Brixner 345 - November 2018

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Heizung & Energie

Jahrgang 29 · Oktober 2018

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Tag der Offenen Tür in der Ex-Schenoni

Asyl und Heimat ANNA HEISS: „Dieser Job passt perfekt“ PORTRAIT: Architekt Matteo Scagnol MITTERMAIER UND NEUREUTHER: "Südtirol im Herzen" SPINGES: Doch kein Offroad-Parcours


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | TAG DER OFFENEN TÜR: Ex-Schenoni-Kaserne 10 | Lüsen: Medikamentenausgabe soll kommen 12 | Landtagswahlen 2018: Gewinner & Verlierer 18 | Olga Hochgruber Larcher: „Ich kannte kein Heimweh“ 20 | Karin Thaler: „Eine Hilfestellung am Lebensende“ 22 | Brixen: Digitale Stadtgeschichte Menschen & Meinungen 31 | PORTRAIT: Matteo Scagnol 36 | Umfrage: Wie viel darf's sein? 37 | Pro & Contra: Echtes Törggelen nur im Eisacktal?

>>> 31

Kunst & Kultur 38 | ANNA HEISS: „Dieser Job passt perfekt“ 42 | Theater: Interview mit Helmut Zierl 43 | Theater: "… und die Grillen zirpen" 44 | Zeitgeschichte: In Russlands Lagern

>>> 38

Veranstaltungen 49 | TIMER: November 2018

>>> 49

Freizeit & Sport >>> 58 58 | MITTERMAIER UND NEUREUTHER: "Südtirol im Herzen" 60 | ASV Pfeffersberg: Rodeln, Kegeln und viel mehr Wirtschaft & Umwelt >>> 66 66 | DOCH KEIN OFFROAD-PARCOURS: Zerplatzter Traum 68 | Eisacktal: Das Kreuz mit dem Kraut 69 | Elvas: Glasfaser für alle? 70 | Markus Gaiser: „Ungünstige Rahmenbedingungen“ 72 | Betriebsportrait: Das Familien-Schlaraffenland 74 | Betriebsportrait: Die IT-Experten Extra 79 | Heizung & Energie NEU! Brixner ePaper – die kostenlose „Brixner“-APP

>>> 79

Das Problem Ergebnisse von demokratischen Wahlen stehen immer im Zusammenhang mit dem Zufriedenheitsgrad der Bevölkerung, der wiederum abhängig ist von ihrer Erwartungshaltung. Die Formel ist einfach: Glück = Realität minus Erwartungen. Und unsere Ansprüche sind inzwischen so hoch, dass sie von der Politik kaum noch zu erfüllen sind. Ein kleines Beispiel gefällig? Vor einigen Tagen erzählt mir eine Bekannte, dass sie versucht habe, einen Untersuchungstermin im Krankenhaus zu bekommen, weil sie nächste Woche auf Reisen geht und sie sich sicherheitshalber noch schnell durchchecken lassen wollte. Die einzige Dringlichkeit bestand also in der Tatsache, dass sie auf Reisen gehen wollte. Der Termin hat zunächst nicht sofort geklappt, was sie furchtbar aufgeregt hat. Es gab kein Verständnis dafür, dass die Sanität sehr begrenzte Personalressourcen hat, die sie natürlich priorisieren und einplanen muss. Der Anspruch der Dame war also, dass die Sanität wie ein privater Leibarzt funktionieren muss, der auch ohne Dringlichkeit möglichst 24 Stunden am Tag und 7 Stunden die Woche für sie zur Verfügung zu stehen hat. Klappt das nicht, folgt Empörung, und wenn dann demokratische Wahlen in Greifnähe sind, wird die jeweilige Regierungspartei, die ja im Grunde gar nix dafür kann, abgestraft. Ein zweites Beispiel, ebenfalls real passiert: Ein Bürger erzählte mir, er wollte partout direkt vor seinem Haus eine zusätzliche Haltestelle für den Citybus, und er regte sich furchtbar darüber auf, dass die Gemeinde und das zuständige Landesamt nach gründlicher Analyse zur Erkenntnis kamen, dass eine Haltestelle an dieser Position nicht sinnvoll wäre. Der Anspruch des Bürgers war aber, dass der Citybus ähnlich funktionieren soll wie ein Taxi. Während die Regierung in Rom das Problem löst, indem sie Geschenke verteilt, die unsere Kinder zahlen werden, komme ich langsam zur Erkenntnis: Manchmal ist nicht das Problem das Problem, sondern die Einstellung.

Ihr Willy Vontavon

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Kulturprogramm 2018-2019 Kulturverein Brixen Musik


Politik & Gesellschaft AUF DEM KASERNENHOF: Nicht ohne Stolz erzählen die Männer von den Eigenheiten, lokalen Bräuchen und Traditionen ihrer Länder

TAG DER OFFENEN TÜR IN DER EX-SCHENONI-KASERNE

Zeit, dass Wunden heilen Seit November letzten Jahres dient die ehemalige „Schenoni“-Kaserne in Brixen als Flüchtlingsstruktur, die vom Sozialunternehmen SPES geführt wird. Um Hürden und Ängste zwischen Asylansuchenden und Einheimischen abzubauen und um das Haus kennenzulernen, lud die Strukturleitung am 28. September zum „Tag der offenen Tür“. 4


Foto: Oskar Zingerle

Die Idee, einen „Tag der offenen Tür“ zu organisieren, habe sich angeboten, „um den Brixnern und den Bürgern aus der Umgebung die Möglichkeit zu geben, mit unseren Asylansuchenden, mit der Struktur, mit den angebotenen Diensten, mit unseren Mitarbeitern und Freiwilligen in Kontakt zu treten und sich in einer ungezwungenen Atmosphäre auszutauschen“, erzählt Strukturleiterin Wilma Huber.

Eine schöne Nachricht. Gleich

D

as Herbstwetter hat sich von seiner goldenen Seite gezeigt an jenem Freitagmorgen, als die „Ex-Schenoni“, wie die Flüchtlingsstruktur unter Insidern heute nach dem Namen der ehemaligen Kaserne genannt wird, ihre Tore öffnete. Beim Betreten des ehemaligen Kasernenhofes fällt der Blick auf die

Es sind 16 an der Zahl. Jedes Plakat steht für ein Herkunftsland der inzwischen 60 Insassen der Infrastruktur. Aber nicht nur „plakativ“ dürfen wir Länder wie Sierra Leone, Afghanistan, Nigeria, Kurdistan, Sudan, Mali oder Gambia kennenlernen, um nur einige zu nennen, sondern die Männer selbst stehen vor ihren

zu Beginn werden wir mit einer schönen Nachricht konfrontiert, als Huber während unseres Gesprächs einen Bewohner erspäht und ihn in unsere Runde zieht. „Vor zwei Tagen hat Fuad die Aufenthaltsgenehmigung für fünf Jahre bekommen“, freut sie sich. Fuad arbeitet inzwischen in einem Hotel in Reischach als Abspüler und Hausmeister. Die Freude über das gewährte Asyl ist ihm anzusehen, aber auch sein langer Leidensweg. Fuad kommt aus dem Irak. Vor 22 Monaten hat er in Italien seinen Asylantrag gestellt. Am 11. September hat die Kommission in Verona mit der Anhörung seines Falls begonnen. Am 24. September kam bereits der positive Asylbescheid: fünf Jahre, aus subsidiären Gründen. „Subsidiär Schutzberechtigte“ sind in der EU Flüchtlinge, denen ein ernsthafter Schaden drohen würde, wenn sie in ihr Herkunftsland zurückkehren müssten – von Folter bis hin zur Tötung. „Fuads Geschichte muss sehr gravierend sein“, konstatiert Wilma Huber. Sie weiß, dass das Urteil der Kommission zugunsten der Asylantragsteller nur in wenigen Fällen so schnell geht.

Die Asylodyssee. Viel eher ken-

ne man Beispiele zermürbenden Wartens, wie Wilma Huber bestätigt: „Die Ungewissheit, ob ihnen der Asylstatus zuerkannt wird oder nicht, ist eine große Belastung für die Männer.“ Ihre

Boden betreten haben, vergingen mitunter bis zu zwei Jahre.“ Sie haben sich dafür entschieden, ihre Heimatländer zu verlassen, haben den langen, gefahrvollen Weg der Flucht angetreten, um in der Ferne ein besseres Leben zu finden. „Diese Entscheidung sollten wir respektieren – und auch die Tatsache, dass für diese Männer viel auf dem Spiel steht, sollte der Asylbescheid negativ ausfallen“, so Huber. Zunächst allerdings muss bei der Einreise ein Antrag auf Asyl gestellt werden, der die provisorische Aufenthaltserlaubnis gewährt. Damit kommen sie in ein Aufnahmezentrum. Hier unterscheidet der Staat inzwischen in Strukturen bis 25 Personen und in sogenannte CAS-Strukturen (Centri di Accoglienza Straordinaria), in denen von 25 bis 100 Personen Aufnahme finden. In Brixen gibt es heute zwei Aufnahmeeinrichtungen: die Schenoni-Kaserne, die mit 60 Insassen eine CAS-Struktur ist, und das Haus Miriam mit zwölf Asylantragstellern. „61 Tage nach ihrem Asylantrag sind sie arbeitsmäßig den italienischen Staatsbürgern gleichgestellt, dann darf jeder Flüchtling einer geregelten Arbeit nachgehen“, erklärt Wilma Huber. Nach sechs Monaten wird der Aufenthalt, sofern man sich nichts zuschulden hat kommen lassen, für weitere sechs Monate verlängert – so lange, bis man den Asylstatus erhält.

„Subsidiär“ und „humanitär“. Gegenwärtig gibt es den Asylstatus für fünf Jahre aus subsidiären Gründen und jenen für zwei Jahre aus humanitären Gründen. „Für politische Flüchtlinge gibt es fünf Jahre, für Wirtschaftsflüchtlinge zwei Jahre. Wenn sie keinen Status bekommen, wird ihnen die provisorische Aufenthaltserlaubnis entzogen. Dann müssen sie das Land verlassen“, konstatiert Wilma Huber. Den humanitären Status will Italiens Innenminister Matteo Salvini abschaffen. Huber bedauert dieses Vorhaben, da „jeder,

„Ich wünsche mir, dass sie sich an uns gewöhnen und wir uns an sie, denn unter unserer Hautfarbe sind wir alle Menschen aus Fleisch und Blut“_ Wilma Huber, Leiterin der Flüchtlingsunterkunft Ex-Schenoni dunkelhäutigen, herausgeputzten Männer in Kleingruppen, vor allem aber auf die vielen bunten Plakate, die aneinandergereiht auf dem Hof aufgestellt sind.

meist selbst gestalteten Plakaten und erzählen nicht ohne Stolz von den Eigenheiten, lokalen Bräuchen und Traditionen ihrer Länder.

Ängste sind für Huber durchaus nachvollziehbar: „Sie kamen viele tausende Kilometer auf dem Landweg zu Fuß zum Mittelmeer. Bis sie überhaupt italienischen

der in Italien arbeitet, hier auch seine Steuern und Sozialabgaben entrichtet und damit Italiens Wirtschaft stärkt. Und Italien braucht diese Arbeitskräfte“. 5


Bis zu 80 Prozent der in den italienischen Flüchtlingseinrichtungen beherbergten Asylansuchenden haben laut Huber bereits eine Arbeit, in der „Ex-Schenoni“ sind es mit 58 von 60 nahezu 100 Prozent. „Zwei sind aus psychischen Gründen arbeitsunfähig, aber sie verrichten Freiwilligendienste. Hier gilt unser großer Dank der Gemeinde Brixen, die die Freiwilligenarbeit ermöglicht hat.“ Gerade für psychisch Vorbelastete ist es sehr wichtig, dass sie einer Tätigkeit nachgehen kön-

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nen, bei der ihr eigenes Befinden Berücksichtigung findet.

Viel Arbeit vermittelt. Für die

reguläre Arbeit hat die Strukturleitung Kontakte mit Unternehmern hergestellt – und dabei vor allem versucht, Ängste abzubauen. „Mein Rat an Arbeitgeber lautet: Probiert es! Wenn’s nicht funktioniert, dann finden wir eine Lösung“, argumentiert Huber. Inzwischen habe sich vieles zum Positiven verändert; viele Unternehmer wagen es nun, einen

Fotos: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

„Il capo“ Wilma Huber, Chefin unter Männern

Flüchtling in ihren Betrieben zu beschäftigen. „In erster Linie sind sie Hilfsarbeiter im Gastgewerbe, in der Landwirtschaft, in der Industrie, im Handwerk und im Dienstleistungssektor. Für eine Ausbildung fehlt meinen Jungs die Zeit“, so Huber. Meist müssten sie Geld verdienen, um ihre Familien zu Hause zu unterstützen – da bliebe keine Zeit für Lernjahre. „Einige würden gerne als Lehrling anfangen“, aber eine vierjährige Ausbildung mit 500 Euro brutto im Monat sei für die meisten nicht machbar: „Davon können die Männer nicht leben. Sie sind gezwungen, als Hilfskräfte zu arbeiten“, so die Strukturleiterin. Für ihre Führungsposition in der Flüchtlingsstruktur bringt Wilma Huber beste Voraussetzungen mit, um „ihre“ Männer auch arbeitsrechtlich zu begleiten: „Dass ich vom Arbeitsrecht etwas verstehe, ist mit Sicherheit ein großer Vorteil“, weiß Huber. 17 Jahre lang war sie in der Gewerkschaft tätig, die letzten vier Jahre davon als Generalsekretärin im Bezirk Eisack/Rienz. Sie habe den Wechsel gewagt, als die EOS in den Bereich Flüchtlingsbetreuung einsteigen wollte und auf der

Suche war nach geeigneten Führungspersonen. „Seit Juli 2017 bin ich dabei. Im September haben wir das erste Haus in Welschnofen eröffnet, im November 2017 folgte die Schenoni hier in Brixen.“

Chefin unter Männern. 60 Män-

ner, alle aus Herkunftsländern, in denen Frauen nicht unbedingt in Führungspositionen zu finden sind – da muss es doch am nötigen Respekt mangeln, oder? Huber dementiert: „Das war das erste, was wir den Männern bei-

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Auch ein Trainingsraum gehört zur Ausstattung der Ex-Schenoni

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gebracht haben. Hier bei uns läuft die Welt anders!“ So musste zum Beispiel vermittelt werden, dass Frauen hierzulande durchaus auch Führungspositionen bekleiden, was bedeutet, dass Anweisungen genauso von einer Frau entgegengenommen werden müssen. „Die Männer hier sind davon ausgegangen, dass ich in meiner Chef-Position bestimmt eine militärische Vorgeschichte haben müsste. In diesem Glauben habe ich sie gelassen“, gesteht Wilma Huber schmunzelnd. „Ihre Jungs“ nennen Huber dem entsprechend auch respektvoll „il capo“.

Rundum betreut. Neben der

Strukturleiterin gehören noch weitere vier Personen und zwei Nachtwächter zum Mitarbeiterstab. „Immer ist jemand von uns da, 24 Stunden, 365 Tage im Jahr“, informiert Huber. Dabei käme es auch vor, dass eines der Mädchen im Büro alleine sei. Gewalt gegen Mitarbeiter oder Belästigungen hätte es aber noch nie gegeben. „Anfangs wollten wir einen Security-Dienst von außerhalb anfordern, aber die Mädchen selbst haben abgelehnt. Sobald es im Büro auch nur ansatzweise laut wird, kommt sofort jemand und sieht nach dem Rechten“, erzählt Huber. Aber natürlich sei es nötig, Themen zum zwischenmenschlichen Verhalten anzusprechen. „Gleich zu Beginn haben wir erklärt, dass ein Händedruck zur Begrüßung ausschließlich der Höflichkeit dient, und selbst das Begrüßungsbussi ist nur Ausdruck dafür, dass man miteinander bekannt ist.“ Diese Informationen seien nötig, damit nicht falsche Schlüsse gezogen werden. „Ich habe noch nie so extrem verklemmte Männer gesehen wie diese Jungs. Ich habe es sogar geschafft, einen Dunkelhäutigen

die Schamröte ins Gesicht steigen zu lassen – einfach dadurch, weil wir Sexualität offen ansprechen. Für sie ist das aber ein absolutes Tabuthema“, schildert Wilma Huber.

Viel ist neu. Neben den verschie-

denen Gepflogenheiten gibt es für die Männer aber noch viel mehr Neues. „Unabhängig davon, woher sie kommen: Mit unserem Rhythmus haben sie große Probleme. Straffe Zeiteinteilung und Pünktlichkeit sind sie nicht gewohnt“, weiß Huber. Auch die Steuermoral ist in den Köpfen der Flüchtlinge nicht besonders ausgeprägt. Dass bei uns Steuern zu zahlen sind oder dass man einen gewährten Bonus, auf den man kein Anrecht hat, zurückzahlen muss, wird häufig nur widerwillig akzeptiert. Ungewohnt ist ihnen auch unser Verständnis von Sauberkeit. „Dass man nicht alles an Ort und Stelle wegwirft, ist ihnen neu, genauso wie die Mülltrennung“, so Huber. Für das Reinigen der Schenoni sind die Flüchtlinge selbst zuständig. „Dafür wurde ein Putzplan erstellt, dessen Einhaltung zwar von uns eingefordert werden muss, aber er funktioniert“, versichert Huber resolut.

Was der Bauer nicht kennt ... Nicht vertraut sind die Männer auch mit unseren Essgewohnheiten. Die Einteilung in drei Hauptmahlzeiten ist ihnen genauso fremd wie unsere Forderung nach einer ausgewogenen Ernährung. „Reis, Reis, Reis und Hühnerfleisch mit viel Zwiebeln und sehr pikanten Saucen, und das rund um die Uhr“, erzählt Huber über die Essgewohnheiten ihrer Jungs. Die Gemeinschaftsküche, die sich in einem Nebengebäude befindet, ist von 7 bis 21 Uhr geöffnet. „Egal, um welche Uhrzeit man


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nach beschweren sie sich: ‚Capo, fa freddo fuori!‘“ Socken kannten die Männer nicht, und dass manchmal eine dicke Winterjacke sinnvoll sein kann, mussten sie auch erst lernen. „Das sind für uns selbstverständliche Dinge, aber in ihren Ländern braucht es weder Socken noch dicke Jacken. Flip-Flops und T-Shirt reichen für drinnen und draußen, und zwar das ganze Jahr über.“

Man(n) fühlt sich wohl. Die Asyl-

bewerber selbst sehen ihre Situation weit pragmatischer. „Es reicht, wenn man sich gut aufführt, keine hässlichen Dinge tut und nicht

Fotos: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

in die Küche kommt: Immer ist irgendwer beim Kochen!“ Sämtliche Mahlzeiten würden warm verzehrt; auch früh morgens werde gekocht. Ein belegtes Brot oder eine kalte Platte sei ihnen fremd, genauso wie gezuckerte Speisen. „Zur Weihnachtsfeier im letzten Jahr“, erinnert sich Huber, „haben wir ganz klassisch an Kekse und Panettone gedacht, aber die Jungs wünschten sich Reis und Hühnerschenkel!“ Auch an unsere Temperaturen müssen sich die Männer aus den warmen Ländern erst gewöhnen. „Egal, wie kalt es draußen ist: Ins Freie gehen sie mit Flip-Flops. Da-

auffällt“, ist etwa der 31-jährige Madirou aus Togo überzeugt. Zusammen mit seinem Landsmann Souleymane, der 29 Jahre alt ist, lebt er seit fünf Monaten in Brixen. Gemeinsam bewohnen sie auch ein Zimmer in der „ExSchenoni“, in der die Flüchtlinge in Zwei- und Vierbettzimmern untergebracht sind. Das Putzen und Sauberhalten ihrer Räume und auch der Gemeinschaftsbäder bereite ihnen keine Probleme, bestätigen auch der 28-jährige Abdou aus Senegal, der seit neun Monaten in Brixen wohnt, und der ebenfalls aus dem Senegal stammende 24-jährige Balla. Mit uns sprechen die Männer auf Italienisch, versichern uns aber, dass unter den 16 Nationen die Sprache generell kein Problem darstelle: Gesprochen werde untereinander hauptsächlich italienisch, englisch oder französisch. Überhaupt geht es in der „ExSchenoni“ recht harmonisch zu: Streit untereinander kommt fast gar nicht vor, auch nicht zwischen den verschiedenen Religionsgruppen der Männer, die meist dem Islam angehören. „Ich predige immer: Asien respektiert Afrika und Afrika respektiert Asien, und

ich will nichts anderes hören!“, so Wilma Huber entschieden. Sie weiß auch, dass „ein Mensch, der arbeitet und abends müde nach Hause kommt, weniger Probleme macht als jemand, der unausgelastet ist“. Und bei ihr arbeiten bis auf zwei alle. Täglich nehmen sie den Zug nach Bozen, Leifers oder Bruneck, so im Fall von Madirou, Souleymane und Abdou. Die Menschen, sagen sie, seien in Südtirol schon anders als in ihrer Heimat, aber


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In der Gemeinschaftsküche ist immer jemand gerade am Kochen

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sie bemühten sich, Anschluss zu finden. Hilfe bekommen sie dabei von den vielen einheimischen Freiwilligen, die mit ihnen Ausflüge unternehmen, ins Theater oder zu Events gehen. Oft kommen sie auch, um mit ihnen gemeinsam Musik zu machen. „Freiwillige sind uns immer willkommen, und diese müssen sich auch zu nichts verpflichten. Wir sind froh über jeden, der sich als Freiwilliger einbringt!“, hebt Huber hervor. Dank der Freiwilligen werden in der „Ex-Schenoni“ auch Deutschkurse abgehalten. Aber schlimmer als Sprachdefizite, erzählen uns die Männer, sei das Heimweh. Fast alle haben zu Hause eine Frau und Kinder. Viel zu selten gäbe es Kontakte in die Heimat. Für die Zukunft wünschen sie sich, hier zu bleiben, eine fixe Arbeit zu bekommen und auch ihre Frauen und Kinder nachzuholen. Die Männer in unserer kleinen Gesprächsrunde werden stiller, und ihre Augen werden glasig. Über die Heimat zu sprechen weckt Erinnerungen und ruft Emotionen wach. Ich hätte noch ein paar Fragen, nehme aber Abstand davon und erinnere mich der Worte von Wilma Huber: „Wir bitten euch, keine Fragen zu ihrer Geschichte zu stellen. Es ist Zeit, dass die Wunden langsam verheilen.“

Ihre Traumata. Die Vorgeschich-

ten, die Beweggründe zur Flucht und die traumatischen Erlebnisse derselben bleiben bei den Asylansuchenden. „Wir fragen sie nicht danach. Wenn sie von sich aus etwas erzählen wollen, dann bieten wir ein Ohr oder auch psychologische Hilfe an“, informiert Huber. Eine Psychologin sei im Haus, aber ihre persönlichen Geschichten bringen sie der Kommission in Verona vor. Auf dieses Verfahren

werden die Männer vorbereitet, aber „wir hier im Haus gehen auf die diversen Traumata nicht ein. Wir versuchen, für sie da zu sein, wenn sie Hilfe wollen“. Zu ihren größten Ängsten gehört aber die Konfrontation mit einem möglichen negativen Asylbescheid: „Jeder, der in unserem Land arbeitet und sich an unsere Regeln hält, sollte bleiben dürfen! Jene aber, die gegen das Gesetz verstoßen, müssen gehen. Das wäre der Idealfall“, konstatiert Wilma Huber. Das Problem sei, dass immer alle in einen Topf geworfen würden. „Meine Jungs sind in Ordnung!“, unterstreicht sie. Zum Beispiel verletzt es die Männer, wenn man ihnen unterstellt, dass sie betteln. „Da sagen sie entschieden: Das sind nicht wir!“.

Menschen wie wir. Mit uns sind

auch einige Schulklassen der Einladung zum Tag der offenen Tür gefolgt. Eine jede wurde von Wilma Huber mit einer gleichermaßen humorvollen wie ergreifenden Einführungsrede empfangen. Dabei erwähnte sie die Zeiten der Flucht und Auswanderung, die auch unserer Südtiroler Geschichte nicht fremd sind. In den 50er und 60er Jahren wanderten unsere Leute ins Ausland aus, weil im eigenen Land die wirtschaftlichen Voraussetzungen fehlten für den Lebenserhalt. „Jetzt suchen unsere Asylbewerber Arbeit und eine Heimat. Ich wünsche mir, dass sie eine Heimat finden, dass sie sich an uns gewöhnen und wir uns an sie, denn unter unserer Hautfarbe sind wir alle Menschen aus Fleisch und Blut.“

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Medikamentenausgabe soll kommen Die Gemeinde Lüsen will eine Medikamentenausgabe in der Nähe der Praxis des Basisarztes im Dorf verwirklichen, um die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern. Das EU-finanzierte LEADER-Programm trägt einen wichtigen Teil dazu bei.

F

ür die meisten Stadtbewohner ist es selbstverständlich, problemlos nach einem Arztbesuch bei der nächstgelegenen Apotheke Medikamente zu besorgen. Für die Bewohner ländlicher Gemeinden wird dieses Vorhaben schnell viel zeitaufwändiger – auch wenn beispielsweise die Gemeinde Lüsen nur etwa 13 Kilometer von Brixen, das über eine Vielzahl an Dienstleistungsund Einkaufsangeboten verfügt, entfernt ist. Vor allem für ältere Menschen, die weniger mobil sind, oder auch für Familien mit Kindern ist ein solcher erzwungener „Ausflug“ mit großem Zeitaufwand verbunden und darum auch ein Verlust an Lebensqualität.

Foto: GettyImages

Politik & Gesellschaft

LÜSEN

Das LEADER-Programm hilft. Das EU-finanzierte LEADER-Programm (Liaison Entre Actions de Développement de l’Économir Rural, dt. „Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“) setzt sich für die Entwicklung des ländlichen Raumes der Autonomen Provinz Bozen ein. Das wohl größte und wichtigste Ziel dieses Programms ist es, durch finanzielle Unterstützung verschiedener Projekte die ländliche Entwicklung voranzutreiben und den Standortnachteil gegenüber städtischen Zentren zu verringern. Außerdem will man

Die neue Medikamentenausgabenstelle in Lüsen soll an mindestens drei Tagen und für mindestens 20 Stunden pro Woche geöffnet sein

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so bleiben wir als ländliche Gemeinde langfristig ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsraum.“

Eine eigene Medikamentenausgabe. Das Projekt der Medikamentenausgabe im eigenen Dorf ist nur eine von mehreren Initiativen, die die Gemeinde in

das LEADER-Programm wurde finanzielle Unterstützung von rund 200.000 Euro geschaffen, mit der neben der bereits eingerichteten Arztpraxis im Dorfzentrum jetzt auch eine Medikamentenausgabe ermöglicht werden soll. Platz für diese medizinische Grundversorgung bietet der

„Für uns als Gemeinde ist es wichtig, die Nahversorgung für die örtliche Bevölkerung so gut wie möglich zu erhalten“_ Josef Fischnaller, Bürgermeister von Lüsen dadurch auch einer zu großen Abwanderung entgegenwirken. Josef Fischnaller, Bürgermeister der Gemeinde Lüsen, sagt dazu überzeugt: „Für uns als Gemeinde ist es wichtig, die Nahversorgung für die örtliche Bevölkerung so gut wie möglich zu erhalten. Nur 10

den letzten Jahren umgesetzt hat, um ihre örtlichen Infrastrukturen zu erhalten und auch auszubauen. Diese Projekte erhielten nicht nur von der einheimischen Bevölkerung große Zustimmung, sondern auch von Touristen und Gästen aus anderen Gemeinden. Durch

von der Gemeinde erworbene ehemalige Gasthof „Unterwirt“, der ebenerdig und damit barrierefrei zugänglich ist und sich gegenüber von der Praxis des Basisarztes in Lüsen befindet. Die Medikamentenausgabe soll an mindestens drei Tagen und

für mindestens 20 Stunden pro Woche geöffnet sein. Außerdem soll es die Möglichkeit der Nutzung eines so genannten Kommissionierautomaten geben, der eine 24-Stunden-Abholung von Medikamenten ermöglicht. Nachdem die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Eisacktaler Dolomiten, durch die das LEADERProgramm agiert, ihre Zustimmung Ende Mai gegeben hat, steht nun nur noch die weitere Prüfung der zuständigen Landesämter an. Die Gemeinde hofft jetzt, deren Zusage innerhalb Herbst 2018 zu erhalten, damit im nächsten Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden kann. „Mit der Medikamentenausgabe realisieren wir ein weiteres Element, das die Lebensqualität in der Gemeinde langfristig sichert“, sagt Josef Fischnaller. lia.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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Politik & Gesellschaft

LANDTAGSWAHLEN 2018

Gewinner und Verlierer Die großen Verlierer der Landtagswahlen 2018 sind die Freiheitlichen, die großen Gewinner das neue „Team Köllensperger“ und die Lega. Die SVP verliert zwei Sitze und kommt mit einem blauen Auge davon. Der „Brixner“ bringt eine subjektive Analyse der Ergebnisse.

D

er allererste Stimmzettel, der in der Brixner MichaelPacher-Schule am Sonntag um 21 Uhr vom Verantwortlichen der Wahlsektion 9 beim Auszählen geöffnet wurde, war bereits ungültig. Er enthielt weder ein Kreuz auf eines der Listenzeichen noch den Namen eines Kandidaten, sondern lediglich vier Worte: „Andate a cagare tutti“. Es war kein besonders gutes Omen für diese Landtagswahl und gäbe irgendwie dann doch jenen Leuten recht, die sich augenzwinkernd für alle Wähler einen verpflichtenden IQ-Test wünschen würden. Das ist in einer Demokratie natürlich nicht vorgesehen, auch wenn es die Qualität von demokratischen Entscheidungen vielleicht erheblich steigern würde. Aber was ist schon „Qualität“, und wer definiert diese? Das Credo, das Volk habe immer Recht, wird zwar spätestens seit der Volksabstimmung zum Brexit und allerspätestens seit dem europaweiten Erfolg rechtsradikaler Parteien in Frage gestellt, aber eine bessere Alternative zu demokratischen Wahlen gibt es auch in Zeiten von Fake News, Populismus und asozialer Medien nicht. So hat man Wahlergebnisse eben hinzunehmen wie sie sind. Und jene der Landtagswahlen vom 21. Oktober 2018 sind gar nicht so schlecht, wie sie für viele auf den ersten Blick scheinen

Die Gewinner und Verlierer dieser Wahl: Paul Köllensperger (links) und Ulli Mair (rechts)

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mögen; sie enthalten positive Überraschungen genauso wie bestätigte Erwartungshaltungen und einige niederschmetternde Enttäuschungen. Selbstverständlich ist diese Aussage sehr subjektiv, wie alle folgenden auch. Alles liegt eben im Auge des Betrachters, die Wahrnehmung ist individuell verschieden.

SVP mit Abstand stärkste Partei. Zunächst also zum Südtirol-

Ergebnis der Listenstimmen. Die

SVP ist nach wie vor mit großem Abstand die stärkste Partei; sie hat 41,9 Prozent und damit 15 Sitze erreicht – 3,8 Prozent und zwei Sitze weniger als im Jahr 2013. Parteiobmann Philipp Achammer hatte noch vor wenigen Monaten selbstbewusst erklärt, dass seine Partei wieder die absolute Mehrheit erreichen möchte – das wären mindestens 17 oder gar 18 Sitze gewesen. Nach dem CSU-Waterloo von Bayern eine Woche vorher hat Landeshauptmann Arno Kom-

patscher aber die Erwartungen gehörig nach unten geschraubt: „Unser Ziel ist es, mindestens 40 Prozent zu erreichen.“ Kompatscher begründete seine Aussage mit Fakten: Bürgerliche Volksparteien hätten es derzeit überall schwer, und als Muster eigne sich das polithistorisch sehr Südtirolähnliche Bayern am besten. Die CSU hatte sich eine Woche vorher mit enttäuschenden 37,2 Prozent begnügen müssen – das sind 10,5 Prozent weniger als 2013.

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Als am Sonntagabend gegen 22 Uhr die ersten Ergebnisse in Bozen eintrudelten, sah es noch weitaus schlimmer aus: Die SVP pendelte zwischen 34 und 36 Prozent, und mit jeder neu ausgezählten Sektion schwand in der Bozner Parteizentrale der Glaube, dass die 40-Prozent-Hürde überhaupt zu schaffen sei. Dieses schwache Zwischenergebnis erklärt sich dadurch, dass die Bozner Sektionen diesmal sehr zügig ihre Daten abgeliefert hatten – zum Unterschied von vergangenen Wahlen, bei denen die Bozner meist spät dran waren und die dort normalerweise eher schwachen SVP-Erfolge das Gesamtergebnis der größten Partei step by step nach unten korrigierten. Diesmal war es umgekehrt: Je weniger Sektionen noch fehlten, desto besser wurde das SVP-Ergebnis, bis es sich am Ende auf 41,9 Prozent einpendelte. Fazit: Gemessen an den internationalen Entwicklungen hat sich die SVP noch gut gehalten. Und trotzdem: Ein bisschen Demut sowie Mut zur Selbstkritik und Selbstreflexion würde der Partei gut ins Gesicht stehen, und vielleicht kommt das ja noch in den nächsten Wochen. Dass eine Regierungspartei es in Zeiten wie diesen schwer hat, ist nachvollziehbar, aber gleichzeitig muss sie sich den neuen Herausforderungen stellen, den Leuten zuhören und dort an den parteiinternen Schrauben der Denkweisen drehen, wo es notwendig und sinnvoll ist.

Team Köllensperger im Höhenflug. Die größte Überraschung

dieser Landtagswahlen stellt wohl der außerordentliche Erfolg des Teams Köllensperger dar. Wir erinnern uns: Paul Köllensperger war vor fünf Jahren für den Movimento 5 Stelle angetreten, war als einziger dieser Liste gewählt worden und hatte ganze 1.334 Vorzugsstimmen bekommen. In den fünf Jahren als Oppositionspolitiker etablierte sich Köllensperger: Seine ruhige Art zu argumentieren, die im Grunde überhaupt nicht zu einem Beppe Grillo passte, und seine gute Rhetorik gefiel den Leuten. Er war nie ein Schreier, positionierte sich von seiner Tonalität her eher in Richtung Hans Heiss, auch wenn seine Aussagen nie dieselbe inhaltliche Tiefe hatten. Vier Monate vor den Wahlen fuhr er gemeinsam mit dem Brixner Wahlkampfleiter Zeno Kerschbaumer nach Rom zu Luigi Di Maio und versuchte, ihn zu überzeugen,

dass die Kandidatenfindung über Online-Votings, wie sie die Bewegung normalerweise durchführte, für Südtirol nicht funktioniert. Di Maio hörte aufmerksam zu und Alles was wir brauchen, ließ dann nichts mehr von sich um gesund zu bleiben, hören, weshalb Köllensperger aus hat uns die Natur der Bewegung ausstieg und seine reichlich geschenkt. eigene Liste gründete. Die nächsten Wochen waren Sebastian Kneipp geprägt durch harte Arbeit: Es galt, innerhalb kürzester Zeit 34 weitere Kandidaten zu finden, ein Wahlprogramm zu schreiben, eine Werbestrategie zu definieren, eine Kampagne zu starten. Das Wahlprogramm war sehr geschickt formuliert, sodass man dahinter die folgende Strategie vermuten könnte: Wenig Inhalt, damit ja niemand davon abgeschreckt werden kann. Die Positionierung in den verschiedenen Bereichen war klar unklar: Wir sind weder links noch rechts, eher liberal, aber auch traditionsbewusst, ein bisschen Wirtschaft, ein bisschen Soziales. Markenkern dieser Bewegung ist und bleibt Paul Köllensperger. Beweis dafür ist auch, dass keiner der restlichen Kandidaten auch nur annähernd an die 29.530 Vorzugsstimmen ihres Leaders herankam. Die Strategie ging jedenfalls auf, wofür man Paul Köllensperger nur gratulieren kann: 15,2 Prozent und sechs Sitze waren es am Ende. Allerdings sind es nicht wenige, die dem „Team Köllensperger“, für das er nach den Wahlen einen neuen Namen versprochen hat, jetzt schon das Schicksal der Freiheitlichen voraussagen, die vor fünf Jahren genauso kometenhaft aufgestiegen waren und sich dann total verstritten haben. Genauso könnte es dem heteroge210x280_mandel_hautzart_25Jahre_einfachhausgemacht_ISOv2.indd 1 nen Landtags-Team auch ergehen: Konnte Paul Köllensperger bisher alle politischen Diskussionen mit sich selbst führen, muss er nun lernen, seine fünf Stars im Zaum zu halten. Die Erwartungshaltung seiner Wähler ist jedenfalls groß; sie zufriedenzustellen wird eine Herkulesaufgabe sein. Ob das Team Köllensperger nach dem Erhältlich im Raum Brixen bei: Höhenflug hart landen wird, wird Euvita, Faroshopping, Beautyshop, Drogerie Monika sich zeigen. 210x280_mandel_hautzart_25Jahre_einfachhausgemacht_ISOv2.indd 1

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Lega als stärkste italienische Kraft. Womit wir bei der Lega

angekommen sind, der seit Sonntag mit 11,1 Prozent der Stimmen dritten politischen Kraft in Südtirol und seither der legitimierte Vertreter der italienischen Sprachgruppe. Dass die Lega diesmal den Einzug in den Landtag schaffen würde, war voraussehbar; der Erfolg ist ganz sicher den markigen Marketing & Distribution. Brugger Cosmetics & Commerce GMBH


Politik & Gesellschaft

diesen Schwachsinn als solchen identifiziert und den Populisten zurechtgewiesen hat, ist enttäuschend. Dass es auch deutschsprachige Südtiroler gibt, die die Lega gewählt haben, ist noch enttäuschender.

