Brixner 353 - Juni 2019

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EXTRA

353

Qualitätsbetriebe der Region

Jahrgang 30 · Juni 2019

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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50 Jahre Bezirksgemeinschaft Eisacktal

Im Dienst der Bürger KUNST AUS BRIXENS PARTNERSTADT: Rendezvous mit Regensburg PLANUNGSWETTBEWERB: Das Seniorenzentrum Elisabethsiedlung PORTRAIT: Hansjörg Thaler, der Abenteurer FUSSBALL: Trainingslager der deutschen U21-Nationalmannschaft


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | 50 JAHRE BEZIRKSGEMEINSCHAFT: Im Dienst der Bürger 09 | Neugestaltung Kleiner Graben: Thomas Schraffl im Interview 12 | Befreundete Städte von Brixen: Mantua 14 | 40 Jahre Seniorenklub: Gemeinsam ist besser als einsam Menschen & Meinungen 22 | PORTRAIT: Hansjörg Thaler 27 | Pro & Contra: Schulzeugnisse per E-Mail? 28 | Umfrage: Wie geht es weiter mit Europa?

>>> 22

Kunst & Kultur >>> 31 31 | RENDEZVOUS MIT REGENSBURG: Stelldichein der Künste 34 | 20 Jahre Vinzentiner Mädchenchor: „Singen ist Ventil und Balsam“ 36 | Matthias Schriefl & MGV-Brixen: „Spaß an der Musik“ 38 | Erlebniswelt Tirol 1809: Geschichte lebendig gemacht Veranstaltungen 47 | TIMER: Juli 2019

>>> 47

Freizeit & Sport 50 | U21-NATIONALMANNSCHAFT: Mission EM-Titel 53 | Acquarena-Cup: Aller guten Dinge sind drei

>>> 50

Wirtschaft & Umwelt 60 | NEUES SENIORENHEIM: Altern in Würde 64 | Kunsthandwerk: Der „Roderer“ in Feldthurns

>>> 60

Extra 68 | Qualitätsbetriebe

>>> 68

NEU! Brixner ePaper – die kostenlose „Brixner“-APP

Mit viel Herzblut Und wieder ist ein „Brixner“ druckreif – der 353. in der inzwischen fast 30-jährigen Geschichte unserer kleinen Zeitschrift. Und jedes Mal sind die letzten Tage vor dem Druck ziemlich spannend, weil die Druckerei den Termin der Abgabe vorgibt und bis zum Schluss noch gefühlte tausend Kleinigkeiten fehlen. Während diese Zeilen entstehen, fehlt uns zum Beispiel noch eine der beiden Stellungnahmen für das „Pro&Contra“, aber wir haben ja noch 90 Minuten Zeit – wird schon schiefgehen! Und die Post schreibt jetzt auch minutengenau vor, wann die gedruckten Exemplare geliefert werden müssen – nur sie selbst ist dann weniger zuverlässig, denn manchmal dauert es fast drei Wochen, bis ein „Brixner“ vom Postamt bis zu Ihnen nach Hause geliefert wird. Im Moment ist bei der Post echt der Wurm drin; wir hören das ständig von unseren Lesern, die sich natürlich darüber beschweren, wenn der „Brixner“ so spät ins Haus flattert. Wir selbst wundern uns ehrlich gesagt über gar nichts mehr und nehmen die Situation mit einem gewissen Fatalismus: Es ist eben so wie es ist, derzeit. Freuen würden wir uns aber schon, wenn wir endlich wieder positive Rückmeldungen der Leser über die Postzustellung bekommen würden. Und die Hoffnung stirbt zuletzt: Vielleicht schafft es die Post irgendwann, ihre Kunden gut zu bedienen. Wir haben übrigens reagiert auf die langen Zustellzeiten: Im neuen Jahr werden wir unseren Drucktermin um zehn Tage vorverlegen. Das ist für uns ein organisatorischer Kraftakt, weshalb es leider frühestens ab Jänner 2020 geht. Ach, übrigens, weil’s mir grad einfällt: Haben Sie gesehen? Die Wahlbeteiligung bei den EU-Wahlen ist in Brixen um zehn Prozentpunkte gestiegen! Das war mein Wunsch im Editorial der Ausgabe Nr. 351 – vielen Dank dafür! Und viel Spaß mit dieser neuen Ausgabe. Wir haben unser ganzes Herzblut hineingesteckt, weil wir wissen, mit wieviel Leidenschaft Sie unseren „Brixner“ lesen. Nein, es ist nicht unser, sondern Ihr „Brixner“, natürlich. Ihr Willy Vontavon

Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die Zusendung dieses Abschnittes oder bequem per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info ABONNEMENTPREISE: z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, zahlbar im Voraus z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 75 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. Mein Abo-Code ______________________

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Politik & Gesellschaft

50 JAHRE BEZIRKSGEMEINSCHAFT EISACKTAL

Im Dienst der Bürger Mit einem Jahr Verspätung feierte die Bezirksgemeinschaft Eisacktal kürzlich ihr 50-Jahr-Jubiläum: 1968 war sie unter dem Namen „Talgemeinschaft Eisacktal“ als freiwilliger Zusammenschluss der Gemeinden gegründet worden. Im vergangenen halben Jahrhundert ist der Tätigkeitsbereich der Bezirksgemeinschaft als Servicestelle für die Bürger ständig erweitert worden – eine Entwicklung, die noch lange nicht abgeschlossen zu sein scheint.

K

napp 54.000 Einwohner in den 13 Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Klausen, Feldthurns, Villanders,

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Mühlbach, Rodeneck, Lüsen, Villnöss, Lajen, Waidbruck und Barbian – das ist die Zielgruppe der Bezirksgemeinschaft Eisacktal.

Einfach ausgedrückt, kümmert sich die Bezirksgemeinschaft um Leistungen, die die Bürger benötigen und die auf Gemeindeebene

oft nicht erbracht werden können, weil einzelne Gemeinden manchmal zu klein sind und es zur synergetischen Bewältigung


Foto: Arnold Ritter

Abwässer zuschob. 1985 wurde die Kläranlage in Brixen in Betrieb genommen, ein Jahr später wurde das Abfallwirtschaftszentrum Schabs eröffnet.

Ab 1991:„Bezirksgemeinschaft“.

1991 erfolgte eine landesweite Neuordnung der Talgemeinschaften, die fortan „Bezirksgemeinschaft“ hießen und wesentliche neue Aufgaben erhielten. Das Land hatte damals mit einem entsprechenden Gesetz vom 20. März 1991 die Verwaltungsbefugnisse in den Bereichen „Öffentliche Fürsorge und Wohlfahrt“ an die Gemeinden übertragen. Unter diese weiten Begriffe fielen damals die so genannten „Grunddienste“ wie Hauspflegedienst, finanzielle Soforthilfe, allgemeiner Sozialdienst, Jugendbetreuung und die Betreuung der Behinderten. Die Gemeinden delegierten mit angemessenen Übergangsfristen die Dienste mit wenigen Einschränkungen an die Bezirksgemeinschaft. Von da an wuchs die Mitarbeiterzahl von weniger als einem Dutzend auf beachtliche 180 Beschäftigte – die Bezirksgemeinschaft war plötzlich einer der größten Arbeitgeber des Eisacktals.

WICHTIGER SOZIALDIENSTLEISTER: Neben der Verwaltung und den Umwelt- und technischen Diensten sind die Sozialdienste der bedeutendste Tätigkeitsbereich der Bezirksgemeinschaft Eisacktal

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der Leistungen oft die so genannte „kritische Masse“ braucht. Würde eine Gemeinde aber auf die Zurverfügungstellung dieser Dienste verzichten, könnte es dazu führen, dass die Bürger den Ort verlassen und in die nächstgrößere Stadt ziehen. „Die Bezirksgemeinschaften sind damals in der Tat auch aus der Notwendigkeit erwachsen, eine Landflucht der Bevölkerung zu verhindern“, sagt Präsident Walter Baumgartner. Das ist ohne Zweifel richtig, auch wenn die Bezirksgemeinschaften, die anfangs noch „Talgemeinschaft“ hießen, eigentlich aus einem anderen Grund gebildet wurden. 1952 kam es in Italien zum ersten so genannten „Berggesetz“, das die Bestimmungen der „bonifica integrale“ vom Februar 1933 auch auf die Berggebiete ausdehnte. Über die „Legge Serpieri“ unterstützte der Staat Meliorierungen von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen – bis 1952 beschränkt auf Sumpfgebiete in den Ebenen. Die 3.000 Gemeinden Italiens entwickelten nach dem Gesetz von 1952 rege

Tätigkeit, die von Rom zentralistisch verwaltet wurde – das entsprechende Ministerium war hoffnungslos überfordert. Drei Jahre später, im Juni 1955, wurde deshalb ein Dekret verabschiedet, das die Möglichkeit vorsah, dass sich die betroffenen Gemeinden zu Zweckverbünden zusammenschließen können, die unter der Bezeichnung „Talschaftsrat“ oder „Berggemeinschaft“ hauptsächlich Projekte im Bereich der Landund Forstwirtschaft koordinierten. Daraus entstanden in Südtirol die Talgemeinschaften.

Die Anfänge. Als erste wurde

1963 die Talgemeinschaft Vinschgau gegründet, der 1968 die Talgemeinschaft Eisacktal folgte. Die ersten 15 Jahre entwickelte sich die Vereinigung in sehr bescheidener Art und Weise; de facto beschränkte sich die Organisation auf die Koordinierung von Initiativen im Bereich der Förderung zur Meliorierung von landwirtschaftlichen Grundstücken; zum Beispiel verwirklichte man damals im Eisacktal sieben Beregnungs-

anlagen in Gemeinden, die stark unter Trockenheit litten. Geradezu mutig erscheint aus dieser Sicht die Entscheidung aus dem Jahr 1984, den Ansitz von Lachmüller in Brixen anzukaufen und zu renovieren. Die Entscheidung war aber offensichtlich mittelfristig richtig, denn damit schaffte sich die Talgemeinschaft Raum für neue Aufgaben, die bald auf sie zukommen würden. Zum Beispiel im Bereich der Abfallbewirtschaftung. Im Wirtschaftsaufschwung der Sechziger Jahre sahen sich die Gemeinden plötzlich mit einem unerwarteten Problem konfrontiert: Wohin mit dem Müll, den die Bevölkerung in rauen Mengen produzierte? „Damals wurde der Müll in Deponien gelagert und oft noch offen verbrannt“, sagt Baumgartner, „das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen“. Für die Entsorgung des Mülls suchten die Gemeinden nach einer gemeinsamen Plattform – und fanden diese in den Talgemeinschaften, denen man bei dieser Gelegenheit auch die Organisation der

313 Mitarbeiter in drei Abteilungen. Seitdem ist mehr als ein

Vierteljahrhundert vergangen, in dem die Bezirksgemeinschaft immer mehr Zuständigkeiten bekam. Heute sind dort 313 Mitarbeiter beschäftigt, davon 46 Prozent in Teilzeit und 73 Prozent weiblich. Allein das Team der Abteilung Sozialdienste besteht aus 264 Mitarbeitern. Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal hat derzeit ein Jahresbudget von 45 Millionen Euro. Die Tätigkeiten gliedern sich in drei Abteilungen: Allgemeine Verwaltung und Rechnungswesen, Umwelt- und technische Dienste sowie Sozialdienste.

Abteilung 1: Verwaltung und Rechnungswesen. In der Ab-

teilung 1 (Allgemeine Verwaltung und Rechnungswesen) geht es um die Verwaltung des Personals und um die Buchhaltung. „Vor allem sind wir ein Dienstleister für die beiden anderen Abteilungen der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, also den Sozialdiensten und den Umwelt- und technischen Diensten“, sagt Generalsekretär Meinhard Hochwieser in der kürzlich erschienenen Jubiläumsschrift. „Wir übernehmen für diese Abteilungen einen Großteil der Verwaltungsvorgänge, vor allem in den Bereichen Personalverwaltung, 5


Politik & Gesellschaft Der Bezirksrat der Bezirksgemeinschaft Eisacktal: 1. Reihe, v.l.n.r.: Generalsekretär Meinhard Hochwieser, Alberto Conci, Präsident Walter Baumgartner, Josef Maria Fischnaller, Ingo Dejaco; 2. Reihe, v.l.n.r.: Peter Pernthaler, Erich Mur, Konrad Messner, Christoph Prugger, Klaus Faller, Elda Letrari, Alexander Überbacher, Walter Kerer, Mario Rigotti. Im Bild fehlen: Sigrid Hasler, Stefan Leiter und Oswald Rabanser

Finanzen und Auftragsvergaben“. Lohnzettel für die Mitarbeiter erstellen, Ausschreibungen ab einer bestimmten Summe durchführen oder die Finanzen managen: „Unsere Tätigkeiten sollen dazu beitragen, die internen Abteilungen bei der bürokratischen Abwicklung bestmöglich zu unterstützen und zu entlasten.“ Außerdem übernimmt die Abteilung 1 eine Koordinierungsfunktion, beispielsweise bei der Vergabe von Aufträgen oder bei allen Aufgaben bezüglich der Perso-

Das, so Hochwieser, raube einem häufig die Zeit für die wesentlichen Kernaufgaben. Die Zentralverwaltung ist zudem die Interessensvertretung und das Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der 13 Mitgliedsgemeinden. „Somit dienen wir als Plattform für regelmäßige Absprachen zwischen den Gemeinden und als Ansprechpartner für die politischen Vertreter des Landes – auch für gemeindeübergreifende Anliegen, in die wir als Bezirksgemeinschaft nicht direkt

falldeponie Eisacktal/Wipptal, das Recyclingmanagement und die Organisation der Abfallsammeldienste in den Gemeinden – mit Ausnahme von Brixen, wo dieser Dienst von den Stadtwerken organisiert wird. Zur Abwasserentsorgung gehört die Führung der drei Kläranlagen Brixen, Unteres Eisacktal und Lüsen, die Kontrolle der Großeinleiter und die Optimierung der Klärprozesse. Die Abteilung 2 ist aber auch zuständig für den Bau und die Instandhaltung des Talradwe-

„Der größte Vorteil der Bezirksgemeinschaft stellt die enge Bindung zum Territorium dar“_Walter Baumgartner, Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal nalverwaltung. Zudem erweist sich die Zentralverwaltung als Archiv: Hier landen sämtliche Verwaltungsakte und Verträge der Bezirksgemeinschaft, werden registriert und aufbewahrt. „Eine der größten Herausforderungen liegt darin, mit den schnellen rechtlichen Änderungen Schritt zu halten“, sagt Hochwieser, „oftmals werden staatliche Bestimmungen und gesetzliche Regelungen in einem so schnellen Rhythmus geändert, dass wir kaum Zeit haben, diesen nachzukommen. Haben wir Abläufe und Prozesse definiert, sind diese eigentlich schon wieder überholt, weil sich die Bestimmungen zwischenzeitlich verändert haben“. 6

involviert sind.“ Unter dem Dach der Bezirksgemeinschaft kann der Bezirk Eisacktal einheitlich auftreten, gemeinsame Interessen vertreten und mit einer Stimme sprechen.

Abteilung 2: Umwelt- und technische Dienste. Die Abteilung 2

(Umwelt- und technische Dienste), die von Ronald Amort geleitet wird, erbringt eine Vielzahl an Leistungen, ohne die der Alltag der Bürger der 13 Mitgliedsgemeinden nicht funktionieren würde. Dazu zählen unter anderem Abfall- und Abwasserentsorgung. Die Führung des Abfallwirtschaftszentrums Schabs gehört genauso dazu wie jene der Ab-

ges Eisacktal, die Führung der Trinkwasserleitung Valler Tal, die Betreuung des Eisacktaler Schlachthofes, die Durchführung von EU-Projekten, Initiativen und Maßnahmen zur Förderung der umweltgerechten Mobilität sowie Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Anschauliche Beispiele für die Sinnhaftigkeit, dass Dienste von den Gemeinden an die Bezirksgemeinschaft delegiert werden, sind der CityBus und der Nightliner. Naturgemäß betreffen solche Dienste mehrere Gemeinden, sind also einzeln nicht verwaltbar. Gäbe es die Bezirksgemeinschaft nicht, müsste für jeden gemeindeübergreifenden Dienst eine eigene

gemeinsame Verwaltungsstruktur der betroffenen Gemeinden gebildet werden – was weder wirtschaftlich noch organisatorisch sinnvoll wäre.

Abteilung 3: Sozialdienste. Die

3. Abteilung (Sozialdienste) ist 1991 zur bedeutendsten der Bezirksgemeinschaft geworden – schon allein durch die enorme Arbeitsleistung, die hier abgewickelt wird. „Die Sozialarbeit basiert auf gesetzliche Rahmenbestimmungen wie den Grundsätzen zur sozialen Mindestsicherung und zur sozialen Integration der Bürger, die in der italienischen Verfassung verankert sind“, sagt der Direktor der Sozialdienste, Thomas Dusini. Weitere Richtlinien finden sich in verschiedenen UN-Menschenrechtskonventionen, speziell für den Bereich Menschen mit Beeinträchtigungen, sowie in diversen Landesgesetzen und dem Landessozialplan. „Unsere Arbeit orientiert sich zudem am Leitbild der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, das unsere Mitarbeiter selbst erarbeitet haben und mit dem sie sich identifizieren“. Grundsätzlich, sagt Dusini, verstehe sein Team Sozialarbeit als individuelle Unterstützung von Einzelpersonen oder von Familien, die sich in einer persönlichen sozialen Notlage befinden und deren Grundbedürfnisse nicht gesichert sind – „mit dem Ziel, dass diese ihr Leben eigenverantwortlich weiterführen können.“

Vielfalt an Tätigkeiten. Die Tätig-

keitsfelder der Sozialdienste sind


Fotos: Arnold Ritter

sehr breit gefächert. So gibt es teilstationäre und stationäre Dienste wie zum Beispiel die Einrichtung für Menschen mit Behinderung „Seeburg“, in der 112 Personen betreut werden, davon nutzen 65 die Werkstätten im Tagesbereich. In den Werkstätten der Seeburg wird getischlert und genäht, an hölzernen Webstühlen entstehen Schafwollteppiche. Kerzen in allen Formen werden gezogen und dekoriert, in der Werkstatt „Zünd-Stoff“ bindet man aus Holzstäbchen die beliebten „Zintolan“ zusammen. Der Werkservice und die Haus-Gruppe halten hingegen die Räumlichkeiten und den großen Garten um das Anwesen in Schuss. In einem weiteren Raum greift man zu Pinsel und Farbe. Die „Seeburg“ bietet den Menschen mit Beeinträchtigung viele unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten, sodass jeder das angeboten bekommt, was seinen individuellen Fähigkeiten entspricht. Allein diese Struktur hat 105 Mitarbeiter; geleitet wird die „Seeburg“ von Carmen Messner. Die Trainings- und Arbeitsein-

gliederungsprogramme sowie das begleitete Wohnen in der sozialpädagogischen Reha-Einrichtung „Kastell“ unterstützen Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen oder Beeinträchtigungen darin, den Weg in ein selbständiges Leben zu gehen. Etwa 60 Personen aller Altersgruppen bietet „Kastell“ eine sinnvolle und realitätsnahe Arbeit: Im Hauptsitz, dem gelben Gebäude mit dem charakteristischen Turm, befindet sich neben dem Textilbereich auch die „Gruppe Allerhand“, die diverse Arbeiten im Holz- und Metallbereich, Serienaufträge von Unternehmen, Basteleien und Mensadienste durchführt. Geleitet wird das 17-köpfige Team von „Kastell“ von Claudia Prader. Die sozialpsychiatrische RehaEinrichtung „Bartgaishof“ in Vahrn hingegen bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen sinnvolle Beschäftigung und sozialpädagogische Alltagsbegleitung. Hier werden Kräuter angebaut und weiterverarbeitet, es wird getöpfert und gekocht. Einen Job und eine eigene Wohnung finden, den Alltag wiederum eigenverantwortlich führen – darin liegt das langfristige Ziel des „Bartgaishofes“, das Schritt für Schritt angesteuert wird. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsvermittlungsdienst sowie privaten Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern wird nach Praktika für die Klienten gesucht, aus denen sich ein langfristiges Anstellungsverhältnis entwickeln könnte. 13 Mitarbeiter betreuen 44 Klienten; 29 davon im Arbeitsbereich, 15 im Wohnbereich. Geleitet wird der „Bartgaishof“ von Nadia Dorfmann.

Die ambulanten Dienste. Zu

diesen Strukturen kommen noch die ambulanten Dienste dazu wie der Bürgerservice, die finanzielle Sozialhilfe, die sozialpädagogische Grundbetreuung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die

Präsident Walter Baumgartner: „Der größte Vorteil der Bezirksgemeinschaft ist ihre enge Bindung zum Territorium“

Hauspflege und Pflegeberatung, das Tagespflegeheim für Senioren in Brixen, die Übernachtungsstätte für obdachlose Männer und das Frauenhaus sowie die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen. Außerdem gibt es eine Vielzahl an Projekten, Initiativen und Kooperationen, zum Beispiel das sozial-integrative Förderprojekt „Hippy“, das Projekt SPRAR für Asylantragsteller und anerkannte Flüchtlinge, die offene Jugendwerkstatt „Steps“ oder auch Essen auf Rädern im Rahmen der Hauspflege. Die Sozialpädagogische Grundbetreuung (SPG) begleitet Minderjährige und deren Familien sowie Erwachsene in Notsituationen. Steht bei den Kindern deren Schutz und Wohlergehen im Vordergrund, so ist es bei den Erwachsenen in erster Linie die soziale Integration, vor allem in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und soziales Leben. 618 Minderjährige und 727 Erwachsene wurden im Eisacktal bisher begleitet.

Die finanzielle Sozialhilfe. Fa-

milien oder Einzelpersonen, die sich in einer Notlage befinden, erhalten Unterstützung durch die finanzielle Sozialhilfe. Diese umfasst mehrere Leistungen, beispielsweise Beiträge zum Erreichen des sozialen Mindesteinkommens, Zuschüsse für Miete und Wohnungsnebenkosten, Unterhaltsvorschuss für minderjährige Kinder oder diverse Sonderleistungen. Damit Personen nicht unnötig Gesuche ausfüllen und einreichen, was einen hohen Verwaltungsaufwand mit sich bringt, erfolgt am Sitz des Sozialsprengels in Brixen und Klausen zunächst eine eingehende Beratung: Wer kann wofür ansuchen? Welche Voraussetzungen gibt es für eine Beihilfe? Welche Hilfe kann individuell beansprucht werden? Im Anschluss erfolgt nach einer detaillierten Prüfung die Auszahlung der gewährten Beiträge. Ebenso kann im Sozialsprengel der Bezirksgemeinschaft um die so genannte Ticketbefreiung aus Einkommensgründen für die Gesundheitsdienste angesucht werden, oder es wird die individuelle Tarifhöhe für das Seniorenheim oder die Kita berechnet. Über 4.600 Gesuche jährlich bearbeiten die Mitarbeiter, ein Großteil davon bezieht sich auf den Mietbeitrag: Mit Jahresbeginn 2013 wurde nämlich das Wohngeld, das vom Wohnbauinstitut (Wobi) ausbezahlt wurde, mit dem Mietgeld des Sozialsprengels

zusammengelegt und die Abwicklung auch dorthin delegiert – was für den Sozialsprengel Brixen eine Steigerung um 40 Prozent der Zuschüsse und damit der zu bearbeitenden Gesuche mit sich brachte. Solidarität, Sicherheit und Unterstützung erfahren von häuslicher Gewalt betroffene Frauen in der Beratungsstelle sowie im Frauenhaus Brixen. An einem geschützten Ort dürfen sie zur Ruhe kommen, um neue Perspektiven für sich und die Kinder zu entwickeln – in Selbstbestimmtheit und frei von Gewalt. 804 Frauen haben sich seit 2005 an die Beratungsstelle gewandt; 235 Frauen wurden im Frauenhaus aufgenommen. Das Frauenhaus Brixen und seine acht pädagogisch ausgebildeten Mitarbeiterinnen werden von Barbara Wielander geleitet. Josef Schwarz hingegen leitet die Übernachtungsstätte für obdachlose Männer in Brixens Zentrum. Zehn Schlafplätze, ein Notbett, zwei Waschräume sowie ein Gemeinschaftsraum stehen dort kostenlos von Mitte September bis Mitte Juni zur Verfügung.

Hauspflege für 1.500 Personen.

Etwa 1.500 Personen nehmen im Einzugsgebiet der Bezirksgemeinschaft Eisacktal die Hauspflege in Anspruch. Ziel dieses Dienstes ist es, dass pflegebedürftige Personen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen können. Die Hauspflege unterstützt dabei, indem 63 Mitarbeiter sie zuhause besuchen und sie in den alltäglichen Dingen unterstützen, die sie nicht mehr alleine bewerkstelligen können. Beim „Essen auf Rädern“ werden jedes Jahr knapp 50.000 Mahlzeiten direkt in die Häuser geliefert; etwa die Hälfte davon im Raum Brixen. Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer Beeinträchtigung nicht selbst kochen können, erhalten damit mittags eine warme Mahlzeit. Zumeist wird das Essen direkt nach Hause geliefert, in einigen Orten im Einzugsgebiet können die Personen dieses auch direkt im Gasthaus genießen; sie erhalten dafür Gutscheine.

Wertvolle Freiwilligenarbeit.

Ein wesentlicher Teil der gewaltigen Arbeitsleistung sämtlicher Bereiche, die von den Sozialdiensten tagtäglich erledigt werden, kommt von freiwilligen Helfern: Bei den Sozialdiensten gibt es nicht weniger als 127 Freiwillige, die im Jahr 2017 insgesamt 11.290 7


Fieberthermometer der Gesellschaft. Eine nicht nur für Statistik-

Freaks spannende Lektüre stellt der alljährliche „Jahresbericht der Sozialdienste Eisacktal“ dar. Im Grunde ist dieser Jahresbericht eine Art Fieberthermometer unserer Gesellschaft, denn er gibt Aufschluss darüber, wie viele Menschen vom bei uns sehr engmaschigen sozialen Netz aufgefangen werden müssen. Auch wenn Vergleiche manchmal hinken, weil die Basis der Daten zwischen den Jahren nicht immer einenJuliVergleich zulassen, gibt Inserat

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Referent Ingo Dejaco: „In Bozen wird derzeit verhandelt, welche zusätzlichen Rollen auf die Bezirksgemeinschaften zukommen werden“

der Jahresbericht doch gewisse Entwicklungen preis. Zum Beispiel sind die Ausgaben für die zweckgebundenen Mittel der Finanziellen Sozialhilfe nach einigen Jahren der Steigerung im Jahr 2017 plötzlich um 4 Prozent gesunken – von 6.248.147 Euro auf 6.000.467 Euro. Zum Vergleich: 2014 waren es noch knapp 5 Millionen. Der Bericht für 2018 liegt noch nicht vor, weshalb es noch gewagt ist, von einem Umkehrtrend zu sprechen. Sollte der Bericht für 2018 und jener von 2019 den Trend aber bestätigen, könnte dies wiederum verschiedene Gründe haben: Entweder es wird letzthin besser kontrolliert, ob jemand die Voraussetzungen zur Sozialhilfe hat, oder diese positive Entwicklung liegt an der guten Wirtschaftslage der vergangenen Jahre, die vor allem in Brixen spürbar war. Spannend in diesem Zusammenhang ist auch die Herkunft der Beitragsempfänger. Sowohl beim Sozialen Mindesteinkommen, bei den Mietbeiträgen und der Zahlung von Wohnungsnebenkosten sowie in der Grundsicherung gehen mehr als die Hälfte der Gelder an italienische Staatsangehörige, etwa 8 Prozent an Staatsangehörige aus dem EU-Raum und etwa ein Drittel an Nicht-EU-Bürger. Auch hier ist es vor allem die Entwicklung im Jahresvergleich, die spannend ist: Der Anteil der italienischen Staatsangehörigen steigt langsam, jener der NichtEU-Bürger sinkt.

Wichtiger Sozialdienstleister.

Die Bezirksgemeinschaften sind also zu einem wichtigen Sozialdienstleister geworden, eine Anlaufstelle für Menschen, die auf irgendeine Weise Hilfe von der Allgemeinheit benötigen. Verliert die Lokalpolitik dadurch an Entscheidungsspielraum, weil Dienste de facto „entpolitisiert“ werden?

„Nun, sowohl der fünfköpfige Bezirksausschuss als auch der Bezirksrat besteht ja aus Lokalpolitikern“, sagt Ingo Dejaco, „aber es stimmt schon: Ich bin seit drei Jahren im Bezirksausschuss, und es hat in dieser Zeit nie eine Enthaltung oder eine Gegenstimme gegeben“ – politische Dialektik sieht anders aus. Das hänge damit zusammen, dass es vor allem im Sozialwesen sehr klare Regeln gebe, die von der Landesregierung definiert wurden – „im Ausschuss haben wir da wenig Spielraum“. Eine wichtige Aufgabe des Ausschusses sei es viel mehr, politische „Lobbyarbeit“ zu machen: Wenn man zum Beispiel zur Erkenntnis kommt, dass es in einem Bereich eine neue Infrastruktur braucht, müsse man versuchen, Bozen davon zu überzeugen – „wir haben damit eine wichtige politische Rolle“. Eine weitere Aufgabe des Bezirksrats ist es, zwischen den einzelnen Gemeinden und deren Interessen einen Ausgleich zu finden, mit dem alle zufrieden sind – „und darin ist unser Präsident Walter Baumgartner wirklich sehr gut“. Die Regeln gibt also die Politik vor, aber die Abwicklung passiert auf eine auf den ersten Blick sehr effiziente Weise in einer fast schon privatwirtschaftlichen Denkart. Beweis dafür ist zum Beispiel, dass die Abteilung 1, die die gesamte Struktur mit insgesamt 313 Mitarbeitern verwaltet, aus lediglich 23 Mitarbeitern besteht, die offenbar sehr effizient arbeiten. Dass die politischen Verwaltungen die Dienste an die Bezirksgemeinschaften delegiert haben, ist für die Bürger also von Vorteil – und darum muss es letztendlich gehen: Die Wege sind kürzer, die Nähe zum Bürger und zu seinen Bedürfnissen wird gelebt, und die Kosten sind in Summe erheblich geringer als wenn jede Gemeinde die Dienste selbst organisieren müsste.

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

Stunden gearbeitet haben. „Ihre Tätigkeiten sind für uns mittlerweile unverzichtbar, und einige Dienste wären ohne sie gar nicht durchführbar“, sagt Ingo Dejaco, Referent für Soziales und Familie der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, „aber in letzter Zeit haben wir auch durch das höhere Renteneintrittsalter leider feststellen müssen, dass es schwieriger wird, die Anzahl der geleisteten Stunden stabil zu halten“. Das Engagement der Freiwilligen im heutigen Ausmaß aufrecht zu erhalten werde zukünftig sicherlich zur Herausforderung, sagt Dejaco.

In diesem Zusammenhang stellt sich aber die Frage, warum man sich in der Landesregierung nie um eine klare Abgrenzung der Zuständigkeiten bemüht hat: Mit Ausnahme einiger Basisdienste im Sozialwesen, die vom Land klar definiert wurden, agiert jede Gemeinde anders und beschließt autonom, welche Leistungen sie an die Bezirksgemeinschaft delegieren will. Zum Beispiel werden in Brixen einige Dienste, die eigentlich von der Bezirksgemeinschaft erledigt werden könnten, von den Stadtwerken gemeistert, aber eben nicht für alle Gemeinden, sondern nur für Brixen und Vahrn. Unterliegen die Bezirksgemeinschaften also einem „Konstruktionsfehler“, weil die Landesregierung seinerzeit nicht den Mut hatte, genau abzugrenzen, wofür die Bezirksgemeinschaften zuständig sind? „Mit dieser Frage treffen Sie den Nagel auf den Kopf“, sagt Ingo Dejaco. „Bei einigen Basisdiensten im Sozialbereich gibt es zwar klare Regeln, aber bei den meisten Zusatzdiensten handelt jede Bezirksgemeinschaft anders. Das führt dazu, dass die Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Bezirksgemeinschaften abhandenkommt – sprich: die Messbarkeit unserer eigenen Effizienz.“ Das Land könnte hier, so Dejaco, bessere Direktiven geben. Es gebe aber auch Vorteile dieser Situation: „Jeder Bezirk hat leicht unterschiedliche Anforderungen, und je autonomer eine Bezirksgemeinschaft ist, desto zielgenauer kann sie Aktionen setzen“. Präsident Walter Baumgartner schlägt in dieselbe Kerbe: „Der größte Vorteil der Bezirksgemeinschaft stellt die enge Bindung zum Territorium dar.“

Die Zukunft. Und was bringt

die Zukunft? „Das wird derzeit in Bozen verhandelt“, sagt Ingo Dejaco. In der Landesregierung denke man über die künftige Rolle der Gemeinden nach – „auch in Hinblick von möglichen übergemeindlichen Kooperationen“. Am Ende dieses Denkprozesses könnte es passieren, dass die Bezirksgemeinschaften noch mehr Aufgaben erhalten. Die Entwicklung der letzten 50 Jahre hat gezeigt, dass sie dafür gerüstet wären.

willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


„Neue provisorische Verkehrsregelungen“

BRIXEN

Foto: Oskar Zingerle

Die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Kleinen Grabens sind vor einigen Tagen abgeschlossen worden. THOMAS SCHRAFFL, Stadtrat für Mobilität und öffentliche Arbeiten in Brixen, erklärt im Interview, wie sich das Shared-space-System in den ersten Tagen der Nutzung bewährt hat – und warum Graben und Romstraße trotzdem derzeit von Autofahrern nur sehr beschränkt genutzt werden kann.

