die Universitäten keine Ärzte mehr ausbilden oder dass diese nicht nach Südtirol kommen wollen. MAGDALENA AMHOF (SVP): Es gibt hier verschiedene Problematiken: Einmal ist es die Facharztausbil-
dung, die wir in den letzten Jahren nicht mehr anbieten durften, weil der Staat die Ausbildung so genannter „Fascia-B“-Ärzte, wie wir sie früher hatten, abgeschafft hat. Und an den Universitäten gibt es einen Numerus Clausus, den wir nicht brechen können, da es interne Regelungen der Universitäten sind. Nachdem ganz Europa nach Ärzten sucht und alle Gesundheitssysteme unter dem Ärztemangel stöhnen, gibt es an vielen Orten interessante Angebote, und da hinken wir durch unsere Zweisprachigkeit hinterher.
WIRTSCHAFT SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Vorhin hat Helmut Tauber angesprochen, dass es in der Sanität in der Verwaltung hapert, aber die Versorgung durch Ärzte und Krankenschwestern gut funktioniert. Und warum funktioniert es gut? Weil wir Südtiroler fleißige Menschen sind, die das machen, was uns aufgetragen wird. Und das ist auch in der Wirtschaft so. Das Entwicklungspotenzial der Wirtschaft wäre aber viel höher,
PHILIPP! So haben mich in den vergangenen Jahren immer wieder Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anliegen angesprochen. Diese persönliche Anrede freut mich, weil ich für die Menschen erreichbar sein möchte und weil ich ihre Wünsche, ihre Sorgen, aber auch ihre Kritik ernst nehme.
Stand: 04.09.2018
Alessandro Urzì Alessandro Forest Marco Galateo Valerio Lavorgna Giuseppe Sabatelli Diego Salvadori Cristina Barchetti Fabrizio Bassighini Mirko Bonetti Anna Brando Ornella Calcagno Tiziano Curci Simona Fermanelli Melanie Franzelin Antuono Gabriella Lenzi Michele Leone Andrea Lucci Danila Maruca Mauro Morato Christina Moro Tritan (Tani) Myftiu Raffaele Naccarato Rosanna Oliveri Manuela Paparella di Palma Francesca Perri Sergio Pomalo Alfonso Ponticelli Aron Scuttari Salvatore Segnin Stefano Stagni Lara Stolcis Donatella Tigani Jasmin Veronese Paola Zampieri Maria Zancarli
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MAGDALENA AMHOF (SVP): Arbeitslose Ärzte? Lieber Max, in den letzten fünf Jahren hatten wir großen Ärztemangel! Das war der Grund, warum es auch Zusammenlegungen von Primariaten und auch von Geburtenstationen gegeben hat. Der zweite Punkt: Wir haben eine neue EU-Arbeitszeitenregelung im medizinischen Bereich, die es uns nicht mehr ermöglicht, Ärzte acht Stunden mit nur kurzen Ruhezeiten anzustellen. Das hat uns vor diese immense Herausforderung gestellt, die wir in den letzten fünf Jahren nicht in der Lage waren, so zu beantworten, wie es die Bürger von uns erwartet hätten. Das große Problem war und ist also: Wir haben leider nicht genügend Ärzte!
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Art: Sobald es Probleme gibt, muss man sie eben anpacken. Und trotzdem: Die Sanität funktioniert grundsätzlich sehr gut, auch ich möchte das bestätigen. Ich schicke immer wieder über mein Hotel Gäste ins Krankenhaus, und alle sind immer mehr als zufrieden: Sie sagen, dass wir ein tolles System mit einer guten Betreuung haben.
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Politik & Gesellschaft
MARKUS FREI (GRÜNE): Das wirtschaftliche Potential von Südtirol liegt speziell in den erneuerbaren Energien und in der Nachhaltigkeit. Südtirol hat begrenzte Ressourcen, aber ich denke, dass niemand besser als die Südtiroler Wirtschaft darauf achten kann, diese auch effizient einzusetzen, sparsam mit ihnen umzugehen – zum Beispiel mit Wasser oder auch mit Boden. Hier geht es auch darum, die regionalen Kreisläufe zwischen den verschiedenen Interessensverbänden zu stärken, zwischen Tourismus und Landwirtschaft. Auch diese Kreisläufe tragen zu einer florierenden Wirtschaft im Regionalen bei.
wenn wir nicht den Hemmschuh Italien hätten, wo ständig die Regierungen wechselt und wo sich andauernd Gesetze ändern – zum Beispiel in der Förderung von Fotovoltaik-Anlagen: Kaum stellte ein Unternehmen auf diese Anlagen um, greift die Förderung plötzlich nicht mehr. MASSIMO BESSONE (LEGA): Ich frage mich eines: Offensichtlich wissen wir alle, dass wir in Österreich viel billiger tanken als in Südtirol. Nun gibt es die Regelung, dass Bürger, die in Grenznähe wohnen, günstigere Preise für Benzin bekommen. Warum ist es nicht möglich, diese Regelung auf ganz Südtirol auszuweiten? Es kommt mir einfach komisch vor, dass man in Freienfeld mehr bezahlt als in Sterzing. Den Benzinpreis in Südtirol zu senken brächte uns sicherlich Geld ein, das wir nicht mehr nach Österreich bringen würden. Wenn es bis zu einer gewissen Entfernung möglich ist, warum ist es dann nicht in der ganzen Provinz möglich? HELMUT TAUBER (SVP): Wir haben in Südtirol viele große, vor allem aber ungefähr 58.000 Kleinstun-
Walter Blaas (Die Freiheitlichen): „Die Wirtschaft brummt gerade; davon sollten aber nicht nur die Unternehmen profitieren, wie es derzeit der Fall ist, sondern auch die Arbeitnehmer“
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ternehmen. Das ist eine der ganz großen Stärken unseres Landes, sehr viele und sehr kleine verschiedene Betriebe zu haben. Vor fünf Jahren hatten wir ein großes Problem im Bereich der Arbeitslo-
Seit mehr als drei Jahrzehnten entwickeln und produzieren wir Eisbearbeitungsmaschinen und Bandenanlagen für den Eissportsektor. Seit 2018 sind wir Teil der TechnoAlpin-Gruppe. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir für die Niederlassung in Vahrn
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sigkeit. Die Unternehmen in Südtirol haben sich in der Krise auf ihre Stärken konzentriert und mit Hilfe der Politik, die für geeignete Rahmenbedingungen gesorgt hat, durch gute Arbeit wieder viele Arbeitsplätze geschaffen. Der Verdienst geht aber nicht allein an die Unternehmen, sondern auch an die vielen Mitarbeiter im Land, die die Unternehmen zusammenzuschmieden, die sich untereinander austauschen und auf diese Weise immer wieder die Qualität ihrer Arbeit verbessern. Die große Herausforderung ist es, weiterhin im ländlichen Raum Unternehmen zuzulassen und zu schützen, damit nicht nur in den Zentren, sondern vor allem auch in der Peripherie gearbeitet werden kann. In den Bereich Forschung und Entwicklung müssen wir aber weiter investieren. Brixen geht ja wieder einmal mit einem guten Beispiel voran: „InnoValley“ beheimatet im Brixner und Sterzinger Raum eine ganze Reihe von international äußerst erfolgreichen Unternehmen im technischen Bereich, die nun versuchen, gemeinsame Ziele zu erreichen. Der Campus, der dort angedacht wird, ist vor allem auch wichtig, damit die Jugend hier eine Perspektive für ihr Studium und für ihre Arbeit sieht und nicht unbedingt ins Ausland gehen muss. Zudem wird es auch junge Leute motivieren, nach Brixen zu kommen. Natürlich ist es wichtig, dass unsere jungen Leute im Ausland Erfahrungen sammeln, aber danach sollen sie in ihrer Heimat eine attraktive Berufsperspektive haben.
ALEX PLONER (TEAM KÖLLENSPERGER): Politik soll in unseren Augen die Rahmenbedingung schaffen für die vielen Menschen, die in der Basis gut arbeiten. In diesem Land gibt es unglaublich viele engagierte Menschen – in jeder Art von Wirtschaft, Landwirtschaft, Handwerk, Handel, Tourismus, auch in neuen und innovativen Formen. Wir müssen aufpassen, dass wir diese innovativen Unternehmen nicht verlieren, weil sie hier nicht jene Rahmenbedingungen vorfinden, die sie brauchen. Dann wandern sie eben aus – wie zum Beispiel jene Betriebe im Pustertal, die lieber nach Osttirol gehen, da sie dort in drei Monaten realisieren können, wofür sie bei uns drei Jahre brauchen. Wenn sie aber unser Land verlassen, gehen Arbeitsplätze verloren. Wichtig für eine florierende Wirtschaft ist auch die Migration, denn wir brauchen Fachkräfte. Für den Tourismus brauchen wir Mitarbeiter, auch für die Landwirtschaft. Also müssen wir solche Menschen früh genug an unsere Seite holen, damit wir mit ihnen gemeinsam unsere Wirtschaft voranbringen. Am schlimmsten ist es, wenn die Politik beginnt, Wirtschaft zu spielen. MAURIZIO SABBADIN (NOI PER L’ALTO ADIGE SÜDTIROL): Es ist schade, dass das Gesetz zur stufenweisen Pensionierung, wie es im öffentlichen Dienst vorgesehen ist, immer noch nicht in Kraft ist, denn es hat einen positiven Nebeneffekt: Wenn jemand drei Jahre vor seiner Pensionierung seine Arbeitszeit um die Hälfte reduziert, bedeutet dies de facto, dass die Betriebe für zehn solcher Mitarbeiter drei neue anstellen können. Auch im privaten Bereich wäre die Subventionierung eines
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RENATE PRADER (PARTITO DEMOCRATICO CON LE CIVICHE): Wir haben in Südtirol ein sehr gutes Modell der dualen Ausbildung. Die Einschreibezahlen – sei es in den italienischen wie auch in den deutschen Berufsschulen – sind steigend. Wir müssen jedes Jahr neue Klassen hinzufügen, neue Lehrer anstellen. Ich stelle fest, dass immer mehr Berufsschüler eine Matura anstreben und dass sich sehr viele Berufsschüler dann auch in die Selbstständigkeit trauen. Wir haben auch einige junge Schülerinnen und Schüler, die im digitalen Bereich Jungunternehmer werden. Das funktioniert nur deshalb so gut, weil es bei uns diese Dualausbildung gibt. PHILIPP ACHAMMER (SVP): Auch wenn es kein reines Wirtschaftsthema ist: Wir müssen danach trachten, dass bei der Fachkräfteausbildung in erster Linie die Wertschätzung der praktischen Ausbildung in der öffentlichen Meinung verbessert wird. Solange mir Eltern in Sprechstunden sagen, „Mein Kind besucht NUR die Berufsschule“, läuft etwas falsch. Es ist doch viel mehr so, dass jemand, der eine praktische Ausbildung anstrebt, für unser Land sehr wertvoll ist – das ist doch nicht ein Ausbildungsweg zweiter Klasse! PAULA BACHER (SVP): Was die regionalen Kreisläufe und die kleinstrukturierten Betriebe betrifft: Ich bin davon überzeugt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Die regionalen Kreisläufe sind natürlich noch zu verstärken, zu verbessern, denn schließlich bringt das in jeder Hinsicht große Vorteile. Zum Fachkräftemängel möchte ich sagen, dass wir jene Rahmenbedingungen schaffen müssen, damit sich Fachkräfte aus dem Ausland hier wohlfühlen. Zum Beispiel haben wir die Erfahrung gemacht, dass es oft schon an den Wohnmöglichkeiten scheitert, wenn Leute hier arbeiten wollen. Da müssten wir uns die Umgebung ganzheitlicher anschauen und bessere Rahmenbedingungen schaffen.
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HELMUT TAUBER (SVP): Auch ich bin davon überzeugt, dass es bei den regionalen Kreisläufen und im Allgemeinen bei den regionalen Produkten noch große Chancen gibt, wobei man betonen muss, dass in diesem Bereich bereits viel Gutes realisiert wurde. Vor allem für den Austausch zwischen Tourismus und Landwirtschaft gibt es viele gute Beispiele, wie etwa das Villnösser Brillenschaf. Wie Politik die Wirtschaft positiv beeinflussen kann, hat Brixen in den vergangenen drei Jahren äußerst eindrucksvoll bewiesen: Wir dürfen beobachten, dass viele Unternehmen hier in den letzten Jahren sehr viel Geld in die Hand genommen haben, um sich weiterzuentwickeln. Brixen beweist derzeit, wie man sich durch politische Stabilität auf den richtigen Weg machen kann, von dem dann die gesamte Gesellschaft profitiert.
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KULTUR / HEIMAT / UMWELT PAULA BACHER (SVP): Die Autonomie ist für mich der Grundstein eines friedlichen Zusammenlebens zwischen den Sprachgruppen, und ich denke, dass durch die Autonomie jede Sprachgruppe in Südtirol profitiert. Südtirol ist eine Minderheit in einem fremden Staat, und durch die Autonomie wird der Friede gewährleistet. Zum Begriff Heimat möchte ich sagen, dass ich schon in den Zeiten meiner Kindheit ein sehr starkes Heimatgefühl empfunden habe. Vielleicht liegt das daran, dass ich inmitten von Wiesen und Wäldern und als Teil einer Großfamilie von Selbstversorgern aufgewachsen bin. Auf diese Weise habe ich Gemeinschaft, Familie und Heimat leben und lieben gelernt. Ich bin auch heute davon überzeugt, dass Tradition mir persönlich sehr viel Bodenständigkeit gibt und ich daraus Kraft schöpfen kann. Ich komme aus Südtirol, kenne Südtirol, und ich möchte auch in Südtirol bleiben. Ich liebe mein Land, und das möchte ich auch klar und deutlich hier gesagt haben. Trotz dieser Liebe zur Heimat kann man natürlich offen für Neues sein. MARKUS FREI (GRÜNE): Als gebürtiger Unterlandler ist für mich – mit einer doppelten Unterstreichung – die Mehrsprachigkeit die gelebte Heimat, eine spontane, komplexfreie Zweisprachigkeit, die durch die Autonomie weiter gestärkt werden soll. Das macht unser
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solchen Systems sinnvoll – wie es im Trentino bereits der Fall ist. Auch braucht es eine Berufsberatung, die sich an den Marktbedürfnissen orientiert. Außerdem müssen wir gewährleisten, dass sich Mitarbeiter umschulen lassen können: Derzeit ändern sich viele Berufsbilder, also braucht es ständige Weiterbildung.
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Sonja Rienzner (Süd-Tiroler Freiheit): „Das Interesse an der Politik muss bei der Jugend wieder geweckt werden“
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Land aus. Die Grünen sind seit 40 Jahren im Südtiroler Landtag aktiv, sind bodenständig, sind die, die sich dafür einsetzen, dass die Regionalität, die Wirtschaft im Ort bleibt, dass Natur und Umwelt geschützt werden. Das ist für mich der größte Ausdruck von Heimatliebe. HELMUT TAUBER (SVP): Ehrenamt, Kultur, Tradition – ich denke, es spielt alles zusammen. Das ist es, was unser Land und unsere Heimat ausmachen. Mehr als 150.000 Menschen arbeiten in Südtirol in den verschiedenen Bereichen des Ehrenamts, ob in den kulturellen Vereinen, dem Zivilschutz oder im Sport. Das macht uns besonders, und das sagen uns auch viele Gäste und Leute, die von außen kommen. Wir müssen das Ehrenamt also erhalten und den Leuten, die im Ehrenamt vorangehen, Entlastung bringen – und da gibt es noch viel zu tun!
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MAURIZIO SABBADIN (NOI PER L’ALTO ADIGE SÜDTIROL): Ich schließe mich Helmut an und möchte mich bei allen bedanken, die in Südtirol ehrenamtlich arbeiten. Ich denke, dass auch dies zur Kultur und zur Heimat beiträgt. Es ist ein Mehrwert, der unschätzbar ist. Er hat vielleicht keinen materiellen Wert, macht unser Land aber reich. Das Ehrenamt muss für die Zukunft unbedingt erhalten bleiben. ALEX FISCHER (SVP): Ich denke, Südtirol ist ein sehr vielfältiges Land – gerade im Hinblick auf Kultur. In den letzten Jahren hatten wir das Glück, mit Philipp Achammer einen Landesrat
zu haben, der vor allem die Jugendkultur stark gefördert hat. Wir haben beispielsweise hier in Brixen momentan die Umbauarbeiten des Astra Kinos: Jugendkultur kann sich entwickeln, muss dafür aber die geeigneten Räume haben. Junge Menschen brauchen Platz, um Erfahrungen machen zu können, sich ausleben zu können. Das ist sehr wichtig für die Entwicklung eines jeden Menschen. Meiner Meinung nach sind wir dabei auf einem sehr guten Weg. MARKUS FREI (GRÜNE): Ich denke, wir haben in der letzten Legislatur aufgezeigt, dass der Tourismus überbordend ist und inzwischen an seine Grenzen stößt, was den Ressourcenverbrauch, die Belastung für die Bevölkerung und für die Umwelt darstellt. HELMUT TAUBER (SVP): Wir haben heute – auch dank dem Urlaub auf dem Bauernhof – bis in die letzten Täler und auf die letzten Höfe eine hohe Lebensqualität, Leute, die auf ihrem Hof Geld verdienen können, weil sie sich eben weiterentwickelt haben. Der Tourismus ist heute ein sehr wichtiger Motor der Wirtschaft: Viele Betriebe in den verschiedensten Bereichen könnten nicht mehr existieren, wenn es keinen Tourismus gäbe. So gesehen bin ich davon überzeugt, dass es auch in Zukunft eine Balance braucht: Wir müssen in Qualität investieren und nicht in Quantität. Wir müssen auf das aufbauen, von dem wir leben: Landschaft, unsere tollen Produkte, Gastfreundschaft. Heute kommen Gäste aus ganz Europa zu uns, und den entspre-
chenden Verkehr müssen wir aber in den Griff bekommen. Wir müssen immer nachhaltig denken und wir müssen trotzdem überlegen, wie sich die bestehenden Betriebe in Richtung noch mehr Qualität weiterentwickeln können.
MOBILITÄT / BILDUNG SONJA RIENZNER (SÜD-TIROLER FREIHEIT): In der Schule sollte es darum gehen, die Kenntnisse der Zweitsprache zu verbessern. Ich habe hier eine Studie aus dem Jahr 2014/15, die besagt, dass sich nach zwei Jahren CLIL-Unterricht die Ergebnisse verschlechtert hätten und nicht verbessert. Zur Riggertalschleife: Wenn so ein Projekt genehmigt wird, dann gilt es, alle Entscheidungsträger oder zumindest viele Meinungen miteinzubeziehen. Wir von der Dörferliste in Natz-Schabs haben in Natz zwei Drittel der Stimmen bekommen und wurden in die Entscheidungsfindung überhaupt nicht involviert, obwohl Schabs jene Fraktion ist, die durch die Riggertalschleife am meisten in Mitleidenschaft gezogen wird – sei es durch die dafür notwendigen Kulturgründe, sei es durch die Lärm- und Staubbelastung. Wenn dieses Projekt umgesetzt wird, muss es nachhaltig gelöst werden. Das heißt, es sollten Haltestellen dort eingeplant werden, wo auch die meisten Fahrgäste ein- und aussteigen werden – das wäre in diesem Fall beim Krankenhaus Brixen. Das sei zeitlich nicht möglich, ist mir gesagt worden, weil dann der 30-Minuten-Takt nicht eingehalten werden kann. ALEX FISCHER (SVP): Als Direktbetroffener möchte ich kurz etwas zur Schule sagen: Wissen Sie, wie viele CLIL-Klassen es in Süd-
tirol gibt, in denen ein Teil des Unterrichts in der Zweitsprache durchgeführt wird? Es sind zehn. Die Studie, die Sie angesprochen haben, wurde vor der Einführung von CLIL durchgeführt. Hier ist es, glaube ich, schon wichtig, dass man bei den Fakten bleibt. Meiner Meinung nach ist der CLIL-Unterricht eine ergänzende Form – es ist sicherlich nicht das Allheilmittel, aber dennoch eine Methode, die auch von der Wirtschaft dringend geforderten Kenntnisse der Zweitsprache vor allem in Fachgebieten zu verbes-
Ergebnisse waren – zugegeben, für mich im ersten Moment sehr überraschend – äußerst positiv. Ich denke aber, dass man gerade an Stoßzeiten durchaus das derzeitige Angebot noch verbessern kann. Am Morgen und mittags braucht es mehr Plätze in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Und gerade auch mit Fertigstellung des Brenner Basistunnels eröffnet sich im Eisacktal eine äußerst interessante Möglichkeit, die Achsen Brixen-Bozen und Brixen-Bruneck für den Nahverkehr zu nutzen – mit Halb- oder
Alex Fischer (SVP): „Als junger Mensch hat man hier in Südtirol enorme Chancen, seine Träume zu verwirklichen, mitzugestalten, dieses Land zu prägen“
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sern. Dann noch ein kurzes Statement zur Mobilität: Schule und Mobilität gehen einher! Wir vom Landesbeirat der Schüler haben im letzten Jahr eine Umfrage bei den Schülern Südtirols durchgeführt, wie zufrieden sie mit dem öffentlichen Nahverkehr und mit den Schülertransporten sind. Die
gar Viertelstundentakt. Ich denke, das ist sehr fortschrittlich, und darauf können wir uns alle freuen. Das sind Maßnahmen, die dann nicht nur den Schülern, sondern auch den Tausenden Pendlern in Südtirol zugute kommen. Diese Maßnahmen können zudem auch den Individualverkehr reduzie-
ren und aufzeigen, wie umweltfreundlicher öffentlicher Verkehr funktionieren kann. MARKUS FREI (GRÜNE): Ich erlaube mir, das Thema Schule auszulassen, weil ich davon ausgehe, dass die Position der Grünen für eine mehrsprachige Schule schon allseits bekannt ist. Also möchte ich mich auf den Verkehr konzentrieren. Der erste Fokus bei Mobilität und Verkehr geht in Richtung Gesundheit. In diesem Zusammenhang müssen wir sicherlich über die Autobahn diskutieren, die durch das Eisacktal führt. Dort gibt es bereits viele Maßnahmen; die SVP und auch Landeshauptmann Arno Kompatscher sind hier auf die grüne Schiene aufgesprungen. Wir brauchen eine Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene und schaffen dies mit der Korridormaut, die ja auch der Landeshauptmann haben will. Die zweite Maßnahme, die ich als wichtig erachte, ist eine Reduzierung des hausgemachten Verkehrs. Der Tourismus muss dabei in die Verantwortung genommen werden – er muss flexiblere An- und Abreisezeiten schaffen, Pakete, durch die die Leute nicht alle gleichzeitig am Regentag in die Städte fahren. MAGDALENA AMHOF (SVP): Wir setzen nach wie vor auf einen effizienten öffentlichen Personennahverkehr. Der Individualverkehr steigt und steigt – das zeigen uns die Staus auf der Autobahn. Wir wollen, dass der Umwegverkehr der LKWs, der zurzeit auf den Staatsstraßen verläuft, verboten wird. Das müssen wir in den nächsten Jahren umsetzen. Wir können uns nicht mehr gefallen lassen, dass mittlerweile auch die Staatsstraße verstopft wird durch Autos, die dort eigentlich nichts zu suchen haben. Ich appelliere
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auch an jeden einzelnen von uns, sein eigenes Verkehrsverhalten zu hinterfragen: Wir pendeln zum Teil alle selbst mit dem eigenen Auto hin und her. Zum Brenner Basistunnel möchte ich nur eine kleine Anmerkung machen: Vor über zehn Jahren haben wir als SVP den BBT propagiert und versucht, die Menschen von diesem Projekt zu überzeugen. Wir waren damals als SVP allein. Heute schreien uns viele entgegen, dass wir mit dem BBT viel zu spät dran seien. Der BBT ist eine ausgezeichnete Möglichkeit der Verlagerung des Transitverkehrs auf die Schiene, darauf müssen wir nach wie vor setzen.
shuttle nach St. Andrä gefahren bin, um dann auf die Plose zu gelangen. Es war unglaublich angenehm, da ich in der Nähe des Krankenhauses wohtne, und zudem war es gratis. Nach der Volksabstimmung zur Seilbahn wurde der Busdienst reduziert und kostenpflichtig, und deshalb nutzen die Menschen ihn weniger. Wenn es um die Umwelt geht, könnte man diese Entscheidung wieder revidieren. Jetzt gibt es bekanntlich eine neue Vision einer Seilbahnanbindung, und der Bürgermeister hat auch mich in die Entscheidungen mit einbezogen, und es bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt auch realisiert wird.
RENATE PRADER (PARTITO DEMOCRATICO CON LE CIVICHE): Ich habe meine Italienischkenntnisse leider nicht in der Schule erlernt und glaube, dass die Schule in Sachen Sprachenunterricht bis heute noch immer versagt. Es gibt Versuche, zum Beispiel der CLIL-Unterricht, es gibt Austauschklassen, es gibt Lehrpersonen, die zwischen deutschen und italienischen Schulen hin- und herpendeln. Aber das Problem ist, dass unsere Jugendlichen nicht
ALEX PLONER (TEAM KÖLLENSBERGER): Es gibt ein tolles Zitat von Ludwig Wittgenstein: „Die Grenzen deiner Sprache sind die Grenzen deiner Welt“. Ich wünsche uns Südtirolern eine sehr große Welt. Die Sprachenvielfalt ist für uns wirklich ein Kapital.
Maurizio Sabbadin (Noi per l’Alto Adige Südtirol): „Die privaten Strukturen sehen wir nicht als Konkurrenz zum öffentlichen Gesundheitssystem, sondern als sinnvolle Ergänzung“
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besser italienisch sprechen als vor 20 Jahren. Ich glaube, dass außerhalb der Schule viel mehr getan werden muss, und es wäre an der Zeit, eine Mehrsprachenschule einzurichten. Ich denke vor allem auch an all jene Kinder, die mehrsprachig aufwachsen. Es ist wirklich ein Problem für ein gemischtsprachiges Kind, wenn es merkt, dass in einer deutschen Schule italienisch eine Fremdsprache oder eine Zweitsprache ist. WALTER BLAAS (DIE FREIHEITLICHEN): Ich möchte, dass es bei der Schule keine weiteren Reformen, keine weiteren Experimente gibt. Schließen wir die vergangene Reform endlich ab, geben wir den Lehrern die Zeit, dass sie endlich zu ihrer Arbeit kommen und nicht von einem Experiment ins nächste springen müssen. Bei jedem Regierungswechsel werden neue Modelle angeboten, neue Versprechungen gemacht. Das verunsichert alle und bringt Unruhe. Was die Sprachkompetenz anbelangt, so liegt es an jedem von uns selbst. Wenn man in der Familie schon das positive Beispiel gibt und der zweiten Sprache gegenüber offen ist, wird ein Kind leichter lernen. Wenn man aber den eigenen Kindern nahelegt, dass sie die zweite Sprache sowieso nie brauchen werden, dann ist das der falsche Weg. ALEX FISCHER (SVP): Ich denke, eine mehrsprachige Schule braucht es deshalb nicht, weil die einzelnen Schulen auch heute schon
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ein mehrsprachiges Angebot autonom regeln können. Wenn wir von einer mehrsprachigen Schule für ganz Südtirol sprechen, ist das sicherlich der falsche Weg. PAULA BACHER (SVP): Auch ich bin natürlich nicht für eine gemischtsprachige Schule. Was heißt gemischtsprachig? Ich lerne die Sprachen, die eine und die andere. Artikel 19 im Autonomiestatut spricht hier eine klare Sprache. Ich kenne viele engagierte Lehrpersonen, die sich wirklich anstrengen und es auch schaffen, die Sprachkompetenz ihrer Schüler zu verbessern. MAURIZIO SABBADIN (NOI PER L’ALTO ADIGE SÜDTIROL): In Südtirol haben wir moderne Infrastrukturen für die Mobilität, und es ist noch einiges in Planung. Der öffentliche Nahverkehr ist auf jeden Fall noch auszubauen. Der Brenner Basistunnel wird sicherlich eine Verminderung des Verkehrs mit sich bringen, aber wir müssen auch Lösungen für die Zeit bis zur Fertigstellung des BBT finden. Eine Lösung wäre beispielsweise die Erhöhung der Autobahngebühren für LKWs – natürlich nur für jene, die sich auf der Durchreise befinden, und nicht für lokale. Dieses Vorhaben könnte man relativ schnell umsetzen. MASSIMO BESSONE (LEGA): Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich vor einigen Jahren immer mit meiner Familie mit dem Bus-
PHILIPP ACHAMMER (SVP): Ganz kurz zum Thema Schule und dann zum Thema Sprache. Eines ist vorauszuschicken: In den Köpfen vieler Südtiroler fehlt noch viel zu oft das Bewusstsein, dass Mehrsprachigkeit ein großer Reichtum ist. Allerdings zeigt auch die Kolipsi-Studie, die Frau Rienzner vorhin zitiert hat, dass man eine Zweitsprache sehr wohl erlernen kann, sofern der Schüler Motivation mitbringt und einsieht, dass Sprachkenntnisse ihn persönlich weiterbringen werden. Ich bin deswegen gegen ein mehrsprachiges Schulsystem, weil es von manchen als die einzige Lösung zur Mehrsprachigkeit hingestellt wird, was absolut nicht stimmt. Alle Schulen müssen für alle Mehrsprachigkeit vermitteln, und zwar mit dem Grundprinzip „Qualität vor Quantität“. In der Qualität müssen wir darauf hinarbeiten, dass es Ansätze gibt, dass die Angst und die Hemmung der Kinder, die zweite Sprache zu sprechen, abgebaut wird. Viele haben heute Sorge, die zweite Sprache außerhalb der Schule zu sprechen: Die Kolipsi-Studie besagt, dass ein Drittel der Jugendlichen in Südtirol außerhalb der Schule nie die zweite Sprache sprechen. Da müssen wir uns selbst beim Krawattl packen: Es kann nicht sein, dass es Südtiroler gibt, die den Wert der Mehrsprachigkeit noch immer nicht erkannt haben. Transkription: lia.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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„Die Liebe zur Farbe“ Z
ugegeben: Ich hatte wenig Hoffnung, dass der Aufruf im Editorial der Juli-Ausgabe des „Brixner“ Erfolg haben würde. Ich habe damals die Kritzeleien kritisiert, die an sehr vielen Wänden in ganz Brixen zu sehen sind, und wollte einen Sprayer kennenlernen, um zu verstehen, wie jemand auf die Idee kommt, ohne Genehmigung des Eigentümers eine Wand zu „verzieren“. Eine Woche später kam über eine kryptische gmail-Adresse eine E-Mail: „ich würde vielleicht jemanden kennen der sich mit graffiti auskennt und selber auch malt, ich habe bereits mit ihm geredet. er würde aber erst im september verfügbar für ein gespräch sein und völlig anonym bleiben wollen“. Gut, dann warten wir eben bis September. „hallo, so jetzt hat mir mein kollege mitgeteilt dass er bereit ist für das interview, würde mittwoch um 17.00 beim Soldatenfriedhof ober dem Krankenhaus passen?“ Soldatenfriedhof ... na ja, das klingt dann doch sehr skurril. Trotzdem machen mein Fotograph und ich uns eben auf, setzen uns pünktlich auf die Bank mitten in den Soldatenfriedhof und warten. Zehn Minuten später kommt ein augenscheinlich junger Mann, sehr schlaksig, etwa 1,85 Meter groß, nach eigenen Angaben „zwischen 19 und 21 Jahre alt“, bekleidet mit einer kurzen Trainerhose, einem T-Shirt und um den Kopf hat er eine Angry-Bird-Kapuze gewickelt; eine dunkle Sonnenbrille verdeckt den Rest des Gesichts. „Ist das nicht ein bisschen übertrieben?“, sage ich als Begrüßung, worauf er erwidert: „Ich muss vorsichtig sein“. Worin liegt eigentlich der Reiz, eine fremde Wand zu besprühen? Der Reiz liegt in der Tatsache, dass dies illegal ist. Etwas Legales tun, kann jeder, für illegale Aktionen hingegen braucht es Mut. Ja, es ist definitiv der Reiz, etwas Illegales zu tun, und das Risiko der Konsequenzen, falls man erwischt wird.
Foto: Oskar Zingerle
Nach einem Aufruf im Editorial der Juli-Ausgabe hat sich ein Sprayer zu einem Interview mit dem „Brixner“ bereit erklärt – unter der Voraussetzung, dass seine Anonymität gewahrt bleibt.
Skurrile Interviewsituation mit vermummtem Sprayer am Soldatenfriedhof: „Ich muss vorsichtig sein“
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Nun, wenn man etwas Illegales tun will, könnte man auch in einen Supermarkt gehen und eine Dose Cola klauen. Das wäre Diebstahl. Bei uns geht es hingegen um Kreativität. Ob man es anerkennen will oder nicht: Graffiti ist Kunst, finde ich zumindest. Graffiti ist illegal geboren und soll auch in Zukunft illegal bleiben. Da ändert auch die Tatsache nichts, dass die Gemeinden hin und wieder Wände für Graffitis zur Verfügung stellen und damit die Bemalungen de facto legalisieren – zum Beispiel in verschiedenen Unterführungen. Für diese Bemalungen können sich Sprayer bewerben. Sind solche Aktionen sinnvoll?
Ja, weil damit bei der Bevölkerung das Bewusstsein geweckt wird, dass es sich dabei in der Tat um Kunst handelt und nicht um Vandalismus. Auch ich habe mir überlegt, da mal mitzumachen. Aber ich bin sehr besorgt um meine Sicherheit, weshalb ich es bisher nicht getan habe. Außerdem müsste ich dann mein Kürzel verändern. Es gibt ja regelrechte Kunstwerke, aber daneben ist die ganze Stadt übersät mit Schmierereien und Kritzeleien ...
Mahr, die aber keinerlei Schriften beinhalten. Im Style-Writing bestehen die Werke ausschließlich aus Schriften – also eine Buchstabenkombination, die dann meist eine gewisse Bedeutung hat. Zielgruppe solcher Schriften ist dann im Prinzip nicht die Bevölkerung, sondern die anderen Sprayer. Es geht also darum, dass die Sprayer erkennen, welcher „Kollege“ in einer gewissen Zone aktiv ist. Diese Zone wird dann von den anderen Sprayern in Ruhe gelassen, das „Revier“ wird respektiert. Vor allem werden die Schriften nicht übermalt.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Graffiti und Street Art. Im Style-Writing gestaltet man Schriften, die kunstvoll angebracht werden, und Street Art sind Bilder, wie jene an der Unterführung in der
Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen zu nahetrete, aber: Ist das genauso wie die Hunde, die ihr Revier markieren, indem sie an die Wand oder an den Baum urinieren? 29
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Ja, im Prinzip ist es so. In Brixen gibt es keine Reviere, aber in Bozen zum Beispiel könnte ich Probleme bekommen, wenn ich im Revier eines „Kollegen“ einfach meine Buchstaben anbringen würde. Na ja ... ich bitte um Erklärung.
mus, den wir nicht unterstützen. Unsere Schriften haben hingegen eine Bedeutung, und wir bringen sie an, um anderen zu zeigen: Wir sind hier, es gibt uns. Sind Sie aber neben dem StyleWriting auch für einfache Kratzler verantwortlich?
ders aktiv, gehen nur selten an die Arbeit. In Summe werden es wohl 20 bis 25 Leute sein, die in verschiedenen Gruppierungen Signaturen anbringen. DTA zum Beispiel ist eine davon, auch BTS. Welche Bedeutung haben diese Buchstaben?
„Wir gestalten doch lediglich eine Oberfläche, wir machen ja nichts kaputt“_ Der Brixner Sprayer TWLD Wenn ich ohne Erlaubnis das Graffiti eines Sprayers übermale, der in seinem Revier sehr aktiv ist, wird er mit seinen Leuten versuchen, mich aufzuspüren. Möglicherweise wird er dann gewalttätig. Aha. Die einzelnen Sprüher bringen also eine Art Signatur an die Wände? Ja, genau. Und dann gibt es aber auch den Vandalen, der am Wochenende irgendwelche Schmierereien anbringt, Penisse oder irgendwas in der Art. In letzter Zeit sieht man das leider immer öfter. Das ist sinnloser Vandalis-
Ja, hin und wieder, das hängt mit der Position der Wand zusammen. An einem Platz, an dem die Polizei alle zehn Minuten vorbeifährt, mache ich nur einen schnellen Kratzler. Wenn ich hingegen eine Wand finde, an der ich mindestens eine halbe Stunde ungestört malen kann, entsteht auch mal etwas, was von der Szene dann als schön empfunden wird. Wie viele Sprayer gibt es eigentlich in Brixen? Es gibt verschiedene Gruppierungen. Einige von ihnen sind inzwischen nicht mehr beson-
Das weiß ich nicht, ich gehöre nicht zu diesen Gruppierungen. Es könnte ein Kürzel sein, die Anfangsbuchstaben ihrer Spitznamen vielleicht oder auch eine Botschaft. Welches ist Ihr Kürzel, und was bedeutet es? Die von mir verwendeten Buchstaben sind TWLD, eine freie Abkürzung für „Too loud“, übersetzt „Zu laut“. Die Botschaft, die dahintersteckt, ist: Ich bin zu laut für diese Welt, zu zerstörerisch. Es ist für mich schwer, mich in eine gewisse Schublade der Gesellschaft
hineinzwängen zu lassen, weil ich zu unangepasst bin. Sprayer wollen nicht in die Gesellschaft passen, sie wollen anders sein, Adrenalin verspüren. Na ja, als wir zu unseren Zeiten antikonformistisch unterwegs sein wollten, haben wir uns die Haare wachsen lassen. Damit hatten meine Eltern wenig Freude, aber zumindest haben wir uns nicht an fremdem Eigentum vergangen. Schauen Sie, wir gestalten doch lediglich eine Oberfläche. Wir machen ja nichts kaputt. Ob eine Oberfläche weiß ist oder ein paar Striche enthält, ändert doch gar nichts. Sie sagen, es sind in Brixen 25 Leute? Ich hätte nicht vermutet, dass es so viele sind. Sind das immer Buben? Nein, es gibt an die fünf Mädchen. Aber die einzelnen Sprayer kennen sich untereinander? Man trifft sich in der Nacht bei der Arbeit, wenn es der Zufall
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Eines der „Werke“ von TWLD: „Too loud“ für diese Gesellschaft will. Nein, eigentlich kennen sich meistens nur die Leute der eigenen Gruppierung. Wie wird diese Lust am Sprayen eigentlich geweckt? Wie war es bei Ihnen? Das war in einer Zeit, in der ich große Probleme in der Familie und in der Schule hatte. Ich habe damals irgendwas gebraucht, was mich ablenkt von diesen Problemen. Die Wut im Bauch musste irgendwohin kanalisiert werden, das führte dann zu diesem Blödsinn. Es gibt viele Jugendliche, die sich in solchen Situationen mit Alkohol zudröhnen, einige mit Drogen, und einige landen im Vandalismus, indem sie zum Spaß irgendwelche Parkbänke zerstören. Nun, auch das Besprühen von Wänden kann man als Vandalismus bezeichnen ... Wenn ich eine Parkbank kaputt mache, ist das sinnloser Vandalismus. Was wir hingegen betreiben, ist künstlerischer Vandalismus. Ich möchte, dass dies klar unterschieden wird. Sie zerstören also nie irgendwelche Bänke? Nein, das interessiert mich überhaupt nicht. Das Phänomen wird also immer von persönlichen Problemen ausgelöst? Nein, bei mir war es aber so. Inzwischen geht es mir besser, aber nicht, weil ich Sprayer bin. In Luft aufgelöst haben sich meine Probleme nicht durch das Sprayen. Es gibt aber auch Leute, die das machen, weil sie sich beim Sprayen als Künstler fühlen. Sie fühlen sich besser, wenn sie malen.