Die Grünen bleiben bei drei Mandaten. Totgesagte leben län-

Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Parteiobmann Philipp Achammer während der Pressekonferenz am Montag früh

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Sprüchen von Innenminister Matteo Salvini geschuldet, der jeden Tag seine Ausländerfeindlichkeit demonstriert und erschreckenderweise in Italien immer mehr Zuspruch erhält. Natürlich hat er nicht für den Südtiroler Landtag kandidiert, aber sehr viele haben dies nicht verstanden und den Namen „Salvini“ auf den Stimmzettel geschrieben – auch deshalb, weil er es sich nicht nehmen ließ, aktiv in den Südtiroler Wahlkampf einzugreifen. So war er einen ganzen Tag lang bei uns unterwegs, in Bozen, in Kastelruth beim Spatzenfest – und auch in Brixen, wo er in einem mit 200 Leuten gefüllten Konferenzraum des Hotels Grüner Baum eine 20-Minuten-Rede hielt. Er wurde empfangen wie ein Superstar („Mat-te-o! Mat-te-o! Mat-te-o!“), machte fleißig Selfies mit seinen „Fans“ und erfüllte die Erwartungen der Leute mit kernigen Aussagen: „Se gli altri sono costretti a pagare il caffè alla gente per farli avvicinare ai loro gazebo vuol dire che di idee ne sono rimaste pochine. Noi non abbiamo una Lira in tasca, però Stadtgemeinde

Südtirol ohne Fundament, immer aber verbunden mit dem Schüren von Ängsten. „Anche qui in Alto Adige dovete stare attenti a non perdere quello che avete. Prima chiudono la scuola di montagna, poi l’ufficio postale, poi la valle si spopola, e poi arriva il genio di sinistra che dice: Non c’è problema, la ripopoliamo con gli immigrati. È esattamente quello che io non voglio fare.” Tosender Applaus. Dass niemand im Saal

preferisco avere le tasche vuote e il cervello pieno che non il cervello vuoto e le tasche piene.” Applaus. Spitzenkandidat Massimo Bessone und einige andere Lega-Kandidaten zogen sich ein Sweatshirt mit ihrem jeweiligen Namen in großen Lettern an, damit sie als Kandidaten überhaupt erkennbar waren. Der Rest der Rede Salvinis war eine Ansammlung populistischer Aussagen, die meisten vor allem in Bezug auf DAS ERGEBNIS DER LISTENSTIMMEN Partei

Sitze

SVP Südtiroler Volkspartei Team Köllensperger Lega Nord Grüne Die Freiheitlichen Süd-Tiroler Freiheit PD Movimento 5 Stelle L’Alto Adige nel Cuore Bürgerunion für Südtirol Noi per l’Alto Adige Forza Italia Casapound Italia Vereinte Linke

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ger! Dieser Ausspruch könnte zu den Grünen passen, die das Ausscheiden von Hans Heiss verkraften mussten. Lange Zeit schien es während der Stimmenauszählung, dass sie sich mit zwei Abgeordneten begnügen müssten; am Ende waren es dank der Briefwahl der Auslandssüdtiroler dann doch drei: Brigitte Foppa ist die Meistgewählte, danach kommt Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler, der ein mehr als respektables Ergebnis eingefahren hat. Nach dem phänomenalen Ergebnis der Grünen in Bayern hätte man sich vielleicht sogar ein bisschen mehr erwartet. Die Zustimmung für ihre Partei sank von 8,7 auf 6,8 Prozent, was sich auf die Anzahl der Sitze nicht auswirkte. Der Brixner Markus Frei blieb farblos: Mit 1.113 Vorzugsstimmen landete er auf dem 9. Platz.

15 6 4 3 2 2 1 1 1 0 0 0 0 0

Land 119.108 43.315 31.510 19.391 17.620 16.927 10.806 6.670 4.883 3.664 3.428 2.825 2.451 1.753

41,9% 15,2% 11,1% 6,8% 6,2% 6,0% 3,8% 2,4% 1,7% 1,3% 1,2% 1,0% 0,9% 0,6%

Bezirk Eisacktal 14.142 4.749 2.238 1.699 2.513 1.756 687 277 126 377 178 134 45 73

48,8% 16,4% 7,7% 5,9% 8,7% 6,1% 2,4% 1,0% 0,4% 1,3% 0,6% 0,5% 0,2% 0,3%

Gemeinde Brixen 4.774 1.613 1.435 915 692 444 526 171 97 133 153 91 27 54

42,9% 14,5% 12,9% 8,2% 6,2% 4,0% 4,7% 1,5% 0,9% 1,2% 1,4% 0,8% 0,2% 0,5%

Wir bitten alle Steuerpflichtigen, die es noch nicht gemacht haben, die notwendigen Dokumente wie Mietverträge, Nutzungsleihe oder Ersatzerklärungen bei uns abzugeben. Diese Unterlagen sind vorzuweisen, andernfalls verfällt der Anspruch auf Herabsetzung der Steuersätze. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Gemeinde Brixen – www.brixen.it Die telefonische Beratung ist am Nachmittag erwünscht Tel. 0472 – 062040–43-45 E-Mail: siro.dallaricca@brixen.it


Das Waterloo der Freiheitlichen. Auszählung der Stimmen sehr zerWährend das Team Köllensperger positiv überraschte, gehen die Freiheitlichen als die ganz großen Verlierer dieser Landtagswahl in die Geschichte ein: 2013 hatten sie 18 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen können, heuer waren es noch 6,2 Prozent. Das bedeutet, dass es nicht mehr sechs, sondern nur noch zwei Freiheitliche Abgeordnete im Südtiroler Landtag geben wird – ein herber Rückschlag. Wenn eine Partei zwei Drittel ihrer Wähler verliert, so gibt es dafür meist nicht nur einen, sondern mehrere Gründe. So könnte es sein, dass die Wähler den Freiheitlichen nicht verziehen haben, dass auch Pius Leitner zu den großen Nutznießern der Rentenvorauszahlungen zählte. Genauso könnte es aber sein, dass das Ergebnis heuer besser gewesen wäre, wenn Leitner doch kandidiert hätte. Ganz sicher lag einer der Gründe an den parteiinternen Streitereien – und wohl auch daran, dass es mit der Lega zum Thema Migration plötzlich einen vermeintlich effizienten Mitbewerber gab. Ulli Mair, die 22.145 Vorzugsstimmen weniger als 2013 erhielt, wirkte jedenfalls nach der

knirscht, und es wird spannend sein zu beobachten, ob die Partei diese Erfahrung überlebt. Auf ein Interview von Reinhold Messner, der sich über das schlechte Abschneiden der Freiheitlichen und der Süd-Tiroler Freiheit freute, antwortete sie jedenfalls auf Facebook sehr gereizt: „Der ständige Sauerstoffmangel macht sich halt irgendwann bemerkbar.“

Die Süd-Tiroler Freiheit und einige One-Man-Shows. Nur 0,2

Prozentpunkte schlechter hat die Süd-Tiroler Freiheit abgeschnitten; auch deren Zustimmung sank von 7,2 auf 6 Prozent. Sven Knoll wird uns also auch in den kommenden fünf Jahren erhalten bleiben, genauso wie Myriam Atz Tammerle. Bernhard Zimmerhofer hingegen muss seinen Sessel räumen. Dass die Freiheitlichen vier und die Süd-Tiroler Freiheit einen Sitz verloren haben, wurde in manchen Kreisen dahingehend wohlwollend interpretiert, dass der Zuspruch für rechte deutsche Parteien erheblich gesunken ist. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass dafür die Lega vier Sitze gewonnen hat.

DIE NEUEN LANDTAGSABGEORDNETEN (Sortierung nach Vorzugsstimmen)

Kandidat/in Arno Kompatscher Philipp Achammer Paul Köllensperger Arnold Schuler Waltraud Deeg Daniel Alfreider Franz Locher Thomas Widmann Josef Noggler Maria Hochgruber Kuenzer Gert Lanz Sven Knoll Ulli Mair Helmuth Renzler Manfred Vallazza Helmut Tauber Brigitte Foppa Jasmin Ladurner Magdalena Amhof Alex Ploner Andreas Leiter Franz Ploner Riccardo Dello Sbarba Massimo Bessone Josef Unterholzner Myriam Atz Tammerle Hanspeter Staffler Maria Elisabeth Rieder Peter Faistnauer Giuliano Vettorato Sandro Repetto Rita Mattei Carlo Vettori Alessandro Urzì Diego Nicolini

Partei (SVP) (SVP) (Team Köllensperger) (SVP) (SVP) (SVP) (SVP) (SVP) (SVP) (SVP) (SVP) (Süd-Tiroler Freiheit) (Die Freiheitlichen) (SVP) (SVP) (SVP) (Grüne) (SVP) (SVP) (Team Köllensperger) (Die Freiheitlichen) (Team Köllensperger) (Grüne) (Lega) (Team Köllensperger) (Süd-Tiroler Freiheit) (Grüne) (Team Köllensperger) (Team Köllensperger) (Lega) (PD) (Lega) (Lega) (L’Alto Adige nel Cuore) (Movimento 5 Stelle)

Vorzugsstimmen 68.210 33.288 28.226 19.799 16.760 12.114 11.205 10.589 10.078 9.456 9.164 9.118 9.030 8.513 8.021 7.082 6.997 6.825 6.780 5.952 5.031 4.563 4.515 4.398 3.496 3.403 3.364 3.064 3.002 2.999 2.562 2.381 2.381 2.189 516

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Politik & Gesellschaft

Neben diesen sechs Parteien, die den Landtag bevölkern werden, gibt es noch drei OneMan-Shows: Der PD hat sein Ergebnis von 2013 in etwa halbiert, wobei das Ausscheiden des Landeshauptmann-Stellvertreters Christian Tommasini eine Randnotiz wert ist – genauso wie die Tatsache, dass die Brixner Gemeinderatspräsidentin Renate Prader es trotz auffallend gelber Wahlkampfjacke nicht geschafft hat. Alessandro Urzì von L’Alto Adige nel cuore / Fratelli d’Italia uniti wird uns genauso erhalten bleiben. In Rom auf jeden Fall registrieren wird man den sehr bescheidenen Erfolg des Movimento 5 Stelle, der mit 2,4 Prozent der Stimmen gerade noch in den Landtag rutscht. Vor fünf Jahren, als Köllensperger für die Sterne kandidiert hatte, war das Ergebnis mit 2,5 Prozent auch nicht besser; damals war die Bewegung aber nicht Regierungspartei in Rom. Matteo Salvini sagte im Grünen Baum, dass diese Landtagswahl die erste Bewährungsprobe für die beiden römischen Regierungspartner sei, seit sie im März an die Macht gekommen sind. Für die Lega November ist das Ergebnis sicher zufrieInserat

Prominenter Wahlhelfer: Matteo Salvini unterstützte in Brixen den Südtiroler Lega-Chef Massimo Bessone

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denstellend, die Sterne hingegen müssen den Wahlausgang wohl als herbe Niederlage registrieren.

Brixen: SVP widersteht dem Trend. Von den landesweiten

Ergebnissen richten wir den Fokus nun auf Brixen: Zum Unterschied aller anderen Städte hat hier die SVP gegenüber 2013 nicht verloren, sondern leicht dazugewonnen – von 42,3 auf 42,9 Prozent. Möglicherweise ist dieser Erfolg der SVP auf die Regierungsarbeit auf Gemeindeebene zurückzuführen, die offenbar von vielen Brixnern geschätzt wird. Das Team Köllensperger ist auch hier die zweitstärkste Kraft, allerdings mit einem etwas schwächeren Resultat. Die Lega hat in Brixen im Vergleich zum Land fast zwei Prozentpunkte mehr, die Grünen ebenfalls. Die Freiheitlichen erreichten exakt denselben Prozentsatz wie auf Landesebene. Last, but not least kommen wir zu den Einzelergebnissen einiger Eisacktaler Kandidaten. Die Tatsache, dass sich für die SVP sechs Kandidaten des Eisacktals beworben hatten, hat sich nicht negativ auf das Ergebnis ausgewirkt: Philipp Achammer hat mit 33.288 Vorzugsstimmen ein phänomenales Ergebnis eingefahren, der Feldthurner Hotelier Helmut Tauber kam immerhin auf Platz 13, und auch Magdalena Amhof hat ihre Bestätigung knapp geschafft, auch wenn sie in Brixen Federn ließ. Der Pechvogel dieser Landtagswahl ist Brixens Stadträtin Paula Bacher, die auf dem undankbaren 16. Platz landete. Laut Informationen aus der Parteizentrale fehlten der SVP zum 16. Sitz lediglich

167 Stimmen, weshalb man zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Ausgabe noch einige Hoffnungen auf die Nachzählung setzte, denn schließlich gab es landesweit etwa 5.000 Stimmzettel, bei denen die jeweiligen Wahlsektionspräsidenten Zweifel hatten. Mit 2.176 Vorzugsstimmen erreichte der junge Alex Fischer einen Achtungserfolg; Martin Federspieler kam auf 1.210 Stimmen. Beim Team Köllensperger hat der Wahlbrixner Alex Ploner 5.952 Stimmen erreicht, Franz Ploner, der ebenfalls in Brixen wohnt, kam auf 4.563 Stimmen. Abgeschlagen auf Platz 29 landete der Brixner Gemeinderat Nicolas Monese. Bei der Lega ist Max Bessone der Meistgewählte und wird nun seinen Platz im Brixner Gemeinderat räumen; ihm folgt wahrscheinlich Juri Dianese, der 2015 bei den Gemeinderatswahlen 36 Vorzugsstimmen bekommen hatte. Aus Brixner Sicht wenig Erfreuliches gibt es von den Grünen zu berichten: Markus Frei bekam 1.113 Vorzugsstimmen; allein in Brixen haben 341 Wähler seinen Namen auf den Stimmzettel geschrieben. Walter Blaas von den Freiheitlichen erreichen wir am Dienstag früh am Handy, als er gerade sein Büro im Landtag räumte: „Ich bin Vierter geworden, was eigentlich mein Ziel war“, sagt er, „das Problem ist, dass die Partei nur noch zwei Mandate hat.“ Groll verspürt er überhaupt nicht: „Die fünf Jahre im Landtag waren eine sehr spannende Zeit, für die ich sehr dankbar bin.“ De facto bedeute dies das Ende seiner politischen Tätigkeit: „Eine Rückkehr in die Politik steht aus heutiger Sicht außer Diskussion“. Blaas war als

Mitarbeiter der Stadtwerke für sein politisches Amt freigestellt, wird aber nicht an seinen Arbeitsplatz zurückkehren: „Ich habe meine Pensionsjahre erreicht.“ Ein überschaubares Ergebnis hat auch Renate Prader vom PD: Sie hat 1.061 Vorzugsstimmen erhalten und landete auf der Liste des arg gebeutelten PD auf dem 3. Platz. Ebenfalls überschaubar der Erfolg von Maurizio Sabbadin bei „Noi per l’Alto Adige“: Er bekam 115 Vorzugsstimmen.

Spannende Regierungsbildung. Spannend wird wohl die Regierungsbildung werden. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Ausgabe will sich Landeshauptmann Arno Kompatscher nicht festlegen und erklärt, er wolle zunächst mit allen Fraktionen Gespräche führen und dann auf Parteiebene entscheiden, welche Konstellationen möglich seien. Lega-Chef Massimo Bessone erzählt dem „Brixner“, er sei jedenfalls bereit für die Landesregierung, und auch die Meraner LegaKollegin Rita Mattei stehe eventuell zur Verfügung. „Ma non ci venderemo come lo ha fatto il PD”, sagt er. Den Landeshauptmann schätze er sehr, und er freue sich schon auf die ersten Gespräche. Matteo Salvini hat ihn am Montagmittag angerufen, ihm zum Erfolg gratuliert und in Aussicht gestellt, dass er vielleicht persönlich nach Bozen kommen werde, um gemeinsam mit Bessone die Koalitionsgespräche zu führen. Die nächsten Wochen wird sich also zeigen, ob der neue Landeshauptmannstellvertreter aus Brixen kommen wird. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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Politik & Gesellschaft

„Ich kannte kein Heimweh“ OLGA HOCHGRUBER LARCHER, Jahrgang 1940, öffnet für den „Brixner“ ihr privates Fotoalbum und erzählt über ihre Jugend als Kindermädchen im „fremden“ Italien. Von den Bildern aus ihren Jahren als Arbeitsmigrantin ist eines stets bei ihr geblieben: eine liebe Erinnerung aus dem Jahr 1958 an „ihre“ Familie in Mailand.

Frau Hochgruber Larcher, Sie machen auf dem Bild einen glücklichen Eindruck. Sind ihre Erinnerungen an diese Zeit, auch durchwegs positiv? OLGA HOCHGRUBER LARCHER: Ja, das sind sie! Aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich auch nicht großartig hohe Ansprüche gehabt, damals, als ich mit 18 Jahren von meinem Zuhause in Reischach fortgegangen bin, um ein Arbeitsangebot in Mailand als Kindermädchen anzunehmen.

Sie haben ein Arbeitsangebot nach Mailand bekommen? Meine Arbeitgeber habe ich in Innichen kennengelernt. Das war im Sommer 1958. Der Ingenieur Pini hat mit seiner Frau Rosi, die zu diesem Zeitpunkt hochschwanger war, und seiner zweijährigen Tochter in jenem Hotel, in dem ich als Bedienung gearbeitet hatte, Urlaub gemacht. Sie haben mich gefragt, ob ich nicht als Kindermädchen mit zu ihnen nach Mailand kommen wolle. Das Angebot hat mich interessiert, also habe ich zugesagt. Sie sind also mit der Familie Pini nach Mailand gefahren? Nein, nach Mailand bin ich alleine gefahren, mit dem Zug, das war am 30. September 1958. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich mit meinem Koffer alleine auf dem Bahnsteig in Mailand stand und auf den Herrn Pini wartete, der mich – wie vereinbart war – am Bahnhof abholen sollte. Aber dort war kein Herr Pini! Mein Italienisch war noch nicht so gut, und ich wusste nicht viel über meine neuen Arbeitgeber, aber ich wusste, dass der Herr Pini an der Piazza Castello sein Ingenieurbüro hatte. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg, und, dort angekommen, habe ich einfach an den Haustüren geläutet und gefragt, ob jemand den Ingenieur Pini kenne. Ich hatte Glück! Ich habe meinen neuen Arbeitgeber gefunden! Ein Missverständnis, der Wechsel vom Sommer- auf den Winterfahrplan, der genau am 30. September erfolgt war, war der Grund, warum er mich nicht wie vereinbart am Bahnhof abgeholt hat. Welchen Eindruck machte Ihnen „Ihre“ neue Familie?

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Von 1958 bis 1962 lebte Olga (links im Bild) als Kindermädchen bei Familie Pini in Mailand

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Einen sehr herrschaftlichen! Die Wohnung in Mailand war riesengroß. Im Haus gab es zwei Aufzüge, einen für die Herrschaften, einen für die Dienstboten. Die Frau Rosi war eine „Señora“, eine Spanierin aus einer sehr wohlhabenden Familie. Mit mir, die für die beiden Kinder zuständig war, beschäftigten die Pini auch eine Köchin. Diese kam ebenfalls aus Spanien. Eigentlich bin ich von den Pini als Kindermädchen eingestellt worden, damit die Kinder etwas Deutsch von mir lernen konnten, aber in der Familie wurde hauptsächlich spa-

nisch gesprochen und natürlich italienisch, wenn der Ingenieur Pini zu Hause war. Sie haben somit auch Spanisch gelernt? Ja, in der Tat. Damals waren meine Spanischkenntnisse recht passabel. Wir sind auch immer für drei Monate, meist von März bis Juni, nach Spanien gefahren. Das war ein sehr großes Unterfangen. Mehrere Autos wurden beladen mit all den Dingen, die wir für den Spanienaufenthalt brauchten. Die „familia Puch“, die Herkunfts-


Foto: Oskar Zingerle

Olga Hochgruber Larcher: „Die ersten Jahre gab es überhaupt keinen freien Tag“

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familie der „Señora“ Rosi, kam – glaube ich – sogar aus dem spanischen Königshaus, auf jeden Fall war sie sehr vermögend. Wir fuhren immer nach Blanes, das ist in der Nähe von Lloret de Mar unweit von Barcelona. Dort gab es eine herrschaftliche Villa, die wir bewohnten. Dann waren Sie gar nicht so viel in Mailand? Doch, natürlich waren wir auch in Mailand, aber wir sind auch viel gereist. Der Ingenieur Pini stammte aus Sondrio, auch dorthin sind wir für mehrere Wochen im Jahr gefahren, oder eben auch nach Südtirol in die Sommerfrische. Zu diesen Gelegenheiten nahm ich die Pinis auch mit zu mir nach Hause nach Reischach zu meinen Eltern. Hatten Sie Heimweh? Nein, Heimweh hatte ich nie! Sicher, man war weit weg von Zuhause in der Fremde, aber ich habe mich wohl gefühlt. Mit der Köchin, auf dem Bild im herrschaftlichen Wohnzimmer sitzt sie neben mir

und hat ihren Arm auf meiner Schulter, habe ich mich ganz gut verstanden, und ansonsten hatte man wenig Zeit zum Grübeln. Die ersten Jahre gab es überhaupt keinen freien Tag. Dass man eigentlich Anrecht darauf hätte, habe ich erst erfahren, als mich eine Uttenheimerin, die ich in Mailand zufällig kennengelernt habe, darauf aufmerksam gemacht hat. Sie hat mir auch von der Anlaufstelle für Mädchen aus Südtirol erzählt, die es damals in Mailand gab. In Mailand gab es eine Anlaufstelle für Mädchen aus Südtirol? Ja, die gab es! Wir waren wohl so viele, dass man diese Stelle eingerichtet hat für uns Südtiroler Dienstboten und Kindermädchen. Dort hat man mir gesagt, dass ich ruhig einen freien Tag in der Woche einfordern soll, was ich dann auch gemacht habe. Bekommen habe ich dann meistens nur einen halben freien Tag. Nur eines habe ich mir von Anfang an ausbedungen: Ich wollte am Sonntagvormittag Zeit haben, um in die Kirche zu gehen. Diese Bitte hat man mir gewährt, und

so bin ich sonntags in der Früh mit der Tram zum Mailänder Dom gefahren, um die hl. Messe zu besuchen. Wie viel haben Sie verdient bei dieser reichen Familie? Nun, die Pinis waren beileibe nicht großzügig, wie sich ebenfalls herausstellte, als ich mich bei der Anlaufstelle informiert hatte. Ich habe anfangs 10.000 Lire bekommen, dann 12.000 und schließlich 18.000. Bei der Anlaufstelle habe ich erfahren, dass man eigentlich schon 30.000 Lire als Kindermädchen bekommen sollte. Da wollte ich natürlich auch mehr verdienen. Über die Anlaufstelle habe ich von einer neuen Arbeit erfahren, bei der Familie Moretti. Dort hat man mir gleich 60.000 Lire als Kindermädchen angeboten, und so bin ich nach vier Jahren bei der Familie Pini zur Familie Moretti gewechselt, wo ich auch vier Jahre als Kindermädchen gearbeitet habe. Was war der Grund, dass Sie 1966 nach Südtirol zurückgekommen sind?

Bei der Familie Moretti habe ich eine Haushälterin kennengelernt, die mich gefragt hat, wieso ich nicht mehr aus meinem Leben machen wolle. Das habe ich mir zu Herzen genommen und festgestellt, dass ich mich eigentlich gerne zur Krankenpflegerin ausbilden lassen möchte. Eine Krankenpflegerschule gab es schon damals in Brixen. Ich habe meinen ganzen Mut zusammengenommen und mit 26 Jahren noch einmal die Schulbank gedrückt. Das war nicht einfach für mich, aber ich habe diese Entscheidung noch nie bereut. In Brixen habe ich nicht nur meinen Beruf erlernt, sondern auch meinen Mann Franco kennengelernt und ein neues Zuhause gefunden. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Steckbrief Olga Hochgruber wurde 1940 in Reischach als achtes von neun Kindern geboren. Nach der Wirtschaftskrise der Dreißiger Jahre, die auch in Südtirol zu großer Not führte, wanderten in der Zwischen- und Nachkriegszeit viele junge Südtirolerinnen in die großen italienischen Städte aus und arbeiteten dort meist als Dienstoder Kindermädchen. So auch Olga Hochgruber: Mit 18 Jahren ging sie als Kindermädchen nach Mailand, wo sie acht Jahre blieb. 1966 kehrte sie nach Südtirol zurück, begann in Brixen eine Ausbildung zur Krankenpflegerin und lernte ebendort ihren Mann Franco Larcher kennen. 1970 heirateten sie und zogen nach Vahrn. Gemeinsam haben sie zwei Kinder. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete Olga Larcher als Krankenpflegerin im Krankenhaus Brixen.

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INTERVIEW

Politik & Gesellschaft

„Eine Hilfestellung am Lebensende“ Seit dem Jänner 2018 ist das Gesetz zur Patientenverfügung in Kraft. KARIN THALER, Koordinatorin der Caritas Hospizbewegung Eisacktal/Wipptal, spricht über die Wichtigkeit, uns in gesunden Tagen mit unseren Wünschen, Ängsten und Sorgen in Hinblick auf das Lebensende zu befassen.

Frau Thaler, die Caritas Hospizbewegung bemüht sich seit Jahren um das Thema „Patientenverfügung“. Was genau versteht man darunter? KARIN THALER: In der Patientenverfügung wird schriftlich festgehalten, welche medizinische Behandlung man wünscht im Falle der eigenen Entscheidungsunfähigkeit. Eine schriftliche Willensäußerung, die greift, sobald wir mündlich dazu nicht mehr in der Lage sind? Genau. Die Patientenverfügung gibt uns die Möglichkeit, unseren Willen im Hinblick auf lebenserhaltende Behandlungen und Schmerztherapien kundzutun. In der Medizin kann menschliches Leben inzwischen auch in äußerst prekären Situationen aufrechterhalten werden. Mit der Patientenverfügung bestimmen wir selbst, auf welche verfügbaren medizinischen Möglichkeiten zur Lebenserhaltung wir zurückgreifen wollen. Dieses Recht auf Selbstbestimmung wurde mit dem Gesetz Nr. 219/2017, das seit dem 31. Jänner 2018 in Kraft ist, verankert.

Info Sowohl Broschüre sowie Patientenverfügung finden Sie unter: www.provinz.bz.it/gesundheitleben/gesundheit/komiteeskommissionen-netzwerke/patientenverfuegung.asp

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Wie wissen wir, welche medizinische Behandlung am Lebensende möglich ist? Das Gesetz sieht vor, dass wir, bevor wir eine Patientenverfügung verfassen, ausführliche ärztliche Informationen erhalten haben – entweder vom Facharzt oder vom Hausarzt. Ihn bittet man um Aufklärung und eventuell Hilfe beim Ausfüllen der Patientenverfügung. Für ein solches Gespräch muss aber unbedingt ein Termin vereinbart werden. Kann man sich einfach hinsetzen und seine Patientenverfügung verfassen? Ja, auch eine frei geschriebene ist möglich. Um uns aber das Vorhaben zu erleichtern, hat das Landesethikkomitee, dem auch die Caritas Hospizbewegung angehört, einen dreiseitigen Vordruck verfasst, der im Bürgernetz heruntergeladen werden kann. Das Landesethikkomitee hat auch eine begleitende Broschüre ausgearbeitet, die ebenso den Vordruck enthält. Diese Broschüre sollte man beim Hausarzt bekommen, und sie liegt bei jeder Caritas Hospizbewegung auf. Wann sollten wir denn eine Patientenverfügung abfassen? Es besteht keine Verpflichtung dazu, aber wir raten jedem Erwachsenen, sich mit seiner Endlichkeit auseinanderzusetzen. Abfassen kann man eine Patientenverfügung, sobald man volljährig ist. Sinnvoll ist es vor allem für Menschen, die bereits in jungen Jahren an einer chronischen Erkrankung leiden, oder wenn man vor einer Operation steht. Eine Patientenverfügung ermöglicht nicht nur, künftige medizinische Behandlungen meinem Willen anzupassen, sondern sie verringert

auch das Risiko unzulänglicher oder unnötiger Behandlungen. Die Patientenverfügung ist somit ein Kommunikationsinstrument zwischen einem entscheidungsunfähigen Patienten und dem behandelnden Arzt auf der Intensivstation? Im engeren Sinne ja. Aber die Patientenverfügung ist für uns als Caritas Hospizbewegung weit mehr als das. Sie ist ein Instrument, um sich grundsätzlich mit dem eigenen Ableben zu beschäftigen. Und sie bietet Anlass, mit unseren Angehörigen den eigenen Tod zu thematisieren. Wenn die Angehörigen den Willen des Sterbenden kennen, kann das auch heilsam sein für die Trauerarbeit. Und die Patientenverfügung mindert den Entscheidungsdruck, der auf den Angehörigen und dem Gesundheitspersonal lastet. Außerdem beugt sie Konflikten zwischen den Beteiligten vor.

und nicht nach dem Vorhandensein einer Patientenverfügung forschen. Die Patientenverfügung greift erst später im Krankenhaus, sofern man sein Bewusstsein nicht wiedererlangt. Ärzte sind aber doch eigentlich dazu verpflichtet, Leben zu erhalten? Das ist jetzt der große Unterschied: Seit die Patientenverfügung auch rechtlich verankert ist, wird der Arzt von seiner Pflicht enthoben, Leben eventuell auch künstlich zu verlängern, was der inzwischen verstorbene Schweizer Schriftsteller Hannes Taugwalder gut ausdrückte: „Ich möchte keine erzwungene Daseinsfrist, die kein Leben mehr ist“. Wo soll die Patientenverfügung hinterlegt werden?

Das Testament wird erst eröffnet, wenn eine Person verstorben ist. Eine Patientenverfügung greift hingegen, sobald ich nicht mehr im Besitz meiner geistigen Fähigkeiten bin oder wenn ich mich weder sprachlich noch körperlich artikulieren kann. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes 219 ist die Patientenverfügung rechtlich verbindlich. Und das Abfassen der Patientenverfügung ist kostenlos.

Laut Gesetz soll es eine nationale Datenbank geben, in der die Patientenverfügung hinterlegt werden kann. Diese Datenbank gibt es aber noch nicht. Einstweilen raten wir, die Patientenverfügung beim Vertrauensarzt zu hinterlegen. Das Landesethikkomitee empfiehlt aber neben der medizinischen Aufklärung für die Patientenverfügung auf jeden Fall auch die Wahl einer Vertrauensperson, die weiß, wo die Patientenverfügung aufbewahrt wird oder sie selbst aufbewahrt. Zudem weiß die Vertrauensperson auch über die Inhalte der Patientenverfügung Bescheid, sodass sie als Sprachrohr dienen kann.

Ist die Patientenverfügung rechtlich immer verbindlich?

Ist eine einmal abgefasste Patientenverfügung unwiderruflich?

Immer, ja, bis auf die Erstversorgung eines Unfallpatienten. Wird die Rettung gerufen, dann wird der Notarzt auch weiterhin lebenserhaltende Maßnahmen ergreifen

Im Gegenteil. Wir von der Caritas Hospizbewegung raten sogar, die Patientenverfügung immer wieder zu erneuern. Meine Einstellung und Bedürfnisse können

Würde ein Testament nicht ausreichen, um meine Wünsche zu definieren?


Foto: Oskar Zingerle

Mit der Patientenverfügung haben wir ein Instrument in die Hand bekommen, das uns hilft, das Tabu zu brechen, und uns wieder bewusst macht, dass der Tod zum Leben gehört. Er ist das Sicherste, was in unserem Leben eintritt. Sterben ist wohl Teil unseres Lebens, aber sich antizipatorisch mit dem eigenen Tod zu befassen, dazu gehören Mut und Reife. Wie versucht die Caritas Hospizbewegung, die Menschen zur Abfassung einer Patientenverfügung zu bewegen?

Karin Thaler: „Die Caritas Hospizbewegung leistet viel Bewusstseinsbildung der eigenen Endlichkeit“

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sich ändern. Wichtig ist, dass ich jede Änderung mit einem Datum versehe, denn wie beim Testament gilt die aktuellste Version. Weil aber weit mehr Dinge als nur die medizinische Intervention am Lebensende zu regeln sind, hat die Caritas Hospizbewegung noch mehr getan und die Mappe „Meins für euch“ zusammengestellt. Welche Intention stand dahinter?

Wir begleiten mit ehrenamtlichen Mitarbeitern Kranke, Schwerkranke, sterbende Menschen, deren Angehörige und Trauernde. In dieser intensiven Begleitung haben wir gemerkt, dass Menschen, die am Lebensende stehen, es oft nicht schaffen, gerade mit den eigenen Angehörigen bestimmte Themen, etwa die Beerdigung, anzuschneiden. Umgekehrt ist das natürlich ebenso der Fall. Um heikle Themen in den Familien sprechbar zu

machen, haben wir bereits 2016 die Mappe „Meins für euch“ mit sechs Broschüren zusammengestellt für die Regelung der letzten Dinge. Die Mappe bietet eine unkomplizierte Hilfestellung, um sich mit der eigenen Sterblichkeit zu befassen und mit den Angehörigen ins Gespräch zu kommen. Wirkt die Patientenverfügung der Tabuisierung des Todes in unserer Gesellschaft entgegen?

Wir leisten sehr viel Sensibilisierungsarbeit in Schulen, Selbsthilfegruppen, Vereinen. Jeder kann bei uns um so einen Vortrag zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der eigenen Endlichkeit bitten. Je mehr wir das Thema Tod ins Leben holen, desto natürlicher können wir damit umgehen. Der Tod wir immer mit Angst und vor allem mit großer Trauer behaftet sein, aber wir können ihm anders begegnen. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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BRIXEN

Politik & Gesellschaft

Digitale Stadtgeschichte In schwarz-weiß wurden die Innenseiten des „Brixner“ Anfang der Neunziger Jahre abgedruckt – nur die Umschlagseiten gönnten sich etwas Farbe. 29 Jahre hat der „Brixner“ mittlerweile auf dem Buckel, und jede der 345 Ausgaben kann jetzt endlich online durchgeblättert werden – der „Na schaug, erkennsch den do?“-Effekt bleibt garantiert nicht aus. Wir haben es ausprobiert ... und manchmal geschmunzelt!

W

as haben die blutjunge Manuela Vontavon, ein mit Gasmaske verkleideter Lukas Lobis und ein Bruno Festini als Freddie Mercury gemeinsam? Sie alle schafften es in den Neunziger Jahren auf die Titelseite des „Brixner“ – und man kann sich kaum vorstellen, wer noch so alles aus den Innenseiten

der verschiedenen Ausgaben, im Achziger-Jahre-Style, mit Dauerwelle und Zampahosen, lacht. Es ist wirklich ein Riesenspaß, die alten „Brixner“ durchzublättern – und es ist nicht zu glauben, wen man da so alles entdeckt: Stefan Leitner wird als neuer Trainer der Handballer vorgestellt, Friedl Überbacher verklickerte schon

damals schicke Wohnungen, Georg Kaser lellt Zunge, Wally Mairegger kocht schwedischen Fisch, Wolfgang Plank tut seine Meinung zum Rauchverbot kund – und Elmar Albertini oder Willy Vontavon lachen, optisch quasi unverändert, von der Seite 3. Es ist wahrlich ein geniales Archiv, in das ab nun jeder Einsicht hat.