Thomas Schraffl: „Wir wissen nicht, ob wir es uns nach der Eröffnung des Mittelanschlusses leisten können, den Kleinen Graben ganz zu sperren“

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Herr Stadtrat, darf ich gratulieren? Die soeben abgeschlossene Neugestaltung des Kleinen Grabens erfährt große Zustimmung bei der Bevölkerung. THOMAS SCHRAFFL: Auch wir von der Gemeindeverwaltung bekommen laufend positives Feedback, was uns natürlich sehr glücklich macht. Der Kleine Graben ist derart schön geworden, dass die Autos darin langsam stören. Auch das hören wir jetzt vermehrt: Die Bevölkerung wünscht sich einen möglichst autofreien Kleinen Graben. Dabei hatte es nicht besonders gut begonnen: Eigentlich wollte man bereits Ende November

die Arbeiten abschließen, aber das war wohl etwas zu optimistisch ... Unser Ansinnen war es, während der Arbeiten zumindest den Nord-Süd-Verkehr einspurig beizubehalten. In der Praxis hat es sich dann ab Baubeginn im Juni 2018 aber herausgestellt, dass dies nicht funktioniert: Für die Baufirmen war diese Vorgangsweise extrem kompliziert; wir haben dadurch jeden Tag Zeit verloren und konnten den anfänglichen Zeitplan nicht einhalten. Vor dem Baubeginn des zweiten Bauloses haben wir uns mit den Kaufleuten des Kleinen Grabens an einen Tisch gesetzt. Das Ergebnis des Gesprächs hat mich sehr gefreut:

Die Kaufleute haben erklärt, es wäre besser, den Graben während der Bauphase ganz zu schließen, damit reibungsloser gearbeitet werden kann. Das hat dann in der Tat wunderbar geklappt: Laut Bauprogramm hätten die Arbeiten Ende Mai abgeschlossen werden sollen; am Ende gab es nur wenige Tage Verspätung. Der Kleine Graben stellt nach wie vor einen wichtigen Bypass dar für Stausituationen in NordSüd-Richtung. Die Betroffenen müssen aber wieder warten ... Ja, weil leider bereits die nächste Baustelle geöffnet hat, und zwar jene des Kreisverkehrs bei der Kreuzung am Astra Kino zur

Zufahrt zum Mittelanschluss; auch eine Fußgänger-Unterführung vom Parkhaus zum Forum Brixen wird gleichzeitig realisiert. Dieses Projekt wird nicht von der Gemeinde, sondern vom Land betreut. Leider kann während der nächsten Monate nur eine Fahrspur in die Romstraße frei bleiben, weshalb wir aus Sicherheitsgründen entschieden haben, lediglich die Busse und CityBusse an der Kreuzung Astra Kino in die Romstraße einfahren zu lassen. Gerade der CityBus war uns sehr wichtig: Während der Bauphase war er ja auch ausgesperrt, was nicht sehr angenehm für die Nutzer war. Jetzt kann der Citybus endlich wieder durch die Altstadt fahren, was 9


Politik & Gesellschaft Der neu gestaltete Kleine Graben erfährt große Zustimmung in der Bevölkerung, die sich nun wünscht, dass die Straße gänzlich vom Autoverkehr befreit werde

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vor allem für unsere älteren Mitbürger sehr wichtig ist. Wie lange dauern nun die Arbeiten an der Kreuzung Astra Kino? Der Bauplan des entsprechenden Landesamtes sieht vor, dass die Arbeiten Ende Oktober 2019 abgeschlossen sein werden. Bis dahin müssen wir auf den Bypass Romstraße-Kleiner GrabenKassianstraße leider nach wie vor verzichten. Bis November gibt es also eine Sonderregelung für diese Zone. Und die wäre? Man erreicht die Romstraße derzeit nur vom Süden, also über die Regensburger Allee und den Kleinen Graben. Wenn jemand beispielsweise das Forum Brixen oder den Friedhof anfahren will, muss er dies vom Süden aus tun. Zurück geht es dann ebenfalls wieder über den Kleinen Graben und über die Kassianstraße. Die Regensburger Allee ist ab der Kreuzung mit der Kassianstraße nämlich nur in eine Richtung be10

fahrbar. Kassianstraße, Fallmerayer-Straße und Regensburger Allee bilden also eine Art Ring. Es ist uns bewusst, dass diese Regelung für Autofahrer eine Einschränkung bedeutet, aber bis Ende Oktober haben wir keine andere Chance. Das ist ja auch nur eine zeitweilige Situation während der Bauphase. Was passiert danach? Inzwischen warten wir mal auf die Fertigstellung des Kreisverkehrs am Astra Kino. Danach müssen wir beobachten, wie sich die Öffnung des Mittelanschlusses auf den Verkehrsfluss auswirken wird. Es ist aber aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass der Kleine Graben in Zukunft nur noch in eine Richtung befahrbar sein wird, nämlich von Norden nach Süden. Das heißt, dass es in Zukunft nicht mehr möglich sein wird, von Milland über den Kleinen Graben in Richtung Norden fahren zu können? Richtig. Dass der Kleine Graben in beiden Richtungen befahrbar sein

wird, wird sicherlich nie mehr der Fall sein. Wie ich schon anfangs sagte, wirken Autos im neugestalteten Kleinen Graben inzwischen störend, aber wir wissen nicht, ob wir es uns nach der Eröffnung des Mittelanschlusses leisten können, ihn ganz zu sperren. In der ersten Hälfte des neuen Jahres werden wir also die neue Situation beobachten, und dann wird die Stadtregierung eine Entscheidung treffen. Eine Verbesserung der Verkehrssituation auf der Hauptstraße liegt uns sehr am Herzen. Wir haben letzthin eine Mobilitätsstudie in Auftrag gegeben, die auf Verkehrszählungen basieren wird und mit deren Ergebnissen wir dann die richtigen Entscheidungen treffen können. Erheblich mehr Handlungsspielraum als heute hat die Gemeinde aber sicher erst, sobald die Südspange nach Milland fertiggestellt sein wird. Das dauert allerdings noch ein paar Jahre. Welche Kosten sind eigentlich für die Neugestaltung des Kleinen Grabens bis zum Sitz der Brixner Tourismusgenossenschaft angefallen?

Das Projekt ist seinerzeit mit etwa 1,6 Millionen Euro budgetiert worden; bis heute hat es 1,25 Millionen Euro gekostet, aber es fehlen noch einige Abrechnungen, weshalb ich davon ausgehe, dass der Gemeinde am Ende Kosten von etwa 1,4 Millionen Euro entstehen werden. Wie finanziert die Gemeinde solche Bauvorhaben? Das große Glück bei diesem Projekt war, dass die dafür notwendigen Gelder schon seit vielen Jahren im Haushalt gebunden waren. Die Gemeinde denkt ja schon eine ganze Weile darüber nach, wie der Graben umgestaltet werden könnte. Nun ist es endlich zur Realisierung gekommen. Heute ist es viel schwieriger, solche Vorhaben zu finanzieren. Diesem Projekt ist ja eine intensive Denkarbeit vorangegangen: Man hatte bereits vor einigen Jahren eine Arbeitsgruppe gebildet, die die verschiedenen Möglichkeiten evaluiert hatte.


maturenbrett legen müssen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass der Parksuchverkehr maßgeblich verringert wird. Die Taxis hingegen stehen nun wieder am Sonnentor, was gut funktioniert. Wobei man ehrlich zugeben muss, dass das Parkhaus nur ein paar Schritte entfernt ist – Parken im Zentrum ist also sehr wohl möglich. Nun, für das Auf- und Abladen ist das Parkhaus dann vielleicht doch etwas zu weit weg. Man muss aber auch bedenken, das es in der Altstadt nur sehr wenige Geschäfte gibt, die Waren führen, die schwer transportabel sind.

Foto: Oskar Zingerle

In der Kassianstraße wären allerdings vor der Post einige Kurzparkplätze sinnvoll.

Ja, stimmt. Aus dieser Arbeitsgruppe ist bekanntlich die Idee entstanden, den Graben als Sharedspace-Zone zu gestalten, in der sich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer den Raum gleichberechtigt teilen. Hat sich in den ersten Tagen seit der Eröffnung dieses System bewährt? Ja, wunderbar – mit einer Ausnahme: In den ersten Tagen hat sich gezeigt, dass es Autofahrer gibt, die ihren Wagen einfach mit Notblinker abgestellt haben, um in der Stadt ihre Besorgungen zu erledigen. Das geht natürlich nicht, weil es ja hier keine normalen Kurzparkplätze mehr gibt. Die einzigen noch zur Verfügung stehenden sieben oder acht Parkplätze beim Soracase und etwas weiter südlich im Bereich vor dem Geschäft De Nardo sind reserviert für jene Fahrzeuge, die in Auf- und Abladeplätzen stehen dürfen. Das sind laut neuer Straßenverkehrsordnung ausschließlich Kleinlaster oder Autos von Vertretern, die dann das Autobüchl auf das Ar-

Ja, dort werden wir auch einige einrichten, denn die Kassianstraße ist ja nur noch einspurig befahrbar. Was sich auch gut bewährt hat, ist die Verlegung der Busparkplätze von der Regensburger Allee auf die Hauptstraße. Das werden wir auch so beibehalten – mit Ausnahme einiger Spitzenzeiten, in denen der Parkraum an der Hauptstraße zu klein ist. Bibliothek, Rathaus, Musikschule – die Gemeinde ist derzeit besonders aktiv und hat eine ganze Reihe von Baustellen, die natürlich auch Belastungen bringen. Es ist in der Tat so. Bibliothek: 12 Millionen Euro. Musikschule: ebenfalls 12 Millionen Euro. Rathaus: 5 Millionen Euro. Dazu kommen noch andere Baustellen wie jene der Cusanus Akademie und des Mittelanschlusses. Natürlich bringen Baustellen dieser Dimension Belastungen, vor allem im Verkehr. Andererseits freue ich mich darüber, dass in die Stadt investiert wird – und ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn diese Projekte abgeschlossen sein werden, denn dann wird Brixen strukturell wirklich ausgezeichnet ausgestattet sein. Ich bitte also unsere Bürger um Verständnis und um etwas Geduld – und darum, sich mit mir auf die Fertigstellungen zu freuen. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


REIHE: DIE 5 BEFREUNDETEN STÄDTE VON BRIXEN

Politik & Gesellschaft

Nicht nur Peter Mayr und Andreas Hofer

Fotos: Archiv Gemeinde Mantua

Peter Mayr und Andreas Hofer sind zweifelsohne zwei Helden des Tiroler Aufstandes des Jahres 1809. Der eine lebte als Wirt an der Mahr in Brixen, der andere musste sein Leben durch die standrechtliche Erschießung in Mantua lassen. Doch was verbindet Brixen mit Mantua? Eine Spurensuche.

Von drei künstlichen See umgeben ist Mantua bekannt für das architektonische Erbe des Adelsgeschlechts der Gonzaga aus der Renaissancezeit

M

antua mit seinen rund 50.000 Einwohnern und seiner gastlichen, einmaligen Atmosphäre ist einer der größten Handelsplätze für Agrarprodukte. Das kleine Städtchen mit dem romanischen Dom, der schmucken Renaissancekirche

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S. Andrea, dem Palazzo Ducale und dem Palazzo Te hat sehr viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auch in der Literatur- und Musikgeschichte findet die Kulturhauptstadt Italiens des Jahres 2016 Erwähnung. In Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ finden

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wir Mantua als Verbannungsort Romeos; „Rigoletto“, die Oper aus der Feder Verdis, spielt ebenfalls in der lombardischen Stadt.

Blick in die Historie. Doch bli-

cken wir ein wenig in die Historie der von den Etruskern gegründeten Stadt. Für ihre sagenumwobene Gründungsgeschichte wird die griechische Seherin Manto benannt, die die Gabe der Prophetie besaß. Dessen ungeachtet ist nicht auszuschließen, dass der etruskische Gott der Unterwelt – er hört auf den Namen Mantus – als Namenspatron gelten könnte. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde das römisch-katholische Bistum Mantua gegründet. 1064, im Jahr des Höhepunkts des politischen Konflikts zwischen geistlicher und weltlicher Macht – Historiker sprechen vom Investiturstreit – fand eine Synode statt. Dabei wurde Papst Alexander II. gegenüber Gegenpapst Honorius

II. als legitimes Oberhaupt der Katholischen Kirche angesehen und vielmehr bestätigt. Seit dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts herrschte in Mantua das mächtige Adelsgeschlecht der Gonzaga, die im Laufe der Zeit zu Grafen, zu Markgrafen und zu Beginn der Neuzeit zu Herzögen erhoben wurden. Kaiser Karl V. übertrug den mantuanischen Adeligen die Herrschaft über Monferrato an der oftmals heiß umkämpften Grenze zu Frankreich. Dadurch stiegen die Gonzaga zu einem einflussreichen und wichtigen Fürstenhaus auf. Ihre Glanzzeit erlebten sie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch den kunstfördernden Markgraf Francesco II. und dessen Familie. Nachdem die mantuanische Gonzaga-Hauptlinie ausstarb, kam es zum Mantuanischen Erbfolgekrieg. In dieser Auseinandersetzung standen sich Frankreich und das Haus Habsburg gegenüber.


Das Gefecht beendete schlagartig die kulturelle und wirtschaftliche Blüte des Herzogtums. Der habsburgische Monarch musste die Herzöge von Gonzaga-Nevres als neue Herrscher anerkennen. Da sie im Spanischen Erbfolgekrieg abermals auf der Seite Frankreichs in den Krieg einzogen, wurden sie vom österreichischen Kaiser abgesetzt, sodass in weiterer Folge Mantua wieder ein Teil des Habsburgerreiches und danach des Herzogtums Mailand wurde.

Ab dem 19. Jahrhundert. Die

Stadt, die seit 2008 gemeinsam mit dem nahegelegenen Sabbioneta in die Liste der Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen wurde, wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Napoleon Bonaparte nach einer langen Belagerungszeit eingenommen. Doch die Freude seitens des französischen Herrschers währte nur kurz: Mantua ging verloren, war aber

– später abermals unter Bonapartes Hegemonialgewalt. In dieser Zeit fiel auch die Hinrichtung Andreas Hofers in der Zitadelle am Ufer des Mincio. 1814, ein Jahr vor dem Wiener Kongress, fiel die sehenswerte Stadt erneut unter das Haus Österreich. Als die Habsburger infolge des Deutschen Krieges Venetien verloren, kam die Stadt zu Italien. Unter der österreichischen Befehlsgewalt wurde das bekannte Festungsviereck in den Orten Peschiera, Verona, Legnago und eben in Mantua errichtet.

Freundschaft zu Brixen. Seit

1989 pflegt Mantua mit Brixen eine Freundschaft, die über das jährliche Weihnachtsgeschenk in Form einer Tanne aus der Bischofsstadt am Eisack hinausgeht. Klaus Seebacher und sein mantuanischer Amtskollege Vladimiro Bertazzoni hatten vor drei Jahrzehnten Freundschaft

info Bürgermeister Mattia Palazzi über Brixen:

Stadt südlich des Gardasees, ist ein Geheimtipp, denn sie ist noch nicht von Touristen überlaufen. Das malerische Ambiente, gespickt von einem wunderschönen grünen Park an drei Seen, eine intakte Natur mit Störchen, Schwänen und Lotusblüten, aber auch ein buntes Treiben innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern laden zur Einkehr ein. Die Stadt, die als Zentrum der Renaissance bezeichnet werden kann, ist reich an eindrucksvollen Bauwerken, die als Zeugen der Geschichte viele Geschichten erzählen könnten, wenn man in einer selbstverliebten und schnelllebigen Zeit auch einmal die Muße finden würde, ihnen zuzuhören. Dass von den Palästen, den anderen architektonischen Meisterwerken und den magischen Winkeln und Plätzen eine gewisse Gelassenheit ausgeht, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Musikgenies Wolfgang Amadeus Mozart und Claudio Monteverdi ließen sich davon inspirieren und arbeiteten auch in Mantua. Kurzum: Die Stadt, die man keineswegs im Vorbeigehen kennenlernen kann, stellt eine wunderbare Symbiose dar aus Geschichte, Kultur und Kunst. Andreas Raffeiner Leserbriefe an: echo@brixner.info

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SONDERWOCHEN

„Die Freundschaft mit der Stadt Brixen hat eine lange Tradition und ist Mantua besonders wichtig. Für unsere Bürger ist die Tanne, die uns jedes Jahr von Brixen geschenkt wird, ein Zeichen dafür, dass Weihnachten vor der Tür steht. Brixen ist eine wunderschöne Stadt, in der man in mittelalterlichen Atmosphären eine natürliche und faszinierende Harmonie wie in Mantua findet. Freundschaft, Tradition und Schönheit sind daher die Hauptfaktoren, die die Grundlage für die solide Freundschaft sind, die unsere beiden Städte verbindet und die diese Beziehung besonders machen.“

Ein Geheimtipp. Mantua, die

SCHÖNHEITSBEHANDLUNGEN

Die Piazza delle Erbe ist der zentrale Marktplatz von Mantua

geschlossen, die seither von den beiden Städten stets mit Leben gefüllt und von vielen kulturellen Höhepunkten begleitet wird; 2010 wurde die Städte-Freundschaft besiegelt. Im Februar 2007 wurden die Liebenden von Valdaro entdeckt. Rein archäologisch betrachtet, handelt es sich dabei um die Skelette einer Frau und eines Mannes von etwa 18 bis 20 Jahren aus der Jungsteinzeit, die eben in Valdaro unweit der Tore von Mantua entdeckt wurden. Seither gibt es Spekulationen, ob die in dem anfangs angeführten Werk „Romeo und Julia“ skizzierten tragischen Liebenden im Wirkungskreis Mantuas und Veronas nicht weit in die Prähistorie der Menschheit zurückreichen würden. In der jüngeren Zeit gab es eine Nachricht, die keiner Ortschaft guttut: Ende Mai 2012 kam es zu einem Erdbeben in Norditalien. Die Naturkatastrophe suchte auch Mantua heim. Der Palazzo Ducale und die Türme des Rathauses im Palazzo della Ragione wurden, auch wenn das Epizentrum fast 60 Kilometer entfernt lag, außerordentlich stark betroffen.

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Politik & Gesellschaft

Gemeinsam ist besser als einsam

BRIXEN

Fotos: Oskar Zingerle

Im Mai 1979 wurde der Seniorenklub Brixen gegründet. Exakt 40 Jahre später wurde nun das Jubiläum angemessen gefeiert.

Oswald Kasal leitet seit zehn Jahren mit großem Einsatz die Geschicke des Seniorenklubs Brixen

A

ls ich mich Anfang Juni im Vereinssitz am Großen Graben Nr. 26 mit dem Präsidenten Oswald Kasal treffe, drückt er mir die Jubiläumsfestschrift in die Hand. Gemeinsam blättern wir die 192 Seiten durch und entdecken eine Fülle von Fotos, Namenslisten und Dokumenten, die über die Geschichte des Vereins und seine Entwicklung, über das große

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ehrenamtliche Engagement vieler Brixner und über das Wohlwollen und die Wertschätzung vonseiten der politischen Vertretung Auskunft geben.

Ein Blick in die Chronik. Eine

„offene Altersfürsorge“ gab es in Brixen bereits seit 1966. Sie wurde von der Gemeindefürsorgestelle betrieben, betreute „alte Leute in

ihren Wohnungen und bot Zusammenkünfte anlässlich besonderer Feierlichkeiten, gesellige Nachmittage und kulturelle Freizeitveranstaltungen“ an. Auch Fahrten wurden bereits unternommen. Ein Foto aus diesen Jahren zeigt Dekan Josef Habicher und Bürgermeister Zeno Giacomuzzi bei einer Besprechung. Um jedoch die Angestellten der Gemeindefürsorgestelle zu entlasten und eine stärkere Förderung der „betagten Personen“ zu gewährleisten, wurde die Gründung zweier getrennter Seniorenvereinigungen angeregt – eine für die deutsche und eine für die italienische Sprachgruppe. Am 30. Mai 1979 haben Viktor Recla, Präsident der Gemeindefürsorgestelle, und Gemeindeassessor Dario Stablum die Vertreter des deutschen Seniorenklubs in die Stadelgasse Nr. 1 zur Gründungssitzung geladen. Sieben Punkte standen auf der Tagesordnung, unter anderem die Zielsetzung des Klubs und die Genehmigung des vorgeschlagenen Statuts. Die

damals 60-jährige Hedwig (Hedi) Recla Kaspareth wurde zur ersten Präsidentin gewählt. Als Vorstandsmitglieder stellten sich weitere sechs Frauen an ihre Seite. Der Mitgliedsbeitrag wurde mit 1.000 Lire festgelegt. Die Amtsdauer wurde auf zwei Jahre begrenzt (seit 1994 sind es drei Jahre). Auch der Finanzierungsplan für das Gründungsjahr 1979 wurde genehmigt. Es handelte sich um exakt 2.295.000 Lire, die als Ausgaben anstanden.

Viel Ehrenamt. Elf Jahre lang war Hedi Recla Kaspareth die Vorsitzende. Es folgten Gertrude Fischer für drei Jahre, Johann Zingerle für zehn Jahre, Oswald Bortolotti und Gertrude Hell Machacek für jeweils drei Jahre und seit dem 15. Jänner 2009 Oswald Kasal. Der heute 83-Jährige, für viele Jahre Direktor der Volkshochschule Südtirol, stieg als Kassier ein, wurde dann zum Vize-Präsidenten gewählt und ist nun seit zehn Jahren mit großem Einsatz für

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Die Mitglieder des Seniorenklubs – etwa zu zwei Dritteln Frauen – unternehmen regelmäßige Ausflüge, wie hier nach Sarntal

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die Geschicke des Klubs verantwortlich. Derzeit zählt der Seniorenklub mit seinen Ortsgruppen Milland, St. Andrä, Tschötsch, Tils und Afers etwa 850 Mitglieder, ungefähr ein Drittel davon sind Brixner. Mehrmals im Jahr treffen sich die Vertretungen der Fraktionen in der „Zentrale“ am Großen Graben, denn dort werden die bürokratischen Aufgaben erledigt. Ansonsten bastelt jede Ortsgruppe eigenständig an ihrem Jahresprogramm. Etwa zwei Drittel der Mitglieder sind Frauen. Auf die Frage, warum dies so sei, entgegnet Oswald Kasal: „Einerseits werden Frauen älter als Männer, und andererseits schätzen Frauen mehr die Gesell-

schaft und die Gemeinschaft, also das Miteinander. Aber selbstverständlich sind alle Männer herzlich willkommen!“ Auch im Vorstand spielen und spielten Frauen immer eine tragende Rolle: Erstmals 1988 traten zwei Männer als Beiräte in Erscheinung, und zwar Rudolf Oberhuber und Heinrich Struck.

Das Jahresprogramm 2019. Die

Aktivitäten des laufenden Jahres begannen am 17. Jänner mit der Vollversammlung. Es folgten bis jetzt mehrere Vorträge zum Brauchtum, zur Hausapotheke und zum Zusammenleben von Jung und Alt, Wanderungen sowie Tages- und Halbtagesfahrten in Südtirol, ins Trentino und nach

Österreich. Die Viertagereise nach Wien Anfang Mai war ein erster Höhepunkt. Zudem stehen gemeinsames Singen, Tanzen und Kegeln auf dem Programm und zahlreiche Treffen im Klubsaal. Der zweite Höhepunkt war natürlich die 40-Jahr-Feier im „Grünen Baum“, an der neben zahlreichen Mitgliedern auch Landesrätin Waltraud Deeg, Bürgermeister Peter Brunner, Stadträtin Paula Bacher und Dekan Albert Pixner teilnahmen. Auch der ehemalige Bürgermeister Zeno Giacomuzzi und sein damaliger Vize Dario Stablum sowie die Vertretungen der Fraktionen wurden von Oswald Kasal begrüßt. Wenige Tage nach der Jubiläumsfeier machten sich die Senio-

ren auf den Weg zum Kegeln in die Acquarena, zum Grillfestl nach Neustift und zu einer Halbtagesfahrt ins Sarntal. Es folgen weitere Fahrten nach Kärnten, auf den Ritten, nach Gröden, zum Tovelsee und nach Isola della Scala. In der Programmbroschüre sind weiters die alle zwei Wochen stattfindenden Treffen im Klubsaal, ein Törggelen und das Weihnachtsfest angeführt. Auch Don Paolo Renner ist mit einem Vortrag angemeldet. Ebenso sind die gerne genutzten Sprechzeiten im Büro angeführt: Montags von 16 bis 17 Uhr und dienstags von 8:30 bis 10 Uhr. johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN/EISACKTAL

„Hond in Hond“ z „Hond in Hond Eisacktal“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen Bezirksgemeinschaft Eisacktal, dem Arbeitskreis Eltern Behinderter (AEB) und Schulen. Inklusion soll gelebt und inklusive Entwicklungen gefördert werden. Projektstart war im Herbst 2018 auf Initiative von Angelika Stampfl, AEB-Präsidentin im Bezirk Eisacktal, in Kooperation mit Renate HeisslDeporta, Integrationsberaterin im Bezirk. 30 Jugendliche aus dem Realgymnasium und dem

Sozialwissenschaftlichen Gymnasium Brixen hatten sich freiwillig gemeldet, einen Teil ihrer Freizeit mit neun Kindern und jungen Menschen mit Beeinträchtigung zu verbringen. Ein- bis zweimal im Monat gestalten jeweils zwei Jugendliche einen Nachmittag mit einem Kind oder Jugendlichen. Nun, am Ende des Schuljahres, wurden die Inhalte der Treffen bei einem gemeinsamen Abschlussfest am 3. Juni präsentiert und evaluiert. sp

nus Akademie und des Hauses St. Georg, heutige Tageszeitungen, Münzen und die Diözesanmedaille gelegt. Die Umbauarbeiten

werden 11,8 Millionen Euro, die Einrichtung 2,4 Millionen Euro kosten. sp

Die Caritas-Telefonseelsorge hat eine neue Telefonnummer: 0471052052. Menschen in Krisen- und belastenden Lebenssituationen können sich hier rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr melden. Auch die Garantie der völligen Anonymität für den Anrufenden bleibt unverändert aufrecht.

Der Frauenhausdienst Brixen sucht ab Herbst Frauen, die Interesse am Freiwilligen Zivildienst oder Freiwilligen Sozialdienst haben. Frauen können über die Mitarbeit im Frauenhaus neue Erfahrungen und Kenntnisse sammeln. Info unter Tel. 0472 820587 oder www.bzgeisacktal.it.

P&G BRIXEN

Grundstein mit Urkunde z Seit dem 23. November letzten Jahres wird an der Cusanus Akademie gebaut. Am Gebäude aus den Jahren 1961/62 waren Umbauarbeiten notwendig geworden, um das Bildungshaus den modernen Erfordernissen, den Brandschutz- und Sicherheitsbestimmungen anzupassen. Leitungen wurden verlegt, asbesthaltige Bauelemente entsorgt, ein Tiefbrunnen wurde gebohrt. Nach diesen Anpassungsarbeiten kann nun der eigentliche Prozess starten: Aufbau und Erweiterung. Die Außenfassade bleibt erhalten, innen soll das Bildungshaus jedoch

kurz

notiert

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heller und benutzerfreundlicher werden. Im April 2020 will man das künftig barrierefreie Bildungshaus mit zehn Sälen, moderner Technologie, 53 Zimmern, 92 Betten, neugestalteter Kapelle, kleinem Meditationsraum, mit einem Café und großem Speisesaal eröffnen. Am 1. Juni erfolgte dazu bei einer offiziellen Feier die Grundsteinlegung. Bischof Ivo Muser hat in den Grundstein der neuen Cusanus Akademie eine Urkunde mit aktuellen Daten zu Kirche und Welt, das aktuelle Kurs­programm des Bildungshauses, Informationsblätter der Cusa-

Das Innenministerium hat eine neue Ausschreibung für die Einstellung von 1.515 Beamten der Staatspolizei veröffentlicht. 14 Stellen sind Kandidaten mit Zweisprachigkeitsnachweis Italienisch-Deutsch vorbehalten. Interessierte finden die nötigen Informationen zum Wettbewerb auf: www.poliziadistato.it – Link: concorsi/Wettbewerbe.


NACHGEFRAGT

„Unhaltbare Zustände“ RENATE FISSNEIDER, Leiterin vom SpielHaus des Vereins für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) im Brixner Lido, über die vermehrte Vermüllung und Verunreinigung im SpielHaus – durch menschliche Ausscheidungen aller Art. Frau Fissneider, wie ist es möglich, dass das VKE-Spielehaus derart zugemüllt und verunreinigt wird? Das wird möglich, weil das Brixner Lido-Areal ungehindert zugänglich ist, und das rund um die Uhr. Unhaltbar werden die Zustände in den Nächten an den Wochenenden. Die Jugend ist bereits ab 13 oder 14 Jahren bis spät in der Nacht draußen unterwegs. Das Spielehaus bietet eine willkommene Stätte zum „Abhängen“, bis die nahe gelegene Diskothek ihre Tore öffnet – oder für hinterher, wenn sie wieder geschlossen sind. Die Jugendlichen kom-

men oft schon im angetrunkenen oder betrunkenen Zustand. Auch Drogen werden konsumiert. Man bringt Essen und kistenweise Alkohol mit. Der Müll wird an Ort und Stelle liegen gelassen; durch menschliche Ausscheidungen aller Art wird alles zusätzlich stark verunreinigt. Kann es sein, dass zu wenig kontrolliert wird? Wir vom Verein sind in der Regel bis 19 Uhr vor Ort. Dann erfolgen Kontrollen durch die Ordnungshüter. Sowohl die Ortspolizei wie auch die Carabinieri kontrollieren gewissenhaft, aber natürlich nicht 24 Stunden hindurch.

Welche möglichen Lösungen bieten sich an, um dem wilden Treiben Einhalt zu bieten? Die Tore am Parkeingang sollten in den Abend- und Nachtstunden abgeschlossen werden – genauso wie die Tore vor unserem Spielehaus. Die entsprechende Verordnung hat die Gemeindeverwaltung schon vor Jahren erlassen, aber es scheitert an der Umsetzung. Inzwischen denken wir auch wieder über eine Videoüberwachung nach. Ein entsprechendes Ansuchen haben wir in der Gemeinde bereits hinterlegt. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

EUROPAWAHLEN

Erfolg für SVP und Herbert Dorfmann z „Für mich persönlich und für uns als Partei ist es ein wirklich gutes Ergebnis“, sagt Herbert Dorfmann, der als einziger Südtiroler wiederum in das EUParlament gewählt worden ist. Die Wahlbeteiligung war mit 62,76 Prozent in unserer Provinz deutlich höher als 2014 (52,27 Prozent), was für die SVP bedeutet hat, dass sie als Partei fast 22.000 Stimmen dazugewonnen hat; Herbert Dorfmann hat etwa 100.000 Vorzugsstimmen erhalten. Einen Wermutstropfen gibt es laut Dorfmann trotzdem: „Etwas verwundert bin ich über die Stärke der Lega – auch in den fast ausschließlich deutschsprachigen Gemeinden. Ich glaube, den Leuten ist nicht bewusst, dass ein Großteil der Leghisti,

die sie gewählt haben, die neuen Faschisten sind.“ Es gebe einen Unterschied, so Dorfmann, zwischen der lokalen und der nationalen Lega, „deren Hauptziel es ist, die EU in die Luft fliegen zu lassen“. Dass Deutschsprachige bei nationalen oder EUWahlen die Lega wählen, sei für Dorfmann in diesem Sinn „nicht verständlich“. In der Gemeinde Brixen war die Wahlbeteiligung mit 63,5 Prozent etwas höher als im Landesdurchschnitt und ebenfalls deutlich höher als 2014 (53,7 Prozent). Die SVP kam in der Gemeinde Brixen auf 45,56 Prozent (Südtirol: 46,54); zweitstärkste Kraft ist die Lega mit 17,00 Prozent (Südtirol: 17,47) , Platz 3 geht an „Più Europa“ mit 11,10 Prozent (Südtirol: 11,18)

und Platz 4 an „Europa Verde“ mit 10,40 Prozent (Südtirol: 8,68). Die SVP bildet in Brüssel nun eine eigene Delegation innerhalb der EVP, weil der bisherige Delegationspartner UDC keine

Vertreter mehr im Parlament hat. Im Bild: Parteiobmann Philipp Achammer, EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und Landeshauptmann Arno Kompatscher. wv

BRIXEN

Dank an die Schülerlotsen

z Seit vielen Jahren sind sie aus dem Brixner Stadtbild während des Schuljahres nicht mehr wegzudenken: die Schülerlotsen. Bei jeder Witterung stehen sie tapfer

frühmorgens und zum Schulschluss an den Zebrastreifen der verschiedenen viel befahrenen Brixner Straßen und leisten einen wertvollen Dienst für die

Gemeinschaft. „Inzwischen ist es Tradition, dass wir vom Stadtrat und die Ortspolizei unsere Schülerlotsen zu Beginn und am Ende des Schuljahres zu uns in die Gemeinde einladen, um uns bei ihnen zu bedanken“, sagt Stadtrat Thomas Schraffl. Die Stellen der Schülerlotsen werden übrigens ausgeschrieben: Jeder Pensionist, ob Mann oder Frau, kann sich bewerben und kommt auf eine Rangliste. Für ihren Dienst erhalten die Schülerlotsen ein Entgelt, „aber dieses kann lediglich als geringe Aufbesserung der Pension gewertet werden und entspricht nicht dem effektiv geleisteten Einsatz“. In diesem Schuljahr hatte man an

13 Orten Schülerlotsen postiert, im kommenden Schuljahr werden es 14 sein. „In der Runggadgasse wird künftig auch ein Schülerlotse kontrollieren, dass die ausgewiesene Schulstraße auch tatsächlich autofrei bleibt.“ Der Einladung zum Schulende in den Stadtrat waren von den Schülerlotsen gefolgt: Andrä Aichner, Luciano Campo, Reinhold Clara, Aldo Coccia, Nicola Fidanzi, Augusto Frenademetz, Giorgio Giorgi, Antonio Masone, Rosario Risitano und Angella Tölgyesi. Nicht anwesend waren Enrico Coltri, Carmela Fazzari, Giuliano Lorenzi, Marianna Messner, Giuseppina Tonazzolli und Romana Zocchi. sp

H E R R L I C H E AT T I K AW O H N U N G I N B E S T E R S TA D T L A G E Z U V E R K AU F E N Nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt, bietet die renovierte Attikawohnung alle Annehmlichkeiten der Stadtnähe, verbunden mit einem Wohnen im Grünen. Die Wohnung besteht aus drei Schlafzimmern, eines davon mit WC-Dusche, einer Küche, einem großen Wohnzimmer, einem Bad sowie zwei großen Balkonen mit freier Aussicht. Zur Wohnung gehören außerdem ein geräumiger Keller, eine Garage sowie ein Autoabstellplatz im Freien. Die Wohnanlage verfügt über eine eigene Parkanlage. EK.E. Informationen und Verkauf