Zu welcher Zeit gehen Sie ans Werk? Nachts? Ja, an Samstagen. Da ist man einerseits nicht so fertig von der Arbeit, und andererseits kann man am nächsten Morgen ausschlafen. Ich kann nicht bis in die Morgenstunden sprayen und dann um 8 Uhr bei der Arbeit sein. Sind Sie noch nie ertappt worden? Ja, ein paar Mal, auf frischer Tat sozusagen. Ich bin dann immer weggerannt, und ich bin sehr schnell im Laufen. Wenn ich ertappt werde, renne ich, was das Zeug hält – über Zäune und Bänke. Erwischt hat man mich noch nie. Aber Sie kennen „Kollegen“, die man erwischt hat? Ja. Sie werden dann gezwungen, die entsprechende Wand von ihren Schmierereien zu säubern. Meist kommen sie mit einer kleinen Geldstrafe davon. Lernt man daraus? Das hängt von der Person ab. Es gibt einige, die dann sofort aufhören, weil sie im Wiederholungsfall eine Anzeige bekommen, die sich dann auf das ganze Leben auswirken kann. Andere hingegen lassen sich davon nicht abbringen. Wissen Ihre Eltern von Ihrer Tätigkeit? Ja. In meinem Zimmer haben sie meine Skizzen und meine Spraydosen gefunden, und dann haben sie eins und eins zusammengezählt. Früher versuchten sie noch, mich davon abzuhalten; inzwischen haben sie es aufgegeben.
––––– Lassen Sie uns die Perspektive wechseln: Nehmen wir an, Sie sind der Eigentümer eines neuen LKWs, den Sie gerade mit Ihrem Firmenlogo versehen haben, und am Morgen merken Sie, dass jemand ihn mit Graffitis beschmiert hat. Wie würden Sie reagieren? (denkt lange nach) Am Anfang wäre ich vielleicht verärgert. Genauso wie Sie auch, würde später aber versuchen zu verstehen, aus welcher Motivation heraus der Sprayer den LKW bemalt hat. Nun, da machen Sie es sich vielleicht etwas zu einfach, denn der Eigentümer des LKW muss die Schmierereien ja wieder entfernen lassen, was sehr teuer ist. Muss er das wirklich? Für die Reinigung von Plastikplanen braucht es nur etwas Putzalkohol oder Aceton. Was den vermeintlichen Schaden anbelangt, wird also maßlos übertrieben. Man könnte auch behaupten, dass Sie als Sprayer die Situation maßlos verharmlosen. Haben Sie aber Verständnis dafür, wenn die betroffenen Eigentümer von Wänden oder LKWs sich furchtbar ärgern? Ja, ich versteh das schon. Es gibt aber unter den Sprayern einen Ehrenkodex: Privateigentum, Kirchen oder andere religiöse Gebäude darf man nicht besprühen, sondern ausschließlich öffentliche Wände. Leider halten sich nicht alle daran. Würde sich das Phänomen reduzieren lassen, wenn drastische Strafen eingeführt würden? In Singapur werden Sprayer sofort inhaftiert, zahlen enorme Summen Schadenersatz und werden
noch dazu zu Peitschenhieben verdonnert ... Ja, ich kenne die rechtliche Lage in Singapur. Das ist ja maßlos übertrieben, aber in diesen Ländern wird dieses Gesetz als richtig empfunden, weil dort eine Kultur der Sauberkeit herrscht. In Singapur zahlt man ja schon Strafe, wenn man einen Kaugummi oder einen Zigarettenstummel auf den Boden fallen lässt. Junge Sprayer würden sich vielleicht durch solche Gesetze einschüchtern lassen, erfahrene eher nicht. Sie würden nach wie vor den Kick suchen. Ich habe letzthin einige Sprayer aus Österreich kennengelernt, die für ihre Malereien schon zwei oder drei Mal ins Gefängnis gewandert sind. Handelt es sich bei Ihnen inzwischen um eine Sucht? Ja, das könnte man so bezeichnen. Es ist die Liebe zur Farbe.
Fazit dieses Interviews: Ich habe
den ansonsten sehr freundlichen jungen Mann kennengelernt, aber seine Identität ist uns natürlich nach wie vor vollkommen unbekannt, weil er während des Gesprächs und auch danach seine etwas skurrile Angry-BirdVermummung nicht abgelegt hat. Ich habe seine Motivation erfahren, aber überzeugt hat er mich nicht, auch wenn man zumindest sein Style-Writing mit etwas gutem Willen als Kunst bezeichnen könnte. Das ist aber noch kein Argument dafür, den öffentlichen Raum damit zu überfluten. Akzeptanz erwartet er sich aber auch gar nicht – ganz im Gegenteil: Dass Sprayen illegal ist, macht für ihn den Reiz aus. Leider. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 31
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Urlaub in schwarz-weiß Foto: Archiv Geschichtsverein Brixen
Eine 150 Jahre dauernde Entwicklung in einem Raum nacherzählt? Für den Geschichtsverein ist nichts unmöglich! Und so drehte sich bei der letzten Ausstellung im historischen Bürgersaal alles um den Tourismus in Brixen – von Verschönerungs- und Curverein bis hin zur modernen Genossenschaft.
Richtig ins Rollen kam der Tourismus erst durch die Gründung der Kuranstalt Guggenberg im Jahr 1890
E
in „Senta“ hier, ein „Guck, wie schön“ dort – im heurigen Sommer hat Brixen wieder einmal seine magnetische Wirkung auf Touristen bewiesen. Wundern darf das niemanden, denn jeder Einheimische, der die Scheuklappen ablegt und den hastigen Gang, mit dem durch die Gassen geeilt wird, zu einem gemütlichen Schlendern verlangsamt, wird der Schönheit Brixens gewahr. Und wenn wir uns ehrlich sind: Brixen hat in der Tat etwas ganz Besonderes an sich, denn nicht umsonst haben sich bereits vor 150 Jahren unzählige Gäste die ehemalige Bischofsstadt als Urlaubsziel ausgesucht. Der Geschichtsverein Brixen hat es sich anlässlich des Altstadtfestes zur Aufgabe gemacht, die Entstehung des Tourismus und dessen Entwicklung in einer Ausstellung zu dokumentieren. Zu sehen war das Ergebnis bis Ende September im historischen Bürgersaal am Großen Graben. Fotografien, Postkarten, Dokumente und
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unzählige Broschüren zeugten dabei von der regen Tätigkeit, mit der der Tourismussektor bereits damals betrieben wurde. Um durch die spannende Entwicklung zu streifen, haben wir uns Robert Recla vom Geschichtsverein als kompetenten „Reiseführer“ an unsere Seite geholt.
Eisenbahn und Überschwemmung. Staubig, langwierig und
extrem holprig muss früher der Weg in den Urlaub gewesen sein, gab es doch nur Kutschen und mehr oder minder gut ausgebaute Fahrwege. Kein Wunder also, dass die Eröffnung der Brennerbahnlinie vor inzwischen 151 Jahren die Herzen der Reisefreudigen höherschlagen ließ. Brixen zählte damals aber nicht zu den TopTen-Urlaubsdestinationen, denn das Stadtbild war Mitte des 19. Jahrhunderts eher mitleiderregend und die Stadt selbst verarmt: Die Straßen waren staubig oder schlammig bei Regenwetter, der Grundwasserspiegel war hoch,
das Trinkwasser schlecht, und es gab weder Kanalisation noch Grünanlagen. Grund dafür war einerseits die allgemeine Wirtschaftskrise zu Beginn des 19. Jahrhunderts infolge der Napoleonischen Kriege (1792–1815), aber auch die Kälteperioden zwischen 1810 und 1820 trafen Brixen hart, weil der Fürstbischof infolge der Säkularisation von 1803 seine weltliche Macht verlor und daher seinen Hofstaat drastisch einschränken musste. Die Gemeindeverwaltung war sich der prekären Lage bewusst und setzte zu Beginn der 1870er-Jahre ein „Verschönerungskomitee“ ein. Geändert hat sich trotzdem nicht viel, denn ohne Moos nix los – wie man heute sagen würde. „Immerhin wurden damals dank privater Spenden einige Bäume gepflanzt“, lächelt Robert Recla. Einen Umschwung bescherten erst die katastrophalen Überschwemmungen von 1882. „Damals liefen Eisack und Rienz
noch in einem stumpfen Winkel zusammen“, beschreibt Recla. „Das hatte zur Folge, dass bei Hochwasser meist die wasserreiche Rienz den Eisack aufstaute. Als Folge wurde die Brixner Altstadt überschwemmt.“ Unter Wasser waren viele Häuser in der Gries-, der Adlerbrücken- und der Runggadgasse sowie in Stufels, und die Schwesternau war nur mit Booten befahrbar. Um die Stadt vor weiteren verhängnisvollen Hochwassern zu schützen, griff man auf das seit 1854 vorliegende und nun überarbeitete Wasserschutzprojekt zurück und machte sich an die Regulierung des Zusammenflusses von Eisack und Rienz. Die Verbauung im Stadtgebiet war bereits 1884, nach knapp zwei Jahren Bauzeit, fertiggestellt. Fünf Jahre später war der Durchstich der Eisack-Mäander im Süden fertig, und der Flusslauf, der sich vorher von der einen zur anderen Talseite schlängelte, wurde begradigt. Ein Teil des alten Eisacks
blieb als Teich erhalten und für die Fischzucht genützt; heute befindet sich hier das Brixner Lido.
Zeit der Verschönerungsvereine. Eduard Ebersberg leitete
die Arbeiten der Flussregulierung und stiftete zudem 1884 die Idee, einen „Verschönerungsverein“ in Brixen zu gründen. „Eine Denkschrift wurde erarbeitet, in der
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festgehalten wurde, was man in Brixen alles umsetzen und verbessern könnte, um den Tourismus anzukurbeln“, erklärt Robert Recla. Als Unterstützung erhielt der Verein von der Gemeindeverwaltung anfangs 50 Gulden und einen Arbeiter zugeteilt; 1901 waren es bereits 700 Gulden pro Jahr. Spenden sammelte auch der Männergesangverein Brixen durch
heute vom goldenen Zeitalter des Dorfes und können entlang des Carl-Toldt-Weges bewundert werden.
Vitamin B. Nun sind Wege und
Parks zwar schön anzuschauen, aber noch immer nicht Grund genug, in Brixen zu urlauben. Richtig ins Rollen kam der Tourismus erst durch die Gründung der Kuranstalt Guggenberg 1890 – und durch die guten Kontakte, die Otto von Guggenberg zum Kaiserhaus pflegte. „Der ganze Adel ist damals nach Brixen auf Kur gekommen und hat natürlich für mondänes Flair gesorgt“, berichtet Robert Recla. Die noblen Guggenberg-Gäste haben sich bald nicht mehr mit einfachen Herbergen begnügt, sondern höhere Ansprüche gestellt; aus den Gasthäusern wurden Hotels und Kurhäuser. „Ironie des Schicksals“, sagt Recla etwas wehmütig, „ohne das Kurhaus von Guggenberg hätte es den Aufschwung des Tourismus in Brixen nicht gegeben, und heute steht die Privatklinik vor dem Aus.“ Da drehen wir die Zeit lieber wieder um 120 Jahre zurück: Auch Ottos Bruder Athanas hatte damals
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Franz KOMPATSCHER Magdalena AMHOF Waltraud DEEG
am 21. Oktober: Magdalena Amhof Waltraud Deeg Franz Kompatscher
WAHLWERBUNG, AUFTRAGGEBER: MAGDALENA AMHOF, WALTRAUD DEEG, FRANZ KOMPATSCHER
Foto: Oskar Zingerle
Frühes Zeugnis der Tourismuswerbung
verschiedene Auftritte, aber auch Privatpersonen steuerten den einen oder anderen Heller bei. Der Verschönerungsverein nutzte die finanziellen Mittel, um Wege und Parks anzulegen und Bäume zu pflanzen. In dieser Zeit wurde auch die Parkanlage am nun spitzen Winkel beim Zusammenfluss von Eisack und Rienz gestaltet. Als Namenspatron hat man den damaligen Landeshauptmann Franz Xaver Rapp auserkoren. Auch die Gemeinde Vahrn schwamm Ende des 19. Jahrhunderts auf der Tourismuswelle mit, die durch die Eröffnung der Brennerbahn ausgelöst wurde; ein eigener Verschönerungsverein wurde 1898 gegründet. Das klare Wasser des Schalderer Baches und die frische und reine Luft des Waldes waren für die Gäste zweifellos zwei gute Gründe für einen Aufenthalt. Die Wurzeln des Tourismus in Vahrn reichen jedoch etwas weiter in die Vergangenheit zurück, denn bereits im 17. und 18. Jahrhundert hatten Adelige und hohe Beamte des Fürstbischofs auf der Suche nach Erholung in Vahrn ihre Residenzen errichtet. Einige dieser prachtvollen Villen zeugen noch
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Politik & Gesellschaft Dreisprachig wurde schon früh um Gäste geworben mitgemischt in der Entwicklung des Tourismus: Er war 1898 treibende Kraft hinter der Gründung des „Curvereins“. Ziel dieses Vereins war nicht mehr nur alleine eine Verschönerung der Stadt, sondern vielmehr wollte man den Gästen Veranstaltungen bieten und aktiv Werbung für Brixen betreiben. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, denn bereits bei der ersten Generalversammlung
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am 29. Juni 1899 konnte „Curvorsteher“ von Guggenberg über eine „recht erfreuliche“ Tätigkeit berichten. Der Curverein schlug im „Goldenen Adler“ seine Zelte auf und öffnete dort ein Auskunftsbüro. Geworben wurde vor allem in Österreich-Ungarn und in Deutschland. Die adeligen und reichen Gäste reisten, wie sollte es anders sein, mit der schnaufenden Bahn über den Brenner oder durch das Pustertal. „Früher hat es sogar eine Bahnlinie Budapest–Schalders gegeben“, lacht Robert Recla. „Schalders war so wie Dreikirchen ein Badl, das von der Entwicklung des Tourismus in Brixen profitiert hat und mitgezogen ist.“ Einen dicken Strich durch die Rechnung hat dem Aufkommen des Fremdenverkehrs allerdings der Erste Weltkrieg gemacht: Der Curverein wurde schließlich 1924 von den faschistischen Machthabern aufgelöst. Gestorben ist der Tourismus deshalb nicht, vielmehr wurde er einfach in eine andere Richtung verlagert, denn statt aus Österreich-Ungarn kamen die Gäste nun vorwiegend aus Italien. An Stelle des Curvereins trat ein „Comitato Cittadino Pro Bressanone“, das 1930 in „Comitato di Cura Bressanone“ und 1935 in „Azienda di Cura, soggiorno e turismo di Bressanone“ umbenannt wurde. Zu jener Zeit fiel überdies die Entscheidung, ein neues Tourismusbüro in Brixen entstehen zu lassen – und das just an jenem Ort, wo früher in einem Pavillon die Skulptur „Adler im Eisen“ stand. 1967 wurde der Kiosk durch einen Neubau von Othmar Barth ersetzt – und 2018 konnte an dessen Stelle ein futuristischer Neubau, geplant
von Matteo Scagnol, eröffnet werden (mehr zur wechselvollen Geschichte des Tourismusbüros lesen Sie im „Brixner“ Nr. 326 vom März 2017 ab S. 4 im Bericht „Vom Adler zum Tourismusbüro“).
Augenschmaus. Und heute? Ja,
heute gibt es weder Curverein noch Verschönerungsverein, dafür aber die Tourismusgenossenschaft, die sich nach wie vor um das Entertainment der Gäste und auch der Einheimischen kümmert. „Besonders interessant ist es, die Entwicklung der Gästeströme zu analysieren“, ist sich Robert Re-
cla sicher, „während zu Beginn Kurgäste in Brixen verweilten, war später durch das Skifahren die Wintersaison wichtiger. Heute ist hingegen das Wandern und nicht zu vergessen die Kulinarik ein Anziehungspunkt.“ Übrig aus den frühen Jahrzehnten des Tourismusrummels sind heute noch verschiedene Prospekte aus unterschiedlichen Zeiten: Diese dokumentieren die Anfangszeiten des Tourismus, zeigen, dass bereits 1902 Verlangen nach einer Karte für Radfahrer bestand und zeugen auch von den schwierigeren Zeiten, als die deutsche Sprache verboten war und jedes „Brixen“ in den Fremdenführern rot ausgestrichen und ersetzt werden musste. Für die heutigen, von digitalen Medien verhätschelten Augen besonders interessant sind hingegen die alten Post- und Grußkarten, aber auch das Werbematerial, das bei Messen Lust auf Brixen machen sollte. Dazu gehört ein Steher mit verschiedenen Bildern oder ein in Gold gehaltener Kasten, aus dem verschiedene Ansichten der Stadt in Dia-Form mit Glühbirnen angeleuchtet werden. Damals bestimmt eine Attraktion, heute eine gern gesehene Abwechslung zu der Reizüberflutung, die im Internet, in Werbebroschüren oder Hotelprospekten lauert. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Beherbergungsbetriebe seit jeher zahlreich
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Schwestern gesucht z Eine freundliche E-Mail erreicht uns aus Österreich: „Meine Oma Dorothea ist schon seit langer Zeit verzweifelt auf der Suche nach ihren beiden jüngeren Schwestern. Aufgrund widriger Umstände wurden die drei gezwungenermaßen voneinander getrennt; sie haben sich seit 56 Jahren nicht mehr gesehen. Beide sind in Südtirol geboren, und wir haben Hinweise
erhalten, dass sie zuletzt in Brixen wohnten.“ Konkret gesucht werden die Schwestern Mathilde und Marie Luise, geboren 1946 bzw. 1949 in Sterzing. Ihre gemeinsame Mutter hieß mit Familiennamen Rainer. „Meine geliebte Oma ist bereits 82 Jahre alt, wohnt heute in Mödling bei Wien, und ihr sehnlichster Wunsch ist es, noch einmal ihre beiden Schwestern
wiederzusehen. Gibt es die Möglichkeit, mit Hilfe Ihrer Zeitschrift eine Suche nach den Schwestern zu starten?“ Wir versuchen es,
P&G
veröffentlichen diesen Aufruf – und sind gespannt, ob er zum Wiedersehen der drei Schwestern führen kann. wv
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Politik & Gesellschaft
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Geeintes Tirol in der Transitfrage z Ein abgestimmtes Verkehrsmanagement für die Strecke Kufstein-Bozen und darüber hinaus – das ist das Hauptziel, auf das sich die Landeshauptleute und Bürgermeister von Süd- und Nordtirol bei einem Treffen am 31. August in Franzensfeste einigten. Mit vereinten Kräften will man ab sofort bei den zuständigen Stellen in Wien, Rom und Brüssel Druck ausüben, um die Belastung für Mensch, Umwelt und Infrastruktur zu reduzieren. Erreichen möchte man konkret
kurz
notiert
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eine Verringerung des Umwegverkehrs und die Verlagerung von mehr Verkehr auf die Schiene. Südtirol wird außerdem eine Erhöhung der Lkw-Maut und die Einführung einer Umweltmaut anstreben, um die so gewonnenen Gelder in nachhaltige Mobilitätslösungen auf der Brennerstrecke zu investieren und den Ausbau des Schienenverkehrs zu fördern. Billigen Diesel für den Transitgüterverkehr soll es in Zukunft auf der Brenner-Transitroute in Nordtirol ebenso nicht mehr geben, da
dies laut Landeshauptmann Arno Kompatscher ein starker Magnet für Transportunternehmen sei. Auf Südtiroler Seite wird man außerdem Maßnahmen ergreifen,
damit sich der Güterverkehr nicht auf die Staatsstraße verlagert. Im Bild: die Landeshauptleute von Nord- und Südtirol, Günther Platter und Arno Kompatscher. oz
Noch im Oktober werden die Arbeiten für den Bau der neuen Musikschule am Priel-Areal beginnen. Der künftige Neubau wird auch die Vereinssitze von AVS und Bürgerkapelle beherbergen. Mit den Bauarbeiten, deren Kosten 8,1 Millionen Euro betragen, wurde die Baufirma Unionbau GmbH beauftragt. Man rechnet mit zwei Jahren Bauzeit.
Die Stadtpolizei hat in der Brixner Altstadt Parkverbotsschilder für Fahrräder angebracht. Damit will man gegen die willkürlich abgestellten Fahrräder, die häufig Wege, Geschäftseingänge und Schaufenster blockieren, vorgehen. Es ist der Wunsch der Stadtverwaltung, dass Räder auf den dafür vorgesehenen Stellplätzen abgestellt werden.
Der Stadtrat hat den Entwurf des einheitlichen Strategiedokuments und damit den Investitionsplan für 2019 bis 2021 genehmigt. Provisorisch wurden fast 42 Millionen Euro veranschlagt. Geplant sind u.a. die Realisierung der Stadtbibliothek, der Bau des Seniorenzentrums und der Kindergartenumbau in Elvas.
NACHGEFRAGT
„Wir sind voll in der Zeit“ PETER BRUNNER, Bürgermeister von Brixen, über das Voranschreiten der Umbauarbeiten am Brixner Rathaus und dem aktuellen Stand der Dinge.
R ec E ru ve it nt ing
de Sommer 2019. Anschließend müssen die Räumlichkeiten noch eingerichtet werden. Wir planen den Umzug der Büros für Weihnachten 2019. Was genau wurde umgebaut und renoviert? Das Rathaus musste von oben her saniert werden. Es wurde eine Dachterrasse erbaut und das Dach saniert. Dann wird vom dritten Stock bis zum Erdgeschoss alles grundsaniert, die thermosanitären und elektrischen Anlagen sowie die Fenster. Im dritten Stock werden die Räume neu eingeteilt, sodass dort mehr Büros untergebracht werden können.
Werden nach dem Umbau eigentlich alle Ämter unter einem Dach sein? Nein, das geht sich nicht aus. Die Ämter am Maria-Hueber-Platz bleiben, wo sie sind. Ins neue Rathaus kommen das Amt für Soziales, für Schule und Kultur sowie für Sport, die derzeit im Bibliotheksgebäude untergebracht sind. Die Bibliotheksverwaltung siedelt dann in die neue Bibliothek um. Die Kosten für den Umbau betragen übrigens 3,5 Millionen Euro, wobei der Großteil von der Gemeinde selbst finanziert werden muss.
Foto: Oskar Zingerle
Herr Bürgermeister, im Mai wurde mit den Arbeiten am Rathaus begonnen. Wie gut kommt man voran? Wir sind voll im Zeitplan. Es könnte sogar sein, dass wir etwas früher fertig werden als erwartet. Mit den Umbauarbeiten wurde im Mai begonnen, die dort untergebrachten Büros sind zwischenzeitlich ins ehemalige Bezirksgericht übersiedelt. Die Abbrucharbeiten sind bereits abgeschlossen. Nun folgt der Abbruch der Anlagen, bevor die Installationsarbeiten und der Innenausbau beginnen. Die Bauleitung rechnet mit dem Abschluss der Arbeiten bis En-
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Eltern-Kind-Zentrum ist umgezogen z Etwas versteckt im Kapuzinerkloster in der Runggadgasse befand sich das Brixner Eltern-KindZentrum, kurz Elki genannt, die letzten 27 Jahre lang. Seit Mitte September findet man die Einrichtung nun in der Dantestraße 29 – bestens von der Hauptstraße aus sichtbar. Auch wenn der Umzug nicht ganz freiwillig verlief, sind die Kinder und ihre Eltern im 150 Quadratmeter großen und hellen Raum gut aufgehoben. „Unser Mietvertrag wurde von den Kapuzinerpatern nicht verlängert, da die Räumlichkeiten als Bibliothek benötigt werden“, erklärt Sabrina Spaccavento, Elki-Vorstandsmitglied. Nach langer Suche wurde man am neuen Standort endlich fündig – der zwar größer ist als bisher, allerdings auch doppelt so viel kostet. „Wir finanzieren uns durch Mitgliedsbeiträge und werden von Gemeinde und Land unterstützt“, so Spaccavento. Angeboten werden im Elki Kurse, wie beispielsweise Rückbildungsgymnastik oder Babymassagen,
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
aber auch Vorträge, die Kinder und Erziehung betreffen. Zweimal jährlich erscheint das ElkiProgramm, in dem alle Tätigkeiten des Zentrums aufgelistet werden. Hauptaufgabe des Vereins ist es allerdings, im sogenannten „Of-
fenen Treffpunkt“, Kleinkinder und deren Eltern in einer Art Vorkindergarten zum Austausch und Kennenlernen zusammenzubringen. 730 Mitglieder aus Brixen und Umgebung verzeichnet der Verein derzeit, wobei mehr als
zehn Kinder täglich die Angebote des Elki nutzen. Möglich ist diese Nutzung von Montag bis Freitag von 9 bis 11:30 Uhr sowie montags und donnerstags Nachmittag von 15 bis 17 Uhr. Weitere Infos auf elki.bz.it. eh
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und Chirurgie, im ersten Stock die Abteilung Gynäkologie, im zweiten Stock die Abteilung Chirurgie, im dritten Stock die Abteilung Subintensiv, im vierten Stock das Day Hospital und im fünften der Technikraum untergebracht. eh
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wurde im Park des Sanatoriums untergebracht, damit die Zu- und Abfahrt der Baustellenfahrzeuge sich nicht mit den internen Verbindungswegen überschneiden. Nach Abschluss der Arbeiten werden im neuen Trakt im Tiefparterre die Röntgenabteilung, im Parterre die Ambulatorien für Endoskopie
T O am be a rh ra of er Jo Fi se sc f he r
stehenden Südflügel angepasst. Um die Umbauarbeiten bei laufendem Betrieb zu gewährleisten, mussten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen und logistische Herausforderungen gelöst werden, um alle notwendigen Versorgungswege aufrecht zu erhalten. Das Baustellenareal
G Vi erl ko in le de r
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N La orb ng er
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z Im Eingangsbereich des Krankenhauses Brixen deuten derzeit Gerüste und Kräne auf Bauaktivitäten hin. In den nächsten zwei Jahren wird nämlich das vierte Baulos umgesetzt, das den Umbau des Nordflügels des Hauptgebäudes beinhaltet, in dem bis zum vierten Stock sämtliche Außen- und Zwischenwände entfernt werden. Das gesamte fünfte Stockwerk wird abgerissen und neu aufgebaut. Zudem wird dort ein Technikraum für Lüftungsgeräte errichtet. Im Rahmen der Arbeiten werden die Außenfassaden unter dem energetischen Aspekt saniert. Zweck der Umbauarbeiten ist es, die Infrastruktur des Krankenhauses und die Einrichtungen funktionell auf den neuesten Stand zu bringen sowie die notwendigen Anpassungen zur Gewährleistung der Brandschutzbestimmungen durchzuführen. Architektonisch wird der Nordflügel dem be-
Foto: Oskar Zingerle
Krankenhaus wird umgebaut
Landtagswahl am 21. Oktober 2018 21.09.18 16:39
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Politik & Gesellschaft
Foto: Oskar Zingerle
ALBEINS
Friedhof erweitert z „Der Friedhof ist öffentlicher Raum, wo wir von lieben Menschen Abschied nehmen und trauern dürfen; ein Ort, wo wir Anteilnahme erfahren, ein Ort des Trostes und der Hoffnung, der Einkehr und der Stille“, so Bürgermeister Peter Brunner bei der Segnung der Friedhofserweiterung am vergangenen 15. September in Albeins. Der Bevölkerungszuwachs der letzten Jahrzehnte machte die Erweiterung des Friedhofes notwendig. „Da Albeins als Urpfarre eine lange kirchliche Tradition hat“, erinnerte der Bürgermeister, „investiert die Gemeinde bewusst in den Erhalt der kirchlichen Strukturen, da diese eine bedeutende Rolle für das Gemeinschaftsleben und die soziale wie kulturelle Entwicklung des Dorfes haben.“ Realisiert wurde unter der Federführung
vor, achtete auf einen barrierefreien Zugang und ergänzte den historischen Bestand mit neuen Elementen, sodass, wie Stadtrat Thomas Schraffl anführte, „eine Verbindung von Vergangenheit und Zukunft entstand, gleichermaßen symbolträchtig gerade sp für diesen Ort.“
BRIXEN / BOZEN
Freiwilligenarbeit fördert Integration
Plattform Heimat gegründet
Foto: Oskar Zingerle
EISACKTAL
z Für die Gemeinden Lüsen, NatzSchabs, Villanders und Feldthurns hat die Bezirksgemeinschaft Eisacktal 27 Asylbewerber in Obhut genommen. „23 alleinstehende Männer und vier alleinstehende Frauen haben wir in unseren Strukturen aufgenommen. Die Asylansuchenden kommen aus verschiedenen Herkunftsländern und sind zwischen 18 und 45 Jahre alt“, erzählt Sara Ciola, Referentin des SPRAR-Projektes der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Die landläufige Meinung, Asylansuchende dürften bis zum positiven Asylbescheid keiner Tätigkeit 40
der Technischen Dienste der Gemeinde mit Ingenieur Renato Sette und dem Architekten Stefano Peluso ein sehr zeitgemäßes Projekt in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt. Um im Einklang mit der umliegenden Kulturlandschaft zu bleiben, ging man bei der Erweiterung sehr behutsam
nachgehen, widerlegt Ciola: „Das Dekret des Innenministeriums vom August 2015 besagt, dass jeder Flüchtling bereits 60 Tage nach seiner Asylantragstellung einer bezahlten oder unbezahlten Tätigkeit nachgehen darf.“ Die soziale Integration der Asylansuchenden und deren Akzeptanz in der Bevölkerung seien der Bezirksgemeinschaft besonders wichtige Anliegen, weshalb man mit der Möglichkeit begonnen habe, sich freiwillig zu engagieren. „Für einfache Arbeiten übernimmt die Bezirksgemeinschaft die Kosten eines vierstündigen Basiskurses. Bei komplexeren Tätigkeiten, sofern von den aufnehmenden Einrichtungen gewünscht, müssen selbst 16-stündige Arbeitskurse organisiert werden. Die Unfall- und Haftpflichtversicherung garantiert dagegen immer die Bezirksgemeinschaft“, so Ciola. Zurzeit gebe es allerdings im freiwilligen Bereich kaum tätige Asylwerber: „Die meisten unserer Migranten gehen inzwischen einer bezahlten Arbeit nach, vor allem im Gastgewerbe, als Erntehelfer, aber auch in einer Gärtnerei und einer Bäckerei.“ sp
z „Wir sind überzeugt, dass der Weg der Autonomie und deren Ausbau Gewähr für eine erfolgreiche Zukunft unseres Landes ist – bis hin zur Eigenständigkeit in einem vereinten, regional strukturierten Europa.“ Das ist einer der Standpunkte der Plattform Heimat, eine „für alle offene Organisation innerhalb der SVP“. Die Zielsetzung besteht in der Stärkung der kulturellen Identität und des geschichtlichen Bewusstseins der Südtiroler. Es gehe nicht darum, mit Stammtischparolen zu polemisieren, sondern gereifte Überlegungen zu ei-
nem besseren und nachhaltigen Miteinander zu finden. Auch Umwelt und Natur sind Heimat, deshalb sei der Erhalt und die Pflege der Natur- und Kulturlandschaft ebenso ein Anliegen der Plattform Heimat. „Wir werden unsere Meinung und Anliegen in den verschiedenen Parteigremien aktiv einbringen und uns zu ethnopolitisch brisanten Fragen äußern“, erklärt der Plattform-Sprecher Michael Epp. Im Bild: Michael Epp, Landtagskandidat Martin Federspieler und SVP-Obmann Philipp Achammer mit einigen Mitgliedern der Plattform. oz
Wahltermin / Elezioni
#Mitgestalten
21 Oktober / ottobre 2018
#Cambiamento
Danke für Euer Vertrauen Grazie per la vostra fiducia
Faistnauer
Monese
Alex Ploner
Köllensperger
Fink
Braito
Franz Ploner
Alex Ploner
Franz Ploner
Peter Faistnauer
Brixen/Niederdorf Journalist, Unternehmer
Sterzing/Brixen Primar-Arzt
Freienfeld Bürgermeister, Biobauer, Fachlehrer
„Durch das Vertrauen der Menschen durfte ich als Journalist ihren Sorgen sehr oft nahe sein. Ich habe ihnen zugehört, sie ernst genommen und darüber berichtet. Jetzt will ich dort mitentscheiden, wo Veränderung möglich ist.“
„Es ist mir eine Verpflichtung in meiner Arbeit den Menschen in Solidarität und Gerechtigkeit zu begegnen. Eine gute medizinische Betreuung soll gewährleistet sein.“
„Als Bürgermeister habe ich die Anliegen der Bevölkerung kennengelernt und lebe eine transparente sowie lösungsorientierte Politik. Diese Arbeitsweise möchte ich in den Südtiroler Landtag einbringen und für eine gerechte und praktikable Gesetzgebung sorgen.“
Margareth Fink
Stefan Braito
Nicolas Monese
Barbian/Pfalzen Angestellte im Sozialsprengel
Villnöss Persönlichkeitstrainer, Buchautor
Brixen Gemeinderat, Student, Sporttrainer
„Ich möchte eine Brücke zwischen Politik und einfachen BürgerInnen bauen und bringe meine langjährige Erfahrung im Sozialbereich – als Angestellte – und im Vereinswesen ein.“
„Ich vertrete die Menschen mit einem neuen Bewusstsein. Ich stehe für das neue WIE und setze mich ein, dass mit minimalem Aufwand maximale Effizienz erreicht wird.“
“Voglio apportare il mio contributo per un Alto Adigedove le differenze linguistiche e le divergenze politiche sono ormai da tempo un argomento superato. Il mio vero proposito è la cooperazione per il raggiungimento degli obiettivi comuni.”
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teamkoellensperger.it
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Wahlwerbung 2018. Auftraggeber: Alex Ploner, Franz Ploner, Peter Faistnauer, Margareth Fink, Stefan Braito, Nicolas Monese - Landtagskandidaten Team Köllensperger
#Mut für Neues
„Ich kann nicht anders ...“ HANS PETER KAMMERER, der Opernsänger mit der Bariton-Stimme, der seit kurzem auch den honorigen Titel „Österreichischer Kammersänger“ trägt, steht seit über drei Jahrzehnten auf der Bühne. Wien ist ihm zur neuen Heimat geworden, aber in Mühlbach schlägt nach wie vor ein Teil seines Herzens.
I
n Mühlbach ist er noch immer ganz einfach der Peti, obwohl man schon ziemlich stolz ist auf Hans Peter Kammerer, den Opernsänger mit dem beeindruckenden schauspielerischen Talent, der seit wenigen Monaten auch den Titel „Österreichischer Kammersänger“ tragen darf. Dieser Ehrentitel wird an Mitglieder der Wiener Staatsoper verliehen für eine herausragende Karriere, für hohe künstlerische Leistungen als Solisten, für langjährige Verbundenheit. Sein Debüt an der Wiener Staatsoper hatte er 1995 als Dancaïro in der Oper Carmen von Georges Bizet; es folgten Engagements in Berlin, Salzburg, Stuttgart, Genf, Barcelona und Tokio, über 70 Partien, mehr als 800 Vorstellungen.
man die Leute wirklich erreichen will: „Es gibt nichts Schlimmeres als Sicherheitssänger“.
Daheim in Mühlbach. Wenn Hans
Gefängnisdirektor Frank verkörpert – unterschiedliche Charaktere und doch wie zugeschnitten auf den Kammersänger mit der BaritonStimme. Obwohl er jetzt „eher die Vaterrollen“ bekommt – den jugendlichen Liebhaber traut man ihm ohne weiteres immer noch zu. Fotografien vermögen nur einen Bruchteil der Ausdruckskraft von Hans Peter Kammerer wiederzugeben. Er scheint die Rollen, die er spielt, in sich aufgesogen zu haben, Lebenselixier seit über drei Jahrzehnten: „Für solche Momente lebe ich“. Nach den Vorstellungen verlässt er die Bühne oft über den Hinterausgang. Wenn er alles gegeben hat, wenn der Vorhang gefallen ist, dann ist er lieber Privatperson.