In ist, wer drin ist. 1996 wird’s

dann bunt. Schwarz-weiß ist out, Farbe ist in – und weil der „Brixner“ ja immer schon den Fortschritt liebte, ging er auch damals mit der Mode und flatterte ab nun im Vierfarbdruck in die Brixner Haushalte. Die Rubriken laden zum Lesen ein und spiegeln das redaktionelle Konzept wider, das die Redaktion ausgearbeitet hat: eine Titelstory, Leute-Meldungen, Reports mit aktuellen Themen aus Brixen und Umgebung, „Brixmix“ mit wichtigen Infos über Brixen und Brixner, Kultur, ein Werbung-Spezial und Argumente mit Meinungen und Leserbriefen. Die Redaktion bestand damals aus Elmar Albertini, Willy Vontavon, Anna Maria Mitterhofer,

THEOLOGIE & PHILOSOPHIE IM KONTEXT

FREMD SEIN

VORLESUNGSREIHE FÜR INTERESSIERTE 22

Armin Mutschlechner, Christian Moser, Irene Klammer, Markus Lobis, Lidia Erschbaumer, Edith Oberhofer und noch vielen mehr. Aufgelockert wurden die Rubriken von knatschbunten Werbeinseraten, die aus heutiger Sicht kleine grafische Katastrophen darstellen, aber damals eben als modern galten. Ja, so war er eben, der „Brixner“ von damals – aktuell, modern und interessant. Summa summarum hat sich an diesen Faktoren bis heute nicht wirklich viel verändert – wagen wir zu behaupten. Was sich allerdings zum Guten und vor allem zum Einfacheren entwickelt hat, ist der technische Aufwand: „Wenn ich mich zurück erinnere war es jeden Monat aufs Neue eine Herkule-

Die Bibel: Ein Buch mit Migrationshintergrund

Prof. Dr. Ulrich Fistill / Prof. Dr. Maria Theresia Ploner Es gibt kaum eine Seite der Bibel, auf der sich nicht Flucht- und Migrationserfahrungen eingeschrieben haben.Die biblischen Erfahrungen wurden zu kraftspendenden Herbergen. So ist die Bibel auch für uns heute eine wertvolle Begleiterin. 22. November, 06. und 13. Dezember 2018 jeweils von 14.00 bis 17.30 Uhr an der Phil.-Theol. Hochschule Brixen INFOS/ANMELDUNG > www.hochschulebrixen.it Tel. 0472 271 120 / annimi@hs-itb.it


Foto: Oskar Zingerle

die dann die Blätter abfotografiert und daraus Druckfilme hergestellt hat. Inserate und Fotos sind separat belichtet und in die Seiten „montiert“ worden, sodass am Ende eine druckfertige Seitenmontage entstehen konnte, aus der dann die Druckplatte für den Offsetdruck hergestellt wurde. Ganz zu schweigen von der Abwicklung der Werbeinserate, die heute ganz einfach per E-Mail zum Check gesendet werden. „Früher war das ganz anders“, erinnert sich die Werbeverkäuferin des „Brixner“, Sonja Messner. „Für jedes einzelne Inserat musste per Fax oder sogar mit persönlichem Botenservice das ‚Gut zum Druck‘ eingeholt werden – was sich manchmal als mühsam und kompliziert herausstellte. Zudem war es im Vor-Handy-Zeitalter auch recht schwer, die richtige Ansprechperson zu erreichen.“

Von mühsam zu easy. Heute In der E-Paper des „Brixner“ findet man alle bisherigen 345 Ausgaben aus den 29 Jahrgängen unserer Zeitschrift – am Desktop oder über die App, die es für iOS, Android oder auch Amazon Kindle kostenlos zum Download gibt

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saufgabe, den fertig gestalteten ‚Brixner‘ in Druck zu schicken“, erinnert sich Chefredakteur Willy Volkswagen empfiehlt

Vontavon. Die in einem rudimentären Layoutprogramm gestalteten Seiten wurden in den ersten

Jahren mit einem Laserdrucker einfarbig ausgedruckt und der Druckerei auf Papier übergeben,

hingegen wird, dank Desktop Publishing, das fertige Layout auf dem Mac erstellt; die Druckdatei wird übers Internet an die Druckerei versandt. Die heutige Technik bietet aber noch viel mehr Möglichkeiten, und das Redaktionsteam des „Brixner“

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eigene App verfügte. Man beschränkte sich aber nicht auf die neuen Ausgaben, sondern wollte ein digitales Archiv mit allen bis-

herigen Ausgaben erstellen und kostenfrei zugänglich machen. Soweit es ging, wurden aus älteren Ausgaben pdf-Dateien

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Politik & Gesellschaft hat schon vor Jahren beschlossen, diese auch zu nutzen. So war der „Brixner“ die erste Südtiroler Zeitschrift, die online über eine

generiert – die Basis für jede Online-Veröffentlichung. Die Dateien der ersten 15 Jahrgänge waren aber nicht mehr lesbar, weil sie damals mit einer Software erstellt worden waren, die heute nicht mehr existiert. Also mussten in sehr aufwändiger Weise Papierausgaben digitalisiert werden – eine Arbeit, die einige Jahre in Anspruch genommen hat. Seit kurzem ist die Sammlung nun komplett, und jetzt können nicht nur die neuen, sondern auch alle „historischen“ Ausgaben kostenlos gelesen werden: entweder am Computer (epaper.brixner.info), am iPad oder iPhone über die eigene App (App-Store: „Brixner ePaper“), auf jedem Android-Gerät über die ebenfalls eigene App (Google Play Store: „Brixner ePaper“) oder auch auf Amazons Kindle (App: „Brixner“). Alle 345 Ausgaben der Jahrgänge 1990 bis 2018 sind kostenlos verfügbar und laden geradezu ein, in die vergangenen 28 Jahre der Stadtgeschichte einzutauchen. Die Idee ist ebenso praktisch wie genial.

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diese Recherche von Ausgabe zu Ausgabe und von Seite zu Seite springen, bleiben wir immer wieder bei dem einen oder anderen Artikel hängen: „Der Koschter“ (Juli 1990, S. 29, eine Restaurantrezension), „Hallenbad: Wer soll es bezahlen?“ (Juni 1993, S. 7, über die anfänglichen Pläne), „Original Brixner Disco-Fieber“ (September 1994, S.6), „MiniPatent: Autofahren mit 16?“ (Mai 1994, S. 31) – alles Themen, an die man sich heute noch erinnert, sich der damaligen Problematik allerdings nicht mehr bewusst ist. Hie und da trifft man allerdings auch auf Berichte, die auch in eine der heutigen Ausgaben passen würden: die Brixner Bauwerke beispielsweise (Dezember 2000, S. 30), über die auch damals der eine oder andere mit dem Kopf schüttelte, oder die Wohnzone Landwirt (Januar 2001, S. 23), die erweitert werden soll, oder aber das Verkehrsproblem von Vahrn nach Brixen (Oktober 1999, S. 16). Mit der ePaper-Version ist es nun möglich, einen raschen und einfachen Einblick in die alten Zeiten zu erhalten, in denen es die Acquarena noch nicht gab, und auch die Disco Max war noch nicht gebaut worden. Was es damals allerdings schon gab, war das gelbe „X“ auf der Titelseite des „Brixner“ – das unverkennbare Logo-Detail des „Brixner“, das der Monatszeitschrift bis heute als Erkennungsmerkmal dient. Vom alten Layout ist nicht mehr allzu viel übrig, auch die Rubriken wurden längst aktualisiert: Politik & Gesellschaft in Rot, Menschen

& Meinungen in Violett, Kunst & Kultur in Orange, Freizeit & Sport in Blau und Wirtschaft & Umwelt in Grün helfen den Lesern von heute, sich im „Brixner“ zurechtzufinden.

Ein Stück Stadtgeschichte. Die

Zeitschrift entwickelte sich stetig weiter und mit ihr auch die Art und Weise, Berichte zu schreiben und Fotos abzubilden: Von Ausgabe zu Ausgabe wurden die Artikel kürzer, die Bilder größer, die Werbeanzeigen moderner und das Heft dicker. 2001 erhielt der „Brixner“, nach dem kleineren Relaunch im Jahr 1996, abermals ein neues Gesicht: ein neues Redaktionskonzept, frisches Layout und ein Relaunch des Logos standen damals auf dem Programm. Mit der 200. Ausgabe des „Brixner“, im September 2006, erfuhrt die Zeitung ihre bislang letzte LayoutÄnderung – die bis heute noch anhält. Auf insgesamt 20.000 Seiten hat man nun die Möglichkeit, sich ein Stück Brixner Geschichte „reinzuziehen“ – diese ist allerdings alles andere als langweilig. Immer wieder stößt man auf Themen, die einen interessieren, obwohl sie schon lange Geschichte sind – und auf Menschen, die man kennt oder kannte. Immerhin war ja (fast) jeder Brixner schon mal im „Brixner“. Lange Rede, kurzer Sinn: Versuchen Sie es einfach selbst – es lohnt sich definitiv! Wir wünschen viel Spaß beim Online-Stöbern! sandra.schuster@brixner.info evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

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Zukunftsvisionen im All z Ein „Bierchen auf dem Mond zu trinken“ könnte zum Beispiel durchaus eine Zukunftsvision sein, die die meisten von uns

noch erleben könnten. Das zumindest meinte Christian Rinner vom Raumfahrtunternehmen OHB bei einem von der Stiftung Vinzentinum pro futuro organisierten Vortrags- und Diskussionsabend im Vinzentiner Parzivalsaal. Der Raumfahrtexperte erzählte von heute selbstverständlichen Technologien, zum Beispiel Mobilfunk, dem Navi im Auto oder der Wettervorhersage, die allesamt ihre

P&G

Grundlage aus der Raumfahrt haben, und von in der Zukunft möglichen Technologien, die „es heute im Grunde bereits gibt; es geht lediglich darum, sie in die Praxis umzusetzen“. Und dafür brauche es Geld und Leute, die die Ideen vorantreiben. Namentlich nannte er das James-WebbWeltraumteleskop, das tiefer ins All blicken wird können als das Hubble-Teleskop. sp

Politik & Gesellschaft MÜHLBACH

Herz-Jesu-Institut übersiedelt z Im Kloster der Tertiarschwestern in Mühlbach wird bekanntlich ein Seniorenheim mit 68 Wohn- und Pflegeplätzen für den Bedarf der Gemeinden Mühlbach, Rodeneck, Vintl und Natz-Schabs entstehen. Gleichzeitig übersiedelt das im Kloster untergebrachte HerzJesu-Institut, also die Räumlichkeiten der privaten Mittelschule mit Mädchenheim, in ein neu zu errichtendes sowie in ein bestehendes Gebäude auf dem Klosterareal. Damit die Arbeiten für die Adaptierung der historischen Gemäuer in ein Seniorenheim durchgeführt werden können, ist

kurz

notiert

26

die Übersiedlung des Mädchenheimes nun der erste notwendige Schritt. Landesrat Philipp Achammer unterzeichnete kürzlich das Dekret für die Finanzierung des neuen Heims in der Höhe von 2,83 Millionen Euro, aufgeteilt auf die kommenden vier Jahre. Während die Mädchenschule weiterhin von den Tertiarschwestern geführt werden wird, liegt das zukünftige Seniorenheim in den Händen der Stiftung St. Elisabeth. Dass beide Infrastrukturen auf demselben Areal untergebracht sind, „ermöglicht ein Zusammenleben und fördert den Austausch zwi-

schen den Generationen“, erklärt Achammer. 2019 soll mit dem Bau begonnen werden, voraussichtlich 2022 soll er fertiggestellt sein. sp

Anfang 2019 sollen die Arbeiten zum Ausbau des Fernwärmenetzes in Brixens Altstadt beginnen. Wie auf dem zweiten Informationsabend bekannt gegeben, werden die Stadtwerke das Fernwärmenetz um die Großen und Kleinen Lauben, die Erhardgasse und den Pfarrplatz ausdehnen. Die Arbeiten dazu sind bereits ausgeschrieben worden.

Der Brixner Gemeinderat genehmigte eine Bilanzänderung, die der Stadtrat im Dringlichkeitswege beschlossen hatte. Damit wurden Landesbeiträge in Höhe von 150.000 Euro festgeschrieben zur Finanzierung verschiedener Vorhaben, wie die Erweiterung der Bushaltestelle in Milland und die Sanierung des Viadukts in Albeins.

Beim Treffen zum Generationendialog auf Einladung der JG Eisacktal in Brixen sind sieben Themen und Punkte zur Verstärkung des Zusammenlebens zwischen jüngeren Bürgern und Senioren erarbeitet worden. Ziel ist es, aus dem häufig Nebeneinander ein Miteinander der Generationen zu gestalten.


NACHGEFRAGT

„Wir müssen wachsam sein“ SIGLINDE CLEMENTI, Historikerin, Freie Universität Bozen, und Mitorganisatorin der am 10. Oktober am Campus Brixen abgehaltenen Tagung zu 40 Jahre Psychiatrierefrom, über Basaglia und die Auswirkungen des Gesetzes 180. Frau Clementi, 40 Jahre sind vergangen, seit das BasagliaGesetz die psychiatrische Versorgung in Italien revolutionierte. Wie viel dieses Gedankenguts findet sich heute noch in der sozialen Arbeit? Sehr viel. Franco Basaglia und die von ihm eingeleitete Bewegung der „Demokratischen Psychiatrie“ haben die psychiatrische Versorgung in Italien grundlegend verändert, und als Ideengeber hat Basaglia und seine zahlreichen Mitarbeiter weit über Italien hinaus gewirkt. Was sah die Psychiatriereform vor?

Mit dem von Franco Basaglia inspirierten Gesetz 180 aus dem Jahr 1978 wurden die großen psychiatrischen Anstalten geschlossen. Von nun an wurden dezentrale, vorwiegend auf ambulante Versorgung setzende psychiatrische Netzwerke aufgebaut. Heute gibt es nur mehr kleine stationäre Einheiten an den Krankenhäusern und dafür Zentren für Psychische Gesundheit vor Ort zur ambulanten Behandlung, außerdem verschiedene soziale Einrichtungen zur Integration. Welche Hürden gilt es heute für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Men-

schen mit psychischen Problemen zu überwinden? Basaglia ist vom Prinzip ausgegangen, dass die Gesellschaft die Menschen krank mache und diese sie auch wieder gesund machen müsse. Ambulante Versorgung und soziale Integration, auch zunehmend Selbsthilfe, sind daher Leitideen bis heute, die es immer noch konsequent umzusetzen gilt. „Es gibt nie genug Demokratie in der Psychiatrie“, hat Basaglia gesagt, und es gibt zurzeit genügend Gegenstimmen, die mehr Kontrolle fordern. Da müssen wir wachsam sein. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

NATO-AREAL

„Tris!“ z Seit über zehn Jahren bemüht sich die Gemeinde Natz-Schabs um die Übernahme des NatoAreals vom Land. Dieses wollte aber genau wissen, wie sich die Gemeinde eine zukünftige Nutzung vorstellt, und verlangte deshalb ein entsprechendes Konzept. Ein solches wurde vom Tourismus-Beratungsunternehmen Michaeler & Partner erarbeitet und liegt nun vor. In der Gastronomiesprache würde man den Vorschlag wohl als „Tris“

bezeichnen – es sieht nämlich drei Elemente vor: ein Museum, ein gegen Eintritt zugänglicher Naherholungsbereich und ein freier Bereich. Im Museum soll die Geschichte des Nato-Areals und seine Bedeutung im Kalten Krieg aufgearbeitet werden. Davon etwas abgegrenzt soll eine gegen Eintritt zugängliche Zone im Stile eines Schlossgartens entstehen mit einem Gastronomieangebot, architektonischen Highlights, einem Naturbadeteich,

einer Saunalandschaft, Spazierwegen, einer Kneipp-Anlage und anderen Attraktionen. Im freien Bereich soll es ebenfalls einen Naturbadeteich geben sowie Freizeit- und Kulturstrukturen. Das Konzept beinhaltet zwar eine Kostenschätzung sowie ein Führungsmodell, aber für genaue Prognosen und Versprechungen ist es für Bürgermeister Alexander Überbacher noch zu früh. „900.000 Euro an BBT-Umweltgeldern könnten als

Basis für die auf insgesamt 23 Millionen Euro geschätzten Investitionen verwendet werden.“ Zur weiteren Konkretisierung des Projektes möchte Überbacher unter anderem den Bürgern seiner Gemeinde auf den Zahn fühlen. Landeshauptmann Arno Kompatscher zeigte sich vom Konzept angetan und stellte die Übertragung des Areals im Konzessionswege in den nächsten Monaten in Aussicht. oz

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BRIXEN

BRIXEN

Schützen laden zur Buchvorstellung

Astra-mento! mit dem entsprechenden Teil des Mittelanschlusses gebaut werden soll. Da sich die Arbeiten dort aber verzögert haben, ist auch mit der Unterführung nichts weitergegangen. Die Gemeinde wird nun inzwischen jenen Teil der Unterführung bauen lassen, der sich vor dem Eingang des Jugendkulturzentrums befindet und dies dann mit dem Land verrechnen. Somit ist mit der Eröffnung des Jugendkulturzentrums im Frühjahr 2019 zu rechnen. oz

Foto: Oskar Zingerle

z „Das Gedenken an das bittere Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren war für die Bezirksleitung des Schützenbezirkes Brixen Anlass, auf meinen Vorschlag ein Buch herauszugeben, das die tragischen, bis heute nachwirkenden Folgen des Kriegsdramas dokumentiert“, schreibt Bezirkskulturreferent Josef Kaser im Vorwort einer Publikation, die in wenigen Tagen im Brixner Verlag A. Weger erscheinen wird. Das Buch „60 Jahre Schützenbezirk Brixen“ beinhaltet neben Grußworten und Tätigkeitsberichten drei sehr interessante Texte von Oswald Mederle (Der Brixner Raum und der Erste Weltkrieg), Hartmuth Staffler (Das Kriegsende 1918 und seine Folgen) und Peter Piock (Kreuze in den Bergen – 100 Jahre Südfront 1915¬–2015). Am Samstag, 10. November, wird die Publikation um 19 Uhr im Kolpinghaus vorgestellt.

z Das ehemalige Astra-Kino vollzieht derzeit bekanntlich eine Verwandlung in ein Jugendkulturzentrum. Dem aufmerksamen Beobachter ist womöglich aufgefallen, dass die Vorderseite des Gebäudes nach wie vor im alten Zustand ist, während die Außenmauern des hinteren Teils offensichtlich fertig – sogar schon in Forum-Rot gestrichen sind. Der Grund für diesen Umstand liegt darin, dass an der Vorderseite der Eingang für eine Unterführung in das Parkhaus geplant ist, die gleichzeitig

Bereits um 17 Uhr findet in der Brixner Pfarrkirche ein Gedenkgottesdienst mit Dekan Albert Pixner statt, der von der Musikkapelle Milland mitgestaltet wird. Anschließend folgt im alten Friedhof eine Gedenkansprache von Konrad Bergmeister. Die fast 400 Seiten umfassende Publikation ist nach dem 10. November unter anderem in der Buchhandlung Weger erhältlich. av

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Menschen & Meinungen „ARCHITEKTUR DARF POLARISIEREN“: Vielfalt ist das Credo von Matteo Scagnol

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PORTRAIT

„Bauten sind wie Kinder“ Foto: Oskar Zingerle

MATTEO SCAGNOL, der mit Preisen überhäufte Architekt und Harvard-Absolvent, verbringt von September bis Dezember mehrere Wochen als Gastprofessor an der School of Architecture der Princeton University im US-Bundesstaat New Jersey. Brixen wurde für den Weltenbürger endgültig zu einem Zuhause.

D

as große Fenster im letzten Stock des alten Gebäudes in der Fallmerayerstraße Nr. 7, langgestreckt und keck nach außen gezogen, wirkt wie eine riesige Linse, die einen Blick in die Welt ermöglicht, nach außen wie nach innen. Heimeliges Licht dringt in die Dämmerung dieses Freitagabends, letzte Besprechungen vor dem Wochenende. Matteo Scagnol ist auf dem Sprung. Alle zwei Wochen fliegt er mit seiner Frau Sandy Attia, einer Amerikanerin mit ägyptischen Wurzeln, in die USA. An der School of Architecture der Princeton University, einer renommierten Privatuniversität im Bundesstaat New Jersey, haben die beiden eine Gastprofessur. Ein Semester pro Jahr, von September bis Dezember. Wenn man nur im Büro sitzt, „si chiude la testa“.

Kinder, die es zu begleiten gilt, über das Ausführungsprojekt hinaus. Nachhaltigkeit, Kraft und Wirkung. Er arbeitet oft mit Papier und Bleistift, lässt seine Hand über das Blatt laufen, skizziert auf beinahe künstlerische Art die Ideen in seinem Kopf. „Es kommt darauf an, den einen Moment abzuwarten, ihn abwarten zu können.“ Er spricht in Bildern, poetisch angehaucht, ewig zweifelnd und doch selbstbewusst, bescheiden und gleichzeitig wenig zurückhaltend, wenn es darum geht, jemanden zu überzeugen.

Sein Ambiente. Die Büroräu-

„Es kommt darauf an, den einen Moment abzuwarten, ihn abwarten zu können“_ Matteo Scagnol

me verströmen Geschäftigkeit und wohltuendes Chaos. Matteo Scagnol und Sandy Attia setzen auf Teamarbeit, „die Mitarbeiter geben uns mehr als wir ihnen“. Sich aufeinander einzulassen, sich ohne viele Worte zu verstehen – dieser Modus ist der Grundpfeiler für den Erfolg. Dass er an manchen Tagen das gesamte Spektrum des Bauens leben kann, in Gesprächen und Sitzungen, mit Bauherren und öffentlichen Ämtern, das fasziniert ihn an seinem Beruf. Eigentlich klingt es mehr nach Berufung, wenn man Matteo Scagnol reden hört. Legeres Jeanshemd, 50 Jahre jung, sich die Haare raufend, wenn es darum geht, das richtige Wort zu finden, Pendeln zwischen drei Sprachen. Den Raum fühlen, ihn erspüren, sehen, was sich hinter der Ecke verbirgt. Wenn die Emotionen nur so sprühen, wenn Matteo Scagnol seine Ansätze, seine Philosophie zu erklären versucht, dann fällt er ins Englische. Für den Harvard-Absolventen ist dies die Sprache der Leidenschaft. Bauten sind für ihn wie

Seine Inspirationen. Friedrich

Nietzsche und seine Aussagen zur „Geburt der griechischen Tragödie aus dem Geiste der Musik“ sind ungewöhnliche Inspirationen für einen Architekten. Die Balance zwischen Dionysos und Apollon,

zwischen kreativer Verrücktheit und geometrischer Perfektion, zwischen der feurigen Musik des italienischen Komponisten Domenico Scarlatti und jener geradlinigen von Johann Sebastian Bach lässt sich wunderbar auf jedes Bauwerk übertragen, unabhängig von seiner Größe, losgelöst von starren Traditionen. Wirkung und Kraft, darauf müsse alles basieren. Moderne Architektur mit dem Dialekt zu vergleichen ist unkonventionell, gewagt, trifft aber die Seele seines Schaffens. Sparsame Klarheit, die Reduzierung auf das Wesentliche, manchmal sogar Kargheit. „Architekten reden nicht viel, sie machen.“

Sein Werdegang. Matteo Scag-

nol hat wahrscheinlich auf ganz eigene Art „etwas von Südtirol“ verstanden, weil er sich eine gewisse Distanz bewahrt hat und weil er andere Wirklichkeiten

kennen gelernt hat. Open Mind, um auf die Menschen eingehen zu können. Er ist in Triest geboren, in Brixen aufgewachsen, und er hat in Venedig studiert. Dass er sich dort inskribiert hatte, erfuhr sein Vater erst, als die erste große Mathematikprüfung geschafft war. Nach dem Studium hat Matteo Scagnol für zwei Jahre in Neapel gelebt, dann bot sich die Chance auf ein Auslandsstipendium an der Harvard University in Cambrigde in der Nähe von Boston. Der Postprofessional Master in Architektur war für ihn letztendlich das Tor zum Erfolg. Er hat unzählige Preise gewonnen, wurde mehrmals als bester Architekt gewürdigt, hat jede Menge Artikel und Aufsätze veröffentlicht und ist trotzdem ein Suchender geblieben, jemand, der sich nicht zufriedengibt. „Raccolgo ogni giorno“, weil er sich nicht in

ein Schema pressen lassen will, weil er nicht typisch sein will. Und weil er wie beim Surfen oben auf der Welle bleiben will. Sich einlassen auf die Gegebenheiten, sich tragen lassen und trotzdem lenken. Leben hat für ihn mit Zufall zu tun, immer, und die Zufälle bieten den idealen Nährboden für Kreativität.

Sein Credo. Wer oben bleiben

will, braucht Kraft. „Man muss Glück haben, aber man muss auch gut arbeiten“, ausprobieren, sich an Wettbewerbe wagen. Von Amerika zog es ihn schließlich wieder nach Venedig, dann nach Rom, bis es endlich an der Zeit war, „meinen Platz zu finden“. Brixen wurde für den zweifachen Vater, für den Weltenbürger, endgültig zu einem Zuhause. Angelpunkt, Ausgangspunkt, Rückzugsort. In einem kleinen Büro wagte er sich an Projekte, unerschro-

cken, stets auf Unabhängigkeit bedacht. Vielfalt ist sein Credo, Infrastrukturbauten wie einen Tunnel möchte er ebenso in ein Gesamtbild einfügen wie Schulen, Hotels, Einfamilienhäuser. Und wie zum Beispiel das Gebäude des Tourismusvereins in Brixen, dem der alte Baum nicht weichen musste. Architektur darf auch polarisieren, soll das sogar. So wie Scarlatti und Bach, Gegensätze, die „not matching“ sind, deren Mischung aber einen besonderen Reiz darstellen. „Reaktionen sind wichtig!“ Reaktionen seien die Basis, wenn es darum gehe, den Augenblick und die Zukunft gleichzeitig zu denken. „Ich will nie alles fix und fertig haben.“ Matteo Scagnol strebt nicht nach Perfektion, vielmehr nach Entwicklung. Hinhören, sich

treiben lassen, das Wesen eines Bauwerks erfassen. Das kommende Jahr birgt große Herausforderungen. Acht Architekturbüros hatten sich für den Umbau der Cusanus Akademie beworben, Scagnols Studio ging als Sieger hervor. Das Haus wurde Anfang der 1960er Jahre nach den Plänen von Othmar Barth gebaut. Für Matteo Scagnol und sein Team gilt es, „die reichhaltigen Lösungen, die Barth anbietet“, mit dem gebotenen Feingefühl weiterzuentwickeln. Manchmal müsse man als Architekt auch im Hintergrund bleiben. „Si deve essere servitore.“

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Geschenk übergeben z Sie haben sich riesig gefreut! Annalena und Laura Prader aus Afers wurden nämlich im „Brixner“ Nr. 344 für ihr bezauberndes Seifenblasen-Foto zu den Gewinnern der alljährlichen Kinderfotoaktion gekürt. Und Gewinner erhalten bekanntlich immer ein Geschenk – dieses wurde auch heuer wieder von der Brimi zur Verfügung gestellt. An die klei-

nen Gewinnerinnen wurde vom Marketingteam der Brimi, Thomas Reiter und Mirjam Cestari (links im Bild), ein prallgefüllter Rucksack übergeben. Bei der Übergabe mit dabei waren neben den 3- und 1,5-jährigen Mädchen auch ihre Mutter Kathrin Pernthaler: „Auf die lustige Idee, Seifenblasen aus Kreide auf den Asphalt zu malen, ist eigentlich mein Mann gekom-

Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

IN EIGENER SACHE

men. Er hat so etwas Ähnliches im Internet gesehen, und da beide Mädchen gerne mit Kreide malen, haben wir uns im Nachzeichnen

versucht – dabei ist das tolle Foto entstanden“ – und dieses hat auch die Jury der Kinderfotoaktion auf Anhieb überzeugt. eh

M&M Menschen & Meinungen VAHRN/WIEN

Live bei der Karlich-Show z Reinhard Tscholl, der weit über Brixens Stadtgrenzen hinaus bekannte Theaternarr, steht diesmal nicht als Theaterfachmann im Rampenlicht, sondern als „Beziehungsfachmann“: Er wurde quasi als Experte für langjährige Paarbeziehungen ins ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg eingeladen, um bei der „Barbara-Karlich-Show“ als Kandidat aufzutreten. Wie es dazu kam, darüber kann Tscholl selbst nur Vermutungen anstellen: „Womöglich hatte mein langjähriger Freund Ernst Strobl, der in Wien für die ‚Salzburger Nachrichten‘ tätig ist, seine Hände im Spiel.“ Fakt ist,

kurz

notiert

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dass der Megakulturliebhaber der Grande Dame des Österreichischen Talk-Fernsehens im Oktober Rede und Antwort stand zum Thema „Liebesbeweis: Zusammenziehen“. Dass er zu diesem Thema der geeignete Kandidat sei, darüber hatte Reinhard Tscholl nie einen Zweifel: „Ich bin schließlich seit 53 Jahren mit Maria verheiratet.“ Vor der Kamera erzählte er sodann offen über seine stark von der katholischen Kirche geprägten Jugend in Bozen und von seiner daraus resultierenden frühen Eheschließung im Jahr 1965. Ebenso verriet er, dass das Zusammenleben

in der Partnerschaft – „möglichst mit demselben Partner“ – für ihn schlichtweg die Maxime sei. Aber Reinhard Tscholl gab dem „Brixner“ auch sein Geheimnis preis, wie eine

Ehe ein Leben lang funktionieren kann: „Liebevolles Miteinander, respektvoller Umgang – und die Kraft haben, auch mal still zu sein.“ sp

Florian Hochgruber aus Rodeneck und René Pichler aus Lüsen sind Vize-Europameister im Schalungs- und Betonbau. Beide Eisacktaler haben an den Euro­Skills 2018 in Budapest teilgenommen, der europäischen Berufsmeisterschaft. 567 Teilnehmer aus 28 Ländern traten in 39 Berufen gegeneinander an.

Dem Brixner Jungregisseur Lorenz Klapfer wurde gemeinsam mit der Olangerin Teresa Prugger der erste Südtiroler Fair-ImageAward für ihren Kurzfilm zum Thema „Mädchen und Werbung“ verliehen. Der Landesbeirat für Chancengleichheit arbeitet mit diesem Award gegen klischeehafte Rollenbilder in der Werbung.

Nach sieben Jahren Pflegedienstleiter im Öffentlichen Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“ in Brixen und anschließenden drei Jahren in der Pflegedirektion des Gesundheitsbezirks Brixen wurde Harald Frena nun zum Leiter des Pflegedienstes im Krankenhaus Sterzing ernannt.


O o op s

LAMMento

mein Hoppala

Karin Thaler, Stilberaterin

Aha.

„Too old?“ Nun ja, es hatte mich wiedermal in eine Diskothek verschlagen. Es kommt zwar selten vor, aber ab und an statte ich dann doch den Tanztempeln dieses Landes einen Besuch ab – dann, wenn der Abend nicht nach Sperrstunde der Stadtlokale zu Ende sein soll. Da war ich also – und zu meinem Erstaunen gefiel es mir! So sehr, dass ich auf der Tanzfläche ausgiebig feierte, tanzte und mitshakete. Die Musik war gut – richtig gut. Ich kannte fast jedes Lied und erfreute mich an diesem tollen Abend. Irgendwann legte ich dann doch eine kleine Pause ein, ging zur Bar und holte mir etwas zu trinken. Ein junger Bub stand neben mir. Ich erkannte ihn – es war der Sohn einer Freundin, 17 oder vielleicht 18 Jahre alt. Ich sprach ihn an und fragte, ob es ihm denn hier auch so gut gefalle, da die Musik doch so toll sei. Er sah mich an, wirkte leicht gelangweilt, nahm einen Schluck von seinem Getränk und sagte: „Kein Wunder, dass es dir gefällt – heute ist ja auch Oldies-Night!“

Leser kochen für Leser

mmh!

Pistazien-Schälchen mit Avocado & Räucherlachs > Zutaten 70 g gehackte Pistazien; 70 g geriebenen Parmesan; 8 x Alufolie 20 x 15 cm; 1 Metallschälchen, ø ca. 3 cm; 1 Avocado; 2 Esslöffel Joghurt; 2 Esslöffel Mayonnaise Zitronensaft; Salz; 100 g Lachs

> Zubereitung Die Pistazien mit dem Parmesan vermischen. Eine Pfanne erhitzen. Zwei Esslöffel der Pistazien-Käse-Mischung kreisförmig (ø ca. 10 cm) darin flachdrücken. Sobald sich goldbraune Ränder bilden, mit einem Pfannenwender entnehmen und sofort auf dem

umgedrehten Metallschälchen mittig platzieren. Mithilfe eines AlufolieStücks zum Schälchen formen. Erkalten lassen. Sieben weitere Schälchen formen. Für die Creme die Avocado häuten, den Kern entfernen, zerkleinern, mit Zitronensaft beträufeln und mit dem Joghurt, der Mayonnaise und dem Salz pürieren. PistazienParmesan-Schälchen aus der Alufolie nehmen, mit Avocadocreme füllen und mit Räucherlachs belegen.

Zum Aperitif genießen kann man die kreativen Schüsselchen von Sabine Peer, die seit kurzem das „Brixner“-Redaktions- und Lektorat-Team verstärkt. Bei Sabine hat der Fehlerteufel keine Chance! Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

„Das ist der einzige Weg“, sagt der Franz, während er ein Wahlzuckerle lutscht, das ihm letzte Woche irgendein Kandidat von irgendeiner Partei gegeben hat, an dessen Namen er sich aber nicht erinnern kann. Der einzige Weg? Wohin?, frag ich den Franz. „Wenn wir die Demokratie als beste aller Gesellschaftsformen noch retten wollen, müssen wir einen radikalen Weg gehen!“, sagt er, und dabei bilden sich auf seiner Stirn Schweißperlen, was beim Franz sehr ungewöhnlich ist. Aha, sag ich. Und wie soll dieser radikale Weg aussehen? „Schau“, sagt der Franz, „wenn wir uns ehrlich sind, haben wir ja bei uns im Vergleich zu anderen Regionen geradezu paradiesische Verhältnisse, sogar in der Sanität, und trotzdem haben die Leute den Eindruck, dass Südtirol ein Entwicklungsland ist, in dem einfach gar nix funktioniert.“ Aha, sag ich. Und woher kommt das? „Diese Wahrnehmung übernimmt die Bevölkerung von populistischen Politikern, die sich in einem ständigen politischen Überlebenskampf befinden und deshalb andauernd den Zeigefinger auf das Haar in der Suppe richten, das meist gar nicht da ist oder das zumindest mit freiem Auge gar nicht sichtbar ist!“ Aha, sag ich. „Das Schlimme aber ist, dass diese MöchtegernHysteriker zwar gern kritisieren, aber meist keinen machbaren Gegenvorschlag haben, wie man dieses Haar vermeiden könnte.“ Aha, sag ich nun zum vierten Mal, und wie sieht deine Lösung aus? „Populismus muss abgeschafft werden“, sagt er. „Per Dekret.“ Aha.

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Jubiläum eines Unikums z Es war der 19. Oktober 1998, als Oskar Zingerle zum ersten Mal bei seinem neuen Arbeitsplatz bei Brixmedia antrat; damals befanden sich die Brixmedia-Büroräumlichkeiten noch in der Kammerhube, der „alten Durst“. Oskar war 21 Jahre jung und noch etwas grün hinter den Ohren. In den letzten 20 Jahren seit seiner Einstellung hat sich einiges getan: Vom „Mädchen für alles“ hat er sich zum „Brixner“-Fotografen gemausert, koordiniert das hauseigene Tonstudio, nimmt Radiospots und Telefonansagen auf, schreibt Texte für die verschiedenen Gemeindeblätter, die Brixmedia herstellt. Er managt das „Mühlbacher Marktblatt“, sein Schreibtischchaos, eine vierköpfige Familie, den Neubau seines Eigenheims und vieles mehr – ein Multi­talent eben. Der Mühlbacher ist zudem für die durchtrainierten Lachmuskeln des neunköpfigen Brixmedia-

Foto: Evi Hilpold

Menschen & Meinungen

IN EIGENER SACHE

Teams verantwortlich – auch wenn nicht alle seine Witze während der Kaffeepausen immer auf Anklang stoßen. Nichtsdestotrotz ist unser Oskar nicht wegzudenken aus der

ÖBPB “Zum Heiligen Geist „ APSP “Santo Spirito

Brixmedia-Familie, die sich Tag für Tag darüber freut, wenn sich die Bürotür öffnet und ein herzliches „Guten Morgään“ erklingt. Auf weitere 20 Jahre, Ossi! eh

BRIXEN

Vom Highway aufs Rad

Wir sind ein öffentlicher Betrieb im Bereich der Seniorenbetreuung in Brixen und Klausen und suchen mittels Auswahlverfahren die/den

DIREKTORIN / DIREKTOR

Vollzeit – Auftrag für 5 Jahre – verlängerbar Zugangsvoraussetzungen: • Besitz eines Hochschuldiploms ersten oder zweiten Grades in Wirtschafts- und Handelswissenschaften oder eines gleichgestellten Studientitels und mehrjährige Berufserfahrung • Zweisprachigkeitsnachweis gemäß DPR. Nr. 752 vom 26.07.1976, Grad A, Europäisches Niveau C1. Weitere Informationen entnehmen Sie dem Ausschreibungstext des Auswahlverfahrens, veröffentlicht unter www.altersheim-brixen.it, oder erteilen wir Ihnen gerne auch telefonisch unter der Rufnummer 0472 255011. Abgabefrist für das Ansuchen: 30. November 2018 – 12:00 Uhr mittels schriftlicher Bewerbung, die Sie an personal@altersheim-brixen.it senden oder persönlich im Personalbüro des ÖBPB „ Zum Heiligen Geist“, Brixen – Mozartallee 28, abgeben können.