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BRIXEN/EISACKTAL

Reden über Wohnen im Alter z Die langen Wartelisten für die Aufnahme in den Seniorenheimen, die zunehmende Inanspruchnahme des Pflegegeldes und der Personalmangel waren für Josef Ploner, Bezirksvorsitzender der SVP- Senioren des Eisacktales, Anlass genug, am 23. Mai ins Bürgerheim in Brixen zu einem Austausch zu laden. Die Referenten waren Helmut Pranter, ehemaliger Direktor des Bürgerheimes in Brixen, und Otto von Dellemann, Vorsitzender der SVPSeniorenbewegung „Wohnen im Alter“. Es gibt bei uns in Südtirol ein vielfaches Betreuungsangebot wie Tages- und Nachtbetreuung, Kurzzeitpflege, Übergangspflege, Wochenendbetreuung und Daueraufnahme für die Senioren, die für einige Zeit oder gar nicht mehr selbständig leben können. „Es ist unsere gesellschaftliche Verantwortung, die Rahmenbedingungen für diese Angebote zu schaffen“, ist sich Helmut Pranter sicher, „dazu müssen wir nicht alles neu erfinden, sondern uns auch Ideen und Erfahrungen von

außen holen.“ Pranter ist davon überzeugt, dass man das Problem allein mit mehr Betten nicht löst: „Es braucht alternative Angebote.“ In dieselbe Kerbe schlägt Waltraud Deeg, Landesrätin für Soziales, Familie und Senioren, die auch davon überzeugt ist, dass der allergrößte Teil der älteren Menschen sich wünscht, in vertrauter Umgebung, in den eigenen vier Wänden, möglichst sicher und selbstbestimmt zu leben. Ein Denkansatz ist das Vier-StufenModell: Wohnen im Hause mit Unterstützung des Hauspflegedienstes, Alterswohngemeinschaften und Mehrgenerationenanlagen, Begleitetes/Betreutes Wohnen, betreute Wohngemeinschaften und schließlich Seniorenwohnheim/ Pflegeheim, wobei die Aufnahme in ein Pflegeheim die höchste Hemmschwelle für die Senioren ist. Schon heute leistet die digitale Entwicklung Hilfestellung und – wenn man den Auguren glauben darf – so werden in Zukunft auch Roboter die täglichen Arbeiten für die Senioren übernehmen. ha

BRIXEN

Material zur Option gesucht z Ein besonders dramatisches Ereignis in der Geschichte Südtirols ist die Option, die vor 80 Jahren zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien vereinbart wurde, um Südtirol für immer von der Landkarte zu tilgen. Im Gedenken an dieses tragische Ereignis planen die Schützenkompanie „Peter Mayr“ Brixen sowie der Geschichtsverein Brixen für den kommenden Herbst (19. Oktober bis 9. November) eine Ausstellung über die Option mit Schwerpunkt Brixen. Die Organisatoren ersuchen alle Brixner, die Material über die

Option besitzen, diese für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Gesucht werden außer Fotos und Dokumenten vor allem Erinnerungsgegenstände wie zum Beispiel Gemälde oder Modelle des heimatlichen Hauses oder Hofes, die in die Fremde mitgenommen wurden. Die Schützenkompanie „Peter Mayr“ und der Geschichtsverein Brixen sind dankbar für entsprechende Mitteilungen an die Schützenkompanie oder an den Geschichtsverein. Entsprechende Hinweise bitte an Josef Kirchler (Tel. 348 7202717) oder Hartmuth Staffler (Tel. 335 8334480). wv 19


Politik & Gesellschaft

BRIXEN

BRIXEN/EISACKTAL

Neuer Vorstand im Weltladen Teilzeitkräfte alle Mitarbeiter ehrenamtlich, und in der überwiegenden Mehrheit sind wir Frauen“, erzählt Maria Christine Scheidle. Zum ursprünglichen Ziel, mit Fairem Handel Waren aus den ärmeren Ländern der südlichen Halbkugel zu beziehen und diese bei uns zu vermarkten, bieten die Weltläden heute auch Erzeugnisse aus den „Terre libere“ an, also Produkte, die auf konfiszierten Feldern verurteilter Mafiabosse im Süden Italiens von Genossenschaften angebaut und hergestellt werden. sp

z Seit 1961 werden alle vier Jahre internationale Feuerwehrwettkämpfe, sogenannte Feuerwehrolympiaden, ausgetragen. Alle zwei Jahre finden seit 1977 auch Jugendwettkämpfe statt, so zum Beispiel 2017 in Villach. Heuer ist Martigny/Martinach im Schweizer Kanton Wallis an der Reihe. Dort wird erstmals neben zwei Jungenteams (eines aus Pfalzen und ein gemischtes Team aus dem Trentino) eine Mädchengruppe dabei sein. Es sind elf „Gitschn“ im Alter zwischen 13 und 16, von denen fünf aus Mauls, vier aus St. Andrä und je eine aus Milland und Afers kommen. Dass es bei den Wettkämpfen auf ordnungsgemäßes, präzises und fehlerfreies Arbeiten in möglichst kurzer Zeit und ohne jegliche verbale Kommunikation

Foto: Oskar Zingerle

z Der Brixner Weltladen hat einen neuen Vorstand, der sich für die nächsten drei Jahre zusammensetzt aus Maria Christine Scheidle (Präsidentin), Franziska Roscher (Vizepräsidentin), Elisabeth Recla Wieser und Verena Gschnell. Bis auf Franziska Roscher sind alle Damen neu in den Vorstand gewählt worden. In Brixen öffnete vor beinahe 40 Jahren der erste Weltladen Italiens. Damals noch als Verein gegründet, wird der Weltladen inzwischen seit ein paar Jahren als Genossenschaft geführt. „Bei uns arbeiten bis auf zwei

Olympische Wehrgitschn

ankommt, wissen die Mädchen, und dass dies nur in enger Zusammenarbeit in der Gruppe gelingen kann, ist ihnen ebenso bewusst. Deshalb üben sie mehrmals in der Woche den Umgang mit Schläuchen und Schlauchhaltern, mit Spritzen und Verteilern – zum Teil in der eigenen Jugendgruppe und zum Teil im Team. Angeleitet werden sie von engagierten JungFeuerwehrmännern. Neben den Übungen hat die Gruppe auch am Vorbereitungs-Wettkampf in Terenten teilgenommen. Ende Juni steht noch der erstmals ausgeschriebene Gesamttiroler Wettbewerb in Telfs auf dem Programm, bevor es im Juli in die Schweiz geht. Franz Seehauser aus Mauls wird als Delegationsleiter die drei Teams zur Olympiade begleiten. jb

BRIXEN

Foto: Peter Natter

25 Jahre Lesepreis

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z Seit nunmehr 25 Jahren gibt es am Realgymnasium J. Ph. Fallmerayer den „Lesepreis“. Er gilt als der wohl älteste Lesepreis im Land und wurde seit seiner Gründung von vielen anderen Schulen nachgeahmt. Die Initiative wurde 1994 mit der Idee ins Leben gerufen, jungen Menschen zum Lesen zu motivieren. Nachdem die fleißigen Leser im Laufe des Schuljahres durch gelesene Bücher Lose sammeln, werden Ende Mai zahlreiche größere und kleinere Preise vergeben. Bei der diesjährigen JubiläumsAbschlussfeier waren neben dem Landesrat für deutsche Schule

und Kultur, Philipp Achammer, der selbst Schüler an der Fallmerayer und Lesepreis-Teilnehmer war, auch Stadträtin Monika Leitner, der Direktor der Stadtbibliothek, Bruno Kaser, und der stellvertretende Amtsdirektor für Bibliotheken und Lesen, Markus Fritz, anwesend. Dass der Lesepreis auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg war, ist wohl vor allem den Bibliothekarinnen Petra Auer, Dorothea Prenn und Sonia Auer sowie der Bibliotheksleiterin Monika Piok zu verdanken. lv


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Menschen & Meinungen

PORTRAIT

Der Abenteurer

Gute Freunde nennen ihn „Indiana Jones“ oder kurz Indy, denn HANSJÖRG THALER ist Archäologe und als solcher rund um den Globus den Geheimnissen unter der Erde auf der Spur.

A

uf Hansjörg Thaler bin ich das erste Mal im fernen Jahr 1974 gestoßen, als ich vom Schlerngebiet in diese damals verschlafen wirkende Kleinstadt zog. Der verwegen aussehende junge Mann hat mich angesprochen, aber nicht, weil ich eine umwerfende Ausstrahlung hatte, sondern weil er mir meine Lederjacke mit Fransen abkaufen wollte. Dieser leicht abgerissen daherkommende Typ soll der Sprössling eines betuchten Holzmagnaten sein? Auf modische Kleidung gibt er gar nichts, und mit der Schickeria der Stadt hat er damals wie heute tatsächlich nichts am Hut, er bleibt lieber für sich. Ab und zu dreht er eine Runde in der Stadt, trinkt einen Kaffee oder einen Veneziano, aber am liebsten liest er wissenschaftliche Bücher und schreibt an Publikationen in seiner Wohnung in der stattlichen ThalerVilla, in der auch Deborah, eine seiner drei Schwestern, wohnt. In Brixen kennen ihn sehr wenige Menschen, darunter eine Handvoll Intellektueller wie jene des Freitagsliteraturzirkels. Das ist einerseits den strengen Auswahlkriterien in puncto Freunde geschuldet, andererseits aber auch die logische Konsequenz

den Familien­betrieb ein und arbeitete dort mehrere Jahre ziemlich leidenschaftslos mit. „Ich befand mich damals mitten im berühmten Kreis der Brixner Holzhändler“, erinnert sich Hansjörg, „die nach den Kriegsjahren sehr viel Geld am Wiederaufbau in Nord- und Süditalien verdient hatten.“ 1976 starb sein Vater, und es begann bald darauf der Niedergang der Holzverarbeitungsfirmen; einige wenige haben überlebt und sind heute florierende Betriebe. Für Hansjörg war es kein allzu großer Verlust; Verwaltungsarbeit war ohnehin nicht das Wahre für ihn gewesen, der inzwischen mit dem Studium der Architektur begonnen hatte.

Beste Freunde. Seine engsten

Freunde waren damals Paul Durst und Federico Giudiceandrea; mit ihnen hat er 1980 die Firma Microtec gegründet. Der geniale Erfinder und Entwickler Paul Durst starb bei einem Autounfall 1982, und Federico Giudiceandrea blieb nach dem Ausstieg von Thaler CEO der Microtec, und vor allem blieb „Fritz“ bis zum heutigen Tag der beste Freund des Weltenbummlers. Für Hansjörg ist das ein großes Glück, denn er

verbunden. Benedetta blieb in Brixen, bis Veronica zehn Jahre alt war, denn der Vater hatte darauf bestanden, dass die Kleine die deutsche Schule besuchte. „Darüber bin ich heute sehr glücklich“, freut sich Hansjörg, „Veronica spricht einen perfekten Südtiroler Dialekt“. Die Fashion-Designerin lebte in Los Angeles und letzthin auf Fuerteventura. Vor ein paar Wochen ereilte die beiden ein schwerer Schicksalsschlag; Hansjörg und Veronica mussten die plötzlich schwer erkrankte Benedetta nach kurzem Leiden in Bassano zu Grabe tragen.

Brixner Indiana Jones. Die Un-

ternehmungen des heute 69-Jährigen werden in Brixen oftmals belächelt oder gar angedeutet, da sei bestimmt einiges an Seemannsgarn dabei. Stattdessen verhält es sich genau umgekehrt: Hansjörg Thaler hat an so vielen bedeutenden Projekten mitgewirkt, dass er geradezu damit prahlen könnte. Unzählige Abenteuer hat der „Brixner Indy“ erlebt, genug Stoff für eine ganze Filmserie. Zwölf Jahre lang war er Grabungsleiter in der Römischen Siedlung Grumentum in der Basilicata; die akribische Dokumentation ist

„Im Untergrund schlummern oft wertvolle Objekte“_Hansjörg Thaler, Archäologe für ausgewiesene Globetrotter wie Hansjörg Thaler. Er ist stets auf Reisen unterwegs, zu Vorträgen oder Grabungen. Genau wie Indiana Jones arbeitet er als Wissenschaftler, aber er ist auch auf abenteuerlichen Pfaden weltweit unterwegs auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Einen Fedora, den berühmten Filzhut von Harrison Ford, trägt Hansjörg allerdings nicht; lieber bindet er sich eine Bandana um.

Unglücklich im Familienbetrieb. Nach der Matura stieg

Hansjörg erwartungsgemäß in 22

konnte jederzeit mit der uneingeschränkten Unterstützung seines Diskussionspartners in Sachen Philosophie rechnen, und die innovativen Techniken der Microtec leisteten wertvolle Hilfe bei sämtlichen Ausgrabungen, die Hansjörg in den kommenden Jahren unternehmen sollte.

Trauriger Einschnitt. Etwa zur

selben Zeit, Anfang der Achtziger, heiratete er Benedetta Parolini, zwei Jahre später wurde Tochter Veronica geboren. Im verflixten siebten Jahr kam es zur Trennung, man blieb sich freundschaftlich

nachzulesen auf seiner Homepage. Er machte Ausgrabungen, Vermessungen und Surveys, also Geländebegehungen, archäologische Bauanalysen und Prospektionen an archäologischen Stätten in Armenien, in der Türkei, auf Kreta. „Früher arbeitete man mit Quadranten“, erklärt Hansjörg, „seit den 90-er Jahren gibt es die Großflächige Technik nach der sogenannten Harris-Matrix, eine anschauliche Darstellungsform der Stratigrafien von Siedlungshügeln.“ Am Bauhaus Dessau war er Dozent und erstellte digitale Auswertungen der Bohrungen.

„Schlackenreste lassen vermuten, dass eine Bombe die Meisterhäuser zerstört hat“, weiß der Experte, „bestimmt schlummern im Untergrund wertvolle Objekte aus der Bauhauszeit, die musealisiert werden sollten.“ Das spannende Exposé zum Thema durfte ich 2006 in persona im Guggenheim von Venedig verfolgen. Nicht nur Grabungen, sondern auch Kunstaktionen gehören zu seinen Projekten. So hat er zum


ERFOLGREICH ALS ARCHÄOLOGE: Hansjörg Thaler gilt in seinem Fachgebiet als Koryphäe und hat an vielen bedeutetden Projekten mitgewirkt

Beispiel schon mehrmals am genreübergreifenden BauhausFarbfest in Dessau zu Ehren des Erfinders der Farbtypenlehre Johannes Itten mit elektronischen Kompositionen mitgewirkt, seiner zweiten großen Passion.

Reiseleiter und Vortragender.

Als Reiseleiter war er in ganz Südamerika unterwegs; die aufregendste Reise war zweifelsfrei jene von St. Petersburg in die

Mongolei mit der Transsibirischen Eisenbahn. Mit Expeditionen erkundete er Angkor Wat, Ägypten und den Sudan. Er hielt an vielen Universitäten Vorträge, war Vorsitzender an archäologischen Kongressen und unterrichtete an Oberschulen. Geflissentlich verschweigt er, dass ihm 2017 der Doktortitel h.c. des CHNT – Conference on Cultural Heritage and New Technologies − für seine herausragenden Leistungen in

den letzten 15 Jahren verliehen wurde. „Ein besonders aufregendes Projekt in den letzten Jahren erlebte ich in Island“, strahlt Hansjörg, „wo vier Unis eine neue Forschungsgemeinschaft gründeten, die nur mehr mit Drohnen operiert.“ Ich könnte noch stundenlang zuhören, über Moholy Nagy als ersten Lichtkünstler, über das Black Mountain College oder über die Suche nach einer verschol-

lenen Stadt in Kalabrien. Aber Hansjörg braucht jetzt dringend eine Zigarettenpause.

irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

23


Foto: Irene Dejaco

Menschen & Meinungen

BRIXEN

Tanz der Kellner z Seit 2016 wird jährlich der „HGV-Preis“ vergeben, den der Hotelier- und Gastwirteverband gemeinsam mit dem Südtiroler Künstlerbund ins Leben gerufen hat, um zwei scheinbar konträre Bereiche wie Kunst und Gastronomie zusammenzubringen. Zum Preisträger in diesem Jahr wurde der Brixner Künstler Josef Rainer gekürt mit seinem Werk „Große Schüssel“. Wie so oft, geht es Rainer auch in diesem Werk um das Alltägliche in der Kunst; es ist ein Balanceakt zwischen

Kunst und Handwerk. Außerdem ist in Rainers Skulpturen immer eine gute Portion Humor eingearbeitet: Auf der großen Schüssel tanzen 13 Kellner in der für diese Berufsgruppe ganz typisch manieristischen Art und Weise. Die kleinen farbenfrohen Gipsfiguren tragen spitze Kopfbedeckungen – eine Hommage an das Triadische Ballett zum 100-jährigen Bauhausjubiläum. ird

M&M

BRIXEN

Erstmals ein Laie Dekan

z Bischof Ivo Muser hat den Pastoraltheologen und gebürtigen Brixner Alexander Notdurfter zum neuen Dekan der Philosophisch-

kurz

notiert

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Theologischen Hochschule (PTH) Brixen ernannt. Mit ihm übernimmt zum ersten Mal in der Geschichte ein Laie die Leitung

Manuel Huber, 1992 in Brixen geboren, ist seit dem 19. Mai der neue Kapellmeister des Mozartchors der weltbekannten Wiener Sängerknaben. Bereits mit sechs Jahren begann er sein musikalisches Studium am Klavier; seine erste Dirigiererfahrung sammelte er mit 15 Jahren.

der PTH. 1964 in Brixen geboren und aufgewachsen, hat Alexander Notdurfter in Brixen, Würzburg und Innsbruck Theologie studiert und an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck in Pastoraltheologie promoviert. Seit 1991 ist er bei der Caritas der Diözese Bozen-Brixen tätig. Er war unter anderem für die Bereiche Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas, Organisations- und Personalentwicklung zuständig. 2010 begann Notdurfter seine Lehrtätigkeit an der Brixner Hochschule für die Fächer Pastoraltheologie und Homiletik; seit 2015 lehrt er als

ordentlicher Professor. Notdurfter ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Alexander Notdurfter löst nun Ulrich Fistill als Dekan ab, dessen vierjährige Amtszeit laut den geltenden Statuten mit Ende des Studienjahres ausläuft. Die Aufgabe des Dekans ist es, den Vorlesungsbetrieb zu koordinieren sowie die Hochschule nach außen zu vertreten und die Beziehungen zu den Partneruniversitäten und Partnereinrichtungen zu pflegen. Alexander Notdurfter wird sein Amt am 1. September 2019 antreten. sp

Ihr Frühjahrskonzert nahm die Musikkapelle Vahrn nicht nur zum Anlass, um mit blasmusikalischen Klängen zu begeistern, sondern auch, um mehrere Mitglieder für ihre langjährige Treue zu ehren – allen voran Othmar Waldboth. Er wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft mit dem VSM-Abzeichen in Gold ausgezeichnet.

Das Brixner Abenteuerehepaar Alex und Roswitha Kraler sind von ihrer Weltreise auf dem Motorrad zurückgekommen. Über ein Jahr waren der 64-Jährige und die 62-Jährige unterwegs; sie haben 45.000 Kilometer bis in die entlegensten Winkel der Erde zurückgelegt.


O o op s

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mein Hoppala

Relindis Profanter, Brixen

„Hätten Sie bitte einen Onliner?“ Meine Nichte war damals etwa 14 Jahre alt, als sie mir bei einem Spaziergang durch die Stadt mit großer Begeisterung erklärte, dass sie am Tag vorher erstmals einen Lidstrich aufgetragen hatte, und dass es dazu so nette kleine Pinselchen gebe. Also wollte ich ihr eine Freude machen, ging gemeinsam mit ihr in die nächstgelegene Drogerie, bewegte mich in Richtung Verkaufstheke zur Verkäuferin und fragte selbstbewusst: „Hätten sie bitte einen Onliner?“ Die Verkäuferin sah mich fragend an, als ob sie mich nicht verstanden hätte – dabei hatte ich doch klar und deutlich gesprochen. Ich wiederholte: „Einen Onliner hätte ich gern, bitte!“ Meine Nichte zupfte mich daraufhin am Rock und flüsterte mir ins Ohr: „Eyeliner, Tante Nini, Eyeliner!!“ Oooops! Ausgerechnet mir war etwas passiert, worauf ich in meiner Zeit als Lehrerin bei meinen Schülern immer penibel geachtet hatte – sich gewählt und stets korrekt auszudrücken. Zumindest weiß ich seitdem, was ein Eyeliner ist.

Leser kochen für Leser

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Weißweinrisotto mit grünem Veltliner von Manni Nössing > Zutaten (für vier Personen) 200–250 g Reis Valone Nano Grüner Veltliner von Manni Nössing Hühnersuppe oder Gemüsesud Olivenöl 1 Zwiebel Knoblauch Parmesan, gerieben und in kleine Stücke geschnitten Butter Petersilie Salz Pfeffer

> Zubereitung Zwiebel in Olivenöl goldgelb anrösten.

Kurz vor dem Reis den Knoblauch zum Zwiebel geben. Reis dazu und glasig werden lassen. Mit Weißwein von Manni Nössing (Grüner Veltliner) löschen und würzen. Mit Hühnersuppe oder Gemüsesud aufgießen. Vom Weißwein immer wieder einen kräftigen Schluck dazugeben (im Verhältnis 1:1 mit der Suppe). Vor dem Servieren den geriebenen und in kleine Stückchen geschnittenen Parmesan, die Petersilie und den Butter dazugeben, pfeffern, vom Herd nehmen und kräftig umrühren (mantecare). Ich gebe auf den Teller keinen Käse mehr, sonst schmeckt der Risotto zu sehr nach Käse.

Georg Kaser braucht man in Brixen nicht mehr vorzustellen. Mit den „Brettern, die die Welt bedeuten“, sind im Fall des Theatermenschen „Schorsch“ nicht nur die Bühnendielen gemeint, sondern mitunter auch Aufschneidebretter und ähnliches Küchenwerkzeug.

Al Capone „Also wirklich“, sagt der Franz, während er mit der rechten Hand sein Smartphone hält und mit der linken einen Whisky schüttelt, als wäre er Al Capone, „was man da alles auf Facebook entdeckt! DAS ist ja praktisch...“ – Er spricht langsam, und seine Stimme klingt extrem rau, als wäre er grad aus einem Mafiafilm entsprungen, bei dem auch Marlon Brando mitspielt, und Frieda und ich sitzen auf der anderen Seite des Tisches, mimen finstere Gesellen und schauen dunkel bebrillt in die Runde. „Ich schicke euch per whatsapp ein paar Facebook-Links, die Leute bearbeitet ihr dann heute Nacht“, sagt der Francesco, und wir nicken nur, denn wir wissen Bescheid, was da auf uns wieder zukommt. „Und die Beute, die bringt ihr dann morgen früh zu mir, dass das klar ist“, sagt der Francesco, und wir nicken wieder, denn eine Widerrede wäre selbstmörderisch und sinnlos. Also machen wir uns auf den Weg. Das Risiko ist begrenzt, denn wir wissen ja genau, wer grad nicht zuhause ist, weil die Leute posten auf Facebook, dass sie grad im Urlaub sind, und oft posten sie auch, wann sie grad zurückkommen, und sie posten, wo sie zuhause sind. Und sie posten, mit wem sie grad liiert sind, den besuchen wir dann auch, weil der ist ja auch grad im Urlaub. Wirklich praktisch. „Beim zweiten Link nehmt ihr bitte die Harley mit, sie steht in der Garage, eine solche habe ich mir immer schon gewünscht“, ruft uns Francesco nach, „die Harley ist erst ein Jahr alt, denn beim Kauf hat der Eigentümer voller Freude ‚Mein neues baby!‘ gepostet. Dieser Volltrottel.“

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NEUSTIFT/SCHWEIZ

Franz Linter, Brixen

Nicht zum ersten Mal verweisen Sie darauf, dass Mitwirkende an der Initiative für einen Offenen Hofburggarten bereits bei proAltvor gegen das Seilbahnprojekt aufgetreten wären – so im “Brixner” Nr. 343: „… interessanterweise entstammt die Initiative teilweise aus demselben Umfeld wie damals zur Seilbahndiskussion“, und auch in der Ausgabe Nr. 351 halten Sie fest: „Die Initiativgruppe für einen Offenen Hofburggarten besteht aus etwa 50 Brixnern, von denen interessanterweise ein erheblicher Teil sich bereits gegen das Seilbahnprojekt ausgesprochen hatte.“ Tatsächlich trat ein Teil von uns gegen ein Seilbahn-Projekt auf, das man den Bürgern aufnötigen wollte. Damals versäumte auch der „Brixner“ keine Gelegenheit, um proAltvor herabzusetzen. Dennoch verlief das Referendum anders als von den Betreibern gewünscht. Damals hatten Sie mehrfach unterstrichen, dass die Mitglieder von proAltvor „fast ausschließlich Anrainer der Trasse“ (Brixner Nr. 294) wären und daran interessiert, dass die Trasse nicht über ihre Köpfe hinwegginge. Leider gibt Ihre Zeitung wie damals falsche Informationen wieder, denn nur wenige von proAltvor hatten einen Überfug zu befürchten. Auch jetzt wirken nur wenige

von proAltvor bei der Initiative mit: Von rund 50 sind es nur sechs: Paolo Cattoi, Klaus Vontavon, Maria Paola Asson, Marlies Gasser, Hans Hofer und ich. Personen mit Bürgersinn, Verbundenheit und Zuneigung zu ihrer Stadt, besorgt um die Folgen absehbarer Fehlentscheidungen. Erinnern Sie sich bitte daran, dass genau diese Personen damals, 2014, den Willen der Bürger erkannt haben: Sie haben Wünsche und Ängste früh erfasst, anders als Land, Gemeinde und der „Brixner“. Artikel wie der Ihre gießen – damals wie heute – Benzin ins Feuer und säen Unmut und Zwist unter der Bürgerschaft. Wir hatten gehofft, dass ein solches Klima nur eine böse Erinnerung wäre, aber Ihr Artikel belehrt uns leider eines Besseren. Schade! Anm. d. Red.: In den zwei genannten Ausgaben wurde die Initiativgruppe proAltvor überhaupt nicht genannt und war als solche auch gar nicht gemeint. Wir bleiben also bei unserer Darstellung.

Vom Chirurgen zum Unternehmer

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„Benzin ins Feuer“

z Eigentlich hat der 43-jährige Neustifter Florian Kamelger nach dem Abschluss des Realgymnasiums „J. Ph. Fallmerayer“ in Innsbruck Medizin studiert und als Unfallchirurg an der Uni-Klinik gearbeitet. Da ihn der AutomobilRennsport immer schon fasziniert hatte und er zudem über großes unternehmerisches Interesse verfügt, gründete er vor vier Jahren mit dem Arztkollegen Andreas Baenziger als Geschäftspartner das Rennsportunternehmen „AF Racing“, das sehr schnell Erfolge erzielte. Mit dem Joint-VentureUnternehmen „Vynamic GmbH“ und dem Partner HWA AG erfolgte im Mai 2019 der nächste Schritt: der Einsatz von selbst entwickelten Aston-Martin-DTM-Fahrzeugen an der Deutschen Tourenmeisterschaft (DTM). Bereits in den ersten Rennen in Hockenheim und Zolder erreichten die Fahrer –

es sind ausschließlich Profis – trotz extrem kurzer Vorbereitungszeit erste Punkte. In Misano klappte es Anfang Juni zum ersten Mal nicht, doch gebe es absolut keinen Grund zur Unruhe, erklärt Teamchef Kamelger, denn „die Rennen sind gleichzeitig auch Testfahrten, die dazu dienen, technische Probleme, die besonders den Motorenbereich betreffen, zu erkennen und zu beseitigen.“ In weiteren sechs Rennen bis Oktober gebe es noch reichlich Gelegenheit zu Verbesserungen. Der Jungunternehmer lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern mittlerweile in Rehetobel im schweizerischen Appenzell und kümmert sich in der rennfreien Zeit mit seinem Geschäftspartner um den im Jahr 2016 gegründeten exklusiven Handelsstützpunkt von Aston Martin in St. Gallen. jb

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des Alfred u. Harald Faller


Pro& Contra

Quando si parla di pesce... Wenn's um Fisch geht...

Schulzeugnisse per E-Mail? Der Hintergrund:

Foto: IDolomiten/DLife

Manche Schulen unseres Landes nehmen die Digitalisierung sehr ernst und versenden neuerdings sogar die Schulzeugnisse per E-Mail. Nicht alle Eltern und auch nicht alle Schüler goutieren diese Vorgehensweise.

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SIGRUN FALKENSTEINER, Landesschuldirektorin: „Der Staat zwingt uns zu dieser Maßnahme“

Ja Es ist nicht so, dass die Schule zwingend beweisen möchte, dass sie fit für das digitale Zeitalter ist, sondern weil ein Staatsgesetz es so vorsieht: Die vielzitierte „spending review“, also das Gesetzesdekret Nr. 95/2012, legt in Art. 7, Absatz 29 fest, dass die Erstellung der Zeugnisse im digitalen Format zu erfolgen hat. Rein formal ist diese Maßnahme in gewisser Weise noch nachvollziehbar, soll doch die Digitalisierung und die Vereinfachung von Abläufen Bürgernähe und Kosteneinsparung bringen. Aus pädagogischer Sicht ist die Vorgabe des Staates zur digitalen Übermittlung der Zeugnisse etwas schwieriger zu deuten, denn gerade in der Grundschule ist der Moment der Zeugnisverteilung doch auch Gelegenheit, ein Schuljahr mit einer gewissen Feierlichkeit abzurunden und dem Kind mit dem Aushändigen des Bewertungsbogens einige gute Gedanken mit auf den Weg zu geben. Aber möglicherweise gibt es auch Familien, denen ein digital erstellter Bogen entgegenkommt und Kinder, die so einer Situation des Vergleichens, des sich Messens mit anderen entgehen können. Denn wer kennt nicht die ewig gleiche Frage: Wie viele 10er, 9er und 8er hast du bekommen? Und wie sieht es bei deiner Freundin aus? Insofern nimmt eine digitale Übermittlung der Zeugnisse solchen Vergleichen die „Bühne“ und kann auch entlastend wirken. In jedem Fall, egal ob digital oder analog: Die Rückmeldung an das Kind soll im Vordergrund stehen, und die Schule findet in gewohnter Kreativität gewiss Wege, diese passend zu gestalten. z

CHRISTIAN GASSER, Vater von zwei Schülerinnen: „Das ist ja ein totaler Blödsinn!“

Nein Ich bin Vater von zwei Töchtern. Die ältere der beiden besucht die Mittelschule Michael Pacher in Brixen und die jüngere die Volksschule in Lüsen, wo man seit letztem Jahr das Abschlusszeugnis nicht mehr persönlich, sondern nur noch als E-Mail bekommt. Ich finde es nicht gut, dass man das Zeugnis den Eltern mailt und nicht mehr den Kindern direkt übergibt. Dadurch nimmt man den Kindern meiner Meinung nach einen der schönsten Erlebnisse an einem der tollsten Tage im Schuljahr. Für mich war es jedenfalls immer sehr schön, das Zeugnis zu vergleichen, es meinen Angehörigen und Freunden zu zeigen. Heute kommt es irgendwann als EMail daher, und die Eltern lesen es als erste. Ich finde es einfach besser, wenn das Kind das Resultat seiner Arbeit selbst nach Hause bringt, sich Gedanken über Positives und Negatives macht und dann mit den Eltern bespricht. Ich finde, per E-Mail geht das Zeugnis total unter, und ich weiß von meiner Tochter, dass auch sie und alle ihre Klassenkameraden diese neue Vorgehensweise für eine Schnapsidee halten. Auch glaube ich, dass es keine klare Gesetzeslage gibt. In der Volksschule als E-Mail, in der Mittelschule noch klassisch in Papierform? Müsste es, wenn schon, nicht umgekehrt sein? Ehrlich gesagt verstehe ich den Sinn nicht und halte es für einen totalen Blödsinn. Müsste man dann nicht auch unterm Schuljahr die Noten als E-Mail an die Eltern senden? Vielleicht hätte das ja mehr Sinn, denn da kann es schon sein, dass die Eltern diese nicht immer alle zu sehen bekommen. z

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Wie geht es weiter mit Europa?

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Die „Brixner“-Umfrage on tour: Wir haben in Brüssel acht Südtiroler aufgespürt, die EU-Politik täglich hautnah erleben. Von ihnen wollen wir wissen: Wie wird sich das Wahlergebnis in Europa auf die kommenden fünf Jahre auswirken?

„Die Leute haben Lust, dass die EU sich nun auch um andere Dinge kümmert, die über das Wirtschaftliche hinausgehen – zum Beispiel um Klimaschutz“, sagt Katharina von Tschurtschenthaler. „Dieses Thema wurde ja von den Volksparteien ziemlich stiefmütterlich behandelt. Trotzdem glaube ich nicht, dass Europa näher zum Bürger rückt, denn trotz der höheren Wahlbeteiligung ist sie immer noch sehr niedrig.“

„Das Parlament ist fragmentierter. Es muss insgesamt ein breiteres Bündnis geschmiedet werden, das aber gleichzeitig instabiler sein wird. Also kann passieren, dass in jedem Politikbereich andere Parteien miteinander koalieren müssen, um eine Mehrheit zu erzielen“, sagt Markus Warasin, „wir befinden uns global in einer wichtigen Übergangsphase, und Europa muss aufpassen, nicht auf der Strecke zu bleiben.“

„Es wird keine absolute Mehrheit der beiden Volksparteien mehr geben, was neuen Schwung in die Gesetzgebung bringen wird – vor allem mit den Grünen, die bisher nicht unbedingt beteiligt waren.“ Laut Dhana Irsara hat dies nicht nur positive Auswirkungen: „In einigen Bereichen, wie in der Umweltpolitik, werden wir Besserungen sehen, aber kritische Bereiche wie die Einwanderungspolitik werden weiterhin problematisch bleiben.“

„Die große Angst vor dem Rechtsruck ist nicht so stark eingetreten wie vorher befürchtet wurde.“ Für Jasmin Ploner ist das ein gutes Zeichen: „Es herrscht ein breiter Konsens, dass Europa im globalen Kontext arbeiten soll und muss. Hoffentlich wird nun etwas strategischer gedacht: Die EU muss sich überlegen, welche Rolle sie in der Welt spielen will. Entweder wir antworten globalen Entwicklungen jetzt, oder das europäische Modell bricht zusammen.“

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„Diese Wahl war ein Weckruf“, so Ulrich Ladurner. „Es ist klar geworden, dass die Gesetzgeber nicht mehr so viel Zeit haben und Gesetze schneller umsetzen müssen. Das EU-Parlament ist fragmentierter, also wird es in Zukunft schwieriger werden, Mehrheiten zu finden. Es gibt mehr freie Spieler. Das wird in den nächsten fünf Jahren eine große Rolle spielen – mit hoffentlich positiven Auswirkungen für die Bürger.“

Corinna Franzinelli sagt: „Die Wahlen waren stimmungsweisend für Europa! Die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass die Bürger Europa schätzen und dass es ihnen wichtig ist, wie es mit der EU weitergeht. Das Wahlergebnis ist schwer einzuschätzen, gerade wegen Großbritanniens unsicherer Rolle. Es zeigt aber trotz eines Erstarkens der Rechtspopulisten, dass die Bürger mehr Europa wollen.“

„Es wird sich einiges ändern in den europäischen Institutionen“, glaubt Alexander Nitz. „Die Sozialdemokraten und Christdemokraten konnten keine Mehrheit mehr erreichen. Dadurch werden die Liberalen und Grünen mehr zu sagen haben. Aber die Europaskeptiker haben weniger Zuspruch erhalten als erwartet – das ist durchaus positiv zu bewerten.“

Stephan von Marsoner sagt: „Die EU hat durch die höhere Wahlbeteiligung das Signal bekommen, dass die Bürger zur EU stehen. Sie wollen, dass die EU in den nächsten fünf Jahren etwas weiterbringt und bewegt. Das Resultat zeigt, dass die proeuropäischen Kräfte fast konstant geblieben sind. Das Signal ist klar: Pro Europa! Das ist ein Auftrag, die EU in den nächsten fünf Jahren weiter auszubauen und die Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten zu stärken.“


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Kunst & Kultur

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50 KUNSTWERKE FÜR 50 JAHRE PARTNERSCHAFT

Stelldichein der Künste Zum 50-Jahr-Jubliäum zeigt die Brixner Hofburg in der Sonderausstellung „Rendezvous mit Regensburg“ Kunst aus Brixens Partnerstadt – mit Exponaten, die die Stadt Regensburg präsentieren oder Bezüge zu Brixen herstellen.