Peter Kammerer in Mühlbach ist, dann ist es ein klein wenig wie früher: nicht enden wollende Gespräche über Gott und die Welt, ein Glas Wein am Kirchplatz, Geborgenheit des Ortes, in dem er aufgewachsen ist. Mit 18 Jahren ist er in einer Nacht- und Nebelaktion nach Wien gegangen, an die damalige Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, und er legte auch eine Vorprüfung am Max-Reinhard-Seminar ab, weil ihn alles faszinierte, wo er schauspielerisch tätig sein konnte. Die Aufnahmeprüfung bestand er mit Bravour; er entschied sich dann aber letztendlich dafür, an der Musikhochschule unter anderem bei Kammersänger Walter Berry Lied zu studieren: „Für eine Pianistenkarriere war es leider zu spät, dann bin ich halt Sänger geworden“. Ihn zeichnet eine unglaublich vielseitige Begabung aus, nirgendwo mittelmäßig, immer überbordend vor Energie. Der Künstlerberuf muss in seinen Augen ohne Fallnetz sein, immer nahe an der Katastrophe, sich den Herausforderungen stellend. Solides Handwerk und die vollkommene Durchdringung des Stücks seien notwendig, wenn 42
Dichtes Rollenrepertoire. Zur Zeit
steht er als „Le Bailli“ im „Werther“ von Jules Massenet auf der Bühne. Die nächste Produktion wird die Oper „Eugen Onegin“ von Tschaikowski sein, dort schlüpft er in die Rolle des Sekundanten Saretzki, und im Dezember steht die Strauß-Operette „Die Fledermaus“ auf dem Programm, wo er den
immer, bereits im klassischen Gymnasium, das er nicht abschließen wollte. Er war immer einer, der sich einmischt, geradlinig „und hin und wieder auch etwas sturköpfig“. Wenn ihn ein Thema reizt, dann geht er ihm bis auf den Grund, und packt dann im Disput seine gebündelte intellektuelle Schärfe aus: „Ich kann nicht anders“. Er ist kunsthistorisch und kulturpolitisch interessiert und traut sich auch, in der Öffentlichkeit anzusprechen, was ihn stört. Er geht gerne mit
„Ich lerne jeden Tag dazu, das Wachsen darf nie aufhören“_ Hans Peter Kammerer, Opernsänger
Privatsphäre ist wichtig. Und
was das Private angeht, da ist er sehr reserviert: „Ich bin nicht so offen, wie man vielleicht glaubt“. Interviews gibt Hans Peter Kammerer nicht so gerne, eigentlich nur, „wenn man Zeit hat und viel erzählen kann“. Es ist ihm wichtig, darüber reden zu können, was ihn bewegt und beschäftigt. „Und ich sage ganz deutlich, was ich denke.“ Ein bisschen Rebell war er schon
dem Wort um, spielt mit der Kraft der Sprache. Präzision im Ausdruck als spitzes Florett, wenn es darum geht, zu überzeugen, zu verteidigen, aufzuzeigen. Hans Peter Kammerer spricht bildhaft und mit ausgeprägter Mimik. „Ich denke auf Hochdeutsch, emotionale Kommentare aber kommen zumeist im Dialekt.“
Wien, die neue Heimat. Nach
Mühlbach zu kommen ist immer wieder schön, wenn auch die Welt dort für den Freigeist zu eng geworden scheint. Wien ist ihm zur Heimat geworden. Dort ist auch sein Sohn Felix geboren. Dem jungen Mann scheinen die ausgeprägten Talente seiner Eltern, seine Mutter ist Mezzo-Sopranistin und Kammersängerin Angelika Kirchschlager, sprichwörtlich in die Wiege gelegt worden zu sein. Unverhohlene Freude zeigt sich, wenn Hans Peter Kammerer von ihm erzählt, Stolz auf seine Begabung und den sorgfältigen Umgang damit. Wirklich abzuschalten heißt für Hans Peter Kammerer Einsamkeit und mindestens ein Buch. Da kann es vorkommen, dass er sich ein paar Tage in ein Kloster
zurückzieht, Bücher über Anton Bruckner liest und mit Orgelmusik Geist und Seele regeneriert. Singen ist vergleichbar mit Hochleistungssport. Um fit zu bleiben, geht Hans Peter Kammerer gelegentlich ins Fitnessstudio, und er fährt Rad. Beim Radfahren entstehen künstlerische Impulse, und beim Radfahren singt er seine Partien. Als Sänger werde man nicht besser, meint Hans Peter Kammerer etwas lakonisch. Vielleicht gehen ihm gerade deswegen die Ideen nicht aus. Ein musikalisches Kabarett, ein Soloprogramm mit einem Pianisten über das Gefälle der menschlichen Emotionen, aufgehängt am Leben eines klassischen Sängers, schlummert ebenso in ihm wie die Sendereihe „Lust auf Lied“ von Radio Klassik, eine musikalische Reise durch die Jahreszeiten. Den Frühling und den Sommer gibt es schon, mit Querverweisen zu Kunst und Literatur, mit unorthodoxen Vergleichen und wunderbaren Kontrasten, Herbst und Winter werden folgen. Man spürt hier das Wesen von Hans Peter Kammerer, seine hinterfragend-leidenschaftliche Art, fragmentarisch, so wie Lieder zu sein vermögen, mit viel Raum für musikalische Interpretation und gedankliche Tiefe. Hinter einer Kulisse, die Sprache und Melodie zu erzeugen imstande sind, tut sich die nächste auf, jede für sich und doch miteinander verwoben. Es sind Sternstunden des Kunstgenusses, die wirklich Lust auf Lied machen, für Kenner und Neulinge gleichermaßen. Und dann wäre da noch sein Traum vom Dirigieren, der ihn nicht loslässt, weil sich im Dirigieren ungeheure Dimensionen in der Musik auftun. „Ich lerne jeden Tag dazu, das Wachsen darf nie aufhören.“
marlene.kranebitter@brixner.it Leserbriefe an: echo@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
PORTAIT
LIEBT DIE HERAUSFORDERUNG: Für Hans Peter Kammerer aus Mühlbach gibt es nichts Schlimmeres als Sicherheitssänger
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Menschen & Meinungen
Gastkommentar: Dr. Othmar Bernhart
Zu den Wartezeiten im Brixner Krankenhaus Das mit den Wartezeiten im Krankenhaus ist eines jener Themen, das immer wieder in der Presse und in den sozialen Medien diskutiert und auch immer wieder von der Politik angesprochen wird, speziell in Vorwahlzeiten. Dabei überwiegen in den allermeisten Fällen die kritischen Töne. Am Beispiel meiner Abteilung im Brixner Krankenhaus, der Inneren Medizin, möchte ich die Wartezeiten-Problematik auch einmal von der anderen Seite beleuchten. Wenn von (zu) langen Wartezeiten die Rede ist, dann bezieht sich dies nur auf die sogenannten Erstvisiten. An
meiner Abteilung spielen jedoch die Kontrollvisiten, das sind Visiten bei Patienten mit vorwiegend chronischen Pathologien, die wir
Wo längere Wartezeiten beklagt werden, sind hingegen die Erstvisiten, die normalerweise über die einheitliche Vormerkungsstelle
„Es gibt logistische Grenzen, die vor allem durch den Ärztemangel verursacht werden“_ Dr. Othmar Bernhart, Primar der Abteilung Innere Medizin im Krankenhaus Brixen schon länger kennen, zahlenmäßig eine weit größere Rolle. Bei den Kontrollvisiten gibt es keine Wartezeiten; Wir merken diese selbst in unserer Ambulanz vor, sie laufen daher nicht über die einheitliche Vormerkungsstelle.
Info Das Leistungs-Angebot an der Ambulanz für Innere Medizin am Krankenhaus Brixen: Allgemeine internistische Ambulanz Kardiologische Ambulanz (inkl. Herz-Ultraschall) Endoskopie des Verdauungstraktes (Magen-, Darmspiegelungen) Funktionsdiagnostik (EKG, Langzeit-EKG, 24-h-Blutdruckmessung, Ergometrie, Spirometrie) Diabetes-Ambulanz (inkl. Patientenschulung) Nephrologische Ambulanz (inkl. Nachbetreuung nach Nierentransplantation) Gastroenterologische Ambulanz (Leber- und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen) Endokrinologische Ambulanz (inkl. Schilddrüse) Onkologische Ambulanz (inkl. Nachsorgeuntersuchungen) Rheumatologische Ambulanz (mit den modernen „biologischen“ Therapien) Interdisziplinäre Betreuung von Essstörungen Ultraschalldiagnostik (Bauchraum, Schilddrüse, Gefäße, Lymphknoten)
gebucht werden müssen: Hier kommen Angebot und Nachfrage ins Spiel. Zur Erklärung: Die Nachfrage nach Erstvisiten steigt ständig an. Dies hat vorwiegend mit der demographischen Entwicklung zu tun: Ältere Menschen weisen in der Regel mehr Krankheiten auf. Es hat aber auch mit der gestiegenen Anspruchshaltung der Patienten zu tun: Der (zum Teil von „Dr. Google“ informierte) Patient wünscht sich natürlich immer und sofort einen Termin, um seine Beschwerden abzuklären oder eine Behandlung zu erfahren. Dem gegenüber steht allerdings ein limitiertes Angebot: Dies betrifft vor allem das ärztliche Fachpersonal, das zur Verfügung steht. Wir sind derzeit 18 Ärzte auf der Abteilung, davon sind fünf noch in Ausbildung zum Facharzt. Sechs Planstellen sind leider unbesetzt – das heißt, dass wir verzweifelt Ärzte für diese Stellen suchen. Mit dem vorhandenen Personal müssen wir drei Bettenstationen
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mit insgesamt 53 Betten (davon sechs als Subintensiv-Überwachungsbetten), zwölf Dialyse-Betten, die onkologische Tagesklinik
und die medizinische Ambulanz betreuen. Dazu kommt noch die internistische Mitbetreuung des Therapiezentrums Bad Bachgart sowie der nicht-traumatologischen Notaufnahme („Erste Hilfe“). Ein breites ambulantes Angebot, der Stationsbetrieb in Abteilung, Tagesklinik und Dialyseabteilung, die Tätigkeit an der Notaufnahme sowie die Notwendigkeit, bestimmte Dienste über 24 Stunden und sieben Tage gewährleisten und dabei die Vorschriften des europäischen Arbeitszeitgesetzes einhalten zu müssen, benötigt klarerweise eine ausreichende Anzahl an Ärzten, für die zusätzlich auch noch Aus- und Fortbildungsnotwendigkeiten sowie Urlaubsansprüche berücksichtigt werden müssen. Hierzu reichen die personellen Ressourcen an der Abteilung Innere Medizin nicht aus, sodass leider nicht für alle zu erbringenden Leistungen akzeptable Wartezeiten gewährleistet werden können. An der Ambulanz der Inneren
Medizin im Krankenhaus Brixen werden Facharztvisiten und Fachleistungen in zwölf Disziplinen (siehe Kasten) erbracht, die – wenn es sich um Erstvisiten handelt – meist vorgemerkt werden müssen. Die Wartezeiten für Erstvisiten sind demgemäß unterschiedlich. Für einige Leistungen gibt es keine Wartezeiten (z.B. EKG). Für einige Leistungen ist die physische Anwesenheit bestimmter Ärzte erforderlich, wieder andere Leistungen (z.B. kardiologische Visiten) werden nicht lokal, sondern über das landesweite Vormerksystem gebucht, was dazu führt, dass auch Patienten aus anderen Landesteilen vorgemerkt werden können (womit sich natürlich indirekt die Wartezeiten für die Patienten aus dem Gesundheitsbezirk Brixen verlängern). Für nicht alle Fachdisziplinen stehen ausreichend Fachärzte zur Verfügung. Dies alles führt dazu, dass wir nur ein limitiertes Angebot für Erstvisiten zur Verfügung stellen können. Beispielsweise sind am Krankenhaus Brixen für die landesweit buchbaren kardiologischen Erstvisiten 14 Termine pro Woche
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vormerkbar – mehr geht heute nicht. Derzeit können gar nicht für alle Fachbereiche (siehe Kasten) Erstvisiten angeboten werden, wohl aber Folgevisiten; die längste Wartezeit besteht derzeit für endokrinologische Erstvisiten: 195 Tage. Wenn man all diese Aspekte berücksichtigt, wird es ersichtlich, warum die Erwartungshaltung der Bevölkerung, was sie Wartezeiten im Krankenhaus betrifft, nicht immer in ausreichendem Maß zufriedengestellt werden kann. Dies gilt nicht nur für meine Abteilung, sondern weitgehend auch für die anderen Abteilungen in unserem Krankenhaus. Der generelle Facharztmangel, aber auch die logistischen Voraussetzungen (zum Beispiel die limitierte Anzahl von Untersuchungsräumen und von nichtärztlichem Personal) werden auch in der nächsten Zukunft vermutlich zu keiner wesentlichen Entlastung der Situation führen und geben daher wenig Anlass zu Optimismus. Für die Patienten wäre es wünschenswert, dass jeder je
Zum Autor
Dr. Othmar Bernhart, Jahrgang 1962, ist Primar der Abteilung Innere Medizin im Krankenhaus Brixen. Der gebürtige Burgeiser studierte nach dem Klassischen Gymnasium in Innsbruck Medizin, wo er 1988 promovierte. Danach Facharzt-Ausbildung Innere Medizin Brixen und Innsbruck. Anfang 1991 wurde er Assistenzarzt in Brixen, 1997 Oberarzt. Von Dezember 2015 bis Oktober 2017 war er Primar der Inneren Medizin in Sterzing, seit 1. November 2017 ist er Primar in Brixen.
nach Dringlichkeit die angemessene Leistung zur angemessenen Zeit bekommt. Ziel muss es bleiben, dass Angebot und Nachfrage in ein Gleichgewicht gebracht werden. Hierfür sind einerseits das Verständnis von Seiten der Patienten für die logistischen
Grenzen, andererseits die Anwendung von vereinbarten Kriterien bei der Verschreibung von Erstvisiten durch die zuweisenden Ärzte unbedingt notwendig. Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Menschen & Meinungen
BRIXEN
ORF-Koryphäe gratuliert z Franz Posch (rechts im Bild), der weit über Österreich hinaus bekannte Volksmusiker und Gestalter von Musiksendungen im Radio und Fernsehen, ließ es sich nicht nehmen, zum 70. Geburtstag seines Brixner Freundes Anton Plattner Ende August im Hotel Elephant für die musikalische Unterhaltung zu sorgen. Begleitet wurde Poschs Team von Plattners
Tochter Barbara auf der Harfe und dessen Schwiegersohn auf der Ziehharmonika. Auch der Jubilar selbst spielte mit Barbara die Zither und trug ebenso zur Bombenstimmung bei. Highlights des Abends waren unter anderem die Ernennung des Jubilars zum Professor h. c. durch seine Nachfolger, unter ihnen auch Plattners Sohn Florian, und die Vorstellung
des Buches „Der Zahnpapst wird 70“, geschrieben von Barbara Plattner. sp
M&M BRIXEN
Aufklärung ist alles z Alkohol, Nikotin und Drogen – Konrad Fissneider hat in jungen Jahren viel durchgemacht. Um andere vor dem Absturz in den Rauschmittelsumpf zu bewahren und Aufklärung zu betreiben, hält er nicht nur Vorträge, sondern bietet neuerdings auch eine Drogenprävention zu Hause an. Bei diesen Informationsstunden im Familienkreis, die sich an Kinder, Jugendliche, Eltern und Erwachsene richten, geht es vor allem darum, wie man als Elternteil sein Kind vor Drogen schützen kann. Inhalte der Begegnung sind Erfahrungsberichte
kurz
notiert
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zu den Drogen und den einhergehenden Gefahren aus Konrad Fissneiders Vergangenheit, die Prävention in der Familie und Tipps, wie Eltern ihrem Kind Selbstvertrauen und Freude am Leben vermitteln können. „Kinder mit starkem Selbstwertgefühl sind gefühlsmäßig stabiler und kommen mit den Anforderungen ihrer Umwelt besser zurecht“, ist Fissneider überzeugt. Auch die Wissensvermittlung spielt bei den Gesprächen eine große Rolle, denn wer um das Risiko von Drogenkonsum Bescheid weiß, läuft seltener Gefahr, ins
Drogenmilieu hineinzugeraten. Informationen zum Angebot gibt es unter www.konradfissneider. com, Schlagwort: Drogenprävention zu Hause. vk
Das Kloster Neustift empfing hohen Besuch aus dem Belgischen Königshaus: Der ehemalige König Albert II. und seine Frau Königin Paola besichtigten die Stiftskirche und die Stiftsbibliothek. Die königlichen Majestäten waren von den Sehenswürdigkeiten sehr beeindruckt, die sie als einzigartige Juwelen bezeichneten.
Die Schabserin Tamara Thaler ist seit April verantwortlich für das Stadtmarketing in Sterzing. Schon immer war die 27-Jährige in der Tourismusbranche tätig, auch mehrere Jahre im Ausland. In der Fuggerstadt will sie sich für die Einheimischen stark machen: Sie sollen sich mit der Stadt identifizieren können.
Der erste Platz beim Mobilitätspreis 2018 ging an Benjamin und Helmuth Profanter für die Umsetzung von Klimaschutz, Kundenfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit im eigenen Unternehmen. Ihr Ansatz im Betrieb sei wegweisend für eine nachhaltige Entwicklung, so die Jury-Begründung.
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
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Claudia Barth, Lehrerin
Das Wahlquiz
Peinliche Verwechslung
„Hm, das Problem haben wir also erkannt. Aber wo ist die Lösung?“, grübelt der Franz, und dabei reibt er Wickie-like mit dem rechten Zeigefinger an der Unterkante seiner Nase. „Ich hab’s!“ ruft er plötzlich euphorisch, „wenn Wahlen nur noch Ergebnisse bringen, über die wir danach alle den Kopf schütteln, müssen wir eben das Wahlrecht einschränken auf Leute, die einen gewissen Mindeststandard an IQ haben“. „Aha“, sagt die Frieda nach endlosen 15 Sekunden unheimlicher Stille, „da wird die Wahlbeteiligung aber dramatisch sinken“. Und überhaupt, sag ich, das ist ja demokratiepolitisch ein geradezu bedenklicher Vorschlag, worauf der Franz einen beleidigten Gesichtsausdruck einnimmt: „Bitte, dann sag ich halt nix mehr. Immer kritisieren, aber selbst keine Ideen haben – das lob ich mir!“ Man könnte die Wahl verbinden mit einem Quizspiel, sag ich, damit ich halt etwas gesagt habe. Frieda springt sofort auf: „Stimmt!“, sagt sie, „stell dir vor, man geht in die Wahlkabine und muss dort am Bildschirm fünf Fragen richtig beantworten, damit man am Ende auch eine Stimme abgeben darf“. Das wär lustig, sag ich, man verbindet Demokratie mit Entertainment. „Und wenn ich eine Partei anklicke, muss ich danach mit weiteren fünf Fragen auch beweisen, dass ich genau weiß, wofür die Partei eigentlich steht“, sagt der Franz, worauf er vor lauter Euphorie fast seinen Cappuccino verschüttet. „Das können wir uns doch alles sparen“, sagt Frieda, „denn bei uns informieren sich die Leute gut, bevor sie in die Wahlkabine schreiten“. Ihr Wort in Gottes Ohr.
Ich hatte einen anstrengenden Arbeitstag hinter mir, als ich mich auf den Weg in die Mittelschule meines Sohnes zum Elternsprechtag machte. Auf der Klassentür standen Namen von Lehrpersonen, die in diesem Raum mit den Eltern sprachen. Ich ging hinein und setzte mich auf den freien Stuhl bei der Deutschlehrerin, der ich dann aufmerksam zuhörte. Als sie begann, ihr Jahresprogramm zu schildern, wurde ich stutzig: Was Genetik und Vererbungslehre mit dem Deutschunterricht zu tun haben sollen, verstand ich nicht. Irgendwann unterbrach ich sie und fragte nach. Sie sah mich etwas verwirrt an und begann laut loszulachen. Als sie mir erklärte, dass sie nicht die Lehrerin für Deutsch, sondern für Naturwissenschaften sei, versuchte ich mich, aus der peinlichen Situation zu befreien. Ich entschuldigte mich und erkundigte mich noch schnell über die Leistungen meines Sohnes in ihrem Fach, um mich dann so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen.
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> Zubereitung Zucker, Eier, Vanillezucker, Öl und Eierlikör gut schaumig rühren. Mehl mit Backpulver mischen und unterheben. Bei 170° 45–50 Minuten bei Umluft backen. Fertig!
LKW-FAHRER GESUCHT Kurz und bündig liest sich das Einstandsrezept von Melanie Vitroler, die seit kurzem das Brixmedia-Team als Grafikerin unterstützt. Damit ihr Lieblingskuchen nun auch aus dem „Brixner“ nachzubacken ist, hat die Vahrnerin die geheime Rezeptesammlung ihrer Mutter durchforstet – und ist Gott sei Dank fündig geworden! Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
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„Gustl“ bringt den Sieg z „Gustl“ – so hat Johannes Wassermann „seinen“ Haselhahn genannt, jenen seltenen und wenig abgelichteten Vertreter der heimischen Vogelwelt, der als besonders scheu gilt. Seit gut sechs Jahren legte Wassermann seinen fotografischen Schwerpunkt auf dieses Projekt, das ihn immer wieder vor enorme Herausforderungen gestellt hat. „Meist waren genaueste Kenntnisse über sein Verhalten, über das gesamte Gebiet und über seine Lieblingseinstände sowie meine Hartnäckigkeit der Schlüssel zum Auffinden des Hahns“, sagt Wassermann. Nun wurden Geduld und Ausdauer des Naturfotografen belohnt: Er
gewinnt mit seiner Dokumentation über den Haselhahn im Südtiroler Bergwald den Fritz-Pölking-Preis 2018. Dieser internationale Preis, der seit elf Jahren zu Ehren des 2007 verstorbenen Fritz Pölking von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) gemeinsam mit dem Tecklenborg-Verlag ausgeschrieben wird, wird jährlich für ein herausragendes fotografisches Werk vergeben. Dies kann sowohl ein naturfotografisches Projekt als auch ein Portfolio sein. „Den Bildern von Wassermann ist anzusehen, dass nicht nur viel Geduld, sondern auch eine innige Beziehung des Fotografen zu seinem Motiv für eine überzeugende Bildstrecke von Bedeutung ist. Sein Porträt dieser
Foto: Georg Kantioler
Menschen & Meinungen
BRIXEN
besonderen Vogelart ist einzigartig“, so die Begründung der Jury zur Wahl des Siegerprojektes. Die gesamte Fotostrecke zu „Gustl“,
dem Haselhahn, ist einsehbar unter www.gdtfoto.de und in der Online-Version des „Brixner“ (epaper.brixner.info). sp
BRIXEN
Ehrung für Sr. Christa
RAAS
Goldenes Priesterjubiläum z 50 Jahre im Dienst des Herrn steht Hochwürden Walter Michaeler. Aus diesem Anlass feierte die Pfarrgemeinde Natz am Sonntag, 2. September, gemeinsam mit dem Patroziniumsfest des Heiligen Ägidius auch das Goldene Priesterjubiläum von Hochwürden Walter Michaeler. Die Präsidentin des Pfarrgemeinderates von Natz, Paula Überbacher, zeichnete den Lebensweg des Jubilars nach. Prälat Georg Untergaßmair erinnerte an die gemeinsamen Studienjahre im Vinzentinium, die in die Zeit des zweiten Vatikanischen Konzils von 1962 bis 1965 gefallen waren. Im Jahr 1966 war Walter Michaeler in Brixen zum Priester geweiht worden. Viele 48
Jahre verbrachte der Jubilar in der Mission als Comboni-Missionar, dessen Orden er bereits im Jahr 1960 beigetreten war. Zwischenzeitlich war Michaeler von 1984 bis 1992 als Verwalter und Präfekt im Herz-Jesu-Missionshaus in Milland in die Heimat zurückgekehrt. Insgesamt verbrachte Michaeler aber über 38 Jahre in Peru und fünf Jahre in Spanien in der Mission. Die Comboni-Missionare sind bereits seit 1938 in Peru tätig, und so war dieses Land für den Missionsauftrag Michaelers wohl vorherbestimmt. In der Zeit in Peru lebte er unter anderem auch im Dorf Pozuzo, einer von ausgewanderten Tirolern gegründeten Kolonie. sp
z Bischof Ivo Muser hat am Ende der Seelsorgetagung, die heuer am 8. September abgehalten wurde, neben anderen auch die Brixner Tertiarschwester Christa Pardeller für ihr langjähriges und vorbildliches Wirken geehrt. Besondere Anerkennung gebührt ihr für ihre Verdienste in der Mission als Krankenschwester und Hebamme sowie für den Aufbau zahlreicher Krankenstationen und die Förderung von Wasserprojekten. „Vor etwa 25 Jahren war Sr. Christa Leiterin einer Klinik in Kamerun. Ihr war aufgefallen, dass die meisten ihrer Patienten aufgrund des verunreinigten Wassers behandelt werden mussten. Also machte sich Sr. Christa auf den Weg in die Berge, um nach Wasserquellen zu suchen. Sie fand fünf an der Zahl und organisierte den Bau einer 25 Kilometer langen Wasserleitung mit insgesamt 50 Was-
serstellen. Diese Wasserleitung wurde mit Südtiroler Geldern finanziert und ist heute noch gut erhalten“, erzählt Walter Penn, Leiter des Missionsamtes der Diözese Bozen-Brixen, der über Sr. Christa und ihr Wasserprojekt in Kamerun auch einen Film gedreht hat. Christa Pardeller ist 1943 geboren. 1963 wurde sie Missionskandidatin bei den Tertiarschwestern in Brixen; seit 1970 ist sie in der Mission tätig, am längsten davon in Duala, der größten Stadt Kameruns. Dort hat sie ein neues Spital aufgebaut. Seit Ende 2015 ist Sr. Christa wieder in ihrer früheren Krankenstation in Bali tätig, wo sie schon 1978 bis 1984 war. Ein besonderes Anliegen war ihr dort, eine Röntgen- und Ultraschall-Abteilung mit den nötigen Apparaten auszustatten. Die Abteilung ist seit 2017 voll in Betrieb. sp
Pro& Contra Sollte die Sonntagsöffnung von Geschäften wieder abgeschafft werden?
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Der Hintergrund:
Der verkaufsoffene Sonntag steht erneut in Diskussion, nachdem Vize-Premier Luigi Di Maio ein entsprechendes Gesetz zur Abschaffung der Sonn- und Feiertagsöffnungen in den Handelszentren angekündigt hat. Die Diskussion wird seit Jahren kontrovers geführt: Die einen sagen, Sonntagsöffnungen seien wettbewerbsverzerrend und arbeitnehmerfeindlich. Dem stehen Verfechter für mehr Flexibilität bei den Ladenöffnungszeiten gegenüber: Längst werde in vielen Berufsbranchen täglich gearbeitet.
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Foto: Helmuth Rier
KOCHKUNST
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PHILIPP MOSER, hds-Präsident: „Die Liberalisierung der Sonntagsöffnungszeiten hat keine Vorteile gebracht“
MAXIMILIAN WILD, Manager Outlet Center Brenner: „Aufhebung der Sonntagsöffnung wäre ein Rückschritt in die Steinzeit des Handels“
Ja An und für sich würde der hds den
Nein Die Liberalisierung der Öffnungszei-
Stopp der Sonntagsöffnung von Geschäften begrüßen, aber die Sonntagsöffnung wird ja nicht abgeschafft, sondern nur reglementiert. Fast sieben Jahre totale Liberalisierung im Handel haben in der Tat keine Vorteile gebracht: Der Gesamtumsatz ist gleichgeblieben und verteilt sich lediglich auf sieben anstatt auf sechs Wochentage. Liberalisierte Öffnungszeiten sind für Klein- und Mittelbetriebe wirtschaftlich nicht vertretbar, fördern letzten Endes die Bildung von Konzentrationen und führen zu Wettbewerbsverzerrungen. Zudem ist der Sonntag, so wie es unsere Tradition vorsieht, ein Ruhetag und schafft damit Freiraum für persönliche Interessen, Gemeinschaft und Familie. Von daher ist eine entsprechende klare Regelung sinnvoll. Der hds hat einen Vorschlag für ein Landesgesetz ausgearbeitet, mit dem die Sonn- und Feiertagsschließungen im Einzelhandel hierzulande wieder gesetzlich geregelt werden sollen. Wir haben versucht, einen Konsens aufgrund der vielen Bedürfnisse unserer Handelsbetriebe und im Sinne der Vielfalt unseres Handels zu finden. Das ist uns gelungen. Grundsätzlich sieht das Konzept des hds vor, dass im Jahr bis zu acht Sonn- und Feiertagsöffnungen erlaubt sind. Für zwei Kategorien von Tourismusorten – hochtouristische und touristische Gemeinden (darunter alle großen Städte) – sowie für Nahversorgungs- und Traditionsbetriebe soll es Ausnahmen zur Regelung geben. Auf Landesebene und auf gesamtstaatlicher Ebene sind wir mit unserem Vorschlag auf einem guten Weg. z
ten und damit auch der Sonntags- und Feiertagsöffnung, die seit 2012 in Kraft ist, hat sich absolut bewährt. Damit wurde für die Konsumenten und Kaufleute ein Stück weit Modernität und Normalität hergestellt. Fast zwei Drittel der Konsumenten in Deutschland sprechen sich laut einer Emnid–Umfrage dafür aus, dass jedes Geschäft selbst entscheiden können soll, ob es am Sonntag offen hat oder nicht. Gerade in Ländern wie Südtirol oder Nordtirol mit jährlich über 20 Millionen Gästen ist die Sonntagsöffnung ein Muss, um das Konsumbedürfnis der Gäste zu befriedigen und zusätzlich Kaufkraft zu generieren. Für viele Berufsgruppen wie zum Beispiel Gesundheitswesen, Tourismus oder auch in der Sanität ist Arbeit am Wochenende und an Feiertagen normal. Dafür wird entsprechend Zeitausgleich oder Mehrbezahlung geboten. Im Outlet Center Brenner mit über 350 Beschäftigten ist zudem Teilzeitarbeit an manchen, nicht allen Wochenenden oder Feiertagen, sehr gefragt – sei es bei Studenten oder bei weiblichen Teilzeitkräften, die einen Zuverdienst suchen und unter der Woche aufgrund der Kinder oder des Studiums keine Möglichkeit hätten. Eine Aufhebung der freien Wahl der Öffnungszeiten wäre ein schwerer und wirtschaftlich sehr schädlicher Rückschritt in die „Steinzeit” des Handels. Das würde niemandem helfen außer den OnlineRiesen wie Amazon, die jetzt schon enorme Summen an regionaler Kaufkraft und Wertschöpfung absaugen, ohne auch nur einen einzigen regionalen Arbeitsplatz zu bieten. z
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Menschen & Meinungen
UMFRAGE
„Eine wichtige und hilfreiche Veranstaltung“ Fotos: Oskar Zingerle
Im Anschluss an unsere Podiumsdiskussion vom 12. September (s. Seite 10 ff.) im Forum Brixen haben wir einige Gäste im Foyer dazu befragt, wie sinnvoll sie solche Veranstaltungen finden und ob die Diskussion ihnen bei ihrer Entscheidungsfindung weitergeholfen hat.
„Die Veranstaltung des heutigen Abends hat mich persönlich sehr bereichert!“, sagt Evelyn Steiner. „Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Ich weiß zwar bereits ziemlich genau, wen ich wählen werde, allerdings war es für mich dennoch sehr interessant – vor allem, da eine neue Partei anwesend war, deren Ideen ich hören wollte.“
„Nun, der Großteil der hier Anwesenden dürfte bereits vor der Veranstaltung genau gewusst haben, wen er wählen wird“, ist Alessandro Stenico überzeugt. „Das bedeutet, dass eine solche Veranstaltung nur bedingt sinnvoll ist. Ich glaube nicht, dass es sehr viele Leute gibt, die durch die Veranstaltung ihre Meinung geändert haben.“ 50
„Ich gebe zu, dass ich bis jetzt politisch nicht wirklich engagiert war – aber gerade deshalb ist eine solche Veranstaltung für mich umso hilfreicher!“, ist Jakob Dellago überzeugt. „Es ist eine Möglichkeit, sich von den Kandidaten ein genaueres Bild zu machen. Durch die Informationen, die man aus den Medien bekommt, kann man sich oft nur schwer vorstellen, wie die Kandidaten wirklich sind.“
Rosa Lamprecht zeigt sich überrascht: „Es waren sehr viele Interessierte im Raum! Das zeigt, dass solche Veranstaltungen wichtig sind. Außerdem ist es ein gutes Zeichen für die Demokratisierung eines Landes, weil alle Volks-, Bildungs- und Altersschichten sowie sowohl Deutsch- als auch Italienischsprachige anwesend waren, um sich hier Informationen zu holen.“
Helene Frei zeigt sich enttäuscht: „Für mich war die Veranstaltung zu wenig aufschlussreich. Die acht Minuten Zeit, die den einzelnen Kandidaten für ihre Aussagen blieb, war zu knapp. Durch die vielen Themen würde die Veranstaltung allerdings zu lang werden, wenn sie länger reden dürften. Für ein nächstes Mal wäre es vielleicht besser, nur einen Kandidaten pro Partei einzuladen.“
Michael Rossmann sagt entschlossen: „Diese Veranstaltungen sind sehr hilfreich! Man kann sich über verschiedene Kandidaten und Parteien informieren, über die man bis dato noch nicht gut Bescheid wusste. Solche Möglichkeiten sollten öfter geboten werden. Und die Jugend müsste besser darüber informiert werden, dass sie stattfinden.“
Auch Margerita Ploner findet solche Veranstaltungen sinnvoll: „Man hat schließlich Vertretern von ganz verschiedenen Parteien zuhören können, und ich habe deren Meinungen erfahren. Erst dadurch habe ich bemerkt, dass sich einige bei bestimmten Themen einig sind, wenn sich auch die Argumentationen vollkommen unterscheiden.“
Arno Pider würde eine solche Veranstaltung als „eher interessant“ bezeichnen: „Hilfreich war sie mir nur teilweise. Man hat sehr viele Meinungen zu den verschiedensten Themen gehört. Diese Informationen muss man allerdings im Nachhinein erst verarbeiten und sich dann Gedanken darüber machen, wen man wählen soll.“
Echo
Leser schreiben uns
Andreas Gottlieb Hempel, Brixen, im Namen der Initiativgruppe Hofburggarten
Bereits im Vorspann zum Interview steht, dass die Attribute der Ziele unserer Initiativgruppe jenen von André Heller äußerst ähnlich sind. Da ist etwas nicht verstanden worden. Sie könnten nicht verschiedener sein: Heller sieht eine Touristenattraktion mit Eintritt vor. Wir möchten einen Bürgerpark mit freiem Zugang. Das Interview sollte die Meinung der Befragten bringen und nicht die Ansichten des Fragestellers. Unzulässig ist Vontavons Meinung am Ende, auf das die Befragten nicht mehr antworten konnten. Gegen dieses unfaire Vorgehen stellt die Initiativgruppe klar: Vontavon übersieht mit seinem die Bürger diskreditierenden Hinweis auf die Seilbahnabstimmung völlig, dass hier seriöse und renommierte Persönlichkeiten Brixens mit einer Reihe junger Bürger gemeinsam agieren. Es passt wohl der Rathaus-Mehrheit nicht, wenn mündige Bürger eine andere Meinung äußern – das ist jedoch demokratisch und hat mit Spaltung der Bürgerschaft nichts zu tun. Von den Gemeinderäten erwarten wir, dass sie auf jene hören, die sie gewählt haben und künftig eventuell nicht wiederwählen werden. Und dass sie transparente Entscheidungen treffen. Durch die vorangegangene Stadtregierung ist das geschehen – bei der überraschenden Beauftragung Hellers jedoch nicht. Die Stadtregierung zeigt sich nun unzugänglich für die Argumente einer großen Anzahl Brixner Bürger, denen Vontavon dreist mangelnde Projektkenntnis vorwirft. Unsere Fachleute können Pläne lesen und auch die zu erwartenden Kosten einschätzen. Der Gemeinderat hat dagegen unverantwortlich einem Projektvorschlag ohne Kostenvoranschlag zugestimmt. Vontavon meint, dass das Projekt von Heller „viel mehr Gemeinsamkeiten mit den Vorstellungen der Initiativgruppe“ habe „als sie selbst es sich heute vorstellen können“. Diese Anma-
Anm. d. Red.: Wir respektieren die persönliche Meinung von Herrn Hempel, kommen aber nicht umhin, einige Aussagen zu widerlegen: Erstens: Wenn Hempel schreibt, er erwarte sich von den Gemeinderäten, dass sie auf jene hören, die sie gewählt haben, so geht er davon aus, dass er die Mehrheit der Brixner vertritt. Diese Legitimation hat aber nur der demokratisch gewählte Gemeinderat, der sich nach einem partizipativen Prozess vieler Bürger und nach gründlicher Analyse des Exposés André Hellers ohne Gegenstimme für das Exposé ausgesprochen hat. Zweitens: Der Gemeinderat hat nicht „unverantwortlich einem Projektvorschlag ohne Kostenvoranschlag zugestimmt“, sondern er hat – ich wiederhole: ohne Gegenstimme – beschlossen, den Stadtrat zu beauftragen, die nächsten Schritte zur Finanzierung und möglichen Realisierung zu setzen. Drittens: Natürlich ist es legitim, dass Bürger Unterschriften sammeln, aber genauso legitim ist es, die Art und Weise, wie diese Unterschriften zustande gekommen sind, zu hinterfragen. Viertens: Sogar Walter Kircher hatte im Interview zugegeben, dass die Attribute der Vision Hellers jenen der Initiativgruppe sehr ähnlich sind, auch wenn sich die Denkweisen unterscheiden. Fünftens: Zur Aussage, dass es „unzulässig“ sei, dass ein Redakteur in einem Kommentar seine Meinung äußert, verweisen wir höflich auf das Pressegesetz und auf das Grundrecht der freien Meinungsäußerung.