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z Die Begeisterung für die Stadt Brixen, deren Einwohner und die Umgebung haben die US-Amerikanerin Eve Konstantine nach Südtirol verschlagen. „Ich bin vor drei Jahren mit Freunden hierhergekommen, die in Brixen und auf der Fane Alm in Vals Dreharbeiten für den Film ‚Smitten‘ von Berry Morrow machten“, erzählt sie, „und ich war so begeistert, dass ich einfach hiergeblieben bin“. Von Washington D.C., wo sie beim IWF gearbeitet und sich über Land auf sechsspurigen Autobahnen fortbewegt hat, ist sie in Brixen nur mehr mit dem Fahrrad unterwegs. Das ist für Eve Konstantine, die in Stufels wohnt, ein wesentlicher Grund dafür, dass sie sich in Brixen so wohl fühlt. Eve Konstantine ist trotzdem noch viel

in der Welt unterwegs, weil sie als Coach und Referentin für internationale Organisationen tätig ist. Sie kommt aber immer gern zurück und schwärmt von der sauberen Umwelt und von der Faszination des Eisacks. Den Brixnern bescheinigt sie, dass sie kultiviert sind und überlegt handeln. Diese Begeisterung für unsere Stadt zeigt sie auch in der beliebten US-Fernsehserie House Hunters International, für die sie ausgewählt wurde. In dieser Serie werden US Bürger vorgestellt, die sich für ein Leben im Ausland entschieden haben. In der App- und Epaper-Version des „Brixner“ kann man den Film ansehen, der mit Eve Konstantine gedreht wurde. Brixen und seine Umgebung kommen darin nicht zu kurz. ha


IN EIGENER SACHE

Der„Brixner“ in Brüssel z Anfang Oktober stand Brüssel für die Veranstaltungsreihe „European Week of Regions and Cities“ ganz im Zeichen der Regionen. Neben hochrangingen Politik- und Medienvertretern bot die Europäische Kommission dieses Jahr zum zweiten Mal auch jungen Journalisten die Möglichkeit, an der Veranstaltungswoche teilzunehmen. Unter dem Programm „Youth4Regions“ sollten sie die Woche begleiten und über sie berichten. In diesem Jahr war auch Brixen in Brüssel vertreten: Anina Vontavon, Studentin und „Brixner“-Redakteurin, wurde als eine von 19 von der Kommission ausgewählt. Gemeinsam mit anderen jungen Journalisten aus den verschiedenen Mitgliedsstaaten der EU durfte sie einen Blick hinter die Kulissen der Europäischen Institutionen werfen und EU-Politik hautnah erleben. Am Ende der Woche trafen die Redakteure in spe auf Corina Cretu, EU-Kommissarin ’ für Regionalpolitik, die ihnen Rede

Echo

und Antwort rund um ihr Ressort und um die EU stand: „Wir müssen die Europäische Union wieder näher an die Bevölkerung bringen – besonders in die Jugend muss investiert werden. Deshalb sind Programme wie Youth4Regions so wichtig.“ Die „European Region’s Week“ ist die größte Veranstaltung

für Regionalpolitik in der Europäischen Union; an der diesjährigen 16. Ausgabe zählte sie über 6.000 Besucher. Sie gilt als der Treffpunkt für Vertreter der Regionen, die sich mit Politikern aus Brüssel und Kollegen aus anderen Mitgliedsstaaten über die Regionalpolitik austauschen können. wv

Leser schreiben uns

„Von Jahr zu Jahr schlimmer“ Ein Leserbrief zum Mountainbike-Testival

Regina Hinterlechner Noflatscher, Brixen

Liebes Brixner-Team, gerne lese ich eure Zeitung. Vielen Dank dafür! Bereits in der August-Ausgabe wurde auf Seite 41 über das Mountainbike-Testival in Brixen informiert. Jetzt ist das Testival Gott sei Dank vorbei, und als Anrainerin sowie als Benützerin des Wanderweges, von dem der offizielle Zugang zu meinem Wohndomizil am Truntnerweg führt, möchte ich klarstellen, dass dieser Teilabschnitt sehr wohl von Wanderern sowie auch von Fußgängern benutzt wird. Während des Testivals entsteht damit eine bedrohliche Situation. Doch

nicht genug! Diese Strecke wird weiterhin von Radfahrern mit hoher Geschwindigkeit genutzt, der Zustand des Weges wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Ich empfehle jedem eine Herbstwanderung von der Lüsnerstraße aus über den Truntnerweg hinauf nach St. Andrä. Dadurch kann sich jeder selbst ein Bild über dieses „Erfolgsevent“ machen und sich von den zurückgelassenen Spuren („das doppelte Erlebnis!“) überzeugen und auch über diese berichten.

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

UMFRAGE

Wie viel darf‘s sein?

Fotos: Oskar Zingerle

Sollen Kinder und Jugendliche ihr eigenes Geld in der Tasche haben und darüber frei verfügen können, oder besser doch nicht? Wir haben uns in Brixen umgehört, was heutzutage an Taschengeld üblich ist und mit welchen Pflichten es verbunden wird.

„Ich bin absolut für ein Taschengeld“, sagt Johanna Notdurfter. „Es ist einfach wichtig, dass Kinder und Jugendliche den Umgang mit Geld lernen – und wie sollte das besser gehen als mit eigenem Geld? Vertrauen ist zwar gut, aber Kontrolle ist besser, und deshalb ist es auch wichtig, dass man als Eltern schaut, wie das Geld verwendet wird. Wichtig ist, dass man ein gutes Vorbild ist und den Kindern den richtigen Bezug zum Geld lehrt.“

„Ich lege Wert darauf, dass meine Kinder Kleidung und Spielsachen wertschätzen. Wenn sie das Lernen, können Sie auch selbst besser mit Geld umgehen. Ein Taschengeld kann hilfreich sein, die Basis für einen richtigen Umgang ist aber eine andere. Ich habe mein Taschengeld früher immer gleich ausgegeben, der Lerneffekt war relativ gering. Deshalb bin ich mir noch nicht sicher, wie und in welcher Form ich Taschengeld austeile – vielfach hängt das auch vom Charakter des Kindes ab“, sagt Michelle Felsner. 36

„Meine Tochter bekommt 5 Euro pro Woche“, erklärt Brigitte Lusser. „Sie ist jetzt zehn Jahre alt und darf die 5 Euro sparen oder darüber frei verfügen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie im Haushalt mithilft und kleine Aufgaben, wie Spülmaschine ausräumen oder Tisch decken, übernimmt – was natürlich nicht immer ganz von alleine geht. Wenn ihr etwas gefällt und sie es sich kaufen möchte, dann spart sie das Geld.“

„Ein paar Euro ab zwölf oder 13 Jahren finde ich absolut okay. Dann ist natürlich erst zu sehen, wie es mit dem Haushalten funktioniert. Wenn alles passt und das Geld auch sinnvoll genutzt wird, kann man das Taschengeld eventuell auch steigern. Wenn nur blödsinnige Dinge gekauft werden, kann man es auch kürzen“, meint Wolfgang Tschiesner.

Inge Bacher hat keine fixe Routine, was das Taschengeld betrifft: „Ich gebe nicht wirklich ein Taschengeld, sondern einfach dann ein paar Euro, wenn sie gerade gebraucht werden. Einen fixen Betrag an einem fixen Tag möchte ich nicht vereinbaren – das habe ich selbst auch nicht bekommen und ist meines Erachtens auch nicht notwendig.“

„Alles mit Maß und Ziel!“, sagt Rudi Bizjak. „Besonders Jugendliche sollten schon immer etwas Geld dabeihaben. Ganz ohne geht es heutzutage nicht. Wichtig ist dabei, nicht zu übertreiben. Ich selbst war immer etwas sparsam beim Austeilen von Taschengeld, weil auch ich mir mein Geld als Jugendlicher selbst verdienen musste. Ich habe allerdings nie kontrolliert, wie meine Kinder das Taschengeld investiert haben – ich glaube recht vernünftig.“

„Es ist wesentlich, Taschengeld zu erhalten, um einen Bezug zum Geld zu bekommen“, findet Erica Comploi. „Abhängig vom jeweiligen Alter sollte der Betrag und die Kontinuität gestaffelt und unbedingt auch mit kleinen Aufgaben im Haushalt verbunden sein. Dann erst können die Kinder verstehen, dass man nur etwas verdient, wenn man eine Leistung dafür bringt. Die Eltern sollten ihren Kindern früh genug erklären, dass man nicht alles kaufen kann, sondern auch haushalten muss.“

„Ab der 4. oder 5. Klasse Volksschule kann Taschengeld gegeben werden – dann lernen die Kinder zu rechnen und zu begreifen. Ich würde das Thema auf jeden Fall mit den Kindern besprechen und versuchen, ihnen ein gutes Verhältnis zum Geld zu lehren. Sobald sie mit Zahlen umgehen können, ist es auch wichtig, dass sie selbst etwas Geld haben, um das Erlernte in die Praxis umzusetzen“, sagt Ida Psaier.


Pro& Contra Gibt es das echte Törggelen nur im Eisacktal? Der Hintergrund:

Gebratene Kastanien, ein „nuier“ Wein, Selchkarree, Hauswurst und Sauerkraut – das alles gehört zum traditionellen Törggelen. Nicht nur bei den Südtirolern selbst, sondern auch bei vielen Touristen gehört dieser Brauch zum alljährlichen Pflichttermin im Herbst. Angeboten wird das Törggelen mittlerweile im ganzen Land – aber: Wo „törggelt“ man richtig?

PAUL HUBER, Inhaber des Griesserhofs in Vahrn: „In Brixen und Umgebung wurde der Brauch geboren“

ALEXANDRA MAIR, Produktmangerin der IDM: „Es gibt mehrere Gebiete, in denen Kastanien und Trauben wachsen“

Ja Das echte Törggelen kann nur im Ei-

Nein Fakt ist, dass es mehrere Gebiete in

sacktal stattfinden. Es ist nachgewiesen, dass hier der Ursprung liegt. Das echte Oktoberfest gibt es nun mal auch nur in München. Natürlich gibt es auch andere Gebiete in Südtirol, in denen Trauben und Kastanien wachsen, aber in den Buschenschänken von Brixen und Umgebung wurde der Brauch geboren. Dass es hier auch die längste Geschichte dieses Brauches gibt, ist unumstritten und kann auch anhand von Dokumenten im Kloster Neustift bewiesen werden. Als das Törggelen begonnen hat, gab es allerdings noch keinen touristischen Hintergedanken. Törggelen findet in erster Linie auf einem Bauernhof statt, am besten in einer Bauernstube – und nicht in einem Hotel oder einem Gasthaus. Das Allerwichtigste ist, dass Produkte aus der eigenen Produktion auf den Tisch kommen – vor allem, was den Wein betrifft; dieser muss trüb und in der Gärphase sein. Die Kundschaft ist sensibler geworden und legt Wert auf Qualität. Sie akzeptiert es heute nicht mehr, wie es vielleicht vor 20 Jahren noch vorkam, dass ein Wein aus dem Veneto und Tiefkühlprodukte auf den Tisch gestellt werden. Die Gäste lieben das Authentische und kommen deshalb vermehrt ins Eisacktal – weil der Grundgedanke hier auch gelebt wird. Immer wieder besuchen uns Gäste aus dem Westen und Osten Südtirols, die vielleicht nicht so weit fahren müssten, um zu törggelen. Sie wissen aber: Das echte Törggelen kann nur im Eisacktal stattfinden. Deshalb nehmen sie den Weg auf sich. z

Südtirol gibt, in denen Kastanien und Trauben wachsen: im Unterland beispielsweise, bis nach Meran, oder in der Gegend rund um Tisens. Und so ist der Brauch entstanden: Im Herbst besuchten Weinliebhaber die Weinbauern, um den neuen Jahrgang zu verkosten. Ihr Essen brachten die Besucher zunächst selbst mit. Bald aber tischten die Gastgeber für die Jahreszeit typische Speisen auf. Die Verkostung des neuen Weines fand ursprünglich im Weinkeller statt. Dort stand die hölzerne Weinpresse, deren Name „Torggl“ vom lateinischen „torquere“ – also „pressen“ kommt. Daraus hat sich der Name Törggelen entwickelt. Heute ist es schwer nachzuvollziehen, wo genau es entstanden ist. Richtig ist allerdings, dass das echte Törggelen im Buschenschank stattfindet. Die Konzentration derselben ist im Eisacktal sehr groß; somit ist dieses Tal mit Sicherheit ein Kerngebiet, aber nicht das einzige, an dem richtig getörggelet werden kann. Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass das Törggelen dort angeboten wird, wo die beiden primären Produkte, Trauben und Kastanien, auch wachsen. Törggelen im Ausland halte ich für unglaubwürdig und nicht authentisch. Wenn jemand echtes Törggelen erleben will, muss er an den Ursprung gehen – in den Buschenschank. Und auch da gibt es Unterschiede: Diejenigen, die ihre Produkte selbst anbauen und veredeln, erfüllen die Kriterien des „Roten Hahns“ und stehen somit für Qualität. Nur so erlebt man das einzig wahre Törggelen. z

r e p a eP Den „Brixner“ lesen Sie am besten über die eigene kostenfreie App – für iOS, Android und Kindle!

Brixner ePaper News


Kunst & Kultur DEKADENZ-GESCHÄFTSFÜHRERIN ANNA HEISS: „Die einschlägige Ausbildung und die Kompetenzen, die ich mir angeeignet habe, passen perfekt zu diesem Job“

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Foto: Oskar Zingerle

INTERVIEW

„Dieser Job passt perfekt“

Die Gruppe Dekadenz hat seit 1. September 2017 mit ANNA HEISS eine Fachfrau in Sachen Kulturmanagement als Geschäftsführerin eingestellt. Mit der eben begonnenen Herbstsaison startet ihr erstes selbstgestaltetes Programm. Frau Heiss, Sie haben erst kürzlich Ihren 30. Geburtstag gefeiert – ziemlich jung für die verantwortungsvolle Aufgabe, ein renommiertes Theater zu managen! ANNA HEISS: Ich komme mir gar nicht so jung vor, weil ich schon so lange in diesem Bereich tätig bin. Ich bin jetzt dort angekommen, wo ich immer hinwollte. Sie hatten immer schon Kulturmanagement als Ziel im Visier? Ich hatte schon während des Studiums der Film-, Theater-, und Medienwissenschaften und Kulturmanagement ein Berufsziel vor Augen, und das hab ich sehr stringent verfolgt. Lustiges Detail am Rande: Für die Bewerbung zum Kulturmanagement habe ich einen Beruf beschrieben, der genau der ist, den ich jetzt hier ausübe. Ich hatte schon damals das Gefühl, den Berufswunsch so zu formulieren. Es war wichtig für mich, um mich dahingehend auszurichten. Und es hat auf Anhieb geklappt … Mir wurde schon früh signalisiert, dass in der Dekadenz einmal ein Führungswechsel stattfinden wird und dass diese Aufgabe für mich eine Option wäre. Natürlich musste ich an einer offiziellen Ausschreibung teilnehmen, bei der ich den Vorstand überzeugen konnte. Peanuts! Sie haben ja selbst gesagt, Sie sind die Beste für den Job. Das war nicht arrogant gemeint, aber ich hatte schon ein gewis-

ses Selbstbewusstsein diesbezüglich. Die Dekadenz gehörte seit der Kindheit zu meiner Welt. Mit Ingrid Porzner wurde der Nachwuchs gefördert und das Jugendtheater aufgebaut. Mit meiner Theatergruppe VonPiderZuHeiss spielte ich dort regelmäßig seit 2011. Ich war mir sicher, dass dieser Job mit meiner einschlägigen Ausbildung und den Kompetenzen, die ich mir angeeignet habe, perfekt zusammenpasst. Sie kennen nicht nur die Gegebenheiten sehr gut, sondern haben auch mit VonPiderZuHeiss selbst professionelles Theater gemacht.

Absolut richtig. Dort ist der Gestaltungswille geweckt worden, mit Körper und Sprache zu arbeiten. Bei einem Theaterfestival in Frankreich wurden wir nach Rumänien eingeladen, und dafür haben wir erstmals selbst eine Idee entwickelt. Das war der eigentliche Gründungsmoment unseres Ensembles. Sie sind jetzt ein Jahr im Amt. Die neue Programmgestaltung startete im September, aber schon letzten Frühling hatten Sie einen „Probelauf“. Da konnte ich Joachim Goller als Regisseur für „Die Präsidentinnen“

„Die Dekadenz gehörte seit der Kindheit zu meiner Welt“_ Anna Heiss, Geschäftsführerin der Gruppe Dekadenz Diese Theatergruppe habe ich noch zu Studienzeiten mit Nora Pider und Julia Vontavon gegründet. Aber was heißt schon professionelle Theatergruppe? Was den wirtschaftlichen Aspekt betrifft, kann man professionelle Theatergruppen im deutschen Sprachraum an einer Hand abzählen. Wir haben uns bemüht, wirtschaftlich und organisatorisch eine Basis zu schaffen, die es ermöglicht, professionell zu arbeiten. Vor allem haben wir an unseren Kompetenzen und Zugängen gearbeitet, um Qualität zu erreichen. Und wie so viele Nachwuchskünstler war auch bei euch das Theaterpädagogische Zentrum die treibende Kraft.

von Werner Schwab gewinnen. Die Produktion war die erste, die ich als Leiterin mitherausgebracht habe. Das hat richtig Spaß gemacht! Groteske Stücke passen gut in den Keller. Da sind drei Frauen die Protagonistinnen. Setzen Sie damit als ausgewiesene Feministin ein Zeichen? Ich werde Frauen auf jeden Fall einen gleichberechtigten Raum bieten in meiner Planung, sodass das Verhältnis zwischen Acts von Männern und denen von Frauen ausgeglichen ist. Auch privat stehe ich für meine feministische Haltung ein. Man stößt im Alltag immer wieder auf sexistische Äußerungen, die ich nie unwider39


Sie haben kein Auto. Denken Sie dabei an den Umweltschutz? Ich habe zehn Jahre in Wien gelebt, wo ein Auto vollkommen überflüssig ist. Ich bin mit dem Thema Umweltschutz aufgewachsen und bin mir sehr bewusst, dass wir dringend handeln müssen. Meine Auto-Freiheit wird‘s leider nicht richten. Im Mai bin ich in den Vorstand des OEW gewählt worden, und das ist eine große Ehre für mich. Auch wenn ich zumeist in kulturellen Belangen zu Rate gezogen werde, versuche ich mich jetzt mit Inhalten wie Nachhaltigkeit und Bewusstseinsbildung verstärkt auseinanderzusetzen. Brixen ist immerhin für die nächsten Jahre Ihr Lebensmittelpunkt. Ich habe nicht nur einen Vertrag unterschrieben, sondern ich

Foto: Oskar Zingerle

möchte auch an einem Miteinander mitgestalten, und das braucht seine Zeit. Wenn überhaupt, sieht man erst nach mehreren Jahren die Resultate einer Aufbauarbeit. Ich bin sehr froh, hier tätig zu sein. Es ist ein wunderbarer Ort der Kommunikation. Die verschiedenen DekadenzSparten Jazz, Kabarett und Theater werden in etwa beibehalten? Die Dekadenz ist immer gut gefahren mit dieser Programmgestaltung, die ein gut durchgemischtes Publikum anzieht. Das bestätigt auch das Feedback von unseren Gästen, die überrascht sind, dass alle Altersklassen im Zuschauerraum sitzen. Das Theater ist natürlich meine Liebe und das Herzstück, weil es von uns produziert wird. Mit den Gästen aus den darstellenden Künsten kann man gut neue Blickwinkel und Ästhetiken einbringen. Norbert Dalsass kuratiert die Jazz-Schiene – in einer irren Vielfalt und doch als Gesamterzählung. Da staunen die jungen Bands nicht schlecht, wenn sie an der Gästewand Jazzlegenden entdecken,

Anna Heiss: "Die heurige Programmgestaltung steht unterdem weitläufigen Begriff ‘Land’"

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die im selben Lokal, vielleicht 20 Jahre früher, aufgetreten sind. Mit Norbert Dalsass ist die Dekadenz zum coolen Jazzclub avanciert. Sie haben Ihr Programm unter das Thema „Land“ gestellt? Es ist ein weitgefasstes Thema. Man kann das Land als Opposi-

tion zur Stadt verstehen, wobei Brixen ein Hybrid ist zwischen städtischer Struktur und ländlichem Charakter. Land kann auch Heimat sein, ein Begriff, der gerade parteipolitisch ausgeschlachtet wird. Außerdem interessiert mich das Thema unter dem Aspekt der Migration. Für wen kann das Land Heimat sein?

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sprochen stehen lasse, auch wenn ich damit unangenehm auffalle. Insgesamt sehe ich es als Aufgabe, Frauen in Führungspositionen zu empowern und mitzunehmen.

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2018/2019

Worauf kann man sich im heurigen Jahr noch freuen? Ich freue mich auf die Frühjahrsproduktion zum 100. Jubiläumsjahr von Südtirol. Dietmar Gamper ist schon emsig am Schreiben. Sind die Gäste Freunde aus Ihrer Zeit in Wien, oder laufen die Einladungen über die DekadenzKontakte? Die gute Mischung macht‘s. Es sind heuer ein paar Acts dabei, die ich vom Spektakel in Wien kenne, und oft nutze ich auch die guten Kontakte mit Agenturen,

Auf einen Vorschlag von Norbert Dalsass hin haben wir beschlossen, den Eintritt um fünf Euro für unter 25-Jährige einzuführen. Es ist als Einladung gedacht, das Finanzielle soll keine Barriere sein.

Ich bin mit einem Brixner Grafikstudio in einen spannenden Prozess der Neugestaltung unseres Corporate Designs getreten. Wir haben eine klare Kommunikation geschaffen, die den Fokus auf die einzelnen Programmpunkte legt. Statt plastifiziertem Papier haben wir uns für leichten Karton entschieden. Das schafft Wärme und eine angenehme Haptik. Das markante Logo ist komplett verschwunden. Ordnet man das neue unscheinbare Zeichen überhaupt noch der Dekadenz zu? Ich hoffe doch! Geblieben ist ein umschließender Kreis und der rote Mittelpunkt, der ein Punkt auf der Landkarte oder eine Zielscheibe sein kann. Daneben steht „Dekadenz“, ein Name, der doch einen großen Wiedererkennungswert hat.

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Der Programmfolder ist neu gestaltet.

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Foto: © Tom Philippi

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„Grillenparz“ ist ein Stück des jungen Autors Thomas Arzt, der so schreibt, wie es heute nicht mehr viele tun: dialogisch, in Szenen und mit einer eher herkömmlichen Dramaturgie. Es gibt dazu einen Chor der Grillen, der mit Pseudo-Heimatliedern kommentierend performed, was der Doggi Dorfmann vertont hat. Es geht um eine Firma, die im jährlich ausgerichteten „Event“ den ausländischen Investoren ihre vermeintlichen Sehnsüchte nach brachialer Natur erfüllt. Das fand ich sehr treffend.

Und doch gibt es auffällige Neuerungen, zum Beispiel in der Preisgestaltung.

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Zum Start in ihre erste Saison als Leiterin gab es eine berührende Heimat-Performance von Barbara Gassner, und im Oktober/ November wird der rote Faden fortgesetzt mit „Grillenparz“.

die Ingrid Porzner aufgebaut hat. Meistens melde ich mich initiativ bei den Leuten, fast immer sagen sie dankend zu.

Fo

Nicht für sehr viele, scheint mir. Auf einer erweiterten, poetischen Ebene kann das Land auch ein sehr schönes Bild sein, ein weiter Raum, der sich sukzessive erschließt.

Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller Ein Gastspiel der Schauspielbühnen in Stuttgart, Altes Schauspielhaus Freitag, 30. November 2018 Brixen, Forum Beginn: 20.00 Uhr Karten: www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800 – Athesia-Ticket Gefördert von

In Zusammenarbeit mit

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irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 41


AUSSTELLUNG

Herr Zierl, Sie sind seit Jahrzehnten eines der beliebtesten Gesichter im deutschen Fernsehen und Theater. Wie kam es dazu, dass Sie ausgerechnet Schauspiel studiert haben? HELMUT ZIERL: Purer Zufall. Ich bin auf einer Tramptour zwei Regieassistenten begegnet, die mir vom Metier Film erzählt haben. Ein Jahr später war ich auf der Schauspielschule. Schon 1975, nach Beendigung der Schauspielausbildung, hatten Sie feste Engagements am Thalia Theater in Hamburg und an der Landesbühne Hannover.

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Mit Sicherheit beides. Seit 1982 sind Sie vorwiegend in unzähligen TV Produktionen zu bewundern, vor allem als Frauenschwarm in Liebesfilmen nach Katie Fforde und Rosamunde Pilcher. Sie geben den idealen Schwiegersohn ab. Dass Sie auch ganz anders können, beweisen Ihre Rolle als Kommissar Rehberg oder Auftritte in „Tatort“. Glücklich über den Imagewechsel? Der Imagewechsel ist eher beim Theater geglückt. In den Köpfen der meisten TV-Zuschauer bin ich immer der Sunnyboy oder „Schwiegermüttertraum“ geblieben. Sie haben eine Gastrolle in Til Schweigers „Honig im Kopf“ übernommen. Das Thema Alzheimer hat Sie familiär bedingt betroffen ... Ja, mein Vater war leider die letzten Jahre seines Lebens dement. Lieben Sie die vielen Reisen zu den Locations von „Traumschiff“ oder „Traumhotel“, und machen Sie schon mal privat Urlaub an den Traumorten? Früher bin ich gerne noch privat an diesen Traumorten geblieben. Mittlerweile zieht es mich nur noch nach Hause.

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Durch Können überzeugt? Auch ein bisschen Glück dabei?

Foto: Tom Philippi Stuttgart

Am 30. November kommen auf Einladung des Südtiroler Kulturinstitutes erstmals die Schauspielbühnen Stuttgart nach Brixen mit dem bekannten Schauspieler HELMUT ZIERL in der anspruchsvollen Rolle des Willy Loman in Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“. Der „Brixner“ durfte vorab ein kurzes Gespräch führen.

www.weger.net – © Elnur - fotolia

Kunst & Kultur

„Zu Hause Kraft tanken“

Sind Sie so zurückhaltend, besonnen und aufgeräumt, wie Sie wirken? Harmoniebedürftig, wie man dem Sternzeichen Waage andichtet?

Helmut Zierl: "‘Tod eines Handlungsreisenden’ war seit jeher eines meiner Lieblingsstücke"

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Sie überhaupt je ausspannen bei bis zu zehn Produktionen im Jahr? Ich arbeite längst nicht mehr so viel wie früher und bin froh, dass ich endlich die Früchte jahrelanger Arbeit ernten darf. Ich tanke sehr viel Kraft zuhause. Seit geraumer Zeit spielen Sie wieder vermehrt Theater. Ich darf Sie zitieren: „Theater ist Handwerk, bei dem man sich selber überprüfen kann“. Das heißt im Umkehrschluss, Filme machen ist leichter als Theater spielen?

Harmonie ist für mich sehr wichtig. Und wenn ich so wirke, wie Sie es beschreiben, dann bin ich damit sehr zufrieden. ;-)

Eigentlich sind es zwei total unterschiedliche Berufe; der Bühnenschauspieler mit großer Geste und Bühnenton, der Fernseh-Filmschauspieler, der mit leisen Tönen und minimalistischen Mitteln seine Rollen verkörpert. Ich könnte nicht sagen, was schwieriger ist. Beides hat eine große Faszination.

Sie halten sich fit mit Joggen, Badminton und Tennis. Können

Ende November kommen Sie mit den Schauspielbühnen Stuttgart

erstmals nach Südtirol mit dem preisgekrönten Stück von Arthur Miller „Tod eines Handlungsreisenden“. Das Spiel aus dem Jahr 1949 hat an Aktualität nichts verloren; es geht um Familienkonflikte, um Existenzangst. Sie stehen als der Versager Willy Loman über zwei Stunden auf der Bühne. Eine ihrer größten Herausforderungen? Bestimmt! „Tod eines Handlungsreisenden“ war seit jeher eines meiner Lieblingsstücke. Es ist zeitlos und brandaktuell und mit allen Abgründen, die sich auftun, tatsächlich eine große Herausforderung. Sie als Norddeutscher werden Südtirol kaum kennen. Haben Sie Zeit, ihre Tourneeorte – Schlanders, Meran und Brixen – ein wenig kennenzulernen? Das hoffe ich sehr! Ich habe nur Gutes über Südtirol gehört und bin sehr neugierig. Irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


Die Crème de la Crème der heimischen Schauspielszene setzt den grotesken Krimi „Grillenparz“ kongenial um

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Foto: Michaela Zetzlmann

THEATER

… und die Grillen zirpen Das Thema „Land“ zieht sich heuer durch das Programm der Dekadenz: Das etwas andere Heimatstück „Grillenparz“ vom jungen österreichischen Dramatiker Thomas Arzt feierte kürzlich Premiere.

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homas Arzt ist 1983 in Schlierbach im Traunviertel geboren. Der Grillenparz ist der Hausberg dort oder besser ein Parz eben, ein Hügel mit einer Bank und einer Lärche und offensichtlich zirpenden Grillen. Dieser karg bewachsene Hügel ist Protagonist seines ersten gleichnamigen Theaterstücks, 2008 geschrieben, 2011 in Wien uraufgeführt. Wie in all seinen Stücken, jongliert er in „Grillenparz“ auf schonungslose Weise mit dem diffusen Heimatbegriff und der missbräuchlichen Naturverbundenheit.

Zum Inhalt. Harter Tobak, den

uns Arzt serviert, aber Regisseur Torsten Schilling gelingt es, mit der Crème de la Crème an heimischen Schauspielern den grotesken Krimi kongenial umzusetzen. Die Belegschaft einer ortsansässigen Firma versammelt sich am Grillenparz, um die letzten Details für das alljährliche Betriebsfest zu klären, das ausländische Geschäftspartner zum Investieren animieren soll. Katia Bottegal holt die vielzitierte Natur auf die Bühne: Echte Baumstämme stehen am Hügel, am Fuße dräut ein Graben, den ein unschuldig grünes Wiesenband säumt. Alle Figuren bevölkern die Bühne, verharren im verblüffenden Stand-by, wenn sie gerade nicht dran sind. Zum „Einstimmen“ singen alle sechs den Morgenjodler (die wunderbar passenden Vertonungen stammen von Markus „Doggi“ Dorfmann), und der lässt erahnen, in welchen Sommernachtsalptraum die da oben und

wir da unten gleich hineingesogen werden: Obmstehiaufdahäh. Obischauiüberslaund. Außischauibiszuagrenz. Drüberschauiobanet. Zubischauizudeleidl. Einischauiindehittn. Drunterschauiuntadbettn. Weggaschauiwaunsstinkt.

„Ich bezweifle, dass der Mensch ein Rudeltier ist. Der ganze soziale Kontakt lenkt nur ab.“ Oberstes Gesetz in diesem Mysterienspiel (Lichtkünstler: Jan Gasperi) ist Solidarität mit der Firma. Bier fließt in Strömen, der Bach

schwimmt in Blut, und über all dem zirpen die schaurig schönen Masken tragenden Grillen: Rum tatataa Rum tatataa. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Zu den Figuren. Etwas stinkt

gewaltig, und das ist nicht nur die Wurst, auf der Betriebsrat Stieringer herumkaut. Günther Götsch gibt unheimlich echt den empathielosen Widerling mit Bierbauch, der sich im permanenten Wettstreit mit der Personalchefin Hirsch kabbelt, eine rüde Person, die höchstens ihren Trieben, aber nie ihren Gefühlen nachgibt (wunderbar verkörpert von Margot Mayrhofer). „Die Investoren erwarten Natur“, klärt sie auf, „eine Flasche Schnaps auf einer rustikalen Wiese mit archaischem Feuer und perversen Gesängen. Das kennen die nicht, das gefällt ihnen“. Auf der grünen Wiese tummeln sich die Angestellten Winni (lauernd nervös: Max G. Fischnaller), der die Stille in der Natur nicht erträgt, und Bambi (Alexa Brunner mit viel Verve), deren Erinnerungsfetzen an das ausufernde Gelage im letzten Jahr ihr zum Verhängnis werden. Und dann ist da noch die zart besaitete Flora (Marlies Untersteiner), die Blumen pflückt und sie am Bach ablegt wie ihr ungelebtes Leben. Enigmatisch bis zuletzt bleibt die Figur von Fischer, dem Trompete spielenden Jäger, ein Hybrid zwischen Philosoph und Naturbursch, eindrücklich dargestellt von Matthias Messner. Sein lapidares Fazit:

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ZEITGESCHICHTE

Kunst & Kultur

In Russlands Lagern Der Zweite Weltkrieg brachte viele Südtiroler Soldaten an die Ostfront - unter ihnen auch Eisacktaler, wie Jakob Hilber aus Natz-Schabs. Dessen Geschichte findet sich neben weiteren Südtiroler Kriegsgefangenen im Buch „Südtiroler hinter Stalins Stacheldraht. Kriegsgefangenschaft in Russland 1943–1954“ von Sabine Peer. Seit acht Jahren vergriffen, erschien nun eine überarbeitete dritte Auflage.

D

ie Kapitulation von Stalingrad im Jänner 1943, der verkündete Einsatz zum „totalen Krieg“ im Februar desselben Jahres, die verlustreiche Schlacht bei Kursk im Juli, die Kapitulation Italiens im September und die Kriegserklärung des Königreichs Italien an Deutschland am 13. Oktober 1943: All diesen Ereignissen ist gemein, dass sich deren Gedenktage heuer zum 75. Mal jähren, und sie brachten viele Soldaten der deutschen Streitkräfte an die Ostfront und dort in russische Kriegsgefangenschaft. Damit begannen viele entbehrungsreiche Jahre in den sowjetischen Lagern, begleitet von Leichenbergen, Hunger, Krankheit, schwerer Arbeit und Heimweh. Dieses Schicksal teilte mit weiteren etwa 1.900 Südtirolern auch Jakob Hilber (*1925†2006) aus Natz-Schabs, der 1943 zur SS-Division „Brandenburg“

einrückte und an die Ostfront abkommandiert wurde.

heute mit einer Aura des Schrecklichen umgeben ist.

Jakob Hilber: „Die ganze Gefangenschaft war ein Inferno, aber das Schlimmste waren die unendlichen Transporte. In diesen Waggons zusammengepfercht, so weit fahren, nichts zu trinken. Den Hunger kannst du noch irgendwann bewältigen, wenn du zu trinken hast, aber der Durst wird zum Martyrium.“

Dilemma der Südtiroler. An die Ostfront im

Jakob Hilber erzählte 1998 seine Geschichte Sabine Peer, die mit ihm noch 13 Südtiroler Kriegsgefangene und weitere Südtiroler und Russische Zeitzeugen interviewte. Mit Hilfe dieser Zeitzeugenaussagen und Recherchen in Russland rekonstruierte die Autorin dieses in der offiziellen Südtiroler Geschichtsschreibung wenig beachtete Kapitel, das bis

deutschen Heer kamen die Südtiroler durch die Option als deutsche oder nach dem Sturz Mussolinis auch als italienische Staatsbürger. Das Polizeiregiment Brixen etwa, das sich vorwiegend aus „Dableibern“ zusammensetzte, wurde als Strafkompanie an die Ostfront abkommandiert, als es im Februar 1945 geschlossen den Eid auf Hitler verweigerte. Für die Dauer in Gefangenschaft konnte die Angabe der Staatszugehörigkeit schicksalsbestimmend sein.

Und die Südtiroler verlängerten mitunter selbst ihre Gefangenschaft, da sie bei der

Interview Frau Peer, wie wurden Sie auf dieses bisher in Südtirol wenig beachtete Thema aufmerksam? SABINE PEER: Während meines Russischstudiums in Wien lernte ich Studenten der Geschichtsfakultät kennen, die für ihren Professor über das Schicksal von österreichischen Kriegsgefangenen in Russland recherchierten. Und da überlegte ich: Was war mit den Südtirolern? Und ich stellte fest, es gab überhaupt nichts zu diesem Thema. Welche Voraussetzungen brauchten Sie, um das Thema anzupacken? Einmal die Öffnung der Staatsarchive der Russischen Föderation im Jahr 1990, meine Russischkenntnisse und natürlich die Bereitschaft der Zeitzeugen. Als ich 44

14 über Südtirol verteilt gefunden hatte, die mir ihre Geschichten erzählten, überprüfte ich diese in Archiven in Bozen, Wien, St. Petersburg, Moskau und Wolgograd auf ihren Wahrheitsgehalt und interviewte russische Zeitzeugen. Auf diese Weise gelang die Rekonstruktion dieser Zeit. Gibt es Zeugenaussagen, die Sie besonders beeindruckt haben? Davon gibt es viele. Zitieren könnte ich: „Was mich in der Gefangenschaft immer verwundert hat: Die Russen sind nicht nachtragend. Die sind ein Volk, das keinen Hass in sich trägt. Und sie hätten wirklich Grund gehabt, uns Deutsche zu hassen. Wir waren nämlich viel härter gegen die Russen als sie es jemals mit uns waren.“ Fakt ist, dass im Zeitraum von dreieinhalb Jahren von 5,7 Millionen Russen in deutscher

Gefangenschaft etwa zwei Drittel zugrunde gingen. Dagegen ist von den 3,3 Millionen Deutschen in russischer Gefangenschaft in 15 Jahren ein Drittel verstorben. Wie lautet Ihr Appell an die jüngeren Generationen? Was wollen Sie mit dem Buch bewirken? Im Buch selbst habe ich mein Anliegen so formuliert: „Es muss

unsere unbedingte Aufgabe sein, historisch unleugbare Verirrungen, wie Krieg und die nicht wiedergutzumachenden Folgen, nicht nur in den Köpfen unserer Zeitzeugen und deren Angehörigen erlebte Realität bleiben zu lassen, sondern sie auch unseren jüngeren Generationen zugänglich zu machen. Es ist das historische Erbe Südtirols; wir tragen heute dafür Verantwortung.“


Steckbrief Sabine Peer, die heute mit Ehemann und Tochter in Neustift lebt, absolvierte ihr Studium der Slawistik/Russisch an der Universität Wien. Der Film „Man hat es überlebt“ - Südtiroler Kriegsgefangenschaft in Russland während und nach dem Zweiten Weltkrieg, (Idee und Drehbuch: Sabine Peer, produziert von Telefilm im Auftrag der RAI Südtirol) ging der Buchveröffentlichung voraus.

lassen. Angeblich war etwas mit unseren Papieren nicht in Ordnung. Wenn mich da nicht der Toni Melojer zurückgehalten hätte, ich wäre mit Sicherheit aus dem Zug gesprungen. Ich wollte auf keinen Fall mehr zurück nach Russland in die Gefangenschaft!"