B

rixen und Regensburg verbindet seit 1969 eine besiegelte Städtepartnerschaft, aber die Verbindung der beiden Bischofsstädte besteht bereits seit dem frühen Mittelalter. Für Brixen findet sich gar der Beginn seiner Stadtgeschichte in Regensburg, und zwar mit einer Schenkung: König Ludwig das Kind übertrug

Einblick in das reiche kulturelle Erbe der Stadt Regensburg und erzählt von den tausendjährigen historischen Beziehungen zwischen Regensburg und Brixen. „Wir zeigen 50 Kunstwerke – ein Kunstwerk bildhaft für jedes Jahr, das Brixen mit Regensburg in der Städtepartnerschaft verbindet. Es sind zum überwiegenden Teil

zur Stadt des Immerwährenden Reichstages. „Bis zur Residenzverlegung durch die Wittelsbacher in der Mitte des 13. Jahrhunderts war Regensburg wesentlich wichtiger als München.“ Hier konzentrierte sich das weltliche wie geistliche Leben. Um die untergebenen Bischöfe, die ja lokale Fürsten waren,

an sich zu binden, machten die damaligen Könige Schenkungen in der Residenzstadt. „Im Jahr 1002 schenkte König Heinrich II. dem Brixner Bischof ein Gebäude in Regensburg und Besitzungen im nahe gelegenen Teugn. Dieses Gebäude, der „Brixener Hof“, diente als Residenz des Fürstbischofs von Brixen oder

„Die Ausstellung will Brücken schlagen und historische wie künstlerische Beziehungen zwischen Regensburg und Brixen aufzeigen“_ Kuratorin Johanna Bampi Zwack im Jahr 901 dem Bischof Zacharias von Säben den Hof Prihsna und ermöglichte so die Verlegung des Bischofssitzes vom Berg ins Tal. „Dass die Schenkungsurkunde in Regensburg ausgestellt worden ist, hängt damit zusammen, dass Regensburg eine wichtige Königspfalz war. Dort hatte König Ludwig das Kind eine von seinen wichtigen Residenzen“, erzählt Ausstellungskuratorin Johanna Bampi Zwack. Diese mehr als 1.100 Jahre alte Schenkungsurkunde aus Pergament ist ein Ausstellungstück und fasziniert in ihrer schlichten Schönheit auch noch heute.

Fotos: Hofburg Brixen

50 Exponate. Die Ausstellung

„Rendezvous mit Regensburg“, die am 16. Mai von Diözesanbischof Ivo Muser eröffnet wurde und bis zum 11. August in der Hofburg zu sehen ist, spannt einen zeitlichen Bogen vom 10. bis zum 21. Jahrhundert. Anhand von Schriftstücken, Gemälden, Skulpturen, Druckgrafiken und Goldschmiedearbeiten gibt sie einen

Objekte aus Kirchen und Museen von Regensburg; wir zeigen aber auch Leihgaben aus Brixen und Bozen, und einige Objekte hatten wir auch selbst schon im Haus.“ Es sei ein Anliegen gewesen, wohl Kunstschätze aus Regensburg zu präsentieren, aber diese sollten „nicht willkürlich ausgewählt werden“, so Johanna Bampi Zwack, „die Ausstellung will Brücken schlagen und historische wie künstlerische Beziehungen zwischen Regensburg und Brixen aufzeigen.“

Die Geschichte von Regensburg. Regensburg, heute

UNESCO-Weltkulturerbe und Hauptstadt der Oberpfalz, war hervorgegangen aus dem römischen Militärlager „Castra Regina“. Im frühen Mittelalter entwickelte sich die Stadt zum politischen Zentrum Bayerns und erlebte, begünstigt durch die Lage an der Donau, einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. So avancierte „Ratispona“ zur Königspfalz, zur Bischofsstadt,

Der Emmeramstab aus Elfenbein (12. oder 13. Jahrhundert) zählt zu den Highlights der bischöflichen Sammlungen

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Kunst & Kultur Regensburg war das politische Zentrum Bayerns: „Ratispona“ avancierte im frühen Mittelalter zur Königspfalz, zur Bischofsstadt, zur Stadt des Immerwährenden Reichstages

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seines Vertreters, zum Beispiel bei der Teilnahme an den Reichstagen, und blieb 800 Jahre lang

Eigentum des Hochstifts Brixen.“ Bis 1803, dem Jahr der Säkularisierung, wurde ihre Residenz „Brixener Hof“ in Regensburg viel und regelmäßig von den Brixner Bischöfen genutzt. Neben der Schenkungsurkunde von 901 ist auch die nicht minder wertvolle Urkunde aus dem Jahr 1002 Teil der Ausstellung.

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mit diesen Schenkungen, die den Brixner Bischöfen für Gehorsam und Loyalität zuteilwurden, entwickelte sich ein reger Austausch zwischen Brixen und Regensburg, dessen Spuren noch heute vielfältig belegbar sind. So hat es all die Jahre hindurch immer wieder Kleriker gegeben, die sowohl in Regensburg als auch in Brixen Ämter bekleidet haben. Davon zeugen einzelne Ausstellungsobjekte, wie etwa der Rokokokelch vom Brixner Goldschmied Josef Nagele. Dieser war über den Domprobst von Regensburg, der zugleich auch Domherr in Brixen war, in den Domschatz von Regensburg gelangt. Oder am Beispiel des Tafelmalers Johann Gebhard, ein Künstler aus Feldthurns: Der konkrete Austausch zwischen dem Brixner Raum und Regensburg wird damit aufgezeigt. Franz Metz, bekannt als der Maler des Wessobrunner Gnadenbildes, tat einige Jahre Dienst im Kloster Säben. Dort zählte der junge Jo-

hann Gebhard aus Feldthurns zu seinen Schülern. Als der Abt von Prüfening Franz Metz nach Regensburg holte, wo er als Frater Innozenz in den Orden der Benediktiner eintrat, ging Johann Gebhard mit. Der Abt von Prüfening förderte den jungen Maler aus Feldthurns, sodass sich Gebhardt in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten und am meisten beschäftigten Tafelmaler in und um Regensburg entwickelte. Dessen Sohn Otto, der später ebenfalls höchst erfolgreich in der Werkstatt mitarbeitete, führte zusätzlich die Freskomalerei als neues Arbeitsfeld ein. Ein Gemälde von Johann Gebhardt mit dem Kloster Prü-

fening und dessen Patronen sowie einer Stadtansicht von Regensburg ist ebenso in der Ausstellung zu sehen. „Aus der Hand Johann und Otto Gebhards stammen weiters auch die zwei Bozzetti für Deckenfresken in der Klosterkirche Reichenbach am Regen, etwa 30 Kilometer von Regensburg entfernt“, weiß Johanna Bampi Zwack.

Patron hl. Kassian. Wesentlich

für die Ausstellung war auch, Objekte zu zeigen, die mit dem hl. Kassian, dem Diözesanpatron von Bozen-Brixen, zusammenhängen. „In Regensburg findet sich die am nördlichsten gelegene Kirche, die den hl. Kassian als ihren Patron zählt. St. Kassian ist

Johanna Bampi Zwack am 16. Mai bei der Eröffnung: „Wir zeigen 50 Kunstwerke – ein Kunstwerk bildhaft für jedes Jahr“

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che Patrozinium lässt sich wohl auch mit kirchenhistorischen Verbindungen erklären: Vor einigen Jahren schenkte unsere Diözese der Regensburger Kirche eine Kassiansreliquie für den neuen Volksaltar. Das Modell für den Hochaltar von St. Kassian – ein weiteres Ausstellungsstück – vermittelt einen Eindruck von der prunkvollen barocken Kirche. Eng mit den beiden Regensburger Heiligen, Emmeram und Erhard, sind zwei prächtige Bischofsstäbe aus Elfenbein und Büffelhorn verbunden, „wobei der Emmeramstab aus Elfenbein aus dem 12. oder 13. Jahrhundert zu den absoluten Highlights der bischöflichen Sammlungen zählt“. Ein romanischer Messingleuchter, ein gotisches Bergkristallkreuz und barocke Messbücher mit silbernen Beschlägen stehen für den Reichtum der Regensburger Schatzkunst und die Kunstfertigkeit der lokalen Goldschmiede. zudem eine der ältesten Kirchen der Stadt.“ Das für Bayern und ganz Deutschland ungewöhnli-

Plakat zum 40-Jahr-Jubiläum. Eine ausführlichere Erwähnung gebührt vielleicht auch einem jüngeren Kunstwerk: der Radie-

rung des Bayern Manfred Sillner aus dem Jahr 2009 zum 40-JahrJubiläum der Städtepartnerschaft Regensburg-Brixen. Darauf sind verschiedene Brixner und Regensburger Türme zu sehen. Kirchliche Türme, Pfarrtürme, Domtürme, aber auch die weltlichen wie Rathaustürme und Schlosstürme der beiden Städte sind darauf ineinander verwoben. „Ganz links etwa stehen die gotischen Türme des Regensburger Doms, rechts stehen die Domtürme von Brixen. In der Mitte findet sich unser Weiße Turm, rechts davon – jener mit dem Ziffernblatt – ist der Rathausturm in Regensburg. Der Turm mit dem Erker dagegen ist jener des Brixner Rathauses. Auch Neustift ist dabei“, beschreibt Johanna Bampi Zwack mit Blick auf die Radierung. „Ganz rechts vorne ist der Turm von Schloss St. Emmeram, was früher ein Kloster war und später zur Residenz der Fürsten Thurn und Taxis wurde. Vorne links ist die Porta Praetoria, ein römisches Tor in Regensburg. Ebenso ist die Johanneskapelle von Brixen gut zu erkennen.“

Kronbichler, von 2008 bis 2018 Direktor des Brixner Diözesanmuseums, und Johanna Bampi Zwack gemeinsam in Regensburg, um Ausschau zu halten nach möglichen Kunstobjekten für die anstehende Sonderausstellung zum 50-Jahr-Jubiläum. „Auch wir hatten unsere Vorstellungen, unsere Wünsche und vor allem die reichen Kunstschätze des Bistums und der Stadt Regensburg vor Augen“, erinnert sich die Ausstellungskuratorin, „und wir wurden nicht enttäuscht: Dass wir unsere Wünsche in die Realität umsetzen konnten, verdanken wir dem Vertrauen und der Unterstützung der kirchlichen und städtischen Institutionen.“ Auf diesem Weg fanden die verschiedensten Kostbarkeiten und Raritäten aus den kirchlichen Schatzkammern ihren Weg nach Brixen, sodass Johanna Bampi Zwack versichert: „Das Rendezvous mit Regensburg und seiner beeindrucken Kunst können Sie wortwörtlich nehmen!“

Wünsche wurden wahr. Vor

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rund einem Jahr waren Johann

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Kunst & Kultur

„Singen ist Ventil und Balsam“

INTERVIEW

Seit 20 Jahren singen „Clara und die Gitschn“ im Vinzentiner Mädchenchor und stehen seit 1999 in der bis dahin nur dem männlichen Geschlecht vorbehaltenen Domäne des Vinzentinums sehr erfolgreich ihre Frau. CLARA SATTLER, Initiatorin und seit den Anfängen Chorleiterin, gibt Einblick in die Herausforderungen und Freuden – und die Aktivitäten im Jubiläumsjahr.

Clara Sattler und der Vinzentiner Mädchenchor Frau Sattler, „Clara und die Gitschn“ wird Ihr Mädchenchor genannt. Empfinden Sie so etwas wie „mütterliche“ Verantwortung? CLARA SATTLER: Meine Aufgabe als Chorleiterin ist es, den Mädchen die Freude am Singen zu wecken und ihnen die Kunst des Gesanges näherzubringen. Dazu gehört viel Empathie; sie sollen spüren, dass man sie gern hat und dass man gerne mit ihnen arbeitet. Wohl das Wichtigste ist die eigene feste Überzeugung und Freude zum Chorgesang. Das Angebot der Vielfalt ist mir dabei ein Anliegen: Neben der Pop- und Rock-Musik findet sich ein zeitgenössisches 34

Repertoire genauso wie Volkslieder verschiedener Länder, klassische Musik und geistliches Liedgut. Als Liebhaberin der echten Volksmusik studiere ich mit ihnen auch gerne den einen oder anderen Jodler ein. Zugegeben, diese Arbeit ist sehr anspruchsvoll und erfordert viel Einsatz, aber die Mädchen lernen Zuhören, soziales Miteinander und Disziplin durch die Probenarbeit kennen. Dabei bemühe ich mich immer um Ausgleich und um eine gute Mischung zwischen Spaß und Ernst. Generell geht es stets darum, die Balance zu finden und bei den Kindern und Jugendlichen Talente zu wecken und zu fördern.

Die Chorleitung beinhaltet somit vielfältige Herausforderungen? Meine größte Herausforderung ist der alljährliche Neuanfang im Herbst. Dadurch, dass wir ein Schulchor sind, ändert sich wegen der Abgänge und Neuzugänge in jedem Schuljahr der Sängerinnenstock. In unserer Mittelschule haben wir zwei Schulzüge: die Musikklasse und die reguläre Klasse. Für die Musikmittelschülerinnen ist der Chorgesang fixer Bestandteil des Unterrichts. Wenn die Mädchen auch nach der Mittelschule weiterhin im Chor mitsingen, was auch dann möglich ist, wenn sie nicht die Oberschule im Vinzentinum besuchen, ist es

mir immer eine große Freude, weil diese Stimmen, mit denen man schon drei Jahre gearbeitet hat, für den Chor eine wichtige Stütze sind und die Mädchen selber im Singen weitere Fortschritte erleben können. In den Anfängen unseres Chorlebens zählten wir zehn bis zwölf Oberschülerinnen, heuer sind es 23 und 45 Mittelschülerinnen. Auch wenn der Mädchenchor heuer aus fast 70 Mädchen im Alter zwischen elf und 19 Jahren besteht, bietet der nächste Herbst wieder einen Neustart. Die richtigen Lieder für das Schuljahr zu finden und auszuwählen möchte ich als zweite Herausforderung meiner Arbeit nennen.


Wie intensiv wird geprobt? Wir proben einmal wöchentlich mit den Oberschülerinnen eineinviertel Stunden; für die Mittelschülerinnen gibt es zwei kürzere Proben. Zu unserem Jahresprogramm gehören traditionell ein Rorateamt im Dom, das Adventkonzert, der Seminartag im Frühjahr und die Schlusskonzerte. Alle Jahre gibt es einen Austausch mit dem Partnerchor „Pizzicanto“ aus Dornbirn, mit dem uns eine 20-jährige Freundschaft verbindet. Abwechselnd kommen die Vorarlberger einmal nach Brixen, und

Der Vinzentiner Knabenchor besteht seit 1872. Wie waren die Anfänge des Mädchenchors, und wie gelingt es den Mädchen, aus dem Schatten dieser doch männlich dominierten Domäne des Vinzentinums zu treten? Begonnen hat der Mädchenchor im Vinzentinum mit 15 Mädchen zum 250. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe. Der damalige Direktor Paul Rainer hat mich gefragt, ob ich mit ein paar Mädchen das Festprogramm zur Goethefeier mitgestalten könnte, und wir haben unter anderem

Jubiläumsjahr bereits im Advent einen Mädchenchor aus Südafrika bei uns, und wir konnten am internationalen Chöretreffen in Salzburg teilnehmen. Auch haben wir eine CD aufgenommen, was für die Mädchen eine große Herausforderung und Chance zugleich war. Die Messe „Missa per C“, die vom Brunecker Komponisten Erich Feichter für Oberchor und eine Männerstimme komponiert wurde, haben wir einstudiert. Den Männerchorpart übernahm der Knabenchor des Vinzentinums. Zunächst haben wir die Messe im Mai bei der Radiomesse in Muri

„Wenn meine Gitschn auf der Bühne singen und es klingt schön, dann weiß ich, dass es sich lohnt dafür zu kämpfen und zu arbeiten“_ Clara Sattler, Chorleiterin Vinzentiner Mädchenchor das andere Jahr fahren wir nach Dornbirn. Wir sind auch gerne auf Konzertreisen, unter anderem zu Wettbewerben, Landessingen, wie etwa in Leoben, Graz, Salzburg, Wien, aber auch nach Deutschland oder nach Mantua. Eine Einladung haben wir auch nach Rom, Schweden und sogar nach Südafrika.

das Heidenröslein zum Besten gegeben. Als Folge wurde der Mädchenchor gegründet, auch als Parallele zum Knabenchor. Mit Fleiß und Engagement haben wir uns unseren Platz geschaffen.

Der Vinzentiner Mädchenchor hat inzwischen ein beachtliches musikalisches Niveau erreicht, das er immer wieder bei Gesangswettbewerben erfolgreich unter Beweis stellt. Wie wichtig sind solche Wettbewerbe?

Den Mädchen bedeutet es viel, im Chor zu singen, und sie identifizieren sich auch mit dem Vinzentiner Mädchenchor. Wir haben bereits beachtliche Erfolge erzielt und etliche Preise gewonnen. Höhepunkte in der Karriere des Mädchenchors waren unter anderem gewiss die Teilnahme am Festival in Limburg an der Lahn oder die in Südtirol aufgeführte Carmina Burana, wo unser Mädchenchor den Kinderchorpart übernahm. Das war fantastisch! Die verschiedenen Konzerte mit dem Kinderchor „Pizzicanto“ und nicht zuletzt die beiden Konzerte, die wir mit dem weltberühmten Drakensberg Boys Choir aus Südafrika gestalten durften, als sie zu uns auf Konzertreise kamen, waren beispiellos.

Für den Chor sind sie eine Herausforderung, aber auch eine Bestätigung. Man hat ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann. Die Mädchen sind dann aber auch bereit, mehr Zeit dafür zu investieren, denn mit mehr Engagement ist man schließlich auch erfolgreicher. Wichtig ist mir bei den Wettbewerben aber, dass wir uns mit anderen guten Chören messen können. Einmal dient das dazu, zu lernen, sich richtig einzuschätzen. Zum anderen sollen meine Mädchen auch hören, dass immer noch Luft nach oben ist. Wertvoll bei den Wettbewerben sind weiters die Feedbacks der Jury. Damit erfahren die Mädchen, was sie gut gemacht haben, aber auch, woran sie noch arbeiten können. Die Teilnahme an Wettbewerben fördert den Chor und stärkt das Selbstvertrauen und die Gemeinschaft.

Gries gesungen und im Anschluss auf CD aufgenommen. Vom Haus haben wir zum Jubiläum auch ein Geschenk bekommen, und zwar einen eigenen Proberaum. Ein Jubiläumsgeschenk haben wir uns

mit der neuen Chorkleidung selbst gemacht. Das Outfit ist nicht nur elegant und einheitlich, sondern die gemeinsame Kleidung stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, sodass auch in den Köpfen der Mädchen das Bewusstsein erstarkt: „Wir sind ein Chor!“ Was wollen Sie den Mädchen mitgeben? Ich wünsche mir, dass die Mädchen die Freude am Singen bewahren, weil Gesang verbindet und befreit. Singen stärkt das Selbstbewusstsein und führt in die Tiefe der Seele, wohin die Sprache allein nicht vorzudringen vermag. Im Chor lernen die Mädchen, dass man in einer Gruppe zusammenbleibt, zusammenhält, zuhört und aufeinander achtgibt. Was das Singen anbelangt, ist meine Überzeugung, dass jeder singen kann, aber er muss es tun. Menschen, die gemeinsam singen, sind unsichtbar miteinander verbunden. Sie hören und spüren im Singen mehr vom Wesen des anderen als Worte zu sagen vermögen. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Gilt das Singen im Chor auch bei den Mädchen inzwischen als Prestigesache?

Haben Sie auch zum heurigen Jubiläum einen Chor eingeladen? Anfang Juni hatten wir zwei Chöre bei unseren Jubiläumskonzerten zu Gast, den Kinderchor „Pizzicanto“ aus Dornbirn und den Schulchor der „Adolf Fredriks Musikklasser“ aus Schweden. Zudem hatten wir im heurigen

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Kunst & Kultur

„Spaß an der Musik“

MUSIK

Bereits 2015 hat der Allgäuer Jazztrompeter und Multiinstrumentalist Matthias Schriefl gemeinsam mit dem Männergesangverein Brixen 1862 einige Konzerte gegeben – Ende Juli kommt es zum Wiedersehen. Eines der beiden Konzerte wird auf der Plose stattfinden.

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er 38jährige Matthias Schriefl gilt in der Jazzszene als absolut innovativer Musiker, der für alle möglichen Experimente offen ist und diese auch mit viel Professionalität angeht, ohne dabei auf den Spaß zu verzichten. Mit 11 Jahren wurde er bereits Bundessieger bei „Jugend musiziert“, mit 15 war er das jeweils jüngste Mitglied im Landesjugendjazzorchester Bayern und im Bundesjazzorchester. Mit 17 nahm er seine erste CD auf, an der Hochschule für Musik in Köln absolvierte er sein Studium. Sein bis dato erfolgreichstes Projekt war die Band „Shreefpunk“, deren ersten beiden CD-Produktionen international aufhorchen ließen. Besonders spannend gelten seine Grenzgänge zwischen Jazz, Folk und Weltmusik. Und jetzt kommt er wieder nach Brixen: nachdem er bereits 2015 gemeinsam mit dem Männergesangverein Brixen 1862 zwei Open-Air-Konzerte gegeben hatte, spielt er mit seiner Kombo „Six, Alps & Jazz“ und wieder gemeinsam mit dem MGV am Samstag, 27. Juli, um 13.30 Uhr in Kreuztal bei der Bergstation der Plose-Umlaufbahn und am 28. Juli in St. Kassian im Gadertal. Das folgende Interview mit Schriefl und dem MGV-Chorleiter Michael Pichler musste getrennt geführt werden – schriefl ist gerade auf Tournee in Deutschland. Wie passt denn ein Männergesangverein mit einem Matthias Schriefl zusammen? MATTHIAS SCHRIEFL: Das passt perfekt zusammen! Ich liebe ja den Männergesangverein Brixen – eine Beziehung, die aus einer lustigen ersten Begegnung entstanden ist. Vor vier Jahren habe ich in Südtirol gespielt, und ich musste am Abend mit dem Zug nach München, hab aber dummerweise den falschen Zug erwischt und fuhr plötzlich von Brixen in Richtung Bozen. Also musste ich danach per Taxi nach München fahren und erwischte

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Alpine Crossover: Six, Alps & Jazz mit Matthias Schriefl und der MGV Brixen spielen am 27. Juli auf der Plose

den Helmut Plankl, der in seinem Taxi die Klänge des MGV Brixen aufgelegt hatte, wo er ja auch mitsingt. Diese Lieder haben mir unglaublich gefallen, und sie hatten eine beruhigende Wirkung auf mich. Also sagte ich zu ihm: Da müssen wir was gemeinsam machen! Er erwiderte, dass sie ja nur Amateure seien, aber ich habe nicht lockergelassen, worauf der Helmut gesagt hat: „Ja, das kriegen wir hin!“ Ziemlich bald hat es dann in der Tat geklappt, und wir konnten zwei gemeinsame Konzerte spielen. Mir taugt extrem, wie die singen. Noch im Taxi habe ich ein Lied dazu geschrieben. MICHAEL PICHLER: Ich bin auch der Meinung, dass der MGV mit „Six, Alps & Jazz“ perfekt

zusammenpasst. Ein Männergesangverein ist ja von Grund auf nicht eine konservative Struktur, sondern eben ein Chor, und mit Gesang kann man alles machen! Matthias ist vielleicht ein Spezialfall, weil sein Jazzstil noch um einiges fantasiereicher ist als alles andere, was man sich unter Jazz vorstellt. Er ist einfach sehr frei in der Musik, die er macht. Ein Chor kann eine solche Freiheit nicht leben, weil ja 60 Leute gemeinsam Musik machen müssen, die dem entsprechend einstudiert werden muss. Improvisieren ist hier schwer und würde zu Chaos führen. Herr Schriefl, was gefällt Ihnen am MGV Brixen so besonders? MATTHIAS SCHRIEFL: Schauen

Sie, ein Profi-Chor, bei dem alle perfekt ausgebildet sind, klingt manchmal etwas künstlich. Bei einem Chor wie dem MGV hörst du noch richtig die musikantische Freude. Ein ehemaliger Bürgermeister singt anders als ein Klempner oder ein Versicherungsvertreter oder ein Schreiner. Die haben alle ihre Färbungen, und jede Stimme ist schön – es gibt keine Stimme, die nicht schön ist. Wenn dann einer von denen einmal nicht da ist, dann hört man das – das ist das Schöne daran, weil die Persönlichkeiten zum Ausdruck kommen! Was sie aber alle verbindet, ist die ehrliche Freude am Musizieren. Auch hört man, dass die sich wirklich mögen – da entstehen Freundschaften, wenn man Mitglied des MGV wird. Wer im


Ich habe Ihr gemeinsames Konzert in der Acquarena vor vier Jahren noch in lebhafter Erinnerung. Sie auch? MATTHIAS SCHRIEFL: Ja, klar, das war ja unser erstes. Ein wunderbares Erlebnis! Und ich hatte das Gefühl, dass nicht nur Schriefls Kombo, sondern auch der MGV dabei einen Riesenspaß hatte. MICHAEL PICHLER: Ja, natürlich! Ein Programm wie jenes mit Matthias Schriefl ist für den MGV extrem cool, und das hält uns ja auch jung. Die Sänger im MGV wollen „gefüttert“ werden bei den Proben, sie brauchen die Herausforderung. Ich selbst war ja vor vier Jahren in der Acquarena noch nicht dabei; dem entsprechend gespannt bin ich darauf, was da auf uns zukommen wird. Es erfordert im Konzert eine gewisse Flexibilität, weil „Six, Alps & Jazz“ natürlich viel improvisieren werden, was die Übergänge recht spannend machen wird. Es wird auch deshalb recht spannend, weil es ja nur eine einzige gemeinsame Probe geben wird, am Tag vorher.

Foto: Hannes Niederkofler

Männergesangverein ist, hat ja alles an Freunden, was er zum Überleben braucht.

Das Konzert war schräg im positivsten Sinn. Ist „schräg“ ein Adjektiv, das Ihnen gefällt, Herr Schriefl? MATTHIAS SCHRIEFL: Es wird leider etwas inflationär benutzt. Die Leute verbinden damit oft etwas Negatives, oder etwas Waghalsiges, was es ja gar nicht ist. Ich finde, der Begriff passt nicht zu uns, denn eigentlich verbinden wir ja was. Was soll daran schräg sein, wenn man verschiedene Musikstile verbindet und diese Verbindung dann total gut funktioniert? Mit „Six, Alps & Jazz“ versuchen Sie mit großem Erfolg, Heimatklänge neu zu interpretieren, ihnen einen flotten Jazz-Anstrich zu geben, mit dem sie im Grunde die Patina der Volkstümlichkeit glänzend überdecken. Was ist dabei das erklärte Ziel? MATTHIAS SCHRIEFL: Das erklärte Ziel ist, Spaß an der Musik zu haben, der auch weitervermittelt wird. Musik ist ja meistens nur ein Vehikel, um Begeisterung und Freude und Freiheit zu vermitteln. Die Musik, die wir machen, ist ganz eng verankert mit der alpinen Volksmusik. Wir haben auch Volkslieder im Programm aus den Alpen, aber ich habe auch viele Lieder geschrieben, die sich damit beschäftigen und

Michael Pichler: „Ein Männergesangverein ist ja von Grund auf nicht eine konservative Struktur“

auf Volksliedern aufbauen – und die ich teilweise in den Bergen geschrieben habe. Dazu kommt, dass „Six, Alps & Jazz“ als Formation einen ganz neuen Sound bringt: Das klassische Bläserquintett mit Oboe, Klarinette, Flöte, Horn und Fagott ist die Ausgangsbasis, aber wir können auch mal ganz schnell zwei Alphörner rauszaubern, wir haben auch ein Saxophon-Trio, einen Kontrabass, und wir singen alle – wir haben also ganz verschiedene Klangfarben. Und einige Instrumente, die kein Mensch mehr kennt, zum Beispiel das erste chromatische Blasinstrument, das 1817 in Paris erfunden wurde. Die Ophikleide hat einen ganz interessanten Klang, eine Mischung aus Tenorhorn und Fagott. Wie kann man sich das gemeinsame Konzert vorstellen? Spielen Sie alle Stücke gemeinsam?

Matthias Schriefl: „Was soll daran schräg sein, wenn man verschiedene Musikstile verbindet und diese Verbindung dann total gut funktioniert?“

MATTHIAS SCHRIEFL: Nein, etwa ein Drittel des Programms spielen wir gemeinsam, ein Drittel spielen wir allein und ein Drittel der MGV. Ich will auch unbedingt etwas mit der Ophikleide machen, weil das ja eines der ersten Chorinstrumente war, das es gab. Das einzige Umfeld, in dem die Ophikleide überlebt hat, ist die französische Chormusik – sonst ist sie ja leider ausgestorben. MICHAEL PICHLER: Wir haben auch drei A-Capella-Stücke vor-

gesehen, ich habe einen Jodler modern und ein bisschen jazzig arrangiert. Das Publikum darf also gespannt sein! Wie ähnlich ist Südtirol dem Allgäu – musikalisch gesehen? MATTHIAS SCHRIEFL: Eigentlich sehr ähnlich, lustigerweise. Wir haben ja auch Blaskapellen, und wenn man nach Nordtirol kommt, werden die Blaskapellen aggressiver und schneller, vom Programm her mehr auf Technik ausgerichtet. Die Südtiroler und die Allgäuer Blaskapellen hingegen sind relativ weich und mögen eher die harmonischen Sachen. Darin sind wir also sehr ähnlich. Was wir im Allgäu nicht so viel haben, sind die Männergesangvereine. Wir haben auch Jodler und mehr oder weniger tolle Volksmusik, aber eben kaum einen Männergesangverein. Was wir im Allgäu natürlich nicht haben, ist das Zweisprachige, wobei: Wir Allgäuer sind ja in Bayern irgendwie auch eine sprachliche Minderheit. Wenn wir allgäuerisch reden, versteht uns ein Münchner überhaupt nicht. Wenn Ihre Sechs-Mann-Kombo mit knapp 50 Sängern auf der Bühne steht – wer spielt dann die Hauptrolle? MATTHIAS SCHRIEFL: Niemand, nur die Musik! willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 37


ERLEBNISWELT TIROL 1809

Kunst & Kultur

Geschichte lebendig gemacht

Foto: Oskar Zingerle

„Reenactment“ ist ein in Südtirol wenig geläufiger Begriff. Er bezeichnet das authentische Nachspielen historischer Ereignisse. In Schabs wurden in den vergangenen Jahren bereits mehrere Reenactments aufgeführt. Die Veranstalter legen Wert darauf, dass die Darstellungen nicht als Kriegsverherrlichung, sondern als Beleg eines friedvollen Europas verstanden werden.

Im Rahmen der „Erlebniswelt Tirol 1809“ wurden die Ereignisse des Jahres 1813 nachgestellt, bei denen Franzosen Schabs fast vollständig niederbrannten

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ie kann man den Menschen Geschichte lebendig darlegen? Auf der Suche nach Antworten zu dieser Frage stießen die Schabner Schützen bereits vor einigen Jahren auf das „Reenactment“, also die authentische Darstellung historischer Ereignisse, wie sie in vielen Teilen Europas praktiziert wird, in Tirol aber bis dahin vollkommen unbekannt war. Der Kampf um die Ladritscher Brücke in Aicha wurde 2013 erstmals nachgestellt, und die Veranstaltung stieß prompt auf großen Zuspruch. Mit der Veranstaltung „Erlebniswelt Tirol 1809“ knüpfte man an den Erfolg an, und auch heuer folgten zahlreiche Festbesucher der Einladung von Schützen, Musikkapelle und Feuerwehr. Wie bereits vor zwei Jahren, stellte man die Ereignisse aus

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dem Jahr 1813 nach, als die Franzosen durchs Eisacktal zogen und in Schabs auf die Oberpfarrlinger Sturmkompanie gestoßen sind, angeführt von Peter Kemenater. Die zweite Bergiselschlacht mit Andreas Hofer und Napoleon wurde ebenso nachgestellt. Man stützte sich dabei auf die originalen Schlachtpläne, aufgearbeitet von Marcus Autherith, der im k.u.k. Tiroler Jäger-Regiment Nr. 64 von 1801 den Bereich des Reenactments leitet.

Italiener im Kampf für Napoleon. Die Erlebniswelt bot den Gästen aber auch Einblick in die Zeltdörfer, in denen die Soldaten an den Kriegsschauplätzen lebten. Die Darsteller gaben bereitwillig Auskunft. Eine der Reenactmentgruppierungen war das „113ème Régiment d’Infanterie de Ligne“, also das

113. Linien-Infanterie-Regiment. Die Gruppierung stammt aus der Toskana, stellt aber ein französisches Regiment dar, da das Gebiet zu jener Zeit unter der Herrschaft Napoleon Bonapartes stand. Unter den Südtiroler Schützen hat sich das Reenactment noch nicht etabliert. Für die Darstellungen der Kriegsereignisse in Schabs wurden Freiwillige „rekrutiert“ und entsprechend eingeschult, damit sie die Ereignisse – ähnlich einer Theateraufführung – möglichst authentisch nachspielen können. Die Heimatbühne Schabs wirkte übrigens ebenfalls an der Erlebniswelt mit. Sie spielte unter anderem Szenen rund um die heldenhafte Katharina Lanz – und drückte den Ereignissen dabei ihren eigenen mitunter humoristischen Stempel auf.