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Deftige Freuden sere Besuchen Sie un eien er zg et -M st Feinko eran! in Brixen und M
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Leserbrief zum Interview „Ein einfacher Obstgarten“ im Brixner Nr. 343, S. 12
ßung hat von den Einwänden der Bürger nichts verstanden. Nochmals: Heller will eine teure Touristenattraktion für zahlende Gäste, die Initiativgruppe ist für einen einfachen zutrittsfreien Park für alle Brixner Bürger.
2017
„Nichts verstanden“
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DER SCHÖPFUNGSWEG AUF DER RODENECKER/LÜSNER ALM
Kunst & Kultur
Es werde Licht!
Schöpfung ist Kunst, Kunst ist Schöpfung. Warum also nicht die biblische Schöpfungsgeschichte anhand unterschiedlicher Kunstwerke durchwandern? Möglich ist dies seit kurzem entlang des Confinweges auf der Rodenecker/Lüsner Alm. Der „Brixner“ war mit zwei mitwirkenden Künstlern unterwegs ...
DIE SCHÖPFUNG NACHERZÄHLT: Grödner Künstler haben auf der Rodenecker/Lüsner Alm die Schöpfungsgeschichte erlebbar gemacht
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till ist es im Wald. Der wabernde Bodennebel verschlingt Geräusche, Licht und Umrisse. Irgendwo hinter den Baumwipfeln kämpft sich langsam die Sonne durch das feuchte Grau. Auf einer Hügelkuppe hat sich eine Gruppe Wanderer versammelt. Während drei Pärchen wie in einem Tableau vivant in verschiedenen Posen versteinert wirken, scheinen die anderen beiden Wandersleute nichts Besseres zu tun zu haben, als Fotos mit ihren Kollegen als Hintergrund zu schießen. Ein seltsames Schauspiel, vor allem, weil sich die Pärchen nicht vom Fleck rühren, als die beiden anderen die Handys einpacken und ihre Wanderung fortsetzen: Die Gestalten in den schlammgrauen Jacken bleiben wie versteinert – als wären sie nicht aus Fleisch und Blut. „Die Figuren sind aus Zement und Glimmerschiefer modelliert“, präzisiert der Künstler Filip Moroder Doss. Er hat hier, mitten in der Natur, die Zeichnung von Silvia De Giorgi, einer ehemaligen Schülerin des Grödner Kunstgymnasiums „Cademia“, zum Leben erweckt – und er sah, dass es gut war. Die Schöpfung des Künstlers mit der Schöpfung Gottes zu vergleichen sei laut Moroder keineswegs vermessen. Immerhin ist es Sinn und Zweck des Weges, dass sich Wanderer an insgesamt acht Stationen mit der Gottesschöpfung, aber auch mit der Schöpfung aus Menschenhand befassen. „Sie sollen sehen, wie schön die Schöpfung überhaupt ist und was der Mensch alles dazu beitragen kann“, lächelt Moroder Doss.
noch keine fertigen Stationen sind, haben die Initiatoren den Künstlerzusammenschluss „Unika“ aus Gröden zu Rate gezogen. „Anfangs haben sich sieben Künstler für die Umsetzung bereiterklärt, zwei davon sind aber gleich nach dem ersten Treffen mit den Schülern wieder abgesprungen, und einer ist leider im Laufe der Zeit verstorben“, berichtet Filip Moroder Doss, der die künstlerische Koordination übernommen hat. „Naja, und dann sind eben neun Jahre vergangen“, gibt Moroder Doss wehmütig zu. Erst gab es bürokratische Hürden zu überwinden, dann brachten die Gemeinderatswahlen Veränderungen mit sich, und schließlich sorgte ein unvorhersehbarer Wechsel an der Spitze des Tourismusvereins Rodeneck für eine Zeitverzögerung. „Erst heuer sind wir dazugekommen, das Projekt anzugehen – und auch fertigzustellen“, freut sich der Künstler.
sind und noch dazu aus ähnlichen Materialien gefertigt werden können. Ausgewählt wurde für die Umsetzung nämlich hauptsächlich Cortenstahl, Glimmerschiefer, der auf der Rodenecker/Lüsner Alm ohnehin vorkommt, Zement und Granit; für eine Station wurde zudem Aluminium und Zirbenholz bearbeitet. Wenig auffällig schmiegen sich so die Kunstwerke trotz ihrer teils imposanten Größe ins allgemeine Landschaftsbild. Das Erleben der Natur wird durch sie nicht gestört, sondern vielmehr beflügelt, da die Kunstwerke zwar die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, den Blick aber gleichzeitig wieder in die Umwelt lenken und zur Auseinandersetzung mit ihr anregen.
Und es wurde Licht. „Am Anfang
schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem
Tag und Nacht in Form von einer überdimensionalen, 1,7 Tonnen schweren Cortenstahltonne. Wer möchte, kann durch das konisch geformte Stahlungetüm durchgehen. Die anfängliche Dunkelheit wird dabei nach wenigen Schritten erhellt; am oberen Bereich der Tonne gibt es nämlich Aussparungen im Stahl in Blätterform. Am Ende der Tonne, fern von aller Finsternis, wartet die Natur in all ihrer Schönheit auf den Betrachter – Ausblick auf den Gabler inklusive. Mit ihrer Idee zu dieser Stahltonne hat die Schülerin Rita Pöll die ausführenden Künstler und den mit den Arbeiten beauftragten Schlosser vor eine Herausforderung gestellt: „Wir mussten durchdenken, ob sich die Zeichnung überhaupt umsetzen lässt und ob es technisch möglich ist, eine derart große, konisch geformte Stahlröhre herzustellen“, erinnert sich Filip Moroder Doss. „Wir
„Der Themenweg soll die Augen öffnen für die Schönheit der Schöpfung“_ Filip Moroder Doss, Künstler „Unika“ Der Schöpfungsweg stellte Filip Moroder Doss und die anderen Mitwirkenden gleich vor mehrere Herausforderungen: Erstens mussten sie über die Jahre das Projekt im Blick behalten, und zweitens hatten es die ausgewählten Zeichnungen der Schüler in sich. Gemeinsam mit den Gymnasiasten mussten deshalb die Künstler nach Lösungen suchen, die technisch machbar und schön anzuschauen
Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht“, so steht es im Buch der Genesis geschrieben – und nun auch in der Broschüre zum Schöpfungsweg. An der ersten Station steht auf einer Schleife aus Cortenstahl hingegen nur „Tag 1 – Licht und Finsternis“ – in Deutsch, Italienisch und Englisch, versteht sich. Daneben liegt, unter einem Himmel aus Fichtenzweigen geschützt,
hatten aber mit der Schlosserei Ploner aus Lajen einen guten Handwerksbetrieb an unserer Seite, der mit Herzblut und Verstand mitgearbeitet hat.“ Die Röhre zu formen war aber nur die erste Schwierigkeit, denn das Ungetüm musste schließlich in der Folge noch an Ort und Stelle gebracht werden. Vergessen darf man dabei nicht, dass Zielort des Kunstwerks immerhin eine Alm war.
Fotos: Oskar Zingerle
Die Idee dahinter. Während
Gott für die Schöpfung der Erde sieben Tage benötigte, hat sich das Projekt des Schöpfungsweges auf der Rodenecker/Lüsner Alm über neun Jahre hingezogen. Am Anfang stand die Idee eines Themenweges; das endgültige Thema hat der Tourismusverein Rodeneck zusammen mit Pfarrer Artur Schmitt, der damals noch Präsident des Bildungshauses Kloster Neustift war, ausgewählt. Doch was soll an den verschiedenen Stationen des Weges geschehen – und wie soll die Schöpfung aufgearbeitet werden? Mit diesen Fragen befassten sich die Schüler der 4. Klasse des Grödner Kunstlyzeums „Cademia“. Über einen Wettbewerb wurden anschließend acht Projektzeichnungen ausgewählt. Aber weil Zeichnungen
Sechs durch ein Cortenstahlband verbundene Granitblöcke sind eine künstlerische Anspielung auf die Himmelskörper
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Kunst & Kultur
Aber auch die anderen Stationen hatten es aus technischer Sicht in sich: An der Station zu Tag zwei, bei der es darum geht, dass Gott das Himmelsgewölbe vom Wasser schied, musste eine 14 Meter lange und 45 Zentimeter breite Schleife aus Cortenstahl geformt werden – „dazu kommt, dass am Boden eine 3,5 Tonnen schwere Steinplatte das Meer darstellt“, beschreibt Thomas Comploi, der diese Station künstlerisch ausgeführt hat. „Die Steinplatte mussten wir irgendwie an Ort und Stelle bekommen, und Kran hatten wir keinen. Wir haben’s also mit einem Bagger versucht, was aber nicht funktioniert hat“, schmunzelt er. Ein Landwirt hatte schließlich die Lösung und zog den Stein mit seinem Traktor hinauf. „Die Vorderräder waren mehr in der Luft als auf dem Boden, so schwer war der Stein“, erinnert sich Comploi lachend. Um aber die Arbeit an den verschiedenen Stationen anzugehen, war einiges an Vorarbeit nötig: Genehmigungen mussten eingeholt, die anstehenden Arbeiten koordiniert und die Standorte für die Kunstwerke vorbereitet werden. Vor allem die Forstbehörde schien dem Projekt gegenüber positiv gestimmt, denn Beanstandungen und Probleme gab es keine. „Immerhin ist das Projekt eine Bereicherung für die Alm. Vielleicht ist dadurch die gute
info Seinen Anfang nimmt der Schöpfungsweg am Parkplatz Zumis. Von dort wandert man gemütlich den Confinweg entlang in Richtung Roner Hütte und weiter bis zur Kapelle am Pianer Kreuz. Hin und zurück ist mit einer Gehzeit von 1,5 Stunden zu rechnen. Die Stationen im Überblick: Tag 1 – Licht und Finsternis & Himmel und Erde Tag 2 – Himmelsgewölbe Tag 3 – Pflanzen Tag 4 – Sonne, Mond und Sterne Tag 5 – Fische und Vögel Tag 6 – Mensch Tag 7 – Vollendung Entwürfe der Kunstwerke (Schüler „Cademia“): Rita Pöll, Johanna Pitschieler, Silvia De Giorgi, Judith Röch und Mirko Pitscheider. Ausführung der Kunstwerke (Mitglieder „Unika“): Matthias Kostner, Giovanni Demetz, Thomas Comploi und Filip Moroder Doss 54
Stimmung zu erklären“, vermutet Comploi. Im August packten die vier Künstler dann ihre Siebensachen und zogen für zwei Wochen auf die Alm, um ungestört arbeiten zu können. Auch wenn es eine intensive und anstrengende Zeit war, bezeichnen Comploi und Moroder Doss die zwei Wochen als schön. „Sonst arbeiten wir ja eigentlich nur alleine in unseren Ateliers. Die Zusammenarbeit war also schon eine tolle Erfahrung, und wir haben uns gegenseitig motiviert und angespornt“, beschreibt Moroder Doss. So kam es auch, dass die vier Künstler weder Hitze noch Regen scheuten und bei jedem Wetter modellierten, schweißten und mit dem Aufstellen der Steine beschäftigt waren.
Die Vollendung genießen.
Durch den Wald und vorbei an Tag drei mit der Entstehung der Pflanzen geht es zum nächsten Kunstwerk der Superlative: Sechs Granitblöcke werden umkreist von einer überdimensionalen gebogenen Schlinge aus Cortenstahl. „Der Kreis hat einen Durchmesser von 10 Metern, die Schleife ist 34 Meter lang, und der schwerste Stein wiegt 7,2 Tonnen“, beschreibt Thomas Comploi sichtlich stolz. „Wir haben beim Aufstellen auch die Positionen bedacht – Westen und Osten, also Sonnenauf- und Sonnenuntergang, sind mit dem größten und kleinsten Stein markiert.“ Nachdem Gott das Erdengetier und die Fische schuf – dargestellt als Fischschwanz in Aluminium und Vogelkopf aus Zirbenholz – ging er daran, den Menschen zu modellieren. „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag“, so steht es im Buch der Genesis geschrieben.
Der Blick durch die konisch geformte Stahltonne lässt im wahrsten Sinne Licht ins Dunkel dringen Wer so viel schöpft, muss auch einmal rasten und sein vollendetes Werk betrachten. Ein idyllischeres Plätzchen als bei der Kapelle am Pianer Kreuz gibt es dafür wohl nicht. Hier steht auch das letzte Kunstwerk, das den Schöpfungsweg – und damit auch die Schöpfungsgeschichte im übertragenden Sinne – abschließen soll. Die ehemalige Schülerin Hanna Pitschieler hatte sich vor Jahren für diese Station eine Bank ausgedacht, deren Rückenlehne ein halbgeöffneter Trichter ist.
Zwei der vier Künstler: Filip Moroder Doss (links im Bild) und Thomas Comploi
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Durch die Trichterform wird der Blick des Wanderers direkt auf die lauschige Kapelle gezogen; von der Bank aus lässt sich hingegen der Ausblick auf die sanften Almwiesen und den dunkelgrünen Wald genießen. Und alle sahen, dass es gut war.
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
AUSSTELLUNG
Get involved!
Die Künstler. Julia Frank präsentierte anlässlich der Eröffnung eine Performance, bei der der Brixner Tango-Verein Boedotango von Lucia und Antonio De Sarro mit der Musikkapelle Peter Mayr
Pfeffersberg interagierte; untermalt wurde das Ganze mit dem Soundteppich des Klangkünstlers Peter#KOMPRIPIOTR#Holzknecht. Hartwig Thaler und Manfred Mureda zeigten nicht nur Kunstwerke in der Galerie, sondern über den Verein Dandelion öffneten sie auch ihre Ateliers in Stufels für die Dauer der Ausstellung. Christian Piffrader veranschaulichte unsere Minderheitensituation im italienischen Staat mit einem Stiefel in Lindenholz, in dessen Schaft kleine Figuren im Schützengewand hineinlinsen. In einer zweiten Arbeit marschiert eine Musikkapelle den Berg hinauf und evoziert das Bild einer typischen Prozession im ländlichen Raum. Ähnliche Motive bearbeitete Romana Prinoth, indem sie die Fotoarbeiten durch digitale Umkehrung von positiv auf negativ verfremdete und damit den Blick auf Altbekanntes neu justiert. Maria Walcher spielte mit verkrusteten Ritualen und ruft dazu auf, neue Denkansätze auszuprobieren. Sie legte einen Alltagsgegenstand als Teppich aus, zerlegt in Puzzleteile, und forderte den Betrachter auf, die alte Ordnung herzustellen oder neue Strukturen und Muster zu entdecken. Sylvia Barbolinis Blechblasinstrumente entpuppen sich erst auf den zweiten Blick als geschlos-
sene Körper, aus denen kein Ton entweichen kann. Durch den Druck der gefangenen Luft entstehen Beulen und Blasen. Die sechsteilige Skulptur nahm hintersinnig auf gefährlich aufgebauschte aktuelle Situationen Bezug und mag als Chance für eine völlig neue Form der gesellschaftspolitischen Harmonie gedeutet werden. Josef Rainers Faible für Automaten zur Zeit der Renaissance personifizierte die Orang-Utan-Skulptur Columbo, die geschichtliche oder philosophische Themen deklamiert. Die Skulptur wurde um eine neue Ebene erweitert, sie verweist auf die Kommunikation als wichtigen kulturellen Austausch und fordert zum Zuhören auf. Julia Biasi dekorierte den kleinen Galerieraum zum Kinosaal um, verwendete dabei originale Sessel vom Astra Kino und zeigte zwei Videos, die sich einmal ironisierend mit den amerikanischen Education-Videos und einmal mit der Digitalisierung der TV- und Filmindustrie beschäftigen. Die Kultur des Kinobesuchs hat sich auch hierzulande stark verändert und ist von der ursprünglich dokumentarisch erzieherischen Absicht zur reinen Unterhaltung mutiert. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Romana Prinoth wirft einen etwas anderen Blick auf Traditionsvereine
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edes Jahr organisiert der Südtiroler Künstlerbund in der StadtGalerie eine gesellschaftskritische Ausstellung – heuer als Trilogie mit dem Titel „Tourismus, Kultur und Wirtschaft“. Im Juni beschäftigte sich die Ausstellung mit dem Thema Tourismus („Turista per sempre“) und im September ging es um Kultur: In diesem zweiten Teil galt es, Bereiche hervorzuheben, die eine signifikante Relevanz für die Stadtentwicklung haben und aktiv zum kreativen Zusammenleben beitragen. Bezugnehmend auf die Kulturvereine des gesamten Einzugsgebietes haben die Kuratorinnen Lisa Trockner und Eva von Ingram Harpf ein Konzept entwickelt, das die ganze Spannbreite des kulturellen Seins aufgreift und einen Bogen zur Gegenwartskunst spannt. Insgesamt gibt es in Brixen 67 registrierte Vereine mit über 1.000 Mitgliedern, die sich überwiegend ehrenamtlich für den Erhalt der Traditionen einsetzen und gleichzeitig durch stetige Aktivitäten die gesunde Weiterentwicklung der Stadt fördern.
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Der zweite Teil der von den Projektkuratorinnen Eva von Ingram Harpf und Lisa Trockner für den Südtiroler Künstlerbund (SKB) in der Stadtgalerie Brixen entwickelten Ausstellungstrilogie „Tourismus, Kultur und Wirtschaft“ beschäftigte sich vom 7. bis zum 29. September mit Kultur: „Get Involved!“.
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Kunst & Kultur
BRIXEN
Tanzen für Herz und Seele Pflege und Erhalt des heimischen Brauchtums, der Trachten, Tänze und Volksweisen – dafür setzt sich die Volkstanzgruppe Brixen seit Jahrzehnten mit viel Idealismus ein. Heuer feiert sie ihr 70-jähriges Gründungsjubiläum. Brixen hat damit die älteste Volkstanzgruppe Südtirols.
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or 40 Jahren, also 1978, hat die Volkstanzgruppe Brixen das letzte Mal ein Jubiläum gefeiert. Zur 30-Jahr-Feier wurde damals gar eine Broschüre herausgegeben mit Grußworten des Bürgermeisters Zeno Giacomuzzi, des Gruppenleiters Hans Dander und des SVP-Bezirksobmanns und Brixner Stadtrats Luis Zingerle“, erzählen Tanzgruppenleiterin Maria Holzer Thaler und Obmann Michl Thaler mit Blick in die noch erhaltene Festbroschüre aus dem
Jahr 1978. Sechs Tage hindurch, also an zwei Wochenenden von Freitag bis Sonntag, gab es damals ein Festprogramm. Verschiedene Tanz- und Singgruppen und Musikkapellen aus Südtirol, Österreich und Deutschland beteiligten sich und sorgten für Unterhaltung im Festzelt im Ex-Gil-Gebäude.
Die Anfänge der Brixner Gruppe. Die jüngere Geschichte des Volkstanzes in Brixen geht aber bis in die Dreißiger Jahre zurück: Im
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Zuge der Wiederbelebung des alten Volkstanzes alpenländischer Art bildete sich um 1932 in Brixen die „Trachten- und Schuhplattlergruppe Brixen“. Die Gruppe war sehr aktiv und trat oft auf. Nach erfolgreichen Anfängen, so brachte es die Gruppe bei einem Wettbewerb in Montecatini sogar zum Italienmeister im Volkstanz, folgte aber bereits 1935 die Auflösung. Es gab zwar 1939 erneut Bestrebungen, eine Volkstanzgruppe zu bilden, die auch zustande kam, aber Krieg und Kriegswirren sorgten dann erneut für die Einstellung. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwachte das Interesse für den Volkstanz in Brixen wieder, und in Zusammenarbeit mit Hans Schrott und Karl Recla gründete Hans Rieder um 1948 die heutige Brixner Volkstanzgruppe. Vielerorts in Südtirol trat die Tanzgruppe auf, stellte sich auch dem Fernsehen zur Verfügung und unternahm weite Fahrten in italienische Provinzen und in die Bundesrepublik Deutschland. Der Beitritt der Brixner Gruppe zur Arbeitsgemeinschaft der Volkstanzpflege in Südtirol erfolgte sofort nach deren Gründung am 30. Jänner 1961.
Wieder Zeit für ein Fest. 40 Jahre
sind nach dem 30-Jahr-Jubiläum ins Land gezogen, in denen man kein Aufhebens mehr gemacht hat um das Gründungsjubiläum der Volkstanzgruppe Brixen. Das sollte sich für das Jahr 2018 ändern, so auch die Überzeugung des Ehepaars Thaler, das die Organisation einer gebührenden 70-Jahr-Feier stark vorangetrieben hat. „Inzwischen steht auch die ganze Gruppe hinter der Jubiläumsfeier, die wir am 27. Oktober im Forum Brixen begehen werden. Wir zählen ja zurzeit 22 Mitglieder zwischen 20 und 65 Jahren“, informiert Obmann Michl Thaler.
Das Ehepaar Thaler. Getanzt
haben Maria und Michl Thaler schon immer gerne. Bereits 1974 waren sie Gründungsmitglieder der Volkstanzgruppe St. Andrä, bei der Michl auch zehn Jahre lang die Funktion des Obmanns innehatte. Zudem war er 40 Jahre lang bei der Musikkapelle St. Andrä und Maria zwölf Jahre im Ausschuss bei der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, ebenfalls in ihrem Heimatort St. Andrä. Dann war es
Zeit für eine Neuorientierung, und diese fanden sie im Jahr 2010 mit einer Anzeige im „Brixner“: „Wir suchten wieder nach einem Tätigkeitsbereich im Tanz. Im ‚Brixner‘ haben wir damals gelesen, dass die Volkstanzgruppe Brixen interessierte Tanzpaare willkommen heißt. Unsere Aufmerksamkeit war sofort geweckt. Wir haben uns gemeldet, und seitdem sind wir dabei“, freuen sich die beiden.
Obmann und Tanzleiterin. Von Anfang an waren beide mit Leib und Seele bei der Volkstanzgruppe Brixen, sodass sie bald auch Funktionen im Verein übernahmen. Michl Thaler ist seit 2015 Obmann der Volkstanzgruppe Brixen, nachdem er drei Jahre lang als Vizeobmann gearbeitet hatte, und Maria ist seit ebenfalls drei Jahren Tanzgruppenleitern. „Gerade zu Beginn war die Funktion der Tanzleiterin schon eine große Herausforderung für mich“, gesteht
darauf achten, dass ein gutes Klima in der Gruppe vorherrscht. Bei uns sammeln sich Altersgruppen zwischen 20 und 65 Jahren, da können schon mal unterschiedliche Sichtweisen vorkommen.“ Es gehöre auch zu seinen Aufgaben, die Gruppe zu motivieren, zu entscheiden, bei welchen Veranstaltungen man teilnehmen soll, „und natürlich muss auch darauf geachtet werden, dass die Geselligkeit in der Gruppe nicht zu kurz kommt.“
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Mitglieder werden immer gesucht. Einen starken Bedarf habe
man im Verein immer an interessierten Tänzerinnen und Tänzern, versichern die beiden: „Wir achten immer darauf, dass wir mindestens sechs Tanzpaare sind, und neue Tänzer sind uns stets willkommen, gerne auch bereits 15-jährige.“ Die Beherrschung der Tänze sei dabei keine Voraussetzung, unterstreicht Maria Thaler: „Mit TanzunerfahAnmeldung peer.it/cal oder T 0472 836 173
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Maria und Michl Thaler finden im Tanzen den nötigen Ausgleich zum Arbeitsalltag
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Maria. Es sei etwas völlig anderes, die Tänze zu beherrschen oder diese so genau zu kennen, um sie als Tanzleiterin anderen zu vermitteln. „In unserem Tanzrepertoire haben wir gut 30 Tänze und etwa acht Schuhplattler, die zwar nur die Männer betreffen, aber für die Proben und Aufführungen übernehme ich auch hier die Choreographie.“ Die Tänze müssen immer wieder einstudiert werden, die Abläufe müssen genau stimmen. „Alle in der Gruppe verlassen sich da ganz auf die Tanzleitung. Anfangs war das wirklich schwierig für mich“, sagt Maria Thaler. Inzwischen sei viel Routine dabei: „Ich tue mir leichter, und die Freude am Tun überwiegt wieder.“ Auch Michl Thaler sind Herausforderungen in seiner Funktion als Obmann nicht fremd: „Die Gruppe zu führen erfordert viel Flexibilität meinerseits. Ich muss
renen mache ich Extraproben, um Walzer, Polka und die Grundtänze einzustudieren.“ Zum Proben trifft man sich einmal wöchentlich im Vereinshaus von Milland. Bei den Tänzen hält man sich nicht nur an das überlieferte Volksgut, sondern achtet auch auf die Einhaltung der tanzfreien Zeit im Kirchenjahr: „Unsere Proben stellen wir mit Beginn der Adventszeit ein, gemäß der Redensart ‚Kathrein stellt den Tanz ein‘, und wir treffen uns erst wieder am Osterdienstag zum gemeinsamen Tanzen“, bestätigt Michl Thaler. Und noch etwas sei der Brixner Gruppe sehr wichtig: „Bei uns gibt es keine fixen Tanzpartner, sondern wir achten darauf, dass regelmäßig der Tanzpartner gewechselt wird. Jeder muss sämtliche Tänze mit jedem tanzen können. Das beugt falschem Ehrgeiz vor und stärkt den Gruppenzusammenhalt.“
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INTERVIEW
Kunst & Kultur
„Ein Spiel mit Raum und Zeit“ Das Südtiroler Kulturinstitut hat sich seit seiner Gründung im fernen Jahr 1954 die Förderung der deutschsprachigen Kultur auf die Fahnen geschrieben. Über die Verwirklichung dieser Zielsetzung und den weitgespannten Bogen mit viel „Spielraum“ im heurigen Programm sprechen wir mit dem Direktor PETER SILBERNAGL. Herr Silbernagl, das Kulturinstitut wird in einem Atemzug mit dem Theater genannt. Dabei ist es nur ein Teil der Kulturarbeit … PETER SILBERNAGL: Unsere Kulturarbeit ist fest in den Satzungen des Vereins verankert, dessen Ziel die Erhaltung der sprachlichen Minderheit ist. Sprachförderung hat für das Institut insgesamt eine große Bedeutung, und da steht das Theater mit an vorderster Stelle. Zur Zeit der Gründung gab es in Südtirol noch keine professionellen Bühnen, aber fast in jeder Gemeinde das Laienschauspiel. Dieses „Alpenphänomen“ ist einem soziologischen Hintergrund geschuldet: Man ist beim Chor, bei der Feuerwehr oder eben beim Theaterverein, um einer Gemeinschaft anzugehören. Somit wurden Gastspiele veranstaltet, die als Inspiration dienten für die Szene mit vielen erstklassigen Theaterbühnen, die wir heute kennen. Zum Theater im Spezifischen kommen wir gleich. Nennen Sie uns noch die anderen Sparten im Institut, die vielleicht nicht allen bekannt sind?
Als erstes würde ich hier die „Sprachstelle“ anführen, deren Leitung die Brixnerin Monika Obrist innehat. Dort wird versucht, auf sprachliche Phänomene im weitesten Sinne hinzuweisen mit all den Mitteln, die zur Verfügung stehen. Es werden auch Tagungen organisiert und Vorträge angeboten, zum Beispiel zum Thema Spracherwerb: von der Jugend-
Oberschüler, damit die Lesekompetenz möglichst umfassend vermittelt wird. Wir zeigen aber auch dezidiert Literaturausstellungen wie zum Beispiel über Thomas Bernhard und Erich Kästner oder auch die „Bücherwelten im Waltherhaus“ jeweils zu Jahresbeginn mit einem vielfältigen Rahmenprogramm rund um das Buch für Kinder und Erwachsene.
Genre Tanz bei uns immer noch ein stiefmütterliches Dasein fristet. Die Stiftung Stadttheater ist jüngst eine Kooperation mit Trient eingegangen; das erschwert leider etwas den Besuch der Tanzaufführungen. Ansonsten fällt mir nur das alljährliche Festival „Alps Move“ ein, das mit eigenen Choreografien aufhorchen lässt.
„Wenn ich für eine Weile kein Theater sehen kann, leide ich unter Entzugs erscheinungen“_ Peter Silbernagl, Direktor des Südtiroler Kulturinstituts sprache bis hin zum Jargon in den sozialen Netzwerken. Ein anderer Schwerpunkt ist unser Kinder- und Jugendbuchzentrum, kurz Jukibuz, bei dem es um die Leseförderung geht. Werden wir in Zukunft noch „eigenhändig“ schreiben? Das dürfte heute nur schwer zu beantworten sein. Was wir aber sicher tun werden, ist lesen: die Grundlage für jegliches Textverständnis. Unsere zwei Mitarbeiterinnen bieten verschiedenste Formen der Leseförderung an, für Kindergartenkinder bis zum
Tanz und Musik dürfen wir auch nicht vergessen ... Wir sind kein klassischer Kulturbetrieb, der im Sommer schließt. Ende Juni bieten wir dem Publikum die Klangfeste auf Schloss Runkelstein an, und im Juli koordinieren wir die vielbesuchten Tanzkurse bei Tanz Bozen mit über 30 Dozenten aus der ganzen Welt. Mittlerweile ist das eine Riesengeschichte für uns geworden, obwohl ich nach wie vor der Meinung bin, dass das
Die attraktivste Schiene ist aber das Theater – was nicht weiter verwundert, denn schließlich gastieren die besten Bühnen des deutschen Sprachraums mit bekannten Schauspielern. Ich würde nie behaupten, dass das Theater der Schwerpunkt unserer Arbeit sei. Bei uns ist jeder Bereich gleich gewichtet und wird mit dem bestmöglichen Einsatz bearbeitet. Zugegebenermaßen hat das Theater aber den größten Publikumszulauf und die
Die Begegnung mit dem Fremden: Eine Herausforderung THEOLOGIE & PHILOSOPHIE IM KONTEXT
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Prof. Dr. Martin M. Lintner Das Fremde konfrontiert einen mit den eigenen fremden Anteilen - mit dem Fremden in mir selbst. 18. Oktober 2018, 14.30 Uhr
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meiste Presse aufgrund des Bekanntheitsgrades der Stars und der renommierten Bühnen. Für jede Spielzeit erfinden Sie ein neues Konzept mit kryptischem Motto wie „Wider erwarten“, „Mittendrin“ oder heuer „Spielraum“. Das Motto ist immer weit gefasst, sodass viele Interpretationsansätze möglich sind. Hinter dem Begriff „Spielraum“ steht die Überlegung, dass ich als Besucher des Theaters einen Raum betrete und mich auf ein Spiel einlasse, ein Spiel mit Raum und Zeit. Bei der Auswahl der Stücke wird ganz dezidiert darauf geachtet, wie dieser Spielraum behandelt wird. Welchen Spielraum lässt das Leben zu? Welchen Spielraum uns die Schrecken der Vergangenheit lassen, zeigt die „Orestie“ auf. Wie viel Spielraum uns das Schicksal zugesteht, sehen wir in „Constellations“. Der politische Spielraum wird „In der Löwengrube“ verhandelt. So können wir endlos weiterfragen.
Im Ringen um die Finanzierung sind wir Kulturvermittler immer so etwas wie Partisanen oder Einzelkämpfer. Wenn es im Haushalt Kürzungen gibt, ist die Kultur sicherlich bei den Erstgenannten, obwohl die Kulturausgaben insgesamt nur knapp ein Prozent vom Kuchen ausmachen. Was soll man da noch groß einsparen? Und wie sollen neue Initiativen entstehen? Ich bin für die Variante der Erneuerung; auch etablierte Vereine sollten sich stets erneuern, die jüngere Generation mit hereinholen, immer wieder etwas Neues ausprobieren. Unsere Finanzierung wird vor allem durch die Landesregierung gestemmt, aber auch wir selbst unterlassen keine Anstrengung, im Bereich des Kartenverkaufs und des privaten Sponsorings weiter zuzulegen. Die Hälfte unseres Budgets kommt von der öffentlichen Hand, aber mittlerweile wird ein Viertel vom Inkasso und ein Viertel von Sponsoren abgedeckt, Tendenz steigend. Kommen Sie mit den großen Häusern immer ins Geschäft,
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Der finanzielle Spielraum ist hingegen nicht unbegrenzt. So musste vor einigen Jahren eine Vorstellung im Großen Abo gestrichen werden, und die Konzertreihe in Bruneck wurde in Frage gestellt.
Für die heurige Theatersaison hat sich Peter Silbernagl das Motto „Spielraum“ einfallen lassen
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Kunst & Kultur
oder müssen Sie wegen zu hoher Kosten auch mal etwas von der Wunschliste streichen? Es gibt von vorneherein grundsätzliche Einschränkungen. Die Bühnenbilder, die partout nicht auf unsere Bühnen in Bozen, Meran, Brixen und Schlanders passen, fallen aufgrund dieser Hürde bereits weg, denn niemand wird sein Bühnenbild zersägen, nur um bei uns zu gastieren. Unsere Philosophie zielt darauf ab, mit einem gewissen Stock von Theaterhäusern langfristig zu kooperieren. Da ist die Verhandlungsbasis in puncto Kosten natürlich eine ganz andere. Es gelten sicherlich auch rein logistische Überlegungen? Selbstverständlich müssen wir weitere Kriterien beachten. So ist es ein großer Unterschied, ob zwei oder 24 Personen auf der Bühne stehen. Beim derzeit angesagten Regisseur Ulrich Rasche, der jüngst in Salzburg Aischylos‘ „Die Perser“ gezeigt hat, würden zu viele Personen benötigt: So einen irrwitzigen finanziellen Aufwand könnten wir niemals stemmen. Auch würden wir unserem Publikum kaum eine Frank-Castorf-Inszenierung zumuten, die allesamt mindestens fünf Stunden dauern. Bei unseren Beginnzeiten von 20 Uhr ist so ein Vorhaben undenkbar, auch wenn wir es raumtechnisch und logistisch vielleicht schaffen würden. Außerdem ist die Dauer der Produktion ein Thema, das ins Gewicht fällt. Wenn im Programmheft steht, dass das Stück drei Stunden und 15 Minuten dauert, bleiben leider einige Abo-Plätze leer, denn schließlich braucht es im Anschluss an die Vorstellung noch Zeit, bis alle zu Hause sind. Die Marschroute bewegt sich so-
Peter Silbernagl: „Das Theater investiert in die Zukunft, in Kultur und Bildung der Menschen“ wieso dahingehend, eine Aufführung von 1,5 Stunden ohne Pause zu bevorzugen. Die Direktorin des Burgtheaters, Karin Bergmann, rechtfertigt die hohen Ausgaben mit dem bildungspolitischen Auftrag des Theaters. Teilen Sie diese Ansicht? Es sind Investitionen in die Zukunft. Das Theater investiert in die Kultur, in die Bildung der Menschen. Dass die Burg dabei mit einem Gesamtbudget von beinahe 60 Millionen Euro unvorstellbare Dimensionen erreicht, steht auf einem anderen Blatt.
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Haben Sie nie daran gedacht, in einem Minderheitenland eine italienische Produktion einzukaufen?
einen draufgesetzt, aber wir haben Helmut Zierl, Samuel Finzi, Fritz Karl und viele mehr, die man aus unzähligen Fernsehfilmen kennt.
Unsere Statuten verpflichten uns zur Förderung der deutschen Sprache, und im Übrigen haben wir mit dem Bozner „Teatro Stabile“ ein sehr erfolgreiches italienischsprachiges Theater, das auch Außenorte bedient.
Gerti Drassl liest im Advent, und Peter Mitterrutzner wird auch zu Gast sein.
In der Spielzeit 2018/19 sehen wir wie gewohnt renommierte Bühnen und berühmte Schauspieler. Haben Stars Magnetwirkung, unabhängig vom Stück? Der Medienrummel um Stars wie Johann von Bülow oder Helmut Zierl, die man aus dem Fernsehen kennt, weckt natürlich noch größeres Interesse: Die Leute wollen sie einmal live auf der Bühne erleben. Für uns ist es ein Glücksfall, dass die großen Häuser mit derlei exzellenten Schauspielern anreisen. Das Theatervieh Philipp Hochmair ist heuer überraschend zu Transart und den Vereinigten Bühnen Bozen „abgewandert“. Wer wird dann für ein volles Haus sorgen? Hochmair hat mit seinem MorettiJedermann-Ersatz natürlich noch
Gerti Drassl wird in Bruneck und Schlanders zusammen mit Michael Dangl ein heiter-besinnliches Programm gestalten. Zur Freude zahlreicher Fans werden zu Silvester die Berlin Comedian Harmonists ihre Ohrwürmer zum Besten geben. Und Peter Mitterrutzner kommt zum Abschluss der Saison mit „seinem“ Münchner Volkstheater zu uns als Corbaccio im „Volpone“. Mein persönlicher Favorit ist „Vor Sonnenaufgang“ … Zweifelsohne ist das eines der spannendsten gesellschaftskritischen Stücke. Mit dem Sozialdrama von Gerhart Hauptmann in einer eindrucksvollen Adaption von Ewald Palmetshofer kommt wieder das Burgtheater zu uns mit Stars wie Markus Meyer, Michael Maertens und Dörte Lyssewski. Seit mehreren Jahren sind in Brixen fünf Vorstellungen eingeplant. Das heißt, das Theater kommt gut an?