Mit Jakob Hilber kamen 1954 die letzten Südtiroler Kriegsgefangenen nach Hause

––––

die Russen keine Eile, die Gefangenen nach Hause zu entlassen. Und so gehörte das Warten auf die Heimreise zu allen Formen des Gefangenendaseins. Nicht selten hatte man den Glauben an die Entlassung bereits verloren.

Foto: Alessandra Chemollo

in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.

johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info Die Zitate sind dem Buch entnommen: Sabine Peer, „Südtiroler hinter Stalins Stacheldraht. Kriegsgefangenschaft in Russland 1943–1954“, ATHESIA-Verlag 2018.

Mit dir gemeinsam. Jeden Tag.

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Jakob Hilber: „Geglaubt haben wir es eigentlich nicht mehr, dass wir jemals die russischen Lager verlassen dürfen. Aber dann: die Entlassung! Wir fuhren über Kiew bis zur ungarischen Grenze, dort hat man uns nicht passieren

Foto: Alessandra Chemollo

Gefangennahme für die Russen verwirrend angaben, sie seien österreichischer Nationalität, italienische Staatsbürger und deutscher Muttersprache. Da ihre Hauptaufgabe darin bestand, das zerstörte Land wieder aufzubauen, kannten

Den Brenner Den BrennerBasistunnel Basistunnel hautnah erleben hautnah erleben Öffnungszeiten der Ausstellungim im BBT-Infopoint BBT-Infopoint Öffnungszeiten der Ausstellung Vonbis MaiOktober: bis Oktober: Dienstag–Sonntag10:00–18:00 10:00–18:00 Uhr Uhr Von Mai Dienstag–Sonntag Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Montag geschlossen Montag geschlossen

Kontakt

Kontakt www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu /

BBT-Infopoint

www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 047239045 057200Franzensfeste / F +39 0472 057219 Brennerstraße, (BZ), Südtirol – Italien T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219

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Crash-Test für Schiller z Schillers Klassiker mutiert in der Bearbeitung von Thomas Troi (TPZ) zu „Die Räuber… für Dummies“, sprich Lesefaule. Das spannende Drama um Karl Moor und die Intrigen des zweitgeborenen Franz bleibt 200 Jahre alt, aber die Sprache wird radikal auf jugendlich getrimmt. Vier Schauspieler der Theaterwerkstatt Pink, Elisa Pirrone, Nathaly Ebner, Benedikt Troi und Fabio Vitalba, rauschen

mit einem derartigen Furor durch die Geschichte, dass es einen Heidenspaß macht. Für Franz wird eine Lanze gebrochen: Er muss ja zwangsläufig der „Fregierte“ sein, denn er wurde zwischen Kren und Sauerkraut gezeugt. Als die Darstellerinnen mal kurz aus der Geschichte aussteigen, um die Rolle der Frau klarzustellen, meint Benni: „Für Privates ist keine Zeit, eine Schulstunde hat nur

50 Minuten“ – empfehlenswerte 50 Minuten für Schüler, die ab 19. November (Brixen) auf der homepage tpz-brixen.org gebucht werden können. ird

K&K Kunst & Kultur

THEATER

Born to kill z VonPiderZuHeiss sind wieder mal in die Dekadenz eingefallen, diesmal mit einem Gewehr im Anschlag. Bevor die Performance unter der Regie von Anna Heiss überhaupt losgeht, knallen Schüsse, ausgelöst von den Zuschauern selbst. Der Boden ist vollständig mit Luftpolster ausgelegt, die bei jedem Schritt knacken. Die Bühne ist von einem durchscheinenden Vorhang verhüllt, dahinter sind zwei weiße Deko-Kugeln zu sehen und ein Lesepult (Ausstattung: Ali Paloma). Das Pult bleibt allerdings verwaist, denn Nora Pider entlädt ihren Gewehrsalven-

kurz

notiert

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Monolog (Martin Fitz) aus dem Off. „Wir passen zwar auf, dass nichts passiert, aber sicher kann man nicht sein. Für die Sicherheit gibt es vier Regeln: 1. Nur eine entladene Waffe ist eine sichere Waffe. 2. Wir sichern die Waffe immer. 3. Der Lauf zeigt immer nach oben. 4. Der Finger ist nie am Abzug.“ Der Abend wird heftig, prophezeit eine unheimlich facettenreiche Nora Pider, die mühelos von simplen DialektSentenzen zu intellektuellen Diskursen in Hochsprache switcht, untermalt von kongenialer Musik im Crescendo/Glissando (Julian

Das „Teatro La Ribalta“ unter der Leitung von Antonio Viganò machte auf seiner Tournee in Brixen Halt und bewies mit dem Tanztheater „Il ballo/Der Tanz“ einmal mehr, wie viel Ausdruckskraft in Menschen mit Beeinträchtigung steckt, wenn man sie aus ihrem Korsett der Vorurteile befreit.

Foto: Daniel Jarosch

Kunst & Kultur

THEATER

Angerer). Sie hat genug von der „toxischen Männlichkeit, die vor Tausenden von Jahren die Regeln gemacht hat und sich permanent provoziert fühlt, ob durch einen Satz oder durch einen kurzen

Rock“. Sie haben Waffen, die weiblichen Kämpferinnen wie Lara Croft oder Katniss Everdeen, aber sie brauchen eigentlich keine. Sie selbst sind die Waffe. ird

Am 20. November erwartet die Fans des Teatro Stabile im Forum Brixen ein besonderer Leckerbissen: Der berühmte Startrompeter Paolo Fresu spielt die Originalmusik von Chet Baker aus dem Drama „Tempo di Chet“, wo das Leben des Jazzmusiker beschrieben wird.

In Zusammenarbeit mit dem Brixner Unternehmen „Durst“ präsentierte der IMS Photo Contest in der StadtGalerie die Ausstellung „The Spirit of the Mountains“. Die renommiertesten Bergfotografen zeigten beeindruckende Momentaufnahmen der facettenreichen Bergwelt.


NACHGEFRAGT

„Wir wollen einen Impuls setzen“ Herr Dejaco, Sie haben für den vorliegenden Gedichtband mit Matthias Vieider ein ungewöhnliches Konzept ausgearbeitet, das wie das beliebte Reihum-Spiel „Stille Post“ funktioniert. Das Projekt wurde über die SAV abgewickelt, die unter der Präsidentschaft von Maxi Obexer nunmehr SAAV (Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung) heißt und den programmatischen Schwerpunkt auf Vielsprachigkeit legt. Ein Anfangsgedicht wurde an mehrere Autoren gesendet mit vollkommen offenem Gestaltungsfreiraum bis hin zur rein

grafischen Darstellung. Beendet wurde der „Kettenbrief“, sobald wir das Gefühl hatten, der- oder diejenige hat es auf den Punkt gebracht. Das Ergebnis sind berührende „Übersetzungen“ in dutzenden Sprachen, von Ladinisch bis Farsi, die alle in Südtirol gesprochen, aber nicht immer gehört werden. Der Titel „Lyrischer Wille“ hat Symbolkraft? Jeder hat seine eigene sprachliche Ausdrucksfähigkeit, aber es ist nicht gesagt, dass das gegenseitige Verstehen vom Beherrschen der jeweiligen Sprache abhängt. Wir stellen uns die Frage: Steckt hinter

l. i t S n i me . u e a l i n t e s G io m l i o Propri

jedem Unverständnis vielleicht ein gewisser Un-Wille, sich nicht verstehen zu wollen? Wir sind im Zuge des Projektes auf Lyriker gestoßen, die sehr wohl den Willen haben, Anderssprachige zu verstehen.

Foto: Arno Dejaco

ARNO DEJACO, Künstler, Musiker und Poetry Slammer, über die neue Publikation „Lyrischer Wille“, in der mit Hilfe der Poesie nicht nur sprachliche Barrieren abgebaut werden sollen.

Ein Plädoyer für Diversität in Südtirol? Es geht darum, einen Impuls zu setzen, um emotionale Begegnungen mit Anderssprachigen zu ermöglichen. Sprachliche Grenzen sind nicht unüberwindbar, nur die Barrieren im Kopf sind es. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Kunst & Kultur

Foto: Susanne Hutter

LITERATUR

Der WertherBlog AUSSTELLUNG

Mensch und Landschaft z Im Rahmen seiner jüngsten Ausstellung im Oktober in der Engelsburg von Kloster Neustift hat der Mühlbacher Künstler Bernhard Kerer den Besuchern Einblicke in seine neuesten Werke zum Thema Körperlandschaften gewährt. Das bevorzugte Ausdruckswerkzeug des Kunstmalers und Bildhauers ist die Tuschfeder, mit der er im Jahre 1975 begann, Charakterköpfe und menschliche Situationen darzustellen. Seine heutigen Bilder sind eine Mischtechnik, die Kombination aus Farbtusche, Acryl und Aquarellkreiden auf Holz. Seine Körperlandschaften symbolisieren die Verbindung zwischen Mensch und Land-

schaft, basierend auf Kerers persönlicher Vorstellungskraft, in jeder Landschaft ein Gesicht zu erkennen. Mit der Verfeinerung von Gold, Silber oder Bronze verleiht er seinen Bildern einen Hauch von Farbe der Musik. Kerers Landschaften entspringen nicht selten seiner Phantasie, wobei auch Menschen oder Fotos ihm zuweilen als Vorlage dienen. Dabei sind es die Gesichter, die ihn faszinieren, und der Ausdruck, den er ihnen zu entnehmen vermag – die Kontraste zwischen Traurigkeit und Frohsinn, Liebe und Hass oder dem Auftun von Geistigkeit. In diesem Sinne möchte der Künstler sich und seine Bilder verstanden wissen. sh

BERUF „TAGESMUTTER“ – INTERESSIERT? IDEENFINDERIN, MUTMACHERIN, SACHENERKLÄRERIN In der Arbeit mit den Kindern ist eine Tagesmutter so vieles und mehr! Hast du die Ausbildung zur Tagesmutter, und Lust als solche wieder zu arbeiten? Dann melde dich einfach bei: Tagesmutterdienst der Sozialgenossenschaft Tagesmütter Koordinatorin: Elisabeth Larcher Hartmannplatz/Großer Graben 26 – 2. Stock 39042 Brixen Sprechstunden: dienstags 9:00-11:00 Uhr Mobil: +39 347 46 01 005 Mail: larcher@tagesmutter-bz.it www.tagesmutter-bz.it

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z Benni Troi ist wieder da: Nach verschiedenen Filmprojekten wie „Für immer“, „Sie liebt dich doch“ und „Because we are friends“ widmet er sich mit viel Engagement seit einigen Monaten einer neuen Aufgabe. Dabei handelt es sich um keinen Film, sondern um ein Projekt, das um einiges vielseitiger ist und mehrere seiner Fähigkeiten – wie Fotographie, Literatur und Theater – miteinander verknüpft: Er will Goethes Hauptfigur aus seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ im Jahre 2018 neu aufleben lassen und nutzt dafür eine Plattform, die vor allem die Jugend ansprechen soll: Social Media. Eines seiner Ziele ist es nämlich, eine kritische Auseinandersetzung von Schülern zu den im Werk behandelten Themen zu provozieren und ihnen durch die zeitgemäße Darstellung und die Verwendung vieler Bilder die Erarbeitung des Romans zu erleichtern. Auch die Paral-

lele zwischen Sturm und Drang und den Sozialen Netzwerken ist klar ersichtlich: Nach außen hin scheint alles so, als wäre es perfekt. Für Werther gibt es nur Schwarz oder Weiß, kein Grau. In seinem Blog, auf Instagram und Facebook lernt man den jungen Werther auf eine neue, moderne Art kennen – er wird einer von uns. So erweckt Benni Troi das Buch 250 Jahre nach Erstveröffentlichung erneut zum Leben: www.derwerther.blog. lv

NEU IM REGAL hier bin ich niemand Kürzlich ließ der Verein Heimat Brixen den unbequemen Norbert C. Kaser in seiner Geburtsstadt zu Wort kommen, wo er 1969 seine legendäre „Brixner Rede“ gehalten hat. Kein gutes Haar hatte er an öffentlichen Personen gelassen – mit Ausnahme einiger weniger Literaten, „denen es gefällt, den Tiroler Adler wie einen Gigger zu rupfen“. Dass N.C. nicht nur Zyniker war, zeigt jetzt eine neue Publikation vom Kaser-Experten Ralf Höller, in der er Kasers Briefe aus Norwegen und bisher unveröffentlichte Fotos gesammelt hat. Per Autostop fährt der stets klamme Autor nach Stord und verbringt dort im Sommer 1970 drei Monate bei einem Freund. Er ist 23 Jahre alt und erhofft sich von der neuen Umgebung einen neuen Schub in seiner ersten Schaffenskrise. „dieser brief soll ein monstrum werden eine art fortsetzungsroman“ schreibt er an Christian Alton. Es wird in der Tat

Ralf Höller (Hrsg): norbert c. kaser – hier bin ich niemand d. h. ich. Briefe aus Stord. Haymon Verlag, 2018

neben den „stadtstichen“ Kasers einziges längeres Prosastück, in dem er einfühlsam und distanziert, aber immer treffsicher seine Eindrücke zu Papier bringt.


TIMER

November 2018 MUSIK

Musik vom Feinsten z Das junge internationale Klaviertrio, das 2014 von der deutschen Geigerin Lea Hausmann, dem britischen Cellisten Samuel Shepherd und der niederländisch-chinesischen Pianistin Mengjie Han gegründet wurde, hat sich binnen kurzer Zeit zu einem der führenden Klaviertrios der neuen Generation entwickelt und erhält weltweit begeisterte Reaktionen von Publikum und Kritikern.

Foto: Marco Borggreve

Mit einem Auftritt des bekannten und preisgekrönten Amatis Piano Trio im Forum Brixen eröffnet der Kulturverein Brixen Musik am kommenden 8. November seine Konzertsaison 2018/2019.

Preisgekröntes Trio. Nur wenige

Wochen nach seiner Gründung gewann das Trio den Publikumspreis beim Grachtenfestival-Concours in Amsterdam, was schnell zu seinem Debüt im Royal Concertgebouw und Konzertengagements in den Niederlanden führte. Die jungen Musiker waren Sieger des Internationalen Parkhauswettbewerbs 2015 in der Wigmore Hall, gewannen mehrere internationale Preise und Wettbewerbe, erhielten den Titel „Niederländisches klassisches Talent 2016“ und wurden als BBC New Generation Artists 2016-2018 benannt.

ECHO Rising Stars. Für die Spiel-

zeit 2018/2019 wurde das Trio von der European Concert Hall Organisation als „ECHO Rising Stars“ ausgewählt, nachdem es von der Elbphilharmonie Hamburg, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Konzerthaus Dortmund und der Philharmonie Köln nominiert wurde. Das

preisgekrönte Trio wird in der kommenden Spielzeit in 23 der renommiertesten Konzertsäle Europas auftreten. Eine Konzertreise führt das Amatis Piano Trio nach Südtirol, wo es auf Einladung des Kulturvereins Brixen Musik am 8. November um 20 Uhr im Forum Brixen auftreten wird. Auf dem Programm stehen das

Klaviertrio KV 502 von Mozart, das Klaviertrio Nr.1 von Schostakowitsch und das Klaviertrio Nr.2 in Es-Dur von Schubert.

* 8. November, 20 Uhr Forum Brixen

Kartenvorverkauf: Tel. 0472 275588 oder www.forum-brixen.com

WEIHNACHTLICHER BENEFIZMARKT der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal Adventskränze oder Weihnachtsschmuck, Patschen oder Babykleidung, Marmeladen, Kekse, Honig oder Tee – und alles selbst gemacht! All dies und noch viel mehr bietet der Benefizmarkt der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal Wipptal Gröden. Der Reinerlös kommt an Menschen mit einer Krebserkrankung zugute. Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal Tel. 0472 812 430 www.krebshilfe.it

* 29. November bis 12. Dezember

9 - 12:30; 14:30 - 18:30 Uhr Samstag, Sonntag und feiertags durchgehend von 9 - 18:30 Uhr Sitz der Südtiroler Krebshilfe Bezirks Eisacktal

Brennerstraße 1 (Kreuzung Altenmarktgasse-Trattengasse)

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Veranstaltungen

DIVERSES

Die Dinge auf den Punkt bringen z Das Charisma und der Humor von Pater Karl Wallner, Zisterziensermönch im Stift Hl. Kreuz bei Wien, haben Antonia Fink, Präfektin der Marianischen Frauenkongregation Brixen, bei einem Unternehmerinnenseminar in Österreich so beeindruckt, dass sie ihn in diesem Jahr als Referenten beim Einkehrtag der

Kongregation eingeladen hat. Als Jugendlicher „normal gläubig“ wollte er seinen Religionslehrer „fertig“ machen und den Ruf zum Priestertum ist er mit einem „mulmigen“ Gefühl gefolgt. Er sagt von sich: „Ich bin nicht der Gescheiteste, der Organisierteste, nicht der Frömmste, nicht der Klügste.“ Aber mit seinen hu-

morvollen Vorträgen erreicht er ein weites Publikum. Pater Karl Wallner hat über 20 Bücher zu den unterschiedlichsten Themen der Theologie und Spiritualität veröffentlicht. Das Buch „Wer glaubt, wird selig“ (2009) schaffte es auf die Spiegel-Bestseller-Liste. Seine Sorge ist, dass der christli-

che Glauben allmählich verdämmert. Auch muss der Jugend der Glaube mit den richtigen Inhalten und Methoden wieder schmackhaft gemacht werden. Was immer Pater Karl Wallner unter einem Normalgläubigen versteht, er wird es uns am 8. Dezember im Priesterseminar erklären.

* EINKEHRTAG der Marianischen Frauenkongregation Samstag, 8. Dezember – Maria Empfängnis Prof. P. Karl Wallner konzelebriert das Rorate im Brixner Dom und hält drei Vorträge im Priesterseminar zum Thema: „Gottessohn möchte zu allen Menschen kommen. Was können wir dazu tun?“ Rorate, 6.30 Uhr, Dom Brixen anschließend gemeinsames Frühstück 9 ­ 10 Uhr: Vortrag 10 ­ 11 Uhr: Pause und Austausch 11 ­ 12 Uhr: Vortag 12 ­ 13:30 Uhr: gemeinsames Mittagessen 13:30 – 15 Uhr: Vortag Frühstück und Mittagessen gegen Bezahlung bei Anmeldung möglich: 339 6438240. Die Vorträge können auch einzeln besucht werden, eine Anmeldung ist nicht nötig.

JENSEITSKONTAKT

Kontakt in die Geistige Welt, Übersinnliche Wahrnehmung

Erlebnisabende und Seminar Zwei Medien geben Einblick in ihre Arbeit

* Mystik Rauhnächte: Wie ihre Kraft Dir hilft

AGAMEMNON Suimet Victor

deutschsprachige Uraufführung nach 268 Jahren frei nach der lateinischen Vorlage von Joseph Resch (1716-1782) Regie: Georg Paul Aichner

* Premiere: Freitag, 23. November, 20 Uhr Sonntag, 25. November, 18 Uhr Dienstag, 27. November, 14 Uhr Donnerstag, 29. November, 20 Uhr Vinzentinum Brixen, Parzivalsaal

Eintritt: freiwillige Spenden Info: www.vinzentinum.it

Die Aufführung erfolgt im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes der Universität Innsbruck. www.uibk.ac.at/projects/schultheater-resch

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Medialer Abend, Eintritt: 20 Euro Do., 15. November, 19 – 21:30 Uhr Meran, City Hotel

* Seelenpan: Schicksal, Karma oder nur Zufall Medialer Abend, Eintritt: 20 Euro Fr., 16. November, 19 – 21:30 Uhr Klausen, Dürersaal

* Kontakt in den Himmel:

Die Seele auf ihrem Weg ins Licht begleiten 2-tägiges mediales Seminar, Seminargebühr: 180 Euro Sa. 17. – So. 18. November, 9:30 – 18 Uhr Brixen-Vahrn, Hotel Clara, in der Dependance

Medium Michael & Medium Susanne, seit Jahren im In- und Ausland erfolgreich mit eigener Praxis, zeigen verständlich, bodenständig und mit Humor wie Medialität Dich stärkt. Info, Anmeldung: Tel. 348-7745807 (14 – 20 Uhr) Details auf www.Spiritquelle.org


KABARETT

Und wieder: Eppes Nuis! * Eppes Nuis! Brad Bronski und die Jagd nach dem Diadem des Grauens mit Thomas Hochkofler und Marco Facchin Text: Thomas Hochkofler, Alexander Liegl, Gabi Rothmüller Musik und Geräusche: Marco Facchin Regie: Gabi Rothmüller

z Im Mai erstmals vor ausschließlich ausverkauften Häusern vorgestellt, präsentieren Thomas Hochkofler und Marco Facchin nun zum zweiten Mal ihr neues Kabarettprogramm „Eppes Nuis“. Im Zentrum des Geschehens: Brad Bronski alias Thomas Hochkofler alias Brad Bronski. Denn die besten Geschichten passieren genau dann, wenn ein kaputter VW Golf mit mindestens ebenso kaputten Gestalten über eine einsame enge

Passstraße brettert, und niemand weiß, welcher Wahnsinnige an der nächsten Tornante auf ihn wartet. In dieser unglaublichen Geschichte, die wie ein exzellenter Film Noir in Farbe, Breitwand und mindestens drei Dimensionen über das Kabarettpublikum hereinbricht, gibt es viele Fragen, die vielleicht nur der Hausmeister beantworten kann. Oder Zio Terenzio. Und außerdem: Spielen Miss Marco und die Lady wirklich

nur die Quotenfrauen? Fakt ist: Bei diesem Kabarettabend handelt es sich mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit um eine spektakuläre Reise durch ein bekanntes kloans Landl in den Bergen. Mit von Hand hergestellter Musik und mit Geräuschen, die nie ein Mensch zuvor gehört hat. Thomas Hochkofler und Marco Facchin bringen Hollywood nach Südtirol – und Ulten nach Chicago.

30.11.: W OLKENSTEIN, Sala Cultura 01.12.: BRIXEN, Forum Brixen 04.12.: BRUNECK, UFO 07.12.: MERAN, Kimm 10.12.: SARNTHEIN, Bürgerhaus 12.12.: STERZING, Stadt­ theater 14.12.: KURTATSCH, Kulturhaus 15.12.: PRAD, Aquaprad 18.12.: LANA, Raiffeisensaal 19.12.: BOZEN, Waltherhaus Beginn: 20:30 Uhr Kartenvorverkauf: Disco New, Bozen, Spitalgasse Kartenreservierungen: online: www.rocknet.bz telefonisch: 333 7767713 (Montag bis Freitag, 15 bis 19 Uhr)

THEATER

Foto: Tom Philippi

Tod eines Handlungsreisenden

z Willy Loman wird nach jahrzehntelangem Vertreterdasein von seiner Firma als nicht mehr verwendungsfähig entlassen. Seiner Familie ist der verschuldete Handlungsreisende längst entfremdet. Besonders seine beiden Söhne Happy und Biff, denen Loman das Streben nach materiellem Erfolg als einzigen Weg zum Glück eingeimpft hat, sind eine Enttäuschung. Auch

sie haben es – wie ihr Vater – zu nichts gebracht. Dabei standen dem früheren Sport-Ass Biff in der High School noch alle Wege offen. Als Biff gegen die Lebenslügen seines Vaters revoltiert, spitzt sich der Familienkonflikt zu, bis Loman schließlich nur noch einen Ausweg sieht. Arthur Millers mit Preisen überschüttetes Stück „Tod eines Handlungsreisenden“ ist die Charakterstudie eines Menschen, der in einer rein profitorientierten Gesellschaft zum Verlierer werden muss. Das Südtiroler Kulturinstitut zeigt es in einer Inszenierung der Schauspielbühnen Stuttgart mit TV-Star Helmut Zierl in der Hauptrolle.

* Fr., 30. November, 20 Uhr Forum Brixen

Karten bei Athesia-Ticket und www.kulturinstitut.org Informationen: Tel. 0471 313800 Die Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts wird von der Unternehmerinitiative Wirtschaft & Kultur Brixen und Zahnarzt Dr. Spinell unterstützt.

„GLOCKEN LÄUTEN" Lichtenburger Seniorentheater Glocken läuten zu freudigen, festlichen, traurigen und bedrohlichen Anlässen. Die sieben Schauspieler/ innen des Lichtenburger Seniorentheaters sind diesen Klängen nachgegangen und haben in ihrem reichen Erfahrungsschatz nach Situationen gesucht, in denen zum Klang von Glocken etwas Tiefgreifendes in ihrem Leben passiert ist. Inszenierung: Maria Thaler Neuwirth

* 26., 27. & 29. November um 20 Uhr

28. November um 15 & um 20 Uhr Theaterpädagogischen Zentrum Brixen

Köstlanstraße 28 Platzreservierungen bitte per SMS an 335 535 99 55 oder per E-Mail an kontakt@tpz-brixen.org

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7. INTERNATIONALES ERZÄHLKUNSTFESTIVAL

Veranstaltungen

Freitag, 9. November – Sonntag, 18. November – Jugendhaus Kassianeum, Brixen * Samstag, 10. November 19:30 bis ca. 21:30 Uhr A Love Like Salt Liebe ist das Salz des Lebens Für Erwachsene – Strictly adults Der Abend der Superlative - fünf phantastische Künstler treffen aufeinander: Daniel Morden, einer der bekanntesten Erzähler Großbritanniens, Silvia Studer-Frangi, die Grande Dame der Schweizer Erzählkunst, Mimesis Heidi Dahlsveen, Storytelling-Professorin an der Metropolitan Universität Oslo und die beiden Gitarre-Virtuosen Ossy Pardeller und Goran Mikulec aus Wien. Erzählung: Mimesis Heidi Dahlsveen, NOR, Daniel Morden, GB & Silvia Studer-Frangi, CH Gitarre: Goran Mikulec, A & Ossy Pardeller, I / A

* Sonntag, 11. November 14:00 bis ca. 15:30 Uhr Der weiße Wolf Märchen im Schloss Pallaus in Sarns Ab 6 Jahren Was für ein Ritt! Der weiße Wolf trägt die Prinzessin auf seinem Rücken und rast mit ihr über Stock und Stein, wild und ungestüm. Die Prinzessin versucht, sich an seinem struppigen Pelz festzuhalten, doch sie fällt! Erzählung: Leni Leitgeb, I Gitarre: Ossy Pardeller, I - A Wegen begrenzter Teilnehmerzahl Anmeldung unter 0472 279923 erforderlich!

17:00 bis ca. 18:00 Uhr Schöner als Himmel und Erde Ab 7 Jahren Vom Verlieren, Suchen und Finden. Erzählung: Silvia Studer-Frangi, CH

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18:30 bis ca. 19:30 Uhr Heimat und Fremde! Ein Lebensbericht Erwachsene und Kinder ab 7 Jahren Charles überzeugt uns im Wortumdrehen davon, dass er 1830 geboren wurde! Er erzählt von der Zeit der Kolonialisierung Algeriens durch Frankreich bis hin zu seiner Ankunft in Europa. Erzählung: Naceur Charles Aceval, ALG - D

* Montag, 12. November 15:00 bis ca. 15:50 Uhr Schweineglück & Hasenherz Fabelhafte Geschichten von Vierbeinern, Vögeln und Fischen Ab 5 Jahren Kann ein Wolf sich pudelwohl fühlen oder ein Hase einen Bärenhunger haben? In Geschichten ist alles möglich! Erzählung: Susanne Tiggemann, D

15:15 bis ca. 16:05 Uhr Warum die Kamele einen Höcker haben Ab 5 Jahren Wie kam das Kätzchen zu seinem Namen und das Zebra zu seinen Streifen? In Geschichten aus aller Welt finden wir die Antworten: spannend, lustig und wundersam. Erzählung: Susanne Tiggemann, D 19:30 bis ca. 21:30 Uhr Frau Grimm erzählt Wintergeschichten und Herr Gruber spielt auf dem Hackbrett Für Erwachsene Gabi Altenbach ist die schräge „Märchentante“ Else Grimm, ihres Zeichens Bibliothekarin, Herr Gruber ist Thomas Gruber vom Trio „gruberich“, und er spielt auch wirklich Hackbrett. Allerdings tut er das weit weg von volkstümlicher Gemütlichkeit, sondern viel mehr virtuos, rasant und immer voller Überraschungen! Erzählung: Gabi Altenbach, D Musik: Thomas Gruber, D

* Mittwoch, 14. November

* Dienstag, 13. November 14:00 bis ca. 15:00 Uhr Peter Pan Ab 5 Jahren Die Geschichte von Peter Pan und den Geschwistern Wendy, John und Michael im Nimmerland – dem Land der Phantasie. Dort erleben sie jede Menge Abenteuer und kämpfen gegen den PiratenKapitän Hook. Erzählung: Gabi Altenbach, D

15:00 bis ca. 15:50 Uhr Keine Angst vor Teufeln und bösen Zauberern Ab 5 Jahren Teufel und Zauberer sind wilde Gesellen, doch mit Furchtlosigkeit und List lassen sie sich gehörig hinters Licht führen. Drei mehr oder weniger bekannte Märchen der Brüder Grimm werden erzählt: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“, „Der Bauer und der Teufel“ und „Der gestiefelte Kater“. Erzählung: Stefan Libardi, A

19:30 bis ca. 21:30 Uhr „Lebenswege“ – Geschichten vom Weggehen und Ankommen Für Erwachsene Susanne Tiggemann und Charles Aceval vereint die Liebe zu den Geschichten. An diesem Abend spannen sie den Bogen von überlieferten Geschichten und biografischen Erzählungen bis hin zur Stegreifgeschichte aus dem Moment. Erzählung: Naceur Charles Aceval, ALG - D & Susanne Tiggemann, D Musik: Max Castlunger, I & Omar El Afrah, MAR - I

* Donnerstag, 15. November 14:00 bis ca. 14:50 Uhr Von Königstöchtern, die wachgeküsst, befreit und erlöst werden Ab 5 Jahren Stefan Libardi erzählt: „Dornröschen“, „Der goldene Vogel“ und „Brüderchen und Schwesterchen“. Erzählung: Stefan Libardi, A 15:15 bis ca. 16:05 Uhr Dromedachs & Kamelefant Ab 5 Jahren Witzige Tiergeschichten von nah und fern, in denen es so richtig rund geht - erzählt mit Händen, Füßen, Worten und Tönen. Erzählung: Saga Susa, A Musik: Jutta Goldgruber, A

19:30 bis ca. 21:30 Uhr Die Braut, die von Luft lebte und andere Frauengeschichten La sposa che viveva di vento ed altre storie al femminile Für Erwachsene – per adulti Frech und verquer kommen die Frauen daher in diesen Geschichten. Sie nehmen ihr Schicksal in die Hand und lassen es nicht mehr los. Spannend. Unverhofft. Zum Freuen und zum Weinen. Erzählung: Maria Carmela Marinelli, I / D & Suse Weisse, D Musik: Jutta Goldgruber, A


Jugendhaus Kassianeum Brunogasse 2 – I-39042 Brixen – Tel. 0472 279923 bildung@jukas.net – www.jukas.net

* Freitag, 16. November 15:00 bis ca. 15:50 Uhr Russische Schokolade Ab 5 Jahren Ein Haus auf einem Hühnerbein, die Baba Jaga schreckensgroß, der kleine Iwaschko in großer Not: In den russischen Märchen wird gelacht und geweint, gefürchtet und gerettet. Erzählung: Suse Weise, D

19:30 bis ca. 21:30 Uhr Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingespielt…! Dalla testa ai piedi intonati all‘amore…! Für Erwachsene – per adulti Ein Abend wie ein schillerndes Kaleidoskop: Liebesgeschichten aller Couleurs und Tonarten – tragisch, witzig, poetisch und bizarr. Erzählung: Sergio Diotti, I; Stefan Libardi & Saga Susa, A Musik: Jutta Goldgruber, A & Bea de Wit, ZA – I

* Samstag, 17. November 16:00 bis ca. 16:50 Fiabe “tzigane” in musica Dai 6 ai 99 Gli “zingari” - che oggi vogliono essere chiamati con il loro vero nome - durante il cammino regalavano volentieri le loro fiabe a chi voleva ascoltarle. Se venite a trovarci, ne potrete ascoltare qualcuna anche voi! Narrazione & musica: Maria Paola Asson, I Violino: Raffaella Zanella, I

17:00 bis ca. 17:50 Uhr Heiße Spur: Totenkopf Ab 7 Jahren Starke Nerven sind gefragt: Da liegt ein Totenkopf und redet. Und zu allem Überfluss glühen auch noch die Augen in toten Köpfen. Wohin führt uns diese heiße Spur? Erzählung & Musik: Heike Vigl, I

14:00 bis ca. 14:50 Uhr In sieben Märchen um die Welt Ab 5 Jahren Rasant geht es über die Meere der Welt, Wüsten und schneeiges Gebirge. Eine mitreißende, lustige, mitunter auch nachdenkliche Weltreise für Groß & Klein. Erzählung: Suse Weise, D 15:00 bis ca. 15:45 Uhr Bin Mensch, werde Wind Ab 5 Jahren Die Fünfzigmeilenstiefel allein hätten der schönen Jeanne und dem Prinzen nicht geholfen, den Riesen zu entfliehen… Erzählung: Maria Carmela Marinelli, I / D

17:15 bis ca. 18:05 A veglia col fulesta Dai 5 ai 99 Il fulesta è il raccontatore di storie tipico della tradizione popolare dell’Emilia Romagna. Il fulesta Sergio Diotti ha riportato in vita tante storie tratte della tradizione orale. Narrazione: Sergio Diotti, I

15:00 bis ca. 15:45 Uhr Als der Rabe noch nicht laufen konnte Ab 5 Jahren Erzählung: Maria Carmela Marinelli, I / D

19:30 bis ca. 22:00 Uhr Schiach oder schian oder boads oder koans Del bello o del brutto o di ambedue… o né dell’uno e né dell’altro Für Erwachsene – Per adulti Unmögliches möglich machen – das tun die fünf Erzählerinnen des Abends, indem sie Geschichten von reizend über scheußlich bis quer servieren. Dazu gibt es Alpenmusi in frischem und buntem Gewand mit Opas Diandl. Erzählung: Maria Paola Asson, Margareta Fuchs, Veronika Krapf, Leni Leitgeb, Heike Vigl, I Musik: Opas Diandl, I

15:00 bis ca. 15:45 Uhr Geheimnisvoll hext es mit wilden Tieren… Ab 5 Jahren Erzählung: Christopher Robin Göpfert, D / I & Verena Dezini, I

16:00 bis ca. 16:45 Uhr SuperheldInnen Ab 5 Jahren Erzählung & Musik: Heike Vigl, I

* Sonntag, 18. November 16:00 bis ca. 16:55 Uhr Die bleichen Berge: Sagen aus den Dolomiten Ab 7 Jahren Der Prinz ist süchtig nach dem Mond und will unbedingt dorthin gelangen – dabei spielt die Geschichte in einer Zeit, in der es noch keine Raumschiffe gibt. Oder doch? Tatsächlich schafft es der Prinz zum Mond. Was er dort wohl erlebt und warum unsere Dolomiten eine hell-silbrige Farbe haben? Erzählung & Musik: Leni Leitgeb, I Musik: Margit Nagler, I

14:00 bis ca. 14:45 Uhr Die geheimnisvolle Schatztruhe Ab 5 Jahren Erzählung: Carmen Kofler, I

16:00 bis ca. 16:45 Uhr „So a Plouderer, foscht nit zi glabn!“ Ab 5 Jahren Erzählung: Margareta Fuchs & Veronika Krapf, I

13:00 bis ca. 13:45 Uhr Baum-Geschichten & Erzählungen von der Novemberfee Ab 5 Jahren Erzählung: Ingeborg UllrichZingerle, A / I

14:00 bis ca. 14:45 Uhr Hans Döskopp Ab 5 Jahren Erzählung: Suse Weisse, D

17:00 bis ca. 17:45 Uhr Märchenmost & Märchenmist Ab 6 Jahren Erzählung: Roman Moser & Monika Niedermair, I

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Veranstaltungen

Freitag, 2. November

Theater

20 Uhr

Theater

20 Uhr

Die drei Eisbären Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne St. Andrä St. Andrä, Grundschule

Theater

20:30 Uhr

Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Sonntag, 4. November

Theater

18 Uhr

Theater

18 Uhr

19 Uhr

Theater

20 Uhr

R.esistence in Dub Brixen, Centro Giovani Connection

Die drei Eisbären Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne St. Andrä St. Andrä, Grundschule

Film

20:30 Uhr

Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

ab 8 Uhr

OEW-Filmfestival 2018 Gegen den Strom Forum Brixen

Samstag, 3. November

Musik

Theater

Film

Musik

Orpheus in der Unterwelt Solisten und das Orchester Cantieri d’Arte unter der Leitung von Stefano Giaroli spielen Musikstücke von Jacques Offenbach; Organisatoren: Pro Cultura und Obiettivo Forum Brixen

Freitag, 9. November

Donnerstag, 8. November

Frühreif Komödie von Andreas Keßner, gespielt von der Heimatbühne Mühlbach Mühlbach, Altes Schulhaus

17:30 Uhr

Mittwoch, 7. November

Diverses

ab 18 Uhr

Theater

Theater

20:30 Uhr

Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

18 Uhr

LICHTER IM ADVENT Der etwas andere Adventskalender Autorenlesung und Buchvorstellung mit der Brixner Autorin Heidi Troi

* 11. November, 18 Uhr

Theaterpädagogisches Zentrum Brixen

mit musikalischer Umrahmung auf der Harfe von Sonia Ortlinghaus

Repair Café Gemeinsam mit Experten reparieren, was noch zu retten ist! Bar Visavis, Fischzuchtweg