Buntes Programm. Mit Tanzvor-

führungen, Ranggelkämpfen, Greifvogelflugschauen, Schuhplattlern, Ponyreiten, Fechtvorführungen, Kanonenfeuer sowie dem Andreas-Hofer-Ritt war auf der Erlebniswelt ein buntes Programm geboten. Man konnte altes Handwerk bestaunen, historische Gerichte verspeisen, und man bezahlte mit dem „Schabma Kreuzer“, der einzig zugelassenen Währung auf dem Fest. Die Besucher konnten Geschichte lebendig nachempfinden und wurden mit verschiedenen Attraktionen unterhalten. Franzosen, Bayern, Sachsen, Italiener, Österreicher und Südtiroler feierten ganz im europäischen Geist miteinander – und das ist auch im Sinne der Veranstalter. oskar.zingerle@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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Foto: Stefan Plank

ANGER mit neuer Musik z Ungewohnt poppig präsentieren sich „Anger“ mit ihrer neuen Single „Baby“. Im Wechsel zwischen Deutsch und Englisch wollen sie mit den neuen Songs ihrer Generation, den sogenannten Mil-

lenials, eine Stimme verleihen: „Wir sind laut. Wir schreien und wir tanzen.“ Nun hat die Brixner. Band gleichzeitig zwei Singles in einem Video präsentiert, die unterschiedlicher wohl kaum

sein könnten: Während der erste Song „Baby“ Indie-Pop-mäßig klingt, der an „Bilderbuch“ oder „Chvrches“ erinnert, lässt es „Sie Schreit“ ruhiger angehen. Insbesondere „Baby“ kann bereits erste Erfolge verzeichnen: Seit Veröffentlichung der Single hat es „Anger“ in die Top 10 des österreichischen Radiosenders FM4 geschafft. Bald geht es für das

Duo, das in Wien lebt, in den Festivalsommer. Neben Deutschland und Spanien steht auch Brixen auf dem Programm – am 13. Juli im Tschumpus. Die im Video nur angeschnittenen, vollständigen Songs sind auf allen herkömmlichen Streamingportalen zu finden. Im Herbst erscheint das Album „Heart/Break“. av

staltet und in die Miniaturkulissen hineingestellt. Mit diesem Spiel mit Räumen und Formen begab sich der Bildhauer Martin Rainer auf

die Suche nach Wahrhaftigkeit, auf den Weg zum vollkommenen Kunstwerk. ird

Tamara Tavella ist überzeugt davon, dass Kinder mit Tieren aufwachsen sollen; deshalb steckt sie all ihr Herzblut in das Malen von Bildern mit entsprechenden Sujets. Seit kurzem kann man kostenlos einen Katalog downloaden, mit dem die Künstlerin Einblick gibt in ihr Leben und ihre Leidenschaft.

Der Rotary Club Brixen mit dem Präsidenten Johannes Moser und dem Ideengeber des Musikpreises, Mario Castiglioni, konnte kürzlich in Bruneck die Stipendien an vier junge Musiker aller drei Sprachgruppen vergeben, namentlich Alex und Mattia Modena, Daniel Pupp und Chiara Willeit.

K&K AUSSTELLUNG

Foto: Juergen Eheim

Kunst & Kultur

MUSIK

Das Werk vor dem Werk z Eine kleine, aber feine Ausstellung in der Hofburg zeigt bis zum 31. Oktober zahlreiche Gipsmodelle des Brixner Haus- und Hofkünstlers Martin Rainer. Seine zahlreichen Kunstwerke schmücken unsere Stadt und seinen Heimatort Unser Frau in Schnals sowie zahlreiche Gebäude und Orte im ganzen Land. Zum ersten Mal wird der Entstehungsprozess zum Schaffen des „Volkskünstlers“ etwas genauer unter die Lupe genommen und die Vorarbeit zum Werk präsentiert. In der verstaubten Werkstatt in der Brunogasse wurden die Ausstellungsmacher

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notiert

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Josef Rainer und Peter Schwienbacher fündig und präsentieren nun das Werk vor dem Werk. Ähnlich wie ein Diorama sind Rainers Modelle kleine autonome Welten, wundersame Schaukästen in die Realität, und sie können in ihrer Detailverliebtheit als eigenständige Kunstwerke durchgehen. Das Studium der Ausgangssituation, des räumlichen Umfeldes einem Architekten gleich ist explizite Bedingung für die Wirkungskraft des Kunstwerkes. Die Objekte in dieser „analogen Simulation“ werden ebenso hingebungsvoll aus getriebenem Kupferblech ge-

Bis 5. Juli sind die Werke des Eisacktaler Künstlers Simon Rauter in der Galerie Prisma in Bozen zu besichtigen unter dem Titel „Creator Imperfectus“. Aus amorphen Formen wachsen Bruchstücke des menschlichen Körpers heraus, unvollkommen wie der schöpferische Akt des Demiurgen selbst.


NACHGEFRAGT

„Ein Sinnbild für eine Lebensreise“ NORBERT DALSASS, Jazzmusiker und Koordinator des Südtirol Jazzfestival im Raum Eisacktal, über die Konzerte in der Umgebung – und die Präsentation der brandneuen LP „Albatros“ mit seiner Band E-volution. „Perhaps Contraption“ die Jazzreihe am Würzjoch. Sie selbst treten am 6. Juli in Innichen mit Ihrer Band E-volution auf und stellen dort Ihre neue LP „Albatros“ vor… Das Thema in diesem Projekt ist der Flug des Albatros, eigentlich ein Sinnbild für eine Lebensreise. Der Albatros ist der schwerste Vogel, aber trotzdem muss er sich aufschwingen zur Futtersuche. Auch wir Menschen müssen uns immer wieder aufmachen und neuen Herausforderungen entgegensehen, um reich an Erfahrungen wieder zurückzukehren. Diese poetische Reise

ist kein reines Jazzprogramm, sondern eine Suite mit verschiedenen Interludien. Neben Luis Zöschg und Christoph Zöschg steuert Annika Borsetto soulige Gesangspassagen bei und Martin Ohrwalder Trompeten-Soli. Die Platte allein ist schon ein ästhetisches Kunstwerk… Sie erinnert mit der türkisfarbenen Aufmachung an ein Meer, über das der Albatros fliegt; es soll eine Hymne an die Freiheit darstellen. Wir touren mit dem LP-Release durch viele Städte im In- und Ausland.

Foto: Arnold Ritter

Herr Dalsass welche Vorarbeit zum Jazzfestival ist nötig, und haben Sie Konzerttipps? Schon seit zwölf Jahren habe ich die Koordination für das Eisacktal über, da hat man alles ganz gut im Griff. Mit effizienter Unterstützung der Tourismusgenossenschaft werden die Locations gecheckt, ob Strom da ist und ob Bänke vorhanden sind. Wir starten am 29. Juni mit dem Konzert von portugiesischen Jazzern im Kraftwerk Alperia, dann folgen Konzerte in Neustift, am Erhardsplatz, am MariaHueber-Platz und im 3fiori, und am 7. Juli beschließen

irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

5. BergMusikFestival

auf den Almen im Ratschingstal 13. - 28.07.2019

Spider Murphy Gang

Samstag, 27.07.2019|21.00 Uhr Bergstation Ratschings

Tamira Band*

Die Tanzgeiger

Samstag, 13.07.2019 | 14.00 - 16.00 Uhr

Sonntag, 14.07.2019 | 14.00 - 16.00 Uhr

Wasserfalleralm

Kalcheralm

Die Perglkrainer*

Die Schöne & das Blech*

Viera Blech

Samstag, 20.07.2019 | 14.00 - 16.00 Uhr

Sonntag, 21.07.2019 | 14.00 - 16.00 Uhr

Sonntag, 28.07.2019 | 14.00 - 16.00 Uhr

Saxnerhütte

www.ratschings.info

Rinneralm

Bergrestaurant Rinneralm

* Das Konzert findet nur bei schönem Wetter statt.

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Kunst & Kultur

Verjüngung beim Sommerkino z „Beim Filmclub sind wir ein relativ großes Team, das aber etwas in die Jahre gekommen ist, weshalb wir nun eine Verjüngung mit einem Generatio­ nenwechsel versuchen“, erzählt Sieghard Gostner, Initiator des Sommerkinos im Filmclub Brixen im Jahr 2007. In den vergangenen zwölf Jahren war das Sommerkino in Brixen viel auf Wanderschaft nach einem geeigneten Austragungsort: auf dem Dach der Universität, im Lido, in der Berufsschule, im Hofburggarten, im Innenhof der Hofburg – bis man schließlich vor drei Jahren mit dem Innenhof im Tschumpus „eine TraumLocation“ gefunden hat: „Hier passt nicht nur das Ambiente, sondern auch arbeitstechnisch ist alles weit weniger aufwändig als anderswo“, schwärmt Gostner. Immer sind es sechs Filme, die im Sommerkino präsentiert werden. „Einen davon zeigen wir stets außerhalb unserer ge-

wohnten Umgebung. Heuer wird im Hof der ‚Ex-Schenoni‘-Kaserne der Film „Noi e la Giulia“ in italienischer Sprache geboten. Dieser Film ist ein echtes Highlight! Die Vorführrechte zu bekommen ist fast unmöglich. Nach sechs Jahren Bemühens hat es heuer endlich

geklappt!“ Auch wenn die treibende Kraft des Sommerkinos im Brixner Filmclub noch lange nicht ans Aufhören denkt, findet Gostner, sei es „an der Zeit, junge motivierte Leute mit frischen Ideen mit ins Boot zu holen.“ Die nun an die Spitze des Brixner

Sommerkinos gestellte Arbeitsgruppe besteht aus Magdalena Fischnaller, Verena Gschnell, Evi Reich, Klaus Dander und Sieghard Gostner, der versichert: „Wir von der alten Garde helfen, wo‘s braucht.“ sp

VORTRAG

Vom Staub befreit

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... und im Anschluss mit Freunden im DIESEL PUB mit Spielsaal eine schöne Zeit verbringen.

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z Kürzlich lud das Diözesanarchiv der Hofburg zum Vortrag über die Reihe III der Konsistorialakten im Zeitraum von 1448 bis 1968. Es ist kaum vorstellbar, dass so ein Thema nicht staubtrocken daherkommt und nur für Archivare und Kirchenväter bestimmt sein könnte. Dem wissenschaftlichen Mitarbeiter im Diözesanarchiv, Alexander von Hohenbühel, ist es zu verdanken, dass die Einblicke in die Akten der Kirchengeschichte auch für Uneingeweihte zum kurzweiligen Stelldichein geriet. Ziel der archivarischen Arbeit war, dass die vom Staub befreiten Papierbündel in einem Findbuch Eingang finden für zukünftige Forschungsarbeiten und die knapp 2.000 Konvoluten zeitlich eingeordnet werden. Die Aufgaben des Konsistoriums erstreckten sich von Südtirol bis

Cortina D’Ampezzo bis Innsbruck und Vorarlberg und gaben Einblick in das kulturelle, geistige, soziale und politische Leben der letzten 500 Jahre. Anhand der Akten ist der sukzessive Machtverlust der Kirche nachvollziehbar bis hin zu öffentlichen Schmähungen der Kirchenoberhäupter. Rechnungen über den Ankauf von Luster, Kristallgläsern, Brokat und Porzellan belegen den aufwändigen Lebensstil der Fürstbischöfe. Kurios muten die vielen Fastendispensen an, etwa aufgrund von Unverträglichkeiten von Fastenspeisen. Lutherische Gedanken wurden auf Spielkarten festgehalten, ebenso wie Berichte über Wunder oder der Brief eines Kurators, der eine Perücke für seinen kahlen Kopf erbittet, um der „kalten Luft“ keine Angriffsfläche zu bieten. ird


Foto: Egon Daporta

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THEATER

Drei Frauen auf der Flucht z Für ihre jüngste Produktion wählte die Heimatbühne Mühlbach eine Geschichte mitten aus dem Leben. Doris GoldschmidWagner steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag und versucht, dem gefürchteten Jubiläum zu entfliehen. Mit ihren ehemaligen Schulfreundinnen Anke und Katja verbringt sie einen Wellnessurlaub am Gardasee, doch Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen lassen Doris ihr Alter nicht wirklich vergessen. Als dann bei Erdbeeren und Champagner noch ehemalige Affären ans Tageslicht kommen, ist es mit der ausgelassenen Stimmung schlagartig vorbei. In dem Stück „Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ nach dem

gleichnamigen Roman von Dora Heldt dürften sich Frauen im besten Alter wiederfinden und mit etwas Selbstironie anerkennen, dass das Älterwerden mit all seinen Licht- und Schattenseiten doch etwas ganz Wunderbares ist. Die Freilichtaufführung der Heimatbühne Mühlbach beim Santerhof verlieh der Inszenierung wiederum eine besondere Charme-Note. Cornelia Brugger, Doris Peintner und Ulli Stampfl ernteten für die authentisch und humorvoll dargestellten Hauptfiguren großen Applaus. Evi Delazer und Matthias Krapf wechselten gekonnt zwischen ihren Mehrfachrollen. Die Regie lag in den bewährten Händen von Markus Nondorf. oz

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VERNISSAGE

z Vor allem Frauen sind der Einladung des Weltladens zur Vernissage „Schmuck im Schloss“ in den Innenhof der Hofburg gefolgt. „Schmuckstücke sind Wertgegenstände und sollen in wertvollen Bauten, wie es auch die Hofburg ist, präsentiert werden“, betonte Peter Schwienbacher, Direktor der Hofburg, in seiner Begrüßung. Diese Wanderausstellung wird in Schlössern in mehreren Orten in Südtirol gezeigt. Die Koordinatorin der Weltläden, Brigitte Gritsch, erklärt das Ziel: „Wir wollen handgemachten Schmuck aus Südafrika, den Philippinen und Südamerika präsentieren“. So kann man farbenfrohe Halsketten, Armbänder und Ohrringe aus Keramik bewundern. Frauen aus Kenia haben den Schmuck gepaart mit traditioneller ostafrikanischer Kunst hergestellt. Aus Kolumbien stammen die Seidenkokons, die wie kleine Glocken wirken

und fantasievoll zu Ketten, Ohrringen und Armbändern verarbeitet sind. Interesse wecken auch die bunten Ketten aus Kolumbien, die aus der TaguaNuss, dem Elfenbein der armen Leute, gefertigt sind. Auf den Philippinen wird Schmuck aus der Capiz-Muschel hergestellt. Den perlmuttschimmernden Ohrringen und Ketten traut man kaum zu, dass sie auch getragen werden können – so zart wirken sie. Abgerundet wird das Angebot mit den Schmuckstücken aus Straußeneiern, die in Südafrika hergestellt werden. „Die handgemachten Schmuckstücke werden von den Frauen in den jeweiligen Ländern aus Naturmaterialien hergestellt. Uns ist es wichtig, dass die Frauen eine faire Bezahlung erhalten und ihnen so ein menschenwürdiges Leben und Sicherheit garantiert wird“, erzählt Alexandra Wieland, Vorstandsvorsitzende des Weltladens in Brixen. Eine Ver-

nissage braucht auch ein Rahmenprogramm. Geladen haben die Veranstalter zum Buffet aus fairen Produkten, die Frauengruppe Folklorando spielte Musik aus vielen Ländern, gemischt mit nachdenk-

lichen und fröhlichen Melodien, und die Schauspielerin Brigitte Knapp las die Geschichte mit dem Titel „Hoffnung“. ha

MUSIK

Alpen-Flair begeistert wieder z Wegen ein paar Regentropfen lassen sich die Fans von Frei.Wild nicht aus der Ruhe bringen – sie feiern trotzdem ihre Lieblinge, auch wenn sie vor der Bühne knöcheltief im Schlamm stehen müssen. Die achte Ausgabe des „größten Volksfestes Südtirols“, das vor einigen Tagen stattfand, hat pro Abend wieder um die 14.000 Zuschauer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum angelockt. 27 Bands haben die Bühne des Alpen-Flair-Festivals gerockt, darunter In Flames, Powerwolf, Mickie Krause, Lacuna Coil, Kärbholz, Ugly Kid Joe, Stunde Null und natürlich Frei.Wild, die am Samstagabend bei endlich

gutem Wetter auftraten und die Massen begeisterten. „Zwischen Feuer, Dreck und Regen, aber auch zwischen Sonnenschein, Freundschaft, Dankbarkeit, viel Alkohol und Kulinarik – und verdammt viel Glück! Das war es mit dem Heimatfestival 2019“, schrieb Frei.Wild-Sänger Philipp Burger am Sonntag nach dem Festival. Frei.Wild haben übrigens soeben eine neue CD auf den Markt gebracht: Auf „Unsere Lieblingslieder“ hat die Brixner Band Lieder von Bands gecovert, die Frei.Wild in Vergangenheit kritisiert haben. „Danke, dass ihr uns gezeigt habt, was ‚wahre Werte‘ sind“, schreibt Burger provokant. wv

EIN SOMMERNACHTSTRAUM Freilichttheater mit Musik nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann, erweitert von Susan La Dez

Foto: Patrick Schneiderwind

Kunst & Kultur

Schön und wertvoll

Vor langer Zeit im fernen Griechenland wollen Hermia und Lysander heimlich heiraten, weil Hermias Vater den stattlichen Demetrius für seine Tochter vorgesehen hat, in den wiederum Hermias Freundin Helena unsterblich verliebt ist. Die vier finden sich um Mitternacht im Wald wieder, wo gerade Titania, die Elfenkönigin, und Oberon, der Elfenkönig, wegen eines Indigo-Kindes im Streit liegen und nebenbei ein paar Handwerker für die Hochzeit des Fürstens ein Theaterstück proben. So treffen diese drei Welten aufeinander, und eine Geschichte mit Wirrungen und Verirrungen beginnt… Mit: Christian Hofer, Esther Torggler, Brigitte Lucchi, Andrea Rabensteiner u.v.a. Regie: Susan La Dez

* PREMIERE: Fr., 19. Juli

21., 23., 24., 27., 28., 31. Juli & 1., 2., August Ausweichtermine bei schlechtem Wetter: 3. & 4. August Beginn jeweils um 21 Uhr Kollmann, Festplatz – Sportplatz Eintritt: 15 Euro, Kinder 8 Euro (bis 14 Jahre)

Karten: Tel. 335 5884490 oder info@volksbuehnebarbian.com, tägl. 15–18 Uhr

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TIMER

Juli 2019

Mahlers Auferstehungssinfonie

MUSIK

Ein musikalisches Großereignis steht am 17. Juli im Dom von Brixen an, wenn über 150 Ausführende die „Auferstehungssymphonie“ von Gustav Mahler erklingen lassen.

Valentina Farcas z Die fünfsätzige Symphonie, die 1895 in Berlin uraufgeführt wurde, fordert nicht nur eine große Orchesterbesetzung mit Bühnenmusik. Im fünften Satz, der sich auf ein Gedicht von Friedrich Gottfried Klopstock mit dem Titel „Die Auferstehung“ bezieht und so zur Namensgebung der Symphonie wesentlich beitrug, werden Sopran- und Altsolistinnen und ein großer gemischter Chor eingesetzt. Die Dimensionen des Werkes gelten als ungewöhnlich groß, das Werk gehört zu den beliebtesten Sinfonien Mahlers. Die Ausführenden sind international

Bettina Ranch angesehen: Hansjörg Albrecht dirigiert das Slovenian Philharmonic Orchestra und den Slovenian Philharmonic Choir. Solistinnen sind Valentina Farcas, Sopran und Bettina Ranch, Mezzosopran.

Orchester & Chor. Die Sloweni-

sche Philharmonie kann auf eine sehr reiche Geschichte zurückblicken und zählt zu den ältesten der Welt. Das Renommee des Orchesters bestätigten zahlreiche Auftritte in europäischen Kulturmetropolen und in den USA wie auch auf bedeutenden internationalen Festivals unter Dirigenten

diesen Ensembles ist er in bedeutenden Musikzentren und bei europäischen Festivals zu Gast. Als Dirigent arbeitet er mit weiteren berühmten Klangkörpern zusammen: Orchester der RAI Turin, Bayerisches Staatsorchester, Staatskapelle Weimar, Kammerorchester Moskau, Ensembles der Bachakademie Stuttgart.

Hansjörg Albrecht wie Carlos Kleiber, Riccardo Muti und Zubin Mehta. Zum Orchester gesellt sich der Slowenische Philharmonische Chor, einziger professioneller Konzertchor in Slowenien mit einer Diskographie von mehr als achtzig Aufnahmen.

Der Dirigent. Der Dirigent und

Organist Hansjörg Albrecht ist Künstlerischer Leiter des Münchener Bach-Chores & BachOrchesters. Dazu dirigiert er regelmäßig das Bach Collegium München, das Orchestra del Teatro di San Carlo Neapel und den C.P.E.-Bach-Chor Hamburg. Mit

Die Solistinnen. Über Valentina Farcas schreibt die Presse: „Jede Arie ein Gefühlsausbruch. Sie steht ganz klar im Zentrum – und die Farcas zaubert hier im SopranRegister jede Nuance wie einen Diamanten klar und strahlend hervor.“ Sie ist weltweit unter der Leitung von großen Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Kurt Masur, Jeffrey Tate aufgetreten. Bettina Ranch gastierte an den Opernhäusern in Berlin, Hamburg und Amsterdam, interpretierte Wagnerpartien wie Barockopern, die Passionen und die h-MollMesse von Bach und den Messias von Händel.

MAHLER: SYMPHONIE NR. 2 „AUFERSTEHUNG“ Slovenian Philharmonic Orchestra & Choir Valentina Farcas, Sopran Bettina Ranch, Mezzosopran Dirigent: Hansjörg Albrecht

* Mittwoch, 17. Juli, 19 Uhr Dom Brixen

Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen, Tel. 0472 275252, info@brixen.org

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KULTURSOMMER HINTER GITTERN Veranstaltungen

Im Tschumpus Juli & August

Grand Hotel Tschumpus

Das erste Haus am Platz öffnet seine Flügeltüren für eine Geschichte, die nichts auslässt: Endlose Liebe, ein überraschendes Testament, wütende Erben, strohdumme Militaristen, vier heimtückische Morde, ein sehr teures Gemälde, dunkle Kerker, große Torten, wilde Schießereien, gefühlsvolle Jodler und atemberaubende Tänze. Regie: Gabi Rothmüller · Texte: Alexander Liegl und Peter Schorn · Mit Gianluca Iocolano, Georg Kaser, Miriam Kaser, Alexander Liegl, Ingrid M. Lechner, Viktoria Obermarzoner, Peter Schorn · Musik: Stephen Lloyd (Leitung), Markus Dorfmann „Doggi“, Matthias Baumann & Ingo Ramoser 2., 4., 5., 6., 30. Juli und 1., 2., 3., 9., 10., 13., 14., 16., 17. August Beginn jeweils 21 Uhr

* Theater

* Film

* Theater

Die von Eva Kuen geschriebenen Songs fügen sich in eine Fülle lauter und leiser Töne. Mit den Musikern Simon Gamper und Philipp Schwarz. Sa., 24. August, 21 Uhr

è un fumetto teatrale in cui si parla di disabilità, quella di chi è costretto in carrozzina e deve affrontare giorno per giorno la sua condizione in modi per noi inimmaginabili. Mi., 31. Juli, 21 Uhr

* Musical

Mo., 8. Juli, 21:30 Uhr

* Musik

Anger – Heart/Break

Eine Popshow mit allem, was sich Auge, Ohr und Herz wünschen. Sa., 13. Juli, 21 Uhr

* Film

Free solo

Mo., 29. Juli, 21:30 Uhr

Superabile- teatro la Ribalta

* Film

Alle Farben des Lebens

Mo., 15. Juli, 21:30 Uhr

* Gesprächskonzert Die Reise in die Bildungsferne

mit Gamper & Schwartz Do., 18. Juli, 21 Uhr

* Freiluft Kindertheater Die Schatzinsel

(ab 7 Jahre) Von Antonia Tinkhauser nach R.L. Stevenson erzählt von der hindernisreichen Suche nach einem vergrabenen Piratenschatz. Mo., 5. & Di., 6. August, 18 Uhr

* Film

Three Billboards outside Ebbing, Missouri

Mo., 22. Juli, 21:30 Uhr

* Musik

Fainschmitz Jungle Swing Gypsy Swing

hintergründige Texte und selbstironischer Witz – Fainschmitz begins. Do., 25. Juli, 21 Uhr

* Film

Amelie rennt

Mo., 5. August, 21:30 Uhr

* Film

Noi e la Giulia

(im Innenhof der Ex-Schenoni Kaserne) Mo., 12. August, 21:30 Uhr

Jazzfestival

21 Uhr

Marco Mezquida Piano Solo Neustift, Weingut Pacher Hof

* Freilichttheater

Grüner wird’s nicht; sagte der Gärtner und flog davon

Montag, 1. Juli

Goethes Faust

Seit 2013 gespielt, erfreut sich das fulminante Spektakel mit Tiefgang ungebrochener Beliebtheit und ist aus dem Sommer im Tschumpus nicht mehr wegzudenken. Mit Georg Kaser & Peter Schorn Do., 22. August, 21 Uhr

Dienstag, 2. Juli

Freilichttheater

21 Uhr

Jazzfestival

21 Uhr

Grand Hotel Tschumpus Im besten Haus am Platze gibt sich die Crème de la Crème die goldene Kinke in die Hand; u.a. mit Georg Kaser, Peter Schorn und Viktoria Obermarzoner Tschumpus Lucía Martínez & The Fearless Brixen, Erhardgasse Donnerstag, 4. Juli

* Musik

Käptn Lost

Siegfried – Götterschweiß und Heldenblut

Ein Germanical - die lustigste Heldenverehrung seit es Lindenblätter gibt! Lange hatte der Drache seine Ruhe. Damit ist es jetzt vorbei. Denn Siegfried greift wieder zum Schwert, diesmal im Tschumpus. Do., 29. August, 21 Uhr

* Musik

ELIS NOA Electronic Art Pop

Elis Noa aus Wien sprengen die Grenzen des elektronischen Pop und kreieren ein musikalisches Habitat polystilistischen Klangs. Sa., 31. August, 21 Uhr Tschumpus (ehem. Gefängnis), Brixen, Domplatz 3 Karten: +39 388 777 0077 Mo.–Fr. 14–17 Uhr; Sa. (an Aufführungstagen) ab 19:30 Uhr. SMS möglich! Auf den AB gesprochene Reservierungen werden nicht berücksichtigt. reservierung@tschumpus.com www.tschumpus.com

Freilichttheater

21 Uhr

Jazzfestival

21 Uhr

Grand Hotel Tschumpus Im besten Haus am Platze gibt sich die Crème de la Crème die goldene Kinke in die Hand; u.a. mit Georg Kaser, Peter Schorn und Viktoria Obermarzoner Tschumpus

chuffDRONE Brixen, Maria Hueber Platz Freitag, 5. Juli

Freilichttheater

21 Uhr

Jazzfestival

21 Uhr

Grand Hotel Tschumpus Im besten Haus am Platze gibt sich die Crème de la Crème die goldene Kinke in die Hand; u.a. mit Georg Kaser, Peter Schorn und Viktoria Obermarzoner Tschumpus Kœnig Brixen, Bar 3fiori, Bäckergasse Samstag, 6. Juli

Freilichttheater

21 Uhr

Grand Hotel Tschumpus Im besten Haus am Platze gibt sich die Crème de la Crème die goldene Kinke in die Hand; u.a. mit Georg Kaser, Peter Schorn und Viktoria Obermarzoner Tschumpus Sonntag, 7. Juli

Jazzfestival

Perhaps Contraption Würzjoch

ganztägig

Montag, 8. Juli

Freilichtkino

21:30 Uhr

Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon Tschumpus 48


Dienstag, 9. Juli

Freitag, 19. Juli

Musik

20:30 Uhr

Brixner Orgelkonzerte Brixner Dom Samstag, 13. Juli

Musik

21 Uhr

Heart/Break Anger, mit Julian Angerer, Nora Pider, Jakob Herber Tschumpus Sonntag, 14. Juli

Diverses

Knappenspiele Ridnaun, Bergmuseum

ganztägig

Mittwoch, 24. Juli

Freilichttheater

Dienstag, 30. Juli

21 Uhr

Freilichttheater

21 Uhr

Musik

Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann. Regie: Susan La Dez, Volksbühne Barbian. Kollmann, Festplatz – Sportplatz Sonntag, 21. Juli

21 Uhr

Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann. Regie: Susan La Dez, Volksbühne Barbian. Kollmann, Festplatz – Sportplatz Donnerstag, 25. Juli

Freilichttheater

Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann. Regie: Susan La Dez, Volksbühne Barbian. Kollmann, Festplatz – Sportplatz Montag, 22. Juli

21 Uhr

Jungle Swing Fainschmitz Tschumpus Samstag, 27. Juli

Freilichttheater

21 Uhr

Alle Farben des Lebens Tschumpus

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (OmU) Tschumpus

Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann. Regie: Susan La Dez, Volksbühne Barbian. Kollmann, Festplatz – Sportplatz

Mittwoch, 17. Juli

Dienstag, 23. Juli

Sonntag, 28. Juli

Montag, 15. Juli

Freilichtkino

Musik

21:30 Uhr

19 Uhr

„Auferstehung“ Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2 Brixner Dom Donnerstag, 18. Juli

Musik

21 Uhr

Die Reise in die Bildungsferne Ein postfaktisches Gesprächskonzert Tschumpus

Freilichtkino

Musik

21:30 Uhr

20:30 Uhr

Brixner Orgelkonzerte Brixner Dom

Freilichttheater

21 Uhr

Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann. Regie: Susan La Dez, Volksbühne Barbian. Kollmann, Festplatz – Sportplatz

Freilichttheater

21 Uhr

Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann. Regie: Susan La Dez, Volksbühne Barbian. Kollmann, Festplatz – Sportplatz

Montag, 29. Juli Free Solo Tschumpus

21:30 Uhr

5. BergMusik- Festival 13. bis 28. Juli auf den Almen im Ratschingstal

Six, Alps & Jazz mit Matthias Schriefl und Männergesangverein Brixen 1862 Matthias Schriefl und Michael Pichler, zwei kongeniale Musiker, verjazzen und reinterpretieren mit dem MGV Brixen 1862 Themen aus dem Alpinen Folklore. Es geht um Berge, Jodler und um Liebe. Knapp 50 Sänger (beim MGV) und sechs Instrumentalisten (bei Six, Alps & Jazz) garantieren ein vielseitiges Musikerlebnis vor hochalpiner Kulisse.

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Plose-Bergstation, La Finestra Sonntag, 28. Juli, ab 13:30 Uhr Piz-Sorega-Bergstation, Ütia Las Vegas (St. Kassian)

21 Uhr

Grand Hotel Tschumpus Im besten Haus am Platze gibt sich die Crème de la Crème die goldene Kinke in die Hand; u.a. mit Georg Kaser, Peter Schorn und Viktoria Obermarzoner Tschumpus Mittwoch, 31. Juli

Musik

20:30 Uhr

Nora 13 Melodic Rock der aus Südtirol stammenden Rockband Brixen, 3fiori cafè, Bäckergasse

Freilichttheater

21 Uhr

Freilichttheater

21 Uhr

Superabile Teatro la Ribalta Tschumpus

Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, neu erzählt von Barbara Kindermann. Regie: Susan La Dez, Volksbühne Barbian. Kollmann, Festplatz – Sportplatz

Ausstellungen Freilichtkino

ALPINE CROSSOVER JAM SESSION

Freilichttheater

Märkte Bauernmarkt samstags, 8 – 13 Uhr Hartmannplatz Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr Am Parkplatz in der Brennerstrasse, in der Albuingasse, am Hartmannsplatz und in der Trattengasse

Galerie Adler Art 5. bis 18. Juli Manfred Mureda Hans Rabanser Finezza Mo.–Sa. 10–12 & 17–19 Uhr Do. & So. geschlossen Festung Franzensfeste bis 8. September 50x50x50 Art Südtirol: Freiräume Di.–So., 10–18 Uhr Schloss Velthurns 19. Juli bis 28. Juli Neue Kunst im Quadrat2 Mo.–Fr. 17–22 Uhr, Sa.–So. 10–22 Uhr Hofburg bis 31. Oktober Brixen in alten Ansichten tägl. 10–18:30 Uhr bis 11. August Rendezvous mit Regensburg. Kunst aus Brixens Partnerstadt tägl. 10–18:30 Uhr

Monatsmarkt Do., 25. Juli, Jakobimarkt 8–13 Uhr Schwesternau

bis 31. Oktober Zu Tisch beim Fürstbischof tägl. 10–18:30 Uhr

Flohmarkt Sa., 10., 17., 24. & 31. Juli, 8–17 Uhr Albuingasse

bis 31. Oktober Martin Rainer. Das Werk vor dem Werk tägl. 10–18:30 Uhr 49


Freizeit & Sport

TRAININGSLAGER DER DEUTSCHEN U21-NATIONALMANNSCHAFT

Mission EM-Titel Die Absage des 1. FC Nürnberg für das heurige Trainingslager in Natz war zunächst eine Enttäuschung für die örtlichen Touristiker und Fußballfans. Die Nachricht, dass sich die U21-Mannschaft des DFB stattdessen hier auf die Europameisterschaft vorbereiten würde, ließ die Euphorie allerdings schnell wieder ansteigen. „Drahtzieher“ Manfred von Call hat uns erklärt, wie es zum Trainingslager kam – und wie es abgelaufen ist.

A

ngefangen hat alles vor einem Jahr: Beim Training der deutschen Nationalmannschaft in Eppan war der Trainer der U21-Nationalmannschaft, Stefan Kuntz, zwei Tage

50

auf Besuch. Manfred Call, der seit vielen Jahren die Trainingslager des DFB in Südtirol organisiert, hat Kuntz bei der Gelegenheit angesprochen, ob die U21-Nationalmannschaft auf dem Weg

zur Europameisterschaft in San Marino und Italien das Vorbereitungs-Trainingslager in Südtirol durchführen möchte. Call unterbreitete ein Dossier für drei mögliche Austragungsorte.