Wir sind 2003 mit zwei Leseabenden gestartet und haben uns langsam nach oben gearbeitet. Der Erfolg hängt natürlich vom Programm ab: Wenn es gefällt, werden Karten gekauft. Insgesamt sind wir mit dem treuen Stock von Abonnenten in Brixen sehr zufrieden. Das St.-Pauli-Theater Hamburg und das Theater in der Josefstadt bringen uns Stücke mit viel Witz und britischem Humor. In „Constellations“ geht es um die ultimative Liebesgeschichte zwischen der Quantenphysikerin und dem Imker, die immer wieder neu erzählt wird, und um die Frage nach dem Willen des Einzelnen. Ein Stück von Nick Payne mit einer gefinkelten Dramaturgie und zwei ausgezeichneten Darstellern. „Ladykillers“ ist eine herrlich besetzte Krimikomödie mit makabrem Witz, die großen Spaß macht und vielen als Verfilmung mit Tom Hanks bekannt sein dürfte. Ernst wird es mit dem „Tod eines Handlungsreisenden“ … Im Klassiker von Arthur Miller geht es um den amerikanischen Traum, wo jeder durch eigene Leistung Erfolg haben kann. Das gilt nicht für Willy Loman, vom hervorragenden Helmut Zierl gespielt, der es trotz Fleiß in einer profitorientierten Gesellschaft zu nichts gebracht hat. Was erwartet uns beim Stück „Das Gartenhaus“? Das ist etwas ganz Spezielles, eine Novelle des Schweizer Autors Thomas Hürlimann, mittlerweile in 13 Sprachen übersetzt und von Stefanie Carp fürs Theater adaptiert. Mit diesem Stück gastiert das Theater Freiburg erstmals in Südtirol mit zwei sehr bekannten älteren Schauspielern, Margot Gödrös und Hartmut Stanke, die sich über den Tod des Sohnes hinaus immer mehr entfremden. Zum Abschluss gibt es Shakespeare! Das Puppentheater Halle zeigt das Drama in einer Kombination mit Puppen und Darstellern in einer ganz eigenen Ästhetik in der bedeutenden Tradition der ostdeutschen Puppenspieler mit dem Regisseur Christoph Werner. Ein Puppenspiel für Erwachsene, wo am Ende – wie so oft bei Shakespeare – niemand mehr übrigbleibt.
Viel Spielraum wird heuer dem Kinder- und Jugendtheater eingeräumt. Stimmt, wir haben acht Vorstellungen im Bereich des Kindertheaters, drei Vorstellungen in der Sparte Jugendtheater. Das macht mit den Abendveranstaltungen insgesamt 16 Aufführungen, allein in Brixen. Hier möchte ich besonders „Der Schüler Gerber“ erwähnen, ein Gastspiel des Next Liberty Theaters Graz. Die eindringliche Bühnenfassung von Felix Mitterer erzählt die aufwühlende Geschichte des Schülers Kurt Gerber, der am Machtspiel der Autorität in der Person des Klassenvorstandes Kupfer schlussendlich zerbricht.
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Ist sich das heimische Publikum eigentlich bewusst, dass es die besten Bühnen mit einem akzeptablen Preis auf dem Silbertablett präsentiert bekommt? Über den Preis kann sich niemand beschweren; beim Kauf eines Abonnements bezahlt man vier Vorstellungen und bekommt fünf geboten! Nach meinem Dafürhalten wird das Angebot im Theater sehr goutiert. Fast jeder Ort in Südtirol leistet sich inzwischen ein Festival, vorwiegend im Bereich der klassischen Musik, aber ein Theaterauswahlprogramm wie das unsere ist selbst im gesamten deutschsprachigen Kulturraum etwas Außergewöhnliches. Die Qualität der Gastspiele steht und fällt mit Ihrer Person. Selbst Karin Bergmann spricht von Ihnen als Mensch mit Handschlagqualität …
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Das Lob freut mich, aber im Prinzip ist es in jedem Beruf so: Man muss ihn lieben und mit Leidenschaft ausfüllen. Andere zu motivieren funktioniert ja nur dann, wenn man selber von etwas begeistert ist. Sie bleiben also im Spiel für die kommenden Jahre? Ich weiß nicht, was die Zukunft für mich bereithält – man wird ja nicht jünger. Soviel steht jedoch fest: Wenn ich für eine Weile kein Theater sehen kann, leide ich unter Entzugserscheinungen. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Brixen in alten Ansichten z Eine Reise in die Vergangenheit der Bischofsstadt an Eisack und Rienz steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Brixen in alten Ansichten“, die vom 6. bis zum 31. Oktober in der Hofburg zu sehen ist. Zahlreiche Grafiken und Zeichnungen zeigen Stadtveduten, Ansichten einzelner Gebäude und Motive aus der Umgebung. Die druckgrafischen Ansichten
Brixens stammen aus dem Jahr 1588 und reichen bis zum frühen 20. Jahrhundert. Jahrelang trugen Wolfgang Hellrigl (†) und Martina Stanek eine umfangreiche Sammlung alter Ansichten der Stadt Brixen und ihrer nächsten Umgebung zusammen. Ihre Forschungsergebnisse publizierten sie 2002 im Buch „Brixen in alten Ansichten“. Nun sind sämtliche
Blätter aus der privaten Sammlung Stanek/Hellrigl in einer digitalen Station in der Hofburg einsehbar. Eine wechselnde Auswahl aus den Zeichnungen und Grafiken wird zudem im Original präsentiert. sp
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MUSIK
Foto: Jörg Fokuhl
Kunst & Kultur
AUSSTELLUNG
Bring mi hoam! z Aller guten Dinge sind drei! „Gut“ ist aber möglicherweise nicht unbedingt ein passendes Attribut für das neue, das dritte Album des Brixner Liedermachers Max von Milland alias Max Hilpold, das vor kurzem in Bozen Pressevertretern und Gästen präsentiert wurde. Die ersten bei dieser Gelegenheit vorgestellten Lieder sind nämlich mehr: Mit der neuen Scheibe „Bring mi hoam“ zeigt er mehr Persönlichkeit, mehr Authentizität und mehr Max als in den vorhergehenden Alben. Und sie bringt ihn auch nach Hause, den Max, der mit dieser Platte
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notiert
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angekommen zu sein scheint in einer neuen, tiefgründigeren und erwachseneren Musikwelt. „Platte Nummer drei war ein hartes Stück Arbeit. Es war ein schwerer und langwieriger Prozess vom Songschreiben bis hin zum Produzieren – aber er hat sich gelohnt“, erklärt der 33-jährige Brixner, „ich bin mit meinem dritten Album sehr zufrieden.“ Dass in den elf neuen Songs viel Herzblut steckt, gepaart mit Heimatgefühl, Lebensfreude und der Aufarbeitung persönlicher Erlebnisse, hört man bereits in den ersten Klängen. Die Videos zu drei der neuen Songs,
die ebenso bei der Präsentation vorgestellt wurden, versprühen Gänsehautfeeling: Das Video zu „A Toal von dir“ wurde beispielweise beim Sonnenaufgang auf dem Peit-
lerkofel vom Brixner Videomacher Werner Lanz gedreht. Erhältlich ist das neue Album ab 12. Oktober im Fachhandel oder online auf www.maxvonmilland.com. wv
Am Eingang empfängt den Besucher eine blaufarbene Dame, an der Treppe ein überdimensionaler Kopf, und auf der Terrasse der Firma Domus Bauexpert kann man derzeit weitere Exponate, in Stein gehauene Büsten des Brixner Künstlers Sergio Sommavilla, bewundern.
Die Harfenistin Isabel Goller und die Sopranistin Marika Rainer haben in den letzten Wochen drei romantische Liederabende in ihrer Heimat Südtirol gegeben. Begleitet wurden sie in Klausen von Agnes Mayr an der Querflöte und in Feldthurns vom Bariton Robert Davidson.
Am 19. Oktober gastiert die berühmte Tangotänzerin Elina Rodán im Schlössl Perif, um ihren neuesten Film „Por unos Zapatos“ vorzustellen. An den zwei Folgetagen organisiert die Expertin ein Workshop zum kulturgeschichtlichen Hintergrund des Tangos im Centro Giovani Connection.
NACHGEFRAGT
„Brixen ist eine Orgelstadt“ FRANZ COMPLOI, Künstlerischer Leiter und seit zehn Jahren in der Jury des Internationalen „Daniel Herz“ Orgelwettbewerbs, der seit 2008 alle zwei Jahre in Brixen ausgetragen wird, über den Sinn eines derartigen Wettbewerbs. Herr Comploi, warum braucht es einen Orgelwettbewerb, und was bringt er? Vorranging geht es eigentlich um die Nachwuchsförderung und Förderung junger Talente. Allen teilnehmenden Orgelspielern bringt der Wettbewerb wichtige musikalische und soziale Erfahrungen, die entscheidend für ihre Zukunft sein können. Die Gewinner werden mit Preisen und Konzertauftritten für ihren Einsatz belohnt. Nicht zu letzt bringt der Wettbewerb auch der Bischofsstadt etwas. Für Brixen als Stadt der Kultur ist der Wettbewerb durch seine Bekanntheit eines der Aushängeschilder.
Wie objektiv ist die Reihung der Sieger? Im Sport beispielsweise gehören Wettbewerbe zum Alltag, und dabei ist es auch leicht, mit objektiven Parametern wie Zahlen, Zeit oder Raum zu messen. Insofern sind auch Musikwettbewerbe gekennzeichnet von Spiel, Spaß am Spiel, Vergleich sowie Messung der Kandidaten mit sich selbst und mit anderen. Bei Musikwettbewerben kommt jedoch als Bewertungskriterium noch das Element der Ästhetik, der Schönheit, des emotionalen Bewegtwerdens dazu. Und bekanntlich gibt es keine allgemein gültigen Messkategorien über den Schönheitsgeschmack.
Warum ist Brixen eigentlich ein geeigneter Austragungsort für einen Orgelwettbewerb wie diesem? In Brixen finden sich einmalige und sehr schöne Orgeln. Diese befinden sich alle im Umkreis des Dombezirkes. Brixen kann zu Recht als „Orgelstadt“ bezeichnet werden. Daher ist es auch zu begrüßen, dass junge Organisten aus aller Welt sich in Brixen im Rahmen eines Wettbewerbes einfinden und diese Instrumente kennenlernen. Heuer hatten wir 52 Anmeldungen aus 20 Ländern. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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THEATER
z Georg Kaser ist endgültig zum großen Organisator und Entertainer im kleinen Brixen avanciert, denn dank seiner Initiative gab es heuer schon zum dritten Mal den erfolgreichen Kultursommer hinter Gittern. Hauptact im Tschumpus war wieder die Eigenproduktion von Theakos mit Regisseurin Gabi Rothmüller und Texter Alex Liegl, die diesmal eine temporeiche, pointengespickte Inszenierung von den Drei Musketieren auf die Bretter des ehemaligen Gefängnisses brachten – ein Geniestreich rund um das bewährte Team Kasers, wie die zahlreichen ausverkauften Vorstellungen eindrucksvoll bewiesen haben. Gestartet wurde der Kultursommer vom TPZ mit dem Jugendtheaterfestival Sapperlot, gefolgt vom Improtheater „Schuld und
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Bühne“. Die Kabarettgruppe Cababoz blickte bei ihrem ersten und hoffentlich nicht letzten Auftritt im Tschumpus mit herrlich beißendem Humor completely politically incorrect auf die zweisprachigen Skurrilitäten unseres Landes. Mit „Un/erwünscht“ thematisierte Nicola Benussi die Problematik der Flucht und des Fremdseins mit tatsächlichen Geflüchteten im
Ensemble. Für Furore sorgte die Frauentheatertruppe Binnen-I mit einer fulminanten Inszenierung von Sibylle Bergs „Und jetzt die Welt“; bekannte Produktionen wie „Goethes Faust“ mit Peter Schorn und Georg Kaser sowie „Voll des Lobis“ waren nach wie vor Publikumsrenner. Viel Anklang fand das sensible Musiktheater von Brigitte Knapp und der heißbe-
gehrte Kino-Sommer. Ein vielfältiges Musikprogramm mit „Opas Diandl“, Helga Plankensteiner und „Drip“ lockte ebenfalls zahlreiche Zuhörer an. Zum Abschluss eines wunderbaren Kultursommers lud der „Capo“ das Schauspielteam, Sponsoren, Helfer und Freunde zum Tschumpusfestl mitten im Herzen der Stadt. Bis nächsten Sommer! ird
Fabian Mair Mitterer als Nerissa). Besonders im Gedächtnis bleibt Portias Auflehnung gegen ihr vorbestimmtes Schicksal oder Shylocks (Jasmin Kerschbaumer) berühmter Aufschrei, auch Juden
als Menschen zu sehen: „Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht?“ Goller macht aus dieser Passage ein Plädoyer für alle Menschen in Not im Hier und Heute. ird
THEATER
Ein Pfund Fleisch z „Der Kaufmann von Venedig“ ist Shakespeares schwärzeste Komödie. Es geht um Bassanio (Miriam Kaser), der um Portia werben möchte. Dafür braucht er Geld, das ihm sein Freund Antonio (Laura Masten) geben kann, aber erst, sobald seine Schiffe reich beladen ankommen. Inzwischen leiht er sich Geld vom (Ha!)Juden Shylock, der als Pfand ein Pfund Fleisch aus seinem Leib verlangt. Bassano löst das Rätsel und kriegt Portia, aber die Schiffe bleiben aus, und der von Hass auf alle Christen erfüllte Shylock will
sein Fleisch. Rettung naht durch die als Advokat verkleidete Portia mit einem genialen Schachzug. Joachim Goller hat sich für die trashig daherkommende Inszenierung mit dem Team vom Rotierenden Theater die Produktionshalle im competence.centrum Pairdorf ausgesucht und mit passender Popmusik aufgemischt. Die Shakespeare’sche Fassung kommt gekürzt und sprachlich angepasst von aktueller Stringenz rüber, auch wenn dessen Hosenrollen-Scharade etwas Verwirrung stiften kann (Umwerfend Thomas Wachtler als Portia und
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Kunst & Kultur
Adieu,Tschumpus-Sommer!
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Storytelling die er in den hier gezeigten visuellen Erzählungen ausdrückt. Detailgenaue Komposition und exakte Strukturfolge lassen die Bilder wie gemalte Geschichten wirken. Sand, Keramik und Lacke sind seine bevorzugten Techniken, mit denen er seine innere Welt auf die Tafeln bannt. Einige verschmelzen ansatzlos mit dem Hintergrund, andere wiederum distanzieren sich bewusst von der Wand mit einem linearen Rahmen, der die Bildkomposition ergänzt. ird
Schon für das 13. Jahrhundert ist archivalisch belegt, dass zur Fürstbischöflichen Hofburg in Brixen ein Pomarium gehörte. In den 1960er Jahren rodete man die letzten Restexemplare und legte eine intensiv bewirtschaftete Apfelplantage an. Als die Stadtregierung den Obstgarten im Jahr 2008 von der Kurie in Pacht nahm und somit der Öffentlichkeit zugänglich machte, entspann sich eine lebhafte Diskussion über dessen Zukunft. Ohne Rücksicht auf die historisch verbriefte Obstbaumkultur sollte anfangs nach dem Entwurf des Schweizer Eventdesigners Otto Steiner eine Apfel- oder Wasserwelt entstehen. Nach einem negativen Bescheid des Denkmalamtes und Widerstand von Seiten der Bürgerinitiative „Pro Pomarium“ wurde ein Planungswettbewerb zur denkmalgerechten Nutzung des Gartens ausgeschrieben und eine internationale Fachta-
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Foto © Stefan Malzkorn
Fo
z Bis 4. Oktober wird in der Galerie AdlerArt die erste Personale von Claudio Paternoster in Brixen präsentiert. Der Brixner ist im Brotberuf Architekt, aber seine Leidenschaft gilt den Bergen und der Kunst. Sein Talent für die Malerei hat ihm schon vor einigen Jahren beim Weinetikettenwettbewerb kunst.stück der Kellerei Kaltern den Siegerplatz beschert. In den Arbeiten Paternosters kommen sowohl seine technischen Fertigkeiten zutage als auch seine Liebe zur Natur,
Constellations von Nick Payne Ein Gastspiel des St. Pauli Theaters, Hamburg
Jost Albert, Waltraud Kofler Engl, Erika Schmidt Obstgärten/Frutteti Das Brixner Pomarium im geschichtlichen und gartenbaulichen Kontext Verlag Gunter Oettel
gung ausgerichtet mit namhaften Experten. Die Vorträge zum historischen und gartenbaulichen Kontext wurden nun von Waltraud Kofler Engl, Jost Albert und Erika Schmidt in der Publikation „Obstgärten“ gesammelt.
Mittwoch, 24. Oktober 2018 Brixen, Forum Beginn: 20.00 Uhr Einführung: 19.15 Uhr Karten: www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800 – Athesia-Ticket Gefördert von
Unterstützt von
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BUCHVORSTELLUNG
Eine Reise voller Höhepunkte
Rätselhafte Sissi
z Am 8. September wurde in Brixens Partnerstadt Havlíčkův Brod die Gründung der Tschechoslowakei vor 100 Jahren gefeiert. Im Beisein der Vertretungen aller Partnerstädte wurden gleichzeitig die Europäischen Kulturtage eröffnet. Aus Brixen waren Schul- und Kulturstadträtin Monika Leitner und der Männergesangverein Brixen 1862 angereist. Der vollbesetzte Bus traf schon am 6. September in Havlíčkův Brod ein, denn am Freitag stand die Besichtigung von Prag auf dem Programm. Höhepunkt der Reise war die offizielle Feier am Marktplatz, wo in Anwesenheit zahlreicher Amtsträger aus Prag und der Region Vysočina Musik-, Tanzund Folkloregruppen ihre Auftritte hatten – so auch der MGV. Am Abend gab es ein feierliches Konzert im Schloss Zámek Světlá mit anschließendem Abendessen im Bierlokal „Zur Tschechischen Krone“, in dem Jaroslav Hašek im Jahr 1920 Passagen seines Werks
„Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ geschrieben hatte. Für die politischen Vertreter gab es eine Reihe von Begegnungen, die Monika Leitner als überaus angenehm empfand: „Immer war eine große Herzlichkeit zu spüren, die eine wahre Städtepartnerschaft ausmacht“. Nicht „schuldlos“ daran sind Jana Fischerová und ihr Ehemann Bobby Fischer: Die langjährige Bürgermeisterin und Vertreterin der Region Vysočina im Prager Parlament hat die Partnerschaft eingefädelt und war auch heuer wieder beim Brixner Altstadtfest zu Gast. „Der Besuch des MGV war seit zwei Altstadtfesten geplant, 2016 mündlich vereinbart, und ist jetzt Wirklichkeit geworden“, erzählt ein begeisterter Walther Dietl. Auf der Rückfahrt am Sonntag gab es neben böhmischen Knödeln und dem schmackhaften böhmischen Bier in der Kathedrale von Budweis ein letztes, spontanes Konzert des MGV. jb
z Am 10. September gedachte die Welt des 120. Todestages von Kaiserin Sissi – ein passender Anlass für den Illustrator Jochen Gasser und den Historiker Norbert Parschalk, ihr neuestes Werk zu präsentieren: eine illustrierte Biographie über „Kaiserin Elisabeth“, die vor einigen Tagen im Verlag Weger erschienen ist. Für die Buchvorstellung wurde nicht zufällig das prächtige Schloss Pallaus ausgewählt, wo Sissis Schwester Mathilde des Öfteren zu Besuch bei Baronin Schönberg war. Sehr viel Recherche haben die beiden in das biographische Konzept um diese rätselhafte Figur gesteckt, deren Schicksal in weiten Teilen an jenes von Lady Diana erinnert. Historisch belegt, kann der Leser die Stationen im Leben der Kaiserin verfolgen, die im zarten Alter von 16 Jahren mit Kaiser Franz Joseph verheiratet wurde und Zeit ihres
Lebens sich im goldenen Käfig wähnte. Die Rastlose blieb dem Hof meist fern und unternahm ständig Reisen rund um den Erdball; am liebsten hielt sie sich auf Korfu und in Ungarn auf. Für ihre Schönheit unterzog sie sich strenger Diäten und frönte zahlreichen Sportarten, ganz wie die modernen Frauen heute. Jochen Gasser hat Sissis Zeichenfigur nach dem Portrait von Franz Xaver Winterhalter gestaltet; sogar die Sissi- Sterne im prachtvollen Haar sind eingearbeitet. Er versteht es meisterlich, mit kleinen humorvollen Ideen etwas Leichtigkeit in die doch leidvolle Biographie zu streuen und manch traumatische Situation mit witzigen Einfällen zu entschärfen. In den letzten Seiten werden intime Details über die ganz speziellen Ticks der Monarchin preisgegeben. ird
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Kunst & Kultur
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TIMER
Oktober 2018 MUSIK
Beethovens Missa Solemnis z Die ZEIT schrieb: „Kein Superlativ ist verschwendet, um diesen Chor zu rühmen.“ Der Kammerchor Stuttgart gilt als eines der besten Ensembles seiner Art überhaupt. Die hervorragenden Solisten sind Johanna Winkel (Sopran), Sophie Harmsen (Alt), Sebastian Kohlhepp (Tenor) und Arttu Kataja (Bass). Die Hofkapelle Stuttgart wird regelmäßig zu internationalen Festivals eingeladen; ihre CD-Produktionen sind vielfach preisgekrönt. Als Dirigent wie als Lehrer ist Frieder Bernius international gefragt. Seine Arbeit hat weltweit große Anerkennung gefunden.
Entstehung Missa solemnis. Ursprünglich sollte sie eine Festmesse zur Inthronisation des Erzherzogs Rudolph – einem Klavierschüler Beethovens – zum Erzbischof von Olmütz sein. Doch sie wurde nicht fertig und entwickelte sich bis zu ihrer Vollendung 1823 zu einem Kunstwerk weit
Foto: Konrad Eichbichler
Beethovens einzigartige Missa Solemnis wird im Rahmen des heurigen Symposions der Initiative Musik und Kirche am Samstag 13. Oktober im Brixner Dom vom Kammerchor Stuttgart & Hofkapelle Stuttgart aufgeführt.
jenseits der liturgischen Vorgaben. Mit der berühmten Widmung „Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen“ steckte Beethoven in seiner „Missa solemnis“ ein vollkommen neues Feld ab: eine sehr persönliche und doch zu allgemeiner Wahrheit strebende musikalische Ausdeutung des altehrwürdigen Messtextes.
Ein Meisterwerk. Die Missa So-
lemnis von Ludwig van Beethoven ist unbestreitbar eines der großartigsten Werke sakraler Kunst. Beethoven übertraf
MOZART & MAHLER
mit ihr alles, was außer Bachs h-Moll-Messe auf dem Gebiet der Messvertonung geschaffen worden war. Er selbst hielt die Missa Solemnis für sein größtes Werk. Bis heute ist ihr eine Überzeugungskraft inne, die sowohl durch die Leidenschaftlichkeit der Aussage wie auch durch die Einheit der Konzeption hervorgerufen wird (nach Christian Speck). In groß angelegter Form verbinden sich die musikalischen Elemente zu einem einzigartigen Gemälde von Beethovens Können und Denken – ein Werk, das seit sei-
ner Uraufführung 1824 in Sankt Petersburg in den Musikzentren der Welt zu Hause ist.
* Sa., 13. Oktober, 18 Uhr Dom Brixen
Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen, Tel. 0472 836401
Johanna Winkel, Sopran Sophie Harmsen, Alt Sebastian Kohlhepp, Tenor Arttu Kataja, Bass Kammerchor Stuttgart & Hofkapelle Stuttgart Leitung: Frieder Bernius
ORPHEUS IN DER UNTERWELT
* Sonntag, 14. Oktober, 17:30 Uhr
*
W. A. Mozart Divertimento für Streicher Gustav Mahler Symphonie Nr. 4 für Sopran und Kammerorchester, bearbeitet von Klaus Simon (2007)
Solisten und das Orchester Cantieri d’Arte präsentieren die Operette von Jacques Offenbach
Don Bosco Theater
Samtag, 3. November, 20:30 Uhr Forum Brixen
mit Sabina von Walther (Sopran), der Monteverdi Akademie und Emir Saul (Dirigent)
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Foto © Jim Rakete
Veranstaltungen
THEATER
Constellations
HAGIA SOPHIA - WEISHEIT IN MUSIK UND KUNST 800 Jahre Johanneskapelle Brixen Symposion – Konzerte – Liturgie * Freitag, 12. Oktober 17 Uhr – Hofburg, Kaisersaal Eröffnung des Symposions
z Wie viel Spielraum lässt uns das Leben? Das Theater ist ein wunderbarer Spielort für diese Frage. Die neue Saison des Südtiroler Kulturinstituts unter dem Motto SPIELRAUM gibt die unterschiedlichsten Antworten darauf. Nick Payne lotet in seiner Komödie „Constellations“ den Spielraum Liebe aus. Die Inszenierung des St. Pauli Theaters aus Hamburg bildet den Auftakt der Saison in Brixen. Die beiden auch im Fernsehen erfolgreichen Schauspieler Judith Rosmair und Johann von Bülow schlüpfen in die Rollen der Quantenphysikerin Marianne und des Imkers Roland. Ihre Liebesgeschichte könnte eine alltägliche sein. Doch Autor Nick Payne spielt mit den Möglichkeiten des Zu-
falls und erzählt das Geschehen in immer wieder neuen Konstellationen. Es scheint, als müsste sich das Paar erst an etlichen verkorksten Anfängen vorbeitasten, bis wir bei der ultimativen Liebesgeschichte ankommen. Vor dem Hintergrund einer Romanze stellt Payne die großen Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem freien Willen des Einzelnen.
* Mi., 24. Oktober, 20 Uhr Forum Brixen
Karten bei Athesia-Ticket und www.kulturinstitut.org Informationen: Tel. 0471 313 800 Die Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts wird von der Volksbank unterstützt.
Bernhard Lang: Weisheit gestern und heute
20 Uhr – Dom, Johanneskapelle, Kreuzgang, Liebfrauenkirche Musikalische Wanderung durch den Dombezirk
Cantando Admont, Klaus Lang, Barbara Konrad Cordula Bürgi, Leitung
* Samstag, 13. Oktober 9-12 Uhr – Hofburg Referate
Felix Albrecht: Von der Schönheit biblischer Weisheit Wolfgang Christian Schneider: Tanz und Wandern der Weisheit bis hin zur „Hagia Sophia“ Leo Andergassen: Theoria Sapientiae. Das spätromanische Weisheitsprogramm in der Brixner Johanneskapelle
18 Uhr – Dom Brixen Ludwig van Beethoven: Missa Solemnis
mit Einführung von Meinrad Walter Johanna Winkel, Sopran - Sophie Harmsen, Alt Sebastian Kohlhepp, Tenor - Arttu Kataja, Bass Kammerchor Stuttgart & Hofkapelle Stuttgart Frieder Bernius, Dirigent
* Sonntag, 14. Oktober 10 Uhr – Dom Brixen Gottesdienst mit Domdekan Ulrich Fistill Direktübertragung Hörfunk RAI Südtirol Cantando Admont, Leitung Cordula Bürgi
DIE RECHTE DES KRANKEN Vortrag Seit kurzem fungieren die Außenstellen der Südtiroler Krebshilfe als Anlaufstellen für das „Tribunale per i diritti del malato“, kurz TDM. Bei Fragen rund um die Themenbereiche Pflegegeld und Pflegeeinstufung, Verdacht auf einen erlittenen Schaden durch eine Soziosanitäre Struktur oder Beratung rund um das Gesetz 104 können sich Patienten nun an die Bezirkssitze der Südtiroler Krebshilfe wenden. Referent: Stefano Mascheroni, Regionalsekretär und Mitbegründer des TDM
* Mittwoch, 17. Oktober, 19:30 Uhr Forum Brixen, Saal Regensburg
Der Vortrag findet zweisprachig statt.
www.musikkirche.it
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Montag, 1. Oktober
Kinderkino
16:30 Uhr
Jim Knopf und Lukas ... ... der Lokomotivführer DE 2018, 105 Min.; empfohlen ab 6 Jahren Forum Brixen
Film
20 Uhr
Der Buchladen der Florence Green DE/GB/ES 2017, 110 Min.; mit Emily Mortimer und Bill Nighy Forum Brixen Dienstag, 2. Oktober
Diverses
20:30 Uhr
Diavortrag Geschichte, Brauchtum und wunderbare Naturwelt Südtirols Natz, Vereinshaus Mittwoch, 3. Oktober
Theater
20:30 Uhr
Unkraut Theater im Glashaus; Theater Brilland – Brixen Milland Vahrn, Gärtnerei Reifer
Literatur
19:30 Uhr
Lost in Space? Die Welt der Raumfahrt Vortragsabend und Diskussion mit Christian Rinner vom Raumfahrtunternehmen OHB Vinzentinum
Diverses
Freitag, 5. Oktober
20:30 Uhr
Born to kill Zum ersten Mal setzen sich VonPiderZuHeiss mit der eigenen Herkunft auseinander und stellen sie in Relation zu Fragen nach Geschlecht und Macht Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Donnerstag, 4. Oktober
Diverses
20:30 Uhr
Unkraut Theater im Glashaus; Theater Brilland – Brixen Milland Vahrn, Gärtnerei Reifer
14 Uhr
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen
Montag, 8. Oktober
Diverses
20 Uhr
IMS.Opening Night mit Richard D. Precht und Ulla Lohmann Forum Brixen Dienstag, 9. Oktober
20 Uhr
Feuer am (Erziehungs-)Dach Beim Vortrag mit FamilienTeam-Trainerin Katharina Swoboda erfahren Interessierte, wie Dauerbrenner in der Erziehung gelassen und liebevoll mit den Kinder gelöst werden können Vahrn, Haus Voitsberg
Performance
Theater
Diverses
20 Uhr
Diverses
20:30 Uhr
IMS.Women’s Night mit Antonia Rados und Simona Atzori Forum Brixen
Samstag, 6. Oktober
Diverses
ab 9 Uhr
Benefizflohmarkt Benefizflohmarkt der Caritasgruppe der Pfarrei Vahrn (bis 18 Uhr) Vahrn, alter Kindergarten
Musik
White Lily Gospel Singers Jubiläumskonzert Pfarrkirche, Mühlbach
Performance
20 Uhr
20:30 Uhr
Born to kill Zum ersten Mal setzen sich VonPiderZuHeiss mit der eigenen Herkunft auseinander und stellen sie in Relation zu Fragen nach Geschlecht und Macht Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Diavortrag Geschichte, Brauchtum und wunderbare Naturwelt Südtirols Natz, Vereinshaus Mittwoch, 10. Oktober
Diverses
20 Uhr
IMS.Business Night mit Ali Mahlodji und Norbert Niederkofler Forum Brixen Donnerstag, 11. Oktober
Diverses
14 Uhr
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen
HERBSTPROGRAMM EDV & Multimedia
Einführung in die digitale Fotografie Fr. 19.10. & Mo. 22.10. | 19-22 Uhr | Sa. 20.10. | 9-12 Uhr
IL BALLO / DER TANZ
Social Media (Facebook, Twitter, XING und Co.) Mo. 29.10. | 19-21 Uhr
Gefangene der eigenen Gewohnheiten und sozialen Konventionen, in einem physischen und psychischen Lebensraum eingeengt, den Blicken der „Anderen“ ausgesetzt, die Protagonisten von „Il ballo/Der Tanz” kämpfen, um den vorgegebenen Regeln und der Logik nicht zu unterliegen. Sie suchen einen Ausweg, eine Möglichkeit, um ihre Eigenart, ihre eigene, intime und einzigartige Geschichte wiederzufinden. Ihr Kampf ist eine Hommage an die menschliche Verletzlichkeit, eine Hymne an ein mögliches Leben, voll von Schönheit und stetiger Verwunderung. Inspiriert an Texten von Pirandello, J.P. Sartre und Bruno Schulz.
Ihr Smartphone kann viel mehr als Sie denken! Mo. 05.11. | 18-21 Uhr
von Antonio Viganò und Julie Anne Stanzak mit Michele Fiocchi, Vasco Mirandola, Monica Trettel, Michael Untertrifaller, Rodrigo Scaggiante, Maria Magdolna Johannes, Daniele Bonino, Matteo Celiento, Mirenia Lonardi, Rocco Ventura, Jason De Majo
Tipps und Tricks für Nagelverstärkung mit Gel-Lack Sa. 20.10. | 14-17 Uhr
Eine Produktion: Teatro la Ribalta - Kunst der Vielfalt in Zusammenarbeit mit Lebenshilfe Südtirol
* Dienstag, 16. Oktober, 20:30 Uhr Forum Brixen
Eintritt: 10 Euro Tel. 0471 324943 | info@teatrolaribalta.it www.teatrolaribalta.it
Gesundheit & Bewegung
Grüne Kosmetik selbst gemacht: Biopflege aus Küche und Natur Mi. 17.10. | 18-22 Uhr Milland | Zentrum Narrativ
Wickel, Salben und Tinkturen Mo. 29.10. | 18-21 Uhr
Blackroll für Entspannung und Regeneration Di. 06.11. | 19.30-21 Uhr | 3 Treffen
Hobby & Freizeit
Edler Weihnachtsschmuck in der Technik der Klosterarbeit Sa. 20.10. | 10-16 Uhr Kerzen gestalten und verzieren Di. 23.10. | 19-22 Uhr Werke aus Ton gestalten Di. 23.10. & Di. 06.11. | 19.30-22 Uhr Keramikwerkstatt | Klerant 198 A Nähwerkstatt für Anfänger Mo. 05.11. | 19.30-22 Uhr | Di. 06.11. | 9-11.30 Uhr | jeweils 4 Treffen Gesunde zuckerfreie Snacks für Kinder Sa. 20.10. | 14.00-17.00 Uhr Milland | Jakob-Steiner-Haus Risotto und andere leckere Reisspeisen Di. 06.11. | 19-22 Uhr Milland | Jakob-Steiner-Haus
Volkshochschule Südtirol | Zweigstelle Brixen Peter-Mayr-Straße 9 | Tel. 0472 836 424 | brixen@vhs.it | www.vhs.it 69
Veranstaltungen
Diverses
15 Uhr
Vinzentiner Wahlarena Konfrontation der Jugendkandidaten der Südtiroler Parteien anlässlich der Landtagswahl 2018 Vinzentinum
Diverses
ab 18 Uhr
Vortrag
20 Uhr
Repair Café Gemeinsam mit Experten reparieren, was noch zu retten ist! Bar Visavis, Fischzuchtweg
Die unterschätzte Gefahr Johann G. Zaller, Universität für Bodenökologie Wien, berichtet über seine Forschungen in Zusammenhang mit Pestiziden und deren Auswirkungen Klausen, Knappensaal
Diverses
20 Uhr
IMS.Sports Night mit Alex Megos, Christian Neureuther und Rosi Mittermaier Forum Brixen
Musik
20:30 Uhr
Ausseg’haut Die ebenso experimentierfreudigen wie stilistisch versierten Damen von „eXtracello“ wandeln mit Karl Ratzer durch die Zeiten und um die Welt Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Freitag, 12. Oktober
Diverses
ab 17 Uhr
Symposion – Konzerte – Liturgie Eröffnung des Herbst-Symposions mit Aleida Assmann (17 Uhr, Kaisersaal der Hofburg), um 20 Uhr eine musikalische Wanderung im Dombezirk Hofburg Brixen & Dombezirk
Diverses
20 Uhr
IMS.Festival Night mit Alexander Van der Bellen und Stefan Glowacz Forum Brixen
Theater
20 Uhr
Mensch ärgere dich nicht Komödie von Frank Pinkus, gespielt von der Theatergruppe Lüsen Lüsen, Gemeindesaal Samstag, 13. Oktober
Diverses
ab 9 Uhr
Symposion – Konzerte – Liturgie Referate von Felix Albrecht, Wolfgang Christian Schneider und Leo Ander-
Musik
17:30 Uhr
gassen (9–12 Uhr im Kaisersaal der Hofburg); um 18 Uhr tragen Hofkapelle und Kammerchor Stuttgart die Missa Solemnis von Beethofen im Brixner Dom vor Hofburg Brixen & Brixner Dom
Synphonie N. 4 von G. Mahler; mit Sbaina von Walther (Sopran) und der Monteverdi Akademie mit Emir Saul (Dirigent) Don Bosco Theater
Diverses
20 Uhr
Theater
18 Uhr
Theater
20 Uhr
Kabarett
18 Uhr
Theater
20 Uhr
IMS.Mountain Night mit Tamara Lunger und Beat Kammerlander; außerdem Award Ceremony Paul Preuss Forum Brixen Auf der Olm do gibs a Sünd … Alpenglühn und Männertreu Lustspiel von Cornelia Willinger Bühne: Heimatbühne Vahrn Vahrn, Haus Voitsberg
Kabarett
20:30 Uhr
Fein sein, gemein sein Kabarettistischer Heimatabend mit den fidelen Alpenpfeilchen Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 14. Oktober
Diverses
ab 10 Uhr
26. Apfelfest Großes Fest mit Umzug, Festwägen, musikalischer Unterhaltung und kulinarischen Köstlichkeiten Natz, Vereinshaus Hansengut
Mensch ärgere dich nicht Komödie von Frank Pinkus, gespielt von der Theatergruppe Lüsen Lüsen, Gemeindesaal Fein sein, gemein sein Kabarettistischer Heimatabend mit den fidelen Alpenpfeilchen Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Auf der Olm do gibs a Sünd … Alpenglühn und Männertreu Lustspiel von Cornelia Willinger Bühne: Heimatbühne Vahrn Vahrn, Haus Voitsberg Montag, 15. Oktober
Kinderkino
16:30 Uhr
Papa Moll ... ... und die Entführung des fliegenden Hundes CH/DE 2017, 90 Min.; empfohlen ab 6 Jahren Forum Brixen
MEDIALITÄT Kontakt in den Himmel, Seelenplan erkennen
Heimatbühne St. Andrä präsentiert:
DIE DREI EISBÄREN von Maximilian Vitus
Nach langen sieben Jahren ist es nun wieder soweit, im Mehrzwecksaal der Grundschule von St. Andrä wird wieder Theater gespielt. Die Heimatbühne St. Andrä zeigt das Volksstück „Die drei Eisbären“ insgesamt sieben Mal. Heiter und komödiantisch mit viel Witz und Spritz geben ca. 15 Spieler unter der Regie von Harald Duml und der künstlerischen Supervision von Lukas Lobis, der das Stück gekonnt in die heutige Zeit verfrachtet hat, zum Besten.