Beruf & EDV

Machen Sie mehr aus Ihrem Mac Di. 20.11. | 19-22 Uhr | 5 Treffen | Di. und Do. Wirtschaftsfachoberschule

Anmeldungen unter www.tpz-brixen.org oder per SMS: 335 535 99 55

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19 Uhr

Diverses

19:30 Uhr

Theater

20:30 Uhr

Erzählkunstfestival A Love Like Salt. Ein Abend der Superlative. Fünf Künstler treffen aufeinander (für Erwachsene) Jugendhaus Kassianeum Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Kalligrafie Sa. 01.12. | 9-17 Uhr Patschen stricken und filzen Mo. 03.12. | 19.30-22 Uhr

Charisma - die unglaubliche Anziehungskraft Fr. 23.11. & Sa. 24.11. | 9-17 Uhr

Man(n) kocht! Mi. 14.11. | 19-23 Uhr Vahrn | Haus Voitsberg

Nebenerwerb bis Selbstständigkeit Di. 27.11. | 18.30-21 Uhr

Krapfen und Kiachl Do. 22.11. | 18-22 Uhr Vahrn | Haus Voitsberg

Gesundheit & Bewegung

Weihnachtsgebäck aus der Vollwertküche Mi. 28.11. | 18-22 Uhr Vahrn | Haus Voitsberg

Luna Yoga® Sa. 17.11. | 14-17 Uhr

Hrsg.: Marion Bischoff und Gabi Schmid Verlag: Rhein-Mosel-Verlag (Erscheinungsdatum Oktober 2018) Sprache: Deutsch ISBN: 978-3-89801-406-9

Samstag, 10. November

HERBSTPROGRAMM

Typgerechte Schminktipps Mo. 12.11. | 19-21.30 Uhr

Buchtrailer anzusehen unter https://youtu.be/zMJtEHGyLXM

20:30 Uhr

Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Franz Posch, steirische Knopforgel Cedag-Streichquartett Pfarrkirche Mühlbach

Mutter Courage und ihre Kinder Bertolt Brechts „Chronik aus dem 30jährigen Krieg“, mit Gabriele Langes, Christoph Motais Fortmann, Kolja Heiss, Fiona Ristl u. a., Regie: Reinhard Auer. Forum Brixen Frühreif Komödie von Andreas Keßner, gespielt von der Heimatbühne Mühlbach Mühlbach, Altes Schulhaus

Theater

Musik

Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

8 Uhr

OEW-Filmfestival 2018 Gegen den Strom Forum Brixen

Zöpfe flechten - so geht‘s richtig Di. 20.11. | 18-21 Uhr

Hobby & Freizeit

Basteln mit kleinen Naturschätzen: Mooskugeln Sa. 17.11. | 14-17 Uhr

Basis der Konditorei leicht gemacht Sa. 01.12. | 10-17 Uhr Milland | Jakob-Steiner-Haus Vollwertig Brot backen – einfach und schnell Mi. 05.12. | 18-22 Uhr Milland | Zentrum Narrativ

Volkshochschule Südtirol | Zweigstelle Brixen Peter-Mayr-Straße 9 | Tel. 0472 836 424 | brixen@vhs.it | www.vhs.it


Sonntag, 11. November

Freitag, 16. November

Diverses 14 Uhr

Diverses

Erzählkunstfestival Der weiße Wolf. Schloss Pallaus, Sarns

Diverses

Erzählkunstfestival Schöner als Himmel und Erde Jugendhaus Kassianeum

Theater

17 Uhr

Theater 18 Uhr

Grillenparz Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz u.a. mit Alexa Brunner, Günther Götsch und Margot Mayrhofer Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Diverses

18:30 Uhr

Erzählkunstfestival Heimat und Fremde! Ein Lebensbericht. Von der Zeit der Kolonialisierung Algeriens bis hin zu Ankunft in Europa. (Erwachsene und Kinder ab 7 Jahren) Jugendhaus Kassianeum Montag, 12. November

Film

16:30 Uhr

Pettersson und Findus Findus zieht um Form Brixen

Diverses

15 Uhr

Erzählkunstfestival Schweineglück & Hasenherz. Fabelhafte Geschichten von Vierbeinern, Vögeln und Fischen Jugendhaus Kassianeum Dienstag, 13. November

Diverses

ab 14 Uhr

Erzählkunstfestival Peter Pan. Warum die Kamele einen Höcker haben. Frau Grimm erzählt Wintergeschichten und Herr Gruber spielt auf dem Hackbrett (für Erwachsene) Jugendhaus Kassianeum Mittwoch, 14. November

Diverses

ab 15 Uhr

Erzählkunstfestival Keine Angst vor Teufeln und bösen Zauberern. „Lebenswege“ – Geschichten vom Weggehen und Ankommen (für Erwachsene) Jugendhaus Kassianeum Donnerstag, 15. November

Diverses

ab 14 Uhr

Erzählkunstfestival Von Königstöchtern, die wachgeküsst, befreit und erlöst werden. Dromedachs & Kamelefant. Die Braut, die von Luft lebte und andere Frauengeschichten (für Erwachsene) Jugendhaus Kassianeum

Musik

ab 15 Uhr

Erzählkunstfestival Russische Schokolade. Fiabe „tzigane“ in musica (in ital. Sprache). Heiße Spur: Totenkopf. Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingespielt…! (für Erwachsene) Jugendhaus Kassianeum

20:30 Uhr

David Helbock’s Rabdom/Control (A) Tour d’Horizon – from Brubeck to Zawinul Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

20 Uhr

Daniel in der Löwengrube Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne Meransen Meransen, Theatersaal Samstag, 17. November

Diverses

ab 9:30 Uhr

Kontakt in den Himmel Mediales Seminar der übersinnlichen Wahrnehmung Vahrn, Hotel Clara

Diverses

ab 14 Uhr

Erzählkunstfestival In sieben Märchen um die Welt. Bin Mensch, werde Wind. Die bleichen Berge: Sagen aus den Dolomiten. A veglia col fulesta (in ital. Sprache). Schiach oder schian oder boads oder koans (für Erwachsene) Jugendhaus Kassianeum

Kabarett

20 Uhr

Eppes Nuis Thomas Hochkofler Mühlbach, Vereinshaus

Theater

15 JAHRE VIDEOWERKSTÄTTEN IM TPZ BRIXEN 24. November Theaterpädagogisches Zentrum Brixen

* 1. Block: 14 – 14:30 Uhr – ERSTE SCHRITTE OSTERSPAZIERGANG, 2005, BLUEBOX 2:20“ FACE TO FACE, 2006, BLUEBOX 4:43“ GREENBIKE, 2006, VIDEOZOOM, 1:56“ SPIELTRIEB, 2006, VIDEOZOOM, 5:25“ DER DIABOLO-MANN, 2013, VIDEOZOOM, 2:45“ VERFOLGUNG IN BRIXEN, 2018, 3:30“

* 2. Block: 14:30 – 15 Uhr - ERSTE SCHRITTE: 2. TEIL

MÄDCHENCLIQUE, 2013, VIDEOZOOM, 5:29“ GAME CRASH, 2013, VIDEOZOOM, 3:16“ CREEP UND DIE KNICKKNACKBANDE, 2018, GREENSCREEN, 12:45“ ZOMBIE IM TPZ, 2013, VIDEOZOOM, 1:50“

* 3. Block: 15:30 – 16 Uhr - VIDEOPROJEKTE MIT DEM TPZ 20:30 Uhr

Waisen von Dennis Kelly, u.a. mit Edwin Hochmuth, Philipp Rudig Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 18. November

Diverses

ab 9:30 Uhr

Diverses

ab 13 Uhr

Kontakt in den Himmel Mediales Seminar der übersinnlichen Wahrnehmung Vahrn, Hotel Clara

Erzählkunstfestival Baum-Geschichten & Erzählungen von der Novemberfee. Hans Döskopp. Die geheimnisvolle Schatztruhe. Als der Rabe noch nicht laufen konnte. Geheimnisvoll hext es mit wilden Tieren… Superheldinnen. „So a Plouderer, foscht nit zi glabn!“ Märchenmost & Märchenmist. Jugendhaus Kassianeum

Theater

15 Uhr

Musik

18 Uhr

Daniel in der Löwengrube Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne Meransen Meransen, Theatersaal Matt Pless (Folk/Usa) + Shibby Pictures Film Screening Brixen, Bodyworkers Tattoo & Piercing

MUSICVIDEOWORKSHOP, 2016, TPZ BRIXEN, 19:09“ MEDIENCLUB MAGAZIN, 2016, MEDIENCLUB TSCHURTSCHENTHALER, 5:26“

* 4. Block 16 – 16:45 Uhr - DIE SOMMERPROJEKTE DETEKTEI 0815, 2018, TPZ BRIXEN, 21:51“ ALLES PALETTI, 2018, TPZ BRIXEN, 12:25“

* 5. Block 16:45 – 17:45 Uhr - FESTIVALFILME

TRAUMWELT SCHULE, 2005, BLUEBOX, YOUKI-FILMFESTIVAL, 9:18“ DER FAHRSCHEIN, 2006, BLUEBOX, YOUKI-FESTIVAL, 2:22“ SIE LIEBT DICH DOCH, 2014, VIDEOZOOM, YOUKI-FESTIVAL, 12:27“ FÜR IMMER, 20015, VIDEOZOOM, KURZFILMFESTIVAL INNSBRUCK, 9:30“ RACHE, 2016, VIDEOZOOM, YOUKI-FESTIVAL, 8:38 “

* 6. Block: 17:45 – 18:45 Uhr - KURZFILME

BEERDIGUNGEN AG, 2017, VIDEOZOOM, 9:14“ SÜSS, 2017, VIDEOZOOM, 9:24“ DAS MÄDCHEN VON WEIT WEG, 2018, VIDEOZOOM, 16:31“ BECAUSE WE ARE FRIENDS, 2018, TPZ BRIXEN, 12:00“ TRIXIE, 2006, BLUEBOX, 11:39“

* 7. Block: 19 – 19:45 Uhr - SPECIAL GUEST JULIAN GRUMER ANLEITUNG ZUM UNGLÜCKLICHSEIN, 2006, BLUEBOX 4:00“ AUDIOCUT, 2006, BLUEBOX, 5:51“ ALLEIN, 2006, BLUEBOX, 2:54“ INTERVIEW MIT JULIAN GRUMER BEISPIELE SEINER ARBEITEN ALS COMPOSITOR

8. Block: 20 – 21 Uhr - DOKUMENTATION

SIMON GSCHNELL – AUS DEM LEBEN EINES MÖRDERS, 2008, TPZ BRIXEN, 60:00“ Infos unter www.tpz-brixen.org

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Mittwoch, 21. November

20 Uhr

Daniel in der Löwengrube Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne Meransen Meransen, Theatersaal Donnerstag, 22. November

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen Freitag, 23. November

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen

Theater

20 Uhr

Agamemnon Schultheater von Joseph Resch (17161782) Vinzentinum Brixen, Parzivalsaal

Theater

20 Uhr

Daniel in der Löwengrube Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne Meransen Meransen, Theatersaal

Musik

20:30 Uhr

Lieder vom Tanzen und Sterben Austro-Folk mit Paul Plut Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 24. November

Diverses

15 Uhr

Weihnachten mit Törööö! Benjamin Blümchen- Die Live-Show Forum Brixens

Theater

15 Uhr

Daniel in der Löwengrube Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne Meransen Meransen, Theatersaal

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen

Theater

18 Uhr

Agamemnon Schultheater von Joseph Resch (17161782) Vinzentinum Brixen, Parzivalsaal

Film

16:30

Elias- Das kleine Rettungsboot Forum Brixen

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen Dienstag, 27. November

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr

Theater

Theater

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr

Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen

20 Uhr

Daniel in der Löwengrube Schwank von Maximilian Vitus, gespielt von der Heimatbühne Meransen Meransen, Theatersaal

14 Uhr

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Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr

Donnerstag, 29. November

Theater

20 Uhr

Theater

20:30 Uhr

Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen

Musik 17:30, 18:30 & 19:30 Uhr Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen

Musik

20:30 Uhr

Downhome Blues Hubert Dorigatti & Fabrizio Poggi (I) Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Theater

20 Uhr

Agamemnon Schultheater von Joseph Resch (17161782) Vinzentinum Brixen, Parzivalsaal

Märkte

Montag, 26. November

2018

Veranstaltungen

Theater

Sonntag, 25. November

Bauernmarkt samstags, 7:30 – 14 Uhr Hartmannplatz Monatsmarkt Mo., 12. November 8-13:00 Uhr Schwesternau Weihnachtlicher Benefizmarkt der Südtiroler Krebshilfe Eisacktal 29. November bis 12. Dezember 9-12:30 & 14:30-18:30 Uhr; Samstag, Sonntag & feiertags von 9 – 18:30 Uhr, Brennerstraße 1 Weihnachtsmarkt 23. November bis 6. Jänner Mo. – Do. 10-19 Uhr Fr. & Sa. 10 – 19:30 Uhr Sonn- und Feiertage von 9:30 – 19 Uhr, Domplatz

Natalie Licht- und Musikshow, inspiriert von der Welt des Musicals Hofburg Brixen Tod eines Handlungsreisenden Arthur Millers preisgekröntes Stück inszeniert von der Stuttgarter Schauspielbühne Forum Brixen

gehen gang gegungen Eine literarisch musikalische Hatscherei, es lesen Maria Hofstätter und Martina Spitzer Gruppe Dekadenz Anreiterkeller

Ausstellungen Stadtmuseum Klausen bis 3. November Ars sacra Kunst und Kirche im Heute. Fünf sakrale Gebäude im Eisacktal Di.-Sa. 9:30-12 Uhr & 15:30 – 18 Uhr Kassianeum Brixen 23. November bis 14. Dezember Herz & Co. Kunstwerke von Sandra Martinello werden ausgestellt 9–18 Uhr Pharmaziemuseum bis 30. Jänner 2019 Glas. Kunst und Pharmazie Moderne Glasskulpturen treffen auf historische Gebrauchsgläser der Pharmazie 11-16 Uhr Diözesanmuseum 30.November bis 6. Jänner Krippen in der Hofburg 10-17 Uhr

26. NOVEMBER

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„Südtirol im Herzen“

ROSI MITTERMAIER und CHRISTIAN NEUREUTHER, zwei erfolgreiche bayrische Skiläufer der 70-er Jahre, sind seit 1980 verheiratet und in Garmisch Partenkirchen daheim. Sie waren Gäste beim IMS 2018 und standen vor ihrem Auftritt im Forum dem „Brixner“ in ihrer unnachahmlich fröhlichen Art Rede und Antwort.

Frau Mittermaier, Herr Neureuther, allgemein erwecken Sie beide den Eindruck, dass Ihnen alles gelingt, was Sie anpacken – ein erfolgreiches Musterpaar. Sind Sie es wirklich? ROSI MITTERMAIER: Das kann man so doch nicht sagen. Immer erfolgreich ist man nie! Es gab im Sport auch Stürze, Ausfälle und Niederlagen. Aber wenn man die Kraft hat aufzustehen, dann kann das durchaus als Erfolg bezeichnet werden. CHRISTIAN NEUREUTHER: Wir sind ganz normale Menschen. Es ist ein Glück, dass wir zusammenhalten und uns mögen, und wenn man Menschen an seiner Seite hat, eine Frau und Kinder und Freunde, dann kann einem im Leben nicht viel passieren. Rosi Mittermaier: Das Leben ist nur kurz, und man darf sich diese kurze Zeit nicht selbst vermiesen. Wir haben schon ziemlich lange im Leben gestanden und haben so viel erleben dürfen, nicht nur im Sport. Das Allerwichtigste ist, gesunde Kinder auf die Welt zu bringen und eine Familie zu gründen. Wir haben zwei Kinder, Ameli und Felix, mit denen wir sehr zufrieden sind, und jetzt zwei Enkelkinder, Oskar und Matilda. Der Kreis rundet sich so allmählich ab, und dafür muss man dankbar sein. Das ist das allerbeste Gefühl. Auf Ihre sportliche Karriere folgten immer wieder Ehrungen und Auszeichnungen. Macht Ihnen das Freude? 58

Rosi Mittermaier: Es ehrt einen natürlich immer, wenn man eine Auszeichnung bekommt. Lob zu bekommen ist immer schön. Aber irgendwie geniere ich mich, wenn ich eine Auszeichnung abhole und andere zuschauen und applaudieren müssen. Das ist mir eher peinlich. Es gibt sogar einen Rosi-Mittermaier-Tunnel! Rosi Mittermaier: Ja, sogar zwei. Einer befindet sich in Sölden auf den Rettenbachferner, und der andere führt auf die Zugspitze. Da die hl. Barbara die Schutzheilige im Tunnelbau ist, werden immer Frauen als Patinnen für Tunnels auserkoren. Es ist eine ehrenvolle Aufgabe, wenn man von den Tunnelbauern, die unter schwierigsten Bedingungen arbeiten, Respekt bekommt. Die sind ja meist gläubig, oft sogar abergläubisch.

Es ist sicher auch ein Antrieb, dass man Menschen „Preise“ gibt und dass man sie lobt. Das ist nicht nur im Sport so, sondern auch in einem Betrieb. Auch bei Kindern ist es so: Nach einem Skirennen bekommen sie einen Pokal, und wenn sie eine Sache gut zu Ende bringen, schenkt man ihnen etwas. Insofern ist es im Leistungssport und im Leben richtig, dass man für erbrachte Leistungen Preise bekommt. Das ist schon ein gutes Gefühl!

Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

INTERVIEW

Wie geht es eurem Sohn Felix, der als talentierter Slalom- und Riesenslalomfahrer auch bei uns in Südtirol viele Fans hat?

früher. Ich sehe das beim Felix, den es da und dort zwickt, der aber dennoch nicht aufhören will. Der Rest hat sich verändert.

Christian Neureuther: Das Knie, das er sich letzte Saison verletzt hat, ist zurzeit gut. Aber jetzt hat er wirkliche Probleme mit dem Rücken. Im Moment ist es unsicher, ob er in der neuen Saison

Christian Neureuther: Das Material hat sich in den technischen Disziplinen wie Slalom und Riesenslalom, aber auch in der Abfahrt und im Super-G, extrem verändert. Das ist gar nicht mehr zu verglei-

„Positiv am heutigen Skizirkus ist, dass die Skifahrer immer noch dieselbe Begeisterung und Leidenschaft haben wie wir früher“_ Rosi Mittermaier Christian Neureuther: Ich glaube, dass wir zwei unterschiedliche Menschen sind. Der Rosi ist es immer peinlich, in der Öffentlichkeit zu stehen. Sie hatte auch nie den ganz großen Ehrgeiz, die wichtigen Rennen gewinnen zu wollen. Sie war halt eine begnadete Rennläuferin. Ich hingegen bin einer, der sich über Streicheleinheiten freut und gern einen Pokal in Empfang nimmt.

überhaupt fahren kann. Er kämpft den ewigen Kampf des alpinen Skifahrers mit seinem Körper. Wie ist der Skizirkus heute im Vergleich zu früher, also in den 70-er und 80-er Jahren? Rosi Mittermaier: Freilich gibt´s da Unterschiede! Positiv ist, dass die Skifahrer dieselbe Begeisterung und Leidenschaft haben wie wir

chen. Auch die Körperlichkeit der Athleten hat sich verändert. Die Skifahrer sind heute Muskelprotze, wir waren früher noch eher grazil. Das Thema Team und Zusammenhalt spielt vielleicht nicht mehr die große Rolle. Medienaufmerksamkeit und Kommerzialisierung sind enorm gestiegen. Früher durften wir keine Werbung betreiben, heute ist der Sportler ein Werbeträger. Dahinter stecken dann


ROSI MITTERMAIER UND CHRISTIAN NEUREUTHER: „Wir sind ganz normale Menschen“

––––––––––––––

andere finanzielle Möglichkeiten des Vermarktens und des Managements, auch in den Verbänden ist alles anders reguliert. Die gestiegene Medienaufmerksamkeit hat natürlich auch Schattenseiten, mit denen umzugehen der Skifahrer aber lernt.

nen überhaupt! Die waren so wunderbar kindgerecht aufgezogen, mit Tanzen, Seilziehen, Gulaschkanone, Spaghetti-Essen und Prämierungen für die schönsten Skiclub-Outfits. Davon haben unsere Kinder das ganze Jahr über erzählt.

Hat Ihr Sohn Felix einen Manager?

Christian Neureuther: Dann war da noch Erwin Stricker, ein ganz guter Freund von uns. Der Felix und der Basti (Schweinsteiger, Anm. d. Red.) waren auch bei den Rennen. Einmal habe ich die Bindung für den Felix nicht gescheit genug eingestellt, und die ist beim Rennen dann aufgegangen. Dann war der Basti schneller, und das hält er dem Felix bei jedem Telefonat noch vor. Ein weiteres Highlight ist die Krippenausstellung in der Hofburg. Schon wegen der PropstKrippe lohnt es sich, nach Brixen zu kommen.

Rosi Mittermaier: Das macht der Vater! Christian Neureuther: Die 20 Prozent können wir uns sparen. Wir haben ja Erfahrung, und es ist ein Glück, wenn‘s der Vater macht, denn der schaut nicht nur darauf, möglichst viel aus ihm herauszuquetschen, sondern er schaut auf das Wohl und die Zukunft des Burschen. Was verbindet euch mit Brixen? Rosi Mittermaier: In Brixen hat es doch die Fila-Sprint-Skirennen gegeben, an denen unsere Kinder teilgenommen haben. Es waren die schönsten Kinderren-

Und mit Südtirol? Rosi Mittermaier: Durch die Skifreunde gibt es viele Verbindungen, zum Beispiel mit Gustav Thöni. Aber schon mein Vater ist

mit einem Südtiroler Freund vor dem Krieg im 50-Kilometer-Skilanglauf deutscher Reichsmeister geworden. Christian Neureuther: Auch mein Vater war als Stabsarzt im Krieg in Südtirol. Eines Tages wurde er als junger Mediziner ins Grödnertal zu einer Geburt gerufen, obwohl er keine Geburtshelferausbildung hatte. Diese seine erste und einzige Geburt war – mal abgesehen von den eigenen Kindern – eine große Aufregung. Dass alles gut gegangen war, erzählte mir Jahrzehnte später der Geborene selbst: Es war Erich Demetz, von 1986 bis 2014 Präsident des FISWeltcup-Komitees. Durch unser Buch „Kulinarische Begegnungen - Mit Rosi und Christian in Südtirol“, für das wir landauf landab unterwegs waren, haben wir Südtirol so richtig erlebt, mit seiner Kultur, seiner Landschaft, seinen Menschen. Südtirol ist im Grunde das Land, wo wir am liebsten leben würden. Rosi Mittermaier: Na ja, wir können uns auch nicht beklagen, in Bay-

ern, in Garmisch Partenkirchen zu leben! Wie schaut es aus mit der Beziehung zwischen Südtirol und Bayern? Rosi Mittermaier: Die ist gut, meine ich. Die meisten Bayern fahren nach Südtirol, gerade jetzt zum Törggelen. Wenn man Bayern und Südtirol vergleicht, dann haben wir doch vieles gemeinsam. Gemeinsam haben wir auch, dass wir touristisch überlaufen werden. Und da gibt es Gäste, die wissen, wie sie mit der Natur umgehen sollen, und andere, die es nie gelernt haben. Christian Neureuther: Ich glaube, dass Bayern und Südtirol eine einzige politische Region werden könnten. Das wäre mein Traum! Na ja, da liegt dann Tirol dazwischen, das würden wir schon mitnehmen (lacht).

johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 59


Freizeit & Sport

ASV PFEFFERSBERG

Rodeln, Kegeln und viel mehr Rodeln gehört wohl zur Paradedisziplin der Pfeffersberger, aber auch die Kegler treffen ihre Neune immer wieder mit Bravour. Weitere vier Sektionen komplettieren den ASV Pfeffersberg, der heuer sein 40-Jahr-Jubiläum feiert.

S

eit mittlerweile 40 Jahren wird auf dem Pfeffersberg Sport betrieben. Viel Sport! Sechs Sektionen zählt nämlich der 400 Mitglieder starke ASV Pfeffersberg: Es wird gerodelt, gekegelt, Tennis und Kleinfeldfußball gespielt, gelaufen und Ski gefahren. „Und das mit voller Motivation und viel Ehrgeiz“, wie die Präsidentin Barbara Hofer erzählt. Auf so viel Sportlichkeit stießen die Pfeffersberger vor kurzem bei ihrer Jubiläumsfeier in Tils an – dort, wo vor 40 Jahren alles begann.

Aller Anfang. Der Grundstein

für den Verein wurde von Paul Mitterrutzner und Herbert Planatscher gelegt. Sie waren es, die die Initiative ergriffen und 1978 die ersten Mitglieder für den Ausschuss des neugegründeten Sportvereins anspornten. Damals gab es drei Sektionen: Sommersport, unter der Schwimmkurse angeboten wurden, sowie Rodeln und Skifahren, die beide jährliche Vereinsrennen auf die Beine stellten. „Ich erinnere mich noch daran, dass wir die Piste in Tötschling für das Vereinsrennen fertig getreten hatten. Aufgrund Schneemangels mussten wir das Rennen dann allerdings kurzer-

Seit 1978 gibt es den ASV Pfeffersberg; insbesondere die Rodler sind seit jeher stark im Verein vertreten – und bis heute äußerst erfolgreich unterwegs hand zum Feichterhof in Gereuth verlagern – und die Piste dort nochmal neu treten“, erzählt der langjährige Präsident des Vereins, Karl Larcher, im Rahmen der 40-Jahr-Feier. Auch eine Sektion Handball gehörte zum ASV; diese wurde allerdings 1979 aufgrund der feh-

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lenden Trainingsmöglichkeiten aufgelassen. Der Langlauf wurde auch auf dem Pfeffersberg für einige Jahre aktiv betrieben: Um die Loipe im Feldthurnerwald optimal zu präparieren, wurde eigens ein Skibob um sieben Millionen Lire angekauft. Finanziert wurden die Ausgaben des Vereins damals entweder durch Sponsorengelder von Gasthäusern oder Privatzimmervermietern, aber auch durch das Waldfest auf der Tschötscher Heide, das der Vorstand 1979 erstmals – und seither jährlich – organisiert.

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fersberger Rodler zählte 1983 das erste Rodelrennen, das vom italienischen Verband FISI unterstützt wurde. Auf der neu kollaudierten Rodelbahn Perlunger starteten einige der Pfeffersberger ihre Rodelkarriere, indem sie an zahlreichen Rennen im ganzen Land, aber auch an internationalen Wettkämpfen teilnahmen. Die Pfeffersberger

Rodelrennen fanden landesweit großen Anklang: 189 Einsitzer und sieben Doppelsitzer zählte das Teilnehmerfeld beim Rennen im Jahr 1984. Im selben Jahr leisteten sich die Sportler einen mobilen Skilift zum Preis von 2.500.000 Lire, der beim Plonerhof in Gereuth aufgestellt wurde. Immer wieder wurden Investitionen getätigt, um Rodelbahn und Skipiste auf Trab zu bringen: Stoppuhr, Kabelleitung oder eine Lautsprecheranlage gehörten alsbald zum Inventar des ASV. 1991 konnte man die Erfolge dann auch greifen, für die die Sektion Rodeln den Grundstein legte: Anton und Christian Blasbichler rodelten sich zu Junioreneuropameistern im Rennrodeln. Weitere Erfolge blieben auch in Zukunft nicht aus.

Kick it. 1987 wurde die Sektion Fußball unter Sektionsleiter Heinrich Ploner gegründet; das Training fand auf dem Fußballplatz der Firma Durst statt. Neu war


im selben Jahr auch die Kegelmannschaft, die mit Sektionsleiter Martin Hofer an der Serie-D-Meisterschaft teilnahm – einige Jahre später schaffte die Mannschaft der Damen den Aufstieg in die Serie A1, jene der Herren in die A2. 1996 wurde der Mehrzweckplatz fertig gestellt, auf dem Tennis und Kleinfeldfußball gespielt werden

noch eine Laufgemeinschaft, die auch an Marathons teilnimmt. Aktiv sind auch die Kleinfeldfußballer, die sich einmal wöchentlich zum Training auf dem Mehrzweckplatz beim „Hoadner Kreiz“ treffen. „Die Sektion Skifahren hingegen hat es aufgrund des zahlreichen Angebotes in der Umgebung schwer und wird des-

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„Die Renovierung unserer Sportzone ist notwendig: Da das Regenwasser nicht mehr absickert, bleibt der Platz tageweise unbespielbar“_ Barbara Hofer, Vereinspräsidentin konnte. „Dieser ist auch heute noch im Einsatz, braucht aber dringend einen neuen Schliff“, erklärt Barbara Hofer, die seit knapp vier Jahren dem Verein vorsteht. „2009 wurde der Kunstrasen der Tennisfelder in Eigenarbeit mit Hochdruckreinigern gereinigt und neuer Quarzsand eingebracht. Die Renovierung des Platzes werden wir allerdings nun in Angriff nehmen müssen; das Regenwasser beispielsweise sickert nicht mehr ab, und der Platz bleibt so eine Zeitlang unbespielbar.“ Bis 2012 blieb Karl Larcher Präsident des ASV, auf ihn folgte Josef Hofer, der 2015 sein Amt an Barbara Hofer abgab. In der Zwischenzeit wurde in Gereuth eine neue Trainingsrodelbahn erbaut – das Rodeln bleibt neben dem Kegeln die attraktivste und auch erfolgreichste Sportart im ASV Pfeffersberg. Theresa Hilpold, Rupert Reifer oder Helmuth Stockner sind nach wie vor die Aushängeschilder der Rodler und nehmen auch über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich an Wettkämpfen teil. Aber auch am Nachwuchs mangelt es den Rodlern nicht: Gabriel Reifer wurde im Rahmen der Jubiläumsfeier für seinen Italienmeister- und Landesmeistertitel geehrt. Auch bei den Keglern läuft es rund: Unter Sektionsleiter Stefan Kaltenhauser kegeln zwei Herren-, eine Damenund eine Jugendmannschaft mit insgesamt 31 Mitgliedern für den ASV, der seine Heimspiele auf der Kegelbahn des Hotel Oberwirt in Feldthurns austrägt.

Von sechs auf fünf. Derzeit gibt

halb ihre Tätigkeit in naher Zukunft auflassen“, erklärt Hofer, die somit künftig fünf Sektionen im Verein beheimatet. Wert legen sie und der 13-köpfige Vorstand dabei nach wie vor auf Fairness, Ehrlichkeit und Respekt – und genau diese Werte sollen auch in Zukunft den ASV Pfeffersberg ausmachen. Die sportlichen Bewohner der Fraktionen Tils, Tötschling, Untereben, Gereuth, Pinzagen, Pairdorf, Tschötsch und der Mahr können sich also auch künftig auf viele Sportereignisse freuen – und sich auf den ASV Pfeffersberg auch weiterhin verlassen. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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info Vorstand ASV Pfeffersberg Präsidentin: Barbara Hofer Überegger Vizepräsidentin: Astrid Michaeler Schriftführer: Josef Hofer Vorstandsmitglieder: Martin Hofer, Alexander Huber, Karl Heinz Oberhofer, Thomas Stockner, Christian Huber, Wilfried Hofer, Stefan Kaltenhauser (Sektionsleiter Kegeln), Helmut Stockner (Sektionsleiter Rodeln), Hannes Larcher (Sektionsleiter Fußball), Sabine Planatscher (Sektionsleiterin Ski), Astrid Michaeler (Sektionsleiterin Tennis), Wilfried Hofer und Hannes Mitterrutzner (Sektionsleiter Laufsport)

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GOLF

Freizeit & Sport

Zum Landesmeister gekürt z Nach dem Regionalmeistertitel im Jahr 2015 und dem Sieg des „Top 100“-Turniers 2017 kürt sich der Brixner Matteo Broli nun erstmals auch zum Südtiroler GolfLandesmeister: In Bruneck holte sich der 20-Jährige den Sieg – mit sieben Schlägen Vorsprung auf den Zweitplatzierten. „Ich habe mich gut gefühlt und war auf das Turnier bestens vorbereitet.

Umso mehr freute es mich, mit so viel Vorsprung als Sieger vom Platz zu gehen“, so Broli, der aufgrund der Maturavorbereitung heuer nur an einigen ausgewählten Turnieren teilnehmen konnte. Der Brixner, der sein Handicap im Vergleich zum Vorjahr von 0,8 auf -1 verbesserte, beginnt nun ein Studium in Innsbruck: „Mein Training werde ich, wie gehabt,

F&S

an den Wochenenden weiterführen – im Sommer in Bruneck und im Winter am Gardasee, damit ich in der kommenden Saison auch wieder bei mehreren Turnieren dabei sein kann.“ eh

Freizeit & Sport TRIATHLON

Saisonabschluss par excellence z Tiefblau leuchtet der Idro-See, und in orangen Dressen leuchten die Brixner Teilnehmer, die dort das Abschlussrennen des Triathlon-Regionalcups absolvierten: 30 an der Zahl waren es, die bei der fünften Etappe des Regionalcups an den Start gingen – allesamt Mitglieder des Brixner Schwimmclubs, dessen orange Vereinsfarbe unter den 200 Teilnehmern herausstach. Die zwischen sechs und 19 Jahre alten Teilnehmer holten sich nicht nur die Mannschaftswertung, sondern auch den einen oder anderen Podestplatz – sowohl im Einzel-

kurz

notiert

62

rennen als auch in der Regionalcupwertung: Gold ging an sieben, Silber an vier und Bronze an zwei der Brixner Athleten. Dass die Jugendmannschaften des Schwimmclubs derzeit in Hochform sind, beweist auch das Resultat bei der „Coppa delle Regioni“, bei dem alle Regionen Italiens gegeneinander antraten: Die Südtirolauswahl der U13, die ausschließlich aus Brixner Athleten bestand, holte sich hinter der Emilia Romagna den 2. Platz. Die etwas älteren Jugendlichen waren bei den Italienmeisterschaften in San Remo im Einsatz: Die Mädchenmannschaft

15 Personen nahmen am Selbstverteidigungskurs des „Karate Mühlbach“ teil und lernten dabei, gefährliche Situationen zu vermeiden, die Selbstbehauptung zu stärken und sich selbst zu verteidigen. Erklärt wurden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen der Selbstverteidigung. Im Mai wird ein neuer Kurs gestartet.

mit Lara Schweiggl, Lea Strobl und Mara Plaikner holte sich den 5. Platz, und die Buben mit Sebastian Weissteiner, Lukas Lanzinger, Euan De Nigro, Michael Pezzei und Matteo Di Brita erkämpften

sich als jüngste Mannschaft den 6. Platz. Nun legen die Brixner Triathleten eine kurze Pause ein, bevor es mit der Vorbereitung auf die nächste Saison wieder losgeht. eh

Die Brixner Volleyballerin Sabina Perez glänzt bei ihrer neuen Mannschaft „Argentario“ in der Serie B1. Im Testspiel gegen die Südtiroler Mannschaft „Neruda“ überzeugte die 19-jährige Diagonalspielerin mit 14 Punkten.

Mit einer Kampagne lädt der SSV Brixen dazu ein, Mitglied der SSV-Familie zu werden. Vier unterschiedliche Slogans sollen die Brixner dazu motivieren, entweder selbst aktiv Sport zu betreiben oder den Verein als Gönner zu unterstützen. Weitere Infos zur Aktion unter ssv-brixen.info.