„Zunächst hat es eher danach ausgeschaut, als wolle man das Trainingslager in Grassau beim Chiemsee abhalten, wo man sich bereits vor zwei Jahren bekanntermaßen erfolgreich auf die EM


Foto: Michael Messner

PERFEKTE RAHMENBEDINGUNGEN: Die DFB-Auswahl fühlte sich in Natz hervorragend versorgt und betreut

in Polen vorbereitet hatte“, erzählt Call. Als das DFB-Management in der Folge nach Udine fuhr, um das Mannschaftsquartier für die EM zu begutachten, nutzte man allerdings die Gelegenheit, um auf der Durchfahrt doch noch den Standort in Südtirol anzuschauen. Von den drei unterbreiteten Vorschlägen war jener in Natz favorisiert – unter anderem aufgrund der Nähe zum Flughafen von Innsbruck. „Das Gesamtpaket in Natz hat die Führungsriege jeden-

Maschinen an! Ein kleines Orga-

nisationskomitee wurde gegründet, um sämtliche Rahmenbedingungen für die Gäste optimal vorzubereiten. Neben einem Vertreter des DFB war natürlich Manfred von Call Mitglied, ebenso Karin Suen vom Tourismusverein, Peter Gasser und Rudi Huber aus Natz-Schabs. Zu organisieren war jede Menge – angefangen von der Akkreditierung von Pressevertretern, Sicherheitsvorkehrungen am Trainingsgelände, Absperr-

Foto: Oskar Zingerle

Manfred von Call: „Die Medienresonanz aus dem Trainingslager war unerwartet hoch und ist für die Tourismusdestination wie ein Dreizehner im Lotto“ Drucksorten, das Testspiel gegen die Südtirol-Auswahl, Betreuung der Partner und, und, und. „Im Rückblick hat wirklich alles gut funktioniert. Vor allem mit Rudi Huber hatte ich einen überaus einsatzfreudigen Ansprechpartner, was die gesamte Sportlogistik in der Sportzone betraf, und mit Günther Messner einen Rasenwart, der seine Sache wirklich perfekt gemacht hat, was uns Trainer und Spieler bestätigt haben“, lobt Call. Beim Testspiel gegen die Südtirol-Auswahl konnte die DFBAuswahl Abläufe aus den Trainings im Spielmodus testen. Das Ergebnis von 12:0 für die DFB-Elf war am Ende Nebensache. Spieler und Zuschauer hatten Spaß an der Partie; es herrschte eine gute Stimmung auf den Rängen.

„Dreizehner im Lotto“. Über-

raschend positiv war das große Medienecho des Trainingslagers. „Erfahrungsgemäß hatten wir mit wenigen Medienleuten gerechnet, die vielleicht auch nur vom Test-

„Natz hat mit dem Trainingslager eine hervorragende Visitenkarte beim DFB abgegeben“_Manfred von Call, Organisationskomitee falls überzeugt, sodass man sich entschied, die EM-Vorbereitung hier zu absolvieren“, sagt Manfred von Call.

und Sichtschutzzäune für die Trainings unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Platzbeschaffenheit, Werbebanner, Pressebühne,

spiel berichten würden“, erzählt Call. Tatsächlich war die Medienresonanz aber unerwartet groß: „Zwei Journalisten von Bild und

Kicker waren die ganze Zeit vor Ort, ebenso Sky News Sport, die jeden Tag Liveschaltungen aus Natz gemacht haben. ARD und ZDF waren vier Tage vor Ort und haben im „Morgenmagazin“ vier bis sechs Minuten live aus Natz berichtet. Ein Beitrag im ZDF-Mittagsmagazin aus Natz erreichte eine Einschaltquote von 960.000 Zuschauern.“ Das italienische Staatsfernsehen RAI war ebenfalls hier sowie mehrere lokale Medien. Zudem hat das TV-Team des DFB täglich Videos produziert und auf die Webseite gestellt. „Für die Tourismusdestination Natz ist das ein Dreizehner im Lotto“, freut sich Manfred von Call. Auch auf seiner eigenen Website berichtet der DFB äußerst positiv über das Trainingslager in Natz, und dass dies nicht nur auf Höflichkeit gründet, kann Manfred von Call bestätigen: „Gleich mehrere Spieler – darunter anfängliche Natz-Skeptiker – und Trainer haben sich überschwänglich positiv ausgedrückt.“ Der Turnierverlauf war bis Redaktionsschluss für die Deutsche Mannschaft mehr als gut. Und ... wer weiß: Vielleicht wurde in Natz sogar der Grundstein für die erfolgreiche Titelverteidigung gelegt ...

oskar.zingerle@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 51


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SCHWIMMEN

Aller guten Dinge sind drei

Die dritte Ausgabe des Acquarena-Cups war – bis auf das Wetter – ein voller Erfolg. Mehr als 600 Athleten sprangen bei dichten Wolken und Regen von den Startblöcken ins Wasser des Freibades und brachten die Acquarena zum Beben – unter ihnen auch einige Schwimmstars aus dem In- und Ausland.

600 Schwimmer aus Italien, Österreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn gingen beim Acquarena-Cup an den Start

D

as Wetter war es definitiv nicht, das die Acquarena zum Strahlen brachte; das 600 Mann und Frau starke Teilnehmerfeld tat dies allerdings schon. Noch nie hat sich nämlich das Brixner Schwimmbad bisher einem so starken internationalen Publikum gezeigt wie bei der heurigen dritten Ausgabe des Acquarena-Cups. Schwimmer aus Italien, Österreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn nahmen am Cup in Brixen teil, der mit Imola, Pesaro und Treviso zur nationalen Schwimmserie „Circuito Nuoto Italia 2019“ gehört.

–––––

Schwimmkollegen bei sich zu Hause willkommen zu heißen, wurde vom heimischen Publikum angefeuert. Dieses hat sich, dem Wetter zum Trotz, zahlreich auf der eigens aufgebauten Tribüne eingefunden. Beflügelt vom Heimvorteil, schwamm Letrari gleich in drei Rennen auf das oberste Treppchen: in 50 Meter Rücken, 50 und 100 Meter Kraul. In Brixen am Start waren unter anderem auch Alessandro Bori, Alberto Razzetti, Daniele D’Angelo und Linda Caponi, die allesamt der

italienischen Nationalmannschaft angehören, sowie der Ungar Dominik Kozna. Das Niveau beim Wettkampf in Brixen war dem entsprechend hoch – nicht nur in der allgemeinen Klasse, sondern auch im Jugendbereich. Alle Ergebnisse findet man auf natatoria.com.

Mit Bravour. Nicht nur aus sportlicher Sicht war das Schwimmwochenende ein Erfolg. Die Veranstalter, der Schwimmclub Brixen, das Sport Village Pesaro sowie

Hohes Niveau. Unbestrittener

Star des Events war – wie erwartet – László Cseh aus Ungarn, der in seiner Karriere nicht weniger als 17 Medaillen gewonnen hat, davon sechs olympische. Er holte sich in Brixen gleich drei Siege im 400 Meter Kraul, 200 Meter Lagen und 50 Meter Delfin. Lokalmatadorin Laura Letrari, die sichtlich Freude daran hatte, ihre

Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher kam für das Großevent nach Brixen, im Bild mit Laura Letrari sowie den Organisatoren Sabine Dejakum und Bruno Felderer

die Acquarena, meisterten die Herausforderung mit Bravour, 600 Athleten samt Begleitpersonal zu betreuen und zu verköstigen. Die vielen Gäste aus dem In- und Ausland nutzten zudem auch die Gelegenheit, die Stadt zu besichtigen. Dem Großevent einen Besuch stattete auch Landeshauptmann Arno Kompatscher ab, der bei dieser Gelegenheit gleich einige der Top-Athleten prämierte.

Hartes Training. Eine kleine

Gruppe der italienischen Nationalmannschaft nahm zudem den Acquarena-Cup zum Anlass, seine Zelte etwas länger in Brixen aufzuschlagen und hier ein Trainingslager zu organisieren. Petrus meinte es zwar auch in den Folgetagen nicht besonders gut mit ihnen – trotzdem legten die Athleten zweimal täglich mehrere Kilometer im Frei- und Hallenbad zurück. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 53


TENNIS

Freizeit & Sport

Sommerzeit ist Tenniszeit z Tennisbegeisterte haben heuer wieder genügend Gelegenheit, sich spannende Spiele des Brixner Tennisnachwuchses und von erfahrenen Brixner Spielern anzusehen. Eröffnet wurde die Saison bereits mit dem traditionellen Frühjahrsturnier; dabei holte sich jeweils ein Brixner den Sieg in seiner Kategorie: der 19-jährige Daniel Gitzl in der dritten und

Alessandro Curcio in der vierten Kategorie. Eine Herren- und eine Damenmannschaft (im Bild) nahmen in der heurigen Saison an der Serie-C-Meisterschaft teil, die landesweit ausgetragen wird. Beide Mannschaften sicherten sich den Klassenerhalt. In Brixen ging im Juni die Finalrunde der Italienmeisterschaft der Over60-Kategorie über die Bühne.

F&S

Ende Juli folgt ein Jugendturnier sowie das traditionelle Herrenturnier im August. Infos dazu auf www.tennisbrixenbressanone.it. eh

Fotos: Michael Pezzei

KARATE

Zwei Mühlbacher Italienmeister z Beim letzten nationalen Wettkampf dieser Saison in Caorle haben die Mühlbacher Karatekas ihre Klasse unter Beweis gestellt und holten mit fünf Athleten sieben Medaillen in den beiden Disziplinen Kata (Formwettkampf) und Kumite (Zweikampf). Zwei davon glänzten aus Gold und gingen an Florian Fischnaller und Michael Pezzei (im Bild), die sich somit Italienmeister nennen dürfen. Patrick Pistocchi holte sich eine Silber-, Laura Schönegger und Fabian Pezzei je eine Bronzemedaille. Im Kumite

kurz

notiert

54

war der Kampf für die Mühlbacher eine besondere Herausforderung, da die Kategorien nur nach Geschlecht, Alter und Gewicht, nicht aber nach Gürtelfarbe getrennt wurden – so mussten sie, allesamt Farbgurte, gegen Schwarzgurte kämpfen. „Diese Ergebnisse zeigen die Früchte des intensiven Trainings, bezeugen aber auch, wie sich die Athleten als Persönlichkeiten in dieser Saison stark weiterentwickelt haben“, freut sich Italienmeister und Trainer Martin Pezzei. eh

Ein zweimaliger Weltmeister wird künftig das Brixner Eishockeyteam, die Falcons, trainieren: Der 37-jährige Tscheche Jan Procházka übernimmt die sportliche Leitung des Vereins sowie das Amt des Headcoaches der ersten Mannschaft.

Die Brixner Riversurfer sind in die neue Saison gestartet und ab sofort wieder an der Mensabrücke in der Industriezone anzutreffen. Alle jene, die den Sport ausprobieren möchten – und volljährig sind – können sich vor Ort oder via Facebook anmelden.

Ihr fünfjähriges Bestehen feierte die Sektion Tanzsport „My Way to dance“ des SSV Brixen mit einer zweistündigen Tanzshow der Extraklasse. An drei Abenden zeigten die kleinen und großen Tänzer ihr Können dem Publikum im stets ausverkauften Forum Brixen.


NACHGEFRAGT

„Besser als erwartet“ Und auch Sie bleiben der Mannschaft als Trainer erhalten? Ja. Wir gönnen uns nun eine Sommerpause, bevor es im September mit dem Konditionstraining wieder losgeht. Die Meisterschaft startet im November und läuft bis Mai. Trainiert wird dreimal wöchentlich, gespielt fast immer samstags um 18 Uhr in der Conihalle. Auch im nächsten Jahr möchten wir die Klasse halten und es vielleicht sogar unter die besten drei Mannschaften schaffen, damit wir die PlayOffs spielen können. Wir werden sehen!

Mannschaft; die Jüngste von uns ist erst 16 Jahre alt. Das heißt, es wird auch in den Jugendmannschaften des SSV Brixen gut gearbeitet? Auf jeden Fall. Wir spielen nur mit Spielerinnen aus den eigenen Reihen. Einige erfahrene Spielerinnen haben uns in der letzten Saison verlassen. Wir haben uns dazu entschlossen, mit den jungen Spielerinnen die Serie D zu bestreiten – und das war eine sehr gute Entscheidung! In der kommenden Saison wird die Mannschaft rund um Kapitänin Lisa Prader bis auf ein paar nachrückende junge Spielerinnen so bleiben.

Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfläche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung Franzensfeste die Darstellung des Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfl äche entfaltet BBT-Projektes in suggestiven seiner faszinierenden sich in den historischentechniRäumen der Festung Franzensfeste die Darstellung schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur.des BBT-Projektes in seiner faszinierenden techniHighlights sind interaktive Scannerfahrten schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur. in den Tunnel genauso wie das multimediale sind interaktive Scannerfahrten ErlebenHighlights des Tunnelvortriebs. Foto: Alessandra Chemollo

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Foto: Alessandra Chemollo

Herr Canal, mit einem vierten Platz beenden die Brixner Volleyballdamen die heurige Saison in der Serie D – zufrieden? Mehr als das! Wir sind mit dem Ziel in unsere zweite Serie-DSaison gestartet, die Klasse zu halten und nicht, um den Abstieg zu vermeiden. Dass wir uns nun so klar im vorderen Tabellenfeld positionieren konnten, war unerwartet. Wir sind gleich zu Beginn der Saison gut gestartet, spielten zeitweise sogar um den dritten Tabellenplatz und konnten mit allen Mannschaften aus Südtirol und dem Trentino gut mithalten – und das mit einer sehr jungen

Foto: Alex Prader

PATRICK CANAL, Volleyballtrainer der Brixner Serie-D-Mannschaft, über eine erfolgreiche Saison, die alle Erwartungen übertraf – und weiter hoffen lässt.

2018-19

Öffnungszeiten der Ausstellungim im BBT-Infopoint BBT-Infopoint Öffnungszeiten der Ausstellung Vonbis MaiOktober: bis Oktober: Dienstag–Sonntag10:00–18:00 10:00–18:00 Uhr Uhr Von Mai Dienstag–Sonntag Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Montag geschlossen Montag geschlossen

Kontakt

Kontakt www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu /

BBT-Infopoint

www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 047239045 057200Franzensfeste / F +39 0472 057219 Brennerstraße, (BZ), Südtirol – Italien T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219

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SSV BRIXEN

z Über 60 Jahre ist Stephan Dejaco bereits im SSV Brixen aktiv – sei es als Athlet als auch als Funktionär; mehr als fünfzig Jahre sind es bei Paul Cestari. Die beiden Vorstandsmitglieder, die gemeinsam mehr als 100 Jahre ehrenamtlich tätig waren, wurden im Rahmen der heurigen Vollversammlung des SSV Brixen zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auch Hansjörg Bergmeister, langjähriges Vorstandsmitglied, und Brigitte Gasser Da Rui schieden aus dem Vorstand aus. Zwei Neue wurden begrüßt: Elisa Suvi-Tuuli Gorret als Leiterin der Sektion Yoseikan Budo und Christian Vonklausner als neues Vorstandsmitglied im Komitee. Präsident Stefan Leitner ging in seiner Begrüßungsrede auf die gelungenen Aktionen ein – zum Beispiel auf die neue Homepage oder die Mitgliederkampagne. Auch die Organisation der vielen Großveranstaltungen nannte er – zum Beispiel die FISDIR-Italienmeisterschaft, das Brixia Meeting und

der ARGE ALP Handball Cup. Er sprach aber auch die vielen Herausforderungen an, die das vergangene Jahr mit sich brachte: „Die steigende Bürokratie macht uns zu schaffen; der europäische Datenschutz, die elektronische Fakturierung, die Coni-Reform sowie die Neuerungen im Dritten Sektor bedeuten für uns mehr Aufwand und mehr Kosten.“ Die 15 Sektionen präsentierten ihre Jahrestätigkeit durch Videos, die das breite Angebotsspektrum des 2.000 Mitglieder starken Vereins widerspiegelten. Für seine sportlichen Verdienste – sei es privat als Schwimmer, aber auch beruflich als Mitbegründer des VSS, der Südtiroler Sporthilfe sowie des Seniorenreferates – wurde dem Brixner Fredi Dissertori eine Ehrenurkunde verliehen. Im Bild Vereinspräsident Stefan Leitner mit den beiden neuen Ehrenmitgliedern Stephan Dejaco und Paul Cestari. eh

WAS KANN DIE OZON-SAUERSTOFF-THERAPIE? Frau Dr. Botchen, Sie bieten in Ihrer Praxis Ozontherapie an. Worum handelt es sich dabei? Ozon ist ein Gas – die energiereiche Form des Sauerstoffs. Sinnvoll eingesetzt kann Ozon zahlreiche Erkrankungen positiv beeinflussen.

Dr. Med. KARIN BOTCHEN Fachärztin für physikalische und rehabilitative Medizin St. Georgen, Ahraue 12b Tel. 0474 830 494 Mobil 346 621 68 84 info@botchen.it www.botchen.it

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Wie wirkt Ozon? In der Medizin werden unterschiedliche Eigenschaften des Ozons genutzt: Bakterientötend: Man kann mit Ozon zum Beispiel schmierig-eiternde Wunden, Furunkeln und ähnliches auf diese Weise reinigen und bakterielle Infekte behandeln. Virentötend: zum Beispiel bei Lippenherpes oder anderen viralen Erkrankungen. Pilztötend: Ozon ist selbst bei hartnäckigen Pilzinfektionen an fast allen Körperstellen sehr effektiv. Beschleunigung der Wundheilung: Ozon aktiviert das Gewebe und trägt zur schnelleren Regenerierung gerade bei schlecht heilenden Wunden bei. Schmerzlindernd: Rheuma und Bandscheibenleiden sind ein optimales Anwendungsgebiet für Ozonbehandlung. Selbst bei Krebs kann die Ozontherapie Er-

staunliches leisten, beispielsweise ergänzend zur Chemo. Mit welchen Erkrankungen kann man zur Ozontherapie zu Ihnen kommen? Mit fast allen Krankheiten. Die Ozontherapie ist auch bei Herzbeschwerden oder nach einem Herzinfarkt bzw. Schlaganfall sinnvoll. Multiple Sklerose, Zuckerkrankheit, erhöhte Blutfettwerte, hoher Blutdruck, Gastritis und Morbus Crohn, Makuladegeneration, Leberentzündung oder Pfeiffersches Drüsenfieber sind weitere Indikationen. Es gibt kaum Beschwerden, die nicht mit dieser Methode gelindert werden können. Das hört sich nach einem Wundermittel an? Stimmt. Alles in allem bremst Ozon die Alterung der Zellen und weckt die Lebensgeister. Es wirkt wie eine Frischzellenkur. Allerdings gibt es das Wunder nicht mit einer Sitzung. 10 bis 12 Sitzungen sind bei der ersten Behandlungsserie notwendig. Danach reicht es, einmal im Jahr eine Auffrischung zu machen.

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Freizeit & Sport

Viele Jahre Ehrenamt


ASC PLOSE

Generationenwechsel z Bei der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung des Amateur Sportclubs Plose war das Hauptaugenmerk auf die Tätigkeitsberichte der sechs Sektionen Kegeln, Rodeln, Tennis, Ski, Freestyle und Fußball gerichtet. Durch die Vielfalt an Sektionen wird am Ploseberg ein ganzjähriges attraktives Sportprogramm geboten. Präsident Thomas Oberhauser begrüßte die versammelten Mitglieder und Sportler; Ehrengäste waren Bürgermeister Peter Brunner sowie Gemeinderat Josef Fischer. Oberhauser gedachte des verstorbenen Gründungsmitgliedes Albert Fischer. Der Präsident hob die sportlichen Erfolge der einzelnen

Sektionen in seiner Replik hervor. Eine wichtige Abänderung der Rechtsform des ASC war die Eintragung als Verein mit Rechtspersönlichkeit. Zum Abschluss blickte Oberhauser noch auf das erste Jahr seiner Präsidentschaft zurück und bedankte sich im Zuge dessen auch bei seinem Vorgänger Paul Profanter, der die Geschicke des Vereins 39 Jahre lang als Präsident geleitet und dabei hervorragende Arbeit geleistet hatte. „Zum Glück wird uns Paul als wertvoller Berater und Ideengeber weiterhin erhalten bleiben“, so Oberhauser. Für den Verein sei es auch wichtig, viel in Jugendarbeit zu investieren und Werte wie Toleranz, Wertschät-

zung, Disziplin und Durchhaltewa vermögen vorzuleben.

FUSSBALL

Cordial Cup 2019

z Die Fußballmädchen des SSV Brixen OBI haben an der

zehnten Auflage des größten Jugendturniers Europas, dem

internationalen Cordial Girls Cup, teilgenommen. Die Spiele wurden in Hopfgarten und Westendorf in den Kitzbüheler Alpen ausgetragen. Unter den 22 teilnehmenden Mannschaften der U15-Girls belegten die Brixner Mädchen den hervorragenden fünften Gesamtrang und sind damit knapp an einer Sensation vorbeigeschrammt. Erfolgreichste Torschützin der Brixnerinnen war Kapitänin Elisa (Elli) Pfattner, die fünf Mal einnetzte und trotz gebrochenen Zehs weiterspielte; sie hatte sich zu Spielbeginn die Verletzung zugezogen. In der Vorrunde haben die Mädchen Hannover 96, Erzgebirge Aue

und den slowenischen Club ZNK Radomlje geschlagen. In der Hauptrunde sind sie dann an der Tiroler Auswahl knapp gescheitert; dafür aber haben sie gegen den renommierten Bundesliga-Club VFL Wolfsburg eiskalt zugeschlagen und somit den fünften Endrang erzielt – „eine mehr als positive Bilanz“, wie es der Trainer der OBI-Mannschaft, Florian Weissteiner, bezeichnete. Für die mitgereisten Eltern und Brixner Fans war die beeindruckende Eröffnungsfeier in Kirchberg mit 120 Bubenmannschaften und 22 Mädchenteams ein unvergessliches Erlebnis. wa

Photo: Acquarena

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RADSPORT

z Am 29. Mai rollte wieder der Tross des Giro d’Italia durch Südtirol und auch durch Brixen. Ungewöhnlich

war dieses Jahr der Verlauf dieser 17. Etappe über Elvas mit Ziel in Antholz. Die Strecke von der Venetostraße, Alpinistraße,

Dantestraße, Peter-Mayr-Straße, Brennerstraße, Auenhausbrücke, Battististraße und Elvaser Straße musste für den Verkehr

gesperrt werden – zunächst für kurze Zeit am Vormittag für die Durchfahrt der E-BikeFahrer, und dann am frühen Nachmittag für die Athleten auf den Rennrädern. Auch der öffentliche Nahverkehr stand für die Zeit der Straßensperren natürlich still. Zahlreiche Schaulustige säumten die Straßen der Stadt und feuerten die Rennradler an, während andere verärgert in ihren Autos sitzen blieben und hofften, dass das Spektakel bald vorbei ist. In der TV-Übertragung der Rai wurden verschiedene Brixner Sehenswürdigkeiten gezeigt und erklärt, darunter die Hofburg. Den Etappensieg feierte schließlich der Franzose Nans Peters vom Team AG2R La Mondiale, während der Bergspezialist Richard Carapaz als erster Equadorianer die Gesamtwertung des 102. Giro d’Italia für sich entscheiden konnte. oz

DEN WOHNTRAUM VERWIRKLICHEN Bausparen: Der Volksbank-Experte im Bereich Wohnen informiert über die Neuerungen Ein wichtiges Vorhaben im Leben eines Menschen ist die Verwirklichung seines Eigenheims. Mit dem Bausparmodell der Provinz Bozen, zu welchem die Volksbank eine Konvention mit der Provinz abgeschlossen hat, rückt dieses Vorhaben in greifbare Nähe. Stefan Gruber, Experte im Bereich Wohnen der Volksbank-Niederlassung Brixen/Bruneck, erklärt, wie es geht: „Bausparer müssen für eine vergünstigte Eigenheimfinanzierung (für Bau, Kauf oder Sanierung der Erstwohnung) seit mindestens 5 Jahren in der Provinz Bozen ansässig, nicht älter als 65 Jahre und seit mindestens 8 Jahren in einen vertragsgebundenen Zusatzrentenfonds eingeschrieben sein, wo sie mindestens 15.000 Euro angespart haben. Für das Bauspardarlehen gilt ein für die gesamte Laufzeit gültiger Fixzinssatz, der nun von 1,5% auf 1,0% reduziert wurde. Zudem wird das Darlehen spesen- und steuerfrei ausgezahlt. Das im Pensionsfonds angereifte Kapital bleibt erhalten.“ Stefan Gruber, Volksbank-Experte im Bereich Wohnen

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Infos: www.volksbank.it und bei allen Beratern im Bereich Wohnen der Volksbank

PR-Info

Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

Der Giro in Brixen


SCHABS

LEICHTATHLETIK

32 Jahre für den Sportverein Schabs

All eyes on Brixen

den – „aber es bleibt die Erinnerung an eine sehr schöne und aufregende Zeit“. Ansonsten bestand der Schwerpunkt in der Vereinstätigkeit hauptsächlich im Fußballsport. Es gab auch eine Wintersportsektion, dessen Athleten häufig zum Ski-Trainingszentrum Priel – heute „TZ Jochtal Gitschberg“ – oder zu anderen weiterführenden Trainingszentren gewechselt sind. Der Weltklasse-Snowboarder Aaron March war ebenfalls Mitglied im ASV Schabs, worauf man im Verein schon etwas stolz ist. In jüngerer Vergangenheit wurde in Schabs der neue Mehrzweckplatz gebaut, der Möglichkeit für mehrere Sportarten bietet. Den Nachfolger von Siegfried Oberhuber wird der neue Vereinsausschuss in seiner konstituierenden Sitzung im Juli wählen. oz

Foto: Familienagentur Ingrid Heiss

Foto: Oskar Zingerle

z Beim Amateursportverein Schabs ist mit dem Ausscheiden von Siegfried Oberhuber aus dem Vorstand eine Ära zu Ende gegangen. Er war 19 Jahre lang Präsident, elf Jahre VizePräsident und weitere zwei Jahre stellvertretender Sektionsleiter der Sektion Sommersport, also insgesamt 32 Jahre lang im Vereinsvorstand aktiv. „Als Präsident war es mir immer ein Anliegen, dass sich alle Altersklassen sportlich betätigen können. Besonders im Jugendfußball hat es große Bemühungen gegeben, wobei ich natürlich nur Impulsgeber war; die große Arbeit wurde von den einzelnen Funktionären geleistet“, unterstreicht Oberhuber. Eine Zeit lang gab es in Schabs eine sehr aktive Damen-Handballmannschaft. Leider ist das Interesse nach rund zehn Jahren geschwun-

z Es ist nach wie vor eine der wichtigsten U18-Veranstaltungen im mitteleuropäischen Raum: Der internationale Vergleichskampf der Jugend-Regionalauswahlen „Brixia-Meeting“ ging heuer in seiner 37. Auflage in der Sportzone Süd in Brixen über die Bühne. Jungen Athleten, die hier überzeugen können, stehen die Türen für weitere Erfolge in der Welt der Leichtathletik weit offen. Die heurige Ausgabe war gleichzeitig auch Gradmesser für die Italienmeisterschaft, die Mitte Juni in Agropoli stattfand. Mehr als 550 Teilnehmer in 20 Teams aus den unterschiedlichen Regionen Italiens, aber auch aus den umliegenden Ländern Bayern, Baden-Württemberg, Tessin

und Slowenien nahmen die 36 Wettkämpfe, 18 bei den Damen und 18 bei den Herren, in Angriff. Sie stellten ihr Können in acht Laufbewerben, vier Sprungdisziplinen, vier Wurfbewerben, dem Gehwettkampf sowie einer Staffel unter Beweis. Den Sieg der Mannschaftswertung schnappte sich die Auswahl aus Baden-Württemberg vor den Titelverteidigern aus der Lombardei und dem Veneto; Südtirols Landesauswahl belegte den 13. Platz. Bevor das Brixia-Meeting in seiner 38. Auflage im Mai 2020 stattfindet, dürfen wir uns auf die Leichtathletik-Italienmeisterschaft der allgemeinen Klassen freuen, die vom 26. bis 28. Juli in Brixen abgehalten wird. eh

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Wirtschaft & Umwelt PARADIGMENWECHSEL: Das Siegerprojekt entspricht den modernen Infrastruktur-Konzepten für Seniorenpflege, die öffentliche Räume und Freiflächen vorsehen, die von der breiten Bevölkerung genutzt werden.

PLANUNGSWETTBEWERB ZUM NEUEN SENIORENWOHNHEIM

Altern in Würde Mit Riesenschritten gehen die Gemeinden Brixen, Vahrn und Lüsen an die Realisierung eines neuen Seniorenzentrums in der Elisabethsiedlung, das die bestehenden Infrastrukturen zur Altenpflege in Brixen kongenial ergänzen soll. Nun wurde das Siegerprojekt präsentiert, das aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangen ist. „¿Hablas español?“ fragt die junge Dame, als ich im Studio des Architekturbüros Pinearq in Barcelona anrufe. Dummerweise würden meine Spanisch-Kenntnisse gerade noch dazu reichen, ein Bier zu bestellen – und das ist in diesem Fall entschieden zu wenig. Pinearq hat nämlich gemeinsam mit dem italienischen Unternehmen Cooprogetti aus Pordenone und dem Bozner Büro Solarraum den Planungswettbewerb für den Neubau eines Seniorenzentrums an der Elisabethsiedlung gewonnen, und ich wollte mir etwas ausführlichere Unterlagen beschaffen, die über jene hinausgehen, die uns die Gemeinde Brixen geliefert hat. Also versuche ich es in Englisch, was offenbar die spanische Dame am anderen Ende der Telefonleitung etwas überfordert, worauf 60

sie mich mit Raffaella Scorziello verbindet, eine italienische Mitarbeiterin von Pinearq, die mir freundlich und minutenschnell weiterhilft und mich mit ausführlichen Unterlagen und Bildern in hoher Druckauflösung versorgt.

Internationaler Wettbewerb.

Große Planungsaufträge wickelt die Gemeinde Brixen schon seit einigen Jahren über Wettbewerbe ab, die ab einer gewissen Dimension international ausgeschrieben werden müssen. In diesem Fall gab es nach der Auslobung 43 Interessenten, von denen in einer ersten Phase aufgrund von bereits abgewickelten Referenzprojekten vom Wettbewerbskomitee sieben ausgesucht wurden; drei weitere wurden dazugelost. Es blieben also zehn Teilnehmer übrig, die die Aufgabe hatten, einen Lö-

sungsvorschlag zu erstellen. Aber dazu später. Brixen denkt schon seit einigen Jahren intensiv darüber nach, wie man die heute bereits herrschenden Engpässe in der Betreuung und Pflege von Senioren in den Griff bekommen soll. Die Bevölkerungsentwicklung zwingt die Politik dazu, in die Infrastruktur zur Betreuung von Senioren zu investieren. In welchen Gemeinden Handlungsbedarf besteht, wurde anhand der jeweiligen Bevölkerungsanzahl und der bereits bestehenden Infrastrukturen vom Land definiert. Ein entsprechender Landesplan wurde ausgearbeitet, aus dem klar hervorgeht, dass Brixen, aber auch Vahrn und Lüsen in diesem Bereich noch unterversorgt sind. Die Gemeinde Brixen wollte ursprünglich ein Senioren-

zentrum in der Zone Landwirt errichten. Diese Idee lebte bis zu jenem Zeitpunkt, als der „Öffentliche Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste (ÖBPB) Zum Heiligen Geist“, der in Brixen das Bürgerheim, das Hartmannsheim und das Sanatorium verwaltet, das Raumprogramm für die neue Infrastruktur präsentierte – eine Art Wunschkatalog der notwendigen Räume mit den entsprechenden Kubaturen. Bei der Gemeindeverwaltung von Brixen reifte schnell die Erkenntnis, dass das ins Auge gefasste Grundstück in der Zone Landwirt viel zu klein sei – trotz der Bauchschmerzen, die eine erneute Standortsuche durch die entsprechende Zeitverzögerung verursachen würde. Vor allem Stadträtin Paula Bacher, die sich schon seit langem mit der ihr eigenen Vehemenz für das


Projekt einsetzt, war enttäuscht: „Wir wissen schon seit Jahren, dass Eile geboten ist, aber das Grundstück war effektiv zu klein. Also machten wir uns daran, so schnell wie möglich eine Alternative zu finden“. Es vergingen nur wenige Wochen, und Bacher unterbreitete zunächst der SVPRatsfraktion einen alternativen Vorschlag, der sofort Zustimmung fand. Fündig wurde sie in der Elisabethsiedlung im Gemeinde­ gebiet von Vahrn.

bungsgrundlagen, die Ende Juli 2018 vom Brixner Stadtrat genehmigt wurden; die Gemeinden von Lüsen und Vahrn zogen einige Wochen später nach. Mitte Oktober des vergangenen Jahres wurde die Ausschreibung ausgelobt. Gegenstand des Wettbewerbes war „die Erstellung eines Projekts über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit (...) für den Neubau des Seniorenzentrums Elisabethsiedlung in Vahrn“.