Dramaturgie & Supervision: Lukas Lobis Spielleitung: Harald Duml
* 19., 23., 26., 31. Oktober & 2., 3. November, 20 Uhr Sonntag, 28. Oktober, 17 Uhr Mehrzwecksaal Grundschule St. Andrä
Kartenreservierung: 348 732 13 20 täglich 11 – 13 Uhr & 17 – 20 Uhr
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Mediale Abende & Seminare zur Stärkung der Seele Zwei Medien geben Einblick in ihre Arbeit
* Engel unter uns: Kontakt in den Himmel Medialer Abend, Eintritt: 20 Euro Do., 18. Oktober | 19–21:30 Uhr Vahrn, Hotel Clara
* Leben im Jenseits: Wie sie uns im Diesseits helfen Medialer Abend, Eintritt: 20 Euro Fr., 19. Oktober | 19–21:30 Uhr Bruneck/St. Georgen, Vereinshaus
* Seelenplan erkennen: Erfüllung im Leben finden
2-tägiges-mediales Seminar, Seminargebühr: 180 Euro Sa., 20. – So., 21. Oktober | 9:30–18 Uhr Bruneck, Michael-Pacher-Haus
Medium Michael & Medium Susanne, seit Jahren im In- und Ausland erfolgreich, zeigen verständlich und bodenständig wie Medialität Dich im Leben stärkt. Infos und Anmeldung unter www.spiritquelle.org Oder 348-7745807 (ab 14 – 20:30 Uhr)
Kino
20 Uhr
Kinder des Lichts TR/DE/SY 2016, 70 Min., mit Noor Khaisoon, Najam Edden udn Al Kasem Forum Brixen
Theater
Dienstag, 16. Oktober
19:30 Uhr
Diverses
20:30 Uhr
Infoabend Stadtwerke Brixen Ausbau des Fernwärmenetzes in Brixens Altstadt Forum Brixen Diavortrag Geschichte, Brauchtum und wunderbare Naturwelt Südtirols Natz, Vereinshaus
20 Uhr
Herbert Pixner Projekt „electrifying“ – neues Album, neue Tour, neue Show Forum Brixen
14 Uhr
Diverses
19 Uhr
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen
Engel unter uns Medialer Abend zum Erkennen des eigenen Seelenplans Vahrn, Haus Clara
Mittwoch, 17. Oktober
19:30 Uhr
Die Rechte des Kranken Seit kurzem fungieren die Außenstellen der Südtiroler Krebshilfe als Anlaufstellen für das „Tribunale per i diritti del malato“, kurz TDM Forum Brixen
Freitag, 19. Oktober
Theater
Theater
20 Uhr
Mensch ärgere dich nicht Komödie von Frank Pinkus, gespielt von der Theatergruppe Lüsen Lüsen, Gemeindesaal Sonntag, 21. Oktober
Diverses
20:30 Uhr
Der Tanz Regionale Tournée Kunst der Vielfalt präsentiert „Der Tanz“ von Antonio Viganò und Julie Anne Stanzak Forum Brixen
Vortrag
Musik
Donnerstag, 18. Oktober
Diverses
Theater
20 Uhr
Mensch ärgere dich nicht Komödie von Frank Pinkus, gespielt von der Theatergruppe Lüsen Lüsen, Gemeindesaal
20 Uhr
Die drei Eisbären Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne St. Andrä St. Andrä, Grundschule
Musik
18 Uhr
Theater
20 Uhr
Theater
21 Uhr
Franz Schubert Die Streicherakademie Bozen und der Chor des Collegium Musicum Bruneck präsentieren die Messe in As-Dur von Franz Schubert Brixner Dom
Theater
20 Uhr
Diverses
21 Uhr
Auf der Olm do gibs a Sünd … Alpenglühn und Männertreu Lustspiel von Cornelia Willinger Bühne: Heimatbühne Vahrn Vahrn, Haus Voitsberg Schlossgeschichten Tango und Film mit Elina Rodàn Schlössl Perif Samstag, 20. Oktober
Theater
20 Uhr
Auf der Olm do gibs a Sünd … Alpenglühn und Männertreu Lustspiel von Cornelia Willinger Bühne: Heimatbühne Vahrn Vahrn, Haus Voitsberg
Auf der Olm do gibs a Sünd … Alpenglühn und Männertreu Lustspiel von Cornelia Willinger Bühne: Heimatbühne Vahrn Vahrn, Haus Voitsberg
Mensch ärgere dich nicht Komödie von Frank Pinkus, gespielt von der Theatergruppe Lüsen Lüsen, Gemeindesaal
GRILLENPARZ
"DIE RÄUBER ... FÜR DUMMIES" Vier Schauspieler arbeiten sich in höllischem Tempo durch das Stück "Die Räuber" von F. Schiller. Spielend und erklärend, singend und tanzend, stürmend und drängend, raufend und fluchend erwecken sie die Figuren zum Leben. Bearbeitet von Thomas Troi bietet das Stück einem jungen Publikum auf kurzweilige Art und mit viel Humor einen Einblick in die Sturm-und-Drang-Zeit des großen deutschen Dichters Friedrich Schiller. Anders gesagt: Man kann natürlich auch stundenlang über den gelben Reklamheftchen sitzen und sich den Kopf zerbrechen, was der Typ mit diesem Geschwafel eigentlich gemeint hat, aber witziger und schneller geht es mit diesem Stück.
mit Nathaly Ebner, Elisa Pirone, Fabio Vitalba und Benedikt Troi
* 12., 13. & 14. Okober, 20 Uhr
Theaterpädagogisches Zentrum Brixen
Platzvormerkungen bitte per SMS: 335 535 9955 Infos unter www.tpz-brixen.org
von Thomas Arzt · Eigenproduktion der Dekadenz Am Grillenparz, dem Hügel, der noch nicht Berg und nicht mehr Flachland ist, treibt eine Sommerfestgesellschaft der Wiederholung ihres eigenen Verbrechens zu. Von Politik wird hier nicht geredet, dazu schmecken Bier und Sau zu gut. Damit wird „Grillenparz“ zur privatpolitischen Groteske über Menschen, die ihre Wunden in keiner Öffentlichkeit mehr bereden, sondern in den blutroten, heimatlichen Bächen im Wald ertränken. Die Vergangenheiten nicht überwinden, sondern zwangsläufig erneuern. Und deren Verantwortung dort endet, wo die Leichen begraben liegen. mit Alexa Brunner, Günther Götsch, Max G. Fischnaller, Margot Mayrhofer, Matthias Messner & Marlies Untersteiner Regie: Torsten Schilling · Komposition: Markus „Doggi“ Dorfmann Ausstattung: Katia Bottegal · Regieassistenz: Michaela Zetzlmann
* 24., 26., 27. Oktober & 3., 7., 8., 9., 10. November, 20:30 Uhr Sonntag, 4. & 11. November 18 Uhr Dekadenz, Anreiterkeller
Eintritt: 15 Euro, 10 Euro mit Ermäßigung, 5 Euro unter 25 Reservierung: karten@dekadenz.it · Tel +39 0472 836393 (Di.-Fr. 17-19 Uhr)
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Montag, 22. Oktober
20 Uhr
Mackie Messer Brechts Dreigroschenfilm; DE 2018, 130 Min.; mit Lars Eidinger, Tobias Moretti und Robert Stadlober Forum Brixen
Dienstag, 23. Oktober
Theater
20 Uhr
20 Uhr
Constellations Nick Payne lotet in seiner Komödie „Constellations“ den Spielraum Liebe aus Forum Brixen
Theater
20:30 Uhr
Musik
20:30 Uhr
Because the World is Round Was bleibt am Ende einer großen Liebe? Im Fall von Susana Sawoff und Raphael Meinhart lautet die Antwort: Musik Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Theater
20 Uhr
Freitag, 26. Oktober
Theater
20:30 Uhr
Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Theater
20 Uhr
Donnerstag, 25. Oktober
Theater
20 Uhr
20 Uhr
Die drei Eisbären Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne St. Andrä St. Andrä, Grundschule
Die drei Eisbären Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne St. Andrä St. Andrä, Grundschule
Diverses
14 Uhr
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen
Frühreif Komödie von Andreas Keßner Bühne: Heimatbühne Mühlbach Mühlbach, Altes Schulhaus
Diverses
Kabarett
20 Uhr
Theater
20:30 Uhr
Diavortrag Geschichte, Brauchtum und wunderbare Naturwelt Südtirols Natz, Vereinshaus Mittwoch, 24. Oktober
Vortrag
Luis aus Südtirol Speck mit Schmorrn – ein etwas anderer Tiroler Abend mit unvorhersehbaren Folgen Forum Brixen
19:30 Uhr
Malaguena Schauspiel von Roberta Skerl, Spielgemeinschaft Vintl-Weitental Franzensfeste
Theater
20:30 Uhr
Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Über die Jugend und andere Krankheiten mit Klaus Farin aus Berlin, Referent und Autor sowie Vorsitzender der Stiftung Respekt Jukas
Samstag, 27. Oktober Mensch ärgere dich nicht Komödie von Frank Pinkus, gespielt von der Theatergruppe Lüsen Lüsen, Gemeindesaal Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Sonntag, 28. Oktober
Theater
20 Uhr
Theater
20 Uhr
Die drei Eisbären Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne St. Andrä St. Andrä, Grundschule Frühreif Komödie von Andreas Keßner Bühne: Heimatbühne Mühlbach Mühlbach, Altes Schulhaus
Die Spielgemeinschaft Vintl/Weitental präsentiert
Malaguena – wenn das Leben so spielt! von Roberta Skerl
Foto: Gasser Hermann Maria
Veranstaltungen
Film
Theater
Elena, Giovanni und Rafaele sind drei Mittfünfziger, die sich seit ihrer Gymnasialzeit kennen und durch all die Jahre eine enge Freundschaft aufrechterhalten haben. Jeder der drei ist fest in seinem Leben verwurzelt. Gemeinsam verbinden sie monatliche Treffen. An einem dieser Abende eröffnet einer der drei den Anderen, dass er unheilbar krank ist und dass er selbst bestimmen wird, wann er aus dem Leben scheiden wird, um einem qualvollen Ende aus dem Weg zu gehen. Zudem bittet er seine beiden Freunde ihm in jenem letzten Moment beizustehen und ihn nicht allein zu lassen. Wie geht man mit einer derartigen Situation um? Die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. mit Elsa Lamprecht, Siegi Winkler und Oskar Huber Regie: Gerd Weigel
* 26., 31. Oktober & 2., 8., 9., 10. November, 20 Uhr Sonntag, 28. Oktober & 4., 11. November 18 Uhr Festung Franzensfeste
Reservierung: 331 59 83 980 oder theatervintl@hotmail.de
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BERNHARD KERER Bilderausstellung
Bernhard Kerer, Kunstmaler und Bildhauer aus Mühlbach, stellt seine neuen Werke vor: Körperlandschaften und das Gebäude in der Natur. Seine Bilder sind eine Mischtechnik, Kombination von Farbtusche, Acryl und Aquarellkreiden auf Holz. Bei der Eröffnung, am 28. September um 19 Uhr singt und spielt Doggi Markus Dorfmann.
* 28. September bis 14. Oktober Engelsburg Neustift, Vahrn
täglich 10 – 12:30 Uhr & 16 – 19:30 Uhr · Künstler immer anwesend
Theater
20 Uhr
Malaguena Schauspiel von Roberta Skerl, Spielgemeinschaft Vintl-Weitental Franzensfeste
Kinderkino
16:30 Uhr
Mein Freund, die Giraffe NL/BE/DE 2017, 74 Min.; empfohlen ab 5 Jahren Forum Brixen Dienstag, 30. Oktober
Film
20 Uhr
European Outdoor Film Tour Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 steht die European Outdoor Film Tour für echte Abenteuer und Outdoorgeschichten Forum Brixen
Diverses
Ausstellungen Galerie Adler Art bis 4. Oktober Storytellung Visuelle Erzählungen von Claudio Paternoster Mo.–Sa. 10–12 &17–19 Uhr
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Forum Brixen 8. bis 14. Oktober The Mountaineers Stadtgalerie Brixen 2. bis 20. Oktober The Spirit oft the Mountains Best of IMS Photo Contest Mi.–Sa. 10–12 und 16:30–19:30 Uhr, Di. 10–12 & 15–17 Uhr
20:30 Uhr
Diavortrag Geschichte, Brauchtum und wunderbare Naturwelt Südtirols Natz, Vereinshaus Mittwoch, 31. Oktober
Musik
18 Uhr
Brixner Orgelmeditationen Dom zu Brixen
Theater
20 Uhr
Theater
20 Uhr
Theater
20 Uhr
Die drei Eisbären Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne St. Andrä St. Andrä, Grundschule Frühreif Komödie von Andreas Keßner Bühne: Heimatbühne Mühlbach Mühlbach, Altes Schulhaus Malaguena Schauspiel von Roberta Skerl, Spielgemeinschaft Vintl-Weitental Franzensfeste
Märkte Bauernmarkt Sa. & Mi., 8–13 Uhr Hartmannsplatz Monatsmarkt Di., 9. Oktober, 8–13 Uhr Schwesternau Wochenmarkt montags, 8:30–13 Uhr Priel-Parkplatz Flohmarkt Sa., 6. & 13. Oktober, 8-17 Uhr Albuingasse
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Franz Schubert: Messe in As-Dur
Letizia Scherrer, Sopran/ Ivonne Fuchs, Alt Kenneth Tarver, Tenor/ Tobias Berndt, Bass Chor des Collegium Musicum Bruneck Streicherakademie Bozen, Ltg. Georg Egger Clau Scherrer, Dirigent
Die ohne Auftrag entstandenen Messe in As-Dur hat einen außergewöhnlichen Charakter. Schubert hat sich mit ihr endgültig von kirchenmusikalischen Konventionen seiner Zeit gelöst. In diesem Werk tritt seine ganz persönliche Gestaltungskraft und ein in die Romantik weisender Stilwille deutlich in Erscheinung. Clau Scherrer dirigiert bei der Aufführung vier international angesehene Solisten, den Chor des Collegium Musicum Bruneck und die Streicherakademie Bozen.
* Sonntag, 21. Oktober, 18 Uhr Brixner Dom
Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen, Tel. 0472 836401 Ermäßigung für Jugendliche, Studenten, Senioren, Familienpass
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EINMALIGES ERLEBNIS: DER SONNENAUFGANG AUF DEM GABLER
Freizeit & Sport
Early birds! An zehn Freitagen organisierte die Brixner Tourismusgenossenschaft geführte Wanderungen zum Sonnenaufgang auf den Gabler. Auch wir vom „Brixner“ haben uns aufgemacht, um uns dieses atemberaubende Spektakel von der Höhe aus zu betrachten.
GROSSES KINO: Auch wenn die Wolken der Sonne im Weg standen, konnte man erahnen, wie atemberaubend der Sonnenaufgang in seiner vollsten Pracht sein könnte
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P
iep, piep, piep – um 4:15 Uhr meldet sich der Wecker, um 4:20 Uhr dann der zweite: Sicher ist sicher. Den Sonnenaufgang wollen wir am heutigen Tag nämlich ausnahmsweise mal nicht verschlafen, sondern live miterleben. Nachdem unser Date mit dem Sonnenaufgang bereits einmal wegen schlechten Wetters verschoben werden musste, ist heute unsere letzte Chance auf eine Reportage vor Erscheinen der Septemberausgabe des „Brixner“. Pünktlich holt mich unser Fotograf Oskar Zingerle zuhause ab. Um 5:20 Uhr treffen wir uns beim Parkplatz des Berghotels Schlemmer in Palmschoß mit Helmuth Holzer aus Albeins: Er ist der Wanderführer, der die organisierten Sonnenaufgangswanderungen begleitet. Mit ihm wartet noch ein deutscher Tourist darauf, dass die Pfannspitz-Kabinenbahn in
Der Erfolg gab den Touristikern Recht: Im heurigen Sommer boomte das Angebot, fast alle geführten Wanderungen waren ausgebucht. Insgesamt 813 Personen wurden an den Freitagen zwischen Juni und September frühmorgens von der Tal- zur Bergstation gebracht; 182 waren es allein am Freitag in der Ferragosto-Woche. Nur einmal musste die Wanderung wegen schlechten Wetters abgesagt werden, aber auch heute meint es der Wettergott nicht allzu gut mit uns. Die feuchte Luft vom Regen in der ersten Nachthälfte kann man riechen – und auch deutlich spüren. Die dazugehörigen Wolken hängen immer noch, Hand in Hand mit Nebelschwaden, über der Pfannspitz. Sehen kann man diese in der noch stockfinsteren Nacht nur wegen der beleuchteten Bergstation, deren Licht den
gruppe auch lauthals mit. Auf den ebenen Wanderweg, den wir in den letzten zwanzig Minuten zurückgelegt haben, folgt nun der Grat, der uns zum Gipfel bringt. Ein Stahlseil soll zum Festhalten animieren. Der Grat ist kurz und etwas steil: Über Stock und Stein gehen wir eine gute Viertelstunde bis zum Gipfel auf 2580 Meter. Die Stirnlampen brauchen wir nun nicht mehr; der Weg wird uns vom Dämmerlicht gezeichnet, Totenstille führt uns bis zum Gipfel – ein einzigartiges, gar mystisches Gefühl, für das sich das Aufstehen bereits jetzt gelohnt hat.
Gipfelgaudi. Am Gipfel angekom-
men, müssen wir nicht lange auf den Sonnenaufgang warten: Um 6:40 Uhr ist es soweit. Die Sonne zeigt sich – aber nur kurz! So kurz, dass ich es gerade noch schaffe, diesen Augenblick mit meinem
„Den schönsten Sonnenaufgang gab es bei der ersten Wanderung: Das Pustertal war von Wolken bedeckt, und Gabler und Berggipfel wurden vom schönsten Rot beleuchtet, das die Sonne nur hergeben kann“_ Helmuth Holzer, Wanderführer Betrieb geht – und eine deutsche Urlauberfamilie mit zwei, ach nein, drei Kindern. Das Kleinste, nur ein paar Monate alt, wird unter Papas Windjacke für das Urlaubsabenteuer warmgehalten. Mit der Bahn fahren wir zur Bergstation, die extra für den Sonnenaufgang für eine Viertelstunde den Betrieb aufnimmt. Neben der organisierten Wanderung, der wir angehören, checken noch einige weitere Abenteurer am Ticketschalter ein – sie erklimmen den Gipfel auf eigene Faust.
Fotos: Oskar Zingerle
Hoch hinaus. Mit der Inbetrieb-
nahme der neuen PfannspitzKabinenbahn 2017 kamen die Brixner Tourismusexperten auch auf die Idee, die Sonnenaufgangswanderung als neues Produkt ins Erlebnissortiment aufzunehmen. Die 45-minütige Wanderung eignet sich ideal für Einheimische und Touristen, die mit wenig Aufwand viel erleben wollen. Ohne Aufstiegsanlage wäre der Andrang vermutlich gering oder gar inexistent. Immerhin ist der Gabler unter den Brixnern eher als Skitourenberg, nicht aber als Sommerdestination bekannt und beliebt.
Nebel erhellt. Um Punkt 5:30 Uhr beginnt der Motor der Kabinenbahn, Geräusche von sich zu geben. Es geht los! Die ersten Gondeln flitzen an uns vorbei, ehe sie langsamer werden und uns zum Einsteigen einladen.
Unsympathische Schlechtwetterfront. Im Dunkeln und etwas
schneller als normal bringt uns die Bahn zur Bergstation. In Reih und Glied trotten wir hinter dem Wanderführer hinterher. Unsere Stirnlampen zeigen uns den Weg. Der Boden, nass und matschig vom Gewitter des Vorabends, ist etwas rutschig, der Wind bläst kühl ins Gesicht. Es ist kälter als erwartet. „Um die fünf, sechs Grad wird es heute haben“, schätzt Wanderführer Helmuth. Windjacke und lange Hose braucht es heute allemal, und auch um den Ohrenschützer bin ich froh, den ich kurz vor Abfahrt noch in meinen Rucksack gepackt habe. Die Wetterverhältnisse am Berg hat die deutsche Urlauberfamilie wohl etwas unterschätzt: Die Kinder, nur mit Turnschuhen und Windstopper ausgestattet, frieren – und teilen dies der Wander-
Handy festzuhalten. Das geknipste Foto kann aber nie und nimmer die Schönheit dieses Moments festhalten, der er in Wirklichkeit ist. Nebelschwaden hängen am Gabler fest und schieben sich immer wieder vor die Sonne, sodass sie uns den Blick zum roten Feuerball verwehren. „Genau neben dem Großglockner kommt die Sonne zum Vorschein“, erklärt uns unser Wanderführer. Aber auch den höchsten Berg Österreichs können wir heute leider nicht sehen. Nur ansatzweise erahnen wir, wie atemberaubend das Spektakel in seiner vollsten Pracht sein könnte. Immer wieder, aber eben nur für wenige Sekunden, blinzelt die Sonne hinter den Wolken hervor und stellt unseren Fotografen somit vor eine schwierige Aufgabe. Er schafft es kaum, ein passendes Bild für diese Reportage zu knipsen. „Den schönsten Sonnenaufgang gab es bei der ersten Wanderung im heurigen Jahr: Das ganze Pustertal war von Wolken bedeckt, der Gabler und die Berggipfel rundherum wurden vom schönsten Rot beleuchtet, das die Sonne nur hergeben kann“, erklärt 75
Freizeit & Sport
Weit vom Gabler entfernt schaffte es die Sonne dann doch, einige Berggipfel zu beleuchten
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uns Holzer, der unsere Wanderung im Nachhinein leider zur wettermäßig schlechtesten kürt. Und trotzdem war sie einzigartig.
Frühstücksei und Butterbrot. Rund eine halbe Stunde halten wir uns am Gipfel auf, ehe wir wieder aufbrechen. Die Bahn würde zwar um 9 Uhr ihren regulären Betrieb wieder aufnehmen, wir warten aber nicht so lange, sondern wandern per pedes wieder talwärts – auch weil dort ein Frühstück auf uns wartet. Die organisierten Wanderungen, die
von der Brixner Tourismusgenossenschaft ausgehen, wählen jeden Freitag einen anderen Gastbetrieb zum Frühstücken aus. Wanderern, die auf eigene Faust den Gipfel erklimmen, stehen der „Schlemmer“, die Pfannspitzhütte, die Rossalm und die Schatzerhütte zur Auswahl. Alle vier Wirtschaften verköstigen an den Sonnenaufgangs-Freitagen auf Vormerkung die Abenteurer mit einem ausgiebigen Frühstück. Eine atemberaubende Stimmung begleitet uns talwärts auf Schritt und Tritt: Der Himmel reißt nun langsam auf, die Wolken machen Platz für König Peitler und die Aferer Geisler, die uns in ihrer vollsten Pracht Gesellschaft leisten. Es herrscht eine angenehme Ruhe und ein bezauberndes Licht zu dieser blauen Stunde. Gegen 8 Uhr kommen wir zu unserem wohlverdienten ersten Cappuccino. Rund eine halbe Stunde nach uns trudelt der Rest der Truppe mitsamt Wanderführer und hungrigen Kindern im Gasthaus ein. Nach einem zweiten Cappuccino, einem Frühstücksei und Butterbrot machen wir uns
langsam wieder auf den Weg in Richtung Brixen – und freuen uns darüber, dass wir so früh aufgestanden sind. Es hat sich trotz unsympathischer Schlechtwetterfront definitiv gelohnt, ein früher Vogel zu sein. Einen oder zwei Tipps hätte ich allerdings für die Organisatoren noch: Eine Altersbegrenzung würde ich für die Wanderungen im nächsten Jahr einführen – und was man unter „adäquater Kleidung“ versteht, muss anscheinend auch besser
evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Mit einer kleinen Laterne wartete Wanderführer Helmuth Holzer auf die Teilnehmer der geführten Wanderung
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Stirnlampen leuchteten den Wanderern, die nach einer rund 45-minütigen Wanderung am Gipfel ankamen, den Weg
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erläutert werden: Nicht jeder weiß anscheinend, dass es auf über 2.500 Metern mitten in der Nacht kalt sein kann. Ansonsten vollste Punktezahl für die Organisation und die Idee – weil einfach jeder Brixner mindestens einmal im Leben neben dem Peitlerkofl auch auf dem Gabler gewesen sein sollte!
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Freizeit & Sport
Bei einer Feldmesse auf dem Sportplatz in Vahrn wurde von der Vahrner Sportfamilie ihr Vereinsjubiläum gefeiert
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ASV VAHRN
Herzlichen Glückwunsch! Vor 50 Jahren wurde der Sportverein Vahrn gegründet. Heute zählt er über 700 Mitglieder in sechs Sektionen. Grund genug, um den runden Geburtstag gebührend zu feiern.
E
s war der 2. März 1968, als im Gasthof Schwarzer Adler in Vahrn die Gründungsversammlung des Vahrner Sportvereins abgehalten wurde. „Den
Jugendlichen die Gelegenheit geben, aktiv Sport zu betreiben und sich einer gemeinnützigen Idee anzuschließen“, hieß es damals in der Einladung zur Versammlung.
Um 20 Uhr ging es los: Einstimmig wurde Erwin Braun zum ersten Präsidenten des damaligen S.V. Vahrn gewählt, der in zwei Sektionen unterteilt wurde: Fußball und Wintersport. Den Ausschuss komplettierten Siegfried Putzer als Sektionsleiter Fußball, Hans Kostner als Sektionsleiter Wintersport, Heini Volgger als Zeugwart und Adolf Kofler als Kassier.
Weichen gestellt. 43 Mitglieder
gehörten dem Verein gleich nach der Gründerversammlung bereits an, wobei als erstes Mitglied Pfarrer Johann Schrott in die Geschichte einging. Die hundertste Mitgliedskarte wurde bereits zwei Monate nach Gründung ausgestellt. Heute zählt der Verein 700 Mitglieder. Gewachsen ist auch die Anzahl der Sektionen: Fußball, Ski, Rodeln, Tennis, Eisstock und Fitness werden heute – fünfzig Jahre nach der Gründung – in Vahrn angeboten. Der Verein zählt zudem zu den mitgliederstärksten der Gemeinde. Dem heutigen Verein, der sich nun ASV Vahrn nennt, steht seit 2015 Thomas Kostner als Präsident vor. Ihm zur Seite stehen Herbert und Michael Baumgartner, Roland Burger, Manfred Clara, Philipp Hilpold, Elisabeth Larcher, Daniel Oberrauch, Peter Rainer, Werner Schölzhorn, Gerold Steinmann sowie Christian und Simon Tauber.
Sportliches Angebot. Selbst-
geknüpfte Tornetze und das zusammengelegte Taschengeld 78
für den ersten Ball legten den Grundstein für die heute erfolgreichen Vahrner Fußballer. Gekickt wurde im so genannten „Ziegelschlag“, dort wo sich die heutige Sportzone befindet. Zur Verfügung stand den Fußballern damals auch der Militärsportplatz. Dieses Glück währte allerdings nicht lange: Der Militärsportplatz wurde bald für andere Zwecke benötigt. Nach vielen Verhandlungen konnten die Vahrner das Fußballfeld in Klausen für ihre Ligaspiele mieten. 1974 konnte dann der erste eigene Fußballplatz in Vahrn eröffnet werden – der zum Erfolg verhalf: Die Vahrner Fußballer zählten bald zu den besten Mannschaften im Eisacktal und machten sogar einen Abstecher in die Oberliga. Heute steht Werner Schölzhorn der Sektion als Leiter vor; die erste Mannschaft spielt in der ersten Amateurliga. Ergänzt wird die Sektion von neun Jugend- und einer Altherrenmannschaft. Einen Geburtstag im Geburtsjahr feiert heuer auch die Sektion Eisstock. Vor 30 Jahren wurde die Sektion von engagierten Vahrnern gegründet. Gespielt wurde damals mit geliehener Ausrüstung auf dem Asphaltplatz vor dem Bierdepot Forst. In der Sportzone Vahrn wurde 1990 das erste Dorfturnier auf einer auf Nylonplanen errichteten Eisfläche ausgetragen. Heute wird unter Sektionsleiter Gerold Steinmann oberhalb der Kneippanlagen trainiert. Dort wurde mit Bagger, Traktor und viel eigen-
händiger Arbeit eine dem Verein zugewiesene Wiese geebnet, um eine Eisfläche anzulegen, auf der bis heute trainiert und gespielt wird. 2004 wurde diese asphaltiert und kann somit ganzjährig genutzt werden. Optimal scheinen die Trainingsbedingungen für die Vahrner zu sein, wurden sie doch – pünktlich im Jubiläumsjahr – zum Italienmeister in der Serie D gekürt; seitdem spielen sie in der Serie C.
Fit in Vahrn. Die jüngste Sektion
des Vereins widmet sich der Fitness seiner Mitglieder. Vor drei Jahren, im Herbst 2015, wurde die Sektion Fitness neu gegründet beziehungsweise umbenannt. Vorher wurde die Sektion unter dem Namen Leichtathletik geführt. Das Ziel bleibt nach wie vor dasselbe: Bewegung bei Sport und Spiel für Jung und Alt zu ermöglichen. Sitz der Sektion ist die Turnhalle im Dorfzentrum. Dreimal jährlich stellt die Sektion rund um deren Leiter Philipp Hilpold ein zehnwöchiges Angebot zusammen, bei dem sich die Teilnehmer bei rhythmischem Ganzkörpertraining, Kinderturnen, Radfahren und Lauftraining oder beim Tanzen fit halten können. Fit halten kann man sich auch auf den drei Tennisplätzen in der Sportzone Vahrn. Die entsprechende Sektion wurde 1977 gegründet und ist heute aktiver denn je. Unter Sektionsleiter Peter Rainer wird vor allem die Tennisjugend gefördert, die mit geprüften Tennislehrern ihr Können intensiviert. Acht Mannschaften beteiligten sich in der heurigen Saison bei den Südtirolmeisterschaften. Auch auf Hobbyniveau zählt die Sektion zahlreiche Spieler. Seit drei Jahren wird in Vahrn ein nationales Tennisturnier ausgetragen, an dem heuer über 100 Spieler teilnahmen.
Die Sektion Rodeln ist seit der Gründung ein fester Bestandteil des Vereins. Gerodelt wurde damals auf der Rodelbahn, die vom Fallerhof bis zur Putzer Säge führte. Auf der Bahn, die vom Wintersportverband F.I.S.I. homologiert wurde, fanden 1969 die Italienmeisterschaften für Naturbahnrodler statt. Die Kinigadner-Brüder aus Schalders, Franz Reifer, seine Söhne Bernhard und Michael sowie Ernst Müller zählten in dieser Zeit zur Südtiroler Rodelelite, wobei letzterer sogar
gert wurde. Der Rodelspaß sowie die Rodelsektion, der Elisabeth Larcher vorsteht, war somit gerettet und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Viel Schnee braucht es nicht nur für die Vahrner Rodler, sondern auch für die Skifahrer, die ebenso seit der Gründung des Vereins eine große Rolle für den Sportverein spielen. Der erste Sektionsleiter Hans Kostner war selbst begeisterter Skifahrer und organisierte prompt im Gründungsjahr das erste Vereinsskirennen in Vill-
Auch die Sportarten Volleyball, Damenfußball, Yoseikan Budo und Tischtennis waren für kurze Zeit Teil des ASV Vahrn. Mangels Teilnehmer wurden diese aber wieder eingestellt.
Knallende Korken. Geburtstage
soll man feiern – und genau dies tat der Sportverein zu seinem runden Jubiläum. Am ersten Septemberwochenende ging der offizielle Festakt im Festzelt der Sportzone Vahrn über die Bühne. Über 200 Mitglieder, Funktionäre,
Ehre, wem Ehre gebührt: Heini Volgger, Adolf Kofler, Siegfried Putzer und Erich Pörnbacher waren maßgeblich an der Gründung des Vereins beteiligt
–––––
den dritten Rang bei der JugendEuropameisterschaft einheimste. Durch Zunahme des Autoverkehrs wurde die bestehende Rodelbahn allerdings zu gefährlich. Immer weniger Jugendliche konnten sich für den Rodelsport begeistern. 1994 wurde nach langem Hin und Her eine zwei Kilometer lange Rodelbahn auf der bestehenden Forststraße in Richtung Waldkofel in Spiluck eröffnet, die vor einigen Jahren auf vier Kilometer verlän-
nöss – auf selbstgetretener Piste. Trainiert wurde damals in den Skigebieten Gossensass, Sterzing oder Bruneck. 1975 wurde der Sport auch den Kleinsten nähergebracht: Kinderkurse für Volksschüler waren die ideale Möglichkeit, um sich in dieser Sportart zu versuchen. Heute wird unter Sektionsleiter Daniel Oberrauch jährlich ein Gemeindeskirennen organisiert, an dem über hundert Athleten teilnehmen.
Freunde, Gönner und Interessierte sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport folgten der Einladung. Die Vahrner Sportfamilie feierte zwei Tage lang, wobei am Sonntag eine Feldmesse am Sportplatz stattfand. Dieser voraus ging ein Einzug der einzelnen Sektionen vom alten Militärsportplatz in die neue Sportzone. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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MOUNTAINBIKE
Freizeit & Sport
Silber geht nach Verdings z Erfolgreich verlief die CrossCountry-Weltmeisterschaft in Lenzerheide für den Verdingser Mountainbiker Gerhard Kerschbaumer, der es ins 21-köpfige Aufgebot der italienischen Mannschaft schaffte. Der 27-Jährige holte sich bereits in den letzten vier Weltcup-Rennen einen Sieg und drei Podestplätze in dieser Disziplin, startete somit als Favorit ins Rennen und war zudem die
größte Medaillenhoffnung der Azzurri. „Gerry“ enttäuschte nicht: Der Verdingser holte sich beim Einzelrennen, bei dem ein mehrfach zu befahrender Rundkurs festgelegt wird, die Silbermedaille. Geschlagen wurde er nur vom Schweizer Olympiasieger Nino Schurter, der sich zum vierten Mal in Folge zum Weltmeister kürte. Der Vize-Weltmeister ist mit seiner Leistung mehr als zufrieden und
F&S
schließt die Saison somit über seinen eigenen Erwartungen ab. sas
Freizeit & Sport HOCKEY
Für die Saison gerüstet z Zehn Mannschaften, davon fünf Südtiroler, kämpfen ab 22. September in der höchsten italienischen Hockeyliga (IHL) um den Meistertitel. Mittendrin befinden sich die im Vorjahr aufgestiegenen Brixner Falcons. Ihre Gegner, wie der aktuelle Meister aus Eppan, die Mannschaften aus Auer, Meran oder Kaltern, gehören bereits zum „alten Eisen“. „Wir haben acht neue Spieler aufgenommen und sind gerüstet. Was das Potential der Einzelspieler angeht, können wir vorne mitspielen – wie die Mannschaft als Ganzes funktioniert, müssen wir noch
kurz
notiert
80
herausfinden“, erklärt Vizepräsident Oliver Schenk. Auf den in dieser Liga möglichen Transferkartenspieler, also einen nicht italienischen Spieler, wurde aus Kostengründen verzichtet. Trotzdem wird vereinsintern mit einem Tabellenplatz unter den besten fünf geliebäugelt – „je weiter es nach oben geht, umso besser“, so Schenk. Gespielt wird in der regulären Saison eine Hin- und eine Rückrunde, die Ende Dezember endet. Die besten fünf sind für die Play-Offs qualifiziert und spielen sich in der Masterrunde die Platzierungen aus; die Mann-
schaften von Platz sechs bis zwölf spielen in der Qualifikationsrunde um die drei verbleibenden freien Plätze für die Play-Offs. Los geht es am 27. September mit dem ersten Heimspiel, das zweite folgt
am 5. Oktober. Auf lautstarke Unterstützung der Fans hofft die Mannschaft auch heuer wieder. Infos dazu sowie den gesamten Spielkalender gibt es auf www. hc-falcons.it. eh
Der Brixner Fußballer Denis Mair spielt in der kommenden Saison für den Serie-D-Klub „Milano City“, der große Ziele hat: Der Klub will aufsteigen und nach den Mannschaften Inter und Milan zur dritten Fußballmacht in Mailand werden. Mair spielte in der vergangenen Saison für Rezzato; er erzielte sechs Tore.
Eine erfolgreiche Schwimmsaison geht für die Brixnerin Kathrin Oberhauser zu Ende: Nach zwei Gold- und einer Silbermedaille bei den FISIDRItalienmeisterschaften in Brixen schwamm sie auch bei den „Inas Summer Games“ in Paris in die Top Ten. An diesen internationalen Spielen nahmen 23 Nationen aus aller Welt teil; Italien holte sich 23 Medaillen.
Ein interkulturelles Sportfest fand vor kurzem in Milland statt: Über 100 Sportbegeisterte kickten in Dreierteams einen ganzen Nachmittag lang in der Sportzone Campill in kurzen Spielen und Fußballvarianten. Organisiert wurde das Fest von der oew-Organisation für Eine solidarische Welt.
NACHGEFRAGT
„Jetzt geht’s ans Eingemachte“ VERENA STEINHAUSER, derzeit Italiens beste Triathletin, über ihre bisher beste Saison – und ihr primäres Ziel, sich für die Olympiade 2020 in Tokio zu qualifizieren. Frau Steinhauser, zwei Podestplätze und mehrere TopTen-Platzierungen gehen nach der heurigen Saison auf Ihr Konto. Zufrieden? Ja, sehr sogar! Es war wirklich eine ausgezeichnete Saison, in der meine Erwartungen übertroffen wurden. Ich habe einen Trainerwechsel hinter mir, arbeite jetzt mit neuem Team und neuem Trainer in Pescara – das war anscheinend die richtige Entscheidung.