NACHGEFRAGT

„Die Aufregung übermannte mich“ HANNES HOFER, Kletterlehrer aus Tils, über seine Teilnahme an der Fernsehshow „Ninja Warrior Germany“ – und die Herausforderung, den schwierigen Parcours der „stärksten Show Deutschlands“ zu meistern. Herr Hofer, mehr als 15.000 Sportbegeisterte haben sich zur heurigen „Ninja Warrior Germany“-Staffel angemeldet. Sie bekamen die Chance, an der Show teilzunehmen. Wie kam es dazu? Ich habe die Show im Fernsehen gesehen und war begeistert: Es gilt, einen Parcours zu meistern, bei dem Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung eine große Rolle spielen – das ist genau mein Metier. Als begeisterter Kletterer und ehemaliges Mitglied der SnowboardNationalmannschaft sind das jene Bereiche, denen ich mich seit Jahren widme. Da lag eine

Bewerbung nicht allzu fern. Ich wurde zum Casting eingeladen und konnte mich dort für die Show qualifizieren. Wie schwierig war es dann, vor den vielen Zusehern die Stationen des Parcours in kürzester Zeit zu bewältigen, die man zuvor nur ansehen, aber sich nicht daran versuchen durfte? Die Aufregung machte es mir sehr schwer: Die ersten Stationen gingen mir leicht von der Hand, bei einer Griffübung ging mir aber die Kraft aus, und ich fiel ins Wasser, was das Aus bedeutet. Weil ich recht schnell unterwegs war, schaffte ich es trotzdem in

die Halbfinalqualifikation – dort schied ich allerdings beim zweiten Hindernis aus. Ich war etwas enttäuscht, weil ich wusste, dass ich es weiter hätte schaffen können. Wie haben Sie sich auf die Show vorbereitet? Klettern gehört zu meinem Alltag – sei es beruflich wie privat. Das ist die beste Vorbereitung auf diesen Wettbewerb. Die Teilnahme war eine einmalige Erfahrung. Das frühe Ausscheiden möchte ich so allerdings nicht stehen lassen; ich werde es definitiv nochmals versuchen. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Freizeit & Sport

Wie die Zeit vergeht ... z Vor ziemlich genau 50 Jahren fand die Winter-Universiade in Innsbruck statt. An die 20 Teilnehmer von 1968 feierten kürzlich das runde Jubiläum in Vicenza und ließen die alten Zeiten Revue passieren – mittendrin auch der Brixner Peter Stubenruss (rechts im Bild), der das Jubiläumstreffen initiiert hatte. Der ehemalige Slalomspezialist hatte 1967 den Sprung in die italienische StudentenNationalmannschaft geschafft. Trainer Heini Senoner (links im Bild), heute Hotelier in Gröden, ernannte den damals an der Universität Bocconi inskribierten Studenten aufgrund guter Ergebnisse zu einem der sechs männlichen Teilnehmer. Sechs Damen komplettierten die heiß umkämpften Plätze des Universiade-Teams. „Es war ein einzigartiges Erlebnis. Eine Woche lang lebten wir diese kleine Olympiade in Innsbruck, und ich schaffte es sogar unter

64

die besten 15“, erklärt der heutige Unternehmer. Die Herren heimsten vor 50 Jahren keine Medaille ein, die Damen hingegen fuhren mit zwei Bronzenen wieder nach Hause. Ausgetragen wurde die vom internationalen Skiverband organisierte Universiade

auf den olympischen Strukturen von 1964. Stubenruss, der das Skifahren auf der Plose und in Gröden erlernt hatte, ist heute begeisterter Skitourengeher. Im Bild, vor der offiziellen Fahne der Universiade 1968, die Teilnehmer des Jubiläumstreffens, die sich

teilweise seit 40 Jahren nicht mehr gesehen haben. „Es war gar nicht so leicht, die Kontakte herzustellen, um das Treffen zu organisieren“, so Stubenruss, der auch bei den Universiaden in Lake Placid und in Finnland an den Start ging. eh


SPORTMANAGEMENT

Der Mann hinter den Kulissen z Verträge abwickeln, Sponsoren suchen oder Termine organisieren: Wenn sich Profisportler nur auf ihre Wettkämpfe konzentrieren wollen, brauchen sie einen Manager hinter sich, der diese bürokratischen Angelegenheiten für sie übernimmt. Um Weltcuprodler Dominik Fischnaller aus Meransen und Mountainbikeprofi Gerhard Kerschbaumer aus Verdings kümmert sich der Brixner Unternehmer Alexander ‚Ali‘ Angerer. Er selbst war in den Neunziger Jahren Mitglied der allerersten italienischen Snowboard-Nationalmannschaft und kennt sich in der Branche aus: „Seit fast zwei Jahrzehnten arbeite ich für verschiedene Projekte mit der Firma ‚Red Bull‘ zusammen. Als ich vor vier Jahren mit Dominik ins Gespräch kam, habe ich meine Kontakte eingesetzt und ihm dazu verholfen, in den Athletenpool aufgenommen zu werden. Seither manage ich seine

Verträge, suche und verhandle mit Sponsoren und kümmere mich um die Vermarktung des Athleten“, so Angerer. Auch mit Fischnallers Trainer, Armin Zöggeler, tüftelt der Brixner derzeit an einem Projekt: „In Zusammenarbeit mit dem Rennstall ‚Toro Rosso‘ versuchen wir, die perfekte Rodel zu bauen, indem wir die Belastungspunk-

te zwischen Rodler und Rodel analysieren lassen.“ Seit einem Jahr gehört auch der amtierende Mountainbike-Vizeweltmeister Gerhard Kerschbaumer zu Angerers Schützlingen: „Gerri hat vor kurzem das Team gewechselt. Ich habe ihm bei der Abwicklung geholfen und kümmere mich nun um sein Marketing.“ eh

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Wirtschaft & Umwelt

DOCH KEIN AUDI OFFROAD-PARCOURS IN SPINGES

Zerplatzter Traum D

er Großteil der einheimischen Bevölkerung bringt das sonnig auf einem Plateau oberhalb des Eisacktales in 1105 Metern Meereshöhe gelegene Dorf Spinges wahrscheinlich mit der Bauernmagd Katharina Lanz in Verbindung, die 1797 in Spinges – angeblich mit der Heugabel in der Hand von der Friedhofsmauer aus – heldenhaft mithalf, die Napoleonische Armee in die Flucht zu schlagen. Mit dieser „Schlacht von Spinges“ und seiner „Jeanne d’Arc Tirols“ wurde ein wichtiges Kapitel der Tiroler Freiheitskämpfe geschrieben. Seitdem ist es eher ruhig geworden um Spinges. Auch als die Gemeinde Mühlbach mit der Ski- und Tourismusregion Gitschberg-Jochtal Aufwind erfuhr, war Spinges unter den Fraktionen

den mehrere Jahrzehnte Erfahrung mit dem Trainingsprogramm von Audi: 1991 begann er als Mitarbeiter, seit 1995 leitet er diese Abteilung. Damit ist er verantwortlich für jährlich 550 Events und mehr als 25.000 Besucher, die meisten davon wohl in Neuburg an der Donau, wo das „Audi driving experience center“ beheimatet ist. Hier finden Produktpräsentationen statt, Konferenzen und Workshops, vor allem aber geht es um Fahrerlebnisse für Kunden: „Wer gerne sportliche Autos erfährt, ist auf dem Fahrgelände in Neuburg goldrichtig“, sagt er. Die ersten Gespräche zu einem Offroad-Gelände in der Gemeinde Mühlbach führte Demel mit dem Brunecker Unternehmer Günther Gang, danach folgten Gespräche

ausschließliches Offroad-Gelände der Audi Ingolstadt bleiben. Wir waren auf der Suche nach Alternativen. Viele Anfragen kamen dazu aus anderen italienischen Provinzen, auch aus Bayern und Österreich, aber Interesse zeigte eben auch die Gemeinde Mühlbach, und als Südtiroler wollte ich natürlich den Südtirolern den Vorzug geben“, erzählt Günther Gang, ein gebürtiger Brixner, der heute in Bruneck wohnhaft ist. Da die Gemeinde Mühlbach von ihrer Lage und Verkehrsanbindung für Gang die optimalen Standortvoraussetzungen für das Vorhaben mitbrachte, wandte er sich an Dietmar Erlacher und an Karl Leitner. Beide Herren zeigten Begeisterung von Anfang an. Schnell fiel die Wahl auf Spinges als Standort,

„Der Audi-Offroad-Parcours wäre eine Aufwertung nicht nur für Spinges. Ich hoffe, dazu ist noch nicht das letzte Wort gefallen“_ Dietmar Lamprecht, Gemeindeausschuss Mühlbach der Gemeinde jene, die am wenigsten davon profitierte. Und genau das sollte diesmal anders laufen: Spinges war die erste Wahl des deutschen Automobilherstellers Audi für den Bau eines Offroad-Parcours in Südtirol, wie Klaus Demel dem „Brixner“ gegenüber bestätigt: „Dabei geht es um ein Trainingsgelände, das wir nach Fertigstellung in unser ‚Audi driving experience‘-Programm aufnehmen werden“. Demel verbin66

mit dem Valler Hotelier Dietmar Erlacher und mit Karl Leitner vom Tourismusverein Gitschberg-Jochtal. „Dank der Unterstützung dieser Herren war sehr schnell klar: Spinges ist der ideale Standort!“

Von der Idee zur Tat. Den Stein

zum Offroad-Parcours in Spinges brachte Audi-Markenbotschafter Günther Gang allerdings bereits vor gut zwei Jahren ins Rollen. „Neuburg an der Donau sollte nicht

wie Leitner bestätigt: „Uns war wichtig, dass endlich auch in die Fraktion Spinges investiert wird, denn dieses Dorf profitiert nicht so stark von touristischen Infrastrukturen wie andere Fraktionen der Gemeinde.“ Das ins Auge gefasste 4.072 Quadratmeter große Gelände befindet sich im Bereich „Vogelbühel“, südlich der Ortschaft Spinges, direkt angrenzend an den Recyclinghof. Die touristische Dimension

Foto: Oskar Zingerle

Die Mühlbacher Fraktion Spinges sollte eigentlich eine Aufwertung erfahren: Der deutsche Automobilhersteller Audi aus Ingolstadt wollte in Spinges einen OffroadParcours errichten. Der geplante Baubeginn wäre bereits Jänner 2019 gewesen. Früher als erwartet kam nun das Nein der Raumordnungskommission.

einer solchen Infrastruktur wäre ohnehin schwer abzuschätzen gewesen, aber „mit dem Bau dieses Parcours sollte Spinges auf jeden Fall eine Aufwertung erfahren“, sagt auch Stefan Gruber, Präsident des Tourismusvereins GitschbergJochtal. Er geht aber noch einen Schritt weiter: „Audi ist ein Premiumprodukt, und in Verbindung mit einem Premiumprodukt genannt zu werden, bedeutet eine Aufwertung für die gesamte Destination.“

Nur vermeintlich optimal. Die

Bedingungen, die man in Spinges vorfand, wären eigentlich ideal gewesen. „Das Gelände, auf dem der Parcours entstehen sollte, ist Wald und befindet sich fernab von bewohntem Gebiet; niemand wäre also durch eventuellen Lärm gestört worden“, so die Meinung von Karl Leitner. Er vermutete, dass die Lärmbelastung ohnehin in Grenzen geblieben wäre, da „der Parcours von Audi nur für Vorführzwecke verwendet werden sollte; keine Rennen oder dergleichen wären gefahren worden. Der


ES BLEIBT RUHIG IN SPINGES: Der geplante OffroadParcours wird nun doch nicht realisiert

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Parcours sollte allein Test-, Präsentations- und Übungszwecken dienen“. Nie gehe es bei solchen Offroad-Geländen um Tempo oder Power, sondern immer nur darum, mit wenig Geschwindigkeit Hindernisse zu bewältigen – also zu zeigen, was die Geländewagen leisten können. Eine Steinmauer hätte gebaut werden sollen und ein Waldweg, der die einzelnen Hindernisse miteinander verbunden hätte, so Leitner, „das ist alles“. Für den Parcours sollten weder Bäume gerodet noch Wege asphaltiert werden. „Uns ist wichtig, dass ein solches Gelände umweltverträglich und nachhaltig gebaut wird“, definierte Klaus Demel die Erwartungen, die Audi an diesen Parcours stellte.

Tücke des Instanzenwegs. „So-

fort waren alle Funktionäre der Gemeinde Mühlbach vom Projekt Feuer und Flamme. Der Bürgermeister selbst war sehr erfreut darüber, dass Audi beabsichtigte, dieses Projekt in Spinges zu realisieren“, erinnert sich Gang.

Demgemäß hatte der Mühlbacher Gemeindeausschuss am 18. Juni 2018 sodann auch einstimmig der entsprechenden Bauleitplanänderung zur „Ausweisung einer neuen Zone für Freizeitanlagen“ zugestimmt. Aber dennoch: Gegenüber dem „Brixner“ warnte Bürgermeister Christoph Prugger vor übereilter Euphorie und betonte: „Die Gemeinde hat lediglich den Vorschlag für eine Bauleitplanänderung eingereicht, um eine kleine Übungsstrecke zu Präsentationszwecken zu errichten.“ Da eine Abänderung des Bauleitplans den nötigen Instanzenweg zu durchlaufen hat, rechnete man in Mühlbach frühesten im Jänner 2019 damit, dass das Nulla Osta eintrudeln werde. „Es gibt keinen Grund, warum dies nicht passieren sollte. Der Eingriff in die Natur wird minimal sein, alles soll so natürlich wie möglich belassen werden. Es wird lediglich eine Aufwertung für Spinges“, war Leitner Mitte Oktober noch zuversichtlich. Ein Ablehnungsgrund wurde aber gefunden: Der Bescheid vom Land

kam am 18. Oktober weit früher als erwartet und – was weit überraschender war: Die Raumordnungskommission hatte ihr Okay verweigert.

Unverständnis & Bedauern. „Mir

wurde gesagt, dass die Raumordnungskommission den Bau des Parcours auch deshalb ablehnte, weil er nicht kompatibel sei mit einem Freizeitpark und zu viel Verkehr anziehen könnte“, so Gang verwundert. Nie sei die Rede davon gewesen, dass man beabsichtige, einen Freizeitpark zu realisieren. Für ihn selbst sei völlig unverständlich, warum das Projekt zurückgewiesen wurde. Womöglich, resultiert Gang, „ist die Ablehnung der Raumordnungskommission die Folge von Fehlinformationen“. In dieselbe Kerbe schlägt auch Dietmar Lamprecht, Mitglied im Mühlbacher Gemeindeausschuss als Vertreter für Spinges, der sich ebenso vorstellen kann, dass „das Projekt falsch präsentiert worden ist“. Wohl seien ihm die Ableh-

nungsgründe noch nicht hinreichend bekannt, aber dass Spinges aus verkehrstechnischen Gründen für den Parcours nicht der richtige Ort sein sollte, sei ihm unverständlich. „Wir bekommen nun endlich eine neue Straße von Mühlbach nach Spinges herauf. Der Parcours, der an dieser Strecke geplant gewesen wäre, wäre damit optimal angebunden.“ Auch das Argument, der Parcours hätte Verkehr angezogen, kann Lamprecht nicht nachvollziehen. „So wie uns das Projekt vorgestellt wurde, wäre in keinster Weise ein übermäßiger Verkehrsfluss nach Spinges entstanden.“ Vielmehr wäre der Parcours eine Chance für Spinges gewesen und eine Aufwertung für die ganze Gemeinde. „Ich hoffe, dass zu diesem Thema noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde.“

sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 67


Das Kreuz mit dem Kraut Viele Bachläufe und die Feuchtgebiete sind überwuchert mit Pflanzen, die zunächst einmal ganz harmlos aussehen. Doch als so harmlos entpuppen sich das Drüsige Springkraut und das Greiskraut dann doch nicht.

S

ie kommen als blinde Passagiere versteckt in Kisten, in Obst und Gemüse oder auch in Kleidung, oder sie werden gezielt importiert. Gemeint sind verschiedene Pflanzen, Schnecken oder Insekten, die sich in unseren Breitengraden ausbreiten, vielfach keine natürlichen Feinde haben und manchmal Mensch und Umwelt bedrohen. So auch das Drüsige Springkraut, oft Indisches Springkraut, auch Rotes Springkraut oder Himalaya-Balsamine, früher auch Bauernorchidee oder Riesenbalsamine genannt. Die ursprünglich aus dem Himalaya stammende Art wurde 1839 aus Kaschmir erstmals nach England importiert und gelangte von dort als Zierpflanze auf den europäischen Kontinent. Es ist also eine seinerzeit gezielt eingeführte Pflanze, die nach elf Jahren bereits als wild vorkommende Pflanze zu beobachten war und heute nahezu auf dem gesamten europäischen Kontinent zur Verwilderung führt.

Hyla aktiv bei Neophyten. In

Südtirol ist das Drüsige Springkraut heute beinahe im ganzen Land anzutreffen; vor allem entlang der Bachläufe bildet es dichte Bestände. Das hat die Umweltgruppe Eisacktal Hyla auf den Plan gerufen. „Wir sprechen hier von invasiven Arten, die sich in die natürliche Vegetation ausbreiten. Wenn auch die meisten dieser Neophyten für Mensch und Tier nicht gefährlich sind, so gibt es doch einige – wie das Drüsige Springkraut eben –, die vor allem in Schutzgebieten ein Problem darstellen“, erklärt der Vorsitzende der Hyla, Andreas Hilpold. Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die sich seit der Entdeckung Amerikas durch die verstärkten Fernhandelsbeziehungen auch in Europa ausgebreitet haben. Sorgen bereitet der Umweltgruppe das Drüsige Springkraut zum Bei68

Johanniskraut sollen nicht ganz verdrängt werden. Dem aufmerksamen Beobachter wird es aber nicht entgangen sein, dass das Drüsige Springkraut die Bachläufe in und rund um Brixen, wie zum Beispiel am Trametschbach, vollkommen überwuchert und die einheimische Ufervegetation keine Chance mehr hat.

Foto: Oskar Zingerle

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EISACKTAL

Das Greiskraut. Nicht nur das

Das Drüsige Springkraut verwildert ganz Europa spiel im Biotop in der Millander Au. Das Feuchtgebiet ist bekannt für seine besonders reichhaltige Flora und Fauna und gilt als der letzte bekannte Standort des Laubfrosches.

Das Drüsige Springkraut. Der

Stängel dieser Art kann bis zu zwei Meter hoch werden. Die Stängel und Blätter sind giftig, während man die Blüten und Samen des Drüsigen Springkrautes essen könnte. Die Art ist sehr konkurrenzfähig, raschwüchsig, und die große Samenproduktion sorgt für zahlreichen Nachwuchs. Schon bei der kleinsten Berührung schießt das Kraut seine Samen bis zu sieben Meter weit in die Welt hinaus, was eher lustig als gefährlich wirkt. Für die heimische Flora ist die Ausbreitung jedoch ein Risiko. Zudem kann der Sa-

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men bis sechs Jahre keimfähig bleiben. Durch den Springmechanismus verbreitet sich das aus Indien stammende Gewächs in Windeseile und verdrängt selbst die widerstandsfähigsten einheimischen Pflanzen. Deshalb ist rechtzeitiges Handeln gefragt. Um eine weitere Ausbreitung des Krautes in der Millander Au zu verhindern, haben Mitglieder der Umweltgruppe das Drüsige Springkraut ausgerissen und entsorgt. „Es ist dies eine Vorsichtsmaßnahme und kein endgültiges Ausrotten des Krautes“, erklärt Andreas Hilpold. Man erhoffe sich mit dieser Maßnahme, dass es zu keiner weiteren Verarmung der standorttypischen heimischen Vegetation führe. Seltene Pflanzen wie das Tausendgüldenkraut, der Blutweiderich, der Gilbweiderich und das Geflügelte

Drüsige Springkraut, sondern auch das Greiskraut breitet sich in Südtirol aus. Die Art heißt auf Deutsch Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens) und stammt ursprünglich aus Südafrika. Es gibt knapp 20 Greiskrautarten in Südtirol, von denen nur das Südafrikanische Greiskraut „importiert“ wurde. Alle Greiskrautarten weisen einen mehr oder weniger hohen Gehalt an Giftstoffen auf, die die Leber von Nutztieren dauerhaft schädigt. Rinder, die mit Greiskraut angereichertes Heu fressen, verenden schlussendlich. Das Greiskraut wird 30 bis 120 Zentimeter hoch und ist speziell in überdüngten Flächen, Viehlagerstätten und in der Nähe von Almen oder Lagerstätten von Wirtschaftsdüngern zu finden. Es verdrängt andere Pflanzenarten, kann sich somit ungestört ausbreiten und ist also eine nicht zu unterschätzende Giftpflanze. Jeder landwirtschaftliche Betrieb sollte seine Grünlandflächen und verstärkt auch die Weideflächen auf einen eventuellen Besatz mit dem Greiskraut kontrollieren und dieses sofort entfernen. Das Ausreißen fördert nur eine zeitlich begrenzte Verminderung des Greiskraut-Bestandes. Doch es geht auch um Bewusstseinsbildung: Wer Greiskraut-Pflanzen sieht, sollte sie ausreißen und damit seinen eigenen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten. hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


Foto: Oskar Zingerle

In Elvas haben die Arbeiten zur Verlegung der Glasfaser begonnen

ELVAS

Glasfaser für alle? Bald soll jeder Haushalt in Elvas an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Offen bleibt vorerst, über welche Anbieter in Zukunft Breitband-Internet erworben werden kann.

E

lvas bekommt endlich ein eigenes Glasfasernetz; noch im Oktober wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Karl Heinz Troi, der Bauleiter des Projekts, erklärt: „Während der Hauptkabel ins Dorf bereits im letzten Jahr verlegt wurde, soll nun das Ortsnetz ausgebaut werden. Es werden Fasern zu sämtlichen Häusern im Dorf verlegt, die dann an einem Sternpunkt zusammenlaufen werden.“

Breitbandinternet für möglichst jeden Brixner. Die Stadt-

werke Brixen haben bereits im Stadtgebiet sowie in St. Andrä, Tschötsch, Pairdorf und Pinzagen ähnliche Arbeiten erfolgreich durchgeführt. Das Projekt „Citynet“ soll Breitbandinternet für möglichst jeden Brixner Haushalt und Betrieb zugänglich machen – unabhängig davon, ob in der Stadt oder in einer Fraktion. Im Hintergrund steht eine Kooperation zwischen der landeseigenen Firma Infranet AG und der Stadtwerke Brixen: Während erstere im Fall Elvas sämtliche Kosten von rund 400.000 Euro trägt, koordiniert letztere die Arbeiten und wickelt sie ab. Projektierung, Genehmigungsphase und Auftragsvergabe sind bereits abgeschlossen; nun geht es also in die Bauphase, die fünf Monate dauern soll.

Koordiniert und sauber arbeiten.Während der Arbeiten

sollen alle Haushalte in Elvas Stück für Stück abgearbeitet werden: Begonnen wird mit der Zone Mooswiesenweg, es folgen Schoaderweg, der erste Teil der Laugenstraße, Hofstattweg, Geniegeleweg, Fleckweg, Pinatzweg und der zweite Teil der Laugenstraße. „Nicht überall muss gegraben werden, denn, soweit vorhanden, benutzen wir bestehende Leerrohre“, so Alfred Rottonara, technischer Leiter der Stadtwerke. „Wir sind bemüht, die Arbeiten koordiniert, sauber und schnell abzuwickeln. Für die dabei entstehenden Unannehmlichkeiten ersuchen wir um Verständnis und Geduld.“ Bauleiter und Mitarbeiter der Stadtwerke Brixen wollen die Anrainer in Elvas noch persönlich kontaktieren und über das genaue Arbeitsprogramm informieren.

sen allerdings die Leitungen der Stadtwerke anmieten. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Ein Netz, (k)ein Anbieter? The-

oretisch sollte mit Abschluss der Bauarbeiten also jeder Haushalt über einen Anschluss an das Glasfasernetz verfügen. Damit ein Haushalt ihn auch nutzen kann, muss er einen Vertrag mit einem Anbieter abschließen. Im Moment hat sich noch niemand gemeldet, der in Elvas Breitbandinternet anbieten möchte – außer natürlich die Stadtwerke selbst, über die sowohl Private als auch Unternehmen das schnelle Internet erwerben können. Weitere Betreiber könnten in Zukunft dazukommen – müs-

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„Ungünstige Rahmenbedingungen“ MARKUS GAISER, Vorstand des Vereins Eventus (OK) IMS, der seit zehn Jahren das „International Mountain Summit“ organisiert, erzählt im Rückblick auf die diesjährige Ausgabe von Höhen und Tiefen der letzten zehn Jahre, von der Zukunft der Veranstaltung, des Vereins und der Marke „IMS“.

Herr Gaiser, der „International Mountain Summit“ hat zehn erfolgreiche Ausgaben hinter sich; nun fand er, wie man hört, zum letzten Mal statt. War das Projekt bereits bei seiner Entstehung mit diesem „Ablaufdatum“ versehen, oder wollte man damals eigentlich etwas Langfristiges entwickeln? MARKUS GAISER: Unser ursprüngliches Projekt, das sich vor allem als Gipfeltreffen des Alpinismus mit Reinhold Messner als Testimonial etablieren und die Kultur des Abkletterns wiederaufleben lassen sollte, war eigentlich auf fünf Jahre konzipiert. In diesem Zeitraum wollten wir die Veranstaltung und deren Entwicklungen beobachten und gegebenenfalls ausbessern. Wir hatten mit der Gemeinde einen Vertrag für zehn Jahre unterschrieben, ohne zu dem damaligen Zeitpunkt zu wissen, in welcher Form wir das Festival weiterführen würden – geschweige denn, was danach passiert. Trotzdem: in der Theorie hätte das Projekt auch noch weiterlaufen können. Können wir gemeinsam auf Fehlersuche gehen? Das größte Problem waren die ungünstige Rahmenbedingungen. Um überhaupt Anspruch auf Fördergelder zu haben, mussten wir den ehrenamtlichen Verein Eventus (OK) IMS gründen. Das bedeutet, dass wir für unsere erbrachten Leistungen keinerlei Vergütung bekommen haben. Wir haben sämtliche Förderungen für die Veranstaltung auch ausgegeben; selbst unsere Fahrtkosten haben wir uns nur zum Teil erstattet. Das geht allen Vereinen so und hat auch eine gewisse Logik. Auf lange Sicht ist es aber nicht machbar, eine Veranstaltung auf diesem Niveau zu organisieren, ohne dass die Veranstalter irgendwann für 70

ungünstigen Rahmenbedingungen haben uns viel Kraft gekostet und sind letztendlich dafür verantwortlich, dass wir jetzt aufgeben.

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Auch die Verwurzelung mit Brixen und seinen Vereinen hat nicht optimal geklappt. Ja, das ist in der Tat so. Wir haben uns zwar darum bemüht, die Veranstaltung breiter aufzustellen. So richtig gelungen ist uns das aber nicht.

Markus Gaiser: „Ein Verein darf keine Gewinne generieren; dies wäre zur Abdeckung von vorjährigen Verlusten aber unbedingt notwendig gewesen“

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ihre Arbeit auch ein Entgelt bekommen. Deshalb haben Alex Ploner und ich entschieden, nicht mehr weiterzumachen. Mit dem Land könnte man einen Sponsorenvertrag abwickeln, so wie es beispielsweise für bestimmte Filmproduktionen gehandhabt wird. Der Gemeinde oder der Region ist dies leider nicht erlaubt; das schränkt uns also seit zehn Jahren ein. Wie machen das andere mehrjährige Veranstaltungen in der Region? Die meisten decken sich nicht und sind ebenfalls auf Fördergelder angewiesen. Das Trento Film Festival wird zum Beispiel zum Großteil von öffentlichen Geldern finanziert, das Alpinforum in Innsbruck genauso. Auch Großveranstaltungen wie Biathlon in Antholz oder das Weltcuprennen in Gröden brauchen Beiträge. Wenn diese Veranstaltungen sich selbst tragen müssten, kämen sie nicht weit.

Grundsätzlich werden Fördergelder aber doch eher als Starthilfe gesehen, bis sich die Veranstaltung selbst finanzieren kann ... Es gibt viele Veranstaltungen, die dauerhaft gefördert werden. Schauen Sie, wir sind eine Veranstaltung mit spezifischen Inhalten und damit vielleicht weniger leicht verdaubar als andere Events in Brixen, wie zum Beispiel das Wasser-Licht-Festival oder Solimans Traum. Außerdem haben wir uns in den ersten Jahren verkalkuliert; schon die erste Ausgabe hat trotz Förderungen ein ziemliches Defizit verursacht. Aus diesen Fehlern haben wir allerdings gelernt. Das Problem war, dass die ursprüngliche Beitragsverordnung der Gemeinde Brixen es nicht vorsah, dass ein Verein auch Gewinne generieren darf, die zur Abdeckung von vorjährigen Verlusten unbedingt notwendig wären. Das war ein Problem, mit dem wir uns jahrelang herumgeschlagen haben, bis die Gemeinde die entsprechende Verordnung abgeändert hat. Diese

Reinhold Messner hat bereits vor ein paar Jahren behauptet, der IMS sei tot. Warum hat sich das ehemalige Testimonial von der Veranstaltung verabschiedet? Messner hat eine immer stärkere Rolle beim Trento Film Festival übernommen; dem entsprechend war es also hauptsächlich eine Frage der Vereinbarkeit. Außerdem hatten wir nicht immer dieselben Vorstellungen: Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir uns hauptsächlich auf Bergsteigervorträge konzentrieren sollen. Aus seiner Sicht hat sich die Veranstaltung inhaltlich verwässert. Das sehe ich etwas anders, weil wir nach wie vor Diskussionsrunden rund um das Thema Alpinismus veranstaltet haben, aber gleichzeitig auch unser Angebot erweitert wurde. Ich sehe den Bergsteiger als Abenteurer – ein Segler passt zu ihm deshalb genauso wie ein Fotograf, der Vulkane erobert. In der Tat hat sich das Projekt über die Jahre durchwegs gewandelt. Man könnte sogar sagen, dass manche Veranstaltungen auf den ersten Blick nicht mehr viel mit Alpinismus zu tun haben. Wir waren nie als reine Spotveranstaltung ausgerichtet. Das Thema Berg hat viele Facetten, und wir


haben versucht, mit immer neuen Ideen Teile davon abzudecken. Nach den ersten Jahren haben wir gemerkt, dass wir uns breiter aufstellen sollten – was uns mit dem neuen Konzept Meet.Mountain. People.Soul auch gelungen ist. Im Alpinismus geht es auch um Grenzerfahrungen. Deshalb sind

stellen. Wir haben von den Einnahmen etwa 70 Prozent wieder in Südtirol ausgegeben, davon 40 bis 60 Prozent in Brixen; einheimische Betriebe haben Aufträge in den Bereichen Texte, Übersetzungen, Grafik, Webseiten oder Fotografie erhalten. Außerdem konnten wir uns im internationa-

Und auf persönlicher Ebene? Auch wenn wir ehrenamtlich gearbeitet haben, habe ich ungemein vom IMS profitiert. Ich habe unglaublich viele interessante Menschen kennengelernt, konnte mich auf eine internationale Ebene begeben und interessante Gespräche

den Privatpersonen Alex Ploner und Markus Gaiser; wir haben die Markenrechte um weitere zehn Jahre verlängert und auch bereits ein paar Ideen in der Schublade, was damit geschehen könnte. Der Berg ist besonders für Südtirol nach wie vor ein starkes Thema, und einige unse-

„Auf lange Sicht ist es nicht machbar, eine Veranstaltung auf diesem Niveau zu organisieren, ohne dass die Veranstalter für ihre Arbeit ein Entgelt bekommen“_ Markus Gaiser, Eventus (OK) IMS besonders Persönlichkeiten wie Samuel Koch oder Richard David Precht auch für uns interessant; sie sprechen das Thema des inneren Berges an, die Hindernisse im Leben, die man auch überwinden muss. Alpinismus ist mehr als Sport – es ist eine Philosophie, eine Kultur. Was bleibt vom IMS, wenn Sie auf die letzten zehn Jahre zurückblicken? Für Brixen konnten wir einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar-

len Rahmen als Imageveranstaltung etablieren. Was wir auf die Beine gestellt haben, kann sich durchaus sehen lassen: Dieses Jahr waren es 8.000, insgesamt hatten wir 90.000 Besucher und 1.035 internationale Journalisten zu Gast. Es entstanden 8.122 Berichte und Artikel, in denen der International Mountain Summit und Brixen erwähnt wurden. Wir können sagen, dass wir über Jahre eine hochwertige und professionelle Veranstaltung mit spannenden Inhalten geboten haben.

mit tollen Referenten führen. Ich habe insgesamt sehr viel gelernt, deshalb ist mein Feedback absolut positiv. Wie geht es nun mit der Marke IMS und dem Verein Eventus (OK) weiter? Die endgültige Abrechnung läuft derzeit noch, aber es sieht ganz danach aus, als würden wir unser zehn Jahre dauerndes Abenteuer ohne Verluste abschließen können. Der Verein wird also geschlossen. Die Marke IMS gehört

rer Projekte besitzen meiner Meinung nach ein sehr hohes Potential. Der Fotocontest würde beispielsweise perfekt zu Brixen passen, zum Wasser-Licht-Festival. Allerdings müssen solche Dinge in der Zukunft ganz anders eingebettet und geführt sein. In der bisherigen Form mit einem ehrenamtlichen Verein als Veranstalter wird es so etwas sicher nicht mehr geben. Und welche Rolle wir dabei spielen werden, wird sich zeigen. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

BETRIEBSPORTRAIT

Das FamilienSchlaraffenland Das einzigartige Zusammenspiel von Bergbauernhof und Luxus-Familienresort macht das Hotel Sonnwies in Lüsen zu einem der führenden Familienhotels in Europa.

Das Hotel Sonnwies hat als Familienresort mit Bauernhof-Naturerlebnis seinen Markt gefunden: Als Gäste werden gut situierte Familien in einem Umkreis von 500 Kilometern angesprochen, zumeist Großstädter, darunter viele Unternehmer, die sich einmal im Jahr für ein bis zwei Wochen von ihren geschäftlichen Verpflichtungen freimachen, um sich im Urlaub ganz der eigenen Familie zu widmen. Und genau darauf hat sich das Hotel Sonnwies in Lüsen spezialisiert: Es bietet viel Komfort und ein riesiges Freizeitangebot für eine unvergesslich schöne Familienzeit. In knapp 20 Jahren ist es dem Ehepaar Angelika und Johann Hinteregger gelungen, einen florierenden Vier-Sterne-SuperiorHotelbetrieb aufzubauen. Dabei wäre ihnen noch vor rund 25 Jahren nicht in den Sinn gekommen, einen Tourismusbetrieb zu führen, hatten sie doch beide eine gänzlich andere Berufswahl getroffen: Johann Hinteregger führte seine eigene Baufirma, und Angelika war von Beruf Lehrerin. Die Ausweisung einer neuen Tourismuszone in unmittelbarer Nähe des elterlichen Bauernhofes gab Ende der 90er Jahre schließlich den Ausschlag für die berufliche Umorientierung.

im Jahr 2002 schließlich als Familienhotel. Damit rückte zugleich auch der angrenzende elterliche Bauernhof ins Zentrum des Urlaubsangebotes, der mit seinen vielen Hoftieren Kinder und Eltern gleichermaßen in den Bann zog. Dieses Bauernhof-Naturerlebnis ist bis heute erhalten geblieben und zeichnet einen der großen Vorzüge des inzwischen zu einem gehobenen Familienluxusresort umgebauten Hotel Sonnwies aus. „Immer wieder erleben wir die große Faszination der Kinder im Umgang mit den Tieren auf unserem Bauernhof“, so die heute 24-jährige Tochter Anna, die nach ihrem Hotelmanagementstudium in der Schweiz vor wenigen Monaten in den Familienbetrieb eingestiegen ist und seither den

Verkauf leitet. „Damit gelingt es uns, Kinder von ihren Handys und Tablets wegzulocken und sie in der realen Welt zu begeistern.“ Auch der 26-jährige Sohn Lukas ist bereits seit sieben Jahren im Betrieb tätig. Er kümmert sich um das Marketing, um Produktentwicklungen sowie um die kontinuierliche Erweiterung des Familienresorts. Der jüngste Sohn Jonas besucht zurzeit die Hotelfachschule in Meran und hat damit ebenfalls den Weg in den Tourismus eingeschlagen. Einzig Eva geht einen anderen Weg und ist heute in der Modebranche in London tätig.

Den Fokus auf Familien. Die vie-

len Erfahrungen der Anfangsjahre flossen auch in die architektoni-

Von der Pension Sonnwies zum Familienhotel. Bald dar-

auf begannen die Bauarbeiten für die ursprüngliche Pension Sonnwies. Im Jahr 1999 öffnete die Pension ihre Tore. Zunächst wurden Schulklassen beherbergt, später auch Individualgäste. In den Anfangsjahren sammelten Johann und Angelika erste Erfahrungen; gleichzeitig blieb ihnen genügend Zeit, die gemeinsamen vier Kinder Lukas, Anna, Eva und Jonas großzuziehen. Vielleicht auch wegen der eigenen Kinder richteten Angelika und Johann ihr Augenmerk irgendwann auf Familien und spezialisierten sich 72

Die Gastgeberfamilie: Angelika und Johann Hinteregger mit den Kindern Eva, Jonas, Lukas und Anna

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sche Gestaltung des heutigen Familienresorts ein. Die Architektur besticht durch Naturmaterialien wie Holz, Stein und Glas; warme Naturfarbtöne ziehen sich durch alle Räume und tragen zur wohligen Atmosphäre bei. Viele Details verraten den großen Fokus auf die Belange der Kinder, angefangen vom separaten Podest vor der Rezeption, das eigens für die kleinen Gäste des Hauses bereitsteht, über die vielen Selbstbedienungsstationen in Kinderhöhe. Über 60 komfortable Familiensuiten, zwei luxuriöse Familienappartements in der Dependance nebenan sowie zwei Luxus-Bauernchalets im gegenüberliegenden Bauernhof stehen für den Aufenthalt zur Verfügung. Die Familiensuiten variieren in der Größe von 35 bis 250 Quadratmetern. Die zwei Luxus-Familiensuiten mit 250 Quadratmeter verfügen über einen eigenen Pool und Whirlpool sowie über eine eigene Sauna. Doch vor allem ist es das riesige Freizeitangebot für Kinder und Familien, die das Hotel Sonnwies zu einem der führenden Familienluxusresorts in Europa macht. So lässt im Innenbereich eine 1.000 Quadratmeter große Baby- und Kinderwelt Kinderherzen schneller schlagen, die von unzähligen Spielräumen, mehreren Kinder- und Familienpools, über Abenteuerrutschen, eine Kletterhalle, eine Kindersauna mit Kino bis hin zu einer Graffiti-Lounge reicht. Doch vor allem ist es die über 10.000 Quadratmeter große Abenteuerwelt im Außenbereich, die die Kinder mit vielen Attraktionen in den Bann zieht: Dazu zählen die Tiergehege, in denen sich Hühner, Hasen, Schafe und Ziegen tummeln, die Ponys auf der Ponykoppel, ein Spielwald, ein Ballspielplatz, der sich im Winter in einen Eislaufplatz verwandelt, ein Hüpftrampolin, eine Schwingseilbahn, ein IndianerTipi, eine Kinder-Gokartbahn und anderes mehr. Im Winter laden


Fotos: Helmuth Rier

Das Hotel Sonnwies mit attraktiver Freizeit- und Abenteuerwelt für Familien außerdem ein Snowpark, eine Mini-Skipiste mit Schlepplift sowie ein Rodelhang zu ausgelassenen Familienaktivitäten.