Kooperation zwischen Brixen, Innovatives Konzept aus Vahrn und Lüsen. Das Raumpro- Deutschland. Ziel des Projekgramm des ÖBPB wurde Ende April 2017 vom Brixner Gemeinderat genehmigt. Da das neue Seniorenzentrum nicht nur Senioren aus Brixen, sondern auch jene aus Vahrn und Lüsen aufnehmen sollte, gab es zum neuen Standort schnell einen Konsens mit der Vahrner Gemeindeverwaltung, und auch die Eigentümer des Grundstücks zeigten sich nach einigen Verhandlungen disponibel. Ende Februar 2018 wurde zwischen den Gemeinden Brixen, Vahrn und Lüsen sowie dem zukünftigen Betreiber des Seniorenzentrums, dem ÖBPB, eine Programmübereinkunft unterzeichnet, bei dem es vor allem auch um den Aufteilungsschlüssel der Kosten ging. Das war der definitive Startschuss zum gemeinsamen Projekt. Der nächste Schritt bestand in der Definition der Ausschrei-

tes ist es laut Ausschreibungsunterlagen, „ein integriertes, innovatives, modernes, qualitativ hochwertiges Wohn-, Pflege- und Dienstleistungszentrum für ältere und pflegebedürftige Menschen zu verwirklichen und dieses län-

Normalitätsprinzip und die Förderung der Selbstbestimmung und der Fähigkeiten zur Selbsthilfe älterer Menschen gelegt. Durch die Erhaltung oder Reaktivierung der Eigenressourcen soll Selbständigkeit ermöglicht und Pflegebedürftigkeit so weit als möglich hinausgezögert werden. Auch bei Pflegebedarf sollen die Menschen so lange wie möglich in der gewohnten häuslichen Umgebung leben können.“ Diese Strategie stützt sich auf ein Konzept, das 2010 vom „Kuratorium Deutsche Altershilfe“ (KDA) erarbeitet wurde – einer Stiftung, die 1962 vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke und seiner Frau ins Leben gerufen worden war. Die Stiftung sieht sich als „Ideengeber und Vorreiter für innovative Lösungsansätze zur Gestaltung

„Wir sind mit Riesenschritten unterwegs“_Peter Brunner, Bürgermeister von Brixen gerfristig und kostendeckend zu führen.“ Die neue Einrichtung soll „der steigenden Nachfrage nach zeitgemäßen, bedürfnis­ orientierten, der gesellschaftlichen und demographischen Entwicklung entsprechenden Angeboten für Senioren in verschiedenen Altersstufen und Lebenslagen gerecht werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf das

einer humaneren Gesellschaft des langen und selbstbestimmten Lebens“. Interessant ist, dass die Stiftung den demographischen Wandel keineswegs als Problem sieht, sondern „ausdrücklich als Chance“. 2010 hat die KDA die Notwendigkeit „zur 5. Generation der Alten- und Pflegeheime“ ausgerufen. Dies sei eine konsequente

zeitgemäße Weiterentwicklung der Typologien von Infrastrukturen für die Altenpflege. Die 1. Generation bestand in der Nachkriegszeit aus minimal ausgestatteten Altersanstalten mit Mehrbettzimmern, die 2. Generation in den 60er- und 70er-Jahren waren Altenkrankenhäuser, meist mit Zweibettzimmern. Die Infrastrukturen der 3. Generation in den 80er- und 90er-Jahren bestanden bereits aus einem Altenwohnhaus mit Einzelzimmern, während um 2000 in der 4. Generation bereits Leben und Kochen in einer Wohngruppe, ebenfalls mit Einzelzimmern, vorgesehen war.

Faszinierende Ansätze. Das

neue Seniorenzentrum in der Elisabethsiedlung soll nach dem Konzept des KDA ein „Quartiershaus der 5. Generation“ werden – mit innovativen und in der Tat faszinierenden Ansätzen: Durch die Prinzipien „Leben in Privatheit“, „Leben in Gemeinschaft“ und „Leben in der Öffentlichkeit“ soll die Lebensqualität der Senioren im Vergleich zu heute üblichen Infrastrukturen maßgeblich gesteigert werden. Die „Privatheit“ sieht vor, dass der Rückzugsraum jedes Individuums gestärkt werden soll – für sich und sein privates Umfeld. Jeder Bewohner bestimmt selbst, wann er die „Gemeinschaft“ sucht – in Räumen, die von allen gemeinsam genutzt werden – oder 61


Wirtschaft & Umwelt

wann er einen Rückzugsraum braucht. Die Zimmer sollen dem entsprechend größer werden und eine kleine Einbauküche enthalten. Hier geht es auch darum, dass die Bewohner mit ihren Angehörigen oder Freunden tradierte Verhaltensweisen in der „eigenen Häuslichkeit“ fortführen können, indem zum Beispiel Kaffee gekocht oder eine Suppe aufgewärmt und gemeinsam gegessen werden kann. Das „Leben in der Öffentlichkeit“ ist ein zusätzlicher Ansatz der Einbindung der breiten Gesellschaft in den Alltag der betreuten Senioren – zum Beispiel durch Dienstleistungsangebote im „Quartiershaus“, die von der gesamten Bevölkerung genutzt werden können. Für das Seniorenzentrum Elisabethsiedlung sind zum Beispiel Arztambulatorien, ein Café mit Gartenterrasse, ein Friseursalon, ein Mehrzweckraum und eine Bibliothek vorgesehen, die auch von den Bewohnern des umliegenden Wohnviertels (und nicht nur!) genutzt werden können. Dadurch tritt die Bevölkerung in eine ständige und enge Beziehung mit den eigentlichen Bewohnern des Seniorenzentrums, die auf diese Weise bis zuletzt integrierter Teil der Gesamtbevölkerung bleiben. Das „Leben in der Öffentlichkeit“ soll aber auch im wahrsten Sinne des Wortes gelebt werden, indem zum Beispiel Kooperationen mit Kindergärten, Schulklassen, Vereinen und anderen Personengruppen institutionalisiert werden, die im Seniorenzentrum aktiv werden und dessen Infrastrukturen nutzen sollen.

Wohnheim und Wohnungen. Rein strukturell sieht das Konzept für die Elisabethsiedlung ein Seniorenwohnheim, Seniorenwohnungen und allgemeine Räume und Freiflächen vor. Das Seniorenwohnheim beinhaltet 84 Wohn- und Pflegeplätze in sieben Wohngruppen zu je zwölf Personen. Neben diesem Pflegewohnbereich soll es aber auch 30 Seniorenwohnungen für begleitetes und betreutes Wohnen geben sowie gemeinsame Aufenthaltsbereiche mit den vorhin genannten Dienstleistungsangeboten. Insgesamt geht es um eine Kubatur von etwa 41.000 Kubikmeter. Die Auslobung des Wettbewerbs hat – wie vorhin erwähnt – 43 Interessenten auf den Plan gerufen, von denen in der Folge zehn ein Projekt abgegeben haben. Bewertet wurden die „urbanistische Qualität“, 62

Das Projekt sieht vier zweistöckige und einen vierstöckigen Baukörper vor

––

also die Positionierung des Bauvolumens und die Integration in das Umfeld, die „architektonische Qualität“, also die Gestaltung der Baukörper, Innenräume und Freiflächen sowie die Materialwahl, und „funktionale Aspekte“.

Das Siegerprojekt. Vor einigen

Tagen wurde nun in Vahrn das Siegerprojekt präsentiert. Wie anfangs erwähnt, handelt es sich dabei um eine Kooperationsarbeit zwischen Büros in Pordenone, Barcelona und Bozen: Matteo Bordugno aus Pordenone leitete sein Team von Cooprogetti, Alberto De Pineda Alvarez aus Barcelona und der zuständige Architekt Nicola Paltrinieri vertreten das spanische Unternehmen Pinearq und Oscar Stuffer aus Bozen die Solarraum GmbH. Der entwickelte Vorschlag beinhaltet ein vierstöckiges Gebäude mit einem „Day Center“ im Erdgeschoss und den 30 Seniorenwohnungen im Süden des Grundstücks sowie vier Lförmige zweistöckige Gebäude für die 84 Wohn- und Pflegeplätze. Das vierstöckige Gebäude hat eine dem benachbarten Krankenhaus nicht unähnliche Architektur und bietet demgegenüber einen optischen und akustischen Schutz für die tieferen Gebäude der Wohneinheiten. Anschließend an das vierstöckige Gebäude ist ein „Platz“ vorgesehen als öffentlicher und auch für Nichtbewohner attraktiver Lebensraum. Auch die Außengrünanlagen sind als öffentliche Räume für die Bewohner der Nachbarschaft gedacht, ausgestattet mit Themenwegen, um „Momente der Gemeinschaft und der Begegnung mit den Nutzern der Wohnanlage zu schaffen“, wie es in der Projektbeschreibung steht. Das „Quartier“ soll „den Gästen ein Lebensgefühl garantieren, das den Übergang von der bisherigen Realität zur Gegenwart weniger traumatisch gestaltet“. Eine der Einheiten verfügt über

einen kreisförmigen Außenbereich, der einen Wanderweg um den „Garten der Gerüche“ für demenzkranke Gäste beinhaltet. Ein auch für externe Nutzer tagsüber zugänglicher „Lebensweg“ umgibt die gesamte Struktur. Der Platz, gepflastert und mit Sitzen und Laubbäumen bestückt, beherbergt auch einen kleinen Spielplatz für Kinder. Die Grünflächen sind in der Gestaltung einem Apfelgarten nachempfunden und abwechselnd mit Obstgärten und Obstbäumen bepflanzt und natürlich mit Gehwegen und Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Es gibt aber genauso „private“ Grünflächen im Bereich der vier Blöcke, die nur von den Bewohnern genutzt werden können. Auch eine 600 Quadratmeter große Tiefgarage ist vorgesehen.

Wie geht es weiter? Nun geht es

also in die Detailplanung. Der ÖBPB wird nun noch einige kleinere Änderungswünsche ins Projekt einarbeiten lassen, die erforderlichen Gutachten einholen und innerhalb November 2019 den drei Gemeinden ein Vorprojekt präsentieren. Die Gemeinden müssen das Vorprojekt genehmigen, auch das Land muss das Nulla Osta geben. Inzwischen werden die drei Gemeinden eine Trägergesellschaft gründen, die den Bau abwickeln wird und auch in Zukunft das Eigentum der Infrastruktur verwalten soll. Dann geht es in die Ausführungsplanung, endgültige Finanzierung und Realisierung. „Wir sind mit Riesenschritten unterwegs“, sagt Brixens Bürgermeister Peter Brunner, „aber bis zum Baubeginn wird noch etwas Zeit vergehen, da dürfen wir unseren Bürgern nichts vormachen“. Er rechnet damit, dass im Laufe des Jahres 2021 mit der Realisierung begonnen werden kann. Finanziell ist der Bau von Infrastrukturen für die Altenpflege für alle Gemeinden eine große

Herausforderung. Der derzeitige Kostenvoranschlag sieht Gesamtkosten in der Höhe von etwa 43 Millionen Euro vor, die mit Hilfe des Landes anteilsmäßig von den drei Gemeinden gestemmt werden müssen. 44 der 84 Pflegebetten werden von der Gemeinde Brixen, 30 von der Gemeinde Vahrn und 10 von der Gemeinde Lüsen finanziert. Welche Bürger am Ende das Seniorenzentrum nutzen können, wird aber über eine gemeindenübergreifende Rangliste definiert. Das Land zahlt zwar pro zu errichtendes Pflegebett einen fixen Beitrag, der aber bereits im Jahr 1992 nach den damaligen Kosten definiert und seither nie angepasst wurde. Vahrns Bürgermeister Andreas Schatzer, gleichzeitig Präsident des Rats der Gemeinden, hat erst kürzlich beim Gemeindentag auf diese Ungerechtigkeit hingewiesen: „Das Land hat seit 1992 zwar ständig die Mindeststandards an den Infrastrukturen angehoben, den Fixbeitrag aber nicht“. Eine Anpassung sei dem entsprechend „absolut notwendig“, weil gerade kleine Gemeinden ansonsten keine Möglichkeit haben, die Kosten zu stemmen. Peter Brunner schlägt in dieselbe Kerbe: „Auch die vom Land ständig angehobenen Mindeststandards dürfen ruhig evaluiert werden, denn hier gibt es im Bau und in der Führung großes Einsparpotenzial – ohne an effektiver Qualität verzichten zu müssen“. Solche Bauten sind aber nicht nur für kleine, sondern auch für größere Gemeinden eine Herausforderung: „Brixen wird beim derzeitigen Schlüssel und mit den heute gültigen Landesbeiträgen etwa 15 Millionen Euro aus eigenen Mitteln finanzieren müssen“, sagt Peter Brunner. Auch er hofft darauf, dass die Landesregierung die Spielregeln zugunsten der Gemeinden ändert. Können mögliche Schwierigkeiten in der Finanzierung aber zu einer Verzögerung führen? „Auf keinen Fall“, sagt Brunner, „denn eine solche Investition, die die Bürger unbedingt brauchen, darf nie am Geld scheitern“. Die drei Gemeinden seien sich bewusst über die Notwendigkeit dieser Infrastrukturen – und darüber, dass sie so schnell wie möglich realisiert werden müssen.

willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


KUNSTHANDWERK

Handwerker mit Leib und Seele

Der Wagner stellte früher alle hölzernen Produkte her, die für den dörflichen, bäuerlichen Gebrauch nötig waren. Am wesentlichsten waren aber die Fertigung von Wagen und Rädern. Hierzulande nannte man den Wagner „Roderer“. Andrä Crepaz aus Feldthurns ist einer der letzten, die dieses althergebrachte Handwerk noch beherrschen. Foto: Oskar Zingerle

dern“ von Beilstielen, Rädern und Radstocknaben sowie dem Stemmen von Löchern. „Nur so funktioniert es“, sagt er.

Geduld und Geschick sind gefragt. Auf die Frage, welche

besonderen Talente und Fertigkeiten man für seinen Beruf brauche, antwortet er: „Ein gutes Vorstellungsvermögen, ein sicheres Gefühl für Formen, gute Kenntnisse der verschiedenen Hölzer, Zeit und Geduld – und großes Geschick im Umgang mit den verschiedenen Handwerksgeräten.“ Und von diesen Geräten stehen, hängen und liegen viele in der Werkstatt, so Zapfen- und Handhobel, Killer-, Schlangen- und Stöpselbohrer sowie diverse Messer und Sägen. „Das Besondere an meiner Arbeit ist die Vielfältigkeit. Serienarbeit gibt es nicht, sondern nur Unikate. ‚A jeds Werkstückl‘ schaut anders aus! Und Erfolg hat man nur, wenn man dieses so macht, als ob man es für sich selbst machen würde!“

Im In- und Ausland bekannt. Mit

Vor fast 50 Jahren hat Andrä Crepaz, der „Roderer“, die Wagnerund Drechslerwerkstatt seines Vater übernommen

V

or seinem Haus an der Straße nach Schnauders steht ein Nostalgie erweckender Oldtimer-Kleinbus mit der Aufschrift „Wagner und Drechsler“. Andrä Crepaz nennt sich aber „Roderer“. So bezeichnete man den Beruf, als der Feldthurner vor bald 50 Jahren die Werkstatt seines früh verstorbenen Vaters übernahm. Gegründet wurde der kleine Betrieb 1906 von seinem Großvater, einem aus Buchenstein/Fodom „zuagroasten“ Ladiner. Voller Stolz zeigt der mittlerweile 77-Jährige auf

die eingerahmte Auszeichnung, der dem Betrieb von der Handelskammer für sein 100-jähriges Bestehen verliehen wurde. Bis vor fünf Jahren war er offiziell im Verzeichnis derselben eingetragen.

Von der Pike auf gelernt. Wer

aber denkt, Ruhestand ist Ruhestand, der täuscht sich. „Aufhören gibt‘s nicht, solange ich´s derpåck!“, erzählt er leutselig, und er beweist damit, dass er nicht nur ein begeisterter Roderer, sondern auch ein munterer

Redner ist. „Außerdem kommen immer wieder Kunden, und ich bin öfters auch auf Märkten und Handwerksschauen unterwegs. Die Mundpropaganda funktioniert!“ Eigentlich wollte Andrä Crepaz Gärtner werden, aber als ältester von mehreren Geschwistern fühlte er sich dazu verpflichtet, in den väterlichen Betrieb einzusteigen. Dort machte er die Lehre und besuchte gleichzeitig die Berufsschule in Brixen. Er hat mit ganz kleinen Arbeiten angefangen: mit dem „Ro-

besonderer Genugtuung spricht er von den Werkstücken, die nach ihrer Fertigstellung weite Wege gingen. Da sind zum Beispiel mehrere Fahrräder aus Holz mit doppelten Speichen, zum Teil übergroß. Er fertigte sie für einen Veroneser Radfahrerverein an, der diese Oldies italienweit in historischen Umzügen vorführt. Ein anderes Werkstück – er zeigt es auf Fotos – ist ein Wegkreuz mit Christusfigur, das am Eingang eines Friedhofs in Berlin seinen Platz gefunden hat. Bekannt ist Andrä Crepaz mittlerweile in ganz Südtirol, in Oberitalien und im gesamten deutschen Sprachraum, und er genießt seine Bekanntheit durchaus. johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 63


Foto: Klaus Peterlin

Wirtschaft & Umwelt

SÜDTIROL

lvh zum Urbanistikgesetz z Mit 1. Januar 2020 soll ein neues Urbanistikgesetz in Kraft treten, das künftig den Bedürfnissen aller Wirtschaftssektoren Rechnung tragen soll. Da dieses Gesetz gerade auch für Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe von Wichtigkeit ist, hat sich der Landesverband der Handwerker (lvh) hinsichtlich Raumordnungsreform von Beginn an zu Wort gemeldet. „Die

urbanistische Entwicklung der Gemeinden stellt für das Handwerk ein wichtiges Kernthema dar. Betriebe sollen gute Voraussetzungen vorfinden, wenn sie einen Wirtschaftsstandort suchen, sich ansiedeln oder ihr Unternehmen erweitern möchten“, sagt Martin Haller, Präsident des lvh. Die Festlegung der Siedlungsgrenzen und die Leerstandserhebung

durch die Gemeinden zählen zu den wichtigsten Schwerpunkten des neuen Landesgesetzes. Auch Haller betont: „Bevor neu gebaut

wird, sollten die bestehenden Bauten erhoben und diese genutzt werden können.“ sp

Knapp übertragen wurde, schlug der bestätigte Obmann folgende Kandidaten des Verwaltungsrates als Ausschussmitglieder vor: Markus Knapp, Robert Peintner, Florian Peer sowie Michl Laimer. Daniel Niederstätter, Petra Hinteregger und Moritz Neuwirth sollten in einer beratenden Funktion auch zu den Sitzungen geladen werden. Huber bedauerte in seiner Rede, dass viele junge und weibliche Kandidaten es nicht in den Verwaltungsrat geschafft hätten und schlug deshalb vor, Vera Jarolim, Teresa Haller und Barbara Noflatscher sowie Josef

Thaler als Ehrenobmann zu den Sitzungen einzuladen. „Es ist sehr wichtig, dass junge und engagierte Leute nachkommen und sich

mit frischem und neuem Elan für die Belange der Genossenschaft einbringen“, so Huber in seiner Rede. sp

Die Grabungs- und Rohrverlegungsarbeiten für den Fernwärmeanschluss in Raas sind fertiggestellt. Mittlerweile sind 33 Kunden an das Netz angeschlossen; die restlichen 40 Kunden, die den Anschlussvertrag unterschrieben haben, werden im Herbst die Wärme aus klimaneutraler Biomasse nutzen können.

Die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal suchen ab sofort für den Landeszivildienst freiwillige Frauen und Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren. Die Ansuchen können bis 12. August abgegeben werden. Kontakt, Information und Anmeldung: Tel. 0472 820533 oder E-Mail ruth.schanung@bzgeis.org.

Ab Juni gibt es in Sarns und Albeins neue Sammeltage für die Restmüllsammlung, teilen die Stadtwerke Brixen mit. In Sarns wird der Restmüll nun immer am Montag abgeholt, in Albeins immer am Donnerstag. Die Zeiten bleiben dagegen unverändert: von 6 bis 12 Uhr.

W&U BRIXEN

Tourismus-Obmann bestätigt z Der im Mai neu gewählte Verwaltungsrat der Brixner Tourismusgenossenschaft hat auf seiner jüngsten Sitzung den Obmann, seinen Stellvertreter sowie die Mitglieder des neu bestellten Ausschusses gewählt. Einstimmig wurde der langjährige Obmann Markus Huber in seinem Amt für weitere drei Jahre bestätigt. Huber zeigte sich erfreut über die Wahl und betonte in seinem Statement, dass er sich auch weiterhin mit vollem Einsatz um die Belange der Genossenschaft kümmern werde. Nach der Wahl des Stellvertreters, dessen Amt an Markus

kurz

notiert

64


STADTGEHEIMNISSE

VAHRNER SEE

Baden heuer verboten

Foto: Oskar Zingerle

Was hat es mit dem „Kalten Schmied“ auf sich?

Üblicherweise sprühen Funken in einer Schmiede, rotglühendes Eisen schimmert und Hammerschläge dröhnen. Die Bezeichnung „Kalte Schmiede“ verspricht jedoch ein anderes Bild. Der Name wurde dem Betrieb des Ragginer-Schmids gegeben, der seit 1838 im Besitz der bereits 1329 belegten Schmiede in der Brixner Altenmarktgasse 11 war. Ragginer wurde nun von seinen Nachbarn so genannt, weil man ihn bei einem kühlen Trunke öfters sah als bei der heißen Esse. Und deshalb kam es wohl auch dazu, dass 1839 am SchutzengelSonntag ein Großbrand entstand, der vier Häuser und das Institut der Englischen Fräulein in Asche legte. Das Feuer brach beim „Kalten Schmied“ aus, und als Grund wurde „Gleichgültigkeit oder zumindest Unachtsamkeit“ vermutet. Eine ähnliche Katastrophe wurde 1869 nur knapp verhindert: Im Juli war den Bindern das Ausbrennen der Fässer in der Nähe von Häusern verboten worden, denn die hochschlagenden Flammen beim Binder Stampfl in Stufels hatten kurz zuvor beinahe die Dachvorsprünge der Häuser in Brand gesetzt.

z Seitdem aus dem Vahrner See tonnenweise Munition gefischt wird, herrscht Unklarheit sowohl über die Bademöglichkeiten im See als auch über den Rundweg um den See. Seit Juni wird nun über die Sommermonate an jeweils zwei Wochen wieder nach Munition getaucht. Dass in dieser Zeit Seezugang wie Rundweg gesperrt sind, wurde bei einer Sitzung des Regierungskommissariats und der zuständigen Stellen festgelegt, zu der auch Bürgermeister Andreas Schatzer geladen war. Unklar blieb, ob dieses Verbot auch für die tauchfreie Zeit gilt. Und so mutmaßte Bürgermeister Schatzer, dass „rein theoretisch im munitionsfreien Teil des Sees gebadet werden könnte, sofern die nötigen Vorkehrungen getroffen werden“. Anders beim Rundweg, der zu drei Viertel Gemeinde- und zu einem Viertel

Privateigentum ist. Entferne man die Bretterwand dieses Teilstücks, „übernimmt die Gemeinde die Kosten für den von den italienischen Behörden geforderten Zaun zum See hin“. Marlene Piok, die als Eigentümerin des Teilstückes vom Rundweg und des Seebodens im Falle von Unfällen immer eine Restverantwortung zu tragen hat, ist sich der explosiven Gefahr aber nur allzu bewusst: „Meine Bestrebung seit November letzten Jahres ist es, eine Teilöffnung des Sees zum Baden zu ermöglichen. Bis heute blieb mir ein Gespräch mit dem Regierungskommissariat aber verwehrt“, bedauert Marlene Piok. Am 19. Juni nun sei sie vom Militär informiert worden, „dass der See zum Baden in diesem Jahr gesperrt bleibt“. Das Verbot betrifft auch die Liegewiese am See und den Rundgang um den See. sp

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Wirtschaft & Umwelt

SÜDTIROL

Regionalität per Foto gesucht

z Die Initiative „Bewusst Südtirol“, die ins Leben gerufen wurde zur Stärkung und Förderung unserer Region, Regionalität und der Sen-

sibilität für unser Land, initiiert nun ein neues Projekt: den „Bewusst Südtirol Fotowettbewerb“. Inhalt dieses Fotowettbewerbes ist

das Thema Regionalität, wobei der Begriff sehr individuell interpretiert werden kann. Die Bewerber können Fotos einreichen, die ihrer

Meinung nach die Regionalität von Südtirol treffend widerspiegeln. Teilnehmen können alle Personen, die ihren Wohnsitz in Südtirol haben. Jeder Teilnehmer kann bis zu zwei Bilder einschicken. Die Fotos sind im Format JPG oder PDF per E-Mail einzureichen, indem sie an die Adresse: info@ bewusst-suedtirol.com gesendet werden; sie dürfen nicht größer als 7 Megabyte sein. Im E-Mail anzuführen sind weiters: Vorname, Nachname, Adresse (Postleitzahl und Ort), Geburtsdatum und eine Telefonnummer des Teilnehmers. Einsendeschluss ist der 23. August 2019. Aus den eingereichten Bildern werden drei Gewinner von einer ausgewählten Jury ermittelt. Die Gewinner erhalten eine Urkunde und werden auf www.bewusst-suedtirol.com und Facebook veröffentlicht. sp

BRIXEN/EISACKTAL

Ein Dank zum Abschied z Der ehemalige Amtstierarzt Robert Tauber stand nach seiner Pensionierung ehrenamtlich der Schlachthof Eisacktal GmbH, die im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und der Gemeinde Brixen die Führung des Schlachthofes in Brixen übernommen hat, im Verwaltungsrat zur Seite. Nun hat er sein Ehrenamt in der Schlachthof Eisacktal GmbH niedergelegt. Für die Bezirksgemeinschaft Eisacktal, die Gemeinde Brixen und die Schlachthof Eisacktal GmbH war dies Anlass, Tauber für seinen Einsatz zu danken. Tauber habe einen wesentlichen Beitrag zum Erstarken des Schlachthofs Eisacktal geleistet, betonten die

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Verantwortlichen. Insbesondere die Einstellung eines betriebseigenen Metzgers, die Einführung der Geflügelschlachtung sowie verschiedene Verhandlungen zur Akquise von Neukunden seien einige der Beiträge von Tauber in seiner Amtszeit als ehrenamtlicher Verwaltungsrat gewesen. „Durch sein fachkundiges, praktisches Wissen war uns Robert Tauber im Verwaltungsrat eine wichtige Stütze, sowohl im Hinblick auf die Entwicklung des Betriebes als auch hinsichtlich der Bedürfnisse unserer Kunden und vor allem der Tiere“, bestätigte Josef Pfattner, Präsident der Schlachthof Eisacktal GmbH. sp


NACHGEFRAGT

„Auch 2019 auf Erfolgskurs“ GEROLD SILLER, Fraktionssprecher der SVP im Brixner Gemeinderat und Initiator der Summercard, über die Verkaufszahlen der Brixner Summercard Gold und Silver im heurigen Sommer.

Hat sich beim Angebot heuer etwas verändert? Die Besitzer einer Summercard haben heuer Zugang zu einer noch breiteren Palette an Frei-

zeitanlagen und kulturellen Einrichtungen, denn das Angebot umfasst erstmals auch die Bergbahnen Gitschberg-Jochtal, den Alpinpool und den Minigolfplatz Meransen, das Freischwimmbad Mühlbach sowie Schloss Velthurns, Schloss Rodenegg und die Festung Franzensfeste. Mit dabei sind weiterhin die bewährten Partner der ersten Stunde, nämlich Acquarena, Kletterhalle Vertikale und Eishalle, die Liftanlagen auf der Plose, das Pharmaziemuseum, die Hofburg Brixen und das Schwimmbad Feldthurns. Die Summercard wurde nach dem Modell des Innsbrucker Frei-

zeittickets von Ihnen initiiert. Sind Sie mit dem Erfolg zufrieden? Der anhaltende Zuspruch der Summercard zeigt, dass wir im Jahr 2017 den richtigen Weg eingeschlagen haben. Die Initiative wird dank des guten Verkaufs auch im kommenden Jahr weiterentwickelt werden. Erste Ideen dafür gibt es bereits. Wir planen etwa, das Ticketsystem zu vereinfachen, und wir möchten die Idee des Villanderer Bürgermeisters Walter Baumgartner aufgreifen, künftig auch das Villanderer Bergwerk in das Angebot aufzunehmen.

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Herr Siller, die Summercard für Brixen und Umgebung ist heuer zum dritten Mal aufgelegt worden. Wie lief der Verkauf? Die Summercard ist erneut auf Erfolgskurs. Das geht aus den ersten Zahlen hervor, die eine Woche nach Abschluss des Ticketverkaufs vorliegen: 8.111 Summercard Gold und 3.299 Summercard Silver wurden zwischen dem 2. Mai und 2. Juni ausgestellt.

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Qualitätsbetriebe

Die dreifachen Spezialisten

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In den 60 Köpfen der Mitarbeiter des Südtiroler Unternehmens Weico steckt ein technisch einzigartiger Know-how-Cocktail in drei Fachbereichen: Sondermaschinenbau, Metallbau und selbst entwickelte Zugangstechniken für Brückeninspektionen. Die Feldthurner Brüder Christof und Hubert Weissteiner haben vor 21 Jahren klein angefangen – mittlerweile gehört ihr Unternehmen Weico zu den ganz Großen: Audi und Porsche zählen ebenso zu ihren Kunden wie weltbekannte Schneeerzeuger, führende Maschinenbauer sowie Lift- und Brückenbauer. Die Brüder haben sich gemeinsam mit ihrem 60-köpfigen Team in drei Bereichen spezialisiert, von denen jeder große Bedeutung hat. Das größte Geschäftsfeld umfasst den Maschinenbau. Weico entwickelt und baut für Firmen aus ganz Europa und aus den verschiedensten Branchen Sondermaschinen, mit denen zum Beispiel die Produktionsabläufe automatisiert und rationalisiert werden. „Wir entwickeln die Maschinen individuell nach den Kundenvorgaben mit gewünschter Takt- und Rüstzeit. Die Baugruppen der Maschinen werden dann in unserem Werk 2 in Klausen montiert, getestet und eingestellt, damit sie am Ende in der Produktionshalle des Kunden nur noch aufgestellt und in Betrieb genommen werden müssen“, erklärt Christof

Weissteiner. Schnell und unkompliziert läuft der Prozess im Sinne der vielzitierten „Industrie 4.0“ ab: Die Weico-Spezialisten kümmern sich um die Entwicklung und Planung unter Einbeziehung modernster Technologien sowie um die Fertigung und Installation der Maschinen bis hin zur CEZertifizierung. Das zweite Geschäftsfeld von Weico umfasst jegliche Art von Metall- und Stahlarbeiten: „Wir haben uns auf Sonderkonstruktionen spezialisiert: Bauträger von Einfamilienhäusern, Kondominien, Gebäuden oder Industriehallen, die außergewöhnliche Glas- oder Metallfassaden wünschen, gehören zu unseren Kunden“, so der Geschäftsführer. Vor kurzem wurde eine spezielle Fassade für die Obstgenossenschaft Juval realisiert, aber auch die Glasfassade des Autohauses Hofer in Klausen und jene der Obstgenossenschaft Melix in Brixen stammen aus Weico-Hand.

Sanieren und verstärken. Mit

dem dritten Tätigkeitsbereich bewegen sich die Experten in einer Nische: Mit Zugangstechniken für Viadukt- und Brücken-

BIST DU AUF DER SUCHE? WIR AUCH.

Und zwar nach technisch begeisterten Menschen.

Die beiden Geschäftsführer von Weico: Christof und Hubert Weissteiner inspektionen und -sanierungen hat sich Weico in einem Segment spezialisiert, in dem es kaum zu schlagen ist. „Wir vermieten nicht nur unsere Sondermaschinen mit oder ohne Fahrer, für Kontroll-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an Brücken, sondern führen auch Spezialarbeiten selbst aus. Wie aktuell die Stahlbausanierung der Europabrücke.“, erklärt Weissteiner. „Unser Ziel ist es, in allen drei Geschäftsbereichen für den Kunden die optimale Lösung zu erarbeiten und den Auftrag zur vollsten Zufriedenheit auszuführen. Um das zu erreichen,

packen wir unser Know-how und unsere langjährige Erfahrung in unsere tägliche Arbeit. Die gute Zusammenarbeit mit allen Akteuren und ein tolles Team führen dann schlussendlich dazu, dass unsere Kunden begeistert sind“, so Weissteiner. Um künftig noch schneller und effizienter arbeiten und individuellere Wünsche erfüllen zu können, plant das Unternehmen den erst 2012 erbauten Betriebssitz in Brixen Süd in nächster Zeit zu erweitern. Weico braucht Platz – für zusätzliche Mitarbeiter, für neue Technik und für neue Ideen.

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„Motivierte Mitarbeiter sind wertvoll“

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Herr Leitner, Sie haben schon früh die Bedeutung von Mitarbeitermotivation für den Unternehmenserfolg erkannt. Woher kommt diese Erkenntnis? HELMUTH LEITNER: Sowohl in meinen ersten Arbeitsjahren als Mitarbeiter als auch als Unternehmer konnte ich persönlich feststellen, dass ein Unternehmen immer so gut ist wie seine Mitarbeiter. Die Zeiten, in denen Mitarbeiter als reine Arbeitskräfte gesehen wurden, sind vorbei. Welches Menschenbild des Mitarbeiters gilt heute, und welche Rückschlüsse ziehen Sie daraus für Führungskräfte und Unternehmen? Die Lebensanschauung hat sich in den westlichen Ländern stark gewandelt. Heute räumt man der Familie und Freizeit mehr Platz ein als früher. Der Job ist nicht nur dazu da, das Auskommen zu sichern, sondern soll auch individuellen Freiraum bieten und zugleich erfüllen. Vor diesem Hintergrund tun Führungskräfte gut daran, ihre Mitarbeiter individuell zu betrachten und zu fördern, denn wer zufrieden ist mit seiner Arbeit, der bleibt im Unternehmen und bringt sich ein. Mitarbeiter können auf unterschiedliche Art und Weise mo-

tiviert werden. Wie motivieren Sie sie in Ihrem Unternehmen? Jeder Mensch ist anders und so auch seine Motivation. Was den einen zu Höchstleistungen anspornt, kann beim Nächsten lediglich ein müdes Lächeln hervorrufen. Jedoch gilt für alle, dass emotionale Erlebnisse in Erinnerung bleiben und dass der, der sich verstanden und akzeptiert fühlt, sich im Betrieb auch wohlfühlt. Individuelles Wohlbefinden steigert die Motivation. Diese Erkenntnisse haben wir für unser Unternehmen in Form von gemeinsamen Aktionen und vielen Anreizen übernommen. So trägt beispielsweise ein gemeinsames Frühstück einmal im Monat zur Teambildung und zum kollegialen Betriebsklima bei. Dasselbe gilt für die vielen gemeinsamen Unternehmungen, die wir in der Freizeit organisieren – vom gemeinsamen Konzertbesuch, einem Rad- oder Wanderfamilientag bis hin zum Kochkurs. Tolle Leistungen, Geburtstage und Jubiläen werden zum Anlass genommen, um Dankbarkeit und Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber auszudrücken. Als eines der ersten Südtiroler Unternehmen bieten wir außerdem eine Zusatzversicherung, die sich nicht nur auf die Mitarbeiter, sondern auch auf deren Familienmitglieder

erstreckt. Auch beteiligen wir unsere Mitarbeiter seit letztem Jahr erstmals mit einer Jahresprämie direkt am Unternehmenserfolg. Darüber hinaus stellen wir unseren Mitarbeitern Fahrzeuge zur Verfügung, die sie nicht nur für die Arbeit nutzen können, sondern auch für private Zwecke. Dabei darf der Mitarbeiter den Autotyp mitbestimmen und kann wählen zwischen familientaugliche Fahrzeuge oder junge sportliche Modelle. Ihnen liegt ganz besonders die Ausbildung Ihrer Lehrlinge am Herzen. Warum? Das kommt daher, dass auch ich als Lehrling auf der Baustelle angefangen habe. Nach wie vor bin ich vom dualen Ausbildungssystem überzeugt, das junge Menschen erfolgreich ins Berufsleben führt. Jedoch bedarf es auch firmenintern einer geeigneten Lehrausrichtung, auf die wir bei uns großen Wert legen. Erschreckend finde ich hingegen, wie tief der Mindestlohn der Lehrlinge auch heutzutage immer noch angesetzt ist. Auch die Jugend soll die Möglichkeit erhalten, ihre Freizeit und ihre Zukunft nach ihren Wünschen zu gestalten. Aus diesem Grund haben wir bei Alp House den Lohn unserer Lehrlinge deutlich

Foto: OChristoph Wieser

Der Fertighaushersteller Alp House ist auf Erfolgskurs. Den Grund dafür sieht Geschäftsführer HELMUTH LEITNER neben dem schlüsselfertigen Konzept mit Fixpreisgarantie vor allem in seinem Team. Und weil er weiß, wie wichtig es ist, gute Mitarbeiter zu halten, wird bei Alp House besonders auf Mitarbeitermotivation gesetzt. Wie diese konkret gelebt wird, verrät Leitner im Gespräch.