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... und das zum richtigen Zeitpunkt! Immerhin zählen die heurigen Ergebnisse bereits für die Olympiaqualifikation.
Richtig. Es gibt ein OlympiaRanking, in dem die besten 30 Triathletinnen der Welt gelistet werden, die dann auch einen Startplatz sicher haben - sofern der italienische Verband zustimmt. Derzeit gehöre ich dazu, muss aber bis Mai 2020 weiterhin Top-Ergebnisse liefern. Wenn ich das schaffe, stehen die Chancen nicht schlecht, dass mein Traum einer Olympiateilnahme erfüllt wird. Was steht bis dahin an Arbeit an? Für heuer ist meine Saison abgeschlossen. Ich darf mir jetzt zwei Wochen Urlaub leisten –
dann geht es ans Eingemachte, denn es kommen eineinhalb harte Jahre auf mich zu. Die nächsten fünf Monate bis zum nächsten Wettkampf im Februar gelten als Aufbauphase, als Basis für die kommende Saison, in der ich mehr als 30 Stunden pro Woche trainiere. Dann startet die Wettkampfphase und somit die pre-olympische Saison, in der ich an mindestens acht oder auch an mehr Weltcup- oder WTSRennen teilnehmen werde. Dabei gilt es, gute Ergebnisse zu erzielen, um im Olympia-Ranking zu bleiben. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Freizeit & Sport
BOULDERHALLE
Tore geöffnet z Mit einem Chamäleon vergleicht Günther Meraner vom AVS Brixen die neue Boulderhalle, die sich an die Kletterhalle Vertikale anschmiegt: „Sie kann sich nämlich an die verschiedenen Bedürfnisse anpassen und sich immer wieder verändern“, erklärt er in seiner Eröffnungsrede. Am 7. September wurde die neue, 40 Meter lange und sechs Meter hohe Boulderhalle offiziell eröffnet. Vertreter aus
Politik, Wirtschaft und Sport waren nach Brixen gekommen, um sich gemeinsam über die neue Anlage zu freuen. Diese soll künftig besonders dem jungen Publikum zur Verfügung stehen, die den Bouldersport zu seinem Boom verholfen hat. Notwendig war der Neubau zum einen aus Platzgründen, zum anderen auch, um mit diesem neuen Trend mitzuhalten – und das kann die neue Anlage
mit Sicherheit: „4,5 Meter hoch und auf 300 Quadratmetern kann geklettert werden, die Stützen können bei Veranstaltungen nach oben geklippt werden, um eine bessere Sicht auf die Geschehnisse zu gewähren. Zudem kann das Tor geöffnet oder geschlossen werden“, so Meraner weiter. Nicht nur für Freizeitsportler, sondern auch für Profis ist die Halle ein Gewinn: Große Bewerbe, wie
ein Europacup und eventuell in naher Zukunft auch ein Weltcup, sollen in Brixen ausgetragen werden. Dass Brixen ein Mekka für Boulderbegeisterte werden soll, wünscht sich Bürgermeister Peter Brunner, der die Vertikale als Wahrzeichen aus architektonischer, aber auch aus gesellschaftlicher und sportlicher Sicht bezeichnet. Infos unter www. vertikale.it. eh
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Über die Alpen z Die Alpen queren! Was die einen höchstens mit dem Finger auf der Landkarte tun, machen die anderen zu Fuß. Die beiden Läufer Christoph Hofer und Christian Jocher haben sich Anfang September auf dieses Abenteuer eingelassen: eine Alpenüberquerung im Laufschritt. Gestartet sind die beiden Brixner in GarmischPartenkirchen; die weiteren sieben Etappen des Transalpine-Run führten dann durch das österreichische Nassereith, Imst, Pitztal, Sölden, dann weiter nach St. Leonhard in Passeier und über Sarnthein bis nach Brixen. Das letzte Etappenziel hatte dann neben der Tatsache, dass es sich um den Heimatort der beiden handelt, noch eine weitere emotionale Bedeutung: Im Zielgelände startete nämlich genau dort, wo sie ihren Abenteuerlauf beendeten, zwei Monate zuvor der neunte
Brixen-Dolomiten-Marathon, der die beiden miteinander verbindet: Während Christian Jocher Initiator sowie der technischer Rennleiter der Veranstaltung ist, ist Christoph Hofer, der zudem Brixens Bergrettungsstellenleiter ist, für die Volunteers zuständig und der „last dolomites angel“ – also der Schlussläufer des Marathons. Nach sechs Tagen, 250 Kilometern und 16.000 Höhenmetern erreichten Hofer und Jocher am 8. September nachmittags als sechstes Team ihrer Kategorie das Ziel. Insgesamt nahmen 300 Zweierteams, die in die Kategorien Herren, Damen, Mixed und Master unterteilt wurden, an dieser 14. Ausgabe des Laufs teil. Die letzte Etappe führte von Sarnthein (975 Meter) auf den Königsanger (2439 Meter) und dann weiter talwärts nach Brixen, das nach 36 Kilometern eh erreicht wurde.
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KLETTERN
Extrem harte Route z Es war wohl eines der größten Klettersportevents im heurigen Jahr: die Kletterweltmeisterschaft in Innsbruck. Mit dabei waren 834 Athleten aus 58 Nationen, 20.000 freiwillige Arbeitsstunden, 2.000 Griffe, 500 Kilogramm Kreide – und eine Brixner Athletin: Andrea Ebner klettert, seit sie ein kleines Kind ist, und sie ist derzeit die beste Südtiroler Kletterin. Als einzige Südtirolerin hat sie sich für die WM qualifiziert, die für sie als „Heim“-WM galt. Die 22-Jährige studiert derzeit Mathematik in Innsbruck und trainiert unter anderem im Kletterzentrum, in dem die WM ausgetragen wurde. In drei Kategorien ging Ebner an den Start: Im Lead, dem Schwierigkeitsklettern, schaffte es Ebner mit Platz 55 zwar nicht ins Halbfinale, sie ist aber mit dem Ergebnis trotzdem zufrieden: „Ich habe nicht großartig auf die WM trainiert,
und somit ist es für mich in Ordnung, wie es ausgegangen ist. Mein Ziel war es, bei der WM dabei zu sein, das habe ich erreicht. Die Konkurrenz und das Niveau waren einfach extrem hoch“, so die Brixnerin. Auch im Bouldern, dem Klettern in Absprunghöhe, und im Speed, dem Geschwindigkeitsklettern, reichte es nicht für Top-Platzierungen. „Auf den Boulderwettkampf habe ich letzthin am meisten hintrainiert, weil mir diese Disziplin einfach Spaß macht, und das ist mir das Allerwichtigste“, erklärt Ebner. „Ich habe mir im Vorfeld keine großen Ziele gesteckt, und doch verlief der Wettkampf nicht ganz wie erwartet – nicht aber, weil ich schlecht vorbereitet war, sondern weil die Route extrem schwierig gebaut war und nur von wenigen gut gemeistert wurde.“ eh
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Wirtschaft & Umwelt VERKEHRSKNOTENPUNKT: Schabs wird mit dem Bau der Bahnschleife unter anderem eine eigene Zughaltestelle bekommen
–––––––– VORSTELLUNG DER RIGGERTALSCHLEIFE IN SCHABS
Direttissima!
Die Riggertalschleife ist neben der Elektrifizierung der Vinschger Bahn, dem Virgltunnel in Bozen und dem Ausbau der Bahnlinie Meran-Bozen eines der großen Mobilitätsprojekte des Landes. Ende August wurde das Infrastrukturvorhaben der Bevölkerung von Schabs vorgestellt.
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er Taktfahrplan – oder Südtiroltakt – ist die Grundlage für die großen Mobilitätsprojekte, die das Land in den nächsten Jahren umsetzen will. Die Landesabteilung Mobilität und die STA (Südtiroler Trans-
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portstrukturen AG) arbeiten daran, einen Halbstundentakt für alle Haltestellen in Südtirol und einen Viertelstundentakt in Stoßzeiten auf den Hauptstrecken der Bahn anbieten zu können. Mit den heutigen Infrastrukturen wäre dieses
Ziel nicht erreichbar, weshalb man die im Vorspann genannten Mobilitätsprojekte mit Nachdruck vorantreibt. Was die Riggertalschleife angeht, ist Schabs natürlich in erster Linie direkt betroffen, weshalb
Vertreter der STA gemeinsam mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bürgermeister Alexander Überbacher das Vorprojekt der Bevölkerung bei einer Bürgerversammlung in Schabs vorgestellt haben.
werden voraussichtlich rund 125 Millionen Euro investiert, wobei die RFI einen Teil der Kosten übernimmt. Zudem hat der interministerielle Ausschuss für Wirtschaftsplanung (CIPE) in Rom 49 Millionen Euro für die Riggertalschleife vorgesehen. Die technischen Daten für den Bau der Bahnschleife sind bereits von der Landesregierung genehmigt worden, und 2024 soll die Strecke bereits befahrbar sein. Für die Riggertalschleife steht das Vorprojekt, das an den italienischen Schienennetzbetreiber RFI weitergegeben wurde. Das endgültige Projekt arbeitet RFI mit seiner Tochtergesellschaft Italfer aus, wobei das Land über eine Konvention beteiligt bleibt. Die Grundstücksablöse für die benötigten Flächen und der Ausgleich sollen vor Ort abgewickelt werden.
Drehkreuz Brixen. Auch Vahrn
15 Minuten. Die Riggertalschleife
ist eine 3,5 Kilometer lange Bahnverbindung zwischen Schabs und der Brennerbahnlinie. Sie verbindet die Pustertalbahn direkt mit dem Bahnhof Brixen. Der durch die Direktverbindung vermiedene Umweg über Franzensfeste bringt eine Zeitersparnis von 15 Minuten zwischen dem Pustertal und Brixen. Von dieser Maßnahme erhoffen sich die Verantwortlichen eine zunehmende Attraktivität des Verkehrsmittels Zug und in der Folge eine Nutzerzunahme von 750.000 Fahrgästen pro Jahr auf dieser Strecke. Schabs selbst wird durch das Projekt insofern profitieren, als dass es eine neue Bahnhaltestelle bekommt. Zusätzlich zur bereits guten Anbindung an das Busnetz werden in Schabs nach Fertigstellung des Projektes also stündliche Bahnverbindungen in Richtung Bruneck-InnichenLienz sowie in Richtung Brixen-
Bozen-Meran-Mals ohne Umstieg angeboten. Zum zweiten wird im Bereich des Hotels Sonneck ein neuer Verkehrsknotenpunkt entstehen mit Anbindungen für Fußgänger und Fahrradfahrer sowie einer großen Parkfläche und Bushaltestellen. Der Zugang zum tiefer gelegenen Bahnhof wird über einen Aufzug und einen Treppenaufgang ermöglicht. Die Anbindung der Einfädelspuren an die Straße wird gebündelt und verbessert.
125 Millionen Euro. Südlich des
Bahnhofes Schabs verläuft die Bahntrasse parallel zur Pustertaler Staatsstraße, bevor sie das Riggertal über eine 172 Meter lange Brücke überquert. Die Brennerautobahn wird hingegen durch einen 850 Meter langen Tunnel unterquert. In den Bau der Riggertalschleife und der ebenfalls anstehenden Anpassung des Gleisplans Brixen für ein rasches und unkompliziertes Umsteigen ohne Unterführungen
wird mit dem Bau der Riggertalschleife eine neue Zughaltestelle in Dorfnähe bekommen. Der Bahnhof sollte intermodal gestaltet werden, also verschiedene Verkehrsmittel miteinander verknüpfen. Geplant sind Abstellplätze für Fahrzeuge und Fahrräder sowie Bushaltestellen. Derzeit wird eine entsprechende Studie erstellt. „Besonders wichtig für die Bahn als Rückgrat der öffentlichen Mobilität im Raum Eisacktal ist das neue Mobilitätszentrum und der neue Gleisplan am Bahnhof Brixen“, schreibt die STA in einer Aussendung. Der Bahnhof soll ein Umsteigeknoten und ein Drehkreuz (Hub) für den Personenverkehr werden. Ein verkehrsberuhigter Bahnhofplatz soll die gesamte Zone zusätzlich aufwerten und eine Visitenkarte für ankommende Gäste werden. Die Planung ist bereits gestartet.
oskar.zingerle@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Klappe – die Zwanzigste! Das 20. Brixner Altstadtfest ist Geschichte, und es war erneut ein erinnerungswürdiges Ereignis für die Bischofsstadt. Wer den Altstadtfest-Trubel nicht mag, der hat am letzten August-Wochenende vielleicht das Weite gesucht. Tausende Besucher aber haben die fröhliche Stimmung in den Straßen, Gassen und Plätzen genossen. Wenn man über das 20. Brixner Altstadtfest spricht, wird man nicht umhinkommen, das Wort „Wetter“ in den Mund zu nehmen. Dass dieser Rekordsommer 2018 mit seinem nicht enden wollenden Sonnenschein und seinen schon fast subtropischen Temperaturen ausgerechnet am Altstadtfestwochenende eine Pause einlegen musste, werden manche Veranstalter möglicherweise gar als Schikane wahrgenommen haben. Doch selbst die frische Luft und der ungemütliche Dauerregen am Freitag und Samstag vermochten den Brixnern die gute Laune nicht zu verderben. Freilich: Das Geschehen konzentrierte sich an den besagten beiden Tagen auf jene Stände, die
regentechnisch gut vorbereitet waren, und der Getränkeabsatz war angesichts des Wetterumschwungs in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber an den meisten Ständen blickte man im Vorbeigehen in durchwegs gut gelaunte Gesichter. Viele Vereine hatten sich in Sachen Musikunterhaltung sowie beim Rahmenprogramm mit Spielen wie gewohnt etwas einfallen lassen und so für Kurzweil bei den Gästen gesorgt. Am Sonntag dann ein völlig anderes Bild: Schon am Vormittag verzogen sich die letzten Regenwolken, und das Schlendern durch das Altstadtfest war nun doch wesentlich angenehmer – optimale Bedingungen für viele Familien, sich in Altstadtfestgetümmel zu
Foto: Familienagentur/ Ingrid Heiss
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stürzen und gemeinsam Mittag zu essen. Lange Wartezeiten musste man dann allerdings in Kauf nehmen. Gar einige Stände waren auf den Ansturm nicht wirklich vorbereitet. Alles in allem wird das 20. Altstadtfest bei den allermeisten Besuchern sowie Veranstaltern und Vereinen in guter Erinnerung bleiben. Die Stadt und die Vereine waren wiederum gute Gastgeber, und man darf in froher Erwartung auf eine weitere Ausgabe in zwei Jahren blicken. oskar.zingerle@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Erfolgsmodell BrixenCard Gar mancher stellt sich die Frage, wer die BrixenCard finanziert, mit der die Gäste unserer Stadt das vielfältige Angebot anscheinend gratis benutzen. Sind das wirklich unsere Steuergelder?
W
er andernorts Urlaub macht, kennt das: In nahezu jeder Stadt und in jeder Ferienregion kann der Gast das vielfältige lokale Freizeitangebot und die öffentlichen Fortbewegungsmittel gratis oder zu stark ermäßigten Preisen erleben. Auf jeder Homepage von Tourismuszentren finden wir entsprechende Slogans: „Unsere Gästekarte bringt für Urlauber klasse Vorteile mit sich. Freie Fahrt in Bus und Bahn! Das Auto stehen lassen. Umwelt und Geldbeutel schonen“. Auch die Brixner Tourismusgenossenschaft bewirbt die BrixenCard, die ja nichts anderes als eine Gästekarte ist, unter anderem mit dem Slogan „Kostenlos, aber unbezahlbar!“
Foto: Oskar Zingerle
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BRIXEN
Jedem Gast eine BrixenCard. Die BrixenCard wird seit 2010 von Beherbergungsbetrieben, Hotels, Pensionen, Privatzimmervermietern, Ferienwohnungen und auch von landwirtschaftlichen Betrieben, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, an ihre Gäste kostenlos ausgegeben. Die Tourismusgenossenschaft hat sich bei Einführung derselben für eine Inklusivkarte entschieden und nicht für eine Bezahlkarte – auch aufgrund negativer Erfahrungen in anderen Touristikregionen in Österreich. „Gratis“ im ursprünglichen Sinn ist die Karte aber keineswegs: Jeder Beherbergungsbetrieb, der auch BrixenCard-Partnerbetrieb ist, überweist nämlich pro Nächtigung 2,30 Euro plus MwSt. an die Tourismusgenossenschaft – unabhängig davon, ob die Karte dem Gast ausgehändigt wird oder nicht. Die Abgabe der 2,30 Euro gilt das ganze Jahr über für jede Übernachtung, und es ist im Interesse eines jeden Beherbergungsbetriebes, die Kosten über den Preis an die Kunden weiterzugeben. Der Gast bezahlt also nicht direkt für die Gästekarte; der Preis 88
Die Brixner Tourismusgenossenschaft bewirbt die BrixenCard als attraktive Gästekarte
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ist sozusagen „versteckt“ in der Rechnung für die Übernachtung. „Meine Gäste sind vor allem
überweist er für 100 Prozent der in seinem Betrieb getätigten Übernachtungen die 2,30 Euro an die
Zweifel! Die BrixenCard bietet dem Urlaubsgast vielfältige Angebote und Vorteile, weshalb er
„Die BrixenCard, die es seit 2010 gibt, ist ein Erfolgsmodell und südtirolweit die erste ihrer Art“_ Werner Zanotti, Geschäftsführer Tourismusgenossenschaft Brixen Geschäftsleute, die die BrixenCard überhaupt nicht verwenden“, berichtet Markus Knapp vom Millanderhof, einer der Mitbegründer der Initiative, „nur 23 Prozent meiner Gäste sind Nutznießer dieser Vorteilskarte.“ Trotzdem
Tourismusgenossenschaft, was in seinem speziellen Fall de facto bedeutet, dass er statistisch für jede ausgegebene Karte etwa 10 Euro pro Nächtigung bezahlt. Ist er trotzdem von den Vorteilen der BrixenCard überzeugt? „Ohne
Brixen als attraktive Destination sieht. Davon profitieren wir alle.“
Beeindruckendes Leistungsspektrum. In der Tat ist das
Leistungsspektrum der Karte beeindruckend: Der Gast kann
Ja, den Unterschied schmeckt man!
alle öffentlichen Verkehrsmittel des Südtiroler Verkehrsverbundes gratis benutzen, also Busse, Citybusse, den Skibus Plose, öffentliche Seilbahnen und Regionalzüge bis Trient. Er hat kostenfreien Zutritt zu 90 Museen in ganz Südtirol und bekommt täglich außer an Sonn-und Feiertagen eine Berg- und Talfahrt mit der Bergbahn Plose sowie für drei Stunden den freien Eintritt in den Poolbereich der Acquarena. Außerdem kann er am Wander-, Aktiv- und Kulturprogramm der Brixner Tourismusgenossenschaft ebenso kostenfrei teilnehmen. 2017 verzeichnete Brixen etwa 780.000 Nächtigungen, davon mit der BrixenCard etwa 550.000. Die Differenz ergibt sich, weil nicht alle Beherbergungsbetriebe in Brixen auch BrixenCard-Partnerbetriebe sind. 550.000 Nächtigungen ergaben also unterm Strich 2017 für die Brixner Tourismusgenossenschaft 1.265.000 Euro Einnahmen, die sie in der Folge an die verschiedenen Leistungserbringer verteilt. 495.000 Euro (90 Cent pro Nächtigung) gehen dabei an die Autonome Provinz als Betreiber der Mobilität und der Landesmuseen. Die restlichen 770.000 Euro (1,40 Euro pro Nächtigung) bleiben in Brixen und kommen zu einem Schlüssel, der von den jeweiligen Nutzungen abhängt, der Ploseseilbahn, der Acquarena und den restlichen Projekten zugute. Durch irgendwelche Beiträge subventioniert wird die Aktion übrigens nicht – jeder zu verteilende Cent kommt von den Beherbergungsbetrieben.
Rechnet sich das für die Leistungserbringer? Die Beantwor-
tung dieser Frage ist kompliziert, denn grundsätzlich gilt, dass diesen Strukturen durch zusätzliche Gäste keine Mehrkosten entstehen, also trägt jeder zusätzliche Euro zum Deckungsbeitrag der Struktur bei. Wenn davon ausgegangen wird, dass viele Besuche nur deshalb generiert werden, weil es die BrixenCard gibt, ist der Vorteil für die verschiedenen Strukturen auf jeden Fall gegeben. Für die Landesmuseen scheint die Rechnung besonders gut aufzugehen: Sie kommen mit den ihnen zugewiesenen Beträgen auf etwa 80 Prozent des normalen Eintrittspreises. Im Fall der Acquarena ist die Analyse differenzierter: Über die BrixenCard wurden 2017 immerhin 25.629 Eintritte gezählt, wofür der Acquarena 105.000 Euro ausbezahlt wurden, also im
Durchschnitt etwas mehr als 4 Euro pro Eintritt. Zum Vergleich: Eine Drei-Stunden-Karte kostet normalerweise für Erwachsene 9,50 Euro, für Kinder 5,50 Euro. Die Tendenz ist steigend: 2010 gab es bei 13.113 Eintritten 41.313 Euro (3,15 Euro pro Eintritt). Und trotzdem ist die Karte für die Acquarena ohne Zweifel von Vorteil, wenn davon ausgegangen werden kann, dass der Struktur zwar Mehreinnahmen, aber keine Mehrkosten entstehen und viele dieser Gäste ohne Karte gar nicht auf die Idee kämen, die Acquarena zu besuchen. Und gleichzeitig darf festgestellt werden, dass die allermeisten Gäste länger bleiben als die in der BrixenCard enthaltenen drei Stunden. Für die zusätzliche Zeit – oder auch für den Besuch der Sauna, der ja ebenfalls nicht in der Karte inkludiert ist – zahlt der Gast den normalen Preis.
Viele Nachahmer. „Die Brixen-
Card, die es seit 2010 gibt, ist ein Erfolgsmodell“, erklären dem entsprechend Werner Zanotti, der Geschäftsführer der Brixner Tourismusgenossenschaft, und Vizepräsident Markus Knapp unisono. Als Erfolgsmodell darf sie auch deshalb bezeichnet werden, weil die BrixenCard die erste Gästekarte in Südtirol war und es inzwischen landesweit Nachahmer gibt, wie zum Beispiel die Almencard Gitschberg Jochtal oder die GuestCard Meran. „Die BrixenCard ist auch der erste Treiber des Aufschwungs auf der Plose“, ist sich Werner Zanotti sicher, „denn ohne diese Vorteilskarte gäbe es wahrscheinlich auch die Plose SummerCard nicht. Die Verantwortlichen haben die Potentiale solcher Konzepte erkannt. Der gute Sommer hat den Winter gerettet.“ Fazit: Das schlechte Image, unter dem die BrixenCard bei Teilen der Brixner Bevölkerung leidet, ist nicht gerechtfertigt. Für die einzelnen Leistungserbringer bedeuten die Einnahmen durch die BrixenCard einen zusätzlichen Deckungsbeitrag, was im Fall der öffentlichen Betriebe bedeutet, dass sie in geringerem Ausmaß subventioniert werden müssen. Im Grunde müsste man die Nutzer der BrixenCard als große Gruppe Gäste sehen, die einen entsprechenden Rabattvorteil genießen – den sie sich durch einen in den Nächtigungskosten versteckten Aufpreis selbst finanzieren. hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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INTERVIEW
Wirtschaft & Umwelt
„Ich wusste immer, was ich wollte“ FRANZ GAMPER war 40 Jahre lang Skitrainer – unter anderem von Deborah Compagnoni, Aksel Lund Svindal und Isolde Kostner. Über seine Karriere, seinen Umgang mit Skistars und seinen eisernen Willen erzählt er uns im Interview – und am 11. Oktober auch im Rahmen des Bühnengesprächs der KIKU Sports Academy auf der IMS-Bühne im Forum Brixen. Herr Gamper, Sie gelten als Trainerkoryphäe und verhalfen als Cheftrainer vielen Athleten zum Erfolg. Was macht sie als Trainer aus? FRANZ GAMPER: In erster Linie meine Erfahrung, würde ich sagen. Ich blicke auf eine 40-jährige Tätigkeit zurück und habe immer wieder dazugelernt. Mehr oder weniger habe ich mir alles selbst beigebracht, was seine Vorteile hatte: Ich bin nämlich immer mit ganz normalen Mitteln an die Sache herangegangen. Ich hatte
weder große Forschungen im Hintergrund noch viele technische Hilfsmittel. Auch heute noch kann es ein Trick sein, sich nicht von Papieren, sondern von seiner Erfahrung und seinem Hausverstand leiten zu lassen. Was braucht es neben der Erfahrung noch, um erfolgreich zu sein? Schauen Sie, ich habe viel Zeit in meine Arbeit investiert. Tag und Nacht habe ich Videos analysiert und damit mein Auge geschult.
Ich würde sagen, dass ich ein Talent dafür hatte, Dinge zu sehen, die andere nicht sahen. Ich bin überzeugt, dass ein gutes Auge besonders bei der Linienwahl nicht nur ein enormer Vorteil ist, sondern vielleicht auch den Unterschied zwischen den Trainern ausmacht. Vor Ihrer Pensionierung waren Sie für die norwegische Weltcupmannschaft der Herren zuständig. Die Erfolge blieben mit Skigrößen wie Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud nicht aus. War das Ihre erfolgreichste Zeit?
Als streng würde ich mich nicht bezeichnen – eher als jemand, der immer wusste, was er aus jedem Einzelnen rausholen kann, und daran habe ich dann gearbeitet. Spaß und ein lustiger Umgang miteinander waren mir aber im Training auch immer wichtig. Vor einigen Jahren wurde mir eine lustige Anekdote erzählt: Die jungen Athleten des Skiclubs Vigiljoch, bei dem ich meine Traineranfänge machte, sind in die Kapelle in Kurzras beten gegangen, wenn ich Kaffee trinken war – anscheinend war ich nachher immer schlecht gelaunt. Daran kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern.
Es war eine erfolgreiche und auch sehr angenehme Zeit, weil es die Norweger gewohnt sind, sehr hart zu arbeiten. Sie geben immer hundert Prozent, nichts ist ihnen zu
Apropos schlechte Laune: Das Skigeschäft ist vermutlich auch nicht immer ein Zuckerschlecken. Wie schafft man es, sich so lange zu halten?
„Für Top-Resultate braucht man Top-Athleten und ein feines Fingerspitzen gefühl“_ Franz Gamper, Skitrainerkoryphäe schwer. Es wird immer weitergearbeitet, auch dann, wenn andere Athleten bereits im Hotel sitzen. Man braucht sie nicht drängen, nicht schieben. Sie haben einen enormen Biss und hatten immer dieselben Ziele wie wir Trainer. Zudem sind sie mental extrem stark und haben eine ganz tolle Einstellung zum Wettkampf.
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Würden Sie sich als strengen Trainer bezeichnen?
Mein Ehrgeiz hat mich sicher weit getrieben: Es war meine Arbeit, und in der wollte ich erfolgreich sein – nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aus moralischen. Ich wollte meine Athleten zum Erfolg bringen – das war mein Ziel, das ich mir sofort steckte, sobald ich Trainer der Nationalmannschaften wurde. Ich habe eben einen eisernen Willen – und den Biss habe ich mir von den Norwegern abgeschaut.
Ich habe meine Ziele verfolgt und immer gewusst, was ich will – da hatte ich einen eisernen Willen und Erfolgshunger. Und ich habe auch immer versucht, dies meinen Athleten zu vermitteln.
Sie trainierten nicht nur elf Jahre lang die Norweger, sondern auch die Italiener, Kanadier, die deutschen Damen und die Schweizer. Was war der schönste Augenblick in Ihrer Karriere?
Franz Gamper: „Mit Erfolgen umzugehen ist oft noch viel schwieriger als mit Niederlagen“
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Das war meine erste Olympiamedaille, die Deborah Compagnoni gewann und bei der ich erstmals komplett für die Mannschaft verantwortlich war. Und natürlich auch die drei Olympiamedaillen von Isolde Kostner vier Jahre später. Das waren ohne Zweifel die tollsten Momente. Und der schlimmste? Der Sturz von Aksel Svindal in Beaver Creek. Der war lebensbedrohlich. Da wusste man einige Tage nicht, wie es ausgehen würde. Niederlagen und Erfolge liegen im Sport nahe beieinander. Was lernt man vom Skisport fürs Leben? Der Sport lehrt unglaublich viel. Man muss mit Niederlagen umgehen können, aber auch mit Erfolgen – was oftmals sogar noch viel schwieriger ist. Man muss einen starken Charakter haben, um nicht die Bodenständigkeit zu verlieren oder hochnäsig zu werden. Der Sport formt die Menschen und ihren Charakter. Was ist Ihr Schlüssel zum Erfolg? Harte Arbeit! Für Top-Resultate braucht man Top-Athleten. Man muss sie mit guten Programmen in Form bringen, braucht Fingerspitzengefühl. Von alleine kommt sicher kein Erfolg. Jeder Einzelne muss seinen Beitrag leisten. Wenn dann auch noch eine gute Stimmung im Team herrscht, hat man eine gute Grundlage, um erfolgreich zu sein. Harte Arbeit auf Profiniveau ist eines, aber: Wie hart soll in den Jugendmannschaften gearbeitet werden?
Es wird immer wieder kontrovers diskutiert, ob zu viel Training gut sei. Aber seien wir mal ehrlich: Skifahren lernt man nun mal, wenn man Ski fährt. Und die Grundlagen lernt man als junger Mensch. Ich würde nicht dem vielen Training die Schuld geben. Ich glaube eher, es liegt am System: Ende der Sechziger Jahre war ich Athlet im Landeskader, seither hat sich am System aber nichts geändert. Es werden nach wie vor ungefähr 20 Athleten in den Landeskader berufen. In Nordtirol sind es knapp hundert, in Bayern sogar 150. Da ist es kein Wunder, dass uns unsere Nachbarn im Vergleichskampf davonfahren. Zudem werden bei uns viele fallen gelassen, die sich entweder verletzen oder aus anderen Gründen aus dem Kader fallen. Rund die Hälfte der Athleten schafft es aber erst beim zweiten Anlauf, richtig gut zu werden. Ich glaube, man muss hier am System etwas herumschrauben. Sind das Themen, denen Sie sich nun auch widmen werden? Natürlich interessiert mich der Skizirkus auch weiterhin; er ist und bleibt ein Teil meines Lebens. Nachdem ich nach der Weltmeisterschaft in St. Moritz nach Hause und zugleich in meinen Ruhestand gefahren bin, habe ich mir etwas Ruhe gegönnt. Natürlich werde ich aber auch weiterhin Projekte betreuen, einige Jugendliche trainieren und mir vielleicht auch Gedanken über das System hier in Südtirol machen. Wir werden sehen ...
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Vize-BM Claudio Del Piero
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Neue Anlaufstelle für Hauspflege Mit der Sozialgenossenschaft Silver Care wurde in Brixen eine neue Anlaufstelle für Hauspflegedienste geschaffen. Entwickelt wurde die Initiative mit Unterstützung von AGCI Alto Adige Südtirol. Die familiäre Hauspflege ist ein wichtiger Bestandteil bei der Unterstützung von pflegebedürftigen Personen und ihren Angehörigen, um diesen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes, lebenswertes Zusammenleben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Pflegebedürftigen Personen und ihren Angehörigen mit hauspflegerischer und hauswirtschaftlicher Versorgung zur Seite stehen – dieser Aufgabe hat sich die Sozialgenossenschaft Silver Care verschrieben, die vor
Mirka Dolenz, Mitglied Silver Care
wenigen Monaten ihre Türen in der Plosestraße 13 in Brixen geöffnet hat. Dass solche Privatinitiativen auch von öffentlicher Seite geschätzt werden, zeigte sich bei der kürzlich erfolgten offiziellen Eröffnung, zu der sich Vertreter der Landes- und Lokalpolitik eingefunden hatten.
Sinnvolle Ergänzung. Landesrätin
Martha Stocker freute sich, dass es solche privaten Initiativen gibt, die professionelle Hauspflegedienste bereitstellen, ausländische Pflegekräfte ausbilden und diese bei der Betreuung fortlaufend begleiten und unterstützen. Sie dankte Alessandro Todesco, dem Präsidenten von Silver Care, und seinen Mitgesellschaftern Giuseppe D’Alessandro und Mirka Dolenz, dass sie mit ihrer Sozialgenossenschaft einen solchen privaten Hauspflegedienst, wie es ihn bereits andernorts in Südtirol gibt, auch nach Brixen gebracht
haben. Sie lobte das Engagement von Organisationen und Sozialgenossenschaften, die mit der Ausbildung ausländischer Pflegekräfte wesentlich zur Gewährleistung der erforderlichen Betreuungsdienste beitragen. „Die demografische Entwicklung hin zu einer immer älter werdenden Bevölkerung ist nicht aufzuhalten“, so Martha Stocker, „insofern sind wir auf Menschen angewiesen, die aus anderen Ländern zu uns kommen und uns die Garantie geben, dass unsere Eltern, unsere Verwandten und auch wir im Bedarfsfall gut versorgt sind“. Vizebürgermeister Claudio Del Piero schloss sich den Dankesworten der Landesrätin an und freute sich, mit der Sozialgenossenschaft Silver Care einen zusätzlichen Dienst rund um die familiäre Hauspflege vor Ort zu haben, der dem steigenden Bedarf nach häuslicher Pflege nachkommt und ein sinnvolles Zusammenspiel
zwischen privaten und öffentlichen Diensten bei der Lösung von sozialen Belangen für Gesellschaft und Individuen ermöglicht.
Idee gärte seit Jahren. Ales-
sandro Todesco und Giuseppe D’Alessandro bringen mehrjährige Erfahrung im Genossenschaftswesen mit und hatten bereits einige Jahre an der Idee für die Sozialgenossenschaft Silver Care gearbeitet, zu der ihnen ähnliche etabliere Strukturen in Bozen als Vorbild dienten. „Wir sehen unsere Sozialgenossenschaft als wichtige Anlaufstelle für Familien, um diese bei der Pflege und Versorgung ihrer hilfsbedürftigen Angehörigen bestmöglich zu unterstützen“, so Alessandro Todesco, „dabei orientieren wir uns an den jeweiligen individuellen Bedürfnissen, um Familien und ihren Angehörigen eine 360-GradRundumbetreuung bei der familiären Pflege zu bieten“. Silver Care Plosestraße 13 39042 Brixen Tel. 0472 921218 info@silvercare.bz
Landesrätin Martha Stocker mit dem Präsidenten von Silver care, Alessandro Todesco 92
Giuseppe D´Alessandro, Mitglied Silver Care
Giulio Clamer, Präsident AGCI
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 13 Uhr, nachmittags nach Vereinbarung
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN ALTSTADT
Informationsabend zum Fernwärmenetz z Anfang 2019 wird das Fernwärmenetz auf die Großen und Kleinen Lauben, die Erhardgasse und den Pfarrplatz ausgedehnt. Gleichzeitig werden auch der Glasfaserkabel für den InternetBreitbandanschluss gezogen und die bis zu hundert Jahre alten Trinkwasserleitungen erneuert. Auch die Abwasserrohre, die teilweise noch im Mischsystem Weißwasser/Schwarzwasser errichtet
wurden, werden auf den neuesten Stand gebracht. Gegraben wird zwischen Ende der Weihnachtsferien und Ostern 2019. Die Grobplanung für das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen – nun werden die Arbeiten ausgeschrieben und Logistik und Detailfragen geklärt. Die Stadtwerke Brixen laden deshalb Anrainer und Interessierte zum Informationsabend am 16. Oktober um 19:30 Uhr ins
Forum Brixen ein, bei dem der technische und zeitliche Ablauf der Arbeiten erklärt wird. eh
W&U Wirtschaft & Umwelt BRIXEN/PLOSE
Es war ein Wolf z „Wir waren uns sicher, dass es ein Wolf war“, sagt Hansjörg Winkler, Präsident der Alminteressentschaft Plosach-Alpe. Im September wurden sieben Schafe auf der Plose gerissen. „Es war die Art der Bisswunden, die uns keinen Zweifel ließ“, sagt er. Nun liegt die Auswertung der Speichelproben vor; das Ergebnis ist eindeutig: Es war ein Wolf. Diese Tatsache verändert die Situation für die Bauern nun dramatisch, denn „gegen den Wolf kann man nichts tun“, so Winkler. „Ein Schutzzaun muss aufgestellt werden, und mehr Hirten, die
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eventuell auch in der Nacht beim Tier bleiben, müssen die Tiere beschützen“. Doch auch das sei keine Garantie: „Wenn der Wolf Hunger hat, holt er sich, was er braucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass er wiederkommt, ist groß, auch wenn es bisher keine Wölfe auf der Plose gab“, so Winkler. Der Wolf sei ein Problemtier für die Landwirtschaft und sei aus diesem Grund ausgerottet worden: „Er wird jetzt nicht mehr gejagt, hat keine natürlichen Feinde und breitet sich aus.“ Der Einsatz von Herdenschutzhunden ist auf der Plose aufgrund des Tourismus
Vor kurzem schlossen die ersten 21 Teilnehmer den Lehrgang „Alpines Waldbaden“ im Bildungshaus Kloster Neustift erfolgreich ab. Sie begeistern nun Menschen jeden Alters und unabhängig von ihrer gesundheitlichen Verfassung für das Waldbaden.
nicht möglich. Die Bauern gehen davon aus, dass es sich um ein Wolfsrudel handelte, da die angegriffenen Tiere sehr eng beieinander lagen. Gleich nach dem
Angriff wurde das Vieh abgetrieben, was wiederum Mehrkosten für die Bauern verursachte, die nun mehr Futtermittel benötigen. eh
Kinder und Jugendliche zu Abfall experten zu erziehen, ist die Absicht der Stadtwerke Brixen und der Sozialgenossenschaft WiaNui. Im vergangenen Schuljahr folgten 650 Schüler der Einladung und erfuhren direkt im Recyclinghof Brixen, wie man Abfälle und Werkstoffe trennen und Müll vermeiden kann.