Großes Familienprogramm.

Die Gäste schätzen die vielen Annehmlichkeiten, um die Familienzeit gemeinsam mit ihren Sprösslingen zu genießen. Darüber hinaus wird eine Babybetreuung für Kleinkinder von null bis drei Jahren sowie eine Kinderanimation für Kinder von drei bis 14 Jahren angeboten, die je nach Programm und Interesse beliebig genutzt werden kann. Über das tägliche Kinderanimationsprogramm informiert die Morgenpost, die täglich erscheinende Hauszeitung, die den Gästen zum Frühstück bereitliegt und über die jeweils an diesem Tag stattfindenden Aktivitäten informiert. Sind die Kinder mal anderweitig beschäftigt, steht den Eltern ein eigens für sie reserviertes Freizeitangebot zur Verfügung, das vom separaten Erwachsenenpool, einem Fitnessraum, einem Kneippgarten und Tauchbecken über eine große Saunalandschaft bis hin zum Spa-Bereich mit großem Spa-Programm reicht. Neben der Morgenpost erhalten die Gäste am Morgen auch eine Tageskarte, die das täglich wechselnde Speisenangebot beim Mittagsbuffet ankündigt und gleichzeitig eine Auswahl von Vor-, Haupt- und Nachspeisen für das Fünf-GängeGourmetmenü am Abend liefert.

Mitarbeiter sind wertvollstes Kapital. Um den Gästen einen

unvergesslich schönen Familienurlaub zu bereiten, bedarf es ei-

ner guten Organisation und eines Teams, das sowohl vor als auch hinter den Kulissen optimal zusammenwirkt. Dies erstreckt sich über alle Bereiche: von den Rezeptionsmitarbeitern, die als wichtige Informationszentrale für die Gäste fungieren, über das Küchenteam, das mit einer raffinieren Gourmetküche die großen und kleinen Gäste begeistert, und das Serviceteam, das für ansprechenden Service sorgt; über die Kinderanimateure, die mit Einfallsreichtum und guter Laune zum Mitmachen motivieren, die Tagesmütter in der Babywelt, bei denen die Gäste bei Bedarf ihre kleinen Lieblinge in besten Händen wissen; über das Spa-Team, das den Gästen entspannte Verwöhnmomente bereitet, das Housekeeping-Team, das für Sauberkeit und Ordnung sorgt, bis hin zu den Mitarbeitern der Haustechnik, die sich um die Pflege des Außenbereichs, die Hofbewirtschaftung sowie um allfällige Reparaturen kümmern. Familie Hinteregger weiß, wie wichtig es ist, die richtigen Mit-

arbeiter zu finden, und ist daher bemüht, die Arbeitsverhältnisse bestmöglich auf die Erfordernisse und Wünsche der Mitarbeiter abzustimmen. Entsprechend wird eine 5-, 5,5- und eine 6-TageWoche geboten, in Vollzeit oder Teilzeit, im durchgängigen Dienst oder im Teildienst mit Mittagspause, von Montag bis Freitag oder mit Dienst auch am Wochenende. Um die Betriebstätigkeit elf Monate im Jahr sicherzustellen, wird immer wieder neues Personal gesucht; je nach Einsatzbereich werden auch Quereinsteiger eingestellt. Bei Aufgaben mit Kontakt zu den Gästen ist die Beherrschung der deutschen und italienischen Sprache ein Muss, doch vor allem werden von allen Mitarbeitern eine hohe Serviceorientierung, eine ausgeprägte Freundlichkeit sowie Freude am Umgang mit Kindern gefordert. Derzeit sind 65 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Einsatz; viele haben selbst Familie und sind daher besonders erfahren im Umgang mit Kindern und Familien.

Steckbrief

Hotel Sonnwies ****S Familyresort Alter Runggerweg 20 39040 Lüsen Tel. 0472 413533 info@sonnwies.com www.sonnwies.com Kooperationen: Familienhotels Südtirol und Familotel Deutschland Gründungsjahr: 1999, Familienhotel seit 2002 Führungsteam: Johann Hinteregger Angelika Hinteregger Lukas Hinteregger Anna Hinteregger Direktorin Herta Wieser Öffnungszeiten: Elf Monate (November geschlossen) Anzahl Mitarbeiter: 65 Jobanfragen sind jederzeit willkommen: jobs@sonnwies.com Tipp: Auch Südtiroler Familien nutzen gerne einen Kurzaufenthalt für eine erholsame Familienzeit oder auch einen eintägigen Family Day Spa! Family Day Spa: 2 Erwachsene + 2 Kinder (0-14 Jahre) 10-17 Uhr: Wellness, Aquapark, Fitnessraum, Saunalandschaft, Mittagessen 195 Euro 73


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Die IT-Experten Mit maßgeschneiderten IT-Lösungen und zuverlässiger Rundumbetreuung begeistert die Konzept GmbH seit vielen Jahren zahlreiche Firmen- und Privatkunden in Südtirol und Österreich.

Solange sie funktioniert, nimmt man sie mit größter Selbstverständlichkeit wahr. Wenn sie aber einmal nicht läuft, wie sie sollte, merkt man, wie sehr man heutzutage von ihr abhängt – sowohl im privaten Leben als auch um ein Vielfaches mehr noch im betrieblichen Umfeld. Die Rede ist von der IT, kurz für Informationstechnologie. Gerade in Unternehmen und Organisationen ist die IT längst nicht nur ein wichtiger Hebel, um betriebliche Abläufe effizienter zu gestalten, sondern ein lebenswichtiges Rückgrat für die Aufrechterhaltung der gesamten Betriebstätigkeit. Von Kundendaten und -aufträgen über die Produktions- und Einsatzplanung mit Zeiterfassung bis hin zur Fakturierung ist die betriebliche Realität mittlerweile nahezu papierlos. Die Kommunikation erfolgt weitgehend virtuell, die Zusammenarbeit verteilt, oftmals nach Projekten, in wechselnder Besetzung. In vielen Fällen erstreckt sich die Zusammenarbeit über die Betriebsgrenzen hinaus;

Michael Rainer, Geschäftsführung oft gibt es mehrere Niederlassungen und Außenstellen, die es einzubeziehen gilt. Auch schließt die Zusammenarbeit häufig externe Projektpartner mit ein. Angesichts dieser Entwicklung stehen Unternehmen und Organisationen vor der Herausforderung, passende IT-Lösungen bereitzustellen, die die Arbeitsabläufe, die verteilte Zusammenarbeit und den dezentralen Zugriff auf alle notwendigen Daten und Informationen bestmöglich unterstützen. All diesen Erfordernissen gerecht zu werden stellt hohe An-

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Thomas Rainer, Geschäftsführung

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forderungen an Unternehmen und Organisationen. Zum einen gilt es, mit den technologischen Entwicklungen mitzuhalten, neue Möglichkeiten zu nutzen und in bestehende IT-Umgebungen entsprechend einzubinden. Zum anderen wachsen die Anforderungen an die IT-Sicherheit – sowohl in Bezug auf die Funktionssicherheit der eingesetzten Systeme und Anwendungen als auch auf die Datensicherheit. Gerade auch deshalb entscheiden sich Unternehmen und Organisationen immer häufiger dafür, die Betreuung

ihrer IT an Experten auszugeben, und sichern sich auf diese Weise eine störungsfreie und sichere Betriebstätigkeit. Ein solches Outsourcing, insbesondere mit teilweiser oder gänzlicher Auslagerung von ITSystemen, Anwendungen und Datensicherung, bringt erhebliche Vorteile für Unternehmen und Organisationen mit sich: Es bedarf keines eigenen IT-Personals mehr, das aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl oftmals kaum imstande ist, sich in allen wichtigen IT-Belangen auf dem Laufenden

Gleichzeitig trifft er in der Regel weitaus höhere Sicherheitsvorkehrungen in seinem Rechenzentrum als viele Unternehmen, die ihre eigene IT im Haus betreiben.

einfach umsetzen lassen und in der Anwendung für die Mitarbeiter keinen Mehraufwand mit sich bringen. Die Gateway-Lösung stellt eine serverseitige Verschlüsselung dar, die genau dort ansetzt. Während Mitarbeiter wie gewohnt ihre E-Mails von ihren Rechnern aus versenden und empfangen, laufen sämtliche kryptografischen Vorgänge beim Secure-E-Mail-Gateway zusammen, der das Verschlüsseln und Signieren von Inhalten übernimmt. E-Mail-Gateways nehmen Mitarbeitern alle relevanten Vorgänge automatisiert ab: Ausgehende EMails werden verschlüsselt und signiert, eingehender E-Mail-Verkehr wird entschlüsselt und verifiziert. Das spart Aufwand und senkt das Sicherheitsrisiko im betrieblichen Alltag.

Fragebogen an das Unternehmen Herr Rainer, welche praktischen Lösungen bieten Sie Firmenkunden, die viel unterwegs sind? THOMAS RAINER: Gerade bei wechselnder Nutzung von verschiedenen Endgeräten wie Computer, Tablet und Smartphone stellt sich vielen die Frage nach der optimalen Erfassung und Synchronisation von Terminen, Kontakten und E-Mails. Dazu bieten wir einen praktischen Hosted Exchange-Serverdienst, der ständig aktuellen Zugriff auf Funktionen wie E-Mail, Aufgaben, Kalender und Adressen bietet – egal, von welchem Endgerät aus man darauf zugreift und ohne dass es einer zusätzlichen Synchronisation bedarf. Darüber hinaus werden viele weitere Funktionalitäten für die verteilte Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt, wie beispielsweise der Bereitstellung von Daten und Nachrichten in projekt- und gruppenspezifischen 74

Ordnern für die gemeinsame Verwendung und sichere Bearbeitung. Unsere Exchange-Server betreiben wir wie alle unsere Lösungen im eigenen Rechenzentrum in Tirol; die archivierten Daten sind daher sicher und konform mit der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union. Was spricht für eine Auslagerung der IT-Infrastruktur? Es gibt viele Gründe, die für die Auslagerung der Server und oft auch der gesamten IT-Infrastruktur sprechen. Indem Unternehmen die IT-Infrastruktur anmieten, anstatt sie auf eigene Kosten anzuschaffen, sparen sie sich die Investitionskosten und reduzieren die laufenden Kosten für die technische Wartung. Der Outsourcing-Partner gewährleistet im Gegenzug eine hohe und störungsfreie Leistungsfähigkeit, indem er die bereitgestellte Technik auf dem neuesten Stand hält.

Welche Themen interessieren derzeit Firmenkunden ganz besonders? Viele Unternehmen wünschen sich einen sicheren E-Mail-Verkehr, ohne dass es einer aufwändigen Kryptografie-Lösung bedarf. Die meisten Kryptografie-Lösungen sind clientmäßig auf den Rechnern des Absenders und Empfängers zu installieren, weshalb beide einen Schlüssel erhalten – der Absender zum Verschlüsseln und der Empfänger zum Entschlüsseln. Da sich ein solcher sicherer E-MailVerkehr im gesamten Unternehmen nur schwierig bewerkstelligen lässt, bieten sogenannte E-Mail-Gateways eine interessante Alternative, die sich


zu halten; bei Auslagerung der ITInfrastruktur entfallen im Weiteren die Anschaffungs- und regelmäßigen Aktualisierungskosten von Software und Hardware. Vor allem aber verschaffen sich Unternehmen durch die Auslagerung der IT-Betreuung an Experten die Gewissheit, alle erforderlichen ITVorkehrungen getroffen zu haben, um die eigenen Computernetzwerke bestmöglich vor Ausfällen, Datenmissbrauch oder -verlust sowie vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.

Professionelle IT-Lösungen. Ein solcher Experte ist die Konzept GmbH mit Sitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen, Innsbruck und Wien. Seit über 18 Jahren betreut das IT-Unternehmen zahlreiche Betriebe und Organisationen in Südtirol und in Österreich in allen IT-Belangen. Die Leistungen reichen von der Realisierung von Netzwerken, Serveranlagen und Speicherlösungen über die Umsetzung von Sicherheitskonzepten, IT-Outsourcing, Standortvernetzung, Integration von IP-Telefonanlagen E-MailServices und Hosting-Diensten bis hin zur Wartung mit garantierter Erreichbarkeit rund um die Uhr. Die hohe Leistungsfähigkeit stellt

die Konzept GmbH mit einem Team sicher, das sich aus langjährigen und hochqualifizierten Mitarbeitern und Systemtechnikern zusammensetzt, die sich regelmäßig mit Kursen bei führenden Software- und Hardware-Herstellern auf dem neuesten Wissensstand halten. Zahlreiche Zertifizierungen belegen die Kompetenz der Mitarbeiter der Konzept GmbH, die seit ihrer Gründung im Jahr 2001 in vielen IT-Bereichen zu den Pionieren in Südtirol zählt. So war sie zum Beispiel einer der ersten zertifizierten Microsoft-Gold-Partner und einer der wenigen Fujitsu Select-Expert-Partner in Südtirol und konnte diesen Status seither regelmäßig aufs Neue bestätigen. Ganz neu konnte sie außerdem im Jahr 2018 den „Sonicwall Secure First Silver“-Status erlangen. Neben Firmenkunden können sich auch Privatpersonen an die Konzept GmbH wenden. An jedem der vier Standorte stehen zu Geschäftszeiten professionelle Ansprechpartner mit kompetenter Beratung in allen IT-Belangen, für den Kauf, Installation und Wartung von Software und Hardware sowie bei jeglicher Art von Computerproblemen zur Seite.

Albert Rainer, Qualitätsmanagement

Simon Tauber, Systemtechniker

Steckbrief

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Dietmar Thanei, Einsatzplaner

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Philipp Flatscher, Systemtechniker

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Firmen-Standorte: Brixen, Karel-Havlicek-Straße 7/A Sterzing, Am Moosfeld 4 Innsbruck, Grabenweg 68 Wien, Kirchenplatz 6 Kontakt: www.konzept.it support@konzept.it +39 0472 801770

Christian Ploner, Systemtechniker

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Philipp Faller, Systemtechniker

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Andreas Pillon, Systemtechniker

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Geschäftsfelder: IT-Infrastruktur IT-Sicherheit IT-Outsourcing IP-Telefonie Standortvernetzung Speicher-, Server- und Cloudlösungen Betreuung und Wartung mit 24/7-Support 365 Tage im Jahr Geschäftsführer: Thomas und Michael Rainer Anzahl Mitarbeiter: 12

Manuel Pawel, Systemtechniker

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Philipp Raifer, Systemtechniker

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Verena Rainer, Backoffice

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Übung macht den Meister z Immer mehr Fahrzeuge mit Elektroantrieb gibt es auf Südtirols Straßen. Während sich die Inhaber der Elektro-Autos lediglich mit dem Aufladeprozess auskennen sollten, kommt auf die Mechaniker von morgen eine ganz neue Herausforderung zu. Damit die Lehrlinge lernen, mit einem unter Hochspannung arbeitenden Elektromotor umzugehen, hat die Landesberufsschule „Tschugg-

mall“ in Brixen einen Hochvolttrainer angekauft – als erste und bisher einzige Schule Italiens. „BMW Deutschland hat davon erfahren, uns in ihr ‚E-Mobility‘Programm aufgenommen und uns einen BMW i392 AH zu Schulungszwecken zur Verfügung gestellt“, erklärt Schuldirektor Martin Rederlechner, der vom anstehenden Paradigmenwechsel in dieser Berufsrichtung überzeugt ist. Das

Auto wurde vor kurzem offiziell an die Lehrlinge der Fachrichtung KFZ-Mechatronik übergeben, die sich über ihren neuen Übungspartner besonders freuten. eh

W&U Wirtschaft & Umwelt INTERNATIONAL MOUNTAIN SUMMIT

Dialog als zentrale Achse z Die Tage der Architektur beim IMS waren auch heuer wieder ein voller Erfolg. Fast 100 Teilnehmer nutzten zur Wochenmitte die Stippvisiten zum Neubau der Firma Durst und zum kürzlich eröffneten Hotel My Arbor in St. Andrä. Am „Talk“ am Nachmittag lockte Stararchitekt Daniel Libeskind ins Forum Brixen, der seine visionären Bauten vorstellte und die Grundidee seiner kantigen, symbolträchtigen Formensprache preisgab. Mit seinem multidisziplinären Ansatz beschreitet Libeskind neue Wege in der Architektur. Laut seines philosophischen Pos-

kurz

notiert

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tulats „muss Architektur ihre gesellschaftliche Position wahrnehmen und sich stets im Dialog mit den Menschen weiterentwickeln“. Den Grundriss zum Jüdischen Museum in Berlin gestaltete er anhand zweier Linien, einer ZickZack-Linie und einer unsichtbaren Linie. „Inspirationsquellen für den Entwurf „Between the lines“ waren verschiedene bedeutende Persönlichkeiten wie Paul Celan oder Arnold Schönberg“, erklärte der studierte Musiker. Mit den vertikalen „Voids“ thematisiert er die physische Leere durch die Vernichtung jüdischen Lebens. Im

Untergeschoss kreuzen sich drei Achsen, jene des Exils, des Holocausts und der Kontinuität. „Es ist notwendig, in dieses dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte

einzutreten“, fordert der gebürtige Jude, „auch deshalb sind meine Gebäude Erinnerung und Hoffnung zugleich“. ird

Nachhaltige Spiele mit dem Element Wasser wurden beim Tag der offenen Tür im Wasserkraftwerk Barbian in Zusammenarbeit mit der Umweltwerkstatt Neustift angeboten. So wurde unter anderem eigens eine „Speckerbahn“ gebaut, womit spielerisch das physikalische Verständnis von Klein und Groß gefördert werden konnte.

Die Umweltschutzgruppe Eisacktal/ Hyla und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz organisierten in Klausen eine Veranstaltung, die die Gefährdung durch Pestizidbelastung von Mensch und Umwelt in den Fokus stellte. Zoologe und Wissenschaftler Johann Zaller referierte zum Thema „Pestizide, die unterschätzte Gefahr“.

Die Gemeinde Brixen hat für rund 4,3 Millionen Euro AlperiaAktien gekauft. Insgesamt hat das Land 60.528.190 Aktien, 8,07 Prozent ihres Gesellschaftskapitals, an die Gemeinden abgetreten. Die 114 Südtiroler Gemeinden der Selfin GmbH halten nun 11,62 Prozent der Alperia-Aktien.


STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle

Was hat es mit dem Eisengewinde am Rienzufer bei den Rappanlagen auf sich?

In den Rappanlagen am Rienzufer ist ein Relikt aus jener Zeit zu finden, in der der Zusammenfluss von Eisack und Rienz neu reguliert wurde. Es handelt sich dabei um Überreste einer Stellschraube, die vermutlich nach 1880 in Verwendung ging, um die Wiere, die durch Stufels floss, abzusperren. Auf Höhe der Acquarena, dort, wo heute der kleine Wasserfall im Eisack ist, zweigte früher die Wiere ab – auch hier befinden sich noch Überreste einer Stellschraube. Die Wiere wurde anschließend zur Mallepell-Mühle geleitet und von dort am Hotel Grüner Baum vorbei zum Lasserhaus, wo heute noch der Kanal als Graben sichtbar ist. Weiter ging es zu den beiden Gerberbetrieben Goldiner und Öhler, die das Wasser für ihre geruchsintensive Arbeit benötigten. Etwas oberhalb der Rappanlagen mündete die Wiere in die Rienz. Die Stellschrauben am oberen und unteren Ende der Wiere ermöglichten es, den Wasserdurchfluss zu unterbinden. Nötig war dies vor allem, wenn die Rienz Hochwasser führte. Durch das Verschließen der Stellschrauben floss kein Wasser mehr durch den Kanal und es konnten keine Stauungen entstehen, wodurch die Überschwemmungsgefahr gebannt wurde. Anregungen: redaktion@brixner.info

EISACKTAL

Ernstfall im Stausee geprobt z Vermisste nach einem Raftingunfall galt es zu finden und zu bergen – so die Anforderung an die 40 Freiwilligen der Wasserrettung von Brixen, Meran, Bozen und Bruneck. Die landesweite Großübung wurde in diesem Jahr von der Wasserrettung Eisacktal, die 15 Mitglieder zählt, am Stausee von Franzensfeste organisiert. Die Einsatzleiter Jürgen Kapella und Matthias Ruaz, Präsident der Wasserrettung Eisacktal, gaben die Anweisungen zur Bergung der Opfer, simuliert von einer Puppe und Freiwilligen der Wasserrettung Kufstein und St. Ulrich in Tirol. Die Wasserretter und Taucher erhielten zu Beginn nur die Meldung eines Fischers, der den Unfall mitbekommen hatte.

Genaueres war nicht bekannt. Das Ufer wurde von den Einsatzkräften abgesucht und der anliegende Wald mit Hunden durchkämmt. Diese stießen auf Gegenstände der Opfer. An vier Stellen befanden sich die zu Übungszwecken Verunglückten, imitiert von den Mitgliedern der Wasserrettung Kufstein. Die Großübung endete nach gut zwei Stunden ohne Zwischenfälle, und die Akteure konnten zum Ausgangspunkt ihres Einsatzes zurückkehren. Unterstützt wurden die Freiwilligen der Wasserrettung vom Weißen Kreuz, von der Feuerwehr, der Hundestaffel der Finanzwache und der Wasserrettung Kufstein. sp

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„Weitreichende Managerqualitäten“ HANSJÖRG BERGMEISTER, Präsident des ÖBPB „Zum Heiligen Geist“, über die Gründe, warum der Vertrag von Direktor Marco Maffeis nicht verlängert wurde. Herr Bergmeister, der Vertrag von Direktor Marco Maffeis ist nicht verlängert worden. Warum? Marco Maffeis war ein sehr geschätzter Mitarbeiter, der vor allem im Personalmanagement hervorragende Leistungen erbracht hat. Er war eigentlich ein Festangestellter der Bezirksgemeinschaft Unterland und wurde für drei Jahre freigestellt, als er unseren Wettbewerb gewonnen hatte. Diese Freistellung endete am 30. September – genau an jenem Tag, als auch unser Verwaltungsrat und dem entsprechend auch der Direktorenvertrag verfallen ist.

Es war also eine reine Verwaltungsproblematik? Nein. Der ÖBPB ist inzwischen ein sehr großes Unternehmen mit mehreren Standorten, 300 Mitarbeitern und zehn Millionen Euro Umsatz. Zudem kommen in den nächsten Jahren eine Reihe von Herausforderungen auf uns zu, weil große Projekte anstehen. Ein solches Unternehmen braucht nicht „nur“ einen Direktor, sondern einen Geschäftsführer mit weitreichenden Managerqualitäten. Ich wiederhole: Maffeis genießt nach wie vor unsere hohe Wertschätzung. Inzwischen ist er Direktor eines Altersheims in Leifers.

Und jetzt? Der neue Verwaltungsrat wurde ernannt – übrigens mit der Juristin Caterina Rosso, die Erna Leitner ersetzt, alle anderen Verwaltungsräte wurden bestätigt. Inzwischen suchen wir über einen Wettbewerb nach einem Geschäftsführer. Die Kandidaten müssen sich nun innerhalb von 30 Tagen melden; bis Ende Jänner hoffen wir, einen neuen Direktor gefunden zu haben. Ausschlaggebend sind seine Managerqualitäten. Seine Sprachgruppenzugehörigkeit ist uns egal; Hauptsache, er ist perfekt zweisprachig.

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

NACHGEFRAGT

anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Brixen Tourismus presents

HOFBURG BRIXEN 2 2 . 1 1 .2 0 1 8 - 0 6 . 0 1 .2 0 1 9 brixen.org/natalie

AUTONOME PROVINZ BOZEN SÜDTIROL

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PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO ALTO ADIGE


E. INNERHOFER AG

Kein Leben ohne Wasser Auf den ersten Blick ist Wasser eigentlich langweilig. Es hat weder Farbe noch Geschmack, mal ist es zu warm, mal zu kalt. Trotzdem sind wir täglich mit diesem Element konfrontiert und kommen nicht ohne aus.

Ein junger, gesunder Mensch kann ohne Flüssigkeit etwa drei bis vier Tage durchhalten. Für uns stellt sich eine solche Herausforderung im Normalfall nicht. Wir drehen den Wasserhahn auf, und schon fließt feinstes Trinkwasser – meinen zumindest viele. Ganz so einfach ist das dann aber doch nicht. Denn Wasser ist nicht gleich Wasser. Und Rohwasser muss oft erst zu Trinkwasser gemacht werden.

Für gute Trinkwasserqualität sorgen. Wer hat sich schon mal

Wassers aus. Um Trinkwasserqualität zu erhalten, muss daher die Wasserqualität zielgerichtet verändert, das heißt, das Wasser muss aufbereitet werden. Dabei unterscheidet man zwei Arten der Behandlung: Mal bedarf es der Entfernung von verschiedenen Stoffen, wie beispielsweise Keimen, Eisen, Mangan, Härte, Salz oder Schmutz, mal der Hinzugabe von verschiedenen Stoffen und der Einstellung von Parametern des Wassers wie Dosierung, pH-Wert, gelöste Ionen und Leitfähigkeit.

Die Wasseraufbereitung ist damit ein wichtiger Bestandteil der Haus-, Gebäude- und Industrietechnik zur Gewährleistung bester Trinkwasserqualität. So unterschiedlich die Anwendungsbereiche auch sind, gibt es für alle Ansprüche eine passende Lösung. Und genau für solche Lösungen rund um die Gebäudetechnik gibt es die Fachleute bei Innerhofer Bad und Haustechnik.

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Gedanken über die Qualität des

Trinkwassers gemacht? Um alle Aufgaben im Körper erfüllen zu können, sollte Wasser reif, rein, schadstofffrei, mit wenigen Mineralien angereichert, schmackhaft, voller Energie und Information sein. Sicher, das Wasser, das in Südtirol aus den Leitungen kommt, hat hervorragende Trinkwasserqualität. Trotzdem gibt es Unterschiede, und die hängen stark vom Territorium ab. Wasser besteht neben zwei Atomen auch aus Mineralstoffen in gelöster Form. Je nach Konzentration wirkt sich dies auf die Härte des

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Das kühle Nass! Alles rund ums Wasser in den topp Bäderausstellungen von INNERHOFER. DAS BAD. Sehen, fühlen, erleben und gut beraten. Jetzt den Planungstermin sichern – schon rauscht das Wasser. www.innerhofer.it

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FINSTRAL AG

Qualität im Blick Die Fenster und Türen von Finstral überzeugen durch hohe Funktionalität und ansprechendes Design in vielen Varianten.

Im Werk in Oppeano fertigt Finstral vom Brett bis zum fertigen Rahmen alles selbst Viele Menschen schätzen die Ästhetik und Wärme von Holz. Doch für die langlebige Funktion von Fenstern und Außentüren ist Holz nicht der ideale Werkstoff. Darum verwendet Finstral Holz nur für die Innenseite. Den Kern des Rahmens bildet hingegen immer ein optimal dämmendes KunststoffProfil. Dadurch muss das Holz keine Funktion übernehmen und kann über die Jahre weder sich verziehen noch verrotten. Auf der Außenseite trotzen hingegen Kunststoff oder Aluminium dauerhaft dem Wetter – denn anders als Holz brauchen sie keinen regelmäßigen Schutzanstrich. Damit überzeugen die Fenster und Türen von Finstral mit einer wohnlichen Ausstrahlung – und sind gleichzeitig pflegeleicht und langlebig funktionssicher.

Immer passend: das Design. Na-

tur oder quarzgrau? Klassische Altbau- oder moderne Ganzglasoptik? Bei Finstral stehen bei der Auswahl von Fenstern und Außentüren unzählige individuelle Varianten zur Verfügung. Weichholz gibt es in sechs klassischen Tönen, Hartholz in sechs modernen Farben und dazu ein Dutzend verschiedener Rahmenformen. Auch mit seinem Holzprogramm bietet Finstral die größte Gestaltungsvielfalt aller Fensterhersteller.

Hochwertige Verarbeitung. Wie

auch bei der Entwicklung der Profile oder der Isolierglas-Produktion, gibt Finstral auch bei der Holzverarbeitung nichts aus der Hand: In der modernen Holzverarbeitung im Werk in Oppeano bei Verona wird vom Brett bis zum fertigen Holzrahmen alles selbst profiliert, zugeschnitten, lackiert und zusammengebaut. Auf diese Weise steuert Finstral den gesamten Produktionsprozess und kann höchste Qualität garantieren. Dabei wird ausschließlich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet, das schonend mit wasserlöslichen Lacken behandelt wird. Holzfenster von Finstral sind – im Gegensatz zu Holzfenstern in klassischer Bauweise – somit sortenrein trennbar und zu 100 Prozent recyclingfähig.


Geniales Zusammenspiel

VON LUTZ

Foto: KUP Architekten, Brixen

In der Bürogemeinschaft Von Lutz in Klausen geht es derzeit besonders geschäftig zu, gilt es doch, die elektrotechnische Planung als auch die Lichtplanung in gleich mehreren Großprojekten in Brixen umzusetzen.

Ein eingespieltes Führungsteam: Meinhard, Andreas und Alexa von Lutz

Firmensitz duka AG eines jeden Unternehmens zu verteilen und nachhaltig zu verwalten“, so Andreas von Lutz. „Dabei gilt, die Vorgaben einer logistischen Optimierung der Arbeitsabläufe zu verstehen und die Installation robust und flexibel zu gestalten. Auch geht das Bestreben um Wohlbefinden und Effizienz am Arbeitsplatz dazu hin, helle Räumlichkeiten zu schaffen, die ein optimales Zusammenspiel von natürlicher und künstlicher Beleuchtung ermöglichen.“

Leuchtende Inszenierung. Ar-

Firmensitz Durst Phototechnik AG Bereits in der dritten Generation ist die Bürogemeinschaft Von Lutz im Bereich der Planung von elektrotechnischen Anlagen sowie in der Lichtplanung tätig. Das achtköpfige Team um Meinhard, Andreas und Alexa von Lutz setzt sich aus vielseitigen Spezialisten zusammen, die gemeinsam Projekte in allen Größenordnungen abwickeln, darunter viele Großprojekte in Südtirol. Derzeit be-

treut Andreas von Lutz im Bereich der elektrotechnischen Planung gleich mehrere Großprojekte in Brixen, allen voran den neuen Hauptsitz der duka AG, den Zubau der Durst Phototechnik AG sowie die Cusanus Akademie. Mit großer Freude hat er sich der Herausforderung gestellt: „Industriebauten verbergen die Schwierigkeit, elektrische Leistung entsprechend der Charakteristik

chitektur und das Medium Licht sind eng miteinander verbunden. In der Bürogemeinschaft Von Lutz ist Alexa von Lutz für die Lichtplanung verantwortlich. Derzeit betreut auch sie einige Vorzeigeprojekte in Brixen, darunter die neue Bibliothek, den Friedhof in Albeins sowie die Cusanus Akademie. „Die gestalterischen Absichten der Architekten werden durch eine ganzheitliche und individuell angepasste Lichtplanung unterstützt“, so Alexa von Lutz. „Wir planen daher in enger Zusammenarbeit mit Architekten, Bauherren und ausführendem Unternehmen. Idealerweise beginnt die Zusammenarbeit schon in der Entwurfsphase, wodurch eine weitgehend unauffällige Inte-

gration notwendiger Lichttechnik ermöglicht wird.“ Gerade in der heutigen Zeit, in der man sich verstärkt mit dem Thema Energiesparen und dem Zusammenhang Licht und Wohlbefinden befasst, wird Lichtplanung immer wichtiger. Mit innovativen Lösungsansätzen gelingt es Alexa von Lutz, die Aspekte Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz genial zusammenzubringen und zugleich aufzuzeigen, welche Qualität und gestalterische Kraft das Medium Licht ermöglicht. Dabei gilt für sie der Grundsatz: Das richtige Licht am richtigen Ort und in der richtigen Menge.

VON LUTZ Bürogemeinschaft Dr. Ing. Andreas von Lutz Dr. Arch. Alexa von Lutz Per. Ind. Meinhard von Lutz Frag 12 39043 Klausen Tel. 0472 846033 info@vonlutz.com www.vonlutz.com 81


Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Evi Hilpold (eh) Susanne Hutter (sh) Veronika Kerschbaumer (vk) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Sabine Peer (sp) Franziska Rude (fr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende November 2018 Nächster Redaktionsschluss: 10. November 2018 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 82

Oktober 1918

„Armenseelenbettel“ in Brixen Dienstag, 15. Oktober 1918 Wie alljährlich werden sich auch heuer die Armenväter der Stadt Brixen erlauben, in den nächsten Tagen gütige Beiträge für den sogenannten Armenseelenbettel zu sammeln, welche wie bekannt am Allerseelentage unter den Armen verteilt werden. Möge jedermann nach Möglichkeit in dieser schweren Zeit der doppelt dürftigen Armen gedenken und sein Scherflein zur Linderung der Not beitragen. Jede noch so kleine Gabe wird mit Dank angenommen und seiner Bestimmung zugeführt werden.

Gedenken für stilles soziales Wirken Dienstag, 15. Oktober 1918 Am letzten Freitag wurde in Brixen eine Persönlichkeit zu Grabe getragen, die still und unauffällig durchs Leben gegangen war, der breiten Öffentlichkeit gänzlich unbekannt, nur im engsten Bekanntenkreise beachtet und geachtet, die aber doch ob ihren Wirkens eine Erinnerung verdient. Es ist dies Fräulein Rothburg Oberhauser, Weißnäherin. 20 Jahre besteht dahier der wohltätige Mädchenhort, dessen Ziele und Tätigkeit allgemein anerkannt und gewürdigt sind. Ein Zweig seiner Tätigkeit ist die an Sonntagen nachmittags versammelten Mädchen neben anderen auch im Nähen und Klei-

derausbessern zu unterrichten. Wer wird sich aber wohl für die Dauer an den Feiertagen, die der Ruhe gehören, dazu hergeben, Woche für Woche armen Mädchen seine freien Stunden zu widmen und in diese Beschäftigung einzuführen. Mit noch einigen Frauen und Fräuleins hat die soeben Verstorbene 2 Jahrzehnte hindurch diesem praktisch-sozialen Dienste unentgeltlich sich gewidmet. Es will doch etwas sagen, die ganze Woche am Nähtisch sitzen und kümmerlich sein täglich Brot zu verdienen und die wenigen freien Stunden am Sonntag, welche Oberhauser bei ihrer schwächlichen Gesundheit zum Aufenthalt in frischer Luft vonnöten gehabt hätte, unverdrossen dem Dienste der Jugend zu opfern. Solch praktisch-soziale Betätigung und Opfersinn verdient öffentliche Anerkennung und der Dank der Allgemeinheit, der übers Grab nachfolgt. Gottes Lohn ist ihr drüben sicher.

Erst Ostheimersche Kriegsgedenktafel in Afers

die Galerie aus einer Umrahmung und 11 Porträten der Gefallenen. Die erstere trägt die Aufschrift „Ehre den Helden von Afers“ in deutscher Kunstgewerbeschrift. Die Mitte der Galerie ziert das Bildnis des Kaisers Karl in der Größe von 55x35 Zentimetern, leicht koloriert auf Kohle. Die 11 Bilder in 45x35 Zentimeter, herrliche, feinst ausgeführte naturgetreue Kohlenzeichnungen, sammeln sich um das Kaiserbildnis. Ueber jedes einzelne Bild hier zu sprechen ist der Raum zu klein, und wenn wir sagen, daß das Ganze einer lebenatmenden Mauer gleicht, glauben wir, dem Künstler die angemessene Ehre für die herrliche und naturgetreue Porträtur jedes

Bildes zu erweisen. Jedes Bild trägt den Namen und das Datum des Todes des Gefallenen in deutschem Renaissancealphabet. Um den leeren Raum von der äußeren Umrahmung zur Galerie auszufüllen, hat Herr Ostheimer den Doppeladler mit der Krone auf Holz in Oel gemalt. Eine Erwähnung verdient auch die schöne und reine Anfertigung der Rahmen zu den Bildern. Dem Künstler wurde von der Gemeinde-Vorstehung eine belobende Anerkennung überreicht als Zeichen der vollsten Zufriedenheit. Wir bringen den Wunsch zum Ausdruck, es möchte auch seitens anderer Gemeinden das Beispiel Nachahmung finden zur Ehre ihrer Gefallenen und zur Freude der Hinterbliebenen.

Dienstag, 15. Oktober 1918 Man schreibt uns von dort: Es war vielfach der Wunsch der Hinterbliebenen, ein Andenken den einheimischen gefallenen Helden der Gemeinde anfertigen zu lassen, und dies ist nun durch den Künstler August Ostheimer aus Brixen geschehen, der den Gedanken zur Aufstellung einer KriegerGedenktafel, oder besser gesagt einer Krieger-Gedenkgalerie brachte. Die Galerie hat eine Länge von 8,4 Metern und eine Höhe von 2,3 Metern und nimmt die ganze Fensterreihenwand der Gemeindestube im Gemeinde- und Schulhaus ein. Im einzelnen besteht

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


Wenn Ideen wachsen Damit aus einer Idee Erfolg wächst, braucht es handwerkliches Können: Kreative Köpfe sind gefragt, die Konzepte auf Papier bringen, ein Auge für schöne Gestaltung haben, die an Texten feilen oder starke Augenblicke mit der Kamera festhalten.

www.brixmedia.it

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