Helmuth Leitner: „Individuelles Wohlbefinden steigert die Motivation“ über den vorgeschriebenen Mindestlohn angesetzt. Glauben Sie, dass zufriedene Mitarbeiter besser arbeiten und leistungsfähiger sind? Ein positives Arbeitsumfeld trägt wesentlich zur Motivation der Mitarbeiter bei und schafft Leistungsbereitschaft. Ich bin daher der festen Überzeugung, dass Mitarbeitermotivation beim Chef anfängt. Entsprechend nimmt ein Mitarbeiter für mich mindestens denselben Stellenwert ein wie ein Kunde – vom respektvollen Umgang bis hin zur Wertschätzung. Denn motivierte Mitarbeiter sind das Fundament unseres Unternehmenserfolgs.

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Eine ideale Fliese für den Außenbereich Mit DeckWay, einer besonders robusten Fliese aus Feinsteinzeug, bietet Hofer Fliesen & Böden eine dauerhaft schöne Lösung für Terrasse, Balkon und Garten. Das Unternehmen Hofer Fliesen & Böden ist ein Spezialist für sämtliche Oberflächen: Von Holz- über Teppichböden bis hin zu Beschichtungen, von Fliesen über Naturstein bis hin zu Mosaik spannt sich die Leistungspalette. Dieses breite Fachwissen ist nicht nur für die Gestaltung von Innenbereichen, sondern insbesondere auch von Außenbereichen gefragt.

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„Qualität ist kein Zufall“ Von einer kleinen Agentur zu einer der erfolgreichsten Agenturen im Alpenraum mit über 100 Mitarbeitern: So hat sich Brandnamic entwickelt. Das Geheimnis des Erfolges ist laut MICHAEL OBERHOFER, einem der drei Inhaber und Geschäftsführer, „Qualität für Kunden und für Mitarbeiter“. Wie stellen Sie gleichbleibend hohe Qualität sicher?

MICHAEL OBERHOFER: Um es mit den Worten von Hermann Tietz zu sagen: „Qualität bedeutet, dass der Kunde und nicht die Ware zurückkommt.“ Qualität ist kein Zufall, sondern das Ergebnis systematischer Arbeit. Es sind die Mitarbeiter, die letztendlich herausragende Leistungen erbringen. Der Qualitätsgedanke ist in unserer Unternehmensphilosophie verankert und eine der Säulen, auf denen unser tägliches Tun basiert. Denn in der von uns betreuten Hotelleriebranche ist der Anspruch an Qualität sehr hoch.

Eben nicht nur durch Regeln und Kontrollen, sondern von innen heraus. Bereits bei den Bewerbungsgesprächen achten wir darauf, ob für den Jobanwärter Qualität wichtig ist.

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Herr Oberhofer, was bedeutet Qualität für Sie?

Was unternehmen Sie im Alltag dafür? Unerlässlich ist ein gutes Arbeitsumfeld. So können unsere Mitarbeiter auf das Wichtige fokussieren und beste Leistungen erbringen. Ein Mitarbeiterprogramm für eine gute Work-Life-Balance,

Soul-Food zum Frühstück, das frisch zubereitete Mittagessen und viele Annehmlichkeiten, die nicht alltäglich sind, stellen wir auf dem Brandnamic-Campus unserem Team zur Verfügung. Nach dem Motto: Wer sich wohlfühlt, arbeitet besser? Genau. Mit mehr als 100 Mitarbeitern sind wir intern klein strukturiert nach Kompetenzbereichen und setzen auf gut eingespielte Teams. Erst die Zusammenarbeit bringt den klaren Vorteil für uns als Full-Service-Marketingagentur und Qualitätsergebnisse ohne Streuverluste. Das positive Feed-

Michael Oberhofer, einer der Inhaber und Geschäftsführer von Brandnamic back unserer Kunden und zufriedene Mitarbeiter bestärken uns darin, auf diesem Weg weiterzumachen.

MEDIENDESIGNER/IN job.brandnamic.com

Brandnamic GmbH Brandnamic Campus Pairdorf 79 A | 39042 Brixen www.brandnamic.com

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Planungsexperten für Großprojekte

HBPM

Das Ingenieurbüro hbpm ist federführend bei der Planung von technisch anspruchsvollen Projekten im Hoch- und Tiefbau und trägt maßgeblich zum Erfolg vieler Großprojekte im In- und Ausland bei. Die hbpm Ingenieure GmbH ist ein unabhängiges Ingenieurbüro und wird von den Inhabern Josef Höllrigl, Reinhold Palla und Julius Mühlögger geführt. Rund 25 Mitarbeiter beschäftigen sich mit Planung, Beratung, Bauaufsicht und Projektmanagement im Hoch- und Tiefbau. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Bereich des konstruktiven Ingenieurbaus, des Verkehrswegebaus sowie im Bereich des Tunnelbaus, Geotechnik und Spezialtiefbau. hbpm ist nicht nur in Südtirol und Italien, sondern auch in Österreich, Deutschland und in der Schweiz tätig.

Internationale Großprojekte.

Namhafte Unternehmen wie TIWAG und ÖBB zählen seit einigen Jahren zu den Kunden und schätzen die hohe Planungsqualität und kompetente Projektabwicklung von hbpm. So plant hbpm im Auftrag der TIWAG derzeit die äußerst anspruchsvollen Spezialtiefbauarbeiten an der Wehranlage Ovella des Gemeinschaftskraftwerks Inn und fungiert für die ÖBB als Fachberater für Bohrtechnik an allen Baulosen des SemmeringBasistunnels.

Bereits bei der Zulaufstrecke Nord des Brenner Basistunnels (BBT) im Unterinntal wurde hbpm von ÖBB mit der fachlichen Beratung zur Umsetzung der umfangreichen Injektions- und JetGrouting- (Düsenstrahlverfahren)Maßnahmen betraut, ebenso bei den Tunnels des Zulaufs zum Koralmtunnel in Kärnten.

Für den Brenner Basistunnel im Einsatz. Aber auch in das Mega-

projekt direkt vor der Haustür, dem BBT, ist hbpm stark eingebunden; es werden Ingenieurleistungen an mehreren Baulosen erbracht. So ist das Ingenieurbüro maßgeblich an der Bauüberwachung am Los zur Eisackunterquerung in Franzensfeste beteiligt. Auf österreichischer Seite erfolgt die Mitarbeit an der Planung sowie an der geotechnischen Betreuung des gesamten Abschnittes von der Sillschlucht bei Innsbruck bis zum Brenner im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft. Bereits zuvor arbeitete hbpm an der Planung des Zugangstunnels Wolf in Steinach mit und führte die Bauaufsicht durch.

Auch im Hochbau tätig. Doch

hbpm ist nicht nur im Tiefbau, sondern auch über Tage aktiv – und das bis in beeindruckende Konstruktionshöhen. So wurden italienweit bisher zirka 120 Windkrafttürme mit Höhen von bis zu 100 Metern statisch berechnet. Weiter betreut hbpm verschiedenste Bauvorhaben für die Südtiroler Landesverwaltung und für viele Gemeinden. hbpm ist bestrebt, umfassende, qualitativ hochwertige und innovative Ingenieurleistungen zur vollsten Zufriedenheit der Kun-

den zu erbringen. Dabei legt das Ingenieurbüro großen Wert auf einen schonenden Umgang mit der Natur und den verfügbaren Ressourcen. Dazu arbeitet hbpm eigens nach dem Umweltmanagementsystem gemäß ISO 14001. Das wichtigste Kapital von hbpm sind die Mitarbeiter. Laufender, gezielter Wissenserwerb in ausgewählten Bereichen durch die Teilnahme an Fachtagungen sind der Garant für die erfolgreiche Bearbeitung technisch anspruchsvoller Projekte.

Wehranlage Ovella, Gemeinschaftskraftwerk Inn

PLANUNG

BAUAUFSICHT

BERATUNG

PROJEKTMANAGEMENT

hbpm Ingenieure – Ingegneri Alfred-Ammon-Straße 29 39042 Brixen

Tel: +39 0472 200 301 info@hbpm.it www.hbpm.it

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MADER GMBH

Qualitätsbetriebe

Elektro Walter & Georg jetzt Teil von Mader

Extra

Seit Juni ist die Firma Elektro Walter & Georg in Bruneck Teil des Unternehmens Mader GmbH. Die Kunden von Elektro Walter & Georg erhalten damit wie in den vergangenen 40 Jahren auch weiterhin beste Qualität und verlässlichen Service sowie fachkundige Beratung.

Geschäftsführer Herbert Gamper Durch den Zusammenschluss der Betriebe Elektro Walter & Georg und Mader GmbH ergeben sich Vorteile für alle Beteiligten – vor allem für die Kunden, ist sich Herbert Gamper, Geschäftsführer der Mader GmbH, sicher: „Wir

freuen uns, dass die erfahrenen und kompetenten Mitarbeiter von Elektro Walter & Georg unser Team verstärken. Damit können wir noch stärker als Komplettanbieter am Bau tätig sein.“

Wichtige Kompetenzverstärkung. Die 26 Mitarbeiter von

Elektro Walter & Georg werden die Abteilung Elektro der Mader GmbH verstärken, die jetzt mit 44 Elektrikern einer der wichtigsten Anbieter in diesem Bereich ist. Im kommenden Jahr werden alle

Mitarbeiter in Bruneck in eine neue Betriebshalle am Nordring übersiedeln, wo genügend Platz für zusätzliche Arbeitskollegen geschaffen wird.

Mit 200 Mitarbeitern breit aufgestellt. Das Familienunterneh-

men Mader ist mit knapp 200 Mitarbeitern das mitarbeiterstärkste Handwerksunternehmen in Südtirol – und damit breit aufgestellt: Die Mader GmbH bietet Lösungen in den Bereichen Heizungs- und Sanitärinstallationen,

Installiere deine Zukunft. job@mader.bz.it!

Elektro, Lüftung und Kälte sowie Baumeisterarbeiten. Besonders am Herzen liegt der Mader GmbH die Lehrlingsausbildung: Allein in den letzten 15 Jahren wurden über 70 Lehrlinge ausgebildet. Hier steht sowohl die fachliche als auch die menschliche Entwicklung der Jugendlichen im Mittelpunkt. Die Firmenwerte Pünktlichkeit, Sauberkeit, Freundlichkeit und Flexibilität stehen für Qualität und werden im Unternehmen großgeschrieben und von allen gelebt.

mehr als installationen „Bei Mader stehen wir Mitarbeiter im Mittelpunkt. Vom Fitnessraum bis zum kameradschaftlichen Umgang: Hier fühlt man sich wohl und kann sich weiterentwickeln!“ Hannes Markart, Mitarbeiter der Firma Mader seit über 30 Jahren

Ob Lehrling oder Fachkraft in den Bereichen Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro und Bau: Bringe dich ein und werde Teil unserer großen Mader-Familie! Klingt spannend? Bewirb dich jetzt unter mader.bz.it/jobs

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Imagefilm als Inspiration


EISACKTALER KELLEREI

Bergweine mit Charakter

Hohe und steile Lagen zwischen 300 und knapp 1.000 Metern, das kühle Klima und die passenden

Bodenbeschaffenheiten liefern die idealen Gegebenheiten für die Entwicklung von Weißweinsor-

Foto: Klaus Peterlin

Armin Gratl, Geschäftsführer

„Unsere Mitglieder sind mit viel Passion und Einsatz am Werk, um das volle Potential aus unseren unverkennbaren Eisacktaler Lagen auszuschöpfen.“

Eisacktaler Kellerei: „Qualität ohne Kompromisse!“

Berge sind stille

www.eisacktalerkellerei.it

Das Eisacktaler Weinbaugebiet liefert ideale Voraussetzungen für edle Weißweine

ten wie Sylvaner, Kerner, Müller Thurgau, Grüner Veltliner und Riesling. Insbesondere die kühlen Nächte und warmen Tage in der Erntezeit gewährleisten frische, fruchtige und elegante Weißweine, die 95 Prozent der Produktion der Eisacktaler Kellerei ausmachen. Das qualitativ anspruchsvolle Sortiment spiegelt sich in der „Aristos-Linie“ wider. Die Grundvoraussetzungen dieser Weine werden im Weinberg gelegt, wo dank einer strengen Selektion des Traubengutes und einer Ertragsbeschränkung auf optimale Qualität hingearbeitet wird. Somit entstehen Weine mit ausgeprägter Sortentypizität, eleganter Struktur und großem Reifepotenzial – ganz nach dem Motto der

Wine-Shop 9 - 18:30 Uhr

Foto: Hannes Niederkofler

Im nördlichsten Weinanbaugebiet Italiens hat sich die Eisacktaler Kellerei auf den An- und Ausbau weißer Rebsorten spezialisiert – und dies mit großem Erfolg.

Meister und machen

schweigsame Schüler. [ Goethe ]

So wie unsere Aristos-Spitzenweine; Bergweine mit Charakter.

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PROGRESS GROUP

Qualitätsbetriebe

Bauen mit Passion In über fünf Jahrzehnten entwickelte sich Progress, Teil der Unternehmensgruppe Progress Group, zu einem der größten Produzenten von Betonfertigteilen in Italien. Langjähriges Know-how, kontinuierliche Produktinnovation sowie die stetige Weiterentwicklung der Mitarbeiter sichern Progress eine führende Marktposition in Südtirol und Norditalien.

Extra

Die Gesamtfläche der neuen Produktionshalle beträgt 11.600 Quadratmeter. Für das Gelingen dieses Prestigeobjektes maßgeblich verantwortlich ist das Team um Giacomo Riva.

Attraktiver Arbeitsstandort.

Giacomo Riva ist für seinen Job bei Progress Group mit seiner Familie von Belluno nach Brixen übersiedelt – eine Entscheidung, die er nicht bereut In Kastell im Fleimstal, im Herzen der Dolomiten, produziert das Unternehmen Felicetti seit über 100 Jahren hochwertige Nudelprodukte. Für Progress war es eine große Anerkennung, mit dem Bau der neuen Produktionsstätte beauftragt worden zu sein, die aus Produktionshalle, Büros, Mensa und Lager besteht. Die Bauarbeiten sind vor kurzem gestartet;

bereits Ende des Jahres soll das Projekt fertiggestellt sein. Der gesamte Neubau wird aus Progress Betonfertigteilen konstruiert und besticht vor allem durch seine moderne Fassade, die trapezförmige Betonfertigteile und Glaselemente vereint. Jedes einzelne Trapez aus Betonfertigteilen ist etwa 12,5 Meter hoch und zehn Meter breit.

Als Abteilungsleiter ist Giacomo Riva bei Progress für Projektentwicklung, die technischen Zeichnungen und Berechnungen sowie für die Koordination von Arbeitsabläufen zuständig. „Das gute Arbeitsklima, der direkte Austausch mit dem Team und die Möglichkeit, tagtäglich vor Ort Neues dazuzulernen, macht meinen Job aus“, erklärt er. Nach dem Studium der Ingenieurswissenschaften in Padua und mehrjähriger Arbeit in einem großen Ingenieurbüro in Trient hat der heute 37-jährige Giacomo Riva aus Belluno vor knapp zwei Jahren bei Progress angefangen. Vor einem Jahr ist seine Familie nachgekommen; seine zwei Kinder besuchen hier nun die deutschsprachige Schule. Die Zweisprachigkeit, die gute Wirtschaftslage, die Nähe zu den Bergen, die alpine Architektur, die zahlreichen Sportangebote

Die neue Produktionsstätte von Felicetti wird aus Progress Betonfertigteilen konstruiert 76

und die „spezielle“ Kultur waren für ihn verlockend, nach Brixen zu übersiedeln. „Als ich hier ankam, besuchte ich zunächst einen von der Firma angebotenen Deutschkurs, und ich gestehe, es erfüllt mich mit Freude, dass ich heute mit meinen Kollegen schon ein wenig auf Deutsch kommunizieren kann. Nur mit dem Dialekt hapert es noch“, erzählt er.

Der Weg zum Erfolg. Um Groß-

projekte wie die neue Produktionsstätte von Felicetti umsetzen zu können, sind motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Giacomo, die eine technische Ausbildung haben und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, von großer Bedeutung. Eine kundenorientierte Planung, Aufgeschlossenheit für Veränderungen und Weiterentwicklungen sowie ausgeprägte Teamfähigkeit bilden die Basis für langfristigen Erfolg. Weitere Infos: Giacomo Riva Leiter Technisches Büro Giacomo.Riva@progress.cc www.progress-group.info


VON BRIXEN AUS IN DIE

GANZE WELT Die PROGRESS GROUP ist Technologieführer im

Unser Team ist technologiebegeistert, lebt

Maschinen- und Anlagenbau für die Betonfertig-

Innovationen und setzt Spitzenlösungen um –

teilindustrie. Vom Hauptsitz in Brixen aus werden

werde auch Du ein Teil davon!

weltweit Projekte verwirklicht und Kunden betreut.

Weiterführende Infos und Bewerbungen unter:

www.progress-group.info


Von Südtirol aus in die Welt Das Südtiroler Traditionsunternehmen Zingerle AG mit Hauptsitz in Schabs produziert und exportiert Premium-Faltzelte und Bierzeltgarnituren in die ganze Welt. Unter der Marke „Mastertent“ verlassen jährlich 10.000 Schnellaufbauzelte und 70.000 Biergarnituren das Lager der Zingerle AG in Schabs. Sie machen sich auf den Weg zu den rund 25.000 Kunden, darunter viele bekannte Unternehmen wie Adidas, Audi, Barilla, Heineken und die Brauerei Forst. Und so verwundert es auch nicht, dass selbst das Münchner Oktoberfest zum Großteil mit den komfortablen Südtiroler Bierzeltgarnituren ausgestattet wird.

Extra

Qualitätsbetriebe

ZINGERLE AG

Made in Europe. Die Zingerle

AG verfügt inzwischen über acht

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Tochterunternehmen mit Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Polen, den Niederlanden und den USA und hat außerdem eine eigene Produktionsstätte im rumänischen Siebenbürgen. Die gesamte Wertschöpfungskette findet innerhalb der EU statt, wobei die Hauptrohstoffe aus dem Land bezogen werden, in der sich auch die entsprechende Produktionsstätte befindet: Aluminium und Stahl aus Italien für die Zelteproduktion in Schabs, Holz aus Rumänien für die Fertigung der Holzgarnituren in Siebenbürgen.

Der Firmensitz der Zingerle AG in Schabs

Mitarbeiter sind wertvolles Kapital. Insgesamt beschäftigt das

Unternehmen heute rund 300 Mitarbeiter. Im Bewusstsein, dass der Unternehmenserfolg auch ein Teamerfolg ist, wird großer Wert

auf Mitarbeiterorientierung und ein gutes Betriebsklima gelegt. „Je stärker der Teamgeist, desto leichter fällt es, die gesetzten Ziele gemeinsam zu erreichen“, so Firmeninhaber Georg Zingerle.


G. SIEBENFÖRCHER

Ran an den Speck! Ob beim Wandern, in Kombination mit Salaten oder zum Aperitif: Speck von G. Siebenförcher ist auch im Sommer ein wahrer Genuss!

Mild-aromatisch im Geschmack und zart am Gaumen: Speck von G. Siebenförcher lässt sich vielseitig verwenden und bietet feine Genussmomente, auch bei warmen Temperaturen. Vom klassischen Schüttelbrot mit Speck bis hin zur sommerlichen Salatvariation: Speck schmeckt immer und lässt sich vielfältig kombinieren.

In dieser Zeit können sich die Geschmacksnoten voll entfalten. In der Schwarte trägt der Speck von G. Siebenförcher das Brandzeichen „Südtiroler Speck g.g.A.“. Dieses Qualitätszeichen darf nur Speck tragen, der aus dem Schlegel und nach traditionellem Verfahren in Südtirol hergestellt wurde.

G. Siebenförcher, die Speckmeister. Die Familienmetzgerei

Ideale Specklagerung. Damit

G. Siebenförcher aus Meran ist bekannt für ihren traditionell zubereiteten Speck, der nach wie vor mit viel Handarbeit entsteht. Von Generation zu Generation wird die geheime Familienrezeptur weitergereicht, und dies bereits seit 90 Jahren. „Wenig Salz, wenig Rauch und viel Luft“, so eine altbekannte Formel für schmackhaften Speck, an die sich auch G. Siebenförcher hält. Ein paar Details lassen sich die Speckmeister von Siebenförcher aber doch noch entlocken: Der Speck wird schonend im Glimmrauch von Buchenholzspänen und Wacholderbeeren geräuchert, was für ein ausgewogenes Aroma sorgt. Die Hammen dürfen dann für sechs Monate reifen.

Qualität und Geschmack sich lange halten, sollte die Speckhamme an einem trockenen dunklen Ort gelagert werden. Unverpackt kann man den Speck in ein feuchtes Stofftuch wickeln oder zwischen zwei tiefen Tellern in den Kühlschrank legen. Speck sollte nicht neben Lebensmitteln liegen, die einen starken Eigengeruch besitzen. Wurde der Speck vakuumverpackt, nimmt man ihn einige Zeit vor dem Verzehr aus der Verpackung. So kann er atmen und sein Aroma zur Gänze ausbilden. Ob als Teilstück oder in feinen Scheiben geschnitten: Den ausgezeichneten Speck von G. Siebenförcher gibt es in der Metzgerei & Feinkost G. Siebenförcher in der Altenmarktgasse in Brixen.

Köstliche Tradition

unsere Besuchen Sie ereien zg et -M Feinkost Meran! in Brixen und

Hergestellt nach traditioneller Rezeptur, schmackhaft und von bewährter Qualität: Sein einzigartiger Geschmack und sein unverkennbares Aroma machen unseren Speck zu einem Genuss für jeden Gaumen. Und das seit 1930. Brixen . Altenmarktgasse 22 Tel. 0472 835 681 . www.siebenfoercher.it Mo - Fr: 8.30 - 19 . Sa: 8 - 18 h

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DENTAL BRIXEN

Qualitätsbetriebe

„Ideal als dritte Zähne“ In der Zahnarztklinik Dental Brixen werden Zahnbehandlungen jeglicher Art durchgeführt, unter anderem auch Zahnimplantationen. Warum sich gerade Zahnimplantate aus Titan als Zahnersatz etabliert haben, verrät Dr. STEFANO SIMEONI im Gespräch. Dr. Simeoni, worum handelt es sich bei Zahnimplantaten?

Extra

STEFANO SIMEONI: Ein Zahnimplantat ist ein in den Kieferknochen eingesetztes „alloplastisches Konfektionsteil“, auf dem eine Krone oder ein Zahnersatz befestigt wird. Zahnimplantate übernehmen somit die Funktion künstlicher Zahnwurzeln. Wie erfolgt der Einsatz eines Zahnimplantates? Die Zahnimplantate werden entweder mittels Schraubgewinde in den Kieferknochen eingedreht oder eingesteckt. Sie verbinden sich innerhalb von drei bis sechs Monaten mit dem umgebenden Knochen zu einer festen, äußerst belastungsfähigen Trägereinheit (Osseointegration). Zahnimplantate bestehen üblicherweise aus Titan, das aufgrund seiner hohen Biokompatibilität eine sehr gute Einheilungsquote und eine sehr kurze Einheilungszeit aufweist.

Traditionelle mobile Oberkieferprothese Für wen eignen sich Zahnimplantate?

Zahnprothese für Implantate ohne Gaumenplatte

Zahnimplantate eignen sich für viele, jedoch nicht für alle. Es bedarf daher einer vorherigen sorgfältigen klinischen Begutachtung jeder einzelnen Situation.

mobilen Zahnprothesen. Dank der modernen Implantologie können Zahnprothesen heutzutage auch auf Implantaten sicher befestigt werden. Solche Lösungen werden als Implantat-Prothesen oder aus dem Englischen übernommen auch als „Overdenture“ bezeichnet.

Wann eignet sich ein Zahnimplantat?

Wie lange hält ein Zahnimplantat aus Titan?

Zahnimplantate kommen bei verschiedenen Zahnproblemen zum Einsatz; sie sind ein idealer Zahnersatz anstelle von traditionellen

Nach erfolgreicher molekularer Verbindung mit dem Kieferknochen haben Titanimplantate eine lange Lebensdauer. Sie sind ideal

Bei Implantat-Prothesen (Overdenture) werden die Prothesen auf Implantaten befestigt als feste dritte Zähne – vorausgesetzt, der Patient führt die nötige Mundhygiene durch und lässt das Zahnimplantat regelmäßig kontrollieren. Gibt es auch Nachteile? Das Einsetzen eines Zahnimplantates kann teuer werden, insbesondere dann, wenn vorbereitende zahnärztliche Eingriffe vor der Implantation notwendig sind. Und bei mangelnder Pflege sind die Implantate ebenso anfällig für Infektionen wie echte Zähne.

IHR LÄCHELN IST UNSERE BESTE REFERENZ. In der Zahnarztklinik Dental Brixen führt der langjährige Zahnarzt Stefano Simeoni mit seinem Team Zahnbehandlungen jeglicher Art durch, einschließlich Implantologie, Prothetik und Kieferorthopädie. Fachkundig und mit modernster Technik werden Ergebnisse von dauerhafter Qualität sichergestellt – zu Preisen, die man sich leisten kann.

Dental Brixen | Kreuzgasse 10, 1. Stock – Brixen | Tel. 0472 518921 (telefonische Vormerkung erwünscht) Ordinationszeiten: Mo.-Fr. 8:30–12 Uhr, 14:30–17 Uhr, nach Vereinbarung auch am Samstagvormittag 80


RABENSTEINER GMBH

Visionärer Gewächshausbauer Mit innovativen Glashauskonzepten eröffnet der Brixner Gewächshausbauer Rabensteiner neue Möglichkeiten der Ressourcennutzung. Der Gewächshausbauer Rabensteiner, der seit 1991 zur Wierer Holdinggruppe gehört, blickt auf eine über 40-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Viele Mitarbeiter des heute 65-köpfigen Teams sind bereits seit Jahren und Jahrzehnten im Einsatz. Mit großem Können bewältigen sie die Herausforderungen der grünen Branche. So werden in den technischen Büros in Brixen und Esslingen bei Stuttgart innovative Konzepte für moderne Glashäuser erarbeitet, im Produktionswerk in Brixen nach Maß gefertigt.

Ein Glashaus der Zukunft. Ins-

besondere ein aktuelles Projekt von Rabensteiner gilt derzeit als besonders zukunftsweisend: das gebäudeintegrierte Dachgewächshaus auf dem neuen Jobcenter in Oberhausen. Hier wurde ein gänzlich neues Konzept erarbeitet und damit zugleich städtebauliches Neuland betreten:

Das mehrgeschossige Stadtgartencenter So wird die im Verwaltungsgebäude generierte Abwärme und das Abwasser für die Aufzucht der im Dachgewächshaus produzierten Pflanzen genutzt. Das Urban Farming Projekt, das die Erprobung und Vernetzung von Gebäudetechnologien, Haustechnik und Lebensmittelproduktion im innerstädtischen Raum zum Ziel hat, kann daher auch eine Vorbildfunktion für die Stadtplanung der Zukunft übernehmen.

Mehrgeschossige Lösungen.

Gerade das Thema Platzmangel in Städten wird immer aktueller, und auch städtische Gartencenter müssen sich damit auseinandersetzen. Die Firma Rabensteiner hat für diese eigens ein Gartencenterkonzept für ein mehrgeschossiges Glashaus entwickelt. Bei diesem ist die versiegelte Grundfläche gegenüber der typischen Gartencenterbauweise reduziert, die Raumnutzung erstreckt sich stattdessen über meh-

Gärten von Schloss Trauttmansdorff

WIR SEHEN DICH. IM TEAM.

rere Ebenen. Das mehrgeschossige Glashaus besticht durch hohe Transparenz; das Erlebnis gleicht einem großen Wintergarten für Mensch und Pflanze. Durch mehrere Geschosse werden unterschiedliche Blickbeziehungen und Ausblicke geschaffen; das äußere Landschaftsbild wird in das Innere einbezogen. Geboten wird ein volles Sinneserlebnis bei weniger Flächenverbrauch. So kann Zukunft aussehen.

Unsere Teams arbeiten schon lange erfolgreich zusammen, suchen aber noch Verstärkung. Bist Du bereit, verlässlich Tag für Tag für höchste Qualität aus Glas und Stahl einzustehen, dann bewirb Dich bei uns. Wir sind seit über vier Jahrzehnten innovativ und effizient für unsere internationalen Kunden tätig. Dabei entstehen coole, stylische und langlebige Gewächshäuser und Gartencenter. Rabensteiner, immer gerne gesehen. Bewerbung an: personal@rabensteiner.eu www.rabensteiner.eu

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Impressum verfolgt man jedesmal die künstlerische Entwicklung der Sängerin, die nach der gründlichen Schulung der Lernjahre immer bestrebt ist, ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und auszubauen. – Daß Frl. Wachtler den zweiten Teil ihres Programms ganz der modernen Liederkomposition gewidmet hat, ist sehr

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Willi Aricochi (wa) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Evi Hilpold (eh) Susanne Hutter (sh) Veronika Kerschbaumer (vk) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Sabine Peer (sp) Franziska Rude (fr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Juli 2019 Nächster Redaktionsschluss: 10. Juli 2019 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 82

Juni 1919

Anmeldung der Kriegsschäden von Schweizer Bürgern Sonntag, 1. Juni 1919 Die Schweizerische Gesandtschaft in Italien (Rom, Via Piacenza 6) beehrt sich, die in Südtirol ansässigen Schweizer Bürger einzuladen, Schäden, welche sie infolge von Kriegsereignissen erlitten haben, bis 15. Juni bei ihr, sofern dies nicht bereits geschehen ist, anmelden zu wollen, und zwar unter Bekanntgabe der Art und Höhe des Kriegsschadens in Schweizerfranken. Unabhängig von der Bekanntgabe an die Gesandtschaft wollte man nicht unterlassen, den Schaden ebenfalls bei den zuständigen italienischen Behörden anzumelden.

Ausgabe von Kinderzucker in Brixen Für Kinder bis zu 3 Jahren werden pro Kopf 200 Gramm Zucker zum Preise von Lire 7.- per Kilo ausgegeben. Die bezugsberechtigten Haushaltungen haben sich am 30. und 31. Mai 1919 von 8-12 Uhr vormittags und 2-6 Uhr nachmittags mit der braunen Legitimationskarte im GemeindeWirtschaftsamte (Lebensmittelkarten-Kanzlei) zu melden und den Zucker gleichzeitig zu beheben. Nach diesem Termine wird kein Kinderzucker mehr verabfolgt.

LebensmittelAbgabe in Brixen Es wird die Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht, daß an der Kundmachungstafel am Rathause (Laubengasse) die verschiedenen Lebensmittel, welche mit den Lebensmittelkarten erhältlich sind, nebst Angabe der Menge und des Preises stets bekannt gemacht wird. Es ist somit jeder Haushalt in der Lage, bei seinen WarenBezugsstellen (Bäcker, Mehlhändler, Kaufmann) die jeweils auf ihn

entfallende Ration der einzelnen Waren anzusprechen und die Berechtigung zu überprüfen. Fallweise vorkommende Beschwerden sollen dem Gemeinde-Wirtschaftsamte bekanntgegeben werden, um eine Wiederholung derartiger Fälle zu verhindern.

Schülerkonzert in Brixen Am Samstag, den 31. Mai, nachmittags halb 5 Uhr findet im Saale des Hotels Tirol ein Schülerkonzert der städt. Musikschule unter Leitung des städt. Musikdirektors Meixner statt. Es steht zu erwarten, daß diese Veranstaltung, die nach fünfjähriger Pause sich zum erstenmale wiederholt, seitens aller Kreise das lebhafteste Interesse begegnet. Gilt es doch das musikalische Können der Jugend kennen zu lernen und derselben an diesem Abend durch regen Besuch recht viel Freude zu machen und anregend auf die junge Künstlerwelt einzuwirken. Wie wir erfahren, beabsichtigt Herr Meixner die Veranstaltung zweiter weitere Schülerkonzert.

Konzert Berta Wachtler in Brixen Wie nicht anders zu erwarten war, bringt man in Brixen dem angekündigten Konzert unserer erfolgreichen heimischen Sängerin das größte Interesse entgegen. Frl. Berta Wachtler gab heuer in Bozen bereits drei Liederabende, über die sich die Bozner Kritik mit Worten der höchsten Anerkennung äußerte. – „Die Zuhörer waren wie bezaubert von der vornehmen Gesangskultur und der geschmackvollen Vortragsweise der Künstlerin“, schrieben die „Bozner Nachrichten“. Ähnlich berichtete der „Tiroler“ und fügte hinzu: „Mit regem Interesse

begrüßenswert. Der Zuhörer soll die tiefen Reize der modernen musikalischen Kunstmittel verstehen und erfassen lernen und der Horizont des Publikums soll über Schubert, Schumann, Mendelssohn, Mozart, Verdi usw. hinaus erweitert werden ...“ Wir erwähnen diesen Teil der Rezension deshalb, weil Frl. Wachtler auch für den Abend in Brixen außer klassischen Kompositionen noch Lieder von Richard Strauß, F. Weingartner u. a. gewählt hat. Der Kartenvorverkauf für das Konzert am 2. Juli hat in der Buchhandlung „Tyrolia“ bereits begonnen und wir wünschen der Künstlerin ein ausverkauftes Haus, wie sie es von Bozen her gewöhnt ist.


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