Die heurige Eisacktaler Traubenernte verspricht Spitzenweißweine bei Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner, Gewürztraminer und Riesling. Generell ist man mit Qualität und Menge der Trauben sehr zufrieden. Bei den Topweinen in Toplagen wurde ein Fruchtzuckergehalt von über 20 Grad erreicht.
STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle
Wo waren in Brixen die „Verlorenen Güter“ zu finden?
BRIXEN
Bevor die Stadelgasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Wohnhäusern verbaut wurde, hatte der Stadtteil mit seinen Holzstadeln, Wirtschaftsgebäuden und Gärten ein wohl malerisches Aussehen. Außerdem wurde dem Straßenzug, der auf die erste Zeit der Stadtbefestigung zurückreicht, große Beachtung zuteil, da über ihn der Verkehr vom Säbener Tor (in Merians Bild von 1649 wurde dieses als „Stadlertor“ gekennzeichnet) zum Bildstock beim Elefanten und weiter in Richtung Norden über Vahrn und gegen den Brenner das Städtchen Brixen passierte. Trotzdem wurde die Häuserreihe mit ihren Gärten an der Westseite der Stadelgasse „Verlorene Güter“ genannt – verloren deshalb, weil bei Ausbrüchen der Spitallahn deren Dämme eingerissen wurden, um die strömenden Wassermassen umzuleiten und die Stadt vor Überschwemmungen zu bewahren. Als kleines Trostpflaster mussten die Besitzer der „Verlorenen Güter“ keine Grundsteuer bezahlen. Eine solche Katastrophe, bei der das Ableiten des Wassers jedoch nicht viel genützt hat, war die Vermurung der Stadt durch die Spitallahn im Jahr 1647. Anregungen: redaktion@brixner.info
Weniger Lärm im Hallenbad z Drei Wochen lang blieb das Hallenbad der Acquarena wegen Umbauarbeiten geschlossen. In dieser Zeit wurden nicht nur die Filteranlagen des Sportbeckens erneuert, sondern auch Maßnahmen zur energetischen Sanierung umgesetzt: „Die Filterpumpen im Sport- und im Spaßbecken wurden ausgetauscht, um den Stromverbrauch zu reduzieren“, erklärt Franz Berretta, technischer Leiter der Stadtwerke Brixen. „Im Rahmen der Sanierung wurde die Akustik der stark lärmbelasteten Acquarena verbessert: Wurden vor der Sanierung eine Nachhallzeit von über vier Sekunden gemessen, liegt sie heute bei 1,5 Sekunden. Durch Decken- und Wandelemente ist es heute möglich, den Lärmpegel zu senken, die Sprachverständlichkeit zu erhöhen und so den Badespaß zu
steigern“, erklärt Berretta. Auch die Becken wurden gewartet, die Wände gemalt und die bestehenden Lampen mit Ledbirnen ausgetauscht und anders positioniert, um die Beleuchtung zu verbessern. Zudem wurde die Mikrofon- und Ausrufanlage erneuert und in Betrieb genommen. Umbauarbeiten finden derzeit auch im Saunabereich statt: Ein neuer Whirlpool wird eingebaut, die finnische Blocksauna vergrößert. Künftig finden dort nicht mehr nur 40, sondern 60 Leute Platz. In 2,5 Monaten wird dieser Teil der Sauna wieder für die Besucher zugänglich sein. Neuigkeiten gibt es auch im Fitnessstudio; dieses wird seit 1. September von den Stadtwerken selbst geführt. Für das nächste Jahr sind weitere Umbauarbeiten im Kassa- und im Fitnessbereich geplant. wv
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Kirche wird renoviert
BRIXEN
Sauberer Berg z Ein wichtiges Zeichen für die Sauberkeit am Berg wurde vor kurzem auf der Plose gesetzt: Knapp hundert Freiwillige, vor allem Pfadfinder vom Stamm Brixen, Vertreter vom CAI, AVS und der Plose Ski AG, haben im Rahmen einer Sammelaktion Müll im Wandergebiet eingesammelt. Nicht nur aus ästhetischen Gründen war dies notwendig, sondern auch, um Weide- und Wildtiere zu schützen. Einige Stunden lang wurde der Abfall auf den Wegen im Wandergebiet einge-
sammelt. Gefunden wurden vor allem Glas, Metall und Plastik. Spitzenreiter waren allerdings Tempotaschentücher und Zigarettenstummel. Die Aktion hat bei den Wandergästen positive Reaktionen hervorgerufen; auch die Pfadfinder durften sich über dankende und lobende Rückmeldungen freuen. Der Tag setzte ein Zeichen für das Bewusstsein zu diesem Thema – nicht nur auf dem gesamten Ploseberg, sondern allgemein eh für Sauberkeit am Berg.
z Als „Kranebitter Kirche“ wird die Mariahilf-Kirche in Zinggen auch bezeichnet, und einige Kranebitter haben sich nun ihrer angenommen und wollen die Kirche wieder auf Vordermann bringen. Hermann Thaler war der schlechte Zustand der 1650 erbauten Kirche bei einer Messfeier aufgefallen: „Ich habe mich gefragt, wer für diese Kirche eigentlich zuständig ist, und mich beim Dekan informiert.“ Nach diesem Telefonat motivierte er weitere Kranebitter, sich für das barocke Kunstwerk einzusetzen. Robert Recla, Norbert Nössing, Franz Berretta, Matthias Falk und der zuständige Pfarrer Alois Flarer bilden nun das Zingger-KirchenKomitee. „Wer die Kirche kennt, weiß, dass sie von wunderschönen Fresken und Heiligenfiguren geziert wird – nur sind diese in desolatem Zustand“, erklärt Thaler. Nach Überwinden bürokratischer Hürden wird nun im Oktober mit den Renovierungsarbeiten begonnen, die ein Jahr dauern werden. Bilder und Heiligenfiguren wurden
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
bereits aus der Kirche entfernt. „Es wird nun eine Drainage angelegt, damit die Kirche den Winter über richtig austrocknen kann – die Feuchtigkeit vom Eisack setzt den alten Gemäuern nämlich zu. Auch die Elektroanlagen werden erneuert“, so Thaler. Im Frühjahr wird ein Restaurator Hand anlegen. Die Kosten für die Renovierung betragen rund 300.000 Euro, die teilweise von der Gemeinde und dem Landesdenkmalamt übernommen werden. „Der Großteil muss aber über Spendengelder abgedeckt werden, auf die wir angewiesen sind“, erklärt der Initiator. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies mittels Überweisung an die Pfarrei St. Michael tun: IBAN IT62 B060 4558 2200 0000 0233 400. eh
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
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Vor wenigen Wochen hat dieses renommierte Bozner Familienunternehmen eine Verkaufsniederlassung in Brixen eröffnet. Die Parfümerie führt besondere Parfüms, darunter viele seltene Nischenparfüms, ausgewählte Düfte, hochwertige Kosmetikprodukte sowie erlesene
Wohnaccessoires internationaler Designer. Bei Thaler in Brixen findet man somit viel Schönes, um sich und seine Lieben zu verwöhnen – und das zu einem hervorragenden Preisleistungsverhältnis.
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NACHGEFRAGT
„Baubeginn ist Herbst 2018“ Herr MARZOLA, warum musste der Brixner Gemeinde rat für die Baugenehmigung so kurzfristig einberufen werden? Wir wollten mit den Bauarbeiten unbedingt noch in diesem Herbst beginnen, damit das Speicherbecken für den Winter 2019/2020 einsatzbereit ist. Ohne eine außerordentliche Sitzung des Gemeinderates hätte sich der Baubeginn auf das Frühjahr 2019 verschoben, und das gesamte Projekt wäre dann erst für den Winter 2020/2021 fertig gewesen. Dank dieser Sitzung können nun bestimmte Vorarbeiten im Herbst 2018 erfolgen, und wir haben somit
die Sicherheit, dass das Becken bis September 2019 fertiggestellt sein wird. Wie sieht der genaue Zeitplan für den Bau des Speicherbeckens aus? Ab dem kommenden 1. Oktober wird mit der Baustelleneinrichtung begonnen, und vor Wintereinbruch wird auf der gesamten Fläche der Baustelle die Grasnarbe entfernt. Damit können wir im April 2019 unabhängig von der Schneelage mit dem Aushub des Speicherbeckens beginnen. Innerhalb Juli 2019 wird das Speicherbecken fertigstellt sein, damit auch die technischen Ein-
richtungen innerhalb September 2019 installiert sind und somit der Betrieb aufgenommen werden kann.
Foto: Oskar Zingerle
ALESSANDRO MARZOLA, Direktor der Plose Ski AG, über den nun endlich genehmigten Bau des neuen Speicherbeckens auf der Plose.
Wie groß wird das neue Becken werden, und wo wird der genaue Standort sein? Das Speicherbecken liegt etwa im mittleren Beriech des Woodywalks, und zwar genau an jener Stelle, wo heute das Ochsengespann aus Holz steht. Das Becken wird etwa 160 Meter lang und 80 Meter breit sein und ein Fassungsvolumen von 63 Millionen Litern haben. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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MÖBEL ROGEN
Mit frischem Wind in die Zukunft Fotos: Oskar Zingerle
Mit Eintritt der dritten Generation knüpft das Traditionsunternehmen Möbel Rogen an Bewährtes an und verbindet dieses mit viel Spürsinn für neues Wohnen.
Von der Familie Rogen heute im Familienbetrieb im Einsatz: Inhaber Othmar Rogen, seine Kinder Alex und Andrea sowie seine Schwester und langjährige Einrichtungsberaterin Maria Rogen Das traditionsreiche Möbelhaus Rogen in Mühlbach blickt mittlerweile auf über 60 Jahre Erfahrung zurück. Inzwischen ist die dritte Generation im Einsatz, womit der Fortbestand des Familienunternehmens auch in Zukunft gesichert ist. Andrea ist in der Verwaltung tätig, Alex springt überall dort ein, wo gerade Not am Mann ist – auch wenn er demnächst ein Architekturstudium beginnt –, und gemeinsam unterstützen sie ihren Vater und Betriebsinhaber Othmar Rogen bei der Führung der Geschäfte. Dabei wird auf Bewährtes gesetzt und mit vielen frischen Ideen bereichert. So wird weiterhin größter Wert auf fachmännische Beratung und Planung von individuellen Wohnlösungen gelegt.
Erfahrene Einrichtungsberater unterstützen bei der Auswahl und Zusammenstellung von Möbeln und Einrichtungslösungen, und auf der Suche nach individuellen Wohnlösungen begleiten sie Kunden durch die Möbelausstellung und beraten kompetent und stilsicher. Neben der großen Auswahl an Möbeln und seriengefertigten Einrichtungslösungen namhafter Hersteller, die man auf drei Ebenen in jeder Preisklasse vorfindet, steckt eine große Stärke des Möbelhauses vor allem in der eigenen Tischlerei, die Fertigeinrichtungen mit abgestimmten Zusatzlösungen, individuellen Vorstellungen und Räumen anpasst oder auf Wunsch ganze Möbelstücke und Wohnlösungen nach Maß fertigt. Die Planung
Das Möbelhaus Rogen plant und realisiert individuelle Wohn- und Einrichtungslösungen erfolgt mittels einer modernen Planungssoftware, die realitätsgetreue 3D-Visualisierungen zu Papier bringt. Mittels Virtual-Reality-3D-Brille können Kunden die geplanten Einrichtungslösungen außerdem so erleben, als ob sie die bereits eingerichteten Räume begehen würden. Dies erleichtert den Kunden die Vorstellung und Entscheidungsfindung zu den Wohnlösungen. Wird der Auftrag erteilt, startet die interne Logistik, die für die termingerechte Bestellung der Einkaufsware, die etwaige eigene Fertigung und für die pünktliche Anlieferung zum Kunden sorgt, wo gelernte Montagetischler die Möbel und Einrichtungslösungen schließlich fachmännisch montieren.
Der ideale Zeitpunkt zum Planen. Auf die Frage, wann der
richtige Zeitpunkt für die Planung der Einrichtung ist, empfehlen die langjährigen Einrichtungsberater von Möbel Rogen, möglichst in der frühen Bauphase bereits an die Raumnutzung und Einrichtung zu denken, um alle nötigen Anschlüsse von Anfang an am richtigen Ort zu planen und ausreichend Raum für die Wunscheinrichtung sicherzustellen. Insbesondere bei der Küchenplanung sind viele bauliche Details zu berücksichtigen, sodass es sich lohnt, erst die Kücheneinrichtung zu planen, um rechtzeitig alle baulichen Maßnahmen für die Küchentechnik vorzusehen.
Mühlbach, Pustertaler Straße 30 | 0472 849522
info@moebel-rogen.it MO–FR 8–12 & 14–18 Uhr | SA 8.30–12 Uhr
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HOFER FLIESEN & BÖDEN
Einrichten & Wohnen
Spezialist für Böden und Oberflächen
Extra
Das Unternehmen Hofer Fliesen & Böden aus Waidbruck ist ein Ansprechpartner für sämtliche Oberflächen: Die Leistungspalette spannt sich von Holz über Teppich bis Kunstharz, von Fliesen über Naturstein bis hin zu Mosaik und Sonderanfertigungen.
Seit 40 Jahren überzeugt das Familienunternehmen Hofer Fliesen & Böden mit großem Sachverständnis bei Neubauten und Sanierungen von Wohnungen, Bädern, Terrassen, Gartenanlagen, Pools und anderem mehr. Qualifizierte Mitarbeiter kümmern sich um alle Oberflächen und stellen sicher, dass die Materialien perfekt aufeinander abgestimmt sind – so zum Beispiel, dass der Holzboden mit Bandsägeschnitt nahtlos in Naturstein überläuft, der fugenreduzierte Boden aus sechs Millimeter dünnem Feinsteinzeug eine perfekte Kombination mit dem weichen Teppich eingeht und dass die Wandbeschichtungen die gewünschte Oberflächenqualität aufweisen. Mit breitem Fachwissen und modernster Technik hilft Hofer Fliesen & Böden den Kunden, ihre Wünsche und Vorstellungen zu realisieren.
Hofer Fliesen & Böden berät für ein optimales Zusammenspiel verschiedener Materialien
Alles nach Maß. Über etwas Ein-
zigartiges zu verfügen, ist heute der Wunsch vieler. In der neuen, modernen Keramik-Verarbeitungswerkstätte von Hofer Fliesen & Böden werden Unikate geschaffen und in sorgfältiger Maßarbeit Waschtische, Küchenblöcke, Treppenstufen und Möbel aus Keramik inklusive Innenleben produziert. Die Vorteile solcher Raumelemente aus Keramik liegen auf der Hand: leichte Reinigung, extrem belastbar, einheitliche Optik und natürlich millimetergenau nach Kundenwunsch gefertigt. So fügt sich jeder Waschtisch bis auf den Millimeter genau ins Bad und jede bodengleiche Dusche und Glastrennwand passgenau ins Eck.
Über Jahrzehnte schön. Mit der
DeckWay-Fliese bietet Hofer Fliesen & Böden die ideale Lösung für den Außenbereich. Das Feinsteinzeug in Holzoptik hält jeder Witterung stand und ist mit 2,4 100
Mit dem Hofer-Service wieder neu eintauchen Metern unübertroffen in Sachen Fliesenlänge. Hölzer im Außenbereich präsentieren sich besonders nach feuchten Wintermonaten oft grau, spröde und mit Schadstellen; Pflege und Reinigung nehmen viel Zeit in Anspruch. Die neue DeckWay-Fliese hingegen überzeugt über Jahrzehnte mit einer täuschend echten, wartungsfreien Holzoberfläche.
sen & Böden bietet die passenden Pflegeprodukte, Instandhaltungsservices und darüber hinaus auch die Sanierung von Holz, Stein, Teppich und Fliese. Auch die saisonale Reinigung von Schwimmbädern und Spa-Anlagen wird gerne in Anspruch genommen und erleichtert vielen Eigentümern die perfekte Pflege.
Passgenauer Service. Holzböden
Die Hofer-Showrooms mit über 1.000 Mustern in Waidbruck und Bozen/Sigmundskron stehen nach Terminvereinbarung offen. Um
sollen regelmäßig geölt werden, genauso wie Natursteine imprägniert werden sollten. Hofer Flie-
Top-Auswahl & Top-Beratung.
Küchenblock fürs Wohnzimmer die Kunden bestmöglich bei der Auswahl zu unterstützen, wird um Anmeldung für Beratungsgespräche gebeten. Hofer Fliesen & Böden Barbian – Handwerkerzone 4 info@hofer.it Tel. 0471 654148 www.hofer.it
Für alle, die Beständiges lieben.
Barbian + Bozen www.hofer.it info@hofer.it – T +39 0471 654 148
Nordisch nobel Seit Jahrzehnten erlebt ein ganz bestimmtes Design einen Aufschwung: der Scandi-Lifestyle. Neben schlichten, funktionalen Formen, hellem Holz und warmen Farben wird das skandinavische Wohndesign vor allem von der Erkenntnis geprägt, dass das Design nicht dazu da ist, um andere zu beeindrucken, sondern das Leben angenehmer zu gestalten. Dieses Lebensgefühl hat die Firma burgbad in ihre neue Badserie „Mya“ einfließen lassen. Mit sanften Holzelementen und offenen Strukturen präsentiert sich Mya warmherzig und funktional in ihrer hellen Holzversion – aber Mya hat auch eine dunkle Seite: In einer eigenen schwarzen Ausführung überzeugt Mya jeden, der extravagantes Design liebt. Auch der bekannte Hersteller Duravit hat sich mit der Badserie „Luv“ ganz dem nordischen Purismus verschrieben. Großzügige
Aufsatzbecken aus DuraCeram® in verschiedenen Größen und Varianten deuten mit ihrem Design eine mit Wasser gefüllte Schüssel an; das dazugehörige Möbel mit höhenverstellbaren Füßen, ein oder zwei Auszügen, in Nuss oder Ahorn und in verschiedenen Farben lassen viel Individualität in der Badgestaltung zu. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Einzelstücke spielen die Hauptrolle, sie sind Blickfang und bereiten Freude am Schönen. Diese Badserien und viele weitere Inspirationen fürs Bad findet man in den Bäder- und Fliesenausstellungen von Innerhofer in St. Lorenzen, Bozen und Meran. Funktional und ästhetisch: die Badserie „Mya“ von burgbad
3hochk.de
Extra
Einrichten & Wohnen
E. INNERHOFER AG
FREU DICH AUF ... NEUE FREIHEITEN.
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Das kühle Nass! Alles rund ums Wasser in den topp Bäderausstellungen von INNERHOFER. DAS BAD. Sehen, fühlen, erleben und gut beraten. Jetzt den Planungstermin sichern – schon rauscht das Wasser. www.innerhofer.it
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DOMUS BAUEXPERT
Ökologischer Allrounder Aufgrund seiner idealen Eigenschaften ist Kork ein universeller Bodenbelag, der sich nahezu überall einsetzen lässt – in spezieller Ausführung sogar im Badezimmer.
Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, das größte Anbaugebiet liegt in Portugal. Die nachwachsende Rinde wird das erste Mal nach 25 Jahren und anschließend alle neun Jahre geerntet. Da die Struktur der Rinde aus 40 Millionen luftgefüllter Zellen besteht, ist das Material von Natur aus wärme- und schalldämmend sowie stoßdämpfend. Dies macht Kork zu einem idealen und zugleich ökologischen Material für Bodenbeläge.
Ein Korkboden auch fürs Bad!
In den letzten Jahren wurden die Bodenbeläge aus Kork mit vielen weiteren Eigenschaften angereichert. Unter anderem wurde ein Kork-Granulatgemisch entwi-
ckelt, das die Korkmittellage des Bodens nicht nur unglaublich stabil, sondern auch wasserfest macht. In dieser Ausführung ist beispielsweise die Linie „Aquanatura“ der Firma Cortex selbst im Badezimmer einsetzbar. Aufgrund der geringen Aufbauhöhe von nur sechs Millimetern eignet sich der Bodenbelag darüber hinaus auch für Renovierungen.
Schnell verlegt. Für den Kork-
Bodenbelag „Aquanatura“ wurde außerdem ein innovatives Verlegesystem entwickelt, das vom Prinzip her wie der Korken in der Flasche funktioniert: Da Kork von Natur aus flexibel ist, werden die Korkfedern an den Dielen erst zusammengepresst, und nach
Kork ist aufgrund seiner positiven Eigenschaften ein idealer Bodenbelag Einfassung in die vorhandene Nut dehnen sie sich wieder aus. Der Vorteil dieses Systems liegt auf der Hand: Der Boden kann in zwei einfachen Schritten verlegt werden. Dielen nebeneinanderlegen und mit Gummihammer andrücken!
Wer mehr über den neuen Kork-Bodenbelag der Firma Cortex erfahren und die verfügbaren Optiken begutachten möchte, kann sich hierzu an die kompetenten Mitarbeiter in den Verkaufspunkten von Domus bauexpert wenden.
Stil. n i e m u a n e G e. l i t s o i m l i Proprio Holz- und Laminatböden, Fliesen, Steine Borgo Valsugana · Brixen · Bruneck · Leifers
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Einrichten & Wohnen
Eine Duschkabine im Industriedesign
DUKA
Was früher Industriebauten vorbehalten war – Backsteine, Sichtbeton, freiliegende Leitungen –, hat in den vergangenen Jahren auch in die Wohnarchitektur Einzug gehalten.
Extra
Ein Ende des Trends hin zum amerikanisch geprägten „Industrial Style“ ist nicht in Sicht. Das hat gute Gründe: In genialer Weise kombiniert dieser raue Designstil Modernes mit Historischem, verleiht Charakter und reduziert auf das Wesentliche.
Ein Gefühl der Freiheit. Um
auch eine Badgestaltung im Stil des Industriedesigns zu ermöglichen, liefert duka eine eigene Lösung in Gestalt einer neuen Version der Duschinsel „libero 3000“. Freistehend passt diese
perfekt zum Minimalismus des Industriestils. Verstärkt wird der Effekt durch ein geometrisches Siebdruckmuster auf dem Glas, das die Optik schmiedeeiserner, für Industriebauten typischer Fenster aufgreift. Die Wirkung ist unglaublich realistisch, der Eindruck ein bleibender: Die freistehende Duschabtrennung wird zum optischen Mittelpunkt, zum Highlight im Bad.
Größere Raumwirkung. Freiste-
hende Lösungen mit offenen Eingängen sind optimal in großen,
unverstellten Räumen, wie sie für den Industriestil typisch sind. Weil Badewannen oft durch eine Dusche ersetzt werden, kann diese breiten Raum einnehmen. Und weil die Metallkomponenten auf ein Minimum beschränkt sind, dominiert das Glas, das der Duschwand trotz der Größe Leichtigkeit verleiht. Ausgestattet ist die neue Duschkabine „libero 3000“ von duka mit einem sechs oder acht Millimeter starken Sicherheitsglas; die Standardhöhe beträgt zwei Meter. Erhältlich ist sie mit Rasterung aus sechs oder
Nahezu echt wirkt die Optik des Industriefenstergitters acht großflächigen Feldern, der Eingang bleibt offen.
libero 3000 Industrial Style www.duka.it
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Erlebnis Duschen
LOBIS BÖDEN
Wegweisende Innovation Eine schlechte Raumakustik ist nervenaufreibend, sorgt für Stress, Unkonzentriertheit und wirkt sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Mit einer innovativen Akustikdiele für Wand und Decke lässt Lobis Böden wohltuende Ruhe in die Räume einkehren. Mit der Entwicklung einer innovativen Akustikdiele beweist Lobis Böden einmal mehr seine große Lösungskompetenz. Die einzigartige Akustikdiele „LobiSILENT“ vereint edle Holzästhetik mit der Funktionalität einer schallabsorbierenden Akustikwand und -decke. Die Diele wird direkt aus dem Material des Holzfußbodens gefertigt und führt alle Vorteile von Holz mit den Erkenntnissen modernster Technik zusammen.
Behaglich, ästhetisch, ruhig. Holz zeichnet sich durch seine Natürlichkeit, seine klimaregulierende Wirkung, durch Formstabilität und Belastbarkeit aus. Neben diesen Eigenschaften agiert der Rohstoff als ein effektiver Absorber, der die externe Strahlenbelastung erheblich verringert. Diese Vorzüge machen Holz zu einem idealen Baustoff für den Innenbereich. Lobis Böden nutzt die natürlichen Eigenschaften des Holzes und ergänzt sie in seiner innovativen Akustikdiele „LobiSILENT“ um eine weitere Funktion: Eine spezielle Mikroperforierungsstruktur mindert den Schall bzw. Hall und sorgt für eine besonders angenehme Akustik im Raum. „LobiSILENT“ eignet sich sowohl für Wohnbereiche als auch
Foto: Christian Gufler
„LobiSILENT“: Die innovative Akustikdiele für Wand und Decke aus dem Hause Lobis sorgt für wohltuende Ruhe in den Räumen.
Die innovative Akustikdiele ist in zahlreichen Holzarten erhältlich und kann damit optimal auf den Boden abgestimmt werden für Hotels, Restaurants, Büros und Ruheoasen, Theater-, Konzert- und Sitzungssäle oder Schulungszentren. Die innovative Akustikdiele ist somit die ideale Lösung für alle, die sich ein rund-
um angenehmes Raumambiente wünschen. Die Produktneuheit wird in der firmeneigenen Manufaktur in Bozen Süd gefertigt und ist bereits zum Patent angemeldet.
Die Akustikdiele: Enjoy the silence
Produktneuheit
LobiSILENT ...denn die Stille ist das Atemholen der Welt. Friedel-Marie Kuhlmann
Innsbrucker Straße 27-29 | Kampill Center | 1. Stock | Bozen | Tel 0471 051 573 | www.lobis.biz 105
Erholsamer Schlaf ist wichtig für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Zum guten Schlaf gehört ein gutes Bett, am besten mit System. Ein Schlafsystem, das die Regeneration optimal unterstützt, ist Relax 2000.
Das Schlafsystem Relax 2000 des gleichnamigen österreichischen Naturbettenherstellers ist ganz auf die Tiefenentspannung und Regeneration des Körpers ausgerichtet, vom Bettsystem bis hin zum Zubehör. Das Bettsystem ist vollkommen metallfrei, das verwendete Holz unbehandelt und aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Extra
Einrichten & Wohnen
Endlich gut schlafen!
WUVO
Entspannte Schlafposition.
Kernstück des Bettsystems bildet ein innovatives „Tellersystem“ mit einzigartigen dreidimensional beweglichen Spezialfederkörpern, von denen sich jeder einzelne perfekt der Schlafposition, den Bewegungen und der Körperform anpasst. Dadurch wird eine ergonomische Liegeposition unter-
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Mit seinen dreidimensional beweglichen Federkörpern bietet das Bettsystem Relax 2000 optimale Körperanpassung stützt, die Wirbelsäule perfekt entlastet, und auch der Schulter-, Nacken- und Beckenbereich sowie die Bandscheiben können sich optimal entspannen. Das Bettsystem ist in verschiedenen Massivholzarten erhältlich, unter anderem in wohlriechendem Zirbenholz. Auch kann es in allen Grö-
ßen ausgeführt werden, sodass es in jedes Bett passt. Eine NaturlatexMatratze mit Matratzenauflage von Relax ergänzt das Bettsystem optimal; Ein Naturlatex-Kissen und die dazu passende Einziehbettdecke runden das natürlich erholsame Schlaferlebnis ab. Das Bettsystem Relax, mit der dazugehö-
Reinhard Volgger, Inhaber des Einrichtungsstudios Wuvo
„Kommen Sie doch einfach zum Probeliegen und überzeugen Sie sich persönlich vom Schlafkomfort des Bett- oder auch Schlafsystems Relax 2000!“
rigen Matratze als komplettes Schlafsystem, ist im Einrichtungsstudio Wuvo erhältlich.
Wie in einer Seifenblase
FOTOAKTION
Ein herzliches Dankeschön gilt den vielen Einsendern, die uns in den letzten Wochen tagtäglich mit wunderschönen Kinderfotos beglückt haben. Eines hat uns ganz besonders in seinen Bann gezogen ... Rot, gelb, grün und blau sind die Seifenblasen, die die Geschwister Annalena und Laura Prader auf den Aferer Asphalt blasen. Oder wurden sie dort auch einfach nur hingemalt? Der „Brixner“-Redaktion hat dieser überaus kreative Schnappschuss dermaßen gut gefallen, dass sie ihn zum Siegerfoto der diesjährigen Kinderfotoaktion gewählt hat – und Sieger müssen doch auch belohnt werden: Annalena und Laura Prader gewinnen einen Geschenkkorb, der uns freundlicherweise von der Brimi zur Verfügung gestellt wurde. Wir bedanken uns bei allen Einsendern für die vielen, schönen Bilder, die nicht nur der Redaktion, sondern nun auch den Lesern ein Lächeln auf die Lippen zaubern werden.
Annalena und Laura Prader, Afers
Leon und Lea Leitner, Mühlbach
Leni und Robin Gasser aus Sarns mit Nathan und Julius Gasser aus Schabs
Greta Völkl, Sarns
Lisa und Mara Delueg, Feldthurns
Jonas Kerschbaumer, Weitental
Damien Sparbe r, Elvas
Arian und David Tratter, Vahrn 107
Alex Dorfmann, Brixen
Simon Laner, Brixen
Extra
Kinderfotos
Paul Tauber, Raas
Sofia und Alice Lucarelli, Brixen
Toni Prader, Sarns
Felix Duregger, Vahrn
Tim Großrubatscher, Raas
Daniel und Sandra Mantinger, Gufidaun
Elisa und Lukas Leitner, Milland
Paul Gantioler, Klausen
Alexander Schenk Volgger, Vahrn 108
Lina Nitz, Andreas und Alex Unterleitner, Hanna Nitz und Annalena Agreiter, Neustift
Matilda Faccioli, Tschötsch
Annelie Tasser, Lüsen
Raphael und Valentin Oberhofer, Vahrn
Fabian Silbernagl, Natz
Nadia Brizzi, Brixen
Toni und Simon Pla seller, Lüsen
Valentina und Tommaso Righetti, Brixen Pierina und Marius Stedile, Brixen
Leon und Elina Rosa Egger, Brixen
Emma Gruber, Milland
Elias und Rafael Holzer, Vahrn
Jana Völkl, Sarns
on Brugger, Aicha Elias Steinmann und Sim
Vicky Sparber, Elvas
Noa Köck, Schabs Lukas, Nadia und Jonas Stockner, Tötschling
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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Evi Hilpold (eh) Susanne Hutter (sh) Veronika Kerschbaumer (vk) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Sabine Peer (sp) Franziska Rude (fr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Oktober 2018 Nächster Redaktionsschluss: 10. Oktober 2018 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
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September 1918
Ein unsanftes Karrnerweib Sonntag, 8. September 1918 Letzthin stritten sich in Brixen 2 Karrner – Er und Sie – auf offener Straße und nach kurzem Wortgefecht zog die „bessere Hälfte“ ein Messer und stach nach ihrem Mann. Nachdem er eine Verletzung abbekommen hatte, gab er den Streit auf und ging mit ihr in eine Schenke, wo sie wieder Frieden schlossen.
k.k. Gymnasium in Brixen Dienstag, 3. September 1918 Jene Schüler, welche neu in die erste Klasse eintreten wollen, haben sich am Dienstag, den 17. September zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags, im Gymnasium 1. Stock, Direktorat, in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter vorzustellen und zugleich Taufschein, Zeugnis des letzten Schuljahres, Heimatschein und Impfzeugnis vorzulegen. Am Mittwoch, den 18. September, um 8 Uhr vormittags schriftliche, um 2 Uhr nachmittags mündliche Aufnahmsprüfung in die erste Klasse. Am 18. und 19. September die Wiederholungs- und NachtragsPrüfungen, sowie Aufnahmsprüfungen in höhere Klassen. Am Freitag, den 20. September, um ½ 7 Uhr Heilig-Geist-Amt.
Raststätte also ihre Tore schließen. Da dadurch auch die Verpflegung der zahlreichen Alleinstehenden in Frage gestellt erscheint, müßte doch wohl ein Weg gefunden werden, um obigen Beschluß noch in letzter Stunde rückgängig zu machen, zumal ja die Zuweisung von Lebensmitteln hiebei aus dem Grunde verhältnismäßig leichter und geringer sein dürfte, da obiges Hotel eine Reihe von Bedarfsartikeln auf dem dazugehörigen großen Grundbesitze selbst erzeugt.
Schließung eines Hotels
Sieben faule Eier unter elfen
Brixen, 6. September 1918
Bei der städtischen Lebensmittelabgabe im Aichamt in Brixen erhielt eine Brixener Familie elf Eier zu dem Höchstpreis von 40 h fast um das Doppelte überschreitenden Preis von 70 Hellern. Beim Gebrauche stellte sich heraus, daß von den elf Eiern sieben vollständig verdorben waren. Die Familie sandte diese wieder an die
Laut Ankündigung des Hotels Elephant in Brixen ist dasselbe mangels Zuweisung von Verpflegsartikeln gezwungen, mit 15. September den Küchenbetrieb einzustellen. Damit würde die mit der Geschichte der Stadt Brixen enge verknüpfte weitberühmte
Abgabestelle mit dem Ersuchen um Umtausch oder Rückgabe des Geldes. Es wurde aber bedeutet, die verdorbenen Eier nicht vorzuzeigen, da sonst andere Leute aus dieser Kiste nicht mehr kaufen würden. Umtausch oder Rückzahlung wurde aber abgeschlagen. – Man fragt sich doch, ob man gezwungen ist, faule Eier um diesen Preis ohne Entschädigung anzunehmen. Aber das kommt von dem ganzen, falschen System, das dem Bebelschen Zukunftsstaat, dem höchsten Unsinn auf der Welt entlehnt ist. Würde man den Bauern die Eier auf den Markt bringen lassen und sie auf die frühere Weise frei einkaufen und verkaufen, so hätte man gute Ware. So werden die Eier in Galizien oder sonstwo schon zu Wucherpreisen von den jüdischen Händlern eingekauft, liegen dann wochenlange herum bis sie stinken und dann soll man sie noch teuer bezahlen. Es ist das bekannte Wort des alten Oxenstirna, dessen Wahrheit man überall und alle Tage leider begründet sieht. Wie lange aber soll das noch so bleiben?
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
Skifahren für ALLE Die letztjährige Erfolgsgeschichte „Skifahren für Alle“ wird im Konsortium Gitschberg Jochtal – Brixen auch in diesem Winter fortgeführt. Das Skifahren war in den vergangenen 50 Jahren die Wintersportart Nummer eins und die beliebteste Freizeitbeschäftigung vieler Südtiroler. Mit der Aktion „Skifahren für Alle“ wurde der Grundstein gelegt, dass dies auch für die nächsten 50 Jahre so bleibt. Dank der neu eingeschlagenen Preispolitik konnte der Verkauf an Saisonpässen verdoppelt werden! Der Saisonpass des Konsortiums Gitschberg Jochtal – Brixen kann in den Skigebieten Gitschberg Jochtal & Plose sowie bei den Dorfliften von Villnöss, Felthurns und Lüsen genutzt werden.
Wie der Name „Skifahren für Alle“ bereits verspricht, ist auch in diesem Jahr der Saisonpass vom 1. Oktober bis zum 31. Oktober zu sehr günstigen Preisen erhältlich. In diesem Zeitraum haben alle die einmalige Möglichkeit, Kinderpässe für die gesamte Saison um nur € 15 zu erwerben. Jugendliche bezahlen nur € 149, Jungbürger nur € 199. Für alle Erwachsenen gilt der einmalige Sonderpreis von € 299. Diese Preise sind mit keiner anderen Ermäßigung kumulierbar. Die Saisonpässe können von Montag bis Freitag bei den Verkaufsstellen in Vals, Meransen und St. Andrä erworben werden. Für den Erwerb muss die jeweilige Person, auf die der Saisonpass ausgestellt wird, anwesend sein und einen gültigen Personalausweis vorweisen.
Die Sonderaktion „Skifahren für ALLE“ im Vergleich zu den Vorverkaufspreisen und den Preisen des Normalverkaufs: Alter
Geburtsdatum
Skifahren für ALLE vom 01.10. bis 31.10.2018
Vorverkauf bis 24.12.2018
Normal-verkauf ab 25.12.2018
Kinder
0 –11
Geb. am oder nach dem 30.11.2007
E 15,00
E 120,00
E 160,00
Jugendliche
11–16
Geb. zw. 30.11.2002–29.11.2007
E 149,00
E 180,00
E 210,00
Jungbürger
16–25
Geb. zw. 30.11.1993–29.11.2002
E 199,00
E 260,00
E 310,00
Erwachsene
25–60
Geb. zw. 30.11.1958–29.11.1993
E 299,00
E 440,00
E 500,00
Senioren
60–70
Geb. zw. 30.11.1948–29.11.1958
E 299,00
E 400,00
E 450,00
Supersenioren
70+
Geb. am oder vor dem 29.11.1948
E 299,00
E 340,00
E 370,00
Kinder geb. am oder nach dem 30.11.2000
E 899,00
E 1.099,00
E 1.199,00
Family Ticket
Mehr Informationen gerne auch telefonisch: Büro Vals 0472 547 113 – Büro St. Andrä 0472 200 433 Unser Tipp an alle Paten: Schenken Sie Ihrem Patenkind zu Allerheiligen Skivergnügen für die gesamte Wintersaison! Ein ideales und unvergessliches Geschenk!
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